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Nashorn Kimba und seine Aufgaben im Zoo
Der Breitmaulnashornbulle Kimba aus Schwerin (Deutschland) hat seine Quarantäne hinter sich und erkundet erstmals Teile der Lewa Savanne. Als Teil der Zuchtgruppe des Zoos ist er wichtig für das Europäische Erhaltungszuchtprogramm EEP. Breitmaulnashörner gelten als potenziell gefährdet. Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Mensch sie beinahe ausgerottet.
Vor rund vier Wochen, am Dienstag, 3. August, traf Nashornbulle Kimba aus dem Zoo Schwerin in Zürich ein. Er ist als Zuchtbulle vorgesehen und wird mit dem Weibchen Tanda und ihren Töchtern Teshi, Talatini und dem noch nicht geschlechtsreifen Jungtier Ushindi eine Zuchtgruppe bilden. Nach einer Quarantäne von zehn Tagen ist Kimba nun bereit, die Lewa Savanne zu erkunden und nicht nur die Nashornweibchen zu treffen, sondern auch nach und nach seine anderen neuen Mitbewohner – etwa Giraffen, Zebras und Antilopen – kennenzulernen.
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Kimba und die Hoffnung auf Nachwuchs
Sowohl die weiblichen Tiere im Zoo Zürich als auch Kimba sind Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes EEP. Dieses hat zum Ziel, eine gesunde und stabile Population von Breitmaulnashörnern in europäischen Zoos zu etablieren und zu erhalten. Der zwölfjährige Kimba, geboren im Knowsley Safaripark in England, hat bis jetzt noch nicht gezüchtet. In Zürich, in einem neuen Umfeld und mit neuen Partnerinnen, könnte Kimba jedoch ein erfolgreicher Zuchtbulle werden.
Eine beinahe ausgestorbene Art
Einst war das Breitmaulnashorn eine weit verbreitete Art im südlichen Afrika. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Mensch das Südliche Breitmaulnashorn aber fast vollständig ausgerottet. Nur eine kleine Population von etwa 20–50 Tieren überlebte in Südafrika. Dank intensiver Schutzbemühungen und verschiedener Translokationen konnte sich die Population bis 2012 auf etwa 21‘000 Tiere erholen. Durch einen Anstieg der Wilderei sank die Population aber erneut und beträgt gemäss letzter Erhebungen etwa 18‘000 Tiere. Diese leben in Südafrika, Namibia, Botswana, Zimbabwe, Eswatini (vormals Swasiland) und in Form ausgewilderter Populationen in Kenia, Zambia und Uganda.
Die nördliche Unterart des Breitmaulnashorns gilt als in der Natur ausgestorben. Nur zwei weibliche Tiere leben zurzeit noch in einem Reservat in Kenia. Noch hofft man, diese Unterart durch künstliche Befruchtungen und Leihmutterschafften erhalten zu können. Zu diesem Zweck hat man Eizellen und Spermien verschiedener Tiere noch zu deren Lebzeiten eingefroren. Weibliche Südliche Breitmaulnashörner könnten als Leihmütter dienen.
Weibchen sozialer als Männchen
Von den fünf Nashornarten leben nur das Breit- und das Spitzmaulnashorn in Afrika. Das Panzernashorn, das Sumatranashorn und das Javanashorn kommen in Asien vor. Im Vergleich zum eher blätterfressenden Spitzmaulnashorn frisst das Breitmaulnashorn bevorzugt Gras. Daher ist sein Verbreitungsgebiet auf Gras- und Savannengebiete beschränkt.
Männliche Breitmaulnashörner sind Einzelgänger und verteidigen ein Revier gegen andere Männchen. Einzig junge Männchen bilden manchmal Gruppen mit anderen gleichaltrigen Männchen. Weibliche Breitmaulnashörner sind sozialer als die Männchen. Sie sind allein, mit ihren Kälbern oder in losen Gruppen von bis zu vierzehn Tieren unterwegs.
Das Breitmaulnashorn im Zoo Zürich
Mit der Lewa Savanne kehrten die Breitmaulnashörner nach langer Abwesenheit zurück in den Zoo Zürich. Im Mai 2020 kam mit Ushindi dann erstmals ein Breitmaulnashorn im Zoo zur Welt. Tanda, Ushindis Mutter, war bereits trächtig aus dem Zoo Ramat Gan in Israel nach Zürich gereist.
Bis 2015 hielt der Zoo Zürich Spitzmaulnashörner im damaligen Afrikahaus. Als letztes Nashorn kam dort Olmoti zur Welt. Sie konnte inzwischen im Akagera-Nationalpark in Ruanda ausgewildert werden.
•• text: zoo zürich, fotos: zoo zürich, pascal marty
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