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Infos zur Ohreninfektion auf dem Kopf

Otitis externa:

Wie vermeiden und was tun, wenn's passiert

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Die Gefahr von Ohreninfektionen – Otitis externa, auch als Schwimmbad-Otitis bekannt – nimmt rapide zu. Lange Aufenthalte im Meer und/oder Pool setzen die natürlichen Schutzfunktionen der Haut im Gehörgang langsam außer Kraft und führen bei steigenden Wassertemperaturen gehäuft zu äußerst schmerzhaften Ohren-Infektionen.

Wie kann man vorbeugen und was ist zu tun, wenn Sie Schmerzen haben?

Folgende Dinge sollte man auf jeden Fall vermeiden:

• Immer wieder längere Pausen beim Schwimmen und Tauchen einlegen. Vor allem Kinder sollten das Ohr am Badetag immer wieder mal richtig trocknen lassen, damit sich der natürliche pH-Schutzmantel der Haut im Gehörgang wieder erholen kann.

• Nach dem Baden nicht mit klarem Wasser aus der Dusche sparen, um die Keime aus dem Ohr zu spülen und dabei möglichst wenig Shampoo ins Ohr gelangen lassen.

• Keine Wattestäbchen verwenden (Verletzungsgefahr!) und das Ohrschmalz nicht noch tiefer in den Gehörgang schieben!

• Wenn Sie das Gefühl haben, dass das Wasser nicht mehr aus dem Ohr kommt, auf Schmerzen an der Ohrmuschel und im Gehörgang achten und keine Ohrspülungen, Zwiebelsäckchen oder andere Hausmittel verwenden, da bei einem Loch im Trommelfell die Substanzen in das Mittelohr gelangen und dort erhebliche Schäden verursachen könnten.

• Bei Ohrenschmerzen an der Ohrmuschel in Kombination mit Fieber, Kopfschmerz und/oder Sekretfluss

besser einen erfahrenen Arzt das Ohr untersuchen lassen, der auch das Ohr reinigt und einen Gehörgangsabszess behandeln kann. Ohrentropfen und Schmerzmittel, die leider oft verschrieben werden (beim Haus- oder Hotelbesuch ja leider nicht anders möglich!) reichen meist nicht und verlängern häufig die starken Schmerzen sowie die Dauer der Erkrankung.

Klaus Dieter Heyme Arzt für Allgemeinmedizin - praktischer Arzt

"Ihre Medizinische Versorgung vom Säugling bis zum Erwachsenen seit 2001 auf Mallorca" Eigenes Labor, EKG, modernster Ultraschall und HNO Behandlungen. Avenida Benvinguts 66, Cala d’Or 24-Stunden-Tel.: 627 934 717 www.deutsche-arztpraxis-mallorca.com

Sonnenbrand auf dem Kopf

Sicher, man cremt sich am Körper ein, doch oft vergisst man den Kopf. Und eine Hutabdeckung empfinden viele als zu heiß. Doch was tun bei Sonnenbrand auf dem Kopf?

Bei den ersten Anzeichen von Sonnenbrand sollte man gleich komplett aus der Sonne gehen und sich in den nächsten Tagen besonders stark vor direkter Sonneneinstrahlungschützen. Sonnenbrand auf der Kopfhaut äußert sich meist durch einen Juckreiz, brennenden Schmerz, gerötete Stellen und eventuell bereits leicht schuppige Haut.

Tipps, wenn es passiert ist

Folgende Dinge sollte man auf jeden Fall vermeiden:

• Häufiges Haarewaschen: Versuchen Sie Ihre Haare möglichst lang nicht zu waschen. Jede Haarwäsche belastet die Kopfhaut zusätzlich und verlangsamt die Regeneration.

• Aggressives Shampoo: Herkömmliches Shampoo enthält in der Regel viele synthetische Inhaltsstoffe wie Silikone oder Duftstoffe. Diese würden die gerötete Kopfhaut jetzt besonders stark reizen. Greifen Sie deshalb auf ein besonders mildes Shampoo ohne Silikone zurück. Man kann sich auch Shampoo selber machen oder Roggenmehl-Shampoo verwenden.

• Heiße Luft: Lassen Sie Ihre Haare jetzt unbedingt lufttrocknen. Die heiße Föhnluft ist nicht nur schmerzhaft, sondern könnte die Verbrennung auch verschlimmern.

• Stylingmittel: Gel, Sprays & Co. enthalten oft synthetische Inhaltsstoffe, mit denen man seine Kopfhaut jetzt lieber nicht belasten sollte. Es gilt: Je weniger synthetische Produkte, desto schneller kann die Haut abheilen! Eine natürliche Alternative ist Leinsamengel.

Mit einigen Hausmitteln kann man den Sonnenbrand auf der Kopfhaut pflegen, um die Regeneration der Haut zu fördern und Schmerzen zu lindern:

• Pflanzenöle wie Olivenöl, Kokosöl oder Arganöl kann man auf der Kopfhaut verteilen und leicht einmassieren. Dies pflegt nicht nur die Haare, sondern versorgt auch die Haut mit Feuchtigkeit. Am besten lassen Sie das Öl über Nacht wirken und spülen es erst am nächsten Morgen mit lauwarmem bis kaltem Wasser aus.

• Wenn man nicht auf Öle zurückgreifen will, kann man die Kopfhaut auch mit etwas Hautcreme pflegen. Achten sie darauf, eine Creme aus möglichst natürlichen Zutaten zu verwenden.

• Aloe-Vera-Gel spendet ebenfalls Feuchtigkeit und wirkt dank seines kühlenden Effekts besonders schmerzlindernd. Den Effekt kann man verstärken, indem man das Gel im Kühlschrank aufbewahrt und das gekühlte Gel dann auf der Kopfhaut verteilt.

• Kamille wirkt entzündungshemmend und beruhigend und eignet sich damit ebenfalls als Hausmittel gegen Sonnenbrand. Am besten brühen Sie sich einen Aufguss und lassen diesen zunächst vollständig abkühlen. Anschließen kommt er noch mindestens für eine halbe Stunde in den Kühlschrank, bevor die Kopfhaut sanft mit dem kühlenden Aufguss gespült wird.

• Gegen den Juckreiz helfen akut auch Eiswürfel und kühle Kompressen. Diese sollten allerdings nicht direkt it der Kopfhaut in Kontakt kommen, sondern wickeln Sie sie in ein Tuch ein.

Beachten sie bitte: Wenn sich bereits Blasen auf der Haut gebildet haben oder der Sonnenbrand nach ein paar Tagen nicht merklich nachlässt, sollte man ärztlichen Rat hinzuziehen.

Sonnenschutz für die Kopfhaut In der Regel ist diese durch die Haare geschützt. In einigen Fällen benötigt sie jedoch zusätzlichen Schutz. Besonders bei feinem Haar, Geheimratsecken, einer Glatze oder einem Scheitel können schnell Verbrennungen auftreten.

Hier einige Tipps: • Am wirksamsten sind ein Hut oder eine Kappe. Diese Kopfbedeckungen schützen nicht nur Haare und Kopfhaut, sondern auch Teile des Gesichts und Nackens. • Achten Sie darauf, die Stirn wirklich komplett bis zum Haaransatz mit Sonnencreme einzuschmieren. Wenn die Haare die Haut an manchen Stellen nicht vollständig abdecken, sollte man auch hier eincremen.

• An sonnigen Tagen trägt man am besten keinen Scheitel. Kämmen Sie Ihre Haare stattdessen nach hinten und binden Sie sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen. So wird die Kopfhaut durch eine dicke Schicht Haare geschützt. Quelle: Utopia

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Gegen alles ist ein Kraut gewachsen

Das alte Gehöft in der Nähe des Freilichtmuseums Els Calderers ist umgeben von himmlischer Ruhe. Grillen zirpen, die Blätter der Bäume rascheln im Wind und ein liebenswerter kleiner Hund spielt sich als Wachhabender auf, wenn Besucher den unbefestigten Weg zur Finca hinauf fahren. In dieser Idylle fühlt sich Juan Cánaves wohl. Seit drei Jahren wohnt er hier mit seiner Frau. Ihren Sohn, der vor einem Jahr geboren wurde, nannten sie Aloc, das ist der katalanische Name für Mönchspfeffer. Bester Beweis dafür, dass sich Juan ganz den Wildpflanzen verschrieben hat. Zwölf Jahre lang war er Polizist. „Aber ohne Leidenschaft“, betont er. „Das war nur ein Job, um die Rechnungen zu bezahlen.“ Die ehemaligen Kollegen hielten ihn für verrückt, als er seinen sicheren Posten an den Nagel hängte, um plötzlich nur noch Kräuter zu sammeln und daraus ätherische Öle zu destillieren. Seine Begeisterung dafür wurde vor Jahren bei Pflanzenexkursionen auf Formentera geweckt, denen er sich unter der Leitung der Italienerin Clara Castellotti anschloss. Die "Maestra en ofici d'herbolari“ der Balearen stellt Naturheilmittel auf der Basis einheimischer Heilpflanzen her und war Juans erste Lehrmeisterin. Mit einer Stimme, die nie laut zu werden scheint, beschreibt er die Wirkung, die Wildpflanzen auf ihn ausüben: „Sie geben mir Ruhe, Frieden, Sicherheit und Vertrauen.“ Sein Türöffner zur Welt der Pflanzen war die Estepa Juana. Den Grund für seine enge Verbindung zum Balearischen Johanniskraut kann er nicht beschreiben. „Wenn du dich in jemanden verliebst, weißt du ja auch nicht warum.“ Das Kraut gab ihm die Inspiration für die Blüte in seinem Logo und den Namen der Marke, unter der er seine Destillate vertreibt: „Najuana“.

Estepa Juana (Balearisches Johanniskraut): für die Blutzirkulation, stärkt das Herz, beruhigt Aus seiner zur einen Seite offenen Brennerei strömt an diesem Tag ein durchdringender Geruch, der entfernt an Karottensaft erinnert. Denn in der Destillationsanlage, dem Alambique, entlockt Juan gerade der Zanahoria Silvestre, der Wilden Möhre, ihr Aroma. Nur einmal im Jahr werden ihre Blüten geerntet und verarbeitet. Das Destillierverfahren hat sich praktisch seit Jahrtausenden nicht verändert. Im unteren Teil des Kessels wird Wasser erhitzt, der Dampf durchdringt die darüber auf einem durchlöcherten Aromakorb aufgeschichteten Pflanzenteile, die so ihre wertvollen flüchtigen Stoffe freigeben. Der angereicherte Dampf wird im Kondensator wieder verflüssigt

„Von den 35 Kilogramm

Blüten im Kessel gewinnt Juan nach ein paar Stun

Juan Cánaves in seinem Garten

Juan Cánaves entlockt mallorquinischen Wildpflanzen ihr Aroma. Der ehemalige Polizist hat seinen Job an den Nagel gehängt und widmet sich seither seiner Leidenschaft für die Natur. Seine ätherischen Öle und Blütenwässer sind sogar in Restaurants gefragt.

Romero (Rosmarin): bei Erkältungen und Gelenkschmerzen, Bauch- und Kopfschmerzen, fördert die Konzentration

den 150 ml ätherisches Öl“ und unten aus dem Hahn tropft nun das Blütenwasser, das Hydrolat, in eine Glasflasche. Zunächst ist es fast durchsichtig, dann setzen sich dunkle Schwaden an der Oberfläche ab. Das sind die wertvollen ätherischen Öle, die später abgeschöpft werden. Von den 35 Kilogramm Blüten im Kessel gewinnt Juan nach ein paar Stunden 150 ml ätherisches Öl. Die absolute Essenz der Pflanze mit all den konzentrierten Wirkstoffen, die sie zu bieten hat.

Zanahoria Silvestre (Wilde Möhre): verjüngt und beruhigt die Haut, steigert die Durchblutung, wirkt verdauungsfördernd

Die beste Zeit zum Sammeln der Pflanzen, rät Juan, ist zwischen 9 und 13 Uhr, wenn der Morgentau sich schon verflüchtigt hat und die ätherischen Öle in der späten Mittagssonne noch nicht verdampft sind.

Blüten der Wilden Möhre bereit zur Destillation Blüten der Wilden Möhre und kleine Eichelhütchen zur Geruchsprobe Juan erntet überall dort auf der Insel, wo die Pflanzen natürlich vorkommen. Nur mit der Hand oder mit einem Messer trennt er die Blüten, Blätter oder Zweige ab. „Große Hersteller ernten ihre Monokulturen mit Maschinen. Aber das führt zu Stress bei den Pflanzen und vermindert die Kraft ihrer essentiellen Öle.“ In seinem Garten vor dem Haus wachsen, sozusagen als Anschauungsmaterial, diverse Wildkräuter. An ihnen beobachtet er den Reifegrad, damit er weiß, wann die Natur sie bereit gemacht hat zur Ernte. Neben dem Mönchspfeffer mit seinen lila Blüten und den weißen, zarten Dolden der Wilden Möhre sprießt hier auch ein Tabakstrauch gegen Gartenschädlinge. Eine Art magischen Zirkel bilden im Kreis gepflanzte Aloe

Vera, in deren Mitte eine kleine Feuerschale steht. Der kleine Wildgarten verströmt sinnliche Düfte und ist eine Oase der Ruhe. „Man muss Pflanzen mit Respekt begegnen“, erklärt Juan. „Wer von Hand erntet und in kleinen Mengen destilliert wie ich, kann nicht rentabel arbeiten. Aber für mich stehen die Pflanzen im Mittelpunkt, nicht das Geldverdienen.“

Lavanda (Lavendel): beruhigt und entspannt, bei Stress und Schlafstörungen

Jedes Pflanzendestillat hat einen anderen Preis, der sich nach dem mehr oder weniger komplizierten Prozess des Sammelns, der Dauer der Herstellung und der Ergiebigkeit der Pflanzenteile richtet. Für die ätherischen Öle und die Blütenwässer Marke „Najuana“ gibt es einen treuen Kundenstamm auf der Insel. Juan verkauft sie für medizinische Zwecke, zur Parfümherstellung und an Restaurants wie beispiels

weise das bekannte Ca Na Toneta von Chefköchin

Juan Cánaves bei der Destillation

Maria Solivellas in Caimari, an Santi Taura oder Sterneköchin Macarena de Castro. Speisen und Getränke mit natürlichen Essenzen zu aromatisieren, ist längst ein internationaler Trend. Einige hiesige Küchenchefs Trennung von Hydrolat und Öl bevorzugen dafür Juans Destillate aus einheimischen Pflanzen, um ihren Gerichten eine typisch mallorquinische Note zu verleihen. Juan selbst benutzt seine Essenzen in der Küche für Desserts und zum Aromatisieren von Wasser, vor allem aber als Hausmittel bei Erkältungen und anderen kleinen Erkrankungen. Er kennt die heilenden Kräfte aller Pflanzen, die er verarbeitet. Sein Wissen gibt er gern an Besucher seiner Finca weiter, hält DestillierWorkshops ab und organisiert Wanderungen durch die Natur, bei denen er Anleitung über das Sammeln von Wildpflanzen gibt. „Man muss nicht gleich alle Heilwirkungen kennen“, betont er, „viel wichtiger ist es, dass Menschen und Pflanzen wieder zueinander finden.“

Mirto (Myrte): antibakteriell, entzündungshemmend, hautreinigend, schmerzlindernd, schleimlösend bei Erkrankungen der Atemwege

In kleine Eichelhütchen gibt er je einen Tropfen verschiedener Essenzen und lässt die Besucher daran schnuppern – der frische Duft von 100-jährigen Zitronenbäumen aus Sóller ist in so einem Tropfen konzentriert, Rosmarin aus den Bergen verbreitet seinen vielfältigen und kraftvollen Sommerduft, das süßliche Aroma der Myrte betört die Sinne. Die hatte für die Mallorquiner früher eine besondere Bedeutung, einerseits zur Desinfektion und als entzündungshemmendes Mittel, andererseits als Duftwässerchen für Frauen. Jedes Jahr bei der „Fira de ses Herbes“ (Kräuterfest) in Selva wird vor Publikum der Destillationsprozess der Myrte in einem großen Kessel vorgeführt.

Limón (Zitronenschalen): stärkt das Immunsystem, senkt den Blutdruck, wirkt stimmungsaufhellend, vitalisierend

Aus dem Alambique in Juans kleiner Brennerei rinnt noch immer das Destillat der Wildmöhre. Zum dritten Mal bereits hat er eine neue Flasche unter die Tülle gestellt und das gewonnene Hydrolat in einen Glaskolben gefiltert. „Mir gefallen diese langsamen Prozesse“, sagt Juan. „Jede Pflanze braucht ihre eigene Zeit, um sich ihre Essenz abringen zu lassen.“ Manche geben sie schon nach drei Stunden ab, manche erst nach 15 Stunden. Geduld und Gelassenheit gehören dazu, die Transformation der Pflanze von ihrer Reifung bis zum fertigen Destillat mitzuerleben. Dieser entspannte Zustand stellt sich auf der kleinen Finca ganz von selbst ein. Juan lebt mit seiner Familie hier im Einklang mit der Natur, sie sammeln Regenwasser und gewinnen Strom aus Sonnenenergie. Seine Frau Marion Deprez kennt sich zwar mit Kräutern nicht so gut aus wie er, aber wenn zum Destillier-Kurs die Teilnehmer um den gemütlichen Holztisch in der Open-Air-Werkstatt sitzen und auf das Ergebnis warten, kann es vorkommen, dass sich die Folk-Musikerin mit ihrer Gitarre dazu setzt und leise Melodien spielt. Es ist, als könnte man in solchen Momenten sogar die Essenz des Lebens spüren.

Juan Cánaves, Finca bei Sant Joan www.pasosdeherbolario.com Instagram @juan_canaves Besuche, Workshops und Wanderungen nach Anmeldung Die Preise für 5 ml ätherisches Öl reichen von 15 € (Ciprés/Zypresse) bis 52 € (Olivardilla/Schmalblättriger Klebalant). 125 ml Hydrolat kosten 10 €

Christiane Sternberg  Fotos: Marcos Gittis und LiliGraphie/Shutterstock

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