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Obst mit Auslauf
Nachhaltiger Obstanbau auf Streuobstwiesen setzt sich durch! Denn im Gegensatz zu den dicht gepackten niederstämmigen Monokulturen bietet er nicht nur für die Qualität der Frucht erhebliche Verbesserungen, sondern auch zahlreiche positive Nebeneffekte auf die Natur. von markus höller
Der Kreislauf der Natur: Die Kühe fressen das Gras auf der Weide, produzieren Mist, der dann wiederum als Dung auf den Wiesen landet.
Der Begri „Streuobst“ hat nichts damit zu tun, dass das Obst vom Baum fällt, also gestreut wird. Vielmehr geht es hier um die Anordnung der Obstbäume, die auf einer großfl ächigen Wiese weit und auch bunt gestreut sind. Zum Vergleich: Streuobstwiesen beherbergen oft nur maximal 10 bis 120 Bäume pro Hektar, während auf typischen Hochleistungsplantagen bis zu 3.000 Bäume pro Hektar stehen können. Der Streuobstanbau bringt also gemessen am Ertrag von fl ächenoptimierten Monokulturen weniger Obst pro Hektar; das wiegen die Vorteile für den Bauern und die Natur aber nachhaltig auf. Denn durch die größeren Abstände zwischen den Bäumen, die auch viel höher wachsen dürfen als ihre klein gehaltenen Verwandten in Monokulturen, ergibt sich Platz für saftige Wiesen. Diese dienen dann nicht nur als Weide für beispielsweise Kühe, sondern sind auch wertvoller Lieferant für Heu. Aufgrund des natürlichen Zusammenspiels oft uralter Obstsorten und Weidevieh mit dem Boden ergibt sich eine abwechslungsreiche Flora und Fauna. Wildkräuter reichern das Futter für die Tiere an und dienen zahlreichen Insekten, vor allem Bienen, als natürliches Umfeld und Nahrung. Vögel können ungestört nisten, der Verzicht auf Herbizide und Insektizide gemäß Bio-Richtlinien fördert die Artenvielfalt. Biomaschine Streuobstwiese Die Streuobstwiese ist so gesehen ein fast völlig autarkes Biosystem. Im Frühling blühen die Wiese und die Bäume, die Bestäubung übernehmen die unzähligen Insekten, die hier ungestört herumbrummen dürfen. Das weidende Vieh hinterlässt auch gleich seinen Mist ebendort, der wiederum als natürlicher Dünger für die Bäume dient. Das wirkt sich in weiterer Folge auch auf die Qualität von Milch und Fleisch aus, denn das Vieh kann sich ungestört und nach Herzenslust auf der Wiese sattfressen, im Schatten der Bäume rasten und auch dem natürlichen Herdentrieb nachkommen. Außerdem ist die Aufzuchtmethode mittels Mutterkuh, die ihre Kälber ganz natürlich säugen kann, immens wichtig für das Wohlbefi nden der Rinder. Ein Eingreifen des Menschen ist hier nicht nötig, denn die Natur braucht den Menschen nicht zum Überleben! Lediglich im Herbst nach der Ernte kommt der Bauer einer gewissen Notwendigkeit der Baumpfl ege nach: Kranke oder morsche Bäume werden entfernt, gesunde Stämme gegebenenfalls ein
Respekt für die Natur
Matthias Hofer ist Bio-Landwirt in Allhartsberg (NÖ). Bei der Apfel- und Birnenernte hilft die ganze Familie mit.
Was sind die größten Herausforderungen in der Bio-Landwirtschaft?
Auf jeden Fall das Klima. Wobei eher der Niederschlag das Problem ist – wenn der kommt, dann so massiv, dass Wiesen und Äcker ihn oft gar nicht aufnehmen können und dann wieder eine Trockenperiode folgt.
Kann jeder Einzelne da etwas machen?
Ich denke, jeder kann seinen Beitrag leisten: vielleicht einmal das Auto stehen lassen, zu Fuß gehen, weniger oder zumindest
wenig zurückgeschnitten, um auch für das folgende Jahr guten Ertrag zu garantieren. Wenn neue Bäume wild aufgehen oder gepfl anzt werden, umso besser: Sie werden erst in vielen Jahren veredelt.
Von der Wiese auf den Tisch Matthias Hofer, Bio-Landwirt im niederösterreichischen Allhartsberg, ist ein Musterbeispiel für solch einen modernen Streuobstbetrieb. Auf insgesamt 25 Hektar Fläche, teils Eigenfl äche, teils Pacht, werden hier nicht nur Äpfel und Birnen angebaut, sondern auch Kühe gehalten. Ein reiner Familienbetrieb, der erstklassiges Bio-Obst für den Ja! Natürlich Apfel-Birnensaft liefert … aber auch beste Qualität bei Bio-Jungrindern garantiert, denn mit der Umstellung von Milchvieh- auf Mutterkuh-Betrieb im Jahr 2006 erfolgte auch hier der komplette Umstieg auf Bio-Landwirtschaft, die dann 2008 zertifi ziert wurde. All jene Flächen, die von den Kühen nicht abgeweidet werden, dienen übrigens der Heuernte, damit die Mutterkühe und ihre Jungtiere auch im Winter ausreichend gesundes und natürliches
bewusster Fleisch konsumieren, auf BioQualität und heimische Produkte setzen.
Wie viel Arbeit steckt in einem Tetra-Pak Apfel- oder Birnensaft drin?
Mindestens ein Jahr Arbeit – aufgeteilt natürlich. Bei der Ernte geht nichts maschinell, sondern da steht ein kleiner Familienbetrieb dahinter, wo alle mithelfen! Das sollte auch der Konsument anerkennen: Respekt gegenüber der Natur und gegenüber dem Menschen, der mit der Natur arbeitet.
Warum ist es für dich wichtig, nachhaltig zu produzieren?
Ich möchte meinen Nachkommen einen gesunden Grund und Boden weitergeben – dass sie hier noch wirtschaften können und dass auch ein Sinn dahintersteht. Heu zur Verfügung haben. Familie Hofer setzt darüber hinaus nicht nur auf den Verzicht auf Chemie in Form von Dünger oder Pestiziden, sondern auch auf eine besonders schonende Ernte des Obstes ohne Maschinen.
Family Business und Handarbeit Die Apfel- und Birnenernte bei Matthias Hofer erfolgt ausschließlich per Hand. Wenn sich Ende August bis Anfang Oktober die Äste der Bäume auf der Streuobstwiese unter den reifen Früchten biegen, sind von der Uroma bis zur zweijährigen Laura alle dabei. Denn dann wird kräftig geerntet, im Jahr 2020 beispielsweise wurden so insgesamt fast 26.000 Kilo gepfl ückt, zu Spitzenzeiten 4.000 Kilo in der Woche! Ein immenser Einsatz, für den sich die Familie nach einem langen Tag draußen dann auch gerne mit Rindsschnitzeln oder Rindsrouladen von den eigenen Tieren belohnt, als Nachspeise gibt es dann selbstverständlich Omas Apfelstrudel mit Äpfeln von den eigenen Bäumen. Dieser Eigenanteil der Familie ist aber gering, denn der Großteil geht in die weiterverarbeitenden Betriebe. Das frische Obst kommt zu einem Sammelpunkt und wird dann per Lkw weiter zu einer großen Presse gebracht. Dort wird das Obst gereinigt, zerkleinert, gehäckselt, ausgepresst und dann in großen Fässern zu einem namhaften Saft-Produzenten transportiert, der die Bio-Säfte für Ja! Natürlich abfüllt – so kommt schließlich und endlich dann das Beste von der Streuobstwiese der Familie Hofer auch auf unsere Tische!
Wir lassen es poppen!
Kinofeeling für zu Hause – dank dem neuen Bio-Popcornmais von Ja! Natürlich
Der perfekte Snack zum Heimkinoabend zu Hause: Popcorn! Egal, ob klassisch-salzig oder herrlichsüß – der Bio-Popcornmais von Ja! Natürlich schmeckt in allen Varianten. Angebaut wird er nach höchsten biologischen Standards und unter Verzicht auf chemischsynthetische Pfl anzenschutzmittel* in Niederösterreichs Weinviertel. Dabei wird die Bio-Maissorte „Pop15“ verwendet, denn nur aus speziellen Maissorten wird dann auch tatsächlich Popcorn. Und so gelingt’s am besten: Für den Popvorgang muss das Öl eine Temperatur von ca. 180 °C haben – am besten Bio-Rapsöl oder -Sonnenblumenöl verwenden, allerding nicht zu viel, da sich die aufgepoppten Körner sonst mit Öl vollsaugen. Zum Verfeinern Toppings wie Salz, Zucker, Kräuter oder Karamell erst nach dem Popvorgang und einer Abkühlung dazugeben. Rezeptideen gibt’s auf www.janatuerlich.at!
Ja! Natürlich Popcornmais ist österreichweit in den Filialen von BILLA, BILLA Plus, SUTTERLÜTY und in ausgewählten ADEG-Märkten erhältlich.