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Opening Credits
LISTIG
Wieder (wie Michael Keaton in Birdman) hat einer von Alejandro González Iñárritus Filmfiguren eine existenzielle Krise: in Bardo. Hier ein paar würdige filmische Leidensgenossen:
Euphorischer Moment: Jennifer Lawrences Neustart.
Auf den großen Erfolg von Hunger Games und ihrem Oscar-Gewinn (für Silver Linings) folgte ein großes Echo in der Form von Mega-Projekten (wie X-Men), aber auch Fehlentscheidungen (wie Passengers und Red Sparrow). Sie habe sich kidnappen lassen, erzählt Jennifer Lawrence nun der „New York Times“, gefressen von der Hollywood-Maschinerie. Rollenangebote seien plötzlich nicht mehr nur ihre, sondern Gruppenentscheidungen gewesen, sie hätte sich immer mehr als Celebrity denn als Schauspielerin gefühlt – abgeschnitten von ihrer Kreativität und Vorstellungskraft. „Ich habe herausgefunden, dass viele Filmemacher, die ich liebe und bewundere, Scripts für mich hatten, welche ich aber nie zu Gesicht bekommen habe.“ Also trennte sie sich von ihrer Agentur, CAA, und macht einen Neustart mit Rollen, für die sie – und nur sie – sich entscheidet. Eine davon ist die der ehemaligen Soldatin Lindsay in Causeway: Schwer verletzt kehrt diese von einem Afghanistan-Einsatz zurück. Sie muss wieder lernen, wie man geht und wie man eine Zahnbürste hält. Und wie man sich wieder an den Alltag in New Orleans gewöhnt. Als Poolreinigerin. „Causeway“ ist bei Apple TV+ zu sehen.
Fight Club (1999) Die Mutter aller Nervenzusammenbrüche hat Autor Chuck Palahniuk geschrieben, David Fincher inszeniert und Edward Norton gespielt. Den „Pixies“ blieb nur noch zu fragen: „Where is my mind?“ The Sixth Sense (1999) Alles Verdrängen hilft nichts: Irgendwann muss Bruce Willis als Kinderpsychologe Dr. Malcolm Crowe eben doch einsehen, dass er – gilt das nach zwei Jahrzehnten als Spoiler? Jedenfalls: – tot ist.
About Schmidt (2002) Jack Nicholson kann sich als Mr. Schmidt mit seiner neuen Lebenssituation als Rentner schwer abfinden. Was nur machen mit der vielen Zeit? Was nur mit der vielen Zeit mit seiner Frau Helen? Als diese stirbt, gerät sein Leben erst recht aus den Fugen. Die Briefe an sein sechsjähriges tansanisches Patenkind Ngudu werden mehr und mehr zur Lebensbeichte und Schreibtherapie.
„You don’t think I’m a bad person?“ – „All that I think is that I love you.“ Kannibalen unter sich in „Bones and All”
TRIVIA
Marie Kreutzers Corsage, Österreichs Einreichung für den Oscar als bester fremdsprachiger Film, ist weiter auf Erfolgskurs: Nach der Auszeichnung als „bester Film“ beim BFI London Film Festival ist die großartige SisiAbarbeitung mehrfach für den Europäischen Filmpreis nominiert – als „bester europäischer Film“, Kreutzer selbst als „beste Regisseurin“ und Hauptdarstellerin Vicky Krieps als „beste Schauspielerin“. Nominiert ist auch Kurdwin Ayubs Spielfilmdebüt „Sonne“ in der Kategorie „Europäische Entdeckung“. Wir drücken die Daumen!