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Mit der „Kräuterhexe“ auf Tour

Mit der „Kräuterhexe“ auf Tour im Thayatal

Wer die Schönheit der Natur kennt, will sie schützen, ist „Kräuterhexe“ Helga Donnerbauer überzeugt. Die älteste Nationalpark-Rangerin Österreichs bietet daher „Kräuterspaziergänge“ für Kinder und Erwachsene im Thayatal an. Mit kleinen Geschichten erweckt sie die Pflanzenwelt zum Leben. von dagmar weidinger

Wanderschuhe und ausgediente Kapperl sollte man bepflanzen. Findet Helga Donnerbauer, die älteste Nationalpark-Rangerin Österreichs. Dementsprechend ziert ihr üppig mit „Fetthenne“ und Hauswurz bewachsenes erstes Paar Wanderschuhe den Eingang des Besucherzentrums im Nationalpark Thayatal. Österreichs kleinster Nationalpark und seine älteste Rangerin feierten 2020 beide ein besonderes Jubiläum. Im Jahr 2000 wurde das grenzüberschreitende Gebiet entlang der tschechischen und österreichischen Thaya hierzulande zum Nationalpark erklärt – vor 20 Jahren also. Helga Donnerbauer, seit 40 Jahren ansässig im nahe gelegenen Ort Merkersdorf, ist 80 geworden. Ihre Geschichte und die des Nationalparks sind aufs Engste verwoben, war es doch ihr Mann, der vor rund zwei Jahrzehnten federführend in der lokalen Bürgerinitiative war, die sich für ein Naturschutzgebiet aussprach.

Wer sich heute mit Helga Donnerbauer auf eine ihrer „Kräuterwanderungen“ durch die grüne Lunge begibt, kann sich kaum vorstellen, dass hier nicht schon immer der Naturschutz im Zentrum stand. Fast märchenhaft wirkt die üppig bewaldete Landschaft zu beiden Seiten der Thaya – Mischwald, wohin das Auge blickt, in vielen verschiedenen Grünschattierungen. Dazwischen saftige Wiesen am Flussufer mit umgefallenen Bäumen, die ins Wasser ragen.

Totholz als Lebensraum Auslöser für die Nationalparkidee sei ein geplantes drittes Staukraftwerk entlang des Flusses in der tschechischen Stadt Býčí skála gewesen. Wiesen, Wälder und Felsen wären so quasi über Nacht von den Fluten verschluckt worden. „Kraftwerksbauer sind eigentlich die besten Naturschützer“, bringt es Helga Donnerbauer mit einem Augenzwinkern auf den Punkt. Das Projekt habe nämlich den Naturschutz erst so richtig auf den Plan gerufen. Während Tschechien aufgrund des verstaatlichten Besitzes bereits 1991 recht rasch und unbürokratisch einen Nationalpark errichten konnte, sollte es in Österreich länger dauern. Die ansässigen Bauern sowie zwei Grafengeschlechter mussten erst überzeugt werden, auf ihren Landstrichen künftig auf Eingriffe zu verzichten. Helga Donnerbauer plaudert gerne aus dem Nähkästchen: „Die Bauern haben immer schon das Totholz liegen gelassen. Dass sie es nun tun mussten, hat ihnen dennoch nicht gepasst.“ Und trotzdem war der Naturschutz erfolgreich. Kurz vor der Jahrtausendwende wurde die ehemalige Arztpraxis in Hardegg zum ersten Nationalparkbüro umgewandelt.

Gleich zu Beginn des „Kräuterspaziergangs“ weist Donnerbauer auf ein besonderes Kennzeichen jedes Nationalparks hin: das Totholz. „Die umgefallenen Baumstämme sorgen dafür, dass sich eine besondere Artenvielfalt entwickeln kann“, sagt die Rangerin. Neue Nistplätze, Rückzugsorte und Futterquellen entstehen so über die Jahre auf natürlichem Weg. Störereignisse wie der Eisbruch vor sechs Jahren tragen zusätzlich zu einer rascheren Wildwerdung bei. Bereits in den 90er-Jahren hätten die tschechischen Kollegen 1.290 Pflanzenarten im

Wer sich im Nationalpark bewegt, darf kein Obst mitnehmen. Zum Glück hat Helga Donnerbauer auch im eigenen Garten genügend Dirndln für köstliche Marmelade.

Nationalpark erhoben. In ganz Österreich finden sich übrigens knapp 3.000 Pflanzenarten.

Auf dem Weg bleibt Donnerbauer immer wieder stehen, um die einzelnen Baum- und Pflanzenarten zu benennen und genau zu beschreiben. Oft sind es kleine Geschichten, die es dem Besucher erleichtern, sich die Details zu merken, wie etwa jene vom Teufel, der einmal aus lauter Ärger in die Eichenblätter fuhr, sodass diese ihre typische Form erhielten. Donnerbauer führt nicht zufällig besonders gerne Kinder und Schulklassen durch den Wald. Für sie wie auch für die Nationalparkleitung sind Naturschutz und Weitergabe von Wissen aufs Engste verknüpft. „Nur wenn wir die Natur kennen, werden wir sie schützen wollen“, weiß Donnerbauer.

Auf der Spur der Wildkatzen und Smaragdeidechsen Während Rangerin Donnerbauer sich bei ihren Führungen auf die Kräuter spezialisiert, legen einige ihrer Kollegen den Schwerpunkt auf besondere Tierarten, wie etwa die hier ansässigen Wildkatzen, Reptilien, Schlangen, Vögel und Insekten. Einer der größten „Natur-Erfolge“ des Nationalparks ist wohl die Wiederentdeckung der Wildkatze im Jahr 2007. Diese galt in Österreich seit den 50ern als ausgestorben. Seit ihrer Ausforschung werden immer einige Katzen im 450 m² großen „Zoo“ direkt beim Nationalparkhaus gehalten, um ihre weitere Beobachtung und Schaufütterungen zu ermöglichen. Diese erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Für Kinder werden hier sogenannte Wildkatzen-Camps angeboten.

Helga Donnerbauers Runde endet auch bei den Wildkatzen und bei ihren ersten Wanderschuhen im Kräutergarten, den sie vor vielen Jahren gemeinsam mit anderen Rangern vor dem Nationalparkzentrum angelegt hat. Wer schon immer einen Schnellkurs in Kräuterkunde machen wollte, ist hier am richtigen Ort – von Spitzwegerich über Frauenmantel, Sauerampfer, Ringelblume und Wollziest ist alles zu finden – in einem wilden „Kuddelmuddel“, wie Donnerbauer lachend sagt. Die quirlige Rangerin fügt hinzu: „Bei mir ist es wie in der Natur im Thayatal – alles darf wild und durcheinander sein.“

Seit der Gründung des Nationalparks Thayatal ist die Insektenvielfalt wieder gestiegen. Am beliebtesten bei Besuchern sind jedoch die Wildkatzen.

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