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Eine Rezeptur für eine bedeutende Lebenszeit

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On the road again

On the road again

Gérard Depardieu reist nach Japan: „Der Geschmack der kleinen Dinge“

Seit er 1978 aus dem Suppentopf seines Konkurrenten kostete, kann der Sternekoch Gabriel Carvin den Geschmack, der dem Kontrahenten zu Recht den Sieg bei einem Wettbewerb einbrachte, nicht vergessen. Auch jetzt noch – ein paar Sterne, eine Trennung und einen Herzinfarkt später – geistert ihm die Note, die nicht süß, nicht sauer, nicht bitter, nicht salzig ist, durch den Kopf. Die fünfte wird ihn nach Japan führen, was ihm erst nach einer Hypnosesitzung bei seinem Freund, dem Austernzüchter Rufus (Pierre Richard), klar wird: Der französische Spitzenkoch kann noch einiges über Umami (so lautet auch der Originaltitel des Films) lernen. Umami wird im Deutschen oft als herzhaft und würzig beschrieben. Der japanische Koch Tetsuichi Morira (Kyozo Nagatsuka) soll den Franzosen in diese geschmackliche Welt einführen.

Was derweil in „Monsieur Quelqu’un“, seinem Restaurant in

Frankreich, los ist, wo auch Carvins Ex und sein Sohn werken, ist ein zweiter Handlungsstrang – sein Herz hat der Film selbst jedoch an seinen gewichtigen Hauptdarsteller verloren.

SÜSSER CULTURE-CLASH

Gérard Depardieu (zuletzt: Verlorene Illusionen) ist 2011 schon mal in einem Kurzfilm von Slony Sow (Grenouille d’hiver, der nach Cannes eingeladen wurde) aufgetreten. Nun hat er mit dem Regisseur (Parisiennes) eine große Reise vor. Ihm gehört die Show, wenn er als Mann, der den Appetit aufs Leben verloren hat, in die japanische Kultur eintaucht. Der Culture Clash sorgt für bleibende Momente und Lost in Translation-Erinnerungen, erzählt wird – auch wenn sich ein Großteil der Handlung in Küchen abspielt – vor allem vom Altern und davon, was man mit der Zeit, die einem in einem Leben zur Verfügung steht, anstellt. Sieht köstlich aus! #dergeschmackderkleinendinge

DER GESCHMACK DER KLEINEN DINGE –UMAMI KINOSTART 09.02., F/Japan 2022, REGIE Slony Sow, MIT Gérard Depardieu, Pierre Richard, Sandrine Bonnaire, FILMLÄNGE 105 Min., © Panda Lichtspiele

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