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On the road again

On the road again

Der „screen movie“-Thriller „Searching“ hat einen Nachfolger: „Missing“.

Als June (Storm Reid) mit einem bewusst peinlichen Schild aus Pappe am Flughafen von L.A. steht, wirft sich ihre Mutter ihr nicht gleich an den Hals. Grace und ihr Freund, die heute aus Kolumbien zurückkehren sollten, tauchen nicht auf. June ist nun nicht mehr nur verkatert, sondern auch irritiert – wie auf dem TikTok-Video der taurigen Szenerie zu sehen ist. June hat damals nur mit einem Ohr hingehört, als ihre Mutter ihr direkt vor der Abreise Instruktionen gegeben hat (Handyortung während ihrer Abwesenheit angedreht lassen etc.), war die 18-Jährige doch geistig schon mit all den Partys beschäftigt, die durch Mutters Abwesenheit ermöglicht wurden, aber jetzt muss sie einiges rekonstruieren: Mahlen die Mühlen der internationalen Bürokratie doch langsam; also klappt June selber den Laptop auf und sucht, wo und wie sie kann, nach ihrer Mutter, die sie als übervorsichtig und vorausschauend kennt. Die Suche ergibt vor allem große, brennende Fragezeichen: Wie gut kannte sie ihre eigene Mutter?

AM SCREEN ERMITTELN

2018 begeisterte Searching das Publikum (und spülte über 75 Mio. US-Dollar in die Kassen): Darin verschwand eine 16-Jährige, und ihr Vater (John Cho, Star Trek) begab sich panisch bis manisch auf die Suche. Er durchwühlte dabei ihren Laptop, blickte in ihr Online-Banking, in ihren Instagram-Account, durchforstete Chat-Verläufe auf Hinweise und Au älligkeiten und fand Tumblr-Einträge, von denen er noch nichts wusste, telefonierte per Facetime mit Mitschülern, während die Nachrichten von der Suche nach seiner Tochter berichteten und online nicht nur der Hashtag #FindMargot die Runde machte, sondern auch #Papawars … Mit ähnlichem Tempo gehen auch Will Merrick und Nick Johnson vor, die bei Searching als Editoren beteiligt waren und nun zu Regisseuren befördert wurden. Wieder wird großes Kino auf kleinen Displays geboten, wenn ein riller rein über Screens erzählt wird. Die Nachrichtenmeldungen zu Mamas Verschwinden haben bald mit falschen Identitäten zu tun … Aneesh Chaganty, der Regisseur von Searching und bei Missing als Produzent involviert, erkannte: „Jeden neuen Tag gibt es eine weitere App oder Website, die es den Menschen auf neue Art erlaubt, sich zu verbinden. Und solange sich Technologien weiterentwickeln, entwickeln sich auch unsere Möglichkeiten im Erzählen weiter. Das Konzept hat sich weiterentwickelt. In der neuen Geschichte steckt mehr Adrenalin, und es ist eine frischere und schnellere Erfahrung als beim Vorgänger lm.“ www.MissingFilm.de

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