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Alpgeschichten

Sommer auf der Alp

Rund 100 Tage sind es, die Älpler und Älplerinnen im Sommer auf der Alp verbringen. Wirklich frei hat man dann nie, viele kleine Gelegenheiten bringen Abwechslung und Ausgleich zum Sennenleben. Eine Alpgeschichte von Jessica und Raphael Rinnerthaler. Sie leben auf der Alp Vorder Menigen im Berner Oberland.

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«Da sind es die kleinen Momente mittendrin, die einen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.»

«Morgens um vier aufstehen, Kühe holen, melken, käsen, Käse schmieren, Holz herrichten, Jungvieh kontrollieren, melken, ausmisten, Milchgeschirr waschen, Büro erledigen und ins Bett fallen: Ein Arbeitstag auf der Alp im Zeitraffer! Da bleibt nicht viel übrig für Hobbys oder Freizeit. Das hat uns aber noch nie gestört. Wir machen unsere Arbeit auf der Alp für´s Leben gern. Da sind es die kleinen Momente mittendrin, die einen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Ein Sonnenaufgang beim Küheholen zum Beispiel. Oder beim Zäunen die Steingeissen und ihre Jungen beobachten. Am Abend noch ein paar Minuten auf der Laube sitzen. Oder Alphorn spielen. Oder Preiselbeeren sammeln. Das ist für uns im Sommer Freizeit. Aber auch das gemeinsame Arbeiten erfüllt uns mit Zufriedenheit und Freude. Wir arbeiten Hand in Hand. Viele Worte sind gar nicht nötig, weil jeder von uns weiss, was zu tun ist. Und trotzdem plaudern wir oft stundenlang neben der Arbeit – einfach weil´s schön ist.

Es ist unser 10. gemeinsamer Alpsommer im Berner Oberland. Mit dabei sind unsere Kinder Antonia und Emil. Auch nicht fehlen darf unser Border Collie Rüde Rocky. Er ist unser treuer Begleiter und Mitarbeiter. Ausserhalb der Alpzeit sind wir in Maria Alm (Österreich) daheim. Wir wohnen auf einem Bauernhof und arbeiten als landwirtschaftliche Betriebshelfer und im Winter im Skigebiet.

Wir stellen hauptsächlich Berner Alp- und Hobelkäse AOP her. Aber auch Raclette und Mutschli je nach Nachfrage. Die Milch verkäsen wir auf Vorder Menigen vollfett, d.h. wir rahmen die Milch vor dem Verkäsen nicht ab.»

Wie wird man Älpler

Melanie Hertner verbringt ihre Sommermonate auf der Alp Fasons im Bündnerland. Wenn sie nicht auf der Alp ist, arbeitet sie als Floristin. Hier erzählt sie, wie es dazu kam, dass sie Älplerin wurde.

«Bei mir sind es die Gene. Schon von klein auf bin ich mit meinem Vater immer mit auf die Alp. Denn bereits seit wir Kinder waren, ist er Alpmeister. Im Grunde bin ich also damit aufgewachsen. Wenn wir mit auf die Alp durften, waren das immer ganz besonders schöne Ausflüge für uns. Doch der Gedanke, selbst einmal auf die Alp zu gehen, war zu dieser Zeit noch nicht da. Die Idee, selbst auf die Alp zu gehen, kam erst später. Erst, als man dann plötzlich einmal das Wochenende oben verbrachte und einen dort dann das Alpfieber gepackt hat. Wenn es dich einmal erwischt hat, dann bekommst du es nicht mehr los. Plötzlich ging man immer hoch, wenn man konnte und verbrachte auch alle seine Ferien oben. So ging es mir mit dem Alpfieber. Von da an war mir klar: sobald ich meine Ausbildung abgeschlossen habe, möchte ich selbst auf die Alp. Gesagt, getan. Und dieses Jahr gehe ich dann bereits den vierten Sommer auf die Alp und es ist jedes Jahr eine Freude, wenn die Alpzeit endlich beginnt.» •• text & fotos: melanie hertner

Weitere spannende Geschichten von verschiedenen Schweizer Alpen lesen Sie unter: schweizeralpkaese.ch/alpgeschichten/

Für Liebhaber von Schweizer Alpkäse

Die Schweizer Alpen. Hier oben, in rauer Natur und fernab von belebten Strassen, entsteht ein Käse mit Weltruf. Schon während der römischen Besetzung wurde mit saurer Milch Käse hergestellt. Im Mittelalter etablierte sich dann das Labkäsen in den Klöstern und auf den Alpen, wo im 16. Jahrhundert die Zahl der geweideten Tiere stetig anstieg. Hunderte unterschiedliche Kräuter, kristallklares Wasser und reine Bergluft machen den Alpkäse zu einem Erlebnis, das weit mehr als nur den Gaumen berührt. Aber nicht nur deshalb ist Alpkäse etwas Besonderes. Denn er darf die Bezeichnung Alpkäse nur tragen, wenn er aus der Milch von Kühen, Ziegen oder Schafen hergestellt wird, die auf der Alp weiden. Und im Gegensatz zum Bergkäse wird er nur im Sommer und nur auf der Alp hergestellt. Verschiedene Alpen, Genossenschaften oder Geschäfte betreiben Onlineshops, in denen Liebhaber von Schweizer Alpkäse fündig werden. Eine Auswahl ist unter schweizeralpkaese.ch/alpkaese-onlinekaufen/ zusammengestellt. Wenn Sie das Produkt Ihrer Wahl gefunden haben, werden Sie zum jeweiligen Shop weitergeleitet.

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