DER UMSTÄDTER
NACHHALTIGER LEBEN Yvonne Sutter will ökologisches Bewusstsein fördern Nachhaltig(er)es Leben ist derzeit in vieler Munde und Gedanken. In der Fastenzeit hatte das evangelische Dekanat Vorderer Odenwald unter dem Motto „Weniger ist Mehr“ einen siebenwöchigen, digitalen Workshop für ein nachhaltig(er)es Leben angeboten. Die überwiegend weiblichen Teilnehmer nutzten das Angebot, um sich von Referentin Yvonne Sutter in das Thema einführen zu lassen und zu schauen, in welchen Lebensbereichen man bzw. frau bewusster agieren sollte. „Doch auch unabhängig der Fastenzeit macht es Sinn, sich über sein Konsumverhalten Gedanken zu machen und kleine Schritte in Richtung eines nachhaltigeren und verantwortlicheren Alltagshandelns zu gehen“, sagt Umweltberaterin Yvonne Sutter und ergänzt: „Wo und wie man dabei beginnt, ist jedem selbst überlassen. Wichtig ist vielmehr, dass man beginnt und sich kleine, erreichbare Ziele setzt.“ Ansatzpunkte gibt es in jedem Lebensbereich, ganz gleich, ob es sich dabei um die Ernährung, die Gesundheit und Hygiene, die Finanzen, die Mobilität oder die eigenen vier Wände handelt. Um sich einmal darüber klar zu werden, in welchen Bereichen man die größten Defizite in punkto Nachhaltigkeit hat, empfiehlt es sich, sich mit dem persönlichen ökologischen Fußabdruck auseinanderzusetzen. Dafür gibt es im Internet verschiedene Rechner (beispielsweise www.fussabdruck.de), anhand derer ersichtlich wird, wie man persönlich im Vergleich zum deutschen Durchschnitt abschneidet.
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M A I | J U N I | J U L I | AU G U S T | S E P T E M B E R
„Am leichtesten fällt eine Veränderung in den Bereichen Einkaufen und Bad“, so die 37-Jährige, die dafür Anregungen geben kann: Ein Ziel könnte es beispielsweise sein, Plastik zu reduzieren und unverpackte Lebensmittel einzukaufen. Dabei sollte man bewusst darauf achten, welche Produkte man wählt, woher die Lebensmittel kommen und unter welchen Bedingungen sie angebaut werden. Eng mit dem Thema Ernährung ist natürlich auch die möglichst ganzheitliche Verwertung von Lebensmitteln verbunden, was dann den Blick in Richtung Food-Saving und -Sharing lenkt. „Schaut man sich wiederum einmal bewusst in seinem Bad um, wird man feststellen, wie viele verschiedene Plastikflaschen mit Hygiene- und Reinigungsmitteln sich dort finden. Die meisten davon braucht man eigentlich nicht“, ist Yvonne Sutters These. Zum Putzen reicht der gute, klassische Essigreiniger, den man mit Orangen- oder Zitronenschalen für den frischen Geruch noch etwas aufpeppen kann. Die studierte Umweltgeowissenschaftlerin zeigt zudem auf, wie aus einem Herbstausflug fast ein Jahr lang nachhaltig und schonend die Wäsche gewaschen werden kann: „Anstelle eines konventionellen Waschmittels, das bei bestimmten Menschen Allergien auslösen kann, werden einfach Ross-Kastanien verwendet, die man im Herbst zusammen mit seinen Kindern sammeln kann.“ Für eine Waschmaschinenladung reichen bereits fünf Kastanien, die man kleinschneidet und in Wasser über Nacht einweicht. Fertig ist am nächsten Tag das Waschmittel – und wer mag, fügt für besonders verschmutzte Wäsche noch zwei Esslöffel Soda dazu.