Schwabe Vorschau Herbst 2015

Page 1

Herbst 2015

Schwabe – Verlag für Geistes- und Kulturwissenschaften


Afrika  31, 32 Altertumswissenschaften  12, 13, 19, 20, 34, 35, 36,   37, 43 Anthropologie  3, 11, 12, 13 Archäologie  12, 13, 34, 35 Architektur, Architekturgeschichte  21, 22, 23, 24, 25 Asien  31 Aufklärung  4, 10, 46

Lateinamerika  4, 31 Literaturwissenschaft, Philologie  18, 20, 41, 46

Bachofen, Johann Jakob  12, 13 Basel  30, 31, 33

Ökonomie  10, 16, 18

Denkmalpflege  24, 25 Design  27 Edition  6, 7, 8, 9, 11, 15 Ethik, Bioethik  2, 45 Ethnologie  32 Farb- und Raumwahrnehmung  23 Freud, Sigmund  11 Frühe Neuzeit  38 Geschichte  7, 16, 19, 28, 29, 30, 31, 37, 46   –  Geschichtsphilosophie  6   –  Industriegeschichte  22   –  Klimageschichte  29, 33   –  Kulturgeschichte  4, 28, 32   –  Sozialgeschichte  29   –  Umweltgeschichte  29   –  Universitätsgeschichte  7   –  Ur- und Frühgeschichte  33   –  Wirtschaftsgeschichte  29   –  Wissenschaftsgeschichte  44 Guyer, Lux  23

Mediävistik  28, 30 Medienwissenschaft  39 Medizin, Medizingeschichte  18, 44, 45 Missionswissenschaft  31 Moser, Karl  21

Philosophie  2, 3, 4, 7, 8, 11, 16, 17, 18, 20, 40, 46, 47   –  Dialektik  3   –  Erkenntnistheorie  47   –  Existenzphilosophie  6   –  Geschichtsphilosophie  6   –  Hermeneutik  3   –  Philosophiegeschichte  9   –  Politische Philosophie  1, 10 Portugal  4 Psychologie, Psychoanalyse  11, 42, 47 Rechtswissenschaft, Rechtsgeschichte  38, 40 Reiach & Hall, Edinburgh  23 Reinhold, Karl Leonhard  8, 9 Religion, Religionswissenschaften,   Theologie  7, 18, 31, 40, 41, 42 Rhetorik  20 Rousseau, Jean-Jacques  1 Rümmler, Reiner  23

Iselin, Isaak  10 Islam  41

Scharoun, Hans  23 Schweiz  46   –  Schweizer Aufklärung  10   –  Schweizer Literatur  15   –  Schweizer Medien  39   –  Schweizerdeutsch  14 Spanien  4 Spence, Basil  23 Sprachwissenschaft, Linguistik, Semiotik  14, 30, 40, 41

Jaspers, Karl  5, 6, 7

Technik  2

Kantianismus  8, 9 Knapkiewicz & Fickert, Zürich  23 Kodikologie  36 Kulturgütererhalt  24 Kunst, Kunstgeschichte,   Kunsttheorie  21, 26, 27, 32, 34, 35 Künstliche Intelligenz  2 Kunz, Hans  11

Walser, Robert  15

Hermeneutik  3

PERFOR MANCE

neutral Drucksache No. 01-15-777353 – www.myclimate.org

© myclimate – The Climate Protection Partnership


Schwabe reflexe 44 Urs Marti-Brander

Rousseaus Schuld Ein Versuch über die Entstehung philosophischer Feindbilder 2015. Ca. 240 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 17.50 / € (D) 17.50 / € (A) 18.– ISBN 978-3-7965-3445-4 Erscheint im Oktober 2015 E-Book: www.schwabeverlag.ch ISBN E-Book 978-3-7965-3463-8

Rousseaus Denken – eine nützliche Provokation

La faute à Rousseau? Was wurde Rousseau nicht alles zur Last gelegt? Die Zeitgenossen sahen in ihm einen subversiven Denker, dessen Ideen Moral, Gesetz und Religion zu zerstören drohten und sämtliche für den Bestand der Gesellschaft unerlässlichen Institutionen, von der Familie über das Privateigentum bis zur staatlichen Ordnung, in Frage stellten. Später wurde ihm die Verantwortung für die Französische Revolution und das Aufkommen der Demokratie, selbst für Kommunismus und Totalitarismus zugeschrieben. Aus seinen Schriften hat man eine radikale Zivilisationskritik herausgelesen, darin aber ebenso den Schlüssel zum Verständnis aller Übel, welche die moderne Zivilisation mit sich bringt, zu entdecken vermeint. Wie erklärt sich ein so umfangreiches Sündenregister? Wird nicht die Wirkung von Ideen überschätzt in einer Welt, die

eher von Interessen bestimmt zu sein scheint? – Hätte Rousseau nie auch nur ein Wort geschrieben, die Französische Revolution wäre dennoch ausgebrochen. Doch vielleicht sind es gar nicht primär seine Ideen, die verstören und provozieren. Rousseau sieht sich selbst in der Rolle eines Denkers der Paradoxe, der versucht, den Menschen die gefährliche Macht des Vorurteils vor Augen zu führen. Seine Schriften werden häufig als mehrdeutig und widersprüchlich kritisiert – mit guten Gründen. Rousseaus Argumentation folgt einer irritierenden, «sophistischen» Logik, die oft in Aporien mündet, philosophische Belehrungsbemühungen auf ihre Tauglichkeit hin prüft sowie ideale und reale Welten aufeinanderprallen lässt, ohne einen Ausweg der Versöhnung zu weisen.

Der Autor Urs Marti-Brander ist Professor für Politische Philosophie an der Universität Zürich. Publikationen zu Rousseau, Tocqueville, Marx, Nietzsche, Arendt, Foucault, zu Rechtsphilosophie, Demokratie, globaler Politik und globaler Gerechtigkeit.

Inhalt – Welch abscheulicher Mensch – Der geschickte Sophist – Ein unwiederbringlicher Verlust und eine ungewisse Hoffnung – Der Eigensinn der Ungleichheit – Rousseaus Schuld

Politische Philosophie

1


Schwabe reflexe 43 Eduard Kaeser

Artfremde Subjekte Subjektives Erleben bei Tieren, Pflanzen und Maschinen? 2015. Ca. 200 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 17.50 / € (D) 17.50 / € (A) 18.– ISBN 978-3-7965-3432-4 Erscheint im September 2015 E-Book: www.schwabeverlag.ch ISBN E-Book 978-3-7965-3433-1

Wie fühlt es sich an, ein Roboter zu sein?

Inspiriert von den Studien des Ethologen Donald Griffin über das Echolotiersystem der Fledermäuse formulierte der amerikanische Philosoph Thomas Nagel den Grundeinwand gegen eine rein objektivistisch verfahrende Wissenschaft vom Leben: Denken wir das Leben ohne Subjekt, will sagen: ohne Tierperspektive, denken wir es nur zur Hälfte. Eduard Kaeser nimmt die inzwischen berühmte Frage Nagels «Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?» auf und spinnt den Faden weiter. Aber genügt es tatsächlich nicht, über Lebewesen evolutionäre und physiologische Tatsachen zu kennen? Wozu die Frage nach ihrem subjektiven Erleben? Sie artikuliert ein Unbehagen gegen die mächtige cartesianische Metapher des Lebewesens als eines organischen Automaten: im Tier und in der Pflanze ist ‘niemand zuhause’ – sie werden als durch physiologische Mechanismen bestimmt gedacht.

2

Eduard Kaeser versucht sich an einem Gegenparadigma. Das hat nichts mit einer ‘Wiederverzauberung’ der Natur zu tun, sondern mit Ergebnissen aus der Tier- und Pflanzenforschung, die nahelegen, Tiere und Pflanzen als Subjekte ihres spezifischen Lebens zu betrachten. Seit Alan Turings Arbeiten über künstliche Intelligenz hat man sich ironischerweise sogar mit dem Gedanken angefreundet, auch Automaten als Quasi-Subjekte anzusehen. Treten wir in ein neues Zeitalter ein, bevölkert von natürlichen und künstlichen Subjekten? Philosophie, Ethik, Technik, Künstliche Intelligenz Der Autor Eduard Kaeser, geb. 1948 in Bern, ist Physiker und promovierter Philosoph. Er ist als freier Publizist, vor allem für die Neue Zürcher Zeitung, die Wochenzeitung, die Newssite journal 21 sowie als Blogger tätig (http://kaeser-technotopia.blogspot.ch).

Inhalt Vorspiel: Nichtmenschliche Subjekte Das Tiersubjekt – Haben Tiere ein subjektives Erleben? – Ein Pionier der Tiersubjektivität: Jakob von Uexküll – Das Paradigma des Tiersubjekts – Die Idee eines ‘beseelten’ Naturalismus Das Pflanzensubjekt – «No brain, no gain» – Zwei Baumbegegnungen: Buber und Benjamin – Das Beispiel der ‘hörenden’ Pflanze – Die Idee eines dezentrierten Naturalismus Das Automatensubjekt – Können Maschinen denken? – Vom Hammer zum Roboterkind – Symbiose von Mensch und Maschine – Wie ist es, eine Maschine zu sein? Nachspiel: Der anthropomorphe Rest


Schwabe reflexe 42 Emil Angehrn

Die Herausforderung des Negativen Zwischen Sinnverlangen und Sinnentzug 2015. Ca. 240 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 17.50 / € (D) 17.50 / € (A) 18.– ISBN 978-3-7965-3400-3 Erscheint im Oktober 2015 E-Book: www.schwabeverlag.ch ISBN E-Book 978-3-7965-3401-0

Leiden und Sinnverlust als unhintergehbare Herausforderungen für Philosophie und Leben Der Mensch lebt zwischen Glück und Leiden, zwischen Sinn und Sinnlosigkeit. Sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Gut und Böse auseinanderzusetzen, bildet eine grundlegende Herausforderung für das Denken wie für das tätige Leben. Sie hat in Kulturen, Religionen und Philosophien vielfältigen Ausdruck gefunden. Emil Angehrn folgt Spuren dieser Herausforderung in zwei Bereichen. Zum einen betrifft sie die allgemeinsten Grundlagen des Denkens und Seins. Philosophie, die nach den Prinzipien aller Dinge fragt, artikuliert sich von ihren Ursprüngen her als Abwehr des Negativen: als Verteidigung des Wahren gegen das Falsche, als Suche nach dem sicheren Fundament gegen den zerstörenden Abgrund. Klassische Philosophie zielt auf das Vernünftige und Ganze, um von ihm her auch das Irrationale und Böse zu begreifen. Dem steht ein Denken gegenüber, für welches die affirmativen Fundamente brüchig geworden sind und das sich der Wahrheit nur ex negativo, in der Kritik am Falschen versichert. Zu fragen ist nach den Voraussetzungen solcher Kritik und den Grundlagen negativen Philosophierens.

Zum anderen stellt sich die Herausforderung des Negativen im menschlichen Leben, in der Begegnung mit Krankheit und Leiden, Unrecht und Gewalt, Entfremdung und Zerstörung. In Frage steht, ob solche Erfahrungen zur Wesensverfassung des Menschseins gehören und wieweit sie durch historische und soziale Ursachen bedingt sind. Sieht die Existenzphilosophie den Menschen in Grenzerfahrungen mit Grundbedingungen seines Daseins konfrontiert, so beharrt kritische Sozialphilosophie auf der Negativität des Bestehenden und dem Widerstand gegen Zwang und Entfremdung. Zuletzt hat Philosophie erlebte Negativität im Verhältnis zu gegenläufigen Erfahrungen zu reflektieren, Erfahrungen des Vertrauens und des entgegenkommenden Sinns. Philosophie, Anthropologie, Dialektik, Hermeneutik

Inhalt Negativismus und Kritik. Probleme negativistischer Philosophie – Dispositive des Negativen. Grundzüge negativistischen Denkens – Kritik und Versöhnung. Zur Konstellation negativer Dialektik – Hermeneutik und Kritik Negative Anthropologie. Leiden und Krankheit als Herausforderung der Philosophie – Grenzerfahrungen des Menschlichen. Psychisches Leiden als Herausforderung der Philosophie – Leiden und Erkenntnis – Vom Sinn des Sinnlosen. Die Herausforderung der Psychoanalyse für die Philosophie Entgegenkommender Sinn und Vertrauen – Der entgegenkommende Sinn. Offenbarung und Wahrheitsgeschehen – Grundvertrauen zwischen Metaphysik und Hermeneutik. Vom Seinsvertrauen zum Vertrauen in den Menschen

Der Autor Emil Angehrn, geb. 1946, studierte Philosophie, Soziologie und Volkswirtschaftslehre in Löwen und Heidelberg. Er lehrte in Heidelberg, Berlin sowie Frankfurt a.M. und war von 1991 bis 2013 Professor für Philosophie an der Universität Basel.

3


Grundriss der Geschichte der Philosophie Begründet von Friedrich Ueberweg. Völlig neu bearbeitete Ausgabe Herausgegeben von Helmut Holzhey Johannes Rohbeck, Wolfgang Rother (Hg.)

Die Philosophie des 18. Jahrhunderts Band 4: Spanien, Portugal, Lateinamerika Mit Beiträgen von Enrique Álvarez Cora, Mónica Bolufer, Amândio Augusto Coxito, Helmut C. Jacobs, Heinz Krumpel, Hans-Joachim Lope, Johannes Rohbeck, Wolfgang Rother, Francisco SánchezBlanco, José Luis Villacañas Berlanga 2015. Ca. 544 Seiten. Gebunden. Leinen. Schutzumschlag. Ca. sFr. 120.– / € (D) 120.– / € (A) 123.– ISBN 978-3-7965-2630-5 Erscheint im Dezember 2015

Aufklärung in katholischen Landen

Die Erforschung der Philosophie der Aufklärung und Gegenaufklärung auf der Iberischen Halbinsel und in Lateinamerika weist nach wie vor erhebliche Lücken auf, die mit dem vorliegenden Band geschlossen werden. Er orientiert sich methodisch an den Vorgaben des «Grundrisses der Geschichte der Philosophie», das als bibliographisches Referenzwerk und mit seinen Beiträgen zur Gelehrtenbiographie, mit seinen Inhaltsangaben auch entlegener Schriften und insbesondere seinen historisch-systematischen Darstellungen philosophischer Lehren und deren Rezeption das philosophiehistorische Standardwerk in deutscher Sprache ist. Der Band behandelt zunächst die institutionellen Bedingungen der Philosophie in Spanien (Akademien, literarische Salons, Bibliotheken, Unterrichtswesen). Weitere Kapitel sind den Novatores im frühen 18. Jahrhundert, Benito Jerónimo Feijoo und seiner Generation, den eklektischen Denkern sowie der Ästhetik gewidmet. Ein wichtiger Abschnitt stellt die bisher kaum erforschte Geschlechterdebatte in Spanien dar. Die

4

spanische Aufklärung war, ähnlich wie die italienische, praktisch ausgerichtet – ein zentrales Kapitel behandelt daher Politik, Recht, Ökonomie und Moral. Vor dem Hintergrund der Erkundung der europäischen Länder und des Mittelmeerraums sowie der Übersee-Expeditionen werden die in den Reiseberichten enthaltenen literarisch-kulturphilosophischen Reflexionen untersucht. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die spanische Apologetik und die Auseinandersetzung mit der Gedankenwelt der Revolution. Signaturen der weitgehend noch scholastisch geprägten portugiesischen Philosophie des 18. Jahrhunderts sind die Auseinandersetzungen mit dem Cartesianismus und dem Empirismus Lockes. Im Teil über Lateinamerika stehen das bildungs- und erziehungsreformerische Denken, das Geschichtsdenken sowie die philosophische Reflexion auf die Emanzipation und die Unabhängigkeitsbewegung im Vordergrund. Philosophie, Aufklärung, Kulturgeschichte, Spanien, Portugal, Lateinamerika

Die Herausgeber Johannes Rohbeck, geb. 1947, studierte Philosophie, Germanistik, Politologie und Soziologie an der Universität Bonn und an der Freien Universität Berlin. Er war Gastprofessor in Italien, in den USA und in Greifswald und ist seit 1993 Professor für Praktische Philosophie an der Technischen Universität Dresden. Wolfgang Rother, geb. 1955, ist Professor für Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Philosophie an der Universität Zürich, Autor verschiedener Bücher zur Ideengeschichte und Mitherausgeber des «Grundrisses der Geschichte der Philosophie» sowie mehrerer wissenschaftlicher Buchreihen.


Karl Jaspers Gesamtausgabe Herausgegeben im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen von Thomas Fuchs, Jens Halfwassen und Reinhard Schulz In Verbindung mit Anton Hügli, Kurt Salamun und Hans Saner

Prospekt erhältlich

Karl Jaspers’ Werke in einer über 50 Bände umfassenden Akademieausgabe Karl Jaspers (1883–1969) gehört zu den bedeutendsten Denkern des 20. Jahrhunderts und ist weltweit einer der meistübersetzten deutschsprachigen Philosophen. Nicht zuletzt war er einer der prominentesten Kritiker der deutschen Nachkriegspolitik. Jaspers’ Denken galt anfänglich der Psychopathologie und Psychologie, dann der Existenzphilosophie und der logischen Begründung der Vernunftphilosophie. Die Beschäftigung mit einem global angelegten, den eurozentrischen Bezugsrahmen sprengenden und historisch abgestützten Philosophieansatz dominiert später in immer stärkerem Maße Jaspers’ Denken. Nach 1945 tauchen in seinem Werk verstärkt auch Fragen des philosophischen Glaubens, der Weltgeschichte der Philosophie, der Weltphilosophie und der philosophischen Erhellung der Weltpolitik auf.

Die Ausgabe

Die Karl Jaspers Gesamtausgabe (KJG) wird alle bereits erschienenen Jaspers’schen Werke enthalten sowie eine prägnante Auswahl des teilweise noch nicht edierten Nachlasses und der Korrespondenz. Die Edition wird ausgestattet mit ausführlichen Einleitungen und Stellenkommentaren, die das bisher auf diesem Gebiet Geleistete zusammenfassen und neue Forschungsfragen stellen. Die Gesamtausgabe wird erstmals den weitgesteckten Zusammenhang von Jaspers’ Denken, wie er sich aus den größeren und kleineren Druckschriften, dem Nachlass und den zahlreichen Briefwechseln ergibt, herausarbeiten und würdigen.

5


Karl Jaspers Gesamtausgabe KJG I/8 Dominic Kaegi (Hg.)

Schriften zur Existenzphilosophie 2015. Ca. 330 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. Ca. sFr. 68.– / € (D) 68.– / € (A) 70.– ISBN 978-3-7965-3430-0 Erscheint im Dezember 2015

zugewinnen. In diesem Sinne einer Metaphysik im Zeitalter der Wissenschaft, greift Jaspers den Terminus ‘Existenzphilosophie’ auf. Seine Schriften zur Existenzphilosophie, in der Hauptsache die Groninger Vorlesungen Vernunft und Existenz (1935) und die Frankfurter Vorträge von 1938, verbinden den existenz-appellativen Ansatz mit dem Entwurf einer philosophischen Logik. Als «Ethik des Denkens» bilden sie den Hintergrund eines Philosophierens, in dem sich zunehmend auch die Erfahrung des Totalitarismus niederschlägt. Existenzphilosophie, Edition

Metaphysik im Zeitalter der Wissenschaft

Philosophie ist Engagement fürs Absolute. Unter dem Arbeitstitel der «Transzendenz» gilt ihr Interesse nach Jaspers dem Sein an sich. Am Zeitlosen ausgerichtet, ermöglicht sie Orientierung in der Zeit. Das Profil einer durch Naturwissenschaft und Technik geprägten Moderne erkennt Jaspers darin, dass Grenzsituationen menschlicher Existenz zum Leitmotiv werden, den Transzendenzbezug des Daseins gegen das «Verlorensein an das bloß Objektive» zurück-

Karl Jaspers Gesamtausgabe KJG I/10 Kurt Salamun (Hg.)

Vom Ursprung und Ziel der Geschichte 2015. Ca. 400 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. Ca. sFr. 84.– / € (D) 84.– / € (A) 86.– ISBN 978-3-7965-3429-4 Erscheint im Dezember 2015

Der Herausgeber Dominic Kaegi, geb. 1963, Studium der Philosophie, Theologie und Geschichte in Köln und Heidelberg; seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

der vergleichenden Kulturtheorie, der Theorie der Moderne u.a. neu diskutiert. Neben der These von der Achsenzeit wird in Vom Ursprung und Ziel der Geschichte u.a. der Stellenwert von Wissenschaft und Technik in der Moderne erörtert; es werden Überlegungen über eine mögliche Welteinheit (im Sinne eines Weltfriedenszustandes) angestellt sowie zeitgeschichtliche Tendenzen in der Politik (z.B. Totalitätsund Planungsideologien) kritisiert, die im Gegensatz zu Jaspers’ liberalem Ethos der Freiheit und der Humanität stehen. Geschichtsphilosophie, Edition

Die These von einer Achsenzeit in der Weltgeschichte

Die zentrale Annahme dieses Buches ist die universalgeschichtliche These von einer Achsenzeit (880–200 v. Chr.) in der Weltgeschichte, in der voneinander unabhängig in China, Indien und dem Abendland strukturell ähnliche kulturelle Revolutionen und Aufbrüche erfolgt sind. Inwieweit diese Aufbrüche für das kulturelle Leben in der Gegenwart weiterhin bedeutsam sind, wird heute in kulturwissenschaftlichen Disziplinen wie der Religions- und Kultursoziologie,

6

Der Herausgeber Kurt Salamun, em. Professor am Institut für Philosophie der Universität Graz. Mitherausgeber des Jahrbuchs der Österreichischen Karl-JaspersGesellschaft (1988–2015) sowie weiterer Publikationen zu Karl Jaspers.


Karl Jaspers Gesamtausgabe KJG I/13 Bernd Weidmann (Hg.)

Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung 2015. Ca. 900 Seiten. In zwei Halbbänden. Leinen mit Schutzumschlag. Ca. sFr. 148.– / € (D) 148.– / € (A) 151.50 ISBN 978-3-7965-3431-7 Erscheint im Dezember 2015

Dennoch sollte es Jahrzehnte dauern, bis Jaspers das Verhältnis zwischen philosophischem Glauben und Offenbarungsglauben in drei einschlägigen Publikationen zum Thema machte. Band 13 der KJG enthält als zentralen Text das Alterswerk Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung (1962, 21963). Zur Seite gestellt sind ihm der Festschriftbeitrag «Der philosophische Glaube angesichts der christlichen Offenbarung» (1960), aus dem das genannte Buch hervorgegangen ist, sowie das mit Heinz Zahrnt geführte Gespräch Philosophie und Offenbarungsglaube (1963). Philosophie, Religion, Edition

Ein Plädoyer für die Verständigung zwischen den Religionen

Mit dem Glauben an Offenbarung hat Jaspers sich schon sehr früh auseinandergesetzt. Der Offenbarungsglaube bildete das Gegenüber, angesichts dessen ihm bewusst wurde, was er selbst den philosophischen Glauben nannte: einen Glauben an Transzendenz jenseits konfessioneller Gebundenheit, der, so die Hoffnung, imstande war, den Frieden zwischen den Religionen herzustellen, ohne bewährte religiöse Bindungen aufzulösen.

Karl Jaspers Gesamtausgabe KJG I/21 Oliver Immel (Hg.)

Schriften zur Universitätsidee 2015. Ca. 500 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. Ca. sFr. 98.– / € (D) 98.– / € (A) 100.50 ISBN 978-3-7965-3423-2 Erscheint im Dezember 2015

Die Aufgabe der Universität im 20. Jahrhundert

Die Fragen nach den Aufgaben, den strukturellen Veränderungen und dem gesellschaftlichen wie politischen Stellenwert der Universität waren für Karl Jaspers über 45 Jahre hinweg Gegenstand philosophischer und gesellschaftskritischer Reflexion. Hierfür steht neben 13 veröffentlichten Vorträgen, Aufsätzen und Interviews vor allem die 1923 erstmals publizierte, dann 1946 neu konzipierte und zuletzt 1961 gemeinsam mit Kurt Rossmann in den damaligen Reformdiskurs eingebrachte Schrift Die Idee der Universität.

Der Herausgeber Bernd Weidmann, geb. 1965, Studium der Philosophie, Germanistik und Anglistik in Heidelberg, seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Dissertation und zahlreiche weitere Veröffentlichungen zu Jaspers.

Durch die zentrale Verortung der Universität im Bedingungsgefüge von Wahrheit, Freiheit und Friede avancierten Jaspers’ Texte zur Universitätsidee zu einem Plädoyer für Geltungskritik, politische Freiheit, Demokratie und Humanismus, das in der heutigen Diskussion um Gestalt, Aufgaben und Ziele der Universität seinesgleichen sucht. Der vorliegende Band versammelt erstmals sämtliche von Jaspers selbst veröffentlichten Texte zur Universität ungekürzt in einer kommentierten Edition und gibt Einblicke in inhaltliche Zusammenhänge, die zeitgeschichtlichen Kontexte sowie die Genese der einzelnen Schriften. Geschichte der Bundesrepublik, Universitätsgeschichte, Edition Der Herausgeber Oliver Immel, geb. 1972, studierte Philosophie, Ethnologie, Anglistik und Soziologie an der Universität Mainz. Seit 2000 lehrte er als Dozent für Philosophie an den Universitäten Mainz, Heidelberg, Vechta und Oldenburg. Aktuell arbeitet er als wissenschaftlicher Editor der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen am Philosophischen Institut der Universität Oldenburg.

7


Karl Leonhard Reinhold Gesammelte Schriften RGS 5/1 Martin Bondeli, Silvan Imhof (Hg.)

Auswahl vermischter Schriften Erster Theil 2015. Ca. 380 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. Ca. sFr. 84.– / € (D) 84.– / € (A) 86.– ISBN 978-3-7965-3441-6 Erscheint im November 2015

Philosophisch-ästhetische und andere Duelle

In dem 1796 erschienenen ersten Teil seiner Auswahl vermischter Schriften hat Reinhold neun Aufsätze aus seiner kantischen Phase in überarbeiteter Form neu publiziert. Drei Aufsätze dokumentieren seine auf die Jahre 1788/89 zurückgehenden Reflexionen philosophisch-ästhetischen Inhalts. Reinhold spricht – dies unter anderem mit Blick auf Wielands Oberon – über die Notwendigkeit einer Verstand und Sinnlichkeit vermittelnden Geschmacksbildung und entfaltet eine als kantisch verstandene Theorie des Vergnügens, die bei Friedrich Schiller Anklang fand, bei Kant hingegen offenbar auf einige Skepsis stieß. Ein Aufsatz von 1791 ist methodischen Überlegungen zur Geschichte der Philosophie gewidmet. Damit leistet Reinhold einen paradigmatischen Beitrag zu der in der Epoche des Deutschen Idealismus dominant werdenden philosophischen Geschichtsschreibung. In zwei Aufsätzen von 1795 und 1796 über die Frage des Primats der praktischen Vernunft argumentiert Reinhold dafür, dass nur ausgehend vom Begriff der Willensfreiheit ein zureichendes Verständnis von Moral und Religion erschlossen werden kann. Drei weitere Aufsätze aus den Jahren 1791 bis 1794 handeln von zeitgeschichtlichen Themen. Reinhold moniert sozialpolitische

8

Fehlentwicklungen im revolutionären Frankreich, weist dabei aber auch konservative Gegner der Revolution wie Rehberg und Gentz in die Schranken. Er diskutiert mit einer gewissen Ironie die mit der antiklerikalen Politik in Frankreich neu entbrannte Frage des Zölibats und kritisiert aus der Sicht eines aufgeklärten Moral- und Rechtsbewusstseins das damals in studentischen Kreisen stark verbreitete Duellwesen. Der Band enthält die Varianten zu den verschiedenen Fassungen der Aufsätze, eine Einleitung sowie einen ausführlichen Kommentar. Philosophie, Kantianismus, Edition Die Herausgeber Martin Bondeli ist Hauptherausgeber der ReinholdEdition. Er hat Bücher und Aufsätze vor allem zu Kant und zum Deutschen Idealismus publiziert und lehrt als Privatdozent an den Universitäten Bern und Freiburg i. Ue. Letzte Buchveröffentlichung: Reinhold und Schopenhauer. Zwei Denkwelten im Banne von Vorstellung und Wille (Basel 2014). Silvan Imhof ist Mitarbeiter der Reinhold-Edition sowie der Jeanne-Hersch-Edition und hat mit der Arbeit Der Grund der Subjektivität. Motive und Potential von Fichtes Ansatz (Basel 2014) promoviert.

Inhalt – Ueber den Geist der wahren Religion – Ueber den Einfluß der Moralität des Philosophen auf den Inhalt seiner Philosophie – Ueber die teutschen Beurtheilungen der französischen Revolution – Ueber die Duelle auf Universitäten – Ueber den Cölibat der katholischen Geistlichkeit – Ueber den Zweck meiner öffentlichen Vorlesungen über Wielands Oberon – Ueber den Begriff der Geschichte der Philosophie – Ueber den Einfluß des Geschmackes auf die Kultur der Wissenschaften und der Sitten – Ueber die bisherigen Begriffe vom Vergnügen


Karl Leonhard Reinhold Gesammelte Schriften RGS 12 Faustino Fabbianelli, Erich H. Fuchs (Hg.)

Vorlesungsnachschriften Logik und Metaphysik Darstellung der Kritik der reinen Vernunft 2015. Ca. 440 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. Ca. sFr. 98.– / € (D) 98.– / € (A) 101.– ISBN 978-3-7965-3434-8 Erscheint im November 2015

Die Nachschriften zu Reinholds Vorlesungen erstmals publiziert Der Band macht zum ersten Mal die Nachschriften zweier Vorlesungen zugänglich, die Karl Leonhard Reinhold an der Universität Jena gehalten hat: die eine über Logik und Metaphysik (Nachschreiber Johann Smidt), die andere über Kants Kritik der reinen Vernunft (Nachschreiber Wilhelm Josef Kalmann). Die Nachschriften sind auf die Zeit zwischen dem Sommersemester 1792 und dem Wintersemester 1792/93 datierbar, die bei Reinhold mit der Bestimmung bzw. Entwicklung des eigenen Systems der Elementarphilosophie einhergeht. Lässt sich einerseits feststellen, dass Schwankungen bzw. semantische Verschie-

bungen, die die gedruckten Schriften Reinholds kennzeichnen, keine Entsprechung in den Vorlesungen haben, ist andererseits festzuhalten, dass die didaktische Tätigkeit Reinhold die Möglichkeit bot, wichtige Themen, die in den publizierten Texten unterbelichtet oder gar völlig abwesend sind, ausführlich darzustellen. Die vorliegenden Vorlesungsnachschriften erweisen sich somit als bedeutsame Texte, um Reinholds Denken für sich und im allgemeinen Kontext der nachkantischen Diskussion über die Philosophie besser zu verstehen.

Die Herausgeber Faustino Fabbianelli, geb. 1967, ist Professor für Geschichte der Philosophie an der Universität Parma. Er studierte Philosophie in Florenz, Pisa, München und Freiburg i.Br. 1998 promovierte er an der Scuola Normale Superiore von Pisa mit einer Arbeit über Fichtes praktische Philosophie. Erich H. Fuchs, geb. 1945, Studium (Politologie, Neuere Geschichte, Latein, Germanistik und Philosophie) in München. Promotion 1972 über ein Thema der Erkenntnistheorie bei Fichte, 1973–1995 Mitarbeiter, ab 1996 Mitherausgeber der FichteGesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Philosophiegeschichte, Kantianismus, Edition

9


Isaak Iselin: Gesammelte Schriften 2 Lina Weber (Hg.), unter Mitarbeit von Carmen Götz

Schriften zur Ökonomie 2015. Ca. 372 Seiten. Gebunden. Leinen. Schutzumschlag. Ca. sFr. 58.– / € (D) 58.– / € (A) 59.50 ISBN 978-3-7965-3442-3 Erscheint im November 2015

Die wichtigsten ökonomischen Schriften des Basler Aufklärers Iselin Die Schlüsseltexte zum ökonomischen Denken Isaak Iselins sind erstmals in diesem Band versammelt. Sie bieten Iselins Beitrag zur Luxusdebatte und seine Hinwendung zur Physiokratie. In den früheren Texten setzt sich Iselin mit der internationalen Diskussion um die Auswirkungen von Reichtum auseinander. Er nimmt im Plutus eine Mittlerfunktion ein zwischen radikalen Befürwortern und Gegnern der Anhäufung von Besitz und betont, dass es vor allem auf dessen Verwendung ankomme. Der Palämon enthält eine Auseinandersetzung zwischen Iselin und Niklaus Emanuel Tscharner über die Wirksamkeit und Einführbarkeit von Luxusgesetzen. Beide Schriften setzen sich in Form von antikisierenden Dialogen mit den Auswirkungen von Reichtum und Luxus auf die Moral und Tugend der Bürger auseinander. Im Zweiten Palämon greift Iselin diese Fragen wieder auf, fasst sie allerdings aufgrund seiner Hinwendung zur Physiokratie neu. Der Versuch über die gesellige Ordnung schließlich stellt Iselins wichtigstes Werk nach der Übernahme dieser wirtschaftlichen Theorie dar. Er sucht nach allgemeinen Grundsätzen für den wirtschaftlichen Wohlstand einer Gesellschaft,

10

der auf einem ausgewogenen Verhältnis zwi schen Landwirtschaft, Industrie und Handel beruhe. Mit dieser Schrift wurde Iselin als Anhänger der Physiokratie bekannt und fungierte als Vermittler zwischen der französischen Physiokratie und dem deutschsprachigen Publikum. Iselin griff mit seinen Texten ein in die Diskussion über die Folgen der modernen Welt des internationalen Handels, des wirtschaftlichen Erfolgs und der daraus resultierenden Ungleichheit. Er agierte vor allem als Vermittler in diesen Debatten, die während der Aufklärung in der Eidgenossenschaft und ganz Europa geführt wurden. Schweizer Aufklärung, Ökonomie, Politische Philosophie Die Herausgeberinnen Lina Weber, geb. 1986, studierte Geschichte und Germanistik in Heidelberg und Edinburgh. Sie arbeitet an der Universität Amsterdam an einer Doktorarbeit über britische und niederländische Staatskreditdiskurse im 18. Jahrhundert. Carmen Götz, geb. 1963, beschäftigte sich im Zuge ihrer Promotion sowie einer Edition intensiv mit Friedrich Heinrich Jacobi und dem Zeitalter der Aufklärung.

Inhalt – Plutus oder von den Reichthümern, ein Gespräch (1762) – Niklaus Emanuel Tscharner: Ueber die Nothwendigkeit der Prachtgeseze in einem Freystaate (1769) – Isaak Iselin: Palämon, oder von der Ueppigkeit (1796) – Der zweyte Palämon, oder von dem Aufwande (1770) – Versuch über die gesellige Ordnung (1772)


Hans Kunz Gesammelte Schriften in Einzelausgaben KGS 9 In Zusammenarbeit mit der Hans-Kunz-Gesellschaft Frauenfeld herausgegeben von Jörg Singer

Schriften zur Psychoanalyse I Aufsätze zu Sigmund Freud und zur Psychoanalyse (1928–1974) 2015. Ca. 600 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. Ca. sFr. 88.– / € (D) 88.– / € (A) 90.50 ISBN 978-3-7965-3414-0 Erscheint im Oktober 2015

Die Anthropologie in der Psychoanalyse

Im Bewusstsein der methodischen und existentiellen Konsequenzen hält Hans Kunz dem schonungslosen, ans Herz des Menschen greifenden Fragen der Psychoanalyse die Treue. Seine die intime Kennerschaft bezeugenden und in hitzige Debatten eingreifenden Schriften zur Psychoanalyse aus den frühen 1930er Jahren kulminieren im Aufsatz Die Psychoanalyse als Symptom einer Wandlung im Selbstverständnis des Menschen. Darin wird deutlich, dass alles auf das adäquate Verstehen und Deuten der reichen empirischen Befunde Freuds ankommt. Für Kunz ist eine Kritik der anthropologischen Implikationen der Psychoanalyse unumgänglich, um den von ihr entdeckten, nicht volitiv fundierten Sinn des faktischen

Geschehens anthropologisch zu erhellen und zu würdigen. Kunz’ kritischer Blick auf die latente Anthropologie der Psychoanalyse öffnet sich in seinen späteren Schriften hin auf die Natur des Menschen und deren immanente Sinnhaftigkeit. Die psychoanalytische Auffassung des Todes und des Geistes unterwirft er einer luziden Kritik und enthüllt das ihr innewohnende metaphysisch-weltanschauliche Menschenbild. Trotzdem räumt er «der Psychoanalyse – und das heisst dem Werke Sigmund Freuds – den ersten Rang der das anthropologische Wissen bereichernden wissenschaftlichen Bemühungen» ein. Philosophie, Psychoanalyse, Anthropologie, Edition

Der Autor Hans Kunz (1904–1982) war Professor für Theoretische Psychologie und Philosophische Anthropologie an der Universität Basel. Seine Philosophie ist in der Phänomenologie und der Anthropologie des 20. Jahrhunderts zu verorten. Er befasste sich intensiv mit Denkern wie Edmund Husserl, Martin Heidegger, Karl Jaspers, Ludwig Klages, Max Scheler, Helmuth Plessner und Karl Löwith. Bestimmend für sein Denken war nicht zuletzt auch die Psychoanalyse Sigmund Freuds. Der Herausgeber Jörg Singer, geb. 1946, studierte zunächst Mathematik und Physik, dann Philosophie, Psychologie und Psychopathologie in Zürich und Basel, wo er Schüler von Hans Kunz war. Seit 1978 ist er um den wissenschaftlichen Nachlass von Hans Kunz besorgt; er ist Autor zahlreicher Publikationen zu Hans Kunz.

11


Johann Jakob Bachofens Gesammelte Werke 5 Karl Meuli †, Andrea Bollinger (Hg.)

Band 5 Archäologische Schriften 2015. Ca. 600 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. Ca. sFr. 120.– / € (D) 120.– / € (A) 123.– Für Halbleder- und Ledereinband Preis auf Anfrage. ISBN 978-3-7965-0011-4 Erscheint im Dezember 2015

Die letzten beiden Bände von Bachofens Gesammelten Werken Vor 200 Jahren ist Johann Jakob Bachofen, Rechtshistoriker, Altertumsforscher und Anthropologe, in Basel zur Welt gekommen. Von seinen Gesammelten Werken sind zwischen 1943 und 1967 acht Bände von Karl Meuli herausgegeben worden. Mit Band 5 und Band 9 findet die Ausgabe ihren Abschluss. Band 5 der Gesammelten Werke hat eine wechselvolle Geschichte: Um die Mitte des 20. Jahrhunderts begannen Basler Gelehrte, darunter Thomas Gelzer und Karl Schefold, die kleineren Abhandlungen Bachofens für den Druck vorzubereiten. Doch erst jetzt liegen sie in dem lange geplanten Band vor. Wie die Hauptwerke bezeugen auch die kürzeren, oftmals leichter zugänglichen Schriften die Faszination Bachofens für die Symbolik von Kunstwerken und Grabgebäuden. «Das lykische Volk» beschreibt die Landschaft, aus der wir die wichtigsten Nachrichten über das mutterrechtliche Familienprinzip besitzen. Ein Jahr nach Erscheinen des «Mutterrechts» und drei Jahre nach der Veröffentlichung der «Gräbersymbolik» versucht Bachofen hier, die enge Verbindung dieser Themenkreise zu erhellen. In «Die Bedeutung der Würfel und Hände in den Gräbern der Alten» deutet Bachofen in seiner eigenwilligen Weise Grabbeigaben als Nachhall uralter religiöser Vorstellungen und

12

Mythen. «Der Bär in den Religionen des Altertums» und «Die römische Wölfin» handeln von zwei aussagekräftigen Tiersymbolen des Muttertums. Die Schrift über den Bären – richtiger: die Bärin – gründet auf einer römischen Bronzegruppe, die in Muri bei Bern gefunden wurde; mit der Wölfin ist die kapitolinische Beschützerin von Romulus und Remus gemeint. Drei Briefe an den deutschen Archäologen Eduard Gerhard beschliessen den Band. Altertumswissenschaften, Archäologie, Anthropologie Die Herausgeber Karl Meuli (1891–1968) war Professor für Klassische Philologie und Antike Volkskunde an der Universität Basel. 1943 erschien der erste Band des von ihm edierten Hauptwerks Bachofens, Das Mutterrecht. Damit begann die Edition von Bachofens Gesammelten Werken, begründet von einem «Geistesverwandten» Bachofens, griff doch auch Meuli in seinem Denken und Forschen über die Grenzen einzelner Disziplinen hinaus und verband die Philologie mit Ethnologie und Religionswissenschaft. Andrea Bollinger, geb. 1962, hat an der Universität Basel in Philosophie promoviert. Nach der editorischen Mitarbeit an den Gesammelten Werken Bachofens hat sie an der kritischen Gesamtausgabe der Briefe Friedrich Nietzsches und der noch nicht erschienenen Briefregestausgabe Meta von Salis’ mitgearbeitet.

Inhalt – Das lykische Volk – Die Bedeutung der Würfel und der Hände in den Gräbern der Alten – Der Bär in den Religionen des Altertums – Die römische Wölfin auf Grabmälern der Kaiserzeit


Johann Jakob Bachofens Gesammelte Werke 9 Andrea Bollinger, Andreas Cesana, Fritz Graf (Hg.)

Band 9 Reiseberichte, Autobiographie, Varia 2015. Ca. 600 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. Ca. sFr. 120.– / € (D) 120.– / € (A) 123.– Für Halbleder- und Ledereinband Preis auf Anfrage. ISBN 978-3-7965-0015-2 Erscheint im Dezember 2015

Bachofens Reisen nach Italien und Griechenland

Dieser Band enthält vornehmlich Bachofens Reiseberichte. Neben den Tagebüchern seiner Reisen vom Peloponnes bis nach Nordgriechenland (damals noch unter der türkischen Bezeichnung «Rumelia») sowie in Unteritalien stehen die beiden ausgearbeiteten Texte «Griechische Reise» und «Reise in Südetrurien». Die Texte bieten eine einzigartige Mischung zwischen archäologischen Berichten über die Zeugnisse früherer Epochen und subjektiven Erinnerungen an sehr persönliche Begegnungen mit den bereisten Landschaften und deren Bewohnern. Sie sind Zeugnisse einer Zeit der Neuorientierung und Hinwendung Bachofens zu seiner ureigenen Vision der frühen Menschheitsgeschichte. Die «Reise in Südetrurien» illustrieren rund fünfzig Skizzen und Zeichnungen von der Hand Bachofens. Ergänzt werden die Berichte durch zwei längere Zeitungsartikel Bachmanns zur politischen Lage des «Orients» und insbesondere Griechenlands angesichts des im Niedergang begriffenen Osmanischen Reiches. Der Band enthält zudem die 1854 entstandene, an Bachofens akademischen Lehrer Friedrich Carl von Savigny gerichtete «Autobiographie», einen Nachruf auf den Basler Altertumswissenschafter Wilhelm Theodor

Streuber und nicht zuletzt einen frühen Vortrag Bachofens zum «Weiberrecht», der bereits 1856 vor einem philologischen Fachpublikum in Stuttgart alle wesentlichen Ideen präsentierte, die Bachofen später in seinem Hauptwerk «Das Mutterrecht» vollends zur Entfaltung bringen sollte. Altertumswissenschaften, Archäologie, Anthropologie Die Herausgeber Andrea Bollinger, geb. 1962, hat an der Universität Basel in Philosophie promoviert. Nach der editorischen Mitarbeit an den Gesammelten Werken Bachofens hat sie an der kritischen Gesamtausgabe der Briefe Friedrich Nietzsches und der noch nicht erschienenen Briefregestausgabe Meta von Salis’ mitgearbeitet. Andreas Cesana, geb. 1951, ist Professor für Philosophie und Leiter Studium generale an der Universität Mainz. Seine Dissertation ist unter dem Titel Johann Jakob Bachofens Geschichtsdeutung – Eine Untersuchung ihrer geschichtsphilosophischen Voraussetzungen (1983) erschienen. Fritz Graf, geb. 1944, ist Professor für Griechisch und Latein und Direktor am Center for Epigraphical and Palaeographical Studies der Ohio State University in Columbus. Er war von 1987 bis 1999 Professor für Lateinische Philologie an der Universität Basel, wo er sich unter anderem mit den Werken Bachofens auseinandersetzte.

Johann Jakob Bachofens Gesammelte Werke Band 1 (1943): Antrittsrede – Politische Betrachtungen über das Staatsleben des römischen Volkes – Beiträge zur Geschichte der Römer – Politische Aufsätze zur Zeitgeschichte ISBN 978-3-7965-0007-7 Band 2 und 3 (1948): Das Mutterrecht ISBN 978-3-7965-0008-4 Band 4 (1954): Versuch über die Gräbersymbolik der Alten ISBN 978-3-7965-0010-7 Band 5 (2015): Archäologische Schriften ISBN 978-3-7965-0011-4 Band 6 (1951): Die Sage von Tanaquil ISBN 978-3-7965-0012-1 Band 7 (1958): Die Unsterblichkeitslehre der orphischen Theologie – Römische Grablampen ISBN 978-3-7965-0013-8 Band 8 (1966): Antiquarische Briefe ISBN 978-3-7965-0014-5 Band 9 (2015): Reiseberichte – Autobiographie – Varia ISBN 978-3-7965-0015-2 Band 10 (1967): Briefe ISBN 978-3-7965-0016-9

13


Schweizerisches Idiotikon Wörterbuch der Schweizerdeutschen Sprache Band 17, Heft 223 2015. 128 Spalten. Gebunden. sFr. 33.– / € (D) 33.– / € (A) 34.– ISBN 978-3-7965-3452-2 Erscheint im Oktober 2015

Es geht weiter mit Wörtern, die mit Z beginnen …

Das Heft enthält Wörter mit den Lautstrukturen zab bis zub, zach(t) bis zuch(t) sowie zad bis zud. Im ersten Teil finden sich die beiden markanten Wortsippen Zube f. ‘Rinne, (Wasser-) Strahl’ und Zuber m. für Gefässe in grosser Formenvielfalt und aus verschiedenem Material; die unterschiedlichsten Verwendungszwecke vom Wassergefäss über das Brühund Melkgefäss bis zum Fäkalienbehälter und dem Pflanzenkübel lassen sich dokumentieren, und besonders viele Spuren hat das Wort im Bereich des Weinbaus hinterlassen. Neben dem Personennamen Zacharias, der in vielen mundartlichen Varianten wie Zacharis, Sachreis, Chris, Ziisi, Zächeli belegt ist, wird auch das interessante Wort Zäch m. ‘Zecke’ behandelt, das bereits im Althochdeutschen die Varianten zëhho, zëcko besitzt, die sich bis heute als Zäch(e), Zäck(e), Zägg(e) fortsetzen. Die kleinen Tiere wurden immer als lästige Parasiten wahrgenommen. Es erstaunt daher nicht, dass das Wort auch zur negativen Charakterisierung von unangenehm aufsässigen oder anhänglichen Personen verwendet wird. Das Wort Zeiche n. hat ein sehr grosses Bedeutungsspektrum, das vom einfachen Hinweiszeichen, über das Tierkreiszeichen, das Glockengeläut, den Gutschein zum kleinen Heiligenbild reicht. Unter den über hundert Komposita

14

beansprucht das schillernde Wort- oder Warzeiche viel Raum; es bedeutet zunächst nur ‘Merkmal, Kennzeichen’, dann aber auch ‘Gutschein’, ‘Pfand’, ‘Losungswort’. Den Abschluss der grossen Wortsippe von Zeiche bildet das bemerkenswerte Walserverb zeiche ‘zeigen’, das nicht als Variante von zeige aufgefasst wird, sondern als von Zeiche ausgehende Wortbildung. Mit dem alten Lehnwort Zieche f. (zu griechisch-lateinisch theca) folgt ein Wort mit der Bedeutung ‘Überzug über eine Bettdecke oder ein Kissen’; es war noch im 19. Jahrhundert in der ganzen deutschen Schweiz verbreitet, ist heute aber nur noch im Wallis lebendig (etwa in der Zusammensetzung Chisch-Ziecha ‘Kissenanzug’). Das Heft endet im Bereich der grossen Wortsippe von Zedel, Zädel. Im heutigen Alltag bezeichnet das Wort irgend ein kleineres Stück Papier, etwa für Notizen, oder einen Kassenbon. Das war nicht immer und überall so. Zedel waren oft ganz bestimmte rechtlich verbindliche Dokumente, so etwa ein amtliches Zirkular oder eine Publikation, auch eine Vorladung oder (in Appenzell) ein Hypothekarvertrag. Die enorme Zahl von Zusammensetzungen (168) dokumentiert die Bedeutung des Wortes im früheren Rechtsleben. Sprachwissenschaft, Schweizerdeutsch

Die Redaktion Hans-Peter Schifferle, geb. 1954, Dr. phil., Chefredaktor, Studium der Germanistik, italienischen Literatur und Volkskunde an der Universität Zürich. Andreas Burri, geb. 1956, Dr. phil., Studium der Dialektologie und Volkskunde der deutschen Schweiz, der deutschen Sprache und Schweizergeschichte an der Universität Bern. Christoph Landolt, geb. 1966, Dr. phil., Studium der Vergleichenden germanischen Sprachwissenschaft, der Nordischen Philologie und der Allgemeinen Geschichte an der Universität Zürich. Hans Bickel, geb. 1957, Prof. Dr. phil., Studium der Germanistik, Ethnologie und Volkskunde an der Universität Basel und an der Purdue University in West Lafayette/Indiana (USA). Martin H. Graf, geb. 1975, Dr. phil., Studium der Germanistik, Allgemeinen Geschichte und Mittellateinischen Philologie an der Universität Zürich. Claudia Schmid, geb. 1985, MA, Studium der Vergleichenden germanischen Sprachwissenschaft, Allgemeinen Geschichte und Geschichte des Mittelalters an der Universität Zürich.


Robert Walser Kritische Ausgabe sämtlicher Drucke und Manuskripte KWA I.8 Im Auftrag der Stiftung für eine Kritische Robert Walser-Ausgabe herausgegeben von Wolfram Groddeck und Barbara von Reibnitz KWA I.8 Barbara von Reibnitz (Hg.)

Prosastücke. Kleine Prosa. Der Spaziergang 2015. Ca. 400 Seiten, 10 Abbildungen. Gebunden in Schuber. Mit beigelegtem USB-Stick. Ca. sFr. 78.– / € (D) 78.– / € (A) 80.– ISBN 978-3-7965-3457-7 Subskriptionspreis bei Abnahme des Gesamtwerkes: sFr. 69.– / € (D) 69.– / € (A) 71.– Erscheint im November 2015

«Jedes einzelne Stück ist mit starkem Fleiß und mit der sorgfältigsten Behutsamkeit geschrieben». Robert Walser 1917 veröffentlichte Robert Walser in drei verschiedenen Verlagen gleich drei neue Bücher: die Sammlung Prosastücke bei Rascher & Cie in Zürich, die Kleine Prosa bei Alexander Francke in Bern und die längere Erzählung Der Spaziergang im Verlag Huber & Co, Frauenfeld und Leipzig, in dem dann ein Jahr später auch das Poetenleben (KWA I 9) erschien. Es handelt sich mehrheitlich um zuvor noch nicht gedruckte Texte; die wenigen Ausnahmen hat er so eingreifend bearbeitet, dass man von eigenständigen Fassungen sprechen kann In neuer Weise setzt Walser sich in diesen Büchern mit Form und Inhalt seines Erzählens auseinander. Er variiert die poetologischen Mittel und die Möglichkeiten der Kleinen Form und sucht zugleich nach neuer schriftstellerischer Selbstverständigung. Im Hintergrund standen dabei die Rückkehr aus Berlin in die Schweiz und die Erfahrung und Beobachtung des Ersten Weltkriegs.

Leitmotivisch lässt sich die Beschäftigung mit Form und Tradition der Novelle verfolgen. Dies gilt nicht nur für die längere Erzählung Der Spaziergang, sondern auch für zahlreiche Texte der Sammlungen Prosa stücke und Kleine Prosa. In Abgrenzung von den «Schwesterkünsten» Musik und Malerei richtet er sein Augenmerk auf die synästhetische Kraft der Poesie. Walser hat intensiv an diesen Texten, die er selbst als «teils ernster Teil heiterer Natur» charakterisierte, gearbeitet. «Jedes einzelne Stück», schrieb er an den RascherVerlag, «ist mit starkem Fleiß und mit der sorgfältigsten Behutsamkeit geschrieben». Schweizer Literatur, Edition

Lieferbare Bände ABTEILUNG I: BUCHPUBLIKATIONEN I.1: Fritz Kocherʼs Aufsätze ISBN 978-3-7965-2463-9 I.2: Geschwister Tanner ISBN 978-3-7965-2461-5 I.3: Der Gehülfe ISBN 978-3-7965-2464-6 I.4: Jakob von Gunten. Ein Tagebuch ISBN 978-3-7965-2466-0 I.8: Prosastücke, Kleine Prosa, Der Spaziergang ISBN 978-3-7965-3457-7 I.9: Poetenleben ISBN 978-3-7965-3357 ABTEILUNG III: Drucke in Zeitungen III.1: Drucke im Berliner Tageblatt ISBN 978-3-7965-2468-4 III.3: Drucke in der Neuen Zürcher Zeitung ISBN 978-3-7965-2467-7 ABTEILUNG IV: Werkmanuskripte IV.1: Geschwister Tanner ISBN 978-3-7965-2462-2 IV.2: Der Gehülfe ISBN 978-3-7965-2465-3

15


Studia philosophica 74/2015 Jahrbuch der Schweizerischen Philosophischen Gesellschaft Annuaire de la Société suisse de philosophie Anton Hügli, Janette Friedrich, Dieter Thomä, Michael Festl, Florian Grosser (Red.)

Über Krise und Kritik Crise et critique 2015. Ca. 256 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 68.– / € (D) 68.– / € (A) 70.– Sonderpreis für Mitglieder der Schweizerischen Philosophischen Gesellschaft: sFr. 47.50 / € (D) 47.50 / € (A) 49.– ISBN 978-3-7965-3439-3 ISSN 0081-6825 Erscheint im November 2015 E-Book: www.schwabeverlag.ch ISBN E-Book 978-3-7965-3440-9 ISSN E-Book 2296-2883

Theorien der Krise

Das Wort ‘Krise’ ist in den letzten Jahren zum Schlagwort geworden: Im Politischen spricht man von Krisen der Repräsentation, des Nationalstaates, ja der Demokratie überhaupt; im Bereich des Sozialen von Krisen des Bildungssystems oder der Familie; man konstatiert eine Krise der Umwelt oder der Kunst, und im Feld der Wirtschaft schließlich scheint ‘Krise’ mittlerweile einen Normalzustand zu benennen. Etymologisch betrachtet ist jede krísis ein Punkt, an dem die Dinge eine entscheidende Wendung nehmen – zum Guten oder zum Schlechten. Jede Krise ruft darum nach einer Entscheidung, und die – wie man nicht erst seit Reinhart Kosellecks Kritik und Krise (1954/1959) weiß – ist nicht zu haben ohne Kritik als Kunst der Unterscheidung. In diesem Band werden die Theorien der Krise selbst zum Thema. Es geht um ein Verständnis der Begriffe ‘Krise’ und ‘Kritik’ sowie um ihnen verwandte Konzepte wie Reform und Revolution, Tradition und Restauration, Dekadenz und Katastrophe. Die systematischen Überlegungen verbinden sich mit philosophischen Fallstudien zu politischen, ökonomischen, sozialen, ökologischen, wissenschaftlichen oder ästhetischen Krisen. Ziel der Autorinnen und Autoren ist es, auf der Folie gegenwärtiger Phänomene und Entwicklungen das Verhältnis von Krise und Kritik neu zu bestimmen. Philosophie, Ökonomie, Geschichte

16

Inhalt – Thomas Claviez: Crisis, Contingency, Critique: Toward a New Poetics of Community – Michael Festl: From the Depths of Despair to Castles in the Air. Critique in a Pragmatist Theory of Justice – Sandro Gorgone: Critica della storia e catastrofe del tempo: Walter Benjamin e Ernst Jünger – Fabian Heubel: Philosophie und Krisenbewusstsein im China des frühen 20. Jahrhunderts – Katrin Meyer: Krisis des Machtbegriffs – Paola Romero: Kant’s response to Revolution as Crisis: an Exception to Koselleck’s theses – Bastian Ronge: Kritik ohne Krise? Adam Smiths Wealth of Nations als Fallbeispiel für eine Kritik der Ökonomie ohne Krisenrhetorik – Jörg Volbers: Krise allein ist nicht genug. Erfahrungsvertrauen als Bedingung gelingender Kritik – Daniel Schulthess: Aufklärung und Autorität, ein Nullsummenspiel? Überlegungen zu Kants und Mendelssohns Aufklärungsschriften – Gunnar Hindrichs: Reflexionsverhältnisse der Krise – Harald Bluhm: Zur Analytik von politischen, ökonomischen und philosophischen Krisenrhetoriken – Elif Özmen: Wahrheit und Kritik. Über die Tugenden der Demokratie – Michael Forster: Criticism, Skepticism, Toleration

Die Redaktion Anton Hügli, geb. 1939, studierte Philosophie, Psychologie, Germanistik/Nordistik und Mathematik in Basel und Kopenhagen. Er war bis 2005 Professor für Philosophie und Pädagogik an der Universität Basel. Janette Friedrich, geb. 1961, studierte Philosophie in Rostow am Don (Russland) und doktorierte an der Humboldt Universität in Berlin. Nach mehrjährigen Forschungsaufenthalten in Paris ist sie gegenwärtig Maître d’enseignement et de recherche an der Universität Genf. Die Gastherausgeber Dieter Thomä, geb. 1959, studierte Philosophie, Germanistik und Romanistik in Freiburg i.Br. und Berlin. Er ist seit 2000 Professor für Philosophie an der Universität St. Gallen. Michael Festl, geb. 1980, studierte Philosophie, Soziologie und Statistik in München, St. Gallen und Chicago, Wirtschaft in St. Gallen und Geschichte in Hagen. Er ist seit 2013 ständiger Dozent (Philosophie) in St. Gallen und Präsident der Schweizerischen Philosophischen Gesellschaft. Florian Grosser, geb. 1980, studierte Philosophie, Politikwissenschaft und Geschichte in München, Aix-en-Provence und Berkeley. Er ist seit 2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität St. Gallen und Lecturer an der University of California, Berkeley.


Harald Seubert

Was Philosophie ist und sein kann 2015. Ca. 330 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 48.– / € (D) 48.– / € (A) 49.50 ISBN 978-3-7965-3435-5 Erscheint im Oktober 2015 E-Book: www.schwabeverlag.ch ISBN E-Book 978-3-7965-3436-2

Unzeitgemäße Gedanken über die Erste Wissenschaft

Aristoteles bestimmte die Philosophie als Erste Wissenschaft. Kann sie diesem hohen, in ihrem Selbstverständnis angelegten Anspruch heute überhaupt noch gerecht werden? Es ist offensichtlich, dass auch die Philosophie längst Spezialisierungen erfahren hat, dass sich ihre verschiedenen Richtungen manchmal bis zur Gesprächslosigkeit voneinander getrennt haben und dass sie auf einzelwissenschaftliche Resultate und Interdisziplinarität angewiesen ist, um über die Welt reflektieren zu können. Dennoch, so die These von Harald Seubert, bleibt es ihre Aufgabe, hinter die Methoden einzelner Wissenschaften und die Fixierungen von Welterklärungen zurückzufragen.

Philosophie wird ihre Kraft erreichen, wo sie Systematik und ideengeschichtliche Orientierung verbindet und zum «großen Gespräch zwischen den Lebenden und den Toten» (Marc Bloch) wird. Konkret zeigt sich das in den großen philosophischen Fragen: der Frage nach der Wahrheit, nach der Freiheit und dem Sinn von Sein. Harald Seubert plädiert für einen weiten und zugleich unterscheidungsstarken Philosophiebegriff. Dabei behandelt er auch neue Fragestellungen und Herausforderungen, die sich der Philosophie heute stellen – etwa in ihrem Verhältnis zur Kunst, zu Natur und Technik und zur Vielfalt der Kulturen.

Der Autor Harald Seubert, geb. 1967 in Nürnberg, promovierte 1998 über Heidegger und Nietzsche und habilitierte sich 2003 mit einer Arbeit über Platons Rechtslehre. Von 1998 bis 2004 Assistent und von 2003 bis 2009 Privatdozent an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, war er von 2006 bis 2012 Gastprofessor an der Adam-Mickiewicz-Universität Poznan. Seit 2012 ist er Professor für Philosophie und Religionswissenschaft an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel.

Philosophie

17


Schwabe interdisziplinär 7 Herausgegeben von Wolfgang Rother Josette Baer, Wolfgang Rother (Hg.)

Vertrauen 2015. Ca. 256 Seiten, ca. 12 Abbildungen. Gebunden. Ca. sFr. 48.– / € (D) 48.– / € (A) 49.50 ISBN 978-3-7965-3451-5 Erscheint im Juli 2015

Ist Kontrolle wirklich besser?

Vertrauen ist gut. Denn es ist die Grundbedingung menschlichen Zusammenlebens – in persönlichen, sozialen, beruflichen und geschäftlichen Beziehungen. Freundschaft und Familie, Gesellschaft und Staat, Politik, Handel und Wirtschaft sind essentiell auf Vertrauen angewiesen. Dagegen glaubt die Spruchweisheit aus schlechter Erfahrung enttäuschten Vertrauens zu wissen, dass Kontrolle, also Misstrauen besser sei. Ist es wirklich besser, anderen zunächst einmal zu misstrauen und selbst auf Schritt und Tritt kontrolliert zu werden? Der Staat, der die Bürger kontrolliert, ist despotisch; wo Vorgesetzte ihren Mitarbeitenden misstrauen, demotivieren sie sie; und wenn die Ehefrau ihren Mann kontrolliert, ist die Ehe längst zerbrochen. Vertrauen entlastet. Religiöse Menschen vertrauen ihrem Gott. Weil wir nicht alles wissen und nicht alles können, vertrauen wir dem Wissen und Können anderer: Wir vertrauen den Experten – Patienten vertrauen ihren Ärzten, Zugreisende dem Lokomotivführer, Bauherren den Architekten und Handwerkern. Wir vertrauen der Wissenschaft und Technik, wir vertrauen Maschinen und Computern. Philosophie, Theologie, Literaturwissenschaft, Ökonomie, Medizingeschichte

18

Inhalt – Wolfgang Rother: Vertrauen als Existenzial. Einige vorläufige Notizen – Matthias Neugebauer: (Erschüttertes) Gottvertrauen? Von der Alltäglichkeit und Unalltäglichkeit eines religiösen Grundphänomens – Dominique Kuenzle: Weiß er, wovon er spricht? Vertrauen in das Wissen anderer – Ulrike Zeuch: «… aber die Dichter lügen zu viel.» Zum Vertrauen in die Wahrheit der Literatur – Michael Andermatt: Letales Glück. Vertrauen in den deutschen Idealismus. Gottfried Kellers Roman Der grüne Heinrich (1. Fassung 1854/55) – Clemens H. Cap: Kann man einem Computer vertrauen? – Michael Hässig: Kennen Tiere Vertrauen? – Iris Ritzmann: Vertrauen als Mittel zur Patientenbindung. Historische Blicke auf eine ärztliche Strategie – Kyrill Schwegler und Eli Alon: Vertrauen in der Arzt-Patienten-Beziehung – Josette Baer: Vertrauen ist nichts, Macht ist alles. Gustáv Husák – Versuch eines politischen Psychogramms – Peter Seele und Chr. Lucas Zapf: Blinder Glaube, berechnendes Vertrauen. Funktionen metaphysischer Zuschreibungen zum Markt – André C. Wohlgemuth: Vertrauensverlust in der Wirtschaft?

Die Herausgeber Josette Baer, geb. 1966, studierte in Zürich Slawistik, Politische Wissenschaften und Geschichte Osteuropas. Sie ist Professorin für Politische Theorie mit Schwerpunkt Osteuropa an der Universität Zürich und Autorin zahlreicher Arbeiten zur Politik und zum politischen Denken Osteuropas. Wolfgang Rother, geb. 1955, ist Professor für Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Philosophie an der Universität Zürich, Autor verschiedener Bücher zur Ideengeschichte und Mitherausgeber des «Grundrisses der Geschichte der Philosophie» sowie mehrerer wissenschaftlicher Buchreihen.


Schwabe interdisziplinär 10 Herausgegeben von Wolfgang Rother Alfred Schmid

Die Geburt des Historischen aus dem Geiste der Politik Zur Bedeutung frühgriechischer Geschichtsschreibung, mit einem Seitenblick auf China 2015. Ca. 600 Seiten. Gebunden. Ca. sFr. 68.– / € (D) 68.– / € (A) 70.– ISBN 978-3-7965-3459-1 Erscheint im Oktober 2015 E-Book: www.schwabeverlag.ch ISBN E-Book 978-3-7965-3470-6

Herodot und Thukydides als Begründer des Historischen Das Historische zu beschreiben, ist nicht einfach, schon der einerseits mangelhaften und andererseits ausufernden Gegenständlichkeit alles Historischen wegen. Da ist es vielversprechender, die anerkannte Ausgangsposition einer Tradition des Erzählens von menschlichen «Gewordenheiten» genauer zu betrachten und dabei auf ihre Bedingungen zu reflektieren. Diese Betrachtung ist selbst historisch und versucht, einen Erfahrungs- oder Wahrnehmungshorizont zu erschliessen, innerhalb dessen historisches Erzählen möglich, genrebildend und attraktiv werden konnte. Erhellt werden Teilbereiche und mentale Entsprechungen eines Selbstbewusstseins eminent politisch organisierten Lebens im Bereich des östlichen Mittelmeers zur Zeit

der «gründenden Historiker» Herodot und Thukydides. Was aber dort begründet wurde, ist eine «westliche» Tradition – das leuchtet nur ein, wenn man ihr eine andere, aber durchaus vergleichbare Tradition zur Seite stellt, wie hier die altchinesische. Dabei dient Altchina als Folie des Ähnlichen und des Anderen, womit der Umweg über China die Kontinuität des Erinnerungsraums einer westlichen Variante der neuen achsenzeitlichen «Sichtbarkeit des Menschlichen» ins Licht rücken kann. Ein Ausblick auf die Nachwirkungen dieses stilbildenden Horizonts menschlicher Selbstbezüglichkeit in die Geschichtstheorien der Moderne und Postmoderne hinein rundet das Buch ab.

Der Autor Alfred Schmid, geb. 1955, hat in Basel Alte Geschichte, Allgemeine Geschichte des Mittelalters und Philosophie studiert und im Jahr 2005 über «Augustus und die Macht der Sterne. Antike Astrologie und die Etablierung der Monarchie in Rom» promoviert. Er ist Lehrbeauftragter und Projektmitarbeiter an der Universität Basel und war Mitherausgeber des vierten Bandes von Jacob Burckhardts Griechischer Culturgeschichte.

Altertumswissenschaften, Geschichte

19


Schwabe interdisziplinär 11 Herausgegeben von Wolfgang Rother Irmgard Männlein-Robert, Wolfgang Rother, Stefan Schorn, Christian Tornau (Hg.)

Philosophus Orator Rhetorische Strategien und Strukturen in philosophischer Literatur 2015. Ca. 432 Seiten. Gebunden Ca. sFr. 68.– / € (D) 68.– / € (A) 70.– ISBN 978-3-7965-3337-2 Erscheint im Oktober 2015

Denken und argumentieren, überzeugen und überreden Gegenstand der interdisziplinär angelegten Studien ist das vielschichtige Verhältnis zwischen Philosophie und Rhetorik in der Antike, das von Konkurrenz und gegenseitiger Ablehnung ebenso wie von wechselseitiger Adaptation und Interdependenz geprägt ist. Die Allgegenwart rhetorischer Elemente und Strategien in philosophischen Texten werden in einem diachronen Zugriff von den Anfängen bei den Vorsokratikern bis in die Spätantike und – in Form eines Ausblicks – bis ins Mittelalter (Kobusch) und bis zu Hegel (Rother) untersucht. Philosophie, Philologie, Altertumswissenschaften, Rhetorik

Inhalt – Mauro Tulli: Strategie der Erzählung und Überzeugung des Adressaten bei Parmenides – Bernhard Zimmermann: Theorietheater: Platon und die Komödie – Franco Ferrari: Aporia e maieutica nel Teeteto di Platone – Christopher Rowe: Plato’s Rhetorical Strategies: Writing for Philosophers, Writing for NonPhilosophers – Carlos Steel: A rhetorical reading of Plato’s Parmenides – Maddalena Vallozza: Der Dialog in der Epideiktik: Isokrates

20

– Sabine Föllinger: Literarische Strategien bei Aristoteles – Holger Essler: Zusammenhang bei Einzelsätzen. Zum assoziativen Aufbau der Epikureischen κύριαι δόξαι – Jan Erik Heßler: τὸν σοφὸν οὐ δοκεῖ ῥητορεύσειν καλῶς? Rhetorik in Texten Epikurs – Graziano Arrighetti: Filodemo, le technai e la retorica – Francesca Longo Auricchio: Studio della presenza dei proverbi nel linguaggio di Filodemo – Carlos Lévy: La parole et ses deux fonctions dans la pensée rhétorique de Cicéron – Thomas Baier: Die Versöhnung von Philosophie und Rhetorik bei Seneca – Jürgen Hammerstaedt: Strategien der philosophischen Darstellung für ein Laienpublikum in der Inschrift des Diogenes von Oinoanda – John Dillon: Plotinus Orator: Literary and Rhetorical Features in the Enneads – Christian Tornau: Die Sehnsucht des Logos. Seelenlehre und Psychagogie bei Plotin – Dominic J. O’Meara: Epistolographic Philosophy: The Many Functions of Iamblichus’ Correspondence – Michele Abbate: Die rhetorischen Strategien der Sprache des Unsagbaren im Neuplatonismus – Theo Kobusch: Pflege der Humanität. Zum Verhältnis von Rhetorik und Philosophie – Wolfgang Rother: Rhetorik und Philosophie bei Hegel. Zur Funktion der Antigone in der Phänomenologie des Geistes

Die Herausgeber Irmgard Männlein-Robert, geb. 1970, ist seit Inhaberin des Lehrstuhls für Griechische Philologie an der Universität Tübingen. Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit Themen zum Verhältnis von Literatur und Philosophie in der Antike (v.a. Platon und platonische Tradition der Kaiserzeit und Spätantike), mit antiker Poetik, Ästhetik, Literaturkritik und Rhetorik. Wolfgang Rother, geb. 1955, ist Professor für Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Philosophie an der Universität Zürich, Autor verschiedener Bücher zur Ideengeschichte und Mitherausgeber des «Grundrisses der Geschichte der Philosophie» sowie mehrerer wissenschaftlicher Buchreihen. Stefan Schorn, geb. 1971, ist seit Professor für Alte Geschichte mit dem Schwerpunkt Historiographie an der Universität Leuven. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der griechischen Historiographie und Biographie, den «kleinen» Peripatetikern und der Popularisierung philosophischer Doktrin, vor allem in der Form politischer Paränese. Christian Tornau, geb. 1967, ist Professor für Klassische Philologie an der Universität Würzburg. Er ist Mitherausgeber des Augustinus-Lexikons und erster Vorsitzender der Academia Platonica Septima Monasteriensis. Seine Forschungsschwerpunkte sind die antike philosophische, besonders platonische Tradition sowie die christliche Spätantike, insbesondere Augustinus.


Schwabe interdisziplinär 8 Herausgegeben von Wolfgang Rother Martino Stierli (Hg.)

1914 Kunst und Architektur zwischen den Jahrhunderten 2015. Ca. 232 Seiten, ca. 72 Abbildungen. Gebunden. Ca. sFr. 48.– / € (D) 48.– / € (A) 49.50 ISBN 978-3-7965-3446-1 Erscheint im November 2015

Das Hauptgebäude der Universität Zürich: Bruchstelle zur Moderne und Stadtkrone 2014 feierte die Universität Zürich das 100Jahr-Jubiläum des Kollegiengebäudes des bekannten Architekten Karl Moser (1860– 1936), des nachmaligen Professors an der Architekturschule des schweizerischen Polytechnikums (der heutigen ETH) und Gründungspräsidenten der Internationalen Kongresse für Moderne Architektur (CIAM). Das Universitätsgebäude ist ein Hauptwerk eines der führenden Vertreter der modernen Architektur in der Schweiz, das im Hochschulbau der Zeit international ein Zeichen setzte. Zugleich ist das Kollegiengebäude eines der prominentesten Bauwerke der Stadt Zürich, das sich in idealer Konkurrenz zu Gottfried Sempers Polytechnikum über der Altstadt erhebt und bis heute die markante «Stadtkrone» Zürichs bildet. Indes ist das Entstehungsjahr des Gebäudes nicht nur für die Universität von zentraler Bedeutung: 1914 steht am Ende des «langen 19. Jahrhunderts» und markiert damit einen Moment der Krise, einen epochalen Umbruch in der abendländischen Kulturgeschichte. Die in diesem Band versammelten Beiträge drehen sich um wichtige künstlerische und kulturelle Ereignisse, die in diesem europäischen Schicksalsjahr eingetreten sind, und setzen diese in den Zusammenhang mit dem Neubau des Universitätsgebäudes. Neben Aufsätzen zur Kunst und Architektur von Mosers Bauwerk stehen Themen wie der Werkbundstreit in Deutschland, die Auswir-

kungen des Krieges auf die künstlerische Produktion, die Genese von Dada Zürich sowie die Emergenz der visuellen Kultur der Metropole zur Diskussion. Neben arrivierten Wissenschaftlern kommen jüngere Forschende zu Wort, die Mosers Modernität in einem grösseren internationalen Zusammenhang situieren. Architekturgeschichte, Kunstgeschichte

Der Herausgeber Martino Stierli ist Philip Johnson Chief Curator of Architecture and Design am Museum of Modern Art, New York und hat am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich eine SNF-Förderungsprofessur inne. Er forscht zur Architektur und Stadt im Verhältnis zur visuellen Kultur der Moderne.

Inhalt – Martino Stierli: Einleitung – Stanislaus von Moos: Architektur und BioHistorizität. Anmerkungen zu Karl Mosers Hauptgebäude der Zürcher Universität – Oskar Bätschmann: Floraison. Ferdinand Hodlers Projekt für die Aula der Universität Zürich – Merel van Tilburg: 1914: The End of the Nineteenth Century? Karl Moser’s Ideas and the Art of His Time – Bernd Nicolai: Die Werkbundausstellung Köln 1914 – Lackmustest der ersten Moderne – Robin Schuldenfrei: Der Luxus der Objektivität: Schaufenster um 1914 – Stefan Zweifel: DER OHNESINN DES KRIEGES. Zwei Ausstellungen im Landesmuseum Zürich

21


Frank Bürgi

Frühmoderne Architektur aus der Fabrik Die Holzbau AG Lungern 1925–1935 2015. Ca. 256 Seiten, 150 Abbildungen. Gebunden. Ca. sFr. 58.– / € (D) 58.– / € (A) 59.90 ISBN 978-3-7965-3428-7 Erscheint im November 2015

Der Schweizerische Holzhausbau in der frühen Moderne – eine empirische Untersuchung Zu Beginn der 1930er Jahre erlebte der Bau von Wohn- und Ferienhäusern in Holz in der Schweiz einen starken Aufschwung. Die Aufarbeitung des Firmenarchivs der Holzbau AG Lungern gibt erstmals einen umfassenden Einblick in die Tätigkeit eines mittelständischen Unternehmers, der am Puls der Zeit das Produkt Holzhaus anbot. Als Generalunternehmung mit eigenem Architekten eroberte die Holzbau AG Lungern in der Deutschschweiz erfolgreich die Marktlücke ‘Modernes Holzhaus’ und erwarb mit ihren schlüsselfertigen Häusern in moderat moderner Architektursprache beim Fachund Laienpublikum in kurzer Zeit ein hohes Ansehen. Nicht alleine die Protagonisten des Neuen Bauens beförderten die Verbreitung der modernen Architektur in der Schweiz. Untersuchungen zur diesbezüglichen Rolle von

22

Unternehmungen liegen jedoch bislang kaum vor. Die vorliegende Publikation zeigt, inwiefern die vorfabrizierte Holzelementbauweise, die gezielte Promotion und zeitgemässe Architektur der Holzbau AG Lungern einen Beitrag zur breiten Akzeptanz moderner Bauformen leisteten. Architekturgeschichte, Industriegeschichte Der Autor Frank Bürgi arbeitete nach seinem Studium an der Frank Lloyd Wright School of Architecture als Architekt in Namibia, den USA, in Deutschland und in der Schweiz, mehrheitlich im Bereich denkmalpflegerischer Restaurierung. Heute ist er in der Kulturdenkmäler-Inventarisation der Kantone Luzern und Obwalden tätig.

Dieser Titel könnte Sie auch interessieren Dieter Schnell Deutschschweizer Architekturdiskurs 1919–1939 im Spiegel der Fachzeitschriften ISBN 978-3-7965-2018-1


Haus der Farbe (Hg.) Fiona McLachlan, AnneMarie Neser, Lino Sibillano, Marcella Wenger-Di Gabriele, Stefanie Wettstein

Farbstrategien in der Architektur Mit einem Vorwort von Iain Boyd Whyte Gestaltung: Barbieri Bucher, Stephanie Cuérel 2015. Ca. 168 Seiten, 18 Farb-, 6 Klapptafeln. Geb. Ca. sFr. 68.– / € (D) 68.– / € (A) 70.– ISBN 978-3-7965-3420-1 Erscheint im Juni 2015

English Version

Colour Strategies in Architecture 2015. Approx. 168 pages, 18 colour and 6 folded plates. Hardcover. Approx. sFr. 68.– / € (D) 68.– / € (A) 70.– ISBN 978-3-7965-3421-8 Available June 2015

Das raumgestalterische Potential von Farbe entdecken

Wie kann Farbe Räume gestalten? Wie spielen Farbe und Raum zusammen? In diesem Buch werden anhand von Bauten aus dem 20. und 21. Jahrhundert – von der Architekturikone bis zum versteckten Kleinod – sechs Strategien im Umgang mit Farbe in der Architektur vorgestellt. Der je eigene Umgang mit Farbe in der Architektur führt zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen und Wirkungen: In einem Fall stärkt und klärt die Farbe die architektonische Form, in einem anderen kommentiert und interpretiert sie diese auf spielerische Weise. Einmal fühlt sich, wer den Raum betritt, wie in einem Farbbad, ein andermal verlockt die Farbe dazu, den Raum zu begehen und verschiedene Blickpunkte einzunehmen. Mal ist die Farbe eine Interpretation des Lichts, mal bildet sie mit Material, Mobiliar und Raum ein ausgeklügeltes Ganzes. Immer jedoch verleiht die Farbe der Architektur Identität und schafft einen gestalterischen sowie funktionalen Mehrwert. Das Haus der Farbe und die Edinburgh School of Architecture and Landscape Architecture (ESALA) haben sechs Farbstrategien erforscht und stellen ihre Ergebnisse in Wort und Bild dar. Grossformatige Farbtafeln zeigen, wie vielseitig Farbe als Mittel der Raumgestaltung mit der Architektur in Dialog tritt. Architekturgeschichte, Farb-, Raumwahrnehmung

Die sechs Farbstrategien – Malerische Promenade (Lux Guyer, Zürich) – Geklärte Tektonik (Basil Spence, Edinburgh) – Immersiver Pop (Reiner Rümmler, Berlin) – Umfassendes Zusammenspiel (Hans Scharoun, Berlin) – Stille Tonalitäten (Reiach & Hall, Edinburgh) – Second Layer (Knapkiewicz & Fickert, Zürich) Die Herausgeberin Das Haus der Farbe (hausderfarbe.ch) setzt sich seit seiner Gründung 1995 für eine hochwertige Handwerks- und Baukultur ein. Es fördert die Farbkompetenz in der Architektur und die Gestaltungskompetenz im Handwerk sowie den disziplinenübergreifenden Dialog am Bau. Dies geschieht in Form von praxisorientierten Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Forschung und Beratung. Die Autorinnen und Autoren Fiona McLachlan ist Professorin für Architekturentwurf an der Universität Edinburgh und als Architektin und Ausbildnerin tätig. Sie ist Autorin der Publikation Architectural Colour in the Professional Palette (2012), in die sie ihre Erfahrung aus über dreissig Jahren Architekturpraxis einfliessen liess.

Lino Sibillano, Kunsthistoriker, seit 2001 Co-Leiter Haus der Farbe Zürich/Berlin. 2004 Mitbegründer von PROJEKT ART+, einem Labor für Disziplinen und Kulturen übergreifende künstlerische Zusammenarbeit. Daraus entstanden ist die Internetplattform www.citysharing.ch. Autor und Mitherausgeber von verschiedenen Publikationen zum Thema Farbe und Architektur. Marcella Wenger-Di Gabriele ist seit 2001 neben ihrer selbständigen und vielseitigen Tätigkeit als Gestalterin auch als Dozentin für Farbgestaltung am Haus der Farbe Zürich/Berlin und anderen Gestaltungsschulen tätig. Seit 2011 ist sie Leiterin der Vermittlungswerkstatt am Haus der Farbe. In dieser Funktion ist sie unter anderem verantwortlich für die Konzeption und Gestaltung von unterschiedlichen visuellen Werkzeugen der Farbplanung und -beratung. Stefanie Wettstein, Kunsthistorikerin, promovierte 1996 mit einer Dissertation über Dekorationsmalerei um 1900. Seit 1999 ist sie Co-Leiterin am Haus der Farbe Zürich/Berlin. Autorin und Mitherausgeberin von verschiedenen Publikationen zum Thema Farbe und Architektur.

AnneMarie Neser, promovierte Kunst- und Bauhistorikerin, seit 2014 an der Bergischen Universität Wuppertal im Lehrgebiet Didaktik der Visuellen Kommunikation im Fachbereich Design und Kunst. Langjährige Tätigkeit als bauhistorische Gutachterin sowie Leitung diverser Projekte in Kunst, Kultur und Wirtschaft, dabei Konzentration auf die Themen Farbe, Architektur und Denkmalpflege. Kuratoriumsmitglied des Deutschen Farbenzentrums.

23


Schriftenreihe zur Kulturgütererhaltung 3 Formation Continue – Weiterbildung – Formazione Continua NIKE / BAK / ICOMOS Suisse (Hg.)

Qualitätsmanagement am Denkmal: Turmbau zu Babel? Gestion de la qualité sur les chantiers patrimoniaux: une tour de Babel? 2015. Ca. 150 Seiten, 70 Abbildungen. Broschiert. Texte deutsch/französisch. Ca. sFr. 42.– / € (D) 42.– / € (A) 43.– ISBN 978-3-7965-3448-5 Erscheint im Oktober 2015

Wie lässt sich Qualität im Umgang mit Denkmälern sichern? Denkmäler bedürfen früher oder später der Pflege. Bereits im Planungsprozess und später am Kulturgut selbst treffen sich dabei Partner mit unterschiedlichen Zielvorgaben und Qualifikationen: von der Eigentümerschaft über Architekten und Restauratorinnen bis hin zu Denkmalpflegern. Die Arbeit am Denkmal stellt grosse Herausforderungen an alle Beteiligten. Wie lassen sich die notwendigen Konservierungs- und Restaurierungsziele definieren und durchsetzen? Wer entscheidet über die anzuwendenden Methoden? Wie lässt sich die Qualität der durchzuführenden Massnahmen sichern? Im Rahmen einer in Bern im Oktober 2014 durchgeführten Fachtagung der Arbeitsgruppe Formation Continue – Weiterbildung – Formazione Continua wurde nach Ansätzen und Instrumenten gefragt, die sich zur Bewältigung der komplexen Prozesse im Umgang mit dem Denkmal herbeiziehen lassen. Die Diskussionen und Resultate sowie die daraus abgeleiteten wichtigsten Handlungsmaximen werden im dritten Tagungsband der Schriftenreihe zur Kulturgütererhaltung vorgestellt. Die Publikation gibt wichtige Hinweise und Anregungen für das Qualitätsmanagement am Denkmal. Denkmalpflege, Architektur, Kulturgütererhalt

24

Aus dem Inhalt – Sabine Nemec-Piguet (Genève): Restaurer pour conserver: Le chantier dans toute son importance. – Philippe Beuchat (Genève) / Christof Nägele (Solothurn): Communication – médiation: La Console, ancien herbier des Conservatoire et jardin botaniques de la Ville de Genève. – Christine Steiner Bächi (Zürich) / Ueli Habegger, (Luzern) / Rolf Mühlethaler (Bern): Fachübergreifende Koordination: Organisations- und Prozessmanagement. Das Tscharnergut-Scheibenhochhaus als junges Denkmal und das Problem seiner Erneuerung. – Stefan Hünig (Olten) / Beat Eberschweiler (Zürich): Qualitätssicherung bei der KulturgutErhaltung: Fehlende Standards – am Beispiel Dendrochronologie. – Jacques Bujard (Neuchâtel) / Stefan Wuelfert (Bern): Präventive Konservierung: La Collégiale de Neuchâtel.

Die Herausgeber Das Bundesamt für Kultur BAK, die Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE und die Schweizer Landesgruppe des International Council on Monuments and Sites ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege) bilden seit 2010 die Arbeitsgruppe Formation Continue / Weiterbildung / Formazione Continua, die alle zwei Jahre eine interdisziplinäre Weiterbildungstagung zu einem aktuellen Thema der Kulturgütererhaltung organisiert und deren Resultate im Folgejahr publiziert.


Denkmalpflege im Thurgau 17 Herausgegeben vom Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Markus Friedli, Michael Hanak, Denise Hug, Birgit Seidenfuss

modern bauen Thurgauer Nachkriegsmoderne 1940–1980 2015. Ca. 180 Seiten, mit zahlreichen, farbigen Abbildungen. Broschur mit Klappen. Ca. sFr. 48.– / € (D) 48.– / € (A) 49.50 ISBN 978-3-7965-3466-9 Erscheint im November 2015

Architektur der jüngeren Vergangenheit auf dem Prüfstand Die Bauten aus den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg durchleben allmählich erste gründliche Erneuerungs- und Ertüchtigungsphasen. Der gesellschaftliche und technologische Wandel ruft neuartige Nutzungsansprüche hervor und kann zu einschneidenden baulichen Veränderungen führen. Der zeitliche Abstand zur Generation der Bauherren und Architekten sowie der fallweise drohende empfindliche Verlust wichtiger Vertreter der Baukultur der Nachkriegsjahre wecken das Bedürfnis nach genauerer Kenntnis der Eigenschaften und Charakteristika dieser Bauten. Welche Elemente sprechen für ihren Erhalt oder verleihen ihnen gar Denkmalcharakter? Welche Bauten sind die Zeugen der Jahrzehnte 1940–1980, die zum unerlässlichen Spektrum unseres Kulturerbes gehören? Wie wurden diese damals in Fachkreisen aufgenommen und beurteilt? Diese sich den Mitarbeitern des Amtes für Denkmalpflege Thurgau im Rahmen ihrer Tätigkeit stellenden Fragen bilden ausreichende Gründe für eine intensivere Auseinandersetzung mit den jüngeren Bauzeugen im Kanton Thurgau.

Ein Architekturhistoriker und die amtsinternen Gebäudeinventarisatorinnen haben sich mit dem überlieferten Wissen und verschiedenen kunsthistorischen Aspekten der Thematik befasst. Ein in Absprache mit dem städtischen Hochbauamt durchgeführtes Pilotinventar der Frauenfelder Baukultur der Nachkriegsmoderne legt die auf kunstwissenschaftlichen und architekturhistorischen Methoden abgestützte Vorgehensweise dar. Der bis 2014 im Thurgau tätige Kantonsbaumeister Markus Friedli beleuchtet ausgewählte Aspekte im Umgang mit dem Wandel von Nutzung und Anforderungen an wichtigen kantonalen Bauten. Daraus ergeben sich spannende Blicke auf die noch wenig erforschten Leistungen der Architekten der Nachkriegsjahre. Im zweiten Teil des Bandes erfährt man im Kapitel «Blick in die Kunstdenkmälerforschung» Wissenswertes aus der bisherigen Archivrecherche. In gewohnter Weise berichten die Denkmalpfleger und Denkmalpflegerinnen über abgeschlossene Restaurierungen.

Die Autorinnen und Autoren Markus Friedli, dipl. Architekt ETH BSA SIA, Thurgauer Kantonsbaumeister bis 2014, Frauenfeld. Michael Hanak, freischaffender Kunst- und Architekturhistoriker, Zürich. Denise Hug, Gebäudeinventarisatorin im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau, Frauenfeld. Birgit Seidenfuss, Gebäudeinventarisatorin im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau, Frauenfeld.

Architekturgeschichte, Denkmalpflege

25


Heidi Brunnschweiler (Hg.)

Perpetually Transient Neue Blicke auf Ambivalenz durch die konstellative Anordnung der Arbeiten von Anahita Razmi, Basim Magdy, Florian Graf, Bernd Behr 2015. 145 Seiten, 43 Abbildungen in Farbe. Broschiert. Texte deutsch/englisch. sFr. 28.– / € (D) 28.– / € (A) 29.– ISBN 978-3-7965-3409-6 Bereits erschienen

Die Konstellation als generatives Prinzip

Im jüngsten kuratorischen Diskurs wird die Konstellation als Schlüsselkonzept einer neuen Wissensbildung betrachtet. In der Ausstellung Perpetually Transient im Kunst Raum Riehen hat Heidi Brunnschweiler verschiedene, in sich ambivalent strukturierte Werke von Anahita Razmi, Basim Magdy, Florian Graf und Bernd Behr zusammengeführt. In der Publikation zeigt die Kuratorin anhand dieses Beispiels auf, wie die Konstellation als generatives Prinzip fruchtbar gemacht werden kann, wenn sie Differenz und Antagonismus in sich aufzunehmen vermag. Der Ambivalenz in den Werken der vier beteiligten Künstler gehen die weiteren Beiträge des Bandes nach. Elena Zanichelli beleuchtet das Spiel der Rekombination in Anahita Razmis Videoarbeiten, die kulturelle Zuschreibungen hinterfragen. Andrei Pop untersucht Basim Magdys Dia-Installationen und Fotoserien als Formen der politischen Allegorie. Diese erzeugen nicht primär eine Unbestimmtheit der Bedeutung, sondern zeigen die Schwierigkeit auf, einer Welt Sinn zu verleihen, zu der es nur bruchstückhaft Zugang gibt. Toni Hildebrandt geht Strukturen der Ambivalenz in Florian Grafs Zeichenbüchern nach, dies einerseits in Hinblick auf das Verfahren eines ‘disegno ambi-

26

guo’ wie auch andererseits in Bezugnahme auf die Vieldeutigkeit der zeichnerischen Entwürfe im Sinne eines ‘objet ambigu’. Kathrin Peters betrachtet das Verhältnis von Aufzeichnung, Abformung, Relikt und Entwurf in den Werken Bernd Behrs und zeigt, dass diese eine Mediengeschichte entstehen lassen, die von Ambivalenzen durchzogen ist. Kunst, Kunstgeschichte, Ausstellungstheorie Die Autorinnen und Autoren Heidi Brunnschweiler ist Kuratorin am Kunst Raum Riehen, Leiterin der Abteilung Bildende Kunst am e-werk, Freiburg i. Br., freie Autorin und Kunstkritikerin. Toni Hildebrandt ist wissenschaftlicher Assistent am Institut für Kunstgeschichte, Abteilung für Kunstgeschichte der Moderne und Gegenwart, der Universität Bern. Kathrin Peters ist Professorin für Geschichte und Theorie visueller Kultur an der Universität der Künste Berlin. Andrei Pop war von 2011 bis 2014 Assistent am Lehrstuhl für neuere Kunstgeschichte der Universität Basel und lehrt derzeit an der University of Chicago. Elena Zanichelli ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Kunstgeschichte der Leuphana Universität in Lüneburg, freie Autorin und Kuratorin.

Florian Graf, Columnity, 2014, Installation für die Ausstellung Perpetually Transient, Kunst Raum Riehen 2014. Foto: Barbara Kern.


Matthias Götz, Maike Fraas (Hg.)

Fiasco – ma non troppo Vom Designfehler zum Fehlerdesign 2015. 828 Seiten, mit Abbildungen in Schwarzweiss. Broschiert. sFr. 38.– / € (D) 38.– / € (A) 41.– ISBN 978-3-7965-3419-5 Bereits erschienen

Ein Doppelband zum Fehler

Fehler sind nie nur Fehler. Fehler können desaströs sein, sie können aber auch konstruktiv und innovationsfördernd sein, sie können verzeihlich sein, charmant, ja sogar schön. Und sie können eine konstruktive Funktion fürs jeweilige Projekt übernehmen. Auf jeden Fall sind Fehler weder aus unserer Welt wegzudenken, noch aus unserem Denken und Handeln. Fehler sind wie Petersilie: immer dabei. Insofern wäre es ein Fehler, den Fehler nicht stets auch als generelles Phänomen zu diskutieren. Insbesondere aber betreffen Fehler tatsächlich das Planen ganz besonders – einen Begriff, den wir fast schon als Synonym für Fehlplanung zu verstehen gelernt haben –, und damit genauso das Entwerfen und das Design. Dagegen wurde das Design ja gerade dazu erfunden, alle möglichen Defizite unseres Daseins mit allen erdenklichen Mitteln zu kompensieren, um wenigstens die Dinge, die wir selbst gestalten können, zu optimieren. Schon von daher ergibt sich eine besondere Nähe zwischen Design und Fehler.

Innerhalb dieser weiten thematischen Spanne wurde der Fokus auf jene im Ergebnis positiven Funktionen gerichtet, die sich Fehlern verdanken können – vorausgesetzt, solche Fehler, Fehlleistungen, Pannen oder Unglücke sind nicht von vornherein so katastrophal, dass sie ohne Umweg direkt in den Untergang führen. Mit dem – derart eingeschränkten – Fiasko im allgemeinen, mit seinen Ursachen und seinen Folgen, auch fürs Design, hat sich das Symposion befasst, und damit befasst sich auch das Buch dazu – in über dreihundert Aspekten, die das Thema keineswegs erschöpfen. Abgesehen von diesem Teaser: Zum angelegentlicheren, näheren und hoffentlich besseren Verständnis von Thema, Gründen und Hintergründen, die insbesondere das Design im Kontext des Fehlermachens erhellen, sei die Lektüre des Buchs anempfohlen. Es wäre nur ein weiterer Fehler, das Buch nicht zu lesen.

Die Herausgeber Matthias Götz ist Professor für Designtheorie an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Gemeinsam mit Maike Fraas veröffentlichte er zuletzt das ebenfalls im Schwabe Verlag erschienene Buch «Villa Paragone – Thesen zum Ausstellen».

Inhalt – Vom Designfehler zum Fehlerdesign. Mit Beiträgen von u.a. Anna Berkenbusch, Aart van Bezooyen, Tim Brauns, Thomas Fankhänel, Matthias Götz, René Harder, Hans Hemmert, Dieter Hofmann, Caspar Huckfeldt, Andreas Koll, Markus Krajewski, Siegfried Maser, Frithjof Meinel, Axel Müller-Schöll, Matthias Noell, Hans Rotman, Carin M. Schirmacher, Rainer Schönhammer, Frank Steinheimer, Ulrich Stock, Wilfried Stroh, Hermann Sturm, Superschool, Imke Volkers, Florian Walzel, Vincenz Warnke – Matthias Götz: Vom Fehler. Formen, Funktionen und Folgen. Fiasco – ma non troppo

Kunst, Kunsttheorie, Design

27


Itinera 39 Herausgegeben von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte Daniel Jaquet, Nicolas Baptiste (Hg.)

Expérimenter le maniement des armes à la fin du Moyen Âge Experimente zur Waffenhandhabung im Spätmittelalter 2015. Ca. 192 Seiten, 34 Abbildungen. Broschiert. Ca. sFr. 48.– / € (D) 48.– / € (A) 49.50 ISBN 978-3-7965-3467-6 Erscheint im September 2015

Les armes et les arts martiaux Waffen und Kampfkünste Ce livre réunit des contributions interdisciplinaires autour des pratiques d’expérimentation dans les recherches sur les arts martiaux historiques européens et sur la culture matérielle liée à l’armement à la fin du Moyen Âge. Les différents articles proposent des réflexions méthodologiques autour de cette approche originale, illustrées par des études de cas. Celles-ci abordent notamment l’expérimentation archéologique et celle liée à l’étude des gestes techniques en sciences humaines. Der vorliegende Band versammelt interdisziplinär ausgerichtete Aufsätze, die sich anhand von praktischen Experimenten der Erforschung historischer europäischer Kampfkünste und der materiellen Kultur der Waffen des Spätmittelalters widmen. Die verschiedenen Beiträge bieten methodische Reflexionen zu diesem innovativen Ansatz, die durch Fallstudien veranschaulicht werden. Diese betreffen insbesondere das Gebiet der experimentellen Archäologie und die Erforschung technischer Fertigkeiten in den Geisteswissenschaften. Geschichte, Kulturgeschichte, Mediävistik

28

Les éditeurs Daniel Jaquet est maître-assistant à l’Université de Genève en histoire médiévale et chargé de cours à l’Université de Lausanne. Ses recherches portent notamment sur les livres de combat. Sa thèse (2013) traite du combat en armure d’après l’étude des livres de combat. Il a dirigé un ouvrage collectif sur l’art chevaleresque du combat (Neuchâtel: Alphil, 2013). Nicolas Baptiste est actuellement doctorantchercheur à l’université de Savoie, sur le sujet des armes, armures et armuriers des princes de Savoie, de 1330 à 1530. Il a travaillé sur les questions d’identité des collections d’armes, du Cabinet d’Armes Impérial de Pierrefonds, conservé au Musée de l’Armée de Paris, jusque plus récemment la Collection Joubert du Musée d’Art et d’Histoire de Nice. Il s’est penché sur le problème des faux, copies et reconstitutions d’objets militaires médiévaux, qui posent des questions d’authenticité dans les collections actuelles.

Contenu 1 partie: Les arts martiaux historiques européens – Audrey Tuaillon-Demésy: Réflexions épistémologiques autour de la (re)création du geste technique de combats anciens à partir de sources historiques re

– Thore Wilkens: Untersuchungen zur Relevanz pragmatisch perspektivierter Analysen in der Fechtbuchforschung

– Gilles Martinez: La méthode expérimentale appliquée à l’étude du geste guerrier: L’exemple des formations collectives d’infanterie du Moyen Âge central (XIe–XIIIe siècles) – Pierre-Henri Bas: Restitution des gestes martiaux: évolutions et révolutions au milieu du XVIe siècle 2e partie: Le geste martial et sa culture matérielle – Daniel Jaquet: Les apports de la cinésiologie dans l’approche expérimentale pluridisciplinaire de l’étude du geste historique: l’étude de cas de l’impact du port de l’armure sur le comportement moteur – Olivier Gourdon: La pratique de la coupe: un apport à l’étude et à l’interprétation des arts martiaux historiques européens – Loïs Forster: L’équitation militaire médiévale. Art de guerre ou art de grâce? 3e partie: Armes, armures et canons – Nicolas Baptiste, L’expérimentation et l’histoire: des collections aux universités. L’exemple des armures anciennes – Antoine Selosse: Un vêtement militaire particulier, la brigandine. Expérience de recherches, des gestes de reconstitution et d’expérimentation personnelle. Production, cycle de vie et constatations – Simon Delachaux: Le «Projet Artillerie», la reconstitution des gestes autour d’un objet d’expérimentation: nécessité de la recherche et apport des initiatives croisées entre musées, universités et mécénat


Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte 5 Herausgegeben von Christian Pfister und Christian Rohr Chantal Camenisch

Endlose Kälte Witterungsverlauf und Getreidepreise in den Burgundischen Niederlanden im 15. Jahrhundert 2015. Ca. 448 Seiten, 36 Abbildungen, davon 16 in Farbe. Gebunden. Ca. sFr. 58.– / € (D) 58.– / € (A) 59.50 ISBN 978-3-7965-3468-3 Erscheint im Oktober 2015 E-Book: www.schwabeverlag.ch ISBN E-Book 978-3-7965-3474-4

Klimarekonstruktion als Konjunkturbarometer

Menschliche Gesellschaften sind in hohem Mass dem Klima und dem Witterungsverlauf ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für die vorindustrielle Zeit. Im vorliegenden Band stellt die Autorin eine umfangreiche und detaillierte Klimarekonstruktion für den Raum der Burgundischen Niederlande im 15. Jahrhundert vor. Diese umfasst einerseits detaillierte Beschreibungen aus zeitgenössischen Quellen und andererseits Temperatur- sowie Niederschlagsindices in saisonaler Auflösung. Die Klimarekonstruktion dient als Untersuchungsgrundlage für die Frage nach dem Einfluss des Witterungsverlaufes auf die Wirtschaft in den Burgundischen Niederlanden. Getreidepreise stellen im Spätmittelalter den zuverlässigsten Konjunkturbarometer dar und sind darüber hinaus in grosser Zahl überliefert. Getreide – ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel und wichtiges Massenhandelsgut – ist einen Grossteil des Jahres auf den Äckern direkt

der Witterung ausgesetzt. Eine statistische Auswertung von Preisreihen verschiedener Getreidearten und den saisonalen Indices zeigt den teilweise sehr engen Zusammenhang beider Grössen auf. Allerdings stellt der Witterungsverlauf nur einen von vielen Faktoren dar, die Einfluss auf die Getreidepreiskonjunktur nehmen. Diese anderen Faktoren werden detailliert vorgestellt und diskutiert. Drei Phasen mit sehr hohen Getreidepreisen – die Hungerkrisen der zweiten Hälfte der 1430er, zu Beginn der 1480er und im Übergang der 1480er zu den 1490er Jahren – fallen im Verlaufe des 15. Jahrhunderts auf. Die Autorin legt dar, welche weiteren relevanten Faktoren im zeitlichen und im geographischen Umfeld dieser Hungerkrisen neben dem Witterungsverlauf eine Rolle für den exzessiven Getreidepreisanstieg spielten.

Die Autorin Chantal Camenisch studierte Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie Kunstgeschichte an der Universität Freiburg i. Ü. Sie promovierte am Lehrstuhl für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der Universität Bern. Ihre wissenschaftlichen Interessen liegen im Bereich der Historischen Klimatologie und der Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte des europäischen Mittelalters.

Geschichte, Klimageschichte, Umweltgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, Sozialgeschichte

29


Jürgen Mischke

Familiennamen im mittelalterlichen Basel Kulturhistorische Studien zu ihrer Entstehung und zeitgenössischen Bedeutung 2015. Ca. 400 Seiten. Broschiert Ca. sFr. 68.– / € (D) 68.– / € (A) 70.– ISBN 978-3-7965-3464-5 Erscheint im Juni 2015 E-Book: www.schwabeverlag.ch ISBN E-Book 978-3-7965-3473-7

Familiennamen – eine Erfindung des Mittelalters

Heute besitzt man normalerweise zwei Namen: einen Vor- und einen Nachnamen. Während der Vorname als Rufname nur zur Bezeichnung einer einzelnen bestimmten Person verwendet wird, dient der Nachname zur Benennung ihres engsten Verwandtschaftskreises als Familienname. Diese Namenpragmatik erscheint heute als selbstverständlich, ja vielleicht sogar als eine natürliche Ordnung. Umso erstaunlicher ist der Blick in die Vergangenheit. Die Ursprünge unserer modernen Familiennamen liegen nämlich im Mittelalter. Im 12. Jahrhundert werden Personen nördlich der Alpen meist nur mit einem Rufnamen genannt, im 15. Jahrhundert wird dem Rufnamen stets ein zweiter Name hinzugefügt. Dieser entwickelte sich zum Familiennamen, was zu einigen Fragen sowohl theoretischer als auch kulturhistorischer Natur führt: Wie kann man beispielsweise den sprachlichen Forschungsgegenstand Familienname für eine historische Untersuchung überhaupt methodisch erfassen? Was macht ein bestimmtes Sprachzeichen zum Familiennamen und ist eine Veränderung im Personennamensystem lediglich ein Symptom eines übergeordneten Wandels?

30

Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf den Raum Basel als exemplarische, mittelgrosse nordalpine Stadt des Mittelalters. Sie versucht in diachron besprochenen Schriftquellen die genauen Wege, Formen und Mechanismen der Entfaltung von Zweitnamen zu Familiennamen und deren Verflechtungen zu anderen medialen Repräsentationen von Verwandtschaftsgruppen wie Wappen und Siegeln sichtbar zu machen. Dadurch wird die bisher vorwiegend linguistischdeskriptiv betriebene Familiennamenforschung um kulturhistorische Deutungsmuster der «Erfindung» der Familiennamen erweitert. Geschichte, Mediävistik, Sprachwissenschaft

Der Autor Jürgen Mischke studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Basel, an der er mit der vorliegenden Arbeit 2014 promovierte. Zusammen mit Inga Siegfried leitet er das SNF-Projekt Namenbuch Basel-Stadt und ist Lehrbeauftragter für Sprachgeschichte am Deutschen Seminar der Universität Basel. Seine Forschungsinteressen orientieren sich am Spannungsfeld zwischen Geschichts-, Kultur- und Sprachwissenschaft.


Christine Christ-von Wedel, Thomas K. Kuhn (Hg.)

Basler Mission Menschen, Geschichte, Perspektiven 1815–2015 2015. Ca. 216 Seiten, 130 Abbildungen. Gebunden. Ca. sFr. 28.– / € (D) 28.– / € (A) 29.– ISBN 978-3-7965-3403-4 Erscheint im Juni 2015

English Version

Basle Mission Men, History, Perspectives 1815–2015 2015. Approx. 216 pages, 130 illustrations. Hardcover. Approx. sFr. 28.– / € (D) 28.– / € (A) 29.– ISBN 978-3-7965-3404-1 Available June 2015

Vom «Heidenboten» zur Kooperation der Kirchen

Zwanzig Autorinnen und Autoren aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Europa beschreiben die fesselnde und wechselvolle Geschichte der Basler Mission – eine Geschichte, die geprägt ist durch engagierte Menschen und ihre oft erstaunlichen Biographien. Da werden beispielsweise einfache Bauern- und Handwerkersöhne zu unerschrockenen Verkündern des Evangeliums oder auch zu bedeutenden Sprachforschern und Geographen. Glaubten sie zunächst an die Überlegenheit europäisch-christlicher Zivilisation, setzten sie nach einigen Jahren alles daran, die Basler Leitung vom Eigenwert der Gesellschaftsformen in den Missionsgebieten zu überzeugen. Doch die Leitung in Basel hatte oft ganz andere Prioritäten. Sie bestand noch lange aus einem kleinen Kreis von Basler Pietisten, die mit frommer Energie und Strenge das Werk durch Höhen und Tiefen führten. Nur langsam setzten sich internationale Perspektiven durch, bis endlich Mission 21 die Leitung in die Hände von gleichberechtigten Kontinentalversammlungen und Trägervereinen legte. In den ehemaligen Missionsgebieten etablierten sich zusehends junge, selbständig gewordene Missionskirchen mit neuen Gottesdienst- und Frömmigkeitsformen, die Christentum und traditionelle Spiritualität überzeugend verbinden und deren neue Lieder heute auch in Europa angestimmt werden. Durch diese Emanzipationsprozesse änderte

sich die Missionstätigkeit entscheidend. Heute steht die kritische Aufarbeitung der eigenen Geschichte sowie der Austausch unterschiedlicher Kulturen im Vordergrund: Da bringen Christen aus Asien, Afrika und Lateinamerika ihre Erfahrungen in Europa ein und prägen die Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus, dem wachsenden weltweiten Handel und den fremden Kulturen. Das reich bebilderte Buch führt einprägsam in die Geschichte des Missionswerkes ein und zeigt Perspektiven heutiger missionarischer Theorie und Praxis auf. Afrika, Asien, Geschichte, Lateinamerika, Missionswissenschaft, Religion Die Herausgeber Christine Christ-von Wedel, geb. 1948, studierte in Hamburg und Basel Allgemeine Geschichte, Kirchengeschichte und Philosophie und doktorierte in Basel über Erasmus von Rotterdam. Sie trat mit zahlreichen kirchengeschichtlichen Veröffentlichungen hervor. Von 2012 bis 2014 war sie Präsidentin von Mission 21. Thomas K. Kuhn, geb. 1963, studierte Theologie in Bonn, Marburg, Wuppertal und Basel; Promotion und Habilitation in Basel. Seit 2010 Professor für Kirchengeschichte an der Universität Greifswald sowie Titularprofessor für Kirchen- und Theologiegeschichte an der Universität Basel. Forschungsschwerpunkte sind u.a. das 18. und 19. Jahrhundert sowie die südwestdeutsche und schweizerische Christentumsgeschichte.

Inhalt Identität Thomas K. Kuhn: Die Anfänge der Basler «MissionsAnstalt» – Martin Sallmann: Herausforderungen und Wandlungen im 20. Jahrhundert – Christine Christ-von Wedel: Kritische Erinnerung. Jubiläen und Kulturtransfer – Andreas Heuser: Basler Mission und die Geburtsstunde afrikanischer Theologie Menschen Judith Becker: Frauen in der Mission und Mädchenschulen – Dieter Becker: Die Marke Missionar. Leistungen und Kritik – Dagmar Konrad: Im Dienst des Herrn. Schweizer Missionarsfamilien des 19. Jahrhunderts in Übersee – Thorsten Altena: «Soll ich Missionar werden?» Bemerkungen zum Motivationskosmos Basler Missionare Institution Christine Christ-von Wedel: Die Leitung. Internationalität und Partizipation – Sonia Abun-Nasr: David Asante. Ein Leben für die Basler Mission – Heinrich Christ: Mission und Geld. Die Missions-HandlungsGesellschaft – Peter Haenger: Pioniere wider Willen. Die missionsinterne Sklavenbefreiung an der Goldküste Medien Anke Schürer-Ries, Barbara Frey Näf: Bilder der Mission – Mission der Bilder – Julia Mack: Publikationen und Unterrichtsmaterialien – Beni Schubert: Lieder – Guy Thomas: Glaube, Raum, Landkarten. Elemente einer Missionskartographie Impulse und Wirkungen Cephas Omenyo: Die Wirkung der Basler Mission in Afrika – Tong Wing Sze: Lebendige Kirche in Hongkong, ein Erbe der Basler Mission – Juan Sepúlveda: Die Basler Mission in der lateinamerikanischen Missionsgeschichte – Christine Lienemann: Wirkungen der Mission in Europa

31


Conradin Perner

The Anyuak – Living on Earth in the Sky Volume VII: Spheres of Action 2015. Approx. 288 pages, 135 illustrations. Hardcover. Approx. sFr. 98.– / € (D) 98.– / € (A) 101.– ISBN 978-3-7965-3465-2 Available November 2015

From Agriculture to Art – Anyuak Activities

The monograph on the history and culture of the Anyuak is the result of more than five years of fieldwork (1976–1983). It is a welldocumented, detailed and passionate description of an African people’s spiritual and material world, their culture and history. Myths, oral traditions, stories, maps, genealogies, records of tales, songs and other music, as well as a great number of photographs invite the reader to join in the journey through the universe of the Anyuak in order to make their own discoveries or simply to participate in the spiritual adventure. The Anyuak live on both sides of the border between South Sudan and Southwestern Ethiopia. They are relatives of the better known Shilluk, Dinka and Nuer, but have turned from cattle herders into fervent agriculturalists. The Anyuak are a highly intellectual, strong-minded and well-organised people who have created, in the middle of so-called wilderness, a centre of human civilisation. If their socio-political system is of a particular interest, their philosophy is equally fascinating: it centres on the human person and governs his or her relationship not only within human society but also with animals, earthly matters and spiritual forces. Thanks to their stubborn, almost desperate belief in the essential goodness of existence and the positive forces of life, the Anyuak have – in spite of all pressures from outside – up to now succeeded in preserving their cul-

32

tural identity and maintaining their pride of being “pure human beings”. The first four volumes of the monograph describe the sphere of the above (the sphere of transparency), the sphere of the below (the sphere of material existence, the earth) and the space between them (the sphere of human self-awareness and the period of personal existence). Volumes V and VI focus on the Anyuak village and its physical, social, judicial and political structures, and examine the lively sphere of collective experience under a forceful leadership, which embodies the community’s self-awareness. Volume VII investigates the economic and material values of the Anyuak, in particular the social aspects of labour, such as solidarity, sharing within the community, and cooperation. It focuses on the daily or seasonal activities of women, men and children: in the fields; on the riverside and at home; during working hours; or while traveling, trading, and at times of rest. The text, with accompanying pictures and illustrations, highlights important aspects of agriculture; hunting and gathering; tobacco; on the making of tools, utensils and handicrafts; and on the rituals of cooking, eating, drinking, and smoking. The book ends with a chapter on art, which illustrates the Anyuak artistic self-awareness in all aspects of life. Ethnology, Africa, Cultural Studies, History of Art

The Author Conradin Perner is a Swiss scholar with professional experience in the fields of literature, ethnography, peace-building and humanitarian work. He has lectured at a number of African and European universities, and has worked as a delegate of the International Committee of the Red Cross in Africa, the Indian sub-continent, Afghanistan and Central Asia and as an advisor and consultant for the ICRC, UNICEF, UNESCO and the Swiss Department of Foreign Affairs. Since January 2000, Perner has played a leading role in the peace-making processes in the Sudan, first as a Commander of the Joint Military Commission in the Nuba Mountains and subsequently as a special senior peace advisor to the Swiss Government. One of his major accomplishments is the initiation of the website www.gurtong.net which promotes peace by providing unbiased information on the peoples and cultures of South Sudan. In recognition of his scientific and humanitarian work, his courageous fight for the respect and the dignity of the people of South Sudan during the long years of civil war, the crucial role he played in the dramatic rescue operation of the so-called “lost boys”, and in appreciation of his contribution to the promotion of peaceful co-existence and the restoration of cultural values to the country’s many ethnic communities, Conradin Perner was awarded with the first honorary citizenship of South Sudan on the day of independence in July 2011. “In recognition of his service to advance and to promote human rights in South Sudan and around the world”, Perner has received a “Humanitarian Award” from the Austin Human Rights Commission and the town of Austin in 2012.


Schriften der Archäologie Baselland 51 Herausgegeben von der Bildungs-, Kultur- und Sport-Direktion Basel-Landschaft, Archäologie Baselland Jürg Sedlmeier (Hg.)

Die letzten Wildbeuter der Eiszeit Neue Forschungen zum Spätpaläolithikum im Kanton Basel-Landschaft 2015. Ca. 300 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Tabellen und Graphiken. Gebunden. Ca. sFr. 32.– / € (D) 32.– / € (A) 33.– ISBN 978-3-7965-3444-7 Erscheint im Juli 2015

Auf den Spuren der letzten eiszeitlichen Jäger und Sammler Vor 14600 bis 11600 Jahren, gegen Ende der Eiszeit, lebten die Menschen in der Region unter allmählich sich bessernden Umweltbedingungen. Ihre vielfältige Nutzung der natürlichen Ressourcen hinterliess Spuren im Boden. Jüngste Entdeckungen, aber auch Forschungen, die bis ins Jahr 1910 zurückreichen, lassen die letzte eiszeitliche Epoche in einem neuen Licht erscheinen. Die aktuellen Forschungsergebnisse zu fünf Fundstellen des Birstals und seiner Umgebung übertrafen die anfänglichen Erwartungen bei weitem. Die Tätigkeiten der nomadisierenden spätpaläolithischen Jäger und Sammler, ihre regionalen und überregionalen Kontakte sowie ihre Aufenthalte lassen sich nun besser fassen. Mit modernsten Methoden ausgewertete Boden- und Pollenproben sowie Analysen von Tierknochen geben Auskunft über die damaligen klimatischen und landschaftlichen Verhältnisse. Die Erkenntnisse strahlen über die Nordwestschweiz hinaus und eröffnen neue Deutungsmöglichkeiten für die Begehungen des schweizerischen Mittellandes und des Voralpenraums am Ende der Altsteinzeit.

Synthesen nach jedem Kapitel und ein ausführliches Fazit, alles auch in französischer Übersetzung, machen das reich illustrierte Buch zur spannenden Lektüre für Fachleute und interessierte Laien. Ur- und Frühgeschichte, Klimageschichte, Basel

Der Herausgeber Jürg Sedlmeier, geb. 1943, studierte an den Universitäten Köln und Tübingen Ur- und Frühgeschichte mit dem Schwerpunkt Steinzeit, Quartärgeologie und Anthropologie und promovierte an der Universität Bern mit einer Arbeit über das regionale Jung- und Spätpaläolithikum. Er hat zahlreiche Publikationen über das Paläolithikum, Mesolithikum und Neolithikum in der Schweiz vorgelegt. Jürg Sedlmeier ist heute freier Mitarbeiter der Archäologie Baselland. Der Band enthält Beiträge von Jehanne Affolter, Bruno Baur, David Brönnimann, Erwin Hildbrand, Elisabeth Marti-Grädel, Trudi Meyer, Philippe Rentzel, Lucia Wick und Marie Wörle.

In dieser Reihe bereits erschienen

Silexklingen, Roggenburg BL, Abri Neumühle

Band 50: Der Altenberg bei Füllinsdorf ISBN 978-3-7965-3203-0

33


Jacob Burckhardt-Gespräche auf Castelen 30 Luca Giuliani

Das Wunder vor der Schlacht Ein griechisches Historienbild der frühen Klassik 2015. Ca. 117 Seiten mit Falttafel und zahlreichen Abbildungen. Broschiert. Ca. sFr. 14.– / € (D) 14.– / € (A) 14.50 ISBN 978-3-7965-3460-7 Erscheint im Juni 2015

Rätselhafte Ikonographie Der Kelchkrater Louvre G 341 Der Niobiden-Krater, wie der Kelchkrater Louvre G 341 gewöhnlich genannt wird, trägt auf seiner Vorderseite eines der wenigen Vasenbilder des 5. Jahrhunderts v. Chr., die nicht unmittelbar verständlich sind. Das kunstvoll gestaltete Bild ist auffällig handlungsarm: Dargestellt sind elf bewaffnete Figuren, zwischen denen keine spezifische Interaktion erkennbar ist. Auf Anhieb benennen lassen sich einzig Herakles in der Bildmitte und Athena links von ihm. Dieser rätselhaften Ikonographie nimmt sich Luca Giuliani an und zeichnet die Deutungsgeschichte von der Entdeckung des Kelchkraters in einem Grab bei Orvieto im Jahr 1880 und seiner ersten ausführlichen Behandlung durch den jungen Carl Robert bis hin zu den neusten Studien nach. Ein Bilddetail, das erst bei einer neuerlichen

34

Restaurierung des Kelchkraters zum Vorschein gekommen ist, führt schliesslich zur Lösung hin, die der Archäologe mit Hilfe literarischer und ikonographischer Quellen argumentativ breit abzustützen vermag: Das Vasenbild zeigt einige athenische Krieger, wie sie im September 490 v. Chr. im Herakles-Heiligtum bei Marathon tagelang unschlüssig warteten, bevor sie den Angriff auf die Perser lancierten. Luca Giuliani gelingt es in dieser Studie nicht nur, die Darstellung auf dem NiobidenKrater schlüssig zu deuten, sondern er gibt auch exemplarisch Einblick in die zum Teil nicht minder rätselhafte Verfahrensweise archäologischer Hermeneutik. Altertumswissenschaften, Archäologie, Kunstgeschichte

Der Autor Luca Giuliani, geb. 1950, ist Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin und Professor für Klassische Archäologie an der HumboldtUniversität. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Formen und Funktionen antiker Bilderzählungen.


Corpus Vasorum Antiquorum Vera Slehoferova

Schweiz, Faszikel 10 Basel, Faszikel 5 2015. Ca. 146 Seiten. Halbleinen. Ca. sFr. 135.– / € (D) 135.– / € (A) 138.50 ISBN 978-3-7965-3462-1 Erscheint im August 2015

Attische Vasen aus dem Antikenmuseum Basel und der Sammlung Ludwig Das Corpus Vasorum Antiquorum ist eine internationale Publikationsreihe, die unter dem Patronat der Union Académique Internationale steht. Ziel ist die vollständige Erfassung der antiken Gefässe in den Museen und Sammlungen der Welt. Die Gefässe sollen der Forschung insbesondere in einer ausreichenden Abbildungsdokumentation von guter Qualität zugänglich gemacht werden. Jedem Gefäss ist ein Katalogtext beigegeben, der alle museographischen Angaben sowie eine Beschreibung des Erhaltungszustandes, der Dekoration und allfälliger Figurenbilder enthält. Die Gefässe werden datiert und innerhalb ihrer Gattung wissenschaftlich eingeordnet. Bisher sind weltweit mehr als 390 Bände der Reihe erschienen. Die Herausgabe der Bände folgt einem vorgegebenen Standard, wird jedoch von den einzelnen am Projekt beteiligten Ländern organisiert und realisiert. In der Schweiz ist eine Kommission bei der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften für die Herausgabe zuständig. Von der schweizerischen Serie sind bis heute neun Bände veröffentlicht worden. Ein weiterer Band mit Vasen aus dem Antikenmuseum Basel ist zur Zeit in Vorbereitung.

Mit dem vorliegenden Band wird die Publikation von in der Schweiz aufbewahrten Gefässen fortgesetzt. Der neue Faszikel enthält 36 bedeutende, attisch schwarzfigurige Vasen im Besitz des Antikenmuseums Basel und der Sammlung Ludwig.

Die Autorin Vera Slehoferova, geb. 1949 in Prag, emigrierte 1968 in die Schweiz. In den Jahren 1969–1975 studierte sie Klassische Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität Basel. Von 1975 bis 2012 arbeitete sie als Konservatorin im Antikenmuseum Basel.

Altertumswissenschaften, Kunstgeschichte, Archäologie

Halsamphora, Antikenmuseum Basel

35


Bibliotheca Bodmeriana Patrick Andrist

Manuscrits grecs de la Fondation Martin Bodmer Étude et catalogue scientifique des manuscrits grecs du fonds «Codex Bodmer» 2015. Ca. 152 pages. Relié. Ca. sFr. 48.– / € (D) 48.– / € (A) 49.50 ISBN 978-3-7965-3349-5 Disponible en décembre 2015

Premier catalogue des manuscrits grecs de la Fondation Bodmer La collection extraordinairement riche de la Fondation Bodmer à Cologny (Genève) contient un certain nombre de codex grecs et latins. Un catalogue des manuscrits latins a été publié par Elisabeth Pellegrin en 1982. Spécialiste de codicologie grecque, Patrick Andrist s’est penché, à son tour, sur les manuscrits grecs que Martin Bodmer avait acquis, outre l’achat des fameux papyri, entre 1948 et 1970. En s’appuyant sur une méthodologie récente dans le domaine de la recherche codicologique, il a établi un catalogue de cette petite collection de 10 codex grecs complétée par quelques fragments parmi lesquels se trouvent un volumineux exemplaire de l’Iliade du XIVe siècle et un splendide Tétraévangile avec chaînes exégétiques du début du XIe siècle.

36

Comme les codex du Moyen Âge et de la Renaissance se constituent souvent de parties produites à des époques différentes, Patrick Andrist décrit chaque unité de production de façon autonome. Dans chaque notice, ces descriptions sont précédées d’un sommaire, qui donne une vue globale du volume actuel, et sont suivies de la description des éléments concernant le volume dans sa totalité, par exemple la reliure, l’histoire générale du codex et la bibliographie. Ainsi ce catalogue ne fournit pas seulement des descriptions minutieuses des codex grecs de la Fondation Bodmer, mais permet aussi de retracer la longue histoire de leur production jusqu’à leur entrée dans la collection de Martin Bodmer. Sciences de l'Antiquité, codicologie

L'auteur Patrick Andrist, né en 1964, est privat-docent en Philologie classique et Histoire du Christianisme ancien à l’Université de Fribourg depuis 2011. Spécialiste de codicologie et de la littérature chrétienne, il est actuellement engagé en tant que project leader dans un projet de recherche sur les paratextes de la Bible à la Faculté de théologie de l’Université de Bâle.


Schweizerische Beiträge zur Altertumswissenschaft Band 42 Im Auftrag der Schweizerischen Vereinigung für Altertumswissenschaft herausgegeben von Leonhard Burckhardt Adalberto Giovannini

Les institutions de la République romaine des origines à la mort d’Auguste 2015. Ca. 260 pages. Relié. Ca. sFr. 78.– / € (D) 78.– / € (A) 80.– ISBN 978-3-7965-3458-4 Disponible en octobre 2015 E-Book: www.schwabeverlag.ch ISBN E-Book 978-3-7965-3469-0

Sources versus interprétation moderne

Cet ouvrage est, depuis la publication en 1927 de l’ouvrage de Léon Homo, «Les Institutions politiques romaines», la première monographie en langue française entièrement consacrée aux institutions romaines. Le but recherché, dans la présentation proposée des institutions républicaines et de leur histoire, est de permettre aux lecteurs de faire clairement la distinction entre ces institutions et leur histoire telles que nous les connaissons par les sources antiques et ces institutions et leur histoire telles qu’elles sont traitées dans la recherche moderne. Dans ce but, l’essentiel de l’ouvrage a été consacré d’abord à une présentation des institutions romaines aux derniers siècles de

la République, que nous connaissons très bien grâce à une documentation très riche et parfaitement cohérente, puis à une analyse de la fiabilité des sources antiques pour l’histoire des origines de ces institutions depuis la fondation de Rome. Pour ce qui est des derniers temps de la République, la mise au jour d’inscriptions et d’autres documents permet de mieux comprendre la transition des commandements extraordinaires de la fin de la République au principat instauré par Auguste. La discussion sur les nombreux problèmes que posent les interprétations et théories modernes est traitée à part sous le titre «État de la recherche». Sciences de l’Antiquité, Histoire

L’auteur Adalberto Giovannini a été professeur d’histoire ancienne à l’Université de Genève de 1976 à 2005. Il a publié sur les institutions romaines deux monographies, Consulare imperium (Bâle 1983) et, en collaboration avec E. Grzybek, Der Prozess Jesu (Munich 2008), ainsi que de nombreux articles.

Dernières publications dans cette série Band 38: Verena Vogel: Die übelste aller Frauen? Klytaimestra in Texten von Homer bis Aischylos und Pindar ISBN 978-3-7965-2846-0 Band 39: Ursula Kunnert: Bürger unter sich. Phylen in den Städten des kaiserzeitlichen Ostens ISBN 978-3-7965-2884-2 Band 40: Martin Guggisberg (Hg.): Grenze in Ritual und Kult der Antike ISBN 978-3-7965-2900-9 Band 41: Bruce Karl Braswell: Didymos of Alexandria: Commentary on Pindar ISBN 978-3-7965-2901-6

37


Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen Les sources du droit suisse Le fonti del diritto svizzero Konrad Wanner (Hg.)

Stadt und Territorialstaat Luzern Stadtrechtsbücher und verwandte Texte (16.–18. Jh.) III. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Luzern, Erster Teil: Stadtrechte, Band 5 2015. Ca. XXXVIII, 572 Seiten, 2 Konkordanztabellen. Gebunden. Ca. sFr. 190.– / € (D) 190.– / € (A) 194.50 ISBN 978-3-7965-3412-6 Erscheint im Juni 2015

Luzerner Recht in der frühen Neuzeit

Hauptinhalt des Bandes sind die revidierte Fassung des Luzerner Stadtrechts von 1588 sowie die gedruckte Stadtrechtsversion von 1706, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zweimal neu aufgelegt wurde. Darüber hinaus enthält der Band eine aus dem 16. Jahrhundert stammende, mehrfach überarbeitete Sammlung von Rechtssetzungen, in der es um die inneren Verhältnisse der Ratsherrschaft geht, die «Stadtordnung» von 1584, deren Entstehung eng mit der Stadtrechtsrevision von 1588 verknüpft ist, sowie eine Reihe von Texten, welche die Revisionsarbeiten und die damit verbundenen Diskussionen dokumentieren und Einblicke in die Arbeitsweise der frühneuzeitlichen Räte vermitteln. Ein weiterer, 1596 entstandener Text spiegelt das Bemühen der Luzerner Räte, den im Hinblick auf die

38

Stadtrechtsrevision von 1588 erarbeiteten Vorschriften und Ordnungsvorstellungen auch auf der Luzerner Landschaft Geltung zu verschaffen. Ohnehin war die Landschaft von den Regelungen des Stadtrechts in vielfältiger Weise mitbetroffen. Zusammen mit den im Vorgängerband (SSRQ LU 1/4) edierten Fassungen des Geschworenen Briefes und des Eidbuchs bilden diese Texte sozusagen den Kernbestand des luzernischen Rechts der frühen Neuzeit. Die inhaltlichen und formalen Veränderungen, die sie im Laufe der Jahrhunderte erfuhren, sind nicht nur Ausdruck der rechtlichen Entwicklung, sondern auch des politischen, kulturellen und weltanschaulichen Wandels. Rechtsgeschichte, frühe Neuzeit

Der Herausgeber Konrad Wanner, geb. 1949, ist langjähriger Bearbeiter der Rechtsquellen der Stadt und des Territorialstaats Luzern im Staatsarchiv des Kantons Luzern.


Qualität der Medien Schweiz – Suisse – Svizzera Herausgegeben vom fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft / Universität Zürich im Auftrag der Stiftung Öffentlichkeit und Gesellschaft, Zürich

Jahrbuch 2015 Qualität der Medien 2015. Ca. 350 Seiten. Gebunden. Zahlreiche Abbildungen, Grafiken und Tabellen. Ca. sFr. 98.– / € (D) 98.– / € (A) 100.50 Bei Abnahme im Abonnement: Ca. sFr. 78.– / € (D) 78.– / € (A) 80.– ISBN 978-3-7965-3437-9 ISSN 1664-4131 Erscheint im Oktober 2015 E-Book: www.schwabeverlag.ch ISBN E-Book 978-3-7965-3438-6 ISSN E-Book 2296-7931

Schweizer Medien unter der Lupe

Bereits zum sechsten Mal erscheint 2015 das Jahrbuch Qualität der Medien – Schweiz Suisse Svizzera. Seit der ersten Ausgabe 2010 messen die Herausgeber die Qualität von rund 50 Informationsmedien aus der Deutschschweiz, der Suisse romande und der Svizzera italiana. Mitberücksichtigt und mit Zahlen untermauert werden die strukturellen Einflüsse der Qualitätsdynamik wie beispielsweise die Einnahmeverluste gewisser Medientypen, die geänderten Geschäftsstrategien der Medienhäuser oder die fortschreitende Medienkonzentration. Das Jahrbuch und die separat publizierten Studien und Reflexionen bieten mit ihren wissenschaftlich fundierten Analysen eine Grundlage für die kritische Debatte über die Rolle und die Leistung von Informationsmedien in der Schweiz. Dieses Ziel verfolgen die Herausgeber – zu denen auch der im Frühjahr 2015 verstorbene Mediensoziologe Prof. Dr. Kurt Imhof zählte – unvermindert weiter.

Im Jahr 2015 setzt das Forscherteam aus gegebenem Anlass einen starken Akzent auf die Analyse der Wahlberichterstattung. Von besonderem Interesse ist die Vielfalt von Meinungen und Akteuren innerhalb klassischer Informationsmedien, aber auch in den Social Media und Leserkommentaren. Weiter wird gezeigt, wie sich die journalistische Berufskultur über die Jahre verändert hat, wie die Reichweite im Informationsjournalismus zum zentralen Kriterium geworden ist, wie sich redaktionelle Kooperationen in Form von Kopfblattsystemen auf die publizistische Vielfalt auswirken, aber auch, welche Zusammenhänge zwischen Medienqualität und erhöhter Reputationsvolatilität in der Ökonomie bestehen. Medienwissenschaft, Schweizer Medien

Das Jahrbuch Qualität der Medien – Schweiz Suisse Svizzera wird erarbeitet durch das fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft / Universität Zürich (www.foeg.uzh.ch). Es wird gefördert durch die Stiftung Öffentlichkeit und Gesellschaft (www.oeffentlichkeit.ch). Sein Ziel ist es, das Qualitätsbewusstsein für die Medien in der Schweiz zu stärken. Das Jahrbuch bietet eine grundlegende Informationsquelle für Medienschaffende, Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft, die Wissenschaft und alle Interessierten, die sich mit der Entwicklung traditioneller wie neuer Informationsmedien und deren Inhalten auseinandersetzen wollen. Studien und Reflexionen Qualität der Medien Neben dem Jahrbuch erscheinen auch die E-Journals Studien und Reflexionen Qualität der Medien. Sie sind erhältlich unter: www.schwabeverlag.ch ISSN Studien 2296-5114 ISSN Reflexionen 2296-8393

39


TeNor – Text und Normativität 4 Herausgegeben von Michele Luminati, Wolfgang W. Müller, Enno Rudolph und Franc Wagner Franc Wagner (Hg.)

Was ist Text? Aspekte einer interdisziplinären Texttheorie 2015. Ca. 160 Seiten. Gebunden Ca. sFr. 36.– / € (D) 36.– / € (A) 37.– ISBN 978-3-7965-3338-9 Erscheint im Oktober 2015 E-Book: www.schwabeverlag.ch ISBN E-Book 978-3-7965- 3471-3

Textbegriff in Linguistik, Philosophie, Semiotik, Theologie und Rechtswissenschaft Der Begriff ‘Text’ wird in Variationen und von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus beleuchtet. Neben den wichtigsten Texttheorien aus der Linguistik werden auch die Textauffassungen in Philosophie, Semiotik, Theologie und in der Rechtswissenschaft diskutiert. Die einzelnen Beiträge stellen die Textauffassungen der jeweiligen Disziplin dar, zeigen zugleich aber auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu benachbarten Disziplinen auf. Sie tragen so mit unterschiedlichen Aspekten zum Ansatz einer interdisziplinären Texttheorie bei. Linguistik, Philosophie, Semiotik, Theologie, Rechtswissenschaft

40

Inhalt – Franc Wagner: Aspekte einer interdisziplinären Texttheorie: Einleitung – Franc Wagner: Der textlinguistische Aspekt – Heike Hausendorf: Warum der Text ein lesbares Etwas ist. Überlegungen zu Lesbarkeit als Bedingung schriftsprachlicher Kommunikation – Christoph Staub: Text in der Philosophie. Hermeneutische und phänomenologische Zugänge zur Textualität – Angelo Garovi: Text und Recht. Linguistische Grundsätze zur Rechtssprache und historische Begriffsbildung – Florian Bruckmann: Text aus theologischer Perspektive – Ernest W.B. Hess-Lüttich: Textbegriffe der Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften im Zeichen technischer Umbrüche

Der Herausgeber Franc Wagner, Dr. phil., ist Koordinator des Graduiertenkollegs «Text und Normativität – TeNor» der Universität Luzern. Seine Forschungsthemen sind sprachlicher und sozialer Wandel im Schreiben in den neuen Medien, Text- und Metaphern-Analyse, Sprachphilosophie, Sprachpsychologie und sprachliche Diskriminierung.


TeNor – Text und Normativität 5 Herausgegeben von Michele Luminati, Wolfgang W. Müller, Enno Rudolph und Franc Wagner Peter Dové, Hartmut Fähndrich, Wolfgang W. Müller (Hg.)

Inspiriertes Schreiben? Islamisches in der zeitgenössischen arabischen, türkischen und persischen Literatur 2015. Ca. 250 Seiten. Gebunden Ca. sFr. 45.– / € (D) 45.– / € (A) 46.50 ISBN 978-3-7965-3449-2 Erscheint im Dezember 2015 E-Book: www.schwabeverlag.ch ISBN E-Book 978-3-7965-3472-0

Die islamische Religion in der Literatur orientalischer Sprachen Literatur als Seismograph gesellschaftlichen Lebens lässt spüren, wie weit dieses Leben von religiösen Vorstellungen durchtränkt ist. Verschiedene Islamwissenschaftler gehen in ihren Beiträgen der Frage nach, wie ‘der Islam’ oder ‘Islamisches’ im literarischen Schaffen arabischer, türkischer und persischer Autoren sichtbar wird. In literaturwissenschaftlicher Perspektive untersuchen sie den Einfluss der Religion auf die Gestaltung des täglichen Lebens in den fiktionalen Lebensgeschichten. Unter sprachwissenschaftlichem Gesichtspunkt befassen sie sich mit religiös assoziierten Metaphern und generell der sprachlichen Präsenz des Religiösen in den Texten. Es dreht sich um die Frage, in welchem Ausmass ‘Islamisches’ sozusagen ‘automatisch’ in literarischen Werken auftaucht, weil das dargestellte Leben eben durch eine ‘islamische’ Lebensführung bestimmt oder beeinflusst ist und weil das verfügbare sprachliche Instrumentarium ‘islamisch’ unterlegt ist. Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Religion, Islam

Inhalt – Hartmut Fähndrich: Grüezi, Grüss Gott oder Guten Tag? Überlegungen zur Wiedergabe von Religiösem bei Übersetzung arabischer Literatur ins Deutsche – Franc Wagner: Die Bedeutung der Metapher im religiösen Kontext – Khalid Zekri: La culture islamique dans la littérature arabe d’aujourd’hui

Die Herausgeber Peter Dové, Studium der Arabistik, Lehrbeauftragter für moderne arabische Literatur an der Universität Genf. Hartmut Fähndrich, Arabist, Lehrtätigkeit an der ETH Zürich, Übersetzer. Wolfgang W. Müller, Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern und Leiter des Ökumenischen Instituts Luzern.

– Rachid al-Daif: Tout style est une prise de position: écrire en arabe – écrire dans une langue sacrée – Ulrike Stehli-Werbick: Zwischen Sakralisierung und politischem Islam? – Zur Rolle des Islam und anderer Religionen im aktuellen syrischen Roman – Katja Föllmer: Religionsbezüge in Konstruktionen bzw. Repräsentationen des Alltäglichen in der persischen Gegenwartsliteratur – Ferial Ghazoul: Secularism, Sectarianism and Spirituality in Sinan Antoon’s ‘Corpse Washer’ – Heidi Toelle: De l’islam-tradition à l’émergence de l’islam-politique: la trilogie de Naguib Mahfouz – Abdo Abboud: Der syrische Dichter Nizar Qabbani und die Rückbesinnung auf die ethischen Grundwerte des Islam – Catharina Dufft: Erster Weltkrieg: Erinnerung und Spuren religiösen Erbes in autofiktionaler türkischer Literatur nach 2000 – Richard van Leeuwen: Conflicting Discourses? Islam in Contemporary Arabic Literature

41


Eranos 2013 und 2014 Erik Hornung, Andreas Schweizer (Hg.)

Heilige Landschaft 2015. Ca. 264 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 38.– / € (D) 38.– / € (A) 39.– ISBN 978-3-7965-3461-4 Erscheint im August 2015

In heiligen Landschaften unterwegs

Heilige Landschaft und Heiliger Berg sind die Themen dieses Bandes, der dank der interdisziplinären Zusammenarbeit ausgewiesener Wissenschaftler einen weiten Horizont zu eröffnen vermag. Die Landschaften, die der Pilger auf seiner Reise nach Mekka durchquert, werden beim arabischen Dichter und Mystiker Ibn al-Farid (gest. 1235) zu einem symbolischen Raum, in dem der Mensch das Ewige – auch in sich selbst – erkennt. Irdische und göttliche Schönheit sind nicht voneinander zu trennen. Der Sufi-Mystiker erlebte – nicht anders als die Taoisten in China – in der Natur ein kosmisches Spiel, in welchem sich die innere und die äussere Welt gegenseitig spiegeln. Seit Urzeiten gelten Natur und Landschaft als beseelt. Flüsse, Quellen und Berge sind von Göttern und Geistern bewohnt. So führt die Seelenreise der Schamanen, die die südlichen Abhänge des Himalaja bewohnen, zu bestimmten Orten der umliegenden Landschaft. Hier nimmt der Schamane Kontakt auf mit den Ahnengeistern, um so die kosmische Ordnung wiederherzustellen und Kranke zu heilen. Es ist die göttliche Präsenz, die den Berg oder die Landschaft zum heiligen Ort werden lässt. Auch unser Planet Erde ist heilige Landschaft. Wie war es möglich, dass gerade hier Leben entstehen konnte? Wer über den Ursprung der Jahrmilliarden dauernden Entwicklung des Lebens auf der Erde nachdenkt,

42

spürt das Geheimnis, das dieser Entwicklung zugrunde liegt. Eranos blickt auf eine lange Tradition zurück. Seit der Gründung 1933 stehen die Tagungen im Zeichen der Begegnung der Kulturen, aber auch des Dialogs zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften, wobei der Psychologie und der Religionswissenschaft eine wichtige Mittlerrolle zukommt. Die Beiträge des vorliegenden Bandes setzen diesen Dialog fort.

Inhalt – Renate Jacobi: Symbolische Dimension einer Landschaft. Arabien in der Dichtung des späten Sufismus – Hubert Herkommer: Welt, Wald, Wiese. Geistige Horizonte der Raumerfahrung im Mittelalter – Stefan Maul: Götterberg und Stufenturm. Berge und Gebirge im Denken der altorientalischen Hochkultur – David G. Senn: Über den Ursprung des Lebens auf unserem Planeten

Geistes- und Naturwissenschaften, Religionswissenschaften, Psychologie

– Andreas Schweizer: Chinas Berge – zwischen Himmel und Erde. Der Geist des Tao und das Fenster zur Ewigkeit

Die Herausgeber Andreas Schweizer, geb. 1946, ist Psychotherapeut in eigener Praxis. Er war viele Jahre als Lehranalytiker am Jung-Institut und ist gegenwärtig an der International School of Analytical Psychology (ISAP) tätig. Er ist Präsident des Psychologischen Clubs in Zürich. Sein Hauptinteresse gilt der vergleichenden Religionsgeschichte.

– Alban von Stockhausen: Ritual und Raum im Schamanismus Ostnepals

Erik Hornung, geb. 1933, ist emeritierter Professor der Ägyptologie. Er lehrte an der Universität Basel und ist einer der bedeutendsten Kenner des alten Ägyptens. Bahnbrechend sind seine Übersetzungen der ägyptischen Unterweltsbücher und des Totenbuches.


Museum Helveticum 72/2 Schweizerische Zeitschrift für klassische Altertumswissenschaft Revue suisse pour l’étude de l’antiquité classique Rivista svizzera di filologia classica Herausgegeben von der Schweizerischen Vereinigung für Altertumswissenschaft Redaktion: Thomas Schmidt, Stefan Rebenich, Danielle Van Mal-Maeder, Martin Guggisberg 2 Hefte pro Jahr (Juni/Dezember). 128 Seiten pro Heft. Broschiert. ISSN 0027-4054 Jahresabonnement: sFr. 105.– / € 105.– Preis Einzelheft: sFr. 65.– /€ 65.– Frühere Hefte und Bände auf Anfrage.

Neu im Museum Helveticum: Epigraphische Chronik der Schweiz Das Museum Helveticum ist die einzige Schweizer Zeitschrift, die Beiträge aus der gesamten klassischen Altertumswissenschaft veröffentlicht, einschliesslich der Papyrologie, Epigraphik und Archäologie. Es will nicht nur die Schweizer Forschung fördern und repräsentativ darstellen, sondern auch die Kontakte mit der internationalen Forschergemeinschaft pflegen und vertiefen. Entsprechend steht die Zeitschrift zum einen den in der Schweiz Lehrenden und Lernenden offen und versteht sich auch als Mittel der Nachwuchsförderung, zum anderen ist sie seit ihren Anfängen auch Publikationsorgan der internationalen Forschergemeinschaft; dementsprechend ist neben den drei Landessprachen Englisch häufige Publikationssprache. Entstanden ist das Museum Helveticum während des Zweiten Weltkrieges aus der Zusammenarbeit einiger damals führender altertumswissenschaftlicher Lehrstuhlinhaber, die, abgeschnitten von den bisherigen europäischen Publikationsorganen, der schwei-

zerischen Altertumswissenschaft ein Diskussionsforum schaffen und gleichzeitig die Zusammengehörigkeit betonen wollten; der erste Band erschien 1944. Nach Kriegsende wurde die Zeitschrift zum Organ der schweizerischen altertumswissenschaftlichen Forschung. Neu erscheint ab diesem Jahrgang im JuniFaszikel die Chronik Epigraphica Helvetica. Diese enthält einen Bericht über die epigraphische Tätigkeit des vergangenen Jahres sowie Kurzbeiträge über Neufunde oder Neulesungen von Inschriften aus der Schweiz. Ziel der Chronik ist es, einerseits die Zugänglichkeit zum Inschriftenmaterial aus der Schweiz, insbesondere zu den Kleininschriften, zu verbessern und andererseits die Aufnahme der Inschriften in L’ Année épigraphique zu erleichtern. Redaktionell betreut wird die epigraphische Chronik von Michel Aberson, Jens Bartels, Regula FreiStolba, Nikolas Hächler und Anne Kolb.

Inhalt – José-Antonio Fernandez-Delgado (Salamanca): The New Sappho Papyrus of Cologne or the Eternal Youth of Poetry – Francis Larran (Nanterre): Pisistrate à l’heure d’Isocrate ou les vertus de l’histoire pseudologique – Luis Silva Renses (Genève): Le déplacement de Picéniens dans le golfe de Paestum (Strab. 5,4,13): une analyse philologique et historique – Karsten C. Ronnenberg (Köln): Giganten und Sirenen in der Vulgata: Griechischer Mythos in der lateinischen Bibel des Hieronymus – Nicola Serafini (Urbino): Sacerdoti mendicanti e itineranti: gli agyrtai nell’antica Grecia – Thierry Petit (Laval): Sphinx, chérubins et «gardiens» orphiques – Buchbesprechungen – Comptes rendus

Altertumswissenschaften

43


Gesnerus Volume 72 Published by the Swiss Society of the History of Medicine and Sciences Editors-in-chief: Vincent Barras and Hubert Steinke Editors: Christian Bonah, Michael Hagner, Francesco Panese, Iris Ritzmann, Hans K. Schmutz, Jakob Tanner 2 Hefte pro Jahr (Juni/Dezember). Ca. 160 Seiten. Broschiert. ISSN 0016-9161 Das Abonnement ist im Mitgliedsbeitrag der SGGMN inbegriffen: Jahresbeitrag sFr. 110.– Studierende sFr. 40.– Jahresabonnement für Nichtmitglieder sFr. 145.– Einzelheft sFr. 78.– Weitere Informationen unter: www.gesnerus.ch

Spannende Artikel zu allen Epochen und Aspekten der Medizin- und Wissenschaftsgeschichte Gesnerus ist eine schweizerische, international ausgerichtete Zeitschrift für Medizinund Wissenschaftsgeschichte. Sie publiziert Originalartikel, Kurzmitteilungen und Dokumente zu verschiedenen Epochen und Aspekten und berücksichtigt auch die theoretischen und sozialen Fragen des Faches. Die Zeitschrift enthält ferner Mitteilungen und Anzeigen über Neuigkeiten und Aktivitäten auf dem Fachgebiet. Ein ausführlicher Rezensionsteil orientiert über Neuerscheinungen. Publikationssprachen sind Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch. Gesnerus ist indexiert bei Arts and Humanities Citation Index, Historical Abstracts und Medline. Vol 72 (2015) No1

Thematic section: Sex Hygiene Films in France and Germany 1915–1950 – Education, Health Propaganda and Entertainment (Guest editors: Christian Bonah, Anja Laukötter) Christian Bonah: Interwar Venereal Disease Education Films for Military Audiences in France. – Anja Laukötter: Listen and Watch: Frauennot-Frauenglück. – Joël Danet: Representation of Dangerous Sexuality in Nonfiction Films. – Anika Winkler: Debating Sex Education Films and Sexual Morality for the Young.

44

Dolores Martín Moruno: Le magnétiseur amoureux de Charles de Villers. – Hines Mabika: Histoire de la santé publique communautaire en Afrique. – Vivian Nutton: More Vesalian Second Thoughts. – Book Reviews, Books Received. Vol 72 (2015) No2

Theme issue: Militär und Medizin. Wissensgeschichtliche Perspektiven auf das 19. und 20. Jahrhundert (Guest editors: Pascal Germann, Heinrich Hartmann) Jakob Vogel: Wissensgeschichte des Militärs. – Svenja Goltermann: Die Produktion von Opfern. Medizin und Krieg im langen 19. Jahrhundert. – Claire Fredj: Du local au global. Les médecins militaires français. – Heinrich Hartmann: Das Militär als Schnittpunkt anthropologischer Krisendiskurse, 1860–1900. – Pascal Germann: Blutspendedienst, Blutgruppenforschung und totale Landesverteidigung in der Schweiz, 1945– 1960. – Book Reviews, Book Notes, Books Received. Medizin- und Wissenschaftsgeschichte

Wissenschaftlicher Beirat Anne Carol (Aix-en-Provence) François Delaporte (Amiens) Martin Dinges (Stuttgart) Jacalyn Duffin (Kingston) Olivier Faure (Lyon) Esther Fischer-Homberger (Bern) Colin Jones (London) Othmar Keel (Montréal) Helen King (Reading) Eduard I. Kolchinsky (St. Petersburg) Shigehisa Kuriyama (Harvard) Andreas Holger Maehle (Durham) Vivian Nutton (London) Alessandro Pastore (Verona) Gianna Pomata (Bologna) Hans-Jörg Rheinberger (Berlin) Philipp Sarasin (Zürich) Sonu Shamdasani (London) Paul Weindling (Oxford) Dora Weiner (Los Angeles)


Bioethica Forum 2015 / Volume 8 Schweizer Zeitschrift für Biomedizinische Ethik Journal Suisse d’Ethique Biomédicale Swiss Journal of Biomedical Ethics Herausgegeben von der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik (SGBE) 2015. 4 Hefte pro Jahr. Je ca. 40 Seiten. Broschiert. ISSN 1662-6001 Preise Einzelabo: sFr. 89.– (Schweiz) / € 89.– (Europa) € 125.– (übrige Länder) Abo für Institutionen: sFr. 178.– (Schweiz) / € 178.– (Europa) € 250.– (übrige Länder) Lieferbare Ausgaben Einzelbezugspreis: sFr. 30.– (Schweiz) € (D) 30.– (übrige Länder)

Bioethik in Theorie und Praxis

Bioethica Forum ist eine interdisziplinäre Zeitschrift zu Fragen der biomedizinischen Ethik. Schwerpunkte bilden ethische Beiträge zu den Bereichen Klinische Medizin, Forschung, Biotechnologie und Gesundheitswesen. Die Artikel und Wortmeldungen beziehen sich einerseits auf konkrete – ethische, rechtliche und politische – Themen, andererseits auf grundsätzliche Konzepte und Theorien, anhand deren bestimmte Fragen diskutiert werden. Mit akademischen Beiträgen möchte die Zeitschrift die bioethischen Debatten stimulieren und vertiefen. Jede Ausgabe ist einem Schwerpunkt («Focus») gewidmet. Sowohl der Focus als auch die ständigen Rubriken enthalten Originalbeiträge zu theoretischen Positionen und Fallbesprechungen (peer reviewed), ausserdem kürzere Statements, die in ethischen Fragen Standpunkt beziehen oder konkrete Erfahrungen aufarbeiten. Bioethik, Klinische Medizin, Biotechnologie

Schwerpunktthemen 2014 2014/1 (März 2014): Die Todesfeststellung 2014/2 (Juni 2014): Integrität des Körpers 2014/3 (September 2014): Enhancement und Klima 2014/4 (Dezember 2014): Lebensende Schwerpunktthemen 2015 2015/1 (März 2015): Pflege der Umwelt? 2015/2 (Juni 2015): Datenschutz 2015/3 (September 2015): Recht auf Gesundheit 2015/4 (Dezember 2015): Prädiktive Neurowissenschaften Schwerpunktthemen 2016 2016/1 (März 2016): Donor after Circulatory Determination of Death 2016/2 (Juni 2016): Evaluation klinischer Ethikstrukturen Die Schweizerische Gesellschaft für Biomedizinische Ethik (SGBE) Die SGBE-SSEB wurde 1989 gegründet, um über bioethische Fragen nachzudenken und die Verständigung über die Grenzen der einzelnen Fachdisziplinen hinaus zu suchen. Die SGBE versteht sich entsprechend als ein Forum, das verschiedene Positionen zu Wort kommen lässt und in interdisziplinären Auseinandersetzungen nach Lösungen sucht. Sie vereinigt Expertinnen und Experten aus der Ärzteschaft, den Pflegeberufen, den Naturwissenschaften, aus Recht und Politik sowie schliesslich der philosophischen und theologischen Ethik.

Die Redaktion Samia Hurst, Leitung (Genève) Roberto Andorno (Zürich) Bernard Baertschi (Genève) Nikola Biller-Andorno (Zürich) Stéphanie Dagron (Zürich) Rouven Porz (Bern) Simone Romagnoli (Genève) Michelle Salathé (Basel) Markus Zimmermann (Fribourg) Wissenschaftlicher Beirat Paolo Becchi, Luzern (Genova) Alberto Bondolfi (Trento) Marion Danis (Bethesda) Ezekiel Emanuel (Philadelphia) Johannes Fischer (Zürich) Véronique Fournier (Paris) Béatrice Godard (Montréal) Olivier Guillod (Neuchâtel) Christian Kind (St. Gallen) Walter Lesch (Louvain) Alex Mauron (Genève) Stella Reiter-Theil (Basel) Kurt Seelmann (Basel) Anne-Marie Slowther (Warwick) Benjamin Wilfond (Seattle)

45


xviii.ch Vol. 6/2015 Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts Annales de la Société suisse pour l’étude du XVIIIe siècle Annali della Società svizzera per lo studio del secolo XVIII Herausgeber: Schweizerische Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts Redaktion: Siegfried Bodenmann, Léonard Burnand, Miriam Nicoli, Nathalie Vuillemin 2015. Ca. 176 Seiten. Broschiert. Ca. sFr. 68 .– / € (D) 68.– / € (A) 70.– ISBN 978-3-7965-3443-0 ISSN 1664-011X Erscheint im Dezember 2015

Aktuelle Forschungsergebnisse zur Aufklärung in der Schweiz Das sechste Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts beleuchtet in den Beiträgen zur Geschichte der Familie, zur Schweizer Poesie, zum Republikanismus sowie zur Wissensgeschichte neue Gebiete der aktuellen Forschung. Das Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts ist weltweit die einzige wissenschaftliche Publikation, die sich der Erforschung der schweizerischen Aufklärung widmet. Anhand von Aufsätzen, Berichten, noch unveröffentlichten Quellen und Rezensionen gewährt die Zeitschrift einen breiten und mehrschichtigen Einblick in die aktuellste Forschung. Sie erscheint jährlich, alternierend als thematische Nummer, die durch

46

einen Gastherausgeber verantwortet wird, und als ‘offenes’ bzw. ‘freies’ Heft. Die Letzteren bieten die Möglichkeit, Artikel zu publizieren, die aus verschiedenen disziplinären Perspektiven insbesondere das kulturelle, ökonomische, soziale und politische Leben in der Schweiz des 18. Jahrhunderts beleuchten. Die Publikationssprachen sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Die Beiträge werden einem zweifachen PeerReview-Verfahren unterzogen und von einer mehrköpfigen Redaktion betreut, die sowohl die Interdisziplinarität der Zeitschrift als auch die sprachliche Vielfalt der Schweiz widerspiegelt. Philosophie, Aufklärung, Literaturwissenschaft, Geschichte, Schweiz

Inhalt – Helder Mendes Baiao (Lausanne): Samuel de Constant et l’idée de république – Sarah Baumgartner (Bern): Die Physikalische Gesellschaft Zürich und ihre Kommunikationspraxis – Stefania Bianchi (Mendrisio): Cittadini attivi ma assenti, assenti perché attivi – Francesca Chiesi-Ermotti (Genève): Conflittualità familiare in un casato alpino: i Pedrazzini di Campo Vallemaggia – Timothée Léchot (Neuchâtel): La poésie suisse au siècle des Lumières


E-Book-Reihe

Zürcher Philosophische Vorträge Herausgegeben von Wolfgang Rother E-Book: www.schwabeverlag.ch

Unbewusstes und Intuition

Die Jagdgründe der theoretischen Philosophie sind das Rationale, Verstand und Vernunft: das Bewusste und eben nicht das Unbewusste, diskursives Denken und eben nicht Intuition. Vor diesem Hintergrund widmet die Philosophische Gesellschaft Zürich ihre Vortagsreihen 2014/15 gerade diesen Themen – um über die Grenz- und Randgebiete der Philosophie in ihr Zentrum zu gelangen. Der Herausgeber Wolfgang Rother, geb. 1955, ist Professor für Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Philosophie an der Universität Zürich, Autor verschiedener Bücher zur Ideengeschichte und Mitherausgeber des «Grundrisses der Geschichte der Philosophie» sowie mehrerer wissenschaftlicher Buchreihen. Seit 2014 ist er Präsident der Philosophischen Gesellschaft Zürich.

ZPhV 1 Jean-Claude Wolf Die Philosophie des Unbewussten als Antwort auf den «Verlust der Seele» 2014. 34 Seiten sFr. 6.– / € (D) 6.– / € (A) 6.50 ISBN 978-3-7965-3364-8 Lieferbar ZPhV 2 Peter Widmer Der Traum der Traumdeutung. Der Nabel des Traums und das Reale des Psychischen 2014. 25 Seiten. sFr. 6.– / € (D) 6.– / € (A) 6.50 ISBN 978-3-7965-3411-9 Lieferbar ZPhV 3 Jutta Georg Das Dionysische – Nietzsches Metapher des Unbewussten 2015. 30 Seiten. sFr. 6.– / € (D) 6.– / € (A) 6.50 ISBN 978-3-7965-3415-7 Lieferbar ZPhV 4 Gottfried Gabriel Intuitive Erkenntnis 2015. 19 Seiten. sFr. 6.– / € (D) 6.– / € (A) 6.50 ISBN 978-3-7965-3450-8 Lieferbar

ZPhV 5 Julia Langkau Intuitionen in der analytischen Philosophie 2015. Ca. 20 Seiten. sFr. 6.– / € (D) 6.– / € (A) 6.50 ISBN 978-3-7965-3453-9 Erscheint im Juli 2015 ZPhV 6 Heiner Schwenke Intuition und Person 2015. Ca. 20 Seiten. sFr. 6.– / € (D) 6.– / € (A) 6.50 ISBN 978-3-7965-3454-6 Erscheint im August 2015 ZPhV 7 Jens Halfwassen Plotins Begriff der Einsicht 2015. Ca. 20 Seiten. sFr. 6.– / € (D) 6.– / € (A) 6.50 ISBN 978-3-7965-3455-3 Erscheint im November 2015 ZPhV 8 Ursula Renz Intuitives Wissen bei Spinoza 2015. Ca. 20 Seiten. sFr. 6.– / € (D) 6.– / € (A) 6.50 ISBN 978-3-7965-3456-0 Erscheint im Dezember 2015 Philosophie, Psychoanalyse, Erkenntnistheorie

47


Jetzt abgeschlossen: die Geschichte der Schweiz von A–Z in 13 Bänden

Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (Hg.)

Historisches Lexikon der Schweiz Gesamtwerk in 13 Bänden sFr. 3874.– / € (D) 3874.– / € (A) 3983.– ISBN 978-3-7965-1900-0

Ein epochales Werk für die gesamte Schweiz

Das «Historische Lexikon der Schweiz» bietet in 13 Bänden einen umfassenden Überblick über die gesamte Humangeschichte vom Auftreten der ersten Menschen im Raum der heutigen Schweiz bis zur Gegenwart. Unter dem Patronat der Schweizerischen Akademie für Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) und der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG, früher AGGS) wurde 1988 die Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz errichtet und die Redaktion aufgebaut. Mit finanzieller und ideeller Unterstützung durch die Schweizerische Eidgenossenschaft und die Kantone wurde das Lexikon mit mehreren Dutzend wissenschaftlichen Beraterinnen und Beratern sowie über 2000 Autorinnen und Autoren realisiert. Das Werk

48

umfasst alle Regionen und Sprachräume der Schweiz. Das «Historische Lexikon der Schweiz» ist parallel in den drei Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch in inhaltlich identischen Ausgaben und zusätzlich in einer zweibändigen rätoromanischen Teilausgabe erschienen. Mit dem Erscheinen des dreizehnten Bands im Oktober 2014 liegt dieses lexikalische Grossprojekt nun vollständig vor und bietet einen einzigartigen Wissensfundus zur Schweizer Geschichte, der auf lange Dauer Bestand haben wird. Die Geschichte der Schweiz auf aktuellem Forschungsstand

Die moderne Historiographie hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer Geschichte der politischen Ereignisse und ihrer Handlungsträger zu einer ganzheitlichen Geschichtsbetrachtung entwickelt, die sich mit allen Bereichen der Gesellschaft befasst. Das Interesse an übergreifenden Strukturen und Prozessen sowie auch am alltäglichen Leben quer durch alle Bevölkerungsschichten ist massiv gestiegen. Dieser Entwicklung trägt das «Historische Lexikon der Schweiz» Rechnung und spiegelt den aktuellen Forschungsstand. Zahlreiche Stichwörter sind noch in keinem anderen Nachschlagewerk zu finden.

Das «Historische Lexikon der Schweiz» vereint vier Kategorien von Artikeln: – Biographien stellen Leben und Wirken bedeutender Persönlichkeiten aus allen gesellschaftlichen Bereichen dar. – Familienartikel befassen sich mit der Geschichte wichtiger Geschlechter. – Ortsartikel behandeln die Geschichte von Gemeinden und Kantonen, darüber hinaus werden Herrschaftsverhältnisse, Burgen, Schlösser, archäologische Fundstätten sowie die Beziehungen der Schweiz zu anderen Staaten thematisiert. – Sachartikel erläutern historische Phänomene, Ordnungsbegriffe, Institutionen und Ereignisse. Rund 10 000 Illustrationen ergänzen den Text. Anhand von speziell erstellten Infografiken und Karten werden komplexe Zusammenhänge und Entwicklungen anschaulich visualisiert, in zeitgenössischen Fotografien und Reproduktionen treten Lebensumstände und Zeitgefühl anhand konkreter Beispiele in Erscheinung.


Grundriss der Geschichte der Philosophie

Grundriss der Geschichte der Philosophie

Grundriss der Geschichte der Philosophie

Begründet von Friedrich Ueberweg.

Begründet von Friedrich Ueberweg.

Begründet von Friedrich Ueberweg.

Herausgegeben von Helmut Holzhey

Herausgegeben von Helmut Holzhey

Herausgegeben von Helmut Holzhey

Johannes Rohbeck, Helmut Holzhey (Hg.)

Johannes Rohbeck, Wolfgang Rother (Hg.)

Helmut Holzhey, Vilem Mudroch (Hg.)

Die Philosophie des 18. Jahrhunderts Frankreich

Die Philosophie des 18. Jahrhunderts Italien

Die Philosophie des 18. Jahrhunderts Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation. Schweiz. Nord- und Osteuropa

2008. In 2 Teilbänden. XXXVIII, 1044 Seiten. Leinen

2011. XXXV, 456 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag.

mit Schutzumschlag. Mit CD-ROM.

Mit CD-ROM.

sFr. 245.– / € (D) 245.– / € (A) 252.–

sFr. 220.– / € (D) 220.– / € (A) 226.50

ISBN 978-3-7965-2445-5

ISBN 978-3-7965-2599-5

2014. In 2 Teilbänden. 1677 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. sFr. 320.– / € (D) 320.– / € (A) 329.– ISBN 978-3-7965-2631-2

Georg Kreis (Hg.)

Patrick Halbeisen, Margrit Müller,

Norberto Gramaccini (Hg.)

Béatrice Veyrassat (Hg.)

Die Geschichte der Schweiz 2014. 645 Seiten, mit 372 farbigen Abbildungen,

Wirtschaftsgeschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert

Grafiken, Tabellen und Karten. Gebunden. sFr. 128.– / € (D) 128.– / € (A) 132.– ISBN 978-3-7965-2772-2

2012. 1234 Seiten, mit zahlreichen z.T. farbigen Graphiken und Tabellen. Gebunden. sFr. 98.– / € (D) 98.– / € (A) 101.– ISBN 978-3-7965-2815-6

Das Bildgedächtnis der Schweiz Die helvetischen Altertümer (1773–1783) von Johannes Müller und David von Moos Bearbeitet von Andrea Arnold und Edgar Bierende unter Mitarbeit von Anna Bächtold, Christian Féraud, Anett Lütteken, Christoph Messerli, Christiane Rambach, Franziska Schärli, Olivia Strasser und Carmen Zenklusen. 2012. 498 Seiten, 539 Abbildungen, 4 Tabellen, 10 Karten. Leinen mit Schutzumschlag. sFr. 128.– / € (D) 128.– / € (A) 132.– ISBN 978-3-7965-2675-6

49


Schwabe interdisziplinär 6 Reinhard Schulze

Der Koran und die Genealogie des Islam 2015. 677 Seiten, 24 Abbildungen, davon 1 in Farbe,

Grundriss der Geschichte der Philosophie Begründet von Friedrich Ueberweg. Herausgegeben von Helmut Holzhey Ulrich Rudolph, Renate Würsch (Hg.)

Philosophie in der islamischen Welt 8.–10. Jahrhundert

10 Tabellen. Gebunden. sFr. 49.– / € (D) 49.– / € (A) 50.50

2012. DCXII, 612 Seiten. Leinen mit

ISBN 978-3-7965-3365-5

Schutzumschlag. sFr. 200.– / € (D) 200.– / € (A) 206.– ISBN 978-3-7965-2632-9

Schwabe reflexe 40 Pierfrancesco Fiorato, Peter A. Schmid (Hg.)

«Ich bestreite den Hass im Menschenherzen» Zu Hermann Cohens Begriff des grundlosen Hasses 2015. 180 Seiten. Broschiert. sFr. 17.50 / € (D) 17.50 / € (A) 18.– ISBN 978-3-7965-3373-0

Schwabe interdisziplinär 1

Schwabe interdisziplinär 2

Schwabe interdisziplinär 4

Josette Baer, Wolfgang Rother (Hg.)

Josette Baer, Wolfgang Rother (Hg.)

Josette Baer, Wolfgang Rother (Hg.)

Körper Aspekte der Körperlichkeit in Medizin und Kulturwissenschaften

Geld Philosophische, literaturwissenschaftliche und ökonomische Perspektiven

Arbeit Philosophische, juristische und kulturwissenschaftliche Studien

2013. 250 Seiten, 10 Abbildungen, 3 Tabellen,

1 Karte. Gebunden.

2012. 198 Seiten, 22 Abbildungen, davon 1 in Farbe, 1 Grafik. Gebunden. sFr. 48.– / € (D) 48.– / € (A) 49.50 ISBN 978-3-7965-2826-2

2014. 212 Seiten, 7 Abbildungen, 7 Tabellen, 4 Grafiken. Gebunden. sFr. 48.– / € (D) 48.– / € (A) 49.50 ISBN 978-3-7965-2913-9

50

sFr. 48.– / € (D) 48.– / € (A) 49.50 ISBN 978-3-7965-3336-5


Ulich Barth, Christian Hörack

Ulrich Barth, Christian Hörach

Basler Goldschmiedekunst Meister und Marken – 1267 bis heute

Basler Goldschmiedekunst Katalog der Werke

Historisches Museum Basel (Hg.)

Beitrag von Sabine Söll-Tauchert.

Historisches Museum Basel (Hg.), mit einem 2013. 339 Seiten, 900 Abbildungen. Gebunden. sFr. 55.– / € (D) 55.– / € (A) 57.– ISBN 978-3-7965-3205-4

2014. 415 Seiten, 880 Farbabbildungen. Gebunden. sFr. 75.– / € (D) 75.– / € (A) 77.50 ISBN 978-3-7965-3206-1

Wer regieren will, muss viel hören, und nicht hören Spruchweisheiten und Inschriften im Basler Rathaus Erhoben, transkribiert, identifiziert, übersetzt und kommentiert von Martin Carl, Peter Litwan, Beat von Scarpatetti und Rudolf Wachter, mit Fotos von Simone Hiltscher und Othmar Jäggi sowie ausgewählten Plänen und Bildzeugnissen. 2014. 288 Seiten, 130 Abbildungen, davon 119 in Farbe. Gebunden. sFr. 38.– / € (D) 38.– / € (A) 39.50 ISBN 978-3-7965-3335-8

Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte 4

Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft 186

Daniel Krämer

Lukas Meier

Studien zur Geschichte der Wissenschaften in Basel. Neue Folge 10 Christian Simon

«Menschen grasten nun mit dem Vieh» Die letzte grosse Hungerkrise der Schweiz 1816/17

Swiss Science, African Decolonization and the Rise of Global Health, 1940–2010

Reisen, Sammeln und Forschen Die Basler Naturhistoriker Paul und Fritz Sarasin

2014. 323 Seiten, 14 Abbildungen, 3 Karten. 2015. 527 Seiten, 42 Abbildungen, davon 10 in Farbe, 6 Klapptafeln. Gebunden. sFr. 98.– / € (D) 98.– / € (A) 101.–

Broschiert.

2015. 332 Seiten. Gebunden.

sFr. 58.– / € (D) 58.– / € (A) 60.–

sFr. 72.– / € (D) 72.– / € (A) 74.50

ISBN 978-3-7965-3347-1

ISBN 978-3-7965-3386-0

ISBN 978-3-7965-3375-4

51


Heinrich Wölfflin

Kunstgeschichtliche Grundbegriffe Das Problem der Stilentwicklung in der neueren Kunst 19. Auflage 2004. 2004. 287 Seiten, 123 Abbildungen, davon 4 in Farbe. Leinen mit Schutzumschlag. sFr. 54.– / € (D) 54.– / € (A) 56.– ISBN 978-3-7965-0288-0

Dieter Schnell

Bleiben wir sachlich! Deutschschweizer Architekturdiskurs 1919–1939 im Spiegel der Fachzeitschriften

Herbert Wernicke Regisseur, Bühnenbildner, Kostümbildner Herausgegeben von Christian Fluri in Zusammenarbeit mit Iris Becher und Marianne Wackernagel. 2011. 260 Seiten, 339 Abbildungen, davon 136 in Farbe. Leinen mit Schutzumschlag. sFr. 119.– / € (D) 119.– / € (A) 122.50 ISBN 978-3-7965-2590-2

Renate Buser – Barock Mit Texten von Axel Christoph Gampp und Marina Porobic sowie einem Gespräch zwischen Renate Buser und Hans Rudolf Reust. Avec des textes de Axel Christoph Gampp et Marina Porobic et un entretien entre Renate Buser et Hans Rudolf Reust.

2005. 319 Seiten, mit 20 Abbildungen. Gebunden. sFr. 78.– / € (D) 78.– / € (A) 80.50 ISBN 978-3-7965-2018-1

52

2014. 55 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen. Broschiert. sFr. 30.– / € (D) 30.– / € (A) 31.– ISBN 978-3-7965-3368-6

Matteo Nanni, Caroline Schärli, Florian Effelsberg (Hg.)

Ein Kleid aus Noten Mittelalterliche Basler Choralhandschriften als Bucheinbände 2014. 245 Seiten, 62 Abbildungen, davon 56 in Farbe. Leinengebunden. sFr. 45.– / € (D) 45.– / € (A) 46.50 ISBN 978-3-7965-3323-5

Mette Stausland, Ina Boesch

Codetta Texte deutsch / englisch. 2013. 79 Seiten, 36 Abbildungen. Broschiert. sFr. 38.– / € (D) 38.– / € (A) 39.50 ISBN 978-3-7965-3233-7



Schwabe Verlag Steinentorstrasse 13 CH-4010 Basel Tel. +41 (0)61 278 95 65 Fax +41 (0)61 278 95 66 verlag@schwabe.ch www.schwabeverlag.ch

Das Signet des 1488 gegründeten Druckund Verlagshauses Schwabe reicht zurück in die Anfänge der Buchdruckerkunst und stammt aus dem Umkreis von Hans Holbein. Es ist die Druckermarke der Petri; sie illustriert die Bibelstelle Jeremia 23,29: «Ist nicht mein Wort wie Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?» Titelseite: Stammbaum der Welfen in der Weingartner Welfenchronik, Hs. D 11, f. 13v der Hochschul- und Landesbibliothek Fulda, vgl. hier S. 30.

Verlagsleitung Prof. Dr. Wolfgang Rother Tel. +41 (0)61 278 95 64 w.rother@schwabe.ch Programmleiter Philosophie, Philologie, Musikwissenschaft lic. phil. Marianne Wackernagel Tel. +41 (0)61 278 95 62 m.wackernagel@schwabe.ch Programmleiterin Geschichte, Kunst, Kunstgeschichte Vertriebsleitung Markus Moser Tel. +41 (0)61 278 98 21 m.moser@schwabe.ch Marketing / Werbung Stephanie Mohler M.A. Tel. +41 (0)61 278 95 70 s.mohler@schwabe.ch Presse Claudia Schuh M.A. Tel. +41 (0)61 278 98 23 c.schuh@schwabe.ch

Verlagsvertretung für den Buchhandel in der Schweiz Scheidegger & Co. AG Verlagsvertretungen Obere Bahnhofstrasse 10A CH-8910 Affoltern a.A. Fax +41 (0)44 762 42 49 Stephanie Brunner Tel. +41 (0)44 762 42 47 s.brunner@scheidegger-buecher.ch Angela Kindlimann Tel. +41 (0)44 762 42 46 a.kindlimann@scheidegger-buecher.ch Urs Wetli Tel. +41 (0)44 762 42 41 u.wetli@scheidegger-buecher.ch Verlagsvertretung für den Buchhandel in Deutschland und Österreich Hans Frieden c/o G.V.V. Groner Strasse 20 D-37073 Göttingen Tel. +49 (0)551 797 73 90 Fax +49 (0)551 797 73 91 g.v.v@t-online.de Auslieferung Schweiz Schwabe AG Buchauslieferung Farnsburgerstrasse 8 Postfach 832 CH-4132 Muttenz Tel. +41 (0)61 467 85 75 Fax +41 (0)61 467 85 76 auslieferung@schwabe.ch Auslieferung Deutschland, Österreich und übrige Länder Stuttgarter Verlagskontor SVK GmbH Heike Bauer Rotebühlstrasse 77 Postfach 10 60 16 D-70049 Stuttgart Tel. +49 (0)711 6672-1216 oder 6672-0 Fax +49 (0)711 6672-1974 svk@svk.de Stand April 2015, Preisänderungen und Irrtum vorbehalten.

ISBN 978-3-7965-3476-8

www.schwabeverlag.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.