Sandstein Verlagsprogramm Herbst 2017

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Reden hilft.

»Gewalt hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. – Das ist ein Pro­ blem.« Dieser Satz saß. Und hat heftige Diskussionen ausgelöst. Natürlich sind unsere Titel immer wieder Teil aktueller politischer oder kultureller Debatten. Mal ganz offensichtlich, mal subtiler. Derzeit zeigen aber die Gespräche im Kollegenkreis, wie einige der von uns produzierten Bände die öffentlichen Auseinandersetzun­ gen spiegeln, die uns (und viele andere) beschäftigen. Wenn etwa gesellschaftliche Akteure meinen, in der Auseinander­ setzung mit politischen Gegnern sei alles erlaubt, hatten wir in den vergangenen Wochen die Beiträge aus den Bänden zum Ausstel­ lungsprojekt »1917. Revolution« im Kopf: wie im Kampf gegen das alte neues Unrecht entstand, Bürgerkriege loderten, extreme Gewaltverhältnisse geschaffen wurden. Wenn die Fangstricke politischer Verfolgung fast jeden treffen kön­ nen, dachten wir an Wieland Försters Roman »Tamaschito«. Er be­­ schreibt eindrücklich die Situation in der sowjetischen Besatzungs­ zone, als alte Nazis, ehemalige Zwangsarbeiter und Widerständler unterschiedslos in Gefängnissen und Lagern landeten. Wenn die Nachrichten von Attentaten und Anschlägen nahelegen, dass es mehrheitlich Männer sind, die zu Gewalt-Tätern werden, lagen zur gleichen Zeit die Essays für den Band »Gewalt und Ge­­ schlecht« auf unseren Tischen, in denen die Stereotype des aggres­ siven Mannes und der friedfertigen Frau hinterfragt werden. Der eingangs zitierte Satz fiel übrigens bei der Eröffnung einer Aus­ stellung zu historischen Fechtkünsten, die Traktatliteratur aus dem 17. Jahrhundert zum Thema hat. Die Beiträge im Katalog zeigen, wie gesellschaftlich akzeptierte Räume für gewalttätige Auseinander­ setzungen geschaffen und wie aggressive Kämpfe in ein kunstvol­ les System von Techniken eingebunden wurden. Das hilft nicht gegen Wutbürger, die mit Eiern und Bratpfannen werfen, erst recht nicht gegen Bombenanschläge, genausowenig wie die Verdrängung von Gewalt als angeblich absolute Ausnahme des sozialen Lebens. Aber wir glauben, dass Bücher und Ausstellun­ gen eine historische Tiefe in unsere aufgeregten Diskussionen brin­ gen können – vielleicht sogar Verständnis und mehr Gelassenheit.

Christine Jäger-Ulbricht und das S A N D S T E I N Team

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● Ausstellung »1917. Revolution – Russland und Europa« im Deutschen Historischen Museum Berlin 18. 10. 2017 bis 15. 4. 2018 ● Zusätzliche Infos zu den Einzelbänden Seite 38

1917. Revolution Essayband und zwei Kataloge im Schuber Herausgeber: Deutsches Historisches Museum, Schweizerisches Nationalmuseum 680 Seiten, 379 Abb., farbig und sw 28 × 21 cm, Festeinband im Schuber 88 € (D), 90,50 € (A), 98 CHF Subskriptionspreis bis 17. 10. 2017 60 € (D), 61,70 € (A), 78 CHF ISBN 978-3-95498-276-9

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Russland und Europa Katalog Deutsches Historisches Museum 320 Seiten, 233 Abb., farbig und sw 38 € (D), 39,10 € (A), 44 CHF ISBN 978-3-95498-275-2 Russland und die Schweiz Katalog Schweizerisches Nationalmuseum 160 Seiten, 76 Abb., farbig und sw 30 € (D), 30,90 € (A), 36 CHF ISBN 978-3-95498-273-8 Russland und die Folgen Essayband 200 Seiten, 70 Abb., farbig und sw 34 € (D), 35 € (A), 40 CHF ISBN 978-3-95498-274-5

Im Jahr 2017 jährt sich die Russische Revolution zum 100. Mal. Dieser historischen Zäsur widmet sich die dreibändige Publikation. Welche Auswirkungen hatte die Russische Revolution auf Russland, auf Europa und auf die Welt – und hat sie bis heute? Beiträge namhafter Autoren geben ein umfassendes Bild aus unterschiedlichen Perspektiven. Die revolutionären Ereignisse führ­ ten zu neuen Formen in Wirtschaft, Bildung und Kultur, förderten natio­ nale, politische und soziale Befrei­ ungsbewegungen, inspirierten Künst­ler und Kulturschaffende weit über die Grenzen Russlands hinaus und forderten das Wertesystem der alten europäischen Gesellschaften heraus. Damit einher gingen jedoch von Anfang an politische Gegen­

bewegungen, Terror und gewalt­ same Unterdrückungsmaßnahmen. Die umwälzenden Geschehnisse im größten Land Europas führten zu einem neuen politischen System, das im Gegensatz zu der parlamen­ tarisch-demokratischen Entwick­ lung anderer europäischer Staaten stand. Dies war der Ausgangspunkt für eine anhaltende Auseinander­ setzung unterschiedlicher politi­ scher Modelle in Europa und prägte das gesamte 20. Jahrhundert.

Abb. rechts Eine Arbeiterfamilie richtet ihre neue Wohnung ein. Moskau, Foto 1927



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● Ausstellung im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr, Dresden in Vorbereitung

Gewalt und Geschlecht Herausgeber: Militärhistorisches Museum der Bundeswehr 28 × 21 cm, Festeinband Essayband etwa 430 Seiten, etwa 260 Abb. etwa 48 € (D), 49,40 € (A), 64,80 CHF ISBN 978-3-95498-323-0 Katalog etwa 400 Seiten, etwa 500 Abb. etwa 48 € (D), 49,40 € (A), 64,80 CHF ISBN 978-3-95498-322-3 beide Bände im Schuber etwa 68 € (D), 70 € (A), 91,80 CHF ISBN 978-3-95498-324-7 erscheint voraussichtlich Ende 2017

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Hat Gewalt ein Geschlecht? Entsprechen traditionelle Vorstel­ lungen von »männlichem« und »weiblichem« Verhalten und Emp­ finden tatsächlich der Natur des Menschen? Lässt sich die Komple­ xität menschlicher Emotionen im Modell des aggressiven Mannes und der friedfertigen Frau abbilden? Ist Gewalthandeln eher im Wesen des Mannes angelegt, und ist Gewalt vorrangig männlich moti­ viert? Sind Männer die »vollzie­ hende Gewalt« in einem Gesell­ BLICK INS BUCH

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schafts- und Partnerschaftssystem, dem eine evolutionäre Arbeits­ teilung zugrunde liegt? Oder zer­ brechen diese tradierten Ordnungs­ systeme an der Lebensrealität und den Anforderungen einer mo­­der­­nen Welt? Sind feste Ge­­schlechterrollen ausschließlich soziale Konstruktio­ nen, die zwischen den Individuen auch ganz anders ausgehandelt werden könnten? Über vierzig Autoren unterschied­ licher Fachrichtungen haben sich mit diesen Fragen beschäftigt. Interdisziplinäre Blickwechsel entwer­fen ein aufregendes und erkenntnisreiches Panoptikum zum Spannungsfeld zwischen Gewalt und Geschlecht. Überraschende Assoziationen und Querverweise in die Geschichte der Menschheit

erschüttern vermeintliche Gewiss­ heiten. Überzeugungen werden aufgebaut und wieder eingerissen, Vorstellungen hinterfragt und dekonstruiert: Männer sind dabei keineswegs nur Täter und Frauen keineswegs nur Opfer – Vergangen­ heit, Gegenwart und Zukunft sind weitaus spannungsreicher.

Abb. rechts »Hurra! Heute abend ist Mobil­ machung. Zu zweit und auch auf braven Parties. – MM der Sekt mit dem gewissen Extra.« Sektwerbung, 1970 Abb. Seite 1: Max Ernst: Die Jungfrau ­züchtigt den Jesus­ knaben vor drei Zeugen, 1926



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● Ausstellung »ALLES IN ALLEM. Die Gedankenwelt des mystischen Philosophen Jacob Böhme« im Residenzschloss, Staatliche Kunststammlungen Dresden 26. 8. bis 19. 11. 2017

Alles in Allem

Grund und Ungrund

Die Gedankenwelt des mystischen Philosophen Jacob Böhme – Denken · Kontext · Wirkung

Der Kosmos des mystischen Philosophen Jacob Böhme – Aufsatzband

Herausgeber: Staatliche ­Kunstsammlungen Dresden, ­Claudia Brink, Lucinda Martin 196 Seiten, 124 farbige Abb. in deutscher Sprache 26 × 22 cm, Klappenbroschur 18 € (D), 18,60 € (A), 24,30 CHF ISBN 978-3-95498-328-5

Herausgeber: Staatliche ­Kunstsammlungen Dresden, ­Claudia Brink, Lucinda Martin 216 Seiten, 33 farbige Abb. Essays in deutscher oder englischer Sprache, Zusammenfassungen je in Englisch und Deutsch 26 × 22 cm, Klappenbroschur 22 € (D), 22,70 € (A), 29,70 CHF ISBN 978-3-95498-327-8

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Beide Bände zusammen 35 € (D), 36 € (A), 47,30 CHF 978-3-95498-333-9

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Jacob Böhme (1575 – 1624) gehört zu den wichtigsten deutschen Den­ kern und hat Literatur, Philosophie, Religion und Kunst bis heute ge­­ prägt. 100 Jahre nach dem Beginn der Reformation war es das Anlie­ gen Böhmes, dem Bedürfnis nach einer tief­greifen­den spiri­tuellen und philo­so­phischen Erneuerung Gehör zu verschaffen. Als Auto­didakt bewegte er sich auf ganz unter­ schied­lichen Wissens­gebieten, stif­ tete Quer­verbin­dungen zwischen den Disziplinen und warf Fragen auf, die heute eine bemerkens­werte Aktualität besitzen. Seine Ideen wurden in Literatur und Kunst immer wieder aufgegriffen und in unter­schied­liche Richtungen weiter­ ent­wickelt. Erst in den letzten Jah­ ren haben Böhmes Schriften hierzu­

lande auch in der Wissen­schaft eine stärkere Aufmerk­samkeit erfahren. In den Bänden werden Böhmes Leben und Gedanken­welt vorge­ stellt, der kulturelle und historische Kontext seiner Zeit sowie Aspekte der Rezeption aufgezeigt. Im Auf­ satzband werden vertiefend Kern­ begriffe im Denken Böhmes disku­ tiert, darunter Schöpfung, Philo­ sophia, Pilger­schaft, Gnaden­wahl, Geburt, Wieder­geburt, Finsternis und Licht, sowie die Rolle Böhmes als philoso­phischer Weg­bereiter im 17. Jahrhundert beleuchtet.

Abb. rechts Nicolaus Häublin, Bildnis Jacob Böhmes mit allegorischer Rahmung, Amsterdam 1677



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● Ausstellung »The Great Graphic Boom« in der Staatsgalerie Stuttgart 14. 7. bis 5. 11. 2017

The Great Graphic Boom Amerikanische Kunst 1960 – 1990

Herausgeber: Staatsgalerie Stuttgart 256 Seiten, 170 farbige Abb. 30,5 × 23,5 cm, Festeinband 38 € (D), 39,10 € (A), 51,30 CHF ISBN 978-3-95498-288-2

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In den 1950er und 1960er Jahren entwickelte sich das Kunstleben in den USA mit großer Kreativität und Originalität. Den Grundstein legte der Abstrakte Expressionismus der New York School, gefolgt von künst­ lerischen Phänomenen wie Neo Dada, Hard Edge, Pop Art und Mini­ malismus. Die Künstler dieser Strö­ mungen verbindet die intensive Auseinandersetzung mit den Tech­ niken der Druckgraphik: Selten zuvor wurde mit solchem Eifer und solcher Kreativität radiert und litho­ grafiert, wurden alte mit neuen, teils kunstfernen Drucktechniken kombiniert. Einzelblätter, Portfolios und Künstlerbücher entstanden in großer Zahl. Vor allem die Künstler der Pop Art reagierten damit auf die industrielle Massenfertigung

wie auch die Werbesprache der Medien. Zudem war die Grafik seit ihrer Entstehung im frühen 15. Jahr­ hundert ein bevorzugtes Medium, in dem auch und besonders gesell­ schaftliche und politische Inhalte vermittelt werden, wodurch ihr ein eigener, selbständiger Stellenwert innerhalb der künstlerischen Gat­ tungen zukommt. Das besondere Interesse der Künst­ ler an der Graphik wurde gefördert durch bedeutende Druckwerkstät­ ten, die ab den späten 1950er Jah­ ren gegründet wurden, wie Univer­ sal Limited Art Editions (ULAE) oder Gemini G.E.L. Mit rund 1 200 Blättern von über 130 Künstlern gehört die Sammlung amerikanischer Graphik in der Staatsgalerie Stuttgart heute zu

den international bedeutendsten ihrer Art. Aus ihr präsentiert der Katalog Werke von John Baldessari, Lee Bontecou, Louise Bourgeois, Sam Francis, Helen Frankenthaler, Robert Indiana, Jasper Johns, Donald Judd, Ellsworth Kelly, ­Willem de Kooning, Roy Lichten­ stein, Agnes Martin, Robert Motherwell, Bruce Nauman, Bar­ nett Newman, Jackson Pollock, Robert Rauschenberg, Ed Ruscha, Richard Serra, Frank Stella, Cy Twombly und Andy Warhol.

Abb. rechts Andy Warhol, Liz, 1964



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● Ausstellung »Johannes Grützke« in den Kunst­sammlungen Chemnitz 1. 10. 2017 bis 14. 1. 2018

Johannes Grützke »Kunst ist nicht modern, sondern immer!«

Herausgeber: Ingrid Mössinger, Anja Richter, Stephan Dahme, Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser 216 Seiten, 205 meist farbige Abb. 30 × 24 cm, Festeinband 28 € (D), 28,80 € (A), 37,80 CHF ISBN 978-3-95498-318-6

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»Moderne Kunst ist Blödsinn. Ich habe damit nichts zu tun. Kunst ist nicht modern, sondern immer.« Dieser Ausspruch des Malers Johan­ nes Grützke (1937 – 2017) gibt das Wesentliche seiner Kunstauffas­ sung wieder. Grützke setzte eine eigenständige stilistische Positio­ nierung gegen den Zeitgeist – gegenständlich, mit Ironie und einem bisweilen satirischen Realis­ mus näherte er sich den von ihm dargestellten Personen und Szenen. Dies ist nicht nur an den in diesem Band abgebildeten über 200 Gemäl­ den, Grafiken und (wenigen) Plasti­ ken nachvollziehbar. In einem Inter­ view äußerte sich Grützke selbst zu Aspekten seiner künstlerischen Hal­ tung, vor allem aber zu seiner lan­ gen Freundschaft und Zusammen­

arbeit mit dem Galeristen und Sammler Dr. Alfred Gunzenhauser, dem das Chemnitzer Museum Gun­ zenhauser heute einen Bestand von Werken aus allen Jahrzehnten sei­ nes Schaffens verdankt. Die Präsen­ tation dieses Bestandes steht im Mittelpunkt des Bandes. Die Ord­ nung in Themenkreise wie Sagen und Mythen, Porträt und Selbst­ porträt, Gestik, Mimik und Ritual zeigt dabei Bezüge zwischen wie­ derkehrenden Sujets, Metaphern, Symbolen und Allegorien in Grütz­ kes Schaffen auf. In begleitenden Essays wird neben der Beziehung zu Gunzenhauser auch Grützkes Arbeit für das Thea­ ter thematisiert: In der Zusammen­ arbeit mit dem Regisseur Peter Zadek konnte sich der Maler als

einer der maßgeblichen Bühnen­ bildner des deutschsprachigen Thea­ters in den letzten beiden Jahr­ zehnten des 20. Jahrhunderts pro­ filieren. Eine ausführliche und bebilderte Biografie würdigt zudem das Leben. Damit fungiert dieser Band nicht nur als Bestandsverzeichnis der Chemnitzer Sammlung zum Œuvre Grützkes, sondern auch als erste umfangreiche retrospektive Gesamtschau auf sein Werk.

Abb. rechts Johannes Grützke, Dirk Vogeley als Schauspieler, 1984



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● Ausstellung »Jacques Lipchitz« in den Kunstsammlungen Chemnitz 29. 10. 2017 bis 28. 1. 2018

Jacques Lipchitz Herausgeber: Ingrid Mössinger, Karin Sagner, Kunstsammlungen Chemnitz etwa 304 Seiten, etwa 180 Abb. 24 × 30 cm, Festeinband in deutscher und englischer ­Sprache etwa 38 € (D), 39,10 € (A), 51,30 CHF ISBN 978-3-95498-342-1 erscheint am 30. 10. 2017

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Jacques Lipchitz

Anlässlich der generösen Schen­ kung von 34 Werken der Jacques and Yulla Lipchitz Foundation und ihres Präsidenten Hanno D. Mott präsentieren die Kunstsammlungen Chemnitz repräsentative Werke aus allen Schaffensphasen des franzö­ sisch-amerikanischen Bildhauers Jacques Lipchitz. Lipchitz ist einer der herausragen­ den Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Geboren 1891 in Litauen, lebte er seit 1909 in Paris und floh 1941 vor den deutschen Besatzern von Frankreich nach New York. In den USA erhielt er zahlreiche öffentliche Großaufträge, sein Werk wurde mit Ausstellungen und Preisen gewür­ digt. Am 16. Mai 1973 starb Jacques Lipchitz auf Capri. Er wurde in Jeru­ salem bestattet.

Unter dem Einfluss von Künstlern wie Picasso und Juan Gris schuf ­Lipchitz in Paris kubistische Werke. Später löst er sich von dieser For­ mensprache, die Formen wurden organischer, öffneten sich zum Raum. Lipchitz gestaltete mit sei­ nen kraftvollen Figuren und aus­ drucksstarken Gruppen oft mytho­ logische und biblische Themen, die er auch als Kommentar zu aktuel­ len politischen Entwicklungen sah. Sowohl die künstlerische Entwick­ lung als auch das ikonografische Spektrum des Künstlers sind an den in diesem Band vorgestellten Wer­ ken ablesbar. Zur Schenkung an die Kunstsamm­ lungen Chemnitz gehört ein spek­ takuläres, 2,13 Meter hohes Plastilin­ modell, das Lipchitz 1942 bis 1945

für den Bronzeguss »Benediction« schuf, der sich ehemals in der Kol­ lektion des Museum of Modern Art in New York befand und dort zusammen mit den »Les Demoi­ selles d’Avignon« von Pablo Picasso ausgestellt war. Dieses außer­ ordent­liche Modell wurde an der Hochschule für Bildende Künste Dresden sorgfältig restauriert. Nach seiner Überführung aus dem ehemaligen Atelier von Jacques ­Lipchitz in Hastings-on-Hudson, USA, ist es nun in Chemnitz welt­ weit erstmals öffentlich zu sehen.

Abb. rechts Jacques Lipchitz, Raub der Europa, 1941



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● Ausstellung »Kraftfelder« im Ernst Barlach Haus Hamburg 2. 7. bis 12. 11. 2017 ● Ausstellung in den Staatlichen Kunst­sammlungen Dresden, ­Albertinum 15. 12. 2017 bis 15. 4. 2018

Carl Lohse Kraftfelder. Die Bilder 1919/21

Herausgeber: Karsten Müller, Ernst Barlach Haus Hamburg 136 Seiten, 95 farbige Abb. 24 × 21 cm, Festeinband 25 € (D), 25,80 € (A), 33,80 CHF ISBN 978-3-95498-313-1

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Ein Maler, der um 1920 ein fulmi­ nantes Œuvre schafft, als Hoff­ nungsträger gefeiert wird, seine Künstlerexistenz für Jahre gegen ein Leben als Straßenbahnschaffner eintauscht und bis heute als Geheimtipp gilt: Der Hamburger Carl Lohse (1895 – 1965) zählt zu den erstaunlichsten Querköpfen in der Kunst der Moderne. Nach früher Förderung durch den Hamburger Kunsthallendirektor Alfred Lichtwark, nach Studium, Kriegsdienst und Gefangenschaft geht Carl Lohse im Oktober 1919 nach Bischofswerda bei Dresden und erlebt dort bis April 1921 einen wahren Schaffensrausch: In andert­ halb Jahren entstehen rund 130 Gemälde, dazu Gipsplastiken und Zeichnungen. Von der Malerei

Vincent van Goghs begeistert, mit dem Expressionismus von Brücke und Blauem Reiter vertraut, wie die Künstlerfreunde in der Dresdner Sezession Gruppe 1919 aufgeschlos­ sen für die neuesten Spielarten von Kubismus, Futurismus und Kons­ truktivismus, dringt Carl Lohse rasant zu bemerkenswerter Eigen­ ständigkeit vor. Gleichsam aus dem Stand malt er eindrückliche Figu­ ren- und Landschaftsbilder, Por­ träts, Stillleben, Industriedarstel­ lungen, Stadt­ansichten und »kos­ mische« Kompositionen: Rasant dringt der junge Expressionist zu bemerkenswerter Eigenständigkeit vor. Er malt virtuos, vehement und mit koloristischem Wagemut. Ungestüm experimentiert er mit unterschiedlichen Bildsprachen –

und erreicht Wegweisendes. ­Kriti­ker sind begeistert, doch Lohse bricht radikal mit der Kunst. Die furiose Werkgruppe von 1919/21 bleibt ein faszinierender Solitär. Dieser Band vereint mehr als 50 Hauptwerke von Carl Lohse aus bedeutenden öffentlichen und ­privaten Sammlungen. Er lädt zu einer außergewöhnlichen Entde­ ckung ein.

Abb. rechts Carl Lohse, Jazzsänger, etwa 1920


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● Ausstellung »Hawai‘i« im Linden-Museum Stuttgart 14. 10. 2017 bis 13. 5. 2018

Hawai‘i Königliche Inseln im Pazifik

Herausgeber: Ulrich Menter, Inés de Castro, Stephanie Walda-Mandel etwa 270 Seiten, etwa 400 Abb. 27 × 21 cm, Festeinband etwa 28 € (D), 28,80 € (A), 37,80 CHF ISBN 978-3-95498-343-8 erscheint am 14. 10. 2017

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Mark Twain beschrieb Hawai‘i 1866 als die »lieblichste Inselflotte, die je in einem Ozean ankerte«. Ganz anders urteilte Augustin Krämer, der spätere Direktor des LindenMuseums in Stuttgart, bei seiner Ankunft in Honolulu im Jahr 1897: »Hawai‘i das Paradies des Pacific zu nennen, ist ein Zeichen kenntnis­ losen Urteils. Man könnte es eher die Hölle nennen, was im Hinblick auf den Kilauea besonders passend erscheinen möchte.« Unbeschadet der individuellen Sichtweisen mögen diese Beschreibungen aber auch für die profunden gesell­ schaftlichen Umwälzungen stehen, die Hawai‘i im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts erlebte. Dieser Band rückt Kunst, Kultur und Geschichte, Gegenwart und Ver­

gangenheit der indigenen Hawaiier in den Fokus. Sie sind Nachfahren jener polynesischen Seefahrer, die vor mehr als 1 500 Jahren den Archi­ pel entdeckten und ein großes Gemeinwesen begründeten. Mit unterschiedlichen Perspektiven richten die Autorinnen und Autoren den Blick auf Kunst, Politik und Gesellschaft Hawai‘is. Sie beleuchten dabei so unterschiedliche Aspekte wie die politische Geschichte des Königreichs Hawai‘i, die Rolle von Kunst und Fotografie im 19. Jahr­ hundert, die Geschichte des Wel­ lenreitens, die Entwicklung euro­ päischer Südseeklischees oder die Biografie eines Hawaiiers im Berlin des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt des Buches stehen über 250 eindrucksvolle Kunstwerke

und Alltagsgeräte aus mehr als 250 Jahren hawaiischer Geschichte, die Einblicke in das Leben auf den »Königlichen Inseln« geben. Die Objekte aus bedeutenden natio­ nalen und europäischen Museen sowie Privatsammlungen spannen dabei den Bogen von den frühesten erhaltenen Zeugnissen aus der Zeit der europäischen Entdeckung durch James Cook im Jahre 1778 bis zur lebendigen indigenen Kunstszene im Hawai‘i des 21. Jahrhunderts.

Abb. rechts Manufaktur Josef Dufour, Tod Kapitän Cooks auf Hawai‘i, Bahn einer Tapete, 1805



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● Ausstellung »Silberglanz« im Landesmuseum Hannover 29. 9. 2017 bis 18. 2. 2018

Silberglanz Von der Kunst des Alters Herausgeber: Katja Lembke, Lisa Felicitas Mattheis 264 Seiten, 171 farbige Abb. 26 × 21 cm, Klappenbroschur 34 € (D), 35 € (A), 45,90 CHF ISBN 978-3-95498-335-3

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Was verbindet den ägyptischen Pharao Sesostris mit dem griechi­ schen Philosophen Aristoteles und Kaiserin Auguste Viktoria? Sie alle haben uns Bilder in reifem Alter hinterlassen, zeigen uns ihre silber­ nen Haare, Krähenfüße oder Falten­ gruben. Alter wird in diesen Bildern mit Erfahrung und Wissen verbun­ den, mit Reife und Würde. Von Cranach bis Corinth, von Len­ bach bis Liebermann, von Slevogt bis Cindy Sherman vereint dieser Katalog Porträts, die die Vielfalt der Altersbildnisse wiedergeben. In Themenbereichen werden die unterschiedlichen Intentionen vorge­stellt, die den Kunstwerken zugrunde liegen: Weisheit, Macht, Repräsentation, Erinnerung, aber auch lange verdrängte Sujets wie

Sexualität oder das oft diffamierte Bild des sozialen Abstiegs im Alter. In der Werbung wird die Generation 60 + immer präsenter und zeigt die gesellschaftlichen Veränderungen gegenüber der älteren Generation, die wir aktuell erleben. Dabei zeigt sich, dass Alter ganz entscheidend von der eigenen Ein­ stellung abhängt. Altern ist ein kul­ turelles Konstrukt. Was gilt als alt, und wie sehen diese Verhandlung des Alters in den jeweiligen Epo­ chen aus? In dem Band werden diese grundlegenden Fragen formu­ liert und der Versuch unternom­ men, die oft unbewussten Einstel­ lungen zu Alter bzw. zum Altern und ihre historische wie kulturelle Bedingtheit aufzuzeigen. Drei Begriffe prägen dabei die Diskus­

sion: erstens die Differenz, die eine Lebensphase Alter konstruiert, zweitens die Normen, die bestimmte Erwartungen an ältere Menschen definieren, und drittens die Ambi­ valenz positiver und negativer Ste­ reotype. Mit heraus­ragenden Kunstwerken von der Antike bis in die Gegen­wart aus den USA, Italien, Groß­britan­ nien, der Schweiz und bedeu­tenden deutschen Samm­lungen wie Berlin, Frankfurt oder München wird ein neuer Blick auf ein altes Thema geworfen, das uns alle betrifft und berührt.

Abb. rechts Bernhard Heisig, Atelierbesuch (Bildnis Helmut Schmidt), 1986



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● Ausstellung »Barocke Elfenbeinkunst« im Residenzschloss, Staatliche Kunstsammlungen Dresden 12. 10. 2017 bis 21. 1. 2018 ● Wissenschaftlicher Bestands­ katalog zur Elfenbeinkunst Seite 32

An-Sichten Barocke Elfenbeinkunst im Dialog der Künste Herausgeber: Jutta Kappel, ­Staatliche Kunstsammlungen ­Dresden, Grünes Gewölbe 112 Seiten, 53 farbige Abb. 21 × 17 cm, Klappenbroschur 19,90 € (D), 20,50 € (A), 26,90 CHF ISBN 978-3-95498-344-5 erscheint am 12. 10. 2017

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Eine exklusive Auswahl aus der facettenreichen Sammlung an barocker Elfenbeinkunst des Grü­ nen Gewölbes bildet das Zentrum der kleinen Kabinettausstellung, die in der handlichen Publikation ebenso vorgestellt wird wie erle­ sene Leihgaben aus den Dresdner Sammlungen, aber auch aus Museen in Deutschland und Frank­ reich. Elfenbeinwerke des 17. und 18. Jahrhunderts treten dabei in ebenso erstaunliche wie exemplari­ sche »Dialoge« sowohl miteinander als auch mit Werken der Malerei, Grafik, Skulptur, mit Kleinbronzen, Medaillen, Zeichnungen und Kost­ barkeiten der Schatzkunst. Die Besten unter den Elfenbein­ künstlern des Barock zeichneten

sich durch ihre Mehrfachbegabun­ gen aus: Sie konnten nicht nur mit subtiler Präzision in Elfenbein schneiden, sondern waren auch Zeichner, hervorragende Steinbild­ hauer oder Schöpfer von Kleinbron­ zen. Damit fallen Schlaglichter auf die zum Teil komplizierten Entste­ hungsprozesse von Werken. Die Rötelzeichnung des berühmten Barockbildhauers Georg Petel mit dem Heiligen Sebastian etwa war eine Vorstudie für eine überlebens­ große Holzstatue und illustriert die eindringliche Beschäftigung des Künstlers mit diesem Thema, das er in einer signierten Elfenbeinstatu­ ette 1630/31 grandios im Kleinfor­ mat umgesetzt hat. Als Vorlagen dienten den Elfenbeinkünstlern

immer wieder grafische Blätter, die einen reichen Fundus für Ideen­ findungen boten. Dass dabei die Grenzen zwischen Inspiration, Adaption, stilistischen wie ikono­ grafischen Parallelen fließend sind, zeigt dieser Band, in dem sich ins­ gesamt 40 Kunstwerke unter­ schiedlicher Gattungen und Genres für teils unerwartete An-Sichten öffnen und einander auf unter­ schiedlichen Bedeutungsebenen begegnen.

Abb. rechts Melchior Barthel, Venus mit Amor und Cleopatra mit Schlange, ­Venedig, 1654/55 – 1659


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● Ausstellung »Porcelaine royale« im Herzog Anton Ulrich Museum Hannover 7. 9. bis 10. 12. 2017

Porcelaine royale Napoleons Bedeutung für Sèvres und Fürstenberg

Herausgeber: Martina Minning, Jochen Luckhardt, Herzog Anton Ulrich-Museum, Kunstmuseum des Landes Niedersachsen 168 Seiten, 185 farbige Abb. 20,5 × 16,5 cm, Klappenbroschur 25 € (D), 25,80 € (A), 33,80 CHF ISBN 978-3-95498-329-2

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Das Herzog Anton Ulrich-Museum verfügt über einen kleinen, erlese­ nen Bestand von Tafelgeschirr, ­Tassen, Medaillons und Skulpturen der ehemaligen Kaiserlichen Manu­ faktur Sèvres aus der Zeit des Empire. Dieser hat eine große kunsthistorische Bedeutung, er illustriert aber auch die tiefgreifen­ den politischen Um­­brüche in der napoleonischen Ära, von denen Braunschweig ab 1806 unmittelbar betroffen war. Denn das erlesene Sèvres-Porzellan gelangte 1816 mit der Rückführung der von Napoleon 1806/07 geraubten Kunstwerke nach Braunschweig – als Ausgleich für Porzellan aus der Porzellan­ manu­faktur Fürstenberg, der 1747 ge­­grün­de­ten herzoglichen Manu­ faktur des Braunschweiger Landes,

das für die Kaiserliche Manufaktur bei Paris beschlagnahmt worden war. Diese Stücke und zahlreiche wei­ tere französische und Fürsten­ berger Porzellane zeugen von der Strahlkraft des von Napoleon pro­ pagierten Kunststils, der den Geschmack Europas für mehrere Jahrzehnte prägen sollte. Damit bekommt diese Episode, die zunächst mit Raub und Zerstörung und schließlich dem Abriss des Schlosses Salzdahlum verbunden wird, auch einen positiven kultur­ historischen Aspekt – mit dem Aus­ tausch der qualitätvollen Porzellane ging die direkte Vermittlung franzö­ sischer Kultur und Kunst einher. Die einst in Braunschweig beschlag­ nahmten Gegenstücke ihrerseits

sind zum Teil heute noch im Musée national de Céramique in Sèvres vor den Toren von Paris erhalten. Der Band zeichnet diese historisch belegten künstlerischen Wechsel­ beziehungen nach, stellt den Braunschweiger Bestand an SèvresPorzellan erstmals vollständig vor und beschreibt in mehreren Essays den historischen und wirtschaft­ lichen Kontext dieser Kunstgüter.

Abb. rechts Kaiserliche Manufaktur Sèvres, Teller aus dem Dessertservice Service Marli d’or mit D ­ arstellung eines Pfaus, 1809



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● www.900jahre-zwickau.de

Chronik Zwickau Herausgeber: Kulturamt der Stadt Zwickau 27 × 24 cm, Festeinband erscheint am 20. 11. 2017 3 Bände im Schuber inkl. Kartenmappe 79 € (D), 81,30 € (A), 106,60 CHF Subskriptionspreis bis 20. 11. 2017: 59 € (D), 60,70 € (A), 79,60 CHF ISBN 978-3-95498-267-7

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Band I Von den Anfängen bis zum 18. Jahrhundert etwa 224 Seiten, etwa 120 Abb. 29 € (D), 29,90 € (A), 39,20 CHF ISBN 978-3-95498-263-9 Band II Vom Beginn der industriellen Revolution bis in die Gegenwart 29 € (D), 29,90 € (A), 39,20 CHF etwa 240 Seiten, etwa 180 Abb. ISBN 978-3-95498-264-6

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Band III Eine Chronik in Zahlen, Fakten und Bildern etwa 400 Seiten, etwa 200 Abb. 29 € (D), 29,90 € (A), 39,20 CHF Subskriptionspreis bis 20. 11. 2017: 19 € (D), 19,60 € (A), 25,60 CHF ISBN 978-3-95498-265-3 Die neue dreibändige Stadtchronik stellt die 900-jährige Geschichte Zwickaus ausführlich dar. In Band I und II werden in quellen­ basierten A ­ rtikeln zu größeren his­ torischen Abschnitten Ereignisse und Zusammenhänge thematisiert, die prägend für den jeweiligen Zeit­ raum waren. Ergänzend werfen kurze Biografien Schlaglichter auf bedeutende Persönlichkeiten der Stadtgeschichte und deren Schaf­ fen. Ein extra Kapitel ist dem Zwi­

ckauer Steinkohlenbergbau gewid­ met. Zudem beschreibt in einem sehr persönlichen Beitrag der Autor und Kabarettist Bernd Lutz Lange die jüngste Vergangenheit seit der friedlichen Revolution 1989/90. Band III gibt die Stadtgeschichte kompakt wieder: in Fakten und Ereignissen anhand eines Zeit­ strahls sowie in statistischen Über­ sichten, zum schnellen Informieren und Nachschlagen. Zur besseren Hand­habung der Chronik sind den Bänden ein Namens- und ein Orts­ register angefügt. Die Kartenmappe enthält sechs ­historische Stadtpläne.

Abb. rechts VEB Sachsenring, Montageband für den Trabant 601



K U N ST

NEU

Wunsch & Wirklichkeit Porträts aus der Sammlung Clemens Sels Museum Neuss

Herausgeber: Romina Friedemann, Stadt Neuss 184 Seiten, 185 meist farbige Abb. 21 × 16,5 cm, Klappenbroschur 18 € (D), 18,60 € (A), 24,30 CHF ISBN 978-3-95498-338-4 Im 19. und 20. Jahrhundert war das Porträt bei Künstlern wie Auftrag­ gebern äußerst beliebt. Dieses Phä­ nomen spiegelt sich auch in den zahlreichen und hochkarätigen Werken dieser Gattung im Besitz des Clemens Sels Museums Neuss wieder. Der Katalog »Wunsch & Wirklichkeit« widmet sich dieser reichen Sammlung an Porträts und untersucht sie unter aktuellen Gesichtspunkten. Sprichwörtlich in den Fokus rückt die Fotografie dabei als »Konkurrenzmedium«, welches die Porträtmalerei seit ihrer Erfindung vor neue Heraus­ forderungen stellt. In der Gegen­ überstellung von gemalten, grafi­ schen, gezeichneten oder plasti­ schen Porträts mit Fotografien, wel­ che dieselbe Person präsentieren, werden nicht nur Gemeinsam­ keiten in der Darstellungsweise aufgezeigt, sondern auch die ekla­ tante Unterschiedlichkeit der Medien.

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Revolutionär! Russische Avantgarde aus der Sammlung Vladimir Tsarenkov

Unter italischen Himmeln Band 1: Italienische Landschaft der Romantik Band 2: Italienbilder zwischen Romantik und Realismus

Herausgeber: Ingrid Mössinger, ­Brigitta Milde, Kunstsammlungen Chemnitz 424 Seiten, 428 meist farbige Abb. 31,5 × 24,5 cm, Festeinband 48 € (D), 49,40 € (A), 64,80 CHF ISBN 978-3-95498-269-1

Herausgeber: Staatliche Kunst­ sammlungen Dresden, Heike Bieder­mann, Andreas Dehmer 300 Seiten, 181 farbige Abb. 30 × 23 cm, Festeinband 39,80 € (D), 41 € (A), 53,70 CHF ISBN 978-3-95498-293-6

Zwischen 1905 und 1920 erschüt­ terten Revolutionen, Krieg und Bür­ gerkrieg das alte Russland. Zugleich wagten Künstler einer jungen Generation einen ästhetischen und visionären Aufbruch. Sie kooperier­ ten in Ausstellungen und Publikati­ onen mit der westeuropäischen Avantgarde und entwickelten eigene künstlerische Spielarten wie den Kubofuturismus oder den Sup­ rematismus. Die Londoner Sammlung Vladimir Tsarenkov veranschaulicht die ästhetische Revolte und die sozial­ utopische Zielrichtung dieses Auf­ bruchs in Gemälden, Zeichnungen und Grafiken von Natalja Gontscha­ rowa, Kasimir Malewitsch, Alexan­ der Deineka und vielen anderen bedeutenden Künstlern ebenso wie in Entwürfen für den angewandten Bereich. Einen Glanzpunkt der Sammlung bilden die zahlreichen hochkarätigen Porzellane dieser Epoche mit konstruktivistischem oder agitatorischem Dekor.

Das intensive Licht des »reinen blau­­en italischen Himmels« vermit­ telte Seherlebnisse, die kaum an­­ ders­­wo zu erfahren waren. Aber nicht nur damit zog Italien Künstler magnetisch an: Es verzauberte ebenso mit seinen rauen und elegi­ schen Land­schaften, den antiken Stätten sowie dem Reichtum an Renaissance­kunst. Erfahrbar wird diese Faszination in vielen Werken deutscher italien­ reisender Künstler – von Jakob Phi­ lipp Hackert über Carl Blechen und Ludwig Richter bis hin zu Adolph Menzel und Max Klinger. Die Staat­ lichen Kunst­sammlungen Dresden besitzen einen reichen Bestand an solchen Bildern. Während im ersten Band die Entdeckung der Land­ schaft im 19. Jahrhundert nachvoll­ zogen wird und die Gemälde in einen Dialog mit ausgewählten Texten zeitgenössischer Schrift­ steller treten, entfalten in Band 2 die vielgestaltigen Italien­bilder und ihre Entwicklung von der Epoche des Klassizismus und der Romantik bis hin zu den Strömungen des Rea­ lismus und des Fin de Siècle ein beein­druckendes Panorama.

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NEU

Aufbruch Flora

Nackt und bloß

Meisterwerke aus der Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler

Lovis Corinth und der Akt um 1900

Herausgeber: Staatsgalerie Stuttgart, Angelika Affentranger-Kirchrath, Christiane Lange, Neela Struck 100 Seiten, 128 farbige Abb. 28,5 × 22 cm, Festeinband 24 € (D), 24,70 € (A), 32,40 CHF ISBN 978-3-95498-286-8

Barbara Martin 120 Seiten, 108 meist farbige Abb. 26 × 21 cm, Klappenbroschur 24 € (D), 24,70 € (A), 32,40 CHF ISBN 978-3-95498-295-0

Zwischen 1906 und 1936 trug das Schweizer Ehepaar Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler in seinem Wohnhaus in Winterthur – der Villa Flora – eine umfangreiche Samm­ lung post­impressionis­tischer Kunst zusammen. Schwer­punkte der ein­ zigartigen Kollektion liegen bei den Nabis-Künstlern Félix Vallotton, Pierre Bonnard und Édouard Vuil­ lard sowie den Fauves um Henri Matisse. Durch ihre Werke und den freundschaftlichen Austausch der Sammler mit den Künstlern wurde die »Flora« zu einem Ort der Einheit von Kunst und Leben. Ein Aufbruch in die Moderne nahm hier seinen Anfang und wirkte weit über die Grenzen des privaten Mäzenaten­ tums hinaus auch befruchtend für das öffentliche Sammeln.

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Kaum ein anderes Motiv ist so zen­ tral für das Œuvre Lovis Corinths wie der Akt. Den nackten mensch­ lichen Körper zeigt der Künstler in verschie­densten Varianten: als Modell­studie im Atelier, mit ironi­ schem Blick auf antike Mythen, in sinnlich-intimen Szenen. Corinths ebenso lebens­nahe wie ausdrucks­ starke Aktbilder, aber auch seine theoretische Ausein­ander­setzung mit dem Sujet werden in diesem Band erstmals im Kontext ihrer Zeit beleuchtet. Dabei zeigt sich in der Gegen­über­ stellung mit Zeit­genossen wie Edgar Degas, Max Slevogt oder Paula Modersohn-Becker eine Epo­ che im Umbruch: zwischen dem Festhalten an Tradiertem und dem Beginn der Moderne, zwischen Prü­ derie und aufkom­mender Frei­kör­ per­­kultur-Bewegung.

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Die Sammlung Claus Hüppe in Chemnitz

Auguste Rodin in der Dresdener Galerie

Herausgeber: Ingrid Mössinger, Kunstsammlungen Chemnitz 80 Seiten, 50 farbige Abb. 30 × 24 cm, Festeinband 24 € (D), 24,70 € (A), 32,40 CHF ISBN 978-3-95498-238-7

Herausgeber: Astrid Nielsen, Staat­ liche Kunstsammlungen Dresden, Skulpturensammlung etwa 64 Seiten, etwa 30 Abb. 21 × 17 cm, Klappenbroschur 9,80 € (D), 10,10 € (A), 13,20 CHF ISBN 978-3-95498-346-9

Die Werke der Sammlung Claus Hüppe befinden sich seit 2010 als Dauer­leih­gabe in den Kunst­samm­ lungen Chemnitz und ergänzen in groß­zügiger Weise den während der Zeit der National­sozialisten stark dezimierten Bestand des Museums. Die Werke von Fernando Botero, Heinrich Campendonk, Marc Chagall, Lucas Cranach d. Ä., Otto Dix, Kees van Dongen, Raoul Dufy, Lyonel Feininger, Alexej von Jawlensky, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, August Macke, Edvard Munch, Gabriele Münter, Ernst ­Wilhelm Nay, Emil Nolde, Christian Rohlfs und Karl Schmidt-Rottluff werden in diesem Band erstmals gemeinsam publiziert.

Auguste Rodin (1840 – 1917) hat die Bildhauerei eines ganzen Jahrhun­ derts geprägt. Die Dresdner Skulp­ turensammlung konnte bis 1912 mit insgesamt 20 Werken die größte Rodin-Sammlung in Deutschland anlegen – vielleicht auch die unge­ wöhnlichste, denn neben Bronzen und einem Marmorwerk sind es vor allem Gipsplastiken, die diesen Bestand ausmachen. Rodin schätzte die ästhetische Wirkung von Gips. Zudem hatte der Bildhauer ein gro­ ßes Interesse an dem damals noch jungen Medium der Fotografie und nutzte dieses zur Verbreitung sei­ ner Werke und zu deren Interpreta­ tion. In Zusammenarbeit mit dem Fotografen Eugène Druet entstan­ den ab 1896 Aufnahmen, die Rodins Werke aus ungewöhnlichen Pers­ pektiven und in einer atmosphäri­ schen Inszenierung zeigten. Diese wurden ebenfalls von der Dresde­ ner Sammlung erworben.

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Von Pablo Picasso bis Robert Rauschenberg

Schenkung Céline, Heiner und Aeneas Bastian

NEU

Dagmar Ranft-Schinke

NEU

Pinc kommt! Rupprecht Geiger

NEU

Von Pablo Picasso bis Robert Rauschenberg

NEU

Jan Kummer Ohnmacht & Ekstase

Schenkung Céline, Heiner und Aeneas Bastian

Herausgeber: Ingrid Mössinger, Diana Kopka, Kunstsammlungen Chemnitz 48 Seiten, 30 farbige Abb. 30 × 24 cm, Festeinband 22 € (D), 22,70 € (A), 29,70 CHF ISBN 978-3-95498-317-9 Dagmar Ranft-Schinke sieht ihre Kunst als ambitionierten Beitrag für ein »Menschheits­gewissen«, auch als eine Art »inneres Universum«, in dem sie sich frei bewegt, Welt­ erfahrung nach­arbeitet und vorbe­ reitet. Mit allem, was sie tut, wen­ det sie sich so dem Leben zu. Auf diesem Weg findet die Künstlerin immer neue eindringliche Bilder, die zum Nach­erleben und Pers­pek­ tiv­wechsel anregen sollen. Dabei berührt sie verschiedenste Wirklich­ keits­bereiche und andere aktuelle Erkenntnis­weisen neben der Kunst; so vor allem die Fort­schritte ver­ schiedener Natur­wissen­schaften, der Grund­lagen­forschung der Phy­ sik und Biologie und deren Anwen­ dungen. Das Ergebnis ihres groß­räumigen, bis in den Weltraum hinaus­rei­chen­ den, bild­gewaltigen Denkens sind schwebende, figürlich nicht festzu­ legende, rätsel­hafte Bilder, deren abstrakter Ansatz dem Betrachter ausreichend Raum für Inter­pre­ta­ tio­nen, Assoziationen, Phantasie und Träume lässt.

Herausgeber: The Schaufler Foun­ dation, Christiane Schaufler-Münch und Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser etwa 230 Seiten, etwa 200 Abb. 26 × 21 cm, Klappenbroschur etwa 28 € (D), 28,80 € (A), 37,80 CHF ISBN 978-3-95498-347-6 erscheint am 19. 11. 2017 Rupprecht Geiger (1908 – 2009) zählt zu den wichtigsten abstrakten Malern der deutschen Nach­kriegs­ avant­garde. Zeit seines Lebens war die Farbe – insbesondere die Leuchtkraft und Energie der Farbe Rot – das Hauptthema seiner Arbei­ ten. Geiger verfolgte auch die Idee von Farbräumen, in denen die Farbe zum Erlebnis wird und das Lebens­ gefühl des Betrachters steigern sollte. Einige dieser Räume konnte er realisieren, andere blieben Ent­ würfe. Geiger studierte zunächst Architek­ tur, wandte sich dann aber als Autodidakt der Malerei zu. 1940 wurde er als »Kriegsmaler« einge­ zogen und malte russische Land­ schaften in stark leuchtenden Far­ ben. Nach dem Krieg war Geiger Mitbegründer der Malergruppe »ZEN 49« und zählte zu den Pio­ nieren der abstrakten Malerei in Deutschland. Als einer der ersten Künstler schuf er 1948 Bilder in nicht rechteckigem Format, noch vor den amerikanischen »shaped canvases«. BLICK INS BUCH

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Herausgeber: Ingrid Mössinger, Iris Haist, Kunstsammlungen Chemnitz etwa 250 Seiten, etwa 200 Abb. 30 × 24 cm, Festeinband etwa 38 € (D), 39,10 € (A), 51,30 CHF ISBN 978-3-95498-345-2 erscheint am 12. 11. 2017 Durch eine umfangreiche Schen­ kung wurde der Bestand der Kunst­ sammlungen Chemnitz im Bereich der Klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst beträchtlich erweitert. Diese umfasst über 200 bedeutende Einzelwerke: Gemälde, Skulpturen, Installationen und ­Grafiken von 43 Künstlern aus über zehn Ländern. Neben Werken von Pablo Picasso, Gerhard Richter, Cy Twombly, Andy Warhol, Robert ­Rauschenberg, Olaf Holzapfel, David L. R. Jones, Stella Hamberg, Ian Monroe oder Wim Wenders enthält dieses Konvolut auch zahl­ reiche Arbeiten von Eberhard Havekost, Blätter von Olaf Nicolai oder Sabine Hornig und anderen. Diese Zeugnisse zeit­genös­si­scher internationaler Kunst und ihrer Vorgänger der Moderne werden in diesem Band präsentiert, beschrie­ ben und in ihren kunsthistorischen Kontext eingeordnet.

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Herausgeber: Ingrid Mössinger, Kunstsammlungen Chemnitz 44 Seiten, 22 farbige Abb. 30 × 24 cm, Festeinband 20 € (D), 20,60 € (A), 27 CHF ISBN 978-3-95498-336-0 Jan Kummer hat sich für sein bild­ nerisches Schaffen eine künstleri­ sche Technik erwählt, die von ihrer Entstehungsgeschichte her bis in die späte Antike zurückreicht: eine von ihm Eglomisierung genannte Hinterglasmalerei. Dabei werden kräftige, undurchsichtige Farben in umgekehrter Reihenfolge aufgetra­ gen – so wird die Grundfarbe zur letzten Schicht; die sichtbare Seite Malerei kann dann nicht mehr kor­ rigiert werden. Dies erzwingt eine genaue Vorstellung und Konzeption des Künstlers vor dem Beginn der Arbeit. Kummer arbeitet zwar mit den populären Vereinfachungen der überwiegend kunsthandwerklichen Tradition dieser Technik, verwendet aber verfremdende Motive wie Raumfahrt und Wissenschaft oder übersteigert Alltägliches wie Essen und Trinken ins Monumentale. Die Faszination der Bilder von entsteht durch das Aufeinandertreffen volks­ tümlich wirkender Formen mit komplexen gesellschaftspolitischen Analysen.


Dresdener Kunstblätter Vierteljahresschrift der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Alle Bände der Reihe Einzelpreis 5 € (D), 5,20 € (A), 6,80 CHF Abonnementpreis 4,50 € (D), 4,70 € (A), 6,10 CHF 21 × 15 cm, Klappenbroschur ISSN 0418-0615

Die Dresdener Kunstblätter ­bieten ihren Lesern kompakte, kurzweilige und fundierte Texte quer durch die Sammlungs- und Wirkungsbereiche der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, ­nehmen sie mit auf Forschungsund Entdeckungsreise. Ebenso lebendig und lesefreundlich wie wissenschaftlich qualifiziert geschrieben, führen die Beiträge jeweils zu einem Thema das breite Spektrum der Museen vor Augen, in Forschung, Restaurierung und Aus­stellungen. Die Zeitschrift erscheint viermal im Jahr, viermal mit spannenden Themen – aktuelle Einblicke ­inklusive.

Sehnsucht Italien Band 1/2017, 61. Jahrgang 80 Seiten, 54 farbige Abb. ISBN 978-3-95498-278-3

NEU

NEU

Menschen im Museum

Kunst + Medizin

Band 3/2017, 61. Jahrgang 80 Seiten, 52 meist farbige Abb. ISBN 978-3-95498-330-8

Band 2/2017, 61. Jahrgang 80 Seiten, 64 farbige Abb. ISBN 978-3-95498-308-7

Das Museum als Ort besitzt eine eigene Ästhetik, jeder Raum beein­ flusst, ob dem Besucher bewusst oder nicht, das Erleben der Werke. Aber auch die »Menschen im Museum« prägen den Raum. Unab­ hängig davon, ob man Museen als kontem­plativen Raum, »Bildungs­ anstalt«, kulturelles Archiv oder als sozialen Knoten­punkt des Austau­ sches versteht – sie sind Orte für einzig­artige Entdeckungen.

Zahlreiche über die Jahr­tausende hinweg entstandene Artefakte in den Staatlichen Kunst­samm­lungen Dresden bergen medizinisch bedingte oder inspirierte Ent­ste­ hungs­­hin­ter­gründe – sei es aus der Welt der Schamanen und Medizin­ männer in den Staatlichen Ethno­ graphischen Sammlungen, sei es aus europäischen Heil­stätten der letzten Jahrhunderte. Der Zusam­ menhang ist ja schon seit der Antike offenbar – in dem Begriff »Ars Medicina«, Heil-Kunst.

Die Autoren: Doreen Paula, Harald Marx, ­Konrad Lindner, Klara Nemeckova, Kerstin Stöver, Agnes Matthias, ­Thomas Theye, Janice Bretz, ­Kerstin Küster

Paradies Band 4/2016, 60. Jahrgang 80 Seiten, 49 farbige Abb. ISBN 978-3-95498-260-8

Die Autoren: Andreas Dehmer, Saskia Wetzig, Susanne Tuttas, Christine Nagel, Karsten Jahnke, Katrin Lauterbach, Roland Enke, Hans-Egbert Schröder, Holger Birkholz, Doris Titze, Silke Wagler

Fälschung? Band 3/2016, 60. Jahrgang 80 Seiten, 46 meist farbige Abb. ISBN 978-3-95498-241-7

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GESCHICHTE

K U LT U R

NEU

Stories in Miniatures The collection of Indian Paintings in the Dresden Kupferstich-Kabinett Catalogue raisonée

Herausgeber: Staatliche Kunstsammlungen ­Dresden, Petra Kuhlmann-Hodick etwa 360 Seiten, etwa 780 Abb. in englischer Sprache 23 × 30 cm, Festeinband etwa 50 € (D), 51,40 € (A), 67,50 CHF ISBN 978-3-95498-272-1 erscheint Ende 2017 Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bewahren zwei bisher weitgehend unpublizierte Konvo­ lute indischer Miniaturen. Eine als »Indica« dokumentierte Sammlung enthält Miniaturen in frühen, noch gebundenen Alben, vorwiegend mit Fürstenbildnissen des 17. und frü­ hen 18. Jahrhunderts, eine ausge­ sprochene Seltenheit. Auch ver­ schiedene Porträtmedaillons, ein indisches Kartenspiel, ein Stamm­ buch mit türkischen Zierpapieren und osmanischen Figurinen wur­ den diesem Bestand zugerechnet. Das zweite Konvolut mit 78 Minia­ turen gelangte Mitte des 19. Jahr­ hunderts aus dem Nachlass des Philologen und Literaten August Wilhelm Schlegel in die Sammlung. Der vollständige Bestandskatalog der Sammlung indischer Malerei im Dresdner Kupferstich-Kabinett untersucht Funktionen und Bedeu­ tung dieser Form der Malerei, unter welchen künstlerischen Bedingun­ gen sie entstand und auf welchen Wegen sie nach Europa und nach Dresden gekommen ist. BLICK INS BUCH

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NEU

MiniaturGeschichten Die Sammlung indischer Malerei im Dresdner Kupferstich-Kabinett

Elfenbeinkunst im Grünen Gewölbe zu Dresden Wissenschaftlicher Bestands­ katalog – Statuetten, Figuren­ gruppen, Reliefs, Gefäße, Varia

Herausgeber: Staatliche Kunst­ sammlungen Dresden, Monica Juneja, Petra Kuhlmann-Hodick 256 Seiten, 273 farbige Abb. in deutscher und engl. Sprache 30 × 23 cm, Klappenbroschur 19,80 € (D), 20,40 € (A), 26,70 CHF ISBN 978-3-95498-271-4

Jutta Kappel Herausgeber: Staatliche Kunst­ sammlungen Dresden 652 Seiten, 483 farbige Abb. 31 × 24 cm, Festeinband mit Schutz­ umschlag 78 € (D), 80,20 € (A), 105,30 CHF ISBN 978-3-95498-226-4

Zwei bislang nahezu unbekannte Sammlungs­konvolute indischer Malerei des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts im Dresdner Kup­ ferstich-Kabinett stehen im Fokus der »Miniatur-Geschichten«: 1738 wurde im ersten Inventar die Sammlung Augusts des Starken verzeichnet, vorwiegend Alben mit indischen Herrscher- und Fürsten­ porträts. 1848 kam eine Schenkung von 78 thematisch vielgestalti­geren Werken aus dem Nachlass des bedeutenden Sprach­­wissen­schaft­ lers und Indologen August Wilhelm Schlegel hinzu. Der Katalog stellt in repräsen­tativer Auswahl den jüngst durch die Schenkung eines »Shahnama«Manu­skriptes aus Kashmir berei­ cherten Dresdner Bestand vor. In der Ausstellung wird dieser im Kon­ text von Leihgaben aus Mumbai, London, Paris, Wien, Amsterdam und Berlin präsentiert. Elf Essay­ beiträge auf Deutsch und Englisch erläutern Hinter­gründe und geben Einblicke in die faszinierende Welt indischer Malerei.

Das Grüne Gewölbe zu Dresden ver­ wahrt eine der umfang­reichsten, kunst­historisch höchst bedeut­samen Elfen­bein­sammlungen der Welt. Nach Jahren intensiver Forschung kann erstmalig der Bestand zu­­sam­ men­fassend vorgestellt werden. Die frühesten Werke stammen aus byzantinischer Zeit, der Großteil aus dem 17. und 18. Jahrhundert, darun­ ter Arbeiten solch berühmter, mit Dresden eng verbundener Elfenbein­ künstler wie Jacob Zeller, Melchior Barthel, Balthasar Permoser und Johann Christoph Ludwig Lücke. Die chronologische Gliederung des Bestands­kataloges basiert auf den Inventaren der Dresdner Kunstkam­ mer und des Grünen Gewölbes. Dem Leser erschließt sich über ­stilkritische Analysen, Vergleiche, ikono­graphische und künstler­ monographische Darlegungen zum Einzel­werk ein facetten­reiches Spektrum an Motiven, Themen und Vorlagen. Zugleich werden die Geschichte dieser historisch gewachsenen Sammlung, deren Entwicklungs­linien und dynastische Traditionen sichtbar gemacht.

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Shining Stone

Bilderwelten

A Historiy of Lithophanes from the 18th to the 20th Century

Bilder-Betrachtungen in Leichter Sprache. Bild und Bildung in Theorie und Praxis

KH. W. Steckelings Herausgeber: Hetjens-Museum, Deutsches Keramik­museum, ­Düsseldorf 564 Seiten, 760 meist farbige Abb. E-Book, PDF in englischer Sprache 48 € (D), 49,40 € (A), 64,80 CHF ISBN 978-3-95498-108-3

Dagmar-Beatrice Gaedtke-Eckart 152 Seiten, 44 farbige Abb. in Leichter Sprache 26 × 21 cm, Klappenbroschur 9,90 € (D), 10,20 € (A), 13,40 CHF ISBN 978-3-95498-314-8

in deutscher Sprache 26 × 21 cm, Festeinband 78 € (D), 80,20 € (A), 105,30 CHF ISBN 978-3-95498-051-2 Festeinband + E-Book 98 € (D), 100,80 € (A), 132,30 CHF ISBN 978-3-95498-107-6 Lithophanien entfalten ihren Zau­ ber im flackernden Durchlicht. Als Schmuck in den Fenstern hängend oder verarbeitet zu Lichtschirmen, Lampen und Stövchen, erfreuten sich die Relief­darstellungen auf Por­ zellan in der Mitte des 19. Jahrhun­ derts großer Beliebtheit. KH. W. Steckelings nimmt eine weitreichende Darstellung der Geschichte der Lithophanien vor. Wertvoll macht diesen Band vor allem die Einordnung der Lithopha­ nien in die historische Entwicklung der Manufakturen vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Die Beschreibun­ gen einzelner Objekte enthalten Hinweise zu Herkunft und Mar­ kung. Mit Hilfe des reichen Bild­ materials werden Vergleiche gezo­ gen sowie Entwicklungs­schritte und Querverbindungen dargestellt. BLICK INS BUCH

Das Buch ist Teil des großen Pro­ jekts: Ein Museum für alle Men­ schen. Alle Menschen haben das gleiche Recht auf Bildung und Teil­ habe am gesell­schaft­lichen Leben und an Kunst und Kultur. Das Buch soll Menschen zur Selbst-Bildung anregen. Selbst-Bildung heißt: Ich lerne für mich. Und für mein Leben. Vorliegende Publikation ist der ­Versuch, Zugang zu ermöglichen – Zugang zum Museum, zur Kunst und über das Kunstwerk zum all­ gegen­wärtigen Bild resp. darüber hinaus­weisend zur Bild­wissen­ schaft, die versucht, das Themen­ feld »Bild« aus unter­schiedlichen Blick­winkeln zu erforschen. Das Buch ist darauf ausgerichtet, einer hetero­genen Gruppe von Menschen als Ausgangs­basis zu dienen, sich über das Medium Bild mit der Welt in Beziehung zu setzen und sich mit den Welt­sichten anderer Menschen, anderer Zeiten ausein­ander­zu­set­ zen – sich selbst­ständig und unab­ hängig weiter­zubilden – für Teil­ habe­gerechtigkeit zu sorgen und sich mit Ideen und Forschungs­ ansätzen zur Vermittlung im Museum zu beschäftigen.

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Im Moment

Geliebt. Gebraucht. Gehasst. Die Deutschen und ihre Autos

Herausgeber: Staatliche Kunst­ sammlungen Dresden, Kunstfonds etwa 240 Seiten, etwa 200 Abb. 30 × 24 cm, Festeinband etwa 38 € (D), 39,10 € (A), 51,30 CHF ISBN 978-3-95498-348-3 erscheint am 18. 11. 2017

Herausgeber: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 216 Seiten, 197 meist farbige Abb. 30 × 24,5 cm, Festeinband 29,80 € (D), 30,70 € (A), 40,20 CHF ISBN 978-3-95498-285-1

Der Band versammelt etwa 200 Werke von zum Teil namhaften Foto­ künstlern aus Sachsen und der Lau­ sitz seit den 1970er Jahren. Diese ver­ bindet ein übergreifendes Interesse an erzählerischen Bild­sujets und Stil­ mitteln. Die inhalt­liche Spannweite reicht dabei von dokumentarischen Positionen über Porträts bis hin zu inszenierter Fotografie. So hielt Rudolf Hartmetz den Zustand der Görlitzer Altstadt zu Beginn der 1990er Jahre fest, Gün­ ter Rapp schuf in den 1970/80er Jahren eine eigenwillig poetische Serie zur untergehenden Kultur­ landschaft der Mühlen. Das Atelier als Rückzugsort findet sich bei Eve­ lyn Richter und Klaus HähnerSpring­mühl oder in den Schriftstel­ lerporträts, die Christian Borchert in den 1980er Jahren in Wuischke auf­ nahm. Reportagehaft sind die Zyk­ len über eine Faschingsfeier im Katharinenhof Großhennersdorf von Matthias Weber oder über Arbeiter in einer Görlitzer Gießerei von Ralf Anders. Und wie die Kon­ kurrenz zur Malerei die Fotografie beeinflusst hat, wird in den Werken von Bertram Kober deutlich.

Nichts bewegt die Deutschen so sehr wie das Automobil. Für die meisten ist es mehr als nur ein nützliches Fortbewegungs­mittel: Das Auto verheißt grenzen­lose Mobilität und Freiheit, Ge­­schwin­ dig­keit und Verviel­fältigung der mensch­lichen Kräfte, Status und Macht. Es ist Ausdruck eines indivi­ duellen Lebens­gefühls und natio­ naler Identität. Zugleich wird es kritisiert für Verschwen­dung, Lärm und Umwelt­gefährdung. Heute steht der Pkw vor einem revolu­tio­nären Wandel. Automa­ tisierten und vernetzten Fahr­zeu­ gen, die emissionsfrei sind, gehört die Zukunft. Beiträge ausgewiese­ ner Experten und Interviews lassen die soziale, kulturelle und wirt­ schaftliche Bedeutung des Autos in Deutsch­land lebendig werden.

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NEU

Barfuß ins Himmelreich

NEU

Mach’s Maul auf!

Martin Luther

Im Aufbruch

Reformation im Weserraum

Aufbruch in eine neue Welt / Schätze der Reformation Essays und Katalog im Schuber

Reformation 1517 – 1617

Herausgeber: Heiner Borggrefe, Vera Lüpkes, ­Detlef Haberland, Michael Bischoff, Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, Lemgo 200 Seiten, 165 farbige Abb. 30 × 24 cm, Klappenbroschur 28 € (D), 28,80 € (A), 37,80 CHF ISBN 978-3-95498-321-6

Herausgeber: Landesamt für Denk­ malpflege und Archäologie Sachsen-­Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte, Stiftung Luther­ gedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Stiftung Deutsches Historisches Museum, Stiftung Schloss Frieden­ stein Gotha, Minneapolis Institute of Art, Morgan Library & Museum 1000 Seiten, 759 farbige Abb. und 18 Infografiken 30 × 24,5 cm, Festeinband 29,95 € (D), 30,80 € (A), 40,40 CHF ISBN 978-3-95498-231-8

Herausgeber: Heike Pöppelmann, Dieter Rammler, Braunschweigi­ sches Landesmuseum, Evangelische Akademie Abt Jerusalem 456 Seiten, 346 farbige Abb. 28 × 21 cm, Festeinband 48 € (D), 49,40 € (A), 64,80 CHF ISBN 978-3-95498-290-5

Martin Luther und die Bettelorden in Erfurt

Herausgeber: Landeshauptstadt Erfurt, Anselm Hartinger, Karl Heinemeyer etwa 320 Seiten, etwa 250 Abb. 29 × 23 cm, Klappenbroschur 34 € (D), 35 € (A), 45,90 CHF ISBN 978-3-95498-316-2 Erscheint im Oktober 2017 Die Kirchenbauten der Barfüßer, Dominikaner und Augustiner-­ Eremiten prägen noch heute das Erfurter Stadtbild. Mit ihrer auf die Bedürfnisse der spätmittelalter­ lichen Stadtgemeinden ausgerich­ tete Theologie und Spiritualität haben die Bettelorden ein ganzes Zeitalter bestimmt und tiefe Spu­ ren in der Kirchen-, Geistes- und Sozialgeschichte hinterlassen. Ohne die Erfahrungen seiner Erfurter Jahre als Augustiner-Eremit wäre Martin Luthers Weg zur Reforma­ tion nicht möglich gewesen. Der Band widmet sich den vielfälti­ gen Beziehungen der Bettelorden zur Stadtgesellschaft und stellt die bedeutende Rolle ihrer Konvente für die spirituelle Daseinsvorsorge, öffentliche Predigt, Kunstproduk­ tion, städtische Ökonomie und uni­ versitäre Bildung dar. Er schlägt den Bogen von der Ansiedlung der Orden im 13. Jahrhundert und ihrer Tätigkeit in der Region über die Baugeschichte und Ausstattung ihrer Kirchen bis zur Auflösung der Konvente im Nachgang der Refor­ mation. BLICK INS BUCH

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1517 veröffentlichte Martin Luther die 95 Thesen. Zuerst fasste die Reforma­tion aber nicht etwa in den sächsi­schen Herzog­tümern Fuß, sondern an Weser, Werra und Fulda. Landgraf Philipp von Hessen war das politische Haupt der Refor­ mation. Er setzte neben Herzog Ernst von Braun­schweig-Lüneburg und den Räten der Städte Bremen und Braun­schweig die neue Kon­ fession bereits Mitte der 1520er Jahre durch. In Sachsen geschah das erst 1539. Das Jubiläumsjahr 2017 gibt Anlass zu einer Ausstellung im Weser­ renais­­sance-Museum Schloss Brake in Lemgo, die ein bisher wenig bekanntes Kapitel der europäi­schen Geschichte vorstellt und damit den Blick über die geläufigen Klischees zu dieser Epoche hinaus weitet. Das reich und farbig bebilderte Handbuch zur Aus­stellung enthält acht Beiträge und Material zu den wichtigs­ten Kapiteln der Reforma­ tion im Weser­raum.

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Im Rahmen des Projekts »Here I stand .  .  .« wurden im Herbst 2016 in mehreren Städten der USA Ausstel­ lungen gezeigt, die ein umfassen­ des Bild vom Leben und Wirken Martin Luthers, der Reformation, ihrem kultur­historischen Umfeld sowie ihrer Rezeption zeichnen. Im Fokus stehen authentische Orte und einmalige Zeugnisse für Luthers Leben und Werk sowie der Reformations­geschichte. Die Bände geben den aktuellen Stand der Reformations­forschung wieder. Sie vereinen aktuelle For­ schungen von Historikern und Kirchen­historikern, von Vertretern der Kunst-, Kultur- und Mentalitäts­ geschichte, der Archäologie, der Wirtschafts- und Sozial­geschichte. Das Themen­spektrum reicht von der geografischen und geistigen Herkunft Luthers bis zum Luther­ tum in Nordamerika. BLICK INS BUCH

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Vor 500 Jahren kam die Welt ins Wanken. Die Erfindung des Buch­ drucks beschleunigte die Verbrei­ tung von Neuig­keiten und Ideen. Christoph Kolumbus entdeckte eine neue Welt. Der Humanismus revo­ lutionierte den Blick auf die eigene Persönlichkeit. Kopernikus ver­ rückte die Erde. Und in Wittenberg forderte ein unbekannter Mönch namens Martin Luther den Papst heraus. Warum fiel gerade zu dieser Zeit die Idee einer Reformation auf frucht­ baren Boden? Wie gingen die römisch-katholische Kirche, der Kai­ ser und die Fürsten mit den neuen Ansichten um? Wer war begeistert vom Aufbruch, wer verzweifelte daran? Reformen waren mühsam, brauchten Zeit und forderten Opfer. Das Braunschweigische Landes­ museum und die Evangelische ­Akademie Abt Jerusalem in Braun­ schweig zeichnen in der Sonder­ ausstellung »Im Aufbruch. Refor­ mation 1517 – 1617«, die ersten 100 Jahre der Reformation in Nie­ der­sachsen nach.

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Provenienz & Forschung

Herausgeber: Deutsches Zentrum Kulturgutverluste Alle Bände der Reihe 21 × 14,8 cm, Klappenbroschur 7,50 € (D), 7,70 € (A), 10,10 CHF Alle Bände sind außerdem als E-Book erhältlich (E-Pub, PDF sowie mobi) 6,50 € (D), 6,70 € (A), 8,80 CHF

Die Provenienz­forschung macht vor allem Schlag­zeilen, wenn die Rückgabe prominenter NS-Raubkunst aus unseren Kunst­museen an die ursprünglichen Eigen­tümer zur ­Diskussion steht. In der Reihe »Provenienz & Forschung« wird an wenigen Beispielen die ganze Breite der notwendigen, aufschlussreichen Recherchen in unterschied­lichsten Häusern deutlich. So ergeben sich Einblicke in die alltägliche Aufklärungs­ arbeit an Museen, Bibliotheken, Archiven und wissen­schaftlichen Instituten im ganzen Land.

NEU

Band 2/2017 72 Seiten, 41 Abb., farbig und sw ISBN 978-3-95498-339-1 E-Pub E-Book ISBN 978-3-95498-341-4 PDF E-Book ISBN 978-3-95498-340-7

Band 1/2017 80 Seiten, 46 meist farbige Abb. ISBN 978-3-95498-304-9 E-Pub E-Book ISBN 978-3-95498-312-4 PDF E-Book ISBN 978-3-95498-311-7

Vereinigte Adelsarchive im Rhein­ land e. V. Pulheim (Pulheim-Brau­ weiler). Der Nachlass von Franzis­ kus Graf Wolff Metternich. Auf­ arbeitung des für den Kunstschutz im Zweiten Weltkrieg zentralen ­Archivbestands  Der Bestand der Universitätsbibliothek der Johan­ nes Gutenberg-Universität Mainz aus der Kunsthistorischen For­ schungsstätte Paris  Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik der ­Technischen Univer­ sität Berlin. Das Repertorium zum franzö­sischen Kunstmarkt wäh­ rend der deutschen Besatzung  Hildebrand Gurlitts Kreise in Paris. Provenienzrecherche  Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris. Zwischen Kunst, Wissenschaft und Besatzungs­politik. Die Kunsthisto­ rische Forschungsstätte Paris  Zentralinstitut für Kunstge­ schichte, München. Kulturgut­ transfers im Alpen-Adria-­Raum während des 20. Jahrhunderts

Carl Blechen: »Blick auf das Kloster Sta. Scolastica bei Subiaco«. Zur Kunstsammlung Rudolf Mosse an der Staatlichen Kunsthalle Karls­ ruhe  Adolph von Menzels »Blick über die Dächer von Schandau«. Ein Beispiel proaktiver Provenienz­ forschung am Wallraf-RichartzMuseum  Zur Provenienz eines Gemäldes von Hans von Marées aus der Sammlung Max Silberberg  Bücher von August Liebmann Mayer in der Bibliothek des Zen­ tralinstituts für Kunstgeschichte  Das Projekt »Transparenz schaffen« der Staatsbibliothek zu Berlin. Die Rückkehr von 384 Büchern in die Potsdamer Johannis-Loge »Teutonia zur Weisheit«  Provenienzfor­ schung und Sammlungsgeschichte an den Bayerischen Staatsgemälde­ sammlungen in München  ­German Sales 1901 – 1945: Kunst – Auktionen – Provenienzen

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ARCHITEKTUR

NEU

Kultur- und Baugeschichte der sächsischen Viehund Schlachthöfe

NEU

Technische Denkmale in Sachsen AH 27 Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Der Dresdner Architekt Martin Pietzsch

AH 26 Landesamt für Denkmalpflege Sachsen Ulrich Hübner Herausgeber: Landesamt für Denkmal­pflege Sachsen etwa 170 Seiten, etwa 270 Abb. 29,7 × 21 cm, Broschur 15 € (D), 15,50 € (A), 20,20 CHF erscheint im IV. Quartal 2017 Um 1900 entwickelte sich die Baugattung der zentralen Vieh- und Schlachthöfe. Die Planung der zahl­ reichen Funktionsbauten, die eine solche Anlage benötigte, und deren Eingliederung in das jeweilige städte­bauliche Konzept war für die Architekten eine große Heraus­ forderung. Dieser Band behandelt alle sächsi­ schen Beispiele, trifft Aussagen über die Qualität der Objekte und ordnet sie in einen überregionalen Kontext ein. Zahlreiche historische Fotos und Pläne sowie Zitate aus dem komplett aufgearbeiteten Archivmaterial vermitteln interes­ sante Einblicke in diese bisher sei­ tens der Architektur- und Kunst­ geschichte vernachlässigte Baugat­ tung. Eine solche wissenschaftliche Dokumentation ist umso wichtiger, da heute an Vieh- und Schlacht­ höfen kein wirtschaftliches Inter­ esse mehr besteht und so der bauli­ che Bestand gefährdet ist, günstigs­ tenfalls Umnutzungen stattfinden. In einem abschließenden Exkurs wird der Frage nach dem Verlust und der Vergänglichkeit in der Bau­ kultur nachgegangen.

Herausgeber: Landesamt für Denkmal­pflege Sachsen etwa 230 Seiten, etwa 320 Abb. 29,7 × 21 cm, Broschur 20 € (D), 20,60 € (A), 27 CHF erscheint im IV. Quartal 2017 Aufgrund seiner bedeutenden Wirt­ schaftsgeschichte ist Sachsen reich an unterschiedlichsten Technischen Denkmalen. Derer Erforschung, Erhaltung und – wo erforderlich – Umnutzung ist das Thema dieser Publikation, die 30 Beiträge aus den Bereichen »Bergbau und Rohstoff­ gewinnung«, »Infrastruktur und Verkehr«, »Gewerbe und Produk­ tion«, »Fabrikbau und Nachnut­ zung«, »Konstruktion und Bautech­ nik« sowie »Antrieb, Energie und Brauchwasser« enthält. Autoren aus ganz Sachsen widmen sich dabei vor allem solchen Objekten, die für die jeweilige Gattung bei­ spielhaft sind und durch aktuelle Forschungen oder Erhaltungsmaß­ nahmen im Fokus des Geschehens stehen.

Herausgeber: Anne Claußnitzer unter Mitarbeit von Gernot Klatte 240 Seiten, 171 teils farbige Abb. 24 × 17 cm, Festeinband 18,90 € (D), 19,50 € (A), 25,50 CHF ISBN 978-3-95498-201-1 Die Bauten von Martin Pietzsch (1866 – 1961) prägten das Dresdner Stadtbild und tun dies in einigen Vierteln bis heute. Die Zeugnisse seines vielfältigen architektoni­ schen Schaffens werden in diesem Buch anhand zahlreicher Bilder und Skizzen vorgestellt: Villen, Zweck­ bauten und Ausstellungspavillons, Denkmale und Grabstätten, vor allem aber die seinerzeit weg­ weisenden Lichtspieltheater. Zu ­Pietzschs bekanntesten Bauten zählt das Dresdner Künstlerhaus in Loschwitz, welches eine beson­ dere Würdigung erfährt. Martin Pietzsch hat in allen Lebens­ phasen Texte verfasst. Diese Briefe, Aufsätze und Tagebücher ermögli­ chen neben den er­haltenen Doku­ menten und Fotos Einblicke in sei­ nen Kosmos. Lebendige persönliche Erinnerungen, aber auch kritische Re­flexionen und Betrachtungen nehmen den Leser mit auf die Reise durch ein halbes Jahrhundert Archi­ tektur- und Kunstgeschichte.

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NEU

Wolfgang Hänsch (1929 – 2013)

Das Buch zum »Wiel«

Denkmal aktiv ­ 2015 – 2017

in Memoriam

Leopold Wiel zum Hundertsten

Fotoreprotagen von Schülerinnen und Schülern der Medienschule Babelsberg

Herausgeber: Stiftung Sächsischer Architekten 72 Seiten, 73 Abb., farbig und sw 21 × 21 cm, Klappenbroschur 12 € (D), 12,40 € (A), 16,20 CHF ISBN 978-3-95498-212-7

Herausgeber: Stiftung Sächsischer Architekten 160 Seiten, 205 Abb., farbig und sw 28 × 21 cm, Festeinband 28 € (D), 28,80 € (A), 37,80 CHF ISBN 978-3-95498-234-9

Mit dem Namen Wolfgang Hänsch verbindet sich eng der Wiederauf­ bau des kriegszerstörten Dresdens. In politisch schwierigen Zeiten schuf er nach den Idealen der Moderne in Funktionalität, Raum­ bildung und Plastizität vorbildliche Architekturen wie die Ladenpas­ sage Webergasse, das »Haus der Presse« oder den Kulturpalast und schrieb sich mit ihnen – auch inter­ national wahrgenommen – in die Architekturgeschichte der DDR ein. Als begnadeter Architekt mit viel Erfahrung in Großprojekten emp­ fahl er sich für den Wiederaufbau der Dresdner Semper­oper, die er durch elegant-zurückhaltende und doch gleichwertige Funktions­ bauten ergänzte. Selbst nach der politischen Wende im Herbst 1989 und eigentlich im Ruhestandsalter oblagen Hänsch besondere Bauauf­ gaben wie der Umbau und die Rekonstruktion des Rathauses Pirna und des Dresdner Schauspielhau­ ses. Mit seinem Tod im Herbst 2013 ging der Stadt Dresden nicht nur in architektonischen und städtebauli­ chen Fragen eine gewichtige, zuweilen vehement mahnende Stimme verloren.

Friedrich Leopold Wiel (* 1916) gehört zu den bedeutenden Figuren im Architekturgeschehen der DDR. Als Hochschullehrer prägte er Gene­ rationen von Architekturstudenten mit seiner Entwurfs- und Werklehre. Sein 1955 veröffentlichtes Lehrbuch »Baukonstruktionen unter Anwen­ dung der Maßordnung im Hoch­ bau« und das 1967 folgende Buch »Baukonstruktionen des Wohnungs­ baues« wurden zu Standardwerken der Architekten. Seine Wohnungsbauentwürfe ab Mitte der 1950er Jahre zielten auf Vielfalt und Variabilität. 1959 ent­ warf er ein Kulturhaus für Dresden, einen Ideenentwurf für den Kultur­ palast. Gemeinsam mit Denkmal­ pflegern stand er gegen Ab­­risse im Dresdner Altstadtkern. Anlässlich seines 100. Geburtstags würdigt die Stiftung Sächsischer Architekten Leben und Werk von Leopold Wiel mit der Herausgabe seiner Biografie. Wiels reich bebil­ derte Erinnerungen an Debatten zu Architektur und Stadtbaukunst in der DDR und seine zahlreichen Ent­ würfe zum industriellen Wohnungs­ bau fernab des baupolitischen Mainstreams werden hier lebendig.

Arbeitshefte des Brandenburgi­ schen Landesamtes für Denkmal­ pflege und Archäologisches Landes­ museum 46 Herausgeber: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum etwa 112 Seiten, etwa 125 Abb. 29,7 × 21 cm, Broschur etwa 18 € (D), 18,60 € (A), 24,30 CHF ISBN 978-3-95498-355-1

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Der Band präsentiert eine Auswahl von Fotoreportagen, die im Rahmen des denkmal aktiv Schulprogramms mit Förderung der Deutschen Stif­ tung Denkmalschutz erarbeitet wurden. Die Reportagen beinhalten zwei Themengebiete: historische Orts­ kerne sowie Gotteshäuser und sak­ rale Denkmale. Im Rahmen des Unterrichts sind an außerschuli­ schen Lernorten beeindruckende Bilder entstanden, die den individu­ ellen Blick der Schülerinnen und Schüler auf die Welt der Denkmale zeigen. Unter den entsprechenden Objekten befinden sich die idylli­ sche Dorfkirche, die stillgelegte Fabrik auf dem Lande, das ehema­ lige Konzentrationslager oder auch das wiederbelebte Kino in der Kleinstadt.

NEU

Quer durch Dresden Architekturzeichnungen und Texte

Peter Senf 32 Seiten, 28 farbige Abb. 21 × 21 cm, Klappenbroschur 14 € (D), 14,40 € (A), 18,90 CHF ISBN 978-3-95498-334-6 Veduten – Stadtansichten – ziehen sich durch alle Kunst­epochen, als Gemälde­hinter­gründe in Durch­ blicken zu Ideal­städten oder wie von Canaletto als genaue Zeit­ zeugnisse des Barock. Dresden verführt Architekten zum Zeichnen. Wo man sich hinwendet, findet man Fest­haltens­wertes. Das Schöne beim Zeichnen liegt im Inne­halten, im lang­samen Abtasten der Formen und Räume mit dem Auge, ganz anders als beim schnel­ len Foto­grafieren. Wenn es die Bild­ idee verlangt, kann man zwei Türme ein wenig zusammen­rücken oder etwas Verdecktes sichtbar machen. Man kann bildliche Zitate hinzufügen, zum Beispiel aus Cana­ lettos Gemälden. Um ihn zu ehren.

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GESCHICHTE

1917. Revolution.

1917 Revolution.

Achtung Spione!

Russland und die Folgen

Russland und die Schweiz

Geheimdienste in Deutschland 1945 bis 1956

Herausgeber: Deutsches Historisches Museum, Schweizerisches Nationalmuseum 200 Seiten, 70 Abb., farbig und sw 28 × 21 cm, Festeinband 34 € (D), 35 € (A), 40 CHF ISBN 978-3-95498-274-5

Herausgeber: Schweizerisches Nationalmuseum 160 Seiten, 76 Abb., farbig und sw 28 × 21 cm, Festeinband 30 € (D), 30,90 € (A), 36 CHF ISBN 978-3-95498-273-8

Herausgeber: Magnus Pahl, Gorch Pieken, ­Matthias Rogg, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Dresden 28 × 21 cm, Festeinband je 48 € (D), 49,40 € (A), 64,80 CHF Essays 440 Seiten, 208 teils farbige Abb. ISBN 978-3-95498-208-0 Katalog 440 Seiten, 624 meist farbige Abb. ISBN 978-3-95498-209-7 Essays und Katalog im Schuber 68 € (D), 70 € (A), 91,80 CHF ISBN 978-3-95498-210-3

Die revolutionären Ereignisse in Russland von 1917 bis 1922 führten zu einem System­wechsel, der das gesamte 20. Jahrhundert prägte. Sie wirken bis heute nach. Dieser historischen Zäsur widmen das Deutsche Historische Museum in Berlin und das Schweize­rische National­museum in Zürich diesen Aufsatzband. Die Texte entfalten ein Kaleidoskop der Russischen Revolution aus unter­schiedlichen Blickwinkeln und geben Antworten auf die Frage, warum wir uns noch heute daran erinnern sollten. Mit Beiträgen von zwölf Autorinnen und Autoren aus Deutschland, der Schweiz, Russland, Frankreich und Großbritannien: Jörg Baberowski, Heiko Haumann, Frithjof Benjamin Schenk, Igor Narskij, Julia Richers, Jutta Scherrer, Felix Philipp Ingold, Sophie Coeuré, Martin Sabrow, Gerd Koenen, Boris Kolonickij, Catherine Merridale.

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1917 kommt es in Russland zu zwei Revolutionen, die sich einschnei­ dend auf das Land und das Welt­ geschehen auswirken. Zu dieser Zeit leben tausende Schweizerin­ nen und Schweizer in Russland – Unternehmer, Bauern, Lehrerinnen. Umgekehrt halten sich russische Künstler, Intellektuelle und Sozialis­ ten in der Schweiz auf, auch Lenin. Es gab vor und nach der Oktober­ revolution vielseitige Verflechtun­ gen der Schweiz mit den revolutio­ nären Ereignissen in Russland. Sie werden mit acht umfang­reichen Beiträgen und einem großzügigen Bildteil in diesem Katalogband aus­ gelotet, der anlässlich einer Sonder­ ausstellung des Schweizerischen National­museums zum 100. Jahres­ tag der Russischen Revolution erscheint.

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Wer den heutigen BND verstehen möchte, muss in seine Gründungs­ phase zurückblicken. Er war hervor­ gegangen aus der Organisation Gehlen, die gleich nach Kriegsende unter US-amerikanischer Kontrolle entstand und ihr Personal über­ wiegend aus hochrangigen ehe­ maligen Wehrmachtsangehörigen bezog. Neben der BND-Vorläufer­ organisation auf westlicher steht das Ministerium für Staatssicher­ heit auf östlicher Seite im Mittel­ punkt dieser Publikationen. Der Essayband vereint Texte aus­ gewiesener Wissenschaftler und Geheimdienstexperten zum Thema. Der Katalog zeigt anhand von über 600 Objekten Menschen und Struk­ turen, Ziele und Strategien, techni­ sche Mittel und Methoden, Erfolge und Pannen im Kampf an der unsichtbaren Front. BLICK INS BUCH

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NEU

Bürger, Pfarrer, Professoren

»Kunst dye dich zyret«

Kurfürst August  von Sachsen

Heinrich Graf von Brühl

St. Marien in Frankfurt (Oder) und die Reformation in Brandenburg

Fechten als Mittel persönlicher und institutioneller Repräsentation

Ein nachreformatorischer »Friedensfürst« zwischen Territorium und Reich

Ein sächsischer Mäzen in Europa

Herausgeber: Maria Deiters, ­Gotthard Kemmether, Stadt Frank­ furt (Oder), Evangelische Kirchen­ gemeinde Frankfurt (Oder) – Lebus 384 Seiten, 283 meist farbige Abb. 28 × 22 cm, Festeinband 38 € (D), 39,10 € (A), 51,30 CHF ISBN 978-3-95498-305-6

Herausgeber: Kunstsammlungen Chemnitz, Schlossbergmuseum, Uwe Fiedler, Thore Wilkens 132 Seiten, 98 farbige Abb. 30 × 24 cm, Festeinband 24 € (D), 24,70 € (A), 32,40 CHF ISBN 978-3-95498-331-5

Herausgeber: Staatliche Kunst­ sammlungen ­Dresden, Institut für Sächsische Geschichte und Volks­ kunst e.V., Martina Schattkowsky, Winfried Müller, Dirk Syndram 240 Seiten, 93 meist farbige Abb. 26 × 22 cm, Broschur 28 € (D), 28,80 € (A), 37,80 CHF ISBN 978-3-95498-302-5

Herausgeber: Ute C. Koch, Cristina Ruggero, Staatliche Kunst­ sammlungen Dresden, Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom 548 Seiten, 103 farbige Abb. 23,5 × 16,5 cm, Festeinband in deutscher, englischer, französi­ scher und italienischer Sprache 68 € (D), 70 € (A), 91,80 CHF ISBN 978-3-95498-297-4

Die Publikation lädt zu einer Wieder­entdeckung Frankfurts als märkischer ›Metropole‹ des 14. bis 17. Jahrhunderts ein. Zunächst als ›Anti-Wittenberg‹ an der Spitze der Luther­gegner, wurden Universität und Stadt nach 1539 zu geistig-kul­ turellen Mittel­punkten der bran­ den­bur­gi­schen Reformation. Nichts in der 1945 zerstörten Stadt führt dies so lebendig vor Augen wie die Marien­kirche mit ihrer grandiosen Architektur und ihren Kunst­schät­ zen: mittel­alterliche Altäre, Glasund Wand­malereien, eine bedeu­ tende Bibliothek, Epitaph­gemälde. Sie halten das Gedächtnis an ihre Stifter wach und bringen uns deren Lebens­wirklichkeit nahe. Für die Ausstellung restauriert, werden viele Objekte in dem reich bebilder­ ten Katalog erstmals veröffentlicht. Auf der Basis neuer Forschungen entsteht das Bild des mittel­alter­ lichen und reformations­zeitlichen Frankfurts als reicher Handels- und Bürger­stadt an der Oder, Universi­ täts- und Buch­drucker­stadt mit künst­lerischem Leben und Zentrum der Musik. BLICK INS BUCH

An der Schwelle vom Mittel­alter zur Frühen Neuzeit war das Ansehen von Monarchen, Fürsten und selbst Städte­bürgern maß­geblich durch die augen­fällige Verkör­perung ritter­licher Ideale und Tugenden geprägt, die durch eine Vielzahl von Körper- und Waffen­übungen, von Turnier­spielen und realen Kampf­ handlungen ausgewiesen wurden. Diese »Kampf­künste« fanden ihre Darlegung in den Fecht­büchern sowie in einer überaus reichen ­adeligen, später sogar bürgerlichen Sachkultur. Die Autoren des Kataloges beleuch­ ten in ihren Ausführungen die verschie­denen Aspekte des Fech­ tens als Mittel der höfischen und bürger­lichen Repräsen­tation und stellen neben seltenen und kost­ baren, reich illustrierten Fecht­ büchern eine Vielzahl von Reprä­ sen­­tations- und Gebrauchs­waffen sowie Rüstungen, Grafik und ­Kunst­gewerbe des 15. bis 18. Jahr­ hunderts vor.

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Unter Kurfürst August (1526, reg. 1553 – 1586) erlebte Sachsen nach den großen Umwälzungen der Reformationszeit eine Phase der inneren Konsolidierung. In August und seiner Ehefrau Anna begegnen wir einem Fürstenpaar, das für den treu sorgenden, lutherischen Lan­ desvater und die gebildete, fromme Landes­mutter steht. Auf Reichs­ ebene wirkte der Kurfürst maßgeb­ lich am Zustandekommen des Augsburger Religionsfriedens von 1555 mit. Mit dem Konkordienbuch und der Konkordienformel brachte er die Reformation in Sachsen zum Abschluss. Während seiner Regent­ schaft entwickelte sich das Land zu einem der mächtigsten Fürsten­ tümer im Reich. Der Aufsatzband basiert auf der Begleittagung zur 1. Nationalen Sonderausstellung zum 500. Reformationsjubiläum »Luther und die Fürsten«, die 2015 in Torgau stattfand. Er widmet sich dem Wechselverhältnis von Refor­ mation und Politik aus historischer sowie kunst-, musik- und kirchen­ geschichtlicher Perspektive. BLICK INS BUCH

Brühlsche Terrasse, Schwanen­ service oder auch die Sixtinische Madonna – sie alle sind auf das Engste mit dem sächsischen Pre­ mier­minis­ter Heinrich Graf von Brühl verbunden. Mit eigenen kost­ baren Sammlungen oder auch ­seinen Schlössern setzte Brühl als Mäzen Maßstäbe in ganz Europa. Die vorliegende Publikation bricht die Verengung des Blicks auf Brühls lokale Bedeutung für Dresden, Sachsen und Polen auf und legt erstaunliche Verbindungen frei. Mit Beiträgen von mehr als 30 Autorinnen und Autoren aus ganz Europa versteht sie sich als »Türöffner« für die Erforschung der kulturellen und politischen Bedeu­ tung Sachsens im 18. Jahrhundert in Europa und der Welt.

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DRESDEN

NEU

Skandal bei Hofe!

Ein Prinz im Orient

Die Flucht der Luise von Toscana, Kronprinzessin von Sachsen

Johann Georg von Sachsen als Reisender, Sammler und Schloss­ besitzer

Herausgeber: Iris Kretschmann, Mike Huth, Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Schloss & Park Pillnitz 112 Seiten, 163 meist farbige Abb. 28 × 21 cm, Klappenbroschur 13,80 € (D), 14,20 € (A), 18,60 CHF ISBN 978-3-95498-320-9

Herausgeber: Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen, Schloss Weesenstein 80 Seiten, 78 Abb., farbig und sw in deutscher Sprache mit tschechi­ schen Zusammenfassungen 24 × 17 cm, Klappenbroschur 9,90 € (D), 10,20 € (A), 13,40 CHF ISBN 978-3-95498-307-0

Es ist ein Schicksal zwischen Pflicht und Leiden­schaft: Luise von Tos­ cana, verheiratet mit Friedrich August von Sachsen, brannte 1902 schwanger mit dem Lehrer ihrer Kinder durch. Die Presse Europas stürzte sich auf den Skandal; Schwieger­vater und Gatte sorgten dafür, dass die Ehe bereits im Feb­ ruar 1903 geschieden wurde. Ihre im Mai 1903 geborene Tochter musste 1907 nach Sachsen zurück­ geführt werden. Friedrich August wurde 1904 König, 1918 dankte er ab. Auch Luises zweite Ehe mit dem Komponisten Enrico Toselli schei­ terte. Luise starb 1947 in Brüssel. Der Band geht dem Schicksal dieser bemerkens­werten Persön­lich­keit nach und zeichnet vor allem über Luises Flucht, ihre Beziehung zu Toselli und Luises Zeit in Brüssel ein neues Bild – auch dank bisher un­­ be­­kannter Schrift­stücke, darunter Dokumente aus der Korres­pon­denz des vom sächsischen Hof zur Über­ wachung der Kron­prinzessin ein­ gesetzten Kriminal­kommissars mit dem Dresdner Polizei­präsidenten.

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NEU

Der letzte königliche Schloss­besit­ zer Johann Georg von Sachsen ver­ kaufte Weesen­stein im Jahr 1917 an einen bürger­lichen Besitzer. Wer war dieser Wettiner? Was prägte seine ungewöhnliche Sammel­lei­ den­­schaft? Warum reiste er so gern und so weit? Diesen und weiteren Fragen widmet sich das Buch und zeichnet damit den Lebens­weg die­ ses unbekannten Prinzen im Zu­­ sam­men­hang mit den gesell­schaft­ lichen Umbrüchen seiner Zeit nach.

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3 Haselnüsse für Aschenbrödel Die Winterausstellung zum Kultfilm auf Schloss Moritzburg

Herausgeber: Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH, Schloss Moritzburg und Fasanenschlösschen 120 Seiten, 192 Abb., farbig und sw 28 × 21 cm, Klappenbroschur 9,90 € (D), 10,20 € (A), 13,40 CHF ISBN 978-3-95498-182-3 Aschenbrödel und kein Ende: Auch über 40 Jahre nach seiner Kinopremiere hat das Wintermär­ chen »Drei Haselnüsse für Aschen­ brödel« nichts von seinem Zauber verloren. Der Begleitband zur neuen Ausstellung auf Schloss Moritzburg begibt sich erneut auf die Spuren der tschechischdeutschen Koproduktion. Neue Interviews und erstmals ausgewer­ tete Akten der DEFA bieten Anek­ doten und ungeahnte Einblicke in die Entstehung des Films. Zudem enthält der Band viele bisher selten oder noch nie veröffentlichte Foto­ grafien der Dreharbeiten und seiner Protagonisten.

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NEU

Schlachthof 5

Schuhe von Toten

Tamaschito

Dresdens Zerstörung in lite­ra­rischen Zeugnissen Eine Ausstellung zum 13. Februar 1945

Dresden und die Shoa

Roman einer Gefangenschaft

Auf den Spuren Erich Kästners in Dresden

Herausgeber: Gorch Pieken, ­Matthias Rogg, Ansgar Snethlage, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr 368 Seiten, 352 Abb., farbig und sw 25 × 19,5 cm, Klappenbroschur 20 € (D), 20,60 € (A), 27 CHF ISBN 978-3-95498-139-7

Herausgeber: Gorch Pieken, ­Matthias Rogg, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Dresden 344 Seiten, 254 teils farbige Abb. in englischer Sprache, E-Book PDF etwa 20 € (D), 20,60 € (A), 27 CHF ISBN 978-3-95498-351-3 erscheint Ende 2017

Wieland Förster 240 Seiten 21 × 13 cm, Festeinband 18 € (D), 18,60 € (A), 24,30 CHF ISBN 978-3-95498-319-3

Matthias Stresow 64 Seiten, 27 sw-Abb. 15 × 15 cm, Broschur 6 € (D), 6,20 € (A), 8,10 CHF ISBN 978-3-95498-140-3

Der 13. Februar ist das wohl wich­ tigste Datum für die Ausein­ander­ setzung Dresdens mit seiner histo­ rischen Identität. Die Mehrdeutig­ keit in der Bewertung des histori­ schen Ereignisses und die emotio­ nale Aufladung haben den 13. Feb­ ruar 1945 zu einem Mythos werden lassen. Das Ende der eigenen Herr­ schaft schon vor Augen, lancierte das NS-Regime unmittelbar nach den Bomben­angriffen dramatisch überhöhte Opfer­zahlen und be­­ grün­dete mit Blick auf die ver­ meintliche militärische Sinnlosig­ keit den Opfer­mythos Dresdens. Aus Anlass des 70. Jahrestags der Bombardierung widmete sich das Militär­historische Museum mit »Schlachthof 5« der Zerstörung Dresdens in literarischen Zeugnis­ sen. Die Betrachtung des Ereignis­ ses in geschriebener Form – aus der Perspektive von Zeitzeugen oder in der literarischen Verarbeitung spä­ terer Autoren – eröffnet die Chance, den Wirkungs­kreis und die Bedeu­ tung der Erinnerung an das Ereignis von 1945 sichtbar zu machen.

Im Jahr 2014 jährte sich die Befrei­ ung des KZ Majdanek zum 70. Mal. Das Militärhistorische Museum erinnerte in einer Sonderausstel­ lung an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die in Dresden lebten oder aus anderen Teilen Deutsch­ lands und Europas stammten und über Dresdner Bahnhöfe in die ­Konzentrations- und Vernichtungs­ lager Treblinka, Sobibor, ­Belzec und Majdanek deportiert wurden. In Majdanek wurden ihre Schuhe zentral gelagert und fanden erneut Verwendung, auch bei Schuhkäu­ fern im Deutschen Reich. Unter den Ermordeten befand sich ein Mäd­ chen von zwölf Jahren, das zum Aussortieren der Schuhe eingeteilt war und ein Gedicht verfasste über die »Schuhe von Toten«. Diesen Themen widmet sich das E-Book mit Beiträgen namhafter Autoren, u. a. Tomasz Kranz, Direk­ tor der Gedenkstätte Majdanek, Ralph Giordano, Hannes Heer und Winfried Nachtwei sowie der Schauspielerin Iris Berben im Ge­­ spräch mit dem Chefredakteur des ZEITmagazins Christoph Amend.

Bekanntester Dresdner, einer der meistgelesenen deutsch­sprachigen Autoren, Moralist, Anwalt der Kin­ der. Viele Titel verdient Erich Käst­ ner, der 1899 in Dresden zur Welt kam. Als junger Erwachsener ver­ ließ er seine Geburts­stadt, um in Leipzig zu studieren. Mit Berlin fand er eine neue Heimat. Er erlebte den aufkommenden Nationalsozialis­ mus und wurde eins seiner zahl­ reichen Opfer. Seine Bücher lande­ ten als undeutsche Literatur auf dem Scheiter­haufen, und eine Inhaftierung war täglich zu erwar­ ten. Die Nachkriegs­wirren machten ihn zum Münchner. Während dieser Zeit erschien sein Kindheits­roman »Als ich ein kleiner Junge war«, eine Hymne auf »sein« Dresden, aber auch eine kritische Sozial­ geschichte. Als 75-Jähriger starb Kästner in München, wo er auch beigesetzt wurde. Im Buch wandelt der Autor auf den Pfaden von Kästners Erinnerungen durch das damalige Dresden und präsentiert dabei dessen Entwick­ lung bis in die Gegenwart.

BLICK INS BUCH

BLICK INS BUCH

An einem milden Septembertag 1946 geht der 16-jährige Thom durch das zertrümmerte Nach­ kriegs­dres­den. Die Stadt beginnt zaghaft aufzuatmen, Menschen streben ins Freie, Elbfähren fliegen über den Fluss, Familien­besuch ist gekommen. Zwischen Thom und seiner Cousine Margot entflammt jugend­liche Leiden­schaft. Doch dann wird Thom verhaftet und unschuldig im »Grauen Bau« ein­ gekerkert. Einer Intrige wegen muss der Junge durch die Hölle des Hungers und Durstes, durch Auszehrung und endlose Verhöre gehen. Er gerät in das Mahlwerk der gewaltigen Kräfte­verschie­bungen jener Zeit. Deutsche, Polen, Russen, Nazis und Wider­stands­kämpfer sind seine Mitgefan­genen. An diesem apo­ka­ lyp­tischen Ort, wo der Tod Platz genommen hat zwischen den Häft­ lingen, werden ein verschlis­sener Stoff­­fetzen zum Schach­brett, eine erzählte Geschichte zum Über­ lebens­elixier und der Name eines Kuchens zur Zauber­formel. »In mir blutet Vergangen­heit«, sagte Wieland Förster einmal – mit Tamaschito legt er jetzt den Roman vor, in dem jene Lebens­wunde zu Literatur wird. Ein ergreifendes Plädoyer für Mensch­lichkeit.

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REIHEN

NEU

Spurensuche Schriftenreihe des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde

Das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde greift in seiner Reihe »Spurensuche« ­Themen aus der facettenreichen Geschichte und Kultur Sachsens auf, die sowohl für die Fachwissen­ schaft als auch für ein breiteres Publikum von Interesse sind. Dabei handelt es sich um Monografien und Sammelbände, die einen umfangreichen Abbildungsteil erfordern oder visuelle Quellen zugänglich machen, aber auch um Begleitpublikationen zu Ausstellun­ gen. »Spurensuche« will auf aktu­ elle Themenfelder der Landes­ geschichte und der Volkskunde neugierig machen, wobei sich gute Lesbarkeit und anspruchsvolle gra­ fische Gestaltung ergänzen.

20 Jahre Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) 1997 – 2017 Herausgeber: Winfried Müller, Enno Bünz etwa 160 Seiten, etwa 60 Abb. Klappenbroschur etwa 15 € (D), 15,50 € (A), 20,20 CHF 978-3-95498-352-0 erscheint Ende 2017 In Vorbereitung: Andreas Martin, Anke SchauseilFröhlich Das neue Bild der Elbe Die Entdeckung des Stroms zu Beginn des 19. Jahrhunderts

Ausführliche Infos über alle Bände einer Reihe unter www.sandstein-verlag.de

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Winfried Müller Die Deutsche Künstler­ steinzeichnung 1897 – 1918 Farbige Originallithographien für Haus und Schule

Schriften­reihe zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewalt­­ herrschaft

Denkmalpflege in Sachsen

Fundamentale Gebote der Sittlichkeit Der »Euthanasie«-Prozess vor dem Landgericht Dresden 1947 Herausgeber: Boris Böhm, Gerald Hacke, 212 Seiten, 45 Abb. 23 × 16,5 cm, ­Klappenbroschur 15 € (D), 15,50 € (A), 20,20 CHF ISBN 978-3-940319-55-5

Herausgeber: Landesamt für Denkmal­pflege Sachsen 29,7 × 21 cm, Broschur je 15 € (D), 15,50 € (A), 20,20 CHF

Nationalsozialistische Euthanasie­­verbre­chen Beiträge zur Aufarbeitung ihrer Geschichte in Sachsen vergriffen ISBN 978-3-937602-32-5

Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen Jahrbücher

Das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen gibt in seinem Jahrbuch mit wissenschaftlichen Beiträgen, aktuellen Mitteilungen und Infor­ mationen vielfältige Einblicke in die umfangreiche Arbeit am sächsi­ schen Denkmalbestand. Jahrbuch 2016 160 Seiten, 238 meist farbige Abb. ISBN 978-3-95498-279-0

U-Haft am Elbhang Die Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung des Minis­ teriums für Staatssicherheit in Dresden 1945 bis 1989/90 vergriffen ISBN 978-3-937602-15-8

Jahrbuch 2015 188 Seiten, 258 meist farbige Abb. ISBN 978-3-95498-199-1

Stasi-Gefängnis Bautzen II. 1956 – 1989   Katalog zur Ausstellung Herausgeber: Susanne Hattig, Silke Klewin, ­Cornelia Liebold, Jörg Morré 240 Seiten, 145 Abb., DVD mit Video- und Hörbeiträgen 23 × 16,5 cm, Klappenbroschur 15 € (D), 15,50 € (A), 20,20 CHF ISBN 978-3-937602-98-1

Jahrbuch 2013 168 Seiten, 225 meist farbige Abb. ISBN 978-3-95498-057-4

Geschichte des Speziallagers ­Bautzen. 1945 – 1956 Katolog zur Ausstellung Herausgeber: Susanne Hattig, Silke Klewin, ­Cornelia Liebold 236 Seiten, 146 Abb. 23 × 16,5 cm, Klappenbroschur 15 € (D), 15,50 € (A), 20,20 CHF ISBN 978-3-937602-29-5

Jahrbuch 2014 160 Seiten, 230 meist farbige Abb. ISBN 978-3-95498-143-4

Jahrbuch 2012 164 Seiten, 224 meist farbige Abb. ISBN 978-3-95498-026-0


Naturführer Ost-Erzgebirge

Signifikante Signaturen

In der Dresdener Galerie

Das restaurierte Meisterwerk

Die Reihe stellt die Sammlung der Galerie Neue Meister der Staatli­ chen Kunstsammlungen Dresden in ausgewählten Bestandsgruppen vor. Beschreibungen der Bilder wer­ den durch Erläuterungen zum Schaffen der Künstler, zur Erwerbs­ geschichte und durch Verzeichnisse ergänzt. Die kurz gefassten, optisch attraktiven Bildhefte wenden sich an ein breites Publikum – an Besu­ cher der Galerie ebenso wie an Leser, die an einzelnen Künstlern oder Themen speziell interessiert sind.

Herausgeber: Staatliche Kunst­ sammlungen ­Dresden, Gemälde­ galerie Alte Meister 27 × 24 cm, Klappenbroschur

4 × junge Kunst

Herausgeber: Grüne Liga Osterzgebirge e. V. 21 × 13 cm, Klappenbroschur Die Reihe »Naturführer Ost-Erzge­ birge« im handlichen Taschenbuch­ format bietet viele Anregungen, sich mit der faszinierenden Natur des Ost-Erzgebirges zu beschäfti­ gen. Den beiden Umweltvereinen Grüne Liga Osterzgebirge e. V. und Št’ovík Teplice gelang es, namhafte und erfahrene Autoren aus der Region für ihr Projekt zu gewinnen. Entstanden sind dabei Bücher auf Deutsch bzw. Tschechisch, die für alle Liebhaber dieser Gegend ideale Begleiter in der Natur sind. Band 4 Naturschatz Ost-Erzgebirge 21×22 cm, Broschur, in deutscher und tschechischer Sprache 408 Seiten, 366 farbige Abb. 18 € (D), 18,60 € (A), 24,30 CHF ISBN 978-3-95498-170-0 Band 3 Naturkundliche Wanderziele 768 Seiten, 400 sw-Abb. 15 € (D), 15,50 € (A), 20,20 CHF ISBN 978-3-942422-48-2 Band 2 Natur im Überblick 472 Seiten, 430 teils farbige Abb. vergriffen in tschechischer Sprache Geografick´y prˇehled 15 € (D), 15,50 € (A), 20,20 CHF ISBN 978-3-940319-20-3 Band 1 Pflanzen und Tiere. Über 750 Artenbeschreibungen vergriffen

Vier Künstlerkataloge im Schuber Herausgeber: Ostdeutsche Sparkassenstiftung 24 × 17 cm, Festeinband in deutscher + englischer Sprache Preis je Einzelkatalog 10 € (D), 10,30 € (A), 13,50 CHF Preis je Schuber 25 € (D), 25,80 € (A), 33,80 CHF Die Edition unternimmt eine Ent­­­ deckungsreise durch die Gegen­ wartskunst der neuen Bundes­ länder. Jährlich werden vier Künst­ ler aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und MecklenburgVorpommern vorgestellt, denen jeweils ein Einzelkatalog gewidmet ist und die im gemein­samen Schu­ ber ein informatives Paket zum Stand der Dinge liefern sollen. So entsteht ein handliches Kom­ pen­­dium, das verschiedenste Hal­­ tungen und Arbeitsweisen einem größeren Publikum zugänglich macht. Die Individualität der Hand­ schriften wird durch die jeweils besondere, werkbezogene Gestal­ tung der einzelnen Bücher unter­ strichen. Zuletzt sind erschienen: Jana Debrodt ISBN 978-3-95498-280-6 Bertram Schiel ISBN 978-3-95498-281-3 Jakob Flohe ISBN 978-3-95498-282-0 Simone Distler ISBN 978-3-95498-283-7

48 bis 72 Seiten, 20 bis 40 Abb. 21 × 17 cm, Broschur 8 € (D), 8,30 € (A), 10,80 CHF Die Brücke ISBN 978-3-937602-76-9 Ferdinand von Rayski ISBN 978-3-937602-86-8 Otto Dix ISBN 978-3-937602-76-9 Ludwig Richter ISBN 978-3-940319-09-8 Max Liebermann ISBN 978-3-940319-27-2 Carl Gustav Carus ISBN 978-3-940319-72-2 Caspar David Friedrich ISBN 978-3-942422-08-6 Malerei des Fin de Siècle ISBN 978-3-942422-23-9 Gerhard Richter ISBN 978-3-942422-22-2 Osmar Schindler ISBN 978-3-942422-67-3 Max Slevogt ISBN 978-3-942422-71-0 Paula Moderson-Becker und die Worpsweder ISBN 978-3-95498-012-3 Franka Hörnschemeyer ISBN 978-3-95498-017-8

Die Gemäldegalerie Alte Meister stellt in dieser Publikations- und Ausstellungsreihe Hauptwerke ihrer Sammlung vor – insbesondere, wenn im Rahmen eines größeren Restaurierungs­projekts ein Gemälde intensiv erforscht und im Bestand gesichert werden konnte. In Bei­ trägen verschiedener Fach­­­­ge­biete – etwa der Kunstgeschichte, Kunst­ technologie oder Konservierung – werden Aufgaben und Möglichkei­ ten einer Restaurierung aufgezeigt und exemplarisch Motive und Funk­ tionen eines Gemäldes erläutert. in Vorbereitung: Der Cuccina-Zyklus von Veronese ISBN 978-3-96498-354-4 Bernardo Bellotto Der Canaletto-Blick vergriffen Tizian · Die Dame in Weiß 104 Seiten, 81 meist farbige Abb. 18,90 € (D), 19,50 € (A), 25,50 CHF ISBN 978-3-940319-93-7 Rembrandt van Rijn Die Entführung des Ganymed vergriffen Andrea Mantegna Die Heilige Familie vergriffen Johannes Vermeer Bei der Kupplerin vergriffen

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