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Opening Credits
Listig
What’s Love Got To Do With It? , fragt Lily James, als ihr bester Freund sich auf eine arrangierte Ehe einlässt. Weitere Ehe(versuche), die nichts mit Liebe auf den ersten Blick zu tun haben:
Harold und Maude (1971)
Harolds Mutter plant, ihren lebensmüden Sohn zu verheiraten. Der aber findet auf einem Friedhof, wonach er sucht: das sprühende Leben – die 79-jährige Maude.
Gegen die Wand (2004)
„Ich will leben, ich will tanzen, ich will ficken. Und nicht nur mit einem Typen“, sagt Sibel (Silbel Kekilli).
Euphorischer Moment: im Supermarkt mit Noah Baumbach
Todesangst, Sucht, Dauerbeschäftigung mit Hitler, allgemeine Niedergeschlagenheit und Katastrophenmeldungen: Bei einer Verfilmung von Don DeLillos „White Noise“ (1985) herrscht eigentlich nicht gerade gute Laune, und doch – oder gerade deswegen –brechen die Figuren, um für Noah Baumbach den Abspann einzuläuten, in den besten Filmtanz seit Langem aus: in einem Supermarkt, der ganz auf 1980er-Jahre getrimmt ist. Da traumwandeln Darsteller und Statisten durch knallbunte, perfekt ausgestattete Flure, blicken mit entrücktem Ausdruck auf Cornflakes-Packungen, beten fasziniert Gemüse an, dass es eine Freude ist. Dazu ertönt ein eingängiger neuer Song des LCD Soundsystem: „New Body Rhumba“,
Trivia
extra für den Film geschrieben, mit maßgeschneiderten Lyrics. „Yeah, I try not to hide it / I try not to buy it“ – aber Konsumismus lenkt halt so schön von der eigenen Sterblichkeit ab bzw. macht das Warten auf den Untergang erträglicher. Wenn in Dawn of the Dead (1978) selbst die Zombies in die Shopping Mall flüchten, dann ja wohl erst recht lebendige Figuren. Hier, zwischen Sonderangeboten und Waschmitteltürmen, wird nicht gestorben, hier wird getanzt. „White Noise“ ist auf Netflix abrufbar.
Dass sie doch noch einen Türken heiratet, wie es ihre Eltern wollen, liegt daran, dass Ehemann Cahit (Birol Ünel) nichts gegen eine Scheinehe einzuwenden hat. Es bleibt nicht beim Schein, so wird in Fatih Akins kraftvollem Film das Szenario aufs Tragischste eskalieren.
Mustang (2015)
Skandal! Fünf Schwestern blödeln nach der Schule mit ein paar Jungs herum. Die „Schamlosigkeit“ hat drastische Folgen, es gilt schließlich, einen Ruf zu verteidigen: Ihr Onkel macht aus dem Haus eine Art Gefängnis, anstelle der Schule gibt’s Benimmunterricht und arrangierte Ehen. Die türkische Variante von The Virgin Suicides
„Zumindest 58.000“ Dateien mit Darstellungen von sexueller Gewalt an Kindern hat der Schauspieler Florian Teichtmeister (u.a. in Marie Kreutzers Corsage) zwischen 2008 und 2021 aus dem Darknet heruntergeladen und gespeichert, am 8. Februar wird er vor Gericht stehen. Die erschütternde Situation wirft seit Bekanntwerden am 13. Jänner verschärft Fragen an den Kulturbetrieb auf: über Produktionsbedingungen, über den Umgang mit Gerüchten und mit Werken, in denen Täter agieren.
Österreichweite Familien-Previews schon am 22.01.23