Herbst 2014
Schwabe – Verlag für Geistes- und Kulturwissenschaften
GESCHICHTE
ALTERTUMSWISSENSCHAFT
LOGOPÄDIE
MUSIK WISSENSCHAFT
SPR ACHE / LITER ATUR
Inhalt
Philosophie Ferraris: Die Seele – ein iPad? ........ 1 Pieper: Nachgedacht ...................... 3 Fénelon: Gedanken zur reinen Gottesliebe ...................................... 4 Bondeli: Reinhold und Schopenhauer ............................................... 5 Isaak Iselin: Gesammelte Schriften Schriften zur Politik .................... 7 Schriften zur Pädagogik ............. 8 xvii.ch: Isaak Iselin (1728–1782) in neuer Perspektive ....................... 9 Gustav Teichmüller: Gesammelte Schriften. Kommentierte Ausgabe Die wirkliche und die scheinbare Welt .......... 11 Religionsphilosophie ................. 12 Neue Grundlegung der Psychologie und Logik ....... 13 Kunz: Die Endlichkeit des Menschen ..................................... 14 Wiedebach (Hrsg.): Hermann Cohen ........................... 15 Baer / Rother (Hrsg.): Arbeit ........ 17 Pernet: Nietzsche und das «Fromme Basel» .................... 18 Winteler: Friedrich Nietzsche, der erste tragische Philosoph ...... 19 Benne / Müller (Hrsg.): Ohnmacht des Subjekts – Macht der Persönlichkeit ............................... 20 Friedrich / Hügli (Red.): Philosophie und Lebensführung ...................... 21 Friedrich / Cesalli (Hrsg.): Anton Marty & Karl Bühler ........... 22 Luminati / Müller / Rudolph / Wagner (Hrsg.): Was ist ein Text? 23 Hagner: Buchkritik als Kulturkritik .................................... 45 Breitenstein (Hrsg.): Leib –Seele Spiritualität Emotionen ................ 46 Bioethica Forum 2014 .................. 47 Geschichte Kreis (Hrsg.): Die Geschichte der Schweiz .................................. 24 Historisches Lexikon der Schweiz 13: Vio–Zyr ............... 25
Hagenbuch (Hrsg.): «Heute war ich bey Lisette in der Visite» ........ Ritter (Hrsg.): «Wer regieren will, muss viel hören und nicht hören» ........................................... Müller / Rauh (Hrsg.): Wahrnehmung und mediale Inszenierung von Hunger im 20. Jahrhundert ............................ Meier: Swiss Science, African Decolonization and the Rise of Global Health, 1940–2010 ....... Sidorko: Basel und der jiddische Buchdruck (1557–1612) ................
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Altertumswissenschaft Aston: Pottery recovered near the tombs of Seti I (KV 17) and Siptah (KV 47) in the Valley of the Kings ....................................... 30 Corpus Vasorum Antiquorum ...... 31 Andrist : Manuscrits grecs de la Fondation Martin Bodmer .. 32 Kunst- und Architekturgeschichte Büchi: Fortifikationsliteratur des 16. und 17. Jahrhunderts ....... 33 Zollikofer: Die Anfänge der Innenausstattung von Neu-Sankt-Peter in Rom ........................................... 34 Sendner: Die neubarocke Stadtkirche St. Nikolaus in Frauenfeld (1904–1906) .................................. 35 Sprache / Literatur Hösle: Dantes Commedia und Goethes Faust ................................. 2 Hofmann: Literarische Ethnografien der Ukraine ................................... 16 Schweizerisches Idiotikon XVII, Heft 222 ......................................... 36 Spreng / Löffler (Hrsg.): Idioticon Rauracum oder Baseldeutsches Wörterbuch ................................... 37 Reber (Hrsg.): Die Flur- und Siedlungsnamen der Amtei Olten-Gösgen ................................ 38 Walser: Poetenleben .................... 39
Logopädie Blechschmidt / Schräpler (Hrsg.): Frühe sprachliche Bildung und Inklusion ....................................... 40 Medien Jahrbuch 2014 Qualität der Medien Schweiz – Suisse – Svizzera .......... 41 Musikwissenschaft Nanni (Hrsg.): Die Schrift des Ephemeren ............................. 42 Nanni / Schärli / Effelsberg (Hrsg.): Ein Kleid aus Noten ...................... 43 EMH Schweizerischer Ärzteverlag Lude / Vischer / Willi Studer (Hrsg.): Warum das Leben weitergeht auch im Alter und mit Behinderung ................................................ 48 Gemsenjäger: Neurowissenschaften und Chirurgie .................. 49 Librum Publishers & Editors LLC Van Strydonck: Von Myotragus zu Metellus ................................... 50 Oppler: Ausflug in die Vergangenheit .............................. 51 Oppler / Soulignac / Serneels: Entdeckung einer metallurgischen Industrie am Fusse des Hochhimalajas .............................. 52 Stauss: Frühe Spielwelten ............ 53 ETH Zürich: Annual Report 2013 .. 54 Erfolgstitel aus der Backlist ......... 55
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DIE SEELE – EIN IPAD?
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Schwabe reflexe 38 Maurizio Ferraris Die Seele – ein iPad? Aus dem Italienischen von Malte Osterloh 2014. Ca. 180 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 19.50 / ₏ (D) 16.50 / ₏ (A) 17.– ISBN 978-3-7965-3333-4 ISBN eBook 978-3-7965-3334-1 Erscheint im Oktober 2014
Auch als eBook erhältlich: www.schwabeverlag.ch
Seele und Tablet – ein unzertrennliches Paar?
Was hat die Seele mit dem iPad zu tun? Auf den ersten Blick: nichts. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das schwer fassbare menschliche Innere, das unser Lebendigsein bescheinigt und unser Gewissen konstituiert, Ăźberraschend affin zum technischen Must-have der gegenwärtigen Zeit, dem Tablet. Wird die heutige Technik nicht – wie so oft – als Entfremdung des Menschen von sich selbst betrachtet, enthĂźllt sie Ăźberraschende Ăœberreinstimmungen mit der menschlichen Seele und den jahrhundertealten, mannigfaltigen Versuchen, sie zu beschreiben und zu fassen. – Ein gewagter Vergleich? Sowohl die Seele als auch das iPad haben ein ErinnerungsvermĂśgen, beides sind Tafeln, auf denen gelesen, geschrieben, archiviert wird. Auf den ‚Block› verweist nicht nur das englische ‚pad›, auch die antiken Vorstellungen der Seele greifen auf das Bild der Wachstafel zurĂźck – die Wachstafel als tabula, auf der geschrieben und gelĂśscht
wird, so etwa bereits bei Platon, aber auch viel später bei Sigmund Freud oder Jacques Derrida. Die Schrift, in- oder ausserhalb des menschlichen Geistes, ist zugleich Ursprung unseres Gewissens wie Grundelement jeder sozialen Realität. UnmĂśglich, sich eine Gesellschaft ohne Formen der Erinnerung vorzustellen, denn seit jeher stĂźtzt sie sich darauf: sei es Ăźber den Ritus, Ăźber das Archiv und Urkunden aller Art bis hin zum Computer. Auf die Erinnerungsfähigkeit der Schrift bezieht sich nicht nur unser gesamtes Leben, auch unser Ăœberleben wird erst dadurch ermĂśglicht. So hat denn auch die grosse technologische Wende der letzten Jahre genau jenes Element in den Blick genommen: die Schrift, wofĂźr das iPad heute emblematisch steht. Das iPad – in ausgeschaltetem Zustand nĂźtzlich als Spiegel unseres äusseren Erscheinungsbildes – wird, sobald eingeschaltet, zum Spiegel der Seele.
Der Autor Maurizio Ferraris ist Professor fßr Theoretische Philosophie an der Universität Turin. Er ist Kolumnist fßr die italienische Tageszeitung La Repubblica und (Mit-)Herausgeber mehrerer Zeitschriften, u.a. der Rivista di Estetica. Maurizio Ferraris war Research Fellow und Visiting Professor an zahlreichen europäischen und amerikanischen Universitäten, zuletzt 2013/2014 am Käte Hamburger Kolleg ‚Recht als Kultur› in Bonn. Als Verfasser des Manifesto del nuovo realismo (2011) gilt er als Grßnder der neorealistisch geprägten Philosophie ‚nach› der Postmoderne. Maurizio Ferraris ist Autor von ßber vierzig Monographien, zuletzt erschienen sind Lasciar tracce. Documentalità e architettura (Mimesis 2012) und Filosofia globalizzata (Mimesis 2013).
Aus dem Inhalt 1. 2. 3. 4.
5. 6.
PsychÊ (Archäologie). Der Buchstabe und die MÜglichkeitsbedingungen des Geistes Tabula (Physiologie). Die Tabula und die MÜglichkeitsbedingungen des Denkens Iter (Technologie). Die Iteration (und die Registration) als Essenz der Technik .doc (Soziologie). Die Dokumentation und die MÜglichkeitsbedingungen der kollektiven Intentionalität Automa (Psychologie). Wir sind Automaten – geistig, aber frei Corpus (Eschatologie). Der Geist ßberlebt in den Buchstaben
DANTES COMMEDIA UND GOE THES FAUST
2 Schwabe reflexe 35 Vittorio Hösle Dantes Commedia und Goethes Faust Ein Vergleich der beiden wichtigsten philosophischen Dichtungen Europas 2014. 76 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 11.90 / € (D) 9.90 / € (A) 10.50 ISBN 978-3-7965-3318-1 ISBN eBook 978-3-7965-3319-8 Erscheint im September 2014
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783796 533181
«MeckatzerPhilosophie-Preis» 2014 für Vittorio Hösle
Vollkommene Dichtung
Vittorio Hösles prägnanter Essay bietet den seit über hundert Jahren ausführlichsten Vergleich der beiden wichtigsten philosophischen Dichtungen des Christentums, Dantes Commedia und Goethes Faust (mit gelegentlichen Querverweisen auf Miltons Paradise Lost). Fragt man den ebenso belesenen wie originären Philosophen Vittorio Hösle, warum er zwei Werke miteinander vergleicht, deren Entstehungszeiten ein halbes Jahrtausend auseinanderliegen, erhält man Folgendes zur Antwort: Es sei die Balance zwischen umfassender Philosophie und poetischer Vollkommenheit, die diese zwei Werke charakterisiere und sie vor anderen grossen Werken der europäischen Literatur auszeichne. Diese poetisch-philosophische Balance, die beiden Kunstwerken gemeinsam ist, lädt zu allgemeinen Fragen ein wie: Was sind die Kriterien vollkommener Dichtung? Wie ist es möglich, philosophische Ideen poetisch auszudrücken? Hinsichtlich der Hervorbringung dieser beiden Werke können wir
fragen: Inwiefern hat der religiöse Hintergrund zur Schaffung solcher Werke beigetragen? Weisen die Biographien beider Dichter gemeinsame Züge auf, die sie zu ihren grossen Werken befähigten? Darüber hinaus sind es aber auch die Unterschiede der beiden philosophischen Dichtungen, die Vittorio Hösle interessieren. Was geschah in der europäischen Geistesgeschichte, und zwar in der religiösen Entwicklung, in der Schöpfung neuer philosophischer Ideen sowie in der Produktion neuer literarischer Formen, das die Unterschiede zwischen den Werken Dantes und Goethes zu erklären vermag? Der vorliegende Band geht besonders auf die enzyklopädische Dimension der zwei Dichtungen ein, deren Bild von Natur und Wissenschaft sowie von Politik und Geschichte analysiert wird; hinzukommen Reflexionen zum Verhältnis von Philosophie und Religion sowie zum Unterschied der beiden Helden, dem Pilger Dante und dem Gelehrten Faust.
Der Autor Vittorio Hösle wurde 1960 in Mailand geboren und studierte Philosophie, Wissenschaftsgeschichte, Gräzistik sowie Indologie an den Universitäten Regensburg, Tübingen, Bochum und Freiburg. Nach Promotion (1982) und Habilitation (1986) in Tübingen im Fach Philosophie war er Professor an der New School for Social Research in New York, in Essen, Hannover und seit 1999 an der University of Notre Dame für deutsche Literatur, Philosophie und Politikwissenschaft.
Aus dem Inhalt Enzyklopädischer Ehrgeiz Natur und Wissenschaft Geschichte und Politik Philosophie und Religion Faust und der Pilger Dante
NACHGEDACHT
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Schwabe reflexe 39 Annemarie Pieper Nachgedacht Philosophische Streifzüge durch unseren Alltag 2014. Ca. 504 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 19.50 / € (D) 16.50 / € (A) 17.– ISBN 978-3-7965-3358-7 ISBN eBook 978-3-7965-3359-4 Erscheint im September 2014
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783796 533587
Auch als eBook erhältlich: www.schwabeverlag.ch
Den Alltagserfahrungen auf den Grund gehen
Wohnen und Leben, Zeit und Entspannung, Anfang und Ende, Philosophie und Sprache, Wirtschaft, Politik und Moral – prinzipielle Fragen und Begriffe entstehen oft in unserem Alltag. Durch erfahrungsgestützte Überlegungen und den Blick auf die Schätze unserer Sprache – Redensarten, Sprichwörter, Alltagsweisheiten – wird in prägnanten Kolumnen durchleuchtet, was uns tagtäglich umgibt und beschäftigt. In den versammelten Beiträgen widmet sich Annemarie Pieper Begriffen, Sprichworten, Redensarten und Weisheiten, die unseren Alltag prägen und charakteristisch sind für unsere Zeit und unsere Kultur. Die begriffsund philosophiegeschichtlichen Textperlen widmen sich der ganzen Bandbreite unseren Lebens: unseren Haltungen und Tugenden, unserem Verständnis von Wirtschaft und Politik, unserer Wahrnehmung von Zeit und Freizeit, unseren Formen des Wohnens, unserer Sprache – und nicht zuletzt darauf, wie philosophisches Nachdenken unser Bewusstsein davon verdichtet, was uns alltäglich umgibt und umtreibt. Den Dingen auf den Grund gehen und prinzipielle Fragen aufwerfen – diese Tätig-
keiten sind nicht den akademischen Gefilden vorbehalten, sondern können in einem vertieften Nachdenken über unsere Alltagserfahrungen von jedem Einzelnen angestellt werden. Annemarie Pieper öffnet und weitet unseren philosophischen Blick auf Sachverhalte, deren Aufklärung für das persönliche Selbstverständnis ebenso wichtig ist wie für die Gestaltung der zwischenmenschlichen Beziehungen. In knapper und zugespitzter Form deckt die Philosophin Schätze und manchmal verborgene Sinne auf, die uns in ihrer scheinbaren Abgegriffenheit und Banalität nicht selten entgehen. Die in diesem Band versammelten Texte verdanken sich Anregungen und Nachfragen, die das Interesse eines breiten Publikums widerspiegeln. Die kurzen Abhandlungen sind als Kolumnen in Tageszeitungen und Zeitschriften erschienen, bei den ausgreifenderen Beiträgen handelt es sich um Kurzvorträge, die im ausseruniversitären Rahmen vor einer aufmerksamen Zuhörerschaft gehalten wurden. Es zeigte sich, dass sich die Leser und Zuhörer nicht nur für die Sinnfragen des Lebens, sondern besonders auch für die Lösungsansätze der Philosophen interessierten. Vor allem Nietzsche
und Platon, aber auch Kant, Kierkegaard und andere grosse Denker unserer abendländischen Kultur haben die Kontroversen ungemein belebt, und es lohnt sich nach wie vor, ihre Überlegungen in den heutigen Diskurs mit einzubeziehen. Die Autorin Annemarie Pieper war von 1981 bis 2001 ordentliche Professorin für Philosophie an der Universität Basel. In ihren Forschungsarbeiten, die sie in zahlreichen Publikationen veröffentlicht hat, setzt sie sich vor allem mit der Existenzphilosophie und der philosophischen Ethik auseinander. Seit ihrer Emeritierung hält sie zudem vermehrt Vorträge zu den Themenschwerpunkten Bildung, Alter, Politik sowie Sinn- und Wertfragen. 2006 erschien im Schwabe Verlag Basel ihr erster Roman Die Klugscheisser GmbH, 2010 erschien in der Reihe Schwabe Reflexe «Ein Seil, geknüpft zwischen Thier und Übermensch». Philosophische Erläuterungen zu Nietzsches ‹Also sprach Zarathustra› von 1883. 2013 erhielt Annemarie Pieper den Preis der Dr. Margrit Egnér-Stiftung. Annemarie Pieper ist Mitherausgeberin der Kritischen Gesamtausgabe der Briefe Friedrich Nietzsches (KGB), des Jahrbuches der NietzscheGesellschaft Nietzscheforschung sowie Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Nietzsche-Haus in Sils Maria.
4 Schwabe reflexe 31 Jean-Claude Wolf (Hrsg.) François Fénelon Gedanken zur reinen Gottesliebe Aus dem Französischen übersetzt von Matthias Claudius 2014. Ca. 672 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 28.50 / € (D) 24.– / € (A) 24.50 ISBN 978-3-7965-3242-9 ISBN eBook: 978-3-7965-3256-6 Erscheint im September 2014
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Auch als eBook erhältlich: www.schwabeverlag.ch
Fénelon – Psychologe des spirituellen Lebens
Die vorliegende Auswahl und Übersetzung des Dichters Matthias Claudius vermittelt seinem Publikum um und nach 1800 die Texte eines intimen Kenners der Abgründe und Verirrungen der menschlichen Seele. Die Textauswahl repräsentiert eine überkonfessionelle Frömmigkeitskultur, die sich auf die erste Theologie der Bibel und der frühen Kirchenväter stützt. Fénelon (1651–1715) hat in seinen religiösen Schriften und Briefen versucht, die neuen Wege der Mystik mit dem kirchlichen Auftrag zur vollständigen Bekehrung des Herzens zu verbinden. Es geht ihm darum, das mystische Gebet als Übergang von der Meditation zur Kontemplation, d.h. als stufenweisen Aufstieg von der interessierten zur desinteressierten Liebe, mit den Regeln der Moral und den Dogmen der Kirche vereinbar zu machen. In seinem Werk durchdringen sich platonische und quietistische Strömungen mit Elementen der christlichen Gnosis und des Cartesianismus. In den spirituellen Briefen erreicht Fénelon eine Unmittelbarkeit der Mitteilung und eine stilistische Meisterschaft, die auf das Zeitalter Rousseaus und auf die religiösen Er-
weckungsbewegungen der folgenden Jahrhunderte nachwirken. Fénelon wird neben Jakob Böhme zu einer wichtigen Referenz der neuen religiösen Vibrationen nach dem Pantheismus- und Atheismusstreit. Herder, Jacobi und Clemens von Brentano haben in höchsten Tönen von Fénelon gesprochen. Die reine Liebe ist das Echo des Menschen auf die unendliche Liebe Gottes, eine permanente Einübung, eine desinteressierte Zuwendung zu Gott, eine stufenweise Reinigung von der Befangenheit in Eigeninteressen. Im Zentrum stehen nicht das Glück, nicht einmal das Heil des Individuums, sondern die Handlungen aus Liebe, zum Ruhm und zur Ehre Gottes. Gott ist souverän und kann mit uns machen, was er will – wir haben keine Rechte gegenüber Gott. Im Eifer der Verteidigung der Liebe der Heiligen geht Fénelon an die Grenzen der Häresie. Bei aller Radikalität der Askese und der spontanen Gottesliebe schaltet er den kritischen Geist nicht aus, der jene tadelt, die glauben, schon heilig zu sein, nur weil sie sich von der Welt zurückgezogen haben. «Man will wohl die Welt vergessen, aber nicht von ihr vergessen sein.»
François Fénelon war französischer Erzbischof von Cambrai und Schriftsteller, geistlicher Berater der zweiten Gattin Ludwigs des XIV. und Erzieher des kaiserlichen Enkels. Durch die Publikation seines Romans Die seltsamen Begebenheiten des Telemach verlor er seine einflussreiche Position. Seine offene Kritik am Absolutismus führte zu seiner Verbannung. Matthias Claudius (1740–1815) war deutscher Dichter und Journalist. Er arbeitete als Redakteur verschiedener Zeitungen, u.a. der HamburgischenAdreß-Comtoir-Nachrichten und des Wandsbecker Bothen. Klopstock war ihm ein grosses Vorbild in seiner Lyrik («Der Mond ist aufgegangen …»). Er entwickelte sich zum Kritiker der Aufklärung. Der Herausgeber Jean-Claude Wolf ist Ordinarius für Ethik und politische Philosophie an der Universität Fribourg, Schweiz. Letzte Veröffentlichungen: Das Böse (2011); Pantheismus nach der Aufklärung. Religion zwischen Häresie und Poesie (2013).
FR ANÇOIS FÉNELON | REINHOLD UND SCHOPENHAUER
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Schwabe reflexe 37 Martin Bondeli Reinhold und Schopenhauer Zwei Denkwelten im Banne von Vorstellung und Wille 2014. 132 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 19.50 / ₏ (D) 16.50 / ₏ (A) 17.– ISBN 978-3-7965-3326-6 ISBN eBook 978-3-7965-3327-3 Erscheint im September 2014
Auch als eBook erhältlich: www.schwabeverlag.ch
Reinhold und Schopenhauer – Vernunftkritik und Willensfreiheit
Um die Jahrhundertwende zum 19. Jahrhundert publizierten Karl Leonhard Reinhold und Arthur Schopenhauer ihre Gedanken ßber die Voraussetzungen des Erkennens und sittlichen Handelns. In Auseinandersetzung mit Kants Vernunftkritik bestimmten beide Denker auf eigenständige Weise die Begriffe der Vorstellung und des Willens neu. Karl Leonhard Reinhold fasste seine Gedanken in seinem einschlägigen Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungs vermÜgens von 1789 zusammen. Und Arthur Schopenhauer stellte in seinem in der ersten Auflage 1819 erschienenen Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung eine ausgeprägte vorstellungs- und willenstheoretische Neuauslegung von Kants Vernunftkritik zur Diskussion.
Die vorliegende Studie widmet sich den Details dieser ähnlich ausgerichteten philosophischen Projekte. Im ersten Teil geht der Autor auf die verwandten Begrßndungen und Ausdeutungen der These der Unerkennbarkeit des Dinges an sich ein. Und er verweist auf sachliche Zusammenhänge und Differenzen zwischen Reinholds Bemßhen, Kants transzendentalen Beweis in Sachen synthetischer Erkenntnis a priori durch einen Satz des Bewusstseins zu festigen, und Schopenhauers Erkenntnisbegrßndung auf der Basis eines Satzes vom Grunde. In weiteren Teilen erÜrtert er deren Auffassungen von Willen und Willensfreiheit, ihre Kritik an Kants Sittengesetz sowie ihre Polemik gegenßber der nachkantischen Spekulation (Fichte, Schelling, Hegel). Frappant ist seine Feststellung, dass beide Denker eine radikale, mit quietistischen Motiven einhergehende Egoismus-Kritik unterbreiten.
Der Autor Martin Bondeli lehrt als Privatdozent fßr Philosophie an den Universitäten Bern und Fribourg, ist Verfasser mehrerer Bßcher zur Philosophie Kants und des deutschen Idealismus sowie Herausgeber der bei Schwabe erscheinenden Gesammelten Schriften K. L. Reinholds.
Aus dem Inhalt I.
Kritik und Fortsetzung der Philosophie Kants II. Die Frage gĂźltiger Erkenntnis. Vom Satz des Bewusstseins zum Satz vom Grunde III. Die Willensfreiheit. Wege eines reflektierten Ă„quilibrismus IV. Ethische Folgerungen aus dem Primat des WillensvermĂśgens V. Zur Kritik der nachkantischen Spekulation
6 Isaak Iselin Gesammelte Schriften Kommentierte Ausgabe
Neue Edition
Prospekt erhältlich!
Die wichtigsten Texte des Basler Aufklärers in einer kommentierten Ausgabe
Mit den vorerst auf vier Bände angelegten Gesammelten Schriften Isaak Iselins (1728– 1782) werden die wichtigsten Texte des Basler Aufklärers aus all seinen Wirkungsgebieten zum ersten Mal in einer kommentierten Ausgabe präsentiert. Die einzelnen Bände sind thematisch angeordnet und vereinigen die zentralen Schriften zum jeweiligen Themengebiet (Band 1: Schriften zur Politik; Band 2: Schriften zur Ökonomie; Band 3: Schriften zur Pädagogik; Band 4: Schriften zur Geschichte). Unter punktuellem Einbezug des Nachlasses von Isaak Iselin im Staatsarchiv Basel-Stadt werden die Texte für die Ausgabe kritisch neu ediert und mit einem wissenschaftlichen Kommentar versehen. Wichtige Reformschriften Iselins
wie die Philosophischen und patriotischen Träume eines Menschenfreundes und Klassiker wie die Geschichte der Menschheit werden damit auf eine zuverlässige philologische Grundlage gestellt und in einer lesefreundlichen Ausgabe zugänglich gemacht. Jeder Band wird durch eine ausführliche thematische Einleitung eröffnet und durch eine Bibliographie sowie ein Namenregister abgeschlossen. Die Gesammelten Schriften sind als kritische Auswahlausgabe konzipiert. Die Überarbeitungsstufen von Iselins oft in mehreren Fassungen vorliegenden Texten werden demnach nicht lückenlos abgebildet; wichtige Zusätze und entscheidende Revisionen in anderen Auflagen sind aber im Kommentarteil vermerkt.
Wissenschaftliches Kuratorium Esther Baur, Peter Felber, Lucas Marco Gisi, Kaspar von Greyerz, André Holenstein, Holger Jacob-Friesen, Béla Kapossy, Thomas Maissen, Claudia Opitz-Belakhal, Wolfgang Rother, Andreas Urs Sommer, Danièle Tosato-Rigo, Daniel Tröhler, Simone Zurbuchen Pittlik
SCHRIF TEN ZUR POLITIK
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Isaak Iselin: Gesammelte Schriften 1 Florian Gelzer (Hrsg.) Schriften zur Politik 2014. Ca. 624 Seiten. Gebunden. Leinen. Schutzumschlag. Ca. sFr. 98.– / ₏ (D) 82.– / ₏ (A) 84.50 ISBN 978-3-7965-3339-6 Erscheint im September 2014
Prospekt erhältlich!
Die politischen Schlßsseltexte einer Zentralfigur der Schweizer Aufklärung neu ediert Der Band enthält die wichtigsten politischen Schriften Iselins, die zu den einflussreichsten Texten der Schweizer Aufklärung gehÜren. Den Hauptteil des Bandes bilden die Essays Philosophische und patriotische Träume eines Menschenfreundes sowie die Sammlung Phi losophische und politische Versuche. In fortlaufender Auseinandersetzung mit den Positionen Jean-Jacques Rousseaus entwickelt Iselin darin ein eigenständiges politisches Reformprogramm und adaptiert mit Erfolg die franzÜsisch-englische Tradition der politischen Essayistik. Die weiteren Texte bieten eine Auswahl aus Iselins thematisch vielfältigen Schriften zur Politik: So behandelt seine Dissertation Tentamen juris publici Helvetici erstmals systematisch das schwei-
zerische Staatsrecht. Der Versuch Ăźber die Gesezgebung und der Politische Versuch Ăźber die Berathschlagung wiederum sind als LehrbĂźcher fĂźr angehende Politiker gedacht. Und die FreymĂźthigen Gedanken Ăźber die EntvĂślckerung unserer Vatterstadt sind eine engagierte Stellungnahme Iselins innerhalb der brisanten Debatte Ăźber die EinbĂźrgerungsfrage. FĂźr alle diese Schriften ist ein doppelter Charakter kennzeichnend: Sie sind aus konkreten Bedingungen eines republikanischen Gemeinwesens erwachsen, argumentieren jedoch auf der HĂśhe der damaligen politischen Theorie. Dadurch lieferten sie nicht nur der schweizerischen Reformbewegung und der Helvetischen Gesellschaft eine theoretische Grundlage, sondern wurden weit Ăźber die Grenzen der Schweiz hinaus rezipiert und diskutiert.
Der Herausgeber Florian Gelzer, geb. 1972, studierte Germanistik und Anglistik in Basel und London und wurde an der Universität Bern promoviert. Er war wissenschaftlicher Assistent und Oberassistent am Institut fßr Germanistik der Universität Bern und lebt als Literaturwissenschaftler in Zßrich.
8 Isaak Iselin: Gesammelte Schriften 3 Marcel Naas (Hrsg.) Schriften zur Pädagogik 2014. Ca. 580 Seiten. Gebunden. Leinen. Schutzumschlag. Ca. sFr. 98.– / ₏ (D) 82.– / ₏ (A) 84.50 ISBN 978-3-7965-3340-2 Erscheint im September 2014
Prospekt erhältlich!
Iselin – ein Pädagoge? Eine kommentierte Auswahl seiner Schriften zur Erziehung Die pädagogischen Texte Isaak Iselins, die dieser Band vereinigt, reichen thematisch von Reformgedanken zur Üffentlichen Schule ßber die Propagierung philanthropischer Lehrbßcher und Privatschulen bis hin zu Vorschlägen zur Änderung der Basler Universitätsordnung. Die Beschäftigung mit pädagogischen Themen entsprang mehrheitlich konkreten Projekten und Absichten Iselins, der sich neben der Elitenerziehung schon frßh der Volksbildung – darunter auch der Mädchenerziehung – zuwandte. Zwar fehlt bei Iselin eine als solche gekennzeichnete, eigene pädagogische Theorie; allerdings machen seine pädagogischen Schriften in ihrer Gesamtheit ein Textkorpus aus, welches wegweisende Gedanken zu Erziehung, Bildung, Schule
oder Schulwesen umfasst und in seiner Vielfalt ßberrascht. Der Band enthält neben den bekannteren Einzelschriften wie dem Ver such ßber die Verbesserung der Üffentlichen Erziehung sowohl verÜffentlichte Briefwechsel (zum Beispiel mit Johann Kaspar Lavater ßber Basedows Elementarwerk oder mit Ulysses von Salis ßber das Philanthropin Marschlins) als auch bislang seltener rezipierte Beiträge aus Iselins Zeitschrift Ephe meriden der Menschheit (wie den Entwurf einer erlauchten Akademie, fßr SÜhne der Fßrsten und der Grossen). Iselins Schriften zur Erziehung stiessen bei Zeitgenossen wie Nicolai, Schlosser oder Pestalozzi auf grosses Interesse – auch deshalb gilt es Iselin als Pädagogen der Schweizer Aufklärung (neu) zu entdecken.
Der Herausgeber Marcel Naas, geb. 1973, studierte Pädagogik, Publizistik und Philosophie an der Universität Zßrich und promovierte an der Universität Luxemburg mit einer Arbeit zum Bild des Kindes in historischen Schweizer Kinderbibeln. Er arbeitet seit 2012 als Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zßrich.
SCHRIF TEN ZUR PÄDAGOGIK | ISA AK ISELIN (1728–1782) IN NEUER PER SPEK TIVE
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xviii.ch Vol. 5/2014 Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft fßr die Erforschung des 18. Jahrhunderts Annales de la SociÊtÊ suisse pour l’Êtude du XVIIIe siècle Annali della Società svizzera per lo studio del secolo XVIII Redaktion/RÊdaction/Redazione: Siegfried Bodenmann, LÊonard Burnand, Jesko Reiling, Nathalie Vuillemin Gastherausgeber: Florian Gelzer Isaak Iselin (1728–1782) in neuer Perspektive 2014. Ca. 176 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 68 .– / ₏ (D) 57.– / ₏ (A) 58.50 ISBN 978-3-7965-3341-9 ISSN 1664-011X Erscheint im Dezember 2014
Beiträge zur Erforschung der Aufklärung in Basel
Der vorliegende Band ist dem vielschichtigen Wirken des Schweizer Aufklärers Isaak Iselin gewidmet. Isaak Iselin (1728–1782) gehÜrt zu den herausragenden Basler PersÜnlichkeiten des 18. Jahrhunderts. Mit seinem vielfältigen Œuvre, das politische und Ükonomische ebenso wie philosophische, pädagogische und geschichtsphilosophische Themen umfasst, lieferte er dem Reformdenken des 18. Jahrhunderts entscheidende Impulse und sicherte sich einen Platz als einer der bedeutendsten Vertreter der Schweizer Aufklärung. Darßber hinaus fungierte er dank seiner weitgespannten Kontakte zu Protagonisten der Reformbewegungen in Deutschland und Frankreich als wichtige Drehscheibe im deutsch-franzÜsischen Aufklärungsdiskurs. Diese beziehungsreiche Rolle Iselins als Inspirator und Vermittler wurde in jßngerer Zeit vermehrt auch im gesamteuro-
päischen Kontext untersucht, so etwa seine Verteidigung der Aufklärungsidee gegen die Fundamentalkritik Rousseaus oder die Stellung seiner Geschichte der Menschheit im Geschichtsdenken der Aufklärung. Dabei hat sich das Desiderat einer philologisch verlässlichen Textbasis als dringlich erwiesen, waren Iselins Schriften doch bislang in keiner modernen Ausgabe greifbar. Diesem Mangel kann nun die neue Auswahlausgabe von Iselins Gesammelten Schriften abhelfen (s. S. 6ff.). Das fßnfte Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft fßr die Erforschung des 18. Jahrhunderts nimmt das Erscheinen der ersten beiden Bände der Werkausgabe zum Anlass, ausgewählte Aspekte von Iselins vielfältigem Wirken zu präsentieren. Mit frischem Blick auf das neu erschlossene Quellenmaterial schliessen die aus der Editionsarbeit heraus entstandenen Beiträge kritisch an den neuesten Stand der IselinForschung an.
Der Gastherausgeber Florian Gelzer, geb. 1972, studierte Germanistik und Anglistik in Basel und London und wurde an der Universität Bern promoviert. Er war wissenschaftlicher Assistent und Oberassistent am Institut fßr Germanistik der Universität Bern und lebt als Literaturwissenschaftler in Zßrich.
Beiträge Florian Gelzer (ZĂźrich): Eine Frage des Stils. Zum Literaturverständnis Isaak Iselins Marie-Jeanne Heger-Etienvre (Le Mans): Les impressions parisiennes de Isaak Iselin Sundar Henny (Basel): Tahiti und Theorie. Zur Stellung von Ethnologie und Historie in Isaak Iselins Geschichte der Menschheit Marcel Naas (ZĂźrich): ÂŤMit einer Methode, zu welcher ein Lehrer nicht aufgelegt ist, wird er gewiĂ&#x; nichts ausrichtenÂť. Isaak Iselins Ideal von Schule, Lehrern und Unterricht Gideon Stiening (MĂźnchen): Zum Verhältnis von Moral und Politik bei Isaak Iselin Lina Weber (Amsterdam): Isaak Iselin – ein Antiphysiokrat? BĂŠla Kapossy (Lausanne): Carte blanche
10 Gustav Teichmüller Gesammelte Schriften Kommentierte Ausgabe
Neue Edition
Prospekt erhältlich!
Briefe und Manuskripte aus dem wissenschaftlichen Nachlass in einer kommentierten Ausgabe Gustav Teichmüller (1832–1888) ist einer der führenden Vertreter des Personalismus und zählt zu den Begründern der philosophischen Begriffsgeschichte. Er war von 1868 bis 1871 Ordinarius für Philosophie in Basel, danach folgte er einem Ruf an die Universität Dorpat, wo er bis zu seinem Tod lehrte. Er machte sich sowohl als Philosophiehistoriker wie als systematischer Philosoph einen Namen. Die Edition seiner Schriften hat das Ziel, seine vielfach schwer greifbaren Werke sowie die wissenschaftliche Korrespondenz und wichtige Manuskripte aus seinem bedeutenden Nachlass, der seit 1949 weitgehend unbeachtet in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Basel lagert, zugänglich zu machen und inhaltlich zu erschließen.
Die erste Etappe der Edition umfasst die drei systematischen Hauptwerke Teichmüllers, in denen er seinen Personalismus entfaltet (Die wirkliche und die scheinbare Welt. Neue Grundlegung der Metaphysik, 1882; Religionsphilosophie, 1886; Neue Grund legung der Psychologie und Logik, postum 1889). Um den Zugang zu diesen bedeutenden und anspruchsvollen, mitunter sehr schwierigen und beziehungsreichen Schriften zu erleichtern, verfasste der Herausgeber sehr ausführliche, systematische Einleitungen und fast 3000 Stellenkommentare. Dazu griff er in großem Umfang auf bisher unveröffentlichte Briefe und Manuskripte aus dem wissenschaftlichen Nachlass zurück.
Wissenschaftliches Kuratorium Emil Angehrn, Jürgen Mohn, Georg Pfleiderer, Wolfgang Rother, Andreas Urs Sommer
DIE WIRKLICHE UND DIE SCHEINBARE WELT
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Gustav Teichmßller: Gesammelte Schriften Kommentierte Ausgabe 1 Herausgegeben von Heiner Schwenke Gustav Teichmßller Die wirkliche und die scheinbare Welt Neue Grundlegung der Metaphysik 2014. Ca. 612 Seiten. Gebunden. Leinen. Schutzumschlag. Ca. sFr. 170.– / ₏ (D) 142.– / ₏ (A) 146.– ISBN 978-3-7965-3243-6 Erscheint im November 2014
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Personalismus als monadologische Metaphysik nach Kant
Das erste systematische Hauptwerk Gustav Teichmßllers, Die wirkliche und die schein bare Welt. Neue Grundlegung der Metaphysik aus dem Jahr 1882, ist einer der bedeutenden philosophischen Entwßrfe seiner Zeit und zugleich eine Grßndungsschrift des philosophischen Personalismus. Teichmßller kritisiert darin die Selbstvergessenheit der philosophischen Systeme, die nur die sinnlichen und abstrakten Inhalte des Bewusstseins beachteten, diese durch Projektion externalisierten und zur Realität erklärten und darßber das Ich vergässen, das diese Inhalte denkt und zum Gegenstand seiner Gefßhle und Handlungen macht. Er versucht zu zeigen, dass sich die Begriffe von Sein und Substanz dem unmittelbaren
Wissen des Ich von sich selbst verdanken und nur auf seelische Individuen wie das Ich rechtmässig anwendbar sind. Diese seien die einzige Wirklichkeit. Ihre Wechselwirkung erzeuge aber die sinnlichen Empfindungen. Aus diesen konstruierten sie mit Hilfe der perspektivischen Anschauungsformen von Zeit, Raum, Bewegung und Ding die materielle Welt, die nur durch Projektion scheinbare Wirklichkeit erhalte. Mit seiner Lehre der Relativität von Zeit und Raum nimmt Teichmßller Grundgedanken der Relativitätstheorie Einsteins vorweg. Das Werk zeichnet sich durch hohes Methodenbewusstsein, Scharfsinnigkeit und Systematizität der Argumentation, herausragende philosophiehistorische Fundierung und interdisziplinäre Kenntnisse aus.
12 Gustav Teichmßller: Gesammelte Schriften Kommentierte Ausgabe 2 Herausgegeben von Heiner Schwenke Gustav Teichmßller Religionsphilosophie Vorlesungen ßber Philosophie des Christenthums 2014. Ca. 920 Seiten. Gebunden. Leinen. Schutzumschlag. Ca. sFr. 260.– / ₏ (D) 217.50 / ₏ (A) 223.50 ISBN 978-3-7965-3244-3 Erscheint im November 2014
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Stufen des Selbstbewusstseins: Der philosophische Gehalt der Religionen
Fßr Teichmßller waren die Religionen das Erz der Philosophie. Alle Weltauffassungen seien in vorwissenschaftlicher Form in ihnen enthalten und mßssten von der Philosophie in Begriffen gewonnen werden. Dies unternimmt die 1886 erschienene Religionsphilosophie. Sie schliesst an Die wirkli che und die scheinbare Welt an und ist Teil von Teichmßllers Projekt der Entwicklung einer neuen, personalistischen Philosophie. Aus dieser Perspektive analysiert er auch die Religionen. Dafßr zieht er nicht nur Texte, sondern auch zahlreiche religiÜse Verhaltensweisen, Kulte und Artefakte heran. Die Zurßcknahme der Projektion des Gottesbewusstseins und das zunehmende Bewusstsein um das eigene Ich bestimmen nach Teichmßller die religiÜse Entwicklung. Dabei unterscheidet er eine projektivische,
eine pantheistische und eine personalistische Stufe der Religion. Der zweite geplante Band der Religionsphilosophie sollte das Christentum als Vertreterin der personalistischen Religion behandeln. Wegen des unerwarteten Todes Teichmßllers blieb er ungeschrieben. Als Ersatz wird der Reli gionsphilosophie ein aus dem Nachlass ediertes Manuskript seiner Vorlesungen ßber Phi losophie des Christenthums beigefßgt, die zeitlich und inhaltlich unmittelbar an die Religionsphilosophie anschlossen. Teichmßllers entmythologisiertes Christentum ist nicht nur die Religion der selbständigen, ewigen menschlichen Person. Es befreit auch von der Angst vor Gottes Strafe, von der Qual des Sßndenbewusstseins und dem Bangen um ErlÜsung und emanzipiert das Individuum von totalitären religiÜsen Institutionen.
RELIGIONSPHILOSOPHIE | NEUE GRUNDLEGUNG DER PSYCHOLOGIE UND LOGIK
Gustav Teichmßller: Gesammelte Schriften Kommentierte Ausgabe 3 Herausgegeben von Heiner Schwenke Gustav Teichmßller Neue Grundlegung der Psychologie und Logik 2014. Ca. 564 Seiten. Gebunden. Leinen. Schutzumschlag. Ca. sFr. 160.– / ₏ (D) 134.– / ₏ (A) 137.50 ISBN 978-3-7965-3245-0 Erscheint im November 2014
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Ein Hauptwerk des Personalismus: Das Ich als Prototyp von Sein und Substanz
In der Neuen Grundlegung der Psychologie und Logik, die ein Jahr nach Teichmßllers Tod von seinem Schßler Jakob Ohse herausgegeben wurde, erscheint sein Personalismus in reifster Gestalt. Das Werk entstand aus Anlass einiger Kritiken an den philosophischen Grundlagen seiner Religionsphilosophie. Teichmßller charakterisiert das Buch als Band speculativer ErÜrterungen ßber die Grundbegriffe meiner Philosophie. Das grosse Kapitel ßber das Ich darf als einer der bedeutendsten Texte des Personalismus gelten. In der Neu en Grundlegung entfaltet Teichmßller ausserdem die fßr seine Philosophie zentrale Unterscheidung von Bewusstsein als unmittelbarer Erfassung von Wirklichkeit und Erkenntnis als einem logischen System. Damit
bereitete er den Weg fßr Nikolaj Losskijs Intuitivismus, eine Form des direkten Realismus, die den problematischen neuzeitlichen Repräsentationalismus zu ßberwinden suchte. Bisher kaum beachtet, aber bemerkenswert modern sind Teichmßllers Lehre von der entscheidenden normativen Rolle des Gefßhls in der Erkenntnis, seine erotetische Theorie des Erkenntnisfortschritts, seine in der Neuen Grundlegung weiter ausgebaute relational-holistische Begriffstheorie sowie die konstruktivistische Theorie der Kategorienbildung. Der hier gebotene Text der Neuen Grundlegung basiert auf der Erstausgabe von 1889, die aber mit dem erhaltenen Manuskript Teichmßllers verglichen und an einigen Stellen verbessert wurde. Varianten werden in einem Apparat vermerkt.
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14 Hans Kunz Gesammelte Schriften in Einzelausgaben In Zusammenarbeit mit der Hans-Kunz-Gesellschaft Frauenfeld Herausgegeben von JÜrg Singer Hans Kunz Die Endlichkeit des Menschen Sieben Abhandlungen zur philosophischen Anthropologie Aus dem Nachlass herausgegeben von JÜrg Singer 2014. Ca. 700 Seiten. 2 Halbbände. Leinen mit Schutzumschlag. Ca. sFr. 98.– / ₏ (D) 82.– / ₏ (A) 84.50 ISBN 978-3-7965-3215-3 Erscheint im Oktober 2014
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Hans Kunz’ unverÜffentlichte Spätschrift erstmals aus dem Nachlass ediert
Die bis heute unverÜffentlicht gebliebene Nachlass-Schrift Die Endlichkeit des Menschen liegt nun zum ersten Mal in einer sorgfältigen Edition vor. Von 1947 bis in seine letzten Schaffensjahre arbeitete der Phänomenologe und Psychologe Hans Kunz intensiv und ohne längere Unterbrechungen an seiner umfangreichen, in der Gänze schliesslich unvollendet und bis heute unverÜffentlicht gebliebenen Schrift Die Endlichkeit des Menschen. Unverkennbar knßpfen die sieben Abhandlungen dieses Textes zur philosophischen Anthropologie an das zentrale Thema des zweiten Teils seines Hauptwerkes Die anthropolo gische Bedeutung der Phantasie an. Wie in diesem 1946 erschienenen Buch steht auch in der Nachlassschrift die Explikation der These vom Todesursprung des Geistes im Mittelpunkt. Obwohl die geltend gemachte These sich einer direkten Verifikation entzieht und Kunz deren hypothetischen Charakter betont, lässt sich der innere Zusammenhang von Denken und Tod am Leitfaden
wechselseitiger MerkmalszĂźge erhellen. So begnĂźgt sich die vom Denken erschlossene These nicht mit der hypothetischen Relevanz. Der phänomenologischen Methode verpflichtet, will Kunz ein faktisches, obzwar verborgenes Geschehen im Menschsein erhellen, das sich als solches unabhängig davon ereignet, ob es gedacht, erlebt, erkannt wird – oder unerschlossen bleibt, das heisst, nicht wahrgenommen wird. Aus dem Inhalt Der Einzelne, das Wesen und das Sein des Menschen Der wirkliche und der mĂśgliche Tod Das vernehmende und das seinsstiftende Denken Ăœber die inneren Beziehungen zwischen dem Sehen und dem Denken Der Ursprung der Ewigkeit in der Endlichkeit des menschlichen Daseins Die ontologische Bedeutung der Sprache und das Wesen der dichterischen Welt Die Nichtigkeit des Menschen als eine Bedingung seiner GrĂśsse
Der Autor Hans Kunz (1904–1982) war Professor fßr Philosophische Anthropologie und Theoretische Psychologie an der Universität Basel. Seine Philosophie ist in der Phänomenologie und der Anthropologie des 20. Jahrhunderts zu verorten. Kunz befasste sich intensiv mit Denkern wie Edmund Husserl, Martin Heidegger, Karl Jaspers, Ludwig Klages, Max Scheler, Helmuth Plessner und Karl LÜwith. Bestimmend fßr sein Denken war nicht zuletzt auch die Psychoanalyse Sigmund Freuds. Der Herausgeber Dr. phil. JÜrg Singer, geb. 1946, studierte zunächst Mathematik und Physik, dann Philosophie, Psychologie und Psychopathologie in Zßrich und Basel, wo er Schßler von Hans Kunz war. Seit 1978 ist er um den wissenschaftlichen Nachlass von Hans Kunz besorgt; er ist Autor zahlreicher Publikationen zu ihm.
DIE ENDLICHKEIT DES MENSCHEN | HERMANN COHEN
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Hartwig Wiedebach (Hrsg.) Hermann Cohen Briefe an August Stadler 2014. Ca. 160 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 38.– / € (D) 32.– / € (A) 33.– ISBN 978-3-7965-3348-8 Erscheint im November 2014
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783796 533488
Zeugnisse eines engagierten und um Freundschaft werbenden Philosophen
Der Philosoph und jüdische Denker Hermann Cohen (1842–1918) zeigt sich in den Briefen an seinen schweizerischen Schüler und späteren Professor am Zürcher Polytechnikum, August Stadler (1850–1910), als impulsiver, mitteilsamer, Vertrauen schenkender und um Freundschaft werbender Philosoph. Seine zahlreichen Bemerkungen zu systematischen Problemen, zur damaligen Wissenschaftslandschaft und zur allgemeinen politischen Lage sind eine unschätzbare Quelle für das intellektuelle Profil jener Zeit und besonders für die Begegnung mit den Persönlichkeiten Cohens und Stadlers. Der Schwerpunkt der Ausgabe liegt auf den in Zürich aufbewahrten Schriftstücken von 1872 bis 1881. Kurz vor Beginn der Korrespondenz hatte Cohen in Berlin einen Kreis von Studenten um sich versammelt, dem sich auch August Stadler anschloss. Die persönliche Nähe zwischen beiden war sofort groß und blieb trotz mancher Mei-
nungsverschiedenheiten ungetrübt. Neuneinhalb Jahre später, im letzten Brief dieser Reihe, erscheint erstmals der Name des neuen Marburger Privatdozenten Paul Natorp. Damit beginnt die Geschichte der sogenannten Marburger Schule. Der vorliegende Band beinhaltet somit den Rückblick auf die Vorgeschichte dieser einflussreichen, stilbildenden Denkrichtung im wilhelminischen Deutschland. Inhaltlich nicht weniger interessant sind die späteren, nicht dem Zürcher Corpus angehörigen Briefe aus den Jahren zwischen 1886 und 1905. In ihnen äußert sich Cohen zu seinen Begegnungen mit Gottfried Keller in Zürich, zu dessen Tod und zuletzt zur Sorge um Stadlers Gesundheit. Im Anhang findet sich eine Liste sämtlicher Lehrveranstaltungen Cohens in Marburg und an der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. Ein detailliertes Namen- und Sachregister bildet den Abschluss.
Hermann Cohen, geboren in Breslau, war gemeinsam mit Paul Natorp Begründer des Marburger Neukantianismus und wichtigster Vertreter der jüdischen Philosophie im 20. Jahrhundert. Er war Ordinarius für Philosophie in Breslau und in Berlin. Hier unterrichtete er auch an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums und wandte sich nach seiner Emeritierung der Religionsphilosophie zu. Publikationen: Kants Theorie der Erfahrung. Die systematischen Begriffe in Kants vorkritischen Schriften. Die Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums. August Stadler, geboren in Zürich, wurde 1972 Schüler Hermann Cohens. Er war Professor für Philosophie und Pädagogik in Zürich. Der Herausgeber Hartwig Wiedebach betreut das Hermann-CohenArchiv der Universität Zürich und lehrt Philosophie an der ETH sowie an der Universität Kassel.
LITER ARISCHE E THNOGR AFIEN DER UKR AINE
16 Schwabe interdisziplinär 5 Herausgegeben von Wolfgang Rother Tatjana Hofmann Literarische Ethnografien der Ukraine Prosa nach 1991 2014. Ca. 520 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 68.– / ₏ (D) 57.– / ₏ (A) 58.50 ISBN 978-3-7965-3330-3 ISBN ebook 978-3-7965-3331-0 Erscheint im Oktober 2014
Auch als eBook erhältlich: www.schwabeverlag.ch
Konstruktionen der Ukraine in ukrainischer und russischer Prosa
Nach 1991 findet eine verstärkte (Selbst-) Ethnologisierung der Ukraine in der Literatur statt. Dafßr gestalten ukrainischund russischsprachige Prosatexte kulturelle und fiktionale Räume. Die Narrationen mit Fokus auf die West-, Ost-, Zentralukraine und die Krym sowie L’viv, Kyïv und Charkiv werden in dieser Studie zu Objekten einer beobachtenden Lektßre literarischer Explorationen. Die Ukraine ist nicht nur in letzter Zeit von innen- wie aussenpolitischen Konflikten zerrßttet, sondern seit Jahrhunderten von politischen Brßchen und territorialen Neuverschiebungen geprägt. Das zweitgrÜsste europäische Land ist zum Gegenstand national engagierter Konstruktionen und Dokumentationen geworden, die der Selbsterkundung und Positionierung dienen. Die Untersuchung analysiert dieses Phänomen anhand ukrainisch- und russischsprachiger Prosa aus der Zeit von 1991 bis 2011 – den ersten beiden Jahrzehnten der Unabhängigkeit der Ukraine.
Der nachholende Anschluss der fiktionalen Ukraine an europäisch konnotierte Diskurse verdeckt zeitgleich zu findende literarische Charakteristika, die dem postmodernen Denken widersprechen: Das totgesagte Subjekt kehrt zurßck, die korrigierte und wahre Geschichte sowie ausserliterarisch erfahrbare Topografien werden vorausgesetzt. Die Arbeit betrachtet, wie Prosatexte auf (meta)sprachlicher Ebene die Ukraine konzipieren – wie sie an der Writing Culture partizipieren und wie sie dafßr das Konzept der Ethnografie, der Vertextlichung erlebter Räume, einsetzen. Sie geht auf diese Weise dem ethnografischen – Kultur beobachtenden und erschreibenden – Moment von Literatur nach, um eine theoretische und an komparatistischen Beispielanalysen ausgefßhrte Alternative zur postkolonialen Politisierung anzubieten. Vor der Folie des nationalen Diskurses stehen heterogene Repräsentationen verschiedener Regionen und Städte der Ukraine im Vordergrund.
Die Autorin Tatjana Hofmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Slavischen Seminar der Universität Zßrich. Sie hat an der Humboldt-Universität zu Berlin Ethnologie, Slavistik und Germanistik studiert, 2012 promovierte sie an der Universität Zßrich mit der vorliegenden Arbeit. Sie setzt sich mit der ostslawischen Kultur und Literatur der Moderne und Postmoderne auseinander, publiziert und ßbersetzt.
Aus dem Inhalt Schwerpunktthemen: – Annäherungen an Kulturalisierungen – Ethnografie: Feldforschung und Raumschreibung – Nationaler Diskurs – Ethnografien des Lokalen – Stadt(forschung) und Literatur – Produktion des Stadt-Habitus – Diskursivität und Literarizität von Raumtexten Mit Beiträgen zu Jurij AndruchovyÄ?, Serhij Ĺ˝adan, Svetlana AleksieviÄ?, Igor’ Kelch, Andrej Kurkov, Oksana ZabuĹžko u.v.m.
ARBEIT
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Schwabe interdisziplinär 4 Herausgegeben von Wolfgang Rother Josette Baer / Wolfgang Rother (Hrsg.) Arbeit Philosophische, juristische und kulturwissenschaftliche Studien 2014. 220 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 48.– / ₏ (D) 40.50 / ₏ (A) 41.50 ISBN 978-3-7965-3336-5 Erscheint im Juli 2014
Arbeit – zwischen Fremdbestimmung und Selbstverwirklichung
Seit der Vertreibung aus dem Garten Eden ist der Mensch gezwungen, sein Brot im Schweisse seines Angesichts zu essen. Ist die Arbeit also nur ein notwendiges Ăœbel zur Sicherung der Existenz? Oder ist sie vielmehr ein Gut an sich? Eine Vorform des Sittlichen auf dem Weg zur Selbstwerdung? Eine Tätigkeit, die unserem Dasein erst Sinn verleiht? Gibt es daher ein Recht auf Arbeit? Auch fĂźr Kinder? Oder ist Kinderarbeit im Gegenteil missbräuchlich? Was ist ein gerechter Lohn? Unter welchen Bedingungen sind Arbeitskämpfe legitim? In welchem Verhältnis stehen Arbeit und Freizeit? Das Reich der Freiheit und das Reich der Notwendigkeit? Ist Arbeit Mittel zum Zweck? Finden wir ErfĂźllung in der Arbeit? Ist die äussere Beschäftigung eine Kompensation der inneren Leere? Ist MĂźssiggang aller Laster Anfang? Sind wir erst dann frei und glĂźcklich, wenn wir nicht arbeiten (mĂźssen)?
Die Herausgeber Josette Baer, geb. 1966, studierte in Zßrich Slawistik, Politische Wissenschaften und Geschichte Osteuropas. Sie ist Professorin fßr Politische Theorie mit Schwerpunkt Osteuropa an der Universität Zßrich und Autorin zahlreicher Arbeiten zur Politik und zum politischen Denken Osteuropas. Wolfgang Rother, geb. 1955, studierte Philosophie, Theologie und Germanistik in Marburg, Tßbingen und Zßrich. Er ist Professor fßr Philosophie an der Universität Zßrich, Autor verschiedener Bßcher zur Ideengeschichte und Mitherausgeber des Grundrisses der Geschichte der Philosophie sowie mehrerer wissenschaftlicher Buchreihen.
Inhalt Urs Marti: Arbeit – (k)ein Thema der politischen Philosophie? Simone Mßller: Arbeit und Freizeit in utopischen und alternativen Gesellschaftsmodellen Japans Wolfgang Rother: Jenseits von Langeweile und Mßssiggang. Kierkegaards Begriff der Arbeit Ulrike Zeuch: Von Mßssiggängern, Nichtstuern und anderem Gesindel. Zum Lob der Faulheit in der Literatur Harald Bärtschi, Andreas Lienhard: Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert. Rechtliche Schranken der Lohnfestlegung Werner M. Egli: Kinderarbeit. Beurteilung und Verurteilung in kulturvergleichender Perspektive Patricia M. Schiess Rßtimann: Streik – Offene Fragen im Zeitalter der Informations- und Dienstleistungsgesellschaft Josette Baer: Ein Catch-22? Die slowakischen Sozialdemokraten zwischen nationaler Identität und internationaler Arbeitersolidarität (1905–1918) Eli Alon, Daniel Richter: Schmerz und Arbeitsunfähigkeit. Medizinische und forensische Aspekte
18 Beiträge zu Friedrich Nietzsche 16 Quellen, Studien und Texte zu Leben, Werk und Wirkung Friedrich Nietzsches Herausgegeben von Andreas Urs Sommer Martin W. Pernet Nietzsche und das Fromme Basel 2014. Ca. 376 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 89.– / ₏ (D) 74.50 / ₏ (A) 76.50 ISBN 978-3-7965-3308-2 ISBN eBook 978-3-7965-3309-9 Erscheint im September 2014
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Pietistisch-erweckliche FrÜmmigkeit – eine gar fßr Nietzsche akzeptierbare Glaubensform? Martin Pernet verfolgt in seiner sorgfältigen Studie die Einflßsse des Frommen Basel auf Nietzsches Denken und wagt die These, dass Nietzsche trotz seiner zunehmend radikaler werdenden Kritik am Christentum diese Glaubensart stets als eine, wenn auch nicht fßr sich selbst, so doch fßr andere auch zu seiner Zeit noch mÜgliche Glaubenshaltung verstand und sie von seiner Christentumskritik ausnahm. Im neunzehnten Jahrhundert galt Basel als eine von pietistisch-erwecklicher FrÜmmigkeit geprägte Stadt. Ihren Ruf als das Fromme Basel erhielt sie vornehmlich aufgrund der vielen Reich-Gottes-Werke, die Christian Friedrich Spittler als Sekretär der Deutschen Christentumsgesellschaft hier ins Leben rief. Diese Organisation war im 19. Jahrhundert zum wichtigsten Zentrum der europäischen Erweckungsbewegung, einer kritischen Erneuerungsbewegung innerhalb des Protestantismus, geworden. Der pietistisch-erwecklichen Glaubensart zugehÜrig zählte sich auch die Gesellschaftsschicht, die damals das Üffentliche Leben der Stadt bestimmte. Nach den Trennungs-
wirren der 1830er Jahre gingen diese Kreise eine intensive Verbindung mit dem politischen Konservatismus ein, bis sie, bedrängt vom aufkommenden politischen und kirchlichen Liberalismus der 1880er Jahre, den Radikalen und kirchlich Liberalen Macht und Einfluss ßberlassen mussten. In eben dieser Zeit hielt sich der Philosoph Friedrich Nietzsche in der Rheinstadt auf. Noch nicht fßnfundzwanzig Jahre alt, war Nietzsche 1869 auf den Lehrstuhl fßr griechische Sprache und Literatur der Universität Basel berufen worden und blieb hier zehn Jahre. Nietzsche, einer der prononciertesten Kritiker des Christentums in der abendländischen Geistesgeschichte, war in einem deutschen Pfarrhaus aufgewachsen. Schon in seinem Elternhaus, aber auch während seiner Schul- und ersten Studienzeit war er mit der pietistisch-erwecklichen FrÜmmigkeit in engen Kontakt gekommen, die er nun auch in Basel wieder antraf. Gerade auch im Kreis seiner Basler Bekannten war dies die vorherrschende Glaubensrichtung und hatte auf den Denker und seine Schriften nicht unwesentlichen Einfluss.
Der Autor Martin Walter Pernet, geboren 1945 in Basel, studierte Theologie und Philosophie in Basel, Mainz und Zßrich. Promotion 1988. Wohnhaft im Engadin (Schweiz). Er beschäftigt sich seit seiner Gymnasialzeit mit Friedrich Nietzsches Leben und Werk und ist besonders an den theologischen Voraussetzungen von Nietzsches Denken interessiert. Neben zahlreichen Aufsätzen hat er folgende Bßcher verÜffentlicht: Das Christentum im Leben des jungen Friedrich Nietzsche (1988) und Religion und Bildung. Eine Untersuchung zur Geschichte von Schulpforta (2000).
NIE T Z SCHE UND DA S ÂŤFROMME BA SELÂť | FRIEDRICH NIE T Z SCHE, DER ER STE TR AGISCHE PHILOSOPH
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Beiträge zu Friedrich Nietzsche 17 Quellen, Studien und Texte zu Leben, Werk und Wirkung Friedrich Nietzsches Herausgegeben von Andreas Urs Sommer Reto Winteler Friedrich Nietzsche, der erste tragische Philosoph 2014. Ca. 364 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 89.– / ₏ (D) 74.50 / ₏ (A) 76.50 ISBN 978-3-7965-3310-5 ISBN eBook 978-3-7965-3311-2 Erscheint im September 2014
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Kein Philosoph wie andere Philosophen!
Reto Winteler verficht die These, dass Nietzsche sein Projekt einer Umwertung aller Werte vollendete und trägt mit seiner Untersuchung zum besseren Verständnis des tragischen Philosophen bei. Nietzsche spricht immer wieder von der grossen Aufgabe seines Lebens. Diese lässt sich spätestens seit der Zarathustra-Zeit als Umwertung aller Werte benennen. Nietzsche verfolgte lange die Absicht, ein Hauptwerk zu diesem Thema zu verfassen. Im ersten Teil seines Buches geht Reto Winteler der Frage nach, warum Nietzsche dieses Unterfangen dann mit dem Antichrist plÜtzlich als vollendet betrachtete und argumentiert dabei gegen die etablierte These, wonach Nietzsches Werk unvollendet und er an seiner philosophischen Aufgabe gescheitert sei. Im Zentrum des zweiten Teils steht Zara thustra, in dem sich nach Winteler Nietzsches grosse ‚Aufgabe› am deutlichsten herauskristallisiert. Nietzsche selber kommt hier als Vollender jenes ‚Zarathustra-Werkes› in den Blick, zu dem sein Protagonist am
Ende der Dichtung erst reif geworden ist. Gegen die an der These vom Tod des Autors orientierte Forschung, wonach Zarathustra nicht mit seinem Erfinder zu verwechseln sei, betont Winteler, dass Nietzsches ÂŤSohn ZarathustraÂť seinen Autor selbst zu seiner entscheidenden ‚Aufgabe› ermutigen sollte. Der dritte Teil widmet sich dem letzten Jahr im Leben des Philosophen. Während man diesen ÂŤletztenÂť Nietzsche bisher immer von hinten, seinem Ende im Wahnsinn, her gelesen hat, geht es Winteler in einer subtilen Analyse von Briefen und Werken darum, Nietzsche bis zuletzt aus seinem Denken heraus zu verstehen. Der vierte und letzte Teil enthält eine Interpretation von Nietzsches letztem Werk, den DionysosÂDithyramben. Da sich in ihnen jenes tragische Pathos konzentriert, das den ÂŤganzenÂť Nietzsche auszeichnet, kĂśnnen die Dithyramben als eine Art Kulminationspunkt seines Denkens und Lebens betrachtet werden. Vor allem aber sind diese Lieder Zarathustras unentbehrlich zum Verständnis des letzten Abschnitts dieses exemplarischen philosophischen Lebens.
Der Autor Reto Winteler, geb. 1968, Studium der Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte in ZĂźrich, lebt in Wetzikon.
Aus dem Inhalt 1. Der Antichrist als ganze ÂŤUmwerthung aller WertheÂť 2. Nietzsche im Spiegel des Zarathustra 3. Der ÂŤTuriner NietzscheÂť. HĂśhepunkt und Untergang 4. Die Dionysos-Dithyramben
20 Beiträge zu Friedrich Nietzsche 18 Quellen, Studien und Texte zu Leben, Werk und Wirkung Friedrich Nietzsches Herausgegeben von Andreas Urs Sommer Christian Benne / Enrico Mßller (Hrsg.) Ohnmacht des Subjekts – Macht der PersÜnlichkeit 2014. Ca. 440 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 98.– / ₏ (D) 82.– / ₏ (A) 84.50 ISBN 978-3-7965-3343-3 ISBN eBook 978-3-7965-3344-0 Erscheint im Oktober 2014
Auch als eBook
Prospekt erhältlich: www.schwabeverlag.ch erhältlich!
Postsubjektive Maskerade
Der vorliegende Band stellt die Frage, inwieweit Ohnmacht des Subjekts und Macht der PersÜnlichkeit nicht nur vereinbar sind, sondern einander womÜglich sogar bedingen. Es zeigt sich, dass Nietzsches Analyse Folgen bis in den Gestus seines eigenen philosophischen Schreibens hatte. Es zeigt sich aber auch, dass erst die erneute Analyse dieses Schreibens den Blick fßr unsere eigene Gegenwart schärft. Obwohl die Philosophie und zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen das autonome Subjekt längst entsorgt haben, erlebt die Person aktuell eine einzigartige Konjunktur. Die Öffentlichkeit zeigt sich fasziniert vom Biographischen, von Präsenz und Charisma auratischer Figuren, vom Star genauso wie vom anonymen Einzelschicksal. Das bezeugen auch massive Personalisierungstendenzen innerhalb der Politik.
Diese paradoxe Situation ist indes nicht neu. In ihrer philosophisch reflektierten Form lässt sie sich bis auf das Denken Friedrich Nietzsches zurßckfßhren. Schon bei ihm war das Ich als Organisationseinheit innerer Erlebnisse ebenso fragwßrdig geworden wie dessen Wahrnehmungs- und Konstitutionsfähigkeit hinsichtlich einer – wie auch immer – gegebenen Aussenwelt. Der berßchtigte Tod des Autors wurde in seinem Namen ausgerufen. Zugleich mass ausgerechnet Nietzsche dem PersÜnlichen und der Souveränität des Einzelnen eine herausragende Bedeutung zu. Seine Philosophie ist ßber weite Strecken als persÜnlich motivierte Auseinandersetzung mit philosophischen oder kßnstlerischen Vorbildern und Widersachern inszeniert. Ob Sokrates oder Platon, ob Pascal oder Rousseau, Wagner oder Schopenhauer: sie interessieren ihn eben auch, vielleicht sogar in erster Linie, als PersÜnlichkeiten.
Die Autoren Christian Benne, James Conant, Christine Daigle, Mark-Georg Dehrmann, Heinrich Detering, Jakob Dellinger, Martin Endres, Rßdiger GÜrner, Dirk R. Johnson, Henry Kerger, Annamaria Lossi, Anthony Mahler, Martin Mosebach, Enrico Mßller, Christian Niemeyer, Gabriella Pelloni, Chiara Piazzesi, Jekaterina Poljakova, Friederike Reents, Renate Reschke, Dirk Rose, Carlotta Santini, Corinna Schubert, Damir Smiljanić, Werner Stegmaier, Jorge L. Viesenteiner, Elke Wachendorff Die Herausgeber Christian Benne lehrt deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der Sßddänischen Universität in Odense. Zahlreiche Arbeiten zu Literatur und Geistesgeschichte des 17. bis 21. Jahrhunderts. Mitherausgeber von Orbis Litterarum. Mitglied im Vorstand der Friedrich Schlegel-Gesellschaft. Zu Nietzsche ist u.a. erschienen: Friedrich Nietzsche und die historisch-kritische Philologie (Berlin, New York 2005); 2014 erscheint der Band zur FrÜhlichen Wissenschaft in der Reihe Klassiker Auslegen, hg. mit Jutta Georg. Enrico Mßller lehrt und forscht am Internationalen Zentrum fßr Philosophie Nordrhein-Westfalen der Rheinischen-KÜnig-Wilhelms-Universität Bonn. Zahlreiche Arbeiten zur antiken und modernen Philosophie. Mitglied im Vorstand der NietzscheGesellschaft. Zu Nietzsche ist u.a. erschienen: Die Griechen im Denken Nietzsches (Berlin, New York 2005); Zur Genealogie des Zivilisationsprozesses, hg. mit Friederike Gßnther und Angela Holzer (Berlin, New York 2010).
OHNMACHT DES SUB JEK T S – MACHT DER PER SĂ–NLICHKEIT | PHILOSOPHIE UND LEBENSFĂœHRUNG
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Studia philosophica 73/2014 Jahrbuch der Schweizerischen Philosophischen Gesellschaft Annuaire de la SociÊtÊ suisse de philosophie Janette Friedrich / Anton Hßgli (Red.) Philosophie und Lebensfßhrung Philosophie et conduite de la vie 2014. Ca. 256 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 68.– / ₏ (D) 57.– / ₏ (A) 58.50 ISBN 978-3-7965-3316-7 ISSN 0081-6825 ISBN eBook 978-3-7965-3317-4 ISSN eBook 2296-2883 Erscheint im Dezember 2014
Auch als eBook erhältlich: www.schwabeverlag.ch
Existenzphilosophische Motive heutigen Philosophierens
Die vielfältigen modernen existenzphilosophischen Fragestellungen sind Thema der aktuellen Nummer der Studia philosophica. Der vor rund 200 Jahren geborene Philosoph und Schriftsteller Søren Kierkegaard begrßndete die moderne Existenzphilosophie und hat diese noch im 20. Jahrhundert ßber weite Strecken bestimmt: mit seinem Nachdruck auf dem existierenden Denker, der sein Leben philosophisch zu durchdringen sucht. Auch heute noch findet sich existenzbezogenes philosophisches Denken: so etwa in Pierre Hadots an Michel Foucault orientierter Wiederentdeckung des fßr das antike Denken zentralen Begriffs der Selbstsorge oder mit dem in der Moralphilosophie in den letzten zwei Jahrzehnten neu erwachten Interesse an der Ethik im engeren Sinn, der Frage, wie zu leben fßr uns gut sei. Selbst im Umkreis der analytischen Philosophie sind existenzphilosophische Impulse nicht zu ßbersehen. Dies zeigt sich nicht nur im Rßckblick, etwa in Wittgensteins besonderen Affinität zu Kierkegaard, sondern auch in den philosophischen Ansätzen heutiger Philosophen wie Thomas Nagel, Harry Frankfurt, Charles Taylor oder Peter Bieri.
Beiträge
Tilo Wesche: Empathie
Emil Angehrn: Zum Sinn verurteilt. Spuren der Hermeneutik in der Phänomenologie
Markus Wild: Vernunft und Existenz
Anthony Feneuil: ÂŤEn moiÂť ou ÂŤau-dessus de moiÂť? Comment Karl Barth a retournĂŠ l’existentialisme de Søren Kierkegaard Gottfried Gabriel: Zeit, Zeitlichkeit und Ewigkeit – philosophisch betrachtet Gunnar Hindrichs: In-sich-sein und In-anderemsein Sebastian HĂźsch: ÂŤMuss man sich Sisyphos als einen glĂźcklichen Menschen vorstellen?Âť Das Problem immanenter GlĂźcksbegrĂźndung am Beispiel Albert Camus’ Georg Kohler: Selbsttäuschung, Rationalisierung und der Stachel des Sokrates. Ăœber Wahrheits- und Wahrheitsscheininteresse Annemarie Pieper: Leben als Kunstwerk? Enno Rudolph: Moral und Tod. Zu Sartres Heidegger-Kritik Peter Schaber: Ist Ethik im Ăśffentlichen Interesse? Christiane Schildknecht: Indirekte Mitteilung. Die literarische Dimension existenzphilosophischen Reflektierens Alexandrine Schniewind: Quels guides pour une bonne conduite de vie? Approches philosophique et psychanalytique Daniel Schulthess: Humour, ĂŠthique et communication indirecte: rĂŠflexions Ă partir de S. Kierkegaard
Jean-Claude Wolf: Argumente fĂźr und gegen die Hoffnung
Die Redaktion Janette Friedrich, geb. 1961, studierte Philosophie in Rostow am Don (Russland), doktorierte an der Humboldt Universität in Berlin. Nach mehrjährigen Forschungsaufenthalten in Paris ist sie gegenwärtig MaÎtre d’enseignement et de recherche an der Universität Genf. Anton Hßgli, geb. 1939, studierte Philosophie, Psychologie, Germanistik/Nordistik und Mathematik in Basel und Kopenhagen. Er war bis 2005 Professor fßr Philosophie und Pädagogik an der Universität Basel.
22 Schwabe Philosophica XVI Herausgegeben von Helmut Holzhey und Wolfgang Rother Janette Friedrich / Laurent Cesalli (Hrsg.) Anton Marty & Karl Bßhler Zwischen Denken und Sprache – Between Mind and Language – Entre pensÊe et langage 2014. Ca. 460 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 85.– / ₏ (D) 71.– / ₏ (A) 73.– ISBN 978-3-7965-3214-6 ISBN eBook 978-3-7965-3332-7 Erscheint im Juli 2014
Auch als eBook erhältlich: www.schwabeverlag.ch
Anton Marty und Karl BĂźhler – zwei SchlĂźsselfiguren der modernen Sprachphilosophie Anton Marty und Karl BĂźhler verbinden in ihren wegweisenden Ansätzen Ăźber das Verhältnis von Sprache und Denken (sprach-) philosophische, linguistische und psychologische Erkenntnisse. Zu Unrecht sind die beiden grossen Denker bisher im Hintergrund der Forschung geblieben – ihre Positionen werden deshalb in diesem Band eingehend untersucht und ihr Einfluss sowie ihre Beziehung zu anderen Traditionen beleuchtet, so u.a. zur analytischen Philosophie und der kognitiven Pragmatik. In der Forschung der letzten Jahre ist ein wachsendes Interesse fĂźr die aus den Werken Bernard Bolzanos und Franz Brentanos entspringende Ăśsterreichisch-deutsche Philosophie zu verzeichnen. Anton Marty (1847−1914) und Karl BĂźhler (1879−1963) sind zwei SchlĂźsselfiguren dieser Tradition. Ihre Beiträge im Gebiet der Philosophie der Sprache, der Psychologie und der Linguistik haben einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung dieser Disziplinen ausgeĂźbt. Trotzdem wurde den beiden Denkern im Vergleich zu Brentano, Husserl oder Wittgenstein in der Forschung bisher nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Im vorliegenden Band werden die Sprachphilosophien der beiden Autoren näher untersucht und ihr Verhältnis zueinander und zu späteren Traditionen – wie die der analytischen Philosophie und der kognitiven Pragmatik – beleuchtet. Im Zentrum der vorliegenden Studien steht die Frage des Verhältnisses von Denken und Sprache, ein Verhältnis, das zugleich den gemeinsamen Nenner und den Scheidepunkt von Martys und Bßhlers Denken darstellt. Beide Denker sind sich einig, dass Denken und Sprache aufs Engste verbunden sind. Ihre Meinungen gehen jedoch auseinander, wenn es darum geht, die Rolle der Sprache genauer zu bestimmen. Während Marty die Hauptfunktion der Sprache (die Bedeutung) im Erwecken bestimmter psychischer Phänomene im Anderen sieht, besteht fßr Bßhler das Wesentliche der Sprache in ihrer Darstellungsfunktion, in der objektiven Koordination von Sprachmitteln mit Sachen und Sachverhalten.
Die Herausgeber Janette Friedrich (geb.1961) ist Dozentin an der Fakultät fßr Psychologie und Erziehungswissenschaften der Universität Genf. Sie studierte Philosophie und promovierte 1993 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie weilte fßr Forschungsaufenthalte am CNRS, an der EHESS und arbeitete als Programmdirektorin am Collège international de philosophie in Paris. Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Psychologie, Philosophie des Geistes und der Wissensbegriff. Laurent Cesalli (geb.1968) ist Forscher am CNRS (UMR 8163, Lille 3). Er studierte Philosophie und promovierte 2003 ßber Semantik und Ontologie im 14. Jh. Seit 2004 war er an den Universitäten Freiburg i. Br., Genf, Lausanne, Freiburg i. Ue. und Cornell (NY) tätig. Forschungsschwerpunkte sind Philosophie der Sprache, Philosophie des Geistes, Ontologie im Mittelalter (12.–14. Jh.) sowie in der Schule Brentanos.
Aus dem Inhalt – – – –
Phänomenologische, pragmatische und semiotische Annäherungen an die Sprache Beiträge zur deskriptiven Psychologie Semantische und ontologische Fragen Die empirische Dimension der Sprache
ANTON MART Y & K ARL BĂœHLER | WA S IST EIN TE X T ?
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TeNor – Text und Normativität 4 Herausgegeben von Michele Luminati, Wolfgang W. Mßller, Enno Rudolph und Franc Wagner Was ist ein Text? Aspekte einer interdisziplinären Texttheorie 2014. Ca. 160 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 45.– / ₏ (D) 38.– / ₏ (A) 39.– ISBN 978-3-7965-3338-9 Erscheint im Oktober 2014
Textbegriff in Linguistik, Philosophie, Semiotik, Theologie und Rechtswissenschaft Der Begriff ÂŤTextÂť wird in Variationen und von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus beleuchtet. Neben den wichtigsten Texttheorien aus der Linguistik werden auch die Textauffassungen in Philosophie, Semiotik, Theologie und Rechtswissenschaft diskutiert. Der Band trägt mit unterschiedlichen Aspekten zum Ansatz einer interdisziplinären Texttheorie bei. Der Begriff ÂŤTextÂť bildet die theoretische und empirische Grundlage aller Geistesund Kulturwissenschaften. Jede Disziplin entwirft eine eigene Perspektive auf den Textbegriff. Bislang hat sich kein integrativer Ansatz einer interdisziplinären Texttheorie etabliert. In der Linguistik ist ÂŤTextÂť ein zentraler Grundbegriff, aber es existiert dafĂźr keine einheitliche und verbindliche Definition. Zu umfangreich und bedeutsam ist der Begriff, als dass er sich unter eine einfache definitorische Formel subsumieren lieĂ&#x;e. Unterschiedliche Herangehensweisen fokussieren verschiedene Aspekte des Textbegriffs und entwerfen jeweils eigene Krite-
rien fßr dessen Bestimmung. Im Band wird der Grundbegriff Text in Variationen und von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus beleuchtet. Neben den Grundlagen und den wichtigsten Texttheorien aus der Linguistik werden auch die Textauffassungen in Philosophie, Semiotik, Theologie und Rechtswissenschaft diskutiert. Die einzelnen Beiträge stellen die Textauffassungen der jeweiligen Disziplin dar, zeigen zugleich aber auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu benachbarten Disziplinen auf. Sie tragen so mit unterschiedlichen Aspekten zum Ansatz einer interdisziplinären Texttheorie bei. Der Herausgeber Franc Wagner, Dr. phil., ist Koordinator des Graduiertenkollegs Text und Normativität – TeNor der Universität Luzern. Seine Forschungsthemen sind sprachlicher und sozialer Wandel im Schreiben in den neuen Medien, Text- und Metaphern-Analyse, Sprachphilosophie, Sprachpsychologie und sprachliche Diskriminierung.
Beiträge Franc Wagner: Textdefinition, Textualität und Textfunktion Heiko Hausendorf: Warum der Text ein lesbares Etwas ist. Ăœberlegungen zu Lesbarkeit als Bedingung schriftsprachlichen Kommunizierens Christoph Staub: Text in der Philosophie. Hermeneutische und phänomenologische Zugänge zur Textualität Angelo Garovi: Text und Recht. Linguistische Grundsätze zur Rechtssprache und historische Begriffsbildung Florian Bruckmann: ÂŤTextÂť aus theologischer Perspektive Ernest W. B. Hess-LĂźttich: Textbegriffe der Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften im Zeichen technischer UmbrĂźche
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DIE GESCHICHTE DER SCHWEIZ | VIO – Z YR
Georg Kreis (Hrsg.) Die Geschichte der Schweiz 2014. 645 Seiten, 372 farbige Abbildungen, Grafiken, Tabellen und Karten. Gebunden. sFr. 128.– / € (D) 107.– / € (A) 110.– ISBN 978-3-7965-2772-2 Subskriptionspreis bis 30.6.2014: sFr. 98.– / € (D) 82.– / € (A) 84.50 Bereits erschienen
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Poster erhältlich!
Das neue Standardwerk zur Schweizer Geschichte!
«Die Geschichte der Schweiz» ist Nachschlagewerk, Lesebuch für Interessierte und Lehrmittel für Studierende zugleich. Sie bietet reichhaltige Materialien für eine historisch fundierte Diskussion über das politische Projekt der Schweiz, sei es über ihre Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Rund drei Jahrzehnte nach dem Erscheinen des Standardwerks «Geschichte der Schweiz und der Schweizer» im Jahr 1982 haben es sich 33 Historiker und Historikerinnen zur Aufgabe gemacht, eine den aktuellen Forschungsstand widerspiegelnde Geschichte der Schweiz von der Urzeit bis in die Gegenwart zu schreiben. Das Feld, das ein Projekt mit diesem Anspruch abzudecken hat, die Erwartungen, die es erfüllen muss, sind nicht mehr dieselben wie damals: Die Geschichtswissenschaft ist methodisch und thematisch vielfältiger geworden, neue Gebiete wie die Geschlechtergeschichte oder die Alltagsgeschichte sind als Forschungsfelder etabliert. In «Die Geschichte der Schweiz» haben all diese wichtigen historischen Dimensionen Eingang gefunden.
Ergänzend zu den elf Epochenkapiteln werfen ausgesuchte Spezialistinnen und Spezialisten in 22 Beiträgen spezifische Blicke auf neuere historische Gebiete wie die Geschichte der Familien- und Verwandtschaftsbeziehungen oder diejenige unseres gesellschaftlichen Verhältnisses zur Umwelt. Klassische Themen wie das Wehrwesen, die Geschichte der Neutralität oder der direkten Demokratie werden auf der Grundlage neuester Ergebnisse behandelt. Gleich einem Objekt auf einer Bühne, das von verschiedenen Haupt- und Nebenscheinwerfern beleuchtet wird, ergibt sich durch diese unterschiedlichen Annäherungen eine Darstellung, welche die Komplexität der Geschichte ernst nimmt.
Aus dem Inhalt – –
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11 Epochenkapitel 22 thematische Fensterbeiträge, u.a. zu: Umwelt- und Klimageschichte, Stadtgeschichte, Agrarentwicklung, Sozialpolitik, Wirtschaftsgeschichte Ausführlicher Anhang: Chronologie, Glossar, Register, allgemeine Bibliographie zur Schweizer Geschichte
«Sie [Die Geschichte der Schweiz] wird für die nächsten Jahrzehnte das Referenzwerk schlechthin bilden. Sie hat die Veränderungen in der Geschichtswissenschaft der letzten Jahrzehnte aufgenommen, auch in puncto Stil und Ton, durch die sie sich vom zuweilen szientifischen Duktus ihrer Vorgängerin absetzt.» Neue Zürcher Zeitung, Urs Hafner, 2. April 2014
25 Historisches Lexikon der Schweiz 13 Herausgegeben von der Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz Vio – Zyr 2014. Ca. 900 Seiten, mit zahlreichen z.T. farbigen Abbildungen, Tabellen und Grafiken. Leinen mit Schutzumschlag. Ca. sFr. 298.– / ₏ (D) 249.– / ₏ (A) 256.– ISBN 978-3-7965-1913-0 Erscheint im Oktober 2014
Prospekt erhältlich!
Abschluss eines Epochenwerkes
Band 13: von Viol bis Zyro Der Band 13 des HLS umfasst eine FĂźlle spannender Artikel zu Lemmata mit den Anfangsbuchstaben V, W, X und Z, wie zum Beispiel Vischer, VĂślkerrecht, VĂślkerwanderung, Volksinitiative, Waadt, Wackernagel, Waldstädte, Wallis, Robert Walser, Wasserkraft, Erster und Zweiter Weltkrieg, Eveline Widmer-Schlumpf, Wohlgemuth-Affäre, Wohnungsbau, Zauberformel, Zivilschutz, Zug, ZĂźnfte, ZĂźrich, Huldrych Zwingli. Das Historische Lexikon der Schweiz (HLS) bietet in 13 Bänden mit rund 36 000 Artikeln einen umfassenden Ăœberblick Ăźber die Geschichte der Schweiz von der Altsteinzeit bis zur Gegenwart.
Eine Stiftung als Trägerschaft des Unternehmens HLS Verantwortlich fßr die Herausgabe des Historischen Lexikons der Schweiz (HLS) ist die Stiftung HLS, die 1988 von der Schweizerischen Gesellschaft fßr Geschichte (damals Allgemeine Geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz) und der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) errichtet wurde.
Band 1: A – Basel (Fßrstbistum) ISBN 978-3-7965-1901-7 Band 2: Basel (Kanton) – Bßmpliz ISBN 978-3-7965-1902-4 Band 3: Bund – Ducros ISBN 978-3-7965-1903-1 Band 4: Dudan – Frowin ISBN 978-3-7965-1904-8 Band 5: Fruchtbarkeit – Gyssling ISBN 978-3-7965-1905-5 Band 6: Haab – Juon ISBN 978-3-7965-1906-2 Band 7: Jura – Lobsigen ISBN 978-3-7965-1907-9 Band 8: Locarnini – Muoth ISBN 978-3-7965-1908-6 Band 9: Mur – Privilegien ISBN 978-3-7965-1909-3 Band 10: Pro – Schafroth ISBN 978-3-7965-1910-9
Wiederum ist es geradezu ein Genuss, diese bibliophilen und unglaublich lehrreichen Bände zu konsultieren. Immer wieder stÜsst man auf Artikel, die einen interessieren Studentica Helvetica, Paul Ehinger, Jg. 29, Heft 57, März 2013
Band 11: Schaichet – StGB ISBN 978-3-7965-1911-6 Band 12: Stich – Vinzenz Ferrer ISBN 978-3-7965-1912-3 Historisches Lexikon der Schweiz Gesamtwerk in 13 Bänden Gesamtpreis Bände 1–13 sFr. 3874.– / ₏ (D) 2710.50 / ₏ (A) 2786.50 ISBN 978-3-7965-1900-0
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«HEUTE WAR ICH BE Y LISE T TE IN DER VISITE» | WER REGIEREN WILL , MUSS VIEL HÖREN, UND NICHT HÖREN
Selbst-Konstruktion 6 Schweizerische und Oberdeutsche Selbstzeugnisse 1500–1850 Herausgegeben von Kaspar von Greyerz und Alfred Messerli Bernadette Hagenbuch (Hrsg.) «Heute war ich bey Lisette in der Visite» Die Tagebücher der Basler Pfarrersfrau Ursula Bruckner-Eglinger, 1816–1833 2014. Ca. 600 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 98.– / € (D) 82.– / € (A) 84.50 ISBN 978-3-7965-3328-0 Erscheint im Juni 2014
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Einblicke in den Alltag einer Pfarrersfrau und die Basler Visitenkultur
Gegenstand dieser kommentierten Edition sind die Tagebücher von Ursula BrucknerEglinger (1797–1876), Angehörige der Herrnhuter Brüdergemeine in Basel. Die Tagebuchautorin wuchs in Benken als Tochter des dortigen Pfarrers auf und heiratete 1819 Abraham Bruckner, der das Pfarramt in Binningen innehatte. Dort lebte sie bis 1833 und wurde Mutter von fünf Söhnen. Nach der Teilung des Kantons Basel in die Halbkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft siedelte die Familie in die Stadt über, wo sie in der Pfarrei St. Leonhard ein neues Zuhause fand. In den zwischen 1816 und 1833 verfassten Tagebüchern beschreibt Ursula BrucknerEglinger Rituale und Gepflogenheiten rund um Geburten, Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse. Sie erzählt aber auch von den täglichen Verpflichtungen einer Pfarrersfrau und berichtet von gemachten und
empfangenen Besuchen. So entsteht ein vielfältiges Bild der Lebensumstände und des Beziehungsgeflechts im pietistisch geprägten Milieu der Basler Oberschicht. Im Pietismus galt das Führen eines Tagebuchs als Teil der alltäglichen Frömmigkeitspraxis. Die Schreibenden legten darin Rechenschaft über ihr Denken und Handeln ab und unterzogen sich einer stetigen Gewissensprüfung. Tagebücher dienten als Ort des Zwiegespräches mit Gott und der Überprüfung der eigenen religiösen Gefühle, was in den Aufzeichnungen von Ursula Bruckner-Eglinger an vielen Stellen deutlich wird. In den Jahren 1831–1833 stehen zudem die Basler Trennungswirren im Mittelpunkt. Die Autorin berichtet von den Ereignissen und beschreibt den als sehr turbulent und schmerzvoll empfundenen Zeitabschnitt, in dem der Alltag der Familie stark beeinflusst wurde und sie sich schliesslich gezwungen sah, in die Stadt umzuziehen.
Die Herausgeberin Bernadette Hagenbuch studierte Geschichte und Philosophie in Basel, beschäftigt sich vor allem mit regionalhistorischen Projekten und betreibt eine philosophische Beratungspraxis in Basel.
Aus dem Inhalt I.
Wissenschaftlicher Kommentar Das Tagebuch als Selbstzeugnis Frommes Basel Die Sozialstruktur des Basler Herrnhutertums Lebensabschnitte Haushalt und Familie Ereignisgeschichtlicher Hintergrund Vom Ancien Régime bis zur Bundesverfassung Basler Unruhen und Kantonstrennung
II. Edition der Tagebücher Bemerkungen zur Textvorlage und zur Edition Tagebuch, 1816–1820 Tagebuch, 1824–1826 Tagebuch, 1826–1829 Tagebuch, 1829–1831 Tagebuch, 1831–1833
27 Markus Ritter (Hrsg.) Wer regieren will, muss viel hÜren, und nicht hÜren Spruchweisheiten und Inschriften im Basler Rathaus Erhoben, transkribiert, identifiziert, ßbersetzt und kommentiert von Martin Carl, Peter Litwan, Beat von Scarpatetti und Rudolf Wachter, mit Fotos von Simone Hiltscher und Othmar Jäggi sowie ausgewählten Plänen und Bildzeugnissen 2014. Ca. 288 Seiten, ca. 130 Abbildungen, ca. 100 davon in Farbe. Gebunden. Ca. sFr. 38.– / ₏ (D) 32.– / ₏ (A) 33.– ISBN 978-3-7965-3335-8 Erscheint im Juli 2014
500 Jahre Basler Rathaus
Was gutes Regieren ausmacht, stets vor Augen haben
Im Basler Rathaus sind heute 65 Inschriften zu lesen; weitere 45 aus frßherer Zeit sind ßberliefert. Dieser Reichtum illustriert die zentrale Bedeutung des Rats und seines Gebäudes fßr eine Stadt, auch als einer Stätte der Kultur. Einen Rat zu bilden, Rat zu halten gehÜrt zu den klßgsten Errungenschaften der Menschheit. In Basel ist ein solcher seit rund 1000 Jahren nachgewiesen, und man wusste offensichtlich um seinen Wert. Nicht umsonst lautete eine der ältesten Inschriften: Es ist besser, etwas mit Rat zu versuchen als mit Waffen. In den Jahrhunderten zwischen dem Bau des Rathauses und dem tiefgreifenden Umund Neubau von 1901/04 haben sich die Ratsherren immer wieder selbst Ratschläge und guten Zuspruch zur richtigen Fßhrung des Staates gegeben. Mit mahnenden Inschriften an den Treppen und Wänden, in den Sälen und Kammern haben sie sich lateinisch und deutsch der Regeln des guten Regiments versichert. Vor allem wird zu Masshalten, verantwortlichem und selbstlosem Handeln sowie zu persÜnlicher Integrität im Amt aufgefordert. Ferner wird an bauliche und politische Ereignisse erinnert,
im Grossratssaal prominent an Basels Beitritt zur Schweiz anno 1501. Die Institution und das Gebäude des Basler Rates sind historisch gut erforscht. Die Wandsprßche jedoch sind – wie der seit 2009 amtierende Regierungspräsident festgestellt hat – noch nie gesamthaft erfasst worden. Manche von ihnen erscheinen schwer verständlich, so weise sie auch sein mÜgen. Hier schaffen die Autoren Zugänge. Weisheiten der Antike aus dem Geist des Humanismus stehen neben handfesten volksnahen Sprßchen, die in Form und Inhalt auch vom kritisch-ironischen Basler Geist zeugen. In ihnen sind von Mut bis zu Fatalismus die vielfältigsten Wertmuster und Stimmungen ausgedrßckt. Sie alle werden in Bild und Text dargestellt. Dazu gesellen sich die Erklärungen und Kommentare der Autoren, die fßr ßberraschende Entdeckungen sorgen und die ihrerseits dem kritischen Geist und Urteil aus heutiger Sicht nichts schuldig bleiben. Die Autoren Markus Ritter, geboren 1954, ist heute Generalsekretär im Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt, mit Sitz im Basler Rathaus. Er hat die Idee fßr dieses Buch lanciert und fßr die Autoren
und Fotografen die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen, damit es entstehen konnte. Martin Carl lebt als deutscher Secondo in Basel. Nach Studien der Germanistik, Anglistik und Wirtschaftsgeschichte freischaffend in Unterricht, Publizistik und anderen Sparten. Seine Mitarbeit an zwei historisch-wissenschaftlichen Projekten bei Beat von Scarpatetti fßhrte zu seinem Beitrag ßber die frßhe Geschichte des Grossratssaales im vorliegenden Buch. Peter Litwan, Dr. phil., unterrichtete nach dem Studium von Deutsch, Latein und Geschichte an den Universitäten in Basel und Kiel am Gymnasium Kohlenberg/Leonhard in Basel. Seit der Pensionierung beschäftigt er sich mit spätmittelalterlichen Texten und Inschriften. Beat von Scarpatetti, Dr. phil., MaÎtre de confÊrence CNU Paris, 1982/1993 Dozent an der UniversitÊ de Haute Alsace (Mulhouse), darnach Forschungsprojekte mit der Universität Basel. Autor zahlreicher Werke in den Bereichen Geschichte (Mittelalter und Humanismus), Paläographie und Ökologie. Rudolf Wachter, geboren 1954, Professor fßr Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft (Indogermanistik) an den Universitäten Basel und Lausanne und Spezialist fßr Geschichte der lateinischen und der griechischen Sprache, antike Inschriften und Alphabetgeschichte.
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WAHRNEHMUNG UND MEDIALE INS ZENIERUNG VON HUNGER IM 20. JAHRHUNDERT | SWISS SCIENCE, AFRIC AN DECOLONIZ ATION AND THE RISE OF GLOBAL HE ALTH, 1940 –2010
Itinera 37 Herausgegeben von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte Angela Müller / Felix Rauh Wahrnehmung und mediale Inszenierung von Hunger im 20. Jahrhundert Perceptions et mises en scène médiatiques de la famine au XXe siècle 2014. Ca. 184 Seiten, 30 Abbildungen. Broschiert. Ca. sFr. 48.– / € (D) 40.50 / € (A) 41.50 ISBN 978-3-7965-3354-9 Erscheint im Oktober 2014
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Bilder des Hungers
Als Alltagsproblem ist Hunger längst aus dem Leben der meisten Menschen Westeuropas verschwunden. Als mediales Phänomen aber heischen Hungerkatastrophen in regelmässigen Abständen nach Aufmerksamkeit und formen unsere Vorstellungen von Hunger in der Welt. Massenmedien, Missionen, Hilfseinrichtungen oder Entwicklungsorganisationen thematisieren Hunger mit unterschiedlichen Intentionen. Die einen wollen aufrütteln und Spenden generieren, andere machen Hunger zum politischen Statement, Dritte nutzen Hungerdarstellungen zur Selbstinszenierung und weitere kämpfen mit schockierenden Bildern um möglichst hohe Auflagenzahlen. Der Band nähert sich der Geschichte des Hungers im 20. Jahrhundert aus einer kul-
turhistorischen Optik an. Die Beiträge untersuchen eine breite Palette von visuellen und schriftlichen Repräsentationen. Hungerdarstellungen in Karikaturen, Fotografien, Filmen, aber auch in journalistischen und literarischen Texten werden einerseits auf ihre Entstehungs- und Gebrauchskontexte hin analysiert. Andrerseits beschäftigen sich die Artikel mit spezifischen Inszenierungsformen von Hungermotiven und deren Wirkungsgeschichte. Geografisch liegt der Fokus auf Nahrungskrisen in Asien und Afrika. Der Band nimmt aber auch den Hunger in der Schweiz während des Ersten Weltkrieges und die ukrainische Hungerkatastrophe von 1920/21 in den Blick.
Aus dem Inhalt Christian Gerlach, Bilder des Hungers: Überlegungen zu Fotografie und Literatur Lukas Zürcher, «Das Brot des Lebens». Biblische Metaphorik und die Mediatisierung des Hungers (1900–1970) Maria Meier, «Wo die Not am grössten …». Die Versorgungskrise in der Schweiz während des Ersten Weltkrieges im Spiegel zeitgenössischer Karikaturen Hines Mabika, La famine dans les Nouvelles de l’hôpital Albert Schweitzer: une archéologie de la médiatisation des crises alimentaires au 20e siècle? Valérie Gorin, «Millions of children in deadly peril»: utilisation des photographies d’enfants affamés par Save the Children pendant l’entre-deux-guerres Heike Wieters, Hungerbekämpfung und Konsumgesellschaft. Das CARE-Paket im Kontext von Massenkonsum und «new charity»Konzepten der Nachkriegszeit Angela Müller, «Indien braucht Brot». Werner Bischofs Fotografien aus Bihar (1951) zwischen Politik und Ikonisierung Felix Rauh, Tierkadaver im Wüstensand. Zur Visualisierung des Hungers in der Sahelzone 1973/74
29 Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft 186 Lukas Meier Swiss Science, African Decolonization and the Rise of Global Health, 1940–2010 2014. 323 Seiten, 16 Abbildungen, 3 Karten. Broschiert. sFr. 58.– / ₏ (D) 48.50 / ₏ (A) 50.– ISBN 978-3-7965-3347-1 Bereits erschienen
Aus aktuellem Anlass: 70 Jahre Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) in Basel
Von der Feldforschung zur Globalen Gesundheit – and back again ‌ Schweizer Wissenschaft und die Dekolonisierung Afrikas Wissenschaftliche Neugierde ist grenzenlos. Auch in der Schweiz. Das Schweizerische Tropeninstitut errichtete bereits in den frßhen 1950er Jahren zwei Forschungslaboratorien in Afrika: das Centre Suisse de Recherches Scientifiques (CSRS) an der Côte d’Ivoire sowie das Swiss Tropical Institute Field Laboratory (STIFL) in Tansania. Das Buch erzählt die Geschichte der Schweizer Wissenschaft an diesen Schauplätzen. Es beschreibt den Wandel von einer auf die Schweiz bezogenen Wissenschaft zu einer aktiven Forschungspartnerschaft. After World War II, and especially during the decolonization era, Switzerland became more closely involved in African affairs. Swiss research institutions were established in both West and East Africa – the Centre Suisse de Recherches Scientifiques at Côte d’Ivoire and the Swiss Tropical Institute Field Laboratory in Tanganyika. Playing a key role in exchanges of individuals, ideas
and objects between Switzerland and Africa, these institutions evolved into scientific hotspots, ultimately led by African scientists and deeply embedded within the local scientific systems. This volume analyzes the successive transformations and paradigm shifts of Swiss science in Africa – from the study of nature and collection of specimens, through development aspirations, to more recent research partnerships. By tracing this history from late colonialism to the period of development aid and structural adjustment, the work aims to contribute to a better understanding of the burgeoning field of global health. The Author Lukas Meier is a scientific collaborator at the Swiss Tropical and Public Health Institute. He studied History and Political Sciences at the Universities of Basel, Bern and Wisconsin Madison, receiving his PhD from the University of Basel in 2012. His research interests include African history and the history of science.
Aus dem Inhalt Introduction: Science, Medicine, and Decolonization Chapter 1: Decolonization, Development and Geographies of Knowledge Chapter 2: Switzerland in the World Chapter 3: Scientists in the Field Chapter 4: The Charitable Impulse: Development and Nutritional Research in Switzerland and Africa Chapter 5: The Empire Retreats: Medical Research, Development and the Rise of Social Medicine Chapter 6: The Transformation of Swiss Science in the Era of Structural Adjustment Chapter 7: The Governance of Malaria Research in Tanzania Epilogue: Science and Decolonization Revisited
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POT TERY RECOVERED NE AR THE TOMBS OF SE TI I (K V 17) AND SIP TAH (K V 47) IN THE VALLE Y OF THE KINGS | CORPUS VA SORUM ANTIQUORUM
Aegyptiaca Helvetica 24 Herausgegeben von Antonio Loprieno und Michel Valloggia David Aston Pottery recovered near the tombs of Seti I (KV 17) and Siptah (KV 47) in the Valley of the Kings 2014. Ca. 184 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 68.– / ₏ (D) 57.– / ₏ (A) 58.50 ISBN 978-3-7965-3351-8 Erscheint im Dezember 2014
Keramik aus dem Tal der KĂśnige
Das Projekt Mission Siptah – Ramses X. (MISR) des Ägyptologischen Instituts der Universität Basel beschäftigt sich mit drei Gräbern und ihrer Umgebung im Tal der KÜnige bei Luxor in Ägypten. Das Tal der KÜnige liegt im Westen der Stadt Luxor, dem antiken Theben, im Schutz des Berges el-Qurn, und diente den Pharaonen des Neuen Reiches sowie einigen AngehÜrigen der Elite als Grabstätte. Die meisten dieser Felsgräber sind bis heute nicht – oder
nach modernen wissenschaftlichen Masstäben nur unzulänglich – dokumentiert. Ziele des Projektes sind die vollständige Ausgrabung und Untersuchung der Gräber und ihrer Umgebung, die wissenschaftliche Beschreibung sowie Interpretation des Befundes und die zeichnerische und fotografische Dokumentation. Diese Monografie präsentiert eine ausgewählte Sammlung von Keramikscherben von Seti I, KV 17 und Siptah, KV 47.
Der Autor David Aston ist promovierter Ă„gyptologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Projekt ÂŤMISR: Mission Siptah-Ramses X.Âť.
31 Corpus Vasorum Antiquorum Sabrina Buzzi / Hans Peter Isler Schweiz, Faszikel 9; Zßrich, Faszikel 2 2014. Ca. 198 Seiten. Halbleinen. Ca. sFr. 135.– / ₏ (D) 113.– / ₏ (A) 116.– ISBN 978-3-7965-2903-0 Erscheint im August 2014
140 Gefässe und Fragmente aus der Archäologischen Sammlung der Universität Zßrich Das Corpus Vasorum Antiquorum (CVA) ist eine internationale Publikationsreihe, welche in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen begrßndet wurde und unter dem Patronat der Union AcadÊmique Internationale steht. Ziel ist die vollständige Erfassung der antiken Gefässe in den Museen und Sammlungen der Welt. Die Gefässe sollen der Forschung insbesondere in einer ausreichenden Abbildungsdokumentation von guter Qualität zugänglich gemacht werden. Jedem Gefäss ist ein Katalogtext beigegeben, der alle museographischen Angaben, eine Beschreibung des Erhaltungszustandes, der Dekoration und allfälliger Figurenbilder enthält. Auch wird das Gefäss datiert und innerhalb seiner Gattung wissenschaftlich eingeordnet. Bisher sind in der CVA-Reihe weltweit gegen 350 Bände erschienen.
Die Herausgabe der Bände folgt einem vorgegebenen Standard. In der Schweiz ist eine Kommission bei der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) fßr die Herausgabe zuständig. Von der schweizerischen Serie sind bis heute acht Bände verÜffentlicht worden, weitere sind in Arbeit. Im Faszikel CVA Zßrich – Öffentliche Sammlungen 2 werden gegen 140 Gefässe und Fragmente im Besitz der Archäologischen Sammlung der Universität vorgelegt. Vertreten sind ostgriechische, lakonische, korinthische, attische und grossgriechische Werkstätten. Verfasserin des mit Unterstßtzung des Schweizerischen Nationalfonds und der Universität Zßrich erarbeiteten Bandes ist die klassische Archäologin lic. phil. Sabrina Buzzi.
Die Autorin Sabrina Buzzi hat von 1987 bis 1997 an der Universität Zßrich Klassische Archäologie studiert und mit dem Lizentiat abgeschlossen, bis 2004 war sie als Assistentin an der Archäologischen Sammlung der Universität Zßrich tätig, und seit 2005 arbeitet sie am vom Schweizerischen Nationalfonds gefÜrderten Projekt Corpus Vasorum Antiquorum (Schweiz 9, Zßrich 2).
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MANUSCRIT S GREC S DE L A FONDATION MARTIN BODMER
Bibliotheca Bodmeriana Patrick Andrist Manuscrits grecs de la Fondation Martin Bodmer Étude et catalogue scientifique des manuscrits grecs du fonds Codex Bodmer Bibliotheca Bodmeriana (ed.) 2014. Ca. 152 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 48.– / ₏ (D) 40.50 / ₏ (A) 41.50 ISBN 978-3-7965-3349-5 Erscheint im Dezember 2014
Handschriftenschätze aus der Bibliotheca Bodmeriana
Der Band befasst sich mit dem Ergebnis der Untersuchungen von Patrick Andrist. Es ist nicht nur ein ausfĂźhrlicher Katalog, in welchem jede Handschrift mit Inhalt, Beschaffenheit und Herkunft beschrieben wird, sondern auch eine Geschichte der griechischen Handschriften der Bibliotheca Bodmeriana. Wer dem Kodikologen (Handschriftenspezialist) Ăźber die Schulter schaut, kann sich der Bewunderung und Faszination sicher nicht entziehen. Das Wichtigste ist fĂźr den Kodikologen natĂźrlich die Handschrift; da werden die Eigenarten der Schrift analysiert,
Buchstabenformen und Ligaturen (Buchstabenverbunde), der Schriftspiegel, ebenso Beschaffenheiten der Pergamente oder der Papiere, die chemische Zusammensetzung der Tinte und die Machart des Einbandes. Aus diesen Untersuchungen gewinnt der Kodikologe Aufschluss darßber, wo und wann ein Codex entstanden ist, welche und wie viele Schreiber daran gearbeitet haben, in welchem chronologischen Verhältnis verschiedene Einträge, allfällige Nachträge und Korrekturen zueinander stehen, in wessen Besitz die Handschrift gelangte, welche Spuren spätere Leser hinterlassen haben.
Der Autor Patrick Andrist, geboren 1964 in Lausanne, ist seit 2011 als Privatdozent an der Universität Fribourg tätig. Seine Spezialgebiete sind die Geschichte der Handschriften und die Kodikologie (Handschriftenkunde).
DIE FORTIFIK ATIONSLITER ATUR DES 16. UND 17. JAHRHUNDERT S
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Tobias Bßchi Fortifikationsliteratur des 16. und 17. Jahrhunderts Traktate deutscher Sprache im europäischen Kontext 2014. Ca. 472 Seiten. 85 Abbildungen. Broschiert. Ca. sFr. 95.– / ₏ (D) 79.50 / ₏ (A) 82.– ISBN 978-3-7965-3322-8 Erscheint im September 2014
Faszinierende Einblicke in eine zentrale Bauaufgabe der Vergangenheit: die Festungsarchitektur Im 16. und 17. Jahrhundert transformierte sich die Befestigung von Städten und Burgen mit den seit Urzeiten bewährten Mauern und Tßrmen in ein System, das im Gegensatz zur Zivilbaukunst nicht auf Vorbilder aus der Antike zurßckgreifen konnte: das Bastionärsystem. Obwohl es schon frßh Architekten gab, die sich als Ingenieure auf den Festungsbau konzentrierten, wurden die Aufgaben der architectura civilis und der architectura militaris oft von ein und derselben Person ausgeßbt. Mit zunehmender Spezialisierung lÜsten sich jedoch diese Bereiche als eigenständige Arbeits- und Wissensgebiete immer mehr voneinander, was ßber die Jahrhunderte zu einer Trennung der Kompetenzbereiche des Ingenieurs und des Architekten fßhrte. Die Entstehungsgeschichte des Bastionärsystems ist deshalb auch Teil der Entstehungsgeschichte des modernen Ingenieurwesens. Festungen der untersuchten Periode waren grosse und kostbare Bauwerke, deren Planung und Ausfßhrung oft mehrere Jahrzehnte dauerte und hÜchste Anforderungen an die
involvierten Entscheidungsträger und leitenden Architekten stellte. Neben militärischem Fachwissen waren ein hohes Mass an technischer und administrativer Kompetenz sowie architektonische Erfahrung in der Bewältigung des Planungsprozesses, der Baustellenorganisation und der Kostenkontrolle erforderlich. Diese Anforderungen wurden in einer umfangreichen theoretischen Literatur reflektiert, die, sofern sie im deutschsprachigen Kulturraum im Druck verÜffentlicht wurde, Thema des vorliegenden Buches ist. Die detaillierte Untersuchung der Traktate wirft ein neues Licht auf die Konzepte, Denkformen und Methoden der entstehenden Ingenieurwissenschaften im Zusammenhang mit der zeitgenÜssischen Mathematik, Naturwissenschaft und Philosophie und der Theorie der Militär- und Politikwissenschaften. Durch die Thematisierung und Hinterfragung des sich ergänzenden Verhältnisses von Theorie und Praxis erschliesst die Arbeit zudem das historisch bedingte Selbstverständnis heutiger Ingenieure und Architekten.
Der Autor Tobias BĂźchi, geb. 1974, studierte Architektur an der ETH ZĂźrich und war von 2001 bis 2010 Assistent am dortigen Institut fĂźr Geschichte und Theorie der Architektur (gta). Seit 2010 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsprojekt ÂŤArchitektonisches Wissen: Architekturtheorie im deutschsprachigen Kulturraum, 1480 bis 1750Âť an der Stiftung Bibliothek Werner Oechslin, Einsiedeln.
34 Bibliotheca Helvetica Romana Herausgegeben von Christoph Riedweg und Philippe Mudry Kaspar Zollikofer Die Anfänge der Innenausstattung von Neu-Sankt-Peter in Rom 2014. Ca. 376 Seiten. 56 Abbildungen. Gebunden. Ca. sFr. 152.– / ₏ (D) 127.50 / ₏ (A) 131.– ISBN 978-3-7965-3350-1 Erscheint im Dezember 2014
Zur Innenarchitektur des frĂźhen Petersdoms
In der vorliegenden Studie wird die Cappella Gregoriana als Keimzelle der Ausstattung von Neu-St.-Peter untersucht. Sie wird im kunst- und kulturgeschichtlichen Kontext unter Betrachtung neuer Quellen interpretiert. Am 11. Juni 1580 liess Papst Gregor XIII. im Rahmen einer als Grossanlass durchgefßhrten Prozession die im Kloster S. Maria in Campo Marzio in Rom aufbewahrten Reliquien Gregors von Nazianz in die nordÜstliche Eckkapelle von Neu-St.-Peter ßberfßhren. Mit der Deposition der Reliquien in der nach ihrem Stifter benannten Cappella Gregoriana wurde der erste vollständig ausgestattete und liturgisch funktionsfähige Innenraum der neuen Basilika offiziell ein-
geweiht. Die unter der Leitung des Architekten Giacomo Della Porta mit Inkrustationen und Mosaiken reich ausgestattete Cappella Gregoriana erregte beim zeitgenÜssischen Publikum umso grÜsseres Aufsehen, als sich Neu-St.-Peter nach ßber siebzigjähriger Bauzeit immer noch als Rohbau und ohne die grosse Kuppel präsentierte. In der vorliegenden Studie geht es nun hauptsächlich darum, den Raum als Keimzelle der Ausstattung von Neu-St.-Peter zu untersuchen und ihn im kunst- und kulturgeschichtlichen Kontext zu interpretieren. Zu diesem Zweck wurden erstmals die verstreut verÜffentlichten sowie viele neu erschlossene Quellen aufbereitet und systematisch zusammengestellt.
Der Autor Kaspar Zollikofer ist promovierter Kunstwissenschaftler, der in Rom lebt und forscht. Ausgewählte Publikationen: Regisseur des Barock. Gian-Lorenzo-Bernini-Ausstellung in Rom, NZZ, 25.6.1999; Et Latinae et Graecae ecclesiae praeclarissima lumina [‌] micarent: Sankt Peter, Gregor XIII. und das Idealbild einer christlichen Ökumene. In: Sankt Peter in Rom 1506–2006: Beiträge der internationalen Tagung vom 22.–25. Februar 2006 in Bonn, hrsg. von Georg Satzinger und Sebastian Schßtze. Mßnchen 2008.
DIE ANFÄNGE DER INNENAUSSTAT TUNG VON NEU -SANK T-PE TER IN ROM | DIE NEUBAROCKE STADTKIRCHE ST. NIKOL AUS IN FR AUENFELD (1904–1906)
Denkmalpflege im Thurgau 16 Herausgegeben vom Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Beatrice Sendner «Bollwerk des Glaubens», «Leuchtturm unsterblicher Hoffnungen», «Centrum der Liebe» Die neubarocke Stadtkirche St. Nikolaus in Frauenfeld (1904–1906) 2014. Ca. 136 Seiten, mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen. Broschur mit Klappen. Ca. sFr. 48.– / € (D) 40.50 / € (A) 41.50 ISBN 978-3-7965-3355-6 Erscheint im Oktober 2014
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Architektur und Frömmigkeit
Die katholische Stadtkirche in Frauenfeld ist ein frühes Werk des ortsansässigen Architekten Albert Rimli (1871–1954). Der 1904 bis 1906 entstandene Sakralbau in neubarockem Stil setzt einen entscheidenden Akzent in der Silhouette der Thurgauer Hauptstadt. In zeitgenössischen Zeitungsartikeln ist nachzulesen, dass der Neubau schweizweit Beachtung fand. Immerhin hatte sich der junge und unerfahrene Albert Rimli mit seinem Entwurf gegen den Doyen des schweizerischen Kirchenbaus, August Hardegger (1858–1927), durchgesetzt. Ausgehend von lokalen Quellen und zeitgenössischen Publikationen nimmt die Autorin das Lesepublikum mit auf eine spannende Zeitreise und zeigt auf, wie katholische Theologen als Bauinitianten und kunsthistorische Gutachter entscheidend Einfluss auf die Gestaltung von Kirchenbauten nahmen. Um das katholische Selbstbewusstsein, das in St. Nikolaus Gestalt findet, zu erklären, bietet die Autorin einen historischen Rückblick auf die Ereignisse des Kulturkampfs und die besondere gesellschaftliche Situation der Thurgauer Katholiken im 19. Jahrhundert. Die spiritualitätsgeschicht-
liche Dimension dieses Kirchenbauvorhabens konzentriert sich im Motto der Predigt, die der Stadtpfarrer Alois Lötscher unmittelbar nach seinem Amtsantritt 1902 hielt: «Helft mir eine Kirche bauen, die da werden soll ein Bollwerk des Glaubens, ein Leuchtturm unsterblicher Hoffnungen in allen Trübsalen des Lebens, ein Centrum der Liebe und der Erbarmungen Gottes für Euch und Eure Kinder!» Im zweiten Teil des Bandes erfährt man im Kapitel «Blick in die Kunstdenkmälerforschung» Wissenswertes aus der bisherigen Archivrecherche. In gewohnter Weise berichten die Denkmalpfleger und Denkmalpflegerinnen über abgeschlossene Restaurierungen und über Denkwürdiges aus ihrem oft wechselvollen Alltag. Die Autorin Beatrice Sendner, Architekturhistorikerin und Denkmalpflegerin, promovierte über Eisenbahnbauten des 19. Jahrhunderts. Seit 1988 in der praktischen Denkmalpflege tätig, war sie 1997–2008 Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege EKD. Das Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau steht seit 1999 unter ihrer Leitung. Mit der 2000 begründeten Reihe Denkmalpflege im Thurgau soll Wissen über die lokale Baukultur erarbeitet und zugänglich gemacht werden.
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SCHWEIZERISCHES IDIOTIKON, X VII, HEF T 222 | IDIOTICON R AUR ACUM ODER BA SELDEUT SCHES WÖRTERBUCH
Schweizerisches Idiotikon, XVII, Heft 222 2014. ca. 60 Spalten. Gebunden. Ca. sFr. 33.– / € (D) 28.– / € (A) 28.50 ISBN 978-3-7965-3342-6 Erscheint im Dezember 2014
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Das Schweizerdeutsche Wörterbuch – nach 150 Jahren beim Buchstaben Z angekommen Heft 222, die erste Lieferung des 17. Bandes, enthält alle Wörter, die entweder nur aus Z oder aber aus Z plus einem Vokal (ohne diesem direkt folgendem Konsonanten) bestehen. Den Anfang macht der Buchstabe Z, unter dessen Zusammensetzung ZüriZ wir einer zum Glück längst vergangenen Praxis begegnen: Um 1865 sagte man von einem, der wegen Diebstahls den Zürcher «Verbrecherstempel», ein «Z», aufgebrannt erhielt, er hät s Zürizätt uf em Rugge. Ein Z drückt sodann Verwunderung (Z! das ischt doch fataal!), Bejahung (Z, iich weiss es) oder, schnalzend gesprochen, Missbilligung aus (Z z z! Es het doch eke Gattig!). Wiederholtes z, za, zä, zi, zie, zo, zu, zui oder zü fungiert als Lockruf: Katzen ruft man chumm, zi zi zi, Kälber und Fohlen u zie zie zie, Ziegen o za za za za, Schafe zä zä zä, und Schweine reagieren auf zu zu züüli. Verbreitet nennt man auch die Katze selbst kindersprachlich Zi, Ziz oder Zizi. Ostschweizerisches Zioo ist wiederum ein Schlittenruf. Und im «Postheiri», einer Art «Nebenspalter» des 19. Jahrhunderts, bezeichnete man um 1850 die Appenzeller scherzhaft als Zuaven – eigentlich der Name eines Berberstammes,
im 19. Jahrhundert aber ein gängiger Begriff für in Nordafrika rekrutierte und orientalisch uniformierte Söldner. Der grösste Teil des Heftes ist dem so unscheinbar wirkenden, aber eine ungeheure Vielfalt von Anwendungen aufweisenden Wörtchen z(e) beziehungsweise zue gewidmet. In der Standardsprache in der Lautung «zu» zusammengefallen, war ze ursprünglich die Präposition, zue hingegen das Adverb, eine Trennung, welche die schweizerdeutschen Mundarten des Mittellandes teilweise, manche alpine Mundarten sogar vollständig bewahrt haben. Das Wort kann als Adverb, als Präposition, als Adjektiv und als bedeutungsentleerte Partikel fungieren; es drückt lokale (wo? wohin?), temporale (wann?), modale (wie?), finale (wofür?), konsekutive (wozu?) und sonstige Relationen aus. Als lokale Präposition gebraucht, können die Sprecher wegen ihrer jeweiligen Verwendung von z(e) aneinander vorbeireden: Die Walliser und Walser verstehen unter z Fry burg «nach Freiburg», die Mittelländer aber «in Freiburg». Auch das temporale z(e) bezeichnet Verschiedenes: Für die Nordschweizer bedeuten etwa z Aabig oder z Nacht «am Abend, in der Nacht», für die Bündner Walser aber meint z Jaar «im folgenden Jahr».
Den Abschluss des Heftes machen Wörter mit der Lautstruktur z plus Vokal plus b, also beispielsweise zable «zappeln» und das frankoprovenzalische Lehnwort zybe «auf dem Eis gleiten». Die Redaktion Hans-Peter Schifferle, geb. 1954, Dr. phil., Chefredaktor. Studium der Germanistik, italienischen Literatur und Volkskunde an der Universität Zürich. Andreas Burri, geb. 1956. Dr. phil. Studium der Dialektologie und Volkskunde der deutschen Schweiz, der deutschen Sprache und Schweizergeschichte an der Universität Bern. Christoph Landolt, geb. 1966, Dr. phil. Studium der Vergleichenden germanischen Sprachwissenschaft, der Nordischen Philologie und der Allgemeinen Geschichte an der Universität Zürich. Hans Bickel, geb. 1957, Prof. Dr. phil. Studium der Germanistik, Ethnologie und Volkskunde an der Universität Basel und an der Purdue University in West Lafayette/Indiana (USA). Martin H. Graf, geb. 1975, Dr. phil. Studium der Germanistik, Allgemeinen Geschichte und Mittellateinischen Philologie an der Universität Zürich. Claudia Schmid, geb. 1985, MA. Studium der Vergleichenden germanischen Sprachwissenschaft, Allgemeinen Geschichte und Geschichte des Mittelalters an der Universität Zürich.
37 Johann Jakob Spreng Heinrich Löffler (Hrsg.) Idioticon Rauracum oder Baseldeutsches Wörterbuch 2014. Ca. 208 Seiten. Ca. 1 Abbildung. Gebunden. Ca. sFr. 29.50 / € (D) 24.50 / € (A) 25.– ISBN 978-3-7965-3352-5 ISBN eBook 978-3-7965-3361-7 Erscheint im November 2014
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Auch als eBook erhältlich: www.schwabeverlag.ch
Das bedeutendste historische Wörterbuch des Baseldeutschen zum ersten Mal ediert Das im 18. Jahrhundert von Johann Jakob Spreng verfasste Baseldeutsche Wörterbuch liegt zum ersten Mal in einer sorgfältig edierten Ausgabe vor. Die Erläuterungen der Ausdrücke geben uns heutigen Lesern nicht nur Einblick in einen äusserst lebendigen Dialekt, sondern lassen zugleich ein facettenreiches Bild des damaligen Alltags entstehen. Und wie das mit der Sprache so ist: Obschon sie sich verändert und immer wieder neuen Gegebenheiten anpasst, bleibt ein Grossteil ihrer Eigenheiten auch in nachfolgenden Zeiten bestehen. Das Idioticon Rauracum oder Baseldeutsche Wörterbuch ist entstanden zwischen 1740 und 1768. Obwohl es schon damals von der Fachwelt als das bedeutendste Dialektwörterbuch des 18. Jahrhunderts bezeichnet wurde, lag es fast 250 Jahre lang unveröffentlicht in der Universitätsbibliothek Basel. Der Verfasser Johann Jakob Spreng arbeitete über 20 Jahre an diesem Wörterbuch und gleichzeitig auch an einem viel umfangreicheren «Glossar» zum Hochdeutschen, das ebenfalls nie veröffentlicht wurde. Das
Idioticon Rauracum stellt den Versuch dar, dem «raurachischen», d.h. vermeintlich keltischen Dialekt der Basler einen gebührenden Platz unter den um den Vorrang streitenden Regionalsprachen zu sichern. Die Baseldeutschen Wörter werden ins Hochdeutsche übersetzt und erläutert und mit anderen Sprachen verglichen. Auch der entsprechende Ausdruck im Alltags-Latein, der damaligen Sprache der Gebildeten, wird genannt. Für die vorliegende Edition wurde die altdeutsche Schrift des Originals in eine moderne Druckschrift umgeschrieben. Das Buch ist ein Leckerbissen für die Fachwelt, genauso aber ein Vergnügen für die interessierte Leserschaft, der die Lebendigkeit und Aktualität des damaligen Baseldeutschen vor Augen geführt wird. In den Sprüchen und Redewendungen kommen die Buben oder «Mägdchen», Trunkenbolde und Rüpel («Rülpe») ebenso vor wie die Hausfrauen mit ihren Rezepten, die Handwerker und Gesellen, der Staat mit Kanzlisten und Knechten und auch die gehobenen Herrschaften.
Der Autor Johann Jakob Spreng (1699−1768) war der Sohn des «Schreibmeisters» am Basler Gymnasium. Er studierte Theologie und Sprachen und war zunächst Hauslehrer, danach zehn Jahre lang als Pfarrer im kirchlichen Dienst in Württemberg bei französischen Waldensern und im Saarland tätig. 1743 bekam er an der Universität Basel den Lehrauftrag für Deutsche Poesie und Eloquenz und wird deshalb als der erste Professor für Germanistik der Universität Basel bezeichnet. Später lehrte er zusätzlich Schweizer Geschichte – auf Deutsch! – und wurde zuletzt 1762 ordentlicher Professor für Griechisch. Der äusserst vielseitige Gelehrte hat Gedichte, Kirchenlieder und Hymnen verfasst, die Psalmen ins Deutsche übersetzt, ein Kirchengesangbuch herausgegeben, eine Geschichte der Schweiz geschrieben und Lehrbücher übersetzt. Nach deutschem Vorbild hat er in Basel eine Sprachgesellschaft zur Pflege der neuen deutschen Schriftsprache gegründet. Seine diesbezüglichen Hauptwerke, das Idioticon Rauracum und das Grosse Glossarium der deutschen Sprache, blieben bis heute unpubliziert. Der Herausgeber Heinrich Löffler, geb. 1938 in Engen/Kr. Konstanz, war von 1975 bis 2004 Professor für Germanistik an der Universität Basel mit den Spezialgebieten Deutsche Sprache in Vergangenheit und Gegenwart: Sprachgeschichte, Dialekte, Namenforschung und Soziolinguistik. Er war von 1985 bis 87 Dekan der Philosophischen Fakultät, 2005 erhielt er den Konrad Duden-Preis und ist nun Bürger der Stadt Basel.
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DIE FLUR- UND SIEDLUNGSNAMEN DER AMTEI OLTEN -GĂ–SGEN | POE TENLEBEN
Solothurner Namenbuch 3 Jacqueline Reber (Hrsg.) Die Flur- und Siedlungsnamen der Amtei Olten-GÜsgen 2014. Ca. 1500 Seiten. 35 Abbildungen, 26 Karten. Gebunden. Ca. sFr. 168.– / ₏ (D) 118.– / ₏ (A) 121.– ISBN 978-3-7965-3329-7 Erscheint im Dezember 2014
(vorläufiges Cover)
Die aktuellen und historischen Flur- und Siedlungsnamen der Amtei Olten-GÜsgen Das Solothurnische Namenbuch Band 3 versammelt alle Flur-, Siedlungs-, Strassen-, Gewässer- und Bergnamen der Amtei OltenGÜsgen. Auf eine geographisch-historische Beschreibung der Bezirke und der Stadt Olten sowie eine Darstellung der dialektologischen Eigenheiten des Gebietes folgen sprachwissenschaftlichen Erläuterungen zu Semantik und Etymologie der Namen, die zudem anhand von Belegen lokalisiert, dokumentiert und gruppiert werden. Der dritte Band des Solothurnischen Namenbuchs enthält ßber 9000 aktuelle und historische Namen. Fßr diese wurden rund 61 000 handschriftliche, gedruckte, mßndliche und kartographische, wissenschaftlich transkribierte Belege aller sechsundzwanzig Gemeinden der Amtei Olten-GÜsgen zusammengetragen. Die Bearbeitung der Stadtgemeinde Olten war dabei eine neue Herausforderung, da städtische Namenlandschaften gegenßber ländlichen Gebieten durch eine andere Entstehungsgeschichte geprägt sind. Ergänzt wird das Namenmaterial durch eine Auswahl der im Untersuchungsgebiet belegten Besitzer- und Familiennamen. Die einzelnen Namenartikel sind analog zum zweiten Band Die Flur und Siedlungsnamen
der Amtei DorneckÂThierstein (2010) strukturiert: Zuerst folgen sprachwissenschaftliche Erläuterungen, in denen nach MĂśglichkeit der jeweilige Name erklärt bzw. gedeutet wird. In einer alphabetischen Namenliste sind die Flurnamen gemeindeweise aufgefĂźhrt, wenn mĂśglich lokalisiert und mit einer Belegauswahl dokumentiert. Namen bzw. Namenerweiterungen, die in einer Gemeinde zusammengehĂśren, sind jeweils zu einem Artikel zusammengefasst. Eine geographisch-historische Abhandlung zu den beiden Bezirken und zur Stadt Olten sowie eine Untersuchung der dialektologischen Eigenheiten des Untersuchungsgebiets bilden den einleitenden Teil des Buches. Des Weiteren ist dem Namentext fĂźr jede Gemeinde eine Ăœbersichtskarte angefĂźgt, auf welcher aktuell belegte Flur-, Siedlungs- und Strassennamen abgebildet sind. Durch einen zweifach erstellten Index (alphabetisch und numerisch) sind die Flurnamen auf der Karte leicht zu finden.
Die Herausgeberin Jacqueline Reber, Dr. phil. I, geb. 1981 in Luzern, Studium der Germanistik, Neueren Allgemeinen Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Basel; Mitarbeit am Solothurnischen Namenbuch seit 2008, interne Leitung seit 2010; Forschungsschwerpunkte Namenkunde, Geolinguistik und Dialektologie.
Aus dem Inhalt – – – –
Geographisch-historischer Ăœberblick Dialektologischer Ăœberblick Namenteil A–Z Gemeindekarten und Namenregister
Namensbeispiele: Boningen, Däniken, Dulliken, Eppenberg-WÜschnau, Erlinsbach, Fulenbach, Gretzenbach, Gunzgen, Hägendorf, HauensteinIfenthal, Kappel, Kienberg, Lostorf, NiedergÜsgen, ObergÜsgen, Olten, Rickenbach, Rohr, SchÜnenwerd, Starrkirch-Will, Stßsslingen, Trimbach, Walterswil, Wangen, Winznau, Wissen
39 Robert Walser Kritische Ausgabe sämtlicher Drucke und Manuskripte Im Auftrag der Stiftung für eine Kritische Robert-Walser-Ausgabe herausgegeben von Wolfram Groddeck und Barbara von Reibnitz Abt. I Buchpublikationen 9 Robert Walser Poetenleben Kritische Edition der Erstausgabe Matthias Sprünglin (Hrsg.) 2014. Ca. 224 Seiten, 3 Abbildungen. Gebunden in Schuber. Mit beigelegter DVD. Ca. sFr. 58.– / € (D) 48.50 / € (A) 50.– ISBN 978-3-7965-3357-0 Subskriptionspreis bei Abnahme des Gesamtwerkes: sFr. 49.– / € (D) 41.50 / € (A) 42.50 Erscheint im November 2014
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«… das beste hellste poesiereichste meiner bisherigen Bücher»
Poetenleben versammelt 25 Prosastücke, die allesamt zuvor schon in Zeitungen und Zeitschriften erschienen waren. Walser hat sie für die Buchfassung tiefgreifend überarbeitet und zu einem neuen Zusammenhang verbunden. «Dieser Robert Walser, der schon so manche feine Kammermusik gespielt hat, klingt in diesem kleinen neuen Buch noch reiner, noch süsser, noch schwebender als in den frühern», schrieb Hermann Hesse in der Neuen Zürcher Zeitung über Poetenleben. Auguste Hauschner lobte im Berliner Tageblatt den besonderen Reiz von Walsers Sprache: «Ein klarer Untergrund mit einer Fülle krauser Einfälle bestickt. […] Wenn manchen Lesern in expressionistischen Romanen eine Betäubung überfällt, wie etwa inmitten der tosenden und zuckenden Bewegungen eines Maschinensaales, oder den gellenden Geräuschen einer Grossstadtstrasse: Mit Robert Walser geht er stille Wege, über grüne Wiesen, durch Waldeinsamkeit, an Dörfern und Feldern vorbei. Und in den Zweigen zwitschern ihm die Vögel: ich hab’ meine Sach’ auf Nichts gestellt.» Walser selbst hielt Poetenleben für «das beste hellste poesiereichste» seiner bisherigen
Bücher, so schrieb er an den Huber-Verlag, in dem es Ende des Jahres 1917 erschien. Die Stücke waren so ausgewählt, dass sie alle «auf erzählende Art von Poeten handeln, wesshalb sich das Ganze wie eine romantische Geschichte liest». Band I 9 der Kritischen Robert WalserAusgabe dokumentiert den Text von Poeten leben nach dem Erstdruck. Das Editorische Nachwort beschreibt die wechselvolle Entstehungsgeschichte des Buches aus dem gescheiterten Buchprojekt Studien und No vellen. Ausserdem wird die kontroverse zeitgenössische Rezeption des Buches dargestellt. Ein Dokumentarischer Anhang versammelt Zeugnisse zur Publikationsgeschichte. Die beiliegende DVD ermöglicht den Textvergleich mit den Erstfassungen der Texte in Zeitungen und Zeitschriften. «Obgleich ich keinen Augenblick zweifle, dass schon bessere, bedeutendere Bücher geschrieben worden sind wie ‹Poetenleben›, so bin ich doch auch ebenso wenig im Zweifel, dass ich zur Zeit ein besseres Stück Schriftstellerei nicht hätte hervorbringen können. Ich will mit diesem Satze sagen, dass ich mit ‹Poetenleben› innerlich zufrieden bin […]. Was im Bereich meiner Kräfte lag, an Ausdruck, Klang und Inhaltlichkeit
zusammenzutragen, habe ich getan. Eine gewisse Stimme sagt mir, dass es ein bescheidenes, aber festgefügtes, gründlich gegliedertes Buch ist, auf dessen Erscheinen ich mich selbst ehrlich freue.» (Walser an den Huber Verlag, 10.6.1917)
Lieferbare Bände ABTEILUNG I: Buchpublikationen I.1: Fritz Kocherʼs Aufsätze ISBN 978-3-7965-2463-9 I.2: Geschwister Tanner ISBN 978-3-7965-2461-5 I.3 Der Gehülfe ISBN 978-3-7965-2464-6 I.4 Jakob von Gunten. Ein Tagebuch ISBN 978-3-7965-2466-0 ABTEILUNG III: Drucke in Zeitungen III.1: Drucke im Berliner Tageblatt ISBN 978-3-7965-2468-4 III.3: Drucke in der Neuen Zürcher Zeitung ISBN 978-3-7965-2467-7 ABTEILUNG IV: Werkmanuskripte IV.1: Geschwister Tanner ISBN 978-3-7965-2462-2 IV.2: Der Gehülfe ISBN 978-3-7965-2465-3
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FRÜHE SPR ACHLICHE BILDUNG UND INKLUSION
treffpunkt logopädie 1 Herausgegeben von Anja Blechschmidt Anja Blechschmidt / Ute Schräpler (Hrsg.) Frühe sprachliche Bildung und Inklusion 2014. Ca. 160 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 38.– / € (D) 32.– / € (A) 33.– ISBN 978-3-7965-3353-2 Erscheint im September 2014
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Kinder in der Phase des Spracherwerbs unterstützen und therapieren
Die neue Reihe Treffpunkt Logopädie widmet sich dem lebenslangen sprachlichen Handeln an formalen, nonformalen und informellen Lernorten. Die Bände sind jeweils einem Themenschwerpunkt gewidmet, der aus medizinischer, erziehungswissenschaftlicher, linguistischer oder psychologischer Perspektive untersucht und dargestellt wird. Forschung und Praxis kommen in gleichem Masse zu Wort, so dass der Austausch zwischen den involvierten Berufsgruppen angeregt wird. Der Band Frühe sprachliche Bildung und Inklusion vereint Beiträge zu zentralen Fragen der Förderung von Kleinkindern und untersucht Möglichkeiten zu ihrer Therapie in einem inklusiven Rahmen. Vorgestellt
werden u.a. in der Schweiz durchgeführte Projekte, z.B. «MeKi – Frühe sprachliche Förderung mehrsprachiger Kinder ab 3 Jahren», «ProSpik – Prozesse der Sprachförderung im Kindergarten» und «SPRIMA – Sprachförderung in der Spielgruppe» sowie Aspekte der Therapie von Kindern in der Phase des Spracherwerbs, z.B. Sprachanbahnung bei Autismus. Autorinnen und Autoren aus der Schweiz und aus Deutschland stellen darüber hinaus konkrete Möglichkeiten vor, wie eine inklusive sprachliche Bildung im frühen Kindesalter erfolgen kann. Neben dem Bezug zur Praxis finden unterschiedliche Forschungsperspektiven und methodische Ansätze aus der frühkindlichen Bildung und der Logopädie Berücksichtigung.
Die Herausgeberinnen Anja Blechschmidt, Sonderpädagogin, Diplompädagogin Sprachtherapie, Logopädin NDT, studierte an der Universität Dortmund und doktorierte an der Universität Basel in Allgemeiner Sprachwissenschaft. Sie arbeitete viele Jahre in der Schweiz als Logopädin und ist Leiterin der Professur für Logopädie am Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie der Pädagogischen Hochschule FHNW. Ute Schräpler, Klinische Sprechwissenschaftlerin, studierte an der Martin-Luther-Universität Halle und doktorierte an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Weiterhin ist sie als Dozentin an der Professur für Logopädie an der Pädagogischen Hochschule FHNW tätig.
JAHRBUCH 2014 QUALITĂ„T DER MEDIEN
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Jahrbuch 2014 Qualität der Medien Schweiz – Suisse – Svizzera Herausgegeben vom fÜg – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft / Universität Zßrich im Auftrag der Stiftung Öffentlichkeit und Gesellschaft, Zßrich 2014. Ca. 300 Seiten. Gebunden. Zahlreiche Abbildungen, Grafiken und Tabellen. Ca. sFr. 98.– / ₏ (D) 82.– / ₏ (A) 84.50 Bei Abnahme im Abonnement: sFr. 78.– / ₏ (D) 65.50 / ₏ (A) 67.50 ISBN 978-3-7965-3320-4 ISSN 1664-4131 ISBN eBook 978-3-7965-3321-1 ISSN eBook 2296-7931 Erscheint im Oktober 2014
Neben dem Jahrbuch erscheinen neu auch die eJournals Studien und Reflexionen Qualität der Medien. Sie sind erhältlich
Auch als eBook erhältlich: www.schwabeverlag.ch
unter: www.schwabeverlag.ch ISSN Studien 2296-8393 ISSN Reflexionen 2296-8393
Die Qualität der Medien im Jahr 2013
Das Jahrbuch erscheint in diesem Jahr zum Parallel zum Jahrbuch erscheinen laufend – Eine weitere Untersuchung gibt Aufschluss Ăźber die Veränderungen in der fĂźnften Mal. Damit kann die Qualitäts- die eJournals Studien Qualität der Medien Politikberichterstattung seit den 1960er entwicklung von rund 50 verbreitungs- und Reflexionen Qualität der Medien. 2014 Jahren. Von Interesse ist u.a., ob sich der starken Medientiteln aus der Deutsch- werden u.a. folgende Beiträge publiziert: beschleunigte Wandel innerhalb des komschweiz, der Suisse romande und der – Leisten Presseräte, was sie sollen und merzialisierten Mediensystems als EinSvizzera italiana zwischen 2010 und 2013 wollen? Peter Studer (ehem. Präsident fallstor fĂźr Politainment erweist (Reihe aufgezeigt werden. BerĂźcksichtigt werden des Schweizer Presserates) erĂśrtert die Studien). Informationsmedien aus den Gattungen verschiedenen Modelle medialer SelbstPresse, Radio, Fernsehen und Online, die regulierung im westeuropäischen Raum fĂźr die Ăśffentliche Kommunikation in der (Reihe Reflexionen). Demokratie unverzichtbar sind. – Ăœber einen siebenjährigen Unter- Das Jahrbuch Qualität der Medien – Schweiz Suisse suchungszeitraum hinweg wird die Dyna- Svizzera wird erarbeitet durch das fĂśg – Forschungsinstitut Ă–ffentlichkeit und Gesellschaft / Universität Neben der inhaltlichen Qualitätsbewertung mik sowie die Berichterstattungsqualität ZĂźrich (www.foeg.uzh.ch). Es wird gefĂśrdert der untersuchten Informationsmedien wird Ăźber Roma in Schweizer Leitmedien ana- durch die Stiftung Ă–ffentlichkeit und Gesellschaft auch in diesem Jahr die publizistische Verlysiert. Dabei interessiert u.a., welches (www.oeffentlichkeit.ch). Sein Ziel ist es, das Qualitätsbewusstsein fĂźr die Medien in der Schweiz sorgung in den drei grossen Sprachregionen Gewicht ungeprĂźfte, pauschalisierende untersucht. Hier interessiert, wie sich – anTypisierungen dieser Minderheit einneh- zu stärken. Das Jahrbuch bietet eine grundlegende Informationsquelle fĂźr Medienschaffende, FĂźhrungsgesichts zunehmender Strukturprobleme – men (Reihe Studien). kräfte aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaftler die Zahl und die Verbreitung der Medien- – In einer weiteren Studie wird die publizis- und alle Interessierten, die sich mit der Entwicklung titel, die WerbeflĂźsse sowie die Konzentratische Qualität verschiedener Typen von traditioneller wie neuer Informationsmedien und tion in den sprachregionalen Märkten kurzOnlinesites (u.a. watson.ch, infosperber.ch, deren Inhalten auseinandersetzen wollen. und langfristig verändern. Ein Schwerpunkt tagesanzeiger.ch und bluewin.ch) vergleibildet in diesem Jahr die ErĂśrterung der verchend analysiert. Mittels Plagiatsoftware schiedenen Investitions- und Geschäftswird u.a. der Stellenwert eines qualitätsmodelle, mit denen die Medienbranche verminderen ÂŤCopy-PasteÂť-Journalismus ersucht, auf die strukturelle Medienkrise zu fasst (Reihe Studien). reagieren.
DIE SCHRIF T DES EPHEMEREN | EIN KLEID AUS NOTEN
42 Resonanzen 2 Basler Publikationen zur Älteren und Neueren Musik Herausgegeben vom Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel Matteo Nanni (Hrsg.) Die Schrift des Ephemeren Konzepte musikalischer Notationen 2014. Ca. 192 Seiten, ca. 27 Abbildungen, davon 2 in Farbe. Gebunden. Ca. sFr. 48.– / ₏ (D) 40.50 / ₏ (A) 41.50 ISBN 978-3-7965-3219-1 Erscheint im Dezember 2014
Ăœber das Schreiben von TĂśnen und Klingen von Bildern
Notenschrift ist ihrem Wesen nach dazu bestimmt, ephemere ‚Zeitphänomene› schriftlich zu fixieren. Im Laufe der Geschichte entstanden verschiedene Notationssysteme, die zwischen Mittelalter und Moderne fortwährend weiterentwickelt wurden. Die im vorliegenden Band gesammelten Aufsätze nehmen diese beiden fßr die Frage nach der visuellen Qualität von Notation zentralen Epochen in den Fokus. Wenn der Mensch TÜne nicht im Gedächtnis bewahrt, gehen sie verloren, denn man kann sie nicht aufschreiben, sagt Isidor von Sevilla zu Beginn des 7. Jahrhunderts in seinen Etymologiae. Doch bereits ab dem 9. Jahrhundert breitete sich eine erste Verschriftlichung des liturgischen Gesangs in Neumen aus. Mit den zunehmenden räumlichen Darstellungsweisen der TonhÜhen ab dem 11. Jahrhundert und mit der Notenschrift der musica mensurabilis ab dem 13. Jahrhundert setzten sich Systeme durch, die rhythmisch proportionierte Dauerverhältnisse schriftlich erfassen konnten. Dar-
aus entwickelte sich eine musikalische Notation, die bis in die Gegenwart reichen sollte. Seit den 1950er Jahren entstand parallel dazu eine neue Form des Notierens, die graphische Notation, die auf einer tiefgehenden Verschränkung des Auditiven und des Ikonischen grßndet. Aus einer bildtheoretischen Perspektive setzen sich die Beiträge in diesem Band mit verschiedenen Formen der Niederschrift akustischer Phänomene auseinander. Einzelaspekte wie Gedächtnis, Performanz und das Verhältnis von Notation und Schrift werden in acht Aufsätzen und einer Einleitung diskutiert. Der Herausgeber Matteo Nanni, geboren 1970, Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Romanistik in Cremona und Freiburg i. Br., 2003 Promotion zur Musik des 20. Jahrhunderts, seit 2009 Mitglied des NFS Bildkritik/eikones, Habilitation zum italienischen Trecento, seit 2011 Assistenzprofessor im Bereich der älteren Musikgeschichte am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel.
Aus dem Inhalt Matteo Nanni: ÂŤQuia scribi non possuntÂť. Gedanken zur Schrift des Ephemeren Mary Carruthers: Medieval Notes: musical, visual, verbal Volker Mertens: AuffĂźhrung im Kopf. Schrift, Klang, Manuskripte Max Haas: Mensuralnotation als Bild. Mathematik und Physik als Grundlagenwissenschaften fĂźr das Visualisieren von Musik aus mittelalterlicher Sicht Dorit Tanay: The Visible and the Invisible: Rhythmic Notation in the Late Middle Ages Peter Szendy: Notation, annotation, punctuation Christian GrĂźny: Musik als Schrift. Die Elemente des Erklingenden und die Notation David Magnus: Aurale Latenzen. Ăœber Gestalt und Operativität in der bildlichen Notation Gianmario Borio: Die Darstellung des Undarstellbaren. Zum Verhältnis von Zeichen und Performanz in der Musik des 20. Jahrhunderts
43 Matteo Nanni / Caroline Schärli / Florian Effelsberg (Hrsg.) Ein Kleid aus Noten Mittelalterliche Basler Choralhandschriften als Bucheinbände 2014. Ca. 192 Seiten. Ca. 40 Abbildungen in Farbe. Gebunden. Leinen. Ca. sFr. 45.– / ₏ (D) 38.– / ₏ (A) 39.– ISBN 978-3-7965-3323-5 Erscheint im September 2014
Recycling in der Vormoderne: Die Wiederverwertung von Basler Choralhandschriften als Bucheinbände Der interdisziplinäre und reich illustrierte Sammelband thematisiert die mit Noten bekleideten Bßcher des Basler Staatsarchivs. Dabei stehen die Objekte in ihrer gesamten materiellen Erscheinung im Mittelpunkt. Basler Buchbinder verwendeten nach der Reformation und bis ins späte 18. Jahrhundert hinein Pergamentseiten obsolet gewordener mittelalterlicher Choralhandschriften als Bucheinbände. Das Basler Staatsarchiv beherbergt eine Vielzahl solcher Objekte, die mehrheitlich aus den Archiven der Basler KlÜster stammen. Bei den mit Choralfragmenten eingebundenen Dokumenten handelt es sich um archivierte spätmittelalterliche und neuzeitliche Akten, u.a. Verzeichnisse der Einnahmen und Ausgaben der jeweiligen Einrichtungen. Der vorliegende Sammelband ist interdisziplinär angelegt: Die mit Noten bekleideten Bßcher in ihrer gesamten materiellen Erscheinung und die Sichtbarkeit der darin enthaltenen historischen Schichten – fassbar in Gebrauchs- und Beschädigungsspuren, Beschriftungen, Schnitten, Etiketten sowie der eigentßmlichen Diskrepanz zwischen Hßlle und Umhßlltem – stehen im Fokus der Texte wie auch der Fotografien.
An den in der Publikation behandelten und fotografisch inszenierten vorgefundenen Objekten ist ein Stßck Kulturgeschichte ablesbar. Dabei verweist der Ausdruck objet trouvÊ nicht zufällig auf die Ästhetik des Dadaismus und zielt ab auf die visuell starken Momente der De-Kontextualisierung und De-Semantisierung, die diesen Bänden innewohnen.
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Fotos von Daniel Spehr und Florian Effelsberg
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Buchgestaltung von Nina Hug, Stephan Eberlein und Wolfgang Schwärzler
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Aufsätze aus verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen
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Essays von Studierenden der Musikwissenschaft und Kunstgeschichte der Universität Basel
Die Herausgeber Matteo Nanni, geboren 1970, Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Romanistik in Cremona und Freiburg i. Br., 2003 Promotion zur Musik des 20. Jahrhunderts, seit 2009 Mitglied des NFS Bildkritik/eikones, Habilitation zum italienischen Trecento, seit 2011 Assistenzprofessor im Bereich der älteren Musikgeschichte am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel. Caroline Schärli, geboren 1983, Studium der Kunstgeschichte und Religionswissenschaft in Basel und Berlin, seit 2011 Doktorandin und wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl fßr Ältere Kunstgeschichte am Kunsthistorischen Seminar der Universität Basel. Florian Effelsberg, geboren 1983, Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Sprachwissenschaft des Deutschen in Freiburg i. Br., Doktorand am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel und Fotograf.
Detail eines pergamentenen Bucheinbandes aus dem Fragment einer Choralhandschrift des frßhen 15. Jahrhunderts (Staats archiv Basel, Klosterarchiv Klingental GG 1, Bd. 1596/7). Foto: Daniel Spehr.
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BA SEL UND DER JIDDISCHE BUCHDRUCK (1557–1612)
Schriften der Universitätsbibliothek Basel 8 Herausgegeben von Ueli Dill und Martin Steinmann Clemens P. Sidorko Basel und der jiddische Buchdruck (1557–1612) 2014. Ca. 480 Seiten. 10 Abbildungen. Gebunden. Ca. sFr. 58.– / ₏ (D) 48.50 / ₏ (A) 50.– ISBN 978-3-7965-3346-4 Erscheint im Juli 2014
Buchdruckkunst in hebräischer Schrift
Die Publikation untersucht Gegebenheiten und Personen, die fßr das Herausbilden von Basel als Zentrum fßr den jßdischen Buchdruck verantwortlich waren. Basel als Brennpunkt der jßdischen Zivilisation? Klar, denkt man vielleicht, Herzls erster Zionistenkongress von 1897. Doch bereits 300 Jahre zuvor, an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert, war die Stadt am Rheinknie Juden in ganz Europa ein Begriff. Im Gegensatz zur nichtjßdischen Umwelt konnten die meisten von ihnen nämlich lesen; die Herkunftsangabe Basilea ir gedola (Basilea [die] gewaltige Stadt) stand auf den Titeln vieler hebräischer und jiddischer Bßcher, denn Basel zählte damals zu den wichtigsten Zentren des jßdischen Buchdrucks. Wie es dazu kam und wer die Protagonisten dieses gemeinsamen Stßcks Basler und jßdischer Geschichte waren, untersucht seit knapp drei Jahren ein Forschungsprojekt des Schweizerischen Nationalfonds, das
am Institut fßr Jßdische Studien der Universität Basel angesiedelt ist und aus dem diese Publikation hervorgegangen ist. Den Ausgangspunkt bildete ein Zusammenwirken gßnstiger Umstände: Anders als viele Kollegen waren Basler Drucker im Stande, Bßcher in hebräischer Schrift zu setzen, denn zur Zeit des Humanismus hatten zahlreiche christliche Hebraisten ihre Werke und Textausgaben dort drucken lassen. Den Juden dagegen war es anderswo oft verboten, Bßcher herzustellen. Als das Basler Buchgewerbe ab 1550 einen konjunkturellen Rßckschlag erlebte und die Drucker sich neue Absatzgebiete erschliessen mussten, fanden technisches Know-how und Marktbedßrfnisse zusammen. Zum Standortvorteil geriet paradoxerweise, dass in Basel seit 1398 ein striktes Ansiedlungsverbot fßr Juden galt, denn so blieb die Sache ein reines Exportgeschäft, in das sich Politik, Kirche und Zensur nur wenig einmischten.
Der Autor Clemens P. Sidorko studierte Slavische Philologie, Osteuropäische Geschichte und Islamwissenschaften an den Universitäten Basel und Zßrich. 1989 Lizentiat in Basel. 2006 wurde er im Fach Osteuropäische Geschichte in Zßrich promoviert. Forschungsschwerpunkte liegen auf der Geschichte der Muslime in Osteuropa (besonders Kaukasien) sowie der Beziehungsgeschichte Osteuropas und des Vorderen Orients.
BUCHKRITIK AL S KULTURKRITIK
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Jacob Burckhardt-Gespräche auf Castelen 28 Michael Hagner Buchkritik als Kulturkritik 2014. 56 Seiten. Broschiert. sFr. 14.– / ₏ (D) 12.– / ₏ (A) 12.50 ISBN 978-3-7965-3315-0 Bereits erschienen
Plädoyer fßr das gedruckte Buch
In diesem Essay wird die These vertreten, dass die in den letzten Jahren deutlich vernehmbare Kritik am gedruckten Buch Beispiel fĂźr eine Form von Kulturkritik ist, die ihr Unbehagen an der Gegenwart nicht durch Sehnsucht nach der ÂŤguten alten ZeitÂť artikuliert, sondern durch eine Heilserwartung, die sich ganz den technischen MĂśglichkeiten des Digitalen anheimgibt. Das Buch steht stellvertretend fĂźr eine ganze Palette von wissenschaftlichen und kulturellen Verhaltensweisen, die als Hemmschuh bei der Durchsetzung der digitalen
Wissenskultur angesehen werden. Anstatt die unterschiedlichen Stärken von Papier und Digitalis hervorzuheben und zu fragen, wo mÜgliche Synergien liegen kÜnnten, wird ein rivalisierender Gegensatz zwischen beiden postuliert, der eine Entscheidung verlangt. Hagner bettet diese Buchkritik als Kulturkritik in eine längere Tradition der Kritik am Buch ein, in der ähnliche Verhaltens- und Argumentationsmuster immer wiederkehren. Der Essay endet mit einem kurzen, leidenschaftlichen Plädoyer fßr das gedruckte Buch.
Der Autor Michael Hagner, geb. 1960, ist Professor fßr Wissenschaftsforschung an der ETH Zßrich. In seiner Forschung befasst er sich mit der Geschichte der Hirnforschung und ihrer Bedeutung innerhalb der Wissenschaften vom Menschen, mit der Rolle der Bilder in den Wissenschaften und neuerdings mit der Geschichte des wissenschaftlichen Buches. Fßr seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Sigmund-Freud-Preis fßr wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie fßr Sprache und Dichtung (2008). Zu seinen wichtigsten VerÜffentlichungen gehÜren Homo cerebralis. Der Wandel vom Seelenorgan zum Gehirn (1997), Der Geist bei der Arbeit. Historische Untersuchungen zur Hirnforschung (2006) und Der Hauslehrer. Die Geschichte eines Kriminalfalls. Erziehung, Sexualität und Medien um 1900 (2010).
46 Vorträge der Aeneas-Silvius-Stiftung an der Universität Basel 49 Herausgegeben von Urs Breitenstein Leib–Seele Spiritualität Emotionen Interdisziplinäre Veranstaltung der Aeneas-Silvius-Stiftung 2014. 177 Seiten. 6 Abbildungen, davon 5 in Farbe, 2 Tabellen, 4 Grafiken. Broschiert. sFr. 60.– / ₏ (D) 50.50 / ₏ (A) 52.– ISBN 978-3-7965-3307-5 Bereits erschienen
Spiritualität und Emotionalität neu ßberdacht
In den diversen Beiträgen dieses Bandes wird der Versuch unternommen, aus interund transdisziplinärer Sicht den unterschiedlichsten Facetten der Thematik Emotionalität und Spiritualität gerecht zu werden. Im Erleben der Emotionen und von Spiritualität zeigt sich den diversen Beiträgen dieses Bandes zufolge die Einheit von KÜrper und Geist. Emotionen färben alle unsere Bewusstseinsinhalte mehr ein, als wir uns dessen bewusst sind. Ohne Gefßhle wäre unsere Welt so kalt und steril wie die Welt der Computer und Automaten. Spirituelle Erfahrung wird ferner als ein rein subjektives, seiner Erscheinung nach nicht fassbares Phänomen herausgearbeitet. Nach heutiger Auffassung umfasse der Begriff Spiritualität verschiedene Facetten: Zum einen eine religiÜse, die christliche Lebensfßhrung betreffende, wo sie in einen Gegensatz zum Leiblichen tritt und bei Paulus einen Teil des Dreischrittes ‚fleischlich-psychisch-geistig›
bildet. Andererseits wird damit auch der Versuch umschrieben, Seins- und Erkenntnisweisen immaterieller Wesen zu ergrßnden (im Gegensatz zu den kÜrperlichen oder materiellen). Schliesslich bilden die sogenannten spiritualia, nämlich die der Kirche zugehÜrigen Funktionen und Gßter, einen rechtlichen Gegensatz zu den temporalia, den weltlichen Gßtern. Damit gewinnt Spiritualität auch rechtliche Dimension. In seiner Vielfalt wird der Begriff zu einem Bindeglied zwischen Leib und Seele, zwischen Materiellem und Immateriellen. Aus dem Inhalt Hans Goller SJ: Emotionen. Bindeglied zwischen Materiellem und Immateriellem Wolf Langewitz: Psychosomatische Medizin. Von der Semiotik zur Neuen Phänomenologie Henriette Harich-Schwarzbauer: Ich mÜchte lieber mit Platon irren. KÜrper und Seele in der rÜmischen Literatur
Heinrich Koller: Leib-Seele-Problem in der Rechtswissenschaft. Ein Beitrag zum Menschenbild im Recht Georg Pfleiderer: Der Mensch als ‚lebendige Seele›. Ein theologischer Hoffnungslauf Hans Landolt: Freier Zugang zum Gehirn ‌ und wo ist die Seele? Friedrich Wilhelm Schwartz: Gesundheit und Spiritualität? Georg von Schnurbein: Vom Geist des Gebens – Philanthropie im 21. Jahrhundert Susanne Bickel: Spiritualität und altägyptische Weltwahrnehmung Abt Peter von Sury: Wirklich Gott suchen. Geistliche und andere Erfahrungen im Umgang mit der Klosterregel Benedikts Michael Bangert: KÜrper, Eros und Minne als Grundelemente abendländischer Spiritualität. Anregungen aus der Mystik des europäischen Mittelalters
LEIB –SEELE SPIRITUALITÄT EMOTIONEN | BIOE THIC A FORUM
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Bioethica Forum 2014 / Volume 7 Schweizer Zeitschrift für Biomedizinische Ethik / Journal Suisse d’Ethique Biomédicale / Swiss Journal of Biomedical Ethics Herausgegeben von der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik (SGBE) Preise Einzelabo: sFr. 89.– (Schweiz) / € 89.– (Europa) / € 125.– (übrige Länder) Abo für Institutionen: sFr. 178.– (Schweiz) / € 178.– (Europa) / € 250.– (übrige Länder) Lieferbare Ausgaben Einzelbezugspreis: sFr. 30.– (Schweiz) / € 30.– (übrige Länder) 2014. Je ca. 40 Seiten. Geheftet. ISSN 1662-6001
Bioethica Forum ist eine interdisziplinäre Zeitschrift zu Fragen der biomedizinischen Ethik. Schwerpunkte bilden ethische Beiträge zu den Bereichen Klinische Medizin, Forschung, Biotechnologie und Gesundheitswesen / Public Health. Die Artikel und Wortmeldungen beziehen sich einerseits auf konkrete – ethische, rechtliche und politische – Themen, andererseits auf grundsätzliche Konzepte und Theorien, anhand deren konkrete Fragen diskutiert werden. Mit akademischen Beiträgen von hoher Qualität möchte Bioethica Forum die bioethischen Debatten stimulieren und vertiefen. Jede Ausgabe von Bioethica Forum ist einem Schwerpunkt («Focus») gewidmet. Sowohl der Focus als auch die ständigen Rubriken enthalten Originalbeiträge zu theoretischen Positionen und Fallbesprechungen (peer reviewed), ausserdem kürzere Statements, die in ethischen Fragen Standpunkt beziehen oder konkrete Erfahrungen aufarbeiten. Die Zeitschrift richtet sich an Gesundheitsfachleute, Forschende, professionelle EthikberaterInnen sowie Mitglieder von klinischen Ethik-Komitees und Forschungsethikkommissionen. Nutzen Sie das neue Bioethica Forum, indem Sie ein Abonnement bestellen und/oder Beiträge einreichen.
Schwerpunktthemen 2013 2013/3 (September 2013): Gendiagnostik 2013/4 (Dezember 2013): Neuroethik Schwerpunktthemen 2014 2014/1 (März 2014): Die Todesfeststellung 2014/2 (Juni 2014): Integrität des Körpers 2014/3 (September 2014): Umweltethik 2014/4 (Dezember 2014): Lebensende Schwerpunktthemen 2015 2015/1 (März 2015): Recht auf Gesundheit 2015/2 (Juni 2015): Datenschutz 2015/3 (September 2015): Non Heart Beating Donors
Die Schweizerische Gesellschaft für Biomedizinische Ethik (SGBE)
Die SGBE-SSEB wurde 1989 gegründet, um über bioethische Fragen nachzudenken und die Verständigung über die Grenzen der einzelnen Fachdisziplinen hinaus zu suchen. Die SGBE versteht sich entsprechend als ein Forum, das verschiedene Positionen zu Wort kommen lässt und in interdisziplinären Auseinandersetzungen nach Lösungen sucht. Sie vereinigt Expertinnen und Experten aus der Ärzteschaft, den Pflegeberufen, den Naturwissenschaften und verschiedenen Human- und Sozialwissenschaften, aus Recht und Politik sowie schliesslich der philosophischen und theologischen Ethik.
Die Fortschritte in den biomedizinischen Wissenschaften werfen komplexe ethische Fragen auf, die sowohl Spezialisten verschiedenster Disziplinen als auch Bürgerinnen und Bürger herausfordern. Redaktion Prof. Dr. Samia Hurst, Genève (Leitung) Dr. Roberto Andorno, Zürich Dr. Bernard Baertschi, Genève Prof. Dr. Nikola Biller-Andorno, Zürich Prof. Dr. Stéphanie Dagron, Zürich Dr. Rouven Porz, Bern Dr. Simone Romagnoli, Genève lic. iur. Michelle Salathé, Basel PD Dr. Markus Zimmermann, Fribourg Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. Paolo Becchi, Luzern, Genova Prof. Dr. Alberto Bondolfi, Trento Dr. Marion Danis, Bethesda Dr. Ezekiel Emanuel, Philadelphia Prof. Dr. Johannes Fischer, Zürich Dr. Véronique Fournier, Paris Prof. Dr. Béatrice Godard, Montréal Prof. Dr. Olivier Guillod, Neuchâtel Prof. Dr. Christian Kind, St. Gallen Prof. Dr. Walter Lesch, Louvain Prof. Dr. Alex Mauron, Genève Prof. Dr. Stella Reiter-Theil, Basel Prof. Dr. Kurt Seelmann, Basel Prof. Dr. Anne-Marie Slowther, Warwick Prof. Dr. Benjamin Wilfond, Seattle
48 Peter Lude / Fritz Vischer / Mechtild Willi Studer (Hrsg.) Warum das Leben weitergeht auch im Alter und mit Behinderung Mit Einschränkungen Lebendigkeit und Lebensfreude bewahren 2014. Ca. 256 Seiten mit farbigen Porträts. Gebunden. Ca. sFr. 45.– / € (D) 38.– / € (A) 39.– ISBN 978-3-03784-045-0 Verlag Johannes Petri in Koproduktion mit EMH Schweizerischer Ärzteverlag Erscheint im Juni 2014
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783037 840450
(vorläufiges Cover)
Lebensbejahung auch unter schwierigen Umständen
«Warum das Leben weitergeht» ist eine Einladung und Hilfestellung, die Beschwerden des Alters etwas gelassener anzugehen. In dieser Hinsicht haben Menschen mit Querschnittlähmung, denen der Alltag beständig grosse Hindernisse in den Weg stellt, viel zu sagen. Dieses Buch gibt ihnen in Form von Fachbeiträgen und Interviews eine Sprache. Der immense Erfahrungsvorsprung von Menschen mit Querschnittlähmung im Umgang mit massiven Einschränkungen, wie sie auch im Alter auftreten können, soll anderen zugänglich gemacht werden. Aus dem Lebenswissen dieser Menschen lässt sich ein breiter gesellschaftlicher Nutzen ziehen.
Wenn sich jemand nach der Lektüre dieses Buches lebendiger fühlt als zuvor, dann hat das Buch seine Aufgabe erfüllt, etwas von dem Geheimnis zu vermitteln, was echte Lebendigkeit ausmacht. Fachbeiträge und Interviews in fünf Hauptkapiteln – Autonomie – Lebensqualität – Neustart ins Leben – Forderungen an die Umwelt – Würde
Der Herausgeber Dr. Peter Lude und Fritz Vischer sind beide seit vielen Jahren Tetraplegiker. Mechtild Willi Studer ist Leiterin Pflegemanagement des Schweizer Paraplegiker-Zentrums in Nottwil. Beiträge von Prof. Dr. Iren Bischofberger, Dr. Mirjam Brach, Prof. Dr. Corina Caduff, Prof. Dr. Armin Curt, Jörg Eisenhuth, Irène Fasel, Dr. Gabriele Kirchmair, Christina Kruthoff, Renate Schwarz Landis, Prof. Dr. Hardy Landolt, Dr. Peter Lude, Prof. Dr. Giovanni Maio, Prof. Dr. Jürgen Pannek, Prof. Dr. em. Annemarie Pieper, Manfred Sauer, Sabine Schmid, Prof. Dr. Wilhelm Schmid, Wolfgang Schulze, Daniel Stirnimann, Mechtild Willi Studer, Fritz Vischer, Urs Zimmermann Interviews mit Heidy Anneler, Niklaus Brantschen, Heinz Frei, Berta Gallmann, Bruno Gallmann, Prof. Dr. Nils Jent, Therese Kämpfer, Béatrice Moor-Middendorp, Udo Reiter, Manfred Sauer, Erika Schwob-Sturm, Bernard Schüpbach, Liselotte Velan, Fritz Vischer
WARUM DA S LEBEN WEITERGEHT | NEUROWISSENSCHAF TEN UND CHIRURGIE
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Ernst Gemsenjäger Neurowissenschaften und Chirurgie Über das Hirn des Chirurgen und sein Wachstum Mit einem Vorwort von Gottfried Schatz 2014. Ca. 72 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen. Broschiert. Ca. sFr. 19.50 / (D) € 16.50 / (A) € 17.– ISBN 978-3-03754-079-4 EMH Schweizerischer Ärzteverlag Erscheint im Juni 2014
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783037 540794
Neurowissenschaftliche Bestätigung empirischer Evidenz sowie wachsende Bedeutung von Epigenetik Die modernen Neurowissenschaften beeindrucken durch ihre neuen Erkenntnisse über das Hirn, über das neurobiologische Geschehen, welches Denken, Fühlen, Tun begleitet. Strukturen und Funktionen der Hirnzellen und ihrer Verknüpfungen (Konnektivität) sind wandelbar. Lernen, Erleben, Erfahrung erweitern die messbare Ausstattung mit Neuronen, Synapsen, Vernetzungen, Schaltkreisen; man spricht von Plastizität, Formbarkeit, adaptiver Wachstumsfähigkeit der Strukturen und Funktionen des Hirns. Das muss den Chirurgen, homo sapiens et faber, interessieren: Klinisches Können, Wissen, wie auch manuelle, operative Fertigkeit sind Leistungen des Hirns. In Analogie zu anderen, neurophysiologisch untersuchten Akteuren (z.B. Musiker, Tänzer, Vögel) muss
der Chirurg sehr viel üben, zuschauen, mittels seiner Spiegelneuronen virtuell mitoperieren, um operative Kompetenz zu erlangen, sich einen weiten persönlichen neuronalen Kosmos für Denkwerk und Handwerk zu erarbeiten. Lernen erfolgt über epigenetische Mechanismen; sie wirken auf die Expression der Gene. Die Epigenetik eröffnet eine willentliche Einflussnahme auf das «Diktat der Gene» – eine epochal neue anthropologische Sichtweise tut sich auf. Die praktische Konsequenz lautet: Aneignung von Können im Operieren (und auch im klinischen Denken) erfordert viel Anschauung, Üben und Nachahmen, Dabeisein im Operationssaal. Die Neurowissenschaften bestätigen alte empirische Evidenz!
Der Autor Prof. Ernst Gemsenjäger-Mercier, geb. 1931, studierte Medizin in Lausanne, Paris, Wien und Bern, wo er 1958 promovierte. Während seiner Tätigkeit als Leitender Arzt am St. Claraspital, Basel, und als Chefarzt der chirurgischen Klinik Spital Neumünster, Zollikerberg/ZH, spezialisierte er sich in Bauch- und endokriner Chirurgie. Er habilitierte sich 1976. Zahlreiche Publikationen berichten über kolorektale und endokrine Chirurgie; zuletzt erschien der Atlas of Thyroid Surgery (2009, Thieme).
50 Mark Van Strydonck Von Myotragus zu Metellus Eine Reise in die Ur- und Frßhgeschichte von Mallorca und Menorca 2014. Ca. 143 Seiten, zahlreiche Abbildungen in Farbe. Broschiert. Ca. sFr. 35.– / ₏ (D) 17.– / ₏ (A) 27.80 ISBN 978-3-9524038-8-4 Erscheint im Juli 2014 LIBRUM Publishers & Editors LLC, Hochwald (CH)
Die Balearen neu entdecken
Eine Einfßhrung in die Geologie, Faunaund Vegetationsgeschichte von Mallorca und Menorca. Auf den Spuren der frßhesten Siedlungen und Kulturen bis zur rÜmischen Invasion. Eine ßberarbeitete und erweiterte Ausgabe der erfolgreichen holländischen Erstausgabe (Monumentaal en mysterieus). Die Balearischen Inseln Mallorca und Menorca haben mehr zu bieten als mondäne Strandresorts und grosse Sandstrände, die in allen touristischen Prospekten angeboten werden. Mark Van Strydonck ist auf Mallorca und Menorca einer ßberaus reichen prähistorischen und frßhzeitlichen Kultur begegnet. Heiligtßmer und spezielle Bestattungen zeugen von einzigartigen Ritualen; bronzene StierkÜpfe, bleierne Brustpanzer und Steinschleudern erzählen die Geschichte von Kriegern im Dienste des berßhmten karthagischen Feldherren Hannibal. Eine
florierende bronze- und eisenzeitliche Kultur hat auf den Balearen ihre Spuren hinterlassen von imposanten Megalithbauten bis zu feinstem Schmuck. Dieses Buch ist eine Einfßhrung in die Ur- und Frßhgeschichte der Inseln Mallorca und Menorca. Es stellt die neuesten Funde und die durch sie gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse in verständlicher Sprache und in mehr als 100 Abbildungen vor. Die geologisch begrßndete Entstehung der Inseln, ihre Vegetation und Faunengeschichte, die ersten menschlichen Spuren und die frßheste Besiedlung sind Themen, welche das Buch zu einem wertvollen Reisebegleiter machen. Historisch Interessierte erhalten Anregungen, wie die Inseln mit anderem Blick bereist und entdeckt werden kÜnnen.
Der Autor Mark Van Strydonck ist Leiter des RadiokarbonLabors am Royal Institute of Cultural Heritage in Brßssel, Belgien. Während 25 Jahren arbeitete er mit bekannten spanischen, amerikanischen und englischen Forschungsinstituten zur archäologischen Erforschung der Balearen zusammen. Aus dem Inhalt Geologie, Klimaentwicklung, Vegetation Kolonisierung der Inseln Myotragus Balearicus Das Neolithikum Das Chalcolithikum Talayot-Kultur RÜmer
VON MYOTR AGUS ZU ME TELLUS | AUSFLUG IN DIE VERGANGENHEIT
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Dominique Oppler Ausflug in die Vergangenheit Archäologische Streifzßge durchs Baselbiet 2014. 190 Seiten, zahlreiche Abbildungen in Farbe. Broschiert. Wird mit einer separaten Vogelschaukarte des Kantons Baselland ausgeliefert. sFr. 35.– / ₏ (D) 27.– / ₏ (A) 27.80 ISBN 978-3-9524038-2-2 Bereits erschienen LIBRUM Publishers & Editors LLC, Hochwald (CH)
Archäologie verstehen und erleben
Eine Einfßhrung in die Geologie, die Kantonsgeschichte und Archäologie des Kantons Basel-Landschaft. 19 Wanderungen fßhren den interessierten Laien zu ca. 150 Fundorten. Ein App fßr Smartphone ergänzt das Buch und ist GPS-gestßtzt ein idealer Reisebegleiter fßr unterwegs. Im Kanton Basel-Landschaft (Schweiz) sind die archäologisch fassbaren Spuren vielfältig. Es sind die Hinterlassenschaften der Kelten und RÜmer und unserer Vorfahren aus dem Mittelalter. Die Archäologie hat aber auch Zeugnisse ans Licht gebracht, die noch älter sind und von der Frßhzeit der Menschheit berichten. Die Vergangenheit der Heimat zu kennen heisst, die eigene Identität zu verstehen. Dieses Buch fßhrt den historisch interessierten Wanderer zu den archäologischen Fundstellen im Kanton Basel-Landschaft. Thematisiert werden die
Landschaftsgeschichte, der Wandel von Vegetation und Fauna, wie auch die historischen Begebenheiten von der Ur-Geschichte bis in die Neuzeit. Auch bietet das Buch Einblicke in die archäologische Forschung des Kantons. Es sind 19 Wanderrouten, die vorgestellt werden. Ein kostenloses App fßr Smartphone ergänzt das Buch. GPS-gesteuert fßhrt es den Wanderer zu den Fundstellen im Kanton und kommentiert audiovisuell viel Wissenswertes an Ort und Stelle. Dieses Buch und die App sind die ersten in der neuen Reihe Ausflug in die Ver gangenheit. Nach und nach sollen weitere Kantone und Regionen vorgestellt werden, damit die Geschichte der Schweiz und ihre herrliche Landschaft erfahren und erwandert werden kÜnnen. Ausflug in die Vergangenheit ist das erste Buch einer neuen Buchreihe, die derzeit im Aufbau ist.
Der Autor Dominique Oppler (*Basel), Verleger, Archäologe. Mit Beiträgen von David BrÜnnimann, Pascal Favre, Andreas Fischer, Reto Marti und RenÊ SalathÊ.
Aus dem Inhalt –
EinfĂźhrung in die Geologie, Faunen- und Florageschichte der Region Baselland.
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EinfĂźhrung in die Geschichte des Kantons Baselland.
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19 Wanderungen zu den wichtigsten Fundstellen.
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Chronologietabellen zur Erd- und Kulturgeschichte und Museumsverzeichnis.
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Dem Buch liegt eine originelle Vogelschaukarte bei.
52 Dominique Oppler / RaphaÍlle Soulignac / Vincent Serneels Entdeckung einer metallurgischen Industrie am Fusse des Hochhimalajas Prospektionsbericht und Schlussreport der Probenuntersuchungen einer Expedition während der Drapham-Dzong-Grabung in Bhutan / Provinz Bumtang der Universität Basel (2008–2010) 2014. 69 Seiten, 20 Abbildungen, davon 11 in Farbe, 5 Tabellen, 5 Grafiken, 1 Karte. Broschiert. sFr. 65.– / ₏ (D) 54.50 / ₏ (A) 56.– ISBN 978-3-9524038-0-8 ISBN eBook 978-3-9524038-5-3 Bereits erschienen LIBRUM Publishers & Editors LLC, Hochwald (CH)
Auch als eBook erhältlich: www.schwabeverlag.ch
Erstmaliger Nachweis einer metallurgischen Industrie im Hochhimalaja
Archäologen der Universität Basel legten von 2009 bis 2010 in Bhutan eine Klosterburg aus dem 15. oder 16. Jh. A.D. frei. Dabei kamen innerhalb der mächtigen Anlage Eisenschlackenfragmente zum Vorschein. Im Bambusdschungel des nahegelegenen Weilers Nag Lhakhang wurde ein VerhĂźttungsplatz entdeckt. Es stellte sich die Frage, ob die EisenverhĂźttung in Zusammenhang mit dem Reichtum der Burg stand. Proben, die dem VerhĂźttungsplatz und einer Schlackenhalde entnommen wurden, sind an der Universität Fribourg chemisch-mineralogisch untersucht worden. Auch konnten, dank Holzkohlenresten, die in den Schlacken eingeschmolzen waren, die VerhĂźttungsabfälle an der ETH-ZĂźrich 14C-datiert werden. Dass die EisenverhĂźttung bei Nag Lhak hang mit dem DraphamÂDzong (der Klosterburg) und dessen Reichtum in Verbindung stand, konnte nicht nachgewiesen werden. Das Mineral, welches in Nag Lhakhang verhĂźttet worden ist, bleibt unbekannt. Die
chemischen und mineralogischen Untersuchungen konnten jedoch eine gewisse Eingrenzung aufzeigen, und sprechen sich fßr ein hämatithaltiges Gestein aus. Bei den vorliegenden Proben kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass ausschliesslich Eisen verhßttet worden ist. Schwer- oder Edelmetalle konnten ausgeschlossen werden. Ob das Eisenmineral aus der Region stammt, ist schwer zu beurteilen, geologisch spricht aber einiges dafßr. Eine Spur fßhrt nach Tongsa, einem Ort, ca. drei Autostunden entfernt. Die chemisch-mineralogischen Analysen haben ergeben, dass hÜchstwahrscheinlich mit einem Rennofen verhßttet wurde, bei Temperaturen von ca. 1250 °C. Vermutlich wurde Holzkohle verwendet, aber der sichere Beweis konnte nicht erbracht werden. Trotz geringer archäologischer Aussagefähigkeit konnten dennoch zahlreiche Informationen und Beobachtungen festgehalten werden, welche späteren Untersuchungen des Gebietes dienen.
Die Autoren Dominique Oppler (*Basel), Verleger, Archäologe. Raphaelle Soulignac, Phd, Archäometallurgie, Universität Fribourg. Vincent Serneels, Prof. Dr., Forschung und Lehre in Archäometrie, Universität Fribourg.
Aus dem Inhalt English Summary Prospektionsbericht Analyse der Schlackenproben Die Resultate der 14C-Analyse Schlussfolgerung Bibliographie Anhang
ENTDECKUNG EINER ME TALLURGISCHEN INDUSTRIE AM FUSSE DES HOCHHIMAL A JA S | FRĂœHE SPIELWELTEN
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Thomas Stauss Frßhe Spielwelten Zur Belehrung und Unterhaltung Die Spielwarenkataloge von Peter Friedrich Catel (1747–1791) und Georg Hieronimus Bestelmeier (1764–1829) 2014. Ca. 400 Seiten, zahlreiche Abbildungen in Farbe. Gebunden. Ca. sFr. 85.– / ₏ (D) 65.– / ₏ (A) 66.90 ISBN 978-3-9524038-9-1 Erscheint im Oktober 2014 LIBRUM Publishers & Editors LLC, Hochwald (CH)
Die neue Monografie physikalischer Spiele, Zauberei und Illusion
Der Bestelmeier-Katalog ist der erste Versandkatalog der Welt. Physikalische Spiele, Zauberei und Illusion faszinieren seit der Aufklärung FßrstenhÜfe und Bourgeoisie. In Nßrnberg sind sie entstanden. Ein faszinierendes Werk, wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas, reichbebildert. Ein Standardwerk fßr Sammler, Händler und interessierte Laien. Das Buch Frßhe Spielwelten ist einzigartig, denn es erschliesst wichtige Forschungslßcken. Zum ersten Mal werden kaum bekannte Zusammenhänge zwischen Aufklärung – Pädagogik – Wissenschaftsgeschichte – Experimentierkultur – Spielwelt – Spielzeugindustrie – Vermarktung dargestellt und dokumentiert. Das Buch erschliesst ausserdem bisher unbekanntes Quellenmaterial und dokumentiert 60 exklusive Spielobjekte aus dem Catel- und Bestelmeier-Katalog, die selbst Spezialisten bisher unbekannt waren. Das Buch enthält vÜllig neues Bildmaterial, das fßr Forscher, Spieldesigner und Sammler gleichermassen bedeutend ist. Das Buch beschreibt, wie und weshalb die Spielwarenindustrie vor ßber 200 Jahren einen beispiellosen Aufschwung erlebte. Als Pioniere des modernen Versandhandels sind
vor allem zwei Händler zu nennen, deren Kataloge zweifellos Meilensteine innerhalb der Wirtschafts- und Spielzeuggeschichte darstellen und als Vorläufer heutiger Warenkataloge, und damit auch des Online-Shoppings, gelten mßssen. Es sind dies Peter Friedrich Catel (1747–1791) in Berlin und Georg Hieronimus Bestelmeier (1764–1829) in Nßrnberg. Rund ein Viertel der am Ende des 18. Jahrhunderts hergestellten Spielwaren bestand aus physikalischen Belustigungen, wissenschaftlichen Lehrmitteln, Zauberkunststßcken und Spielautomaten, die sich ausserordentlich grosser Beliebtheit erfreuten. Bis heute wurden diese Objekte von der Wissenschaftsund Spielzeugforschung kaum oder ßberhaupt nicht beachtet. Das Buch Frßhe Spiel welten beschreibt und dokumentiert diese faszinierende, noch stark im Barock verhaftete Spielwelt, die nßtzliches Wissen vor allem durch visuelle Effekte spielerisch vermittelte. Bei der Herstellung solcher Spielmittel ßbernahmen bekannte Mechaniker der Reichsstadt Nßrnberg – damals Mechanici genannt – eine weltweit fßhrende Rolle. Auch deren Bedeutung wird ausfßhrlich gewßrdigt.
Der Autor Thomas Stauss (*1957). Studium der Erdwissenschaften an den Universitäten Basel, Zßrich und an der ETH Zßrich. Abschluss als Diplom-Geograf. Er sammelt seit 1989 seltene Spiele des 18. und frßhen 19. Jahrhunderts und hat sich intensiv mit der Wissenschafts-, Spiele- und Spielzeuggeschichte beschäftigt. Aus dem Inhalt Vorwort von Dr. Ulrich Schädler (Schweizer Spielemuseum, La Tour-de-Peilz) Die Zeit war reif – Das Jahrhundert der Pädagogik) Peter Friedrich Catel – Ein Berliner Spielwarenhändler als Pionier Georg Hieronimus Bestelmeier – Der Nßrnberger Grosshändler Spielerische Wissenschaft – Wissenschaft im Spiel Physikalische Belustigungen von Nßrnberger Mechanikern Eine Marktnische entsteht Physikalische Belustigungen aus England und Frankreich Schwierige Zeiten – Der Aufbruch ins 19. Jahrhundert Katalog Beschreibung von 60 Spielobjekten aus dem Catel- und Bestelmeier-Katalog
54 EidgenÜssische Technische Hochschule Zßrich (Hrsg.) Laboratory of Ion Beam Physics – Annual Report 2013 2014. 129 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Tabellen, Grafiken. Broschiert. sFr. 50.– / ₏ (D) 38.– / ₏ (A) 39.10 ISBN 978-3-9524038-4-6 Bereits erschienen LIBRUM Publishers & Editors LLC, Hochwald (CH)
Abstracts der Forschungstätigkeit fßr das Jahr 2013
The Laboratory of Ion Beam Physics (LIP) is a leading research center for the development of Accelerator Mass Spectrometry (AMS) and a world-class laboratory for the application of Ion Beam Physics in a wide range of fields. It can rely on a broad funding base and can thus serve a large user community from many highly current disciplines. LIP acts as a national competence center for ion beam applications. This annual report is a brief summary of the achievements accomplished in 2013. It covers the wide range of fields from fundamental research, over operational issues of the laboratory, to the vast variety of exciting applications of our measurement technologies. Naturally, the publications listed in the appendix of this report will provide a much deeper insight into our research.
Der Rechenschaftsbericht des Laboratory of Ion Beam Physics der ETH ZĂźrich fĂźr das Jahr 2013. Zahlreiche Ergebnisse und der neueste Stand der Wissenschaft fĂźr IonenPhysik werden kurz vorgestellt. Die Texte sind durchwegs in Englisch.
Aus dem Inhalt –
The TANDEM AMS facility
–
The TANDY AMS facility
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The MICADAS AMS facilities
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Radiocarbon applications
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Meteoric cosmogenic nuclides
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"Insitu" cosmogenic nuclides
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Anthropogenic radionuclides
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Materials sciences
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Education
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Publications
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Talks and Posters
–
Seminars
–
Theses
–
Collaborations
L ABOR ATORY OF ION BE AM PHYSIC S – ANNUAL REPORT 2013
Schwabe reflexe 32
Schwabe reflexe 34
Schwabe reflexe 33
Jean-Michel Wissmer
Christoph Riedweg (Hrsg.)
Rolf Hochhuth
Heidi
Nach der Postmoderne
Invasionen
Ein Schweizer Mythos erobert die Welt
Aktuelle Debatten zu Kunst, Philosophie
Zur Ethologie der Geschichte
Aus dem Französischen von Ernst Grell
und Gesellschaft
2014. 231 Seiten. Broschiert.
2014. 166 Seiten, 10 Abbildungen. Broschiert.
2014. 313 Seiten, 68 Abbildungen,
sFr. 19.50 / € (D) 16.50 / € (A) 17.–
sFr. 19.50 / € (D) 16.50 / € (A) 17.–
davon 58 in Farbe, 4 Grafiken. Broschiert.
ISBN 978-3-7965-3253-5
ISBN 978-3-7965-3247-4
sFr. 28.50 / € (D) 24.– / € (A) 24.50
Die Geschichte hinter dem Klischee
9
ISBN 978-3-7965-3250-4
Rückkehr zur Realität?
BACKLIST
In den Krallen der Geschichte
9
783796 532535
783796 532474 9
783796 532504
Corina Lanfranchi
Luigi Snozzi
Mette Stausland / Ina Boesch
Gut zum Druck!
25 Aphorismen zur Architektur
Codetta
Streifzüge durch 525 Jahre Druck- und Verlagsgeschichte in Basel
Maximilian Rimmel / Edition Bibliothek
Texte deutsch / englisch
Werner Oechslin (Hrsg.)
2013. 79 Seiten, 36 Abbildungen. Broschiert.
2013. 431 Seiten, mit zahlreichen, z.T. farbigen
Mit Texten von Paulo Mendes da Rocha,
sFr. 38.– / € (D) 32.– / € (A) 33.–
Abbildungen. Gebunden.
Werner Oechslin, Maximilian Rimmel, Álvaro Siza
ISBN 978-3-7965-3233-7
sFr. 39.80 / € (D) 32.80 / € (A) 34.–
2013. 103 Seiten, 33 Abbildungen. Halbleinen.
ISBN 978-3-7965-2917-7
sFr. 35.– / € (D) 29.50 / € (A) 30.50 ISBN 978-3-7965-3264-1
Ein traditionsreiches Druck- und Verlagshaus blickt zurück
Luigi Snozzi – der Architekt als Lehrer
9
9
783796 529177
783796 532641
Subtiles Zwiegespräch von Zeichnung und Text
9
783796 532337
55
56
Schwabe Philosophica XV
Schwabe interdisziplinär 3
ZĂźrcher Arbeiten zur Philosophie
Silvan Imhof
Hermann LĂźbbe
Michael RĂźegg
Der Grund der Subjektivität
Zivilisationsdynamik
An den Grenzlinien der Wissenschaft
Motive und Potenzial von Fichtes Ansatz
ErnĂźchterter Fortschritt politisch und kulturell
2014. Ca. 264 Seiten. Gebunden.
2014. Ca. 584 Seiten. Gebunden.
Ca. sFr. 57.– / ₏ (D) 48.– / ₏ (A) 49.–
Ca. sFr. 48.– / ₏ (D) 40.50 / ₏ (A) 41.50
ISBN 978-3-7965-2844-6
ISBN 978-3-7965-3251-1
Eine systematische Rekonstruktion von Fichtes Grundsatzkonzeption
Religion als rationale Antwort auf die moderne Zivilisation?
9
9
783796 528446
Zur Kritik fataler Zukunftsversprechen von Ganzheitsmedizin und Hirnforschung 2014. Ca. 276 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 58.– / ₏ (D) 48.50 / ₏ (A) 50.– ISBN 978-3-7965-3257-3
Esoterik und Naturalismus als Bedrohung fßr Freiheit und Aufklärung
783796 532511 9
783796 532573
Itinera 36
Die Philosophie der Antike
Jacob Burckhardt-Gespräche auf Castelen 27
Markus Furrer / Kevin Heiniger / Thomas Huonker /
1/1–2: Hellmut Flashar / Dieter Bremer /
Gregor Paul
Sabine Jenzer (Hrsg.)
Georg Rechenauer (Hrsg.)
FĂźrsorge und Zwang: Fremdplatzierung
FrĂźhgriechische Philosophie
von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz
2013. In 2 Halbbänden. 1499 Seiten, 8 Abbildungen,
1850–1980
7 Tabellen, 12 Grafiken. Leinen mit Schutzumschlag.
2014. Ca. 360 Seiten, 5 Abbildungen. Broschiert. Ca. sFr. 58.– / ₏ (D) 48.50 / ₏ (A) 50.–
sFr. 360.– / ₏ (D) 301.– / ₏ (A) 309.50 ISBN 978-3-7965-2598-8
ISBN 978-3-7965-3301-3
Der Anfang der Philosophie
Beiträge aus verschiedenen Sprachregionen und Landesteilen
Logik und Kultur: der Westen, Indien, China und Japan 2013. 46 Seiten, 1 Abbildung, 4 Tabellen, 1 Karte. Broschiert. sFr. 14.– / ₏ (D) 12.– / ₏ (A) 12.50 ISBN 978-3-7965-3246-7
Ein Beitrag zur transkulturellen Philosophie
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783796 533013
783796 532467
PHILOSOPHIE
MEDIEN
EMH
KUNST- UND ARCHITEK TURGESCHICHTE
LIBRUM PUBLISHERS & EDITORS LLC
BACKLIST
Das Signet des 1488 gegründeten Druckund Verlagshauses Schwabe reicht zurück in die Anfänge der Buchdruckerkunst und stammt aus dem Umkreis von Hans Holbein. Es ist die Druckermarke der Petri; sie illustriert die Bibelstelle Jeremia 23,29: «Ist nicht mein Wort wie Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?» Titelseite: Baude Cordier, «Tout par compas» aus der Handschrift «Codex Chantilly»: Bibliothèque et Archives du Château de Chantilly, Musée Condé 564, fol. 12r. Cliché CNRS-IRHT, © Bibliothèque et Archives du Château de Chantilly.
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