tierisch
FLEDERMÄUSE IN NOT Durch die intensiven Regenfälle der letzten Wochen sind viele junge Fledermäuse in einer ungünstigen Zeit geboren. Die Fledermausmütter finden zu wenig Nahrung, um ausreichend Milch für ihre Jungen zu produzieren. Deshalb müssen viele Mütter ihre Jungtiere aufgeben. Hier helfen die Stiftung Fledermausschutz, der Zürcher Tierschutz und der Zoo Zürich mit der gemeinsam betriebenen Fledermaus-Notpflegestation.
Durch die intensiven Regenfälle der letzten Wochen sind viele junge
Fledermausschutz. So setzen sie sich etwa für den Erhalt bekannter
Fledermäuse in einer ungünstigen Zeit geboren. Die Fledermaus-
Fledermausschlafplätze in Kirchtürmen, alten Dächern oder hohlen
mütter finden zu wenig Nahrung, um ausreichend Milch für ihre
Bäumen ein. Zusätzlich installiert die Stiftung an geeigneten Stellen
Jungen zu produzieren. Deshalb müssen viele Mütter ihre Jungtiere
Fledermauskästen, die den Tieren zusätzliche Unterschlupfmöglich-
aufgeben. Hier helfen die Stiftung Fledermausschutz, der Zürcher
keiten bieten.
Tierschutz und der Zoo Zürich mit der gemeinsam betriebenen Fledermaus-Notpflegestation.
Eine bedrohte Tiergruppe Der Bestand an Fledermäusen in der Schweiz ist seit Mitte des
300 Pfleglinge, 3000 Notrufe
20. Jahrhunderts stark zurückgegangen. Fledermäuse brauchen
Jährlich pflegt das Team der Fledermaus-Notpflegestation rund 300
Unterschlupfmöglichkeiten. Diese werden durch Renovationen von
Tiere und bearbeitet über das Notfalltelefon über 3000 Hilferufe rund
Dachgeschossen oder auch durch das Fehlen von Altholzbeständen
um die Uhr. Die Notpflegestation nimmt verletzte, verwaiste und
im Wald immer spärlicher. In den Flugkorridoren der Fledermäuse
erschöpfte Fledermäuse auf – und ist aktuell so voll wie nie zuvor.
von ihren Quartieren zu ihren Jagdgebieten leiden die Tiere zudem
Unter der Leitung einer Tierärztin und einer Tierpflegerin werden
unter der Lichtverschmutzung, der Zersiedelung durch Strassen
die Fledermäuse von ausgebildeten Fledermaus-Pflegerinnen und
und der Lärmbelästigung. Und in den Jagdgebieten verschwinden
-Pflegern gesundgepflegt. Nach einem erfolgreichen Flugtraining
die Insekten, die Beutetiere der Fledermäuse, zunehmend durch
können die gesunden Tiere die Station wieder verlassen und in die
intensivierte Landwirtschaft, Pestizide und die Trockenlegung von
Natur entlassen werden.
Feuchtgebieten.
Der Zoo Zürich unterstützt die Stiftung Fledermausschutz seit 1998.
In der Schweiz bilden die Fledermäuse mit dreissig Arten die arten-
Die Stiftung koordiniert mit Unterstützung des Bundes den Fleder-
reichste Gruppe innerhalb der Säugetiere. Als einzige aktiv flugfähige
mausschutz in 19 Kantonen. Nebst dem gemeinsamen Betrieb der
Säugetiere können Fledertiere (Fledermäuse und Flughunde) erfolg-
Fledermaus-Notpflegestation auf dem Zoogelände unterstützt der
reich eine ökologische Nische ausfüllen. Nicht überraschend gibt es
Zoo zusätzlich zusammen mit der Stiftung weitere Projekte für den
deshalb weltweit über 1400 beschriebene Fledermausarten.
28