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Akzente Das Magazin der Pädagogischen Hochschule Zürich
Forschung und Schule – Wissenschaft verstehen lernen Seite 10
Interview: Lehrmittelautorin Monika Reuschenbach von der PH Zürich über zeitgemässen Geografieunterricht Seite 30 Serie: Besuch im Unterricht einer Berufseinsteigerin auf der Primarstufe Seite 32 blog.phzh.ch/akzente
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Inhalt 1/2019
32 Berufseinstieg: Im Unterricht von Zuzana Langenegger.
10 Forschung: Studierende führen 24 Porträt: Student Lorenz Vogel ein eigenes Projekt durch. unterrichtet Flüchtlinge.
4 Vermischtes Gesundheitsförderung in der Schule
Titelbild: Forschung im Schulhaus Letzi, Foto: Nelly Rodriguez
7 Eine Frage, drei Antworten Wie arbeiten Sie mit Eltern zusammen? 9 Seitenblick Alles Kinderkram?
24 Studierendenseite Porträt, Bachelorarbeit, Kolumne 27 PH Zürich Weiterbildung: Wie sich die Arbeitswelt 4.0 auf die Schule auswirkt
Weiterbildung: Kinder mit komplexen Behinderungen unterstützen
10 Schwerpunkt Forschung und Schule
Ausbildung: «Damit kann man Unterricht machen, der begeistert»
Leitartikel: Forschung als Basis für guten Unterricht
Weiterbildung: « Schulinterne Weiterbildungen sind beliebt»
Service: Forschung für die Schule – Projekte der PH Zürich
32 Serie «Mein Berufseinstieg» «Das Schulteam ist meine Familie»
Interview: Bruno S. Frey, Glücksforscher
34 Medientipps
Reportage: Eine Zürcher Klasse schlüpft in die Rolle von Wissenschaftlern
37 Querdenker Mein erstes Mal unterrichten 38 Instagram #takeover
Ohne Forschung keine Schule. Diese einfache Formel mag auf den ersten Blick etwas platt wirken, sie hat jedoch durchaus ihre Gültigkeit. So gründen letztlich jede Unterrichtslektion und jedes Lehrmittel auf Wissen, das aus Forschungen stammt. Dieser Erkenntnis kommt die PH Zürich auch in ihrem Ausbildungskonzept nach: Um den angehenden Lehrpersonen ein Verständnis für die Wissensproduktion zu vermitteln, führen sämtliche Studentinnen und Studenten im Verlauf ihres Studiums ein eigenes Forschungsprojekt durch. Dabei geht es insbesondere darum, ein strukturiertes Vorgehen zum Erkenntnisgewinn zu erarbeiten und einen experimentierfreudigen Zugang zur Realität zu entwickeln. Beides benötigen Lehrpersonen zur Entwicklung des eigenen Unterrichts. Was dies konkret bedeutet, zeigt der Artikel ab Seite 10 zum Thema «Forschung und Schule». Wie auch Schülerinnen und Schüler ein Zugang zu Fragen aus der Forschung ermöglicht werden kann, beschreibt die Reportage aus dem Zürcher Schulhaus Letzi. Student Philippe Minet führt dort im Rahmen seiner Masterarbeit mit einer Klasse Experimente in Natur und Technik durch. Dabei zeigt sich, dass die Schülerinnen und Schüler bereits nach einer Lektion einen wichtigen Forschungsgrundsatz verinnerlicht haben. Welcher das ist: ab Seite 19 in diesem Heft. – Christoph Hotz
38 Impressum AKZENTE 1/2019
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In haltsverzeich nis/Editorial
Verstehen, wie Wissen entsteht
Gesundheitsförderung in der Schule
Wie hängen Gesundheit und Bildung zusammen? Am Auftaktanlass der PHZH-Reihe «Motiviert und gestärkt in der Schule» von Mitte Januar zeigten Forscher Roger Keller und Lehrerin Pia Kuster Antworten auf. «Ich denke, wir sind uns einig, dass wir etwas für die Gesundheit tun müssen. Aber vermutlich ist unklar, was wir darunter genau verstehen», leitete Roger Keller, Leiter des Zentrums Inklusion und Gesundheit in der Schule an der PH Zürich, seine Ausführungen ein. In der Folge ging er vertiefter auf den Gesundheitsbegriff ein und stellte verschiedene Definitionen vor – etwa Gesundheit als Freisein von Krankheit und Störungen. «Menschen verstehen sehr unterschiedliche Dinge unter Gesundheit und ich kann Ihnen keine abschliessende Empfehlung geben, wie Gesundheit aufgefasst werden soll. Sie sollten sich jedoch über Ihre subjektiven Vorstellungen bewusst sein, da dies Ihren Umgang mit dem Thema Gesundheit wesentlich beeinflusst», gab er zu bedenken. Anschliessend präsentierte der Forscher wissenschaftliche Erkenntnisse, wie die Gesundheit, das Wohlbefinden, die Leistungsmotivation und der Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler mit dem Schulklima, Merkmalen des Unterrichts und der Gesundheit der Lehrpersonen und Schulleitungen zusammenhängen. Belegt ist beispielsweise, dass ein transformationaler Führungsstil, das heisst, gemeinsame Ziele, 4
Kommende Ver anstaltungen
echte Partizipation und individuelle Unterstützung der Mitarbeitenden, zu höherer Arbeitszufriedenheit, besserem Wohlbefinden 21. März und weniger Burnout führt. Podium PestalozziNachfolgend stellte Pia Kuster, Konanum Wie geht die Schule taktlehrerin für Gesundheitsförderung und mit der DigitaliPrävention an der Sekundarschule Nauen in sierung um? Diese Dürnten, Praxisbeispiele für GesundheitsförFrage steht im derung in der Schule vor. Dazu zeigte sie ein Zentrum der DisVideo, in dem Schülerinnen und Schüler gekussion. fragt wurden, woran sie eine gesunde Lehr9./10. Mai person erkennen. «In den Antworten gehen Tagung zu Partizi- Kinder häufig auf den Beziehungsaspekt ein, pation indem sie beispielsweise sagen, dass eine geAn der Veranstalsunde Lehrperson motiviert und fröhlich untung erhalten die Teilnehmenden im terrichtet, von sich erzählt oder Geduld mit Rahmen von Referaden Schülern und Schülerinnen hat», fasste ten und weiteren Pia Kuster ihre Erkenntnisse zusammen. BeGefässen Einblick in die vielfältigen ziehungskompetenzen sind auch der SchwerFormen von Partizi- punkt des laufenden Projekts zur Gesundpation. heitsförderung an der Sekundarschule Nauen. «Die Ziele des Projekts sind Bestandteil 24.Mai der Jahresplanung und des Schulprogramms. Symposium PersoDiese Verbindlichkeit ist für das Gelingen des nalmanagement Der Anlass steht Projekts zentral.» ganz im Zeichen der Profilierung und Entwicklung der eigenen Schule.
Weitere Infos: phzh.ch/veranstaltungen
– Olivia Rigoni
Informationen zur Themenreihe «Motiviert und gestärkt in der Schule»: tiny.phzh.ch/gesundheitsfoerderung
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Foto: Olivia Rigoni
Ver mischtes
Forscher Roger Keller von der PH Zürich erläutert den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Schule.
Anzahl Ausleihen in der Bibliothek der PH Zürich im 2018
E-Books 195'071
Bücher 96'257
Aktuelles Schulpflegen zu Besuch Zum Beginn der neuen Amtsperiode der Zürcher Schulpflegen hat die PH Zürich Ende November die neu gewählten Behördenmitglieder sowie die Schulpräsidentinnen und -präsidenten zu einem Begrüssungsanlass eingeladen. Auf dem Programm standen Inputs zu zentralen Themen der Hochschule. Schulwandbilder im Geschichtsunterricht Im Rahmen eines Ausbildungsmoduls im Bereich Geschichte haben Studierende Schulwandbilder aus den Jahren 1935 bis 1995 untersucht. Die daraus entstandenen Projekte wurden in einer Ausstellung gezeigt.
3'894
CDs 2'431
1 584 '
CD-ROM
Fotos: Christoph Hotz
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Zeitschriften 967
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In einem der Workshops lernten die Lehrpersonen, Erklärvideos für den Unterricht zu produzieren.
Tanz und Podium zu antiautoritärer Erziehung An einer Veranstaltung der PH Zürich und des Landesmuseums wurde im November mit einer Tanzvorführung und einem Podium der antiautoritären Erziehung nachgespürt. Rund 50 Studierende waren daran beteiligt.
DVDs
Medienpakete (z.B. Buch plus Kartenset)
Januar eine dreiwöchige Weiterbildung an der PH Zürich absolviert. Die Teilnehmenden konnten aus rund 100 Angeboten auswählen.
Schulwandbilder waren bis in die 1980er Jahre in den Klassenzimmern weit verbreitet.
Projekt zu Augmented Reality Ein neues Forschungsprojekt der PH Zürich beschäftigt sich mit dem Einsatz von Augmented Reality in der Lehrerbildung. Darunter wird die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung durch Einblendung von zusätzlichen Informationen bezeichnet. Die Technologie kann auch für das Lehren und Lernen genutzt werden. Berufseinsteigende an der PHZH 300 Berufseinsteigende haben im
Besuch von US-Delegation Im Rahmen einer Tour durch die Schweiz besuchten 14 US-Kongressabgeordnete die PH Zürich. Im Zentrum stand das Thema Berufswahlorientierung.
Die Abgeordneten kamen auch mit Studierenden der PH Zürich ins Gespräch.
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Ver mischtes
PHZH in Zahlen
Inserate
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Eine Frage, drei Antworten: Wie arbeiten Sie mit Eltern zusammen? teilung zu tun haben. So lade ich Eltern etwa gerne ein, um die Arbeiten aus einer Themenwoche zu begutachten und gemütlich beisammenzusitzen.
ben, was wesentlich ist: ein respektvoller, achtsamer, freundlicher Umgang miteinander.
Sabrina Hottinger, Oberstufenlehrerin, Hinwil
Vor der Zusammenarbeit
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Roger Spiess, Schulleiter, Winterthur Johanna Heide-Liebetrau, Unterstufenlehrerin, Henggart
Die Elternzusammenarbeit hat macht- und kraftvolles Eines scheint uns allen klar zu sein: Gelingt es uns, eine wertschätzende und offene Zusammenarbeit mit den Eltern zu erarbeiten, so spüren das die Kinder. Dies wiederum wirkt sich positiv auf das Lernen und das Klima im Schulzimmer aus. Wir führen ein kleines Heftchen – Elternkontaktheft genannt –, in das die Eltern oder wir jederzeit schreiben können, wenn etwas ansteht. Gespräche zwischen Tür und Angel führen wir nur kurz, wenn es dringend ist. Wir möchten uns Zeit nehmen und vereinbaren lieber Gesprächstermine. Offene Kommunikation, ehrlicher Austausch und immer wieder Informationen scheinen uns selbstverständlich – so entstehen Vertrauen und Wohlwollen. Wir möchten doch alle das Beste für unsere Kinder, also: Bleiben wir dran! Und wir Erwachsenen sind die Vorbilder der jungen Generation, umso wichtiger ist es vorzule-
Potenzial. Auf unkomplizierte Weise kann die Schule mit den Erziehungsberechtigten wesentliche Entscheide fällen zugunsten der Kinder. Da wichtige Aspekte für den Lernerfolg ausserhalb des schulischen Umfeldes liegen, lohnt sich ein vertrauensvoller Beziehungsaufbau zu den Eltern doppelt. Schon beim Kindergarteneintritt wird der Grundstein für eine Kooperation auf Augenhöhe gelegt. Die Eltern also nicht möglichst rasch aus dem Zimmer scheuchen, sondern involvieren und sich der Chance des Vertrauensaufbaus bewusst sein – insbesondere im interkulturellen Kontext. Freundliche Gesten und eine echte Willkommenskultur wirken im Umgang mit Eltern Wunder. Der Einbezug in Projekte und den Unterricht unterstützt ein unbeschwertes Grundklima. So können auch Konflikte lösungsorientiert und mit gemeinsamer Verantwortungsübernahme angegangen werden.
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Meinu ngen
mit den Eltern hatte ich zu Beginn meiner Arbeit als Lehrerin grossen Respekt, doch heute bin ich von der Wichtigkeit eines guten Zusammenspiels überzeugt. Anfangs Oberstufe führe ich jeweils mit allen Eltern und Kindern ein Gespräch durch. Dabei lege ich besonderen Wert darauf, dass die Eltern spüren, dass ich ihrem Kind gegenüber wohlwollend eingestellt bin. Ist erst einmal eine positive Basis geschaffen, ist es einfacher, auch in schwierigeren Situationen gut zusammenzuarbeiten. Elterliche Kritik nehme ich ernst und versuche, hinter die Fassade zu blicken. Oft stecken Ängste dahinter, die es zu klären gilt. Ich habe immer gute Erfahrungen damit gemacht, den Eltern gegenüber transparent zu sein. Neben persönlichen Auskünften haben sie jederzeit die Möglichkeit, Noten online einzusehen. Dabei bin ich darauf bedacht, auch Positives festzuhalten. Reklamationen von Eltern kommen oft dann, wenn sie negative Überraschungen erleben. Werden sie auf dem Laufenden gehalten, passiert dies kaum. Darüber hinaus finde ich es schön, zwischendurch Begegnungen zu schaffen, die nichts mit der Beur-
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Akzente Das Magazin der
Pädagogischen Hochschule Zürich
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Karin Zopfi Bernasconi – Seitenblick
Illustration: Elisabeth Moch
Eigentlich hängt der Haussegen schief. Der Küchenboden ist mit einer Staubschicht übersät, die einiges an Arbeit verspricht und empathische Gefühle für Sisyphus aufkommen lässt. Einzig das Kind lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Es kauert auf dem Boden und hämmert die einzelnen, in Gips eingeschlossenen Teile des Dinosaurierskeletts frei. Die konzentrierte Stimmung besänftigt schnell. Minuten später sitzen beide auf dem Boden, unterhalten sich über die nächsten Hammerschläge und freuen sich über die bereits frei gelegten Langknochen. Schon bald wird die Riesenechse stehen; die jurassische Küchenlandschaft ärgert nun niemanden mehr. Unschwer lässt sich erkennen, dass die Aufmerksamkeit des Kindes und das gemeinsame Tun die Perspektive des Erwachsenen verändert haben. Wäre die Einordnung dieser Situation nur auf kognitiver Ebene erfolgt, hätte die Reaktion vermutlich anders ausgesehen. Das Ganze ist aber auch ein Lehrstück für Didaktik und Pädagogik. Dass selbstgemachte Erfahrungen nicht nur beim impliziten Lernen, sondern auch für explizite, schulische Lernprozesse eine wichAKZENTE 1/2019
tige Grundlage bilden, ist eine Binsenwahrheit. Sie lässt sich in didaktischen Evergreens wiederfinden, beispielsweise im sogenannten EIS-Prinzip des amerikanischen Psychologen Jerome Bruner. Im Sinne des nachhaltigen Lernens sollten im Unterricht demnach alle drei Repräsentationsformen berücksichtigt werden – die enaktive Ebene der konkreten oder vorgestellten Handlungen, die ikonischen Darstellungen verstanden als bildliche Formen und die symbolischen Repräsentationen, die Inhalte durch Zeichen oder Sprache vermitteln. Die eigene Erfahrung und der selbst nachvollzogene Weg der Erkenntnis sind auch beim deutschen Pädagogen Martin Wagenschein wesentlich. Nach ihm bleibt Wissen, zu dem es keine Erfahrung gibt, leer. Dem Kind räumt er das Recht auf jede Frage ein – und der Lehrperson das Recht auf jede Antwort, sofern sie dem Kind etwas aufgehen lässt. Und genau in diesem Punkt liegt unsere Kunst. Auch der Perspektivenwechsel stellt in der Didaktisierung von Lerninhalten einen entscheidenden Schritt dar. Es lohnt sich für alle Stoffgebiete und Stufen, gestellte Aufgaben im Voraus selber durch-
zuarbeiten, damit allfällige Hürden erkannt und Hilfestellungen abgeleitet werden können. Zu Recht wird dieser Zugang in der Lehrerbildung mantramässig wiederholt. Die Beachtung dieses Grundsatzes trägt schnell Früchte, die Ernte wird einzig durch akuten Zeitmangel bedroht. Beim Beispiel der jurassischen Küchenlandschaft geht es mit dem Verstehen aber noch einen Schritt weiter. Die gemeinsame Erfahrung des Hämmerns und Kratzens hat nicht nur die Perspektive verändert, sondern ein echtes Verständnis für die Situation des Kindes ausgelöst. Es bleibt die Frage offen, ob mit diesem Ansatz der gemeinsamen Erfahrung auch in weiteren Zusammenhängen Dialoge und Prozesse anders ausgestaltet werden könnten. So würde es mich reizen, einmal in der Rolle als Studentin eine Woche an unserer Institution mitzulaufen. Bestimmt würde sich die eine oder andere Lernlandschaft anders präsentieren. Doch wegen akuten Zeitmangels blieb es bislang bloss beim Gedankenspiel. Karin Zopfi Bernasconi ist Dozentin für Pädagogische Psychologie an der PH Zürich.
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Seitenblick
Alles Kinderkram?
Schwer pu nkt Lauf ba h n
Erfährt eine Lehrperson von einem Konflikt unter Schülerinnen und Schülern, sollte sie dies zeitnah mit den Beteiligten besprechen. 10
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Im Rahmen ihrer Ausbildung führen sämtliche Studierenden der PH Zürich ein eigenes Forschungsprojekt durch. Der experimentelle Zugang zu Wissen und das dabei erforderliche systematische Vorgehen ist von wesentlicher Bedeutung für die Weiterentwicklung des eigenen Unterrichts. Daneben werden Entwicklungsprozesse an den Schulen auch durch Studien von Forschenden der PH Zürich angestossen. Text: Melanie Keim, Fotos: Sophie Stieger
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Schwer pu nkt Forschu ng u nd Schule
Forschung als Basis für guten Unterricht
Schwer pu nkt Forschu ng u nd Schule
Ethnografisches Beobachten, Statistik oder Interviewtechniken würde man auf Anhieb kaum mit der Ausbildung von Lehrpersonen in Verbindung bringen. Doch an der PH Zürich gehören Methoden der Datenerhebung und Datenanalyse sowie Fragen zu Forschungsdesigns und Forschungsethik zum festen Programm aller Studiengänge. So führen sämtliche Studierenden aller Stufen im Rahmen des Moduls «Forschung und Entwicklung» ein eigenes Forschungsprojekt durch. In parallel geführten Kursen zu unterschiedlichen Themen und Forschungsmethoden lernen die Studierenden dabei eine spezifische Forschungsmethode kennen und gehen mit dieser einer selbständig entwickelten Fragestellung nach. Je nach Inte-
Sowohl Unterrichtsinhalte als auch Lehrmittel basieren letzlich auf Wissen aus Forschungsprojekten. resse erforschen sie etwa mit Methoden der ethnografischen Forschung das Spiel von Kindern und Jugendlichen, führen Videoanalysen von Unterrichtssituationen durch oder untersuchen vor dem Hintergrund neu etablierter Tagesschulen Familienbilder von Politikerinnen und Politikern. Dabei werden die Ebenen Forschung und Entwicklung immer als Einheit behandelt. Zu einem Forschungsprojekt gehören neben der analytischen Erforschung von Gegebenheiten und Situationen also auch Entwicklung und Erprobung von Instrumenten zu deren Veränderung. So entwickeln Studierende beispielsweise Möglichkeiten, wie sie überfachliche Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern sinnvoll erheben können. Eintauchen in die Wissensproduktion Im Grunde sind Lehrpersonen sowohl im Studium als auch später im Berufsleben ständig mit Forschungsresultaten konfrontiert. So basieren nicht nur Unterrichtsinhalte, sondern ebenso pädagogische und fachdidaktische Konzepte, Schulreformen oder neue Lehrmittel letztlich auf Wissen aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Der exemplarische Einblick in Forschungs- und Entwicklungsprozesse soll das Verständnis für die Wissensproduktion und damit auch die Fähigkeit fördern, Resultate von Forschungs- und Entwicklungsprojekten kritisch einzuordnen. In den genannten Modulen steht jedoch weniger die kritische Rezeption von Forschungsresultaten im Zentrum als vielmehr das eigene forschende Handeln der angehenden Lehrpersonen. «Ziel des Moduls ist es, dass die Studierenden die Forschungs- und Entwicklungsprozesse 12
durch das eigene Forschen kennenlernen und dadurch eine forschende Haltung entwickeln», erklärt Christine Bieri, die an der PH Zürich die Sekundarstufe 1 leitet. Es geht also darum, dass sich die Studierenden ein strukturiertes Vorgehen zum Erkenntnisgewinn erarbeiten und einen neugierigen, experimentierfreudigen Zugang zur Realität entwickeln. Beides benötigen Lehrpersonen gemäss Bieri zur Entwicklung des eigenen Unterrichts. «Der Prozess der Unterrichtsentwicklung und das Vorgehen in Forschungsprojekten gleichen sich stark», sagt sie. «Will eine Lehrperson beispielsweise die eigene Klassenführung verbessern, muss sie ihr Handeln erst sinnvoll analysieren können und aufgrund dessen gezielt Massnahmen zur Veränderung erproben.» Wie in einem Forschungsprojekt muss sich die Lehrperson für eine Verbesserung ihres professionellen Handelns also klare Ziele setzen und geeignete Methoden finden können, um ihren Unterricht kritisch zu reflektieren und diesen aufgrund der Beobachtungen entsprechend anzupassen. Und dann beginnt das Beobachten wieder von neuem. «Unterrichtsentwicklung verläuft wie Forschung und Entwicklung kreisförmig», erklärt Bieri. Das bedeutet, dass der Forschungskreislauf nach der Erprobung einer spezifischen Intervention wieder zum Ausgangspunkt zurückkehrt und die Beobachtung zur Verbesserung von neuem beginnt. «Nur sind diese Kreisläufe der Erprobung im Berufsalltag selbstverständlich kürzer und verlaufen weniger systematisch», sagt Bieri. Wenn sich Studierende in den Kursen spezifische Forschungsmethoden aneignen, dann also nicht mit dem Ziel, dass sie diese im Berufsalltag direkt anwenden können. Vielmehr sollen sie exemplarisch erleben, wie sie mit einem systematischen Vorgehen zu sinnvollen Erkenntnissen kommen und Interventionen gezielt entwickeln und überprüfen. In der Berufspraxis hilft so etwa ein Unterrichtstagebuch bei der Verbesserung der Klassenführung oder eine Fragebogenerhebung in der Klasse, um die Wirkung eines neuen Lernarrangements zu überprüfen. Ein Beitrag zur Professionalisierung Während die Studierenden den Nutzen solcher Forschungsprojekte früher noch relativ häufig in Frage stellten, hat sich inzwischen gemäss Bieri eine forschungsfreundliche Haltung unter den Studierenden etabliert. «Forschung und Entwicklung sind heute ein selbstverständlicher Teil des Studiums», gibt sie eine verbreitete Ansicht wieder. Gemäss mehreren Evaluationen ist die Akzeptanz für das Modul «Forschung und Entwicklung» hoch. «Viele Studierende schätzen die vertiefte Auseinandersetzung mit einem Thema», sagt Bieri. Viele sind davon überzeugt, dass das eigene Forschen zur Kompetenzentwicklung beiträgt. Zudem weist Bieri darauf hin, dass entdeckende, experimentelle Unterrichtsformen an den Schulen heute AKZENTE 1/2019
sondern ebenso in diversen Lehrveranstaltungen sowie in den Mentoraten. Zudem schreiben die Studierenden für ihre Bachelorarbeit kleinere Forschungsarbeiten, auf Sekundarstufe 1 werden für die Masterarbeit auch umfangreichere Forschungsprojekte durchgeführt. Dies geschieht in Form von theoretischen Arbeiten, empirischen Forschungsprojekten mit eigener Fragestellung und eigenem Forschungsdesign oder der Mitarbeit an einem bestehenden Forschungsprojekt der PH Zürich. Gewisse Studierende erreichten in dieser relativ kurzen Zeit ein beachtliches Expertenwissen oder Knowhow im Methodenbereich, so Bieri. Zudem finden sich Beachtliches Expertenwissen unter den Studierenden, insbesondere in den StudiengänEine forschungsorientierte Haltung wird im Studium an gen für Quereinsteigende, auch Personen mit starkem der PH Zürich nicht nur im besagten Modul gefördert, Forschungshintergrund, wobei einige in ihrer Masterar-
Forschung für die Schule – ausgewählte Projekte der PH Zürich Die PH Zürich arbeitet bei einer Vielzahl ihrer Forschungsprojekte eng mit Schulen zusammen. Dabei werden die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse so aufgearbeitet, dass sie von den Lehrerinnen und Lehrern im Schulalltag genutzt werden können. Ein Überblick über vier ausgewählte Projekte.
Partizipation in der Schule stärken In dem Projekt wird untersucht, wie Partizipation von Schülerinnen und Schülern in Schulen verstanden und umgesetzt wird. Dabei führte das Forschungsteam in fünf Schulen Befragungen sowie Beobachtungen des Schulalltags durch. Die Ergebnisse zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler insbesondere im ausserunterrichtlichen Bereich mitbestimmen und während des Unterrichts wenig Partizipation stattfindet. Das Forschungsteam fasste die Ergebnisse zuhanden der teilnehmenden Schulen in einem Bericht zusammen und führte mit den Schulteams Workshops durch. Dabei wurden die Resultate gemeinsam mit den Schulteams und den Lernenden diskutiert, interpretiert und daraus Massnahmen für die Schulentwicklung abgeleitet. Zudem erhielten alle Schulen im Kanton Zürich eine Projektzeitung mit den wichtigsten Ergebnissen. Planungshilfen zur Gesundheitsförderung und Prävention Im neuen Lehrplan 21 ist Gesundheit als überfachliches Thema unter der Leitidee «Bildung für Nachhaltige Entwicklung» verankert. Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojekts haben Dozierende aus Forschung, Aus- und Weiterbildung Planungshilfen zur lehrplanbasierten Umsetzung von Themen der Gesundheitsförderung und Prävention im Unterricht erarbeitet. Dazu führte das Forschungsteam zur bestmöglichen Abstimmung der Planungshilfen auf die Bedürfnisse im Schulfeld schriftliche Befragungen und Interviews mit Lehrpersonen, Schulleitungen und Mitarbeitenden von Fachstellen durch. Die Planungshilfen werden an der PH Zürich in der Aus- und Weiterbildung eingesetzt und sind für alle auf einer Online-Plattform zugänglich. AKZENTE 1/2019
Pädagogische Zuständigkeiten an Tagesschulen Das Projekt untersucht, wie in Tagesschulen pädagogische Zuständigkeiten zwischen Lehr- und Betreuungspersonen ausgehandelt werden. Dazu führten die Forschenden in vier Schulen, die erst seit kurzem als Tagesschulen geführt werden, Interviews durch. Dabei zeigte sich, dass durch die neuen Formen der Zusammenarbeit unklare Verantwortlichkeiten entstehen. Dabei besinnen sich Lehr- und Betreuungspersonen einerseits auf ihren traditionellen Berufsauftrag und grenzen sich von berufsfremden Tätigkeiten ab. Andererseits nehmen sie in Bezug auf das gemeinsame pädagogische Handeln aber auch Entwicklungsmöglichkeiten wahr. Die teilnehmenden Schulen wurden während des Projekts laufend mit einem Newsletter über den Stand der Forschung sowie über Ergebnisse und Publikationen informiert und erhielten schulspezifische Rückmeldungen. Weiter fanden gemeinsame Auftritte an Tagungen und Kongressen statt. Integrative Förderung von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten Das Unterrichten von Schülerinnen und Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten zählt zu den zentralen Herausforderungen im Alltag von Lehrpersonen. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden gemeinsam mit einer Vielzahl an Schulen schwierige Schulsituationen mit auffälligen Kindern anhand wissenschaftlicher Methoden analysiert. Die Schulen planen anschliessend zusammen mit den Forschenden der PH Zürich geeignete Massnahmen zur Bewältigung dieser Situationen. Durch diese enge Zusammenarbeit können die beteiligten Schulen und Lehrpersonen gezielt und praxisnah in ihrer Kompetenz im Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten gestärkt werden.
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Schwer pu nkt Forschu ng u nd Schule
weit verbreitet sind, und zwar nicht ausschliesslich in den naturwissenschaftlichen Fächern. Schülerinnen und Schüler entdecken beispielsweise im Deutschunterricht Grammatikregeln, suchen nach Mustern in der Mathematik und erarbeiten sich Wissen häufig selbständig in Projektarbeiten, die bei einer konkreten Fragestellung ansetzen. Lehrpersonen mit einer neugierigen, forschungsorientierten Haltung gelingt es gemäss Bieri eher, kleine Forschungsprozesse in den Unterricht zu integrieren. Und dies sei nicht nur motivierend, sondern festige auch das Wissen.
Im Modul «Forschung und Entwicklung» lernen die Studierenden spezifische Forschungsmethoden kennen und gehen einer selbständig entwickelten Fragestellung nach.
beit mit einem bestehenden Fach- oder Methodenwissen an Fragen aus dem Schulfeld anknüpfen. So untersuchte eine Studentin mit einem Abschluss in Literaturwissenschaften beispielsweise, wie Lehrpersonen Schülerinnen und Schüler, die zuhause kaum Zugang zu Büchern haben, für Literatur interessieren können. Oder ein Ingenieur ging in seiner Masterarbeit der Frage nach, wie man Mädchen bei der Berufswahl für naturwissenschaftliche und technische Berufe gewinnen kann. Studierende, die Teilzeit studieren und bereits eine eigene Klasse unterrichten, haben zudem die Möglichkeit, im Rahmen ihrer Masterarbeit ein sogenanntes Aktionsforschungsprojekt durchzuführen. Unter Aktionsforschung versteht man die systematische Untersuchung des eigenen professionellen Handelns mit dem Ziel, dieses zu verbessern. Über einen längeren Zeitraum untersuchen die Stu14
dierenden dabei anhand verschiedener Methoden einen Aspekt ihres Unterrichts und versuchen diesen durch gezielte Interventionen weiterzuentwickeln. Beispielsweise untersuchte ein Student, inwiefern er das Lernen seiner Schülerinnen und Schüler stört und wertvolle Lernprozesse durch sein eigenes Handeln unterbricht. Eine andere Studentin erforschte, wie sich Variationen ihrer Aufgabenstellungen auf die Einstellung ihrer Schülerinnen und Schüler zur englischen Sprache auswirkten. Eine Gruppe von Lehrpersonen, die ein solches Aktionsforschungsprojekt als Masterarbeit durchgeführt hatte, wurde zwei Jahre nach Abschluss ihres Studiums zu der Wirksamkeit ihrer Forschung befragt. Dabei gab die Mehrheit der zwölf Befragten an, dass ihre Forschung die Fähigkeit zur Unterrichtsentwicklung verstärkt habe. Viele fühlten sich durch die Aktionsforschung kompetent, klare ZieAKZENTE 1/2019
Das Erfahrungswissen der Lehrerinnen und Lehrer ist für die Forschung sehr wichtig.
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Schwer pu nkt Forschu ng u nd Schule
le für eine Veränderung setzen zu können, was gerade beim mit ist jedoch noch nicht über die Teilnahme der einzelBerufseinstieg angesichts der zahlreichen Herausforderun- nen Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler oder Elgen schwierig sein kann, aber dennoch zentral ist. tern entschieden. Denn diese bestimmen selbst, ob sie befragt oder beobachtet werden dürfen. So muss die TeilForschung an und mit Schulen nahme an Forschungsprojekten gemäss den geltenden Forschung und Entwicklung hat an der PH Zürich nicht forschungsethischen Standards stets freiwillig sein. Wenn nur ihren festen Platz in der Ausbildung von Lehrperso- sich Schulen für die Teilnahme an einem Forschungspronen. Auch forschen professionelle Forschende der PH Zü- jekt entschieden haben, seien die meisten Beteiligten sehr rich zu verschiedensten Fragen im Zusammenhang mit offen, sagt Schuler. Generell habe sie kaum schlechte ErSchule, wobei sie häufig auf die Mitarbeit von Schulen fahrungen bei der Erforschung von Schulen gemacht. angewiesen sind. Nur ist es für Forschende häufig nicht ganz einfach, Schulen für die Teilnahme an einem For- Experten und Expertinnen im Feld schungsprojekt zu gewinnen. Denn das Schulfeld wird von Wenn Forschende ihre Daten erhoben und ihre Schlüsse verschiedenen Seiten stark beforscht. So fragen Schulen gezogen haben, ist die Zusammenarbeit mit der jeweiligen neben professionellen Forschungsteams von Pädagogi- Schule noch nicht beendet. Denn die Forschenden lassen schen Hochschulen auch andere Bildungsinstitutionen für den Beforschten immer Einblicke in die Erkenntnisse ihrer die Mitarbeit bei Studien an. Und auch im Rahmen stu- Forschung zukommen. Diese werden von Fall zu Fall andentischer Forschungsarbeiten, Masterarbeiten oder Qua- ders an die Schulen zurückgebracht. Je nach Wunsch prälifikationsarbeiten auf CAS- oder MAS-Stufe werden Stu- sentieren die Forschenden ihre Resultate nur und zeigen dien an Schulen durchgeführt. Für die Schulleitungen und mögliche Herausforderungen für die Schule auf, oder sie genauso für Lehrpersonen bedeutet die Beforschung schlagen konkrete Lösungsansätze vor und diskutieren durch Externe oft einen zusätzlichen Zeit- und Organisa- diese mit dem Lehrpersonenteam. Oft werden Lösungstionsaufwand neben dem bereits fordernden Schulalltag. wege in Workshops gemeinsam mit dem Team der jeweiligen Schule erarbeitet. Und bisweilen laden die Forschenden der PH Zürich Lehrpersonen oder Schulleitungen für gemeinsame Vorträge an Symposien oder Tagungen ein. Gemäss Schuler geht es dabei nicht einfach um eine Illustration der Forschungsresultate durch einen Einblick in die Praxis. «Ich verstehe Lehrpersonen als Expertinnen und Experten im Feld. Und deren Erfahrungswissen ist für die Forschung sehr wichtig», so Schuler. Grundsätzlich werde Forschung heute stärker als Austausch auf Augenhöhe verstanden, sagt Schuler. In Forschungsprojekten der PH Zürich wurden Beforschte «Wenn wir Schulleitungen für eine Zusammenarbeit ge- auch schon aktiv in die Forschung miteinbezogen, etwa winnen wollen, müssen wir ihnen den Mehrwert eines bei einem Forschungsprojekt zur räumlichen Gestaltung Forschungsprojekts an ihrer Schule klar aufzeigen kön- von Tagesschulen an der Tagesschule Zug. Neben konvennen», sagt Patricia Schuler, die an der PH Zürich das tionellen Erhebungsmethoden wurden die Bedürfnisse der Forschungszentrum für Professionalisierung und Kom- Schülerinnen und Schüler auch durch diese selbst eingepetenzentwicklung leitet. Meistens können die Forschen- fangen. So machten die Kinder Fotos von Räumen und den dabei klar aufzeigen, inwiefern die Schule direkt von Aussenorten, kommentierten diese schriftlich und stellten einem Projekt profitieren kann. «Forschungs- und Ent- auf Plakaten zusätzlich Optimierungsmöglichkeiten vor. wicklungsprojekte an Schulen kann man als Teil des «Wenn eine Schule aktiv beteiligt ist an der Forschung, Schulentwicklungsprozesses betrachten», sagt Schuler. wird sie Resultate einer Untersuchung eher umsetzen», «Wenn wir einen Aspekt des Schulalltags an einer Schule nennt Schuler einen wichtigen Vorteil der partizipatoribeforschen, halten wir den Lehrpersonen und der Schul- schen Forschung. Das Projekt an der Schule Zug diente leitung auch einen Spiegel vor und können damit Ent- letztlich als Modell, wie Schulen sich selbst beforschen wicklungsanstösse geben», erklärt sie. Ein Handlungsbe- und so Schulentwicklungsprozesse gezielt vorantreiben darf wird manchmal sogar bereits bei der Datenerhebung können. Die Abgängerinnen und Abgänger der PH Zürich ersichtlich. So etwa, wenn eine Frage zum Schulprofil in haben für solche Prozesse die notwendigen Kompetenzen. einem Gruppeninterview ganz unterschiedliche oder gar Dank der eigenen Forschungserfahrung können sie schulische Situationen nicht nur gezielt analysieren, sondern widersprüchliche Antworten auslöst. Gewöhnlich entscheidet die Schulleitung, ob ein kennen mögliche Wege, um Innovationen zu erproben und Projekt an einer Schule durchgeführt werden kann. Da- Entwicklungsprozesse anzustossen.
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«Forschen macht glücklich, weil man so viel ausprobieren kann» Bruno S. Frey gilt als einer der einflussreichsten deutschsprachigen Ökonomen. Der Glücksforscher bezeichnet Neugierde für die Umwelt und Begeisterung für die Sache als zentrale Merkmale von guten Forschenden. Die Förderung dieser Eigenschaften sei auch Aufgabe der Schule.
Akzente: Sie sind seit Jahren emeritiert, sind als Forscher aber immer noch aktiv. Was fasziniert Sie daran? Frey: Etwas herauszufinden, was noch nicht existiert, und gegenteilige Positionen zu den üblichen Meinungen aufzubauen, hat mich immer gereizt. Schon in der Schule wollte ich mehr wissen, als unterrichtet wurde. Ich mag mich noch gut an mein erstes Geschichtsbuch über den römischen Kaiser Claudius erinnern. Dass man über eine vergangene Zeit so viel erfahren kann, hat mich fasziniert. Und mir war bewusst, dass jemand herausfinden musste, wie diese Personen gelebt haben. Bei mir waren die Begeisterung für das, was mich umgibt, und die Neugierde ausschlaggebend für meinen Werdegang. Die akademische Laufbahn hat sich dann ergeben, wobei ich auch viel Glück gehabt habe. Hat die Schule etwas zu dieser Neugierde beigetragen? Bei mir scheint das wohl genetisch zu sein (lacht). Auch meine Geschwister und mein Vater, der kein Akademiker war, hatten eine solche Neugierde. Doch ich wurde auch von guten Lehrern gefördert. Ganz stark beeinflusst wurde ich neben zwei Professoren durch einen Lehrer im Gymnasium, der mir durch die Literatur eine neue Welt eröffnen konnte. Eigentlich war er Französischlehrer, doch er hatte eine solche Begeisterung für die deutsche Gegenwartsliteratur, dass er mit uns fast nur über deutsche Literatur sprach und Autoren wie Heinrich Böll zu uns an die Schule einlud. Heute würde das natürlich nicht mehr gehen. Doch es wäre gut, wenn solche aussergewöhnlichen Lehrer, die etwas anders, aber mit Begeisterung unterrichten, an der Schule toleriert würden. AKZENTE 1/2019
Über Bruno S. Frey Bruno S. Frey kam 1941 in Basel zur Welt. Er studierte Nationalökonomie an der Universität Basel, wo er auch promovierte und habilitierte. Mit 29 wurde er Professor für Finanzwissenschaften an der Universität Konstanz, danach folgten weitere Professuren für Volkswissenschaften und Verhaltensforschung. Frey machte sich einen Namen mit der Anwendung der Ökonomie auf fachfremde Bereiche wie Politik oder Kunst und Themen wie Terrorismus oder Familie. Zudem erweiterte er ökonomische Modelle des menschlichen Verhaltens um psychologische und soziologische Aspekte. Einer breiten Öffentlichkeit ist er bekannt für seine Studien zu Glück. Frey erhielt für seine Forschung zahlreiche Auszeichnungen. Heute ist er Forschungsdirektor des von ihm mitgegründeten Forschungsinstituts CREMA (Center for Research in Economics, Management and the Arts) und Gastprofessor an der Universität Basel. Er ist verheiratet, wohnt in Zürich und reist viel und gerne.
Was braucht es, um erfolgreicher Forscher zu werden? Neben der Begeisterung für die Sache braucht es einen langen Atem, wenn sich nicht sofort Resultate zeigen. Und man muss fähig sein, Erkenntnisse auch in Publikationen zu übersetzen. Ich habe sehr intelligente Assistenten gehabt, die am Ende weniger erfolgreich waren als andere brave «Schaffer», weil sie ihre Überlegungen nicht auf den Punkt bringen konnten. Bei der Förderung von Nachwuchsforschenden musste ich immer auch darauf hindeuten, wie wichtig Disziplin ist. In ihrer Ausbildung an der PH Zürich führen Studierende eigene Forschungsprojekte durch. Ziel ist, dass sie mit einer forschenden Haltung den eigenen Unterricht verbessern können. Was ist Ihre Meinung dazu? Eine forschende Lehrperson ist doch das beste Vorbild, das es gibt. Wenn Schülerinnen und Schüler sehen, dass ihr Lehrer sich für vieles interessiert, nicht zu allem eine fixe Meinung hat und offen ist für Lösungen, ist das nur positiv. Bei solchen Arbeiten ist der Prozess wichtig, dass man sich in etwas vertieft, etwas selbständig erarbeitet und mit anderen Leuten agiert. In Zukunft wird eine solche offene, suchende Haltung in vielen Berufen wichtiger, weil stumpfe, repetitive Tätigkeiten durch intelligente Maschinen ersetzt werden. In der Volksschule wird ein forschender Zugang zu Themen und Phänomenen gefördert. Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich Wissen auch selbständig in Projektarbeiten. Diese Entwicklung befürworten Sie als Forscher wahrscheinlich.
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Text: Melanie Keim, Fotos: Nelly Rodriguez
behandeln, nur weil sich dazu ein Paper schreiben lässt. Damit geht auch Kreativität verloren. Zu Beginn sollte man nicht zu stark auf den Output achten.
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Doch Forschung sollte immer einen konkreten Output haben? Letztlich schon. Man soll der Öffentlichkeit ja auch etwas kommunizieren können. Schliesslich steht Wissenschaft im Dienst der Gesellschaft. In Zeiten von Fake News werden auch immer wieder wissenschaftsfeindliche Tendenzen in der Gesellschaft thematisiert. Wie sollen Forschende sich dazu verhalten? Ich sehe hier eine grosse Verpflichtung der Wissenschaftler, komplexe Sachverhalte verständlicher zu kommunizieren. Sie müssen einer breiten Öffentlichkeit erklären können, worum es geht in ihrer Arbeit und warum ihre Forschungsfragen wichtig sind. Eigentlich kann man Laien alles erklären, zumindest in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Forschende sollten also wieder besser erklären können, was sie tun, und Ergebnisse präsentieren, die nicht völlig trivial sind. Ich habe dafür einen GrossBruno S. Frey: «In Zukunft wird eine suchende Haltung mutter-Test. Forschungsresultate müssen mehr zeigen, in vielen Berufen wichtiger.» als die Grossmutter auch schon wusste. Aber Forscherinnen und Forscher müssen doch auch die unspektakuläre Aufgabe übernehmen und das, was man gemeinhin als gesunden Menschenverstand bezeichnet, wissenschaftlich Auf jeden Fall. Die Schule soll die Neugierde für die überprüfen? Umwelt fördern, dass man sich fragt, wieso etwas ist, wie Richtig. Aber damit Forschung sinnvoll ist, muss dazu es ist. Meine Fragestellungen kommen fast immer aus auch ein Gegensatz vorhanden sein. Anhand der Glücksdem Alltag. Ich lese etwas in der Zeitung oder sehe etwas forschung kann ich das gut erklären. Meine Grossmutter beim Spaziergang durch die Altstadt und stelle mir hätte wohl gedacht, dass es für das eigene Glück wichtig Fragen dazu. Die Schule scheint diese Neugier auch ist, materiell gut ausgestattet zu sein. Aber es gibt heute tatsächlich zu wecken. Die jungen Leute, die ich treffe, manche Leute, die sagen, dass Glück gar nichts mit sind auf jeden Fall alle sehr interessiert und motiviert. materiellem Wohlbefinden zu tun hat. Wir konnten mit Ich erhalte immer wieder Interviewanfragen von Maunserer Forschung belegen, dass die Grossmutter turandinnen, die zum Thema Glück forschen, interessan- Recht hatte, dass Geld unser Glück also beeinflusst. terweise sind es immer Frauen. Und das Niveau dieser Arbeiten ist erstaunlich hoch. Sie erforschen seit Jahrzehnten, was Leute glücklich macht. Gehört forschen dazu? Haben die Forschungs-Skills bei Jungen also Ja, forschen macht glücklich. Und zwar, weil man Neues zugenommen? erkunden und so vieles ausprobieren kann. Das ist Technische Fähigkeiten wie Statistik- oder Englischfähig- befreiend. Ich kann das aus eigener Erfahrung sagen, keiten haben bei jungen Forschenden gewaltig zugeaber auch empirisch belegen. Man weiss aus der Fornommen. Was in der akademischen Welt aber leider abschung, dass Leute in freien, selbstbestimmten Berufen genommen hat, ist die Begeisterung für ein Thema, eine in der Regel glücklicher sind, obwohl sie im DurchFragestellung. Junge Forschende beginnen oft mit der schnitt weniger verdienen, härter arbeiten und ein grösseFrage, wo es brauchbare Daten gibt. Überdies fördert res Risiko haben. Forschende sind zwar institutionell der starke Publikationsdruck die Begeisterung für eine eingebunden, aber in der Regel wird ihnen nicht vorgeSache gar nicht. Wenn man ständig veröffentlichen muss, schrieben, was sie erforschen. Diese Autonomie in der tendiert man dazu, auch weniger interessante Fragen zu Forschung trägt zum Glück bei. 18
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Kooperativ lernen mit Wasser, Waage und Würfel Zusammen oder allein? Diese Frage beschäftigt Philippe Minet in seiner Masterarbeit. Der angehende Sekundarlehrer untersucht, ob sich kooperatives Lernen auch für die Naturwissenschaften eignet und ob die Schülerinnen und Schüler dabei fachlich dazulernen. In einer Zürcher Versuchsklasse wirkte sein Unterricht auf jeden Fall anregend.
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Text: Andrea Söldi, Fotos: Nelly Rodriguez
Rodrigo hält den Messzylinder unter den Wasserhahn. Während ein dünner Strahl ins Gefäss fliesst, kneift er ein Auge zu und beobachtet die Messlinie genau. Bei 100 Milliliter zieht er den Zylinder rasch zurück und kippt den Inhalt in den gelben Plastikbecher. Nachdem der Erstsekundarschüler dieselbe Handlung zweimal wiederholt hat, ist das Gefäss fast voll. «Noch 20 Milliliter», schätzt seine Mitschülerin Naomi und neigt den Kopf zum Becherrand, während Rodrigo tröpfchenweise auffüllt, bis sich der Wasserspiegel leicht wölbt. Beim nächsten Tropfen läuft das Gefäss über. Es bildet sich eine kleine Lache auf dem Pult. Eben waren die Schülerinnen und Schüler des Zürcher Schulhauses Letzi an diesem Dezembermorgen noch schlaftrunken ins Chemiezimmer geschlichen und hatten sich gähnend an ihre Plätze verdrückt. Doch nun, eine halbe Stunde später, wirken sie hellwach. Schliesslich steht etwas Besonderes auf dem Programm: An Stelle des Klassenlehrers gestaltet ein Student der PH Zürich die Doppelstunde. Die 18 Jugendlichen dürfen selber in die
Rolle von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern schlüpfen und erfahren, wie diese arbeiten. Und was sie nicht wissen: Gleichzeitig ist der Unterricht Gegenstand eines Forschungsprojekts. Im Rahmen seiner Masterarbeit testet Philippe Minet verschiedene Unterrichtsformen aus und vergleicht sie miteinander. Er will herausfinden, wie sich kooperative Lernformen auf den Wissenszuwachs auswirken. «Während der Zusammenhang zwischen Sozialkompetenzen und kooperativem Lernen bereits mehrfach untersucht wurde, gibt es hier noch kaum Studien», sagt der 23-Jährige.
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Rollenzuteilung hilft Trittbrettfahren vermeiden Bevor die Klasse jetzt experimentiert, befasste sie sich in Vierergruppen mit den Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens. Dabei ging sie nach dem sogenannten ThinkPair-Share-Muster vor. Dabei gilt es, zuerst einen Text alleine zu lesen und sich darüber Gedanken zu machen. Jede Schülerin und jeder Schüler hat dazu eine bestimmte Rolle zugeteilt bekommen; während die einen zum Bei-
Zur Berechnung des Fassungsvermögens des Bechers führt die Klasse den Versuch mehrfach durch.
Ein Teil der Klasse arbeitet alleine. Diese Schüler bilden in der Masterarbeit die Kontrollgruppe.
Mit dem Messzylinder lässt sich am besten bestimmen, wie viele Milliliter in dem Messbecher Platz haben.
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Student Philippe Minet untersucht in seiner Masterarbeit, wie sich kooperatives Lernen auf den Wissenszuwachs auswirkt.
Bevor es ans Experimentieren geht, befasst sich die Klasse in Vierergruppen mit den Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens.
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Die Schülerinnen erkennen schnell: Holzwürfel eignen sich nicht zur Bestimmung des Fassungsvermögens.
spiel unklare Begriffe markieren, notieren sich andere Fragen, die der Text beantwortet. «Damit versuche ich zu vermeiden, dass einzelne passiv bleiben und zu Trittbrettfahrern werden», erklärt Minet. In der Pair-Phase werden die Erkenntnisse in der Gruppe diskutiert. Die Möglichkeit zum Austausch decke gleichzeitig das natürliche Bedürfnis ab, miteinander zu sprechen, sagt Minet. «So kommt es weniger zu Störungen.» Dann folgt der Versuch mit dem Wasserbecher. In der darauf folgenden Share-Phase trifft sich je eine Person aus jeder Gruppe zu einem Erfahrungsaustausch. Damit sollen die frischen Erkenntnisse in Worte gefasst und gefestigt werden. Während die Schüler und Schülerinnen selber aktiv sind und mit anderen interagieren, hält sich Minet vorwiegend im Hintergrund. «Ich muss nur hin und wieder etwas steuern», sagt der angehende Sekundarlehrer, der sich bereits einmal im Rahmen einer Arbeit an der PH Zürich mit kooperativen Lernformen befasst hat. Philippe Minet führt die beiden Doppelstunden mit drei verschiedenen Sekundarschule-A-Klassen der ersten Stufe durch. Während zwei davon in kooperativer Form lernen, arbeiten diejenigen der Kontrollklasse individuell. Sie können den Text nicht mit anderen besprechen, dürfen unbekannte Begriffe dafür aber auf dem 22
Im ersten Teil der Arbeit lesen die Schülerinnen und Schüler selbständig einen Text.
Smartphone nachschauen. Die Experimente führen sie alleine durch. Am Anfang und am Schluss der vier Lektionen füllen alle drei Klassen einen Fragebogen am Computer aus. Sie müssen zum Beispiel Aussagen bewerten wie: «Es ist nicht wichtig, Experimente mehr als einmal durchzuführen, um Ergebnisse abzusichern» oder «Naturwissenschaftliche Theorien verändern und entwickeln sich mit der Zeit». In der Auswertung wird Minet die Antworten vergleichen und herausfinden, ob sich der Wissenszuwachs bei den verschieden unterrichteten Klassen unterscheidet. Es ist ihm bewusst, dass die Stichprobe etwas klein ist, um repräsentative Aussagen zu machen. Wichtig ist ihm jedoch, dass die drei Klassen möglichst ähnlich sind – also aus dem gleichen Schulhaus, derselben Stufe und im gleichen Niveau. «So kann ich Störfaktoren ausschliessen», sagt er. Auch hätte eine breiter angelegte Studie den Rahmen einer Masterarbeit gesprengt. Mehr als eine Gruppenarbeit Die Anwendung der kooperativen Lernform in den Naturwissenschaften sei innovativ, findet Dozent Martin Keller, der die Masterarbeit von Philippe Minet betreut. «Ich bin beeindruckt von diesem zweigleisigen Ansatz», sagt der Spezialist für kooperatives Lernen. Generell komme diese AKZENTE 1/2019
vor dem Gymnasium selber zwei Jahre in der Sekundarschule verbracht hat. In sein Studienprofil hat er deshalb unter anderem Mathematik und Naturwissenschaften gewählt. Mit geeigneten Experimenten gelinge es meist, auch die Mädchen abzuholen, macht Minet die Erfahrung. «Sie haben es weniger gern, wenn etwas explodiert, sprechen aber umso mehr auf Farben an.» Im Schulhaus Letzi absolvierte der Student aus Geroldswil bereits sein Schlusspraktikum und konnte so das Vertrauen des Lehrerteams gewinnen. Die Eltern informierte er mittels Brief über seine Studie. Grundsatz des Forschens erfasst Die Vierergruppe von Rodrigo und Naomi ist unterdessen bei der dritten Durchführung ihres Versuchs angekommen. Jedes Mal hat sie ein anderes Ergebnis erhalten: Fasst der Wasserbecher nun 315, 320 oder gar 325 Milliliter? Eliane dokumentiert die Resultate auf dem vorbereiteten Blatt. Neben dem Messzylinder nehmen die Jugendlichen nun auch noch die Holzwürfel zu Hilfe und füllen das Gefäss. Weil es rund ist, eignet sich die Methode aber kaum zur Bestimmung des Fassungsvermögens, erkennen sie schnell. Es entstehen zu viele Lücken zwischen den Würfeln.
Naturwissenschaften hautnah erfahren Auch aus Sicht der Naturwissenschafts-Didaktik sei Philippe Minets Ansatz interessant, sagt Pitt Hild, der für die Betreuung des naturwissenschaftlichen Teils der Masterarbeit zuständig ist. Im neuen Lehrplan 21 würden übergeordnete Aspekte der Naturwissenschaften noch stärker gewichtet als bisher, sagt der PHZH-Dozent. Dazu gehören zum Beispiel die Genauigkeit der Messmethoden und die Wiederholbarkeit von Versuchen. «Die Schüler und Schülerinnen sollten praktische Erfahrungen machen können und lernen, wie Forschende ticken.» Es sei nicht einfach, Unterrichtsmaterialien mit einfachen, praktischen Versuchen zu finden, weiss Hild. Denn das neue Lehrmittel für die Oberstufe sei erst in Entwicklung. In der didaktischen Fachliteratur stiess Philippe Minet schliesslich auf zwei einfache Experimente, die sich sowohl für das kooperative als auch für das individuelle Lernen eignen. Neben jenem mit dem Wasserbecher wählte er eines, bei dem die jungen Wissenschaftler Salzwasser von Leitungswasser unterscheiden müssen, ohne mit der Zunge zu probieren. Als Lösungsmöglichkeiten boten sich Wägen, Verdampfen oder die Bestimmung der Dichte mit einem Karottenstück an: Während es im Leitungswasser versinkt, schwimmt es im Salzwasser. Die Begeisterung der Jugendlichen für die Naturwissenschaften ist Philippe Minet ein wichtiges Anliegen. «Besonders Physik und Chemie kommen im Stoffplan eher zu kurz», findet der angehende Sekundarlehrer, der
«Wenn man das Wasser schneller hineinleert, läuft das Gefäss sofort über», hat Nemanja festgestellt. Beim langsamen Füllen dagegen wölbe sich der Wasserspiegel zuerst leicht über den Rand, teilt er seine Erfahrung beim Austausch mit anderen Gruppenmitgliedern. Dass am Schluss kein eindeutiges Resultat vorliegt, regt Rodrigo zu kritischer Reflexion an: «Wir hätten den Versuch ein viertes Mal durchführen sollen.» Diesem Schluss stimmt Chiara zu: «Man muss ein Experiment so lange machen, bis man mindestens zweimal auf das gleiche Ergebnis kommt.» Einen wichtigen Grundsatz wissenschaftlichen Arbeitens haben also die meisten Schülerinnen und Schüler an diesem Morgen verinnerlicht, wie sich auch bei der abschliessenden Online-Befragung zeigt. «Es war abwechslungsreich und wir konnten viel selber machen», sagt Rachel. Die sachgerechte Auswertung der Antworten wird Minet in den nächsten Monaten noch herausfordern. Auch den theoretischen Teil der Masterarbeit muss er fertig verschriftlichen, bis er sie voraussichtlich im nächsten Sommer einreicht. «Ich habe viel gelernt, das ich später anwenden will», sagt der Student.
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«Wir hätten den Versuch ein viertes Mal durchführen sollen.»
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didaktische Methode häufiger in sprachlichen Fächern oder in Bereichen mit Diskussionspotenzial zum Einsatz als in den Naturwissenschaften. Doch auch naturwissenschaftliche Fächer könnten vermehrt davon profitieren, ist Keller überzeugt. «So können die Kinder während eines grossen Teils der Lektion selber aktiv sein. Das vermittelt ein ganz anderes Bild der Chemie oder Physik, als wenn der Lehrer vorne etwas zeigt, das diejenigen in den hinteren Reihen nur halb mitbekommen.» Generell werde der Nutzen der kooperativen Lernformen unterschätzt, sagt der Dozent, der regelmässig Weiterbildungen zu diesem Thema erteilt und Lehrerteams coacht. «Das Vorurteil hält sich hartnäckig, dass starke Schülerinnen und Schüler die Aufgabe an sich reissen und schwächere sich drücken.» Dabei hätten Praxiserfahrungen und die Forschung gezeigt, dass das Phänomen der Trittbrettfahrer deutlich überschätzt wird. Kooperatives Lernen beinhalte weit mehr als banale Gruppenarbeiten, stellt Keller klar. Wichtig sei, dass die Aufgabenstellung sorgfältig durchdacht sei. Das Think-Pair-ShareModell, kombiniert mit der Zuteilung verschiedener Rollen, stelle sicher, dass sich jeder Einzelne selber mit der Materie beschäftigt. Denn er weiss, dass er im Austausch mit dem Kollegen etwas liefern muss, und entwickelt deshalb einen gewissen Ehrgeiz.
Studierendenporträt
Der junge Mann malt ein Fahrzeug an die Tafel. «Ist das
sind die Grundlage für die Integration.» Zudem lerne er selber viel eine Zug?», fragt die Mitschülerin. dabei, sagt der angehende Lehrer, Lorenz Vogel korrigiert: «Es heisst der später vielleicht im DaZ-Bereich ein Zug.» Der Student der Sekununterrichten oder mit Erwachsenen darstufe 1 repetiert mit seinen Schü- arbeiten möchte. lerinnen und Schülern die Begriffe zum Themenbereich Bahnhof. Jede Bevor er sich für Pädagogik entschied, studierte der Woche unterrichtet er mit einem Zürcher fünf Semester RechtswissenKollegen eine kleine Klasse von schaften. Das sei interessant geweMenschen aus dem Asylbereich. Der 29-Jährige engagiert sich im Projekt sen, sagt er. Doch eine Berufstätigkeit als Jurist habe er sich nicht «Deutsch für alle», seit er vor einvorstellen können. «Ich wünschte mir einhalb Jahren im Rahmen eines mehr direkten Kontakt mit MenStudienmoduls eine Doppellektion für die Migranten gestaltet hat. Das schen.» Zudem wollte Vogel seiner Affinität für Sprache mehr Raum kostenlose Angebot findet in den geben. Als Nebenjob arbeitet er nun Räumen der PH Zürich statt und im Schreibzentrum der Hochschule, wird von ehrenamtlich arbeitenden wo er Mitstudierende bei SchreibarStudierenden durchgeführt. «Ich beiten unterstützt. Und in der Freimache das aus Überzeugung», sagt zeit schreibt Vogel gern selber GeVogel. «Bessere Sprachkenntnisse 24
schichten. Zudem beschäftigt er sich regelmässig mit Pfeilbogenschiessen. «Das fokussiert mich. Es ist eine Art Meditation.» Den grössten Teil seiner freien Zeit wendet er jedoch für das Projekt «Deutsch für alle» auf. Neben dem Unterricht organisieren die Studierenden für die Geflüchteten Aktivitäten wie Balloder Frisbee-Spiele, Feste sowie Ausflüge an die Berufsmesse. «Es sind tolle Menschen», betont Lorenz Vogel. Als ihn kürzlich ein junger Mann aus Afghanistan zum Essen in die Asylunterkunft einlud, realisierte er, in was für trostlosen Zuständen diese Menschen leben. Dies habe ihn in seinem Engagement bestärkt, sagt er: «Es ist für mich etwas vom Sinnvollsten und Gewinnbringendsten überhaupt.» – Andrea Söldi
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Foto: Nelly Rodriguez
Studierendenseite
Lorenz Vogel studiert an der PH Zürich auf der Sekundarstufe 1.
Die Bachelorarbeit
Ausstudiert – die Studierendenkolumne
Sprachen sind zum Teil verwandt. Wer Ähnlichkeiten
Durch die Bachelorarbeit In einer fünften Klasse in Winterthur hat Alissia Sahli selber drei Unterrichtssequenzen im Sinne des ELBE-Ansatzes durchgeführt. Einerseits verglich sie mit den Schülerinnen und Schülern französische, englische und deutsche Begriffe sowie Satzstrukturen und liess sie Gemeinsamkeiten suchen. Sie erkannten zum Beispiel, dass sich das französische «le forêt» und das englische «the forest» gleichen, während das deutsche «der Wald» nicht verwandt ist. Bei der Brücke dagegen ist es umgekehrt: AKZENTE 1/2019
hat sich für Alissia Sahli bestätigt, dass die Integration von Vorwissen im Sprachunterricht wichtig ist. Die 23-Jährige, die seit dem Sommer in Winterthur eine erste Klasse unterrichtet, hat für sich ein Raster für guten Fremdsprachenunterricht erstellt. Diese Kriterien wird sie sich nochmals vor Augen halten, wenn sie mit ihren Drittklässlern im Sommer 2020 das Englisch in Angriff nehmen wird. – Andrea Söldi
Die lieben guten Vorsätze Ich sitze da und starre auf die beträchtliche Liste mit Vorsätzen. Leere Worte und Versprechungen, nichts weiter. Worte, die eine Bedeutung haben sollten. An den meisten Vorsätzen scheitert man doch sowieso, aber warum? Ich vermute, es liegt an der Jahreszeit: Wir setzen uns die Vorsätze im Winter. Draussen ist es kalt und nass, man würde am liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen, mit einer Tasse heissem Kakao, Kuschelsocken und der neusten Folge «The Big Bang Theory». Im Winter bin ich unglaublich träge und es fällt mir schwer, mich für irgendetwas zu motivieren. Mir fehlt dafür die Energie. Ich stehe morgens auf und es ist dunkel und abends komme ich nach Hause und wer hätte es gedacht: Es ist schon wieder dunkel. Das ist doch einfach deprimierend, diese ewige Dunkelheit, wie soll man denn so die antreibende Kraft für irgendwas finden? Vielleicht müsste man sich die Vorsätze im Sommer setzen, allerdings wäre es dann bereits zu spät für die Bikinifigur. Zum jahreszeitbedingten Scheitern kommt die willkürliche Wahl unserer Vorsätze hinzu. Es kommt mir so vor, als würden wir uns diese nur setzen, weil wir stets unter Leistungsdruck stehen. Die Erwartung, immer schöner, besser oder was auch immer zu werden, ist wohl irgendwann einfach zu viel. Selbst für den stärksten Willen. Martina Berchtold ist Studentin auf der Primarstufe und Tutorin im Schreibzentrum der PH Zürich.
Die Bachelorarbeit von Alissia Sahli ist online publiziert: blog.phzh.ch/akzente
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Studierendenseite
«The bridge» gleicht dem deutschen Wort, jedoch nicht dem französizwischen den Strukturen oder auf schen «le pont». Weiter erstellten die Wortebene erkennt, hat oft einen Kinder ein persönliches SprachenVorteil beim Erlernen einer neuen porträt: Sie malten die Umrisse eiFremdsprache. Wie dieser Effekt nes Kindes mit verschiedenen in der Schule besser genutzt werden Farben aus, von denen jede für eikann, hat Alissia Sahli in ihrer Ba- ne Sprache steht. Ein Junge zum chelorarbeit untersucht. Zudem hat Beispiel kolorierte Kopf und Obersie sich damit befasst, wie Lehrkörper je hälftig Blau für Schweipersonen bei den Kindern eine zerdeutsch und Rot für seine Mutpositive Haltung gegenüber Spratersprache Albanisch. In den Beichen fördern können. Mit der Glo- nen kommen Schwarz für Hochbalisierung, der multikulturellen deutsch, Braun für Englisch, DunGesellschaft und der Digitalisierung kelblau für Französisch vor und wird die Mehrsprachigkeit immer in der Fussspitze sogar ein kleiner wichtiger. Besonders Kinder mit ei- Fleck Gold für Arabisch, das er in ner anderen Muttersprache verder Moschee hört. Die Visualisiefügen bereits über Vorerfahrungen, rungen dienten als Grundlage für wenn sie in der dritten Klasse mit ein Gruppengespräch über die Englisch und in der fünften mit sprachliche Identität. Im Anschluss Französisch beginnen. Bei ihrer an die Lektionen führte die StuLiteraturrecherche ist die Autodentin der Primarstufe zwei Inrin auf den sogenannten ELBE-An- terviews mit einem Mädchen und satz gestossen, dessen Name sich einem Knaben. Dabei zeigte sich, aus den Anfangsbuchstaben von Be- dass die beiden grundsätzlich griffen in drei Sprachen zusammen- Freude haben an den Fremdsprasetzt: Eveil aux langues, Language chen und ihnen teilweise auch im awareness, Begegnung mit SpraAlltag begegnen. Die Vorkenntnisse chen. Er bezeichnet eine Grundhal- im Englisch finden beide hilfreich tung, mit der die Kinder zum Ent- beim Lernen von französischen decken und Wertschätzen sprachWörtern. Nur die Tests mögen sie licher Vielfalt gebracht werden nicht. sollen.
Inserate
Podium Pestalozzianum 2019
Analoge Wege zur digitalen Bildung Donnerstag, 21. März 2019 18.30 - 20.30 Uhr Kosmos, Lagerstrasse 104, 8004 Zürich (Nahe Hauptbahnhof) Die Digitalisierung aller Lebensbereiche beschleunigt sich. Und was macht die Schule? Diese Frage stellt sich Tag für Tag. Und kann nur analog beantwortet werden, denn es gibt dazu mehr als nur zwei Antworten. Kann die Digitalisierung Hoffnungen auf ein erfolgreiches und zukunftsfähiges Lernen erfüllen? Verändert sie die Ziele der Bildung? Werden herkömmliche Kompetenzen, Methoden und Inhalte überflüssig – oder jetzt erst recht interessant? Engagierte Fachleute zeigen auf dem Podium ihre Wege in die digitale Bildungswelt. Diskutieren Sie mit. Wir freuen uns auf Sie. www.pestalozzianum.ch
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Wie sich die Arbeitswelt 4.0 auf die Schule auswirkt Die zunehmende digitale Vernetzung verändert die Arbeitswelt. Dies wirkt sich auch auf die Bildung aus. Wie sich die Schule für die Arbeitswelt 4.0 rüstet, ist Mitte März Thema einer Veranstaltung an der PH Zürich im Rahmen der Informatiktage 2019.
forderungen an Mitarbeitende», sagt Sarah Genner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentrum «Medienbildung und Informatik» an der PH Zürich. Doch wie gelingt uns als Gesellschaft, als Volkswirtschaft und im Sinne der kommenden Generationen eine erfolgreiche digitale Transformation? «Es liegen bereits zahlreiche Trend-Reports zum Thema Digitalisierung vor», so Sarah Genner. So geben etwa Consultingfirmen regelmässig Ratschläge für neue BusinessModelle, Wirtschaftswachstum und Effizienzsteigerung, die dank digitaler Transformation, künstlicher Intelligenz und Big Data möglich werden sollen. Dabei werden immer wieder auch umfangreiche Anpassungen des Bildungssystems gefordert. «Beim Thema Digitalisierung werden von verschiedenster Seite Meinungen eingebracht, was die Kinder lernen müssen, um im Jahr
Digitalisierung prägt die aktuelle Arbeitswelt. Neue Technologien, agile Arbeitsformen, mobil-flexible Arbeitsplätze und digitale Vernetzung von Mensch und Maschine beeinflussen, wie und wo wir heute und in Zukunft arbeiten. Das Internet verändert dabei massgeblich unsere Vorstellungen von Arbeit und auch die Rolle des Menschen in der Arbeitswelt. Seit 2011 bezeichnet «4.0» als Kurzformel die Umwälzungen der digitalen Transformation. Arbeitswelt 4.0 steht für das Arbeiten während der laufenden vierten industriellen Revolution. Während IT-Technologien bereits während der dritten Welle der Industrialisierung in den 1970ern eine grosse Rolle spielten, war die zweite Welle durch Elektrizität geprägt und die erste durch mechanische Produktion mithilfe von Wasser- und Dampfkraft ab Ende des 18. Jahrhunderts.
PH Zürich – Weiterbildu ng
Text: Rahel Tschopp Foto: Christoph Hotz
Fit werden für die Zukunft: Die Arbeitswelt 4.0 wird massgeblich von mobilen Geräten bestimmt.
2050 erfolgreich zu sein, und wie sich die Schulen entwickeln müssen, um die Kompetenzen der Zukunft zu lehren», fügt Sarah Genner an. Hier setzt die Podiumsdiskussion an der PH Zürich im Rahmen der Informatiktage von Mitte März an. Expertinnen und Experten diskutieren dabei darüber, was die Umwälzungen in der Arbeitswelt 4.0 für das Schweizer Bildungssystem und die Schule bedeuten. Dabei wird die Frage im Zentrum stehen, welche Kompetenzen in einer digital geprägten Arbeitswelt gefragt sind und inwiefern der Lehrplan 21 die Kinder und Jugendlichen vorbereitet auf die Jobs der Zukunft und ein Leben im digitalen Zeitalter. Als Einstieg in die Diskussion wird Sarah Genner in einem Referat einen Überblick über das Thema geben.
Wie gelingt die digitale Transformation? Arbeitswelt 4.0 bedeutet konkret, dass über das mobile Internet und weitere neue Technologien Teile unserer Lebens- und Arbeitswelten datentechnisch erfasst, vernetzt, ausgewertet und optimiert werden können. «Über mobile Geräte wie Smartphones und Laptops sind Menschen potenziell immer und überall vernetzt. Dadurch entstehen neue Arbeitsprozesse, Geschäftsmodelle, OrWeitere Informationen: tiny.phzh.ch/arbeitswelt ganisationsstrukturen, neue Berufsbilder und neue AnAKZENTE 1/2019
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Inserate
Nur eine Ahnung genügt nicht . . .
Heilpädagogischer Lehrmittel-Verlag
Erste-Hilfe-Ausbildung für Lehrpersonen bei medizinischen Notfällen mit Kindern und Jugendlichen in speziellen Gruppenkursen (intern und extern) auf unserem einzigartigen NothilfeParcours
Lehrmittel und Unterrichtshilfen für lernschwache Kinder Bereiche: Lesen
Wir beraten Sie gerne
Mathematik
Sachunterricht
Zyklus 1–3 im integrativen Unterricht Heilpädagogischer Lehrmittel-Verlag HLV Möslistrasse 10, 4232 Feldbrunnen, Telefon 032 623 44 55
SanArena Rettungsschule Zentralstrasse 12, 8003 Zürich Telefon 044 461 61 61
www.sanarena.ch
www.hlv-lehrmittel.ch
Bewährte Unterrichtshilfen für die Sekundarstufe I
«Wir haben viel gelernt im Kurs. Mit Vergnügen.» www.shop-SekZH.ch 28
EB Zürich, die Kantonale Berufsschule für Weiterbildung Riesbachstrasse 11, 8008 Zürich www.eb-zuerich.ch
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Kinder mit komplexen Behinderungen unterstützen Gemeinsam mit der Hochschule für Heilpädagogik entwickelt die PH Zürich eine Ergänzung zum Lehrplan 21, die Lehrpersonen und Heilpädagoginnen bei der Erarbeitung von individuellen Lernangeboten für Schülerinnen und Schüler mit komplexen Behinderungen unterstützt. Damit wird gewährleistet, dass der Lehrplan 21 für alle Kinder und Jugendlichen als verbindlicher Rahmen zur Anwendung kommt.
Der Begriff «Bildung» wird im Lehrplan 21 als ein offener, lebenslanger und aktiv gestalteter Entwicklungsprozess des Menschen definiert. Aufgabe der Volksschule ist es, ihre Lernangebote so zu gestalten, dass diese Entwicklung bei allen Schülerinnen und Schülern bestmöglich gewährleistet wird. Hier setzt das Projekt der PH Zürich und der Hochschule für Heilpädagogik an, welches die zwei Hochschulen im Auftrag von 19 Deutschschweizer Kantonen sowie des Fürstentums Liechtenstein und unter der Federführung des Kantons Zürich durchführen. «Wir möchten die Schulen dabei unterstützen, dass auch Kinder und Jugendliche mit komplexen Behinderungen die im Lehrplan 21 definierten Bildungsziele erreichen können», sagt Co-Projektleiterin Judith Hollenweger von der PH Zürich. Damit dies gelingt, ist je nach Ausprägung der Behinderung des Kindes eine Anpassung des Unterrichts erforderlich. Dazu brauche es ein breites Verständnis von «fachlichem Lernen», so Judith Hollenweger. «Die Fachbereiche werden in unserem Konzept deshalb erweitert. Dies ermöglicht es, verbindliche Inhalte gemäss dem individuellen Lern- und Entwicklungsstand des Kindes zu vermitteln.» Der erweiterte Fachbereich «Sprachen» etwa umfasst so auch elementare Lernerfahrungen mit Schrift, Kommunikation und Medien, welche im Fachbereich «Sprachen» bereits vorausgesetzt werden.
che entwickelt, welche die überfachlichen Kompetenzen systematisieren und erweitern. «Die Befähigungsbereiche repräsentieren die für alle Menschen zentralen Handlungs- und Erfahrungsdimensionen und -aspekte», so Judith Hollenweger. Bei der konkreten Unterrichtsplanung werden die entsprechenden Befähigungsbereiche individuell mit den erweiterten Fachbereichen in Bezug gebracht. Als drittes und letztes Element kommen dabei die gemäss der «Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)» definierten Lebensbereiche hinzu. Diese umschreiben die für alle Menschen wichtigen Bereiche, in denen Probleme gelöst respektive Aktivitäten ausgeführt werden müssen – beispielsweise in den Bereichen «Bewegung und Mobilität» oder «Umgang mit Menschen». Dabei wird je nach Ausprägung der Behinderung des einzelnen Kindes die Beteiligungsmöglichkeit in diesen Lebensbereichen individuell definiert. Gemeinsam mit den Befähigungsbereichen und den erweiterten Fachbereichen bilden die Lebensbereiche so ein Konstrukt aus drei Ebenen, die alle zueinander in Beziehung gebracht werden und die Grundlage für die Gestaltung des Unterrichts bilden.
Erweiterung der überfachlichen Kompetenzen Gleichzeitig erhalten bei Kindern mit komplexen Behinderungen die überfachlichen Kompetenzen zusätzliche Bedeutung. Die überfachlichen Kompetenzen sind im Lehrplan 21 in die Fachbereiche eingearbeitet und beschränken sich auf die schulisch relevanten Aspekte. Bei allen anderen überfachlichen Kompetenzen wird davon ausgegangen, dass diese vor oder ausserhalb der Schule erworben werden. Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen des Projekts nun sogenannte Befähigungsberei-
Verabschiedung im Mai Um die breite Abstützung des Projekts im Schulfeld gewährleisten zu können, wurde der von der PH Zürich und der Hochschule für Heilpädagogik erarbeitete Entwurf Ende 2018 in einem Hearing von Vertreterinnen und Vertretern der Projektkantone, von Fachpersonen der Regel- und Sonderpädagogik aus der Schulpraxis und aus Hochschulen sowie von Vertretungen der Fachund Schulverbände diskutiert. Die anschliessende Überarbeitung nahm die dabei eingeflossenen Inputs auf. Die Verabschiedung ist für den kommenden Mai geplant. Anschliessend wird das Dokument den Projektkantonen zur Einführung in den Schulen übergeben.
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PH Zürich – Weiterbildu ng
Text: Christoph Hotz
«Damit kann man Unterricht machen, der begeistert»
geografischer Sicht relevant, beispielsweise weil die dortige Bevölkerung zurzeit am stärksten wächst oder die Stadt ein Zentrum für den Handel oder Abbau eines seltenen Rohstoffs ist, dann würde ich jetzt wohl mit rotem Gesicht vor Ihnen sitzen.
Gehört das Auswendigkennen von Hauptstädten nicht mehr zum Bildungskanon modernen Geografieunterrichts? Städte, Länder oder Flüsse sind natürlich nach wie vor wichtig, doch das ausschliessliche Auswendiglernen Das unter der Projektleitung von Monika Reuschenbach entwickelte Geografie-Lehr- gehört seit längerer Zeit nicht mehr dazu. Schliesslich soll Geografieunterricht junge Menschen ja auf mehr mittel «Weltsicht» wurde 2018 mehrfach ausgezeichnet. Im Interview gibt die Pro- vorbereiten als auf den ersten Platz im Spiel «StadtLand-Fluss». Moderner Unterricht stellt das Verstehen fessorin und Dozentin für Geografie und von Phänomenen und Prozessen auf der Erde ins ZenGeografiedidaktik an der PH Zürich Eintrum sowie ihre Wechselwirkungen mit dem menschliblicke in den modernen Geografieunterchen Handeln. Didaktisch knüpft er zudem enger an richt und ihr Werk. den Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler an als Text und Foto: Christian Wagner früher.
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Wie lernen Schülerinnen und Schüler denn heute, sich geografisch zu orientieren? Exemplarisch lässt sich das an der leeren Schweizerund Weltkarte im neuen Lehrmittel «Weltsicht» aufzeigen. Auf diesen tragen die Schülerinnen und Schüler alle geografisch relevanten Informationen ein, die sie im Zusammenhang mit dem unterrichtsrelevanten Thema gelernt haben. Stehen beispielsweise «Verkehrswege» im Zentrum, dann werden unter anderem der Rhein eingezeichnet sowie die Städte Basel und Rotterdam. So wächst die anfänglich leere Karte allmählich und die Einträge werden mit thematisch verknüpften Lerninhalten gelernt.
Akzente: Welches ist die Hauptstadt von Surinam? Monika Reuschenbach: Da habe ich wirklich keine Ahnung.
Bei dem Lehrmittel «Weltsicht», das Sie ansprechen, waren Sie als Projektleiterin federführend. Es wurde 2018 mit dem «World-Didac-Award» und der Goldmedaille der «Best European Learning Material Awards» ausgezeichnet. Erstaunten Sie diese Ehrungen? Sehr sogar. Natürlich erachteten wir «Weltsicht» selbst ebenfalls als gelungen, aber das geht wohl allen so, die Lehrmittel entwickeln. Die Preise waren eine grosse Überraschung und Freude für das gesamte Entwicklungsteam. Was mich besonders freut an diesen Auszeichnungen ist die symbolische Anerkennung der immensen Arbeit und Kreativität, die wir alle in dieses Projekt investiert haben.
Sie heisst Paramaribo. Sie scheinen als promovierte Geograf in und Professorin nicht besonders beschämt zu sein über diese Wissenslücke. Nein. Ganz und gar nicht. Wäre Paramaribo jedoch aus
Weshalb war der Aufwand für dieses Lehrmittel so hoch? Insgesamt stecken rund fünf Jahre Entwicklungsarbeit in diesen drei Bänden. Lehrmittelentwicklungen sind
Monika Reuschenbach, Dozentin für Geografie und Geografiedidaktik an der PH Zürich.
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«Schulinterne Weiterbildungen sind beliebt»
grundsätzlich immer aufwendig, weil sehr viele Personen aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Interessen und Prioritäten zusammenarbeiten. Entsprechend viele Ressourcen müssen deshalb für Aushandlungs- und Koordinationsprozesse bereitgestellt werden. Bei «Weltsicht» kommt aber hinzu, dass es sich um eine Neukonzeption handelte, weshalb alles von Grund auf neu erarbeitet werden musste. Das betrifft nicht nur die Inhalte und die didaktische Ausrichtung, sondern auch die gesamte Gestaltung, die Tests im Schulfeld sowie zahlreiche weitere Bereiche. Insbesondere die teilweise Neukonzeption von Themen und die Schaffung einer komplett neuen Aufgabenkultur erforderten einen hohen Arbeitseinsatz. Was gefällt Ihnen am besten an diesem ausgezeichneten Werk? Ich würde sagen, seine Klarheit und Strukturiertheit. Kein einziges gestalterisches Element oder Bild ist zufällig eingesetzt und die Texte wurden in aufwendigen Prozessen so lange reduziert, bis in altersgerechter
Akzente: Denise Da Rin, Sie führen zusammen mit Ihrem Team sogenannte schulinterne Weiterbildungen durch. Was ist das Besondere an diesem Format? Denise Da Rin: Die schulinternen Weiterbildungen setzen dort an, wo die Schulen in ihren Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozessen stehen. Das Programm wird dabei in enger Absprache mit der Schule entwickelt. Das Format eignet sich insbesondere dann, wenn ein Schulteam gemeinsam eine Fragestellung bearbeiten möchte.
«Geografieunterricht soll auf mehr vorbereiten als auf den ersten Platz im Spiel ‹StadtLand-Fluss›.»
Akzente: Welche Themen werden von den Schulen besonders stark nachgefragt? Denise Da Rin: Im letzten Jahr standen bei vielen Schulen der Lehrplan 21 und die Kompetenzorientierung im Zentrum. Des Weiteren häufen sich Anfragen für den Kindergarten zu den Themen Fördern und Beurteilen und zur Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen, die Deutsch als Zweitsprache sprechen. Daneben gibt es auch Themen, die immer aktuell sind, etwa die Frage nach den Erfolgsfaktoren guten Unterrichts.
Sprache nur noch die Essenz übrigblieb. Zudem sind die Bilder, Texte, Karten und Grafiken des Lehrmittels in klarer Struktur miteinander verbunden. Das schafft Orientierung und erleichtert das kompetenzorientierte Unterrichten und das Lernen aus meiner Sicht ungemein. Damit kann man begeisternden Geografieunterricht machen.
Akzente: Wie sieht der Ablauf einer solchen schulinternen Weiterbildung konkret aus, beispielsweise zum Thema Fördern und Beurteilen? Denise Da Rin: Wir führen in der Regel in einem ersten Schritt ein Planungsgespräch mit der Schulleitung und nach Möglichkeit auch mit Lehrpersonen durch. Dieses dient einer Standortanalyse und den Zielsetzungen der Weiterbildung und klärt beispielsweise die Frage, ob eine gemeinsame Beurteilungspraxis gepflegt wird und ob die Bewertung der Schülerleistungen kriterienorientiert und damit vergleichbar ist. Danach folgen die Vorbereitung sowie die Durchführung der Weiterbildung. Diese besteht in der Regel aus halb- oder ganztägigen Inputs von unseren Fachleuten sowie Arbeits- und Austauschphasen mit dem Schulteam.
Geografie hat Stunden eingebüsst auf der Lektionentafel der Volksschule. Betrübt Sie das? Natürlich hätte ich es gerne anders, doch die Entscheide über Lektionentafeln fallen anderswo. Deshalb konzentriere ich mich lieber auf das, was ich mit meiner Arbeit bewegen kann. Indem ich etwa Lehrpersonen an der PH Zürich für den Geografieunterricht zu begeistern versuche oder Lehrmittel mitentwickle, die es trotz schwindenden Lektionen erlauben, die geografischen Kompetenzen von künftigen Generationen effizient aufzubauen. Und das betrübt mich keinesfalls.
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Denise Da Rin, Leiterin Zentrum Unterricht und Lernen der PH Zürich
« Das Schulteam ist meine Familie»
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Serie – Mein Ber ufseinstieg
Zweierteams an verschiedenen Posten. Primarlehrerin Zuzana Langenegger ist für das Programm des heutigen Morgens verantwortlich und leitet gut fünfzig Kinder gemeinsam mit zwei weiteren Lehrerinnen an. Sie hat im Sommer 2017 ihre Ausbildung an der PH Zürich abgeschlossen und unterrichtet Grosse Freiheiten und eigenständiges Lernen seither in Volketswil. Unterrichtsformen mit durchbestimmen in Volketswil den Schulalltag. mischten Jahrgängen faszinieren Langenegger. Sie arbeitet jeden Tag mit unterschiedlich alten Kindern, Berufseinsteigerin Zuzana Langenegger denn selbst ihre reguläre Klasse vereint Zweit- und gibt Einblick in einen UnterrichtsmorDrittklässler. «Gerade für eine junge Lehrerin wie mich gen und erklärt, weshalb sie heute von Arbeiten profitiert, die sie im Studium sind gemischte Klassen natürlich eine grosse Herausfornoch als nervig empfand. derung», gibt sie zu. «Aber sie machen den Unterricht abwechslungsreicher und führen zu einer spannenden Text: Maurice Desiderato, Fotos: Dieter Seeger Dynamik. So kann in einem Zweierteam der Zweitklässler beispielsweise das Vorlesen üben und der Erstklässler das Textverständnis.» Freiheiten und Leitplanken Die Lektion ist zu Ende. Die Kinder schliessen ihre Arbeiten ab und machen sich auf den Weg in den Kulturraum. Sie sprechen, diskutieren und rufen wild durcheinander. Trotz all der Lebhaftigkeit und vermeintlichen Unordnung scheinen die Leitplanken bekannt zu sein und respektiert zu werden. Im Kulturraum angekommen, setzen sich die Schülerinnen und Schüler in einem grossen Kreis auf den Boden. Eine Lehrerin beginnt, rhythmisch zu klatschen. Die Kinder steigen ein. Die Gespräche verebben wie von selbst. «Das klappt nicht immer so gut», erzählt Langenegger mit einem Schmunzeln. «In solchen Situationen zeigt sich, dass unsere Schülerinnen und Schüler schon ab der ersten Klasse sehr selbstständig arbeiten und sich selbst organisieren müssen. Wir Lehrerinnen und Lehrer sind nur dafür da, sie auf dem Weg zu begleiten und ihnen bei Problemen zu helfen. Dies bringt relativ grosse Freiheiten mit sich, mit denen umzugehen sie lernen müssen. Aber Regeln und Grenzen gibt es selbstverständlich auch bei uns.» Nach einem gemeinsamen Lied lässt sie die Kinder den bisherigen Schultag Revue passieren. «Gab es heute eine Aufgabe, die ihr besonders schwierig fandet?», fragt sie. «Was hat euch besonders viel Spass gemacht?» Die Schülerinnen und Schüler diskutieren mit ihrem Sitznachbarn, bevor sich Einzelne im Plenum äussern.
«Luca … schreibt man das ganz normal?», fragt Lea. Im Schulzimmer herrscht emsiges Treiben. Lea steht mit einigen Kindern um zwei Schultische herum und trägt Name, Alter, Muttersprache und Geburtsort ihrer Kameradinnen und Kameraden in einer Tabelle ein. In einer anderen Ecke des Schulzimmers veranstalten vier Kinder ein Rollenspiel. Etwas weiter lauschen zwei Schüler aufmerksam einem Hörspiel. Und neben dem Träume und Startschwierigkeiten Klavier basteln vier Mädchen aus Pfeifenputzern farbige «Schon im Kindergartenalter war es mein Traum, LehreFiguren. rin zu werden», erzählt Langenegger. «Ausserdem bin ich hier in Volketswil in ein grossartiges Team eingebunden. Voneinander lernen Meine Kolleginnen und Kollegen sind meine Familie. Im Im Schulhaus «In der Höh» in Volketswil ist der Donners- Moment bin ich sogar damit beschäftigt, für den Frühtagmorgen immer speziell: Drei Unterstufenklassen wer- ling ein Team-Wochenende in meiner Heimatstadt Prag den gemeinsam unterrichtet und arbeiten in gemischten zu organisieren.» Die Unterstützung durch die anderen 32
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Grosse L eben d ig k e i k l ar e L t, e i t pl a n ke n
Zuzana Langenegger: «Schon im Kindergarten war es mein Traum, Lehrerin zu werden.»
Geme insame r U nte rricht m it dre i Kl assen
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Lehrerinnen und Lehrer sei gerade in den ersten Monaten wichtig gewesen, als sie frisch vom Studium kam. Das erste Jahr sei hart gewesen. Das hing einerseits damit zusammen, dass sie direkt eine gemischte Klasse aus Erst- und Zweitklässlern übernehmen musste. Andererseits habe es überraschend viel Energie gekostet, sich im Schulhaus zurechtzufinden. «Am Anfang wusste ich nichts – nicht einmal, wo ich die Tuben mit Flüssigkleber finde.» Vorbereitung ist alles Die grösste Schwierigkeit aber sei, dass man viel weniger Zeit habe, um sich auf eine Lektion vorzubereiten als während des Studiums. Umso wichtiger sei es, dass sie die Zeit im Studium gut genutzt habe. «So kann ich fertige Unterlagen von meinen damaligen Praktika einfach aus der Schublade herausziehen und direkt einsetzen.» Überhaupt habe die PH Zürich sie gut und vorausschauend auf ihren Beruf vorbereitet. «Damals haben wir den Sinn dahinter nicht erkannt, wenn wir wieder einmal einen Tag bis ins letzte Detail und auf fünf Minuten genau vorbereiten mussten. Dank diesen Fleissübungen weiss ich heute aber, was es braucht, um einen Schultag erfolgreich zu gestalten.» Feuer und Flamme Nach der Pause treffen sich alle Kinder zum Abschluss des Vormittags. An einer Stellwand sind Bilder vom kleinen Drachen Kokosnuss aufgehängt. Langenegger fragt: «Wer kann mir anhand der Bilder erzählen, was der kleine Drache bisher erlebt hat?» Die Schülerinnen und Schüler diskutieren engagiert. Nach einer Weile lässt sie ein langgezogenes «Schschsch …» verstummen. In der Gruppe werden die Bilder nun geordnet und die Geschichte nacherzählt. Bevor Langenegger das letzte Kapitel vorliest, fragt sie, ob sich jemand neben seinem jetzigen Sitznachbarn nicht konzentrieren könne. Einige Kinder wechseln den Platz. Damit ist die Bühne frei für Kokosnuss und den scheinbar viel zu ängstlichen Piraten Pieter Backbord. Ein schöner Morgen sei es gewesen, sagt Zuzana Langenegger, nachdem sich die letzten Schülerinnen und Schüler auf den Heimweg gemacht haben. «Das schönste an meinem Beruf ist die Begeisterungsfähigkeit der Kinder», sagt sie unvermittelt. «Es braucht nicht viel, dass sie Feuer und Flamme sind. Und sie stecken sich damit sofort gegenseitig an. Diese glänzenden Kinderaugen zu sehen, macht alle Mühen und Anstrengungen vergessen.»
Serie «Mein Berufseinstieg» In der Serie «Mein Berufseinstieg» begleiten wir in diesem Jahr Berufseinsteigende in ihrem Schulalltag - vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe 2. 33
Serie – Mein Ber ufseinstieg
«Es braucht nicht viel, und die Kinder sind Feuer und Flamme», sagt Zuzana Langenegger.
Medientipps ES WERDE LICHT!
Der dritte Band der lose zusammengehörenden Mäuse-Geschichten um Meilensteine der Menschheitsgeschichte widmet sich Thomas Alva Edison, dem vermeintlichen Erfinder der Glühbirne. Die Frage ist, wer genau den Draht zum Glühen gebracht hat. Edison hat die seit Mitte des 19. Jahrhunderts existierende Methode lediglich weiterentwickelt und verbessert. Zwei Mäuse und ihr Erfindungsreichtum spielen dabei eine grosse Rolle. Torben Kuhlmann legt ein umfangreiches, narratives (Sach-) Bilderbuch mit fiktiven Elementen vor. Die Geschichte wird ergänzt mit einem kurzen, informativen Faktenteil am Schluss. Die braune Mäusewelt und die blaue Unterwasserwelt lassen stilistisch den Steampunk anklingen. Die grossen Illustrationen sind perspektivisch interessant und die weissen Panels erinnern an alte Fotos. Der dialogreiche Text ergänzt die Bilder und ist voller witziger Anspielungen. Ein Tauchabenteuer für Erfinder und Entdecker ab 7 Jahren. – Carolina Luisio Meyer
T. Kuhlmann. Edison: Das Rätsel des verschollenen Mauseschatzes. Zürich: NordSüd Verlag, 2018. 108 Seiten.
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FÜHREN DURCH WIRKEN
Lehrpersonen erleben Geführtwerden als blockierend, Führungspersonen dagegen vermissen mitunter ihre eigene Wirkung. Der vorliegende Sammelband liefert Modelle, Reflexionen und Anregungen für die Führungspraxis. Führen bedeutet, in Komplexität, Unsicherheit und Ambivalenz zu steuern und zu entscheiden, oftmals ohne
Routine. Fachleute aus dem deutschsprachigen Raum – u. a. Referierende am Symposium Personal management der PHZH – richten sich an Schulleitungen. Die fünf Teile zu Innovation, Leistung, Management, Beziehung und Führungspersönlichkeit bieten Überblick und regen an. Mutig ist der Fokus «Beziehungen pflegen und Arbeitsfähigkeit erhalten»; pointiert sind die Beiträge zur Füh-
rungspersönlichkeit: «Wenn Sie nicht sich selber führen können, dann geben Sie es auf, andere zu führen» (W. Schmid). Karl Mäder und Erika Stäuble zeigen in ihrer Sammlung: Führung muss auch in der Bildung stetig entwickelt werden. – Monique Honegger
K. Mäder, E. Stäuble, Hrsg. Wirken statt blockieren: Führung in Bildung und Schule. Bern: Hogrefe, 2018. 275 Seiten.
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Foto: Christoph Hotz
Medientipps
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BILDER UND MIGRATION
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GLOBI UND DIE POLITIK
Der Doppeladler, der während der FussballWM 2018 für Schlagzeilen gesorgt hat, ist auch im vorliegenden Buch eine Art Star. Das Selfie eines albanischen Jugendlichen, dessen Handyrückseite einen Doppeladler zeigt, ziert den Buchumschlag. Die Frage, mit welchen Praktiken Jugendliche mit familiärem Balkanbezug ihre kulturelle Identität in den sozialen Medien aushandeln und konstruieren, steht am Anfang von Christian Ritters Studie. Da in der digitalen Kommunikation das Visuelle besonders ausgeprägt ist, liegt es nahe, dass dem bildlichen Selbstausdruck von Jugendlichen grosses Gewicht beigemessen wird. Nationale Symbole spielen in bildlichen Inszenierungen eine besondere Rolle. So wird der Doppeladler auf Flaggen, Tätowierungen, Alltagsgegenständen und in der Geste mit den verschränkten Daumen gezeigt. Die Studie erklärt anhand eines eindrücklichen Datenmaterials, wie Jugendliche Ethnizität als soziale Ressource nutzen.
Demokratie ist ein wertvolles Gut und keine Selbstverständlichkeit. Damit sie verstanden und bewahrt werden kann, erklärt Globi, der blaue, gut gelaunte Vogel ihre Grundlagen und ihre Geschichte. Auf seiner Reise wird Globi von Helvetia begleitet und unterstützt. Er besucht unter anderem das Bundeshaus in Bern, interviewt Ignazio Cassis, befragt Kinder und Jugendliche zu ihren Bedürfnissen, trifft Wilhelm Tell und besucht eine Primarschule in Männedorf. Das «Sachbuch für Kinder» ist reich bebildert und voller aktueller Bezüge. Hervorzuheben ist, dass den Themen Kinderrechte und Medien als vierte Gewalt Raum gegeben wird. Indem wir als Lesende alles aus Globis Perspektive kennen lernen, wird ein spielerischer Umgang mit dem oft unbeliebten und ernsten Thema Politik möglich. Auch Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund profitieren von Globis anschaulicher und unterhaltsamer Einführung in die Schweizer Demokratie.
– Thomas Hermann
– Peter Holzwarth
Ch. Ritter. Postmigrantische Balkanbilder. Zürich: Chronos, 2018. 266 Seiten.
S. Glättli, M. Zollinger. Globi und die Demokratie. Zürich: Orell Füssli, 2018. 120 Seiten.
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APP IN DIE ZUKUNFT
In QualityLand gibt es für jedes Problem eine App. Man braucht sich nicht über ein schreiendes Kind aufzuregen, sondern lässt ihm beim Arzt einen Hormonchip einpf lanzen und drückt auf dem QualityPad die Taste beruhigen. Eine Portion Progesteron lässt das Kind im Nu verstummen. Etwas komplexer wird es bei selbstfahrenden Autos. Wer soll bei einem Unfall überfahren werden, ein Milliardär oder eine Gruppe von Kindern? Das kommt ganz auf den Besitzer des Fahrzeugs an, denn die eine Moral gibt es nicht, das Auto des Umweltschützers hat eine andere als jenes des Drogendealers. Fest steht: In QualityLand kosten moralisch enthemmte Autos mehr und die Lösung der moralischen Dilemmas bleibt den Maschinen überlassen. Für Menschen lautet die Antwort auf alle Fragen, die sie betreffen, «ok». Sollen Maschinen künftig menschlicher und Menschen digitaler werden? Diese Frage stellt sich den Lesern von Marc-Uwe Klings Dystopie. Noch gibt es mehr Antwortoptionen als «ok». – Martina Meienberg
M. Kling. QualityLand. Berlin: Ullstein, 2017. 384 Seiten.
Wörter auf Reisen Manchmal fehlen uns buchstäblich die Worte. Da müssen keine überwältigenden Gefühle im Spiel sein. Es kann schlicht vorkommen, dass sich im umfangreichen Lexikon unserer Sprache kein geeigneter Ausdruck findet. In ihrem liebevoll gestalteten Buch «Lost in Translation» (DuMont 2017) porträtiert Ella Frances Sanders 51 Wortperlen aus der ganzen Welt, für die es in anderen Sprachen keine passende Entsprechung gibt. Sollte das illustrierte Bändchen wider Erwarten in einem Stapel ungelesener Bücher landen, so haben die Japaner dafür wenigstens ein Wort: Tsundoku. Mit «Total verrückte Wörter» (360 Grad Verlag 2018) legen Nicola Edwards und ihre Illustratorin Luisa Uribe ebenfalls eine bunte Sammlung unübersetzbarer Wörter aus aller Welt vor. Kinder ab 8 Jahren lernen hier nicht nur 29 exotische Begriffe kennen, sondern erfahren in informativen Kurztexten einiges über die verschiedenen Herkunftsländer, deren Sprachen und Gebräuche. Jemanden, der schnell friert, nennt man im Spanischen «friolero». Oder haben doch die Schweizer den «G’frörlig» erfunden? Ein Blick in «Versunkene Wort-Schätze» (Dudenverlag 2016) zeigt, dass wir mitnichten in die Ferne schweifen müssen, um einheimische Wortlücken zu füllen. Die Fundgrube überjähriger Vokabeln dokumentiert schnurrige Idiome, Redeblumen und jede Menge Wörter, die zusehends in Vergessenheit geraten und uns womöglich bald fehlen werden. Manch ein Ausdruck, der weiland à la mode war, könnte uns hinfort wieder zupasskommen oder gleichwohl für mehr lexikalische Vielfalt sorgen. – Daniel Ammann
Besprechungen weiterer Titel: blog.phzh.ch/akzente/rubrik/medientipps AKZENTE 1/2019
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Medientipps
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Inserate
Natur und Technik Experimentieren, beobachten, auswerten, anwenden • 90 Experimente für den NMG-Unterricht in den Klassen 3–6 • mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Forscheraufträgen, Zusatzinfos • Themen: Energie, Kraft, Licht & Schall, Sinne, Strom & Magnet, Luft, Wasser, Stoffe
Alle Infos zum Experimente-Labor, dem Zusatzmaterial sowie zum Experimentehaus für Kindergarten und Vorschule unter www.schubi.com
WEITERBILDUNG UND BERATUNG
Mehr Handlungsspielraum im Unterricht Ein Angebot für Lehrpersonen der Kindergartenstufe
«Weiterbildung–Beratung kompakt» – ein niederschwelliges Pauschalangebot für Lehrpersonen der Kindergartenstufe. Erweitern Sie im Rahmen von vier Stunden individueller Beratung und Weiterbildung plus Selbststudium Ihr persönliches Handlungsrepertoire zu Themen wie Klassenführung, Umgang mit schwierigen Schülerinnen und Schülern, Lehrplan 21, Raumgestaltung oder Spiel und Spielbegleitung.
phzh.ch/beratung
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Querdenker
Illustrationen: Elisabeth Moch
Anna-Tina Hess: Mein erstes Mal war noch vor der PH. 2016 an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften. Dort hatte ich als Radioprofi den Auftrag, Studierenden beizubringen, wie man einen Radiobeitrag macht. Blau-grauer Linoleumboden, weisse Wände, beige Tische, grelles Neonlicht, das Summen des Beamers und dann ganz plötzlich und unerwartet das Pochen meines Blutes in den Ohren. Lampenfieber! Mit jedem Studenten, der das Zimmer betrat, wurde es heftiger. Es sollten bald die wahrscheinlich schlimmsten zehn Minuten meines Lebens beginnen. Ich kürze sie hier folgendermassen ab: Trockener Mund, schweissnasse Hände, feuerroter Kopf, zitternde Stimme. Die nervöse Irrfahrt hatte erst ein Ende, als ich kapitulierte: «Es tut mir leid, aber ich bin furchtbar nervös. Ich mache das hier zum ersten Mal», erklärte ich der Klasse. Die Studierenden lächelten versöhnlich und vielleicht ebenso erleichtert wie ich. Ab da ging es besser. Gut wäre anders gewesen. Warum erzähle ich Ihnen diese Geschichte? Weil ich über mein erstes Mal an der PH wohl nicht hätte schreiben können, ohne dass Sie sich langweilen. Denn mein erstes Mal vor einer Horde Teenagern verlief unspektakulär gut. Keine Nervosität, keine zitternde Stimme, kein trockener Mund. Über mein drittes oder fünftes Mal hätte ich dann doch das eine oder andere zu berichten. Von Französisch, das keiner versteht, von Über- und Unterforderung, von fehlenden Schlüssen und schief laufenden Übergängen. Ich bin froh, brachte ich mein erstes Mal vor Studierenden hinter mich.
Georg Gindely: Eigentlich hatte ich mir genau das gewünscht: vor einer Klasse zu stehen und ihr etwas beizubringen. Ich hatte es mir nur ganz anders vorgestellt. Schliesslich bin ich Experte für gute Reden. Ich sei unterhaltsam, witzig und berührend, sagen alle. Bis auf die Schülerinnen und Schüler der 3. Sek, vor denen ich jetzt zum ersten Mal stehe und versuche, den Unterschied zwischen Present perfect und Past simple zu erklären. Die finden das, was ich sage, stinklangweilig. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Ich finde es auch stinklangweilig, wie ich das Thema rüberbringe. Da merke ich: Es ist nicht nur das Vorbereiten und Halten der Lektionen, das ich lernen muss, sondern auch das Scheitern. Während einer Deutschstunde eine Woche später sehe ich, wie meine Mentorin die Hände vors Gesicht schlägt, als ein Schüler auf meine Frage, wer Anne Frank war, mit «Die Frau von Hitler?» antwortet. In solchen Momenten sehne ich mich zurück nach den Zeiten, als ich während der Redaktionssitzung auf meine Schuhe gucken und anschliessend im Internet surfen konnte, weil ich keinen Auftrag gefasst hatte. Aber war das nicht genau mit ein Grund, die Quereinstiegausbildung zu beginnen? Ich wollte mehr Lebendigkeit in meinem Berufsalltag. Das habe ich nun davon. Ich habe wirklich etwas davon. Es gibt immer häufiger kleine Lichtblicke. Plötzlich funktionieren einzelne Lektionen, und die Schülerinnen und Schüler sind engagiert dabei. Ich scheitere immer noch oft. Aber ich scheitere besser. Und fühle mich so lebendig wie lange nicht mehr.
Anna-Tina Hess und Georg Gindely studieren seit Herbst 2018 im Quereinstieg an der PH Zürich. Zuvor waren beide als Journalisten tätig. Sie schreiben an dieser Stelle über ihre ersten Erfahrungen als Lehrpersonen.
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Mein erstes Mal unterrichten
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Angela Niedermann, Oberstufenlehrerin und Teilnehmerin am Grundlagenkurs Medien und Informatik an der PH Zürich. 1 — Das Subnetz ist aufgebaut - jetzt sollen Dateien zwischen den Subnetzen ausgetauscht werden - was sich schwieriger gestaltete als gedacht... 2 — Winter in der Nähe von Winterthur 3 — Spiel Netzwerk: Am Schluss der zweiten Lektion sollte jeder eine Datei (Bild, Ton, Text oder Virus!) aus einem anderen Subnetz «bestellt» und «geliefert» bekommen haben
- hat leider nicht funktioniert... Neues Ziel für Montag! 4 — Yes! Alle Computer haben ihre Datei erhalten. Jetzt steht die Planung für die eigene Webseite an... 5 — Skizze einer Webseite auf Papier wir werden am Freitag damit beginnen! 6 — Reges Treiben am Himmel - Mittwochnachmittag - Ruhe im Schulzimmer
7 — Morgen soll programmiert werden... 8 — Wer weiss, ob wir nächste Woche unsere eigenen Webseiten programmieren können... Eine Startseite wäre schon toll! 9 — Das wars mit meinem Takeover der #phzh! Die modernen und mobilen Medien sind nicht mehr wegzudenken aus unserer Welt - also sollten wir alle lernen, besser und versierter damit umzugehen. Lebenslanges Lernen!
Zur Rubrik Jeweils für zwei Wochen übernimmt eine Person aus dem Bildungsumfeld den Instagram-Account der PH Zürich (@phzuerich) und fotografiert während dieser Zeit in ihrem Berufsalltag – in diesem Fall von Anfang bis Mitte Januar 2019. Die besten Bilder erscheinen an dieser Stelle in der Rubrik «Instagram #takeover».
Impressum «Akzente» erscheint viermal jährlich, 26. Jahrgang, Nr. 1, Februar 2019, ISSN 2296-7281 (Print), 2296-732X (Online). Herausgeberin: Pädagogische Hochschule Zürich. Redaktionskommission: Christoph Hotz (Redaktionsleitung), Daniel Ammann, Anne Bosche, Christa Kappler, Martina Meienberg, Michael Prusse, Mirija Weber. Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe: Melanie Keim, Olivia Rigoni, Angela Roos, Andrea Söldi, Christian Wagner. Adresse: Pädagogische Hochschule Zürich, Redaktion «Akzente», Christoph Hotz, Lagerstrasse 2, 8090 Zürich, akzente@phzh.ch, phzh.ch/akzente. Grafisches Konzept: Raffinerie AG für Gestaltung, Zürich. Layout: Gianna Mischol, Typografische Gestalterin PH Zürich. Druck: FO-Fotorotar, Egg ZH. Inserate: IEB AG, Gewerbestrasse 18, 8132 Egg, Tel. 043 833 80 60, Fax 043 833 80 44, info@ieb.ch, ieb.ch. Abonnemente: Jahresabonnement CHF 20.– inkl. Porto, phzh.ch/abo. Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier.
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Fotos: Angela Niedermann
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WEITERBILDUNG UND BERATUNG
Die eigene Führungskompetenz weiterentwickeln Führungsaufgaben erfordern ein differenziertes und reflektiertes Handeln in unterschiedlichsten Funktionen und Rollen. Die berufsbegleitenden Lehrgänge bieten Leitungspersonen von Bildungsorganisationen die Gelegenheit, ihre Expertise zu erweitern.
CAS Pädagogische Schulführung Erweitern und vertiefen Sie Ihr pädagogisches Wissen als Führungsperson einer Bildungsorganisation mit: – Unterschiedlichen Modulen zu den Themen Lernen und Führen – Praktikum oder Hospitation an Schulen – Studienreisen
CAS Schulmanagement Ergänzen Sie Ihre pädagogischen Führungskompetenzen gezielt mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen: – Finanzielle Führung von Schulen – Marketing und Imagepflege – Strategische und operative Schulführung
CAS Personalentwicklung Setzen Sie sich vertieft mit einem Teil des Personalmanagements, der Personalentwicklung, auseinander: – Einblicke in die Arbeit von Personalentwicklerinnen und -entwicklern in der Wirtschaft – Zehntägige Praxiserfahrung in einem Unternehmen – Reflexions-Workshops
Informationen und Anmeldung phzh.ch/cas