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KINDER BRAUCHEN EIN ZUHAUSE!
Marvels Kleinster
Paul Rudd wird erneut auf Ameisen-Größe geschrumpft: Gemeinsam mit Evangeline Lilly, Michael Douglas und Michelle Pfeiffer läutet er mit „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ Phase 5 des Marvel Cinematic Universe ein.
Die 18-jährige, inzwischen sehr wissenschaftsversessene Cassie (Kathryn Newton, Freaky) hat an einem „Satelliten für den Weltraum – nur auf Quantenebene“ getüftelt und präsentiert diesen stolz ihrem Vater Scott Lang (Paul Rudd), legendärer und besser bekannt als Ant-Man (auch wenn ihn alle zujubelnden Passanten mit Spider-Man verwechseln). „Moment mal, ihr sendet ein
Signal runter in die Quantenebene?“, stutzt die anwesende Janet van Dyne (Michelle Pfeiffer). Und schärfer: „Schaltet es ab! Sofort!“ – Aber da ist es bereits zu spät: Sie alle –inkl. Hank Pym (Michael Douglas) und Hope van Dyne (Evangeline Lilly) – werden ins Quantenreich gesaugt, eine Welt, über die Hanks Frau und Hopes Mutter Janet mehr weiß, als sie bislang erzählt hat und die sie nun gemeinsam erforschen.
Janet ging – im Versuch, eine Atomrakete aufzuhalten – im subatomaren Raum verschollen. Nun sind sie gemeinsam hier – In Welten, die über Welt und über Welten liegen. Ein Ort außerhalb unserer Raum- und Zeitordnung. Eine geheime Zivilisation unter unserer. Scott und Cassie werden in die eine Richtung gezogen, Hope, Janet und Hank in eine andere. Sie sind nun verstreut und verloren in einer Welt, die sich im Kriegszustand befindet – ohne die geringste Idee, wie sie jemals wieder nach Hause kommen sollen.
Sie werden uneinschätzbaren, äußerst seltsamen Kreaturen begegnen, aber auch Bill Murray, der als hedonistischer Lord Krylar auftritt, der Gouverneur von Axia, einer bizarren und recht gemütlichen Community im Quantenreich. Er scheint ein alter Bekannter von Janet zu sein. Ihr scheint es aber auch recht zu sein, wenn die Details vage bleiben. Und dann taucht noch einer auf, der der hier gestrandeten Truppe seine Hilfe anbietet, aber natürlich auch etwas dafür will: der zeitreisende Superschurke Kang (Jonathan Majors) …
AUFTAKT PHASE 5
Phase 5 des MCU (Marvel Cinematic Universe) ist eingeläutet: Es ist der 31. Spielfilm des MCU. In Phase 5 werden wir heuer noch Guardians oft he Galaxy Vol. 3 und The Marvels sowie 2024 Captain America: New World Order, Thunderbolts und Blade aufgetischt bekommen.
Regisseur Peyton Reed übernimmt nach Ant-Man (2015) und Ant-Man and the Wasp (2018) erneut die Regie für das auch humoristische Action-Spektakel, in dem Paul Rudd schon routiniert zum kleinsten aller MarvelHelden wird. „Die Ant-Man-Filme handelten immer von Familie“, so Peyton Reed. „In Quantumania vertiefen und verkomplizieren wir die Familiendynamik, während wir die Welt, in der sie agieren, sehr viel größer machen. Mit den ersten Filmen haben wir unsere Zehen kurz mal ins Quantenreich eingetaucht – aber dieses Mal wollten wir einen gänzlich anderen Look für unseren Film: Es wird eine epische Erfahrung!“
Auf Reed lag dabei ziemlicher Druck: Sein Film schafft das Setting für einige Filme, die nun folgen werden. „Das fand ich ziemlich aufregend! Die Idee war, dass sie weiter ins Quantenreich eindringen, als wir das in den bisherigen Filmen gesehen haben. Wir haben nicht nur den Look dieser Städte und Zivilisationen entwickelt, sondern auch eine interne Logik und Geschichte dieser Welt, um sie dann mit all diesen Kreaturen, Lebewesen und Strukturen zu bevölkern.“
Neue Welten Erschaffen
Zur Inspiration wurden die verschiedensten Bilder herangezogen: Elektronenmikroskop-Fotogra en genauso wie Bilder aus HeavyMetal-Magazinen der 1970er- und 1980er-Jahre. „Ich habe all diese alten SciFi-Buchcover zusammengetragen – von Künstlern wie John Harris, Paul Laird und Richard M. Powers. Diese Bilder waren anregend und hatten eine eigene Atmosphäre. Wir mochten diesen Ton für den Look der Quantenwelt.“ Wie sehen in dieser subatomaren Welt Technologien aus? Gesellscha sordnungen? Religion? Politik? Produzent Stephen Broussard glaubt, dass ein Erfolgsgeheimnis des MCU darin liegt, dass es „die Chance beinhaltet, Türen einzukicken und völlig neue Welten zu betreten.“ In dieser neuen Welt wird auch genretechnisch einiges geboten: Neben der Familienebene und den optischen Anreizen wurde ein epischer SciFi-Kriegs lm mit Coming-of-Age-Elementen erdacht. Scott Lang/Ant-Man und Hope van Dyne/Wasp werden derweil weiterhin ihr (Superhelden-) Paarleben erkunden.
Fokus Aufs Emotionale
Peyton Reed begleitet die Figuren schon lange und war darum auch erpicht darauf, ihnen eine neue Tiefe zu verleihen. Die Beziehung des Titelhelden zu seiner Tochter Cassie spielte in allen Teilen eine große Rolle und war auch immer wieder schwierig: Im ersten Teil kehrt Scott nach einer Ha strafe in die Zivilisation zurück und darf, auch weil er keinen Unterhalt beisteuert, seine kleine Tochter erst gar nicht sehen. Er hat sich seither immer darum bemüht, ein guter Vater zu sein –neben seinen Einsätzen als Superheld, in die er mehr oder weniger zufällig rutschte, natürlich schwierig. Inzwischen ist Cassie 18, eine junge Erwachsene, und Scott hat noch seine Mühe damit, sie nicht nur als das Kind zu sehen, das er kannte. Und: Sie, eine junge Idealistin, hat ihre eigenen Vorstellungen davon, wie die Welt funktionieren soll.
Eine ähnliche Ebene gibt es zwischen Hope und ihrer Mutter
Janet, die 30 Jahre lang in der Quantenwelt feststeckte. Es geht auch um „Geheimnisse, die Familienmitglieder vielleicht voreinander haben“, so Reed. „Hope und Hank haben Janet aus der Quantenwelt errettet. Hope hatte vermutlich ihre Vorstellungen davon, wie es wäre, mit ihrer Mutter wiedervereint zu sein und all das zu erfahren, was Janet da unten erlebt hat. Was aber, wenn ihre Mutter gar nicht so auskun sfreudig ist? Und emotional unerreichbar? Es geht im Film auch ein bisschen darum, dass man selber vielleicht mit der Vergangenheit abgeschlossen hat, die Vergangenheit aber nicht mit einem …“
Auch wenn die Welt von AntMan größer wird, die Figuren einem überlebensgroßen Bösewicht wie Kang begegnen und in einem Universum agieren, in dem unsere Welt immer mal wieder davon bedroht ist, zu Staub zu zerfallen (etwa wenn die Avengers porträtiert werden): Den familiären, gewitzten Ton haben Ant-Mans Abenteuer nicht verloren. Es sind immer noch Scott, Hope und ihre Familien, die sich hier bewegen und das Geschehen antreiben.
Und das macht den eigenen unverwechselbaren Charme dieser winzig kleinen, ganz schön großen Marvel-Helden aus. www.marvel.com/antman
In Kürzestform: Was bisher geschah …
Ant-Man (2015)
Elektroingenieur Scott Lang stolpert nach einer langjährigen Ha strafe wegen Einbruchs zurück in die Freiheit und natürlich gleich in das nächste Schlamassel: Auf den Vorschlag seines Ex-Zellengenossen wird er ins Haus eines alten Mannes einbrechen. Der alte Motorradanzug, den er dabei erbeutet, wird ihn auf die Größe eines Insekts schrumpfen lassen. Dem Bestohlenen – Hank Pym – ist das ganz recht. Er braucht einen wie Scott, um seine Forschungserfolge, die als Wa e missbraucht werden könnten, sicher zu halten. Scott lernt, mit
Ameisen zu kommunizieren und wird im Umgang mit dem Anzug vertraut, der ihn zu Ant-Man macht. Tochter Cassie wird er vorerst wenig zu Gesicht bekommen – umso mehr wird er von seinem baldigen Love Interest Hope sehen und von Gegenspieler Cross.
Ant-Man and the Wasp (2018) Scott steht nach den Ereignissen in Teil 1 unter zweijährigem Hausarrest, darf aber immerhin seine Tochter Cassie regelmäßig sehen. Hank
KINOSTART 15.02., USA 2023, und Hope tü eln an einem Tunnel in Richtung subatomarer Raum, um nach Hanks Frau und Hopes Mutter Janet zu suchen, von der sie ho en, dass sie noch am Leben ist. Dafür brauchen sie auch Scott. Und Bauteile. Alte Kollegen entpuppen sich als Gegenspieler; auch Kinder alter Kollegen sind auf der Suche nach Janet, die schlussendlich wieder zurück in die Menschenwelt kommt. Da hat noch keiner mit dem Fingerschnippen von anos gerechnet …