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Der Weg vom Welpen zum Blindenführhund
ZU WENIG BLINDENFÜHRHUNDE IN DER SCHWEIZ Die Blindenführhunde ermöglichen ihren Haltern ein enormes Mass an individueller Mobilität, Sicherheit und Unabhängigkeit und stellen dadurch einen entscheidenden Faktor für die gesellschaftliche Teilhabe blinder Menschen dar. Heute gibt es in der Schweiz etwa 350 Blindenführhunde. Das entspricht bei rund 10‘000 sehbeeinträchtigten Menschen etwa 3.5 Prozent die einen Blindenführhunde besitzen. Blindenführhunde faszinieren uns und leisten tagtäglich einen enormen Beitrag zur Integration von sehbeeinträchtigten und blinden Menschen, indem sie sie kompetent und sicher durchs Leben führen. Erfahren Sie hier mehr über die gelehrigen Fellnasen.
SÜSS UND UNGESTÜM Die Welpenauswahl erfolgt durch verschiedene Tests. Diese sind die Ergebnisse langjähriger Erfahrungen. Qualitäten wie Apportierfreudigkeit, Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein werden zum Beispiel getestet. Die sorgfältige Auswahl ist natürlich das A und O, um einen arbeitsfreudigen, friedfertigen und sicheren Blindenführhund zu bekommen. Die Welpen stammen ausschliesslich aus seriösen Zuchtstätten wo Überzüchtung und Massenzucht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund fällt auch die Wahl auf die Rasse Labrador, Golden Retriever, Pudel und Barbet.
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FRÜH ÜBT SICH Viel Liebe und Geduld sind notwendig bis aus dem Junghund ein angenehmer und gelassener Vierbeiner wird. Dabei ist es wichtig, dass man für den Welpen genug Zeit hat, um ihn geduldig an alle neuen Gegebenheiten heran zu führen. Der Junghund muss möglichst viele verschiedene Umweltmuster kennenlernen. Dabei sind Situationen auf dem Land genauso wichtig wie jene in der Stadt. Verschiedene Bodenbeläge, Tiere, Verkehrsmittel, verschiedene Gebäude, Geräusche, Gerüche usw. Alles soll vom Welpen positiv erfahren werden und auch dem Spielen wird grosse Bedeutung beigemessen. Das Spiel fördert eine gute Bindung und trägt so dazu bei, dass ein selbstbewusster und gestärkter Hund geformt wird. Wichtig sind tägliche Appell- und Gehorsamsübungen. Das Rollenverständnis des Hundes muss korrekt aufgebaut werden. Vor allem in der Pubertät braucht der Junghund eine klare und sichere Führung. Regelmässig findet ein Training mit den Junghunden statt. Die Örtlichkeit ändert sich bei jedem Training und somit auch die Schwerpunkte der Übungen.
WAS MUSS EIN BLINDENFÜHRHUND ALLES KÖNNEN? Der Blindenführhund erlernt 36 Hörzeichen, die in italienischer Sprache erteilt werden. Die Fremdsprache wird verwendet um nicht durch Sprachäusserungen anderer Personen verunsichert zu werden. Seine Hauptaufgabe ist das Anzeigen oder Umgehen von Seiten-, Boden – und Höhenhindernissen. Des Weiteren muss der Blindenführhund diverse Nahziele anzeigen können: Zebrastreifen, Sitzgelegenheit, Türe, Verkehrsmittel, Lichtsignal usw. Um diese anspruchsvolle Aufgabe zu erlernen, sind die Hunde 6 bis 9 Monate beim Instruktor. Ebenso ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist, dass Blindenführhunde in gewissen Situationen selbstständig Entscheidungen treffen sollen und bei Gefahrensituation entsprechend handeln, somit auch aktiv den Gehorsam verweigern, dies zum Beispiel bei Rolltreppen oder Perrons. Es braucht viel Zeit und Geduld bis der Blindenführhund die sehbehinderte oder blinde Person auch in schwierigsten Situationen sicher zum Ziel führen kann. In vielen kleinen Ausbildungsschritten lernt der Blindenführhund den Umgang mit den Hindernisvarianten.
HUND UND MENSCH VEREINT Wenn der geprüfte Blindenführhund zur sehbeeinträchtigten oder blinden Person kommt, liegt der Schwerpunkt bei der Bindungsarbeit. Es soll ein feines Band zwischen Mensch und Hund entstehen können. Dazu ist ein guter Vertrauensaufbau sehr wichtig. Danach erlernt die sehbehinderte oder blinde Person die Zusammenarbeit mit ihrem Blindenführhund im Geschirr. Der Hund lernt nun die wichtigsten Wegstrecken der sehbehinderten oder blinden Person und diese wiederum lernt, wie sie auf die Signale ihres Hundes richtig reagiert, welche Hörzeichen sie ihm bei der Führarbeit geben muss und wie sie sich mit ihm orientieren und verständigen kann.
BITTE NICHT STREICHELN!! Blindenführhunde, wenn sie ihr Geschirr tragen, sind im Einsatz höchster Konzentration unterworfen und sollen deshalb nicht bei ihrer Arbeit gestört werden. Die Hunde sind trainiert, sämtliche Ablenkungen um sie herum zu ignorieren und sich nur auf die Bedürfnisse ihrer Besitzer zu konzentrieren. Streicheln oder reden Sie also nie mit den Hund und kein Läckerli ohne vorher den Besitzer zu fragen. Oft ist das Vertrauen auf seinen Blindenhund das Einzige, was dem Blinden hilft, seine Situation besser meistern zu können. Tun Sie also das Richtige und lassen Sie die Tiere in Ruhe ihre Arbeit machen. >>>
SIE KÖNNEN KEINE AMPELN LESEN Ein grosses Missverständnis ist, dass Blindenführhunde erkennen können, wann es sicher ist, z.B. eine Strasse zu überqueren. Denn die Tiere können nicht zwischen den jeweiligen Lichtsignalfarben unterscheiden. Es ist die Person selbst, die bestimmt, wann es sicher ist und die Strasse überquert wird. Aber wenn der Hund ein Auto sieht, das näher kommt, ist er darauf trainiert, anzuhalten oder zu versuchen, die Person von der drohenden Gefahr wegzuleiten und sie zu warnen. Zudem kann er Ampeln finden, indem er die kleinen gelben Kästen mit Druckknopf erkennt, die heute vielfach montiert sind.
BLINDENFÜHRHUNDE SIND GLÜCKLICH Wie jeder Hund, lieben auch Blindenführhunde in der Nähe ihrer Menschen zu sein, suchen die Beschäftigung, raus zu gehen, in der «Freizeit» zu spielen und sich auszutoben. Sie sind genauso glücklich wie alle andern Hunde.
BLINDENFÜHRHUNDE GEHEN AUCH IN RENTE Nach einer durchschnittlichen Einsatzzeit von rund acht Jahren werden Blindenführhunde in der Regel pensioniert. Der Pensionierungsvorgang schafft oft und je nach Blindenführhundehalter eine heikle und emotionale Situation. Es ist deshalb wichtig, das Thema frühzeitig anzusprechen. Es gilt mit der sehbeeinträchtigten oder blinden Person abzuklären, wie die Pensionierung und/oder mögliche Trennung vom Blindenführhund angegangen werden soll und ob ein Folgehund in Frage kommt. Einige der sehbeeinträchtigten oder blinden Personen begleiten ihren pensionierten Hund bis in den Tod. In einigen Fällen wird der Hund auch wieder bei der Patenfamilie platziert. Der Hund kann somit seinen Lebensabend in einem gewohnten Umfeld geniessen. •• text & fotos: marco zimmermann mit grosser unterstützung der stiftung ostschweizerische blindenführhundschule, www.o-b-s.ch
Die Stiftung OBS ist auf Hilfe in Form von Spendengeldern angewiesen und bedankt sich für Ihre Unterstützung!
Blindenführhunde leisten Grossartiges - dies muss sorgfältig erarbeitet werden! Für die Ausbildung der wertvollen Hunde braucht es nicht nur Geduld, Einfühlungsvermögen und Liebe, sondern auch grosse finanzielle Unterstützung, damit er sich am Ende der langen Lernphase zu einem sicheren, motivierten und unternehmungslustigen Blindenführhund entwickelt hat.
Die Ausbildung dauert mehr als 24 Monate und erstreckt sich über mehrere Phasen: Welpenauswahl, Junghundetraining, Ausbildung, Einführungslehrgang und Pensionierung. Die Kosten der Ausbildung belaufen sich auf Fr. 70’000.— und werden grösstenteils durch Spendengelder finanziert. Die Invalidenversicherung fördert die Ausbildung eines Blindenführhundes mit einem einmaligen Betrag von Fr. 10‘000.— und monatlich Fr. 350.—, nachdem der Hund die zwei offiziellen Prüfungen bestanden hat. Auch nach Abschluss der Ausbildung und dem Start der Arbeit als Blindenführhund, ist unsere Arbeit nicht getan. Das Gespann bedarf stets unserer Unterstützung und Kontrolle, damit es täglich sicher und harmonisch unterwegs sein kann. Auch dies ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Nach Jahren dieser wertvollen Aufgabe gehen unsere Hunde in die wohlverdiente Pension und dürfen für den Rest ihres Lebens «nur» Hund sein.
Mehr Informationen auf: www.o-b-s.ch
Seestrasse 25, 9403 Goldach, info@o-b-s.ch, www.o-b-s.ch Spendenkonto: IBAN CH54 0900 0000 9007 7725 8
Wir sind immer wieder auf der Suche nach Patenfamilien
Im Raum Ostschweiz sind wir auf der Suche nach geeigneten Patenfamilien.
Wer gerne für ca. 1 ½ Jahre einen Welpen bei sich aufnehmen, betreuen und ihn, in Zusammenarbeit mit unserer Blindenführhundeschule, zu einem wesenssicheren und unternehmungslustigen Junghund erziehen möchte, meldet sich bitte bei uns unter: info@o-b-s.ch oder www.o-b-s.ch
Alarmsignal Unzufriedenheit
Es gibt viele gute Gründe, um eine Beziehung zu kämpfen. Dauerhafte Unzufriedenheit aber sollte zu denken geben. Wer sich oft mürrisch, unausgeglichen und gereizt fühlt oder mit ständiger Unruhe, Konzentrationsstörungen und Aggressionen zu kämpfen hat, sollte der Ursache unbedingt auf den Grund gehen.
Unzufriedenheit entsteht meist, wenn man den Ist- mit dem vermeintlichen Soll-Zustand vergleicht und dabei zum Ergebnis kommt, im «Minus» zu liegen. Oder dann, wenn man sein Glück von anderen Menschen abhängig macht, statt selbst die Verantwortung dafür zu übernehmen. Wenn die Beziehung funktioniert, entstehen aus der Zufriedenheit der Partner Vertrauen, Fürsorge, Liebe. Funktioniert die Beziehung nicht, entsteht Unzufriedenheit.
Wer beim schonungslos ehrlichen Soll-IstVergleich erkennt, dass es die Beziehung ist, die dauerhafte Unzufriedenheit erzeugt, das kann ein Grund für Unzufriedenheit sein.
trennpunkt hilft, den Fakten ins Auge zu sehen. Nutzen Sie für eine erste Information auch das Angebot der kostenlosen InfoAnlässe.
NÄCHSTER TERMIN INFOANLASS:
● 28.11.2022
trennpunkt GmbH
Untere Bahnhofstrasse 26 8640 Rapperswil 043 843 71 71 info@trennpunkt.ch, trennpunkt.ch
sollte sich an das Sprichwort «Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende» halten und nach Wegen suchen, den Schrecken möglichst klein zu halten. Konsequenz statt «Rumgeeiere» – denn schlussendlich sind wir alle für uns und die Auswirkungen unseres Handelns selbst verantwortlich, auch für unsere Laune.
Wählen Sie den Weg über eine konstruktive Trennungsberatung oder Scheidungsberatung wie trennpunkt. Versuchen Sie, unnötige Grabenkämpfe zu vermeiden und vergessen Sie nicht: die Wahl Ihres Ex-Partners/Ihrer Ex-Partnerin war nicht schlecht oder falsch, die Beziehung hat sich einfach anders als geplant entwickelt. Es wäre schade, wenn Sie den gemeinsam gegangenen Lebensabschnitt nicht in Frieden beenden können, denn dann werden Sie mit einem schlechten Gewissen, vielleicht sogar Wut und Hass - oft unnötig verursacht durch strittige Scheidungen - auf einen Scherbenhaufen zurückblicken. Auch