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Rund um den Fuß
Mehr Aufmerksamkeit für die Füße!
Foto: wellnesssocks.com
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Mal ganz ehrlich: Wie oft pflegen Sie Ihre Füße? Die meisten vernachlässigen diesen wichtigen Teil ihres Körpers, dabei haben die Füße jede Menge zu tun. Ein Mensch geht durchschnittlich 50 Millionen Schritte in seinem Leben, das sind ca. 100.000 Kilometer oder etwa zweieinhalb mal um den Globus. Andere Schätzungen gehen sogar von noch viel mehr aus. Doch in Bezug auf die Pflege sieht es schlecht aus. Da haben – besonders im Sommer – Blasen, Schwielen, Hornhaut oder auch Fuß- und Nagelpilz leichtes Spiel. Erst am 29. Juni wurde der Tag des Fußes begangen. Grund genug sich mit unseren unteren Extremitäten einmal zu beschäftigen.
Der Mensch geht auf sensiblen Sohlen Der menschliche Fuß ist ein hoch komplexes Wun-derwerk der Natur. Immerhin haben wir 26 Knochen, 33 Gelenke, 100 stabilisierende Bänder und 20 Muskeln im Fuß – eine komplexe Struktur. Das alles gibt den nötigen Halt und ermöglicht den aufrechten Gang. Damit wir auf nur zwei Beinen das Gleichgewicht auch in unebenem Gelände halten und sicher laufen können, müssen die Füße sowohl sehr stabil als auch höchst flexibel sein. Und sensibel: Über 7.000 Nervenenden an der Sohle und den Zehen signalisieren dem Gehirn, wie der Boden beschaffen ist. Unbewusst reagiert unser Nervensystem in Sekundenschnelle und steuert die Fußmuskeln so, dass der Körper in Balance bleibt.
Wenn es zu Reibungen kommt: Blasen In der Fußsohle befinden sich mit etwa 600 pro Quadratzentimeter die meisten Schweißdrüsen. Sie regulieren mit der Schweißproduktion die Körpertemperatur. Durch Sport, körperliche Anstrengung, heiße Temperaturen und luftundurchlässige Schuhe beginnen die Füße jedoch übermäßig zu schwitzen. Gerade im Sommer ist es enorm wichtig, die Füße trocken zu halten, denn unter diesen Voraussetzungen können Blasen besonders leicht entstehen. Durch die andauernde Reibung lösen sich die obersten Hautschichten von
den darunterliegenden ab. Auf diese Weise entsteht ein Hohlraum, in dem sich Gewebeflüssigkeit ansammelt. Da die Haut der Blase, die sich über die Wunde spannt, vor dem Eindringen von Bakterien schützt, ist es ratsam, sie nicht aufzustechen. Besser ist es, ein Blasenpflaster zu verwenden, denn dieses bildet ein Schutzpolster gegen die Reibung, lindert den Druck und fördert die Wundheilung.
Hornhaut und Hühneraugen Viele Menschen haben mehr als einmal in ihrem Leben mit Verhornungen und Hühneraugen zu kämpfen. Im Sommer können auch sie durch Nässe, Wärme und Reibung vermehrt entstehen. Um diese Erscheinungen zu vermeiden, kann man auf einige praktische Utensilien zurückgreifen: Geleinlagen für den Schuh schützen vor Reibung und Einschneiden und fördern die Wundheilung. Spezielle Hühneraugenpflaster mit Salicylsäure lösen die Verhornung schonend auf und ermöglichen aufgrund verschiedener Formen und Größen eine einfache und diskrete Anwendung. Wellness für die Füße Um strapazierten Füßen etwas Gutes zu tun, empfiehlt sich ein etwas 37 Grad warmes Fußbad mit einem milden Badezusatz. Danach die Haut gründlich abtrocknen, vor allem zwischen den Zehen. Anschließend ein Fußpeeling auftragen, das abgestoßene Hautschuppen und leichte Hornhaut entfernt. Auf scharfe Instrumente wie einen Hobel sollte man verzichten, da diese häufig zu viel Hornhaut entfernen und die scharfen Klingen die tieferen Hautschichten verletzen können. Anschließend benötigen die Füße eine besonders intensive Pflege durch feuchtigkeitsspendende Cremes mit hochwertigen pflegenden Inhaltsstoffen, wie Hamamelis, Jojobaöl und Süßholzwurzel. Außerdem ist es wichtig, die Nagelhaut mit einem speziellen Nagelhautschieber vorsichtig zurückzuschieben und die Nägel in eine Richtung zu feilen.
Vom Fuß- zum Nagelpilz Wenn Füße übermäßig schwitzen, kann die Feuchtigkeit nicht absorbiert werden. Als Folge davon können sich in der feuchten Umgebung auch Mykosen einfacher ausbreiten. Allein in Deutschland leiden über 10 Millionen Menschen an Nagelpilz (Onychomykose). Nagelpilz zählt zu den Infektionskrankheiten und kann daher auch auf andere Körperbereiche übertragen werden. Die Pilze vermehren sich durch Sporen, die in feuchtwarmer Umgebung besonders gut überleben können. So geht einer Nagelpilzinfektion oft Fußpilz voraus. Betroffene gehen häufig aus Scham nicht zum Arzt. Eine Therapie ist meist langwierig, denn die Pilzsporen können sich in den Hohlräumen des infizierten Nagels festsetzen und lange überleben. Antimykotika, die die Vermehrung der Pilzsporen hemmen bzw. diese abtöten, gelangen dort nur teilweise hin. Bewährt haben sich z.B. wasserlösliche medizinische Nagellacke aus der Apotheke. Trotzdem muss nicht selten das betroffene Nagelmaterial vollständig abgetragen werden. Eine Kombinationstherapie aus äußerer und innerer Behandlung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Heilung. Ratsam ist es, auf enge, nicht atmungsaktive Schuhe aus synthetischen Materialien zu verzichten, da die Füße stärker schwitzen und reiben.
Spezielle Probleme bei Diabetikern Gerade bei Diabetikern ist Fußpflege besonders wichtig, denn aufgrund von Funktions- und Durchblutungsstörungen nehmen Patienten Schmerzen schlecht oder gar nicht wahr, so dass sie Wunden nicht rechtzeitig erkennen. So können Fußverletzungen bei Patienten mit Diabetes zu Infektionen, verformten Füßen (Charcot-Fuß), Geschwüren, Zerstörung von Haut und Hautschichten bis hin zur Amputation führen. Wirkungsvoll sind neben den klassischen Urea haltigen Cremes z.B. auch Produkte, die auf den Mineralien des Toten Meeres basieren, um trockene Füße geschmeidig zu pflegen.
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AOK Mediendienst
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Quelle: medicalpress