Augen und (zuviel) Licht

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Augen und Licht

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Die langen Tage im Sommer und die hochstehende Sonne bedeutet viel Licht für unsere Stimmung, für unser Wohlbefinden und für unseren Körper. Häufig wird im Sommer über die negativen Seiten des Lichts und der UV-Strahlung aus gutem Grunde gewarnt. Aber wir sollten nicht vergessen, dass für uns das Sonnenlicht lebensnotwendig ist und viele positive Einflüsse hat. In den letzten Monaten und mit der Pandemie „in Nacken“ sind erneut die wichtigen Auswirkungen einer ausreichenden Vitamin D-Synthese in Bezug auf unser Immunsystem und auch unseren Kalziumhaushalt ins Rampenlicht gekommen. Diese ist nur möglich, wenn wir einen ausreichenden Lichtkonsum garantieren. Während die Endokrinologen die Entwicklung gut heißen, haben die Hautärzte Angst um die Erziehungserfolge der letzten Jahre. Die Sonnenanbeter sind aufgrund der Gefahr von gefährlichen Hauterkrankungen nicht mehr in Mode und eine gesunde Bleiche wird als gesund akzeptiert. Dies sollte sich nicht ändern, aber nichtsdestotrotz brauchen wir auch Sonnenstunden. Eventuell mehr als bisher gedacht. Ein ausgewogener Hormonspiegel und ein kräftiges Immunsystem stärkt auch das Sehorgan. Sehen hängt von den physikalischen Gesetzen der Optik ab. Optik versteht sich nur mit Licht. Die Lichtstrahlen werden im Auge durch die Linsen (Hornhaut und Augenlinse) gebrochen, um einen Brennpunkt auf der Netzhaut entstehen zu lassen. Passiert dies so sehen wir scharf. Die Pupille hat eine Blendenfunktion und reguliert den Lichteinfall. Bei viel Licht zieht sie sich zusammen, bei wenig Licht geht sie weiter auf. Eine enge Pupille bedeutet mehr Tiefenschärfe und hat Auswirkungen auf den Kontrast des Bildes. Abgesehen von den positiven Auswirkungen auf die Optik des Auges scheint Sonnenlicht die Entstehung der Kurzsichtigkeit zu hemmen. Kinder im Entwicklungsalter, die mehr an der frischen Luft im Hellen spielen, haben weniger Tendenz kurzsichtig zu werden als „Stubenhocker“ die vor dem Computer ihre freie Zeit verbringen.

Negative Auswirkungen auf das Auge Sonnenlicht beinhaltet Komponenten von verschiedener Wellenlänge. Besonders bekannt ist die ultraviolette Strahlung, die vom menschlichen Auge zwar nicht wahrgenommen wird aber Auswirkungen auf den Körper hat. UV Licht hat Einfluss auf die DNA, somit auf die genetische Entwicklung der Zellen und kann Mutationen hervorrufen die ihrerseits zu einem Zellschaden führen. Bekannt ist die genetische Modifikation der Melanozyten, die durch das Sonnenlicht angeregt werden, uns die „gesunde“ Bräune verschaffen, aber durch Mutation unkontrolliert wachsen. Das Resultat ist ein Melanom. Das Flügelfell ist eine Wucherung von Bindegewebszellen auf die Hornhaut. Dabei verliert die Hornhaut einerseits ihre Transparenz und andererseits kann es zu HornhautVerkrümmungen kommen. Die Inzidenz des Flügelfells ist besonders hoch in der Andenregion in der das UV Licht sehr intensiv ist. Auf Mallorca sind häufig Menschen betroffen, die viel auf dem Meer sind. Auch gilt es als erwiesen, dass die Eintrübung der Augenlinse, der graue Star, früher auftritt bei UV Belastung. Selbst wenn dieser durch eine simple Chirurgie entfernt werden kann, sollte man ihn nicht extra provozieren. Besonders schmerzhaft und direkt sind die Auswirkungen auf der Hornhaut zu spüren, wenn diese nicht ausreichend geschützt wird. Dies passiert schneller bei Aufenthalten auf reflektierenden Oberflächen wie im Schnee und auf dem Meer. Die HornhautVerbrennung macht sich mit starken Schmerzen und Fremdkörpergefühl bemerkbar. Glücklicherweise heilen diese meist recht rasch und ohne Auswirkungen wieder ab. Wichtiger werden die negativen Auswirkungen der UV Strahlung auf die Zellen der Netzhaut eingestuft. Die Inzidenz der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) scheint eng mit dieser Schädigung zusammenzuhängen. Leider kann man diese gefährliche Krankheit nur aufhalten, aber nicht heilen. Die AMD ist in Europa einer der häufigsten Gründe für einen irreversiblen Verlust des Augenlichts.

Wie kann ich mein Auge schützen? Der beste Schutz ist die Vermeidung des Sonnenlichts. Aber das soll nicht bedeuten, dass man den Sommer nicht genießen kann. Wird es zu heiß verlässt man auf Mallorca sowieso die direkte Sonne. Auch Hüte und Kappen blenden das Licht aus. Natürlich hilft eine Sonnenbrille die UV Strahlen zu filtern. Achten Sie darauf, dass diese 100% UV Filter nachweisen bzw. UV400 Filter bescheinigt. Unterschätzen Sie nicht die UV Strahlung bei bewölktem Himmel und sein Sie besonders vorsichtig auf dem Wasser bzw. am Strand. Zusammenfassend kommt es wie immer auf den richtigen Konsum an. Sonnenlicht ist notwendig, aber nutzen Sie es mit Sinn und Verstand.

Positive Auswirkungen des Sonnenlichts auf das Auge Ist der Körper gesund so geht es auch dem Auge gut.

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Dr. Sebastian Beckers

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