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it is only with the heart that one can see rightly



“it is only with the heart that one can see rightly“ the little prince, antoine de saint-exupéry, 1943

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photographer: mar mateu assistant: armando terrero art director: victor celdran video art: jorge cantos photo art: karla gonzalez make up & hair: jose javier fuentes stylist: marc pi単a sala model: asa stensson (francina models) thanks to carol @ www.volitif.com

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jeans by h&m, belt by versace, jacket by h.eich

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jacket by h.eich, tights by wolford, string by la perla, shoes by h&m

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t-shirt by gori de palma, belt by christian lacroix, leggings by american apparel, jacket and shoes by h&m

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shorts by gori de palma, boots by sendra, dress by etxart & panno, jacket by h&m

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dress by etxart & panno, shoes by h&m, bag by christian lacroix

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t-shirt by gori de palma, string by la perla, boots by h&m

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editor’s note

das herz des menschen ist das zentrum all unserer gedanken und ­handlungen. der seelenzustand eines menschen, auch der eines unternehmens, speist sich aus den schwingungen des herzens. galt es gerade im wirtschafts- und arbeitsleben über viele jahre nicht als opportun dem herzen sondern lieber rationellen mechanismen zu folgen, so vollzieht sich nun ein fundamentaler wandel. verstärkt treten humanistische, ethische, „gefühlsorientierte“ elemente an stelle von kühler rationalität. die abkehr von der „ökonomisierung der gesellschaft“ führt uns geradewegs zum herz, zur seele des lebens und menschlichen miteinanders. hier finden attribute wie werte, echtheit, sinn, freude, gespür, schönheit, konsens ... ja auch die liebe, die bekanntlich dem herzen entspringt, zu einer neuen renaissance. finden wir hier gar zu dem vom philosophen platon schon vor über 2.000 jahren ausgerufenen wahren lebensziel des menschen „das gute, das wahre, das schöne“ ? wie auch immer, der kraft des herzens entkommt am ende zum glück niemand ...

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our hearts are the centre of all our thoughts and actions. the souls of people and companies alike are fed by the rhythm of our hearts. while for many years it was considered inappropriate to listen to your heart instead of rational facts, we are now experiencing a fundamental change. humanistic, ethical and “emotional” elements gradually take the place of cool rationality. by turning away from “society’s economization”, we find our way to the heart of things, to the soul of life and human coexistence. concepts like values, authenticity, meaning, happiness, intuition, consensus and love – which as we all know come straight from the heart – are experiencing a new heyday. does this mean we are about to find the true goal in life of “goodness, realness and beauty” proposed by philosopher plato more then 2,000 years ago? in the end, the only thing that counts is the power of the heart, which nobody can withdraw from ... helmut wolf

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heart ... _essence

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fotostory_01 up & down

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csr special ethic style

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verystyleguide ecological green and the city

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canon natural beauty

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helmut wolf yielding fruit

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marlene kelnreiter the beat goes on

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poem into the heart

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_appearance

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fotostory_02 making world better

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g-star raw cooking

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roxy heart girls

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knowledgecotton apparel take action

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denham the jeanmaker

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patagonia green surfing

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puma urban life

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_impression

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pool + aesthetics & humanity

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rado always good

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nespresso grand cru

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better place better for the planet

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pool-guestbook emmerich weissenberger

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fotostory_03 between heaven and earth

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distribution where we are

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network/imprint connect_contact_collect

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www.hummel.dk

BREAD & BUTTER BERLIN SPORT & STREET 20 �22 JANUARY 2010

TERMINAL 2 �CPH� 11 � 14 FEBRUARY 2010

hummel SS10 Footwear Collection ist unter anderem erhältlich bei: hummel Store Berlin, hummel Store Hamburg, hummel Store München, hummel Store Wiesbaden, Görtz 17, Görtz, Foot Locker, Wöhrl Nürnberg, Sport Scheck


teaming up with brazilian charity project “bottletop�, the brand fenchurch also developed a special accessories collection featuring handcrafted bags and belts made entirely from ring-pulls. the proceeds from the recycled ringpull accessories go to charity projects in brazil.

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ethic style die welt und ihre systeme sind im umbruch. jahrzehntelang folgte man scheinbar unwiderruflichen gesetzen, zumeist der marktwirtschaft entlehnt. diese galt es einzuhalten, um an das darin vorgegebene lebensziel irgendwo zwischen karriereleiter, status und macht zu gelangen. „profit und wachstum, um (fast) jeden preis“ lautete die devise. jahrzehntelang wurden märkte, umwelt und nicht zuletzt der mensch bis aufs äußerste gefordert und ausgereizt. so manches paradigma aus dem geschäftsleben hat sich im laufe der jahre zunehmend auf das alltägliche leben und die gesellschaft übertragen. der mensch und die gesellschaft wurden der kosten/nutzen-rechnung unterstellt. häufig war von der „ökonomisierung der gesellschaft“ die rede. „gut wirtschaften“ bedeutet(e) rationale, nutzen-maximierende entscheidungen zu treffen. aussagen wie „geiz ist geil“ und „speed kills“ wurden geboren. zunehmend wurden der mensch und seine bedürfnisse aus den augen verloren. dabei hat sich ein stetig anwachsendes ungleichgewicht entwickelt, bei dem es wenige gewinner und immer mehr verlierer gibt. bereits weit mehr als eine milliarde menschen muss heute mit weniger als einem euro am tag (über)leben. selbst in den wohlhabenden ländern auf dieser erde hat sich die schere zwischen arm und reich dramatisch weit geöffnet. der zunehmende, wirtschaftliche druck hat sich auch negativ auf das gemeinschaftliche gefüge ausgewirkt, mensch und umwelt in arge mitleidenschaft gezogen. der mensch, von jeher sinn- und werteorientiert, wird durch das unverantwortliche handeln mancher einflussreicher entscheidungsträger immer häufiger enttäuscht. auch das vertrauen in den rechtsstaat, einer der grundlegenden fundamente demokratischer gesellschaften und menschlichen zusammenlebens, ist in den vergangenen jahren durch zahlreiche skandale in seinen fundamenten erschüttert worden. immer deutlicher tritt zu tage, dass die wirtschaftskrise im kern eigentlich eine grundlegende system- und vertrauenskrise ist. was nun folgen muss ist ein tiefgehender „transformationsprozess“. eine veränderung des bewusstseins, welche den übergang in eine neue marktund gesellschaftsstruktur einläutet. damit einher muss eine veränderung des konsumverhaltens gehen, eine neue globale weltordnung auf basis der verlorengegangenen sozialen verantwortung - corporate social responsibility (csr) gelebt werden. bei dieser nachhaltig-orientierten neuordnung spricht man bereits von „sinnmärkten“, deren grundsätze in der ethik sowie in einem moralisch-ökologischen verantwortungsbewusstsein fußen. begriffe wie glaubwürdigkeit, sinn, authentizität, respekt, bewusstsein, gefühl, harmonie und konsens bilden dabei das mentale grundgerüst.

an der spitze dieses restrukturierungsprozesses stehen neue formen „grüner“ lebensperspektiven, die schon lange nichts mehr mit dem muffigen „müsli-look“ vergangener zeiten zu tun haben. „strategischer konsum mit stil statt schwer verdaulichem körnerbrot“ hat dies der kulturanthropologe und medienexperte andreas haderlein einmal genannt. „lifestyle of health and sustainable“ als credo einer modernen, ästhetischen und sehr bewussten lebensweise. als vorreiter dieses „green lifestyles“ hat sich in den vergangenen jahren die lebensmittelbranche erwiesen. diese hat gezeigt, dass bio- und fairtrade-produkte beim konsumenten gut ankommen – wirtschaftlichen erfolg und soziale ethik in einklang zu bringen sind. dass sich immer mehr konsumenten zu einem ganzheitlich bewussten lebensstil bekennen, wird nun auch in anderen bereichen der wirtschaft erkannt und thematisch aufgegriffen. große teile der textil- und bekleidungsindustrie, aber auch die technologie- und automobilindustrie vollziehen derzeit substantielle „neufokusierungen“ in richtung clean- und green-tech. nicht zuletzt gehört der öko-sektor für „umweltpräsident“ barack obama zu einer der schlüsselsegmente in den usa, wo in den kommenden jahren millionen von menschen arbeit finden sollen. „saubere“, ökologisch und sozial einwandfreie produkte und dienstleistungen kommen dem ansteigenden bedürfnis der menschen nach „genuss mit persönlicher verantwortung“ entgegen. der selbstbewusste, „grüne konsument“ scheint in zukunft genau darauf zu achten, welcher marke und welchem unternehmen er sein geld geben möchte. nicht mehr billig oder teuer stehen als primäre kaufkriterien im vordergrund. produktcharakteristika wie ehrlichkeit, echtheit und ressourcenschonende produktion stehen im fokus der “neuen konsumenten“. der kunde wird verstärkt einfluss auf die zukünftige produktentwicklung bei der industrie und den unternehmen ausüben. ethik-konsum definiert wesenselemente wie sinnstiftend, authentisch und qualitätsvoll, was sich wiederum auf die gesamte wertschöpfungskette niederschlagen kann. diese form von “neustart” der ökonomie trägt das gute in sich und eine positive aussicht für das gesamte leben auf unserem planten.

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“more and more ecologically ‘clean’ and socially responsible products and services cater to people’s needs for responsible pleasure. this new form of ethical consumption will define values like meaningfulness & authenticity.” nachfolgend präsentieren wir eine auswahl von marken und unternehmen aus dem lifestyle-genre, die bereits auf die zunehmende „ethisierung“ und ökologisierung mit aktivitäten reagiert hat: „easy on the eyes, easy on the body, easy on the planet“. dass sich modeund umweltbewusstsein sehr wohl gut vereinbaren lassen, beweist seit rund 20 jahren die skate- und streetmarke planet earth. das im action sports-segment angesiedelte us-label hat sich bereits vor vielen jahren der nachhaltigkeit verschrieben und seine produkte für damen und herren aus organischen und recycling-materialien gefertigt. die gesamte kollektion aus hemden, t-shirts, kapuzenpullover, jacken, kleidern und accessoires strahlt in natürlichen farbtönen und texturen und besticht durch ein besonders komfortables tragegefühlt. schon seit rund zweihundert jahren gelten die notizbücher von moleskine für künstler und schöpferische menschen als wichtiges instrument ihrer kreativität. eine form von praktikabler, reisefreudiger papierspielwiese, die sich in jeder tasche verstauen lässt und als ständiger begleiter für gedanken und notizen bestens eignet. im sinne der umweltverträglichkeit beinhalten alle „moleskines“ säurefreies papier, die umwelt-zertifizierung fsc (forest stewardship council) wird in nächster zeit erwartet. sehr engagiert gibt man sich ebenfalls im sinne der unterstützung junger kreativer talente und initiativen sowie diverser non-profit-organisationen, woraus sich die grundphilosophie aus schönheit und ethik immer wieder neu erfindet und weiterentwickelt. mit den vor über 30 jahren ins leben gerufenen rolex-preisen hat das renommierte uhrenunternehmen bereits viele zukunftsweisende projekte unterstützt und zur verwirklichung gebracht. im fokus stand und steht bei all den geförderten aktivitäten die verbesserung der lebensqualität auf unserem planeten. jeweils fünf preisträger mit je 100.000 us-dollar und fünf ehrenpreisträger mit je 50.000 us-dollar unterstützung werden alle zwei jahre auserkoren. das spektrum der finanzierten projekte reicht vom schutz seltener und gefährdeter tierarten über die wiederbelebung uralter agrartechniken in den anden und in afrika bis hin zu innovativen erleichterungen des zugangs zu wasser, unterkunft, nahrungsmitteln und medikamenten in entwicklungsländern. keine „zeit“ verstreichen lassen, um gutes zu tun – ein schöner, symbolischer ansatz - gerade für eine uhrenmarke. edelweißextrakt, wiesenschaumkrautöl und reines gletscherwasser sind drei exemplarische inhaltsstoffe, welche die verbindung der kosmetiklinie „baborganic“ mit dem gebirge der alpen verbinden. die aus dem hause babor cosmetics stammende gesichts- und körperpflegeserie unterstützt die alpenschutzkommission cipra (commission internationale pour la protection des alpes) bei den planungen für ein naturerlebniszentrum im deutschen oberallgäu. cipra besteht aus rund 100 organisationen im gesamten alpenraum und engagiert sich für die erhaltung und nachhaltige

förderung dieses gebietes. rund 22 tonnen co2-ausstoß in einem jahr eingespart hat babor cosmetics beim transport der waren durch die zusammenarbeit mit dem dhl-projekt “gogreen”. bei diesem co2-neutralen versandservice werden alternative kraftstoffe wie biogas als auch alternative fahrzeuge mit hybrid-technologie verwendet. der berliner flughafen tempelhof ist nicht nur ein außergewöhnlicher standort für die mode- und kreativveranstaltung bread & butter, sondern auch starkes symbol der brüderlichkeit und des zusammenhalts. während der berlin-blockade durch die sowjetische besatzungsmacht im jahr 1949 bildeten die legendären „rosinenbomber“ (flugzeuge) die so genannte „berliner luftbrücke“, welche die versorgung der einwohner garantierte. dem gedanken der nächstenliebe und der ethik wird deshalb zu jeder veranstaltung der bread & butter großer freiraum eingeräumt. so wurden beispielsweise im sommer 2009 „ärzte ohne grenzen“ sowie das berliner kinderhilfsprojekt „die arche“ unterstützt, welches sich für kinder aus sozial schwachen familien einsetzt. ebenfalls dem charity-gedanken verpflichtet hat sich auch das projekt „bbb by uslu airlines“, einer nagellacklinie, aus deren erlös ebenfalls „die arche“ unterstützt wurde. „wo kinder sind, da ist ein goldenes zeitalter!“, meinte schon der philosoph novalis im 18. jahrhundert. kindern gerade in krisensituationen ein lächeln zu schenken und eine perspektive zu geben, ist das ziel des sozialen engagements der uhrenmarke chronoswiss. mit dem ins leben gerufenen „chronokids award“ unterstützt das unternehmen die initiative horizont e.v., einem in münchen angesiedelten gemeinnützigen verein, der obdachlosen kindern und müttern unterstützung und unterkunft bietet. beim chronokids award stellt die marke den kindern das charakteristische ziffernblatt des uhrenmodells „orea automatique“ zur freien gestaltung zur verfügung. im rahmen des 25-jahr-jubiläums von chronoswiss im jahr 2008 gestalteten dabei eine reihe junger künstler zwischen 6 und 16 jahren einfallsreiche motive. diese kunstwerke sind auf zehn uhrenunikaten der chronokids charity-edition erhältlich. deren erlös kommt der initiative horizont zugute. dem südafrikanischen abenteurer mike horn treibt der unbändige wille an, grenzenlose schönheit auf der welt zu entdecken, diese zu schützen und die erkenntnisse daraus vielen menschen teil werden zu lassen. diese innere kraft hat ihn schon zu fuß durch die antarktis, auf eine unmotorisierte erdumkreisung oder auf den himalaya geführt. derzeit ist horn auf einem 35 meter langen, ökologisch optimierten segelschiff unterwegs, um auf die globale umweltzerstörung aufmerksam zu machen. mit insgesamt 144 jungen studenten zwischen 13 und 20 jahren werden kontinente und klimazonen der welt erkundet, erforscht und gesäubert. begonnen hat die expedition ende 2008, etwa vier jahre lang soll sie andauern und horn mitsamt den „young explorers“ über den gesamten globus führen. unter dem motto „explore, learn, act“ stehen forschungsarbeiten sowie das säubern von müll aus den meeren auf der tagesordnung. das mit

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south-african adventurer mike horn is driven by the urge to discover the planet’s most beautiful spots, have them protected and share his knowledge with the public. at the moment, horn is on an eco-voyage with a 35 m sustainable sailboat to raise awareness for global environmental destruction. the four-year expedition started in late 2008 and will take horn and his young explorers to the most diverse regions of the planet. in accordance with the motto of the expedition, “explore – lean – act”, the project will engage in research activities and ocean clean-ups.

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since the establishment of the rolex awards some 30 years ago, the renowned watch manufacturers have supported and implemented many trend-setting projects focused on improving our quality of life on planet earth. the supported projects range from the protection of endangered animals and the reactivation of ancient andean and african agricultural technologies to innovative ideas to facilitate access to water, accommodation, food and drugs in developing countries.

“it must come an altered consumer behaviour shifting towards a new, global world order based on newly found corporate social responsibility (csr). this sustainable new order creates purpose-driven markets based on ethics and moral ecological responsibility.�

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allen high tech-raffinessen ausgestattete schiff enthält auch zwei 440 ps-starke dieselmotoren des sponsors mercedes-benz. beide motoren gehören zu den derzeit emissionsärmsten motoren. armut hat viele gesichter. mangelndes sehvermögen kann gerade für menschen aus entwicklungsländern zu einer immens schweren hürde in der bewältigung des täglichen überlebenskampfes werden. onesight, eine stiftung der luxottica-gruppe (u. a. brillen von chanel, dkny, ray ban ...), versucht dagegen mit gezielten hilfeleistungen, forschungsprogrammen und ausbildungen anzukämpfen und gemeinnützige sehkraftprogramme zur verbesserung des sehvermögens zu unterstützen. speziell in den usa konnten viele brillenträger dazu begeistert werden, gebrauchte brillen zu sammeln und abzugeben. diese von freiwilligen gereinigten, reparierten und aufbereiteten modelle werden anschließend an mobile kliniken in den krisenregionen verteilt. jährlich werden 20 mobile kliniken in entwicklungsländern „veranstaltet“ und an rund 20.000 menschen augenuntersuchungen durchgeführt. auch im deutschsprachigen raum möchte man das sammeln gebrauchter brillen weiter etablieren. der fußabdruck, aber einmal im positiven sinne. das skate- und surfwearlabel etnies hat in diesem zusammenhang eine besonders sympathische wie auch originelle art und weise gewählt, um mehr umweltbewusstsein in die welt zu bringen. das sandalen-modell „chalotas“ hinterlässt im sand nämlich die botschaft „preserve the ocean. respect the beach. don’t litter“. dieser gut gemeinte satz findet sich entsprechend auf der natürlichen korksohle des modells. für das design zeichnen die malloy brothers verantwortlich, welche zu den weltbesten surfern zählen. bestens geeignet für den nächsten strandbesuch und sommerlichen strandspaziergang mit gutem gewissen. originalität und einflüsse aus verschiedensten lebensstil-bereichen waren stets markenzeichen der englischen streetwear-marke fenchurch. gerade der künstlerische ansatz der originellen prints und artworks auf t-shirts und kapuzensweater gehört zur kernphilosophie jener marke, deren namensgeber der gleichnamige bahnhof in london ist. als organische weiterentwicklung hat sich vor einigen jahren nun die linie „fenchurch friendly“ entwickelt, die ganz dem umweltfreundlichen gedanken folgt. mit einer aus 100 % organischen materialien gefertigten t-shirt-kollektion spiegelt sich dieser grundsatz deutlich wieder. durch die kooperation in brasilien mit dem charity-projekt „bottletop“ entwickelte sich vor einigen jahren eine eigene accessoires-kollektion, deren highlight handgemachte taschen und gürtel aus dosenverschlüssen sind. der erlös der aus gesammelten und neu zusammengesetzten dosenverschlüssen gefertigten recycling-accessoires kommt sozialen hilfsprojekten in brasilien zugute. ein gutes beispiel für die verbindung zwischen lifestyle und nachhaltigkeit.

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the social systems of our world are in upheaval. for many decades now, we have been abiding by strict laws, most of them dictated to us by the free market economy. we were brought up to follow these rules in order to achieve the dictated mix of a successful career, a reputable image and power. our motto: to gain profit and growth by (almost) all means. for decades, we have been challenging and exploiting the world’s markets, our environment and last but not least its people. many benchmarks from the business world have become valid guidelines for our everyday lives. our society has been the subject to a commercial cost-benefit calculation, leading to the often cited “economization of society”. up until today, successful economic activity has been defined by making rational, profit-maximizing decisions and living by cues such as “thrifty is nifty” or “speed kills”. during the course of these events, less and less importance has been placed on people’s needs, leading to a growing imbalance between very few winners and more and more losers.

in today’s society, more than one billion people are forced to live to survive with less than 1 euro each day and even the wealthier states have experienced a dramatic widening social gap between the rich and the poor. the increasing economic pressure has also had negative effects on social networking, taking its toll on the environment and its people. in the search for meaningful ethical values, people are growing increasingly disappointed with the irresponsible behaviour of some of the world’s most influential decision makers. what’s more, people’s trust in the constitutional state, one of the most fundamental pillars of democratic society and human coexistence, has been shattered by numerous scandals all through the past few years. it is gradually becoming more and more evident that the economic crisis is actually a crisis of basic systems and beliefs. ahead of us must lie a fundamental “process of transformation”, a change of awareness heralding the coming of new market and social structures. with it must come an altered consumer behaviour shifting towards a new, global world order based on newly found corporate social responsibility (csr). this sustainable new order creates purpose-driven markets based on ethics and moral ecological responsibility. these new markets rest on the mental pillars of credibility, meaning, authenticity, respect, awareness, emotions, harmony and consensus. this restructuring process is spearheaded by a new “green” perspective on life that is far from the dusty “muesli look” of former times, once termed by cultural anthropologist and media expert andreas haderlein as “stylish strategic consumption instead of stodgy whole-grain bread”. as a pioneer of this modern, aesthetic and conscious “lifestyle of health and sustainability”, the food industry has pushed the sales of popular organic and fair trade products, marrying economic success with social ethics. as more and more consumers switch to this new, more conscious lifestyle, an increasing number of economic sectors follow the trend. major players from the textile and clothing industry as well as the technology and automotive business are gradually shifting their focus towards “clean and green” technologies. this trend is also supported by “green president” barack obama, who predicts this to be one of the key developments for the future of the united states, creating future jobs for millions of people. more and more ecologically “clean” and socially responsible products and services cater to people’s needs for “responsible pleasure”. the conscious new green consumer will think twice about which brands or companies to support with his money. “cheap” and “expensive” have ceased to be the main purchase criteria, giving way to honest, authentic and resource-saving products. consumers will have a major influence on future product developments in companies and industries. this new form of ethical consumption will define new values like meaningfulness, authenticity and quality, which in turn will influence the entire supply chain. this new start for our economy is for the greater good and gives us a positive outlook on our life on planet earth … in the following, we present a selection of brands and companies for you from the lifestyle segment which have already reacted to the increasing “ethization” and ecologization of our world: “easy on the eyes, easy on the body, easy on the planet.” skate and street wear brand planet earth have been showing us for more than 20 years how to successfully combine fashion with environmental awareness. for many years, the us action sports label has been guided by the principles of sustainability, producing their women’s and men’s wear collections from organic recycling materials. all of their shirts, t-shirts, hoodies, jackets, dresses and accessories boast natural shades and textures and are extremely comfortable to wear. for more than 200 years, the notebooks of moleskine have served as an essential instrument for artists and creative thinkers, offering them a practical, portable playground to jot down their ideas and inspirations. to protect the environment, all moleskines are made with acid-free

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with their “chronokids award” the watch manufacturer chronoswiss supports the non-profit initiative horizont e.v. caring for homeless children and their mothers. the chronokids award challenged the young artists aged between 6 and 16 to design the dial face of the chronoswiss watch “orea automatique” with their creative input.

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“the new green consumer will think twice about which brands or companies to support with his money. ‘cheap’ and ‘expensive’ have ceased to be the main purchase criteria, giving way to honest and resource-saving products.” paper and soon the entire product portfolio will be fsc (forest stewardship council) certified. in line with their company philosophy of beauty and ethics, moleskine also supports young creative talents and initiatives as well as numerous non-profit organizations. since the establishment of the rolex awards some 30 years ago, the renowned watch manufacturers have supported and implemented many trend-setting projects focused on improving our quality of life on planet earth. every two years, the brand sponsors five awardees and five honorary winners with us$ 100,000 and us$ 50,000 respectively. the supported projects range from the protection of endangered animals and the reactivation of ancient andean and african agricultural technologies to innovative ideas to facilitate access to water, accommodation, food and drugs in developing countries. “wasting no time in doing good” – what a beautiful motto for a watch manufacturer. edelweiss extracts, lady’s smock oil and pure glacier water are only three of the many precious ingredients underlining babor cosmetics’ close relationship with the alps. with their skin and body care products, the company supports the alpine protection group cipra (commission internationale pour la protection des alpes) in its plans to construct an interactive nature centre in the upper allgäu. cipra represents more than 100 alpine organizations working for the preservation and sustainable development of the region. by observing dhl’s gogreen environmentally compatible guidelines in the production and shipping of products, babor cosmetics have cut down 22 tons of co2 emissions in one year. this carbon-neutral shipping option makes use of alternative fuels like biogas and vehicles with hybrid technology. the berlin tempelhof airport isn’t just an exceptional venue for the creative fashion event bread & butter, but also a strong symbol of brotherliness and solidarity. during the berlin blockade by the soviet union in 1949, the legendary “candy bombers” (airplanes) organized the berlin airlift to carry supplies to the people in west berlin. that’s why bread & butter likes to pay tribute to charity and ethics at every one of their events. in summer 2009 they supported médecins sans frontières and the children’s project “die arche” for needy children in berlin. this german association is also backed up by the proceeds from the nail polish project “bbb by uslu airlines”. back in the 18th century, famous philosopher novalis said that “where children are, there is the golden age”. especially in times of economic trouble, watch manufacturer chronoswiss likes to put a smile on the faces of children in need and give them a new perspective in life. with their “chronokids award” the company supports the non-profit initiative horizont e.v. caring for homeless children and their mothers in munich. created by chronoswiss on occasion of their 25th anniversary in 2008, the chronokids award challenged the young artists aged between 6 and 16 to design the dial face of the chronoswiss watch “orea automatique” with their creative input. the company manufactured ten unique watches

with the winning motifs in their chronokids charity edition, the proceeds of which go to the horizont initiative. south-african adventurer mike horn is driven by the urge to discover the planet’s most beautiful spots, have them protected and share his knowledge with the public. this motivation has pushed him to explore the antarctic by foot, circumnavigate the world unsupported and without engines or travel to the himalayas. at the moment, horn is on an ecovoyage with a 35 m sustainable sailboat to raise awareness for global environmental destruction. over the course of the trip, 144 students aged between 13 and 20 will explore, investigate and clean different continents and climatic zones. the four-year expedition started in late 2008 and will take horn and his young explorers to the most diverse regions of the planet. in accordance with the motto of the expedition, “explore – lean – act”, the project will engage in research activities and ocean clean-ups. the high-tech boat is equipped with two 440 hp diesel engines of sponsor mercedes-benz, which are especially low in emissions. poverty has many different faces. especially for people in developing countries, impeded vision can be a real handicap in their daily struggle to survive. onesight, a luxottica group foundation (also known for their chanel, dkny or ray ban eyewear), is a family of charitable vision care programs dedicated to improving vision through outreach, research, education and support of charity projects. in the us, they encouraged numerous spectacle wearers to donate their used glasses. the collected eyeglasses are then cleaned, repaired and sorted by volunteers for distribution on global clinics in conflict areas. twenty clinics are held each year in developing countries and approximately 20,000 people are screened during each clinic. in the future, the foundation also plans to conduct similar initiatives to collect used glasses in the german-speaking countries. to raise awareness for environmental problems in an original way, skate and surf wear label etnies has decided to ‘make a smaller footprint’. the brand’s “chalotas” sandals designed by famous surfers the malloy brothers feature a sponge rubber tread embossed with the environmentally friendly message “preserve the ocean. respect the beach. don’t litter“. a must-have item for your next trip to the beach or environmentally friendly summer walk! british street wear brand fenchurch has always stood for originality and varied lifestyle influences. their basic philosophy of the label named after london’s fenchurch street railway station is underlined by the original prints and artworks on their t-shirts and hoodies. a few years ago, the brand launched their environmentally friendly “fenchurch friendly” fashion line including a 100 % organic t-shirt collection. teaming up with brazilian charity project “bottletop”, the brand also developed a special accessories collection featuring handcrafted bags and belts made entirely from ring-pulls. the proceeds from the recycled ring-pull accessories go to charity projects in brazil. a fine example of a successful combination of lifestyle and sustainability.

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green and the city zunehmend verkehrsreiche räume und ein ansteigend ökologisches bewusstseinswandel vieler menschen in den großstädten lassen die nachfrage nach „grünen kultur- und lebensinseln“ stetig anwachsen. auch immer mehr shops und initiativen der mode- und lebensstil-branche widmen sich „grünen“ konzepten und inhalten. hedonismus und konsum, ja, aber in ausgewogener, gesunder art und weise. die stadtreiseführer der verystyleguide ecological-serie fokussieren und kultivieren seit einigen jahren grünes leben und ökologischen konsum. „act now, or ...“ lautete die durchaus harsche ansage der fashiondesignerin katharine hamnett vor einigen jahren im hinblick auf ökologisches und ethisches handeln. die englische modemacherin, deren unternehmensphilosophie auf einem ethischen kontext beruht, setzt seit langer zeit eindeutige wie klare botschaften in die welt, doch endlich etwas für die umwelt und einen bewusst „gesunden konsum“ zu tun. klimawandel und die drohende zerstörung und aushöhlung vieler landschaften und energieressourcen auf der erde haben ein umdenken zwingend notwendig gemacht. vor allem in den großen metropolen der westlichen industrieländer manifestierte sich dieses anliegen bei immer mehr menschen. auch uscha pohl, gründerin der seit dem jahr 2000 erscheinenden „verystyleguides- und verystylemaps“, einer reiseführerserie für ausgewählte mode- und lebensstilpunkte in städten wie paris, london, new york und berlin, beschäftigte das thema des „ethischen und ökologischen konsums“ seit langer zeit. die in london beheimatete herausgeberin versuchte einen weg zu finden, die ökologisch korrekte denkweise in das inhaltliche konzept der „very“-guides mit einzubinden. gerade das lebensumfeld der kreativen und künstlerischen szenen in den städten, so der grundgedanke von uscha pohl, sollte mit ethischen und ökologischen elementen verbunden werden. im jahre 2006 schließlich entschloss sich die in london und paris lebende herausgeberin ihre auf stil- und designer-spots spezialisierte reiseführer-serie um einen „grünen“ schwerpunkt zu erweitern. unter dem titel „verystyleguide ecological“ startete man mit der darstellung ökologischer und biologischer lifestyle-spots in london in form eines reiseführers und stadtplans. explizit herausgehoben wurden dabei modeund accessoires-shops, kosmetik-läden und interieur-geschäfte mit ökologischer und nachhaltiger ausrichtung. außerdem bio-restaurants, -bars, -cafes, -bäckereien, -supermärkte, adressen für fahrrad-verleihe, elektro-autos, einkaufsmöglichkeiten für alternative medizin als auch adressen von bauernmärkten, ethik-banken usw. was mit dem „verystyleguide ecological“ in london angefing, hat sich in der zwischenzeit auf ethische und ökologische lebensstil-punkte

der städte new york, paris und berlin ausgeweitet. die im pocketformat erscheinenden reiseführer beinhalten jeweils auch einen handlichen stadtplan, welcher stadtvierteln und gegenden mit verdichteten „green spots“ heraushebt. erhältlich sind die mit dem umweltzeichen fsc (forest stewardship council) zertifizierten „eco-reiseführer“ in kunstgalerien, mode- und conceptstores. auf der webplattform www.very-eco.com ist zudem ein forum eingerichtet, um laufend aktualisierung und ergänzungen vornehmen zu können. zudem werden auf dieser website marken, unternehmen und produkte vorgestellt, die sich ökologischen, ethischen als auch stilvollen grundsätzen verpflichtet haben. die gebürtige deutsche uscha pohl, ursprünglich als mode-designerin in new york und london tätig, lancierte bereits im jahr 1997 die erste ausgabe des nach wie vor erscheinenden mode- und kunstmagazins „very“. in diesem medium soll die verbindung und das „bessere verständnis“ zwischen kunst und mode hergestellt werden. mit den verystyleguides ecological steht nunmehr die verbindung zwischen kunst, mode und ethischem verhalten im vordergrund. es scheint so, als würde diese verschmelzung gut gelingen und sich hier eine zukunftskräftige symbiose zwischen anspruchsvollem genuss und gutem gewissen entwickeln ...

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increasingly congested areas and a rising ecological awareness among many people in large cities are causing the demand for “islands of green culture and lifestyle” to grow steadily. more and more stores and initiatives in the fashion and lifestyle industry are also devoting themselves to “green” concepts and matters. hedonism and consumerism, yes – but in a balanced, healthy kind of way. for some years now, the city travel guides from the “verystyleguide ecological” series have been cultivating and focusing on a green way of life and consumption. “act now, or ...” were the words of fashion designer katharine hamnett’s rather harsh appeal regarding ecological and ethically correct actions a few years ago. for a long time, the british fashion designer

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“hedonism and consumerism, yes, but in a balanced, healthy kind of way. for some years now, the travel guides from the verystyleguide ecological series have been cultivating and focusing on a green way of city life” has been releasing distinct and clear messages into the world to finally do something for the environment and a consciously “healthy way of consumption”. climate change and the impending ruin and exhaustion of many of the world’s landscapes and energy resources have made a change of thinking mandatory. in the large metropolises of the western industrialized countries in particular, this concern is manifesting itself in more and more people. uscha pohl, founder of “verystyleguides and verystylemaps” (published since the year 2000), a travel guide series for selected fashion and lifestyle hotspots in cities like paris, london, new york and berlin, has also been dealing with the subject of “ethical and ecological consumption” for a long time. the london-based publisher attempted to find a way of incorporating ecologically correct thinking into the content of her “very” guides. uscha pohl’s basic idea was to connect the environment of the cities’ creative and artistic scenes with ethical and ecological elements. in 2006, the publisher, who lives in london and paris, finally decided to add a “green” aspect to her travel guide series which focuses on style and designer hotspots. under the title “verystyleguide ecological”, she began by portraying ecological and organic lifestyle spots in london in the form of a guidebook and city map. it explicitly featured fashion and accessory stores, cosmetics shops and interior design stores with an ecological and sustainable focus, as well as organic restaurants, bars,

coffee shops, bakeries and supermarkets, addresses of bicycle rental locations, electric cars, shopping facilities for alternative medicine, locations of farmers markets, ethical banks and more. what began with the “verystyleguide ecological” in london has by now expanded to include ethical and ecological lifestyle hotspots in the cities of new york, paris and berlin. the pocket-size travel guides each include a handy city map, which highlights neighbourhoods and areas with a high density of “green spots”. the “eco guidebooks”, certified with the fsc (forest stewardship council) environmental label, are available at art galleries, fashion and concept stores. the internet platform www. very-eco.com also features a forum, where updates and additions can be entered on an ongoing basis. furthermore, the website portrays brands, companies and products that have committed themselves to ecological, sustainable as well as stylish principles. back in 1997, german-born uscha pohl, originally a fashion designer in new york and london, launched the first issue of the fashion and art magazine “very”, which is still published today. the medium strives to create a connection and a “better understanding” between art and fashion. with the verystyleguides ecological, the focus is now on the connection between art, fashion and “ethically correct” behaviour. it seems as if this is a successful fusion, developing a promising symbiosis of sophisticated indulgences and a clean conscience …

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© Julien Grignon

natural beauty tausende rosa flamingos schwärmen über die weitflächige landschaft hinweg, weiße wildpferde traben durch salzwasserlagunen, eine pulsierende fauna und flora, die jedem betrachter den atem raubt. wer sich in dieser fast paradiesisch anmutenden landschaft an einem exotischen teil der welt wähnt, der irrt. mitten in europa, genauer in südfrankreich liegt das naturschutzgebiet camargue, wo der meeresbiologe und preisgekrönte naturfotograf fergus kennedy ein beeindruckendes potpourri an naturfoto-impressionen festgehalten hat. fotografiert hat fergus dabei mit canon’s neuer spiegelreflex kamera eos 7d. dieses modell zeichnet sich unter anderem durch den neu entwickelten 18 megapixel cmossensor und die reihenaufnahmen von bis zu acht bildern pro sekunde aus. die rund 1.000 km2 große camargue gilt als europas größtes flussdelta und verfügt über riesige salzseen. in diesem paradies tummeln sich um die 400 vogelarten. an die 20.000 „große flamingos“ leben hier und sorgen für ein sich täglich wiederholendes spektakel am himmel. die frei lebenden weißen camargue-pferde zählen ebenfalls zu den highlights dieses von der unesco als weltkulturerbe ausgezeichneten gebietes. der filmemacher und naturforscher kennedy hat neben dieser foto-dokumentation bereits an einigen naturschutzprojekten gearbeitet, unter anderem an der erforschung der ökologischen verfassung der sandstrände chiles oder des verhaltens von delphinen und walen in schottland. kennedys naturfotografien wurden in einer reihe von büchern, magazinen und tageszeitungen wie elle und sunday telegraph publiziert.

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thousands of pink flamingos are swarming across the vast landscape; white wild horses are trotting through salt water lagoons - a pulsating fauna and flora that is breathtaking for every observer. if you believe this almost paradisiacal landscape to be located in some exotic part of the world, think again. in the middle of europe, in southern france to be exact, lies the nature reserve of camargue, where marine biologist and award-winning nature photographer fergus kennedy captured an impressive potpourri of nature photo impressions. thereby fergus used canon’s latest digital slr eos 7d. amongst others this model is characterized by the newly developed 18 mp cmos sensor and 8 fps shooting. covering approximately 1,000 km2, the camargue region is considered europe’s largest river delta, with around 400 species of birds cavorting around its giant salt lakes. close to 20,000 “great flamingos” live here, making a spectacle in the sky every day. the free-living white horses of the camargue certainly are also among the highlights of this region which is a designated unesco world heritage site. besides this photo documentary, film maker and marine biologist fergus kennedy has worked on various other nature conservation projects before, for example the exploration of the ecological conditions of chile’s sandy beaches, or dolphin and whale behaviour research in scotland. kennedy’s nature photographs have been published in a number of books, magazines and newspapers such as elle or the sunday telegraph. see the whole story at www.canon.de/ihregeschichten www.canon-europe.com/takestories

special advertising section

all photos taken by fergus kennedy with canon eos 7d

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yielding fruit natur macht ruhig, offen und klar. schon ein kurzer moment inmitten von pflanzen und tieren lässt unsere seele aufatmen, den geist erwachen und kraft spendende energie entstehen. ein essay über die enge verbindung des menschen zur natur und unsere ewig anhaltende sehnsucht nach der blühenden wiese, dem rauschenden meer und dem garten unserer träume. „alles, was gegen die natur ist, hat auf dauer keinen bestand.“ charles darwin ein spaziergang durch den wald, der blick über das meer erfüllt uns mit freude und reinem glück. der blick des menschen in die natur geht einher mit dem angenehmen gefühl des daseins. warum das so ist, versucht der promovierte philosoph und meeresbiologe andreas weber in seinem werk „alles fühlt – mensch, natur und die revolution der lebenswissenschaften“ heraus zu finden. dabei kommt weber zu einer grundsätzlichen erkenntnis: tiere und pflanzen sind uns inniger verwandt, als wir lange angenommen haben. an all der fauna und flora um uns „erfahren wir die zentralen dimensionen unserer gefühle, ohne die wir seelisch verkümmern müssten.“ dies sei auch der grund, warum der mensch sich so sehr von der natur angezogen fühlt. nur wenn wir die natur bewahren, so weber, lasse sich langfristig auch unsere eigene humanität und freiheit erhalten. dass die freude, die sehnsucht nach anderen lebewesen und der natur keiner sentimentalen, romantischen oder esoterischen illusion entspringt sondern vielmehr unserem ewigen lebenswunsch entspricht, dafür legt der deutsche meeresbiologe in seinem buch ein deutliches plädoyer ab. weber zitiert den griechischen philosophen aristoteles, der auch tierforscher war und schon vor über 2.000 jahren zu folgender erkenntnis kam: „alles lebendige strebt nach sein. ein wesen sehnt sich zu sein, zu dauern ... mehr zu sein. es dürstet danach, sich zu entfalten, fortzupflanzen, auszubreiten, mehr von diesem kostbaren stoff aufzusaugen, dem man einatmet – diesen durst nennt man leben.“ sein und entfalten kann sich der mensch erst aus der gesamten natur heraus, die ihn umgibt. es gelte daher, die natur nicht nur zu schützen, weil sie uns nützt oder schon vor uns da war, sondern weil wir sie lieben und brauchen: der mensch ist teil der natur und natur ist teil von uns. bereits in der felskunst der vormenschen - bis zu den heutigen aborigines - sind es fast immer tier-lebewesen und kreaturen, die symbolisch zur selbstfindung und zum menschlichen selbstverständnis gedient haben. auch leben und lebten viele stammesvölker stets in enger beziehung und ehrfurcht zu tieren, pflanzen und sogar steinen. für viele humanökologen ist heute klar, dass tiere für die menschen des altertums notwendig waren, um die eigene welt zu verstehen: natur war ordnung, eine form von gesellschaft, die zueinander in einer vielzahl von beziehungen stand. anhand des verhaltens von kindern kann der in uns vorhandene enge bezug zur natur sehr gut beobachtet werden. bewegen sich kinder in der natur, so klettern sie sofort auf bäume, planschen im wasser, sammeln stöckchen, blüten, käfer und würmer – sie sehnen sich danach, in eine zutiefst bewegte welt einzutauchen. schon das erste bilderbuch eines jeden kindes ist ein tierbuch, und das in jeder kultur. kinder sind

fasziniert, förmlich magnetisch angezogen von tieren. bis hin zum stoffund kuscheltier gehört das tier zu einem wesentlichen bestandteil in diesen prägenden jahren des heranwachsens. kinder lieben hunde, katzen, schlangen, löwen, elefanten, affen, tiger und nashörner wegen deren lebendigkeit - und auch dafür, sich eben dadurch selber besser verstehen zu lernen. der anthropologe claude lévi-strauss hat die hypothese erstellt, dass das tier „für das wilde denken“ im menschen notwendig ist. der humanökologe paul shephard meint gar, das sechsjährige geistig und seelisch noch immer „die kinder prähistorischer jäger“ sind. wie auch immer: „jede berührung mit der natur erschüttert unser selbstverständnis als biologisches wesen, wie der windhauch die krone eines baumes“, drückt es der philosoph andreas weber aus. wer genauer auf unsere lebensformen blickt, kann „die spur des natürlichen“ überall erkennen – auch in den städten, auf den straßen, in den häusern und wohnungen. neben großstädtischen parks und grünflächen ist natur vor allem in vielen privatgärten, dachgärten, an blumtöpfen auf fensterbänken und anhand schmückender natur-elemente sicht- und fühlbar. tischdecken, tapeten und interieur-dekoration werden geziert von musterungen aus blumen und blüten. natur manifestiert sich beim menschen auch in der engen beziehung zu den haustieren, welche seit vielen jahren nicht nur als nutztiere dienen sondern soziale und emotionale sehnsüchten befriedigen. „alle unsere eigenschaften, auch die menschlichsten, sind aus organischem boden entwachsen!“ befindet der meeresökologe weber. „deshalb kann sich der mensch nur ganz verstehen, wenn er sich als kulturwesen innerhalb der natur versteht.“ das größte risiko der umweltzerstörung sieht weber deshalb darin, dieses verständnis zu verschütten. wie stark naturgesetze auf unser verhalten wirken, zeigt sich in vielen facetten des

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menschlichen daseins. stimmungsschwankungen, triebe und instinkte begleiten und bestimmen unser ganzes leben und verhalten. die worte „gier“ und „machtstreben“ zeigen deutlich auf, wie sehr der scheinbar zivilisierte, moderne mensch nach wie vor von animalischen instinkten und emotionen angetrieben ist. zu dieser erkenntnis gelangen auch der wirtschaftsnobelpreisträger george a. akerlof und der ökonomieprofessor robert j. shiller in ihrem werk „animal spirits“. darin tritt zu tage, wie sehr (wirtschaftliche) entscheidungen zumeist auf „animalische instinkte“ zurück zu führen sind - manchmal auch mit zerstörerischem ausgang. von der natur lernen wir jedoch, dass selbst die größte katastrophe sich in kurzer zeit wieder in blüten verwandelt - und damit hoffnung für uns selbst entsteht. der baum beispielsweise symbolisiert in vielen tradierten kulturen das leben und die erneuerung: nach jedem „tod“ im winter folgt im frühjahr das erwachen, begleitet von wachstum und früchten. produktivität, neuheit, harmonie, aber auch auflösung und scheitern sind also nicht nur teil des menschen, sondern gehören zum selbstverständnis der gesamten natur. alles was lebendig und schöpferisch ist, im zustand ständiger erneuerung, kann deshalb auch durch pflanzensymbole ausgedrückt werden. „nichts ist so vollkommen wie die weisheit der natur“ lautete das motto der expo in japan vor einigen jahren. die natur hatte lange zeit, all die faszinierenden farben, formen und funktionen zu entwickeln, zu perfektionieren. „ich habe noch nie eine ameise gesehen, die für mich kein objekt der schönheit war!“, meint etwa der evolutionsbiologe und theoretiker der menschlichen natur, edward o. wilson. pflanzen und tiere sind hervorragende ideengeber für innovative produkte des menschen. unzählige designs, produkte und abläufe der modernen lebenskultur, haben ihr vorbild in der natur - vom metallischen glanz und bunten farben tropischer vögel und käfer, deren entstehen nicht durch pigmente sondern begründet ist, sonder die ergebnisse bestimmter physikalischer gesetze sind und bei kosmetikprodukten und farbherstellern einfluss üben, über die stacheln des igels und stachelschweins als vorbild für sparsame, elastische strukturen bis hin zum glühwürmchen, dessen erzeugung von kaltlicht nahezu ohne energieverlust abläuft. aus der natur lernen wir überdies, dass es einfach nicht gesund ist, riesige, zentrale monopole zu schaffen, sondern vielmehr flexible einheiten zu bilden. die vielen, freiheitsliebenden organismen zeigen uns dies klar und deutlich. immerhin ist „die freiheit eine gabe des meeres“, wie der ökonom und soziologe pierre joseph proudhon bereits anfang des 19. jahrhunderts festgestellt. eine erkenntnis, die bis heute ihre gültigkeit bewahrt hat und als metapher für das leben gelten könnte. „jede berührung mit der natur erschüttert unser selbstverständnis als biologisches wesen.“ in seinem essay zur natur skizziert helmut wolf die enge verbindung des menschen mit der natur, die sich in vielschichtiger, täglich fühlbarer art und weise äußert. buch-quelle: „alles fühlt - mensch, natur und die revolution der lebenswissenschaften“ von andreas weber, berlin verlag

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nature makes us calm, open and clear. it only takes one moment surrounded by plants and animals to let the soul breathe, to let your spirit awaken and give you powerful energy. a text about the close connection of man and nature and our constant longing for blooming meadows, the swaying sea and the garden of our dreams.

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“in the end, everything that is against nature has no future.” charles darwin a walk through the woods or the sight of the ocean fills us with happiness and pure joy. looking at nature makes us pleasantly aware of our own existence. in his book “alles fühlt – mensch, natur und die revolution der lebenswissenschaft” (“eveything feels – people, nature and the revolution of life science”), phd philosopher and marine biologist andreas weber wants to find out why. weber comes to the basic conclusion that animals and plants are more closely related to us than we might have thought. the fauna and flora around us make us feel the “central dimensions of our feelings, without which our souls must whither.” according to weber, this is the reason why people feel so attracted to nature. he adds that we can only preserve our own humanity and freedom by preserving our nature. in his book, the german marine biologist states that our affection and longing for other creatures and nature doesn’t stem from some kind of sentimental, romantic or esoteric illusion, but from an eternal need in life. weber quotes greek philosopher aristotle, who also worked as an animal researcher and already came to the following conclusion more than 2,000 years ago: “every thing that lives strives to be. everything longs to be, to persist … to be more. it craves to unfold, to procreate, to expand, to soak up more of this precious stuff we breathe in – this thirst is called life.” and to be and unfold, man needs the nature that surrounds him. weber says that we shouldn’t only protect our environment because it is useful or has been there long before us. instead we should do this because we love and need nature, because we are part of it and it is part of us. from ancient cave paintings to today’s aborigine art, primitive depictions of human self-concept and self-discovery have always shown animals and other creatures. many tribes have been living in an inextricable relationship with and in awe of animals, plants and even stones. many of today’s human ecologists are convinced that our ancestors needed animals to understand their own world. to them, nature meant order, a kind of society with many different relationships. we can also see our close connection with nature when we take a look at our children. they climb trees, splash in the water, collect twigs, flowers, beetles and worms, longing to immerse themselves in a profoundly moving world. independent of different cultures, the very first children’s books often tend to be about animals. kids are fascinated by animals and magnetically attracted by them. stuffed toy animals are just one example of the vital role animals play in the formative years of growing up. children love dogs, cats, snakes, lions, elephants, monkeys, tigers and rhinos because they are so much alive and help them understand their own being. famous anthropologist claude lévi-strauss once claimed that animals are necessary for our “wild human thinking”, while human ecologist paul shephard even says that six-year-olds mentally and spiritually still are the “children of prehistoric hunters”. philosopher andreas weber adds that “every encounter with nature shakes our self-concept as a biological being like a breeze rattling the treetops”. if you take a closer look, you can see “the marks of the natural” surrounding us everywhere we go, even in our cities, streets, houses and apartments. in addition to big city parks and green spaces, urban nature mostly becomes apparent in private gardens, roof gardens, pot plants on

windowsills and nature-themed decorations such as flowers and blossoms printed on table cloths, wallpapers and interior design elements. man’s close relationship with nature also becomes apparent in our love for pets. for many years, they have accompanied us not only as productive livestock but as guardians of our social and emotional longing. “everything that defines us, even our most human traits, has grown from an organic soil,” says marine biologist weber. “that’s why we can only truly understand ourselves if we see ourselves as cultural beings within nature.” according to him, the worst thing about destroying our environment is that this kind of understanding will gradually be buried. how strongly the laws of nature influence our behaviour becomes apparent in many areas of our lives. mood swings, drives and instincts accompany and define our entire being and actions. human characteristics like greed or thirst for power make it clear to the greatness of the extent that modern, civilized man is still driven by animal instincts and emotions. this fact is also underlined by nobel laureate in economics george a. akerlof and economics professor robert j. shiller in their book “animal spirits”, in which they point out how economic decisions are often based on animal instincts – often with a destructive result. however, nature shows us that even the biggest catastrophe will one day give way to new blossoming and hope. for instance, in many cultures the tree stands synonymous with life and renewal. after every “death” in winter, spring brings a new awakening accompanied by growth and fruit. this goes to show that productivity, renewal and harmony are just as much a part of human existence and nature as decay and failure. this is why plants are often used as symbols for lively and creative things in constant renewal. “nothing is as perfect as nature’s wisdom” was the motto of the expo taking place in japan a couple of years ago. in many millions of years, nature developed all those fascinating colours, shapes and functions and brought them to perfection. in line with this statement, evolutionary biologist and human theoretician edward o. wilson once said that he had never “seen an ant that wasn’t an object of beauty”. plants and animals have often inspired innovative products, designs or processes, ranging from the shiny metallic colours of tropical birds and beetles that are used in the production of cosmetics and paint to the spines of hedgehogs and porcupines as a model for economical elastic structures. another example is the firefly, which produces cold light with almost zero loss of energy. nature and its diverse, freedom-loving organisms also teach us that it’s healthier to create several flexible entities instead of huge central monopolies. after all, “freedom is a gift of the oceans”, as economist and sociologist pierre joseph proudhon already stated back in the early 19th century. an insight that is still valid today and could be used as an appealing metaphor for life itself. “every encounter with nature shakes our self-concept as a biological being”. in his essay about nature, helmut wolf explains our close and varied relationship with nature, which we can feel every day. book source: “alles fühlt - mensch, natur und die revolution der lebenswissenschaften“ by andreas weber, berlin verlag pictures by emmerich weissenberger

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the beat goes on

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manila, 4.44. draußen rauschen die blätter der palmen an der promenade unaufhörlich im nachtwind. sie liegt in diesem viel zu weichen bett, hat die decke auf den boden getreten und ist zu aufgeregt vor dem kommenden tag, als dass sie einschlafen könnte. sidney, 6.44. da war sie wieder, in der buslinie, die vom außenbezirk in die stadt hineinführte. er ging den gang nach hinten an den tratschenden frauen mit den kinderwägen im mittelteil vorbei, und bevor er in der reihe vor ihr platz nahm, lächelte er sie an ... und sie endlich zurück. wladiwostock, 7.44. als nach dieser endlosen nacht draußen die sonne ihre ersten strahlen rot vor freude am himmel ankündigte, erblickte ihr kind endlich das licht der welt und tat sogleich seinen ersten schrei, woraufhin sie beide weinen mussten ... hand in hand. honolulu, 10.44. endlich wird er von der lehrerin für sein referat an die tafel gerufen. er ist so nervös, dass er angst hat, seine stimme würde wieder brechen oder gar versagen. wie gestern mit seiner wild gewordenen mutter in der stadt. er seufzt. seattle, 13.44. nach elf wochen im krankenhaus kommt er an diesem mittag endlich nach hause zurück, mit dem herzschrittmacher in seinem körper. seine frau sitzt auf der veranda, als die sanitäter ihn bringen und zur ihr hoch begleiten. da beginnt sie zu zittern. rio de janeiro, 17.44. der heiße sand unter ihren körpern und die sonne am himmel hat ihn einschlafen lassen, und sie wagt es zum ersten mal, seinem herzschlag zu lauschen, legt ihre ohren auf seine schmale brust. paris, 22.44. er greift nach ihrer sommerbraunen hand auf dem weißen tischtuch, meint, dass sie ihm immer viel bedeuten werde, da fällt ihre erste träne auf die foie gras, inmitten all der schicken leute. zu jeder zeit, an jedem ort, in jedem menschen flimmern, klopfen, verschließen oder verkrampfen sie sich, schlagen sie bis zum hals,

gehen auf oder über, rutschen sie in die hose, werden krank oder brechen – herzen. das sind rund 6,8 millarden herzen (welche während der embryonalentwicklung als eines der ersten organe enstanden sind), die ohne unserem zutun jeweils ca. 4,9 liter blut pro minute durch den körper pumpen. dabei wird das mit sauerstoff angereicherte blut aus der rechten herzkammer in den körper hinein gepumpt, womit die durchblutung aller organe gesichert wird. unser größtes pumporgan ist das wichtigste zugleich, ohne ihm funktioniert unser körpersystem nicht. erkrankt ein herz, gelingen der medizin mittlerweile lebenserhaltende wunder. sie überlistet müde herzen mit elektrischen schrittmachern, sie ersetzt kranke herzen durch kunstherzen oder transplantiert spenderherzen und führt schwierige operationen an offenen herzen durch. dabei wird die haut aufgeschnitten und zu allen seiten weggeklappt - mitten auf der brust ein offenes loch, worin über leben und tod entschieden wird. tritt dieser schlußendlich ein, so hängen der letzte herzschlag und der letzte atemzug stets zusammen. solange unser herzschlag aber einmal mehr, einmal weniger regelmäßig ist, so lange leben und atmen wir. nicht nur dank unserer herzen, sondern auch in ihnen. das herz, es könnte gut der sitz der seele sein. der ort der subjektiven, emotionalen äußerungen unseres menschseins. oder zumindest kann dieser nicht weit davon entfernt sein. denn das herz scheint den berührungspunkt zu unserem innersten darzustellen, steter indikator unseres eigentlichen gefühlszustandes zu sein. deshalb wird das herz in zahlreichen metaphern zur beschreibung der unterschiedlichsten

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individuellen zustände herangezogen – weil diese für alle unmittelbar nachvollziehbar sind. ist unser zustand negativ, beängstigend, unangenehm, schmerzvoll oder beklemmend, wird sich unser herz beziehungsweise die körpergegend rundherum ebenso anfühlen. etwas krampft sich zusammen oder zerbricht; die innere befindlichkeit scheint sich im herzmuskel zu manifestieren. sich dabei rational etwas vormachen zu wollen, wird nicht funktionieren, weil sich das psychosomatische gefühl nicht verdrängen lässt. in solchen situationen bleibt einem kaum etwas anderes übrig als abzuwarten ... oder daran zu arbeiten, dass die äußeren umstände derartig eingerichtet sind, bis körper, geist und seele wieder im einklang mit der (um)welt sind, damit sich die verkrampfungen im herzen wieder lösen können. nur in solch einem entspannten, sicheren und wahren zustand kann man dem sogenannten ruf seines herzens folgen. der ist weniger kitschig, als er gerne „verwendet” wird, und ertönt bloß dann, wenn man ganz bei sich ist. dieses innere drängen ist zumeist ein schönes, weises, ehrliches; etwas vom guten getriebenes, dem zu folgen für ein gelungenes leben es sich durchaus empfiehlt (natürlich nicht, ohne die gedankliche vernunft dabei völlig außer acht zu lassen). denn zahlreiche erstrebenswerte eigenschaften scheinen tiefen herzzuständen zu entspringen – seien es freude, güte, mitleid oder - das größte aller gefühle und herausforderungen – die liebe. das herz stellt beim ausbruch dieser menschlichkeiten nicht nur das eingangstor zur seele der jeweiligen person dar, sondern befindet sich – wie man so schön sagt – auch am rechten fleck; also dort, wo der mensch ein wahrer mensch ist. und wenn er sein herz dann auch noch erhebt – wie es ein katholisches gebet fordert – kommt man vielleicht sogar dem göttlichen im menschen nahe. dieser spirituellen aspekt mag sich abgeschmackt anhören und naiv wirken, wie die sehnsucht nach dem reinen herzen der kindheit; in der welt des 21. jahrhunderts, in welcher der mensch nach anderen

­ imensionen strebt, in welcher er ein großes haus, ein großes auto, d einen großen freundeskreis und ein großartiges leben haben will, in welcher er sich ungeniert größenwahnsinnig verhält, weltmeere ausfischt, gebäude errichtet, die in den himmel ragen und mit schwindelerregenden kapitalgrößen jongliert. aber ohne einem großen herzen, welches über die eigenschaft sich zu öffnen verfügt, bleibt all dies nichtig. das herz, es könnte der sitz der seele, der ort der emotionalen äußerungen unseres menschseins sein, meint marlene kelnreiter in ihrem essay über die große faszination weltweit schlagender, flimmernder und pochender herzen …

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manila, 4:44. outside, the palm trees are swaying in the night air. she’s lying in this bed that’s way too soft, has kicked the blanket down to the floor and can’t sleep because she’s so nervous about tomorrow. sydney, 6:44. there she was again, waiting in the queue for the bus going from the suburbs to the city centre. he went all the way to the back of the bus, passing through the middle section with the chatting women and their prams. before taking a seat in the row in front of her, he smiles at her … and finally she smiles back at him. vladivostok, 7:44. when the sun sent out its first gloriously red rays after this endless night, her child was finally born and uttered its first scream, which made them both cry… hand in hand. honolulu, 10:44. finally the teacher calls him up to the blackboard for his presentation. he’s so nervous that he fears his voice will break again or even desert him. like yesterday when his mother went crazy in the city. he sighs. seattle, 13:44. after 11 weeks in hospital he finally returns home this noon, with a new pacemaker lodged in his body. his wife waits for him on the porch as the paramedics guide him up the stairs. she suddenly begins to shiver.

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illustrations: katharina berndt / www.gluecklichebilder.de

rio de janeiro, 17:44. the hot sand beneath their bodies and the sun in the sky have made him fall asleep, and for the first time she dares to listen to his heartbeat, putting her ear to his narrow chest. paris, 22:44. he reaches for her tanned hand on the white tablecloth, says that she will always mean a lot to him, as her first tear drops onto the foie gras, with all these posh people around them. at any given time and any given place, in every human being they flutter, beat, close or tense up, are in our mouths, fill up with joy or overflow, sink into our boots, get sick or break – our hearts. this makes about 6.8 billion hearts (incidentally among the first organs to develop during the embryonic stage) pumping about 4.9 litres of blood through our body every minute – without any effort on our part. the oxygen-rich blood is pumped from the right ventricle to the rest of the body, ensuring blood flow through all organs. our biggest pump is our most vital tool to keep our body working. if a heart gets sick, today’s medical science can often work wonders. it outsmarts tired hearts with eclectic pacemakers, it replaces sick hearts with artificial ones, transplants donor hearts and performs complex open-heart surgery. this is done by cutting open the skin and pulling it aside to leave a gaping hole in the middle of the chest that truly is a matter of life and death. if death occurs, the last heartbeat goes hand in hand with our last breath. however, as long as our heart beats more or less regularly, we live and breathe. not just because of our hearts, but also within them. the heart might just be the home of the soul, the place for all things subjective and emotional. and if it isn’t, this place can’t be very far away. after all, the heart seems to be the link to our inside, a constant indicator of our emotional state. that’s why it is used in so many metaphors for different emotions – because everybody can relate to it. if we feel bad, afraid, awkward, pained or oppressed about a situation, our heart and its surrounding area will feel the same. something tenses up or breaks, our emotions seem to be reflected by our myocardium. rational facts can’t deny this fact, because psychosomatic feelings

can’t be pushed away. in situations like this you just have to wait … or try to fix the outer circumstances until your body and soul are back in harmony and the heart loosens up. only if your heart feels relaxed, secure and genuine, you can listen to its call. it’s not as cheesy as it might sound; you just have to listen for it when you’re totally at ease with yourself. most of the time, this inner call is beautiful, wise and honest. it is driven by something good and well worth listening to if you want to lead a happy life (which doesn’t mean that you should throw all rational thinking into the wind, of course!). many desirable characteristics seem to be rooted in our hearts, ranging from happiness to kindness, empathy and the biggest emotion and challenge of all: love. for all these emotions, the heart not only serves as the window to our soul, but - as the saying goes – also is in the right place, i.e. in the very place where we are truly human. and if you even raise your heart like suggested in a famous catholic prayer, you might just come close to the divine inside us. this spiritual aspect might sound as tacky and naïve as the longing for the pure heart of our childhoods. we live in the 21st century, where people long for other dimensions, crave for an impressive car, a big circle of friends and a great life, blatantly act like megalomaniacs, overfish the oceans, erect buildings that touch the skies and juggle unfathomable funds. but without a big heart willing to open up, all of this is futile. in her essay, marlene kelnreiter shows us that “the heart might just be the home of the soul, the place for all things subjective and emotional” and tells us about the fascination of beating, fluttering and thumping hearts … * “the beat goes on” is a song written by sonny bono and recorded by sonny&cher. it was issued as a single and appeared on their 1967 album “in case you’re in love”. it peaked at number 6 on the pop charts, charting january 14, 1967. “the beat goes on” was sung at sonny bono’s funeral, and the phrase also appears on his tombstone. (wikipedia)

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welch kraft einem durchdringt, verloren und voller energie, der moment wird zum zentrum, sunlight falls, soviel zauber und schmerz, es ist zu spät und immer anfang. große berge, flüsse, die nie enden. wir bleiben niemals stehen, wohin treibt mich das leben. ich suche halt und lande sanft … am grund. help me, i’m falling so fast …

what strength runs through us, lost and full of energy, the moment becomes the centre, sunlight falls, so much magic and pain, it’s too late and always starts. big mountains, rivers that never end. we never stop, where will life take me. i look for something to hold on to and land softly … on the ground. help me, i’m falling so fast … thoughts flow from my inside, carried by endless longing, lost, forgotten, returned. where will the new path take us? will life take me into its heart again, carry me away, to the cradle of security?

aus mir fließen die gedanken getragen von unendlicher sehnsucht, verloren, vergessen, dann wieder angekommen. wohin führt der neue weg? wird mich das leben wieder in sein herz nehmen, mich forttragen, bis zur wiege der geborgenheit? es findet dich der moment, erfüllt dich mit schmerz und sehnsucht, nährt dein herz, nimmt, fügt hinzu. groß ist der wunsch, ja übermächtig, zu spüren, zu leben, auszubreiten. immer und immer wieder will es festhalten, und zerrinnt wie sand zwischen den händen. alle suchen, jedem treibt die strömung weiter, wirbelt durcheinander, bricht, besänftigt, wühlt auf … und was passiert am ende? ist dann alles gut? ist dann endlich, endlich friede … love is better than a song …

the moment finds you, fills you up with pain and longing, nourishes your heart, takes, adds. the desire is big, almost overpowering, to feel, to live, to expand. again and again, want to hold it tight, and it runs like sand through my fingers. everybody’s searching, guided by the current, swirled, broken, alliviate, agitated by it … and what happens at the end? will everything be alright? will there be peace at long last …? love is better than a song …

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_appearance 4x5

louis vuitton bracelet | stetson hat | chopard happy hearts earrings | mon soin du visage eye cream hummel t-shirt | adidas by jeremy scott sweater | strenesse glasses | camel active blouson kipling monkey purse | kuyichi dress | dockers belt | byredo gypsy water piquadro gloves | iheart blouse | freesoul jeans | bugatti collections bag centair emu australia slippers | tosca blu bag | tiger of sweden eden underwear | kickers legend shoe

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making world better

shirt and necklace by george bezhanishvili, sweater worn as pants by desigual, boots by rosa mosa, scarf stylist’s own

photographer: andreas waldschütz (www.waldschuetz.com) 1st assistant: merlin könig 2nd assistant: thomas rath 3rd assitant: filip ballok styling: adia trischler (www.adiatrischler.com) make up: steffi lamm (steffilamm.wordpress.com) hair: patrick glatthaar hair assistant: volks models: bruna (body&soul), tiago (body&soul), celina (wiener models)

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top by kost端m haus wien, shirt by desigual, necklace by ashley tyler, pants by missoni

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hats by kost端m haus wien, sweater & bracelet by george bezhanishvili

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pullover by desigual, necklace by florian at nachbarin

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shirt and cardigan by desigual, sweater and belt by missoni, boots by aigle

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celina | shirt by nachbarin, necklace by florian at nachbarin, cardigan and skirt by desigual, tights by american apparel, shoes by rosa mosa 47 bruna | dress by nachbarin, overdress by desigual, scarf stylist’s own

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raw cooking „just the product“ heißt es seit nunmehr über 20 jahren bei der jeansmarke g-star. nur selten verfolgt eine bekleidungsmarke mit derartiger konsequenz ihre stilistische ­a usrichtung, ohne je langweilig oder allzu gefällig zu erscheinen. ohne zweifel kann gesagt werden, dass dabei eine neue form der denim-ästhetik entstanden ist, irgendwo

denim-look“ definiert hat und dessen linie sich heute von der hose bis zum retail-design durch das gesamtkonzept zieht. mit nur einer einheitlichen kollektion für den gesamten weltmarkt wird überdies dokumentiert, wie grenzenlos und kulturübergreifend sich qualität durchsetzt.

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for more than 20 years, the jeans brand g-star has been acting by the precept of “just the product“. only a few other clothing brands stay true to their stylistic orientation with a consistency comparable to that of g-star without becoming dull or all too compliant. without a doubt, they have created a new form of denim aesthetics located somewhere inbetween classic jeans wear and custom high fashion style. “we have many cooks and i simply like to eat,” chuckles the founder and chief executive of jeans label g-star when asked about the brand’s 20 in-house designers. he sports the satisfied smile of a creative person who has found his way in life and follows it in his everyday company philosophy. inspired by his love of “genuine” and sustainable things, tilburg founded g-star back in 1989. “i love beautiful old things, but i also like modern design. in a nutshell, that’s the concept behind g-star,” explains the charismatic ceo. for him, jeans also represent a link between past and present. with their cultivated “raw denim” line, the internationally renowned, amsterdam-based company has triggered an evolving development followed by the entire jeans industry. “form must follow function in quality design” is the aesthetic guideline the company abides by, which is also reflected in their collections. “we do what we like and what makes us happy. and by way of our products, we share this happiness and energy with our customers.” in addition to their core products, the label has come up with many “coincidental” products over the last few years. things like their “raw ferry” boat construction, the “raw cannondale” bike or the off-road vehicle “raw defender” developed in collaboration with land rover all rather “just happened”. “we don’t do these things because of the money, we’re simply curious and open towards all things new and unconventional.” on the other hand, the company is characterized by a high degree of consistency and stylistic discipline serving as the creative foundation for such experimental flights of fancy. a fine example for this consistency is their 20 years of collaboration with designer pierre morriset, who defined the “raw denim look” and has evolved it into today’s comprehensive concept from pants to retail design. g-star’s appealing international collection just goes to show that quality knows no physical or cultural boundaries.

angesiedelt zwischen klassischer jeanswear und maßgeschneidertem high fashion-style. „wir haben hier viele köche bei uns, und ich esse einfach sehr gerne.“, sagt jos van tilburg, chef und gründer der jeansmarke g-star mit einem leichten schmunzeln in anlehnung auf die 20 designer in seinem haus. es ist dies das zufriedene lächeln jener schöpferischer menschen, die ihren (lebens-)weg gefunden haben und diesen aus tiefer überzeugung täglich leben und in ihrer unternehmenskultur verkörpert sehen. die hingabe zu „echten“, zu beständigen dingen hat tilburg nicht von ungefähr im jahre 1989 zur gründung von g-star bewegt. „ich liebe schöne, alte dinge. ebenso mag ich aber auch modernes design. das zusammen macht im kern das konzept von g-star aus“, betont der charismatische firmenchef. jeans sind in diesem sinne auch ein symbol für die verschmelzung von vergangenheit und moderne. mit der von g-star hochgelebten „raw denim“-kultur hat das unternehmen mit sitz in amsterdam einen jener evolutionsmechanismen ins laufen gebracht, für den nicht nur das unternehmen selbst heute weltweit bekanntheit genießt sondern die gesamte jeansbranche am erfolg mit partizipiert. „form must follow function in quality design“, lautet das ästhetische credo des unternehmens, und dies wird bei den kollektionen überaus „spürbar“. „wir machen das, was uns gefällt, uns freude bereitet. diese freude und energie, die in den produkten steckt, überträgt sich auf unsere konsumenten.“ als mehrwert zum kernprodukt sind in den vergangenen jahren auch immer wieder „zufällige projekte“ entstanden: die boot-konstruktion „raw ferry“, die entwicklung des fahrrads „raw cannondale“ oder die zusammenarbeit mit land rover für das offroadauto „raw defender“ sind alle nicht bewusst organisiert worden sondern einfach „passiert“. „bei uns entwickeln sich solche dinge nicht des geldes wegen, sondern aus unserer neugier und offenheit für neues und unkonventionelles.“ auf der anderen seite steht eine hohe kontinuität und disziplin in der stilistischen ausrichtung, die das fundament für solche experimentellen ausflüge garantiert. symbolisch dafür steht die rund 20-jährige zusammenarbeit mit dem ­designer pierre morriset, der den „raw

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heart girls seit dem jahr 1996 hat das australische boardsports-unternehmen quiksilver die damen-linie roxy mittels natürlichen, verspielten elementen stetig weiterentwickelt und ausgebaut. als neuestes herzstück gilt nunmehr die kollektion roxy „heart“, wie valérie thevénot, roxy head of design europe, im nachfolgenden gespräch betont. schon die betitelung „heart“ für ein produkt, für eine kollektion, symbolisiert große leidenschaft und hingabe. heart ist auch der titel der neuen kollektion von roxy, der auf frauen ausgerichteten kollektion der boardsports-marke quiksilver. mit der „herzens“-linie sollen all jene frauen angesprochen werden, die den jugendlich-frischen designs und formen seit jahren treu geblieben sind, nun aber nach „erwachsenen“, schlichteren outfits ausschau halten. die kollektion bewegt sich dabei im (ent)spannungsfeld zwischen mode, sport, kunst und musik. valérie thévenot, roxy head of design europe, möchte dabei nicht nur die hauseigenen einflüsse einbringen, sondern jede saison mit einem gastdesigner aus der kunst- und modeszene zusammen arbeiten. im nachfolgenden gespräch skizziert die talentierte modedesignerin ihre sichtweise zur „streetwear für erwachsene“, die faszination an der surfkultur und jene vorbilder, die sie auf ihrem weg als designerin inspiriert haben. liebe valérie, hast du vorbilder, die dich als mode-designerin besonders geprägt haben? meine vorbilder sind yves saint laurent und marc jacobs. yves saint laurent war ein fantastischer visionär. seine präzise arbeitsweise und sein beispielloser sinn für strukturen haben mich stark beeinflusst. marc jacobs bewundere ich für sein selbstverständnis, die art und weise wie er gegensätze, beispielsweise struktur mit dekonstruktiver avantgarde kombiniert und alte looks mit modernen mixt. ich liebe seine vorstellung, dass kleidung an sich leblos ist und erst durch die individuelle art, wie man ein kleidungsstück trägt, zum leben erweckt wird. war es zufall oder dein großer wunsch, mode-designerin zu werden? eigentlich war es eher ein zufall, denn ursprünglich wollte ich immer trapezkünstlerin werden. ich komme aus einer mittelständischen familie, und als ich noch zur schule ging, kauften mir meine eltern nicht unbedingt die „modischste bekleidung“. ich sage einmal so, ich habe mich immer unwohl gefühlt ... meine freunde sahen (scheinbar) immer so „cool“ aus, manchmal lachten sie sogar über mich. ab diesem zeitpunkt meines lebens dachte ich also, dass man gut aussehen muss, um glücklich und erfolgreich im leben zu sein. aus heutiger sicht wäre ich vielleicht stolzer auf mich, wenn ich als arzt oder für eine hilfsorganisation tätig wäre. als junges mädchen erschien mir modedesignerin eben als der hilfreichste job der welt.

gibt es ein kleidungsstück, das du im laufe deiner designer-karriere entworfen hast und von dem du sagen kannst, dass es dein absolutes lieblingsstück ist? eigentlich habe ich kein spezielles lieblingsstück, denn in jeder saison verliebe ich mich in einen neuen favoriten. in dieser saison ist es die gesteppte army-jacke mit metallknöpfen. auf jeden fall aber muss es ein wandlungsfähiges kleidungsstück sein, in dem man von sonnenauf- bis sonnenuntergang bei den unterschiedlichsten anlässen gut aussieht. was waren deine beweggründe, die roxy „heart“-linie zu entwerfen? es ist schon 13 jahre her, als wir erstmals die sportswear-marke roxy lancierten. unsere ursprüngliche kundin ist mittlerweile erwachsen geworden, hat andere ansprüche, lebt und kleidet sich anders. wir wollten sie auf ihrem weg begleiten – egal wie alt sie nun ist oder wo sie sich gerade befindet. deshalb lag es auf der hand, eine neue, „erwachsene“ bekleidungslinie für damen auf den markt zu bringen, die noch immer vom roxy-spirit geprägt ist. mit dieser neuen linie lanciert ihr jetzt „erwachsene“ streetwear für damen ab 25 jahren. inwieweit unterscheidet sich der stil nun von der jungen streetwear? beide linien haben ihre wurzeln in der faszinierenden surf-kultur, die basis der kleidungsstücke ist also die gleiche. dennoch muten materialien, farben, schnitte und muster der „heart“-outfits außergewöhnlicher, vielleicht auch revolutionärer an. das „heart-girl“ trägt noch immer den boardsport-geist im herzen, ist mittlerweile aber reifer, selbstbewusster und weiß genau, was sie will. sie hat ein sicheres gefühl für stil-kombinationen, lässt sich weniger von ihrem umfeld beeinflussen und geht modisch größere risiken ein. diese kundin ist kein „nachahmer“ mehr, sondern beeinflusst andere durch ihren style. zum konzept der linie gehört es, jede saison mit einem anderen künstler als co-designer zusammenzuarbeiten. aktuell ist es die londoner designerin zakee shariff, die auch schon für „urban outfitters“ und „topshop“ kollektionen kreiert hat. wie war die zusammenarbeit zwischen euch? zakee shariff ist für mich eine ganz besondere person. sie ist eine erstaunliche künstlerin und einer der bewundernswertesten menschen,

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die ich in meinem leben bisher kennen lernen durfte. all das strahlt auch ihre arbeit aus: zakees muster und grafiken versprühen eine sehr positive energie. es war sehr harmonisch – wie bei einem puzzle, bei dem sich die einzelteile ganz offensichtlich perfekt ergänzen. warum, glaubst du, findet gerade der surf- und boarder-lifestyle so großen anklang bei vielen menschen auf der welt? ich glaube, dass die surf- und boarder-kultur deshalb so fasziniert, weil es genau das ist, wovon viele menschen träumen. es ist dies eine mischung aus vollkommener freiheit und tiefem respekt vor dem ozean: der glaube, dass man das gefährliche und gleichzeitig wunderschöne element wasser für ein paar sekunden kontrollieren kann. dieses bewusstsein und die nähe zur natur sind einzigartig und nur bei wenigen sportarten so möglich.

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since 1996, australian board sports brand quiksilver has constantly evolved their girls line roxy with natural and playful elements. in the following interview, valérie thévenot, head of design for roxy europe, tells us about “roxy heart”, the latest addition to the stylish board wear line. by calling their new girls collection roxy “heart”, board sports brand quiksilver makes a statement for passion and dedication. the new collection addresses all those girls who have been fans of roxy’s youthful,

fresh designs for years but are now looking for more “grown up” and subtle outfits. the “heart” clothing line combines inspirations from the world of fashion, sports, art and music. in addition to the brand’s own ideas, roxy europe’s head designer valérie thévenot also wants to work together with a different guest designer from the art or fashion industry every season. in the following interview, the talented fashion designer talks about her view of “grown-up street wear”, the fascination of surf culture and the idols who have influenced her career. dear valérie, do you have any idols that particularly influenced your work as a fashion designer? my idols are yves saint laurent and marc jacobs. yves saint laurent was a fantastic visionary. his precise approach to work and his exemplary feel for structures have been a great influence for me. and i admire marc jacobs for his self-concept, for the way he combines opposites like structures and deconstructive avant-garde or old looks with modern inspirations. i love his idea that clothes are inanimate and only come to life through the individual way we wear them. did you always want to become a fashion designer or was it more or less a coincidence? actually it was more of a coincidence because i actually wanted to be an aerial acrobat. i come from a middleclass family and as a kid my parents

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“looking back, it might have made me prouder to work as a doctor or for an aid organization. however, as a young girl, fashion designer seemed the most ‘helpful’ job to me”

didn’t really buy me the most fashionable clothes. i always felt a bit awkward because my friends looked so cool and sometimes laughed at me. back then i started to think that you needed to look good in order to be happy and successful. looking back, it might have made me prouder to work as a doctor or for an aid organization. however, as a young girl, fashion designer seemed the most “helpful” job to me. from all the clothes you have designed in your career, do you have a favourite piece? not really. i fall in love with a new favourite piece every season. this season it’s the quilted army jacket with metal buttons. it always has to be a versatile piece of clothing that makes you look good from dawn till dusk, in all situations. what inspired you to create the roxy “heart” collection? we first launched the roxy sportswear brand 13 years ago. our initial customers have now grown up, they have different needs, lead a different lifestyle and wear different clothes. with our new collection, we still want to be part of their lives, no matter how old they are or where they live. that’s why we created a more “mature” ladies collection that still radiates the roxy spirit. your new “grown up” street wear collection addresses women aged 25 and above. how does it differ from your younger clothing line? both lines are rooted in the fascinating surf culture, so they have the same foundation. however, the materials, colours, cuts and patterns used in the roxy heart outfits are more unusual, maybe even a bit more revolutionary. the typical “heart girl” still carries the spirit of board sports in her heart but is now more mature and self-confident. she knows what she wants and has a sure instinct when it comes to combining different styles. she is less influenced by her environment and takes greater fashion risks. instead of copying others, she inspires them with her style. roxy heart teams up with different co-designers every season. at the moment, you’re working together with london-based designer zakee shariff, who has already created collections for the likes of urban outfitters or topshop. what was it like to work with her? zakee shariff is a very special person. she’s an amazing artist and one of the most admirable people i’ve met in my life so far. and it all reflects in her work: zakee’s patterns and graphics radiate a very positive energy. working with her was very harmonious, like puzzle pieces perfectly falling into place. why do you think is the surf and boarder lifestyle so popular? i think it fascinates people because it’s what they dream of. it’s this unique mixture of total freedom and deep respect for the ocean, the idea to be able to control the dangerous and beautiful element of water, even if it’s just for a few seconds. few other sports disciplines are characterised by this kind of awareness and close relationship with nature. nicole kiefer

frequently asked questions woher nimmst du deine inspirationen? vor allem meine kollegen inspirieren mich. zu beginn jeder saison arbeite ich mit dem „head of design“ für australien und dem der usa zusammen. für mich persönlich ist teamarbeit eine bereichernde arbeitsweise, denn ich glaube, wenn ich alleine arbeiten müsste, wäre ich kreativ schon lange ausgetrocknet. zudem liebe ich den spielerischen umgang mit farben und mustern. meine inspirationsquellen sind grenzenlos, das können kunstwerke aber auch strukturen aus der natur oder historische einflüsse sein. dein lieblingsort ...? ... ist das indische restaurant eines freundes, das nur zwei straßen von meinem zuhause entfernt liegt. um ab und an dem alltag zu entkommen: indien oder eine einsame insel, beispielsweise im pazifischen ozean ... aber eigentlich immer überall dort, wo meine beste freundin und mein freund sind. dein lieblingsbuch? ich liebe es drei, vier bücher gleichzeitig zu lesen, deshalb kann ich auch nicht wirklich sagen, welches mein lieblingsbuch ist. zu meinen favoriten zählen les enfants terribles von jean cocteau und das schloss von franz kafka. wofür nimmst du dir besonders viel zeit? der absolute luxus für mich ist überhaupt nichts zu tun. wenn ich nicht ganz so faul bin, organisiere ich gerne ein abendessen für freunde oder dekoriere regelmäßig mein haus um.

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where do you take your inspirations from? i’m very much inspired by my colleagues. at the start of every season, i get together with our australian and us-american head designers and i find this kind of teamwork very rewarding. if i had to work all by myself, i’m sure my creativity would have dried up a long time ago. i love to play with colours and patterns and you can find inspirations pretty much everywhere, from artworks to natural structures or historic influences. your favourite place in the world? my friend’s indian restaurant just around the corner from my home. or india or an island in the pacific to escape the routine from time to time. all in all, my favourite place is wherever my best friend and boyfriend are. your favourite book? i love to read three or four books at the same time. that’s why it’s hard for me to choose a favourite. however, i do love jean cocteau’s les enfants terribles and franz kafka’s the castle. what do you devote the most time to? my biggest luxury is to do nothing at all. and if i’m not being lazy i like to invite my friends over for dinner or redecorate my home.

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take action respekt, ein wort das bei der dänischen sportswear-marke knowledgecotton apparel seit rund 40 jahren unternehmenskultur ist - praktiziert und gelebt wird. der hohe respekt vor der umwelt und dem menschen als kunden und konsumenten ist bis heute leitbild und fundament für jegliche innovation geblieben. auch die enge modische verbindung zwischen natur und sport gilt als konstante.

„das meiste und beste, was wir haben, hängt von anderen ab.“ was der philosoph arthur schopenhauer hier im sinne des ganzheitlichen festgestellt hat, ist auch wichtiger bestandteil der unternehmensphilosophie von knowledgecotton apparel. der einzelne, so der grundsatz der sportswearmarke, richtet wenig aus. erst im gesamtkontext kann etwas entstehen und sich entfalten. mit großem respekt vor der umwelt und dem individuum ergeben sich bei dem in dänemark angesiedelten bekleidungshersteller laufend neue erkenntnisse, die ständig hinterfragt und in das produkt und den unternehmensablauf mit einfließen. nachhaltigkeit verspricht jedenfalls die hohe wertschätzung vor der umwelt und der würde des menschen, was gewissermaßen herz und seele von knowledgecotton apparel ist. so wird für die gesamte kollektion ausschließlich 100 prozent biologische baumwolle verwendet. die baumwolle ist frei von chemikalien und mit dem „global organic textile standard“ zertifiziert, was bedeutet, dass hier neben ökologischen auch soziale standards eingehalten werden. als großes ziel und vision gilt es, innerhalb der gesamten wertschöpfungskette der firma bis zum jahr 2015 rund 150 tonnen an pestiziden und dünger „einzusparen“. aktives tun - „take action“ - statt lippenbekenntnisse, so das credo. neben dem „ernsten“ willen, die umwelt und deren ressourcen zu respektieren und zu schützen, steht die positive betrachtung des lebens deutlich im vordergrund. bewusstes genießen und die möglichkeit sich mit schönen dingen zu umgeben sollen kein widerspruch zu einem ethischen lebensstil sein. gleichwertig zu all dem sozialem und ökologischem engagement des vor rund 40 jahren gegründeten bekleidungsunternehmens steht das bestreben nach bester produktqualität und langlebigkeit. in diesem sinne wird der qualität und perfekten passform höchste priorität eingeräumt. deutlich wird bei den produkten die große leidenschaft für authentische casual- und sportswear. der raue, natürliche charakter der hemden, jacken, pullover, hosen und accessoires dokumentiert die liebe und mentale verbindung zur natur. design, qualität, historie und der biologische hintergrund bilden die vier grundsäulen des firmenkonzeptes. so trachtet man beim design stets nach dem harmonischen zusammenfließen von historischen und modernen elementen. in bezug auf die geschichte des unternehmens kann man auf ein jahrzehntelanges know-how zurückgreifen. mads mørup, gründer von knowledgecotton

apparel, bindet dabei die erfahrungswerte seines vater jørgen mørup mit ein, der im jahr 1969 die j.mørup stoffabrik gründete, die heute zu den größten produzenten für organische baumwolle in nordeuropa zählt. der nachhaltige gedanke wird bei der sportswear-marke nicht nur ausgesprochen, sondern von anfang bis zum ende durchgezogen. dem firmen-leitspruch „gain knowledge. take action. earn respect.“, kann man dann eigentlich nur mehr vorbehaltlos zustimmen.

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respect – a concept that sports wear brand knowledgecotton apparel has been guided by for the past 40 years. their innovative products are always based on a respectful relationship between brand, environment and customers and a close connection between nature and sports. “the best we have depends on the opinion of others.” knowledgecotton apparel have made this holistic statement by famous philosopher arthur schopenhauer an integral part of their company philosophy. they believe that people are less powerful on their own and can only achieve and create something vital when they work together. always respecting the environment and the individual, the danish clothing brand keeps looking for new perspectives to evolve their products and workflows. the heart and soul of knowledgecotton apparel revolves around the continuous appreciation of nature and human dignity. their collections are made from 100 percent certified cotton and the company’s aim is to cut back 150 tons in pesticides and fertilizers from their value chain by 2015. the company’s motto is to take action instead of talk. however, although the brand seeks to protect the environment and our natural resources from negative influences, they still want to promote a positive attitude towards life. for them, conscious pleasure and surrounding yourself with beautiful things should not conflict with an ethical lifestyle. founded about 40 years ago, knowledgecotton apparel not only seeks to encourage ecological awareness but also places great importance on finest product quality, enhanced durability and perfect fits. their products reflect their passion for authentic casual and sportswear, with their raw and natural shirts, jackets, sweaters, pants and accessories emphasizing their love of nature. resting on the pillars of design, quality, history and biological backgrounds, the brand’s products always constitute a harmonious combination of historic and modern elements. founded by mads mørup, knowledgecotton apparel can look back on a long company history. the brand’s expertise traces back to mørup’s father jørgen, who in 1969 founded the j.mørup fabric factory, today one of northern europe’s biggest producers of organic cotton. the danish sportswear brand doesn’t just talk about sustainability, it acts. and their company motto “gain knowledge. take action. earn respect.“ is just another proof for this.

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the jeanmaker die schneiderschere symbolisiert so etwas wie den fertigungsursprung jedes kleidungsstückes. neben dem funktionellen aspekt schwingen auch emotionale elemente wie tradition, handwerk und liebe zum detail mit. dass die schneiderschere auch teil des markenlogos der jeansmarke denham ist, kommt nicht von ungefähr. dessen gründer jason denham hegt großen respekt vor der jahrhunderte alten jeans-schneiderkunst. dennoch sehen die jeans-produkte gänzlich modern, ja sogar überaus progressiv aus ...

die namen denim und denham klingen irgendwie ähnlich. ob zufall oder nicht, es ist jedenfalls bezeichnend, dass die große leidenschaft von jason denham seit vielen jahren den denim-jeans gilt. „jason denham: the jeanmaker“, lautet auch entsprechend die heutige eigen- und markenbezeichnung des gebürtige briten. schon viele jahre führt ihn der lebensweg bereits durch eine reihe von produkt-werkstätten und unternehmen aus dem jeans-genre. angefangen hat alles im jahre 1992, als denham im rahmen der zusammenarbeit mit dem englischen fashiondesigner joe casley-hayford seine ersten jeans für die musik-gruppe u2 anfertigte. danach agierte er als produkt-manager für marken wie pepe jeans, swift denim oder dem fair trade-denim-label kuyichi. im jahre 2001 gründet er die jeansmarke mit dem bezeichnenden namen „blue blood“. im jahre 2009 lancierte jason denham schließlich die marke „denham – the jeanmaker“. bei der vielschichtigen kollektion wird förmlich bei jedem produkt spürbar, dass in jason denhams körper „jeansblaues blut“ fließen muss. mit viel hingabe wird progressiven design-elementen und ungewöhnlichen details gehuldigt. gleichzeitig bilden aber authentische bestandteile der traditionellen jeansherstellungsweise gewissermaßen das fundament. ein brückenschlag zwischen zeitlichen und kulturellen welten, der durchaus gelingt - auch deshalb, weil der stete respekt vor der langen historie der jeans immer bewahrt wird. jason denham spricht in diesem zusammenhang sinngemäß von einer „respektvollen revolution“, wo tradition und innovation den gleichen stellenwert besitzen und sich gegenseitig beflügeln. der hohe qualitätsanspruch in sachen materialien zeigt die verwendung eines japanischen denim-stoffes, dem „hiro japanese selvedge denim“, der sich als charakteristisches und widerstandsfähiges material erweist. all die wesenselemente der produkte und der gesamtphilosophie der jeansmarke denham kommen schließlich im liebevoll ausgestatteten „design-studio-store“ in der amsterdamer prinsengracht zur geltung. in einem der typisch alten grachtenhäuser der amsterdamer altstadt gelegen werden das herz und die seele des unternehmens gewissermaßen

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transparent gemacht. neben der mit viel holz und authentischen materialien eingerichteten design-zentrale befinden sich auch ein schauraum, ein shop sowie die mit viel stolz angelegte „denham garment library“ in der prinsengracht. bei dieser sammlung hat jason denham über 15 jahre lang ursprüngliche jeansprodukte, authentische workwear, militärbekleidung und reiseutensilien aus aller welt und unterschiedlichsten epochen zusammengetragen. ein reichhaltiger ideen-pool, der für das design-team viele anregungen und inspirationen liefert. zusammenfassend lässt sich sagen, jason denham stellt mit seiner erst sehr jungen jeansmarke so etwas wie „die neue generation der realistischen visionäre“ dar. und wenn so jemand mit begeisterung dann das gleichnis ausspricht, „what’s old today is new tomorrow“, schenkt man ihm durchaus glauben.

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the tailor’s shears symbolize something like the origin of every piece of clothing. besides the functional aspect, there also are emotional elements such as tradition, craftsmanship and the love for detail. it therefore is not a coincidence that the tailor’s shears are also a part of the logo of the jeans brand “denham”. its founder, jason denham, has great respect for the centuries-old art of jeans couture. nevertheless, his jeans products have an entirely modern, even outright progressive look … the words denim and denham sound quite similar. coincidence or not – it certainly is telling that denim jeans have been jason denham’s passion for many years. accordingly, the british-born tailor refers to himself and his brand today as “jason denham: the jeanmaker”. his path of life has led him through a range of product workshops and companies in the jeans industry for many years. it all began in 1992, when - as part of a collaboration with british fashion designer joe casleyhayford - denham made his first jeans for the band u2. afterwards, he acted as product manager for brands like pepe jeans, swift denim and the fair-trade label kuyichi. in 2001, he founded a jeans brand with the suggestive name “blue blood”. in 2009, jason denham finally launched the brand “denham – the jeanmaker”. throughout the eclectic collection, one can literally feel with every product that “jeans-blue blood” must run in jason denham’s veins. with great dedication, he renders homage to progressive design elements and unusual details; at the same time however, authentic elements of the traditional way of manufacturing jeans build the foundation. a bridging of chronological and cultural worlds that is successful by all means – also because the continuous respect for the long history of jeans is maintained at all times. in this context, jason denham speaks of a “respectful revolution”, where tradition and innovation carry the same importance and boost each other. his high quality standard when it comes to materials shows in the use of a japanese denim fabric (“hiro japanese selvedge denim”), which has proven to be a characteristic and robust material. at last, all the character elements of the products as well as the general philosophy of the jeans brand denham are showcased in the affectionately furnished “design-studio-store” in amsterdam’s prinsengracht. in one of the traditional old canal houses of amsterdam’s old town, the heart and soul of the company are literally made visible. besides the design centre, furnished with lots of wood and authentic materials, one will also find a showroom, a store and the proudly assembled “denham garment library” here in prinsengracht. for over 15 years, jason denham has collected original jeans products, authentic work wear, military clothing and travel utensils from all over the world and various eras for this library. a comprehensive pool of ideas that provides lots of stimulation and inspiration for the design team. to sum up, one could say that jason denham with his very young jeans brand portrays something like the “new generation of realistic visionaries”. and if someone like this passionately announces the analogy of “what’s old today is new tomorrow”, we definitely believe him.

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© johnson jeff / patagonia

© johnson jeff / patagonia

© kumler / patagonia

green surfing ausschließlich „unmotorisierten sportarten“ widmet sich die kalifornische outdoor-marke patagonia. bestmögliche qualität, funktionales design und der bewusste umgang mit der natur sind die grundprinzipien, auf denen die firmenphilosophie basiert. die wesenselemente wurden von unternehmens-gründer yvon chouinard definiert. dessen leitspruch „stelle das beste produkt her und belaste die umwelt sowenig wie möglich“, besitzt seit der unternehmensgründung im jahr 1973 gültigkeit. der name patagonia steht für wilde natur und eine einzigartige gebirgslandschaft im südlichsten gebiet argentiniens. menschen, die diese von wind und wetter zerzauste landschaft aufsuchen, um dort berge zu besteigen oder zu wandern, benötigen effiziente und zuverlässige bekleidung. yvon chouinard, der das outdoor-bekleidungs- und ausrüstungsunternehmen patgonia vor rund 40 jahren gegründet hat und sein ganzes leben lang alpinist im tiefsten herzen geblieben ist, weiß genau, wie (lebens-)notwendig funktionelle bekleidung in rauen gebirgsregionen sein kann. als chouinard das unternehmen gründete, war ihm von anfang an klar, nur mit bester produktqualität kann man einen nachhaltigen effekt erzielen und den unberechenbaren wetterkapriolen standhalten. dieser grundsatz gepaart mit der großen liebe zur natur und einem hohen umweltbewusstsein und –engagement haben aus der in kalifornien angesiedelten marke im laufe der jahre eines der erfolgreichsten outdoor-bekleidungsfirmen der welt gemacht. menschen mit einem unkonventionellen lebensstil und einer großen leidenschaft für die bewegung in der natur haben sich entsprechend zur kernzielgruppe von patagonia entwickelt. obwohl alpinismus nach wie vor zu den kernsegmenten des produktportfolios gehört, hat sich das sortiment insgesamt stark ausgeweitet. surfer, trailrunner, kayaker, snowboarder, skifahrer, fliegenfischer oder mountainbiker finden heute ebenso alles, was ihr outdoor-herz begehrt. fokussiert werden all jene sportarten, die ohne motor auskommen. die fokussierung auf nichtmotorisierte sportarten weist deutlich auf yvon chouinards ziel hin, ein unternehmen zu gründen, das so nachhaltig wie möglich agiert und

noch in 100 jahren existieren soll, wie der patagonia-gründer in seinem buch „let my people go surfing“ festgehalten hat. seit dem jahr 1996 wird für die bekleidungskollektion ausschließlich biologisch angebaute baumwolle verwendet. immer mehr zum einsatz kommen zudem recycelbare materialien. so wird speziell für die fleeceproduktlinie, aber auch für funktionsjacken und board-shorts, recyceltes polyester verwendet, welches alten plastikflaschen entstammt. in diesem zuge wurden in den vergangenen jahren über 90 millionen plastikflaschen wiederverwertet. fast 90 prozent der kollektion (ausgenommen footwear) sind zwischenzeitlich recycelt oder wieder verwertbar. besonders erwähnenswert in diesem zusammenhang ist das „common threads recycling programm“. bei diesem „ecocircle“-programm kann der konsument abgetragene polyesterkleidung zu einem – der rund 700 europäischen - partnerhändler zurück bringen, worauf die teile wieder zu neuen produkten recycelt werden. im jahr 2001 hat der patagonia-gründer chouinard überdies die gemeinnützige vereinigung „1% for the planet“ gegründet, an die sich mittlerweile über 1.000 andere firmen angeschlossen haben und jeweils ein prozent ihres jahresumsatzes an umweltorganisationen und aktivisten spenden. wie wichtig es patagonia auch innerhalb des unternehmens ist, aktiv am umweltschutz mitzuwirken, zeigt das so genannte „employee internship-program“. im rahmen dieser initiative können die weltweit 1.400 mitarbeiter des unternehmens bis zu zwei monate bei vollem gehalt für eine umweltschutzorganisation arbeiten. vorbildhaft zeigt

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© davis / patagonia

© johnson jeff / patagonia

© davis / patagonia

“people with an unconventional lifestyle and a great passion for exercise in nature have become the key target group for p ­ atagonia.”

sich auch das 15.800 m2 große service center in reno im us-bundesstaat nevada, das größtenteils nach umweltkriterien gebaut wurde und über ein energiesparendes beleuchtungssystem verfügt. apropos beleuchtung und strom: einen teil des benötigten stroms für das kalifornische hauptquartier in ventura erzeugt bereits die hauseigene solaranlage, die vor einigen jahren am parkplatz des bürogebäudes installiert wurde. dass die zahlreichen sonnentage in kalifornien dann nicht nur die solaranlage der firmenzentrale speisen sondern den mitarbeitern auch die möglichkeit bieten, am nahe gelegenen strand surfen zu gehen, ist natürlich kein unangenehmer nebeneffekt ...

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the californian outdoor brand patagonia has dedicated itself exclusively to “unmotorized sports”. best-possible quality, functional design and a conscious approach to nature are the basic principles on which their corporate philosophy is based. the essential elements were defined by the company’s founder, yvon chouinard. his motto to “make the best product and affect the environment as little as possible” has had validity since the beginnings of the brand in 1973. the name patagonia symbolizes wild nature and a unique mountain landscape in the southern-most part of argentina. people who visit this area rugged by wind and weather to hike and climb its mountains require efficient and reliable clothing. yvon chouinard, who founded the outdoor clothing and equipment company approximately 40 years ago and who has remained a mountaineer at heart all throughout his life, knows exactly how (vitally) important functional clothing can be in rough mountain regions. when chouinard founded the company, he was aware from the beginning that only with best-quality products one can achieve a sustainable effect and withstand the unpredictable changes in the weather. over the years, this principle paired with a great love for nature and a strong awareness for and commitment to the environment have turned the california-based brand into one of the world’s most successful outdoors companies. accordingly, people with an unconventional lifestyle and a great passion for exercise in nature have become the key target group for patagonia. while mountaineering is still one of the core segments in the product portfolio, the overall selection has expanded widely. today, surfers, trail

runners, kayakers, snowboarders, skiers, fly-fishermen and mountain bikers will also find everything their outdoor heart desires. the focus is on all those sports that make do without motorization. the concentration on non-motorized sports clearly references yvon chouinard’s goal of founding a company that acts as sustainably as possible and that will still exist 100 years from now, as stated by the founder of patagonia in his book “let my people go surfing”. since the year 1996, exclusively organic cotton is used for the clothing collection. recyclable materials are also incorporated more and more. for the fleece product line for example, but also for functional jackets and board shorts, recycled polyester made from old plastic bottles is used. this way, over 90 million plastic bottles were recycled in the last few years. almost 90 percent of the collection (except for footwear) is recycled or reused in the meantime. particularly noteworthy in this context is the “common threads recycling programme”. with this “ecocircle” programme, consumers can return worn polyester clothing to one of the retail partners (around 700 in europe), and the pieces can be recycled into new products again. in 2001, patagonia founder chouinard also established the non-profit organization “1% for the planet”, which meanwhile has more than 1,000 member companies who each donate one percent of their annual revenue to environmental organizations and activists. the so-called “employee internship programme” shows how important it is for patagonia to contribute to environmental protection from within the company too. as part of this initiative, the company’s 1,400 employees worldwide can work for an environmental organization for up to two months – while being paid in full. also exemplary is the 15,800 m2 large service center in reno in the us state of nevada, which was for the most part built in accordance with environmental standards and has an energy-saving lighting system. speaking of lighting and electricity: part of the energy required for the californian headquarters in ventura is generated by an in-house solar system, which was installed on the office building’s parking lot a few years ago. that california’s numerous sunny days not only feed the solar system of the company headquarters, but also offer employees the possibility of going surfing at the nearby beach, of course is not an unpleasant side effect ...

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special advertising section

n a b r u life was macht das leben in der grossstadt so interessant? wahrscheinlich ist es gerade die vielfalt an unterschiedlichen menschen und eindrücken, die in der city aufeinander treffen und ein lebensfrohes, buntes bild abgeben. dynamik und urbanität sind unmittelbar verbunden und bilden auch die inspirations-grundlage der urban mobility-kollektion von puma. wer schnell von a nach b will, termine einhalten und sich durch das dichte gedränge der u-bahnen und einkaufsstrassen drängen muss, braucht entsprechend funktionsorientierte bekleidung, die zu jeder tageszeit und zu jeder gelegenheit passt. puma-kreativdirektor hussein chalayan hat hier auf einen mix aus sportlich-leichten elementen mit unaufdringlich ästhetischen details gesetzt. dabei treffen schwarze windbreaker in klaren schnittformen auf t-shirts mit artwork- und fotoprints, treffen dezente kleider und hosen auf edel geformte sneakers, trifft stil auf high-tech. tragbare mode für jeden tag, egal ob downtown oder vorstadt.

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what makes big city life so interesting? the answer probably lies in the great diversity of people and impressions that make the city a place of liveliness and colour. inspired by this mixture of vitality and urbanity, puma have launched their urban mobility collection. it offers city dwellers hurrying from one appointment to the next or weaving their way through public transport and shopping crowds a functional and comfortable clothing line suitable for every occasion. puma’s creative director hussein chalayan has combined sporty, light elements with subtle, aesthetic details. the collection mixes clean-cut black windbreakers with art and photo print t-shirts, sophisticated dresses and pants with elegant sneakers and style with high tech features. wearable fashion for everyday life in downtown and suburbia.

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W H E R E FA S H I O N M E A N S B U S I N E S S

F E B R UA RY 1 1 - 1 4 2 0 1 0 R E G I S T E R AT W W W. C O P E N H A G E N FA S H I O N FA I R S . C O M 62


_impression 4x5

montblanc mahatma gandhi | samova magic gold | mitab piccolo | vÜslauer apple kattus orange bitter sprizzz | functionals bonsai | hoon x perfect unison headset | swarovski gorilla evasolo bird feeder | offecct etage coffee table | serra lunga missed tree | giogio armani - samsung smartphone wilkhahn swing | edra favela chair | perludi pauli seat & board | källemo zink shelf fiat 500 | safretti fireplace | de sede sofa | quinny zapp

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haiti, port-au-prince, citÊ-soleil Š cicr/vii/haviv, ron

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26.11.2009 11:53:50


aesthetics & humanity der mensch ist in gewisser weise „weltgärtner“, der die welt pflegen, beschützen, erhalten und weiterentwickeln muss. weltweite kommunikation, globalisiertes denken und handeln bedeutet heute auch verantwortung zu übernehmen, für die zukünftige entwicklung und das gemeinsame leben und überleben auf unserer erde. wir vom pool-magazin haben uns seit beginn an im jahre 2003 dem genuss, der ästhetik und vor allem der menschlichkeit verschrieben. dem menschen hinter einer idee, hinter einem produkt, hinter einer leidenschaft und vision galt und gilt stets unser augenmerk. „pool +“ steht deshalb auch als symbolische überschrift zu unserer vertiefenden weiterentwicklung und nunmehrigen zusammenarbeit mit dem roten kreuz. mit dem plus hinter dem gewohnten magazin-titel pool wird die zukünftige enge inhaltliche verflechtung zwischen unseren beiden wesenssäulen „aesthetics & humanity“ noch deutlicher als bisher dargestellt. „die ethik entspringt der zwischenmenschlichen begegnung in der zuwendung zum anderen menschen,“ hat schon der französische philosoph emmanuel lévinas festgestellt. wir wollen in dieser zwischenmenschlichen, ethik erzeugenden begegnung vor allem der schönheit großen platz einräumen. schönheit, die eine positive kraft verströmt und sich in unterschiedlichster art und weise manifestiert. eine hilfeleistung an bedürftigen menschen, ein bewusster umgang mit der umwelt, ein glück bringender gedanke oder ein zeitlos schönes produkt und design, den schönheit stiftenden elementen sind keine grenzen gesetzt.

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in a way, we are the “gardeners of our planet”. we have the duty to care for it, to protect it, preserve it and make it grow. worldwide communication and global thinking and acting also mean to take responsibility for future developments and our life on planet earth. since 2003, pool magazine has been dedicated to pleasure, aesthetics and most of all humanity. our aim has always been to present the people behind the ideas and products, behind the passion and visions. “pool +” stands for our evolvement as a medium and our new cooperation with the red cross, the plus sign representing an even closer link between our editorial pillars of “aesthetics & humanity”. french philosopher emmanuel lévinas once said that “all ethics come from interpersonal relationships, from people’s love of one another”, and in line with this statement we want to focus on the beauty in these ethical relationships. this beauty radiates positive power and has many different faces – from helping out a person in need to protecting our environment, thinking a happy thought or enjoying timelessly beautiful products and designs.

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congo, goma - children spontaneously dancing and singing in the rain at the covedec centre for orphaned and lost children. the covedec centre, in goma, run by pastor patrick senzoga, opened its doors in late october 2008 to the scores of children who had become separated from their parents during the fighting and were now wandering on the streets, hungry and scared. the eldest child would take charge of the small ones. at the height of the conflict 194 children were housed and it currently holds 128. Š cicr/vii/haviv, ron

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26.11.2009 11:53:57


giving my best, every day familie ist etwas ganz wichtiges, im grunde etwas unersetzliches. materielle dinge lassen sich ersetzen, eine familie jedoch nicht. der gebürtigen britin charlotte lindsey war dies schon in jungen lebensjahren bewusst, im laufe ihrer tätigkeit beim roten kreuz in vielen krisengebieten der welt hat für sie die haltgebende bedeutung der familie noch viel mehr an wichtigkeit gewonnen.

charlotte lindsey, stellvertretende kommunikationsdirektorin des internationalen komitees vom roten kreuz (ikrk) erläutert im nachfolgenden interview unter anderem warum freiwillige arbeit erfüllend ist und menschen wichtiger sind als besitztümer. liebe charlotte, wo kommen sie ursprünglich her und wie haben sie ihre kindheit verbracht? ich bin britin und komme aus einer kleinen stadt namens saffron walden, die im süden englands nahe cambridge liegt. im grunde hatte ich die normalste und unaufregendste kindheit, die man sich vorstellen kann. ich wuchs mit drei brüdern auf, die meiste zeit in ein und derselben kleinstadt. gab es irgendwelche besonderen ereignisse in ihrem leben, die sie zu ihrer heutigen tätigkeit führten? nein, eigentlich kein spezielles ereignis. aber ich habe mit begeisterung bücher gelesen, wurde stark von einem volksschullehrer geprägt. er hat mir die augen für viele bücher geöffnet, auf mich als kind großen einfluss ausgeübt. in dieser zeit entdeckte ich beispielsweise bücher wie „das silberne messer” vom britischen schriftsteller und dichter ian serrailliers. dieses auf wahre begebenheiten basierende buch handelt von den schwierigkeiten einer familie einander wiederzufinden, nachdem sie der krieg getrennt hatte. stark beeinflusst haben mich auch die nachrichtenbilder aus kambodscha, die vietnamesischen “boatpeople” und der oscar-gekrönte antikriegs-film “the killing

fields - schreiendes land” von roland joffé. ich wusste eigentlich schon sehr früh, dass ich bei der wiedervereinigung von im krieg getrennten familien helfen wollte und auch, dass ich dies mit dem „roten kreuz“ machen wollte. wie würden sie das gefühl beschreiben, jemandem geholfen zu haben, oder zumindest einen teil seines kummers von ihm genommen zu haben? als ich für das ikrk in kriegsgebieten gearbeitet habe, hatte ich angst davor, jemandem „nicht” helfen zu können. wenn ich also ein gefühl für diese tätigkeit beschreiben soll, dann war es im allgemeinen ein gefühl der erleichterung, dass ich etwas tun konnte. menschenverstand und natürlichkeit sind die größten feinde von gier und rücksichtslosem verhalten. wie würde in ihren augen eine vernünftige und ethische weltwirtschaftliche ordnung aussehen? ich glaube fest an das ethische verhalten, an die intuition und den menschenverstand. sie haben in krisenregionen wie ruanda, bosnien und tadschikistan gearbeitet. was haben sie aus diesen erfahrungen gelernt, und in welchem ausmaß haben sie ihr leben beeinflusst? ich habe gelernt, dass menschen wichtig sind - nicht besitztümer. familie und freunde sind unersetzbar, geben einem ein starkes selbstwertgefühl. diese lebenseinstellung habe ich im

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philippines, manila city jail Š cicr/vii/nachtwey, james

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26.11.2009 11:54:02


“sometimes, the poorest people are the happiest as long as they are surrounded by the things they cherish the most. and the richest people are sometimes the unhappiest, because their wealth isolates them.”

rahmen meiner tätigkeiten gelernt. außerdem ist meine erfahrung, dass man nichts als selbstverständlich ansehen sollte, denn der grat zwischen sicherheit und gefahr ist schmal. viele der menschen, die ich über die jahre hinweg in diesen ländern getroffen habe, dachten nie, dass jemals krieg über ihr land kommen würde oder sie je direkt betreffen würde. die realität war aber oft ganz anders. henry dunant, der gründer des roten kreuzes, wurde durch die schreckliche erfahrung der schlacht von solferino vor 150 jahren dazu inspiriert, seine organisation zu gründen. würden sie sagen, dass oft dramatische ereignisse notwendig sind, um menschen dazu zu bewegen, etwas zu tun oder ihr leben zu verändern? zu einem gewissen grad, ja, wenn man es individuell und international betrachtet. ich will das anhand eines beispiels skizzieren. in den jahren vor dem zweiten weltkrieg entwarf und stellte das ikrk den antrag auf ein internationales übereinkommen bezüglich des wohlergehens und schutzes von zivilisten mit feindlicher staatsangehörigkeit, welche sich auf jenem gelände befinden, das einem kriegsteilnehmer gehört bzw. das von ihm besetzt ist. keine schritte wurden bezüglich dieses entwurfes gesetzt, da die regierungen sich weigerten, eine diplomatische konferenz einzuberufen, um über die verabschiedung zu entscheiden. dies resultierte daraus, dass es kein spezielles abkommen gab, welches zivilisten vor den schrecken des zweiten weltkriegs bewahrte. als reaktion auf die gräuel des zweiten weltkriegs beschloss die internationale gemeinschaft dann schließlich im jahre 1949 die vierte genfer konvention zum schutz von zivilisten. dies war ein wichtiger wendepunkt für die schonung von zivilbevölkerung und -eigentum zu zeiten bewaffneter auseinandersetzungen. auf individueller ebene gesehen glaube ich durchaus, dass viele menschen von etwas, das sie beobachten, durchlebt oder von dem sie gehört haben, bewegt oder inspiriert werden, um etwas zu tun. dies mag der verlust eines geliebten menschen sein, der einen dazu bewegt, eine stiftung in dessen namen zu gründen, um anderen in der gleichen situation zu helfen; oder dies mag eine krankheit sein, die einen veranlasst spenden zur entwicklung eines heilmittels oder einer behandlungsmethode für andere zu sammeln; oder es mag der anblick des leidens anderer sein, der einen dazu bewegt, freiwilligenarbeit zu leisten und für eine non-profit organisation zu arbeiten. viele mitglieder des roten kreuzes arbeiten auf freiwilligenbasis, ohne bezahlung. das steht in starkem kontrast zum profitorientierten denken in der heutigen wirtschaft und gesellschaft. woher, glauben sie, nehmen diese menschen die inspiration, die kraft für ihre freiwilligenarbeit? für mich ist dies der wahre humanitäre geist! ich denke, dass die gemeinschaften in welchen die menschen die freiwilligenarbeit

leisten, überaus inspirieren. die leute erkennen dabei, dass sie etwas bewirken und dass selbst kleine gesten verändern können. zu diesem thema haben das rote kreuz und die rotkreuz-bewegung dieses jahr auch eine entsprechende kampagne gestartet, die unter dem motto und der website www.ourworld-yourmove. org läuft. wenn man schönheit und glück erlebt, denkt man nicht an kriegsführung oder gewalt. würden sie dieser aussage zustimmen? nein, denn ich denke, manche menschen würden krieg führen oder gewalt anwenden, um diese dinge zu beschützen. es gibt so viele wunderschöne länder, in denen krieg geführt wird, daher ist diese aussage unwahr, zumindest von meinem standpunkt aus. würden sie der aussage zustimmen, dass durch die globalisierung alle menschen auf dieser erde auch verantwortung für unser zusammenleben übernehmen sollten? es sollte, so meine ich, durchaus ein gefühl der kollektivverantwortung geben. die allgemeingültigkeit der genfer konventionen – welche das rückgrat des internationalen menschenrechts bilden – sind ein anzeichen für dieses gefühl der kollektivverantwortung in kriegszeiten. diese konventionen halten die tatsache fest, dass es eine verantwortung zu respektieren gilt und setzen den möglichkeiten der kriegsführung grenzen. bezüglich der globalisierung meine ich, dass man grundsätzlich nicht auf kosten anderer vorankommen sollte. der geldforscher peter koenig behauptet, dass viele menschen die grund-elemente des lebens wie glück, sicherheit und freiheit auf das konzept von geld projizieren – was einfach nicht funktionieren kann. laut koenig ist es unmöglich, seine existenz durch geld abzusichern. was halten sie von dieser aussage? ich stimme zu, dass geld nicht glücklich macht. „existenz” hat aber eine unterschiedliche bedeutung für unterschiedliche menschen. manchmal sind die ärmsten menschen die glücklichsten, solange sie von den dingen umgeben sind, die ihnen am meisten bedeuten. und manchmal sind die reichsten menschen die unglücklichsten, da ihr reichtum sie isoliert. was motiviert sie am meisten in ihrem arbeitsalltag, und woher nehmen sie ihre stärke? ich strebe danach, jeden tag mein bestes zu geben. meine stärke bekomme ich von meiner familie und von meinen freunden. außerdem ist meine perspektive jene, dass, was auch immer ich durchmache, es so viele menschen gibt, denen es viel schlechter geht als mir und die viel darum geben würden, ein leben wie meines führen zu können. viele menschen hetzen durch ihren alltag und beschweren sich dennoch über einen mangel an identifikationsmöglichkeiten,

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brosleti village, unloading flour for distribution - in the period following the conflict in 2008, the icrc has distributed food and household items to nearly 20,000 people in 27 georgian villages closely bordering south ossetia. teams of villagers help to unload the provisions, which are distributed in accordance with lists drawn up by local village committees to ensure that only the most vulnerable persons receive aid. Š cicr/vii/kratochvil, antonin

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“for me, voluntary work is true humanitarian spirit! i think that the communities in which people do their voluntary work are extremely inspiring. people realize that they make a difference, and that even small gestures can change something.”

über sinnverlust. würden sie sagen, dass viele teile unserer gesellschaft von einem fehlen „sinnvollen verhaltens” dominiert sind? ich denke, dass die schnelligkeit des heutigen lebens dazu führt, dass wir vergessen, aufzuschauen, um die schönen dinge um uns herum wahrzunehmen. wir vergessen oft jenes wertzuschätzen, was wir haben. wir verlieren manchmal jene dinge, die uns halt geben, aus den augen. vieles was wir haben, realisieren wir gar nicht ... bis am ende nichts mehr da ist.

when i worked in war zones for the icrc, i was always more afraid of “not” being able to help someone. so if i have to describe a feeling for this work, then it was generally a feeling of relief that i had been able to do something.

family is something very important, something that is basically irreplaceable. material things can be replaced; a family cannot. british-born charlotte lindsey was already aware of that at a young age, and through the course of her work with the red cross in many of the world’s conflict areas, the solidifying meaning of family has gained even more importance for her. in the following interview, the deputy director of communications at the international committee of the red cross (icrc) explains why volunteer work is fulfilling, and why people are more important than possessions.

you have worked in crisis regions like rwanda, bosnia or tadzhikistan. what have you learned from these experiences, and to what extent have they influenced your life? i have learned that people are important – and not possessions. family and friends are irreplaceable; they give us a strong sense of self. i have learned this approach to life through the course of my work. i also have made the experience that we should take nothing for granted, as the line between safety and risk is a fine one. many of the people i have met throughout the years in these countries never thought that war would come to their country or would affect them directly. reality however was often very different.

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dear charlotte, where do you originally come from and how did you spend your childhood? i am british and come from a small town named saffron walden, located in the south of england near cambridge. i basically had the most normal and uneventful childhood one can imagine. i grew up with three brothers, most of the time in one and the same small town. were there any special events in your life that have led you to what you are doing today? no, no particular event. but i was an avid reader of books and was strongly influenced by an elementary school teacher. he opened my eyes to many books that had a great influence on me as a child. it was during this time that i discovered books such as “the silver sword” by british novelist and poet ian serailliers. this book, based on a true story, is about the struggles of a family to find each other again after being separated by war. i was also strongly influenced by the pictures on the news from cambodia, the vietnamese “boat people”, and roland joffé’s oscar-winning anti-war film “the killing fields”. i knew from a very early age that i wanted to help reunite families that were separated by war, and that i wanted to do this with the “red cross”. how would you describe the feeling of having helped someone, or having at least taken a bit of their sorrow from them?

common sense and naturalness are the biggest enemies of greed and reckless behaviour. in your opinion, what would a sensible and ethical global economic order look like? i am a strong believer in ethical behaviour, intuition and common sense.

henry dunant, the founder of the red cross, was inspired to establish his organization by the horrible experience of the battle of solferino 150 years ago. would you say that it often takes dramatic events to make people act or change their lives? to a certain extent, yes - on both an individual and international level. i would like to describe this using an example. in the years before the second world war, the icrc drafted and sought approval for an international convention on the condition and protection of civilians of enemy nationality who were on a territory belonging to or occupied by a belligerent. no action was taken on that text, since governments refused to convene a diplomatic conference to decide on its adoption. as a result, there was no specific treaty that protected civilians against the horrors of the second world war. in reaction to the horrors of world war ii, the international community agreed in 1949 to adopt the fourth geneva convention for the protection of civilians. this was really a watershed moment in terms of ensuring that civilian populations and property are spared during times of armed conflict. on an individual level, i definitely believe that many people are moved or inspired to do things because of something they have witnessed, lived through or heard about. it might be the loss of a loved one that moves someone to establish a foundation in their name, to help others in the same situation; it might be an illness that moves someone the raise funds for the development

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tripoli, beddawi palestinian camp - almost two years ago, when fighting broke out between the lebanese army and muslim militias in the nahr el-bared camp, hasniyye yehia tawiyyeh, a resident, was forced to flee. today, she lives in the nearby beddawi camp. her husband was hospitalized after their flight. a week later, he died in her arms while she was helping him up the seven flights of stairs to their small apartment. her son visited her in 2007. one friday, having gone to attend prayers, he failed to return. hasniyye learnt afterwards that he was one of two young men who had been killed that friday during a peaceful protest against the fighting. “i have been through many things,” she says. “but all the hardship i’ve been through, i could put it in one hand. the death of my son, i would put it in the other hand and it would weigh much more than all the other suffering i have endured.” © cicr/vii/pagetti, franco

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aesthetics

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“i have learned that people are important – and not possessions. family and friends are irreplaceable; they give us a strong sense of self. i have learned this approach to life through the course of my work”

of a cure or a treatment for others; or it might be seeing the suffering of others that moves someone to volunteer and work for a non-profit organization. many members of the red cross are working on a voluntary basis, without being paid. this is a stark contrast to the profit-oriented thinking in today’s economy and society. where do you think these people get the inspiration and strength for their voluntary work? for me, this is true humanitarian spirit! i think that the communities in which people do their voluntary work are extremely inspiring. people realize that they make a difference, and that even small gestures can change something. the red cross and the red cross movement also have started a campaign about that this year, which is running under the name and the website of www.ourworld-yourmove.org .

going through, there are so many people who are much worse off than i am and who would give a lot to have a life like mine. many people are racing through their everyday lives, but yet they complain about a lack of identification possibilities and a loss of meaning. would you say that many parts of our society are dominated by a lack of “meaningful behaviour”? i think that the fast pace of life today makes us forget to look up and see the beautiful things around us. we often forget to appreciate what we have. sometimes we lose sight of the things that anchor us. we often fail to realize what we have ... until it is gone in the end.

when experiencing beauty and happiness, one does not think about war or violence. would you agree with this statement? no, because i think that some people would wage war or use violence to protect these things. there are so many beautiful countries where there is war, so this statement is untrue – at least from my point of view. would you agree with the statement that globalization means that everybody in the world should also take responsibility for our life together? i think that there definitely should be a sense of collective responsibility. the universality of the geneva conventions (which form the backbone of international humanitarian law) denotes the sense of collective responsibility in times of war. these conventions show the fact that there is a responsibility to be respected, and set limits to the possibilities of warfare. regarding globalization, i believe that as a matter of principle one should not advance at the expense of others. money researcher peter koenig claims that many people project basic elements of life like happiness, security and freedom onto the concept of money – which simply cannot work out. according to koenig, it is impossible to secure one’s existence through money. what do you think of this statement? i agree that money does not make people happy. however, “existence” has a different meaning for different people. sometimes, the poorest people are the happiest as long as they are surrounded by the things they cherish the most. and the richest people are sometimes the unhappiest, because their wealth isolates them. what is your main motivation for your everyday work, and where do you draw your strength from? i strive to give my best, every day. i draw my strength from my family and friends. also, my perspective is that whatever i am

frequently asked questions wenn sie ihren liebsten wunsch erfüllt bekommen könnten, welcher wäre das? zwei dinge, die man mit geld nicht kaufen kann: gesundheit und glück für meine familie und meine freunde. was bringt ihnen die meiste freude? meine kinder, zweijährige zwillingsbuben. was ist ihnen besonders wichtig? familie und freunde sowie prinzipientreues verhalten. welche dinge sind ihnen am wichtigsten? meine familie und meine freunde. und: andere so zu behandeln, wie ich behandelt werden möchte.

~

if you could have your dearest wish fulfilled, what would it be? two things that money cannot buy: health and happiness for my family and friends. what brings you the most joy? my children, two-year-old twin boys. what is particularly important to you? family and friends, and principled behaviour. what things do you care about the most? my family and friends. and: treating others as i would wish to be treated.

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always good woraus speist sich der schaffensprozess, die zündende idee eines designers? beim englischen produktdesigner jasper morrison ist es ein mix aus all seinen persönlichen eindrücken des alltags und lebens. geht es um die kreation von uhren so wie jene für die kollektion „r5.5“ der marke rado, so verdichteten sich hier alle jene erlebnisse und eindrücke, die morrison je von uhren in seiner erinnerung gesammelt hat: was mag ich an einer uhr besonders? was sollte die uhr können? der britische produkt- und möbel-designer jasper morrison stellt sich im grunde immer die wesentlichen kernfragen über den zweck eines produktes, bevor der eigentliche schaffensprozess beginnt. betrachtet man all die bisher designten objekte und gegenstände aus dem ­interieur- und lifestyle-bereich des ruhigen und bedachten designers, so lässt sich stets die reduktion auf das wesentliche beobachten. ein gespräch über die sehnsucht nach echten dingen, nach weniger verschwendung und die verantwortung des designers, eine gute atmosphäre auf der welt zu schaffen: lieber jasper morrison, bleibt ein gutes produkt grundsätzlich gut, also wirkt und funktioniert es über einen langen zeitraum? ich komme immer mehr zur überzeugung, dass produkte grundsätzlich ein langes leben haben sollten. neben dem aspekt der funktion sollte dabei auch ein weiteres element größeres augenmerk erhalten, nämlich jenes, dass ein produkt auch nach oftmaligem, tausendfachem gebrauch gut funktionieren sollte. ich bin sehr interessiert an der beziehung der menschen zu jenen objekten, die wir täglich benützen und die wichtige aufgaben in unserem alltag übernehmen. ein sessel muss eben einfach täglich funktionieren, ebenso muss eine uhr täglich funktionieren und es sollte ganz klar sein, wie wir diese produkte anwenden können. gutes design hat die gabe funktionen langlebig zu erhalten. das ist auch der grund, warum sich leute schöne klassische dinge kaufen, diese konservieren gewissermaßen die basis-funktionen. was sagen sie zu dem gedanken, dass wir heute von so vielen qualitätslosen dingen umgeben sind und sich diese auf unser verhalten auswirken. glauben sie, wäre der mensch zufriedener und ausgeglichener mit wenigen, dafür aber guten dingen? das ist eine interessante frage. wir designer sind im grunde genommen verantwortlich dafür, wie die von menschenhand gemachte welt aus-

sieht und was sie ausstrahlt. wir haben einerseits die option, dinge zu kreieren, die auf effekthascherei und schnelle sensationslust abzielen, anderseits jedoch die möglichkeit, verantwortung zu übernehmen und zu sagen, es ist unser job eine gute atmosphäre für unser leben zu erzeugen. ja, eigentlich bin ich davon überzeugt. wir designer sollten die aufgabe übernehmen, diese dinge zu kreieren, die menschen zufriedener und ausgeglichener machen. führt uns die wirtschafts- und finanzkrise vielleicht wieder zurück zu den elementaren basiswerten? ja, durchaus. ich respektiere immer mehr die zugegebenermaßen nicht sehr populäre idee, dinge schlicht und einfach nicht zu verschwenden. ähnlich der generation unserer großeltern und ur-großeltern, die einfach keine verschwendung betrieben haben und einem gewissen ethischen grundsatz gefolgt sind. man verschwendete damals einfach nichts. die dinge wurden gepflegt, repariert und man versuchte sie zu erhalten. ich finde, das ist eine sehr korrekte haltung, auch wenn dies jetzt vielleicht etwas zu moralistisch klingen mag. jede verschwendung ist im grunde ein kleines verbrechen, auch ein kurzzeitig gedachtes design oder der unverhältnismäßige einsatz von materialien und rohstoffen. wenn sich menschen näher mit ihren dingen beschäftigen, sich mit ihnen auseinandersetzen, persönliches einfließen lassen, ist das ja eine form von kreativität, die sich vielleicht auf unsere gesamte gesellschaft positiv auswirken könnte ... ja, es könnte sich dadurch eine deutlich menschlichere, gesündere gesellschaft entwickeln. in diesem zusammenhang gibt es ein äußerst interessantes buch mit dem titel home-made: contemporary russian folk artifacts. darin werden wunderbare alltags-objekte aus russland abgebildet, welche die menschen dort selbst konstruiert haben, weil es vieles einfach nicht gegeben hat oder es nicht leistbar war. hinter jedem

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“good design has the power to maintain a function for the long term. this also is the reason why people buy beautiful, classic things, in a way, they conserve the basic function”

dieser dinge, von der selbst gebauten lampe bis zur schaufel, steht eine kleine, menschliche geschichte ... fantastisch. bringt gutes design einen evolutionären prozess in gang oder ist es eher ein stetiges weg- oder hinzugeben von bestandteilen? wenn ich dinge kreiere, dann kommt dies zumeist einem evolutionären prozess gleich. ich blicke immer auf die historie eines gegenstands und versuche diesen auf einen neuen level zu bringen, egal ob sessel oder gabel. dann gibt es die raren momente wo die pure innovation - etwas ganz neues - geschaffen wird, das ist aber sehr selten. fast alles ist mehr oder weniger schon da. insgeheim liegt die triebfeder jedes designers darin, etwas ganz neues zu erschaffen. neben technologie und virtuellen räumen in unserem alltag entsteht eine große sehnsucht nach echten, authentischen dingen und werten. da sieht man junge teenager mit led zeppelin- und woodstock-t-shirts ...

klar, die jungen menschen haben zwar diese zeiten nicht miterlebt, wissen aber sehr gut über deren ursprünglichen werte und ziele bescheid. sie sind sehr geschickt in der verknüpfung heutiger grundsätze und historischer ideale. im grunde geht es aber um die suche nach echtheit, das geht uns erwachsene aber genauso. was ist für sie das spezielle, das faszinierende an der kreation einer uhr? die zusammenarbeit mit rado ist ein gutes beispiel dafür, woraus sich gutes design bilden kann. nämlich durch den kontinuierlich erhaltenen, experimentellen freiraum mit der klassischen uhrenform, welches einem designer wie mir ermöglicht, ohne einschränkungen einen schritt weiter zu gehen. die identität und der stil von rado entstammen im grunde jenem material, aus dem die uhren gefertigt sind: aus keramik. ein wunderbares material, das sich in meinen kreationen in einem matten, dezenten look äußert.

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wie entwickelt sich bei ihnen der kreative design-hergang? der sessel ist und bleibt ein sessel, die uhr ist und bleibt eine uhr. ich versuche dem produkt stets einen sehr natürlichen charakter zu verleihen, ohne mit plakativen farben oder formen abzulenken. im grunde geht es mir immer darum, mich darauf zu besinnen, was das produkt im wesentlichen sein und darstellen soll. eigentlich ganz „einfach“, oder?

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what does the creative process, the bright idea of a designer, feed from? for british product designer jasper morrison, it is a mix of all his personal impressions of everyday life and life in general. when it is about creating watches, such as those for the “r5.5” collection of the brand rado, all the experiences and impressions of watches that morrison ever collected in his memory are concentrated in them. what do i especially like about a watch? what features should the watch have? before the actual creative process begins, british product and furniture designer jasper morrison always asks himself the essential, crucial questions about the purpose of a product. looking at all the objects and items from the interior design and lifestyle area that the calm and thoughtful designer has created so far, one can always find them reduced to the essential. a conversation about the desire for real things, for less wastefulness, and a designer’s responsibility to create a positive atmosphere in the world. dear jasper morrison, does a good product generally remain good, meaning it works and functions throughout a long period of time? i am more and more convinced that as a matter of principle, products should have a long lifespan. besides the functional aspect, another element should also receive greater attention: that a product should function well, even after being used repeatedly, a thousand times. i am very interested in people’s relationship with those objects that we use on an everyday basis and that take on important roles in our everyday lives. a chair simply has to function every day, just as a watch has to function every day, and it should be very clear how those products can be used. good design has the power to maintain a function for the long term. this also is the reason why people buy beautiful, classic things – in a way, they conserve the basic function. what is your take on the thought that we are surrounded by so many things that lack quality today, and that they have an effect on our behaviour? do you think people would be happier and more balanced with less, but good things? this is an interesting question. for all intents and purposes, we designers are responsible for the way the man-made world looks and what it exudes. on the one hand, we have the option to create things that are made for razzmatazz and quick sensationalism; on the other hand, we have the opportunity to take responsibility and to say it is our job to generate a positive atmosphere for our life. yes, i am convinced that design should assume that task.

does the economic and financial crisis maybe lead us back to the elementary, basic values? yes, definitely so. i have more and more respect for the (admittedly, not very popular) idea of simply not wasting things. similar to the generations of our grandparents and great-grandparents, who just did not practice wastefulness and who followed a certain ethical principle. back then, nothing was wasted, period. things were cultivated, repaired, and one tried to maintain them. i think that is a very correct attitude, even if this might sound a little moralistic right now. in principle, every waste is a small crime, and that includes short-sighted design and the disproportionate use of materials and resources. when people take a closer look at their things, deal with them and incorporate their personal notes – this is a form of creativity that could have a positive effect on our entire society … yes, we could definitely develop a significantly more human, healthier society this way. in this context, there is an extremely interesting book with the title home-made: contemporary russian folk artefacts. it depicts incredible everyday objects from russia, which the people there construed by themselves, because many things were simply not available or not affordable. behind each one of these items, from the self-made lamp to a shovel, there is a small, human story. fantastic. does good design launch an evolutionary process, or is it rather a continuous removing and adding of elements? when i create things, it mostly resembles an evolutionary process. i always look at the history of an item and try to take it to a new level, whether it is a chair or a fork. then there also are the rare moments where pure innovation – something completely new – is created, but that is very unusual. almost everything more or less exists already. deep down, the motivation of every designer is to create something totally new. next to the technology and virtual spaces in our everyday lives, a desire for real, authentic things and values is emerging. you can see young teenagers wearing t-shirts of led zeppelin and woodstock … of course, the young people have not experienced these times, but they know very much about their original values and goals. they are very adept in tying today’s principles together with historic ideals. at heart, it all is about the quest for authenticity, but that applies for us adults just the same. what is the special, the fascinating part about creating a watch for you? the collaboration with rado is a good example for what good design can emerge from: the continuously maintained, experimental freedom with the classic watch shape, which allows a designer like me to go a step further, without limitations. basically, rado’s identity and style derive from the material that the watches are made from: ceramics. a wonderful material that gives my creations a matte, subtle look. how does the creative design process evolve for you? a chair is and will remain a chair; a watch is and will remain a watch. i always try to give the product a very natural character, without distractions through flashy colours or shapes. basically, for me it is always about remembering what the product essentially is and should represent. really quite “simple”, isn’t it …

“for all intents and purposes, we ­designers are responsible for the way the man-made world looks and what it exudes.”

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grand cru wer regelmäßig kaffee trinkt, hat sicher schon einmal den geschmack kolumbianischer erde mehr oder weniger im mund gehabt. kolumbien gilt seit jahrzehnten als einer der größten kaffeelieferanten der welt. auch der kaffee von nespresso hat seinen ursprung zum teil auf kolumbianischen plantagen. nicolas rueda, europadirektor der förderation kolumbianischer kaffeefarmer, erläutert im nachfolgenden gespräch die großen herausforderungen nachhaltiger unternehmenskultur. nestlé nespresso gilt als weltweiter marktführer im bereich des ­portionierten spitzenkaffees. mit seiner „trilogie“ aus qualitativ hochwertigen grand cru-kaffees, eleganten maschinen und einem intensiven kundenservice (nespresso-club) konnte das unternehmen in den vergangenen jahren das „erlebnis-kaffeetrinken“ etablieren und zum internationalen erfolg führen. „what else?“. seit dem jahr 2000 verzeichnet man eine durchschnittliche wachstumsrate von über 30 prozent. rund 160 markeneigene boutiquen in den wichtigsten städten der welt vermitteln dem konsumenten den lifestyle des „ultimativen kaffee-erlebnisses“. da stellt sich irgendwann die frage, wie weit produktionssteigerung und wachstum möglich ist, ohne der umwelt nachhaltigen schaden zu zufügen. nun hat sich nespresso im rahmen der unternehmenseigenen nachhaltigkeits-plattform „ecolaboration“ verpflichtet, bis zum jahr 2013 soziale und ökologische kriterien in der wertschöpfungskette maßgeblich zu verbessern. dass dieser prozess noch am anfang steht, erläutert nicolas rueda, europa-direktor der föderation kolumbianischer kaffeebauern und green coffee poject manager south america nestlé, im nachfolgenden interview. die „federacion nacional de cafeteros de colombia“, für die rueda agiert, ist die größte kaffee-ngo-oganisation der welt und vereint mehr als 500.000 kaffeebauern in kolumbien. lieber nicolas rueda, es herrscht oft verwirrung was die zertifikation von kaffee-produkten anbelangt, die sich sozialen und ökologisch fairen kriterien widmen. warum glauben sie, ist es so schwierig, hier zu einem global einheitlichen kontext zu finden? das ist richtig, es herrscht derzeit große verwirrung beim konsumenten vor. man sieht so viele zeichen diverser organisationen, hört von so vielen

konzepten und am ende weiß niemand mehr, was nun gut und richtig ist oder für was man sich entscheiden soll. in diesem zusammenhang hat sich in den vergangenen monaten eine initiative geformt, die einen gemeinsamen kodex entwickelt hat, mit dem ziel, die umweltbedingungen und sozialen und ökonomischen arbeitsstandards beim kaffeeanbau zu verbessern. dieser so genannte „common code for the coffee community“, initiiert unter anderem von diversen, weltweit aktiven ngo’s und gewerkschaften, ist gerade dabei, strengere und einheitliche kriterien zu entwickeln, um produktionsbedingungen und qualität des kaffee zu verbessern. eine gute sache, die aber (noch) nicht beim konsumenten angekommen ist. generell zu einer einheitlichen zertifizierung zu finden ist deshalb nicht so einfach, weil es oftmals lokale unterschiede bei der interpretation von zertifizierungen gibt. auch die kosten für die zertifizierung sind natürlich nicht unerheblich. am ende geht es auch um kriterien wie marken-image und glaubwürdigkeit, die vom konsumenten mit einem bestimmten zertifikations-programm in verbindung gebracht werden. vor allem das vertrauen des konsumenten in eine marke spielt hier eine entscheidende rolle. für mich stellen sich da zwei aspekte in den vordergrund: einerseits eine bestimmte zertifizierung, die einer marke glaubwürdigkeit verleiht, und andererseits das grundlegende konzept der nachhaltigkeit. ich kann von meiner warte der „national federation of coffee growers of columbia“ (föderation kolumbianischer kaffeebauern, anm.) aus sagen, dass wir grundsätzlich jede initiative in richtung verbesserung der sozialen und ökologischen bedingungen begrüßen, niemanden ausschließen wollen. es gibt ngo-organisationen, die von kontinent zu

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“nespresso’s sustainability platform ‘ecolaboration’ has ­committed to make significant ­improvements to social and ecological criteria in their value c­ reation chain” kontinent unterschiedlich wahrgenommen werden und bekannt sind. die umweltorganisation „rainforest alliance“, mit der wir im engen austausch stehen, ist beispielsweise in den usa und in england sehr bekannt, die “utz”-zertifikation (weltweit tätiges kaffee-zertifizierungsprogramm, anm.) ist sehr populär in den benelux-ländern, „fair trade“ eher in mitteleuropa. was ich damit sagen möchte, ist, dass es verschiedene grundansätze für ökologische und soziale standards gibt. aber natürlich muss das ziel für alle beteiligten sein, einmal zu einer einheitlichen ausrichtung zu finden, damit vom produzenten bis zum konsumenten alle ein klares bild vor augen haben. wie stellt sich die derzeitige situation für die kaffeefarmer in kolumbien dar? wir arbeiten sehr hart daran, einen einheitlichen qualitäts-standard in kolumbien zu etablieren und zu halten. wir hoffen, dass wir mit unserer organisation immer mehr kaffeeproduzenten von unseren sozialen und ökologischen ansprüchen überzeugen können. kolumbien gilt immerhin als drittgrößter kaffeelieferant der welt mit hunderttausenden kaffeebauern. die wirkliche herausforderung für uns liegt in der überzeugungsarbeit, neue erkenntnisse der nachhaltigkeit und technologie in eine jahrhundertlang gewachsene, tradierte kultur einzubringen. und das ist sehr schwierig. sie müssen sich nur vorstellen, es kommt fast jeden tag jemand anderer bei der tür herein und sagt ihnen, wie sie dieses und jenes besser machen können, wie sie arbeiten sollen. da würden sie wahrscheinlich auch eher ablehnend reagieren. ganz ehrlich, viele kaffeefamilien sind sehr arme und bescheidene menschen. wir dürfen diesen menschen nicht nur gute ratschläge erteilen, sondern müssen ihnen auch gut zuhören, ohne ungeduldig zu werden. zudem gibt es in kolumbien viele restriktionen und vor allem finanzielle hürden, da bedarf es zeit, um diese zu überwinden. viele kaffeefarmer können ja gar nicht lesen oder schreiben. wenn sie nun zu diesen leuten kommen und ihnen die anforderungen am papier vorlesen müssen, ist das ein sehr langwieriger prozess. ich sage es so: wir sind auf einem guten weg und versuchen die dinge schritt für schritt voran zu bringen. wahrscheinlich wäre das effektivste argument, den kaffeefarmern nahe zu bringen, ohne gesunder, biologischer anbauweise kann der boden und das land in zukunft keinen guten ertrag bringen ...? ja, das ist auch das grundlegendste argument. und die kolumbianischen kaffeebauern spüren und wissen auch, dass dies der einzige weg für die zukunft ist. darüber hinaus ist die verwendung chemischen düngers auch eine sehr kostspielige sache. und alles, was sich die farmer an zusatzkosten ersparen können, bleibt ihnen am ende als ertrag in der geldtasche. für diese erkenntnis muss man nicht einmal lesen und schreiben können ... es gibt eine anwachsende gruppe von bewussten menschen, die den schönen dingen frönen wollen, jedoch deutlich mehr über die herstellungsweise von produkten mitsamt sozialen und ökologischen hintergrund erfahren wollen ... natürlich beobachten wir diese entwicklung auch in kolumbien. die zunehmende transparenz der produktionsabläufe und die scheinbar immer kleiner werdenden distanzen auf unserem globus wurden durch die neuen

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kommunikationsformen wie das internet möglich gemacht. der fühlbare abstand zwischen der kolumbianischen kaffeeplantage und dem konsumenten in deutschland oder japan ist heute so gering wie noch nie. dieses engere zusammenrücken der kulturen gibt uns allen große chancen und möglichkeiten. wir können mit einer offenen einstellung viel voneinander lernen, uns austauschen und weiter entwickeln. an der verbesserung all dieser angesprochenen plattformen zu arbeiten, darin liegt für mich die große herausforderung des 21. jahrhunderts.

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everyone who drinks coffee on a regular basis has certainly tasted the flavour of columbian soil at least once before. for decades now, columbia is considered one of the world’s largest suppliers of coffee. the coffee of nespresso also partly originates from columbian plantations. in the following interview, nicolas rueda, director of the european office of the national federation of coffee growers of columbia, explains the great challenges of a sustainable corporate culture. nestlé nespresso is considered the worldwide market leader in the field of portioned, exquisite coffee. with its “trilogy” of high-quality grand cru coffee, elegant machines and intensive customer service (nespresso club), the company could establish “coffee-drinking as an experience” in the past few years and lead it to international success. what else? since the year 2000, they recorded an average growth rate of over 30 percent. approximately 160 single-brand boutique stores in the world’s most important cities convey the lifestyle of the “ultimate coffee experience” to consumers. at some point, this brings up the question of the extent to which an increase in production and growth is possible without doing long-term damage to the environment. as part of its companyinternal sustainability platform “ecolaboration”, nespresso now has committed to make significant improvements to social and ecological criteria in their value creation chain by the year 2013. in the following interview, nicolas rueda, director of the european office of the national federation of coffee growers of columbia as well as green coffee project manager south america for nestlé, explains that this process is still in its beginnings. the “federacion nacional de cafeteros de colombia”, on whose behalf rueda acts, is the world’s largest ngo coffee organization, uniting more than 500,000 coffee growers in columbia. dear nicolas rueda, there is often confusion when it comes to the certification of coffee products which are devoted to fair social and ecological criteria. why do you think it is so difficult to reach a globally consistent context for this? that is correct. there currently is great confusion among consumers. we see so many labels of diverse organizations and hear of so many concepts, and in the end, nobody knows anymore what is good and right, or what they should choose. in this context, an initiative was formed in the past months, which has developed a common code with the goal of improving the environmental social and economical conditions and the labour standards in coffee growing. this so-called “common code for the coffee community”, among others initiated by various world-wide active ngo’s and unions, is currently in the process of developing stricter and more consistent criteria to improve the production circumstances and the quality of coffee. a good thing, but it has not (yet) caught on with consumers. generally, to achieve a consistent certification is not so easy because there are many variables subject to local interpretation, and the costs needed for certification are important. at the end it is also about criteria like brand image and credibility which consumers associate with a certification program. the trust of consumers in a brand plays a particularly important role hereby. for me, two aspects move to the foreground: on the one hand, a certain certification that gives a brand some credibility; on the other hand, the basic concept of sustainability. from my viewpoint with the “national federation of coffee growers of columbia”, i can say that we generally welcome every initiative towards

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improving the social and ecological conditions and do not want to exclude anyone. there are ngo organizations that are perceived and known differently from continent to continent. the environmental organization “rainforest alliance” for example, which we have a close relationship with, is very well known in the usa and england; the “utz” (industry-led coffee certification program) is very popular in the benelux countries; “fair trade” is better known in central europe. what i want to say with this is that there are different basic approaches for ecological and social standards. but of course the goal for all those involved has to be to first find a consistent orientation, so everyone, from the producer to the consumer, can have a clear image. what does the current situation of the coffee growers in columbia look like? we are working very hard to establish and keep a consistent quality standard in columbia. we hope that with our organization, we can convince more and more coffee producers of our social and ecological standards. after all, columbia is considered the world’s third-largest coffee supplier, with hundreds of thousands of coffee growers. the true challenge for us is convincing people to integrate new findings in sustainability and technology into a culture that has grown and been passed on throughout centuries. and that is very difficult. you just have to imagine: almost every day, someone else comes through your door and tells you how you can do this and that even better, how you are supposed to do your work. you would probably also react rather negatively. to be honest, the coffee farmers are very humble people, we should not only give good advice to these people, but also listen to them closely, without becoming impatient. furthermore, there are many restrictions and mainly financial obstacles in columbia, and it takes time to overcome them. many coffee growers cannot read or write, and if

they now have to come to these people and read their demands to them from paper, the process takes time. but i’ll say it like this – we are on a good path and are trying to advance things step by step. the most effective argument would probably be to make the coffee growers understand that without healthy, organic growing methods, the soil and the land cannot yield good crops in the future …? yes, that is also the most essential argument. and the columbian coffee growers feel and know that this is the only way for the future. furthermore, the use of chemical fertilizers is also a very costly thing. and everything that the farmers can save in additional costs will in the end remain as earnings in their wallets. to understand this, you don’t even have to know how to read and write … there is a growing group of conscious people, who want to enjoy the good things in life but also want to learn considerably more about the production process of products, including their social and ecological background … of course we also see this development in columbia. the increasing transparency of production processes and the seemingly ever smaller distances on our globe were made possible by new communication possibilities, such as the internet. the perceived distance between the columbian coffee plantation and the consumer in germany or japan is smaller today than ever before. this closer growing-together of cultures gives great opportunities and possibilities to all of us. with an open mind, we can learn a lot from each other, exchange knowledge and develop further. to work on the improvement of all the platforms mentioned - that for me is the great challenge of the 21st century.

“we are working very hard to establish and keep a consistent quality standard in columbia. we hope that with our organization, we can convince more and more coffee producers of our social and ecological standards”

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better for the planet wie lange die ölreserven wirklich noch anhalten, darüber scheiden sich die geister. sich gedanken über attraktive, umweltfreundlichere alternativen zu machen, ist auf jeden fall nicht verkehrt. ... dachten sich auch die betreiber des elektroauto-projekts better place. was mit einem batterie-ladestationen-netzwerk in israel begonnen hat, soll auch in ländern wie dänemark, australien, japan und kanada seine umsetzung finden – und nicht nur kleine stadtautomobile versorgen. dass der batterie-ladevorgang der e-autos unkompliziert von statten gehen soll, ist nur eines von vielen kriterien und anforderungen, die better-place gründer shai agassi und sein team beim aufbau des elektro-projektes bedenken mussten. bei der entwicklung eines flächendeckenden netzes von elektrotankstellen und ladesäulen in israel, galt es für die rund 50 ingenieure und spezialisten des unternehmens vor allem eine weit reichende ladestationen-infrastruktur aufzubauen. zudem geht es darum, die dauer des ladevorgangs so gering wie möglich zu gestalten. rund 500.000 „elektro-zapfstellen“ soll es bis zur vollständigen abdeckung in ganz israel geben. geladen wird überall: in parkhäusern, tiefgaragen, an parkplätzen, aber auch in der eigenen garage, vor dem haus oder beim arbeitsplatz. die zapfstellen laden mit starkstrom und werden durch wasser-, wind- oder solarkraft gespeist. der ladevorgang der akkus soll nicht länger als 20 minuten dauern. allerdings halten die akkus (bis jetzt) nur für eine reichweite von 200 ­k ilometern. um nicht plötzlich mit leeren akkus in der landschaft stehen zu bleiben, hat better place auch ein kommunikationsnetz - ähnlich einem satellitennavigationssystem – entwickelt. dabei erfährt der benützer an der bordanzeige im auto, wie weit er noch mit seiner batterieladung kommt bzw. wo sich die nächste ladestation befindet.

das zweite infrastrukturnetz von better place widmet sich dem batteriewechsel. dafür sind rund 100 wechselstationen geplant, zumeist bei tankstellen, raststätten oder einkaufszentren. hierbei besteht die möglichkeit für den elektro-autofahrer leere gegen aufgeladene batterien zu tauschen. auch hier gilt das motto: einfach und schnell soll es gehen. ähnlich wie bei einer waschanlage wird das auto durch die wechselstation gezogen und der akku mit einem kleinen, hydraulischen kran ausgetauscht. der vorgang sollte nicht länger als drei minuten dauern. die zu dem ladestationen-system passenden elektroautos werden vom renault-nissan-konzern produziert. dabei wird bei better place und renault-nissan unisono betont, nicht nur auf ein kleines stadtmobil sondern auf ein massen-markttaugliches, „bezahlbares“ mittelklasse-emobil zu setzen. dieses mit umweltfreundlichen lithium-ionen-batterien betriebene elektroauto, wird ab 2011 erhältlich sein und platz für vier personen bieten. für den umstieg auf ein elektro-auto haben sich die betreiber ein interessantes verrechnungssystem überlegt. so soll sich der e-autofahrer, ähnlich wie bei mobilfunkverträgen, auf einen vierjahresvertrag verpflichten, eine monatliche stromgebühr bezahlen, jedoch das elektrofahrzeug kostenlos zur verfügung gestellt bekommen.

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dass dieses ladestationen-konzept auch international auf große aufmerksamkeit stößt, dokumentieren kooperationen mit ländern wie dänemark, australien, den usa, kanada oder japan. in japan wird man beispielsweise mit dem größten taxiunternehmen der hauptstadt tokio kooperieren. mit der dänischen stadtregierung von kopenhagen hat man sich auf eine rasche umsetzung einer flächendeckenden infrastruktur für elektroladestationen geeinigt. ähnliche pläne laufen mit der kanadischen provinz ontario, mit teilen kaliforniens und der insel hawaii. ob die zukunft des autos wirklich aus der steckdose kommt bleibt abzuwarten. der grundansatz, energie zukünftig aus „sauberen quellen“ zu gewinnen, ist auf jeden fall mehr als sympathisch ...

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how much longer will the oil reserves really last? the opinions are divided. either way, it is not out of place to start thinking about attractive, more environmentally-friendly alternatives … which is what the operators of electric car project “better place” thought, too. what began with a network of battery charge stations in israel is now also set to be implemented in countries like denmark, australia, japan or canada – and not only to feed small city cars. that battery charging for e-cars should be an uncomplicated process is only one of the many criteria and demands that better place founder shai agassi and his team had to consider during the creation of their electric project. for the development of a nation-wide network of electric charging stations in israel, the company’s approximately 50 engineers and specialists needed to first of all establish an extensive charging station infrastructure. furthermore, the duration of the charging process needed to be kept as short as possible. to achieve complete coverage, there will be approximately 500,000 “electric refuelling stations” in all of israel. the charging process can happen everywhere: in parking garages, underground parking lots, but also in one’s own garage, in front of one’s house or at work. the charging stations provide high-voltage power and are fed by water, wind or solar energy. the battery charging process should not take longer than 20 minutes, however, the batteries (as of now) only last for a distance of 200 kilometres. so people don’t suddenly get stopped by empty batteries in the middle of nowhere, better place has also developed a communication network, similar to a satellite navigation system. via the car’s instrument panel, it tells the user how much further he or she can still go with his battery, and where the nearest charging station is located. better place’s second infrastructure network is dedicated to battery change. approximately 100 battery change stations are planned, mostly at gas stations, rest stops or shopping malls. there, electric car drivers will have the opportunity to exchange empty batteries for charged ones. the motto here is the same: it should be simple and fast. similar to a car wash, the vehicle is pulled through the changing station and the battery is exchanged using a small, hydraulic crane. the process should not take longer than three minutes. the electric cars to match the charging station system are produced by the renault-nissan group. both better place and renault-nissan point

“better place founder shai agassi and renault-nissan group: an ‘affordable’ medium-sized e-car, fit for the mass market”

out in unison that they are not only aiming at a small city car, but an “affordable” medium-sized e-car, fit for the mass market. this electric car, powered by environmentally-friendly lithium-ion batteries, will be available as of 2011 and offer space for 4 passengers. the operators have come up with an interesting fee system for the changeover to an electric car: similar to mobile phone contracts, e-drivers should sign a four-year agreement, where they pay a monthly electricity fee, but receive the electric vehicle for their use. collaborations in countries such as denmark, australia, usa, canada and japan show that the charging station concept also receives great attention internationally. in japan for example, there will be a joint venture with the largest taxi company of the capital city of tokyo. the government of the danish city of copenhagen has agreed to a quick implementation of a comprehensive infrastructure for electric charging stations. similar plans are being developed with the canadian province of ontario, parts of california and the island state of hawaii. it remains to be seen whether the future of automobiles really is in the power plug. either way, the basic idea of generating energy from “clean sources” in the future is more than appealing …

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guestbook

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emmerich weissenberger, 43, artist was inspiriert dich besonders? „r-evolutionär“ mittels meines schaffens mitzugestalten, als freier künstler, der die kunst als geistigen pilgerweg geht

what particularly inspires you? to contribute “r-evolutionarily” through my creations, as a free artist who follows the path of art as a spiritual pilgrimage.

was bedeutet zeit und vergänglichkeit für dich? geburt und tod, das leben ist eine begrenzte ressource. ich spüre die permanente verwandlung in mir und um mich herum.

what does time and transience mean to you? birth and death; life is a limited resource. i sense the permanent change in me and around me.

wovon träumst du? ich träume von „einem zukunftsfähigen miteinander“, in dem kinder und die künste wieder erkannt werden.

what do you dream of? i dream of “sustainable togetherness”, where children and art are recognized again.

was liegt dir besonders am herzen? denke, mein herz! (titel der kolorierten zeichnung, siehe oben)

what is especially close to your heart? think, my heart! (title of the coloured sketch; see above)

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photographer: york hovest (www.yorkhovest.com) stylist: angela skalla (www.angelaskalla.com) make-up: melanie sharmin filbert (www.fame-agency.com) model: catherine albertson (www.louisa-models.com) photographer’s assistants: jonas opperskalski, julius dreyer

dress and jacket by lecoanet hemant, boots by sportmax, gaiter by max mara

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cardigan by benetton, shoes by robert clergerie, gloves by mango, dress stylist’s own

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make up by m.a.c, hair by sebastian, scarf stylist’s own

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leather strings by lecoanet hemant, trousers by sportmax, scarf stylist’s own

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poncho by marina rinaldi, leggings by max mara, shoes by mango, gloves by firetrap

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dress by lecoanet hemant, cardigan by benetton, boots by etro

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distribution

a small selection of places you’ll find pool at ...

100 % design, tokyo brandmedia festival, budapest bread & butter, berlin colophon, luxembourg cph vision / terminal-2, copenhagen

gallery, copenhagen go-see / update, germany,

france, usa

le book connections, berlin, london, new york, paris,

margin, london poolbar festival, feldkirch premium, berlin prêt à porter, paris viennale, vienna vienna design week, vienna 25 hours hotel, frankfurt, hamburg augarten hotel, graz aveda institute, berlin casa camper, barcelona, berlin casa howard, florence, rome demel café, salzburg, vienna designhotel josef, prague designhotel la bergère, maastricht dinzler, rosenheim do&co hotel, vienna frederik’s, vienna g-room, vienna hangar 7, salzburg harry’s hotel, graz hotel & aveda spa haus hirt, bad gastein

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... interested in becoming a partner of pool-magazine? mail to: partners@pool-mag.net

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_orientation pool_life&culture is an independent high quality free-magazine with contents in both german and english language. pool ­represents a platform for urban people, avant-garde fashion, sophisticated culture and aesthetic design. besides that, pool forms a network ranging from brands and products to artists, institutions, shops and consumers. _distribution the main market for the international distribution of poolmagazine are the german-speaking countries (germany, austria, switzerland) followed by european megacities like paris, london, copenhagen, barcelona, milano, prague, warsaw, stockholm etc. as well as new york and tokyo overseas. pool is mainly distributed via sophisticated urban fashion shops, special departement stores, design book stores/galleries, beauty spas, design hotels and leisure-places. additionally distributed at international fashion & creativity events throughout europe. _european circulation 30,000 copies

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URBAN PROOF. BY “LE CREATIVE SWEATSHOP” Insgesamt 500 Designtalente haben es unserer Jury nicht leicht gemacht. Mit teils ausgefallenen Ideen haben sie das Thema „Think outside the parking box“ auf ihre ganz eigene Art interpretiert. Wer es auf die Shortlist geschafft hat, erfährst du unter www.nissan.de/qashqai. Das Siegermotiv veröffentlichen wir in der nächsten Ausgabe.


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