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Fledermäuse in Not
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Durch die intensiven Regenfälle der letzten Wochen sind viele junge Fledermäuse in einer ungünstigen Zeit geboren. Die Fledermausmütter finden zu wenig Nahrung, um ausreichend Milch für ihre Jungen zu produzieren. Deshalb müssen viele Mütter ihre Jungtiere aufgeben. Hier helfen die Stiftung Fledermausschutz, der Zürcher Tierschutz und der Zoo Zürich mit der gemeinsam betriebenen Fledermaus-Notpflegestation.
300 Pfleglinge, 3000 Notrufe
Jährlich pflegt das Team der Fledermaus-Notpflegestation rund 300 Tiere und bearbeitet über das Notfalltelefon über 3000 Hilferufe rund um die Uhr. Die Notpflegestation nimmt verletzte, verwaiste und erschöpfte Fledermäuse auf – und ist aktuell so voll wie nie zuvor. Unter der Leitung einer Tierärztin und einer Tierpflegerin werden die Fledermäuse von ausgebildeten Fledermaus-Pflegerinnen und -Pflegern gesundgepflegt. Nach einem erfolgreichen Flugtraining können die gesunden Tiere die Station wieder verlassen und in die Natur entlassen werden.
Der Zoo Zürich unterstützt die Stiftung Fledermausschutz seit 1998. Die Stiftung koordiniert mit Unterstützung des Bundes den Fledermausschutz in 19 Kantonen. Nebst dem gemeinsamen Betrieb der Fledermaus-Notpflegestation auf dem Zoogelände unterstützt der Zoo zusätzlich zusammen mit der Stiftung weitere Projekte für den Fledermausschutz. So setzen sie sich etwa für den Erhalt bekannter Fledermausschlafplätze in Kirchtürmen, alten Dächern oder hohlen Bäumen ein. Zusätzlich installiert die Stiftung an geeigneten Stellen Fledermauskästen, die den Tieren zusätzliche Unterschlupfmöglichkeiten bieten.
Eine bedrohte Tiergruppe
Der Bestand an Fledermäusen in der Schweiz ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts stark zurückgegangen. Fledermäuse brauchen Unterschlupfmöglichkeiten. Diese werden durch Renovationen von Dachgeschossen oder auch durch das Fehlen von Altholzbeständen im Wald immer spärlicher. In den Flugkorridoren der Fledermäuse von ihren Quartieren zu ihren Jagdgebieten leiden die Tiere zudem unter der Lichtverschmutzung, der Zersiedelung durch Strassen und der Lärmbelästigung. Und in den Jagdgebieten verschwinden die Insekten, die Beutetiere der Fledermäuse, zunehmend durch intensivierte Landwirtschaft, Pestizide und die Trockenlegung von Feuchtgebieten.
In der Schweiz bilden die Fledermäuse mit dreissig Arten die artenreichste Gruppe innerhalb der Säugetiere. Als einzige aktiv flugfähige Säugetiere können Fledertiere (Fledermäuse und Flughunde) erfolgreich eine ökologische Nische ausfüllen. Nicht überraschend gibt es deshalb weltweit über 1400 beschriebene Fledermausarten.
Die in der Schweiz einheimischen Fledermäuse sind Insektenfresser, die mithilfe ihrer Echo-Ortung Insekten im Flug erbeuten. Während die Männchen der meisten Arten einzelgängerisch leben, bilden die Weibchen im Sommer sogenannte Wochenstuben (Kolonien, in denen Jungtiere aufgezogen werden) mit einigen wenigen oder bis zu 1000 Tieren, je nach Art.
Im Winter halten alle einheimischen Fledermäuse einen Winterschlaf. Dabei drosseln sie ihren Energieumsatz drastisch. So reduzieren sie zum Beispiel die Herzschlagfrequenz von 1100 im Flug auf wenige duzend pro Minute. Fledermäuse erreichen mit bis zu 40 Jahren ein für ihre Grösse beachtliches Alter.
Virenschleudern?
Viele Wildtiere können Krankheiten (sogenannte Zoonosen) auf den Menschen übertragen. Dazu gehören etwa die Schweinegrippe, Vogelgrippe, MERS, SARS oder eben auch Covid-19. Fledermäuse gelten als «Reservoir» für eine Vielzahl von Viren. Tatsächlich haben Forschende in Zusammenarbeit mit der Stiftung Fledermausschutz auch bei unseren einheimischen Fledermäusen viele verschiedene Viren gefunden. SARS-CoV-2 gehört jedoch nicht dazu. Meist braucht ein Virus ohnehin einen Zwischenwirt und kann nicht direkt von der Fledermaus auf einen Menschen übertragen werden. Das ist auch bei einem dem SARS-CoV-2 ähnlichen Virus der Fall, der bei einer chinesischen Fledermausart entdeckt wurde. Grundsätzlich sollte man direkten Kontakt mit Fledermäusen aber meiden, da sie – wie alle Wildtiere – Krankheiten übertragen können.
•• text: zoo zürich, fotos: zoo zürich, nicole schnyder und stiftung fledermausschutz, hans-peter b. stutz
Wer sich für ein Eigenheim interessiert, wird schnell mit Begriffen wie Festhypothek, Saron oder Tragbarkeit konfrontiert. Was versteht man darunter und wie unterscheiden sich die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten?
Welche Finanzierungsmöglichkeiten für Immobilien gibt es?
Grundsätzlich unterscheiden wir aktuell zwischen drei Hypothekarmodellen. Als Erstes wäre dies die Festhypothek, deren Zinsen – wie es der Name sagt – über eine vorbestimmte Laufzeit konstant bleiben, unabhängig von allfälligen Zinsschwankungen. Mit der Bank wird zum gewählten Zeitpunkt, idealerweise bei einer tiefen Zinssituation, ein fixer Zinssatz über eine bestimmte Laufzeit von zwei bis maximal zehn Jahren vereinbart. Die Zinsbelastung bleibt während der gewählten Laufzeit unverändert und damit berechenbar.
Eine zweite Möglichkeit bietet die Saron-, auch Geldmarkt- oder Rollover-Hypothek genannt. Der Saron (Swiss Average Rate Overnight) beruht auf den 160 Banken und Versicherungen – darunter auch die Schweizerische Nationalbank –, die Teil dieses Geldmarktes sind. Die Laufzeit einer Saron-Hypothek beträgt zwei bis fünf Jahre, die Zinsbindung ist aber im Gegensatz zur Festhypothek nur kurzfristig: Die Konditionen werden monatlich oder quartalsmässig neu festgelegt und die Kundinnen und Kunden bestimmen selbst, ob sie den Zinssatz vor Beginn oder am Ende der Zinsperiode fixieren möchten.
Und dann gibt es als Drittes die variable Hypothek. Sie waren bei Hauseigentümern lange Zeit beliebt, denn es gibt keine feste Laufzeit und die Kündigungsfrist erstreckt sich von drei bis sechs Monate. Ihr Hypothekarzinssatz ist veränderbar, sprich variabel, und wird von der Bank nach freiem Ermessen festgelegt. Sie orientiert sich dabei am allgemeinen Zinsniveau und an den Angeboten anderer Finanzinstitute. Ist der Markt in Bewegung, kann es vorkommen, dass die Bank den variablen Hypothekarzinssatz zwei- bis dreimal pro Jahr anpasst. Wenn sich die Zinsen kaum bewegen oder bereits sehr tief sind, kann es aber auch sein, dass es innerhalb eines Jahres nie zu Zinsanpassungen kommt. Mit der langanhaltenden Tiefzinsphase sind variable Hypotheken weniger attraktiv geworden: Fest- oder Saron-Hypotheken bieten meist bessere Konditionen.
Häufige Begriffe bei der Eigenheimfinanzierung sind Tragbarkeit, Belehnung und Amortisation. Was versteht man darunter?
Bei der Tragbarkeit geht es um das Verhältnis von Kosten und Einkommen und sie dient den Banken oder Versicherern als ein Kriterium für die Vergabe von Hypotheken. Die Frage lautet also: Sind die laufenden Kosten für das Eigenheim für die Besitzer tragbar? Überprüft wird im konkreten Fall, ob die Finanzierungskosten einer Liegenschaft – also Zinsen, Nebenkosten und Amortisation - mit dem Einkommen der Kreditnehmer getragen werden können. Als Faustregel gilt, dass die Kosten einer Liegenschaft nicht höher sein sollten als ein Drittel des Nettoeinkommens.
Die Belehnung ist das zweite Kriterium bei der Kreditvergabe und sie sagt aus, wie viel Prozent vom Kaufpreis einer Immobilie die Bank finanziert. Die meisten Banken und Versicherungen belehnen bis zu 80 Prozent des Kaufpreises einer Liegenschaft, was umgekehrt bedeutet, dass die Kreditnehmer mindestens 20 Prozent mit Eigenkapital finanzieren müssen. Übersteigt der Kaufpreis den geschätzten Wert einer Immobilie, muss diese Differenz zusätzlich aus Eigenmitteln finanziert werden («Niederstwertprinzip»).
Die Amortisation steht für die Art der vereinbarten Rückzahlung der Hypothek. Der Betrag orientiert sich an der Belehnung. Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit einer direkten oder einer indirekten Amortisation, letztere beispielsweise via Verpfändung von Beiträgen in die Säule 3a.
Deborah Nock Markus Bär Mauro Radzinski
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