bauRUNDSCHAU 01-2016

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AUSGABE 01/2016

WIR KÖNNEN AUCH ANDERS IDEEN FÜR NEUES WOHNEN UND INNOVATIVE ARCHITEKTUR ARCHITEKTUR

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UMWELT & TECHNIK

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INNENARCHITEKTUR

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BAUEN

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MESSE


LUNELI

W W W.FEUERRING.CH


LIEBE LESERIN, LIEBER LESER, Vom 12. bis 16. Januar 2016 öffnet in Basel die nächste Swissbau ihre Messetüren. Sie ist die wichtigste Messe für die Baubranche in der Schweiz, wobei sie auch über den nationalen Tellerrand hinausschaut. Das Motto «Rettung durch Technik?» animiert die Besucher, im Rahmen von rund 60 Anlässen und Workshops, einen vertiefenden Blick auf die Herausforderungen der Branche zu werfen. Dazu gehören beispielsweise die Themen «Smart Home» oder «Internet der Dinge». Was bleibt hier IT-Spielerei in der Nische, und was wird sich auf einem Massenmarkt durchsetzen? Auf der Swissbau wird es dazu Antworten geben, die Ihnen weiterhelfen. Wie sieht die Rolle der Baubranche bei der Energiewende aus? Rund 80 Prozent der Gebäude in der Schweiz wurden vor 1990 erbaut. Hier ist in den letzten Jahren ein Sanierungsstau entstanden, den alle Akteure gemeinsam abbauen müssen. Die Energiewende wird diese Entwicklung noch zusätzlich beschleunigen, da sie neue und höhere technische Anforderungen an Gebäude und Infrastruktur stellt. Dazu gehören dezentrale Energiespeicher oder passende Kombinationen, beispielsweise aus Wärmepumpen, Heizungen und Solarzellen. Das Abschlussdokument der Pariser Klimakonferenz hat hier eine wichtige wirtschaftspolitische Vorlage geliefert, die jetzt auch in der Schweiz mit Leben gefüllt werden kann. Nicht nur die Energiewende ist aber auch von dem Einfluss unterschiedlicher Interessengruppen geprägt. Das wichtigste Infrastrukturprojekt, welches dieses Jahr auf der Agenda steht, ist die Einweihung des Gotthard-Basistunnels. Die Swissbau bietet zu diesem Highlight der Schweizer Bau- und Ingenieurskunst ihre Eröffnungsveranstaltung an. Da können alle Beteiligten stolz sein, obwohl wie üblich bei solchen Projekten Kostenrahmen gesprengt wurden. Über die wichtige Bedeutung wird Einstimmigkeit herrschen. Aber schon bei der Fragestellung, wie jetzt der alte Autotunnel saniert werden soll, stehen gesellschaftliche Kontroversen auf der politischen Agenda. Wir, die verantwortlichen Macher von bauRUNDSCHAU, sind an der Swissbau vor Ort und auf der Suche nach spannenden publizistischen Partnern und Themen. Gerne können Sie mit uns Kontakt aufnehmen und einen Termin vereinbaren. Georg Lutz

Chefredaktor kmuRUNDSCHAU lutz@rundschaumedien.ch www.baurundschau.ch

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INHALT ARCHITEKTUR UND VISIONEN

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Der Vorwurf steht im Raum, dass Schweizer Architektur langweilig sei. Die Siegerprojekte des Schweizer Architekturpreises Arc-Award 2015 und die architektur0.15, als grösste Werkschau für Architektur der Schweiz in der Schweiz, belegen das Gegenteil. Wir stellen einige herausragende Beispiele vor.

DIE BESTEN EINFAMILIENHÄUSER Einfamilienhäuser sind langweilig. Dieses Vorurteil bekommen wir oft bestätigt, wenn wir die Neubauten in ihren üblichen Klötzchen überall, wie Pilze aus dem Boden schiessen sehen. Es geht aber auch anders. Die «Häuser des Jahres» beweisen mit innovativer Baukunst das Gegenteil. Der Sieger kommt aus Österreich und sieht nur auf den ersten Blick wie eine simple Scheune aus.

LICHT AUF HÖCHSTEM NIVEAU

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Die Schweizer Firma Ribag Licht AG verbindet seit 20 Jahren innovatives Licht, preisgekröntes Design und hochwertige Architektur zu einer gelungenen Mélange. Nur so kann sie auch den Standort in der Schweiz halten. In ihrem Jubiläumsjahr eröffnete die Ribag Licht AG an ihrem Firmensitz die neue LIGHT GALLERY. Wir waren vor Ort.

DIE ZUKUNFT DER KÜCHEN

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Wir waren auf dem 7. Küchenkongress und der Verleihung des Swiss Kitchen Awards in Baden. Auf dem Kongress ging es weniger um Details und Trends der Küchengestaltung oder um technische Neuheiten. Die Veranstalter thematisierten gesellschaftliche Veränderungen, um die Herausforderungen in der Zukunft der Küchen in ihrem Umfeld zu skizzieren.


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Sieger auf jedem Terrain. Mit dem Allradantrieb 4MATIC.


INHALT

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MIT DER SONNE GEWINNEN Zum 25. Mal werden die energieeffizientesten Bauten und Anlagen sowie die engagiertesten Persönlichkeiten und Institutionen im Solarbereich mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet. Die Preise für die Objekte sind ein Spiegelbild der Leistungsfähigkeit und Einsatzmöglichkeiten von Solarlösungen. Sie stellen keinen einsamen Leuchtturm dar, sondern praktische Vorbilder, um die Energiewende nach vorne zu bringen.

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SAUBERES TRINKWASSER Obwohl die UNO ihr Millenniumsziel für einen verbesserten Zugang zu Trinkwasser erreicht hat, existiert vielerorts auf der Welt Handlungsbedarf – insbesondere was die Qualität betrifft. Hier setzt eine junge Westschweizer Firma an: Sie will den Menschen in Entwicklungsländern mit einer dezentralen Aufbereitungsanlage sauberes Trinkwasser zu günstigen Preisen zugänglich machen und gleichzeitig Arbeitsplätze vor Ort schaffen.

WIR SIND VOR ORT Unter anderem sind wir in den nächsten Monaten an folgenden Messen und Veranstaltungen vor Ort. Gerne können Sie im Vorfeld mit uns Termine vereinbaren. Auf Wunsch schauen wir in Ihrem Unternehmen auch persönlich vorbei.

RUBRIKEN Editorial 1 Architektur 6 Innenarchitektur 54 Bauen 74 Umwelt & Technik 86 News 52, 72, 94 Kolumnen 28, 60, 80 Impressum 96

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Swissbau, www.swissbau.ch Giardina, www.giardina.ch

IM WEB Wir halten Sie zwischen den Ausgaben mit aktuellen News, Fotostrecken, Kolumnen und Analysebeiträgen auf dem Laufenden. Sie sind gerne eingeladen, sich crossmedial zu beteiligen. Zum Beispiel mit News: 1 000 Zeichen, Bild und URL. Besuchen Sie www.baurundschau.ch


«VERLIERT DER ARCHITEKT IN ZUKUNFT SEINE PLANUNGS- UND DATENHOHEIT?»

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Š Valentin Jeck


NEUE DEBATTE, ALTES THEMA INNOVATIVE ARCHITEKTUR von Georg Lutz

Manifeste und Streitschriften von Intellektuellen fallen heute nicht mehr so auf. Es kann ja jeder auf Facebook oder Youtube seine Statements abgeben. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts lösten sie oft gesellschaftliche Debatten aus. Das betraf auch das Thema Architektur und Stadtentwicklung. «Achtung: die Schweiz» lautete ein damals aufrüttelnder Titel, und der Satz, der sehr oft zitiert wurde, war eine Aufforderung: «Im Ernst: gründen wir eine Stadt.» Der Text wurde 1955 von dem Architekten und Schriftsteller Max Frisch (1911 –1  991), dem Soziologen Lucius Burckhardt (1925 – 2003) und dem Historiker und Publizisten Markus Kutter (1925 – 2005) veröffentlicht. In der Streitschrift kritisierten die drei Autoren die zunehmende Zersiedelung und «Amerikanisierung» der Landschaft. Der Aufruf von Frisch, Burckhardt und Kutter, eine Urbanisierungsdebatte in der Schweiz zu führen und auch Utopien für Architektur und Städtebau zu entwickeln, kommt uns heute wieder sehr vertraut vor. Auf den folgenden Seiten stellen wir Beiträge, Projekte und Ideen vor, die uns hier weiterhelfen können. Es geht um Sanierungsprojekte, die Renaissance von genossenschaftlichem Wohnen, beispielsweise im Rahmen von Baugruppen, oder die Möglichkeiten von Baugesetz-Tauschbörse. Das Hintergrundsbild bildet den Publikumspreis des nationalen Architekturwettbewerbs Arc-Award 2015 ab: Silver House von marchwell Valentino Marchisella Architekten AG ETH SIA.


© Jan Henrik Hansen Architekten

Ein innovatives Beispiel: Badmingtonhalle in Langnau, Jan Henrik Hansen Architekten.

VISIONEN SIND ERWÜNSCHT WERKSCHAU UND ARCHITEKTURPREISE von Georg Lutz

Der Vorwurf steht im Raum, dass Schweizer Architektur langweilig sei. Die Siegerprojekte des Schweizer Architekturpreises Arc-Award 2015 und die architektur 0.15, als grösste Werkschau für Architektur der Schweiz in der Schweiz, belegen das Gegenteil.

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er durch die Agglomeration der Schweiz fährt, erlebt kaum Überraschungen. Die Neubauten gleichen sich oft wie ein Ei dem andern. Die Klötzchenbauten mit den Normgärten strahlen nicht gerade überraschende Momente aus. Um aber die Herausforderungen wie Verdichtung und Siedlungsbrei in innovative Bahnen zu lenken, braucht es immer wieder utopische Anläufe, auch wenn sie nicht gleich realisiert werden können. Die bekannte Architektin Zaha Hadid forderte unlängst die Utopiefähigkeit der Architekten dieser Welt zurück. Die Werkschau architektur 0.15 präsentierte solche Utopien. In der Ausstellungshalle verdeutlichten die Modelle und Thesenpapiere

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Kreativität und Innovationen. So könnten Gedankenbilder entstehen, die auch dem Planer, Architekturkollegen oder dem Investor Fantasiegedanken in seinem beruflichen Arbeitsalltag befruchten.

WETTBEWERB UND PREISE Der nationale Architekturwettbewerb ArcAward 2015 war eine Plattform, die über den Mainstream der Architektur hinaus wollte. Er richtete sich an alle Architekten, Planer und Architekturbüros, die innerhalb der letzten drei Jahre in der Schweiz Projekte in den Bereichen Wohnen und / oder Arbeiten realisiert haben. Neu wurde 2015 die Kategorie «Der erste Bau» ins Leben gerufen. In dieser Kategorie erhalten junge

Architekturbüros die Chance, von der Jury für ihre ersten Erfolge ausgezeichnet zu werden. Mit 222 eingereichten Projekten schliesst die Ausgabe von 2015 des ArcAward an den Erfolg der drei Vorgänger an  – wobei zu berücksichtigen ist, dass der Zeitraum, innerhalb dessen die eingereichten Projekte realisiert sein mussten, von bisher fünf auf nunmehr drei Jahre angepasst wurde. Architekturstudierende aus der ganzen Schweiz reichten in diesem Jahr mehr Arbeiten ein als im Vorjahr. 77 Abschluss- und Projektarbeiten in der Kategorie «Arc-Award Next Generation» zeugen von der Vielfalt des Architekturstudiums an Schweizer Universitäten und Hochschulen.


© Rolf Frei

ARCHITEKTUR

ein Dialog zwischen beiden Akteuren, der im Sinne einer gegenseitigen Aktivierung auch deren jeweilige Identität bewahrt. Architektur: Sauter von Moos www.sautervonmoos.com

2. HILTI-INNOVATIONSZENTRUM

1. 1. HAUS MIT BAUM

© Walter Mair, Basel

Die feinen Nuancen und der Charme des bestehenden Hauses aus den 1930erJahren durften nicht verloren gehen. Das Gebäude sollte sanft saniert und anhand einer Reihe von Mikro-Ergänzungen erweitert werden. Das Überraschende dabei. In jedem anderen Umbaufall wäre der Baum gefällt worden. Hier bilden die markante Rotbuche und die neuen Anbauten eine stimmungsvolle Komposition. Weitere Ziele waren es, die Energiebilanz des Hauses zu verbessern und das Haus vorsichtig mit seiner natürlichen und urbanen Umgebung in Verbindung zu setzen. Als Folge dieser Strategie der städtischen Verdichtung blieben drei Viertel der ursprünglichen Fassaden, aber auch das prägende Sattelwalmdach intakt, während das Innere in weiten Teilen in seinem ursprünglichen Zustand belassen werden

konnte. An drei Orten kam es zu wesentlichen räumlichen Erweiterungen: Im Norden akzentuiert ein neuer Holz-Eckturm mit einer äusseren Haut aus recycelten Tannenlatten die spezifischen Eigenschaften der Eckparzelle; im Osten ragt neu aus dem Altbau ein massiver Erker, der zwischen der kristallinen Formensprache der Fassadenerneuerung und den modernistischen Bürobauten gegenüber vermittelt; und im Garten im Westen sticht neu eine filigrane Stahl-Loggia mit transparenten Fotovoltaik-Elementen in die Höhe. Balanceartig und proportional angeglichen bilden Alt und Neu, ein gemeinsames Ensemble. Präzis gesetzte Durchbrüche lassen den im Norden liegenden städtischen Park und die Rotbuche zum Teil der inneren Atmosphäre werden. Nicht kritisch rekonstruierend, sondern spielerisch das Alte im Neuen weiterdenkend. So entsteht

2.

Das Innovationszentrum bildet als vorgelagerter Sockelbau des Firmenareals den Ausgangspunkt für den Weiterentwicklungsprozess der Firma. Das Herz des Gebäudes stellt die hohe, stützenfreie und tagesbelichtete Versuchshalle dar, welche ein grosses optisches und funktionales Beziehungspotenzial schafft und direkte Kontakte zwischen Versuchsanlagen und Projektarbeit auf den Büroebenen ermöglicht. Das Innovationszentrum liegt am Hangfuss des Bergmassivs und wird vom Tal als liegender Sockelbau für das gesamte Firmenareal gelesen. Das Herz der Anlage bildet die zweigeschossige, stützenfreie Versuchshalle, welche sich in der Mitte um ein Geschoss zum sogenannten Auge erhöht und dreiseitig mit Labors und Büroebenen ummantelt ist. Die Halle schafft ein optisches und funktionales Beziehungspotenzial und ermöglicht direkte Kontakte zur konzentrierten Projektarbeit auf den Büroebenen. Sechs Lichthöfe und die durchgehenden Bandfenster führen optimales Tageslicht in alle Arbeits- und Aufenthaltsräume ein und reduzieren den Kunstlichtbedarf erheblich. Durch verschiedene Raumprinzipien, Lichtstimmungen und Materialverbindungen werden differenzierte Orte und Atmosphären für individuelle, konzentrierte Arbeit, für Austausch im Team und für entspannten Aufenthalt erzeugt. Die Primärstruktur besteht aus einem Stützenraster von 6.3 x 6.3  Metern, welcher dem Flächenanspruch von vier Arbeitsplätzen entspricht. Die äussere Erscheinung wird geprägt von der horizontalen Schichtung aus verschieden hohen Brüstungen und verschieden hohen Fensterbändern, welche das umgebende Panorama inszenieren und der gewünschten Flexibilität im Inneren Ausdruck verleihen. Daraus abgeleitet besteht die Fassadenkonstruktion aus 3.15 Meter breiten Fassadenelementen mit gedämmten Brüstungen und einer Verglasung als CCF (Closed Cavity Façade) mit integriertem Rafflamellenstoren. Diese entsprechen bezüglich Technik, Bauphysik und Behaglichkeit dem aktuellsten technologischen Stand. Vor den gedämmten Brüstungen sind u-förmige 6.3 Meter lange, eingefärbte Kunststeinelemente vorgehängt, welche

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© Maris Mezulis

durch Schleifen die eingestreuten Labradorsteine zum Vorschein bringen. Der tiefe Baukörper ist kompakt ausgebildet. Dank klarer Trag- und Sekundärstruktur (Haustechnik, Trennwände) entsteht innerhalb der Mantelnutzung eine hohe Flexibilität, die den sich stetig wandelnden Projektteams Rechnung trägt. Architekur: giuliani.hönger dipl. architekten eth bsa sia www.giulianihoenger.ch

3. LICHTSTRASSE

3.

DIE SIEGER DES ARC-AWARD 2015 Arbeitswelten Gold giuliani.hönger ag dipl. architekten eth-bsa-sia, Hilti Innovationszentrum, Schaan, FL Arbeitswelten Silber Diener & Diener Architekten, mit Martin Steinmann, Sanierung und Erweiterung Stadtmuseum Aarau Wohnwelten Gold HHF Architekten ETH SIA BSA, Lichtstrasse, Basel Wohnwelten Silber DEON AG, Dipl. Architekten ETH BSA SIA, Haus Obstverband, Zug Der erste Bau Sauter von Moos Architects ETH SIA, Haus mit Baum, Basel Sonderpreis der Jury DEON AG, Dipl. Architekten ETH BSA SIA, Neubau Pelletsilo Tschopp, Buttisholz Publikumspreis marchwell Valentino Marchisella Architekten AG ETH SIA, Silver house, Egg Next Generation Gold Frédéric Bouvier, Jardin pare-feu, Massif des Maures Next Generation Sonderpreis Klaus Platzgummer, Urban Interior, Zürich-Affoltern Next Generation Anerkennung Team Tibo Smith & Martin Noël, Milvus Milvus, mobil  Sindusan Balasingam, Palazzo in Venice, Venedig

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Eine der Qualitäten des Wohn- und Industriequartiers St. Johann in Basel ist das enge Nebeneinander von Alt- und Neubauten und die damit verbundene soziale und kulturelle Durchmischung. Dieses Nebeneinander wurde beim Umbau der Ecke Lichtstrasse / Kraftstrasse bewusst beibehalten. Indem zwei der vier Häuser nur sanft renoviert und aufgefrischt wurden, konnte günstiger Wohnraum erhalten werden: Teilweise sind die Mieter innerhalb der Liegenschaft umgezogen. Dazwischen schieben sich die grossräumigeren Wohnungen im Neubau. Die ursprünglich vier Mehrfamilienhäuser mit Baujahr 1902 waren aussen grösstenteils noch in ihrem Original-Zustand und im Laufe der Zeit nur minimal renoviert und modernisiert worden. Zustand, Grösse und Ausbaustandard entsprachen nicht den heutigen Bedürfnissen. So fehlte in einem Grossteil der Wohnungen ein eigenes Bad, ebenso eine zentrale Anlage für Heizung und Warmwasser. Die ehemals drei Häuser entlang der Kraftstrasse wurden weitgehend in ihrer ursprünglichen Form belassen. Das Gebäude an der Lichtstrasse 9 wurde durch einen architektonisch und ökologisch zeitgemässen Neubau ersetzt. Die Kraftstrasse 3 wurde sanft saniert und durch Bäder in den Wohnungen ergänzt. Im Innenhof verbindet ein neues zentrales Treppenhaus mit Liftanlage die drei Gebäude an der Ecke. Die Treppe führt entlang der alten Fassade, deren Fenster zur Belichtung der sonst einseitig orientierten Wohnungen beibehalten wurden. Die bestehenden Treppenhäuser wurden abgerissen und die frei gewordene Fläche den Altbauwohnungen zugeschlagen. So konnte die Attraktivität der verbleibenden Altbauten gesteigert und der Bestand und die Vermietbarkeit längerfristig garantiert werden. Architektur: HHF Architekten www.hhf.ch


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DICHTE ANDERS GEDACHT DER VORSCHLAG EINER BAUGESETZ-TAUSCHBÖRSE von Patrick Meier

Die Diskussion um mehr Dichte und gleichzeitigen Stopp des immensen Landschaftsverbrauchs wurde in den Fünfzigerjahren durch ein bekanntes Autorenensemble vorausschauend angestossen. Wovor Fachkreise kontinuierlich gewarnt und was Bundesstudien konstant belegt haben, ist Realität geworden: Die Baulandreserven sind knapp. Ebenso intensiv wie der Verbrauch ist gleichzeitig die Suche nach neuen Lösungsstrategien für eine Verdichtung nach innen sowie die Freispielung neuer Nutzungspotenziale. Der folgende Text bringt einen zusätzlichen Vorschlag in die Debatte ein.

Der Landschafts-Verbrauch in der Schweiz ist gross. Mit welchen Strategien planen wir unseren Siedlungsraum in Zukunft?


ARCHITEKTUR

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unächst geht es um eine Bestandesaufnahme. In «achtung: Die Schweiz» von 1954 macht sich ein Autorenkollektiv unter der Leitung von Lucius Burckhardt, Max Frisch und Markus Kutter Gedanken um den gesellschaftlichen Zustand der Schweiz. Es bemängelt dabei, dass es keine klare gemeinschaftliche Idee für die Zukunft des Landes gibt. Es fehlt der Wille dafür, aus der jungen Confoederatio Helvetica eine Nation mit Zukunftsplänen zu schmieden. Innerhalb der umfassenden Diskussion kommt der Raumplanung und dem Bauwesen eine besondere Wichtigkeit zu. Veraltete Baugesetze verunmöglichen dem Bürger, so zu wohnen, wie er möchte 1 und erschweren eine fortschrittliche, städtebauliche Planung.

Der Geschwindigkeit des produktiven und gesellschaftlichen Wandels gegenläufig, bestehen die Baugesetze, Verordnungen und Regeln, dazumal wie grösstenteils heute, auf der modernen Idee der Dezentralisierung.2 Raumplanung auf Bundesebene existiert in den Fünfzigerjahren bereits, jedoch dominieren zwei andere Wertvorstellungen das Bauwesen: Liberalismus und Föderalismus. Jeder soll und darf bauen, wie und vor allem wo er will. Und was in A gilt, muss in B nicht zwingend dasselbe sein. Was dereinst passiert, wenn die Siedlungsräume und I: Masse gegen Höhe

Bauzonen zur Neige gehen, der Nachbar heranrückt und ein Grossteil der intakten Natur nicht mehr nur dem Genuss dient, sondern bereits für Überbauungszwecke hinhalten musste, liegt nicht im Fokus der Wirtschaftlichkeit. Zukunftsgerichtet hat sich das Kollektiv damals gefragt, wie wir denn wohnen möchten, «in dieser Zeit, die sehr viele Menschen auf engem Raume vereinigt, wie?» 3 Interessanterweise ist die Frage 60 Jahre später dieselbe geblieben. Fachleute sind sich dabei einig: Der verschwenderische Umgang mit den Bodenressourcen soll in geregelte Bahnen gebracht werden, um auch zukünftigen Generationen genügend qualitativ hochwertigen Lebensraum bereitzustellen. Es braucht dazu Verdichtung. Wir dürfen uns wieder näherkommen, nur wie?

DICHTE IST NICHT GLEICH DICHTE Gehaltvolle Studien, Analysen und proaktive Vorstösse stehen in der Zwischenzeit tatbereit niedergeschrieben. Innerhalb der föderalistischen Planungsdiversität sind bereits erfolgreich umgesetzte Konzepte ein zukunftsweisender Schritt. Und nicht zuletzt zeigen die vielen Initiativen rund um das Thema Raumplanung (Zweitwohnungs-, Kulturland-, Landschaftsinitiative), dass der Status quo mittlerweile auf Volksebene wahrgenommen wird. Wenn

II: Aussicht gegen Länge

die Begehren auch als blosse Reaktion auf widrige Umstände zu verstehen sind, helfen sie doch, den Prozess in Gang zu halten. Es sei an dieser Stelle auf das revidierte Raumplanungsgesetz des Bundes verwiesen.4 Zu den Fakten: Anhaltspunkte, wie unser Wohn- und Siedlungsraum zu verdichten ist, respektive, wo die grössten Potenziale liegen, liefert eine Studie des Institutes für Raum- und Landschaftsentwicklung (IRL) der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) Ende 2012 5: Potenzielle Bauzonenflächen werden in vier Kategorien unterschieden. Es gibt erstens 6 000 bis 17’000 Hektar «unbebaute Reserven». Das sind unbebaute Bauzonenflächen innerhalb des weitgehend überbauten Gebiets. 700 bis 5 500 Hektar «bebaute Potenziale» stellen den zweiten Bereich dar. Diese entsprechen dem Umnutzungspotenzial auf bereits bebauten Flächen, wie zum Beispiel Brachen. Drittens werden «Geschossflächenreserven» von 13’000 bis 33’000 Hektar ausgemacht. Das ist in erster Linie ein Ausbaupotenzial auf bebauten Flächen aufgrund planungsrechtlich nicht vollständig ausgeschöpfter zulässiger Ausnutzung. Dazu kommen als vierter Punkt 7 000 bis 23’000 Hektar unbebaute Bauzonenfläche ausserhalb des weitgehend überbauten Gebiets.

III: Erkeranteil und Kniestockhöhe

IV: Aufgehobener Grenzabstand

Zustand nach Tausch

alter Zustand

fiktive Parzellengrenze

Anhand von vier Beispielen zeigten Schnelli Meier Blum Architekten an der «Architektur 0.15» ihren Vorschlag einer Baugesetz-Tauschbörse auf.

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ren, an denen eine offene Tauschkultur herrscht. Dies führt zu einer zusätzlichen Dynamik im Prozess der inneren Verdichtung. Mit dem Verzicht auf eine monetäre Handelswährung wird (bei unpassenden Tauschmöglichkeiten) zwar auf einen Teil des Potenzials verzichtet, doch wird verhindert, dass Parzellenbesitzer mit grösseren finanziellen Möglichkeiten eine Dominanz entwickeln können. Die Baugesetzbörse ist der Vorschlag einer Form des Tauschhandels, um in der Frage der Verdichtung kreativ weiterzukommen.

DIE BAUGESETZ-TAUSCHBÖRSE An der Ausstellung «Architektur 0.15» 6 (30. Oktober – 3. November 2015, MaagHalle Zürich) hiess die Leitfrage: «Wie stellen wir uns die architektonische Schweiz der Zukunft vor?» Dies bot die Möglichkeit, sich vertieft mit der aktuellen Planungssituation auseinanderzusetzen. Schnelli Meier Blum Architekten haben in ihrem Beitrag das Thema der inneren Verdichtung aufgegriffen. Uns interessierten dabei primär die erwähnten «Geschossflächenreserven». Diese sind schon erschlossen und mittelfristig nutzbar. Doch wie können wir sie aktivieren? Wir möchten nicht langwierige politische Prozesse mit neuen Gesetzesvorschlägen in Gang setzen, sondern innerhalb der geltenden Bestimmungen dynamische Prozesse und die Motivation zur Partizipation der Bürger fördern. Die verschiedenen Instrumente der gesetzlichen Regulierung verstehen wir als Momentaufnahmen eines aktuellen oder vergangenen Zeitgeistes und dessen Konventionen. Die Anpassung derselben ist an das jeweilige politische Klima gebunden und geschieht in zeitlich abstrakten Abständen. Innerhalb der Ausstellung regten wir mit einer «Baugesetz-Tauschbörse» an, die schon existierenden Gesetze in der Anwendung zu optimieren, um flexibler auf aktuelle Notwendigkeiten reagieren zu können. Wir sagen: Das inhärente Potenzial des gemeinschaftlichen, situativen Interesses wird innerhalb der bestehenden Gesetzgebung schlecht genutzt. Der Zusammenhang zwischen der Morphologie des Siedlungsraumes und den Baugesetzen ist unmittelbar. Mit der Tauschbörse kann ein Anreiz für eine flexiblere Nutzung der inneren Flächenreserven gesetzt werden. Das grundlegende Prinzip unseres Ansatzes der Baugesetzbörse ist der Tausch-

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handel. Parzellenbesitzer können innerhalb derselben Bauzone ihr ungenutztes, bauliches Potenzial, welches durch NichtAusschöpfung der Baugesetze meist vorhanden ist, miteinander abtauschen und in gegenseitigem Einverständnis handeln. Nehmen wir, um den Praxisbezug zu verdeutlichen, ein Fallbeispiel: Herr X hat die zulässige Ausnützungsziffer auf seinem Grundstück erreicht. Er möchte erweitern. Seine Nachbarin, Frau Y, plant ein hohes, schlankes Gebäude. Aufgrund der geltenden Maximalhöhe ist sie in der Planung eingeschränkt. Die beiden kommen ins Gespräch und entscheiden sich für einen Handel: Frau Y tritt Prozente ihrer möglichen Ausnützung an Herrn X ab. Dieser erlässt ihr im Gegenzug die maximale Gebäudehöhe. Die Gesamteinheit der zugelassenen baulichen Menge bleibt dabei gleich. Das Baugesetz-Volumen wird nicht quantitativ erhöht, sondern die Möglichkeiten innerhalb des Bestehenden werden zugänglicher: Die tauschbare Einheit ist beschränkt auf das Potenzial, welches auf der eigenen Parzelle nicht genutzt wird. Handelbare Elemente sind nicht kategorisiert. Jeder Bieter kann abwägen, welchen «Wert» er für den gewünschten Abtausch einsetzen möchte. Die Möglichkeit eines Tauschhandels soll Bewohner animieren, partizipativ am inneren Verdichten mitzuwirken. Ein frühes In-Kontakt-Treten zwischen Bauherren ermöglicht kurzweiligere Planungsprozesse und kann spätere juristische Schritte, wie Einsprachen verhindern. Durch eine präzisere planerische Anordnung und ein spezifischeres Reagieren auf den Kontext entstehen Möglichkeiten für effizientere städtebauliche Konstellationen und eine höhere Ausschöpfung der Ausnützung. Langfristig werden sich umso mehr Parteien für Orte interessie-

Anhand des Ausstellungs-Beitrages zeigten wir den Besuchern mit vier verschiedenen Fällen (I:  Masse gegen Höhe, II:  Aussicht gegen Länge, III: Erkeranteil und Kniestockhöhe, IV:  Aufgehobener Grenzabstand) auf, wie die Baugesetzbörse praktisch funktioniert. Neben schematischen Darstellungen gaben zwei Betonmodelle physisch Auskunft über den Wandlungsprozess innerhalb gängiger Bauzonen nach Anwendung des Prinzips. Sie illustrierten auf zugängliche Art die morphologischen und inhaltlichen Erkenntnisse. Wir verstehen dieses Gedankenexperiment als einen zusätzlichen Ansatzpunkt in der Debatte zur inneren Verdichtung des Baubestandes. Dichte ist interessant und muss salonfähig werden. Mehr Interaktion ist nötig, mehr Offenheit gefragt. Es ist wichtig, aktuellen Vorbehalten mit konkreten Planungsvorschlägen zu begegnen. Es bedarf, ganz nach Burckhardt, Frisch und Kutter, mehr denn je eines neuen schweizerischen Selbstverständnisses, einer neuen Idee der Schweiz.7

ANMERKUNGEN 1,3,7 Vgl. Burckhardt, Lucius; Frisch, Max; Kutter, Markus; et al.: achtung. Die Schweiz. Ein Gespräch über unsere Lage und ein Vorschlag zur Tat, 1954. 2 Vgl. Kurz, Daniel: Versteinerte Ideologie. Baugesetze erschweren Städtebau, in: werk, bauen und wohnen 10-2015, S.25, Zürich, 2015 4 Vgl. http://www.are.admin.ch/themen/recht/04651/index.html 5 Vgl. http://www.are.admin.ch/themen/raumplanung/00236/ 00420/index.html 6 Vgl. http://www.architektur-schweiz.ch

PATRICK MEIER ist Architekt und Mitbegründer von Schnelli Meier Blum Architekten. www.schnellimeierblum.ch


ARCHITEKTUR

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ARCHITEKTUR

GEMEINSCHAFTLICH WOHNEN WACHSENDE BEDEUTUNG von Georg Lutz

© Michael Feser

In unseren heutigen Ballungszentren ist Wohnen eine teure Angelegenheit geworden. Das ist aber nur ein Grund, warum genossenschaftliches Wohnen in einer Gemeinschaft wieder eine Renaissance erlebt. Das DAM – Deutsches Architekturmuseum in Frankfurt  – hat dem Thema eine spannende Ausstellung gewidmet.

BIGYard, Berlin (2010), Architekten: Zanderroth Architekten | Herrburg Landschaftsarchitekten

Seite 16 // bauRUNDSCHAU


ARCHITEKTUR

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rchitektur und Bauen stehen vor neuen Herausforderungen. Baugruppenprojekte und Genossenschaftslösungen von Wohnbaugesellschaften erfreuen sich auch in der Schweiz wieder wachsender Beliebtheit. Die ihnen zugrunde liegende Idee des Gemeinschaftlichen setzt neue und hohe Massstäbe für Qualität. Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig. In erster Linie sind es flexible Lebensentwürfe und veränderte Familienstrukturen, die einen Wohnwandel verursachen. In einer Art Rückwärtsbewegung werden dabei Gesellschaft, sich umeinander kümmern und soziale Netze wieder höher geschätzt. Hinzu kommt der Wunsch, selbst aktiv auf die eigene Lebenssituation einwirken zu können. In einer alternden Gesellschaft sind Menschen mehr aufeinander angewiesen. Last but not least steht der Preis im Vordergrund. Eine junge Familie kann sich den Mietzins in urbanen Zentren kaum mehr leisten. Die Bewohner planen, entwickeln und bauen entweder gemeinsam, und / o der sie verwalten und leben in Gemeinschaft. Dabei sind drei Elemente grundlegend: die gemeinschaftliche Immobilie, sei es nun deren Planung oder der Bezug eines entsprechenden Bestandes, darin die Möglichkeit der Begegnung und die Eigenverantwortlichkeit für das Zusammenleben. Ein Patentrezept für das Bauen und Wohnen in Gemeinschaft gibt es dabei nicht. Auch politisch ideologische Gründe wie bei früheren Projekten vor 100 Jahren spielen oft eine untergeordnete Rolle. Und es steht auch nicht jedem der Sinn nach gemeinschaftlichem Wohnen. Aber es lohnt der Blick auf individuelle Lösungen sowie die in der Wohnform enthaltenen stadtgestalterischen Möglichkeiten. Den praktischen Wert unterschiedlicher Modelle des gemeinschaftlichen Wohnens fassen die Kuratorinnen der Ausstellung Annette Becker und Laura Kienbaum so zusammen: «Solche Orte können das soziale Zusammenleben befördern, können integrieren und in Stadtquartiere hineinwirken. Das ist nicht zuletzt im Hinblick auf den demografischen Wandel erstrebenswert.» Zur Zukunftsperspektive des gemeinschaftlichen Wohnens betonen sie: «Wir würden uns wünschen, dass sich mehr Menschen mit dem gemeinschaftlichen Wohnen beschäftigen: Kommunen und Investoren, private Bauherren, Mieter  – und Architekten. Wir haben es als äusserst robustes Modell

kennengelernt, das sich vielen Wünschen und Gegebenheiten anpassen lässt, und daher erscheint es uns als eine zukunftsträchtige Form des Wohnens.» Im Zentrum der Ausstellung stehen 26  weltweit realisierte Bauten. Sie reagieren mit unterschiedlichen Konzepten auf veränderte Lebensentwürfe und vielfältige Standorte. Mithilfe von innovativen Planungs- und Bauprozessen werden Lösungen entwickelt, die unmittelbar auf die Wünsche und Anforderungen der Bewohner ausgerichtet sind. Die Projekte reichen vom Mehrfamilienhaus bis zur Wohnanlage mit Doppelhaushälften, vom Wohngebäude mit Gewerbe-, Atelier- und Büronutzung bis zum Umbau und der Sanierung, in einzelnen Fällen der kompletten Umnutzung verschiedenster Bestände. Ergänzt werden die auf einzelnen Projekttischen ausgestellten Bauten durch ein Archiv weiterer Projekte, die verschiedene Schwerpunktthemen behandeln und unterschiedliche Eigentumsformen beinhalten. Die Ausstellung bietet zudem eine Reihe an Hintergrundinformationen zu Finanzierungsund Rechtsformen, zu Vorläuferprojekten und der Geschichte des gemeinschaftlichen Wohnens, zu den notwendigen (Planungs-)Phasen eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts sowie zu Anlaufstellen.

BLICK IN DIE GESCHICHTE Konzepte des Teilens gibt es im Wohnungsbau schon lange. Verbunden mit unterschiedlichsten Motivationen existieren sie seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Die gemeinschaftsorientierten Projekte greifen gesellschaftliche Entwicklungen auf und entstehen oft in Zeiten von wirtschaftlichen Krisen und sozialen Umbrüchen. Einige Schlüsselbauten nehmen mit innovativen Architekturkonzepten sowie ihren organisatorischen und räumlichen Errungenschaften bis heute Einfluss auf die Entwicklungen im Wohnungsbau.

DIE URZELLE In Robert Owens Utopie einer sich selbst versorgenden Industriesiedlung sollten städtische Wohnkultur und nachbarschaftliche Dorfstruktur verbunden und durch gegenseitige soziale Unterstützung neue Gemeinschaftsordnungen herbeigeführt werden. Er war Anfang des 19. Jahrhunderts der Urvater des gemeinschaftlichen Wohnens. Sein Geld verdiente er in einer

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© Koichi Torimura

DAHEIM – BAUEN UND WOHNEN IN GEMEINSCHAFT 12. September 2015 –  28. Februar 2016 Eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum Das Buch zur Ausstellung: Annette Becker, Laura Kienbaum, Kristien Ring, Peter Cachola Schmal (Hg. / Eds.), Bauen und Wohnen in Gemeinschaft, Building and Living in Communities, Erschienen im Birkhäuser Verlag, Basel, 242 × 280 mm, 240 Seiten, Softcover, Deutsch / Englisch, ISBN: 978-3-0356-0523-5

Atelierhaus, Yokohama (2009), Architekten: ON design&partner

Baumwollfabrik, die für damalige Zeiten einen hohen Innovationsgrad vorweisen konnte, aber auch, soziale Leistungen und kürzere Arbeitstage implementierte. Die Produktivität stieg, und mit dem Geld finanzierte er Arbeits- und Wohnprojekte in den USA.

KLASSISCHE GENOSSENSCHAFTEN Mit dem Ziel, Wohnverhältnisse in den rasch wachsenden Städten zu verbessern und preisgünstigen Wohnraum zu schaffen, konnten Arbeiter und kleine Beamte Genossenschaftsanteile an einer Immobilie erwerben und aktiv als Gemeinschaft die Gestaltung und Verwaltung mitbestimmen. Die katastrophalen Erfahrungen in realsozialistischen Ländern schadetet aber der Idee des gemeinschaftlichen Wohnens. Jahrzehntelang wurde es in den Hintergrund gedrängt.

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BOARDINGHÄUSER Das Wohnen mit Service ist eine eher westlich geprägte Antwort auf wandelnde Lebens- und Wohnformen in urbanen Gebieten. Es werden einzelne Zimmer und Minimalapartments vermietet, die Verrichtung aller häuslichen Tätigkeiten wird durch kollektiv beauftragte Dienstleister übernommen. Co-housing-Siedlungen. In Skandinavien, den Niederlanden und den USA werden eigeninitiativ Siedlungen errichtet, die durch ihre Architektur ausdrücklich zur Förderung des Gemeinschaftsgefühls beitragen sollen: Die Gefüge aus privaten oder kollektiv genutzten Raumeinheiten sind dabei den jeweiligen Bewohnerwünschen nach Individualität oder Gemeinschaft angepasst.

DER GEMEINSCHAFTSPOOL Im Rahmen des geförderten Wohnungsbaus entstehen zum Beispiel in Wien

mehrere Wohnkomplexe, die auf sehr dichtem Raum nahezu alle Elemente einer Stadtstruktur in sich vereinen und so ein besonders umfassendes Angebot für unterschiedlichste Wohnbedürfnisse und finanzielle Möglichkeiten anbieten. Gemeinschaftlich genutzte Räume fungieren als das Herz der Anlagen.

STADTENTWICKLUNG MIT BAUGRUPPEN Seit den 1990er-Jahren setzen Städte wie Tübingen oder Freiburg (D) gezielt auf private Baugruppen, die ohne öffentlichen Auftraggeber und Bauträger Wohnraum nach ihren individuellen Wünschen schaffen. Auf diesem Weg werden Stadtviertel aufgewertet oder auch neu entwickelt. In Freiburg heisst der neue Stadtteil Vauban, der auf dem Gelände einer alten französischen Kaserne steht.


ARCHITEKTUR

ARCHITEKTENBAUGRUPPEN Oftmals durch die Architektenschaft initiiert, wird ab der Jahrtausendwende vor allem in Berlin qualitätsvoller Wohn- und Freiraum mit Baugruppen errichtet. Restflächen und Baulücken werden mit teilweise ungewöhnlichen Lösungen bebaut, die Stadt behutsam nachverdichtet und vergleichsweise günstiges Wohneigentum geschaffen.

BEISPIELE AUS DER SCHWEIZ Auch Vorzeigebeispiele aus der Schweiz tauchen in der Ausstellung auf. Diese sind zum Beispiel: Umbau Kraftwerk 2, Zürich , Schweiz (2011), Adrian Streich Architekten, Schmid Landschaftsarchitekten, Kalkbreite, Zürich, Schweiz (2014), Müller Sigrist Architekten, Freiraumarchitektur, und Chasa Reisgia, Ftan / Schweiz (2010), Urs Padrun.

LEARNING FROM … Gemeinschaft lässt sich nicht architektonisch planen. Eine wichtige Voraussetzung für das Entstehen von Gemeinschaft sind der Wunsch und die Bereitschaft der Bewohner mitzugestalten! Architektonische

Arbeiten können Einfluss nehmen auf subjektiv wahrgenommene Wohnqualitäten wie Privatsphäre, Flexibilität und Geräumigkeit sowie das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Die bewusste Gestaltung von Übergängen zwischen öffentlichen, halb öffentlichen und privaten Räumen wie auch die Gestaltung von Fassaden kann ausserdem Schnittstellen zwischen Wohnung und öffentlichem Raum generieren, die positiv in das Quartier hineinwirken.

SCHWERPUNKTE Das Pilotprojekt der Ausstellung setzt sich wie folgt zusammen: Ausstellung «Daheim: Bauen und Wohnen in Gemeinschaft». Die Ausstellung möchte über die Potenziale von gemeinschaftlichen Wohnformen für die Stadtentwicklung aufklären und zu einer nachhaltig erfolgreichen Umsetzung entsprechender Wohnprojekte befähigen. Neben verschiedenen Informationsangeboten wird sie sich mit städtischen Modellprojekten sowie einer Vielzahl an nationalen und internationalen Beispielbauten befassen. Durch den Transfer von Erfahrungswissen wird aufgezeigt, wie sich

Bauen und Wohnen in Gemeinschaft positiv auf die Stadt- und Quartiersentwicklung auswirken können.

NETZWERKARBEIT Die Ausstellung wird durch eine umfassende Netzwerkarbeit begleitet. Es werden Experten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft eingebunden, um gemeinsam Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung des Themas «Bauen und Wohnen in Gemeinschaft» zu formulieren. Durch gezielte Informationen über Beratungsmöglichkeiten, Netzwerke und regionale Bündnisse sollen vor allem auch potenzielle Bewohner angesprochen werden.

GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU. www.dam-online.de

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ARCHITEKTUR

VON LANGER HAND GEPLANT CAD-PROGRAMME von Roland Eggsp端hler

Vogel Architekten in Rheinfelden haben im Sommer problemlos auf ArchiCAD umgestellt.

Hopfenpark/Gerstenpark in Rheinfelden AG.

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ARCHITEKTUR

Die Überbauung Gartenstrasse in Stein AG.

D

ie grenznahe Lage im Nordwesten der Schweiz bringt für ein regional verwurzeltes Unternehmen wie die 1976 gegründete Vogel Architekten AG spezifische Besonderheiten mit sich – zum Beispiel, dass seit Jahrzehnten etwa ein Fünftel der Mitarbeitenden ihren Wohnsitz im Ausland hat. So auch Entwurfsarchitektin Johanna Kietzok, die in Frankreich wohnt, oder Projektleiter Thomas Rauter, der jeden Tag zu Fuss über die Rheinbrücke zur Arbeit kommt. Die beiden sind die CAD-Spezialisten, die den Softwarewechsel angedacht und nach dem positiven Geschäftsleitungsentscheid umgesetzt haben. «Zuvor arbeiteten wir während vieler Jahre mit Autodesk Revit. Dieses

Die CAD-Verantwortlichen Johanna Kietzok und Thomas Rauter, Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung, im Innenhof des B15 vor ihren Büroräumlichkeiten.

Programm ist in unseren Breitengraden nicht sehr verbreitet. Dies bedeutete, dass wir in letzter Zeit fast alle neuen Mitarbeitenden mit viel Aufwand schulen und mit den Eigenheiten des Programms vertraut machen mussten. Das war am Ende nicht mehr sehr effizient», blickt Thomas Rauter zurück. Das Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung begleitete seit 2007 die bisherige CAD-Plattform und evaluierte die neue Lösung mit ArchiCAD, die im Betrieb von Johanna Kietzok betreut wird. «Durch ArchiCAD können wir bei neuen Stellenbesetzungen rascher in die produktiven Arbeiten starten, weil mehr Bewerber bereits Erfahrungen mitbringen», stellt Thomas Rauter fest. Und Johanna Kietzok ergänzt: «Zudem ist ArchiCAD nicht nur innerhalb, sondern auch ausserhalb der Schweiz Standard an den wichtigen Hochschulen. Das macht es speziell Studienabgängern und Praktikanten leichter, in unserem Büro Fuss zu fassen.» Dem Umstellungsentscheid ging eine längere Testphase voraus, in der Projektleiter Thomas Rauter mit einigen Kolleginnen und Kollegen ein fiktives Haus bearbeitete und in unterschiedlichsten Betrachtungsdimensionen Vor- und Nachteile eines Plattformwechsels durchleuchtete. «Die Vorteile von ArchiCAD überwogen, und das Programm unterstützt die Arbeitsweise und Struktur in unserem Büro», zieht Rauter Bilanz: «Inhaltlich haben uns die klare und effiziente Projektorganisation, das strukturierte Teamwork, die intuitive Benutzerführung, die

Schweizer Bibliotheken und die vielfältigen Import-/Exportfunktionen sehr überzeugt.» Auch den Support und die Einführungsbegleitung durch IDC AG erwähnen die beiden CAD-Verantwortlichen positiv, wobei Johanna Kietzok, welche die neuen Vorlagen- und Ablagestandards des Büros definierte, leicht schmunzeln muss: «Dass unser Supportbedarf relativ gering war, sagt viel aus. Einerseits waren wir gut auf den Wechsel vorbereitet, und andererseits ist das Arbeiten mit ArchiCAD so selbsterklärend, dass es nur sehr wenige Fragen gab, die wir nicht innerhalb des Büros beantworten konnten!» Vogel Architekten führten in der Umstellungsphase die laufenden Projekte mit ihrem alten Programm zu Ende und starteten alle neuen Aufträge mit ArchiCAD. Während ein paar Monaten liefen die beiden Plattformen parallel. Die sukzessive Umstellung brachte viel Ruhe in die Einführungsphase: So waren gestaffelte Schulungen möglich, und die «umstellenden» Mitarbeitenden hatten genügend Vorbereitungszeit. Johanna Kietzok weist noch auf die hohe Akzeptanz, welche die neue CAD-Umgebung bei ihren Kolleginnen und Kollegen geniesst, hin. Thomas Rauter erwähnt rund um die ArchiCAD-Einführung die guten technischen und planerischen Möglichkeiten, um über den gesamten Planungsprozess die beste nutzergerechte Architektur zu entwickeln.

Vogel Architekten AG  |  Baslerstrasse 15  |  CH-4310 Rheinfelden  |  Tel. +41 (0)61 836 11 11  |  rheinfelden@v-a.ch |  www.vogelarchitekten.ch

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ARCHITEKTUR

DIE BESTEN EINFAMILIENHÄUSER GEPRÄGT VON SOLIDER QUALITÄT von Wolfgang Bachmann

Einfamilienhäuser sind langweilig. Dieses Vorurteil bekommen wir oft bestätigt, wenn wir die Neubauten in ihren üblichen Klötzchen überall, wie Pilze aus dem Boden schiessen sehen. Es geht aber auch anders. Die «Häuser des Jahres» beweisen mit innovativer Baukunst das Gegenteil. Der Sieger kommt aus Österreich und sieht nur auf den ersten Blick wie eine simple Scheune aus.

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ARCHITEKTUR

ERSTER PREIS

© Fotos: Adolf Bereuter, Dornbirn

Behauste Scheune, Bernardo Bader Architekt, Dornbirn, AT Der erste Preisträger ist ein rechteckiges und eingeschossiges Haus mit Satteldach, frei stehend auf einer Wiese in einem Vorarlberger Dorf. Ein Haus wie viele andere in dieser Umgebung, in seiner urförmlichen Gestalt verwandt mit den örtlichen Scheunen und Höfen. Aber doch ganz anders. Die Jury war begeistert von dem selbst gesetzten Anspruch der Architekten, der «Poetischen Normalität». Die Ausstattung steht in Balance aus Gesammeltem und Selbstgemachtem: wie die Böden, aus Altholzdielen des Bestandsgebäudes gehobelt. Im Inneren dann eine Art «Tisch» aus Sichtbeton, der als massiver Speicher die Wärme der Fussbodenheizung aus Erdwärme aufnimmt. Das Holz für die Fassade stammt aus dem nahegelegenen Wald.

A

rchitektur ändert sich glücklicherweise nicht so rasch wie Damenmode oder Autodesign. Dennoch verführt der alljährlich, nunmehr zum fünften Mal ausgelobte Preis «Häuser des Jahres» unvermeidlich dazu, die turnusmässige Ausbeute zu bilanzieren: Was war anders? Gibt es Tendenzen, Schwerpunkte, Entwicklungen auszumachen? Setzen sich Bauweisen, Typologien oder bestimmte Materialien durch? Aber das Verfallsdatum muss man noch suchen. Dennoch entdeckt die Jury jedes Jahr ein subjektives Bild, wie man in Österreich, der Schweiz und in Deutschland wohnt, zumindest wie sich das Wohnen auf den eingereichten Arbeiten abbildet. In manchen Jahren waren es Vorlieben für bestimmte Möbel, die immer wieder wie verabredet auf den Fotos auftauchten. Gerne auch Kinder, die der aufgeräumten neuen Umgebung ungeniert den Beweis wohnlich-legerer Familienfreundlichkeit geben sollten. Was uns dagegen an den Häusern der 225 abgegebenen Beiträge aufgefallen ist, war die solide Qualität. Es gab weniger avantgardistische Ausreisser, aber auch weniger durchschnittliche Arbeiten, deren Verfasser nur mal auf gut Glück eine Einreichung probiert hatten. Beherrschend war ein Mittelfeld aus gelungenen Häusern, die man sich an vielen (anderen) Orten wünschte. In ländlichen Gegenden wurde häufig auf eine Gartenanlage verzichtet,

man wollte das Artefakt-Haus bewusst in die unveränderte und weiter gedeihende Natur platzieren. Die Baubeschriebe dokumentierten einen hohen Standard, es ist inzwischen fast unnötig, auf bestimmte Dämm- oder Heizkoeffizienten eigens hinzuweisen. Wenn es irgendwie geht, versuchen Architekten, die Schlichtversion eines Wärmedämmverbundsystems zu vermeiden. Handwerklichkeit liess sich oft glaubhaft an den gestochen scharfen Fotos ablesen. Toleranzfugen und Leisten werden zunehmend von nahtlosen Anschlüssen abgelöst. Natürliche, massive Materialien ersetzen synthetische Baustoffe. Klar, Zementestrich oder Eichendielen – kann sich noch jemand an PVC-Böden oder Teppichfliesen erinnern? Bauherrschaften, die sich mit ihren subjektiven Wohnwünschen an einen Architekten wenden, sind wohl weniger für das Heimwerkersortiment der Baumärkte anfällig. Was ausserdem bei den (natürlich willkürlichen) Einreichungen auffiel, ist die zunehmende Wohnfläche. Die 46 Quadratmeter pro Person wird die Statistik bald um zehn Quadratmeter nach oben korrigieren.

DER WETTBEWERB Zum fünften Mal lobte der Callwey Verlag in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Architekturmuseum und der Unterstützung des InformationsZentrum Beton sowie Kaldewei den Wettbewerb «Häuser des Jahres  – die besten Einfamilienhäuser» aus. Die überzeugend besetzte Jury erkor 2015 aus 225  Einreichungen

50  Projekte und benannte aus diesen einen Preisträger und sechs Anerkennungen. Dabei wurde Wert auf Nachhaltigkeit, innovativen Einsatz von Materialien, kreativen Umgang mit der baulichen Situation und auf konsequente Ausführung gelegt. Das Buch zum Wettbewerb präsentiert diese 50 besten Häuser – mit zahlreichen Fotos, Lage- und Architektenplänen und aussagekräftigen Projektbeschreibungen aus der Feder von Wolfgang Bachmann, Publizist und ehemaliger Herausgeber des ArchitekturMagazins Baumeister. Und der in Moskau geborene deutsche Bestsellerautor Wladimir Kaminer steuert die Einleitung bei.

DIE PREISTRÄGER Den mit 10’000 Euro dotierten ersten Preis gewann Bernardo Bader Architekt aus Dornbirn in Österreich mit seinem Projekt «Behauste Scheune». Die Jury war begeistert von diesem selbstverständlichen, im Detail aber meisterhaft geprägten Haus, welches unter anderem durch die geschickte Verwendung nachhaltiger Materialien überzeugt. In den Bodendielen lässt sich wiederverwendetes Holz aus dem ehemaligen Bauernhaus finden, das Holz der Fassade stammt aus dem nahegelegenen Wald und im Inneren dann eine Art «Tisch» aus Sichtbeton, der die tragende Decke und Wände umfasst und als massiver Speicher die Wärme der Fussbodenheizung aus Erdwärme aufnimmt.

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ANERKENNUNG Weinstockbau, L3P Architekten, Regensberg CH Der «Weinstockbau» der Schweizer Architekten L3P ist das Ergebnis einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Architekt und Ingenieur. Sie entwickelten für ein als unbebaubar geltendes kleines Grundstück, mit einem Baufenster von neun auf fünf Meter, ein raffiniertes Wohnkonstrukt, das ohne dicke Aussenwände und platzfressende Verkehrsflächen auskommt. Bei ihrem Werk übernahmen die Architekten die Logik der Weinrebe: Tragende Mittelwand, Podeste und vorgehängte Fenster folgen der Struktur von Stiel, Geäst und den daran hängenden Trauben. Die Jury überzeugte vor allem der skulpturale Gesamtcharakter dieses charaktervollen Hauses.

© Fotos: Photostudio Stallone GmbH, Dottikon CH © Fotos: Thomas Jantscher Architekturfotografie, Collombey

ARCHITEKTUR

ANERKENNUNG

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Fest Ummauert, savioz fabrizzi architectes, Sion CH Das Haus der Savio Fabrizzi Architekten steht in einer dicht und heterogen bebauten Gegend in Conthey mit lauter unterschiedlichen Einfamilienhäusern. Ausgangspunkt für den Entwurf war die Idee, das gesamte Grundstück, auch die Aussenräume, mit einer Bebauung zu definieren und die gesamte Parzelle in das Konzept einzubeziehen. Das ganz an die Nordkante gerückte Haus reicht dadurch scheinbar ringsum bis an die Grundstücksgrenzen wie eine «Feste Burg».


ARCHITEKTUR

Feinheiten, Innauer Matt Architekten, Bezau, AT Innauer Matt Architekten haben sich auf das Thema Holz und Architektur spezialisiert. Das Motto Feinheiten bezieht sich auf die moderne Holzbauweise, die aber viel Platz für spannende Details lässt.

Anerkennungen gingen an: pedevilla architects, Bruneck  (I), für das Einzelstück (Mühlen in Taufers); L3P Architekten, Regensberg (CH), für den Weinstockbau (Dielsdorf CH); Marazzi Reinhardt, Winterthur, für Zeugnis Geben (Beggingen  CH); Architekturbüro Scheder, Stelzenberg, für Rank und Schlank (KaiserslauternHohenecken) Innauer Matt Architekten, Bezau  (A) für Feinheiten (Egg A); savioz fabrizzi architectes, Sion  (CH), für Fest Ummauert (Conthey CH).

© Fotos: Adolf Bereuter, Dornbirn, AT

ANERKENNUNG

Die Preisträger präsentierten das Deutsche Architekturmuseum (DAM) / Frankfurt am Main vom 9. September – 8. November 2015 in einer Ausstellung. Partner des Wettbewerbs sind das Deutsche Architekturmuseum (DAM), das InformationsZentrum Beton, KALDEWEI, der Baumeister, die Welt am Sonntag sowie der Callwey Verlag. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch beim Thema Einfamilienhaus Architektur nicht langweilig und normiert sein muss.

WOLFGANG BACHMANN ist Autor und Herausgeber der Architekturzeitschrift «Baumeister». www.haeuser-des-jahres.com

www.huf-haus.com


ARCHITEKTUR

GOLD

Depot Museum für Kommunikation, Schwarzenburg BE, 2013 Bauherrschaft: Schweizerische Stiftung für die Geschichte der Post und Telekommunikation. Architektur: Patrick Thurston, Bern. Holzbauingenieur: Indermühle Bauingenieure, Thun. Holzbau: Remund Holzbau, Schwarzenburg.

GOLD, SILBER UND BRONZE FÜR DIE BESTEN WERKE IN HOLZ

© Ralph Hut, Zürich / Prix Lignum 2015

von Michael Meuter

Holz dringt in immer mehr Bereiche vor. Anschauliche Beispiele dafür bietet der nationale Preis «Prix Lignum». Alle drei Jahre zeichnet er die besten Schweizer Leistungen mit Holz aus. Unter 15 Rängen aus fünf Grossregionen vergibt die Jury drei nationale Preise: Gold, Silber und Bronze. Gold ging im September 2015 an das Depot des Museums für Kommunikation in Schwarzenburg BE, Silber an das Mehrgenerationenhaus «Giesserei» in Winterthur ZH und Bronze an ein herausragendes Umbauprojekt in Sarreyer VS. Ausserdem wurden zwei Laubholzpreis-Gewinner erkoren.

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© Hannes Henz, Zürich/Prix Lignum 2015

ARCHITEKTUR

SILBER

Mehrgenerationenhaus «Giesserei», Winterthur ZH, 2013 Bauherrschaft: Bauherrschaft: GESEWO, Genossenschaft für selbstverwaltetes Wohnen, Winterthur. Architektur: Galli Rudolf Architekten, Zürich. Holzbauingenieur: Indermühle Bauingenieure, Thun. Holzbau: ARGE MGH Implenia Brunner, Zürich; Knecht, Oberwil.

Z

ukunftsweisende Arbeiten mit Holz bekannt machen und fördern, das ist das Ziel des Prix Lignum. Der Preis wird zum dritten Mal nach 2009 und 2012 gesamtschweizerisch verliehen. Der Wettbewerb 2015 steht unter dem Patronat von Bundesrat Johann  N. Schneider-Ammann. Es waren alle Arten von Objekten zugelassen, vom Stuhl bis zur Sporthalle. Unter zwei Bedingungen: Der Standort musste in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein sein, und das Werk musste bereits realisiert worden sein, und zwar zwischen Januar 2011 und Februar 2015.

sequent aus der Funktion abgeleitet. Das Kaltdach und die Brise-Soleils (Schutzsystem) halten Hitze und Hagel fern und lassen den Wind hindurchströmen, um den Bau ohne Technik zu kühlen. So spielt der Bau die Vorteile von Holz auf vielen Ebenen aus: um die Dämmung zu optimieren, um die 53  Meter mit Leichtigkeit zu überbrücken, um Etappen zu realisieren. Aus seiner Konstruktion heraus entwickelt er eine Kraft, die weit über den Pragmatismus eines Depots hinausgeht.

GOLD FÜR EINEN ÖKOLOGISCHEN PIONIERBAU

Silber geht an das Mehrgenerationenhaus «Giesserei» in Winterthur ZH. Mit ihren 155 Wohnungen auf sechs Geschossen zählt die «Giesserei» zu den grössten Holzbauten der Schweiz. Die Minergie-PEco-Siedlung ist ökologisch, sozial und ökonomisch wegweisend. Neben den inneren Werten überzeugt die Architektur. Das Projekt verdeutlicht exemplarisch, was Holz im grossen Massstab leisten kann. Bis auf das Untergeschoss und die Treppenhäuser ist das Gebäude komplett aus Holz gebaut. Seine Konstruktion trägt der Neubau mit roten Brettern stolz nach aussen. Die Balkonschicht schützt die Konstruktion, erlaubt luftige Aussenräume und lockert

© Hélène Binet, London/Prix Lignum 2015

Das Depot des Museums für Kommunikation in Schwarzenburg BE würdigt die nationale Jury des Prix Lignum 2015 mit Gold. Damit steht der Berner Architekt Patrick Thurston zum zweiten Mal in Folge im ersten Rang auf dem nationalen Podest. Auf den ersten Blick wirkt das ausgezeichnete Gebäude, das er in Schwarzenburg erstellt hat, wie ein Landwirtschaftsbau. Doch das Innere birgt 75 gelbe Postautos und andere Fahrzeuge als Zeugen vergangener Zeiten. Der Zweckbau ist kohärent und mutig gedacht und gebaut. Die Konstruktion ist materialgerecht, die Form kon-

SILBER FÜR URBANEN WOHNUNGSBAU

mit den Schiebeläden die Fassade auf. Sie verdichtet die Haltung der Genossenschaft zu einem vielschichtigen Ausdruck und bringt das Holz sichtbar in die Stadt. So ist der Bau im wahrsten Sinne des Wortes ein Leuchtturm, der zeigt, welche Rolle der moderne Holzbau im urbanen Raum heute und morgen spielt.

BRONZE FÜR UMBAU AUF HÖCHSTEM NIVEAU Mit Bronze würdigt die Jury den Umbau eines Wohnhauses in Sarreyer  VS. Viele Ställe in den Alpen stehen leer und verfallen  –  oder werden unsensibel zu Ferienhäusern umgebaut. Der Umbau in Sarreyer ist eine überraschende Ausnahme auf höchstem Niveau. Der denkmalgeschützte Holzbau bleibt integral erhalten und wird mit einer innenliegenden Holzkonstruktion ergänzt, die wie der Neubau die konstruktiven Prinzipien des Bestandes reflektiert. Der Umgang mit dem Bestand ist wegweisend. Die Architekten imitieren keinen Stall, sondern entwickeln mit den vorhandenen Elementen eine neue Sprache. Daraus resultiert ein respektvolles Nebeneinander von Alt und Neu, das spektakulär unspektakulär wirkt. Die Details sind sauber geplant und handwerklich hervorragend umgesetzt. Darüber hinaus verdeutlicht das Projekt, wie in die Dörfer in den Alpen, die sich entleeren, wieder Leben gebracht werden kann  –  zumindest zeitweise. Das Ferienhaus aktiviert den Bestand sorgfältig, statt auf der grünen Wiese zu bauen.

BRONZE

Holzhaus in Sarreyer VS, 2011 Bauherrschaft: Schweizerische Bauherrschaft: Marta Ventós, Eusebio Díaz Morera. Architektur: Bosshard Vaquer Architekten, Zürich. Ingenieur: Conzett Bronzini Gartmann, Chur. Holzbau: Delarzes Charpente, Versegères / Bagnes.

MICHAEL MEUTER Information und PR Lignum. www.prixlignum.ch

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KOLUMNE

SELBSTBEWUSSTES HOLZ von Michael Meuter

A

lle Welt redet von Nachhaltigkeit  –  trotzdem ist der nachwachsende Rohstoff Holz im Bauwesen mit etwa 15 Prozent Marktanteil noch immer ein Nischenplayer. Doch in den letzten Jahren hat das Material in Bau und Innenausbau markant zugelegt und zeigt in der ganzen Schweiz vermehrt Flagge.

siebengeschossige Tamedia-Neubau des japanischen Stararchitekten und Pritzker-Preisträgers Shigeru Ban in Zürich. Zum andern sticht ein Quantensprung beim Umfang der Bauobjekte ins Auge. Derzeit werden etwa im Grossraum Zürich laufend Objekte mit 150  bis 200 Wohneinheiten realisiert. Sechs Geschosse mit Holz, baurechtliche Obergrenze bis Ende  2014, sind im urbanen Umfeld praktisch Standard geworden. Da die neue Generation 2015 der Schweizer Brandschutzvorschriften Holz-Tragwerke nicht mehr einschränkt, ist in den nächsten Jahren ein weiterer Schritt in die Höhe sowie in neue bauliche Domänen zu erwarten.

Die Entwicklung der Holzanwendung in der Schweiz seit der Jahrtausendwende ist eindrücklich. Die Berner Fachhochschule berechnete für 2009 im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt den Holzendverbrauch in der Schweiz und bezifferte den Holzeinsatz für die stoffliche Verwendung des Materials  – dies hauptDie schönen Resultate des Prix Lignum sächlich im Bauwesen sowie für Innen2015 spiegeln die neue Selbstverständausbauten und Möbel  – auf rund 2.77 Millichkeit, mit welcher das lange unterlionen Kubikmeter. Von 2001 bis 2009, so schätzte Material Holz zunehmend aufder Befund, war damit das Volumen an tritt. Die Preisträger und Anerkennungen zeigen die hohe Qualität und die enorme Holzprodukten um zehn Prozent gewachsen. Für 2012 wurde die Studie wiederBandbreite der heutigen Anwendung von holt. Im Vergleich zu 2009 wurde dabei Holz. Sie sind damit die besten Botschafim Holzendverbrauch 2012 ein Zuwachs ter für den nachwachsenden Werkstoff, von insgesamt rund weiteren zehn Profür seine erstaunliche Leistungsfähigkeit Michael Meuter ist Verantwortlicher Information bei Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich. zent auf etwa 3.05 Millionen Kubikmeter ebenso wie für seine immer wieder neu für die stoffliche Verwendung erkennbar. faszinierende Ästhetik. Lignum gratuliert Die stärkste Expansion verzeichnete zwischen 2009 und 2012 allen Preisträgern und Trägern von Anerkennungen und bedankt der Endbereich Bauwesen mit einem Plus von etwa 15 Prozent. sich bei allen, die Projekte für den Preis eingegeben haben. Der Holzeinsatz im Bereich Gebäude  –  ohne Dämmstoffe und Innenausbau – ist gemäss Erhebung der Berner Fachhochschule bis 2014 weiter um rund acht Prozent angestiegen, von 891’500 Kubikmetern im Jahr 2012 auf 965’900 Kubikmeter im Jahr 2014. Im Vergleich zu 2009 liegt die Steigerung bei rund 30 Prozent. Die Anwendung von Holz am Bau befindet sich demzufolge auf einem ausgesprochenen Expansionspfad. Neben MICHAEL MEUTER der reinen Statistik lassen sich dabei auch eindrückliche qualitative Entwicklungen beobachten. So fällt zum einen auf, dass Information und PR Lignum. es Holz in den letzten Jahren geschafft hat, zum Imageträger zu werden. Paradebeispiel dafür ist der international beachtete www.lignum.ch

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ARCHITEKTUR

TRAUMHAFTE AUSSICHTEN RAHMENLOSE VERGLASUNG von Céline Berger

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Das Emmentaler Familienunternehmen, die Berger Metallbau AG, holt mit seinem rahmenlosen Verglasungssystem swissFineLine die Aussenperspektiven in die Innenräume und ermöglicht einzigartige Aussichten.

Das neue Verwaltungsgebäude mit Produktionstrakt bildet mit dem repräsentativen Showroom eine architektonische Gesamteinheit.

D

er Wunsch nach maximaler Transparenz und grenzenlosem Wohngefühl ist allgegenwärtig. Das national wie international bekannte Verglasungssystem swissFineLine unterstützt die von den meisten Bauherren und Architekten gewünschte Transparenz – ganz nach den Vorbildern eines «Farnsworth House» des bedeutenden Architekten Ludwig Mies van der Rohe.

INNOVATION GROSSGESCHRIEBEN

Fensterfronten, welche vom Boden bis zur Decke reichen, damit man die Aussicht vollumfänglich nutzen kann. Auch bezüglich Wärmedämmung und Energieeffizienz kommt man auf seine Kosten, und punkto Schall-, Einbruch- und Sonnenschutz sind ebenfalls keine Abstriche zu machen.

Mit der Realisierung eines neuen Firmenhauptsitzes und der Einführung eines neuen Fenstersystems hat die Firma innerhalb des letzten Jahres gleich zwei Meilensteine in ihrer Firmengeschichte gelegt. Die neueste Systementwicklung swissFineLine S bietet Ausführungen nach Minergie-P-Standard und ist entsprechend zertifiziert. Element-

Was als ehemaliger Schmiedebetrieb in Langnau im Emmental begann und sich zum erfolgreichen Metallbauunternehmen in vierter Generation entwickelte, ist innerhalb kurzer Zeit zu einem industriellen KMU mit rund 50 Mitarbeitern herangewachsen, welches von den Brüdern Kurt und Hansrudolf Berger geführt wird.

grössen über 20 m2 sind möglich. In Kombination mit dem Antrieb bewegen sich Schiebefenster bis 1 200 kg automatisch und nahezu geräuschlos. Das neue Verwaltungsgebäude mit Produktionstrakt trägt dem kontinuierlichen Wachstum der Firma Rechnung. Die erweiterten Produktionskapazitäten ermöglichen speditivere Abwicklungen für die Produktion des rahmenlosen Verglasungssystems swissFineLine und schaffen Raum zur Entfaltung von Neuentwicklungen. Mit Weitsicht und Engagement geht die Erfolgsgeschichte mit swissFineLineFenstern weiter – vom Emmental in die weite Welt hinaus.

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ARCHITEKTUR

FRANK LLOYD WRIGHT EIN SEITENSPRUNG DER ARCHITEKTUR von Lone K. Halvorsen

Seine Bauwerke sind so berühmt, dass sie sogar als LEGO®-Modelle erhältlich sind.


© Fotos: Andrew Pielage, Frank Lloyd Wright Foundation

ARCHITEKTUR

Taliesin West, Scottsdale, Arizona.

E

r trug stets Anzug und Krawatte  – war immer perfekt gekleidet. Denn schliesslich hätte jederzeit ein Kunde mit einem Auftrag vor der Tür stehen können. Frank Lloyd Wright, einer der grössten Architekten des 20. Jahrhunderts war ohne Frage eine schillernde und interessante Persönlichkeit.

SEINE REFUGIEN 1911 baute Frank Lloyd Wright sein Haus «Taliesin» in Spring Green, Wisconsin. Der Architekt wohnte und arbeitete nicht nur dort, sondern er sah Taliesin auch als eine Art Versuchsobjekt, an dem er immer wieder Neues ausprobieren konnte. 48 Jahre

Avery Architectural & Fine Arts Library, Columbia University, New York).

© The Frank Lloyd Wright Foundation Archives (The Museum of Modern Art,

Mit Frack und Hut stets adrett gekleidet.

lang war Taliesin Frank Lloyd Wrights Zuhause und Arbeitsort in einem. Die Spuren von Frank Lloyd Wright verfolgen Architekturfreunde aus der ganzen Welt bis heute vor allem auch nach Scottsdale, Arizona. Denn dort lässt sich alles über seinen Einfluss, seinen Stil und sein Talent erfahren, an seinem weltweit bekannten und ursprünglich als Winterquartier konzipierten und später als Lehrstätte genutzten Bauwerk «Taliesin West». Mitten in der Sonorawüste, am Fusse der McDowell Mountains, wurde das Gebäude 1937 erbaut. Aus der richtigen Perspektive betrachtet, wirkt das Gebäude wie die Augenbrauen der Berge. Daher der Name Taliesin, was «strahlende Augenbrauen» im Walisischen bedeutet und der Name eines berühmten britischen Barden aus dem 6. Jahrhundert ist. Mr. Wright hatte Taliesin West als Wüstencamp und Schule errichtet. Er lebte und arbeitete hier selbst in den Wintermonaten von 1937 bis zu seinem Tod 1959. Auch einige ausgewählte Schüler durften in Taliesin West wohnen. Heute ist der sehenswerte Baukomplex Sitz der «Frank Lloyd Wright School of Architecture», Hauptquartier von «Taliesin Architect» und zudem ein renommierter Studienort für Architekten aus aller Welt. Wrights Winterresidenz zieht unzählige Besucher aus aller Welt an. So legt Taliesin West ein lebendiges Zeugnis bedeutender Architekturgeschichte ab. Auf den Führungen erfahren Touristen und angehende Architekten alles über das Leben und Wirken des Mannes, der auch das berühmte

«Guggenheim Museum» in New York, Teile des heutigen «Imperial Hotel» in Tokio oder die beeindruckende Residenz «Fallingwater» in Pennsylvania entworfen hat.

«Schon früh in meinem Leben musste ich mich zwischen ehrlicher Arroganz und scheinheiliger Demut entscheiden; ich entschied mich für die Arroganz.» Und sein Einfluss ist auch direkt nahezu überall in Scottsdale zu sehen. Seine Schüler waren an den Entwürfen zahlreicher Hotels der Region beteiligt, und so zeigt sich Mr. Wrights Handschrift zum Beispiel im «Sanctuary on Camelback

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© Fotos: Andrew Pielage, Frank Lloyd Wright Foundation

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Frank Lloyd Wright in Taliesin West 1955.

Mr. Wright hat auch die Inneneinrichtung von Taliesin West gestaltet.

© Fotos: Andrew Pielage, Frank Lloyd Wright Foundation

Mountain Resort and Spa», der «Hyatt Regency Scottsdale Resort & Spa at Gainey Ranch» oder dem «Hotel Valley Ho», das den ganz besonderen Charme Hollywoods der 30er- bis 50er-Jahre versprüht. Mit seinem Schaffen brachte Wright die Auffassung von einer organischen Architektur zum Ausdruck, nach der jedes Gebäude in seiner Skulptur die Umgebung beeinflusst. Gemäss dieser Vorgabe berücksichtigte er natürliche Gegebenheiten wie Licht oder Wind als Gestaltungselemente. Er verabscheute Materialen, die nicht organischer Natur waren. Die nahtlose Verbindung von Natur und Bauwerk lehrte er auch seine Studenten. Im September 2014 feierte in Scottsdale, Arizona, eine weitere der Architekturlegenden Wrights Jubiläum: Das «ASU Gammage», das Audi-

Der Springbrunnen auf dem Anwesen Taliesin West.

torium der Arizona State University (ASU), wurde 50 Jahre jung. Damals bat ihn sein enger Freund, der damalige Präsident der Universität Grady Gammage, eine Idee für eine Aula auf dem Campusgelände zu entwerfen. Wright entschied sich für ein Design, das ursprünglich für ein Opernhaus in Bagdad im Irak geplant war. Im Jahr 1964 wurde es dann eröffnet und 21 Jahre später ins National Register of Historic Places aufgenommen. Das architektonische Meisterwerk wird als letztes Gebäude angesehen, das Wright für die Öffentlichkeit erbaute.

SEINE FRAUEN Als Frank Lloyd Wright 1867 in Wisconsin geboren wurde, kam zugleich einer der meistgefeierten Architekten auf die

Welt. Als er 1959 starb, hinterliess er auf der ganzen Welt ikonische Strukturen, die seine einzigartigen Visionen widerspiegeln. Doch er hinterliess auch das Renommee eines unwiderstehlichen Charmeurs. Frank Lloyd Wright war nicht nur ein exzentrischer Architekt, seine Leidenschaft für die Frauen sorgte zum Teil für grössere Schlagzeilen als seine Bauwerke. Es gab vier grosse Liebesgeschichten in seinem Leben, die über weite Strecken sehr dramatisch verliefen und zum Teil in Tragödien endeten. 1889 heiratete Wright seine erste Ehefrau, Catherine Lee Tobin, und es folgten vier Söhne sowie zwei Töchter. Die Ehe hielt über zwei Jahrzehnte, bevor er seine Frau wegen Mamah Borthwick Cheney verliess, die wiederum unter tragischen Umständen ermordet wurde, bevor er sie


© Fotos: Andrew Pielage, Frank Lloyd Wright Foundation

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Taliesin West by Night.

heiraten konnte. Im November 1922 wurde Wright von seiner ersten Ehefrau Catherine endlich geschieden, und er konnte somit Miriam Noel heiraten, die schon seit acht Jahren seine Gefährtin war. Er hoffte, damit die Spannungen, die zwischen ihm und Miriam entstanden waren, etwas glätten zu können, doch Miriam verliess ihn bereits nach einem halben Jahr. Die schmerzliche letzte Auseinandersetzung begleitete ihn über Jahre, doch das Schicksal brachte Wright in dieser schweren Zeit mit Olgivanna Lazovich Hinzenberg zusammen, die seinem geradezu diabolischen Charme unterlag und seine dritte Ehefrau werden sollte. Der amerikanische Autor T. C. Boyle widmete in dem Buch «Die Frauen» kunstvoll die erotischen Eroberungen von Wright. Aus der Perspektive eines fiktiven

Architekturstudenten, dem Japaner Sato Tadashi, nimmt Boyle das Liebesleben von Wright in den Blick. Wright nimmt sich, was er zu denken braucht, und so geniesst er nicht gerade eine hohe moralische Reputation. Wenngleich die Gesichte von Tadashi überaus erhellend ist, denn er zeigt auf, dass nicht nur die Frauen dem Kult von Frank Lloyd Wright unterlagen. Er war ein Genie, der es verstand, die Leute mit seiner Energie anzustecken. Vieler seiner Schüler haben ihm zum Teil über Jahrzehnte ergeben gedient. Junge begabte Architekten erhielten gegen Kost und Logis und für ein monatliches Schulgeld die Möglichkeit, dem Meister zur Hand zu gehen. Neben architektonischen Entwürfen auszuarbeiten, wurde der Garten gepflegt, Holz gehackt und auch gelegentlich der

Hausherr chauffiert. Nur die sexuellen Beziehungen zwischen den Stipendiaten und Stipendiatinnen waren strengst untersagt. Wenn schon der Ruf des Hausherrn in Mitleidenschaft gezogen war, sollte doch zumindest die Keuschheit des Personals eingehalten werden.

LONE K. HALVORSEN ist freie Redaktorin. www.franklloydwright.org


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KULINARISCHER GENUSS AM RING DIE KUNST DES ETWAS ANDEREN GRILLENS Interview mit Andreas Reichlin von Georg Lutz

Die Ortschaft Immensee am Zugersee verströmt die Idylle, die man klassischerweise mit der Innerschweiz verbindet. An der Seepromenade von Immensee kann man sich aber noch wunderbar erholen. Der alte Lebensstil atmet durch die Gassen. Vor einem Atelier liegen Stahlschüsseln, die wie kleine Ufos aussehen, als wären sie letzte Nacht vom See her an Land gespült worden. Hier sind wir richtig, bei Andreas Reichlin, dem Schöpfer des Feuerrings. Beim Feuerring geht es um eine neue Kultur des Grillens, Kommunizierens und Geniessens. Dabei wird eine ganz alte Geschichte erzählt. Seit der Steinzeit sitzen wir um das Feuer und vergessen den Alltag des Überlebenskampfes und spüren unsere Sinne bei Gespräch, Trinken und Essen.

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Spezielle handwerkliche Fähigkeiten und erstklassige Materialien machen den Feuerring zu einem Qualitätsprodukt.

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angen wir mit den nüchternen technischen Aspekten an: Wie ist der Feuerring aufgebaut und was macht seine Qualität aus? Wir garantieren ein Erbstück. Das fängt mit dem Material an. Der Ring ist aus herkömmlichem Stahl, für die Schale braucht es eine spezielle Legierung. Durch diese Legierung reisst das Material nicht. Für jede angebotene Feuerring-Form wurde ein Holzkern designt und gedrechselt. Über diesen Holzkern wird der Stahl in kaltem Zustand gedrückt. Das bedarf spezieller handwerklicher Fähigkeiten. Schale und Ring werden dann zu einer Form verschweisst. Das ist bei den anfallenden Temperaturunterschieden wichtig? Ja, den Unterschied sieht man oft bei günstigen Nachbauten. Hier liegt das Material einfach auf. Wenn der Stahl heiss wird, dehnt er sich aus und sucht seinen Weg – da muss man mit Verformungen rechnen. Einem Feuerring kann die extreme Hitze nichts anhaben – er behält seine Form und wird sogar mit den Jahren immer schöner. Man sieht keine Schweissnähte und hat das Gefühl, er sei aus einem Guss. Was ist beim Thema Design der zentrale Punkt? Das Verhältnis von Form und Raum. Es ist schade, wenn die Form zu gross wirkt und

den Raum quetscht. Umgekehrt darf die Form nicht zu klein sein und optisch untergehen. Das ist immer eine Gratwanderung, um zur passenden Lösung zu kommen. Daher gibt es den Feuerring ja auch in unterschiedlichen Grössen – da findet sich für jeden Garten die richtige Form. Daher haben wir auch Kunden bei Hotels, Restaurants und Unternehmen. Kommen wir zum praktischen Gebrauch. Wie pflegt man den Feuerring?

«Mit dem Feuerring ist ein schonendes Grillieren möglich.» Je mehr man den Feuerring benutzt. Durch die Nutzung wird der Grillring geölt und kann so nicht korrodieren. Das ist das Prinzip einer Gusspfanne. Wenn Sie diese nicht nutzen, rostet sie. Zum Reinigen und Pflegen des Feuerrings benötigt man nur Stahlspachtel, Stahlbesen und etwas Speiseöl. Jetzt entzünden wir das Feuer. Sie machen es mit Holz. Grillieren braucht Glut. Wie ist das beim Feuerring?

Wir lieben das offene Feuer, da liegt der zentrale Unterschied zum Holzkohlengrill. Man grilliert neben einer lodernden Flamme. Nach ungefähr 40 Minuten anfeuern kann man mit dem Grillieren beginnen. Wir verwenden gerne gut abgelagertes Buchenholz. Der Mittelpunkt beim Kommunizieren und Essen ist hier das Feuer. Ein Bild, das uns seit der Steinzeit begleitet. Da kommen ja viele Sinne zusammen. Hat das auch mit der Grundidee zu tun? Wie ist der Feuerring geboren? Grillieren über dem Grillrost habe ich einfach nicht vertragen. Mein Geschmack und mein Magen sind sensibel. Sie wollten sich selbst schonenderes Grillieren ermöglichen? Ja, ich habe nach einem Verfahren gesucht, mir dies zu ermöglichen, und bin so nach vielen Versuchen auf diese Form gekommen. Gibt es noch weitere Gründe? Es hat mich gestört, dass üblicherweise die Männer mit einem Bier um den Grill herumstehen und auf die ideale Glut warten und dann nur relativ kurze Zeitfenster zum Grillieren bestehen. Derweil sind die Frauen in der Küche und bereiten alles vor. Beim Feuerring bleibt man zusammen und geniesst die schönen Frauen und

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Das offene Feuer: Es ist ein Kommunikationsmittelpunkt seit der Steinzeit.

die besser gelaunten Männer um den Feuerring herum. Die Zubereitung und das Grillieren gehen hier Hand in Hand. Da sind wir wieder beim klassischen Kommunikationsmittelpunkt. Das übliche Grillieren ist auf die Funktion beschränkt, und Kommunikation und Emotion finden woanders statt. Die Geselligkeit ist mir ein wesentliches Moment. Grillieren macht hier viel mehr Spass. Man sitzt im Kreis um den Feuerring. Im Sommer ist der Kreis grösser. Im Winter wird der Kreis kleiner, weil man die Wärme sucht. Beim Feuerring gibt es daher keine Hochsaison im Sommer, die haben wir das ganze Jahr über. Üblicherweise haben Steak, Fisch oder Poulet unterschiedliche Anforderungen bei der Zubereitung am Grill. Auch bei Kartoffeln oder Gemüse gibt es Unter-

schiede. Wie werden diese Herausforderungen beim Feuerring gelöst? Durch die verschiedenen Temperaturzonen: Innen am Ring liegt die Temperatur bei zirka 300 Grad, aussen beträgt sie ungefähr die Hälfte. Zudem nutzen wir gerne Eichenbrettchen. Das Fleisch liegt dann nach dem Anbraten auf dem Brett und kann von einem zweiten Brett bedeckt werden. Die Temperatur liegt darunter bei etwa 80  Grad  – das ist Niedergartemperatur. Jetzt hören Sie sich an wie ein Vertreter der Slow-Food-Bewegung? Warum nicht – Zeit ist ja ein wertvoller Faktor geworden: Es geht mir in erster Linie aber um die Qualität bei der Zubereitung. Kulinarische Köstlichkeiten brauchen einfach ihre Zeit. Mit dem Feuerring ist ein schonendes Grillieren möglich. Man legt alles auf die Stahlfläche, die mit Öl beträufelt wird. Alu oder andere künstliche Hilfs-

mittel kommen nicht auf den Feuerring. Und dann geniesst man die Garzeit, bei einem feinen Glas Wein, mit seinen Gästen. So bekommen wir kein ausgetrocknetes Putenfleisch oder verbrannte Steaks, wie wir dies vom üblichen Grill kennen? Genau, man kann eigentlich wenig falsch machen, das Grillieren mit dem Feuerring ist quasi selbsterklärend und damit auch einfacher als bei anderen Grilliertypen, bei denen man gern den richtigen Zeitpunkt verpasst. Wagen Sie Ihre Philosophie in einem Satz zusammenzufassen? Klar: «Geselligkeit und Kulinarik um eine ästhetische Form geniessen und daraus kreative Kraft schöpfen» – das ist meine Lebensphilosophie, die ich mit dem Feuerring weitergeben darf. Das ist eine wundervolle Lebensaufgabe.

Feuerring  |  Tieftalweg 3  |  CH-6405 Immensee  |  Tel. +41 (0)41 850 70 58  |  www.feuerring.ch

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LEBEN IM GARTEN 16.– 20. MÄRZ MESSE ZÜRICH

16 : DS 20 TREN RNE MODE ANTIK M ENR O GA R T & RKE K S S TA N C U R E AU S D L A NZ ÄRPF T I L O S

Tauchen Sie in einzigartige Gartenwelten ein und erleben Sie diese Saison moderne Interpretationen der Gartenromantik sowie raffinierte Inszenierungen von Solitärpflanzen. An der Giardina präsentieren die bedeutendsten Anbieter der Branche neue Produkte, kreative Lösungen und die kommenden Trends in der Gestaltung von Gärten, Terrassen und Balkonen. www.giardina.ch


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SCHNITTZEITPUNKTE Ein Herbstschnitt sollte sich darauf beschränken, Schäden durch Windbruch oder Schneelast vorzubeugen. Der richtige Rückschnitt erfolgt erst während der Winterzeit oder im zeitigen Frühjahr bei nicht zu tiefen Temperaturen. Frühlingsblühende Gehölze wie Forsythien werden von Vorteil direkt nach der Blütezeit geschnitten. So kann der volle Blütenflor genossen werden.

NEUTRIEBBILDUNG Werden gewisse Gartengehölze nicht kontinuierlich zur Neutriebbildung angeregt, neigen sie rasch zum Vergreisen. Etwa so, wie wir Menschen durch regelmässige Bewegung unsere Muskeln fortlaufend stärken sollten. So gesehen, ist der Gehölzschnitt eine Form des Pflanzensports, der nicht nur die Gehölze, sondern auch den Gartenfreund fit hält.

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WINTERARBEIT IM GARTEN AUF DEN RICHTIGEN SCHNITT KOMMT ES AN von Felix Käppeli

Mit dem richtigen Winterschnitt kann der Gartenfachmann nicht nur Form und Grösse des Gehölzes beeinflussen, sondern auch die Bildung neuer Triebe anregen. Im nächsten Frühjahr wird dies dann sichtbar. Das wiederum kräftigt die Pflanze und hält sie gesund. Worauf es beim richtigen Schnitt ankommt, lesen Sie im nachfolgenden Beitrag.

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ft werden Gärtner von ihren Kunden mit Fragen rund um den Baumschnitt konfrontiert: Welche Bäume müssen wann und wie geschnitten werden? Warum ist der Baumschnitt wichtig? In der Natur wachsen Bäume ja auch ohne Rückschnitt! Des Gärtners Antwort: Doch, der Baumschnitt ist äusserst wichtig – und die Begründung dazu ist einleuchtend: Ziele wie schöne Gehölzformen oder guten Fruchtertrag erreichen wir nur mit regelmässigem, korrektem Schnitt. Fruchtqualität, Gesunderhaltung und Vitalität des Baumes sind die positiven Auswirkungen des jährlichen Winterschnittes. Nach dem wichtigsten Gartenwerkzeug befragt, nennt der überwiegende Teil der Gartenbesitzer die Gartenschere. Kein Zufall, denn das Schneiden gehört als Pflege- und Gestaltungsmassnahme zu den wichtigsten Tätigkeiten im eigenen Garten. Im Gegensatz zum Haarschnitt geht es beim Pflanzenschnitt nicht vorrangig um die Längenregulierung, sondern um die Beeinflussung des Wuchsverhaltens. Schnittziele sind beispielsweise, Blüten- und Fruchtreichtum zu erhöhen oder eine Vergreisung der Gehölze zu verhindern oder einfach nur bestimmte Pflan-

zenformen wie Hecken und Pyramiden zu erhalten oder gross gewordene Gehölze in Schranken zu weisen.

GEWUSST WIE Gehölze sind aber Individualisten, wie wir Menschen auch, und deshalb sollte nicht jedes Gehölz gleichermassen geschnitten werden. Es gibt dabei eine Gruppe von Gehölzen, die einen Schnitt schlecht erträgt. Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens bilden gewisse Gehölze aus dem alten Holz keine Neutriebe mehr oder zumindest nur sehr mangelhaft. Dadurch ist die Regeneration nach dem Schnitt schlecht. Zweitens können verschiedene Gehölze als «Solitärgehölze» bezeichnet werden. Sie haben alle einen spezifischen Wuchs, der in der Regel mit dem Alter immer arttypischer und damit für die Augen des Betrachters immer schöner wird. Mit einem Schnitt, auch bei einem «sanften Profischnitt», wird dieser arttypische Wuchs derart verändert, dass er viele Jahre sichtbar bleibt, wenn nicht gar für immer. Einige Gehölze hingegen werden oft und stark geschnitten  – dort gilt die Regel «starker Schnitt, starker Wuchs». Andere wiederum werden zwar regelmässig, aber nur zurückhaltend geschnitten. Je-

der kennt wohl den Anblick von Bäumen, die nicht fachmännisch und viel zu stark geschnitten wurden oder grosse Stammwunden aufweisen, die nicht gut verheilt sind.

FEHLER MIT COIFFEURSCHNITT Ein häufiger Fehler ist das Schneiden «à la Coiffeur». Bei dieser Schnittart werden jeweils nur die Spitzen der Äste und kleine Triebteile entfernt. Das mag auf den ersten Blick attraktiv aussehen, ist aber auf die Dauer kontraproduktiv. Mit dieser Schnittart reagiert das Gehölz mit unzähligen Neuaustrieben im oberen Teil. Das Resultat ist eine Verkahlung der Basis und ein Dickicht im oberen Bereich. Kurz gesagt: ein «Besenwuchs» mit wenig Blüten. Im Zweifel ist es daher immer wichtig, einen Fachmann zu befragen.

FELIX KÄPPELI ist verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit bei Jardin Suisse. www.jardinsuisse.ch

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Mit dem Blick von innen nach aussen mithilfe von Licht spielen.

BEZAUBERNDE KUNST LICHT IM GARTEN von Benjamin Uhlmann

Auch bei der Gartengestaltung gilt es, schon in der Planungsphase das Thema Licht mit einzubeziehen. Professionelle Beratung kann dann die vollen Potenziale zur Geltung bringen.

B

ei einer gelungenen Gartenbeleuchtung sind das Konzept und ein Ausleuchten des Gartens wichtige Bestandteile der Arbeit. Bei Nacht werden verschiedene Lampen probeweise aufgestellt, um den Garten in die «vierte Dimension» zu stellen. So gibt es zum Beispiel Farbfilter, Kalt- und Warmlicht, gedimmtes Licht und starke Strahler. Die Empfindung bei Licht ist nach unserer Erkenntnis sehr unterschiedlich. Wichtig ist auf jeden Fall, dass zuerst probiert wird, den Lichtkörper unsichtbar zu machen. Nicht der Lichtkörper ist das Zentrale, sondern die Wirkung des beleuchteten Gartens. Dazu gehören Töpfe, Pflanzen, Wasserelemente, wie ein Wasserfall oder Brunnen, und Fassaden.

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Bei den Lichtkörpern in der Gartenbeleuchtung stehen heute zunehmend stromsparende LED-Lampen im Vordergrund, die mit einer Steuerung unendlich viele Farben zur Auswahl haben. So kann der Garten bei einem Anlass oder einer Gartenparty in unterschiedliche Atmosphären getaucht werden. Bei einer Kinderparty darf es bunt sein, hingegen sollten bei einem Dinner die Farben lieber dezent wirken. Da der Garten in den meisten Fällen wenig Mauern und Decken hat, reflektiert sich das Licht in einer ständig veränderten Natur. Mit dem Licht im Garten wird eine komplett andere Atmosphäre geschaffen.

Bei den Anfragen im Herbst geht es um die Installation von Lampen, die die Kunden im Winter nicht in ein schwarzes Loch sehen lassen. So wird zum Beispiel ein japanischer Hartriegel mit einer Lichtlösung zum Kunstobjekt umgestaltet.

INDIREKT IST BESSER Die Konzeptionen sollten Jahreszeiten, Architektur und Grösse des Gartens berücksichtigen. Das heisst, der Garten sieht anders aus, wenn er mit Schnee bedeckt ist oder wenn ein Wasserbecken im Winter gefriert. Lichter können hier die natürlichen Aussagen verstärken. In ähnlicher Form unterstützt das Licht auch die Architektur eines Hauses und verbindet den


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Decken und Vorhängen im Innenbereich entstehen. Bänke, Holzdecks auf Dachterrassen und Wasserkanäle können mit Lichtschlangen unterleuchtet und dezent hervorgehoben werden.

Grosse Pflanzeninseln auf der Terrasse durch Licht akzentuieren.

Garten mit dem Haus. Die Grösse eines Gartens spielt bei der Beleuchtung eine zentrale Rolle. Kleine Lichtkörper in einer grosszügigen Gartenanlage gehen oft verloren, und es sieht dann schlecht dekoriert aus. Bei zu viel Licht in einem kleinen Garten fehlt die Wirkung des SchattenLicht-Spiels. Aus diesem Grund ist meist indirekte Beleuchtung in einem Garten die bessere Lösung.

EFFEKTE AUSLÖSEN Der Blick vom Wohnraum in einen beleuchteten Garten ist genauso wichtig wie vom Gartensitzplatz aus. Das Spiegeln der Fensterscheiben kann so durchbrochen werden. Verschnörkelte Gartenlaternen, die mit Strom versorgt werden, wirken überholt und abgestanden. Ein Konzept hat nichts mit Dekoration zu tun. Beides sollte aufeinander ergänzend wirken. Dazu ein Beispiel: Die Gartenbeleuchtung kann gedimmt werden, damit die Kerzen oder die Laternen mehr zur Geltung kommen. Das Ganze passiert heute über eine Steuerung, die über das Smartphone bedient werden kann. Interessante Effekte kann man erzielen, wenn der Benutzer das Licht mit dem Wasser in Verbindung bringt. So kann zum Beispiel ein interessantes Muster an

Die Faszination, den Elementen nahe zu sein, kann bei einer Lichtkonzeption unterstützend wirken. Die Schattenseiten der Pflanzenobjekte und der Architektur sind dabei genauso wichtig. Fehler können viele gemacht werden. Wenn zu viele Lichtkörper im Garten aufgestellt werden, sieht er aus wie ein beleuchtetes Fussballfeld ohne Spieler. Gräser und Bäume vor einer Fassade zu platzieren und anzuleuchten, erzielt eine geheimnisvolle Wirkung, wenn der Schatten eine grosse Rolle spielt. Bei der Gartenplanung sollte zudem berücksichtigt werden, wie der Tagesablauf des Kunden aussieht; wo und wann will er die Zeitung lesen, wann im Liegestuhl relaxen, wann schwimmen oder wann er speisen will. Bei einer Lounge benötigt es eine andere Beleuchtung als zum Beispiel bei einem Esstisch. Bei einem Pool braucht es eine zurückhaltende Beleuchtung, damit beim Nachtbad das Wasser nicht durch die Oberfläche blendet, sondern beruhigend wirkt. Der Esstisch kann auch unter einen grossen Baum gestellt und die Lampen an einem Ast befestigt werden. Unter dem Baum entsteht somit ein stimmungsvoller Raum im Freien.

Architektonische Aussagen verstärken.

PRAKTISCHE TIPPS Wer beim Bau eines Gartens rechtzeitig einen Lichtplaner mit einbezieht, kann als Kunde zum Beispiel die Lampen an der richtigen Stelle und im genauen Winkel in eine Betonwand integrieren. So sind die Leitungen geschützt und am Schluss nicht sichtbar. Bevor der Garten umgebaut wird, sollte ein Plan erstellt werden, wo die Lichtkörper in etwa installiert sein sollen. Wenn die Leitungen eingezogen sind, muss darauf geachtet werden, dass sie mindestens 60 Zentimeter im Boden verlaufen. Wichtig ist, dass sie nicht unter gross geplanten Bäumen und Sträuchern verlaufen, da der Ballen des Baums oft mehr als 60 Zentimeter misst. Eingänge und Zufahrten werden im Gegensatz zur Beleuchtung im Garten stärker betont. Es gibt nichts Mühsameres, als wenn es von der Strasse zum Eingang zu dunkel ist und allfällige Hindernisse nicht gesehen werden. Nummernschilder, Briefkasten und

Treppen werden dank guter Beleuchtung ersichtlich. Auch ungebetene Gäste sind dann eher abgeschreckt. Auch beim Thema Weihnachtsbeleuchtung ist es vorteilhaft, Leitungen vorzeitig zu ziehen, da es im Aussenbereich Nagetiere gibt, die Kabelrollen und herumliegende Kabel zerstören. Es macht durchaus Sinn, das Kabel für die Weihnachtsbeleuchtung durch ein im Boden verlegtes Leerrohr zu schützen.

BENJAMIN UHLMANN ist Geschäftsführer der Gartenkultur GmbH. www.gartenkultur.info

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SIE KÖNNEN VIEL MEHR SWIMMINGPOOLS AUS BETON Interview mit Fabio Tononi von Georg Lutz

Beton ist ein vielseitiges Baumaterial. Er kann auch unsere Freizeitwelten bereichern. Swimmingpools aus vorgefertigten Betonelementen ermöglichen ein natürliches und nachhaltiges Badevergnügen und entsprechen höchsten ästhetischen Ansprüchen.

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wimmingpools aus Beton sind eine der neusten Entwicklungen für private Wellnessoasen. Ein solcher Swimmingpool muss höchsten Anforderungen genügen. Warum setzen Sie auf Beton, und wo liegt der besondere Vorteil des Betons – auch im Vergleich zu anderen Materialien? Die Ausführung aus Betonelementen bringt eine Vielzahl von vorzüglichen Eigenschaften mit sich. Nebst ästhetischen Vorteilen ist Beton massiv und beständig. Er kommt mit den beigemengten Wassererhaltungsmitteln wie Chlor, Salz und anderen Reinigungsmitteln gut klar. Gegen mechanische Beschädigungen ist er im Vergleich zu anderen Materialien vielfach resistenter. Das Material ist darüber hinaus absolut unterhaltsarm und witterungsbeständig. Der Pool muss lediglich zweimal im Jahr beim Ablassen des Wassers mit einem Hochdruckreiniger gesäubert werden. Eine weitere Pflege ist nicht

notwendig, denn Beton ist überaus pflegeleicht. Dabei lassen sich aus Beton alle gängigen Pool-Varianten wie zum Beispiel ein Pool mit Überlaufvorrichtung herstellen. Auch die Oberfläche des Betons lässt sich angenehm gestalten. Durch die ausgeklügelten Produktionsverfahren sind alle Oberflächen absolut glatt und deshalb sehr fein. Sie arbeiten mit Elementen aus Beton. Wie bekommen Sie beispielsweise eine ausreichende Dichtigkeit hin? Im Grunde genommen ist Beton an sich schon ein dicht verarbeitetes Material. Im Rahmen des Herstellungsprozesses werden die einzelnen Elemente durch die flächige Produktion verdichtet. Zudem sind die Elemente stets mehr als 25 Zentimeter dick. Dies garantiert eine dichte und absolut wasserundurchlässige Oberfläche. Und was ist mit den Fugen? Die Fugen sind kraftschlüssig miteinander verbunden. Spezielle Dichtungsmittel sorgen dafür. Im äusseren Bereich werden die Fugen mit einem dauerelastischen Fugenband verklebt, welches nach Vollendung des Swimmingpools nicht mehr sichtbar ist. Was bedeutet dies für die Lebensdauer eines Beton-Swimmingpools? Wir rechnen mit 50 Jahren bestem Badevergnügen für unsere Kunden. Beim Thema Beton und Optik bestehen vermutlich einige negative Vorurteile?

Fabio Tononi ist Verkaufsleiter der saw spannbetonwerk ag.

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Ja, aber nur bei Personen, die noch nie einen Swimmingpool aus Betonelementen

gesehen haben. Die Strukturen des Betons in Kombination mit Wasser wirken nämlich überaus natürlich und erwecken den Anschein eines klaren Bergsees. Es entsteht eine Ästhetik höchster Vitalität. Viele unserer Kunden bestätigen, dass sie diese Optik sehr beeindruckt hat. Dies ist wirklich beeindruckend. Nebst ästhetischen Vorstellungen haben Kunden unterschiedliche Wünsche, zum Beispiel betreffend der Grösse und Form des Swimmingpools. Welche Lösungen bieten Sie hierzu an? Es gibt bei uns keine Standardpools. Kundenwunsch-orientierte Formen und Grössen sind bei uns üblich. Ich kann nur betonen: Es handelt sich bei jedem Betonelement-Pool um ein individuell geplantes Unikat. Dazu schauen wir uns die Situation vor Ort genau an und erarbeiten gemeinsam mit den Kunden eine passende Lösung. Dabei ist es wichtig, dass wir die Gesamtdimension des Pools definieren. Die Aufteilung der Einzelteile wird meist durch den Standort und die daraus resultierenden Montagemöglichkeiten beeinflusst. Beim Bau von herkömmlichen Swimmingpools können unterschiedliche Produkte und Installationen eingebaut werden. Wie stellt sich dies bei einem Pool aus Betonelementen dar? Wir arbeiten mit einem fachmännischen Pool-Techniklieferanten zusammen. Auch hier beziehen wir unsere Kunden mit ihren Vorstellungen in den Planungsprozess ein. Es geht dabei meist um Wünsche bezüglich Installationen wie Licht, Düsen und Abdeckungen. Alle vom Kunden gewünschten Produkte können dabei von unseren


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Pool-Techniklieferanten in hochwertiger Qualität geliefert und direkt im Werk während der Fertigung der Elemente miteingebaut werden. Das Baden in älteren Pools verursacht oft brennende und gerötete Augen. Wie sieht es bezüglich der Wasseraufbereitungsmöglichkeiten beim Betonelement-Pool aus? Die Zeiten geröteter Augen sind vorbei. Filter und Aufbereitungsanlagen sind heute auf einem ganz anderen technischen Niveau. Meist kommen sie mit nur sehr wenigen Zusatzstoffen wie Chlor aus. Daneben bestehen alternative Aufbereitungsmittel oder die Variante einer Ausführung als Solepool, will heissen mit Salzwasser. Sie bieten als einzige Unternehmung weltweit Whirlpools aus Beton an. Was ist das Besondere an diesem Produkt? Sie sagen es richtig: Der Beton-Whirlpool Hotstone ist weltweit einzigartig. Er entstand als Reaktion auf gestalterisch wenig ansprechende Whirlpools aus Plastik. Durch die Entwicklung in Kooperation mit einem Architekturbüro genügt er in seiner Gestaltung höchsten ästhetischen Ansprüchen. Dabei kann der Hotstone sowohl als monolithischer Betonkubus frei platziert als auch in das Erdreich eingelassen werden. Selbstverständlich kann er mit beliebigen Installationen ausgerüstet und darüber hinaus auch in verschiedenen Betonfarben gefertigt werden. Beton als ästhetisches Stilmittel und überzeugende technische Lösung. Die natürliche Ausstrahlung von Beton.

Der Betonpool steht mit der Betonfassade im harmonischen Zusammenspiel.

Die Pool-Landschaft hat sich in den letzten Jahren stark ausdifferenziert. Es gibt biologische Pools, Schwimmteiche und weitere Modifikationen. Wie positionieren Sie sich in diesem aufgefächerten Markt? Unsere Produkte sprechen Kunden an, die grossen Wert auf eine puristische, doch lebendige Ästhetik, auf Dauerhaftigkeit und eine entsprechende Funktionalität stellen. Dabei bemühen wir uns auch ausgefallene Kundenwünsche zu erfüllen, denn jeder unsere Swimmingpools ist einzigartig. Wir sehen uns folglich als idealer Partner für Kunden mit hohen Ansprüchen.

saw gruppe  |  Nöllenstrasse 19  |  CH-9443 Widnau  |  Tel. +41 (0)71 727 77 11  |  info@saw.ch  |  www.saw.ch

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EINE FRAGE DES LEBENSSTILS TERRASSENGESTALTUNG FÜR GENIESSER von Tobias Franzke

Gut geplant ist halb gewonnen – die langfristig erfolgreiche Gestaltung eines Aussenwohnraumes beruht auf aktivem Zuhören des Planers und einer gehörigen Portion Erfahrung, die dann in der Praxis umgesetzt werden kann.

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eige mir Deine Wohnung, und ich sage Dir, wer Du bist. Was Innenarchitekten und Wohnpsychologen für das Gebäudeinnere beanspruchen, gilt auch für die unmittelbare Umgebung des Wohnraumes. Die stimmig gestaltete Terrasse ist für viele ein bedeutender Bereich des privaten Domizils und Ausdruck des individuellen Lebensstils. Während sich im Innenraum Wandfarben und Bodenbeläge, Einrichtung und Dekoration lediglich dem persönlichen Geschmack und einer gewissen Funktionalität unterordnen müssen, unterliegt die Planung eines Aussenwohnraumes weitaus komplexeren Regeln. Das lebendige Grün als wichtigste Komponente wird nur dann zum Genuss, wenn sich die Pflanzen wirklich wohlfühlen. Es ist das

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sprichwörtlich blühende Leben, welches die Terrasse zu einer Quelle der Energie und Entspannungszone werden lässt. Damit die Bepflanzung dauerhaft gedeiht, sind eine sorgfältige Pflanzenauswahl und ein grosser Erfahrungsschatz in diesem Spezialgebiet nötig. Mit der Gestaltung eines herkömmlichen Gartens hat die Terrassenbepflanzung nicht viel zu tun. Die Pflanzen sind in der Höhe Extrembedingungen ausgesetzt, die ihresgleichen suchen. Nicht nur die Wetterkapriolen sind auf einer Terrasse sehr ausgeprägt, die grünen Protagonisten müssen zudem Zeit ihres Lebens statt mit gewachsenem Boden mit den Beschränkungen eines Gefässes vorliebnehmen. Diese Voraussetzungen tolerieren bei Weitem nicht alle Gartenbewohner.

ZIELE NACHHALTIG ERREICHEN Bevor konkrete Pflanzenarten zur Auswahl kommen, gilt es, die Bedürfnisse der Bauherren genau zu erfassen. Welchen Nutzen versprechen sich die Eigentümer? Den Essplatz im Freien? Loungemöbel und Sonnenliegen? Ein Sichtschutz zum Nachbarn? Vielfältige Wünsche und Ansprüche werden im regen Austausch mit dem Gestalter zusammengetragen. Im Rahmen der architektonischen Gegebenheiten entsteht eine erste Raumaufteilung. Durch eine wohlüberlegte Nutzung der Sichtachsen eröffnen sich je nach Standort auf der Terrasse oder im Innenraum verschiedene Blickwinkel. So erschliesst sich der Aussenwohnraum nicht auf den ersten Blick, und erst der Streifzug durch


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die Wohnung eröffnet spannende Ausblicke. Mit der Praxistauglichkeit stets im Auge, entsteht ein massgefertigter Aussenwohnraum, der die Wohnung über die Glasfront hinaus erweitert und den Besitzern die gewünschten Perspektiven und Freiräume bietet.

PFLANZEN- UND GEFÄSSWAHL Hat die sinnvolle Aufteilung Gestalt angenommen, geht es an die Auswahl geeigneter Pflanzen. Die Wirkung unterschiedlicher Blattfarben und Strukturen, verschiedener Wuchsformen und Erscheinungsbilder lässt sich am besten am lebenden Objekt beurteilen. Der Rundgang durch die Baumschule wird zum beeindruckenden Erlebnis, und besonders ausdrucksstarke Charakterpflanzen können direkt bestimmt und ausgewählt werden. Der Planer hat die Ansprüche der Pflanzen stets im Blick, und die Bewohner können sich voll auf die optischen Vor-

züge und den favorisierten Stil konzentrieren. Einen beträchtlichen Teil zum Gesamtbild tragen die Pflanzgefässe bei. Die Materialien müssen einerseits dauerhaft haltbar sein, zum anderen aber auch den Geschmack der Besitzer treffen. Wirklich durchdachte Gefässlinien bieten mit professioneller Installation sogar Möglichkeiten zur unsichtbaren Pflanzenbewässerung. Gefässgrössen und -formen können spannend kombiniert werden und sind auf die Bedürfnisse der Pflanzen abzustimmen. Wird das einmal gewählte Gefässmaterial durchgehend verwendet, entsteht ein stimmiges Endergebnis wie aus einem Guss.

SPANNENDE EFFEKTE Die grosszügige Terrassenfläche bietet in den Sommermonaten Ferienstimmung im Freiluftzimmer. Ein durchdachtes Design erweitert den Nutzen der Terrasse aber auch auf die Wintermonate. Immergrüne

und Laub abwerfende Pflanzen werden so aufeinander abgestimmt, dass auch in der kalten Jahreszeit ein ansprechendes Ensemble erhalten bleibt. Bei früh einsetzender Dämmerung machen sich Beleuchtungsakzente mit WarmlichtLEDs besonders bezahlt. Dank effektvoll in Szene gesetzter Leitpflanzen wird die Terrassenlandschaft auch am Abend erlebbar, und die eindrucksvollen Charakterpflanzen treten aus der Dunkelheit hervor. Gerade wenn wir das Frühjahr wieder herbeisehnen, hebt das lebendige Grün auf der winterlichen Terrasse die Stimmung. Bald machen sich die ersten Vorboten bemerkbar. Nicht mehr lange und der Frühling wird mit voller Kraft Einzug halten. Jetzt ist es höchste Zeit, ein fundiertes Terrassenkonzept anzugehen, damit rechtzeitig zur Sommersaison der Traum vom dauerhaft stimmigen Aussenwohnraum Wirklichkeit wird.

Silvedes AG  |  CH-8311 Brütten  |  Tel. +41 (0)52 355 01 02  |  www.silvedes.ch

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Andreas Richner leitet die Ribag Licht AG.

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BUSINESS PORTRAIT


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LICHT AUF HÖCHSTEM NIVEAU DESIGN, INNOVATION UND SIMPLIZITÄT AUS DER SCHWEIZ von Georg Lutz

Die Schweizer Firma Ribag Licht AG verbindet seit 20 Jahren innovatives Licht, preisgekröntes Design und hochwertige Architektur zu einer gelungenen Mélange. Nur so kann sie auch den Standort in der Schweiz halten. In ihrem Jubiläumsjahr eröffnete die Ribag Licht AG an ihrem Firmensitz die neue LIGHT GALLERY. Wir waren im Oktober letzten Jahres vor Ort.

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er vom Bahnhof Olten zum Standort der Firma Ribag Licht AG in Safenwil fährt und den kürzeren Weg wählt, muss über eine Hügelkette fahren und kommt an sehr unterschiedlichen Businesslandschaften vorbei, die die Volkswirtschaft der Schweiz im ländlichen Raum prägen. Auf der einen Seite kommt man an landwirtschaftlichen Betrieben vorbei, die hoch subventioniert sind. In den letzten Jahren hat es einige Veränderungen gegeben, was die Richtung der Subventionsströme betrifft. Ohne Frage ist es sinnvoller, dass Landwirte für von ihnen erbrachte gemeinwirtschaftliche Leistungen wie die Landschaftspflege via Direktzahlungen entschädigt werden, als durch Marktstützungsmassnahmen und Inputsubventionen die Überproduktion zu fördern. Allerdings verhindert die Bauernlobby parteienübergreifend in Bern eine weitere Debatte, wie solch eine teure Landwirtschaftspolitik in der Zukunft noch zu rechtfertigen ist. Auf der anderen Seite sieht man Gewerbebetriebe, die im internationalen Wettbewerb stehen und seit einem Jahr nach der Aufhebung der Währungsbindung durch die Zentralbank unter einem noch härteren Innovationsdruck stehen. Dazu gehört auch der Lichtproduzent Ribag Licht AG. Der Markt um die spannenden Lichtlösungen ist hart umkämpft. Die berühmt-berüchtigten asiatischen Anbieter haben schon grosse Namen an den Rand ihrer Existenz gebracht. Zum Beispiel Osram. Der Börsenstart vor einigen Jahren lieferte kein Feuerwerk ab, sondern dimmte wie eine alte Glühbirne

mit zehn Watt Leistung vor sich hin. Im Jahr 2015 kursierten über die SiemensTochter Zerschlagungspläne, und Standorte wurden infrage gestellt. Da stellt sich dann die naheliegende Frage, wie kann ein kleinerer Anbieter im Hochpreisland Schweiz das besser machen? Organisatorisch gleicht der Leuchtmittelanbieter vielen anderen KMU in der Schweiz. Man findet kaum mehr klassische Fabriken, sondern Manufakturen, die aber mit neusten Technologien arbeiten. Viele Komponenten werden vom Weltmarkt bezogen und dann vor Ort zusammengestellt. In Safenwil setzen die Verantwortliche auf Licht in seiner schönsten Form, kombiniert mit fortschrittlichster OLED- und LEDTechnologie und vereint mit ausgeprägter Leuchtenästhetik: Das ist RIBAG. Für Andreas Richner, den Firmeninhaber der Ribag Licht AG, kann man «Licht nicht nur mit dem Luxmeter messen». Neben der Technologie müssen die anderen Komponenten ebenfalls stimmen. Für das Schweizer Unternehmen ist Licht zudem eine bedeutende Komponente der Architektur. So setzt sich RIBAG seit 1995 aus Überzeugung und Leidenschaft für höchste Funktionalität, perfekte Qualität und formal reduzierte Ästhetik ein. Die Unternehmensphilosophie spürt man schon, wenn man die Räumlichkeiten betritt. Unterschiedliche Flächen, Formen und Räume entfalten mit passenden Lichtlösungen ihren speziellen Reiz. Das ist Licht in seiner emotionalen Form zum Anfassen. Neuste

Lichttechnologien in Kombination mit einer passenden optischen Botschaft, so kann man die Kernaussagen zusammenfassen.

KLEINE GESCHICHTE In den 20 Jahren begleitete das Unternehmen aktiv die Technologieentwicklungen. Das reicht von den Halogenspots über Niedervoltlösungen und dünnen Leuchtstoffröhren bis zu den heutigen LED-Lösungen. Jetzt ist man mit einer OLED-Lösung auf dem Markt. Bei anderen Wettbewerbern befindet sich diese Technologie noch in der Entwicklungsabteilung. Im Jahre 1995 wurde die RIBAG Licht AG durch Heinrich Richner gegründet: Die ersten Design-FL-Leuchten gingen in Produktion. Durch die Zusammenarbeit mit dem Designer Erwin Egli wurde die Röhre salonfähig – ein leuchtender Strich, überwältigend schlicht, perfekt in hochwertiger Architektur. TRAPEZ, die erste Leuchte der neu gegründeten Firma RIBAG, bereitete den Boden für weitere Innovationen. Durch die Überarbeitung des erfolgsgekrönten Designs von TRAPEZ und mit der neuen T5-Fluoreszenztechnologie entstand 1999 SPINA. Die zeitlosen Lichtwerkzeuge der SPINA-Leuchtenfamilie gelten heute als Klassiker für innovatives Lichtdesign. Durch die Suche nach der optimalen Beleuchtung in der Architektur und der engen Zusammenarbeit mit verschiedenen Designern und Architekten lanciert RIBAG seit 1997 jedes Jahr mindestens eine neue, formal wie funktional überzeugende Leuchtenkollektion.

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ARCHITEKTUR

GENERATIONENÜBERGABE

DIE ZUKUNFT HAT BEGONNEN

LICHTLÖSUNGEN IN DER GALERIE

Das Thema Nachfolgeregelung ist in vielen Familienunternehmen der Schweiz ein heisses Eisen. Die zweite Generation der Familie Richner kam zu Beginn des neuen Jahrtausends zur RIBAG Licht AG. Ab 2001 wuchs Sohn Andreas Richner Schritt für Schritt in das Unternehmen hinein und übernahm 2011 die Geschäftsleitung. Dass RIBAG auch weiter erfolgreich nach optimalen Leuchten forscht, zeigte sich 2009: Dem Familienbetrieb gelang mit FLISC die Innovation im Bereich LED: Als Hybrid zwischen LED und Leuchtstofflampe verbindet FLISC das Beste beider Lichttechnologien. Auch die zweite Generation der Familie Richner wird mit hohen Ansprüchen und ausgeprägtem Entwicklungsgeist den Fortschritt, im Zeitalter der LED-Technik, weiterführen.

Die OLED-Technologie macht wiederum deutlich, dass die stete Suche nach neuer Technologie und überzeugendem Design seit 20 Jahren an erster Stelle steht. Daher ist es nicht überraschend, dass RIBAG mit der Leuchtenfamilie OVISO 2014 die weltweit erste komplette Produktfamilie mit der neuen OLED Lichttechnologie präsentierte. Heute wie damals löst RIBAG zukunftsweisende Beleuchtungsaufgaben. Aus der langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit mit Designern und Architekten resultieren Produkte von klarer Ästhetik, Funktionalität und Nachhaltigkeit. Die Leuchten von RIBAG wurden mehrfach ausgezeichnet, so mit dem reddot Design Award, dem Interior Innovation Award oder mit dem German Design Award.

Licht gilt es in der Praxis zu begutachten. Daher gibt es im Unternehmen unterschiedliche Räume, die die Praxis mit unterschiedlichen Lichtlösungen simulieren. Lichteffekte, Lichtfarben und Lampentechnologien können hier in unterschiedlichen Situationen inszeniert und erlebbar gemacht werden. Das Licht des Mittags ist eher blau und klar. Wir brauchen es beispielsweise über dem Besprechungstisch im Büro. Warmes Licht des Abends ist eher rot und entfaltet über einer Holzskulptur eine angenehme Faszination.

Die Light Gallery von Ribag: Die Wirkungen von Licht in der Praxis erleben.

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BUSINESS PORTRAIT

In der neuen Light Gallery zu begutachten ist konkret das Licht der Leuchten OVISO mit OLED-Technologie (Wand / Anbauelement), LUNIK, SPYKE (Anbaustrahler-Element), SPINAled / SPINAled chrom (Pen-


ARCHITEKTUR

del), CUBO, METRON Downlight (Pendel, Einbau) / METRON Blende 80 / METRON opal (Einbau), TWIST und die Neuheit ARVA. Mit dieser Auswahl zeigt sich die Licht- und Designgeschichte von Ribag vor passendem Hintergrund. Dank der technischen Möglichkeiten sind alle Leuchtengruppen einzeln schalt- und dimmbar, voreingestellte Szenen sind abrufbar und über ein iPad steuerbar. In den neuen Räumlichkeiten können diverse Situationen lichttechnisch simuliert werden. Der Showroom ist deshalbin fünf Bereiche unterteilt: Technischer Bereich: Hier werden unterschiedliche Lichtfarben vorgestellt und welchen Einfluss diese auf Farben und Materialien haben. Die Lichtfarben 2 700 K extrawarmweiss, 3 000 K warmweiss sowie 4 000 K neutralweiss können in diffusem und direktstrahlendem Licht vorgeführt werden. Mit der OVISO-Lichtinstallation (OLED) wird gezeigt, dass Freiformen, die trotzdem eine optimale Ausleuchtung hervorbringen, in der Lichtgestaltung möglich sind. Ladenbau / Museum: Im Shop-Bereich wird darauf eingegangen, wie Verkaufsgegenstände angeleuchtet werden können und welchen Einfluss die Lichtfarbe auf die Produkte hat. Die Wandregal- und die Warenpräsentation ist ausgeleuchtet, die Lichtfarbe frei wählbar. Im musealen Bereich wird die Beleuchtung von Kunst genauer betrachtet. Bilder werden mit flächigem Licht beleuchtet, für Skulpturen sind spezielle Leuchten installiert, die die Objekte optimal hervortreten lassen. Unterschiedliche Lichtszenen (über Taster abrufbar), bei gleicher Einrichtung,

können verschiedene Emotionen auslösen. Lichtfarbe dieses Bereichs: 3 000 K. Gastrobereich: Mittels einer Bartheke wird aufgezeigt, wie beispielsweise die Präsentation von Flaschen und Gläsern mittels Unterleuchtung in Szene gesetzt werden kann. Weiter wird gezeigt, wie der Raum sich bei unterschiedlicher Lichtstimmung verändert und der Fokus auf einen bestimmten Bereich gelenkt werden kann. Lichtfarbe dieses Bereichs: 3 000 K. Loungebereich: In der Lounge herrscht eine weiche Lichtatmosphäre. Licht wird akzentuiert eingesetzt und einzelne Möbel dadurch hervorgehoben. Auch hier kann der Raum, mittels Lichtszenen, unterschiedlich erlebt werden. Lichtfarbe in der Lounge: 2 700 K. Sitzungsbereich: In diesem Raum werden die Bedürfnisse in einem Besprechungszimmer oder Büro aufgezeigt. Wo braucht es Licht, und in welcher Stärke ist es nötig? Wie wird eine Präsentation ins rechte Licht gerückt? Oder wie kann ein Chefbüro oder ein Grossraumbüro korrekt beleuchtet werden? Diese unterschiedlichen Nutzungen sind mittels Lichtszenen abrufbar. Lichtfarbe: 4 000 K. Die Light Gallery ist nach Voranmeldung für Interessierte geöffnet.

GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU www.ribag.com

Mit welchem Licht kommen die Turnschuhe besonders zur Geltung?

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ARCHITEKTUR

EINLADUNG IN DIE ARCHICAD LOUNGE Besuchen Sie die IDC AG vom 12. – 16. Januar 2016 an der Swissbau in Basel, Halle 4.1, Stand B20. Sie werden täglich von folgenden Highlights erwartet. Haben Sie genug von all den theoretischen Gesprächen über BIM? In der BIM live Arena präsentieren Ihnen 12  Fachleute die praktische Anwendungsweise von BIM. Nutzen Sie diese einmalige Gelegenheit, um sich über BIM zu informieren oder Fachgespräche zu führen. Sprechen Sie exklusiv mit Umsteigern und erfahren Sie, weshalb sich ein Wechsel zu ArchiCAD lohnt. Erfahren Sie live, wie die zukunftsorientierte Ausbildung mit ArchiCAD aussieht. Gewinnen Sie den ArchiCAD Fiat 500! Mit der ArchiCAD ACADEMY fahren Sie auf der Überholspur der beruflichen Weiterbildung! In den live Präsentationen werden aktuelle News rund um ArchiCAD und Einblicke in die Welt des BIM vermittelt. ww Zu jeder geraden Stunde (10 Uhr, 12 Uhr, 14 Uhr, 16 Uhr) werden Ihnen exklusiv die ArchiCAD 19 Neuerungen gezeigt. ww Zu jeder ungeraden Stunde (11 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr, 17 Uhr) erhalten Sie spannende Vorträge zum Thema BIM. ArchiCAD LOUNGE Halle 4.1, Stand B 20 www.idc.ch  |  www.archicad.ch

AUF DEN SERVICE KOMMT ES AN … An der Swissbau zeigt die Fenster- und Haustürenherstellerin EgoKiefer nebst innovativen Produkten vor allem auch ihre ausgereiften Fach- und Dienstleistungskompetenzen  – von der Kundenberatung, der technischen Auftragsabwicklung bis hin zur Kompetenz auf der Baustelle und im Kundenservice nach dem Kauf. Wer heute nach guten Fenstern und Haustüren sucht, entscheidet sich für ein Produkt, das alle wichtigen Leistungsmerkmale, zum Beispiel in den Bereichen Wärmedämmung, Lärmschutz oder auch Lüftung, erfüllt – bedarfsgerecht und mit einem stimmigen PreisLeistungsverhältnis. Entwickelt in der eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung, erfüllen alle EgoKiefer Produkte dieses Bedürfnis vollumfänglich. Bereits bei der Erstberatung wird die Basis für einen zufriedenen Kunden gelegt. Nur wenn der Kundenberater die Wünsche des Kunden und die technischen Anforderungen der Bauprojekts versteht und dann darauf basierend das richtige Produktpaket schnürt, entsteht Zufriedenheit oder gar Begeisterung. Der Projektverantwortliche arbeitet den Auftrag technisch aus und konfiguriert das Fenster entsprechend den Kundenwünschen. Dabei klärt er wichtige Fragen: Welches Glas ist optimal, wo braucht es statische Massnahmen, in welcher Reihenfolge sollen die Fenster auf die Baustelle kommen? Für EgoKiefer ist klar: Ein gutes Fenster ist erst dann ein gutes Fenster, wenn es perfekt montiert worden ist. Nur so kann es in der Anwendung die versprochenen Leistungswerte erfüllen. Fachkompetente Fenstermonteure und professionelles Baustellenmanagement sind also von grösster Bedeutung. EgoKiefer, Halle 1.1, Stand A100 www.egokiefer.ch

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GENERALUNTERNEHMER ODER HOLZBAUPARTNER Die Renggli AG realisiert als Generalunternehmer oder Holzbaupartner anspruchsvolle Bauprojekte vom Einfamilienhaus bis zum Grossobjekt. Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und höchster Vorfertigungsgrad in Kombination mit individueller, zeitgemässer Architektur lassen unser Herz höher schlagen. An der Swissbau sind unsere technischen Berater vor Ort – alles gelernte Holzbauingenieure und -techniker  – die dafür sorgen, dass Architekturprojekte reibungslos entstehen. Unsere Stärke ist, Projektziele mit den gegebenen Rahmenbedingungen in Einklang zu bringen. Wir überprüfen die holzbautechnische und energetische Machbarkeit, erarbeiten die Beurteilungskriterien und finden Lösungsansätze. Mit einer Grobkostenschätzung stellen wir sicher, dass das Projekt kostenmässig wie geplant realisierbar wird. Wir erläutern die Voraussetzungen für die Holzbau- oder Hybridbauweise, klären auf Mandatsbasis Details zu Brandschutz, Schallschutz, Bauphysik oder Energieeffizienz.  Renggli, Halle1.0, Stand D21 www.renggli-haus.ch

SWISSFINELINE  –  RAHMENLOSE SCHIEBEFENSTER Die rahmenlose Verglasung von Berger swissFineLine erlaubt durch die grossflächigen, rahmenlosen Schiebefenster maximale Transparenz in der modernen Architektur. Die umlaufenden, hochdämmenden Rahmenprofile fügen sich nahtlos in Wände, Boden und Decken ein und ermöglichen schwellenlose Übergänge und hindernisfreie Aussichten. Erzeugt wird ein naturverbundenes Wohnerlebnis mit Fenstern, die nicht als Fenster wahrgenommen werden. An der Swissbau präsentieren wir das neue Schiebefensterystem swissFineLine S. Das Minergie-P zertifizierte Premiumfenster erfüllt in allen Belangen höchste Anforderungen bezüglich Architekturdesign, Wärme- und Schalldämmung. swissFineLine, Halle 4.1, Stand B 20   www.swissfineline.ch

EXKLUSIVE HOLZBÖDEN: FÜRSTLICHEN SCHLOSSDIELEN Bis zu 12 m lang und bis zu 35 cm breit sind die exklusiven «Fürstlichen Schlossdielen», aus denen sich der Kunde bei der Atlas Holz AG seinen Wunschboden selbst konfigurieren kann. Über 20 Holzarten stehen dafür in jeweils vier Sortierungen, von astrein bis extrem rustikal, zur Verfügung. Alleine bei den Eichendielen kann zusätzlich aus über 30 Farbtönen gewählt werden. Neben glatten oder gebürsteten Oberflächen werden handgehobelte, handgeschruppte, geschlichtete, ausgearbeitete, gealterte, ausgeschliffene oder luftgetrocknete Oberflächenstrukturen angeboten. Für die natürliche Herstellung dieser Dielenböden verwendet Atlas Holz ausschliesslich formaldehydfreie Leime, sowie für die Oberflächenbehandlung natürliche Öle und Wachse.  Atlas Holz, Halle 2.0, Stand B18 www.atlasholz.ch

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AUF NACHHALTIGE TRENDS SETZEN DIE MODERNE KÜCHE von Georg Lutz

Früher stellte die Küche ein Funktionsraum dar, der abgeschlossen und ausser der Türe höchstens mit einer Durchreiche mit dem Ess- oder Wohnzimmer verbunden war. Moderne Wohnkonzepte lassen Küche sowie Wohn- und Essraum ineinander verschmelzen. Grenzen haben sich aufgelöst. An der Küchenzeile arbeitet jetzt kein einsamer Koch oder eine einsame Köchin vor sich hin, sondern es wird lebhaft über Rezepte und Gott und die Welt kommuniziert. Das spiegelt sich auch in der innenarchitektonischen Formsprache wider. Ein Küchenschrank kann durchaus in ein Bücherregal münden. Nicht geschlossene Räume, sondern offene Module mit einer gradlinigen Formsprache definieren die Szenerie. Das geschieht fast schon selbstverständlich im Rahmen der sprichwörtlichen Schweizer Qualität. Dabei müssen Küchen mit sehr unterschiedlichen Akteuren klarkommen. Da gibt es die Singles, die Patchworkfamilien, die klassischen Familien und die Businessnomaden. Alle wollen sich wohlfühlen. Auch Design und Technologie verschmelzen und sind einfach zu bedienen. Die Technik ist nahezu unsichtbar in die Fronten integriert. Mittlerweile lassen sich Apparate wie Geschirrspüler und Kühlschränke grifflos öffnen. Küchengeräte werden immer smarter und technischer. Welche Lösungen sich beim Thema Internet der Dinge in der Küche in den nächsten Jahren durchsetzen werden, ist noch unklar. Sie sollten aber für alle Altersgenerationen leicht zu handhaben sein.



HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN DIE ZUKUNFT DER KÜCHEN von Georg Lutz

Wir waren im November auf dem 7. Küchenkongress und der Verleihung des Swiss Kitchen Awards in Baden. Auf dem Kongress ging es nicht um Details und Trends der Küchengestaltung oder um technische Neuheiten. Die Veranstalter machten einige grosse Themenfässer auf, um die Herausforderungen in der Zukunft der Küchen in ihrem gesellschaftlichen Umfeld zu skizzieren.

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ute Fragen stehen am Anfang eines Kongresses: Wohin entwickelt sich der Immobilien- und Küchenmarkt? Wie wachsen die Offline- und die Online-Welten zusammen? Stehen wir vor einem Neustart von Ökonomie und Gesellschaft? Versprechen einfache Prinzipien mehr Erfolg als gängige ManagementPraktiken? Die Antworten zu diesen Fragen gleichen nicht geradlinigen Wegen, sondern sind oft verschlungen und widersprüchlich.

SHOPPING QUEEN UND BUSINESS WOMAN Schon der Eröffnungsslogan des Küchenkongresses «Shopping Queen 3.0 – Wie

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tickt der Konsument von morgen?» verdeutlicht diese These. Es gibt dabei zentrale Widersprüche. Das Eröffnungsbild, welches die Gäste zu sehen bekamen, zeigte eine Frau, die sich mit einem Notebook in der Hand auf Küchengerätschaften räkelte. Auf der einen Seite sah man die attraktive Hausfrau der Fünfzigerjahre, die ganz in ihrer Rolle aufging. Auf der anderen Seite dämmerte es vermutlich nicht nur dem Autor dieser Zeilen, dass dieses klassische Rollenbild heute in der Minderheit ist. Frauen haben heute Doppelbelastungen, wie Karriere und Kinder zu meistern – manchmal sind sie sogar Alleinerziehend, und auch Männer haben im stressigen Alltag immer weniger Zeit und

wollen daher in erster Linie eine Küche haben, die unterstützt und Zeit abnimmt.

FAMILIENMODELLE DURCH DIE JAHRZEHNTE Der Referent Roger Spindler ist Trendforscher und knüpfte hier unter seinem Titel «Matrix des Wandels – neue Märkte, neue Achtsamkeit, neue Herausforderungen» an. Er verglich die Familienstrukturen der letzten Jahrzehnte. Um 1900 stand die Grossfamilie mit fünf und mehr Kindern im Vordergrund, Kleinfamilien spielten kaum eine Rolle, und dann gab es noch einige Aussenseiter wie alleinstehende Witwen. 1961 hatte die Kleinfamilie mit einem oder zwei Kindern den dominanten Platz eingenom-


INNENARCHITEKTUR

men. Singles und kinderlose Paare spielten eine untergeordnete Rolle. Die Multi-Familie prägt das erste Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts. Die Familienstruktur fächert sich auf. So gibt es jetzt zunehmend Alleinerziehende mit Kindern. Die Patchworkfamilie des Jahres 2015 führt zu einer noch grösseren Zahl von Familienstrukturen. Es gibt Mehrgenerationen-Familien, nomadische Haushalte und Homosexuelle, die Familien gründen. In erster Linie gibt es aber mehr Haushalte mit älteren Menschen. Was heisst dies nun für die Verantwortlichen der Küchenhersteller? Sie müssen sich heute auf sehr viel mehr Herausforderungen und unterschiedliche Lösungen einlassen. Es gibt nicht mehr die zentralen Modelle wie Gross- oder Kleinfamilie mit ihren einheitlichen Wünschen, die dann nur noch von der Grösse her angepasst werden müssen. In erster Linie erfordert aber eine alternde Gesellschaft passende Küchenlösungen. Das Thema Internet der Dinge in der Küche wird dann erfolgreich sein, wenn es hier altersgerechte Lösungen bietet. Sonst bleibt der «intelligente Kühlschrank» ein Nischenprodukt oder Spielerei für Technikbegeisterte.

TRENDS IM IMMOBILIENMARKT Daneben ging es auch um einen finanziellen Ausblick. Fabio Guerra von Wüest & Partner referierte unter dem Titel «Die Entwicklung des Immobilien- & Küchenmarktes bis 2019». Der Immobilienmarkt war jetzt einige Jahre im Aufwärtstrend. In einigen städtischen Kernlagen und Metropolen gab es sogar exorbitante Steigerungen. Durch den Anlagenotstand an den Finanz-

1.

märkten drohen hier sogar Blasenbildungen. Im Durchschnitt beruhigt sich aber die Situation. Nach ungebremsten Preisanstiegen bis 2014 ist eine Abflachung der Tendenz zu beobachten. In gewissen Regionen und Segmenten ist ein Rückgang der Preise zu erwarten. Die Haupttreiber der Preise im Immobilienmarkt schwächen sich auf hohem Niveau ab. Sehr tiefe Hypothekarzinsen, Nachfragewachstum durch Zuwanderung und Anlagedruck bleiben marktbestimmend. Das Angebot an Wohnungen nimmt in allen Marktsegmenten jedoch zu. Dies und ein allgemein hohes Preisniveau bremsen eine weitere Preiserhöhung. Solche Rahmenaussagen brauchen Küchenhersteller, um verlässlich planen und entwickeln zu können. Im Folgenden stellen wir drei Preisträger vor:

1. DIE ZEITLOSE Holz trifft Stahl, eine Symbiose von Eleganz und Purismus. Diese Küche kommt ohne verspielte Details und Farben aus. Sie füllt den Raum mit ihrer Präsenz. Die matte weisse Weite, die edlen Chromstahlflächen in IceDesign kombiniert mit Altholz, schwarz gekittet, strahlen eine stille Eleganz aus. Die gepflegte und klare Formund Farbsprache zieht sich durch den Raum und lässt ihn majestätisch erscheinen. Lichteffekte setzen besondere Akzente und lassen Kontraste weich wirken. Die auskragende Bar und die dekorative Nische bilden ein spannendes Ensemble und setzen die Rüstinsel in Szene. Grosszügige Flächen und Zwischenräume für Arbeit und Dekoration sowie viel Stauraum schaffen Platz für genussvolles Wirken.


INNENARCHITEKTUR

2. DIE OFFENE Diese offene Küche ist kommunikationsfreundlich und schlicht. Sie ermöglicht einen ergonomischen Arbeitsablauf und garantiert bei jeder Tätigkeit den freien Blick über den Essraum sowie den schönen Zürichsee. An warmen Tagen lassen sich die Gartentür und die Fensterfassade barriere- und fugenfrei in den Boden versenken – Küche und Esszimmer verschmelzen mit dem Outdoor-Bereich. Der «Travertin Dunkel»-Boden zieht sich dann übergangslos bis zur Wiese und zum Steg am Bootshaus hinaus. Dieser Boden, der Kubus mit seiner anthrazitfarbenen Glasabdeckung, die mooreichenen Möbelfronten von bulthaup bis hin zum farblich abgestimmten Rolloschrank geben dieser Küche bei jedem Licht einen sinnlich-harmonischen Zauber.

2.

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SCHÖNSTE KÜCHE DER SCHWEIZ Gold: Die Zeitlose, Merk Raumgestaltung und Schreinerei Merk AG, 8610 Uster Silber: Die Lebensmittel-Bühne, Späti Innenausbau AG, 4512 Bellach /Atelier oï Bronze: Die Offene, Wiesmann Küchen AG, 8008 Zürich

3. DIE ZURÜCKHALTENDE Mit der renommierten Innenarchitektin Naomi Hajnos wurde ein einzigartiges Raumkonzept entwickelt, das Kochen, Essen, Wohnen und Schlafen miteinander harmonisch verbindet. Die Küche, welche erst auf den zweiten Blick als Küche erkennbar sein soll, überrascht mit raffinierten Einbauten und Details. Die furnierten Fronten in sägeroher Räuchereiche mit schlichter Textur sind mit Natureffektlack überzogen. Die Abdeckung ist aus Silestone Nebula Dreis Suede gefertigt, darüber thront die spezielle Glasrückwand – ein Sandwich aus Glas mit lichtdurchlässiger Stoff-Mittellage. Ein Überraschungseffekt für Gäste ist das Barkarussell, welches aus der Glasrückwand herausgedreht und separat ausgeleuchtet werden kann  – eine Eigenkonstruktion aus Holz und Metall. Das Innenleben dieser edlen Küche, welche nahtlos mit dem Innenausbau verschmilzt, ist komplett in der Farbe Graphit ausgeführt. Ergänzt wird die Küche durch einen freistehenden Barkubus aus massivem Botticino-Naturstein.

BESTER KÜCHENUMBAU 2015 Gold: Die Skulptur, Merk Raumgestaltung und Schreinerei Merk AG, 8610 Uster Silber: Die Grosszügige, Rolf Zürcher AG, 8808 Pfäffikon Bronze: Die Sinnliche, Bulthaup Stilhaus, 4852 Rothrist / Colette Lang Interior

FACHJURY-PREIS Die Zurückhaltende, Stuber Team AG, 6343 Rotkreuz / Naomi Hajnos (Kategorie «Schönste Küche der Schweiz»), Die Gegensätzliche, Orea AG, 6037 Root (Kategorie «Bester Küchenumbau 2015»)

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GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU www.www.küche-schweiz.ch


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KOLUMNE

DIE SCHWEIZER KÜCHENTRENDS 2016 von Rainer Klein

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ie vorwiegend offene Gestaltung der Küche entspricht dem Bedürfnis nach mehr Raum, mehr Kommunikation und Gemeinsamkeit. Küche ist Zentrum des Wohn- und Lebensraums. Keramik und Anti-Finger-Print geben den Ton an. Die zurückhaltende Eleganz der Farbe Greige ist ein weiterer Trend. Die beliebte Kücheninsel schlüpft in immer mehr Rollen. Mehr Effizienz, Intelligenz und Freiheit für den Kopf  – so lässt sich die aktuelle Küchenphilosophie zusammenfassen. Nun vertiefe ich einzelne Punkte.

täuschend echt im Beton- oder Echtholz-Look daher. Oberflächen präsentieren sich vermehrt sehr matt mit Anti-Finger-PrintBeschichtung. Lästige Fingerabdrücke müssen also in Zukunft nicht mehr regelmässig weggewischt werden. Sie sind schon gar nicht mehr zu sehen. Die Küche kommuniziert immer stärker mit der Haustechnik und dem Smartphone. Touchscreen und Display werden grösser und bieten nützliche Informationen wie verbleibende Kochzeit oder Einkaufslisten. Die Geräte bieten immer mehr Möglichkeiten und bleiben dank guter Bedienerführung, trotz zusätzlicher Die Formensprache in der Küche ist Technik, einfach in der Anwendung. Auch weiterhin geradlinig und kubisch. Und an der Energieeffizienz wird weitergeardie moderne Küche von Herr und Frau beitet. Das Downdraft-System ergänzt Schweizer bleibt komplett grifflos – sei es die Dunstabzugshaube und bietet den durch eine elektronische oder eine meKonsumenten mehr Wahlmöglichkeiten chanische Lösung. Auch die Kücheninsel und Designvarianten. Der in das Kochbleibt da, wo sie ist: nämlich ganz oben feld integrierte Dunstabzug nach unten auf der Wunschliste. Jedoch ihre Funkbietet unabhängig der Körpergrösse tion verändert sich: An der Insel wird vermaximale Freiheit und uneingeschränkte mehrt gerüstet und vorbereitet, der WasSicht auf den Wohn- und Aussenraum. ser- und Kochbereich wird an der Wand Angesichts der demografischen Veräneingeplant. Bei den favorisierten Farben derung der Altersstruktur sind insbesonRainer Klein ist Geschäftsführer sind Parallelen zur Fashionwelt erkenndere die Hersteller von Elektrogeräten des Branchenverbandes küche schweiz. bar. Wie in der aktuellen Herbst- und gefordert: Digitalisierung, Touchscreens Wintermode  2015 / 16 gehören Erd- und und Menüführung sollten derart gestaltet Schlammtöne auch zu den Trendfarben in der Küche. Das Grau, sein, dass sie den ergonomischen Bedürfnissen einer alternden das sich 2015 als Wandfarbe in Szene gesetzt hat, verschafft Gesellschaft entspricht. Weniger kann manchmal auch ein Mehr sich als Greige – Grau in Kombination mit Beige – nun auch in der (an Komfort) für die Nutzer bedeuten. Küche mehr Platz. Und bei den helleren Farben spielt Weiss weiterhin eine Hauptrolle. Die Küche geht immer stärker auch farblich fliessend in den Wohnraum über, wobei sich die Farben Ton in Ton stark zurücknehmen und mit wenigen Kontrasten auskommen.

RAINER KLEIN

Die ideale Küchenabdeckung hält so mancher Belastung stand. Sie ist hart im Nehmen und anmutend im Geben. So hat sich bei den Materialien die dünne, filigrane Keramikabdeckung klar durchgesetzt. Fronten kommen dank neuer Technologien auch

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ist Geschäftsführer des Branchenverbandes küche schweiz. www.küche-schweiz.ch


INNENARCHITEKTUR

EINRICHTUNGEN NACH MASS INDIVIDUELL UND KOSTENGÜNSTIG von Lienhard Tribelhorn

Form und Funktion als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Ob Einbauküchen, Badezimmereinrichtungen, Wandschränke und Wohnmöbel oder Büroeinrichtungen für zu Hause und am Arbeitsplatz – man kann alles individuell nach seinen Bedürfnissen planen und gestalten lassen.

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räumen Sie von einem neuen Einbauschrank, einer Ankleide, Einbauküche, Wohnmöbel oder Badeinrichtung mit Glas­dusche? Oder wollen Sie Ihr Büro optimal gestalten und einrichten? Die Einrichtungsspezialisten der Inform Möbel­systeme AG können weiterhelfen. Sie planen und liefern Einrichtungen nach Mass und das Ganze auch noch kostengünstig.

ter Qua­lität. Der Kundenstamm reicht von Privatkunden über Architekten bis hin zu Geschäftskunden. Ob komplette Büroeinrichtungen, Schulungsräume oder Konferenzzimmer, Bürostühle, Besuchersessel oder Schulungsbestuhlungen – das breite Angebot erfüllt jeden Kundenwunsch. Auch individuelle Ladeneinrichtungen, Arztpraxen und Archiveinrichtungen gehören zum Angebot.

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bieten sie Lösungen für Wandschränke mit Flügel- oder Schiebetüren, Ankleiden, Garderoben, Vitrinen, Regale, Büros zu Hause sowie Einbauküchen und Badezimmermöbel.

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INNENARCHITEKTUR

TRÄUME REALISIEREN VOM FUNKTIONSRAUM ZUR WELLNESSOASE Interview mit Raphael Bruderer von Georg Lutz

In der kalten Jahreszeit geniessen wir die Sauna, das Dampfbad, oder in Kombination das Finarium um unser Wohlbefinden zu stärken. Heute tun wir dies nicht mehr in einer Bretterbude, sondern in einer Lösung, die auf der Höhe der Zeit ist.

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iele wollen ihre alte Sauna sanieren. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Dass die alte Sauna in das Bad integriert werden soll, ist nur einer davon. Im Interview mit Raphael Bruderer von der Fitness-Partner  AG beleuchten wir sinnvolle Strategien.

Wir empfehlen den Kunden, die Anlage regelmässig zirka alle vier bis fünf Jahre von einem Fachmann überprüfen zu lassen. Er wird sie sicher auf gewisse Mängel oder allfällige Verbesserungen hinweisen und gibt ihnen gerne eine fachliche Auskunft.

Sie kennen sicher die Situation. Viele haben einen alten Holzverschlag im Keller. Was sind abseits von optischen Gründen die zentralen Gründe, die für eine Renovierung einer Sauna sprechen?

In der heutigen Wellnessoase Bad, das ja kein reiner Funktionsraum mehr ist, hat auch sicher eine moderne Sauna Platz. Können Sie uns die zentralen Trends verraten?

Es wird Sie überraschen. Zunächst heisst mein Motto «Laufen lassen». Never stop a winning Team? Genau. Wenn der Kunde mit der Grösse, der Optik und der Funktionalität zufrieden ist, wird er von uns nicht überredet, eine neue Sauna zu kaufen oder seine alte Sauna zu renovieren. Es gilt, Gutes zu erhalten und Schlechtes zu ersetzen. Wünscht der Kunde dennoch eine Erneuerung, stellen wir ihm die Kosten von Revision und Neubau gegenüber. Die Frage ist: Lohnt sich die Revision, oder soll es doch eher eine neue Kabine sein?

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Jenseits von Trends steht zunächst der Kundenwunsch an erster Stelle. Diesen Wunsch versuchen wir herauszufinden und erarbeiten dann mit dem Kunden eine passende Lösung. Es gibt dabei Trends, die unsere Kunden aus Hotels oder Fitnessstudios kennen. So ist heuteeine Sauna mit zusätzlichem Feuchtklima (zirka 50  Grad  Celsius / 50 – 60  Prozent relative Feuchtigkeit) im Trend. Das sogenannte Finarium lässt eine Annäherung ans klassische Dampfbad zu. Hier wird das Feuchtklima zugeschaltet. Das ist ein häufiger Kundenwunsch. Man will einen Funktionsmehrwert realisieren, sprich ein Finarium oder den Einbau einer Glastüre oder neue Lichtlösungen. Der Trend geht heute in Richtung Wellness und KombiLösungen. Man holt die Sauna, die frü-

her versteckt war, aus dem Keller und integriert sie in sein Bad. Die Sauna ist im Wohnbereich angekommen. Wie sehen die weiteren strategischen Schritte bei einer Sanierung aus? Wir prüfen, ob die alte Kabine den allfällig neuen Wünschen und Herausforderungen entspricht. Bei einer FeuchtklimaNachrüstung geht es um die Erfüllung der Feuchtigkeitsanforderungen und die ausreichende Qualität der verbauten Materialien. Eine günstige Baumarktsauna verträgt kaum Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum. Zudem sind die Holzqualität und die Art, wie die Kabine in den Raum eingebaut ist, wichtig. Ein weiteres wichtiges Stichwort ist die Dampfsperre, oft eine spezielle Alufolie, eine Schicht, die auf der warmen Seite eines Bauteils angebracht wird und die Wasserdampfdiffusion behindert. Sie soll eine unzulässig hohe Durchfeuchtung der Dämmschicht durch eindiffundierenden Wasserdampf verhindern. Auch die Übergänge gilt es zu überprüfen, was die Feuchtigkeitsdichte betrifft. Ein weiterer zu beachtender Punkt ist die Entlüftung der Sauna. Wie wird von Ihrer Seite die Platzfrage beurteilt? Meist hat man ja nicht den Platz eines Hotels zur Verfügung.


INNENARCHITEKTUR

Es gibt keine Minimumgrösse. Es geht um die Personen, die sich in der Sauna wohlfühlen sollten. Zudem muss ich natürlich die technischen Gerätschaften, wie einen Saunaofen, mit einplanen.

entsprechen. Viele ältere Kabinen lassen sich nur mit sehr grossem Aufwand teildemontieren, was dann meist die Kosten übersteigt und eine neue Kabine aus Sicht Preis / -Leistung günstiger kommt.

Verwenden Sie Teile des alten Materials bei der Sanierung?

Warum braucht es bei der Sanierung den Fachmenschen? Es gibt ja viele Hobbybastler, die sich in Baumärkten bedienen können.

Oft geht es ja nur um eine Teilsanierung. Bei einer privaten Lösung kann es sein, dass wir mit einem professionellen Reinigungsdurchgang, das alte Holz neu erstrahlen lassen. Und schon ist der Kunde zufrieden. Der nächste Schritt besteht oft darin, die alte Holztüre durch eine neue Glastüre zu ersetzen. Das ist fast schon ein Standardwunsch. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Lösung der feuchten Abluft. Solange die Sauna in Betrieb ist, ist die Feuchtigkeit erwünscht, aber dann braucht es eine Lösung, wie man sie wieder wegbekommt. Kondensate sind nicht erwünscht. Bei der Demontage kann man alte Materialien wieder verwenden, wenn sie den hohen qualitativen Ansprüchen

Lassen Sie mich das anhand eines Beispiels beantworten. Aktuell wird viel mit furnierten Platten gearbeitet. Diese furnierten Platten sollten mit einer formaldehydfreien Verleimung (geeignet für hohe Temperatur, um die 90 Grad /120 Grad Celsius) bearbeitet werden. Wir kennen Sauna-Anlagen, bei denen sich das Furnier schon nach kurzer Zeit ablöste. Dies erfordert dann in der Folge teure Reparaturen! Mit anderen Worten, was der Kunde dann einkauft und in seiner Kabine verbaut kann gut sein aber auch durchaus Mängel aufweisen. Um dramatische Fehler zu verhindern, braucht es den Fachmann.

Eine Sauna hat viel Hunger auf Energie. Können Sie mich vom Gegenteil überzeugen? Nicht jede Anlage ist da gleich zu betrachten. So berücksichtigt ein heutiger guter Saunaofen das Thema Energie. Es kommt da auf die Mischung an. Wir sprechen hier von der Konfektion der unterschiedlichen Wärmetypen. Es geht um die Energie, die beim Aufheizen in die Luft geht, und Energie, die sich in den Steinen sammelt. Der weitere Punkt betrifft die Steuerung. Wir steuern heute den Ofen sequenziell an. Es gibt drei Heizphasen, die individuell angesteuert werden können. Mit einer solch optimierten Steuerung können Sie bis zu 30 Prozent Energie sparen. Speziell im Dampfbad kann der Dampferzeuger auf Stand-by-Modus laufen, und erst wenn der Sauna-gast eintritt, fährt die Temperatur hoch. Es gibt viele Möglichkeiten, Energie zu sparen. Ganze Wärmerückgewinnungsanlagen und Ähnliches rechnet sich erst bei wirklich grossen Wellnessanlagen, und da ist es häufig bereits im Lüftungssystem integriert. Daneben spielt der Kabinenaufbau mit der richtigen Position der Abluft sowie einer guten Isolation ebenfalls eine grosse Rolle. Wie positioniert sich Ihr Haus im Schweizer Markt, der ja eine umfassende Angebotspalette beinhaltet?

Raphael Bruderer ist der Fachmann für individuelle Saunawünsche.

Eine massgeschneiderte Sauna in der klassischen Ausführung auf der Höhe der Zeit.

Wir bauen jede Kabine (Sauna und Dampfbad) auf Mass. Bei uns gibt es keine Normprodukte. So können wir auf sehr viele bauliche Gegebenheiten Rücksicht nehmen. Saunas können so auch noch nachträglich in einen Raum integriert werden. Wir sind nicht abhängig von der Grösse von Standardelementen. Auch die heutigen hohen Anforderungen an die Optik, damit es eine stimmige innenarchitektonische Lösung gibt, können wir erfüllen. Bei einer Sauna von der Stange geht das alles nicht. Zu guter Letzt stehen bei uns die Beratung und Dienstleistung gegenüber dem Kunden im Vordergrund. Wir besuchen die Leute vor Ort, messen aus, machen Vorschläge und setzen schliesslich die Anlage gemäss baulicher Gegebenheit und dem Kundenwunsch entsprechend um. Selbstverständlich gehört dann auch die Betreuung einer Anlage im Unterhalt zu unserem Angebot.

Fitness Partner AG  |  Blumenaustrasse 4  |  CH-9410 Heiden  |  Tel. +41 (0)71 891 39 39  |  info@fitness-partner.ch  |  www.fitness-partner.ch

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INNENARCHITEKTUR

DER DREIKLANG WÄRME, LICHT UND ENTSPANNUNG IN DER SAUNA von Georg Lutz

Seit Jahrzehnten dient die Sauna der Entspannung und Wellness und unterstützt so auch die persönliche Gesundheitsvorsorge. Früher war sie allerdings im Keller versteckt. Heute wird sie in Wohnlandschaften integriert und kann mit immer mehr Möglichkeiten unsere Wellness unterstützen. Zum Beispiel durch die Kombination von unterschiedlichen Lichtstimmungen und Wärme.

Blaues Licht fördert die innere Ruhe. Unter einem Sternenhimmel träumen wir.

I

mmer breitere Kreise begeistern sich auch in der Schweiz für die Kultur des Saunierens in den eigenen vier Wänden. Folglich lassen sich immer mehr Geniesser und Wellness-Verwöhnte eine eigene Sauna einbauen. Dabei geht es immer um die individuelle, auf den eigenen Geschmack, zugeschnittene Saunaplanung. Dazu braucht es professionelle Beratung. Saunieren entspannt, fördert die Muskeldurchblutung und entgiftet Körper und Seele. Um die positive Wirkung des Saunaganges noch zu vertiefen, bietet die GING Saunabau AG nun auch verschiedene Beleuchtungen für die Farbtherapie an. Das Wellnesserlebnis für zu Hause wird durch ausgewählte Lichtfarben zusätzlich verstärkt: Mit blauem Licht lässt sich die innere Ruhe besser geniessen, durch rötliches Licht wird der Energiefluss angeregt. Durch einen Sternenhimmel – mittels im Saunadach angebrachter Miniaturleuchtdioden – lässt sich besser der Alltag vergessen und in Träumen schwelgen.

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INNENARCHITEKTUR

FRAGEN AN CLAUDIA GING Claudia Ging ist Verantwortliche für Beratung und Verkauf bei der GING Saunabau AG. Wir fragten nach den neusten Trends rund um die Sauna. «sweet home» Die Firma GING Saunabau AG wurde 1987 gegründet. Wie haben sich das Interesse und die Nachfrage nach privaten Saunen seither verändert? Claudia Ging: Das Bedürfnis, in den eigenen vier Wänden dem Alltag entfliehen und entspannen zu können, ist immer grösser geworden. Früher wurden Saunen oftmals erst im Nachhinein in den Keller oder Estrich eingebaut. Heute werden individuell geplante Saunen oder Wellnessräume meist bereits bei der Planung eines Neubaus berücksichtigt. Welche Materialien kommen heute in der Schweiz beim Bau einer Sauna zum Einsatz? Zum Einsatz kommen natürliche Materialen wie verschiedene Holzarten, beispiels-

weise Arve, Zirbe, Kiefer, Fichte, Espe, Hemlock etc., und auch unterschiedliche Natursteine. Auch grosse Glasfronten erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. Welche Neuerungen im Bereich Material und Technik gab es in den letzten Jahren? Die erweiterte Holzauswahl und die Kombination mit Glas und Natursteinen sind Trends der letzten Jahre. Auch die Technik hat sich entwickelt; so werden heute Saunen mit Touchscreen-Steuerungen bedient. Diese können durch verschiedene Farben und Designs passend zur Kabine oder dem Raumkonzept gewählt werden. Es gibt mittlerweile verschiedene Lichtsysteme, auch mit LED, welche eine angenehme Wohlfühl-Atmosphäre verbreiten. Was sind die minimalen Anforderungen, um eine Sauna im Privatbereich bauen zu können? Wir bauen in unserer Schreinerei Saunen schon ab 1 x 1.50 m auf Mass, meist jedoch grössere, auf die individuellen Be-

dürfnisse und Wünsche ausgestattete Saunen. Die Stromzufuhr ist von der Grösse und der Materialauswahl abhängig. Die Kosten beginnen in etwa bei Fr. 8 000.– und sind nach oben offen. Eine Dusche sollte in der Nähe zur Verfügung stehen, weshalb aus praktischen Gründen bei Neubauten die Sauna meist schon in der Badezone eingeplant wird.

Claudia Ging ist Verantwortliche für Beratung und Verkauf bei der GING Saunabau AG.

GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU. www.saunabau.ch

WellnessBau seit 1969

Fi tness-Par tner AG 9410 Heiden +41 71 898 4 0 00 w w w.f i tness-par tner.ch


HOHES NIVEAU INNOVATIVE TECHNIK & STILVOLLES DESIGN IN AUFZÜGEN von Priska Senn

Kone ist einer der weltweit führenden Hersteller von Aufzügen und Rolltreppen und Pionier in Sachen Technologie, Energieeffizienz und Design. 1910 in Finnland gegründet, entwickelt das Unternehmen seit über 100 Jahren Komplettlösungen für den komfortablen, sicheren und schnellen Transport von Personen und Gütern in Gebäuden sowie innovative Lösungen zur Modernisierung und Wartung bestehender Anlagen.

Einzigartige Designkollektion für das Kabineninterieur.


INNENARCHITEKTUR

Der Kone NanoSpace mit Hybrid-Antriebstechnologie Kone HybridHoisting ermöglicht eine grosse Kabine.

V

or 20 Jahren revolutionierte Kone die Industrie mit dem ersten maschinenraumlosen Aufzug der Welt – dem Kone MonoSpace – und dem neuen Kone-EcoDisc-Antrieb. Der getriebelose Motor ist bis zu 70 Prozent effizienter als herkömmliche Technologien. Als erstes Unternehmen der Branche erhielt Kone damit im Jahr 2010 das Zertifikat der Klasse  A nach der Richtlinie VDI  4707. Diese bestmögliche Bewertung, die im Rahmen dieses EnergieeffizienzStandards erteilt werden kann, ist heute Standard bei allen Kone-Lösungen. Für einen äusserst sparsamen Energieverbrauch sorgen zudem der Stand-by-Modus des Aufzugs- und Kabinentürantriebs und die LED-Beleuchtungstechnik. Ein weiteres Plus: Am Ende seiner Lebensdauer ist der Kone MonoSpace zu über 90 Prozent recycelbar. Nicht zuletzt aufgrund dieser verbesserten CO2-Bilanz gewann der MonoSpace den «World Architecture News Product of the Year Award 2012». Einen weiteren Meilenstein erreichte der Technologievorreiter vor zwei Jahren mit der Markteinführung des neuen Antriebriemens Kone UltraRope. Damit kann die bisher mögliche maximale Förderhöhe von 500 Metern auf bis zu 1 000 Meter verdoppelt werden – das eröffnet dem Hochhausbau eine Welt neuer Möglichkeiten. So hat Kone auch dank UltraRope den Auftrag erhalten, im neuen Kingdom Tower die weltweit höchsten und schnellsten Aufzüge zu installieren. Die DoppeldeckerAnlagen werden die noch nie dagewesene

Kone-Aufzüge – ein besonderes Erlebnis.

Förderhöhe von 660 m erreichen, mit einer maximalen Geschwindigkeit von mehr als 10 m / s. Der Kingdom Tower in Dschidda, Saudi-Arabien, wird bei seiner Fertigstellung im Jahr 2018 das erste Gebäude der Welt sein, das eine Höhe von mehr als einem Kilometer erreicht. Vergangenes Jahr nun lancierte Kone sein neues Produkt für den Totalersatz von alten Anlagen, den Kone NanoSpace. Mit ihm kann die Kabinenfläche um bis zu 50 Prozent vergrössert werden, ohne dass Änderungen am bestehenden Schacht notwendig sind. Dadurch erhöht sich die Kapazität erheblich: Konnte ein Aufzug bisher vier Personen befördern, fahren im Kone NanoSpace nach dem Austausch bis zu sechs Personen. Der Raumgewinn wird durch eine sehr kompakte Bauweise der Anlage mit zwei schmalen, zwischen den Führungsschienen platzierten Ausgleichsgewichten und der neuen innovativen Hybrid-Antriebstechnologie Kone HybridHoisting ermöglicht. Sie vereint die Riemen- und Seiltechnik auf komplett neue Art und Weise: Für die Kraftübertragung des Antriebs wird ein Zahnriemen eingesetzt, während die Kabine an Seilen mit den Ausgleichsgewichten gesichert ist. All diese und zahlreiche weitere technologische Entwicklungen führen dazu, dass Kone bereits im fünften Jahr in Folge auf der Rangliste des US-Wirtschaftsmagazins Forbes in den Top 50 der weltweit innovativsten Unternehmen zu finden ist! Kone belegt 2015 den 48. Platz und erreicht un-

ter den gelisteten europäischen Unternehmen den sensationellen fünften Platz.

FÜR JEDES GEBÄUDE DAS PASSENDE DESIGN Nicht nur die Technologien, sondern auch die Designs der Kone-Lösungen sind einzigartig und ausgezeichnet unter anderem mit den renommierten «red dot design awards» und «Good Design Awards». Die von dem Kone-Design-Team entworfene Kollektion bietet zahlreiche verschiedene Kabineninterieurs aus trendigen Farben und einzigartigen Mustern, hochwertigen Materialien sowie innovativen Beleuchtungslösungen. Je nach Bedarf kann ein fertiges Design-Paket ausgewählt oder eine individuelle Kabinenausstattung zusammengestellt werden. Auch für die Kabinen-, Anzeige- und Ruftableaus bietet Kone spezielle, stilvolle Signalisations-Serien. Sie unterstreichen nicht nur die optische Erscheinung des Aufzugs, sondern machen ihn auch bedienerfreundlich und komfortabel für alle Benutzer. Für ein noch besseres Erlebnis bei jeder einzelnen Fahrt.

Der Kone-EcoDisc-Antrieb ist sehr energieeffizient.

Kone (Schweiz) AG  |  Ruchstuckstrasse 21  |  Postfach 131  |  CH-8306 Brüttisellen  |  Tel. +41 (0)44 838 38 38  |  switzerland@kone.com  |  www.kone.ch

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INNENARCHITEKTUR

DAS RICHTIGE BILD FÜR JEDEN STIL PURISTISCHE FUNKTIONALITÄT ODER LÄNDLICHE GEMÜTLICHKEIT zusammengestellt von Georg Lutz

© WhiteWall.de, living4media, Struve, Nina

Ob Shabby Chic, Belle Blanc, Industrial Look oder Minimalismus – die Einrichtung der eigenen vier Wände ist nicht nur Dekoration, sondern meist ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und eines bestimmten Lebensgefühls. Aus diesem Grund ist es bei der Raumgestaltung besonders wichtig, dass die Details stimmen und kongruent mit dem eigenen Stil verschmelzen.

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© WhiteWall.ch

WHITEWALL-MAGAZIN Weitere Tipps und Inspirationen zum Thema Einrichtung und Fotografie finden Sie im WhiteWall-Magazin. www.whitewall.ch

G

estaltungsmöglichkeiten bei Böden, Wänden und Möbeln sind fast unbegrenzt. Ist der Stil einmal definiert, wird einem Raum mit den passenden Bildhängungen der letzte Schliff verliehen – das Gesamtkunstwerk ist finalisiert. Wer allerdings nach einer allgemeinen Formel sucht, die besagt, welches Bild wie oder womit kombiniert werden kann, der wird schnell enttäuscht. Ob eine bestimmte Wand nach einer Landschaftsfotografie als wandfüllendes Grossformat oder nach vielen kleinen Bildern in unterschiedlichen Grössen verlangt, hängt von mehreren Faktoren ab. Am Ende kommt es immer auf das richtige Arrangement an.

LÄNDLICHE GEMÜTLICHKEIT Wer heute seinem hektischen Alltag entfliehen und zu Hause die ersehnte Ruhe finden möchte, der entscheidet sich oft, sein Heim ländlich gemütlich zu gestalten. Ob Französisch, Nordisch oder Amerikanisch – die Einrichtung im Landhausstil soll vor allem natürlich, jedoch auch verspielt und romantisch wirken. Dafür werden vorzugsweise natürliche warme Materialien wie Holz, Ton, Leinen oder Leder verwendet. Auch Pflanzen aller Art unterstützen die heimelige Atmosphäre. Dementsprechend soll auch die Bilderwahl die warme Atmosphäre untermalen. Hierbei stellt sich in der ersten Linie die Frage nach dem Motiv und der Zusammenstellung von Bildserien. Ob eigene Aufnahme

Auf die Details kommt es an – Fotoabzug auf Holz.

oder Foto aus der Bilderwelt: Es geht darum, den Geschmack und die passende Veredelungsvariante auf den Zentimeter genau zu finden. Jan-Ole Schmidt, Produktmanager beim Foto-Anbieter WhiteWall und begeisterter Fotograf, kennt die gängigen Schwierigkeiten bei der Auswahl des «richtigen» Fotos: «Farbige Wände sollten eher mit reduziert bunten Fotos dekoriert werden, damit der Raum nicht überladen wirkt. Dabei sollte man stets Liebe zum Detail zeigen und dargestellte Muster oder Materialien in anderen Einrichtungselementen wieder auftauchen lassen.» Gerade der Landhausstil bietet die Möglichkeit, die natürlichen Materialien und Texturen der gesamten Einrichtung in den Fotografien aufzugreifen. Hierfür eignen sich vor allem Landschaftsmotive, Stillleben oder Porträts. Jedoch tragen auch die Trägermaterialien entscheidend zur Gesamtwirkung des Kunstwerks bei. Für eine warme Atmosphäre und schlichte Eleganz sorgen Drucke auf reflexionsfreiem Leinwandstoff. Durch die haptische Oberfläche erhält das Bild eine malerische Optik. Je nach Stärke des Trägerrahmens, auf den die Leinwand aufgespannt wird, hebt sich das Bild objekthaft von der Wand ab, was den Tiefeneffekt zusätzlich unterstützt. Ebenfalls eine warme Ausstrahlung und natürliche Ästhetik erzeugt ein Fotoabzug auf Holz. Naturverwandte Motive kommen am besten auf einer naturbelassenen Multiplexplatte zur

Geltung. Die anthrazitfarbene MDF-Platte erweckt hingegen den Eindruck einer dezenten zusätzlichen Rahmung und unterstreicht so vor allem Schwarz-Weiss-Aufnahmen. Durch die 18  mm tiefe Holzplatte entsteht ein kompaktes objekthaftes Bild  – ein besonders aussergewöhnlicher und moderner «Eyecatcher». Und genau dies sollte das Ziel jeder Hängung sein. Vor allem kleine Räume werden oft mit vielen kleinen Bildern ausgestaltet, was den Raum insgesamt noch kleiner erscheinen lässt. Ganz im Gegenteil sollten jedoch vielmehr wenige, dafür aber grosse Bilder gewählt werden. Ein Solist, eine Einzelhängung, stellt sich in kleinen, gemütlichen Räumen und Nischen kunstvoll dar. Auf diese Weise kann im trauten Heim ein Ehrenplatz für ein persönliches Bild geschaffen werden. Eine lockerere Atmosphäre wird zudem mit gestellten Bildern erzeugt. Hierfür wird ebenfalls ein grosses Bild mit einem aussagekräftigen Motiv benötigt. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass das Werk übersehen wird.

MODERNE KÄLTE Im Gegensatz zum warmen ländlichen Einrichtungsstil komplettiert, je nach Bau und Raumaufteilung, ein minimalistisch funktioneller Einrichtungsstil das Wohnungsbild optimal  – ganz nach dem Motto «less is more». Hierfür stehen vor allem hochwertige Materialien und optimale Beleuchtungskonzepte im Zentrum.

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© WhiteWall.de, BoConcept

INNENARCHITEKTUR

Die Kombination von Bildern bringt eine persönliche Atmosphäre zurück.

Oft werden grosse Einrichtungsgegenstände in grauen Farbtönen gewählt, um die Kühle der Einrichtung zu unterstützen. Allerdings sollte auch bei einem minimalistisch funktionellen Stil darauf geachtet werden, dass kreative Kontraste einfliessen, damit das Zuhause nicht zu nüchtern erscheint. Diese persönlichen Eckpunkte können einfach durch gezielte Bildhängungen erreicht werden. Während viele Anhänger des puristischen Stils vor warmen, lebendigen Motiven zurückschrecken, hat Jan-Ole Schmidt Tipps und Tricks, wie die eigenen vier Wände durch Fotografien persönlicher gestaltet werden können, ohne das kühle Ambiente zu kompromittieren: «Fotos auf Aluminium drücken etwas Hochwertiges und Zeitgenössisches aus und sind besonders für geradlinige, strukturierte Motive mit starken Kontrasten geeignet wie beispielsweise Architekturfotografien. Durch die Oberflächenbeschaffenheit können, besonders bei grossen Fenstern oder intensiven Lichtkonzepten, keine unschönen Spiegelungen entstehen.» Bekannt aus Galerien ist der echte Fotoabzug hinter Acrylglas ein wahrer Hingucker. Das Material ist langlebig, kristallklar und bringt die Farben durch den

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intensiven Glanz zum Leuchten. Diese Variante eignet sich vor allem für farbintensive Motive, Porträts, Unterwasseraufnahmen oder Nachtfotografien. Hier besteht jedoch die Gefahr von Spiegeleffekten, weshalb die richtige Platzierung sorgfältig geplant werden sollte. Falls der optimale Platz nicht zur Verfügung steht, ist auf WhiteWall.ch neben der glänzenden auch eine matte Variante erhältlich. Hinsichtlich der Grösse und Position sollten auch bei einer puristischen Einrichtung ein optisches Gleichgewicht mit den ausladenden Einrichtungsgegenständen geschaffen und Grössenproportionen eingehalten werden. Grundsätzlich gilt dabei, dass Bilder an den im minimalistischen Stil vorhandenen Linien ausgerichtet werden sollten. Hierbei bietet sich eine Rasterhängung, eine klare, streng geometrische Anordnung, an. Verspieltere Effekte werden durch eine InsideLines-Hängung erzielt, eine Anordnung von verschiedenen Bildern innerhalb einer imaginären geometrischen Form.

SCHÖN IST, WAS GEFÄLLT Ob kalt oder warm, gemütlich oder funktionell – um lange Freude an den gewählten Bildern zu haben, sollte man sich bei

der Auswahl des richtigen Motivs, Trägermaterials sowie der Platzierung genügend Zeit lassen und alle Möglichkeiten und Arrangements durchspielen. Schlussendlich gilt: Schön ist, was gefällt. Solange darauf geachtet wird, dass das Mass stimmt und die Bilder zum Gesamtbild und Ambiente des Raumes passen, wird bei keinem Einrichtungsstil eine unerwünschte Wirkung erzielt.

GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU. www.whitewall.ch


Seit 20 Jahren für Sie in Bewegung

KONE ist einer der führenden Hersteller von Aufzügen und Rolltreppen. Eine halbe Million Kunden weltweit setzen auf KONE Lösungen und damit auf innovative Technologien und massgeschneiderte Dienstleistungen. Seit 20 Jahren sind wir für Sie auch in der Schweiz in Bewegung. Feiern Sie dieses Jubiläum mit uns und besuchen Sie KONE an der SWISSBAU 2016!

SWISSBAU 12. bis 16. Januar 2016 Messe Basel  Halle 1  Stand A12

www.kone.ch


INNENARCHITEKTUR

KONE AN DER SWISSBAU 2016 feiert die Kone (Schweiz) AG ihr 20-Jahr-Jubiläum. Mit 15 Mitarbeitern startete sie 1996 erfolgreich auf dem Schweizer Markt, zeitgleich mit der weltweiten Einführung des MonoSpace. Heute arbeiten über 260 Mitarbeiter in der Schweiz für Kone. In den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen auf dem inländischen Markt immer weiter gefestigt und sich damit hierzulande zu einem der führenden Aufzugsunternehmen entwickelt. Als professioneller Partner für alle Gebäudetypen  – vom Wohnpark (zum Beispiel Breitenpark in Rothrist) über Bürogebäude (zum Beispiel den Hauptsitz von JTI in Genf), Hotels (zum Beispiel The Chedi in Andermatt) bis zu Einkaufszentren (zum Beispiel Migros City in Zürich). Die geschilderten Erfolge möchte die Kone (Schweiz) AG an der Swissbau feiern und Lösungen für Neuanlagen und Modernisierungen auf spielerische und interaktive Weise präsentieren! Das Innovationsunternehmen ist an der Swissbau  2016 in der Halle 1, Stand A12 vertreten. KONE Halle 1.0, Stand A 12 www.kone.ch

METALLVORHÄNGE  –  STILVOLLE ALLESKÖNNER FÜR INTERIOR DESIGN Ob Kugelvorhänge, Ring- Schuppengeflecht oder Decor-Metallgewebe – die zahlreichen Variationsmöglichkeiten zwischen Form, Farbe und Material lassen keine Wünsche offen. Die Kunden von Metallpfister wollen einen Raum unterteilen, wünschen einen attraktiven Sichtschutz, einen Windfang, wollen eine reizlose Decke aufwerten oder eine Wand verkleiden und einiges mehr. Metallvorhänge sind das ideale Stilmittel und bieten zahlreiche Variationsmöglichkeiten. Ausserdem lassen sich damit auch Kunstobjekte oder Bühnenbilder in Theatervorstellungen realisieren. Metallpfister bietet eine breite Palette an Architektur- und Designprodukten, die sorgfältig aufeinander abgestimmt sind und sich durch hochwertige Qualität auszeichnen. Dank der Auswahl von vielen verschiedenen Materialien und Oberflächen, wie zum Beispiel Aluminium, Edelstahl, Messing, Kupfer, Bronze und verschiedenen Farbmöglichkeiten, findet sich für jeden Gestaltungswunsch die passende Oberfläche. Verschiedene Wand- und Deckenschienen, die auch in gebogener und runder Form erhältlich sind, runden das Programm ab. Wenn es darum geht, Räume in Szene zu setzen, spielt Licht eine wichtige Rolle. Als Gestaltungselement unterstreicht es die Vorzüge des edlen Metallvorhanges. Ob sanft schimmernd oder hell glitzernd, ein Metallvorhang bietet die individuelle Lösung für jeden Wunsch. Besuchen Sie Metallpfister an der Swissbau oder im Showroom in Dielsdorf und lassen Sie sich von der Vielfalt der Metalle inspirieren. E. Pfister & Cie AG, Halle 1.0, Stand C50 www.metallpfister.ch

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NEWS SWISSBAU


INNENARCHITEKTUR

DIE SCHALTZENTRALE Der Weg für Connectivity ist bereitet: Die Europäer stehen dem Nutzen und den Vorteilen von vernetzten Hausgeräten aufgeschlossen gegenüber. Gleichzeitig haben sie hohe Erwartungen in Connectivity-Lösungen und wollen von deren Alltagswert oft noch überzeugt werden. Das Rennen um die Gunst der Verbraucher hat für die Hersteller gerade erst richtig begonnen, denn die tatsächliche Nutzung liegt aktuell noch recht niedrig. Das ist eine Grunderkenntnis der Bauknecht Connectivity Survey 2015 – im Rahmen dieser repräsentativen Studie wurden Verbraucher in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Dänemark und Belgien befragt. Die Ergebnisse stellt Bauknecht erstmals in der Schweiz an der Swissbau vor. Ein Beispiel ist die BLive App. Sie macht Smartphones und Tablets zur Schaltzentrale für die Connectivity-fähigen Hausgeräte von Bauknecht. Bauknecht, Halle 2.1 , Stand L 42 www.bauknecht.ch

DIGITALSTROM @SWISSBAU 2016 An der Swissbau 2016, einer der wichtigsten Baumessen in ganz Europa, beweist digitalSTROM, dass seine intelligente Vernetzungstechnologie einerseits dem Handwerk Gestaltungs-freiraum und andererseits den Bewohnern ein komfortables, sicheres und energie-effizientes Wohnen ermöglicht. Den Messeauftritt widmet der Smart Home-Anbieter unter anderem den Themen natürliche Bedienbarkeit, transparente Energieeffizienz und fortschreitende Automatisierung in der Küche. digitalSTROM ist eine robuste Vernetzungstechnologie, die ohne Eingriffe in die Bausubstanz installiert wird und nicht in das Raumdesign eingreift. Dabei kommuniziert das Smart Home-System über die bestehenden Stromleitungen und vernetzt sämtliche Geräten hersteller-unabhängig. Das Ergebnis ist eine steigende Anwendungsvielfalt mit immer mehr integrierten Geräten. digitalSTROM setzt im Smart Home auf eine intuitive Bedienung, damit die Technik im Alltag in den Hintergrund rückt. Exklusiv auf der Swissbau präsentiert digitalSTROM, wie einerseits einzelne Arbeitsschritte – besonders in der Küche – automatisiert werden und andererseits neue Technologien zum Einsatz kommen, die eine natürliche Kommunikation mit dem Haus über Sprache und Mimik oder Gestik ermöglichen. Das macht das Leben im Smart Home einfacher. Zudem unterstützt es Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen oder im hohen Alter bei einem eigenständigen Leben in den eigenen vier Wänden. digitalSTROM, Halle 1.1, Stand B58 www.digitalstrom.ch

GEBERIT MIT NEUHEIT Die Geberit Duschrinne CleanLine erfüllt die Anforderungen von Nutzern und Installateuren gleichermassen. Sie überzeugt mit eleganter Optik und einfacher Handhabung. Die kurze Abdeckung des Einlaufstutzens mit dem integrierten Kammeinsatz lässt sich mit einem Handgriff entfernen und reinigen. Installateure schätzen eine unkomplizierte Montage und müssen sich auf die Dichtheit verlassen können. Wie einfach die Montage von Geberit Cleanline funktioniert und wie rasch und dennoch gründlich die Duschrinne zu reinigen ist, wird an der Swissbau live demonstriert. Geberit, Halle 2.2, Stand K 22 www.geberit.ch

NEWS SWISSBAU

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BAUEN

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BAUEN

WEITER AUF KURS BLEIBEN VORFAHRT FÜR REGENERATIVE ENERGIEN von Georg Lutz

Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima wurde der Schalter umgelegt. Regenerativen Energien gelang politisch der endgültige Durchbruch. Auch die bürgerlichen Parteien schwenkten um. Energieanbieter, die noch voll auf Atom setzten, sahen plötzlich alt aus. Mit der Energiestrategie 2050 und konkreten Werkzeugen wie einer Lenkungsabgabe wurden hier auch sehr praktische Wege aufgegleist. Allerdings gibt es auch in der Schweiz politische Kräfte, die Wasser in den Wein schütten, um die Energiewende auszubremsen. Dabei muss auch die Schweiz ihre Treibhausgasemissionen im Zeichen der internationalen Klimavereinbarungen senken. Das Ergebnis der Pariser Klimaschutzkonferenz spricht hier eine eindeutige Sprache. Es bieten sich dabei ja auch Chancen, die innovative Unternehmen mit qualifizierten Arbeitsplätzen bieten. Sie werden das Umsteigen von den fossilen Energieträgern hin zu regenerativen Energien spannend gestalten. Der Bauwirtschaft kommt eine Schlüsselrolle zu, wenn der Energiebedarf und der Ausstoss von fossilen Rohstoffen in der Schweiz nachhaltig gesenkt werden soll. Wir wollen diesen Prozess publizistisch begleiten. Ausgabe 1/2016 // Seite 75


BAUEN

MIT DER SONNE GEWINNEN 25 JAHRE SCHWEIZER SOLARPREIS von Gallus Cadonau

Zum 25. Mal werden die energieeffizientesten Bauten und Anlagen sowie die engagiertesten Persönlichkeiten und Institutionen im Solarbereich mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet. Die Preise für die Objekte sind ein Spiegelbild der Leistungsfähigkeit und Einsatzmöglichkeiten von Solarlösungen. Sie stellen keinen einsamen Leuchtturm dar, sondern praktische Vorbilder, um die Energiewende nach vorne zu bringen. Dabei geht es nicht nur um isolierte Solaranlagen, sondern auch die Gebäude und deren Umgebung stehen im Fokus. Gallus Cadonau, der Geschäftsführer der Solar Agentur Schweiz stellt herausragende Bauten der Preisträger vor.

Der Sanierungsbedarf des Einfamilienhauses ist offensichtlich. Jetzt steigt die Wohnqualität und die Umweltbelastung nimmt ab.


Abgerockter Altbau: Durch einen Ersatzneubau kommen Schallschutz und Solarenergie dazu.

F

ür den Schweizer Solarpreis wurden 2015 insgesamt 86 Solarprojekte in den Kategorien Neubauten, Bausanierungen, Energieanlagen, Personen und Institutionen eingereicht. Auffallend ist, dass fast 50 Prozent der 32 eingereichten Gebäude-Bewerbungen PlusEnergieBauten®  (PEB) sind. Dieses Niveau an Effizienz ist im Vergleich zu den vorherigen Jahren neu. Auch wer sich die sanierten Alt- oder Ersatzbauten anschaut, ist positiv überrascht. PEB erzeugen mehr Energie, als sie im Jahresdurchschnitt verbrauchen. Die Solarstromüberschüsse können allgemein ins öffentliche Netz eingespeist oder zum CO2-freien Antrieb von Elektrofahrzeugen eingesetzt werden.

DURCHDACHTE MODERNISIERUNG Das massiv gebaute Einfamilienhaus (EFH) der Familie Rey in Malters LU aus dem Jahre 1937 weist ein geschicktes Grundrisskonzept auf, das eine sinnvolle energetische Sanierung ermöglichte. Durch die Energiesanierung sank der Gesamtenergiebedarf um gut 80 Prozent von 49’200 kWh / a auf 9 600 kWh /a. Auch diese Sanierung erbringt damit den Beweis, wie einfach es ist, die rund 80 Pro-

zent Energieverluste eines typischen Schweizer EFH zu eliminieren. Die aus monokristallinen Solarzellen bestehende, dachbündige und fast ganzflächig integrierte 7.6 kW starke PV-Anlage erzeugt rund 7 350 kWh / a und deckt 76 Prozent des Gesamtenergiebedarfs. Auch optisch wurde das Gebäude ganzheitlich modernisiert, und die Fassade des Gebäudes ist kaum wiederzuerkennen. Durch die flächenbündigen Schiebeläden und die Erweiterung der Fensterflächen an der Fassade und auf dem Dach profitiert die Familie Rey zudem von mehr Tageslicht. Die Verstärkung der Dämmschicht, die Erneuerung der Fenster, die Erdwärmepumpe, der Zentralstaubsauger und die kontrollierte Wohnraumlüftung sorgen für eine erhöhte Wohnqualität und reduzieren gleichzeitig die Umweltbelastung deutlich. Die 45 m2 grosse, nicht ganzflächige, aber dach- und firstbündige PVAnlage verbessert das energetische Konzept des EFH erheblich und passt gut zur Holzverkleidung der gesamten Gebäudehülle. Das energetisch sanierte Einfamilienhaus ist eine architektonisch und gebäudetechnisch durchdachte Modernisierung und erhält dafür den Schweizer Solarpreis 2015.

SINNVOLLER ERSATZNEUBAU Die Familie Kaiser erstellte in Unterengstringen ZH anstelle des 50-jährigen Einfamilienhauses ein PlusEnergie-Mehrfamilienhaus. Dank energieeffizienter Gebäudehülle mit optimaler Minergie-P-Dämmung und modernen Haushaltsgeräten weist der Ersatzneubau einen Gesamtenergiebedarf von 19’900 kWh / a auf. Das solarbetriebene Energiesystem generiert Wärme aus einer Erdsonden-Wärmepumpe und versorgt alle drei Wohnungen separat mit frischer Luft. Die gut integrierte, seitenbündige, 29.9 kW starke PVFlachdachanlage erzeugt 29’100 kWh /a und deckt damit 147 Prozent des Eigenenergiebedarfs. Die Lärmbelastung des Flughafens erfordert einen besonderen Schallschutz. Zwischen der PV-Anlage und der obersten Geschossdecke besteht eine Luftschicht, die gleichzeitig auch als sommerlicher Wärmeschutz dient. Die Erdsonden nutzen mit der solarbetriebenen Wärmepumpe die geothermische Wärme für das Brauchwasser und die Heizung. Das effiziente, auf Strom basierende Energiekonzept liefert zur hundertprozentigen Eigenenergieversorgung noch 9 200 kWh / a

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BAUEN

Aus einem klassischen Gebäude auf einem Industrieareal wird ein Kultgebäude mit farbigen Solarlösungen auf dem Dach.

Solarstromüberschüsse ans öffentliche Netz, welches als virtueller Speicher dient. Der betonierte Keller und der darüberliegende Holzbau sind überwiegend mit lokalen Ressourcen gebaut. Der Schwimmteich im Garten wird biologisch geklärt. Dafür erhält die Familie Kaiser den PlusEnergieBauSolarpreis 2015.

MEHRZWECKGEBÄUDE ALS PILOTPROJEKT Das ehemalige Areal «Gundeldinger Feld» der Maschinenfabrik Sulzer und Burckhardt AG in Basel entwickelte sich in den letzten 15 Jahren vom Industriebetrieb zu einem Kulturort. Das Gebäude, in welchem früher die Heizzentrale und das Kohlesilo der Maschinenfabrik untergebracht waren, stellt das letzte umgenutzte Volumen auf dem Gundeldinger Areal dar. Dabei achteten die Verantwortlichen besonders auf die Wiederverwertung von Bauteilen und Materialien. Auf dem Dach sowie an der Süd- und Nordfassade wurden grüne, goldfarbene, orange, blaue und graue PV-Mo-

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dule mit monokristallinen Solarzellen sowie einige Standardmodule in Schwarz eingesetzt. Die 159 m2 grosse Anlage ist ganzflächig integriert und erzeugt jährlich 16’400 kWh Solarstrom. Damit deckt sie rund 37 Prozent des Gesamtenergiebedarfs des Gebäudes von 44’400 kWh / a. Das Mehrzweckgebäude ist an eine Fernwärmeversorgung angeschlossen. Die mehrfarbig verglasten, monokristallinen Solarzellen auf dem Dach sowie an der Fassade bilden eine interessante Neuerung für die Solarbranche. Sie eröffnen die Möglichkeit, ganze Überbauungen, Quartiere und Industrie-Areale mit Solarfassaden und Solardächern attraktiver zu gestalten. Um den Eigenverbrauch des Stroms im Areal zu optimieren, wird ein «Second-Life-Batteriespeicher» aus gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien der Elektromobilität installiert. Das Gebäude, welches den alten Namen «Kohlesilo» behielt, wird als Pilotprojekt vom Amt für Umwelt und Energie des Kantons Basel Stadt und vom Bundesamt für Energie gefördert und von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) begleitet. Ein Monito-

ring erfasst die Leistungsdaten jedes PVModuls. Die Messungen dienen der Optimierung der 24 kW starken PV-Anlage und zur Untersuchung der Auswirkungen der verschiedenen Farben auf die PVLeistung. Der Umgang mit der bestehenden Bausubstanz, die gestalterische Qualität der Solaranlagen, die Einbettung des Energiekonzepts in ein ganzes Areal und die Überprüfung der energetischen Qualität im Betrieb rechtfertigen den Schweizer Solarpreis 2015 für das «Kohlesilo» in Basel.

GALLUS CADONAU ist Geschäftsführer der Solar Agentur Schweiz. www.solaragentur.ch



KOLUMNE

WIE GEHT ES WEITER MIT DER ENERGIEWENDE? von Gallus Cadonau

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er Wahlkampf ist vorbei, und die Verantwortlichen sind gewählt. Nun liegt es am neuen Parlament, endlich wieder «Politik zu machen». Handlungsbedarf besteht. Wie oft wurde über die Energiestrategie diskutiert, während unsere Gletscher schrumpfen, Flüsse viel zu wenig Wasser führen und die Stromkonsumenten für Kleinwasserkraftwerke (KWKW) 200 bis 400 Prozent der Investitionskosten bezahlen müssen? Und wie lange schaut die politische Mehrheit weiter zu, wie jährlich zehn bis zwölf Milliarden für fossilnukleare Energieimporte an dubiose Gestalten im Nahen Osten und Russland überwiesen werden? Soll es so weitergehen? Es ist zu befürchten, denn von der angekündigten Energiewende ist in politischen Sonntagsreden viel, in der Gesetzgebung aber kaum Brauchbares in Sicht.

gesamte Schweizer AKW-Produktion. Um diese riesigen Verluste, welche alle Haushaltungen und KMU belasten, zu reduzieren, findet sich keine Mehrheit. Geht es aber darum, eine einzige TWh / a mittels KWKW zu erzeugen und die letzten Reste unserer natürlichen Bäche zu zerstören, finden sich breite politische Mehrheiten um Hunderte von Millionen Franken zum Fenster hinauszuwerfen. Obschon 15’800 km unserer Fliessgewässer verbaut oder trockengelegt sind, unterstützen sie Förderbeiträge von 200 bis über 400 Prozent der KWKW-Gesamtinvestitionen. Zum Beispiel betragen die Gesamtinvestitionen des KWKW Berschnerbach CHF 16.7 Millionen – dafür kassieren sie in 25 KEVJahren aber CHF 37.7 Millionen oder 226 Prozent der Gesamtinvestitionskosten. Da ein SVP-Ständerat die KWKWLobby anführt, ist zu befürchten, dass die Stromkunden noch weitere KWKWZahlungen von über 200 Prozent der Investitionskosten bezahlen müssen.

80 Prozent Energieverluste sind offenbar egal. Einsteins Satz «Es ist leichter einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil» ist für die Revision des Energiegesetzes (EnG) treffend. Der Bundesrat überlegte Ein Lichtblick könnten die parlamennach Fukushima 2011, wo die grössten tarischen Vorstösse von NR Kurt Fluri Energiepotenziale liegen, und erklärte (FDP / SO) und NR Th. Hardegger (SP / ZH) 2012, der Schlüssel für die Energiewende für PlusEnergieBau-Sanierungen (PEB) liege beim Schweizer Gebäudepark, der zur Reduktion der 100 TWh / a Energieveretwa die Hälfte des Schweizer Gesamteluste im Gebäudebereich sein. PEB-Investitionen von zehn bis 15 Prozent senken nergiebedarfs von 250 TWh / a konsumiert nicht nur die riesigen Energieverluste. Sie und dabei rund 100 Terrawattstunden pro Gallus Cadonau ist Geschäftsführer der Solar Agentur Schweiz. Jahr (TWh / a) oder 80 Prozent Energieverschaffen die grösste lokale Wertschöpfung, luste aufweist (IP RW 10.3873). Der Totalreduzieren massiv die CO2-Emissionen, unausbau der Wasserkraft erbringt laut Bundesrat 2.5 bis 3 TWh / a, sere 80 Prozent Auslandabhängigkeit im Energiesektor und senken die neuen KWKW zirka 1 TWh / a. Dass die 25 TWh / a für den jährlich die Überweisungen von zehn bis zwölf Milliarden Franken AKW-Ausstieg weder mit 3 noch mit 1 TWh / a realisierbar sind, an arabische Staaten und Russland. Dazu sorgen sie für Tauversteht jeder Sekundarschüler, aber die politische Mehrheit in sende Ausbildungs- und Arbeitsplätze im Inland, wie alle SolarpreisBern offenbar nicht. Die meisten Politiker verstehen unter EnerBeispiele belegen. (vgl. www.solaragentur.ch / Solarpreis 2015) giepolitik bloss «Wasserkraft». Diese Erwartungshaltung basiert aber auf einer Illusion. Mit 226 Prozent Förderung für neue KWKW sind weder der AKW-Ausstieg noch eine Energiewende erreichbar. Die meisten Politiker sprechen zwar von AKW-Ausstieg und Energiewende, sie scheinen aber nicht zu verstehen, dass 100 TWh / a Energieverluste im Gebäudebereich vier Mal höher sind als die

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GALLUS CADONAU ist Geschäftsführer der Solar Agentur Schweiz. www.solaragentur.ch


Beim Baublatt-Cup sein Talent unter Beweis stellen, bei der Vorrunde zu den WorldSkills die Maurer anfeuern, an der Happy Hour in der BauBeiz die Rockgrössen von morgen kennenlernen oder einfach nur auf eine Wurst und ein Getränk vorbeischauen. Alles möglich an der Swissbau, im neuen «Treffpunkt Handwerk», Halle 4. Auf nach Basel! Hauptpartner:

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INNOVATION UND FUNKTIONALITÄT NEUBAU MIGROS EGLISAU von Matthias Reifler

Das Gebäude einer Verkaufsstelle hat einige Herausforderungen zu bestehen. Es ist funktional, der Preis stimmt, die Ökologie spielt eine wichtige Rolle und die Optik überzeugt. Das klingt nach der Quadratur des Kreises. In einer Migros-Verkaufsstelle kann dies aber bewundert werden.

PROJEKTBETEILIGTE Bauherrschaft: Architektur und Ausführung: Holzbauingenieur: HLK-Ingenieur: Sanitäringenieur: Elektroingenieur: Bauphysik: Holzbau:

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Genossenschaft Migros Zürich, 8021 Zürich meierpartner architekten, 8620 Wetzikon Matthias Reifler, Projektverfasser Marcelo Seiler, Projekt- und Bauleiter Raffaele Catizone, Planungsleiter SJB Kempter Fitze AG, Frauenfeld Christoph Meier Kummer GmbH, Zürich Beat Kummer (HT-Koordination) BLM Haustechnik AG, Zürich Moor Elektroplan AG, Zürich Zehnder & Kälin AG Kifa AG, Aadorf


BAUEN

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ie neue Migros-Verkaufsstelle von Eglisau liegt im nördlich des Rheins gelegenen Gewerbegebiet nahe dem Bahnhof Hüntwangen-WiI. Der Neubau in Eglisau ist der aktuelle Prototyp für eine periphere Verkaufsstelle der Genossenschaft Migros Zürich. Besondere Merkmale sind eine konsequent einfache, seriell gefertigte Konstruktion, kombiniert mit einem hohen Anspruch an Ökologie und Energieeffizienz. Alles, was die Kernaufgabe des Gebäudes verteuern würde, wurde weggelassen. So zum Beispiel eine Einstellhalle. Die hauptsächlich verwendeten Materialen sind rezyklierter Beton für die Bodenplatte und einheimisches Nadelholz für die Tragkonstruktion bestehend aus Innen- und Aussenwänden, Stützen und Deckentragwerk. Soweit hygienisch vertretbar, wurde das Konstruktionsholz im Innern sichtbar gelassen, ansonsten mit gipsgebundenen Holzfaserplatten verkleidet. Damit der Holzständerbau auch von aussen nachvollziehbar bleibt, wurde die Fassade mit halb transparenten Faserglasplatten verkleidet. Diese äusserste Fassa-

denhaut, welche das Holz vor Wasser und Sonneneinstrahlung schützt, sorgt dafür, dass die natürliche Alterung des Holzes hinausgezögert wird. Die Hinterleuchtung der Fassaden mit energieeffizienten LEDLeuchten sorgt dafür, dass der Holzbau auch am Abend und in der kalten Jahreszeit erlebbar bleibt. Der architektonische Ausdruck des Gebäudes lebt von seiner zurückhaltenden kubischen Gestaltung. Der Grossteil des Gebäudes ist eingeschossig. Einzig der Personal- und Bürotrakt verfügt über eine zweite Etage. Dieser Gebäudeteil wurde im Kontrast zu den Holzfassaden mit dunkeln Eternitplatten verkleidet. Auf der Kundenseite ist die gesamte Fassade eingezogen. So entsteht für den Kundenzugang und den Aussenverkauf ein grosszügiger wettergeschützter Bereich. Über den Windfang werden die beiden Verkaufsläden, eine Migros-Filiale mit 1500 m2 und eine Denner-Filiale mit 500 m2 Verkaufsfläche, erschlossen. Im kundenabgewandten Bereich befinden sich die Lager-

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Hindernisfrei wohnen Mit der Exma VISION unterhält die SAHB eine ganzjährige Ausstellung mit Ideen und Lösungen zur Förderung der Selb­ ständigkeit und des hindernisfreien Wohnens. • Einrichtungen für Bad, Dusche und WC • Situationsgerechte Küchenausstattungen • Sitz- und Plattformtreppenlifte • Weitere praktische Alltagshilfen Unser Highlight: ein verstellbares Badezimmer, mit dem sich eine individuell angepasste Einrichtung im Massstab 1:1 erleben lässt. Der Besuch unserer Ausstellung Exma VISION lohnt sich – unsere Fachleute beraten Sie unabhängig und kompetent. EXMA VISION Industrie Süd Dünnernstrasse 32 4702 Oensingen T 062 388 20 20 exma@sahb.ch www.exma.ch

und Kühlräume sowie die Anlieferungen. Die filigranen Stützen, die sichtbare, leichte Deckenkonstruktion kombiniert mit licht­ spendenden Dachfenstern und gezielt gesetzten Fenstern ergeben ein sehr luftiges Raumgefühl. Die optimierte Haustechnik trägt mit einer Wärmerückgewinnung und einer Fotovoltaikanlage zur ökologischen Ausrichtung des Gebäudes bei. Das Gebäude ist Minergie-zertifiziert.

MATTHIAS REIFLER ist dipl. architekt eth sia und partner, Mitglied der Geschäftsleitung von meierpartner architekten ag. www.mparch.ch


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Schlankeres Rahmenprofil bringt mehr Glasfläche.

Fenstersysteme können immer verbessert werden, dann profitiert davon auch der Kunde in der Praxis.

SPAREN MIT HOCHWERTIGEN FENSTERN KLUGE BAUHERREN BERÜCKSICHTIGEN INSTALLATIONS- & ENERGIEKOSTEN von Christian Wenger

Wer ein Haus baut oder eine Liegenschaft renoviert, wird oft von Angeboten regelrecht überflutet. Viele Unternehmen locken mit tiefen Installationskosten. Dabei kann ein vermeintlich günstiges Angebot im Laufe der Jahre deutlich höhere Kosten verursachen. Ein Blick auf die Qualität lohnt sich in jedem Fall.

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n Fenster werden vielfältige Anforderungen gestellt. Sie sollen einerseits schön anzusehen sein und dem Gebäude ein Gesicht verleihen; andererseits sollen sie Licht und Wärme einlassen und dabei Zugluft oder Lärmübertragung weitgehend eliminieren. Wer Fenster ersetzt, verfolgt dabei vor allem ein Ziel: die Reduktion von Wärmeverlusten. Die Glasfläche soll dabei so gross wie möglich sein. Deshalb kann es sich lohnen, einen zweiten Blick auf das Rahmenprofil zu werfen. Wie schlank ist das Profil? Wie viel Schatten wirft es? Wie gross ist die entsprechende Glasfläche? Da gehört das Fenstersystem von Sirius zu den besten. Das äusserst schlanke Rahmenprofil erlaubt eine deutlich grössere Glasfläche, was oft auch den Dämmwert des ganzen Fensters verbessert.

MEHR LICHT DURCH GRÖSSERE GLASFLÄCHEN Je schlanker das Rahmenprofil ist, umso grösser wird die Glasfläche. Dadurch flu-

tet deutlich mehr gesundes Tageslicht in die Räume, was sich positiv auf das Wohlbefinden der Menschen auswirkt. Darüber hinaus lässt sich mit dem Einsatz von entsprechendem Glas leicht ein Minergie- oder Minergie-P-Standard erreichen. Wärmeverluste über die Fenster werden minimiert und gleichzeitig die wohltuende und energiereiche Sonnenstrahlung eingelassen. Das spart gleich doppelt Energie, nämlich bei der Beleuchtung und beim Heizen. Jahr für Jahr.

KOMFORTABLE UND SICHERE SCHIEBEFENSTER Die besonderen positiven Eigenschaften von möglichst grossen Glasfronten erfordern allein schon wegen des hohen Gewichts Schiebefenster. Hier setzen SiriusFenster Massstäbe in Sachen Komfort und Sicherheit. Auch grosse, schwere Schiebefenster gleiten sanft und leise zur Seite. Es sei denn, ein Eindringling versucht sich von aussen Zugang zu

verschaffen. Dann sorgt die besondere Konstruktion der Sirius-Schiebefenster dafür, dass sie nicht ausgehebelt werden können und sicher verschlossen bleiben. Zu Recht tragen Sirius-Fenster den Namen des hellsten Sterns am Nachthimmel. Sie gehören dank ihrer durchdachten Konstruktion zu den besten am Markt. Die Eschbal AG in Ober-Ohringen bei Winterthur, die das System entwickelt und laufend verbessert, legt grossen Wert auf gute Kontakte zu Architekten, Bauherren und Fensterbauern in der ganzen Schweiz. Nur so kann sie veränderte Bedürfnisse aus erster Hand erfahren und ihr Fenstersystem laufend verbessern. Diese lokale Verankerung sowie der hervorragende Service und die Ausbildung von Nachwuchskräften gehören deshalb zu den Grundpfeilern und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Werkplatzes Schweiz.

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EIN KOSTBARES GUT WASSERGEWINNUNG UND WASSERAUFBEREITUNG von Georg Lutz

Wir können uns das im «Wasserschloss» der Schweiz mit seiner umfassenden Wasserinfrastruktur kaum vorstellen: In vielen Gesellschaften dieser Welt herrscht Wassermangel. Dieser Zustand wird durch den Klimawandel noch verschärft. Viele private Player wittern das grosse Geschäft und verkaufen teures Wasser aus Behältnissen, die gut aussehen, für grosse Teile der Bevölkerung aber schlicht zu teuer sind. An diesem Punkt sind technische Lösungen gefragt, die der Bevölkerung vor Ort wirklich helfen. Wir stellen zwei Beispiele vor. Zunächst geht es um die Gewinnung von Trinkwasser mit Nebelnetzen in Tansania. Die Naturkosmetiklinie STOP THE WATER WHILE USING ME! unterstützt den Bau. Täglich werden bis zu 1 000 Liter Trinkwasser pro Netz gewonnen, indem Nebel «gemolken» wird – also Feuchtigkeit kondensiert, aufgefangen und gespeichert wird. Auf diese Weise bringen Nebelnetze frisches, sauberes Trinkwasser in extrem trockene Regionen, die vorher von der Versorgung abgeschnitten waren. Auf den folgenden Seiten geht es um Wasseraufbereitung. Auch hier gibt es gigantische Beispiele, wie auf der arabischen Halbinsel, die so kostspielig und energiehungrig sind, dass der Begriff nachhaltig absurd klingt. Viel wichtiger sind kleine dezentrale Lösungen. Im Senegal sind solche zu besichtigen, und eine Schweizer Firma spielt eine grosse Rolle.


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LEBEN BRAUCHT WASSER SAUBERES TRINKWASSER ZU TIEFEN KOSTEN von Irene Bättig

Obwohl die UNO ihr Millenniumsziel für einen verbesserten Zugang Trinkwasser erreicht hat, existiert vielerorts auf der Welt Handlungsbedarf – insbesondere was die Qualität betrifft. Hier setzt eine junge Westschweizer Firma an: Sie will den Menschen in Entwicklungsländern mit einer dezentralen Aufbereitungsanlage sauberes Trinkwasser zu günstigen Preisen zugänglich machen und gleichzeitig Arbeitsplätze vor Ort schaffen.

Die Maschinen werden im «Centre d’integration professionelle» CIS in Fribourg von behinderten Menschen zusammengebaut.

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UMWELT & TECHNIK

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ntweder Salz- und fluorhaltiges Wasser aus Brackwasserbohrungen trinken oder sauberes Wasser aus dem Beutel kaufen – ausserhalb der Regenzeit hat die Bevölkerung im Sine Saloum Delta in Senegal keine andere Wahl. Wer sich das teure Beutelwasser – es kostet 20 bis 50 Euro-Cent pro Liter – nicht leisten kann, hat mit schweren Gesundheitsproblemen wie Hypertonie und Fluorose zu kämpfen. Seit Kurzem haben rund 150’000 Menschen eine Alternative: Sie können in lokalen Wasserkiosks für 1.5 Euro-Cent pro Liter sauberes Trinkwasser kaufen. Möglich machen dies 70 dezentrale Trinkwasseraufbereitungsanlagen der Schweizer Firma Swiss Fresh Water.

INNERE ÜBERZEUGUNG Begonnen hat die Erfolgsgeschichte vor über zehn Jahren, als Renaud de Watteville, Gründer von Swiss Fresh Water (SFW), auf Madagaskar beobachtete, wie die Menschen salzhaltiges, verschmutztes Wasser tranken. Von da an setzte sich in seinem Kopf eine Überzeugung fest: «Es muss doch eine Möglichkeit geben, Wasser einfach und kostengünstig zu entsalzen und von Kei-

men zu befreien.» Nachdem der Manager von weltweiten Gross-Events kurze Zeit später einen Erfinder mit einer ähnlichen Idee traf, setzte er seine Vision in die Tat um. Der Nicht-Ingenieur, der immer eine Affinität zu Technik hatte, begann zu recherchieren. «Die meisten Ideen scheiterten am Unterhalt der Geräte», nennt de Watteville eine wichtige Erkenntnis. Er setzte sich deshalb zum Ziel, ein robustes, kostengünstiges Gerät zu entwickeln, das dezentral überwacht und vor Ort einfach gewartet werden kann. In seiner Garage experimentierte er mit bestehenden Technologien und baute erste Prototypen, unterstützt von einem Freund und Designer. 2008 zog er sich aus seiner Event-Agentur zurück und setzte alles auf eine Karte. Seither hat er die Idee zusammen mit seinem inzwischen sechsköpfigen Team zum marktreifen Produkt entwickelt.

KOMPAKT UND ENERGIESPAREND Die ursprüngliche Idee, Meerwasser zu entsalzen, hat de Watteville in der Zwischenzeit fallen gelassen. «Wo Siedlungen und Dörfer sind, sind immer andere Wasserquellen vorhanden», sagt er. Des-

halb fokussiert er heute auf die Aufbereitung von Brackwasser und Wasser aus Bohrungen, Teichen oder Oberflächengewässern. Die kompakte Anlage, die nur 136 x 48 x 48 Zentimeter misst und 90 kg schwer ist, verfügt über zwei Reinigungsstufen: Mit Ultrafiltration werden Schmutz und Keime entfernt, mit der anschliessenden Umkehrosmose werden Salz, Arsen, Fluor oder Metalle abgetrennt. Die Maschine produziert bis zu 170 Liter Trinkwasser pro Stunde und benötigt dafür 0.3 bis 0.5 kWh Energie, die aus Fotovoltaikmodulen stammt oder vom lokalen Netz bezogen wird. Für den Unterhalt in Senegal sorgt ein lokales Unterhaltszentrum (SENOP SA), das heute sechs Personen beschäftigt. Die Anlagen werden mit einem Fernwartungssystem via Internet überwacht. So können die Techniker vor Ort schnell einschreiten, und Swiss Fresh Water kann sie, wenn nötig von der Schweiz aus unterstützen. «In diesen Ländern ist zwar nicht überall sauberes Trinkwasser vorhanden, aber Handy-Empfang gibt es praktisch in jedem Winkel», so de Watteville. Gut gewartet, erreicht die Maschine eine Lebensdauer von zehn bis 20 Jahren.

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GELDANLAGE MIT WIRKUNG Die Wasseraufbereitungsanlagen von Swiss Fresh Water sind ab einem täglichen Trinkwasserverkauf von 1 500 Litern innerhalb von rund vier Jahren amortisiert. Während dieser Zeit müssen sie vorfinanziert werden. Dazu wurde die Swiss Water Impact SA gegründet. Sie bietet Investoren die Möglichkeit, Geld anzulegen und dabei «Gutes» zu bewirken. Der Geldgeber leiht der Swiss Water Impact SA mindestens 30 000 Franken, die mit sechs Prozent verzinst und über vier Jahre zurückbezahlt werden. Damit können zwei Anlagen inklusive Fotovoltaikmodulen vorfinanziert und mindestens 4 000 Personen mit sauberem Trinkwasser versorgt werden.

GESCHÄFTSMODELL ZENTRAL Im Sine Saloum Delta in Senegal installierte SFW von 2012 bis 2013 die ersten zwölf Maschinen im Rahmen eines Pilotprojekts, das von REPIC unterstützt wurde. Die interdepartementale Plattform des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) sowie des Bundesamts für Energie (BFE) fördert erneuerbare Energien und Energieeffizienz in der internationalen Zusammenarbeit. Im Rahmen des Pilotprojekts sollte nicht nur die technische Machbarkeit, sondern insbesondere das Geschäftsmodell überprüft und weiterentwickelt werden. Für Vertrieb und Abrechnung ist die von SFW gegründete Stiftung «Access to Water» verantwortlich. Sie stellt Gemeinden oder Privaten, die einen Wasserkiosk aufbauen wollen, die Maschinen gegen eine Nutzungsgebühr zur Verfügung. Damit bleibt die Anlage im Besitz der Stiftung und kann

dem Betreiber entzogen werden, sollte er zum Beispiel zu hohe Preise verlangen oder seiner hygienischen Verantwortung nicht nachkommen. Die Betreiber sorgen für den täglichen Unterhalt der Maschinen und verkaufen das Trinkwasser zu einem festen Preis an die Bevölkerung. Dieser wurde in Senegal zusammen mit den regionalen und lokalen Behörden festgelegt und beträgt 1.5 Euro-Cent pro Liter – also rund 20-mal weniger als Trinkwasser aus dem Beutel.

WIN-WIN-SITUATION Die Nutzungsgebühr für die Maschinen beträgt 0.7 Euro-Cent pro Liter Wasser. Darin enthalten sind auch die Amortisation der Anlage und der Unterhalt, sondern auch ein Solidaritätsbeitrag für den Unterhalt der Maschinen in kleineren Dörfern sowie ein Risikobeitrag, damit das Trinkwasser zum Beispiel im Fall einer Epidemie kostenlos an die Bevölkerung abgegeben werden kann. 0.8 Euro-Cent pro Liter bleiben als Marge für die Kioskbetreiber, um Löhne und Aufwendungen zu bezahlen. Über 200 Personen haben in den Wasserkiosks eine Arbeit gefunden und können ihren Lebensunterhalt bestreiten. «Einer unserer ersten Kioskbetreiber hat inzwischen drei Maschinen aufgestellt», freut sich Renaud de Watteville über die Eigendynamik des Projekts. Zudem entwickelten sich die Wasserkiosks zu richtigen Dorfzentren. «In einem Dorf sind um den Kiosk mehrere andere Geschäfte entstanden.» In grösseren Dörfern, die mehr als 1 500 Liter Wasser täglich benötigen, kann die Trinkwasseraufbereitung rentabel betrieben werden, und die Maschine lässt sich innerhalb von zirka vier Jahren amortisieren. Nach dieser Zeit fallen nur noch die Unterhaltskosten an, und die Stiftung Access to Water investiert die Gewinne wieder in die Finanzierung neuer Maschinen. Nur in

kleineren Dörfern muss die Anschaffung der Anlagen subventioniert werden, der Unterhalt hingegen wird über den Solidaritätsbeitrag bestritten.

WELTWEITE NACHFRAGE Swiss Fresh Water kann die Wasseraufbereitungsanlagen, die von einer Behindertenwerkstatt in Fribourg zusammengebaut werden, bereits kostendeckend produzieren. «Ab einer jährlich verkauften Stückzahl von 140 Geräten ist der Breakeven erreicht», rechnet de Watteville. «Wir haben Anfragen aus der ganzen Welt», sagt er stolz. 30 weitere Anlagen gehen demnächst in Senegal in Betrieb, und ein Pilotprojekt in Kolumbien wurde kürzlich gestartet. Hier sollen die Anlagen Quecksilber aus dem Wasser filtern, das beim Goldschürfen in die Gewässer gelangt und die Trinkwasserressourcen beeinträchtigt. Gleichzeitig entwickelt das Unternehmen das Gerät laufend weiter, insbesondere um die Kosten zu senken. «Wir suchen eine Lösung, damit wir Verschleissteile bei den Pumpen nicht ersetzen, sondern vor Ort reparieren können», so de Watteville. Zudem arbeitet seit September eine EawagDoktorandin daran, wie die Wasserqualität aus den Maschinen kontinuierlich überwacht werden könnte. Weitere Entwicklungsschritte sind in Planung. Aber dazu will Renaud de Watteville noch nichts verraten.

IRENE BÄTTIG ist Autorin und schrieb diesen Text im Auftrag von REPIC. www.swissfreshwater.ch www.repic.ch

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DEM RUSS ENTGEGENTRETEN FILTER FÜR DIE UMWELT Interview mit Urs Rutschmann von Georg Lutz

Moderne Dieselmotoren sind wegen ihrer Wirtschaftlichkeit und Robustheit im Off-Road-Bereich das wichtigste Antriebsaggregat. Trotz modernster Motorentechnologie hat der Dieselmotor wegen der Partikelemissionen seine Schwachstelle. Der Russ aus Dieselmotoren ist eine Belastung von Umwelt und Gesundheit. Wie kann hier gegengesteuert werden? Antworten bietet Urs Rutschmann von der clean-life umwelttechnik ag.

SMF-AR ®: FILTERTECHNOLOGIE MIT SINTERMETALL Die clean-life umwelttechnik ag setzt mit dem Sintermetallfilter SMF-AR bei Abgasreinigungssystemen für Dieselmotoren neue Akzente. Der SMF-AR hat aufgrund seiner Konstruktion mit konischen Filterkanälen und der Werkstoffauswahl wesentliche Vorteile gegenüber anderen im Markt angebotenen Dieselpartikelfiltern. Die Filterstandzeit ist zirka 2.5-mal höher als bei herkömmlichen Systemen mit Keramikelementen. Zudem ist er einfach zu reinigen und zu warten. Mit dieser Filtertechnologie ist die Voraussetzung geschaffen, zukünftig Filter bei allen Dieselmotoren von Nutzfahrzeugen, Baumaschinen und stationären Aggregaten einzusetzen. Der SMF-AR® ist sowohl für die Erstausstattung als auch für Retrofit geeignet.

VORTEILE DES SMF-AR ®-FILTERMODULS ww Filterwirkungsgrad 99 Prozent ww Hohe Filterstandzeiten dank maximaler Aschespeicherfähigkeit ww Geringer Reinigungs- und Wartungsaufwand ww Aktive Regeneration ww Geeignet für ein breites Spektrum an Abgastemperaturen ww Optimale An- und Durchströmung ww Niedriger Abgasgegendruck ww Modularer, selbsttragender Aufbau ww Einfache Anpassung an unterschiedliche Bauräume ww Kostengünstiges Canning ww Einfaches Recycling

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Player, wenn es um Mobilität, beispielsweise auf Baustellen, geht?

Urs Rutschmann ist Verwaltungsrat  und Projektleiter der clean-life umwelttechnik ag.

H

aben Verantwortliche von VW schon bei Ihnen angerufen?

Der moderne Diesel ist wegen der Knackpunkte Verbrauch, Effizienz oder dem Drehmoment weiter sehr gut dabei. In einigen Jahren wird es einen Wechsel in Richtung E-Mobilität geben. Aber noch sind die Batterien zu schwer, die Reichweite ist zu kurz und das Service- und Ladestellenangebot zu dünn. Auf Baustellen war, ist und wird der Otto-Motor nicht die Lösung sein. Kommen wir auf Ihr zentrales Produkt zu sprechen. Sie arbeiten mit einem Sintermetallfilter. Wie funktioniert er?

Nein, das nicht.

Da gilt es, sehr genau zu argumentieren. Bei VW geht es in diesem Skandal nicht um ein Dieselpartikelfilterproblem – das ist unsere Kernkompetenz –, sondern um die mangelnde Reduktion von Stickoxiden. Die mangelnde Reduktion sollte durch manipulierte Tests verschleiert werden.

Der Sintermetallfilter, oder anders gesagt das SMF-AR®-System, ist ein kombiniertes Produkt, welches zwischen einem aktiven und einem passiven System pendelt. Wir verwenden Additive plus einen Heizungsmechanismus. Additive werden verwendet, um die Russbrenntemperatur abzusenken und somit dem Filter beim Regenerieren zu helfen. Die Heizung wird über die Logger-Überwachung angesteuert. So gelingt es uns, den Russ zu verbrennen, sprich zu oxidieren.

Kommen wir nochmals auf den Handlungsbedarf zurück …

Von welchen Temperaturen sprechen wir hier?

Es geht um die Russpartikel. Sie lösen Krebs aus und müssen reduziert werden. Es geht sowohl um die grossen wie auch kleinen Partikel. Das übliche Verfahren, wie aktuell gemessen wird, verzerrt die Ergebnisse.

Durch die Additive gelingt die Verbrennung schon bei 380 Grad. Sonst würde der Russ erst bei 620 Grad verbrennen. Bei kleineren Fahrzeugen, die nicht solch eine Temperatur erreichen, muss man mit solchen Filtersystemen arbeiten.

Warum?

Da muss ich zusätzlich Hitze erzeugen?

Im Moment wird die Masse gemessen. Es geht aber heute um die ganz feinen Partikel, die durch die hohen Einspritzdrücke entstehen. Hier herrscht Handlungsbedarf. Wir haben hier eine paradoxe Situation, dass modernere Dieselfahrzeuge mit ihren feineren Partikeln für den Menschen sehr viel gefährlicher sind als frühere dickere Partikel.

Genau. Nur so bekommen Sie die Schadstoffe weg.

Dann schauen wir uns die Abgase von Dieselmotoren genauer an. Wo herrscht hier Handlungsbedarf?

Wo kommt der Filter zum Einsatz? Prinzipiell in jeden Dieselmotor. Sinn macht es dann, wenn wie gesagt die erforderlichen Temperaturen nicht erreicht werden. Wir haben uns auf die Off-Road-Thematik spezialisiert, da im Strassenbereich Hersteller üblicherweise selbst eine Lösung im Angebot haben. Auch Baumaschinenhersteller haben Lösungen im Angebot, aber eben nicht für alle Modelle. In erster Linie gilt dies für Kleinserien. Bei geringen Stückzahlen kommen wir zum Zug. Sie arbeiten auch mit einem Überwachungsgerät? Ja, wir arbeiten seit zwölf Jahren mit einem Anbieter aus der Elektronikbranche. Bei uns wird jeder Filter überwacht. Selbstverständlich sind auch alle Filter geprüft und somit auf der Bafu-Liste zu finden. Wenn etwas nicht funktioniert, geht es darum, schnell die Gründe in Erfahrung zu bringen. Wie sieht Ihr Markt aus, und wo können Sie Ihre Stärken ausspielen? Aktuell sind wir eher in einem sinkenden Markt, da Hersteller immer mehr mit eigenen Lösungen kommen. Aber umgekehrt haben wir viele Filter auf dem Markt, und durch unser Serviceangebot können wir uns über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Wie reagieren Sie da strategisch? Wir suchen neue Produkte, um weiterwachsen zu können. In welche Richtung geht das?

Warum setzt man nicht auf andere Antriebssysteme wie den klassischen Otto-Motor oder auch E-Mobilität? Warum ist der Diesel immer noch ein guter

Wie sieht es in der alltäglichen Praxis aus, Wie gehen Sie Reinigungs- und Servicedienstleistungen an? Der Vorteil des Sintermetallfilters liegt darin, dass man ihn in einer Waschanlage reinigen kann. Voraussetzung ist jedoch eine Spaltanlage. Wir empfehlen einen jährlichen Service, oder alternativ nach tausend Betriebsstunden einen Experten aufzusuchen.

Das Thema Heizungen wird uns in den nächsten Jahren, was Umwelttechnik betrifft, sicher vor viele Herausforderungen stellen. Nehmen Sie die wieder zunehmenden offenen Kamine oder Schwedenöfen. Dort gibt es, was die Feinpartikelproblematik betrifft, relativ wenige Lösungen auf dem Markt. Bei Partikelreduktionen bei modernen Otto-Motoren haben wir auch noch viel Luft nach oben. Schauen Sie sich die schwarzen Endrohre der sportlichen Autos an. Da ist ein Filter nur eine Frage der Zeit!

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TÜRKOMMUNIKATION MIT WOW-EFFEKT Hager setzt Massstäbe in der Türkommunikation: mit den edel gestalteten, ultraflachen Innensprechstellen elcom.touch und den ästhetischen Edelstahl-Aussensprechstellen elcom.one. Beide Reihen warten neben ihrer cleveren Zwei-DrahtTechnik mit einer Reihe verblüffender Eigenschaften auf. Auch solchen, die man nicht gleich sieht. Das ultraflache 16-mm-Design der Innensprechstelle elcom.touch besticht durch seine elegante Optik und innovatives Design. Die klare Gliederung aus grosszügigem Farbdisplay und flächenbündigem Bedienfeld fügt sich ästhetisch in jede Wandund Raumgestaltung ein. Ein wenig «herausragender» präsentiert sich die Aussensprechstelle elcom.one, die selbst in der Aufputz-Variante nur 28.5 mm Tiefe misst. Die modular aufgebauten, robusten Edelstahlplatten überzeugen durch ihren schnörkellosen Purismus. Sichtbare Schrauben? Fehlanzeige. Moderne, verpolungssichere Zwei-Draht-Technik sorgt für eine fehlerfreie Installation und macht spätere Änderungen oder Systemerweiterungen so einfach wie nie zuvor. So lassen sich zum Beispiel Anlagen von Audio auf Video aufrüsten, ohne dass in den Systemgeräten in der Unterverteilung oder in der Verdrahtung Änderungen nötig werden. Auch bei der Installation und Konfiguration bringt Hager spürbare Intelligenz ins Spiel: Die effiziente und reelle Ein-Mann-Inbetriebnahme ist logisch aufgebaut und einfach nachzuvollziehen. Mit der drehfix® Adressierung per Schraubendreher haben Sie den sprichwörtlichen Dreh schnell raus. Notebook, Programmierkenntnisse, WalkieTalkie? Das ist überflüssig! www.hager.ch

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NEUE SINNLICHKEIT IM GARTEN – GIARDINA 2016 Die Giardina bildet zum Frühlingsbeginn einen fulminanten Auftakt in die Saison: Inmitten spektakulärer Gartenbeispiele und kunstvoller Installationen finden die Besucher eine Fülle an Inspiration und Anregungen für ihre persönliche Blumen- und Pflanzenwelt rund ums Haus auf der Terrasse oder dem Balkon. Die grösste Schweizer Indoor-Veranstaltung für das Leben im Garten findet vom 16. bis 20. März in der Messe Zürich statt. Der Wunsch nach mehr Romantik ist speziell bei Gartenbesitzerinnen deutlich spürbar. Gefühl, Leidenschaft und individuelle Naturverbundenheit gewinnen an Bedeutung, während anspruchsvolles Design und aufwändige Materialien für ein befriedigendes Gartenerlebnis nicht mehr massgeblich sind. Hier zeichnet sich ein gesellschaftliches Bedürfnis ab, das eine willkommene Trendwende in der Gartengestaltung ankündigt. Führende Gartenbauer und Designer antworten auf diese Entwicklung und widmen sich an der Giardina 2016 Interpretationen der «Modernen Gartenromantik». Pflanzen mit Charakter ziehen unseren Blick an. Ob filigran wie eine Tuschzeichnung oder wild und unangepasst: Als lebende Skulpturen prägen Charakterpflanzen eindrucksvoll ihre Umgebung. Die Giardina 2016 rückt mit Solitärpflanzen eine Pflanzentypologie ins Rampenlicht, die Gartenbesitzer und Pflanzenliebhaber gleichermassen beschäftigt. An der Giardina  2016 erwartet die Besucher eine spannende Auswahl an aussergewöhnlichen Solitärpflanzen sowie fachmännische Beratung   – für den Villengarten bis hin zum urbanen Balkon. Giardina – Leben im Garten | 16. – 20. März 2016 | Messe Zürich | www.giardina.ch

DAS BADEZIMMER PER MAUSKLICK Das Angebot für die Schweizer Badezimmer ist unschlagbar: Sämtliche Schweizer Marken und die bekanntesten deutschen Markenhersteller in bester Qualität und dies zu preisgünstigen Konditionen. Wer bei baddirekt.ch Waschtisch, Wasserhahn, Spiegelschrank oder einen WC-Deckel kauft, spart nicht nur Geld sondern erspart sich den oft mühsamen Weg über den Grosshandel oder den Installateur. «Wir bieten unseren Kunden viel Komfort, stellen für sie online eine unschlagbare Vielfalt zusammen und liefern erst noch in die ganze Schweiz», erklärt Inhaber und Geschäftsführer Reto Bruhin. Das Angebot von baddirekt.ch wächst seit dem Beginn vor zwei Jahren stetig. Das hat einen zentralen Grund: Baddirekt.ch verzichtet ganz bewusst auf den Zwischenhandel. Somit profitiert der Endkunde jeweils von den Top-Preisen. Sollte ein vom Kunden gewünschter Artikel im OnlineShop nicht auffindbar sein, wird das Team diesen nach einer kurzen Abklärung gerne besorgen. Die Lieferung aller Produkte erfolgt kostenlos in der ganzen Schweiz. www.baddirekt.ch

SONNE AUF DEM DACH Basierend auf jahrelanger Erfahrung in der Planung und Ausführung von Photovoltaikanlagen, hat die Solarmarkt GmbH ein neues Dachintegrations-Montagesystem für rahmenlose Photovoltaikmodule entwickelt. Komponenten von Photovoltaikanlagen im Besonderen Solarmodule werden immer günstiger. Die Kostenverteilung einer Photovoltaikanlage verändert sich. Waren vor einiger Zeit die Anlagekosten zirka mit achtzig und mehr Prozent durch die Solarmodule bestimmt, wird der Anteil der Montagekosten laufend größer. Mit dem Arres Indach-Montagesystem kommt ein Produkt auf den Markt, welches die Anforderungen an die schnelle Montage ohne Verlust von Stabilität und Ästhetik perfekt erfüllt. www.solarmarkt.ch

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Ausgabe 1/2016 // Seite 95


IMPRESSUM Herausgeber Rundschau Medien AG St. Jakob-Strasse 110 CH-4132 Muttenz/Basel info@rundschaumedien.ch Verleger Francesco J. Ciringione Verlagsleiter Boris Jaeggi Projektleitung & Verkauf Hazim Vincent-Junuzovic vincent@rundschaumedien.ch Chefredaktion Georg Lutz lutz@rundschaumedien.ch

Interviews Andreas Reichlin Fabio Tononi Raphael Bruderer Urs Rutschmann

Produktion & Grafik Sandra Schneider Korrektorat / Lektorat Brigitte Battaglia Aboservice info@prestigemedia.ch Verlag & Produktion Prestige Media International AG St. Jakob-Strasse 110 CH-4132 Muttenz/ Basel Telefon +41 61 335 60 80 Telefax +41 61 335 60 88 www.prestigemedia.ch

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AUSGABE 01/2016

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Autoren Benjamin Uhlmann Céline Berger Christian Wenger Claudia Ging Felix Käppeli  Gallus Cadonau Irene Bättig Lone K. Halvorsen Lienhard Tribelhorn Matthias Reifler Michael Meuter  Patrick Meier Priska Senn Rainer Klein Roland Eggspühler Tobias Franzke Wolfgang Bachmann

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Seite 96 // bauRUNDSCHAU

Wiedergabe von Artikeln und Bildern auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt.

Mitte April 2016 erscheint die nächste Ausgabe von bauRUNDSCHAU. Folgende Schwerpunkte stehen auf unserer Agenda: Zersiedelte Schweiz Neue Konzepte der Raumplanung Perspektive 2050 Bauen im Zeichen der Energiewende Wilde Strömung Renaturierung von Gewässern In den eigenen vier Wänden alt werden Küchen und Bäder im Zeichen der demographischen Entwicklung Stimmung gestalten Licht, Böden und Möbel im Garten und auf Terassen


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