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Kostenlos für Sie!
www.physio-gesund.de
Das Patientenmagazin von Physiotherapeuten
Arthrose So bleiben Sie beweglich !
Gesund durch den Winter
Heilsame Wärme
Gute Vorsätze
Die besten Tipps
Wie sie wirkt
So schaffen Sie’s!
Wir danken für den kostenlosen Abdruck
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Schlaganfall reißt aus dem Leben
6FKODJDQIDOO LVW GLH GULWWKlXÀ JVWH Todesursache in Deutschland. Wir setzen uns dafür ein, dass weniger Menschen daran sterben.
Spendenkonto Sparkasse Gütersloh IBAN: DE80 4785 0065 0000 0000 50 BIC: WELADED1GTL
Weitere Informationen: Tel.: 05241 9770-0 schlaganfall-hilfe.de
EDITORIAL
INHALT
Liebe Leserin, lieber Leser, Sie sind toll! Das haben Sie uns im vergangenen Jahr mit Ihren zahlreichen Zuschriften gezeigt. Dafür möchte ich mich ganz
herzlich bei Ihnen bedanken. Besondere Begeisterung konnten wir bei unseren Gewinnern und Gewinnerinnen erzeugen, die das Kreuzworträtsel fleißig gelöst hatten. Sie erhielten eine Wohlfühlmassage bei ihrem Physiotherapeuten. Diese schöne Gewohnheit möchten wir auch in diesem Jahr bei-
4 Titelthema Physiotherapie bei Arthrose
behalten, so dass auch in dieser Ausgabe wieder eine kleine Rätselherausforderung mit einer tollen Gewinnchance auf eine Massage auf Sie wartet.
7 Wissen Spiegeltherapie – Wirkungsvolle Illusion
Das Jahr 2015 ist noch jung und viele der guten Vorsätze sind schon fast vergessen. Dabei hatte man sich doch ganz fest vorgenommen: „Diesmal muss es klappen“! Warum werden gute Vorsätze oft nach kurzer Zeit über Bord geworfen? Trösten Sie sich, Sie sind nicht alleine. Ein weiterer Trost: es gibt einen handfesten Grund dafür. Lesen Sie auf Seite 10, warum
uns der „innere Schweinehund“ so fest im Griff hat
10 Prävention Gute Vorsätze für 2015 – So schaffen Sie es!
12 FIT & FOOD Gesunde Ernährung für Arthrose-Patienten
und wie wir ihn überlisten können.
13 Trainings-Tipps Wenn es in den Gelenken kracht und knirscht, ist nicht selten Arthrose im Spiel. Was
Oberkörper-Aufrichtung
ist Arthrose eigentlich und gibt es
eine Möglichkeit, Operationen zu vermeiden? Wie kann
Physiotherapie Ihnen helfen und was können Sie selbst tun? Diesen Fragen geht das Titelthema „Arthrose“ ab
14 Massage
Seite 4 nach. Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit kann Ihnen Ihr Physiotherapeut viel Gutes tun. Wir stellen Ihnen die
wichtigsten
Wärmeanwendungen in der Physiotherapie vor und
Wärmeanwendungen in der Physiotherapie – Heilsame Wärme
19 Kolumne Dr. Eckart von Hirschhausen
verraten Ihnen, wogegen sie helfen. Lesen Sie auf Seite 14 mehr. Wir freuen uns auch in diesem Jahr über Ihre
Zuschriften.
Egal ob Lob oder Kritik, persönliche Erfahrungen oder Fragen, schreiben Sie uns eine E-Mail an redaktion@physio-gesund.de
Ich wünsche Ihnen ein bewegtes Jahr 2015 voller Gesundheit und Glück Ihr
Ralf Ternes Herausgeber
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Editorial Inhaltsverzeichnis Leben & Wohlfühlen Rätsel Spaß für Kids Vorschau Impressum 1/15
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Physiotherapie bei Arthrose Schmerzfrei leben, beweglich bleiben Sie ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen. Sie ist nicht heilbar. Im schlimmsten Fall führt sie zu einem künstlichen Gelenkersatz: die Arthrose. Doch kein Betroffener muss sich ihr schicksalhaft ergeben. Denn mit Physiotherapie kann Arthrose stark verzögert und Operationen sogar vermieden werden. Viele Patienten können so mit der Arthrose ein bewegtes und schmerzfreies Leben führen.
enn die Gelenke knirschen und krachen, wenn sie sich nach langem Sitzen oder früh am Morgen steif anfühlen und es bei manchen Bewegungen schmerzt, dann kann das ein Zeichen für eine beginnende Arthrose sein. Ca. fünf Millionen Menschen leiden in Deutschland unter Arthrose. Das liegt vor allem daran, dass wir älter werden und unsere Gelenke sich im Laufe unseres Lebens etwas abnutzen. Es gibt aber auch andere Ursachen für Arthrose, wie zum Beispiel Unfälle oder Gelenkfehlstellungen.
Was ist Arthrose?
chen Verbindungsstellen an den Knochenenden. Dadurch können wir viele tausend Bewegungen machen, wie zum Beispiel das Knie beugen, um uns hinzusetzen oder die Hüfte strecken, um wieder aufzustehen. Damit die Bewegung reibungslos verläuft, sind die Knochenenden in dem Gelenk mit sehr widerstandsfähigem, glattem und elastischem Knorpelgewebe überzogen. Dieser glatte und elastische Überzug schützt die Gelenke bei jeder Bewegung. Als eine Art Stoßdämpfer federt er plötzliche und harte Bewegungen ab. Erleichtert wird die Bewegung durch die Gelenkschmiere, einen Flüssigkeitsfilm, der von der inneren Gelenkschleimhaut gebildet wird.
Arthrose ist eine Knorpelrückbildung im Gelenk, die durch einen Verschleiß entsteht. Unsere Gelenke sind die bewegli-
Im Laufe unseres Lebens verschleißt genau dieser Gelenkknorpel als Folge eines na-
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türlichen Alterungsprozesses. Die Knorpelfläche wird immer dünner, bekommt Risse und ist weniger elastisch, was wiederum zu weniger Gelenkflüssigkeit führt. Die Gelenkfläche ist nicht mehr glatt, sondern rau und rissig. Die ersten Symptome der Arthrose machen sich bemerkbar. Oft merken wir aber auch gar nichts. Denn die Knorpelschicht enthält keine sensiblen Nervenendigungen. Erst wenn der Knorpel so defekt ist, dass die darunter liegende Knochenschicht frei liegt, spüren wir starke Schmerzen. Die Knochenhaut unter dem Knorpel reagiert sehr empfindlich auf Stöße. Sie kennen diesen Schmerz, wenn Sie sich zum Beispiel Ihr Schienbein an einer Kante stoßen. So ungefähr müssen Sie sich den Schmerz vorstellen, den Menschen mit einer fortgeschrittenen Arthrose verspüren.
TITELTHEMA
Von Ihrem Physiotherapeuten erhalten Sie wertvolle Hinweise zu Bewegungsabläufen und gelenkschonenden Trainingsmöglichkeiten.“
Was sind die Ursachen? Grund für eine Arthrose ist immer eine mechanische Überbelastung des Gelenkknorpels. Das kann zum einen durch den natürlichen Alterungsprozess entstehen, zum anderen aber auch durch einen Unfall oder eine Gelenkfehlstellung erworben werden. Laut der Deutschen ArthroseHilfe e. V. erleiden etwa 50 Prozent aller Arthrose-Patienten ihre Krankheit aufgrund langjähriger hoher Beanspruchung. Etwa 30 Prozent entwickeln eine Arthrose als Spätfolge eines Unfalls. Bei den restlichen 20 Prozent der Betroffenen liegt die Ursache in einer Schwäche oder Fehlform der Gelenke, die sich bereits in jungen Jahren bemerkbar machen kann. Von Arthrose können alle Gelenke des Körpers betroffen sein. Am häufigsten sind jedoch Hüft- und Kniegelenke betroffen, da sie im Alltag und bei der Arbeit am stärksten belastet werden.
Wie ist der Krankheitsverlauf? Der Verlauf von Arthrose ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Der eine verspürt überhaupt keine Symptome, der andere leidet unter starken Schmerzen und Entzündungen. Die ersten Symptome einer Arthrose verspürt man meist als eine Steifigkeit im Gelenk nach einer längeren Ruhephase, zum Beispiel morgens beim Aufstehen oder nach längerem Sitzen. Diese Steifigkeit bessert sich >
ARTHROSE-GERECHTES VERHALTEN
Das können Sie tun 1. Gewicht reduzieren Starkes Übergewicht fördert den Gelenkverschleiß. Studien konnten belegen, dass eine Gewichtsabnahme besonders Menschen mit einer Kniearthrose helfen kann. Experten empfehlen Arthrose-Patienten eine Abnahme von mindestens zehn Prozent des Körpergewichts. Doch einige Studien geben schwache Hinweise darauf, dass auch schon eine geringere Abnahme helfen kann. Übergewichtige Menschen mit Kniearthrose können dadurch bereits ihre Beweglichkeit verbessern und Schmerzen lindern. 2. Ausgewogene Ernährung Eine ausgewogene Ernährung unterstützt nicht nur die Gewichtsabnahme, sondern kann auch Einfluss auf die Arthrose nehmen. Es gibt zwar nicht die eine ArthroseDiät, die alle Beschwerden wegzaubert, aber Sie können Ihren Körper mit einer ausgewogenen, vitamin-und mineralstoffreichen Ernährung gut unterstützen. Ihr Körper braucht reichlich knochenstärkendes Kalzium und Vitamin D und die Antioxidantien Vitamin E und C sowie Selen. Eine besondere Rolle kommt den entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren zu, die Sie gezielt in Ihre Ernährung einbauen können. Wir haben für Sie auf Seite 12 ein Rezept aus einem Arthrose-Kochbuch vorgestellt, das Sie ausprobieren können. Mit etwas Glück gewinnen Sie sogar ein Kochbuch. 3. Bewegen ja – belasten nein Bewegung hilft nicht nur bei der Gewichtsreduktion, sondern kräftigt die Muskulatur und verbessert die Gelenkfunktion. Doch nicht jeder Sport eignet sich für ArthrosePatienten, denn bei Sportarten wie zum Beispiel Joggen werden die Gelenke besonders belastet. Deswegen sollten Sie gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren, Spazieren, Nordic Walking und Wandern bevorzugen. Doch auch hier ist Vorsicht angesagt, je nachdem welche Gelenke bei Ihnen betroffen sind. So werden zum Beispiel beim Fahrradfahren die Handgelenke besonders belastet. Fragen Sie deshalb Ihren Physiotherapeuten, welche Sportart für Sie am besten ist. •
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> meistens nach ein paar Minuten Bewegung. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem sogenannten „Anlaufschmerz“ am Morgen oder nach Ruhe. Da das Gelenk nur unzureichend geschmiert wird und die Gelenkknorpel schon teilweise abgebaut sind, reiben die Knorpeloberflächen gegeneinander, was den Schmerz verursacht. Mit der fortschreitenden Zerstörung des Knorpels entstehen im Gelenk Schmerzen bei Belastung, wie zum Beispiel beim Treppensteigen, die später auch im Ruhezustand vorkommen können. Dieser Ruheschmerz geht einher mit einer akuten Entzündung im Gelenk. Man spricht von einer aktivierten Arthrose. Oft gibt es dann für die Betroffenen nur noch einen Ausweg: ein künstliches Gelenk.
Wie hilft Physiotherapie? Die schlechte Nachricht zuerst: Arthrose ist nicht heilbar, denn der zerstörte Gelenkknorpel wächst nicht nach, so dass der ursprüngliche gesunde Zustand des Gelenkes nicht wiederhergestellt werden kann. Die gute Nachricht folgt aber sogleich: gerade im Frühstadium aber auch bei fortgeschrittener Arthrose kann man viel mit physiotherapeutischer Behandlung erreichen, um das Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen. Mediziner und Wissenschaftler sind sich einig, dass strukturierte körperliche Be6
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wegung und physiotherapeutische Maßnahmen bei Arthrose sehr wirksam sind. Eine Zunahme der täglichen körperlichen Aktivität reduziert das Risiko körperlicher Einschränkungen durch Arthrose. „Beweglichkeit und Kraft müssen so lange wie möglich erhalten werden. Dafür sind Physiotherapeuten die Bewegungsexperten, die umfassend beraten können“, erklärt Ute Repschläger, Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V. Die Physiotherapie setzt dabei an verschiedenen Ansätzen an. Zum einen wird die Muskulatur gezielt trainiert. Durch die Kräftigung der Muskulatur zum Beispiel am Kniegelenk können Schmerzen reduziert und der Knorpelverschleiß deutlich verlangsamt werden. Denn kräftige Muskeln können besser Stöße abfangen und stabilisieren die Gelenkbewegung. So werden die Gelenke im Alltag entlastet. Gleichzeitig optimiert regelmäßiges Training den Stoffwechsel im Gelenk und verbessert die Knorpelernährung. Kräftigen lassen sich die Muskeln mit krankengymnastischen Übungen und speziellem Krafttraining an Geräten. Zum anderen kommen aktive und passive Dehnübungen oft in Kombination mit Wärmeanwendungen und gezielten Massagen zum Einsatz. Dadurch soll vermieden
Cirka fünf Millionen Menschen sind in Deutschland von Arthrose betroffen. Dabei leiden ältere Menschen häufiger unter Arthrose als jüngere. So sind ab dem 60. Lebensjahr gut die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer betroffen. Vor dem 30. Lebensjahr sind es dagegen nur etwa 1,6 Prozent. Am häufigsten betroffen sind Hände, Knie und Hüften, aber auch alle anderen Gelenke können befallen sein. Über drei Millionen Menschen haben in Deutschland bereits ein künstliches Gelenk. Jährlich werden etwa 200.000 künstliche Hüftgelenke, 150.000 künstliche Kniegelenke sowie 12.000 künstliche Schultergelenke eingesetzt. •
werden, dass sich Muskeln verkürzen und die Beweglichkeit im Gelenk verschlechtern. Bereits bestehende Muskelverkürzungen können durch diese Übungen beseitigt werden. Weitere Maßnahmen der Physiotherapie konzentrieren sich auf Übungen zur Koordinations- und Gleichgewichtsschulung. Nur wenn die Muskeln einwandfrei zusammenarbeiten, stabilisieren sie das Gelenk optimal. Mit physiotherapeutischen Maßnahmen verbessern sich die Beschwerden sehr häufig. Viele Patienten schaffen es mit Hilfe der Physiotherapie in Kombination mit einer Änderung des Lebenswandels (siehe Kasten oben), den Zeitpunkt einer Operation um Jahre hinauszuschieben oder ganz zu vermeiden. Dabei ist Physiotherapie immer als Anleitung zur Selbsthilfe gedacht, so dass die Übungen auch langfristig alleine zuhause weitergeführt werden können. Der Physiotherapeut kann Ihnen zusätzlich viele hilfreiche Tipps geben, wie Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag integrieren können. So können Sie trotz Arthrose ein bewegtes und schmerzfreies Leben führen. •
WISSEN
Spiegeltherapie –
Wirkungsvolle Illusion Mit der Spiegeltherapie können Physiotherapeuten Schmerzen verringern und die Funktion verbessern. Das Therapieverfahren eignet sich für Menschen nach Schlaganfall besonders.
eute weiß man, dass neben den Patienten nach Gliedmaßamputationen besonders Menschen nach Schlaganfällen von der Spiegeltherapie profitieren. Nach einem Schlaganfall können je nach Lokalisation verschiedene Schädigungen mit unterschiedlicher Ausprägung auftreten. Über siebzig Prozent der Betroffenen weisen motorische Beeinträchtigungen der oberen Extremität (Hand, Arm, Schulter) auf. Somit sind Menschen nach einem Schlaganfall besonders stark in den Basisaktivitäten des täglichen Alltags und in der Teilhabe am sozialen Leben eingeschränkt. Ute Repschläger, Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V., ergänzt: „Physiotherapeuten können hier mit der Spiegeltherapie zielgerichtet und effektiv helfen.“
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Bei der Spiegeltherapie wird ein Spiegel so in die Mitte zwischen linker und rechter Körperhälfte platziert, dass im Spiegelbild nur die nicht betroffenen Gliedmaßen zu sehen sind. Die betroffenen Gliedmaßen dagegen sind verdeckt. Durch den Spiegel wird dem Patienten die optische Illusion vermittelt, dass sein verdeckter Körperteil vorhanden bzw. normal beweglich sei. Durch nun durchgeführte Übungen mit der gesunden Hand wird der Teil des Gehirns aktiviert, der
den im Spiegel sichtbaren Arm kontrolliert. Das Gehirn unterliegt in dem Fall der Illusion, das fehlende oder verletzte Körperteil ist jenes im Spiegel und ist wieder funktionsfähig oder vorhanden. Der aus Indien stammende Neurologe Vilayanur S. Ramachandran führte die Spiegeltherapie erstmals Anfang der 90er Jahre mit Patienten nach Amputationen durch. In ersten Versuchen zeigte sich schon bald eine Reduzierung der Phantomschmerzen. Ramachandran setzte die Spiegeltherapie daraufhin auch bei Patienten nach einem Schlaganfall ein. Heute weiß man, dass neben den Patienten nach Gliedmaßamputationen besonders Menschen nach Schlaganfällen von der Spiegeltherapie profitieren.
Das Gehirn lernt um Forscher vermuten, dass es während der Therapie zu einer direkten Aktivierung der betroffenen Gehirn-Hemisphäre kommt, die wiederum die Reorganisationsprozesse dieser Seite fördern könnte. In einer Untersuchung an der Universität Wien konnte mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (MRT) bei einer allerdings kleinen Stichprobe von Patienten nach Gliedmaßamputation festgestellt werden, dass eine deutlich erhöhte Akti-
vität im Stirn- und Schläfenlappen, Zentren die normalerweise nicht für Motorik zuständig sind, zu beobachten waren. Zusätzlich verringerte sich die mittlere Intensität des Phantomschmerzes deutlich. Zur Prüfung der Wirksamkeit der Spiegeltherapie liegen mittlerweile einige Untersuchungen vor. Laut einer von deutschen Physiotherapeuten publizierten Cochrane-Übersichtsarbeit ist die Spiegeltherapie effektiv bezüglich der anhaltenden Steigerung der motorischen Funktionen, der Verbesserung der Basisaktivitäten im Alltag und zur Schmerzreduktion nach einem Schlaganfall. Zur Durchführung der Spiegeltherapie werden eine ruhige Atmosphäre und eine Übungszeit am Stück von 10–15 Minuten empfohlen. Die Konzentration des Patienten ist in dieser Zeit gefordert, indem er sich völlig auf die durch den Spiegel erzeugte Illusion einlässt. Dabei beginnt der Patient, einfache Bewegungen mit der gesunden Hand durchzuführen und beobachtet diese im Spiegel. „Das Training geschieht zunächst unter Anleitung des Physiotherapeuten und wird von einfachen Handbewegungen bis zu komplexeren Handlungen dosiert“, so Ute Repschläger. • Quelle: Bundesverband selbstst. Physiotherapeuten – IFK e.V.
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Liebesglück
hilft gegen Schmerzen
Wer glücklich liiert ist, hat die Fähigkeit, mit den Schmerzen emotional ie Liebe lohnt sich, auch in kör- klar zu kommen, nicht alles schwarz perlicher Hinsicht. Denn Frauen, zu sehen und positiv gestimmt zu bleidie in einer glücklichen Bezie- ben, bestätigten die Forscher. Außerhung leben, haben weniger Schmerzen. dem besitzen diese Frauen mehr BeDas fanden Forscher aus Tempe in geisterungsfähigkeit, Inspiration, EntArizona heraus. Bei heftigem Schmerz schlossenheit und Aktivität. Dafür waren Frauen im Liebesglück weniger weniger Schuldgefühle, Ängste, Feindstark körperlich beeinträchtigt als Frau- seligkeit, Nervosität und Fahrigkeit. • en in schwierigen Partnerschaften oder Alleinstehende.
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rt glücklich ie t n a r a g t h c Ma
3 Tipps gegen den Winterblues D
as trübe Winterwetter kann einem schon mal die Laune vermiesen. Viele leiden jetzt an einer saisonabhängigen Depression. Gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, vermehrtes Schlafbedürfnis, gesteigertes Verlangen nach Süßem und Kohlehydraten verbunden mit Gewichtszunahme sind Anzeichen dafür. Mit unseren Tipps kommen Sie schnell wieder raus aus dem Stimmungstief und das ganz ohne Nebenwirkungen.
Singen. Ob unter der Dusche, im Auto oder beim Putzen: Singen Sie. Denn damit aktivieren Sie die körpereigene Produktion des Abwehrstoffes Immunglobulin A ebenso wie das körpereigene entzündungshemmende Hormon Cortisol. Das konnte eine Studie an Chormitgliedern zeigen. Positiver Nebeneffekt: die Stimmung steigt durch das Singen deutlich.
Tanzen. Für den Tango ist es bereits nachLachen. Wann haben Sie das letzte Mal so
amerikanische Studie fand heraus, wer re-
und tun Sie es vor allem oft. Denn wer regelmä-
gelmäßig Tango tanzt, verbessert seine Ba-
ßig herzhaft lacht, steigert seine Abwehrkräfte, baut Stress ab, setzt Glückshormone frei und kann
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gewiesen: Tanzen macht glücklich. Eine
richtig lauthals gelacht? Tun Sie es mal wieder
lance, Koordinationsfähigkeit und das Reaktionsvermögen deutlich. Die Enge zum
sogar Schmerzen lindern. Nach dem Lachanfall lassen sich im
Tanzpartner lässt außerdem den Testoste-
Blut mehr Abwehrstoffe nachweisen. Der Blutdruck sinkt
ronspiegel steigen. Das macht glücklich,
und Stresshormone werden abgebaut. Positiver Nebeneffekt:
selbstbewusst und sinnlich. Positiver Nebeneffekt: durch einen
Lachen wirkt sich positiv auf Ihre Mitmenschen aus und die
Tango-Kurs lernen Sie neue Menschen kennen. Das ist span-
gehen dann gleich viel freundlicher mit Ihnen um.
nend und hebt die Laune.
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Sport trotz Minusgrade? Das müssen Sie beachten! Das Wetter macht es einem im Winter nicht immer ganz einfach, sich an der frischen Luft zu bewegen. Dabei ist auch in der kalten Jahreszeit regelmäßige Bewegung wichtig. Gerade das Immunsystem freut sich über Aktivität im Freien. Damit Sie gesund und sportlich durch den Winter kommen, sollten Sie einige Tipps beachten.
1. Passende Kleidung
3. Schutz vor zu kalter Luft
Am besten kleiden Sie sich nach dem Zwiebelprinzip. So können sich zwischen den Kleidungsschichten Wärmepuffer bilden. Die Sportkleidung sollte dabei nicht komplett winddicht sein, damit der Schweiß nach außen entweichen kann. Mütze und Handschuhe bieten Schutz gegen die Kälte.
Es kommt in unseren Breitengraden zwar nur selten vor, dass wir Temperaturen unter minus fünfzehn Grad Celsius haben, aber trotzdem bekommt manch einer schon bei leichten Minusgraden Probleme mit der Atmung. Auch um Infekten vorzubeugen, sollte man darauf achten, durch die Nase zu atmen. So wird die Luft erwärmt. Zusätzlichen Schutz vor kalter Luft erhalten Sie mit einem Tuch vor dem Gesicht.
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2. Aufwärmen
Um Muskelzerrungen vorzubeugen ist das Aufwärmen im Winter besonders wichtig. Das können Sie bereits in der Wohnung tun, indem Sie ein paar Minuten Seil springen, auf der Stelle laufen oder Hampelmänner machen. Leichte Dehnübungen beugen ebenfalls dem Verletzungsrisiko vor.
ür alle, die die natürliche Bewegungseigenschaft von Wasser bei ihrem Training nutzen wollen, gibt es jetzt ein neues Trainingsgerät. Die SLASHPIPE ist eine etwa zur Hälfte mit Wasser gefüllte Kunststoffröhre, mit der vielfältige Übungen im Stehen, Sitzen und Liegen möglich sind. Das Besondere an diesem Therapie- und Trainingsgerät: Das Wasser bewegt sich permanent im Inneren des Gerätes und sorgt so für ein nicht kontrollierbares, aber gewolltes natürliches
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Chaos. Ziel ist es, das Wasser möglichst im Gleichgewicht zu halten, ähnlich wie bei einer Wasserwaage. Je nach Übungsposition, Übungsgeschwindigkeit und Bewegungswinkel der SLASHPIPE muss der Trainierende den auftretenden Kräften entgegenwirken, indem er durch gezieltes Stabilisieren die auftretenden Kräfte ausgleicht. Der Clou: Beim Training hören Sie das Rauschen des Wassers! Eben ein Trainingsgerät für alle Sinne.
4. Dunkel, nass und rutschig
Für Jogger, Nordic-Walker und Radfahrer heißt es bei Glatteis: umsteigen auf Indoor-Aktivitäten wie zum Beispiel Schwimmen. Denn glättebedingte Stürze können zu Verstauchungen und Brüchen führen. •
Das Gerät wird auch in der Physiotherapie eingesetzt und wurde vor kurzem mit dem „Die Aktion Gesunder Rücken e.V.“ (AGR) Gütesiegel ausgezeichnet. •
Mehr Informationen unter www.slashpipe.com
GEWINNSPIEL Gewinnen Sie mit ein bisschen Glück ein SLASHPIPE-Fit. Schicken Sie dazu eine frankierte Postkarte mit dem Betreff „Slashpipe“ und Ihrer Adresse an: ACHT-Verlag, Aachener Straße 78-80, 50674 Köln – oder senden Sie eine E-Mail mit dem Betreff „Slashpipe“ an gewinn@achtverlag.de – Einsendeschluss: 23.3.2015. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Adressen werden nicht kommerziell genutzt, nicht weitergegeben und nach dem Gewinnspiel vernichtet.
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Gute Vorsätze für 2015 Die guten Vorsätze zum neuen Jahr gehören ebenso zu Silvester wie das Bleigießen. Doch mit dem Wunsch nach Veränderung ist unser innerer Schweinehund oftmals nicht einverstanden. Dabei ist es eigentlich ganz einfach, ihn zu überlisten. Die Physiotherapeutin Cornelia Brucks kennt die besten Tricks, unsere vorgenommenen Ziele für das Jahr 2015 auch zu erreichen. aben Sie sich für das neue Jahr auch vorgenommen, sich mehr zu bewegen oder sich gesünder zu ernähren? Oder Sie wollen Ihren Stress reduzieren? Prima! Mit diesen guten Vorsätzen sind Sie nicht allein. Bereits im letzten Jahr nahmen sich 52 Prozent der Deutschen für das Jahr 2014 vor, sich mehr zu bewegen, 57 Prozent wollten Stress abbauen und 47 Prozent setzten sich gesündere Ernährung als Ziel (Quelle: DAK/Forsa). Doch obwohl sich mehr als die Hälfte der Bevölkerung fest vorgenommen hatte, etwas für die Ge-
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sundheit zu tun, überdauern die guten Vorsätze meistens nicht mal den Januar. Woran liegt das? An unserem inneren Schweinehund, fand die Techniker Krankenkasse in einer Umfrage heraus. Die häufigste Ausrede der Sportvermeider ist der innere Schweinehund. Er steht fast jedem zweiten im Weg, lockt zum Sofa und zur Fernbedienung statt in die Turnschuhe. Doch es gibt einen einfachen Trick, den ständigen Kampf mit dem inneren Schweinehund zu beenden, weiß Cornelia Brucks. Statt ihn zu bekämpfen, müssen Sie ihn mit ins Boot holen. Ihr innerer Schweine-
So schaffen! Sie es hund muss mit Ihren Zielen einverstanden sein. Dann klappt’s auch mit der Umsetzung. Meistens treffen wir aber gute Vorsätze für das neue Jahr aufgrund unseres rationalen Verstandes. Er sagt uns, dass wir uns mehr bewegen sollten, ein paar Kilo abspecken und auf keinen Fall mehr so viel Stress haben wie im letzten Jahr. Wir wissen, dass wir uns besser fühlen würden, wenn wir den Rat unseres Verstandes befolgen würden. Also nehmen wir uns vor, jede Menge Sport zu treiben, nie wieder Schokolade und Pizza zu essen und uns ab jetzt regelmäßig zu entspannen. Das gewünschte Ergebnis unse-
P R ÄV E N T I O N
res Verstandes: rank und schlank, gesund und topfit, ausgeglichen und wunderschön, möglichst in zwei Monaten. Das sollte doch wohl zu machen sein, oder? „Falsch!“, mahnt Cornelia Brucks, „diese rationalen Vorsätze klappen entweder gar nicht oder nur für kurze Zeit, weil es so anstrengend ist, sie zu verfolgen“.
Wählen Sie Ziele, die Sie lieben Viele Menschen wissen nicht, was sie eigentlich wirklich brauchen, damit es ihnen gut geht. Denn so verschieden wie die Menschen sind, so verschieden sind auch ihre Bedürfnisse und Ziele. Der eine kann gut beim Joggen entspannen, der andere braucht seine Lieblingsmusik und eine heiße Badewanne. Der eine braucht einen Termin, der andere möchte es lieber flexibel gestalten. Deswegen gibt es keine Pauschalrezepte für den Weg zum Ziel. „Der erste Schritt ist immer herauszufinden, was ich brauche, damit es mir gut geht“, erklärt Cornelia Brucks. „Möchte ich mehr Bewegung in meinen Alltag bringen oder brauche ich eher Entspannung? Möchte ich meine Ernährung verändern oder wünsche ich mir einfach mehr Zeit für mein Hobby? Schauen Sie in sich hinein und versuchen Sie, Ihre eigenen Wünsche zu finden.“
Nicht zu viel auf einmal Oftmals nehmen wir uns viel zu viele Ziele auf einmal vor oder stecken sie viel zu hoch. Wir wollen uns gesünder ernähren, häufiger entspannen und mehr bewegen. Am liebsten alles auf einmal und das bitte ab sofort. „Das kann nicht klappen“, schüttelt Cornelia Brucks den Kopf, „unser Verstand sagt uns: Du müsstest das eigentlich tun! Das emotional gesteuerte Mittelhirn dagegen, auch gerne bezeichnet als der innere Schweinehund, weiß das zwar auch, aber es ist gerne bequem. Wenn wir uns also rational etwas vornehmen, weil es gut für uns ist, steuert der Schweinehund emotional dagegen.“ Und die meisten wissen, wer sich in der Regel durchsetzt. Deswegen sollten wir unserem Schweinehund unser Ziel schmackhaft machen und ihn davon überzeugen, dass unser Ziel auch gut und sinnvoll für ihn ist. Das gelingt vor allem dann, wenn die Ziele nicht zu hoch ge-
TIPP Sie wissen noch nicht so richtig, wie Sie Ihre Bewegungsziele 2015 umsetzen sollen? Sie sind unsicher, welche Sportart für Sie die richtige ist? Dann fragen Sie Ihre/n Physiotherapeutin/en. Hier sind Sie in Expertenhänden und werden individuell beraten und unterstützt, damit Sie Ihre Ziele auch erreichen. Übrigens: viele Physiotherapiepraxen bieten Präventionskurse an, die von Ihrer Krankenkasse bezuschusst werden. Informieren Sie sich doch über das Kursprogramm in Ihrer Praxis.
steckt sind. Fangen Sie mit kleinen Schritten an. Steigen Sie zum Beispiel in Zukunft zwei Stationen früher aus dem Bus und gehen Sie den Rest zu Fuß. Mit dieser Aussicht kann der Schweinehund gut leben, weil die Anstrengung überschaubar ist und er danach auf die Coach darf. Teilen Sie Ihre Ziele also in kleine umsetzbare und erreichbare Schritte auf.
Bleiben Sie realistisch Sie wollen in zehn Wochen zum Traumkörper? Dafür müssen Sie nur fünfmal die Woche Sport treiben und eine strenge Diät einhalten? Vergessen Sie’s. Diese Art von Zielen sind schlichtweg unrealistisch und sinnlos obendrein, denn in der Regel halten Sie solche Strapazen nur kurze Zeit durch. Das Ergebnis ist Frust und die Erkenntnis, „es klappt ja sowieso nie“. Formulieren Sie lieber realistische Zeiträume für Ihre Lieblingsziele und holen Sie Ihren inneren Schweinehund mit ins Boot. „Es muss nicht immer das große Ganze in kurzer Zeit sein. Die Ziele müssen moderat und erreichbar sein“, rät Cornelia Brucks. Wenn Sie dann merken, es geht Ihnen gut und sie können noch etwas mehr machen, nehmen Sie sich das nächste kleine Ziel vor. So haben Sie statt Frust viele schöne Erfolgserlebnisse. Übrigens, bei vielen Menschen ändern sich die Ziele auf dem Weg, weiß Cornelia Brucks aus Erfahrung. „Wenn zum Beispiel jemand ursprünglich zehn Kilo abnehmen wollte, merkt er vielleicht auf dem Weg dorthin, dass er eigentlich gar nicht abnehmen möchte, sondern mehr Entspannung und Ruhe in seinem Leben braucht. Weil ihn dieses Ziel deutlich zufriedener macht, isst er weniger und nimmt dabei ab, ohne dass er es eigentlich merkt.“ Es ist also wichtig, immer
wieder in sich hineinzuhören und seine Ziele zu überprüfen.
Genießen Sie Ihr Leben Ziele sind gut und schön, doch der Weg dahin sollte keine Qual sein, sondern Spaß machen. Melden Sie sich also nicht aus Vernunftgründen im Fitnessstudio an, wenn Sie eigentlich viel lieber draußen spazieren gehen. Suchen Sie sich eine Bewegungsform, die Ihnen Spaß macht, denn mit Spaß ist Ihr Schweinehund immer einverstanden. Das Beste ist, Ihr Körper arbeitet immer für Sie und macht es Ihnen immer einfacher, Ihre Ziele zu erreichen. Wenn Sie nur drei Monate konsequent Ihr Ziel verfolgt haben, ist diese Gewohnheit automatisiert wie das tägliche Zähneputzen. „Bewegen Sie sich dann plötzlich eine Weile nicht mehr, dann fehlt Ihnen plötzlich die Bewegung und Sie wollen nichts lieber, als sich zu bewegen!“. Wenn man das geschafft hat, kann man seine Ziele sogar mit Genuss verfolgen. Das sind doch tolle Aussichten für Ihre guten Vorsätze! • · Un SERE ExPERTI n·
Cornelia Brucks
Cornelia Brucks ist Physiotherapeutin und Heilpraktikerin. Als GGW-PhysioCoach® berät und unterstützt sie ihre Kunden auf dem Weg zu ihren Gesundheitszielen. www.physiotherapie-brucks.de
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FIT & FOOD
Zutaten fßr 2 Personen Pastasotto 3 Schalotten 1 gelbe Paprika 1 EL OlivenÜl 150 g kleine Nudeln (z. B. Penne Mini) 250 ml Geßgelfond ½ DÜschen Safranfäden 5 Stiele Dill Salz Pfeffer
Sesamfisch
Gesunde Ernährung
1 EL MaisgrieĂ&#x; 1 EL Sesam 2 SeelachsďŹ lets (Ă 150 g) 2 EL Zitronensaft Salz Pfeffer 1½ EL OlivenĂśl
Zubereitungszeit 25 Minuten, Garzeit ca. 30 Minuten
fĂźr Arthrose-Patienten
Neue wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Arthrosepatienten mit der richtigen Ernährung ihre Schmerzen lindern kĂśnnen. Auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse stellt Bestsellerautor Sven-David MĂźller Ihnen in seinem Buch „Das groĂ&#x;e Arthrose-Kochbuch“ Ăźber 130 Rezepte vor, mit denen man auch bei Arthrose nicht auf den Genuss verzichten muss. Eines davon stellen wir Ihnen hier vor.
• • • S E S A M F I S C H M I T P A STA S O TTO • • •
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Pastasotto
Sesamfisch
í˘ą Die Schalotten schälen und in feine WĂźrfel schneiden. Die Paprika waschen, halbieren, Kerne und Strunk herausschneiden und die Paprikahälften in WĂźrfel schneiden. í˘˛ Das OlivenĂśl erhitzen und die Schalotten darin dĂźnsten. Die Nudeln zugeben, kurz mitdĂźnsten, ein Drittel des heiĂ&#x;en Fonds und die Safranfäden zugeben. Bei milder Hitze unter RĂźhren cirka 20 Minuten kĂścheln lassen. Sobald die Nudeln den Fond aufgesogen haben, wieder einen Teil Fond und nach 10 Minuten Paprika zugeben. í˘ł Den Dill waschen, trocken schĂźtteln und grob von den Stielen zupfen. Etwas Dill beiseite legen, den Rest grob hacken und unter den gegarten Pastasotto rĂźhren. Mit Salz und Pfeer abschmecken.
í˘ą Inzwischen fĂźr die Panierung den Sesam mit dem MaisgrieĂ&#x; vermischen. Die SeelachsďŹ lets halbieren, mit der Hälfte des Zitronensafts beträufeln und leicht salzen und pfeern. Mit einer Seite in die Panierung geben und gut andrĂźcken. í˘˛ Den Backofen auf 160°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. í˘ł Das Ă–l in einer beschichteten Pfanne
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erhitzen und die SeelachsďŹ lets darin auf der panierten Seite anbraten. Nach 2 bis 3 Minuten wenden und im Ofen 6 bis 8 Minuten garen. í˘´ Pastasotto mit SeelachsďŹ lets auf tiefen Tellern anrichten und mit dem restlichen Dill bestreut servieren. • Abdruck aus dem Buch „Das groĂ&#x;e Arthrose-Kochbuch“ von Sven-David MĂźller und Christiane WeiĂ&#x;enberger. Mit freundlicher Genehmigung der SchlĂźtersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
GEWINNSPIEL Gewinnen Sie mit ein bisschen GlĂźck eins von drei KochbĂźchern „Das groĂ&#x;e Arthrose-Kochbuch“. Schicken Sie eine frankierte Postkarte mit dem Betreff „Kochbuch“ und Ihrer Adresse an: ACHT-Verlag, Aachener StraĂ&#x;e 78-80, 50674 KĂśln – oder senden Sie eine E-Mail an gewinn@achtverlag.de mit dem Betreff „Kochbuch“. Einsendeschluss: 23.3.2015 Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Adressen werden nicht kommerziell genutzt, nicht weitergegeben und nach dem Gewinnspiel vernichtet.
T R A I N I N G S -T I P P S
Therapiestunde fĂźr zu Hause OberkĂśrper-Aufrichtung: Mit dieser Ăœbung trainieren Sie Ihre OberkĂśrper-Aufrichtung! Genau das Richtige fĂźr „nach vorne hängende Schultern“ und eine schwache RĂźckenmuskulatur.
Ziehen Sie nun gleichzeitig Ihre gestreckten Arme langsam neben den KĂśrper. Die Daumen bleiben bei der BewegungsausfĂźhrung nach auĂ&#x;en gedreht.
Binden Sie das Gymnastikband um einen festen Gegenstand nach oben hin fest oder binden Sie alternativ mittig einen Knoten und klemmen Sie ihn zwischen TĂźr und TĂźrrahmen ein. Wickeln Sie die Enden des Gymnastikbandes um Ihre Hände. Nehmen Sie als Ausgangsstellung eine leichte Grätsche ein. Die Knie sind leicht gebeugt, der Bauchnabel ist eingezogen. Kippen Sie Ihren aufrechten OberkĂśrper etwas nach vorne. Die Arme sind nach vorne gestreckt und die Daumen zeigen nach auĂ&#x;en.
¡ Un sere expertin¡
Nun fĂźhren Sie wieder Ihre gestreckten Arme langsam zurĂźck in die Ausgangsstellung. Das Gymnastikband soll auch in dieser Position einen leichten Zug aufweisen. Wiederholen Sie diese Bewegung 15-mal. Achten Sie darauf, den Bauchnabel kontinuierlich eingezogen zu halten.
Hinweis: Die gezeigten Ăœbungen und Anleitungen sind mit grĂśĂ&#x;ter Sorgfalt erstellt worden. Wir kĂśnnen grundsätzlich aber nicht fĂźr Richtigkeit und Vollständigkeit garantieren. Sollten während des Trainings Beschwerden oder Schmerzen auftreten, beenden Sie die Ăœbung und konsultieren Sie einen Arzt.
Anna-Diana Mocker ist Physiotherapeutin und GrĂźnderin von Homephysio.de Homephysio.de ist ein onlinebasiertes Anwendungsprogramm zur UnterstĂźtzung der Physiotherapie. Mit diesem Programm kann Ihnen Ihr Therapeut ein individuelles Online-HeimĂźbungsprogramm erstellen. Alle Ăœbungen sind durch Videos dargestellt, auch diese Beispiel-Ăœbung ďŹ nden Sie als Video unter www.homephysio.de – Rubrik Funktionsweise und Beispielvideos.
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Wärmeanwendungen in der Physiotherapie
Heilsame Wärme Fangopackung Moorpackung Moorpackungen sind genauso wie Fango ein reines Naturprodukt. Durch einen ständigen Überschuss an Wasser entsteht im Moor ein Sauerstoffmangel, durch den pflanzliche Reste nicht vollständig abgebaut und zu Torf umgewandelt werden. Bei dieser Umwandlung entstehen viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, wie Huminsäuren, Salicylsäure, Spurenelemente, Mineralien und hormonähnliche Substanzen. Huminsäure etwa wirkt entzündungshemmend. Moorpackungen werden meist als einmal verwendbare Naturmoorkompressen auf die betroffene Körperstelle aufgebracht. Das fest gepresste Naturmoor ist mit einer durchlässigen Vliesschicht überzogen und wird so direkt auf den Körper aufgetragen. Mit einem zusätzlichen Wärmeträger wird die Moorpackung schonend und schrittweise erwärmt. Moor speichert Wärme lange und gibt sie langsam und kreislaufschonend an den Körper und die tiefer liegenden Organe ab. Moorpackungen wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und durchblutungsfördernd. Angewendet werden sie unter anderem bei Beschwerden im Bereich des Stützapparates und des Bewegungsapparates, chronischen Erkrankungen wie Rheuma und Arthrose und bei chronischen Muskelverspannungen. 14
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Fango ist ein Naturprodukt, das aus fein gemahlenem Gestein, meist vulkanischen Ursprungs hergestellt wird. Mit Feuchtigkeit versetzt, entsteht ein Mineralschlamm, der viele heilende Substanzen, unter anderem Kieselsäure, Aluminiumoxid, Eisenoxid, Tonerde und Magnesium enthält. Fango kann große Mengen an Wärme speichern und besitzt eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Bei der Fangopackung wird der erwärmte Mineralschlamm bei etwa 50 Grad Celsius auf die betroffene Körperstelle aufgetragen. Durch das anschließende Einwickeln in Folie oder Tücher beginnt der Körper zu schwitzen, die Gefäße weiten sich, der Blutkreislauf wird beschleunigt. Eine andere Form der Fangopackung ist das Fangoparaffin. Hier wird das Gesteinsmehl mit Paraffin versetzt und enthält dadurch eine wachsähnliche Konsistenz. Durch Erwärmung passt sich die weiche, modellierbare Masse dem Körper gut an. Die Fangoparaffinpackung hat eine lang anhaltende Kerntemperatur und wird im Gegensatz zum Naturfango nach der Anwendung durch starkes Erhitzen sterilisiert und mehrfach angewendet. Fangopackungen haben eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung. Angewendet werden sie unter anderem bei der Therapie von rheumatischen Erkrankungen, Muskelverspannungen und degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule oder Gelenke.
WELLNESS
Gerade in den kalten Wintertagen tut Wärme richtig gut. Ein heißes Bad oder ein Heizkissen auf dem Sofa sorgen für kuschelige Entspannung, wenn man mal wieder so richtig durchgefroren ist. Doch Wärme hat auch eine heilende Wirkung, die in der Physiotherapie zur Behandlung von Schmerzen und nicht entzündlichen Erkrankungen eingesetzt wird. Wärmebehandlungen regen den Stoffwechsel und die Durchblutung an, entspannen die Muskulatur und lindern Schmerzen. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Anwendungen auf einen Blick vor.
Heiße Rolle Die heiße Rolle gehört zu den feuchten Wärmeanwendungen und wird zur punktuellen Wärmeanwendung auf der Haut verwendet. Dazu rollt der Therapeut zwei bis drei Handtücher in einer Trichterform zusammen, in die er sehr heißes bzw. kochendes Wasser gießt. Das Wasser durchtränkt die Handtuchlagen von innen nach außen. Sobald das Wasser aus dem Inneren der Rolle in die äußeren Schichten durchgesickert ist, wird die Rolle mit kurzen, aber kräftigen Druckbewegungen auf die betroffenen Körperstellen aufgetragen. Im Laufe der Behandlung rollt der Therapeut die äußeren abgekühlten Handtuchschichten ab. Die Hitze wird dabei langsam von innen nach außen abgegeben mit einer gleichbleibenden angenehmen Temperatur von ca. 40°C. An den behandelten Körperstellen kommt es zu einer deutlichen Mehrdurchblutung. Durch die gut steuerbare Intensität der Anwendung hat der Patient nur eine geringe Kreislaufbelastung mit hoher Wirksamkeit. Die heiße Rolle wirkt durchblutungsfördernd, schmerzlindernd und stoffwechselanregend. Angewendet wird sie besonders bei starken Verspannungen und Schmerzen und eignet sich gut zur Vorbereitung von Massagen und physiotherapeutischen Anwendungen.
Heißluft Heißluft ist eine trockene Wärmeanwendung, bei der der Patient im Sitzen oder Liegen mit einem Rotlichtwärmestrahler behandelt wird. Die Strahlen der Rotlichtlampen absorbieren an der Körperoberfläche, so dass eine Erwärmung der tiefer gelegenen Strukturen vorwiegend durch Wärmeleitung stattfindet. Die Wärmelampe spendet dort, wo sie den Körper anstrahlt, eine intensive Wärme. Die in der Haut befindlichen Rezeptoren werden angeregt. Es kommt zur Aktivierung der Blutmikrozirkulation und lokaler schmerzstillender Wirkung. Die Behandlung mit Heißluft wirkt durchblutungsfördernd, entspannend und stoffwechselanregend. Eingesetzt wird sie häufig als Vorbehandlung aller manuellen Techniken und der Krankengymnastik. Heißluft bietet eine Alternative zur Fangopackung oder Moorpackung, wenn der Patient sich nicht gerne einpacken lassen möchte oder besser auf dem Bauch als auf dem Rücken liegen kann. Ebenso eignet sich Heißluft für Menschen, die keine direkte Wärme am Körper vertragen. •
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R ÄT S E L
GEWINNSPIEL Gewinnen Sie eine von drei Massagen bei Ihrem Physiotherapeuten!
Rätsel dich fit! Lösungswort:
Schicken Sie eine frankierte Postkarte mit dem Lösungswort, Ihrer Adresse und der Ihres Therapeuten an: ACHT-Verlag, Aachener Straße 78-80, 50674 Köln – oder senden Sie eine E-Mail an gewinn@achtverlag.de mit dem Lösungswort im Betreff. Einsendeschluss: 23.3.2015
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SPASS FÜR KIDS
Mit Rudi Ringelhaus
e g n a r O u a HeRR + Fr basteln
Du möchtest, dass es in deinem Zimmer so richtig winterlich duftet? Dann haben wir einen tollen Basteltipp für dich. Für die Zutaten fragst du am besten deine Eltern. Sie helfen dir auch bestimmt gerne beim Basteln. Wir wünschen dir viel Spaß mit deiner duftenden Winterdekoration.
Du brauchst:
zwei Orangen
nelkengewürz (kein Pulver)
bunte Filzstifte
Frau vorne
hinten
Mann vorne
hinten
Rudi Das Nelkengewürz wird zur Haartracht deines Pärchens. Drücke die Nelken mit der spitzen Seite in die Orangen.
vorne
hinten
Male mit deinen Filzstiften die Gesichter deines Pärchens auf die Orangen. Fertig ist eine duftende Winterdekoration. TIPP: Wenn du die nelken nicht gut in die Orangen drücken kannst, steche die Löcher vorsichtig mit einem Zahnstocher vor. 1/15
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WISSEN & VORSCHAU
LIEBER ZUM PHYSIOTHERAPEUTEN
IMPRESSUM
GEWONNEN Das ACHT-Verlag-Team gratuliert herzlich! Die Gewinner der Gewinnspiele stehen fest:
Funktionstraining hilft Rheumakranken Allgemeine Bewegungsprogramme und -angebote, etwa in Fitness-Studios oder Sportvereinen, können rheumakranke Menschen überfordern. Darauf weist die Deutsche Rheuma-Liga hin. „Häufig steht bei solchen allgemeinen Ausdauer- und Kräftigungsübungen die sportliche Leistung im Vordergrund. Rheumakranke können aufgrund ihrer Schmerzen und Bewegungseinschränkungen oft nicht mithalten. Es besteht die Gefahr, dass sie entmutigt aufgeben“, mahnt Rotraut Schmale-Grede, Vizepräsidentin der Deutschen Rheuma-Liga.
Auf die Wohlfühlmassage dürfen sich freuen: •U. Kohser, Frankenberg bei Physiotherapie Schönherr, Frankenberg •U. Scholz, Havixbeck bei KIO-Praxis für Physiotherapie, Havixbeck •H. Zöller, Unna bei Physiotherapie Tetting, Werl
Verlag und Redaktion: ACHT-Verlag Kohlwes Ternes GbR, Aachener Straße 78–80, 50674 Köln, Telefon 02 21–71 90 31–53, Fax –54 E-Mail: info@achtverlag.de, www.achtverlag.de, www.physio-gesund.de Herausgeber: Ralf Ternes (V.i.S.d.P.) ralf.ternes@achtverlag.de Chefredaktion: Heidi Kohlwes, redaktion@physio-gesund.de Artdirektion: Mario Durst, mario.durst@achtverlag.de Anzeigenleitung: Ralf Ternes (media@achtverlag.de) Es gilt die Anzeigenpreisliste der Mediadaten 2014, gültig ab 1.1.2014 unter www.physio-gesund.de Copyright: 2015 ACHT-Verlag GbR. Nachdruck und Vervielfältigungen, gleich welcher Art, sind – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet und honorarpflichtig. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Die Rücksendung oder Beantwortung sonstiger Zuschriften kann nur erfolgen, wenn ausreichend Porto beiliegt.
Das Funktionstraining dagegen eignet sich für Betroffene mit rheumatischen Erkrankungen aller Altersstufen: Physiotherapeuten mit einer vorgeschriebenen speziellen Zusatzausbildung leiten dabei eine Gruppe Betroffener zu speziellen Übungen für die betroffenen Gelenke an – in warmem Wasser oder als Trockengymnastik.
Bildnachweise: J. Anders (9), KG Praxis MA (11), F. Eidel (3/19), K. Linzbach (18); fotolia: S. Productions (1), iko (3–6), M. Schütze (7), A. Seidler (8), JiSign (8), rashadashurov (8), B. Szewczyk (8/9), M. Enter (8/9), O. Moroz (8), Tijana (10/11), serg_dibrova (14/15), ARochau (16), Africa Studio (18); Illustrationen: Reguigne-Hägele/www.
Dabei nehmen die Therapeuten Rücksicht auf individuelle Einschränkungen und geben Betroffenen Tipps und Hilfestellungen, wenn jemand aufgrund der Erkrankung eine Übung nicht korrekt durchführen kann. Die Physiotherapeuten können die korrekte Ausführung besser überprüfen. Auch das Wiederholen der Übungen zu Hause fällt Teilnehmern der Trockengymnastik in der Regel leichter.
raetselschmiede.de (17)
Die Kartenspiele „Bewusstsein braucht Raum“ gehen an: •U. Mischnick, Hannover •S. Rosenlöcher, Schkopau •C. Räffler, Hirschfelde
Tipp: Die Kosten für das Funktionstraining übernehmen die Sozialleistungsträger. Die Verordnung erfolgt durch den Arzt.
Haftung: Trotz aller Sorgfalt bei der Recherche kann keine Haftung für Irrtümer oder Fehler übernommen werden. Alle Artikel enthalten allg. Hinweise und dürfen nicht zur Selbstdiagnose verwendet werden. Sie können keinen Arztbesuch ersetzen. Bezug: physio.gesund erscheint vierteljährlich. Nur über Physiotherapiepraxen. Regelmäßiger Direktversand oder Lieferung einzelner Ausgaben durch den Verlag ist nicht möglich.
Quelle: Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Vorschau 2/2015 Die nächste physio.gesund erhalten Sie ab dem 15.4.2015 in Ihrer Physiotherapiepraxis. 18
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KOLUMNE
Zu guter Letzt hat Dr. Eckart von Hirschhausen das Wort. Der Arzt, Komiker, Moderator und Autor zahlreicher Bestseller wie „Glück kommt selten allein“ ist in den Medien und auf allen großen Bühnen Deutschlands unterwegs. Wer ihn mit seinem neuen Programm „Wunderheiler“ live erleben will, findet alle Termine auf www.hirschhausen.com.
Massive Glücksmomente erge tun gut, zu allen Zeiten. Selbst in der Zeit der Pubertät. Das ist die Phase, in der bekanntlich die Eltern beginnen, schwierig zu werden. Als Kind habe ich selbst immer gegen das Wandern rebelliert: «Warum soll ich mit auf den Berg? Wir laufen doch nachher sowieso wieder runter, ich bleibe hier.» Gesagt, getan. Meine Eltern mussten mich aber nur ein einziges Mal am Parkplatz im Tal warten lassen, und ich war «geheilt». Denn der scheinbar leichte Weg, sich nicht anzustrengen und sich auf dem Parkplatz zu Tode zu langweilen, war längst nicht so spannend, wie sich und den Berg aus eigener Kraft zu bezwingen. Seitdem weiß ich: Berge machen glücklich. Und der Kaiserschmarrn schmeckt auf der Hütte besser als im Tal.
B
Achten Sie mal auf den Unterschied zwischen Menschen, die mit der Bergbahn auf einen Gipfel katapultiert wurden, und denen, die sich selbst dort hochgeschleppt haben. Die aus der Bergbahn wissen wenig mit der Aussicht anzufangen, kaufen eine Postkarte und Pommes und fahren mit der nächsten Bahn wieder hinunter. Wer länger nach oben braucht, nimmt sich am Gipfel mehr Zeit. Viele verstehen nicht, was so toll an kahlen Felsen sein soll. Vor allem gibt es dort so viele Dinge nicht: Autos, Laptops und Leute, die einem eine neue Kreditkarte aufschwatzen wollen. Inzwischen wandere ich sogar ohne elterlichen Druck. In meinem letzten Urlaub war ich zum ersten Mal länger als eine
Woche am Stück «trekken» in Nepal. Und den Anblick der Achttausender aus immerhin fast 4.000 selbst erkletterten Metern Höhe werde ich nie mehr vergessen. Ich habe natürlich versucht, ein Foto von den Gipfeln zu machen. Und während ich durch den Sucher schaute, ertappte ich mich dabei, in Gedanken den Bergen zuzurufen: «Ey, ich bekomme euch nicht alle auf ein Bild, könnt ihr nicht ein bisschen zusammenrutschen?» Aber die Berge bewegten sich nicht. Kein Stück. Und dafür liebe ich sie. Sie sind so erfrischend uneitel. Gebirgszüge stehen zu ihren Falten. Ihnen ist es gleichgültig, ob ich sie fotografiere oder nicht. Sie fangen nicht hektisch an, sich mit ihrem Berg-
Wind, der nächste sonnige Tag, und die Welt sieht wieder anders aus. Das Grün der Wiesen ist vergänglich, die Kinder werden größer, irgendwann erwachsen sein und wiederum mit ihren Kindern über den Unsinn des Rauf- und Runterlaufens diskutieren. Und die Berge werden all das aussitzen, ihnen kann keiner was. Auch wenn man den Berg rufen hört, wenn man genauer lauscht, raunt er uns noch etwas anderes zu. Nicht nur «Bezwing mich», sondern die tiefere erdverbundene Botschaft der Gipfel lautet leise: «Wenn du dich zu ernst nimmst, machst du was falsch – und zwar massiv!» So absurd es klingt, Berge können erleichtern. Mit jedem Schritt auf dem großen Felsen
Gäbe es einen Ort, wo das Glück wohnt, stünden da doch schon Hotels! kamm schön zu machen, sobald ein Fotoapparat auf sie gerichtet ist. Sie denken in anderen Dimensionen. Beziehungsweise sie denken nicht – sie meditieren. Sie ruhen in sich. Sie sind sich selbst Fundament genug und sind von Kleingläubigen so schnell nicht zu versetzen. Wolken kommen und gehen, können mal ihren Gipfel vernebeln, aber das ficht sie nicht an. Die Berge wissen, der nächste
fällt mir ein kleiner Stein vom Herzen, ein Stückchen eigene Gewichtigkeit. Alles, was ich unnötig mit mir herumschleppe, wird mir einmal mehr als Ballast bewusst. Die Luft wird dünn, ein Schluck Wasser zum Luxus, und früh ins Bett zu gehen, ist verlockender als alles städtische Sichdie-Nächte-um-die-Ohren-Schlagen. Im Tal schreibt man lange Romane – auf dem Berg empfängt man knackige Gebote. • 1/15
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Liebe Patientin, lieber Patient, Service die physio.gesund ist ein Geschenk und unserer Praxis an Sie. tigen Wir möchten Sie damit über die vielfäl rmieren Möglichkeiten der Physiotherapie info gesund und Ihnen Anregungen geben, wie Sie Denn wer und aktiv Ihr Leben genießen können. gut informiert ist, kann besser für seine Gesundheit sorgen. nsche haben, Wenn Sie Fragen, Anregungen oder Wü sprechen Sie uns gerne an. Wir sind für Sie da.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Ihr Praxisteam
Lesen,
Stempel und Unterschrift Physiothe
rapie-Praxis
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