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Gesunder Boden, gesicherte
Gesunder Boden, gesicherte Zukunft
Ein Sprichwort sagt: Man ist, was man isst. Weil aber fast alles, was unsere Ernährung ausmacht, aus dem Boden kommt, ist sein Zustand das Um und Auf für die Qualität von allem, was folgt. Obst, Gemüse, Getreide und natürlich auch das Futter für die Nutztiere. Eine zunehmende Gefährdung der so wichtigen Mikrofauna sowie rasant fortschreitende Versiegelung machen dem Boden zu schaffen – Ja! Natürlich wirkt mit wichtigen Maßnahmen dagegen. von markus höller
Das beste Getreide kommt aus einem gesunden Boden, z.B. das Bio-Vollkorn-Roggenmehl, das Ja! Natürlich aus der Lobau und der Region um den Nationalpark Donau-Auen bezieht.
Ja! Natürlich-Geschäftsführung Klaudia Atzmüller und Andreas Steidl
Die stetig wachsende Bevölkerung auf dem Planeten muss ernährt werden. Das stellt die Landwirtschaft vor große Herausforderungen, nicht nur in der Verteilung, sondern auch bei der Erzeugung. Der Anbau von Nahrungsmitteln für Mensch und Tier soll daher für größtmöglichen Ertrag optimiert werden – dazu müssen auch Maßnahmen gegen mögliche Ernteausfälle getro en werden. Dies kann durch Dürren, Naturgewalten wie Frost oder Hagel passieren – und natürlich auch durch Schädlinge. Moderne Insektizide (Insektengifte) sorgen dafür, dass wir heute in der Landwirtschaft von biblischen Heuschreckenplagen, dem Wüten des Karto elkäfers oder der berüchtigten Reblaus verschont bleiben. Und die Zeiten von einst als Wundermittel gepriesenen Giften wie DDT, das leider auch für Menschen schädlich ist, sind zum Glück vorbei. Dennoch haben auch moderne Insektizide ihre Tücken, vor allem punkto Tre sicherheit und Auswirkungen auf den Nahrungskreislauf in der Natur.
Gut vs. Böse Das grundlegende Dilemma liegt in der Unterscheidung von Insekten zwischen gut und böse, oder besser gesagt: Nützling oder Schädling. Während manche Lebewesen wie zum Beispiel der Regenwurm niemandem schaden, sondern im Gegenteil von extrem hohem Nutzen für den Boden und die Nahrungskette in der Natur sind, ist der Fall bei Raupen schon weniger klar. Auch wenn sie von einigen Landwirten und auch Hobbygärtnern gefürchtet werden, sind sie doch ein nahrhaftes Futter für Singvögel, von denen bereits zahlreiche Arten vom Aussterben bedroht sind. Denn selbst wenn sie nicht als Vogelfutter endet, so wird sich die Raupe eines Tages in einen Schmetterling verwandeln, der wiederum Blüten bestäubt. Und nur dank zahlreicher Bestäuber können wir Obst und Gemüse ernten, ohne dass wir künstlich nachhelfen müssen. Insektizide können aber nicht genau zwischen „gut“ und „böse“ unterscheiden und töten leider mehr, als uns lieb ist – eben auch Raupen. Und genauso die so essenziellen Bienen, ohne die die tatsächlich sehr fragilen Ökosysteme der Landwirtschaft mit Sicherheit zusammenbrechen würden.
Biodiversität lohnt sich Grundsätzlich hält die Natur sowieso immer alles im Gleichgewicht. Aber immer dann, wenn der Mensch mitmischt, wird es unausgewogen. Zum Beispiel bei der Biodiversität im Boden. Angefangen bei mikroskopisch kleinen Bakterien über Würmer bis hin zu Maikäfern: Sie alle, und noch Hunderte Spezies mehr, sind genau jene Lebewesen, die einen toten Erdbrocken von fruchtbarem Boden unterscheiden. Und auch wenn man häufi g der Ansicht ist, dass Nützlinge ihre Arbeit machen dürfen und Schädlinge bekämpft werden müssen, ist das ein
Jausenbox mit herzhaften Heublumenkäse-Waffeln
Im Schul- und Kindergartenalltag steht das Befüllen von Jausenboxen auf der To-do-Liste täglich ganz oben. Die Wa eln schmecken nicht nur warm, sondern auch kalt ganz wunderbar – zusammen mit frischem Obst und Gemüse, Müsliriegel und anderen Snacks eine tolle Jause für unterwegs und die Schule. ZUTATEN: • 140 g Bio-Weizenmehl • 1 Stk. Bio-Ei • 20 g Bio-Alpenbutter • 40 g geriebener Bio-Heumilch-Emmentaler • 120 ml Bio-Heublumen-Milch • 2 TL Backpulver • etwas Salz außerdem für die Jausenbox: Bio-Müsliriegel, Bio-Snackkarotten, Bio-Äpfel, Bio-Cabanossi ZUBEREITUNG: 1. Butter in einem Topf auf dem Herd bei mittlerer Stufe langsam schmelzen. 2. Mehl, Ei, Milch und Butter miteinander vermengen. 3. Käse grob reiben und zusammen mit
Backpulver und Salz unter die Masse rühren. 4. Masse zugedeckt für 10 Minuten ruhen lassen. In der Zwischenzeit das
Wa eleisen einfetten und erhitzen. 5. Die Masse zu goldgelben Wa eln backen. 6. Die erkalteten Wa eln ausstechen und in die Jausenbox geben.
Irrglaube. Denn die Schädlinge nutzen den Nützlingen. „Der einzige Schädling für den gesunden Boden ist der kurzsichtig agierende Mensch“, sagen manche. Darum verwehren sich viele Biobauern gänzlich gegen den Begri „Schädling“, und auch die Ja! Natürlich-Landwirte schließen sich dieser Meinung an. Denn die Rechnung geht trotzdem auf. Auch wenn ein Teil des Ertrages von Insekten konsumiert wird, bleibt der Boden dafür in seinem natürlichen Gleichgewicht. Das wiederum wirkt sich langfristig auf die Fruchtbarkeit, die Wasserspeicherfähigkeit und durch den höheren Nährsto anteil letztlich auch auf die Qualität der Frucht aus. Für diese Bioware kann der Bauer nicht nur höhere Preise erzielen, sondern er spart sich zusätzlich auch die Kosten für Insektizide und alles, was daran hängt. Win-win. So einfach funktioniert im Grunde biologische Landwirtschaft.
Nachhaltig in die Zukunft Die Entwicklungen rund um das Weltklima aufzuhalten, gehört zu den aktuell größten Aufgaben der Menschheit. Und Biodiversität im Boden, wie wir sie nur in der unberührten Natur oder in biologischer Landwirtschaft vorfi nden, spielt hier eine weit größere Rolle, als man denkt. Denn bei Bio-Landwirtschaft geht es auch um eine ganzheitliche Auswirkung auf die Umwelt. Bioböden verfügen durch das rege Treiben der Mikrofauna über ein lockeres Substrat und eine gute Durchmischung diverser Bodenbestandteile. Das erhöht die Wasseraufnahmefähigkeit, was gerade bei immer häufi geren Wetterphänomenen wie Starkregen vor Überschwemmungen schützt. Gleichzeitig ist dadurch auch die Filterwirkung so gut, dass im so wichtigen Grundwasser keine Giftstoffe ankommen und somit die Trinkwasserversorgung gewährleistet ist. All das wäre bei herkömmlicher Landwirtschaft mit Insektiziden und ihrer Auswirkung auf die Biodiversität nur noch sehr eingeschränkt möglich. Die erfahrenen Ja! Natürlich-Biobauern sind
GEWUSST?
• In einer Handvoll gesunder Erde befi nden sich etwa 7 Milliarden Mikroben und Pilze.
• Regenwürmer verspeisen täglich 50 % ihres
Körpergewichts an Nahrung. • 90 % unserer Lebensmittel wachsen im
Boden.
• Auf biologisch bewirtschafteten Flächen treten rund 30 % mehr Arten und 50 % mehr
Individuen als bei konventionellen Kulturen auf.
• Der Anbau biologischer Lebensmittel verursacht durchschnittlich 25 % weniger
Treibhausgasemissionen
aus diesem Grund tagtäglich intensiv darum bemüht, allen Lebewesen im und über dem Boden ein gesundes Zuhause zu bieten, in dem sie sich wohlfühlen und gedeihen. Und nicht zuletzt werden wir Konsumenten mit wohlschmeckenden, schadsto freien und nahrhaften Lebensmitteln belohnt!