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what defines luxury more and more is the ability to know and decide

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“what defines luxury more and more is the ability to know and decide� marcel wanders, * 1963

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photographer: schilder + korintenberg (tank management) producer and stylist: sabine berlipp hair: david lee grenda using products by l’oréal paris (m4motion) make-up: birgit kranzl using products by shu uemura (liganord) models: vanessa and tim lübbering (anc.model management) styling-assistant: markus hüsken location: elb lounge many thanks for the great hospitality at elb lounge!

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dress by kilian kerner, pumps by pring, bracelet by david & martin

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trousers by mads nørgaard, cardigan by filippa k, hat by joop!, rings by han cholo, bracelet by fafafa

dress by fifth avenue shoe repair, ankle boots by belstaff, necklace by liu-jo

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vanessa | dress by modstrรถm, waistcoat by annvy, cuffs by firma tim | top by tillmann lauterbach, necklace by han cholo, shades by mykita

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dress by mandalay

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trousers by noir, jacket by ilse jacobsen-hornbaek, valance by acne perfumes by christian dior, dolce & gabbana, la prairie, valentine and gucci creme and body care products by helena rubinstein, la prairie

dress by designers remix collection, necklace by firma, pumps by chanel

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vanessa | leggings by chanel, bra by hoff by hoff, jacket by amor & psyche, belt by replay, pumps by mascar贸, clutch by tosca blu tim | trousers by wester, shirt by annhagen, watch by ebel, socks by falke, shoes by boss

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trousers by q.e.d., shirt by tiger of sweden, waistcoat by moth by holland esquire, bow tie by hackett london, shoes by strenesse, watch by carl f. bucherer

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editor’s note

eich wird nur bleiben können, wer bedürfnisse pflegt, die nicht käuflich sind.“ was der autor alexander von schönburg mit dieser aussage andeutet, ist eine form von paradigmen­wechsel in bezug auf den begriff von luxus. reichtum und luxus werden zunehmend nicht mehr nur als verschwendung, materiellen besitz oder dem machtgefühl, alles und jeden kaufen zu können, empfunden, sondern vielmehr in sinn- und freudvollen lebensinhalten. „wahrer luxus“ bedeutet heute zufrieden zu sein mit seinem leben, auch die kleinen dinge schätzen zu können und all die schönen momente und eindrücke in sich zu speichern, um sie nach außen zu tragen. luxus, den sich jeder leisten kann und durchaus gönnen sollte ...

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nly those who cultivate the desires that are not for sale will stay wealthy.“ what author alexander von schönburg hints to with this statement is a kind of change in paradigms regarding the term luxury. wealth and luxury are increasingly not only perceived in connection with lavishness, material possessions or the powerful feeling of being able to afford everything possible, but rather in connection with meaningful and joyous purposes in life. “true luxury” today means to be content with one’s life, to be able to appreciate the little things, and to store all the beautiful moments and impressions inside oneself to portray them on the outside. a luxury that everybody can afford – and should indulge in ... helmut wolf

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... luxury _essence fotostory_01 glamorous, please

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gregor sieböck the weltenwanderer

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lindt & sprüngli a sweet life

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rafael neff illustrious rooms

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helmut wolf taking a walk

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coralie charriol paul luxury ... it‘s relative

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christina ochsner time windows

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_appearance

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fotostory_02 on the field

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gabriele strehle what a pleasure

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rozalb de mura once upon a time ...

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scabal made-to-measure deluxe

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hermès and erwin wurm sculptures

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nike in the air

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eton modern traditional shirts

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_impression

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chanel a symbol of power

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luxury toys necessary?

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bugatti absolute driving pleasure

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tiffany & co heart of silver

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lancôme magnifique a special rose

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pool-guestbook jonny johansson

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fotostory_03 mirror, mirror

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fotostory_04 aquatherapy

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distribution where we are

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network/imprint connect_contact_collect

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the weltenwanderer schon einmal hat gregor sieböck die „welt bewandert“. über einen zeitraum von drei jahren und einer fußstrecke von rund 15.000 km hat sieböck viele wege auf der erde gekreuzt und beschritten. dabei hat er kein flugzeug bestiegen, ozeane mit dem schiff überquert und das gehen als symbolisches zeichen für den respektvollen umgang mit unserer umwelt gesehen. ein gespräch über das zu fuß gehen als einfachste möglichkeit, sich und den lebensraum zu entdecken. sein fröhliches lachen steckt an. es scheint, als würde gregor sieböck nichts fehlen, obwohl er sein gesamtes hab und gut in einen einzigen – wenn auch großen – rucksack gepackt hat, der ihn auf seine nächste wanderung um die welt begleiten wird. die ausrüstung besteht aus zwei bekleidungsgarnituren, einem kocher, einer isomatte, einer hängematte, einem zelt, proviant, waschmittel, einem usb-stick. ausgestattet mit robustem „waldviertler“ schuhwerk, deren sohlen rund 4.000 km durchhalten sollten. es ist der morgen der abreise, der tag an dem sich der drahtige 32-jährige auf seine nächste „wanderung durch die welten“ begibt. das ziel: „richtung westen wandern, natur und menschen begegnen.“ sieböck verwendet sehr gerne metaphern, um seinen unkonventionellen lebensweg zu umschreiben. „wenn du zu sehr an dingen festhältst, geht viel energie verloren. wenn du dagegen teilst, wird es mehr.“ in diesem sinne wird der oberösterreicher auf der diesmaligen tour mit weltenwanderer reinhold richtsfeld unterwegs sein. voll lebensfreude und elan erzählt er über seine erste „weltenwanderung“, zu welcher er im jahr 2003 alleine aufgebrochen ist und drei jahre lang unterwegs war. „weltenwanderung“ ist zu seinem hauptbegriff geworden. auch deshalb, weil er bemerkt hat, dass er stets durch verschiedenste welten gewandert ist. von der konsumwelt angefangen bis zu naturwelt, von konträren städten wie los angeles bis nach quito, der hauptstadt von ecuador. „die seele kann nur dort sein, wohin einen die füße tragen können“, sagt eine alte indianer–weisheit. nach diesem verständnis lebt gregor sieböck schon viele jahre. seine liebe zur natur und zur umwelt ist in der kindheit im oberösterreichischen kirchdorf entstanden. dort haben ihn die natur und die magie der bäume, im speziellen der eichenbäume, gefangen genommen. seit frühen kindestagen gehe es ihm um einen respektvollen umgang mit der natur. auch stetig – gleich der natur – zu versuchen, im augenblick zu leben, im jetzt: „manche menschen leben ständig in der vergangenheit, manche denken immer nur an die zukunft. aber wenn du dir eine blume, eine rose ansiehst, die blüht, dann blüht sie jetzt und macht sich keine sorgen über das gestern oder morgen.“ grundgedanke oder vielmehr auslöser für den beginn der ersten weltenwanderung war wie sooft ein bestimmtes ereignis. ursprünglich hatte gregor sieböck wirtschaft in österreich, usa und kuba sowie umweltwissenschaften in schweden studiert und wollte eine umweltkampagne starten. „vor ein paar jahren fand dann ein großer umweltgipfel im südafrikanischen johannesburg statt, von dem ich mir sehr viel erwartet habe. im grunde wurde dort so gut wie nichts entschieden. ich war

total entsetzt von diesem enttäuschenden ergebnis. daraufhin dachte ich mir, wenn die entscheidungsträger nicht handeln, muss ich selbst etwas tun. und zwar auf eine einfache art und weise, die direkt die herzen der menschen erreicht. eine positive umweltkampagne sollte es sein. alternativen sollten aufgezeigt und die idee von mahatma gandhi aufgegriffen und weitergeführt werden: „sei die veränderung, die du in der welt sehen möchtest.“ unterschiede, gegensätze, kulturen haben den fröhlichen weltenwanderer stets stark fasziniert. verschiedene welten miteinander zu verbinden, ist immer schon sein traum gewesen: verbindungen herzustellen, nicht zu trennen. die menschen zusammen zu führen, gemeinsamkeiten suchen. „ich habe festgestellt, dass die grundbedürfnisse auf der ganzen welt dieselben sind, egal, wen ich getroffen habe. ob dies nun ein bauer in peru oder ein reicher manager in kalifornien war. immer sind wir auf die gleichen themen, ähnliche herausforderungen gestoßen.“ trennungen entstehen erst durch politische konflikte und soziale kategorisierungen, ist sieböck überzeugt. zu fuß gehen hat für den leidenschaftlichen wanderer einfach viele reize. „du lernst viele verschiedene dinge kennen, siehst alles viel deutlicher. du begegnest tieren, die dir ganz nahe kommen, lernst dich und deinen körper sehr gut kennen. die begegnung mit der natur ist sehr intensiv. wenn ein riesiger kondor mit drei metern flügelspannweite in den anden zwei meter über deinem kopf hinweg segelt, dann stockt dir einmal kurz der atem. beim wandern hast du zudem zeit, einmal über dein leben nachzudenken, zu reflektieren, fragen zu stellen: wie kann es weitergehen? welche richtung, welchen weg soll ich einschlagen? auch die auseinandersetzung mit elementaren gedanken findet dabei statt: hoffnung, glaube, vertrauen und angst, all dies wird dir plötzlich sehr bewusst.“ „vor allem angst kommt ganz stark zum tragen, wenn du einsam, über viele wochen auf der inka-strasse auf 4.000 m seehöhe unterwegs bist ... das sind riesige herausforderungen. durch angst entstehen neue, tiefe gefühle und verbindungen. zudem ist angst ein gutes gefühl, um aufzupassen. in peru haben mir viele leute gesagt, dass man leicht überfallen wird. da bin ich sehr schnell gegangen. in los angeles wollte mich jemand zusammen schlagen, aber ich war viel schneller – und das mit meinem großen rucksack,“ schmunzelt er. warum reist gregor sieböck ohne handy? „was nützt dir ein handy, wenn du auf der inka-straße gehst und es funktioniert nicht? bei meiner ersten weltenwanderung, hatte ich ein versicherungspaket mit sozialund krankenversicherung, air-ambulanz usw., und dann war ich auf

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“walking has much allure for this avid hiker. you get to know many different things, start seeing everything more clearly. you meet animals that come very close to you, and you get to know yourself and your body very well.” dieser straße unterwegs und weit und breit gab es keine telefonzelle, keinen handy-empfang. du bist zwar völlig versichert, nur kannst du keinen hubschrauber anrufen, wenn du in den bergen verletzt liegst. du musst diese vermeintlichen vertrauensdinge völlig aufgeben, worauf hin du automatisch auf eine spirituelle ebene gelangst. spiritualität ist für mich immer wichtiger geworden.“ das schönste auf seiner weltenwanderung war die begegnung, das kennenlernen von menschen, vom armen bauern im hochland der anden bis hin zum banker aus san francisco. dabei wurde er auch von vielen leuten angesprochen und eingeladen. „wenn du mit einem großen rucksack bei einem haus vorbei geht, weckst du einfach das interesse der leute und es ruft bald jemand aus dem haus: wohin des weges? wenn du dann sagst, ich gehe um die welt, dann entsteht sehr schnell ein gespräch.” auf die frage, wie sich solch eine tour eigentlich finanzieren lässt, antwortet sieböck: „geld ist nicht das problem.“ vielmehr gehe es darum, auf der tour nicht aufzugeben. zum beispiel wenn es einmal drei wochen durchregnet und alles permanent nass ist. oder am kalifornischen highway rund 1.000 km am pannenstreifen entlang gehen. das sind die wirklich großen herausforderungen. jenes geld, das die meisten leute mit 18 in ihr auto stecken, lag bei ihm mit 28 noch auf der bank. mit diesem ersparten geld ist er dann losgegangen. dabei habe er sich ausgerechnet, in drei jahren soviel geld verbraucht zu haben, wie ein durchschnittlich teurer mittelklassewagen kostet. „im grunde könnten sich also viele menschen diese art von weltenwanderung leisten.“ ein ebenfalls wichtiger punkt sei zudem, dass er ein sehr einfaches leben führe. „ich besitze einfach viele dinge nicht. dies ist gerade beim wandern sehr wichtig: zu viele sachen werden beim gehen zur last, alles wird viel anstrengender, je mehr du tragen musst.“

auch bei seiner jetzigen tour sei es eine große herausforderung, dinge zurück zu lassen und zu sagen: „nein, das nehme nicht mit, damit ich leichter gehen kann. im grunde geht es immer um vereinfachung - im denken und handeln.” verzicht wird sehr oft als etwas negatives dargestellt. dabei hängen viele menschen der illusion nach, alles haben zu können. „mit dem verzicht“, so der weltenwanderer, „kommt die freiheit und es entsteht eine unheimliche kraft“. auf die frage, was für ihn luxus sei, antwortet gregor sieböck: „für mich ist luxus, nach vielen tagen im freien in einem bett zu schlafen oder warm zu duschen. der allergrößte luxus ist für mich eine badewanne.“ an den luxus einer warmen badewanne bei seiner vorigen weltentour erinnert er sich noch sehr gut. nach 2.000 km konnte er erstmals während seiner wanderung in einer badewanne im französischen lyon baden: „da bin ich dann über eine stunde lang drinnen gelegen.“ luxus kann für ihn grundsätzlich jeden tag da sein. bei luxus hängen für ihn auch sehr stark begriffe wie achtsamkeit und bewusstsein zusammen. möchte er eigentlich ein vorbild sein? „ich lebe für mich, mehr tue ich nicht. ich möchte niemanden missionieren, lerne ja selbst jeden tag dazu.“ oft bemerke er, dass das, was vor drei jahren für ihn wichtig war, heute eine ganz andere bedeutung hat. dogmatisches denken, dass es nur eine einzige wahrheit gibt, ist ihm völlig fremd. „jeder soll nach seinem empfinden leben.“ natürlich spüre er in vielen gesprächen, dass die menschen nach etwas bestimmtem suchen. eine wanderung kann manchmal antworten geben. „wenn mich jemand fragt und etwas wissen möchte, dann teile ich natürlich meine gedanken. aber die wahrheit beanspruche ich nicht.“ seine liebste anekdote aus der ersten weltenwanderung hat sich in patagonien begeben: „bereits den vierten tag unterwegs, nach einer 50 km langen, extrem anstrengenden tageswanderung mit morgend-

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“some people always live in the past, some only think about the future. but when you look at a flower, a rose that blooms – it blooms now and is not concerned about yesterday or tomorrow.”

lichem sandsturm und unwirtlichen windverhältnissen hatte ich schon fast keine kraft mehr. ich wollte in die nächstgelegene stadt gelangen, welche aber noch weit und breit nicht in sicht war. es wurde schon dunkel, essen und trinken waren ausgegangen ... schließlich wollte ich schon aufgeben. ich dachte mir, gut, die nächste kurve umgehst du noch und schlägst dann dein zelt auf. und siehe da, nach dieser kurve leuchtete mir die stadt plötzlich entgegen. in einer jugendherberge bin ich dann eingekehrt, wo mir ein amerikaner entgegengekommen ist und mich gefragt hat, ob ich ein kühles bier mit ihm trinken möchte – und pizza habe er auch schon bestellt ... einfach unglaublich, welches gefühl einen da überkommt. an diesem abend hat dieser amerikaner die idee geboren, den bürgermeister in seiner heimatstadt zu überzeugen, auf erneuerbare energie zu setzen. heute steht in dem ort ein windrad und sind solarkollektoren installiert. er selbst hat eine umweltorganisation mit dem namen „less“ gegründet. was ich damit sagen möchte - und diese begebenheit so schön zeigt - ist, dass wir sehr knapp vor dem ziel oft aufgeben. da gibt es immer noch eine prüfung, die wir knapp vor dem ziel bestehen müssen.“ eines der klaren ziele, die sich gregor sieböck gesetzt hat, ist es, nicht mehr mit dem flugzeug zu fliegen, nur mehr mit dem schiff die meere zu befahren. „wenn ich das erzähle, dann denken manche menschen eben darüber nach.“ so habe er dieser tage eine email von einem schweden erhalten, der sich über sein durchhaltevermögen bezüglich des flugverzichtes erkundigt hat. nun möchte auch dieser die ozeane nur mehr mit dem schiff überqueren. „ich möchte aber niemanden von meiner lebensweise überzeugen, sondern eher neue wege aufzeigen. in zeiten des neoliberalismus wird uns ja zumeist nur ein weg als einzig wahrer vorgezeigt. es gibt aber viele wege. gerade in der vielfalt liegt eine große kraft.“ es beginnt schon damit, sich einmal zeit zu nehmen. zeit, um sich selbst zu betrachten. vielleicht einen schritt zurückzugehen, zu schauen, was aus dir geworden ist. vielleicht eine wanderung unternehmen, dabei reflektieren. auf die innere stimme hören, die da ist, um irgendwann einmal festzustellen, dass man eigentlich vieles gar nicht braucht. „wenn du dich an diesen rand der sehnsucht begibst, tun sich viele wunderbare dinge auf.“ ist diese weltenwanderung eine form von flucht? „nein, flucht ist es keine. ich habe mir einfach zeit genommen, das zu tun, was ich gerne mache. und gehen ist halt eine große leidenschaft von mir. du kannst vor nichts flüchten, das holt dich alles wieder ein. du musst vorher mit den dingen abschließen. eigentlich bin ich zurückgekehrt, bin meinem stern gefolgt ... jeder hat einen stern.“ stichwort: sicherheit, pension, finanzieller polster, zukunft ...? „es reicht nur ein kleiner blick in die geschichte zurück, um vieles zu relativieren. es ist ja eine illusion zu glauben, dass all das, was heute da ist, immer schon da war. schon jetzt machen sich soziale, umweltpolitische, finanzielle krisen bemerkbar, stoßen wir an grenzen und überschreiten diese immer häufiger. durch diese krisen wird sicher wieder neues entstehen. je länger wir jedoch an dem status quo festhalten, umso schwieriger wird es. unser sicherheitsdenken verhindert sehr oft, dass wir von bestehenden strukturen abweichen, neues ausprobieren.

neue wege zu gehen funktioniert immer, auch wenn du familie oder große verantwortungen hast. es sind halt immer andere schritte ... du musst ja nicht gleich um die ganze welt wandern.“ (lacht) wie lange er unterwegs sein wird und welche richtung er einschlagen wird, das wisse er nicht so genau. es gibt kein zeitliches oder örtliches ziel. es ist ganz unserem motto der wegkreuzungen gewidmet, weil wir menschen heute auch symbolisch an einer wegkreuzung stehen. es geht darum, neues zu entdecken, ohne zu wissen, wo und wann man wo ankomme. er wisse auch nicht, ob er zurückkomme von seiner weltenwanderung. “was heißt eigentlich zurückkommen?”

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gregor sieböck has hiked the world once before. over the course of three years and a walking distance of about 15,000 kilometres, he has crossed and wandered many paths of the earth. in doing so, he has not boarded a single plane, and has traversed oceans by ship. walking as a symbolic sign for treating our environment respectfully. an interview about walking as the simplest possibility to discover yourself and your living space. his happy smile is contagious. it seems as if gregor sieböck lacks nothing, even though all his worldly possessions are stuffed in a large backpack, which will accompany him on his next big hike across the world. his equipment consists of 2 sets of clothes, a stove, a camping mat, a hammock, a tent, victuals, detergent and a usb stick. outfitted with robust footwear from “waldviertler”, the soles of which are supposed to last for about 4,000 kilometres. it is the morning of departure, the day on which the wiry 32-year-old is starting into his next “hike through the worlds”. the goal: “to hike west, meet people and encounter nature.” sieböck likes to use metaphors to describe his unconventional way of life. “if you cling to things too much, you lose a lot of energy. however, if you share, you will have more.” true to this motto, the upper-austrian will be going on this tour together with fellow world traveler reinhold richtsfeld. full of joy and pizazz, the 32-year-old man talks about his first “world hike”, which he completed alone in the years 2003 to 2006. “hiking through the worlds” has become an important term for him – partly because he noticed that he always had hiked through different worlds, from the world of consumption to the world of nature, from contrary cities like los angeles to quito, the capital of ecuador. according to an old indian saying, “the soul can only be where your feet can take you”. gregor sieböck has lived this principle for many years now. his love for nature and the environment began during his childhood in the upper-austrian village of kirchdorf. this is where he was captivated by nature and the magic of the trees, especially oak trees. ever since his early childhood days, treating nature with respect has been important to him. just like nature, he is trying to always live in the moment, in the now: “some people always live in the past, some only think about the future. but when you look at a flower, a rose that blooms – it blooms now and is not concerned about yesterday or tomorrow.” like it happens so often, the basic idea or rather the reason for starting his first world hike was a specific event. gregor sieböck had originally studied economics in austria, the us and cuba, as well as environmental

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answering the question what luxury means to him, gregor sieböck says: “luxury for me is to sleep in a bed or to take a hot shower after many days of camping out. the greatest luxury of all for me is a bath tub.”

economics in sweden, and he wanted to start an environmental campaign. “then, a few years ago, there was a big earth summit in johannesburg, south africa, from which i had expected a lot. unfortunately, next to no resolutions were made there. i was totally shocked by the disappointing results of this summit. so i thought if the decision makers are not doing anything, i have to do something myself. something simple, that directly touches people’s hearts. it should be a positive environmental campaign, showing alternatives, taking mahatma gandhi’s idea and continuing with it: “be the change you want to see in the world.” differences, opposites and cultures have always fascinated the cheerful world traveler. his dream always was to connect different worlds with each other: to connect, not separate. to make people come together, find common interests. “i noticed that the basic needs are the same all over the world, no matter who i met. whether it was a farmer in peru or a wealthy manager in california – we always encountered the same topics, similar challenges.” separation only occurs through political conflicts and social categorizations, sieböck is convinced. walking has much allure for this avid hiker. “you get to know many different things, start seeing everything more clearly. you meet animals that come very close to you, and you get to know yourself and your body very well. the encounter with nature is very intense. when a giant condor with a wingspan of three meters glides two meters above your head in the andes, you definitely hold your breath for a moment. hiking also gives you some time to think about your life, to reflect on it, to ask questions: where does it go from here? which direction, which path should i take? you also deal with elementary thoughts: hope, faith, trust and fear – you suddenly become very aware of all these.” „fear particularly comes into effect when you are alone for weeks on the inca trail, 4,000 meters above sea level ... these are huge challenges. but through fear you develop new, deep feelings and connections. besides, fear is a good feeling that makes you watch out for yourself. people in peru told me that you can easily be mugged. so i walked really fast there. in los angeles, someone wanted to beat me up, but i was much faster – even with my big backpack.” why does gregor sieböck travel without a cell phone? “what good is a mobile phone, if you are hiking the inca trail and it doesn’t work? on my first world hike, i had an extensive insurance package with medical coverage, air-lift to hospital, etc. – and then i was walking on the inca trail and there is not a payphone far and wide, and no cell phone reception. so you are totally insured, but you just can’t call for a helicopter when you are lying in the mountains and are injured. you have to give up all these supposed things of trust, which will automatically take you to a new spiritual level. spirituality has become more and more important to me.” the best parts of his world hike were the encounters, getting to know people, from the poor farmers in the highlands of the andes to the bankers from san francisco. he was also approached and invited by many people. “when you walk by a house with a large backpack, you simply spark people’s interest, and soon someone will call out: so where are you

going? once you say that you are going around the world, a conversation develops pretty quickly.” regarding the question of how such a tour can be financed, sieböck answers: “money is not the problem,” it is much more about not giving up when you’re on tour. for example when it rains for three weeks straight and everything is permanently wet. or to walk alongside highway 1 and 101 in california for 1,000 kilometres – those are the really big challenges. the money that most people invest into a car when they’re 18 was still in his bank account when he was 28. he started with this saved money. he then calculated that in three years, he spent about the same amount of money that an average-priced medium-sized vehicle costs. “basically, many people could afford this kind of world travel.” another important point is also to lead a simple life: “i just don’t own a lot of things. especially for hiking this is extremely important: too many things become a burden on your walk, everything becomes more exhausting the more you have to carry.” also for his current tour, it was a big challenge to leave things behind and to say: “no, i’m not taking this, so i will have an easier time hiking.” it basically is all about simplification, in your thoughts as well as your actions. “abdication is often presented as something negative. and so many people are hooked on the illusion that they can have everything.” according to the world traveler, with abdication comes freedom, and an enormous power is generated. answering the question what luxury means to him, gregor sieböck says: “luxury for me is to sleep in a bed or to take a hot shower after many days of camping out. the greatest luxury of all for me is a bath tub.” he remembers the luxury of the first hot bath after his last world tour very well – it was in lyon, france, where he could bathe in a tub for the first time after hiking 2,000 kilometres. “i spent over an hour in there.” for him, luxury can exist every day. he also considers things like attentiveness and awareness to be closely tied to luxury. does he want to be a role model or inspire other people? “i live for myself, that’s all i do. i don’t want to proselytize; after all i am learning new things every day myself.” he often notices that things that were important to him three years ago have a completely different meaning today. the dogmatic way of thinking, claiming that there is only one truth, is foreign to him. “everyone should live to his taste.” through many conversations of course he feels that people are looking for something. a hike sometimes can give you answers. “of course i share my thoughts when someone asks me and wants to know something. but i do not claim the truth.” his favourite anecdote from the first world hike took place in patagonia: „walking for the fourth day, i had almost no power anymore after a 50-kilometre long, extremely exhausting day hike with a sandstorm in the morning and rough wind conditions. i wanted to get to the nearest city, which was not yet in sight anywhere. it was getting dark, i had run out of food and water ... i was close to giving up. i thought to myself, fine, just take one more turn, and then you’ll put up your tent. and – lo and behold – after that turn, there were the city’s lights before me. i then stayed at a youth hostel, where i met an american who asked me if i

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wanted to have a cold beer with him – and he already had ordered pizza ... the feeling that came up inside me was just incredible. that evening, the american had the idea of convincing the mayor of his hometown to invest in renewable energy. today, this town has a wind generator and many solar collectors have been installed. the guy himself has founded an environmental organisation named “less”. what i want to say with this, and what is demonstrated so well by this anecdote, is that we often give up shortly before reaching our goal. there is always a test that we have to pass just before we reach the goal.” one of gregor sieböck’s clear goals is to not fly on planes anymore, and cross oceans only by ship. “when i say this, some people start to think about it.” for example, he received an email from a swede who was curious about his staying power regarding the abandonment of flying. this guy now also wants to only cross the oceans by ship. “however, i don’t want to convince people of my way of living, but rather show them new ways. in times of neo-liberalism we are usually shown just one way as the single true way. but there are many ways. there is a lot of power in diversity.“ it starts with simply taking time. time to look at oneself. maybe take a step back, to look at what has become of you. maybe go on a hike, to reflect on things. listen to the inner voice, and eventually realize that you don’t need a lot. “if you’re on the edge of desire, you will find many wonderful things.”

is this hiking through the worlds a kind of escape? “no, it’s not an escape. i simply took the time to do what i enjoy doing. and walking is a big passion for me. you cannot flee anything; everything eventually will catch up with you. you have to find closure first. in reality, i have returned, have followed my star ... everybody has a star.” keywords: security, pension, financial cushion, future ...? “just a small glimpse back in history is enough to put many things in perspective. it is an illusion to believe that everything that is there today has always been there. social, environmental-economic and financial crises become noticeable already; we are reaching our limits and are crossing them more and more often. but the longer we hold on to the status quo, the harder it will get. our safety thinking often keeps us from deviating from existing structures and trying new things. you can always go new ways, even if you have a family or large responsibilities. it’s just always different steps ... you don’t have to hike around the whole world right away.” (laughs) how long do you think you will be on the road; which direction will you take? there is no specific goal for time or location. in tune with our motto, the tour is dedicated to road junctions, because mankind also stands at a symbolic junction today. it is about discovering new things without knowing when arriving where. he also doesn’t know if he will even return from his world hike; “after all, what does return mean anyway?”

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a sweet life urs liechti führt im wahrsten sinne des wortes ein „süßes leben“. schon seit seiner kindheit begleiten ihn süßigkeiten und vor allem schokolade durch den alltag. als leiter der produktentwicklung beim schweizer premium-schokoladenhersteller lindt & sprüngli ist er maßgeblich an der ausrichtung der nuancenreichen, feinen schokoladenvariationen mitverantwortlich. alles was urs liechti bis jetzt gemacht hat, passierte stets mit zielstrebigem, leidenschaftlichen einsatz. bevor liechti, 49, zum „maître chocolatier“ beim schweizer premium-schokoladenhersteller lindt & sprüngli „geadelt“ wurde, führte ihn sein „süßer lebensweg“ durch konditoreien in bern (schweiz), ottawa (kanada) und melbourne (australien). all die reichhaltigen erfahrungen und begegnungen mit unterschiedlichsten menschen und kulturen, die der heutige leiter der produktentwicklung bei lindt & sprüngli in den auslandsjahren sammeln konnte, fließen heute gewissermaßen in die schokoladenvariationen mit ein. ein gespräch über wanderverpflegung, natur als inspiration und schokoladegenuss, der auf der zunge zergeht. lieber herr liechti, haben sie als kind gerne genascht? ich war schon als kind hinter süßen sachen her, habe immer sehr gerne genascht. meine mutter hat sehr gut gebacken, was mich wahrscheinlich auch inspiriert hat. als kind bin ich sehr oft in die küche geschlichen, um heimlich etwas süßes aus dem naschschrank zu nehmen. oft habe ich dabei nur die leere packung zur tarnung hinterlassen ... ich konnte damals überhaupt nicht verstehen, warum ich salat essen sollte? das war für mich etwas für kühe, die gute milch geben sollten. ist ihnen das erste, ganz bewusste genusserlebnis mit schokolade noch in erinnerung? meine eltern sind sehr gerne in die schweizer berge wandern gegangen. worin der eigentliche reiz des wanderns bestand, habe ich in meiner kindheit noch nicht so ganz verstanden. die motivationsspritze war für mich eigentlich nur die gute verpflegung. die wanderjause bestand immer auch aus einer lindt-schokolade, beispielsweise einer mit nüssen oder die klassische variante in der blauen verpackung. die hat es dann immer an den rastplätzen gegeben, worauf ich mich sehr gefreut habe. auch in den ferien gehörte für mich die feine schokolade von lindt dazu. mit dieser schokolade sind stets besondere erlebnisse verbunden, welche mich sicherlich stark geprägt haben. später habe ich dann auch eine lehre als konditor/confiseur begonnen. bei der herstellung von pralinen und schokolade ist mir bewusst geworden, wie nuancenreich schokolade eigentlich sein und schmecken

kann. all dies hat mich sehr inspiriert, ja begeistert. am wochenende habe ich zuhause viel selber mit schokolade ausprobiert und getüftelt. dies war der eigentliche start meiner süßen karriere. wie wird man eigentlich maître chocolatier? bis man wirklich maître chocolatier wird, bedarf es einer langjährigen erfahrung. deshalb muss ich ein bisschen aus meinen lebenslauf erzählen. meine konditor-/confiseur-lehre habe ich in einer wunderschönen, historischen konditorei in bern vollzogen. und ich kann sagen, dass ich mich jeden tag gefreut habe, dort arbeiten zu dürfen. das ambiente und auch die produkte, die wir dort hergestellt haben, waren wirklich einzigartig. nach der lehre bin ich dann mit einem immigrations-visum nach kanada ausgewandert. mir war bewusst, dass du als konditor/confiseur aus der schweiz in vielen ländern durchaus begehrt bist, und ich wollte hinaus in die welt. ich habe dann in ottawa in einer konditorei angefangen zu arbeiten, unter der führung eines schweizer konditors. anfangs war es nicht einfach, sich an diese neue lebenskultur zu gewöhnen, aber der job hat mir sehr gefallen und im laufe der zeit habe ich land und leute kennen und schätzen gelernt. später konnte ich dann sogar die kleine schokoladen-fabrik dieser konditorei leiten. dabei habe ich viel gelernt, nicht nur beruflich sondern auch im umgang mit unterschiedlichen menschen und lebenskulturen. ebenso prägend für mich war die faszinierende, wilde natur kanadas, die dort sehr stark präsent ist. nach vier jahren habe ich dann die zelte wieder abgebrochen, bin in die schweiz zurückgekehrt, um dort in einer chocolaterie in bern zu arbeiten. zurück in dem kleinen alpenland, mitsamt seiner starken ordnungsstruktur, war es für mich wiederum nicht so einfach, sich umzugewöhnen. man hat ja die tendenz, leicht zu vergessen. mich packte jedenfalls bald wieder das fernweh und ich wollte nach australien, über das mir ein freund in kanada begeistert erzählt hatte. nach zwei jahren in der schweiz bin ich schließlich nach australien, genauer gesagt nach sidney, ausgewandert. vorher besuchte ich noch meine freunde in kanada und erfüllte mir den lange gehegten traum, ein paar wochen auf hawaii und den fidschi-inseln zu verbringen. auf den fidschi-inseln habe ich leute aus schweden getroffen, die auch

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nach australien wollten. mit diesen beiden jungs habe ich mir vorerst ein appartement in sidney geteilt, bis ich durch zufall ein angebot für eine stelle in einem french-cake-shop in melbourne erhalten habe. also bin ich nach melbourne gezogen, um in einem tollen team über einige jahre zu arbeiten. dabei habe ich wieder sehr viel für mein leben gelernt, ideen und eindrücke gesammelt. in diesem zeitraum heiratete ich auch meine frau, eine schweizerin, und gründete eine familie. in australien ist auch meine älteste, heute 21-jährige tochter zur welt gekommen. meine frau und ich wollten jedoch als familie in unsere heimat zurück. zurück in der schweiz habe ich dann eine zusätzliche ausbildung in einer konditor-fachschule gemacht, um mein know-how zu vertiefen und es in einem eigenen unternehmen einzubringen. mein traum war es, eine eigene konditorei, einen tea-room oder eine kombination von beiden zu führen. diesen traum habe ich mir dann mit meiner frau erfüllt, und uns eine kleine konditorei im berner oberland gepachtet. für 10 jahre haben wir dort ein durchaus erfolgreiches unternehmen mit 15 mitarbeitern geführt. das familienleben mit unseren drei kindern und die führung eines eigenen betriebes wurde uns später jedoch etwas zuviel. wir haben dann beschlossen, den betrieb aufzugeben. und wie der (glückliche) zufall es will, hat der schokoladenkonzern lindt & sprüngli in dieser zeit bei mir angefragt, ob ich die leitung der produktentwicklung übernehmen möchte. und natürlich wollte ich. meine heutige tätigkeit ist - das kann ich mit überzeugung sagen - ein absoluter traumberuf. es ist zwar jeden tag eine große herausforderung, aber eine der schönsten, die es gibt. sich täglich mit schokolade auseinanderzusetzen und für den rolls royce der schokolade am weltmarkt tätig zu sein, ist unvergleichlich. ja, und so bin ich maître chocolatier geworden ... der ursprung der schokolade liegt ja in der kakaobohne, welche sehr oft aus exotischen regionen wie der karibik oder aus madagaskar entstammt. kann es sein, dass der erfolg der schokolade in unseren regionen auch darauf beruht, dass in uns ein „exotischer geschmacksnerv“ getroffen wird? die leute sind heute sehr mobil, weltoffen und stets auf der suche nach neuen, exotischen geschmäckern. dieses bedürfnis kann eine scho-

kolade durchaus in gewisser weise befriedigen. mit einer premiumschokolade, wie wir sie machen, wird zudem auch immer ein positives erlebnis vermittelt. dies ist dann so wie ein lieblings-musiksong, den ich immer wieder gerne höre und der mich stets an ein angenehmes ereignis erinnert. wir pflegen diese subtilen elemente, bewahren traditionell gewachsene schokolade-variationen mitsamt deren verpackung und hohen qualitätsstandards. viele konsumenten sind mit unserer schokolade groß geworden, kennen jede nuance, jedes geräusch beim öffnen der verpackung. der qualitätslevel muss dabei immer hoch gehalten werden. wenn dabei etwas verändert wird, merken die schokoladeliebhaber das sofort, wenden sich im schlimmsten falle ab. der hohe anspruch an das produkt und unser traditionsbewusstsein zum produkt machen mit sicherheit auch den erfolg von lindt & sprüngli aus. und das doch schon seit über 160 jahren ... in früheren zeiten war der genuss von schokolade etwas ganz besonderes, exklusives. heute ist schokolade „auch“ ein massenprodukt, wird zwischendurch und in großen mengen konsumiert. was hat sich ihrer meinung nach in den letzten jahren im verständnis der menschen zur schokolade am meisten verändert? früher war schokolade durchaus ein luxus, den sich nur wenige menschen leisten konnten. heute ist schokolade weit verbreitet, wird in vielfältiger, massenhafter weise hergestellt. jeder kann sich heute ein „stück luxus“ leisten. dennoch gibt es qualitätsunterschiede, und wer das besondere schokoladenerlebnis sucht, landet sicherlich rasch bei lindt. es gibt für mich zwei arten, wie schokolade konsumiert werden kann: man kann sie einfach nur essen, man kann sie aber auch genießen. schokolade ist ein sehr feines nahrungsmittel, und wenn man hunger verspürt, ist schokolade gut zu essen. ich persönlich esse von beruf wegen sehr viel schokolade jeden tag, degustiere, optimiere ... untertags finde ich leider keine zeit dafür, um schokolade zu genießen. genuss bedeutet für mich, sich zeit zu nehmen, in einem bequemen sessel zurück zu lehnen, in ruhe die verpackung zu betrachten, dann die augen zu schließen, daran zu riechen und die schokolade in kleinen portionen auf der zunge zergehen zu lassen. dann die unterschiedlichen, geschmacklichen nuancen, aromastoffe erkennen: finde ich jetzt die feine pfeffer- oder haselnussnote heraus, was wurde dabei noch verwendet ...? oft liegt der geschmack

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ganz an der persönlichen stimmung und verfassung, variiert von mal zu mal. schokoladegenuss ist nie gleich. würden sie die kreation von schokolade auch als kunst bezeichnen? ich bin eher bescheiden, beim begriff kunst schweben mir immer die großen künstler vor. mein job ist es vielmehr, mir schokoladen-kombinationen auszudenken, neues zu kreieren, zu testen, weiter zu entwickeln, neue rohmaterialien zu suchen, und dabei die besten stoffe auszuwählen. ohne gute rohmaterialien lässt sich kein gutes produkt machen. wo würden sie sagen, liegt die „richtige“ menge beim schokoladenverzehr. ist weniger mehr? das kommt auf den typ menschen an. schokolade ist grundsätzlich ein hochwertiges nahrungsmittel, kann also auch gegessen werden, wenn hunger verspürt wird. für mich persönlich ist weniger mehr. bei einem buch, einem gläschen rotwein die schokolade am gaumen schmelzen zu lassen, gehört für mich zum höchsten der gefühle. wo liegt ihre antriebsfeder bei der täglichen arbeit? wollen sie menschen mit ihren produkten glücklich machen, perfektion im geschmack erreichen ...? das schönste ist es für mich, wenn nach langer, harter arbeit das produkt schön verpackt im laden liegt, vom kunden gekauft wird und als geschenk freude bei den menschen verbreitet - etwas schöneres gibt es einfach nicht! überall wo ich hingehe, ist schokolade durch meine tätigkeit natürlich sofort das hauptthema. es ist eine große freude, wie sich die menschen von schokolade begeistern lassen. jedem kind holt man dabei ein lachen heraus. was unterscheidet schokolade grundsätzlich von anderen süßigkeiten? schokolade ist wie keine andere süßigkeit geschichtsträchtig. die evolution der schokolade, die exotische geschichte der kakaobohne, „der speise der götter“, die tradierten rezepturen und die aufwendige herstellung und produktion bilden den großen unterschied zu vielen anderen süßigkeiten. auch die edle, sinnlich anmutende verpackung, speziell im premiumbereich, gehört für mich zu den großen unterscheidungsmerkmalen.

gibt es eine schokoladenmischung, ein ziel, das sie noch erreichen wollen? wir sind eigentlich nie fertig mit dem entwickeln und dem finden von geschmacksrichtungen - eine never-ending-story. es gibt einfach nichts, was es nicht gibt ...

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urs liechti is literally living the sweet life. since childhood, candy and especially chocolate have accompanied him through his everyday life. as manager of product development for the swiss premium chocolate manufacturer lindt & sprüngli he now plays an important role in the direction of their wide selection of fine chocolate variations. everything that urs liechti has ever done was carried out with determination and passion. before liechti, 49, was declared “maître chocolatier“ by swiss premium chocolate manufacturer lindt & sprüngli, his “sweet” path of life lead him through confectioneries in bern (switzerland), ottawa (canada) and melbourne (australia). today, as manager of product development for lindt & sprüngli, all his experiences and encounters with different people and cultures, collected during the years abroad, are in a way reflected in the chocolate variations. an interview about hiking snacks, nature as an inspiration, and indulging in chocolates that melt on your tongue. mr. liechti, did you have a sweet tooth when you were a child? i was all over the sweet things as a child; i’ve always had a sweet tooth. my mother was a fantastic baker, which probably also inspired me. in my childhood i would often sneak into the kitchen to nab something sweet from the candy shelf. sometimes i just left the empty wrapper behind for camouflage … back then, i could not understand at all why i should eat salad – to me, that was something for cows, so they would give good milk. do you remember your first conscious chocolate indulgence? my parents loved to go hiking in the swiss mountains. as a child, i did not quite understand the actual appeal of hiking. the motivation for me was simply the good foods that were brought along. part of the hiking snack was always a lindt chocolate, for example the one with nuts, or the classic variation in the blue wrapping. those were always eaten at the picnic area,

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“like no other sweets, chocolate is full of history. the evolution of chocolate, the exotic history of the cocoa bean – ‘the food of the gods’ –, the ­traditional recipes and the elaborate manufacturing and production – this is what differentiates it from many other sweets.” which was what i most looked forward to. lindt’s fine chocolate was always an important part of my holidays as well. i always associated special events with this chocolate, which certainly have influenced me. later on i started a confectioner apprenticeship. when making pralines and chocolates, i realized how versatile chocolate can be and taste. all of this inspired me very much. on the weekends i would always experiment and fiddle around with chocolate at home. this was the true start of my “sweet” career. how does one become a maître chocolatier? to become maître chocolatier, many years of experience are necessary. that’s why i have to tell you a little bit about my work history. i completed my confectioner’s apprenticeship in a beautiful historic confectionery in bern. and i can say that i felt happy to work there every day. the ambiance and the products we made there were truly unique. after the apprenticeship, i obtained a visa to immigrate to canada. i was aware of the popularity that swiss confectioners enjoyed in many countries, and i wanted to explore the world. so i started to work in a confectionery in ottawa, under the guidance of a swiss confectioner. at first it wasn’t easy to get used to this new culture, but i really enjoyed the job, and with time i got to know and appreciate the country and its people. later on, i even was allowed to manage the confectionery’s small chocolate factory. i learnt a lot through this, not only professionally, but also about dealing with different people and cultures. another factor that influenced me was canada’s fascinating, wild nature, which has such a strong presence there. after four years, i pulled up stakes there and returned to switzerland to work in a chocolate confectionery in bern. back in the small

alpine country, with its narrow structures, it was not easy for me adjust again right away. one always has the tendency to forget quickly … however, i soon had itchy feet again, and i wanted to go to australia, of which a friend in canada had told me great things. so after two years in switzerland, i got a visa and immigrated to sidney, australia. before moving to australia i visited my friends in canada and spent a few weeks at my dream destinations hawaii and fiji. on fiji i met people from sweden, who also wanted to go to australia. upon arriving in sidney, i first shared an apartment with these two guys, until i received an offer for a job in a french cake shop in melbourne. so i moved to melbourne and worked there for some years together with a fantastic team. and again, i learnt a lot for life and collected many ideas and impressions. it also was at that time that i got married to my wife, a fellow swiss, and started a family. my oldest daughter, 21 years old today, was born in australia. having a family now, my wife and i felt that we wanted to return home to switzerland. after arriving back in switzerland, i completed some further education at a professional confectioner’s school to improve my know-how and implement it by starting my own company. my dream was to have my own confectionery, a tea room, or maybe even a combination of both. i realized this dream together with my wife, and so we rented a small confectionery in the bernese highlands. we managed our company with 15 employees quite successfully for 10 years. later on we felt that family life with three children and managing our own company at the same time was too much for us, and we decided to give up the business and focus on other things. and as luck would have it, the chocolate company lindt & sprüngli offered me the job as manager of product development around the same time – and of course i accepted.

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i can say with confidence that the job i have today is an absolute dream job. it certainly is a challenge every day, but one of the best there are. to deal with chocolate every day and to work for the rolls royce of chocolates in the world market is an incomparable joy. and this is how i became a maître chocolatier. the origin of chocolate is the cocoa bean, which often comes from exotic regions like the caribbean or madagascar. could one reason for the success of chocolate be that it hits an “exotic taste bud” in us? people today are very mobile, cosmopolitan and always on the lookout for new, exotic tastes. in a way, chocolate can certainly satisfy this desire. premium chocolate, like the one we’re making, is usually associated with positive experiences. it’s just like a favourite song that i always enjoy hearing and that always reminds me of a pleasant experience. we cultivate these subtle elements and preserve traditionally developed chocolate variations including their packaging, high quality standards, etc. many consumers grew up with our chocolates; they know all the variations, every little noise you hear when unwrapping them. the quality standards therefore have to be kept high at all times. if something changes, the “chocolate lovers” notice right away, and in the worst case they turn away. these high quality standards and our sense for tradition regarding our products are certainly what makes lindt & sprüngli successful – for more than 160 years now … in former times, indulging in chocolates was something special, an exclusive pleasure. today chocolate is also a mass product that is consumed “on the go” and in large quantities. in your opinion, what was the biggest change in people’s perception of chocolate over the last years? chocolate used to be a luxury that only few people could afford. today chocolate is widely available, and is produced in manifold mass quantities. everyone can afford a piece of luxury today. however, there still are differences in quality, and people who are looking for a special chocolate experience will probably land at lindt pretty soon. for me there are two ways to consume chocolate: to eat it, or to indulge in it. chocolate is a great food, and when you’re hungry, it’s a good thing to eat. due to the nature of my job, i eat a lot of chocolate every day, tasting it, optimizing it … unfortunately, i don’t have the time to indulge in chocolate during the day. indulgence for me means to take your time, lean back in a comfortable chair, look at the packaging for a while, then close your eyes, smell the chocolate and then let it melt on your tongue in small portions. then recognize the different nuances and flavourings: can i taste the subtle note of pepper or hazelnut? what else was used? often the taste depends on your personal mood and condition, and varies every time. the pleasure of chocolate is never the same. would you call the creation of chocolate an art? i’m rather modest; when i think of art i always think of all the great artists. my job is more to think of chocolate combinations, create new ones, test them, develop them, search for new raw materials, and select the best materials. you cannot make a good product without good raw materials. what would you say is the “right“ amount when enjoying chocolate? is less more? it depends on the type of person you are. in principle, chocolate is a premium food; it can also be eaten when you feel hungry. for me personally, less is more. reading a book and having a glass of red wine while melting chocolate on your palate is the ultimate feeling for me. where do you find your drive in your everyday work? do you want to make people happy with your products, achieve perfect taste, ...? the best part for me is when, after long, hard work, the product is in the store, beautifully packaged; when it is bought by the customer and

spreads joy among people as a gift – there is nothing better! because of my job, chocolate immediately is the main topic of conversation wherever i go. it is such a pleasure to see people get excited about chocolate. it will get a smile out of every child. what is the basic difference between chocolate and other sweets? like no other sweets, chocolate is full of history. the evolution of chocolate, the exotic history of the cocoa bean – “the food of the gods” –, the traditional recipes and the elaborate manufacturing and production – this is what differentiates it from many other sweets. another important distinctive feature for me is the precious, sensual packaging, especially in the premium sector. is there a special chocolate mixture, a goal that you still want to achieve? we actually are never finished with developing and finding different flavours – it’s a never-ending story. there simply is nothing that doesn’t exist ...

frequently asked questions was bedeutet luxus für sie? ich meine, schon unser leben ist luxus. wenn wir uns bewusst machen, dass wir eigentlich alles haben, es uns an nichts fehlt, dann ist das schon purer luxus. wir können uns fleisch leisten, können essen gehen, eine feine tafel lindt-schokolade kaufen, wann immer wir wollen. natürlich ist auch zeit in unserer beschleunigten welt zum luxus geworden. bewusst zu leben, zu genießen, auch an kleinen dingen freude empfinden, sind ebenfalls faktoren, die für mich zum luxus gehören. es braucht keine teuren, materiellen dinge, um glücklich zu sein. ich sage immer: alles materielle wird irgendwann zur last. was inspiriert sie besonders? inspiration ist überall zu finden. ein schön gedeckter tisch, besondere architektur, ein gut gemachtes magazin ... man muss nur mit offenen augen durchs leben gehen. alle schönen dinge inspirieren mich, alles erlebte. auch die natur finde ich äußerst inspirierend, beispielsweise ein exotisch geformtes blatt. die rillen in den blattnarben könnte durchaus die oberfläche für eine neue praline sein. haben sie eine lieblingsschokolade? bei mir ist das immer eine reine stimmungssache. im grunde aber liebe ich alle schokoladensorten.

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what does luxury mean to you? i think that our life itself already is luxury. once we are aware that we actually have everything, and we want for nothing, that already is pure luxury. we can afford to buy meat, dine out in restaurants, and buy a fine piece of lindt chocolate whenever we want. of course time has also become a luxury in our accelerated world. to live consciously, to indulge in pleasures, to find joy even in the small things – all these factors are also part of luxury for me. it doesn’t take expensive, material things to be happy. i always say that all material things eventually become a burden. what inspires you particularly? you can find inspiration everywhere. a beautifully set table, special architecture, a well-made magazine ... you just have to go through life with open eyes. all beautiful things inspire me, everything i have experienced. i also find nature very inspiring, for example an exotically formed leaf. the grooves on the leaf might look good as the surface of a new praline. do you have a favourite chocolate? it always depends on my mood. but i basically love all kinds of chocolate.

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opéra garnier paris

es gibt räume und orte von opulenter architektur und schönheit, die uns unmittelbar beim betreten in ihren bann ziehen. sofort lassen sie einen spüren, dass es sich hier um ganz besondere schnittstellen des menschlichen lebens, um mehr als nur vier wände handelt. hier sollte geschichte geschrieben werden, „großes“ entstehen, unser bedürfnis nach transzendenz erfüllt werden. über generationen hinweg bieten diese räume freude, genuss und inspiration. sie existieren, wirken schon lange - weit über ein menschenleben hinaus. es sind vor allem bibliotheken, klöster und opernhäuser, die zu dieser form der „erhabenen raumgestaltung“ zählen. opulente metaphern gegen die menschliche vergänglichkeit. der raumgewordene ästhetische ausdruck von freude und lust. durch die üppige fülle prächtiger ornamente, einer mächtigen raumgestaltung und ebenso aufwendig gestalteter kunst- und verzierungstechniken, wird dem besucher eine art „freier sinnesrahmen“ geboten. dieser kann sogar die seele öffnen, einen stark durchatmen, vielleicht sogar weiter blicken lassen als je zuvor ... auch der deutsche fotograf rafael neff (www.lumas.com) ließ sich gefangen nehmen von der epischen getragenheit dieser orte. dabei besuchte neff eine reihe von bibliotheken, klöster und opern in deutschland, der schweiz, österreich, italien und frankreich, um diese im be-

staatsoper prag

illustrious rooms


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prämonstratenserkloster bad schussenried

there are rooms and places of opulent beauty and great architecture that immediately captivate you when stepping through the door. right away you get the feeling that you’re experiencing more than a mere interface of human lifestyle, more than just four walls. these places are meant to make history, to witness the emergence of something great and fulfil our longing for transcendence. passed down from generation to generation, these rooms are a constant source of happiness, pleasure and inspiration. they have existed and affected us for a long time – for much longer than a human lifetime.

sonderen licht fotografisch festzuhalten. dabei gelang dem fotografen das kunststück, genau jene stimmung und atmosphäre zu visualisieren, die auch dem jeweiligen raumgefühl entspricht. da wird die spirituelle aura der benediktinerabtei in ottobeuren spürbar, weht einem der philosophische geist der nationalbibliothek in prag entgegen, da hört man förmlich das dramatisch geschmetterte libretto von der bühne des gran teatro la fenice in venedig. dabei spielt es gar keine rolle, ob wir an „höhere instanzen“ glauben oder nicht, solche räume sind für jedes „schöngeistige auge“ ein wahrer hochgenuss. zeitlose ästhetik als sinnesfreude.

benediktinerabtei seitenstetten

it’s mainly libraries, monasteries and opera houses that can be counted among those examples of illustrious room design. opulent metaphors against human transitoriness. the ultimate aesthetics of happiness and lust combined in one room. the abundant wealth of precious ornaments, wide space and elaborate pieces or art and decoration give visitors the impression of a “free sensuous frame”, which has the power to open up your soul, make you breathe deeply and maybe even prompt you to look further than ever before … german photographer rafael neff (www.lumas.com) let himself be captivated by the epic grandeur of these places and visited a series of libraries, monasteries and opera houses in germany, switzerland, austria, italy and france to capture them from a very special photographic perspective. the impressive thing about his images is that he managed to visualize the very mood and atmosphere created by the room itself. his photos make you feel the spiritual aura of the benedictine abbey of ottobeuren, make you breathe in the philosophical spirit of prague’s national library and let you hear the dramatic libretto right off the stage of the gran teatro la fenice di venecia. it doesn’t really matter whether you believe in “higher powers” or not, these rooms are a delectation for every aesthetic pair of eyes. timeless aesthetics as a real pleasure for the senses. photos © rafael neff / www.lumas.com

“these places are meant to make history, to witness the emergence of something great and fulfil our longing for transcendence.”


taking a walk es gibt kein konkretes ziel, keine eile, keinen „fortschritt“. der spaziergang dient einzig und allein dem zeitvertreib, dem vergnügen, der entspannung, der muße. er ist einfach und überall möglich. eigentlich haftet dem gemütlichen spaziergang in unserer beschleunigten welt etwas anachronistisches an. gerade weil er sich auch gegen die scheinbar produktive raserei richtet. nicht nur sonntags hat das spazieren gehen seinen ganz besonderen reiz ... „wenn du es eilig hast, gehe langsam!“ lautet eine alte chinesische lebensweisheit. jetzt könnte man sagen, erstens ist dieses sprichwort eben schon alt, und zweitens leichter gesagt als getan, stichwort zeitnot und stress. jedoch einmal angewendet und mit ein paar weniger hektischen schritten im alltag umgesetzt, macht sich beim spaziergänger sofort eine beruhigende, entspannende wirkung bemerkbar. und dies bei gleich bleibender effektivität. der banale spaziergang, das flanieren, gilt als eine der unaufdringlichsten, ja geradezu perfekten möglichkeiten, entschleunigung zu üben und dem ehemals so hoch geschätzten müßiggang zu frönen. und das ohne jeden aufwand, ohne dresscode, ohne ortsgebundenheit, ohne sozialem status ... ohne kosten. sobald das haustor verlassen wird, kann es „losgehen“. dabei ist es durchaus denkbar, dass der spaziergang neue perspektiven ermöglicht. plötzlich machen sich dinge bemerkbar, die wir zuvor im täglichen vorbeilaufen gänzlich übersehen, „übergangen“ haben. scheinbar vertraute gegenden bekommen neue seiten, neue qualitäten. tausende male haben wir diese straße, jenen platz überquert, sind wir durch diese gasse und jenen park gestreift, glauben alles und jedes detail zu kennen. doch mit etwas weniger gehgeschwindigkeit werden selbst kleine nuancen zu großen ereignissen, tun sich neue sichtweisen auf unsere umgebung auf. fassaden, auslagen, schaufenster, autos, bäume, pflanzen, tiere, menschengesichter bekommen eine neue dimension, ein „neues gesicht“. wer sich mit der geschichte des spaziergangs auseinandersetzt, stößt sehr bald auf den „flaneur“. die französische bezeichnung flaneur beschreibt „einen menschen, der im spaziergehen schaut, genießt – und schweigt“. ursprünglich war der flaneur in den städten und urbanen zentren europäischer metropolen des 19. jahrhunderts unterwegs. seine geburtsstätte liegt irgendwo zwischen den straßen von paris, rom, prag und berlin. zumeist haftete ihm eine leicht blasierte, „dandyhafte“ attitüde an. er ist kein intellektueller im herkömmlichen sinne, sondern in gewisser weise ein lebenskünstler. ein individualist mit haltung und stil. zu seiner gepflegten kleidung gehörte damals auch der spazierstock, der das gehen erleichterte und in gewisser weise beschwingte. als weibliches pendant gilt die „passante“, das im französischen die spaziergängerin umschreibt. bevorzugt schlenderten flaneure und spaziergängerinnen in parks, über promenaden, aber auch auf geschäftsstraßen und boulevards, wo man sich dem genüsslichen schaufensterbummel hingab. es galt, sich beim „müßigen umherschlendern“ zu zeigen, den schöngeistigen gedanken und der scheinbar luxuriösen zeitverschwendung hinzugeben. „flanieren sei eine art lektüre der straßen“, hat der autor franz hessel diese vertiefende form des gehens in seinem buch „spazieren in berlin“ umschrieben. der spaziergang dient(-e) aber auch dem ungestörten gespräch. „gehen wir ein paar schritte, dann können wir in ruhe reden, gedanken reflektieren.“ sich im freien langsam zu bewegen bedeutet auch, sich frei zu machen von ängsten und sorgen und mögliche neue ansätze und ideen für die zukunft zu finden. nicht von ungefähr wird ruhiges, langsames gehen nicht nur als heilend und gesund empfohlen sondern auch in unzähligen zeitmanagement-seminaren angeführt, um mehr zufriedenheit und balance zu erreichen. auch für das frisch verliebte paar ist der spaziergang sinnbild für harmonie und innigkeit.

dass der spaziergang zu einer deutlich bewussteren wahrnehmung unserer umwelt und „das weiterführen des bloßen sehens zum erkennen“ führt, hat der schweizer soziologe und nationalökonom lucius burckhardt sogar wissenschaftlich untermauert. burckhardt hat dazu die sogenannte spaziergangswissenschaft (promenadologie) gegründet und versucht, diese lebensperspektive in die zeitgemäße stadt- und landschaftsplanung mit einzubeziehen. wer spazieren gehen möchte, muss daraus aber nicht unbedingt gleich eine wissenschaft machen ... der banale spaziergang als ideale möglichkeit, entschleunigung zu üben - neue perspektiven zu finden. helmut wolf kann in seinem essay dieser entspannten gangart einiges abgewinnen. buch-empfehlung: „ein flaneur in berlin“, franz hessel; „der spaziergang“, robert walser

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there is no real goal, no hurry, no ”progress“. taking a walk only serves the purpose of diversion, enjoyment, relaxation and leisure. it’s easy and you can do it anywhere. in a way, taking a walk has become something anachronistic in our accelerated world. after all, it’s quite contrary to the seemingly productive frenzy of everyday life. taking a walk is not just a delightful thing to do on sundays … “when you are in a hurry, walk slowly,” an old chinese saying tells us. of course you could now say that firstly this saying is outdated, and secondly that it’s easier said than done, what with shortage of time and stress. however, once you’ve applied and integrated it into your everyday life with a few less hectic steps, going for a walk will immediately have a calming and relaxing effect on you on a constant level. the common walk or stroll is one of the most unobtrusive, downright perfect ways to practice deceleration and indulge in the formerly highly valued luxury of idleness. it doesn’t require any kind of effort, dress code, specific location, social status … and it is free of charge. as soon as you have stepped outside your door, the “journey” begins. it’s quite probable that going for a walk will open up new perspectives to you. suddenly, you will notice things that you have missed or passed over in your hectic everyday life. seemingly familiar surroundings suddenly reveal new sides, new qualities. we have walked this street and crossed that square, have passed this lane and seen that park a thousand times, thinking that we know everything like the back of our hands. however, at a little slower walking speed, small nuances suddenly turn into big events, and new perspectives of our environment suddenly open up to us. facades, displays, shop windows, cars, trees, plants, animals, human faces suddenly get a new dimension, reveal a “new face”. taking a closer look at the history of going for a walk, you will inevitably come across the concept of the “flâneur”. the french term flâneur refers to “a person taking a walk, looking around, enjoying himself – and remaining silent.” originally, the flâneur was wandering the streets of european cities and urban centres of the 19th century. his birthplace lies somewhere between the streets of paris, rome, prague and berlin, and he was usually associated with a slightly smug, “dandified” attitude. he cannot really be considered an intellectual, but rather a kind of bohe-

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“at a little slower walking speed, small nuances suddenly turn into big events, and new perspectives of our environment suddenly open up to us. facades, displays, shop windows, plants, animals, human faces get a new dimension.” mian. an individualist with poise and style. in addition to his neat clothes, he also carried a walking stick to alleviate and elate the process of walking. his female counterpart is the “passante”, french for a walking lady. the preferred walking spots of flâneurs and passantes were parks and promenades as well as shopping streets and boulevards, where they indulged in pleasurable window shopping. they attached great importance to being seen during their “idle sauntering”, indulging in aesthetic thoughts and the seeming luxury of wasting time. in his book “spazieren in berlin” (“taking a walk in berlin”), author franz hessel describes this refined kind of walking as a process of “reading the streets”. however, going for a walk also always has been and still is closely related to undisturbed conversations. “let’s go for a walk, have a little chat and reflect on some thoughts.” walking slowly out in nature also means to rid oneself of fears and worries and to find new approaches and ideas for the future. after all, relaxed and slow walking is not only considered to be healing and healthy, it is also recommended in numerous time

management seminars to achieve greater happiness and balance. for love-birds, going for a walk also stands for harmony and intimacy. swiss sociologist and political economist lucius burckhardt even scientifically confirmed that taking a walk leads to a significantly enhanced awareness of our environment and “the transition from mere seeing to recognition”. to foster this development, burckhardt has founded the ”science of taking a walk” (promenadology) and tries to integrate this life perspective into contemporary urban planning and landscape architecture. however, just because you feel like taking a walk, you don’t necessarily have to make a science of it … the mundane walk as an ideal opportunity to practice deceleration; find new perspectives. in his essay, helmut wolf discovers the appeal of this relaxed pace. book recommendation: “ein flaneur in berlin” (“a flâneur in berlin”), franz hessel; “der spaziergang” (“the walk”), robert walser illustration: antonia kuehn / durchdiebank.de

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luxury ... it’s relative mein vater, philippe charriol, hat mir immer gesagt, dass luxus relativ ist. verschiedene kulturen haben unterschiedliche definitionen von luxus. innerhalb einer kultur konsumieren menschen, die über größeren reichtum und/oder mehr privilegien verfügen auf eine luxuriöse weise, wie sie für andere nicht vorstellbar, leistbar oder gar zugänglich ist. aber ob entrepreneure, schwerreiche, patrizier oder emporkömmlinge – alle diese klassen haben eines gemeinsam: sie alle wollen ihre ganz eigene art von luxus. die entrepreneure. als mein vater vor 25 jahren den höhepunkt seiner unternehmenslaufbahn bei einer der damals renommiertesten luxusmarken erreichte, gab er alle damit verbundenen privilegien und vorteile auf, um seine eigene schweizer uhren- und schmuckmarke zu gründen. während seine freunde und kollegen diese entscheidung mit skepsis betrachteten, war sie für ihn der größte luxus. dieser mutige schritt, diese entscheidung, sein leben nach seinen eigenen vorgaben zu leben, war im kern seiner marke verankert – so sehr, dass er „charriol“ das motto „l’art de vivre la difference” gab („die kunst, anders zu leben“). wie zutreffend die definition meines vaters von luxus für ihn und andere entrepreneure auch sein mag, würde sie bei den neureichen, den alteingesessenen oder den emporkömmlingen genauso anklang finden? alles ist relativ, so meine ich … die schwerreichen. der reichtum der oligarchen ist so unermesslich, dass der konsum von herkömmlichen luxusgütern oder –services in rationalen mengen einfach nicht genug ist. nehmen wir zum beispiel ein ereignis, welches mir der leiter einer 6-stern boutique-hotel-kette bei einem mittagessen erzählte. letzten monat rief ihn ein berühmter russischer oligarch, der für ein paar nächte im hotel der besagten kette in dubai weilte, an, um einen seltenen jahrgangs-champagner von der weinkarte zu bestellen. dies wäre nun kein ungewöhnlicher luxuskauf, wäre es nicht ein „balthazar“ gewesen, eine 12-liter-flasche, benannt nach dem herrscher von babylon aus dem 6. jahrhundert. und hätte besagter oligarch nicht 15 flaschen davon bestellt! aufgrund des astronomischen preises - 33.000 euro pro flasche als seltenheitswert - und der geringen nachfrage (niemand hatte je zuvor eine der flaschen gekauft), hatte das hotel nur eine solche flasche vor ort verfügbar. der hotelmanager rief darauf seinen vorgesetzten in new york an. mein freund autorisierte den hotel-manager im wahrsten sinne des wortes, den mittleren osten zu „durchkämmen“, um die geforderte anzahl an flaschen aufzutreiben und dem kunden zu überbringen. zu dem unglaublichen preis von fast einer halben million euro, wurde die bestellung noch in derselben nacht geliefert. der kunde badete vermutlich in jahrgangs-schampus - sich und seine gespielinnen ... die patrizischen weinkenner unter uns werden wissen, dass die besten champagner-häuser die zweite gärung des champagners in magnumflaschen (1,5 liter) vornehmen, und das fertige produkt anschließend in die größeren flaschen dekantieren (bis zu 15 liter), wobei druck verlorengeht und die gefahr höherer oxidation besteht. in diesem fall gilt also nicht das motto „bigger is better”. außer das ziel ist einzig und allein, die frauen zu beeindrucken! die patrizier. die alteingesessenen sind abgestoßen vom ungeheuren ausmaß des „neuen reichtums”. sie sind es so sehr, dass sie es meiden, neue produkte zu kaufen und dafür den luxus bevorzugen, einen quali-

tätsgegenstand über jahre oder sogar generationen hinweg zu besitzen. für einen mann mag das ein abgetragenes, 20 jahre altes paar schuhe von lobb oder crocket & jones sein, vorzugsweise erstanden, bevor die marken von (respektive) hermès und turnbull & asser aufgekauft wurden. für seine frau oder schwester liegt der ganze stolz auf mutter’s 1950er-hermès satteltasche (über drei generationen vererbt), für deren instandhaltung sie gelegentlich bei linda jensen, der sittsam-eleganten verkäuferin in der hermès boutique auf der new yorker madison avenue vorbeischaut. die emporkömmlinge. auch mit geringem eigenkapital ist es möglich, luxus kostengünstig zu erstehen: www.gilt.com verkauft designerware zu diskontpreisen. so wird der look erschwinglich, den man braucht, um sich reicher zu fühlen als man tatsächlich ist. www.avelle.com vermietet handtaschen und andere accessoires auf wochen- bzw. monatsbasis. will man sich assistieren lassen, um das beste zu bekommen, das die luxuswelt zu bieten hat, klickt man auf www.quintessentially.com. quintessentially ist ein luxus-conciergeservice, das sich der erfüllung wirklich aller bedürfnisse des kunden widmet. die bezeichnung „emporkömmling” hat auch einen negativen unterton, ähnlich wie das wort „immigrant” in amerika. die ironie liegt natürlich darin, dass jeder amerikaner selbst entweder ein immigrant ist oder von einem solchen abstammt, und genauso ist auch der wohlhabende konsument in irgendeiner weise „emporgekommen”. lasst uns den emporkömmling also lieben lernen, denn wir alle sind mitglieder dieser gruppe, auch wenn wir es manchmal lieber nicht zugeben möchten! das reisen. von französischen eltern überall auf der welt großgezogen, wuchs ich in einem wirbelsturm frenetischer energie auf, den manche luxus nennen würden. wir zogen um zwischen hong kong, den hamptons in long island und aspen in colorado (usa), london, boston, genf und schließlich new york. kurz gesagt, bevor globalisierung zum schlagwort wurde, hatte ich vor meinem 18. geburtstag 60 länder bereist. ich habe reisen aus geschäftlichen gründen sowie in meiner freizeit unternommen, und habe dabei viele kulturen erlebt. für mich ist dieses leben voll konstanter neuentdeckungen der inbegriff von luxus. egal, ob ich in 0-stern oder 6-stern hotels übernachte, die feinste gourmetküche oder einfach nur ein gutes club sandwich genieße: reisen stimuliert alle fünf sinne, bietet eine flucht aus dem alltagsleben und kann uns ein gefühl der befreiung von unserem eindimensionalen arbeitsleben vermitteln. für mich ist reisen eine art, sich selbst und seine mitmenschen zu entdecken, sich mit der welt verbunden zu fühlen und sich für den planeten und die menschen darauf zu interessieren. der service. da ich den großteil meiner jugend in asien aufwuchs, habe ich den luxus von vorauseilendem service erlebt. ein konzept,

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“within the same culture, people with greater wealth and/ or privilege will consume luxuriously in ways that others cannot imagine, afford or access. but the entrepreneurial, überrich, patrician and aspirational classes all have one thing in common: they all want their very own kind of luxury.”

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das von asiaten am besten verstanden und angewendet wird (adrian zecha, der gründer von aman, ist das beste beispiel dafür). es ist eine sache, wenn ihre koffer nach der ankunft für sie ausgepackt werden. aber wenn der page auf eigeninitiative ihre verknitterten kleider heraussucht, sie dampfbügeln lässt und innerhalb einer stunde wieder in ihren kasten hängen lässt, ist das doch schon etwas ganz anderes. es ist nett, wenn das hotelpersonal sie mit namen anspricht, aber sagt der valet-diener jedesmal, wenn er nach ihrer rückkehr die autotür für sie öffnet „wilkommen zurück, frau paul!“? amerikanisches service bedeutet, dass spezielle arrangements für den geburtstag ihrer frau gemacht werden, nachdem sie darum gebeten haben. asiatisches luxus-service ist, wenn der hotelmanager etwas besonderes für den geburtstag ihrer frau vorbereitet, ohne dass sie etwas davon erwähnt haben, weil er ihr geburtsdatum vom reisepass abgelesen hat, als sie eingecheckt haben. die ultimativen luxusservices sind für mich ein privater koch aus der küche eines top-restaurants, der zuhause für einen kocht und einen auch im urlaub begleitet, sowie ein guter persönlicher assistent der einem hilft, sein leben organisiert zu halten. der zugang. ab einem bestimmten level ist geld wertlos. kulturell wertvolle orte, aber auch die zuneigung besonderer, außergewöhnlicher menschen kann man nicht einfach „kaufen“ - zu keinem preis! den zugang zu den sogenannten „inneren kreisen“ zu erhalten, ist möglicherweise der wertvollste luxus von allen. aber wie immer ist alles relativ. der beste ort zum lachs-fliegenfischen in argentinien ist eine private estancia, die einem freund von mir gehört. die beste wander- und outdoor-erfahrung in ganz amerika, kann man nur von der privat-ranch eines anderen freundes aus erleben, welche inmitten amerikas berühmtestem nationalpark liegt - auf der einzigen fläche die sich dort in privatbesitz befindet. die exklusivsten privatclubs in amerika und europa sind für selbst die reichsten einlasssuchenden unzugänglich. mehr als nur eine liste der „besten” dinge, die man tun sollte, leute, die man treffen sollte, oder clubs, denen man beitreten könnte – in wahrheit ist das alles relativ. manche der unglaublichsten dinge, welche man erleben kann, sind nur 0,001 % der weltbevölkerung bekannt, und sie sind nicht unbedingt teuer. sie werden so lange wie möglich geheim bleiben. denn die wenigen, die bescheid wissen, wollen dass es auch so bleibt!

das ultimative. der luxuriöseste gegenstand der welt ist für mich ein privatflugzeug. es geht nichts darüber, nicht in einem überfüllten flieger sitzen zu müssen. das beste gegenmittel für diese misere ist die ankunft auf einem kleinen privatflughafen, begrüßt von freundlichen menschen, die einen vielleicht gar beim namen nennen; nichts an bord mitzunehmen außer einer handtasche und ein paar magazinen - und den zeitpunkt des abhebens selbst aussuchen zu können. das ist für mich ein unvergleichlicher luxus. ich begehre die seltenen momente, in denen ich die einzige person auf einem flieger, einer insel, einem boot, oder einem schönen fleck der erde bin (natürlich zusammen mit meiner familie). vielleicht ist privatsphäre gerade durch die zunehmende überfüllung der erde zu solch einem luxus geworden. jedoch am ende des tages, wenn wir all den greifbaren luxus des lebens konsumiert haben, begehren wir dennoch den wahrsten, den unangreifbarsten luxus unseres daseins: die zeit. coralie charriol paul, vize-präsidentin des schmuck- und uhren-luxusunternehmens charriol, gibt uns einen einblick in ihre welt des luxus und interpretiert in ihrem essay ihre ganz persönliche sicht der dinge zum thema luxus und wie sich dieser auswirken und darstellen kann. coralie charriol paul lebt in new york.

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my father, philippe charriol, always told me that luxury is relative. various cultures will define luxury differently. within the same culture, people with greater wealth and/or privilege will consume luxuriously in ways that others cannot imagine, afford or access. but the entrepreneurial, uber-rich, patrician and aspirational classes all have one thing in common: they all want their very own kind of luxury. the entrepreneurs. twenty-five years ago, when my father reached the peak of his corporate career at the most renowned luxury brand of that time, he gave up all of the perks and privileges to launch his own swiss watch and jewelry brand. while his friends and colleagues viewed this decision sceptically, for him, it was the greatest luxury of all. that bold step, the decision to live life on his own terms, was at the core of his brand – so much so that he gave “charriol” the motto “l’art de vivre la difference” (“the art of living differently“). however valid my father’s

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“at a certain level, money is worthless. culturally valuable places as well as the affection of special, extraordinary people are simply not available for purchase – at any price! to gain access to that inner circle is probably the most prized luxury of all.” definition of luxury might be for him and other entrepreneurs, would it resonate with the new uber-rich, the old guard, or the aspirational class? it’s all relative, i believe ... the uber-rich. the fortunes of the oligarchs are so vast that consuming traditional luxury goods or services in rational quantities just isn’t enough anymore. consider for example this anecdote, told to me over lunch by the head of a 6-star boutique hotel brand. last month, a prominent russian oligarch, in town for a few nights in their dubai hotel, called the manager to order some rare vintage champagne from the wine list. not an unusual luxury purchase, had it not been a “balthazar”, a 12-liter bottle, named after the regent of babylon from the 6 th century - and had the oligarch not ordered 15 of these bottles! given the astronomical price – 33,000 euros per bottle as scarcity value – and the infrequent requests (no one had ever bought one of these before), the hotel only had one such bottle on its premises. the hotel manager called his superior in new york. my friend authorized the hotel manager to literally scour the middle east to procure and deliver the requested amount of bottles. at the astounding price of almost a half a million euros, the order was fulfilled the same night. the client presumably bathed in vintage champagne – himself and his rented playthings ... the patrician wine connoisseurs among us will know that the best champagne houses do the secondary fermentation of the champagne in magnums (1.5 liters), then decant the finished product into the larger bottles (up to 15 liters), thereby losing pressure and increasing the chance of more oxidation. in this case, the motto “bigger is better” does not apply – unless the goal is simply to impress the girls! the patricians. the old guard are repulsed by the enormity of “new money“ – so much so, that they eschew buying new products and instead prefer the luxury of having owned something of quality for years or even generations. for a man, it might be his 20-year-old pair of well-worn shoes from lobb or crocket & jones, preferably purchased before either was bought by hermès or turnbull & asser respectively. for his wife or sister, all her pride is mummy’s 1950s hermès saddle (handed down over three generations), for the maintenance of which she occasionally visits linda jensen, the demurely elegant sales associate at the hermès boutique on madison avenue in new york. the aspirational class. even with negligible net worth, it is still possible to buy into luxury at very low cost: www.gilt.com sells designer goods at discount prices. this way, the look you need to feel richer than you are becomes affordable. www.avelle.com rents handbags and other accessories on a weekly or monthly basis. if you would like to be assisted in getting the best that the luxury world has to offer, click on www.quintessentially.com. quintessentially is a luxury concierge service, dedicated to satisfying the customer’s every need. the term “aspirational” has a somewhat negative connotation, like the word “immigrant” does for americans. the irony of course is that every american is either an immigrant himself, or descended from one, and likewise, even the wealthiest consumer is aspirational in some way. so let’s love the aspirational consumer, because we are all part of this group, even though we sometimes prefer not to admit it! travel. raised by french parents all over the world, i grew up in a swirl of frenetic energy that some people would call luxury. we moved between hong kong, the hamptons on long island and aspen in colorado (usa), london, boston, geneva, and finally new york. in short, before globalization became a buzzword, i had traveled to 60 countries before my 18th birthday. i have traveled the world for business and for pleasure, and

have experienced many cultures. for me, this life of constant discovery is the epitome of luxury. whether i’m staying in 0-star or 6-star hotels, sample the finest cuisine or just a good club sandwich: travel stimulates all five senses, provides an escape from everyday life, and can give us a feeling of freedom from our one-dimensional working lives. for me, travel is a way of discovering oneself and others around you, feeling connected with the world, and caring about the planet and the people on it! service. growing up in asia for the most of my youth, i experienced the luxury of anticipatory service. a concept best understood and implemented by asians (adrian zecha, the founder of aman, is the best example for this). it is one thing if your bags are unpacked for you upon arrival. but when the valet takes it upon himself to pick out your wrinkled clothes, have them steamed and hung back in your closet within an hour, now that’s a different story. it’s nice to have the hotel staff call you by your name, but does the car valet say “welcome back, mrs. paul“ each time he opens the car door for you when you return? american service means there will be special arrangements made for your wife’s birthday, after you’ve asked for it. asian luxury service means the hotel manager prepares something special for your wife’s birthday without your mentioning it, because he read her birthdate off of the passport at check-in. for me, the ultimate luxury services are a private chef from a top restaurant’s kitchen, cooking for you at home and travelling with you on holidays, as well as a good personal assistant to help keep your life organized. access. at a certain level, money is worthless. culturally valuable places as well as the affection of special, extraordinary people are simply not available for purchase – at any price! to gain access to that inner circle is probably the most prized luxury of all. but as usual, it’s all relative. the best salmon fly-fishing in argentina can only be done from a private estancia owned by a friend of mine. the best hiking and outdoors experience in the us can only be had on my friend’s private ranch, which is actually the only privately-held acreage located in the middle of america’s most famous national park. the most exclusive private clubs in america and europe are inaccessible to even the wealthiest seeking entry. more than a list of things to do, people to meet, or clubs to join – the truth is that it’s all relative. some of the most incredible experiences are only known to 0.001 % of the world’s population, and they are not particularly expensive. they will remain secret as long as possible – because the few who are “in the know“ want to keep it that way! the ultimate. the most luxurious item in the world for me is a private plane. nothing can beat not having to sit in a crowded plane. the best antidote to this misery is the arrival at a small private airport, greeted by friendly, simple folks who call you by your name, carrying nothing on board but your purse and a few magazines - and pick the departure time yourself. for me, that’s an unparalleled luxury. i covet the rare times when i’m the only person on a plane, an island, a boat, or a beautiful property (with my family, of course). perhaps it’s that with the earth getting more and more crowded, just having privacy is such a luxury. however, at the end of the day, when we have consumed all the tangible luxuries of life, we still end up craving the truest and most intangible luxury of our existence: time. coralie charriol paul, vice president of the jewelry and watch luxury brand charriol, offers us an insight into her world of luxury. in her essay, she interprets her personal views on luxury and its different effects and forms. coralie charriol paul lives in new york. illustrations: katharina berndt / durchdiebank.de

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time windows luxus. eigentlich völlig undefinierbar, meine ich. der duden meint etwas anderes, natürlich. er ist ja auch experte für definitionen. luxus bezeichnet er als „verschwendung, prunksucht“. ich behaupte, luxus kann man nicht generalisieren. luxus bedeutet für jeden etwas anderes. für mich ist es schon luxus, im fernsehhauptabendprogramm eine sendung zu finden, die weder mit fußball zu tun hat noch das nächste topmodel, den übernächsten superstar, den lustigsten werbespot, die schönste wohnung, das dickste kind, den einsamsten bauern oder den unintelligentesten auswanderer sucht. ja, ich bin bescheiden geworden. bin ich wirklich. als ich zur schule ging, packte mir meine mutter jeden tag ein jausenbrot und einen apfel ein. auf dem weg zur schule warf ich meine jause heimlich in den mistkübel. ich genierte mich, das einzige kind zu sein, das brot und obst bei sich hatte, während all die anderen kinder von ihren eltern geld bekamen, um sich damit „luxusgüter“ wie käsebrötchen mit wurst, leberkäsesemmeln, chips und süßigkeiten zu kaufen. ich schämte mich damals. ich hatte das gefühl, meine familie wäre arm, könnte es sich nicht leisten, mir geld mitzugeben. so gab ich mein taschengeld für junkfood aus: ich warf luxus weg, um schrott zu bekommen! richtiges brot, kein weißmehlmatsch? vitaminreiches obst, keine dick machenden süßigkeiten? eine mutter, die sich zeit nimmt, ihren kindern eine jause herzurichten? puren luxus hatte ich! ja, auch das bedeutet luxus für mich. ansichtssache, wie gesagt. viele nennen es luxus, ihre kinder mit mindestens zwei computer, drei handys und den neuesten spielkonsolen

auszustatten. auch gibt es möglichkeiten, durch wunderbare technische errungenschaften, sich bewegung zu verschaffen, ohne dass man das zimmer verlassen muß - wie praktisch! ich nenne es luxus, eltern zu haben, die noch derartig „altmodische güter“ wie frische luft, sportliche betätigung, gemeinsame unternehmungen und dergleichen zu schätzen wissen. als luxus muss ich aber auch unbedingt die freiheit, insbesondere die der freien meinung anführen. wir leben in einer zeit, in der die menschen sich die haare bunt färben, auffällige kleidung tragen, körperteile durchbohren und ihren körper stechen, branden - oder was auch immer - lassen können. sie alle wollen damit etwas aussagen, aber wirklich sagen tut keiner etwas. diese „ich-schwimme-gegen-den-strom-und-willdamit-etwas-ausdrücken-das-siehst-du-an-meiner-frisur“-mentalität mag ja recht auffallend und zeitgemäß sein, aber freiheit oder gar luxus ist das nicht. luxus ist, sich die freiheit zu nehmen, einfach zu sagen, was man denkt. ganz ehrlich. ohne all die requisiten. denn dazu braucht es keine bestimmte art von kleidung oder frisur. dazu braucht es nur eine klare aussage. „ich mag es nicht, wenn sie mir an den hintern fassen! und sollte es noch einmal vorkommen, gehe ich zur abteilungsleiterin.“ „ich kann mir vorstellen, dass ihre arbeit schwierig ist, aber ich sehe nicht ein, warum ich als kunde darunter leiden soll, dass sie überfordert sind.“ „nein, wir möchten keine kinder, weil wir uns die zeit nicht nehmen

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“crawling back into bed after your sunday breakfast. it’s not wastefulness to take the time to do these things, it’s pure luxury! of course, time spent like this is not productive. but it’s rare and precious.” wollen, einen menschen großzuziehen.“ „es mag sein, dass du einsam bist, mutter, und das tut mir leid. doch ich werde mich durch deine eingebildeten krankheiten nicht mehr emotional erpressen lassen.“ „weil ich dein freund bin, möchte ich dir sagen, dass ich der meinung bin, dass du einen fehler machst, auch wenn du es nicht hören willst, weil es weh tut.“ eine klare aussage, um etwas auszusagen. etwas zu sagen und dazu zu stehen. ist nicht einfach, den mut dafür aufzubringen. schwierig und selten, sich das zu trauen – dadurch aber luxus! wo ich darüberhinaus komplett von der allgemein gültigen dudendefinition von luxus als verschwendung abweiche, ist die zeit. zeit, die ich mir nehme, um das zu tun, was ich will. zeit für müßiggang – immer noch verpönt heutzutage. eine station früher aussteigen und den rest des weges im frühlingswetter zu fuß gehen. die hausarbeit liegen lassen und mit einem buch ins bett legen. nach dem kaffee im netten lokal an der ecke einfach noch sitzen bleiben, vielleicht noch einen kaffee trinken ... nach dem sonntagsfrühstück noch mal zurück ins bett kriechen. sich für so etwas zeit zu nehmen, ist keine verschwendung, aber reiner luxus. solche zeiten sind natürlich nicht produktiv. aber sie sind selten und kostbar. zeitfenster als kleine kostbare luxusgüter. sie sind schwer zu bekommen und jeder will sie haben! doch nun genug des theoretischem: ich hol mir einen kaffee – keinen latte, dark moccacino, white moccacino, americano, iced cappuccino, iced moccacino, chococcino, frappuccino, iced white chocolate mocha, caramel macchiato, espresso macchiato, nein – einfach nur einen kaffee! dann leg ich mich auf die couch, mit einem buch in der hand, der katze auf dem bauch und mach den fernseher aus. no drama, baby! sondern luxus pur! die hausarbeit liegen lassen und mit einem buch ins bett legen. eine station früher aussteigen und den rest des weges zu fuß gehen. sich zeit für müßiggang nehmen. christina ochsner plädiert für die zeitfenster des alltags, welche für sie die wahren kleinen, kostbaren luxusgüter des lebens darstellen.

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luxury. in my opinion, a completely indefinable term. a look into the dictionary proves me wrong. but after all, the dictionary is an expert in definitions. it tells me that luxury can be defined as “wastefulness, pomposity”. i’d say that luxury can’t be generalised. because it is always going to mean different things to different people. i already consider it luxury to find a prime time tv show that neither is about soccer, nor about the next top-model, the next-but-one idol, the funniest tv spot, the most beautiful apartment, the fattest child, the loneliest farmer or the most unintelligent emigrant. yes, i’ve become quite modest. i really have. every day when i went to school, my mother used to put a sandwich and an apple into my bag. on my way to school, i would secretly throw my lunch into the rubbish bin. i felt embarrassed for being the only child with a sandwich and fruit, while all the other kids received money from their parents to buy themselves “luxury goods” such as cheese and ham buns, bread rolls with meat loaf, crisps and sweets. back then i was ashamed. i felt as though my family was really poor and couldn’t afford to give me lunch money. and so i spent my pocket money on junk food: i threw away luxury to buy junk! real bread instead of white-flour sludge. vitamin-packed fruit instead of fattening sweets. a mother who took the

time to prepare a lunch bag for her child. i enjoyed pure luxury! yes, that’s luxury for me too. as i said, it’s a matter of opinion. many call it luxury to kit out their kids with at least two computers, three mobile phones and the latest gaming consoles. and there even are quite handy technological gadgets these days to move your body without having to leave your room – how convenient! i call it luxury to have parents who still think that “old-fashioned” things like fresh air, sports and family activities are important! another luxury for me is freedom, especially freedom of opinion. we are living in times where it is possible for people to dye their hair in all sorts of colours, to wear eye-catching clothes, have certain body parts pierced, branded or whatever tickles their fancy. all of them want to express something with these acts, but none of them are really saying something. this kind of “i’m-swimming-against-the-current-and-want-toexpress-something-with-it-and-you-can-tell-by-my-hairstyle” mentality may be flashy and quite modern, but you certainly can’t call it freedom, let alone luxury. luxury is to take the freedom to say what you think. totally honest. without all the props. and that doesn’t require a certain kind of clothes or hairstyle. all it takes is a clear statement. “i don’t want you to touch my backside! and if it happens again i’m going to inform the head of department!” “i understand that your job is difficult, but i don’t see why i as a customer should be affected just because you’re unable to cope.” “no, we don’t want children because we don’t want to invest the time to raise another human being.” “i understand that you are lonely, mother, and i’m sorry about that. but i will no longer be emotionally blackmailed by your invented ailments.” “because i am your friend, i want to tell you that i think you’re making a mistake, even if you don’t want to hear about it because it hurts.” a clear statement to express something. to say something and stick to it. it’s not easy to pluck up that kind of courage. it is difficult and not seen very often that someone dares to do it – and that makes it a kind of luxury! however, there’s one aspect of the dictionary’s definition of “luxury” as wastefulness that i can’t agree with, and that’s time. the time i take to do the things i want. time for idleness – something that is still frowned upon. getting off the bus one stop earlier and walking the rest of the way in beautiful spring weather. ignoring the household chores and instead lying down with a good book. staying a bit longer in that cosy café after you have finished your coffee, maybe even having another one … crawling back into bed after your sunday breakfast. it’s not wastefulness to take the time to do these things, it’s pure luxury! of course, time spent like this is not productive. but it’s rare and precious. time windows as small, precious luxury goods. they are hard to come by, and everybody wants them! but enough theory: i’m getting myself a cup of coffee now – no latte, dark moccacino, white moccacino, americano, iced cappuccino, iced moccacino, chococcino, frappuccino, iced white chocolate mocha, caramel macchiato, espresso macchiato, no – simply a cup of coffee! then i’ll lie down on the sofa, with a book in hand and the cat on my belly, and will turn off the tv. no drama, baby! instead: pure luxury! for once ignoring the household chores and instead lying down in bed with a good book. getting off the bus one stop earlier and walking the rest of the way. taking the time for idleness. christina ochsner makes a case for the time windows of everyday life, which to her are the small and precious luxury goods of life! illustration: eva schirdewahn / durchdiebank.de

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_appearance 4x5

the north face shugga suit | tom ford carlos eyewear | gucci signoria black gold watch | daydream sleeping mask bulgari monologo ring | leonard homme flacon | acqua di parma profumo perfume | panerai luminor tourbilion titanum fay the brit coat | bally zairat bag | dior l ´or de vie la créme | sand mesha dress margit brandt chai belt | onitsuka tiger pixie girl | bree simply coat bag | lee cooper jcdc jeans boss selection shoe | colin’s by my side traveling bag | pf flyers glide | louis vuitton lipstick

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photographer: manuel Ăźbler art directior & stylist: oliver rauh styling assistant: carmen peter

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sunglasses by yves saint laurent, jacket by meindl, vest by acne, white shirt by guess jeans, shirt by etro, trousers by jil sander, belt by hermès shoes by alexander mcqueen by puma

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coat by hermès, dress by chanel, skirt by max mara, collar by etro, necklaces by paloma picasso for tiffany & co. and pomellato, sunglasses by stella mccartney, hat by etro, belt by gucci, brooch by acne, bag by gucci shoes by puma the black label

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top by mango, sunglasses by dior, silk-shawl by hermès, coat by miss sixty, gilet by etro, silver necklace by hermès, red necklace by mango, apron by disney, skirt by acne shoes by puma by mihara

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cap by roeckl, sunglasses by yves saint laurent, scarf by féraud, necklace by tiffany & co., checked shirt by energie, stand-up collar shirt by by day birger & mikkelsen, cardigan by burberry, stickers by starstyling berlin, trousers by polo ralph lauren, belt by hermès shoes by puma the black label, “reality bag” by puma

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what a pleasure leise, behutsam sein und dennoch eine starke aussagekraft erzielen. eine „stilform“, die nicht viele markenunternehmen beherrschen. gerade im oft sehr lauten luxus-modegenre. die modemarke strenesse meistert dies - mit erfolg. subtile qualität und herzensleidenschaft an den tag legen ist genau jene note, die der philosophie von strenesse entspricht und in erster linie auf kreativdirektorin gabriele strehle zurückzuführen ist. gabriele strehle mag es nicht laut. nicht im leben, und auch nicht in der mode. als kreative leiterin von strenesse hat sie das deutsche luxus–­mode­haus mit „ruhiger hand“ zu einer weltmarke geführt. wer die subtilen, klaren linien der produkte aus dem portfolio des strenessesortiments betrachtet, wird sofort die große liebe und hingabe für die qualitative verarbeitung und schnittform für die kleidungsstücke erkennen. luxus spüren, aber ohne eitelkeit, lautet das credo. schlicht, aber nicht einfältig sein, so die stilbotschaft. wie eine „zweite haut“ schmiegen sich die hemden, hosen, mäntel & co. an den körper, verleihen dem träger würde, ohne abgehoben zu erscheinen. „authentisch ist der, der sich in seiner haut wohl fühlt.“ im nachfolgenden gespräch mit pool spricht gabriele strehle über die oberflächlichkeit der mode und über die natur. sie plädiert dafür, die welt ein leben lang mit kinderaugen zu betrachten. liebe gabriele strehle, gibt es etwas in ihrer kindheit, woran sie sich besonders gerne erinnern? an geschmäcker und gerüche. das mandelaroma der frischen butter aus vaters molkerei. oder der geschmack des frischgebackenen hefezopfs meiner mutter. der geruch frisch gemähter wiesen und gestärkter leinenbettwäsche. der duft des allgäus, wo ich herkomme ... glauben sie, dass die kindheit uns ein leben lang prägt, in dem, was wir tun und wie wir es tun? die hirnforschung bestätigt, was wir ja eigentlich wissen: gelöscht werden kann nichts. ich glaube, dass im positiven sinn die geborgenheit der kindheit eine wunderbare reserve ist, aus der wir uns ein leben lang bedienen können. ich habe das glück, über diesen vorrat zu verfügen. umgekehrt gibt es grandiose beispiele von menschen, die alles, was sich ihnen in ihrer kindheit in den weg gestellt hat, überwunden haben. ob das ein prügelnder vater oder eine trunksüchtige mutter war oder einfach lieblosigkeit und kälte. und sie beziehen aus dem überwinden dieser hindernisse eine ungeheure kraft.

sie haben einmal in einem interview gesagt, dass sie neben der ordnung in ihrem leben „das unaufgeräumte eines kindes“ brauchen. was können wir erwachsene von kindern noch lernen? das unvoreingenommene. schauen sie bilder an, die kinder malen, bevor sie in die schule kommen: die haben kraft, tiefe, symbolik, wie ein werk von picasso. „man muss die welt ein leben lang mit kinderaugen sehen!“, hat matisse gesagt. das heißt: offen sein für alles. natürlichkeit ist eine beliebte eigenschaft. trotzdem fällt es vielen menschen schwer, natürlich zu sein. woran liegt das ihrer ansicht nach? am perfektionswahn und der dadurch bedingten unsicherheit. wer sich wie einst romy schneider traut, ungeschminkt in einer tv-talkshow aufzutreten und ganz so zu sein, wie er ist, braucht zutrauen zu sich selbst und mut. die manipulierten bilder spiegeln den menschen heute ein schönheitsideal vor, das mit der wirklichkeit nichts zu tun hat. es gibt so viele menschen, die gar nicht wissen, wie schön sie auf ihre weise sind, äußerlich wie innerlich. lieben sie die natur? ich fürchte sie und ich liebe sie. ich fürchte die macht, mit der sie sich für alles rächt, was wir ihr antun. und ich liebe ihre vollkommenheit, die mich immer wieder andächtig macht. ob ich die geniale “verpackung” eines hühnereis anschaue, in einem film sehe, wie ein schmetterling aus dem kokon schlüpft oder einfach einen sonnenaufgang erlebe. mode ist schnelllebig, plakativ und oberflächlich geworden. meinen sie, dass ruhige, unaufdringliche, zeitlose stilelemente überhaupt noch bestand haben in zukunft? es hat immer schnelllebige, plakative und oberflächliche mode gegeben. und andere. was zeitlos ist und das zeug zum klassiker hat, das entscheiden nicht wir modemacher, das entscheiden die menschen von morgen. das funktioniert genauso wie in der literatur und der architektur, in der kunst oder der musik.

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fashion industry. the fashion brand strenesse however has managed to cultivate this style with great success. combining subtle quality with heart-felt passion is what strenesse’s philosophy is all about - a fact that is largely due to creative director gabriele strehle. gabriele strehle likes it calm - in life just like in fashion. as creative director at strenesse, she has quietly but firmly turned the luxury fashion label into a world-renowned brand. taking a closer look at the subtle, clear product lines of the strenesse portfolio, the clothes immediately convey the great amount of love and dedication that went into their highquality processing and cuts. their motto is luxury without vanity; being plain without being simple. their shirts, trousers and coats cling to the body like a second skin, giving the people wearing them a certain kind of dignity without making them seem arrogant. “if you want to be authentic, you have to feel comfortable in your own skin.” in the following interview, pool talks to gabriele strehle about the superficiality of fashion, about nature, and about always seeing the world through the eyes of a child. gabriele strehle, is there one single childhood memory you’re especially fond of? i like to remember certain tastes and smells. the almond-like aroma of fresh butter from my father’s creamery. or the taste of my mother’s freshly baked milk bread. the smell of fresh cut grass and starched linen bedclothes. the smell of the allgäu, my home region ...

gabriele strehle: “it’s not the fashion industry that decides what is timeless and classic; it’s the people of tomorrow. the same goes for ­literature, architecture, art and music.” was fasziniert sie daran, kleidung zu gestalten? mode gestalten heißt gegenwart gestalten. gibt es etwas aufregenderes? haben sie ein leitbild, einen bestimmten typ vor augen, wenn sie kreativ arbeiten? einen menschen mit charakter, der meine kleider trägt und nicht von ihnen getragen werden muss. wollen sie der welt und den menschen schönheit durch stil und qualität näher bringen? stil und qualitätsbewusstsein kann jeder nur für sich selber entwickeln. und das ist gut so. ich liefere das material dazu, die anregung. was verstehen sie unter schönheit? etwas, das überzeugt, weil es stimmig ist. das heißt nicht, dass daran alles stimmen muss. im gegenteil. schönheit kann brüche haben, braucht dies vielleicht sogar. um mit kleidung die herzen der käufer zu erreichen muss man sich gut einfühlen können in die wünsche der zeitgenossen. wie erfahren sie von den sehnsüchten, die sich menschen heute mit kleidung erfüllen möchten? ich beobachte sie. gibt es ein lebensziel, das sie erreichen wollen oder ist der weg das ziel? haltung zu wahren, egal was passiert.

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being calm and gentle yet with a powerful expression - not many brands can claim to be a master of this style, especially in the often garish luxury

do you think that everything we do in our life is always influenced by our childhood? brain research confirms what we have known all along: you can’t erase anything. i think that the sense of security we had as a child is a wonderful resource we can draw from throughout our whole lives. i am lucky to have such a positive kind of resource, but there are many people out there that had to overcome many obstacles in their childhood, like a violent father, an alcoholic mother, or simply coldness and lack of love. and these people draw a lot of strength from overcoming all of this. you once said during an interview that you not only need order in your life but also “the untidiness of a child”. what do you think us adults can learn from children? impartiality, i’d say. just take a look at children’s paintings before they start school: they are full of power, depth and symbolism, like an artwork by picasso. “you always have to see the world through the eyes of a child”, is what matisse once said. and that means to be open to everything. naturalness is a popular character trait. but still, many people find it difficult to act naturally. what do you think is the reason for this? our craving for perfectionism and the resulting insecurity. it takes a lot of self-esteem and courage to appear on a tv-show without make-up and be just like you are, like romy schneider once did. the manipulated images we’re flooded with every day are feeding us a beauty ideal that’s got nothing to do at all with reality. there are so many people out there who don’t even know how beautiful they are, on the outside as well as on the inside. do you love nature? i fear it and i love it. i fear its power to avenge everything we do to it. and i love its perfection that always fills me with a profound sense of awe. no matter if i’m looking at the ingenious “packaging” of a chicken egg, watching a movie where a butterfly is breaking free from its cocoon, or simply experiencing a beautiful sunrise. fashion has become short-lived, bold and superficial. do you think that quiet, unobtrusive and timeless stylistic elements will even have a place in the fashion world of tomorrow? there has always been a short-lived, bold and superficial kind of fashion. but there has also always been another kind. it’s not the fashion industry

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that decides what is timeless and classic; it’s the people of tomorrow. the same goes for literature, architecture, art and music. what fascinates you about designing clothes? creating fashion means to create the present. is there anything more exciting? do you have a certain type of person in mind when designing your clothes? someone with lots of character, who wears my clothes instead of being worn by them. do you want to use the style and quality of your clothes to give people a better idea of beauty? it is up to every individual person to develop a feel for style and quality. and that’s fine with me. i simply give them the material and inspiration to do it. what does beauty mean to you? something that is convincing because it is harmonious. that doesn’t mean that everything about it has to be perfect, on the contrary - beauty can have cracks, maybe it even needs them. in order to touch customers’ hearts with your clothes you have to have a good understanding of their needs. how do you know about the longings people want to fulfil with their clothes? i simply take a look at them. do you have a certain aim in life, or would you say that the journey is the reward? keeping your countenance, no matter what happens.

frequently asked questions was bedeute luxus für sie? alles, was dem alltag ein glanzlicht aufsetzt, was mir lebensfreude schenkt. das kann eine handtasche sein, die ich wie einen talisman brauche; das kann eine besonders geliebte lederjacke sein, die wie ein treuer freund alles mitmacht. aber luxus muss nicht teuer sein. der größte luxus ist vielleicht, tag für tag ausreichend gutes, reines wasser zur verfügung zu haben. wirken kann jede art von luxus nur, wenn ich mir immer wieder sage: was für ein genuss! ihr liebstes kleidungsstück? eines das mich liebt. das mich rund um die uhr streichelt und alles mitmacht. kurz: einer meiner pullover. wofür nehmen sie sich viel zeit? um über zeit nachzudenken. was inspiriert sie besonders? das unerwartete.

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what is luxury for you? everything that lends a sparkle to our everyday lives. everything that gives me lust for life. that can be a handbag i need like a kind of lucky charm; or it can be a beloved leather jacket that goes through thick and thin with you like a good friend. but luxury doesn’t have to be expensive. maybe the biggest luxury of all is to have enough good, clean water day after day. however, every kind of luxury only has an effect when you keep telling yourself: what a pleasure! your favourite piece of clothing? one that loves me back; that caresses me around the clock and goes through thick and thin with me. in short: one of my pullovers. what do you devote the most time to? thinking about time. what inspires you most? the unexpected.

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once upon a time ... trotz grenzöffnung ist die urbane modeszene in osteuropa nach wie vor vom westen nahezu unentdeckt geblieben. häufig wird sie auch unterschätzt. das ist sehr schade, gerade wenn man sich die innovative kraft und aussage von avantgarde-marken wie beispielsweise rozalb de mura aus rumänien ansieht. olah gyarfas lebt und arbeitet in einem kleinen bergdorf in den karpaten im rumänischen transsilvanien. dort, wo der überlieferung nach der blutrünstige graf dracula gelebt haben soll, die gebirgige landschaft sehr rau, die gegend nur sehr schwach besiedelt ist, und in den wäldern viel ruhe und einsamkeit vorherrscht. die herbst- und wintermonate können hier sehr lange kalt und ungemütlich sein. in solch einer umgebung voll natur und ursprung lässt es sich gut träumen, können mystische geschichten gedeihen und der himmel voller farben und silhouetten ausgemalt werden. die bezeichung „rozalb de mura“ war für olah gyarfas die ideale definition und umschreibung für seine modemarke, die all diese einflüsse und stimmungen aus der landschaft der karpaten in sich vereint. rozalb de mura sollte eine art mystischer, anachronistischer baron sein, beseelt von einem außergewöhnlichen stilverständnis und einer hohen leidenschaft für kunst, musik, natur und wissenschaft. ein reisender zwischen zeit und raum. im kern der aussage des im jahr 2005 gegründeten avantgardelabels für damen und herren geht es deshalb nicht nur alleine um mode an sich sondern immer auch um eine anregende geschichte, die das fundament und die inspiration für die jeweilige kollektion bildet. der anspruch des designers olah gyarfas und seinem team liegt dabei einerseits bei herausragenden minimalistischen silhouetten, die sich im mix zwischen maskulinen und femininen elementen und details bewegen, und andererseits bei der verknüpfung mit künstlerischen elementen, vor allem mit jenen der visual art und der anspruchsvollen musik. für

gyarfas verschwimmen die grenzen zwischen mode, kunst und design zusehends, avancieren zu einer neuen form der persönlichkeitsdarstellung. der live-präsentation kommt deshalb eine entscheidende rolle zu, da hier atmosphäre und aussagekraft der kollektionen dem publikum besonders nahe gebracht werden können. als multidisziplinäre plattform für kreative künstler in rumänien definiert sich auch der rozalb de mura-store in der hauptstadt bukarest. der store in der historischen altstadt wurde im jahr 2007 eröffnet und hat sich seitdem zu einer wichtigen anlaufstelle für rumänische mode und kunst entwickelt. junge mode-designer, musiker, autoren und sonstigen kreativ schaffenden wird hier die möglichkeit geboten, sich untereinander auszutauschen, zu unterstützen und ihre werke vor ort zu präsentieren. so finden laufend temporäre ausstellungen statt, zwei mal pro jahr wandelt sich der store thematisch, wird eine „neue geschichte“ inszeniert. der store ist ein lichtblick für die kleine, aber durchaus dynamische kreativszene in rumänien, die mangels infrastruktur wenig präsentationsflächen in dem ex-kommunistischen land vorfindet. auch in der aktuellen herbst/winter-kollektion für damen und herren geht es um eine geschichte – titel: „the thing“. leitfaden dabei ist die „ewige farbe“ schwarz. schwarz in allen (mystischen) tiefen und schattierungen, auf unterschiedlichsten materialien und musterungen umgesetzt. auch funktion, details und „schutz“ in bezug auf das raue klima in den wäldern der karpaten spielen eine große rolle in der modischen ausrichtung. im zuge der kreation dieser kollektion ist es auch

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“for gyarfas, the borders between fashion, arts and design become more and more blurred, and advance to a new form of personality representation.”

zu einer kollaboration mit dem englischen künstler tobias stenberg und der finnischen tänzerin und choreographin virpi pahkinen gekommen, woraus auch ein film entstehen soll. dass die „modischen geschichten“ von rozalb de mura durchaus auch international auf fruchtbaren boden fallen, dokumentieren erfolgreiche auftritte bei mode-veranstaltungen in wien, stockholm, paris oder berlin. die kundenliste hat sich mittlerweile schon auf städte in amerika und asien ausgeweitet. „es war einmal ... in den karpaten“. eine geschichte, die sicher noch viele fortsetzungen finden wird.

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despite the opening of the eu borders, eastern europe’s urban fashion scene still remains virtually undiscovered by the west. it’s a pity, especially when you look at the innovative power and message of avantgarde brands like rozalb de mura from romania. olah gyarfas lives and works in a small mountain village in the carpathians, within the romanian region of transylvania. this is the region where according to legend the bloodthirsty count dracula lived, the mountainous landscape is rough, the areas are little-populated, and silence dominates the woods. the fall and winter months can be long, cold and drab. such surroundings, full of nature and elements, make a good place to dream, for mystical stories to blossom, and for the sky to be painted full of colours and silhouettes. for olah gyarfas, the name “rozalb de mura” was the ideal definition and description for his fashion brand, which combines all these influences and vibes from the carpathian landscape. rozalb de mura is supposed to be a kind of mystic, anachronistic baron, vested with an extraordinary understanding of style and an intense passion for arts, music, nature and science. a traveler between time and space. the basic message of the avant-garde label for ladies and gentlemen, founded in 2005, is not only about fashion itself; it also is always about an inspiring story that provides the foundation and inspiration for a collection. designer olah gyarfas and his team’s claim to fame one the one hand lies in exceptional minimalistic silhouettes, varying with a mixture of masculine and feminine elements and details, and on the other hand in the combination with artistic elements – particularly elements from visual arts and sophisticated music. for gyarfas, the borders between fashion, arts and design become more and more blurred, and advance to a new form of personality representation. the live presentation therefore plays an important role, as it can communicate the atmosphere and expressiveness of the collections particularly well to the audience. the rozalb de mura store in the capital bucharest also defines itself as a multi-disciplinary platform for creative artists in romania. the store

in the historic old town was opened in 2007 and has since developed into an important contact point for romanian fashion and art. young fashion designers, musicians, authors and other creatives are offered the opportunity to exchange opinions, support each other, and present their works at the location. this way there are continuous temporary exhibitions, and twice a year the store undergoes a thematic change, where a “new story” is staged. the store is a ray of hope for the small but rather dynamic creative scene in romania, which - due to lacking infrastructure - finds only few presentation platforms in this former communist country. the current fall/winter collection for ladies and gentlemen is also about a story, titled “the thing”. the main theme is the “eternal colour” black. black in all (mystical) depths and nuances, transferred onto a variety of materials and patterns. relating to the rough climate in the woods of the carpathian mountains, function, detail and protection also play a big role in the orientation of the line. the process of creating this collection has also sparked collaboration with british artist tobias stenberg and finnish dancer and choreographer virpi pahkinen, and there are plans to make a film from it as well. successful presentations at fashion events in vienna, stockholm, paris and berlin have documented that rozalb de mura’s “fashionable stories” definitely also fall on fertile ground internationally. the client list has meanwhile expanded to include cities in america and asia. “once upon a time … in the carpathians”, a story that certainly is to be continued.

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made-to-measure deluxe wie viele knöpfe hätten sie gerne? welche art von taschen gefällt ihnen? was für einen kragen bevorzugen sie? welcher stoff darf es sein: kashmere, seide …? das sind nur einige der fragen, denen man sich stellen muss, wenn man bei „scabal“ einen auf maß gefertigten anzug bestellt. nervig? nein! denn der anzug muss und wird sitzen. sie sollten dabei aber genug zeit mitbringen, da es etwas dauern könnte, bis sie unter den 5.000 stoffen, die das belgische unternehmen seit 1938 entwickelt hat, den richtigen gefunden haben.

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die neueste stoffkollektion für den herbst/winter 2008/09 lehnt sich beispielsweise an vivaldis „vier jahreszeiten“ an. „wenn unsere kunden dort leben, wo es im winter schneit und im sommer feucht und heiß ist, dann brauchen sie auch den richtigen stoff für die jeweilige jahreszeit“, so michael day, direktor der stoff-division bei scabal. und deshalb gibt es bei „four seasons“ 81 kreationen für jede klimazone. eine besonderheit dieser biologischen 280 gramm, super 120’s wolle ist der natürliche schutz des materials. „der stoff wird in der ersten phase mit einer speziellen silber-ionen-technologie bearbeitet“, erklärt day. diese im stoff eingebetteten silber-mikropartikel halten denselben hygienisch und frisch. in der zweiten phase bekommt der stoff noch eine nano-schutzbeschichtung, die auch den besten weintropfen einfach abperlen lässt. für die wahren kenner und liebhaber des diskreten luxus wird jedoch eine andere neuigkeit das herz höher schlagen lassen: die erste rein gekämmte vicuña-wolle aus peru für anzüge. eine wahre rarität, da die produktion sehr aufwendig ist. die gekämmten wollfasern müssen vor dem spinnen per hand der länge nach sortiert werden. „diese kollektion ist sehr klein und deshalb auch zwangsläufig sehr teuer“, erklärt day, „aber wenn man den stoff berührt, spürt man wie außergewöhnlich weich und leicht er ist.“ das ist es wert! dass man mit diesen stoffen und einem daraus angefertigten anzug von scabal einen filmreifen auftritt haben kann, haben im laufe der jahre bereits verschiedene schauspieler bewiesen: marlon brando und al pacino trugen im kultfilm „der pate“ speziell dafür angefertigte anzüge. für den showdown von „bugsy“, in dem benjamin siegel, gemimt von schauspieler warren beatty, erschossen wird, wurden 120 meter des edlen „prince of wales“-stoffes verwendet. scabal lieferte für den filmstreifen „der schneider von panama“ die stoffe für die edlen anzüge von pierce brosnan und geoffrey rush. das traditionsunternehmen stellte auch requisiten wie nähmaschinen, scheren und musterbücher zur verfügung und unterwies das filmteam in der hohen kunst des schneiderhandwerks. und gut beraten werden sie auch von den mitarbeitern in den 65 ländern, in denen scabal vertreten ist. ob in der moskauer luxusshopping-mall „vremena goda“ oder im londoner flagship-store in der berühmten savile row, wo die gentlemen in der zentralen lounge mit offenem kamin und möbeln von le corbusier entspannen können, bevor sie im anprobesalon in aller ruhe und diskretion bedient werden. „junge geschäftsmänner haben maßanzüge kennen und schätzen gelernt“, so ricky sohota, store manager von scabal in der savile row, „und ihre frauen helfen ihnen dabei meistens nur in ausnahmefällen einen anzug auszusuchen.“ wir männer von heute wissen eben was wir wollen: auf den körper geschnittenen luxus!

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how many buttons would you like to have? what kind of pockets do you like? what kind of collar do you prefer? what fabric can i offer you: cashmere, silk …? these are only some of the questions you will be faced with when ordering a custom-made suit from “scabal”. annoying? no! because the suit has to fit – and it definitely will. however, what you will need is enough time on your hands, because it can take a while to choose your favourite material from the 5,000 fabrics the belgian company has been developing since 1938. their current 2008/09 autumn/winter fabric collection for instance is based around vivaldi’s “four seasons”. “if our clients live in a place with snowy winters and hot and humid summers, they will need the matching fabric for every season,” says michael day, director of scabal’s fabric department. and that’s why the “four seasons” collection offers 81 creations for every climatic zone. a peculiarity of their biological 280g super 120’s wool is the natural protection of the material. “in the first phase the fabric is treated with a special silver-ion technology,” explains day. the silver micro particles embedded in the fabric keep it hygienic and fresh, and in the second phase the fabric is equipped with a special nano finish, causing even droplets of the finest wine to simply roll off.

however, for true connoisseurs and lovers of discreet luxury, another novelty will do the trick: the first suits made of pure, combed vicuña wool from peru. these are still a real rarity because the production process is very elaborate, requiring manual sorting of the length of all combed wool fibres before spinning. “this collection is very small and thus also very expensive,” explains day, “but if you touch the fabric you will feel how exceptionally soft and light it is.” and that’s worth it!

“young business men have developed a fine appreciation of custom-made suits and they rarely bring along their wives to help choose a suit.” many actors have already proven that these fabrics and the scabal suits made from them are suitable for every made-for-the-movies appearance. for instance, marlon brando and al pacino wore specially made suits in the cult movie “the godfather”, and 120 meters of the exquisite “prince of wales” fabric were used up in the showdown scene of “bugsy”, during which actor warren beatty is shot. for the movie “the tailor of panama”, scabal not only kitted out pierce brosnan and geoffrey rush in the finest fabrics and supplied the set with requisites like sewing machines, scissors or pattern books, but also helped out the movie crew with useful advice on tailoring. good advice is also available from the employees at the scabal shops in 65 countries around the world. no matter if you happen to be at moscow’s luxury shopping mall “vremena goda” or at the london flagship store on famous savile row, where gentlemen can relax in the central lounge with an open fireplace and le corbusier furniture before enjoying the discreet and undisturbed scabal service in the fitting salon. “young business men have developed a fine appreciation of custommade suits,” says ricky sohota, store manager of scabal on savile row. “and they rarely bring along their wives to help choose a suit.” that only goes to show that today’s men simply know what they want: luxury, tailor-made to our bodies! patrick taschler

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sculptures kunst und mode lagen in ihrer aussage schon immer sehr eng beieinander. in beiden genres geht es schließlich um die reflektion zeitgenössischer themen, um grenzsuche und die bildhafte frage nach dem sinn des lebens. in den letzten jahren entstanden dabei eine reihe spannender projekte und ideenansätze. so auch die fruchtbare begegnung zwischen der französischen luxusmarke hermès und dem österreichischen künstler erwin wurm. kunst ist ebenso wie die mode ergebnis eines kreativen prozesses. basierend auf wissen, wahrnehmung, fantasie und intuition können gegenwärtige ereignisse und gefühle einerseits in form von bekleidung dem mensch „auf den leib geschneidert“ oder andererseits im rahmen bildender und darstellender kunst interpretiert werden. zumeist geht es bei diesen kreativen ergebnissen grundsätzlich um eine art der botschaft, um das wachrütteln, aufmerksam, sichtbar machen, abgrenzen oder charakterisieren von dingen in unserer umwelt. beiden bereichen, der mode und der kunst, obliegt es, eine form der unbegrenzten gestalterischen freiheit zu definieren, die ständig neues entstehen lässt und in immer neue bereiche zu dringen vermag. speziell überraschende effekte und provokation sind dabei wichtige stilelemente - stichwort: freiheit der kunst. bei der zusammenarbeit zwischen der französischen luxusmarke hermès und dem österreichischen künstler erwin wurm, geht es vor allem um persönlichkeiten und genres, um werte und funktionen. hermès, seit jeher im austausch mit der zeitgenössischen kunstszene, konnte mit wurm eine ideale verschmelzung zwischen einer ernsthaften, ästhetischen und skulpturalen, humorvollen „sprache“ erreichen. outfit und pose der hermès männer(mode) treten dabei in einen aufrichtigspontanen und in einen spöttischen dialog. die porträts, die der künstler entwickelt hat, tragen namen wie: der anarchist, der psychoanalytiker, der jäger, der richter, der reisende, der mathematiker oder der purist. erwin wurm erregte bereits durch seine konzepte wie der „one minute sculpture“ oder den „fat“-skulpturen internationale aufmerksamkeit. während bei den one minute sculptures menschen mit alltagsgegenständen in skurrilen positionen gezeigt werden, entstanden bei den fat-sculptures aus vermeintli-

chen statussymbolen wie dem reihenhaus oder dem auto, aufgeblähte, „verfettete“ ungetüme. „humor ist eine waffe“, hat dies wurm einmal umschrieben. selten war humor so ästhetisch und gut angezogen ...

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art and fashion have always been very close in their message. after all, both of these genres deal with reflecting contemporary topics, a search for limits, and the pictographic quest for the meaning of life. throughout the last years, an array of exciting projects and approaches has emerged from this – like the fruitful encounter of the french luxury brand hermès with austrian artist erwin wurm. just like fashion, art is the result of a creative process. based on knowledge, perception, fantasy and intuition, contemporary events and feelings can be tailored to a person in the form of clothing, or can be interpreted within the framework of visual and plastic arts. the goal of these creative results is generally a kind of message, trying to shake up things, to call attention to something in our surroundings, make it visible, define or characterize it. both fields, fashion and arts, are incumbent on defining a form of unlimited creative freedom, which continuously lets new things emerge and is able to expand into ever new areas. surprising effects and provocation are especially important style elements for this – keyword: freedom of art. the collaboration between the french luxury brand hermès and the austrian artist erwin wurm is mainly about personalities and genres, values and functions. hermès, always in exchange with the contemporary arts scene, was able to achieve an ideal fusion of serious, aesthetic, and sculptural humorous “language” together with wurm. outfits and poses of hermès’ (men’s) fashion are hereby entering a candid-spontaneous as well as quizzical dialogue. the portraits developed by the artist bear names such as the anarchist, the psychoanalyst, the hunter, the judge, the traveller, the mathematician or the purist. erwin wurm has drawn international attention before through concepts like the “one minute sculpture” or his “fat” sculptures. while the one minute sculptures depicted people with everyday objects in bizarre poses, the “fat” sculptures turned supposed status symbols like a town house or a car into bloated, “fattened” monstrosities. wurm once stated that “humour is a weapon”. rarely has humour been this aesthetic and well-dressed before ...

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modern traditional shirts beim kauf von hemden gibt es vieles, worauf man achten sollte. die betonung liegt auf dem wort „sollte“, da die wenigsten – dies gilt sowohl für die käufer, als auch für die (oft nicht) beratenden verkäufer – sich mit der wahren kunst des „hemdentragens“ auseinandersetzen. wussten sie eigentlich, dass hemden etwas größer gekauft werden sollten, da sie erst nach vier- bis fünfmaligem waschen auf die endgültige größe „schrumpfen“? am ende sollte die manschette das handgelenk bedecken und ganz dezent an die daumenwurzel stoßen. oder: dass die spitzen des kragens – der beim waschen ebenfalls enger wird und nicht den atem rauben sollte – die hemdbrust berühren müssen und bei keiner bewegung davon abheben dürfen? ebenso sollte der kragen beim tragen einer jacke im nacken sichtbar bleiben und die ärmel in etwa einen zentimeter weit herausragen. dies alles hängt aber nicht nur vom wissen des trägers ab, sondern auch von der qualität des erworbenen hemdes. „gib niemals ein produkt heraus, mit dem du nicht zufrieden bist!“ mit diesem guten vorsatz haben annie und david petersson in schweden 1928 unter den namen „skjortfabriken special” mit der herstellung von kleidern für die einwohner ihres kleinen dorfes gånghester begonnen. und wie es eine erfolgsgeschichte will, wuchs die firma kontinuierlich an und konzentrierte sich immer mehr auf die produktion von klassischen herrenhemden. 1950 wurden diese hemden dann erstmals von einem vertreter nach großbritannien gebracht - und entwickelten sich auch dort zum renner. der name der firma konnte nach dem internationalen durchbruch natürlich nicht „skjortfabriken special“ bleiben, da er nicht gerade einfach auszusprechen ist.

so wurde schließlich eton daraus. ein name, der für klasse, eleganz und vor allem auch die ethik hinter der firma steht. hans davidson, ceo von eton und enkel von annie und david, sieht in diesen ansprüchen seiner großeltern nicht nur die firmenphilosophie definiert, sondern auch eine pflicht sich selbst und vor allem seinen kunden gegenüber. deshalb werden nur die feinsten baumwollqualitäten, seersucker und luxuriöse leinenstoffe benützt. für die hemden aus der exklusiven blue ribbon-linie werden ägyptische baumwollflocken aus rein biologischem anbau sogar händisch gepflückt und mit neuesten technologien weiter verarbeitet. was für diese linie die exklusivität ist, ist für die red ribbonhemden alltagstauglichkeit: gerade wer viel auf geschäftsreisen ist, kennt das problem der zerknitterten hemden, und so wurde für diese linie vor allem auf knitterfreie baumwolle gesetzt. für den mann, der es etwas ausgefallener liebt, ist die grey ribbon-kollektion genau das richtige: fuchsia, limette oder auch dekorative blumen setzen neben klassischen streifen und karos hier bunte akzente. natürlich darf nach blue, red und grey eine black ribbon-kollektion nicht fehlen, in der es, wie der name bereits erahnen lässt, um besondere anlässe und die dafür passende garderobe geht: für eine „black-tie“-einladung gibt es hemden, die das klassische outfit beispielsweise durch luxuriös silbern schimmernde längsstreifen modern und elegant erscheinen lassen. und sollten sie trotz der großen auswahl das passende hemd nicht

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gefunden haben, können sie sich bei eton auch ein hemd auf den leib schneidern lassen. hans davidson sieht den erfolg der firma in der kombination von high-tech, know-how und dem festhalten an der eigenen tradition. deshalb befindet sich eton immer noch im dörfchen gånghester, „um hemden herzustellen, auf die meine großmutter anni stolz wäre!“

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there are a lot of aspects you should take into account when buying a shirt. and the emphasis is on “should”, because only very few people – and that applies to customers as well as (often not very) advisory sales people – actually have an idea of the “true art of wearing a shirt”. did you know that you should always buy shirts a little bigger than you actually need them because they only shrink to their final size after washing them four or five times? in its final state, the cuff should cover the wrist and discreetly touch the ball of the thumb. or did you know that the tips of the collar – which also shrinks during washing and should not make it difficult for you to breathe – have to touch the shirt front at all times and must not flap during any movement? what’s more, the collar should remain visible at the back of your neck when wearing a jacket and the sleeves should protrude from it about one centimetre. however, all of these aspects are not only influenced by the knowledge of the person who’s wearing the shirt but also by its quality. “never sell a product you’re not satisfied with!” in line with this resolution, annie and david petersson started producing clothes for the locals of their small village of gånghester back in 1928 under the name of “skjortfabriken special”. and as is the case with most success stories, the company soon saw steady growth and gradually focused more and more on the production of classic men’s shirts. in 1950, these shirts were brought to great

britain for the first time by a salesman – and were also a big success there. of course, what with the international breakthrough, the name “skjortfabriken special“ had to be changed because it was too difficult to pronounce. and that’s how eton came about - a name that stands for class, elegance, and most of all the ethics behind the company. hans davidson, ceo of eton and grandson of annie and david, not only recognizes the company’s philosophy rooted in his grandparent’s standards, but also sees them as an obligation towards himself and most of all his customers. that is why the company only uses the finest quality cotton, seersucker and luxurious linen fabrics. for the shirts of their exclusive blue ribbon line, egyptian cotton flakes from purely organic production are even handpicked and processed with the latest technologies. while the focus of the blue ribbon line is on exclusivity, the red ribbon shirts are aimed for everyday use. if you travel on business a lot, you will know the problem of wrinkled shirts – that’s why eton mainly uses crease-resistant cotton for this line. and if you love a bit of unusualness, the grey ribbon collection is the right choice for you: classic stripes and checks are embellished with fuchsia, lime and decorative flowers to create unusual colourful accents. of course, where there’s a blue, red and grey collection, there must also be a black one. as the name implies, the black ribbon line is all about special occasions and evening dress: for “black tie” invitations, the collection’s shirts with luxuriously sparkling longitudinal stripes will turn every classic outfit into a modern as well as elegant eye-catcher. and should you not find the right shirt for yourself despite the great selection eton offers, they will also gladly tailor a shirt for you. hans davidson sees the company’s success in a combination of hightech, know-how, and sticking to original traditions. and that’s why eton is still based in the little village of gånghester, “to produce shirts my grandmother annie would be proud of!” patrick taschler

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a symbol of power besonders in der modewelt ist chanel’s double c synonym für luxus. seit seinem erstmaligem erscheinen auf dem verschluss des flacons von chanel no 5, hat sich dieses symbol als unverkennbarer repräsentant des stils des modehauses in seiner charakteristischen form bewährt. „ich mag es nicht, wenn man von chanel-mode spricht. chanel ist zunächst einmal ein stil. mode kommt aus der mode, aber stil niemals.“, hat die patronin des hauses, coco chanel, einmal so treffend formuliert. dieses und das bewusstsein der trägerin – und der nichtträgerin - hat „le double c” in sich verdichtet und vereint. was aber macht im vergleich zu anderen mitbewerbern und deren kunden aus der modewelt die viel besagte klasse und eleganz beim chanel-stil aus? ist schlichtheit doch eine eigenschaft, die widersprüchlich zum verkauftem „endprodukt luxus“ steht? das geheimnis eines der erfolgreichsten logos aller zeiten verbirgt sich in der vielschichtigen persönlichkeit von coco chanel, der erfinderin und vorreiterin des stils schlechthin. beispiele gibt es genug für den unkonventionellen lebensverlauf von „mademoiselle chanel“. so entschloss sie sich beispielsweise trotz erfolgreicher karriere zu einer langen schöpferischen pause während der kriegsjahre und schloss vorerst ihr pariser atelier in der rue cambon 21. ihr modisches schaffen nahm sie erst 1954 im alter von 71 jahren wieder auf. von da an bestach le double c als inbegriff von schlichtheit und eleganz. und das nicht mehr nur für die flacons, sondern auch auf dem futter der berühmten „2.55“-handtasche aus bordeauxfarbenem leder (benannt nach dem datum seiner einführung im februar 1955). einige jahre danach machte sich das logo auf den knöpfen der chanel kostüme vermehrt präsent. mehr als zehn jahre später, nach chanel’s tod, wurde le double c sogar als verschluss der berühmten 2.55 (steppgewebe-)handtasche verarbeitet. angeblich bedarf es für die fertigung einer dieser begehrten stücke, die mittlerweile aus jersey, tweed oder flanell produziert werden, den arbeitsaufwand von sechs personen, zehn stunden pro kopf. mademoiselle ihrerseits war anfänglich strikt gegen die offen gezeigte vermarktung ihrer stücke, wie der simple chanel schriftzug auf den etiketten der haute couture in ihrer anfangszeit bezeugte. beides, logo und schriftzug, repräsentieren im gleichen maß die „chanel botschaft“. hat die geborene gabrielle chanel seit jeher „klasse“ für sich beansprucht? nach dem frühen tod der mutter, vom vater in ein kloster abgeschoben, wurde sie als waisenkind erzogen. später verdiente sich gabrielle anfänglich als statistin im tingeltangel einer kleinstadt namens moulins ihren lebensunterhalt. eigentlich wollte sie operettensängerin werden. chanel’s repertoire umfasste jedoch nicht mehr als zwei lieder, eines davon das titellied der revue „ko-ko-ri-ko“, wovon sich auch ihr „zweiter“ legendärer vorname ableitet. durch diese auftritte schloss sie gute kontakte zur gesellschaft, die sich ihr über kurz oder lang als sehr hilfreich erwiesen. obwohl chanel sich gerne in schweigen über ihre vergangenheit hüllte, konnte man in ihren späteren kreationen – stilisiert durch die nüchternen, schlichten formen und farben - die prägungen ihrer durchlebten konventzeit wieder finden. das berühmteste beispiel ist das von ihr geschaffene „kleine schwarze“, ein zeitloser klassiker. ihre farblich bescheidene eleganz, für die sie später im art deco-jahrzehnt inspiration

fand, ist ein besonders typisches merkmal chanel’s. „frauen können sich alle farben vorstellen, nur nicht deren fehlen. ich meine, dass schwarz und weiß die synthese aller farben sind. die perfekte vereinbarung. absolute schönheit.“ zu ihrem ersten schritt in ein finanziell unabhängiges leben, das für eine frau zu beginn des 20. jahrhunderts unüblich und zudem riskant war, verhalf coco ihr gentleman-freund, der passionierte reiter etienne balsan. trotz seines einwandes tauschte sie seine vornehme, dennoch für sie einengende residenz am lande mit seiner von ihm zur verfügung gestellten garçonnière in paris. dort fing sie an, hüte zu fertigen, die sich rasch unter den von balsans befreundeten weiblichen mitgliedern der vornehmen pariser gesellschaft an beliebtheit erfreuten. innerhalb kurzer zeit folgten chanel’s atelier in der rue de cambon, dem heutigen chanel-headquarter. ein weiteres atelier befand sich in biarritz, wo mademoiselle die vorherrschende und von ihr verabscheute freizeitmode in kurzer zeit erfolgreich revolutionierte. chanel war passionierte trägerin des kurzhaarschnitts und fand es absolut unpassend, zum badeanzug straßenschuhe zu tragen. ihre zielstrebigkeit zu einem „freien“ leben und die eigenheit in ihren amourösen verbindungen flossen unmerklich wie auch ironisch in ihre kreationen ein. chanel’s vorstellung vom modischen frausein fand ausgehend von der pariser gesellschaft auch international und nach dem krieg besonders in den usa großen anklang. keine andere frau als mademoiselle chanel persönlich machte die hose für frauen gesellschaftsfähig. sie borgte sich unverschämt stilelemente aus der männermode, die sie elegant für den frauenkörper adaptierte und widersetzte sich mit strengem vergnügen jeglichen herrschenden modischen regeln, wie zum beispiel ihre bekannte vorliebe für die kombination von falschen und echten perlenketten beweißt. wenn auch das privileg des hosentragens im jahre 1929 zuerst nur den reichen frauen zuteil wurde. trotz chanel’s erfolgreichem aufstieg in beruf und gesellschaft war für sie luxus einzig dazu da, schlichtheit zu etwas besonderem zu machen, wie in ihrer biografie von edmonde-charles roux festgehalten wird. „ich wusste genau, dass alles, was reich war, mir nicht stand“, lautete einer von chanel’s berühmten sätzen, der ihren rebellischen geist und ihren drang nach modischem individualismus sehr gut zusammenfasst. ihr einzigartiger stil formte sich durch das ausleben dieser eigenschaften. in ihren kreationen findet sich ein weiteres interessantes detail immer wieder – die kamelie - die als heimliches logo von chanel gilt. der ursprung der vorliebe dafür, wie auch der des double c, ist und bleibt jedoch ein gut gehütetes geheimnis. ob mademoiselle - eine bezeichnung, die sie übrigens missbilligte - selbst die meisterin oder zumindest mitbegründerin dieser erfolgreichen grafischen kreation ist, wird vom haus chanel weder bestätigt noch dementiert. die offizielle legende handelt davon, dass „der urgroßvater von gabrielle chanel, joseph chanel – seines zeichens schankwirt – in seinen freien stunden

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möbel baute, die er mit einem doppelten anfangsbuchstaben verzierte – zwei großen c’s, die einen kreis um ein christusmonogram bildeten, bestehend aus den beiden ersten griechischen buchstaben seines namens (chi und rho). mitte der 1930er jahre zog chanel in die wohnung oberhalb ihres ateliers, das sich nach ihren bescheidenen anfängen rasch auf drei stockwerke ausgeweitet hatte. für den salon ließ sie einen schmiedeeisernen leuchter mit bergkristallen entwerfen, in dem sie jene symbole einarbeiten ließ, die ihr lieb und teuer waren: wie zum beispiel die zahl zwei, das große g in kursivschrift, ihre glückszahl fünf, die ihr mit der vermarktung des legendären parfüms eine beständige einnahmequelle bot, und le double c. auch zahlreiche ihrer persönlichen gegenstände sollen auf diese art von ihr gekennzeichnet worden sein. die bedeutung dieser symbole war höchstwahrscheinlich nur chanel selbst bekannt. vielleicht waren diese kennzeichnungen nur eine weitere ihrer vorlieben. ein verlangen, etwas nach ihren regeln empfundenes besonderes und wertvolles auf eine liebevolle art zu besitzen und zu schätzen. daraus mag sich eine von vielen vermutungen für die besonderheit dieses logos schließen. der begriff luxus erstreckt sich nämlich im weitesten sinne auf das attribut „unbezahlbar“, das gleichsam auch auf seinen zweiten charakter verweist. unbezahlbar, weil unersetzbar durch emotionale werte wie erinnerungen und gefühle. genau jene ungreifbaren werte, die man besitzt oder eben nicht, gelten bei fast allen logodesigns als geheimnis zum erfolg: den zeitgeist oder eine stimmung einzufangen und widerzuspiegeln; vor allem aber die möglichkeit, daran teil zu haben.

chanel machte durch karl lagerfeld in „königlicher“ manier als die neue generation seine aufwartung. natürlich ganz im stillen übereinkommen mit madame coco, beschränkte er die funktion des double c nicht nur als bloßes repräsentationszeichen auf den produkten allein – sondern integrierte es raffiniert als stilelement in den verschiedenen chanel-kollektionen. so präsentierte er le double c und weitere chanelsymbole, wie cocos foto oder die kamelie auf edlen plaketten („badges“) aus strass und gold auf dem laufsteg. ganz in lagerfeld-manier brachte er deren offensichtlich doch bis dato nur hinter vorgehaltener hand getuschelten sinn kurz und bündig auf einen punkt: „eine ansammlung verschlüsselter nachrichten, um sich seiner zugehörigkeit zu bekennen.“ präsenter und provokanter denn je zuvor hat maître lagerfeld le double c als stilvolles accessoire zur haute couture erhoben und adaptierte den gedanken für dessen verwendung wie schon so erfolgreich der cc verschluss der 2.55 bewiesen hatte: das logo selbst als objekt luxuriöser begierde. durch die üppige zur schau stellung des logos spielt lagerfeld unter anderem mit dem labelfetisch so mancher chanel-träger, bedient sich im grunde genommen an der ureigentlichen funktion des logos, um die botschaft des double c zu verdeutlichen: stil und eleganz, sowie die hommage an die kreateurin dieses erstrebenswerten luxus. le double c mit seinen vielfältig präsenten gesichtern, ob in form von buttons oder als edle schuhabsätze, bleibt dennoch ungreifbar. was immer es nun ist, das chanel’s double c auf sich hat, es muss ein geheimnis bleiben. nur so überlebt dessen mythos, fortgeführt von

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persönlichkeiten wie lagerfeld, die nicht nur verstehen, ihn zu interpretieren sondern ihn selbst geschickt verkörpern: das ungreifbare, doch erstrebenswerte „etwas“ - den luxus. einer weiteren legende zufolge sollte le double c auch das „mademoiselle lock“ genannt werden, da coco chanel zeitlebens trotz vieler liebschaften unverheiratet blieb. die beiden buchstaben weisen auf eine vereinigung ihrer selten angesprochenen vergangenheit und der von ihr selbst geschaffenen gegenwart hin – und waren chanel’s symbolische begleichung der einzigen offenen rechnung mit sich selbst. aber auch das bleibt letztendlich eine weitere legende in ihrem mythen-puzzle. coco chanel starb 1971 in ihrer suite im hotel ritz, in der sie in ihren letzten jahren residenz bezog.

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chanel’s double c is a synonym for luxury, especially in the fashion world. since its first appearance on the closure of the chanel no 5 flacon, this symbol with its characteristic shape has proven itself as an unmistakable representative for the style of the fashion house. “i don’t like it when people speak of chanel fashion. first and foremost, chanel is a style. fashion becomes outdated, style never does,” coco chanel, patron of the house, has pointedly declared in one of her many quotes. this as well as the awareness of the wearer - and the non-wearer - is what is solidified and unified in le double c. but what constitutes the often-mentioned class and elegance of the chanel style in comparison with other competitors and their customers? after all, simplicity is a characteristic that is contradictory to the sold end-product “luxury”. the secret of one of the most successful logos of all times is hidden within the complex personality of coco chanel, the inventor and pioneer of style par excellence. there are more than enough examples for the unconventional life of “mademoiselle chanel”. despite a successful career she for instance decided to take a long creative break during the years of war and closed her studio at rue cambon 21 in paris for the time being. she did not return to creating fashion until 1954, at the age of 71. ever since then, le double c was sealed as the epitome of simplicity and elegance – and not just anymore on the perfume flacons, but also on the lining of the famous “2.55” burgundy leather handbag (named after the date of its market debut in february 1955). a few years after this, the logo was increasingly found on the buttons of chanel’s ladies’ suits. more than ten years later, after chanel’s death, le double c was worked into the closure of the famous (quilted) 2.55 handbag. the production of one of these sought-after pieces, which are made from jersey, tweed, or flannel today, reportedly requires the work of 6 people, putting in 10 hours per person. initially, mademoiselle was strictly against the openly presented

commercialization of her pieces, as indicated by the simple chanel lettering on the tags of her haute couture from the early days. both logo and lettering represent the chanel message to the same degree. born gabrielle chanel, has she always claimed “class” for herself? after her mother’s early death, having been shunted into a convent by her father, she was raised an orphan. later on, gabrielle started to earn her living as an extra at the local night club of a small town called moulins. in reality, she wanted to become an operetta singer. chanel’s repertoire however did span no more than two songs; one of them was the theme song of the revue “ko-ko-ri-ko”, from which her legendary “second name” derived. through her performances she established some good contacts in society, which would prove very helpful to her sooner or later. even though chanel liked to keep her past under wraps, her later creations would mirror the memories of her time in the convent – stylized through demure, simple shapes and colors. the most famous example is the “little black dress” created by her - a timeless classic. her modestly coloured elegance, for which she found inspiration in the art-deco decade, was a particularly distinctive characteristic of chanel. “women can imagine all sorts of colours, but not their absence. i think that black and white are the synthesis of all colours. the perfect combination. absolute beauty.” coco’s first step towards a financially independent life, which was unusual and furthermore risky for a woman in the early 20 th century, was leveraged by her gentleman friend and passionate equestrian etienne balsan. despite his objections, she traded life at his noble country residence, where she felt suffocated, for a studio apartment in paris, provided by him. there she started manufacturing hats, which quickly enjoyed great popularity among the female members of paris’ high society, befriended by balsan. chanel’s studio on rue de cambon, today’s headquarters of chanel, followed shortly. a further studio was located in biarritz, where mademoiselle in no time successfully revolutionized the recreational fashion of that time, which she despised. chanel was the passionate wearer of a short hairstyle, and she found it absolutely unfitting to wear street shoes with a bathing suit. her determination for a “free” life and the peculiarities of her amorous connections left their mark on her creations, subtly and ironically. with the parisian society as a starting point, chanel’s perception of fashionable womanhood soon found favour with customers internationally, especially in postwar usa. no other woman than mademoiselle chanel herself made trousers socially acceptable for ladies. she brazenly borrowed style elements from men’s fashion, elegantly adapted them for the female body, and with severe joy defied any prevailing fashion rules - as proven for exam-

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“i don’t like it when people speak of chanel fashion. first and foremost, chanel is a style. fashion becomes outdated, style never does,” coco chanel, patron of the house, has pointedly declared in one of her many quotes. ple by her famous penchant for combining real and fake pearl necklaces. even if the privilege of wearing trousers in 1929 was initially only granted to wealthy women … despite chanel’s successful advancement in her work as well as in society, luxury for her only existed in order to make simplicity into something special, like described in her biography by edmonde-charles roux. “i knew exactly that everything wealthy didn’t suit me,” was one of chanel’s famous quotes, which portrayed her rebellious spirit and her drive for individualism in fashion particularly well. her unique style was formed through living out these qualities. another interesting detail can also be found repeatedly in her creations – the camellia, which is considered the covert logo of chanel. the fondness for it, as well as the origin of the double c, however remains a well-kept secret. the house of chanel neither confirms nor denies that mademoiselle (a term she disapproved of, by the way) herself is the master or at least cofounder of this successful graphic creation. the official legend goes as follows: “the great-grandfather of gabrielle chanel, joseph chanel – an innkeeper – built furniture in his spare time, which he decorated with a double initial: two large c’s, consisting of the greek first letters of his name (chi and rho), which formed a circle around a christ monogram.” in the mid-1930s, chanel moved into the apartment above her studio, which after modest beginnings had expanded to cover three stories. for the salon, she had a wrought-iron chandelier designed with rock crystals, into which she had the symbols integrated that were dear to her: the number two for example, the capital letter g in italics, her lucky number five that provided her with a continuous stream of income through the commercialization of the legendary perfume, and le double c. many of her personal items allegedly were marked by her in one of these ways as well. the meaning of these symbols was most likely only known to chanel herself. maybe those markings were just another one of her proclivities – a desire to (in a loving way) own and appreciate things that she deemed special and valuable. one of the many theories about the peculiarity of this logo is concluded from this, as the term luxury in the broadest sense stretches to the attribute “unaffordable”, which at the same time refers to its second character. unaffordable because irreplaceable through emotional values like memories or feelings. exactly those intangible values that one either has or has not are considered the secret of success for almost all logo designs: to be able to capture the zeitgeist or a certain mood, and to reflect it; but especially the ability to take part in it. through karl lagerfeld as the new generation, chanel paid respects to it in “royal” fashion. in silent agreement with madame coco, he did not limit the function of the double c to just a representative symbol on the products – he cleverly integrated it into the various chanel collections as a stylistic element. he presented le double c as well as further chanel symbols, like a picture of coco or the camellia, on the runway, on noble badges made from rhinestone and gold. typical for lagerfeld, he succinctly summarized their meaning, which obviously had only been secretively whispered about so far: “a collection of encrypted messages, to profess one’s affiliation.” more present and provocative than ever before, maître lagerfeld had elevated le double c up to haute couture as a stylish accessory, and had adapted the idea for its use to what was successfully proven before by the cc closure of the 2.55: the logo itself as the object of luxurious desire. through the opulent ostentation of the logo, lagerfeld toys with the label fetish of many chanel wearers; he basically uses the initial function of the logo to underline the message

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of the double c - style and elegance – as well as to pay homage to the creator of this desirable luxury. le double c with its manifold present faces, whether in the form of buttons or noble heels, stays unseizable nonetheless. whatever chanel’s double c may mean, it has to remain a secret. this is the only way the myth will survive, carried on by personalities like lagerfeld, who not only understand how to interpret it but skillfully embody it themselves: the intangible, but desirable something – luxury. according to a further legend le double c is also called the “mademoiselle lock”, because coco chanel - despite many affairs - remained unmarried throughout her life. the two letters hint to a synthesis of her rarely mentioned past and the present she created herself – and were chanel’s symbolic settlement with the only debt she owed to herself. but even this will after all just be another legend in her puzzle of myths. coco chanel passed away in 1971 in her suite at the ritz hotel, where she had taken up residency in her last years. sandra pfeifer

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necessary? es gibt dinge, die braucht man nicht wirklich. oder doch? vor allem bei spielzeug, accessoires, schuhen oder der kunst ist dies eine ewig anhaltende streitfrage: was ist nun wirklich „notwendig“ und was nicht? was wertvoll, was sinnlos? wo endet bescheidenheit und beginnt luxus? und: wer legt all diese normen für uns fest? klare antworten auf diese fragen gibt es nicht. wird es wahrscheinlich auch nie geben. stets ist es das kulturelle und soziale umfeld, welches die perspektive, die wahrnehmung des einzelnen für die schöpferischen dinge der erde schärft. außerdem liegt ein nicht unwesentlicher faktor ja auch darin, wie hoch unser geldvermögen ist, um dinge überhaupt erst als erachtenswert oder gar als „unbedingt notwendig“ betrachten zu können ... wer sich die luxuriösen spielzeuge in dem soeben erschienen buch „luxury toys – top of the world“ (teneues) von patrice farameh ansieht, wird bei manchen dingen staunen, amüsant schmunzeln und sich möglicherweise eine grundsätzliche frage stellen: worin liegt dieser unbändige wille mancher menschen nach so einer art der opulenz zu streben? wahrscheinlich ist es aber eher müßig zu fragen, „warum“ sich jemand nun ein mobiltelefon mit 100-karätigen diamanten kauft, eine 88 meter lange mega-segeljacht um 200 millionen dollar leistet, sich eine luxusimmobilie wie die 30 hektar große necker insel in der karibik aneignet oder einen 200.000 dollar teuren trip mit virgin galactic ins weltall bucht. für diese menschen gilt es vielmehr den „appetit zu befriedigen auf die aufwendigsten, einzigartigsten produkte und ereignisse, die es gibt“, wie herausgeberin patrice farameh in ihrem vorwort betont. es geht darum, „luxus-spielzeuge“ zu haben, welche sich die meisten menschen dieser welt nie leisten werden können, extravagante güter zu besitzen, die unübertrefflich, schlicht ultimativ sind. ob diese luxusgüter letztendlich wirklich zum zenit des glücks führen, lässt sich daraus aber nicht erkennen.

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there are things we don’t really need. or do we? especially when it comes to toys, accessories, shoes or art, there is the eternal dispute: what is really “necessary” and what isn’t? what is valuable, and what is useless? where does modesty end and luxury begin? and who establishes all these norms for us? there are no clear answers to these questions. and there probably never will be. it is always the cultural and social environment that shapes the perspective and the individual perception of the creative things of this world. aside from this, a rather significant factor in making things even worth looking at or deeming them necessary is the extent of our financial assets ... if you look at the luxurious toys in patrice farameh’s recently released book “luxury toys – top of the world”, you will be amazed at some of the things, then smile amusedly, and possibly ask yourself this basic question: where does some people’s irrepressible will to strive for this kind of opulence come from? but it is probably redundant to ask “why” someone would buy a cell phone studded with 100-carat diamonds; afford an 88-meter-long mega yacht for 200 million dollars; purchase a luxury piece of real estate like the 74-acre necker island in the caribbean, or book a trip into space with virgin galactic for 200,000 dollars. for those people, it is essential to “satisfy their appetite for the most lavish, most unique products and experiences available,” as editor patrice farameh points out in the book’s foreword. it is about having “luxury toys”, which most people in this world will never be able to afford; owning extravagant goods that are unsurpassable, the ultimate. but whether in the end these luxury goods truly lead to the zenith of happiness, no one is able to tell.

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absolute driving pleasure kunst und technik vereinen sich bei den autos von bugatti auf höchstem niveau. seit den ursprüngen des unternehmens anfang des 20. jahrhunderts, als der kunstsinnige ettore bugatti das unternehmen im heutigen französischen elsass gründete, hält der mythos rund um die „außergewöhnlichen automobilkunstwerke“ beständig an. im spannungsfeld zwischen ungestümer geschwindigkeit und faszinierendem karosserie-design bewegt sich auch das neue modell „bugatti veyron fbg par hermès“. kunst und konstruktion liegen oft sehr eng aneinander. auch bei ettore bugatti war dies so. ettore wuchs wie sein bruder rembrandt bugatti im künstlerischen umfeld norditaliens auf. sein großvater war architekt und bildhauer, vater carlo galt um die wende des zwanzigsten jahrhunderts als international angesehener möbeldesigner, war bekannt für exotische möbelentwürfe. der ideale nährboden also, um talente für die schöpferische gestaltung und ästhetik zu entwickeln. im jahr 1909 schließlich machte ettore bugatti aus seiner großen begeisterung für herausragende konstruktionen und fahrzeuge seinen beruf und gründete das automobil-unternehmen bugatti. hauptsitz mitsamt fabrik wird molsheim, im heutigen französischen elsass gelegen, wo sich auch heute noch die tochtergesellschaft von volkswagen france, „bugatti automobiles sas“ befindet. ettore bugatti gelang es von anfang an mit seinem künstlerischen talent und seiner ebenso hohen technischen begabung neue maßstäbe im bereich der automobilbranche zu setzen. die „automobilen kunstwerke“, welche in den bugatti-werken gefertigt wurden, sorgten von beginn an für staunen bei allen technikbegeisterten menschen. in den „goldenen zwanzigerjahren“ des vorigen jahrhunderts waren es vor allem der rennsport und die grand prix-rennen, die dem unternehmen eine besonders erfolgreiche note verleihen konnten. es gab viele geschwindigkeitsrekorde, siege und die (renn-)fahrzeuge von bugatti hatten bald den ruf, die besten in sachen geschwindigkeit, eleganz und komfort zu sein. viele industrielle, die high society und wohlhabende

adelige leisteten sich den luxus des „privaten“ rennens mit einem bugatti. der mythos des unternehmens rund um höchste ingenieurskunst und faszinierender automobil-ästhetik entstand, genährt durch viele spektakuläre anekdoten und geschichten wagemutiger rennfahrer. ein status, der bis zum heutigen tag anhält und trotz vieler firmen-turbulenzen in den nachfolgenden jahrzehnten nie an glanz verloren hat. ganz im sinne des legendären gründers und konstrukteurs ettore bugatti, tradition und modernität harmonisch zu verbinden, wurde vor kurzem auch die ehemalige zusammenarbeit mit dem pariser luxushaus hermès wiederbelebt. diesmal in form eines außergewöhnlichen fahrzeugs: „bugatti veyron fbg par hermès“ (fbg = faubourg, anm.) nennt sich dieser „traumwagen der extraklasse“ mit seinem 1001-psmotor und seiner unaufdringlichen und stilreinen karosserie. deutlich zum ausdruck kommen dabei technische leistungsstärke - von 0 auf 100 km/h in 2,5 sekunden, höchstgeschwindigkeit 407 km/h - und exklusives kunsthandwerk, eingebracht durch das luxushaus hermès und dem designer gabriele pezzini. der französische accessoires- und lederspezialist émile hermès war bereits durch seine freundschaft mit ettore bugatti dem automobilbereich eng verbunden. schon in den 1920er jahren machte sich die luxus-manufaktur einen guten namen als spezialist für auto-zubehör wie decken, schuhbeutel, uhren, taschen sowie necessaires und kühlerdeckeln und –figuren. auch bei der veredelung des neuen bugatti veyron fbg par hermès beweist das haus seine hohe kompetenz im

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bereich der eleganten automobil-gestaltung. so erinnern die türgriffe an die ledernen tragegriffe der hermès-koffer. im mitteltunnel zwischen den sitzen finden die (glücklichen) mitfahrer eine ledertasche für kleine reiseutensilien und eine brieftasche vor. die sitze sind, ebenso wie die rückwand zum mittelmotor und der kofferraum, mit zweifarbigem kalbsleder bezogen. im kofferraum befindet sich überdies ein maßangefertigter koffer von hermès. um die räumliche trennung zwischen exterieur- und interieur-design optisch aufzulösen, hat designer gabriele pezzini die traditionelle zweifarbigkeit der bugatti-karosserie aufgegriffen. der farbton des verdecks setzt sich dabei im innenraum fort und kommt beim heckleitwerk wieder zum vorschein. ein juwel des automobilbereichs, das ruhe und ausgeglichenheit ausstrahlt und keine wünsche übrig lässt.

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the cars of bugatti are an appealing, high-quality combination of art and technology. since art-loving ettore bugatti founded the company in the french alsace in the early 20 th century, the myth of their “exceptional automobile artworks” has always prevailed. and it’s this very interplay of dashing speed and fascinating bodywork design that also characterises the company’s new model, “bugatti veyron fbg par hermès“. art and construction are often related quite closely. the same has been true for ettore bugatti. just like his brother rembrandt bugatti, ettore grew up in the art scene of northern italy. his grandfather was an architect and sculptor, his father carlo an internationally renowned furniture designer known for his exotic pieces. so to speak, the ideal breeding ground to develop a talent for creative ideas and aesthetics. back in 1909, ettore bugatti turned his passion for exceptional construction and vehicles into a profession and founded the automobile company bugatti. the company’s headquarters and production site were based in molsheim in the french alsace region, today’s location of volkswagen france’s subsidiary “bugatti automobiles sas”. from the very beginning, ettore’s artistic talents and pronounced technical talent set new standards within the automobile industry, and technology enthusiasts greeted the “automobile artworks” produced by bugatti with astonished ardour. during the “golden twenties” of the past century, the company’s success was closely linked to car- and grand prix-racing. there were many speed records and victories to be celebrated, and bugatti’s (race) cars were soon considered cream of the crop due to their speed, elegance and comfort. many industrialists, members of the high society and wealthy aristocrats indulged in the luxury of having “private” races in their bugatti cars. fuelled by many spectacular anecdotes and stories of intrepid race drivers, the bugatti myth of highest engineering art coupled with fascinating automobile aesthetics was soon spread around the world. and in spite of many ups and downs that were experienced during the ensuing century, this very myth has always prevailed and is still valid today. in line with the credo of legendary founder and engineer ettore bugatti, to combine tradition and modernity in a harmonious way, the company has recently revived their historic links with paris luxury com-

pany hermès. this time, their collaboration revolves around an unusual vehicle: the “bugatti veyron fbg par hermès“ (nb: fbg = faubourg), a top-class dream car with a 1001 hp engine and an unobtrusive, stylish body. the car is not only characterised by top-class technical performance – from 0 to 100 km/h in 2.5 seconds and top speeds of 407 km/h – but also by exclusive craftsmanship on the part of luxury company hermès and designer gabriele pezzini. due to his friendship with ettore bugatti, french accessories and leather specialist émile hermès had always been closely linked to the automobile industry. back in the 1920s, the luxury manufacturer managed to make a name for himself as a specialist provider of car accessories like blankets, shoe bags, watches, bags, necessaries and hood ornaments. this expertise in car design also shows in the new bugatti veyron fbg par hermès. for instance, the door handles echo the forms of handles on hermès luggage. (lucky) passengers aboard the bugatti veyron fbg par hermès will find a dashboard glove compartment designed to hold a selection of small travel accessories and a wallet. both seats are covered in two-toned bull calfskin, and the panel separating the cockpit from the central rear engine is covered in the same fine leather. in addition, the leather-lined trunk holds a specially-fitted hermès case. gabriele pezzini has re-interpreted bugatti’s traditional two-tone carriage work, fostering a fluid, harmonious transition between the car’s exterior and interior design. the colour of the hood extends to the interior of the cockpit, and re-emerges behind, at the level of the rear wing. an automobile gem that exudes calm and balance and leaves nothing to be desired.

characteristics - bugatti veyron fbg par hermès

16-zylindermittelmotor in w-konfiguration mit vier abgasturboladern und 64 ventilen mit 1001 ps bei 6000 u/min. 8 liter hubraum, maximaler drehmoment von 1.250 newtonmeter. bis zu 180 bar bremsdruck, hochleistungsbremse mit kohlefaserscheiben und acht-kolben-monoblock-bremssätteln, titankolben mit edelstahlkrone und keramischer wärmeabschirmung. bei bremsungen oberhalb von 200 km/h wird der als luftbremse fungierende heckflügel auf 113 grad gestellt und sorgt in weniger als 0,4 sekunden für eine erhöhung der bremsleistung. bei einer vollbremsung aus 400 km/h - höchstleistung sind 407 km/h kommt der hochleistungssportwagen unterhalb von 10 sekunden zum stillstand.

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16 cylinder “w“ configuration engine with four turbochargers and 64 valves generating 1001 hp at 6000 rpm. the engine draws on its 8-litre displacement to deliver a maximum torque of 1250 newton-metres. carbon-fibre discs provide brake pressure of up to 180 bars, combined with eight-piston monobloc callipers and titanium pistons fitted with fine steel heads and ceramic heat protectors. apply the brakes at speeds above 200 km/h, and the rear wing acts as an airbrake, positioning itself at an angle of 113 degrees in less than 0.4 seconds, augmenting the stopping power. at 400 km/h – top speed is 407 km/h - emergency braking will bring the sports car to a complete halt in less than 10 seconds.

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heart of silver die edlen schmuckstücke des amerikanischen hauses tiffany & co. sind legendär. als herausragend in stil und anspruch gelten neben den klassischen schmuck- und luxusartikeln vor allem auch die designerkollektionen. allen voran die von schmuckdesignerin elsa peretti und dem architekten frank o. gehry. seit vielen jahrzehnten wird der name tiffany & co. genährt durch unzählige mythen und anekdoten. ausgangspunkt all der geschichten und der aura, welche die exklusiven schmuckstücke seit jahrzehnten umgeben, ist der berühmte flagship-store auf new york’s fifth avenue, über deren shop-ableger der mythos weltweit verströmt und sich immer wieder aufs neue definiert. das berühmte, charakteristische „tiffany blue“, welches auf katalogen, taschen und den edlen schmuckschachteln prangt, blieb über all die jahre sichtbare „landmark“ und konstante. beständigkeit und zeitlosigkeit der hochwertigen produkte waren stets tragende säule in der ausrichtung. das 1837 von charles lewis tiffany und john b. young gegründete us-unternehmen, war bekannt für schlicht-elegante silberwaren und verstand es auch immer wieder, zeitgenössische künstler und designer in die unternehmensphilosophie mit einzubinden. besonders zwei namen haben in den vergangenen jahren mit ihren schmuckstücken bei tiffany & co. für innovation gesorgt: elsa peretti und frank o. gehry. beiden ist es gelungen, der stilausrichtung des hauses zu huldigen und dennoch ihre persönliche sichtweise der ästhetik mit einzufügen.

die gebürtige italienerin elsa peretti war ursprünglich interieur-designerin und ist seit dem jahr 1974 mit dem schmuckunternehmen eng verbunden. ihre liebe gilt den natürlichen, den organischen schmuckformen, die sie in form von knochen, bohnen, äpfeln, schlangen, seesternen, tränen oder herzen liebevoll umsetzt. bei der wahl der materialien setzt sie auf unterschiedlichste werkstoffe. in erster linie wurde die mit vielen auszeichnungen prämierte schmuck-designerin jedoch für ihre arbeiten in sterling silber bekannt. „für mich ist nichts neu“, erläutert peretti ihre sichtweise zu inspiration und ausgangspunkt ihrer werke: „gute linien und formen sind einfach zeitlos.“ einen eher unkonventionellen bezug zu schmuck hat der architekt frank o. gehry. der 1929 in toronto geborene gehört zu einem der innovativsten architekten unserer zeit. bekannt wurde er bei seinen architektonischen arbeiten durch seine fließenden formen und ineinander greifenden konstruktionen, die als „dekonstruktive ästhetik“ bezeichnet wird. zu seinen meisterwerken gehören unter anderem die walt disney concert hall in los angeles, das vitra design museum in weil am rhein oder das guggenheim museum in bilbao. auch der umgang mit ungewöhnlichen materialien zählt zu gehry’s vorlieben. die

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“consistency and timelessness of the high-class products have always been supporting pillars of the corporate direction.” vor zwei jahren für tiffany lancierte schmuckkollektion, zeichnet sich entsprechend durch ein besonderes gefühl für material und formen aus. wertvolle metalle, hölzer und steine verleihen den stücken eine besonders kraftvolle, vitale aura. außergewöhnlicher schmuck, der nicht nur zum frühstück inspiriert ...

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the precious pieces of jewellery from the american house tiffany & co. are legendary. aside from the classic jewellery and luxury articles, the designer collections are considered to be outstanding in style and standards – particularly the ones by jewellery designer elsa peretti and architect frank o. gehry. for many decades, the name tiffany & co. has been nurtured through countless myths and anecdotes. point of origin of all the stories and the aura that has surrounded the exclusive jewellery for decades is the famous flagship store on new york’s fifth avenue, through the branches of which the myth is carried into the world and re-defined anew, time and time again. the famous, characteristic “tiffany blue”, which emblazons catalogues, bags and the precious gift boxes, has remained the visible landmark and constant throughout the years. consistency and timelessness of the high-class products have always been supporting pillars of the corporate direction. the us company, founded by charles lewis tiffany and john b. young in 1837, was known for simple, elegant silverware, and always knew how to integrate contemporary artists and designers into the corporate philoso-

phy. two names in particular have brought innovation to tiffany & co. in the past years with their jewellery: elsa peretti and frank o. gehry. both have managed to render homage to the stylistic direction of the house and at the same time incorporate their personal views of aesthetics. italian-born elsa peretti was originally an interior designer and has had a close connection to the jewellery company since 1974. her love is devoted to natural and organic shapes of jewellery, which she affectionately realizes in the form of bones, beans, apples, snakes, starfish, tears, or hearts. she relies on a wide variety of substances in her choice of materials. but the jewellery designer, who has won many awards, is predominantly famous for her works in sterling silver. “nothing is new for me”, peretti explains her views on inspiration and origin of her works. “good lines and forms are simply timeless.” the architect frank o. gehry has a rather unconventional relation to jewellery. born in 1929 in toronto, he is one of the most innovative architects of our time. he made a name for himself through the flowing forms and intertwined constructions of his architectural works, also referred to as “deconstructive aesthetics”. among his masterpieces are the walt disney concert hall in los angeles, the vitra design museum in weil am rhein, and the guggenheim museum in bilbao. the use of unusual materials is also a favourite of gehry’s. his jewellery collection for tiffany, launched two years ago, is therefore characterized by a special feeling for materials and shapes. precious metals, woods and stones award the pieces a particularly powerful, vital aura. exceptional jewellery that doesn’t only inspire at breakfast ...

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a special rose schon armand petitjean, gründer des französischen kosmetikunternehmens lancôme, hegte eine große leidenschaft für die rose. nicht von ungefähr fungiert die rose deshalb schon seit jeher als exemplarisches sinnbild und logo für die edelmarke, welche sich ganz der schönheit der frau widmet. auch bei der lancierung des neuen parfums magnifique spielt die rose eine maßgebliche rolle - und die farbe rot. die rose verkörpert wie keine andere blume luxus und freude. ein strauß roter rosen für die angebetete, hat schon so manches wunder bewirken können. die rose als symbol gilt als einer der höchsten wertschätzungen bei anlässen und ehrungen. die unterschiedlichen duftnoten der rosenarten stellen ebenso einen essentiellen bestandteil bei einer reihe edler parfums dar. auch die geschichte des renommierten französischen kosmetikhauses lancôme steht im engen zusammenhang mit der aura und des duftes der rose. armand petitjean, parfümeur, kosmetiker und gründer des französischen kosmetikunternehmens lancôme, war fasziniert von der kraft und dem esprit der rose. petitjean, der die marke im jahre 1935 gründete und heute unter dem dach des

l’oréal-konzerns firmiert, dokumentierte dies augenscheinlich in seinem üppig angelegten rosengarten in avray bei paris. seit beginn an ist die rose grundlegender bestandteil der philosophie und kommunikation der französischen marke. sogar eine eigene lancôme-rose wurde gezüchtet, die es seit dem jahre 1973 am markt gibt und deren zylindrische, hell fuchsienrote knospe noch immer im rosenzüchter-katalog delbard zu finden ist. lancôme-gründer petitjean war aber auch fasziniert vom (französischen) charme, von der emotion und schönheit der frau, welche er „mit dem höchsten der welt bescheren“ wollte. die frau steht deshalb traditionell stark im fokus der unternehmerischen ausrichtung aller körperpflege- und kosmetikprodukte.

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“like no other flower, the rose embodies luxury and joy. a bouquet of red roses for a beloved one has often worked wonders.”

als leidenschaftliche liebeserklärung an die „absolute weiblichkeit“ kann auch die lancierung des neuen damen-parfums „magnifique“ gewertet werden. rot, genauer ein leuchtendes, feuriges rubinrot ist jene farbe, welche die sinnlicheit und kostbarkeit dieses duftes sofort erkennen lassen soll. mit wie viel liebe und herzblut an dem gesamtkonzept der neuen duftkreation von lancôme gearbeitet wurde, dokumentiert auch der geschliffene glasflakon. die vertikalen, funkelnden facetten und der ähnlich einem diamant gefertigte, kristalline verschluss lassen eine hommage an die „haute parfumerie“ erkennbar werden. klassisch und dennoch mit zeitgemäßem touch. bei der duftkomposition haben die beiden namhaften parfümeure olivier cresp und jacques cavallier zwei hochwertige rosen-ingredienzien ausgewählt und sie mit einer geheimnisvollen holznote verbunden. entstanden ist dabei eine blumig, würzige note, die von kostbaren safran­­akzenten begleitet wird. hinzu kommt die leicht rauchige nagarmota-essenz, welche die beiden parfümeure auf einer indienreise entdeckt haben und deren inhaltsstoffe aus einer papyrusart gewonnen wird. entstanden ist letztendlich ein damenduft, der einen besonders starken charakter verkörpert und der es schafft, rauchige nuancen sowie lederelemente mit fragiler sanftheit in sich zu vereinen. eine rot schimmernde, feminine duftkomposition, welche der modernen frau in duftender art und weise energie und mut verleiht.

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armand petitjean, founder of the french cosmetics company lancôme, already had a strong passion for roses. it therefore is no coincidence that the rose has always been the exemplary symbol and logo for the luxury brand, which is fully devoted to the beauty of women. for the launch of the new perfume, magnifique, the rose also plays a significant role – as well as the colour red. like no other flower, the rose embodies luxury and joy. a bouquet of red roses for a beloved one has often worked wonders. in symbolism, the rose is considered one of the highest forms of appreciation at events and tributes. the various fragrances of the different kinds of roses are also an essential part of many precious perfumes. the history of renowned

french cosmetics house lancôme is closely related to the aura and the scent of the rose as well. armand petitjean, perfumer, cosmetician and founder of french cosmetics company lancôme, was fascinated by the power and esprit of the rose. petitjean, who founded the brand - which meanwhile trades under the name of l’oréal - in 1935, evidently documented this in his opulent rose garden in avray outside paris. from the very beginning, the rose was an essential part of the french brand’s philosophy and communication. a special lancôme rose even was cultivated, which has been available on the market since 1973, and whose cylindrical, bright-fuchsia buds can still be found in the catalogue of rose grower delbard. lancôme founder petitjean was also fascinated by the (french) charme, the emotion and beauty of women, who he wanted to bestow with “the best in the world”. the main focus in the corporate direction of all hygiene and cosmetic products has therefore traditionally been on women. the launch of the new ladies’ perfume “magnifique” can also be considered a passionate declaration of love to “absolute femininity”. red, or to be exact, a bright fiery ruby, is the color that should immediately reveal the sensuality and preciousness of the fragrance. the amount of love and passion that was put into the general concept of lancôme’s new perfume creation is also documented in the cut glass flacon. the vertical, sparkling facets and the crystalline closure, made to resemble a diamond, reveal homage to the “haute parfumerie”. classic, but with a contemporary touch. for the fragrances composition, the two famous perfumers olivier cresp and jacques cavallier have selected two premium rose ingredients and combined them with a mystical wooden note. the result is a flowery, spicy note, accompanied by precious saffron accents. to this, the slightly smoky nagarmota essence is added, which was discovered by the two perfumers during a travel through india and whose ingredients are extracted from a type of papyrus. the final result is a ladies’ perfume that represents a particularly strong character, and manages to combine smoky nuances and leathery elements with fragile smoothness. a lustrous red, feminine fragrance composition that - in a flavoursome way - bestows energy and courage on the modern woman.

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jonny johansson, founder, designer / acne wie lautet deine lebensphilosophie? ich wünschte ich hätte eine. ich schätze ich bin eher eine person, die durchs leben stolpert.

what is your life philosophy? i wish i had one. i guess i am more of a person that is fumbling through life.

welche momente geniesst du am meisten? am arbeitsprozess habe ich schon immer den recherche-teil genossen; das endergebnis ist nie so befriedigend für mich.

which moments do you enjoy the most? in the work process i have always loved the research part; the end result is never as satisfying for me.

was würdest du sofort ändern, wenn du es dir aussuchen könntest? das kommt darauf an in welchem zusammenhang; wenn ich in einem schönheitswettbewerb wäre, würde ich sagen mein gewicht. das erste was mir in den sinn kommt sind aber all die brücken, die ich in meinem leben hinter mir abgebrochen habe.

what would you change immediately if you were free to choose? it depends in what context; if i was in a beauty competition, i would say my weight. the first thing that pops into my mind though would be all the bridges i have burnt throughout my life.

was bedeutet luxus für dich persönlich? schmerzen und kein essen für mehrere wochen.

what does luxury mean to you personally? pain and no food for several weeks.

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photographer: mick mazzei stylist: bogarka bokor (photo team) hair and make-up: orlando (photo team) using products by lancaster model: veronika weiss


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blouse by aigner, hat by ina bรถckler, panties and belt by vintage & love, tights by wolford, shoes by baldinini


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corsage and panties by i.d. sarrieri, mask by darling frivole


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hat by ina bรถckler, fan by naughty janet, garter belt and panties by valisere, sandals by baldinini


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blouse by rena lange vintage, tights by falke, garter belt by darling frivole, ring by vintage & love


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corsage by darling frivole, crinoline by la perla


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photographer: nathalie mourot stylist: yvette ebengue make-up: melanie sergeff model: ayĂŠ levicha


swimsuit by xuly91 bet

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swimsuit by miss sixty

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swimsuit by xuly bet

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swimsuit by reef, shoes by havaianas

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swimsuit by oye

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distribution

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