LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
Wie bereits der russische Schriftsteller Leo Tolstoi in dem Roman Anna Karenina sagte: Der Frühling ist der Zeit der Pläne und Projekte. Im Vertrauen darauf, dass die längeren Tage zu Tatendrang und produktiven Inspirationen verleiten, um den Green Deal einen Schritt näher rücken zu lassen. Doch einerlei, ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter: Der Klimawandel ist und bleibt eine der grössten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und vor diesem Hintergrund steht der Bausektor mit dem grössten Ressourcenverbrauch in einer besonderen Verantwortung.
In dieser Ausgabe präsentieren wir einige Beispiele, die aufzeigen, wie das Thema Ressourcenschonung und Emissionsreduzierung erfolgreich umgesetzt werden kann. Bekanntlich sind die eingesetzten Bauprodukte von Gebäuden von grosser Bedeutung, wenn es um die Nachhaltigkeit geht. Holz geniesst seit einigen Jahren ein nachhaltiges Image, der Porenbeton erscheint jedoch vielen auf den ersten Blick weniger ökologisch. Was ist nun tatsächlich nachhaltiger? Fakt ist jedenfalls, dass es sich lohnt, einen Blick auf den gesamten GebäudeLebenszyklus zu werfen.
Holz ist zudem als Energieträger sehr beliebt, doch es gibt weitere Arten von Biomassen, die energetisch genutzt werden können. Wissenschaftler der Fachhochschule Nordwestschweiz haben gemeinsam mit Industrievertretern untersucht, welche Biomassen zur Erzeugung von Wärmeenergie und Pflanzenkohle genutzt werden können. Soziale Verantwortung und ambitionierte Klimaziele finden jedoch nicht nur im Bausektor statt. Ein führendes Logistikunternehmen investiert Milliarden in Massnahmen zur Reduzierung seiner CO2Emissionen und beschleunigt damit seinen Fahrplan zur Dekarbonisierung.
Zudem widmen wir uns im aktuellen Sonderheft der bundesRUNDSCHAU den Themen «Wasserkraft für eine stabile Stromversorgung» und «Umweltfreundliche Lösungen mit Elektrofahrzeugen». Eine Vorschau auf die kommende SuissepublicMesse darf natürlich auch nicht fehlen, denn die grösste Schweizer Fachmesse für den öffentlichen Sektor ist nach einer pandemiebedingten Pause endlich wieder zurück. Hier erwarten die Besucher spannende Neuheiten und Innovationen, bei denen das Thema Nachhaltigkeit natürlich auch eine bedeutende Rolle spielt.
PERSÖNLICH, NACHHALTIG, GESETZESKONFORM
FÜR
INTELLIGENTE ENTSORGUNG
Wer sich auf Altola verlässt, kann sich mit gutem Gewissen auf sein Kerngeschäft konzentrieren: Als bewährter Partner für Industrie und Gewerbe machen wir Ihnen das Leben leichter. Unsere Fachleute beraten und unterstützen Sie von der fachgerechten Trennung bis hin zum Gesamtentsorgungskonzept.
Lone K. Halvorsen Redaktorin bauRUNDSCHAUVarioMax
Die Filigrandeckenunterstützung
Æ Leichtes und flexibles Unterstützungssystem mit hoher Tragfähigkeit für Filigrandecken
Æ Bis zu 50 % weniger Stützen und 40 % geringere Lohnkosten durch vorgegebene Stützenpositionen
Stützenraster gibt die Position der Stützen vor. Angststützen sind überflüssig. Mit integriertem Aufnahmedorn in den Trägern.
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Geringe Betonanhaftung, einfach zu reinigen.
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IM WEB
Wir halten Sie zwischen den Ausgaben mit aktuellen News, Fotostrecken, Kolumnen und Analysebeiträgen auf dem Laufenden. Sie sind gerne eingeladen, sich crossmedial zu beteiligen. Zum Beispiel mit News: 1 000 Zeichen, Bild und URL.
Energetisch renovieren ohne Baustelle
Die Designlösung für eine zuverlässige Renovation
Mit dem Renovationsfenster RF1 design und dem patentierten Wechselrahmensystem hat 4B die perfekte Lösung für eine sanfte und schnelle Renovation entwickelt. Ohne Baustelle und mit Termin-, Kosten- und Planungssicherheit eignet sich das RF1 design ideal für Renovationen im bewohnten Zustand wie in privaten Eigenheimen, Hotels, Spitälern, Schulen oder Bürogebäuden.
DA SCHAUT MAN GERN DRUNTER
DREIACHSIG GEKRÜMMTER FUSSGÄNGERSTEG BESTICHT MIT HOHER
SICHTBETONQUALITÄT von Heike Hübner
St. Alban ist das grüne Quartier und einer der schönsten Stadtteile Basels. Warum sollte man ausgerechnet hier einen Fussgängersteg nur nach praktischen Gesichtspunkten errichten? Für eine neue Überquerung wurde in aussergewöhnliches Design und Sichtbeton investiert. Das hat sich gelohnt.
Der St. Alban-Teich in Basel ist nicht, wie sein Name vermuten lässt, ein stehendes Gewässer. Vielmehr ist der «Dalbedych», wie die Bewohner der drittgrössten Schweizer Stadt ihn nennen, ein knapp fünf Kilometer langer Kanal, angelegt bereits im 12. Jahrhundert vom Kloster St. Alban für den Betrieb von Getreidemühlen. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden zahlreiche Mühlen für die Herstellung von Papier angetrieben, um die zahlreichen Buchdruckereien der aufstrebenden Stadt zu versorgen. Später diente die Wasser-
KURZINFO
Projekt: Fussgängersteg
St. Alban-Teich, Basel (Schweiz)
Bauherrschaft: Stadtgärtnerei Basel
Bauunternehmen: Marti AG Basel
kraft der Energiegewinnung. Heute ist das Quartier St. Alban ein modernes, beliebtes Wohnviertel mit grossen Grünflächen und historischem Flair, wenige Schritte vom Rhein entfernt.
DREIACHSIG GEKRÜMMTER ÜBERGANG
Der Bauherr, die Stadtgärtnerei Basel, beauftragte das Bauunternehmen Marti AG mit der Errichtung eines Brückenüberbaus. Gefordert war aber nicht der klassische Fussgängersteg, sondern ein architektonisch attraktiver Blickfänger, ein dezent dreiachsig gekrümmter Übergang mit einer Kombination aus unterschiedlichen Sichtbetonanforderungen. Nicht nur beim Betreten erschliesst sich dem Nutzer eine charmante, schräg über das Wasser führende Brücke. Betrachter, die am Uferrand herabsteigen und den Blick unter das 23 Meter lange,
GLATTE FLÄCHEN UND MASERUNGEN
Das Baustellenteam der Marti AG Basel um Polier Tehvid Mahic errichtete die Brücke problemlos im Zeitrahmen und in der geforderten Qualität. MEVA Schweiz setzte die Schalungsplanung um, rund 120 Quadratmeter Sonderschalung für den einmaligen Einsatz wurde von Kiefer Schalungsbau aus Holz hergestellt. Zu berücksichtigen waren Installationen für die Betonage von Wassernasen sowie die Unterlegung mit variablen Knaggen für die zuverlässige Ableitung von Kräften.
Der Sichtbeton Typ 5, entsprechend der Schweizer Betonoberflächenklasse S, sah eine Kombination unterschiedlich glatter
Flächen und klassischer Holzlattungen mit sichtbarer Maserung vor. Hier wurde nach Wunsch des Auftraggebers, Vorgabe des Planers und gemäss Musterbild das Projekt umgesetzt.
«Die Sonderschalung wurde in Einzelteilen geliefert und konnte bauseits durch unsere Arbeiter zügig montiert werden. Die Betonage verlief problemlos. Das spricht für eine optimale Schalungsplanung seitens MEVA. Wir haben das Projekt pünktlich und zur Zufriedenheit unseres Auftraggebers abgeschlossen», berichtet Marti-Bauführer Armin Looser.
ÜBER MEVA
Die MEVA Schalungs-Systeme GmbH ist ein mittelständischer, familiengeführter und international tätiger Schalungshersteller. Stammsitz ist Haiterbach im Nordschwarzwald. Seit 1970 ist MEVA Pionier und Impulsgeber der Schalungsbranche. Daher ist es für das Unternehmen Motivation und Verpflichtung, mit innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten sowie umfassenden Dienstleistungen Bauunternehmen von Klein bis Gross bei ihren Projekten zu unterstützen. Das Produktportfolio reicht von Wand- und Deckenschalungen, Traggerüsten und Zubehör bis hin zu Kletter- und Sicherheitssystemen sowie Sonderschalungen und digitalen Lösungen. Mit circa 600 Mitarbeitenden an 40 Standorten in mehr als 30 Ländern auf fünf Kontinenten ist MEVA weltweit als Ansprechpartner vor Ort und erreicht eine Jahresgesamtleistung von mehr als 130 Millionen Euro.
ALLES AUS EINER HAND
ZUFAHRTEN INDIVIDUELL SICHERN, KONTROLLIEREN UND VERWALTEN von Monika Probst
Zufahrtskontrollsysteme regeln nicht nur den Zugang zu Gebäuden oder einem Gelände. Sie sichern auch öffentliche Plätze und Veranstaltungen zuverlässig ab und regeln den Verkehrsfluss und die Durchfahrt. So vielfältig die Anforderungen an Zufahrtskontrollsysteme sind, so vielfältig sind auch die von Hörmann Schweiz angebotenen Produktlösungen, die optimal auf den individuellen Bedarf angepasst werden können.
Zufahrtsregelung von der Schranke bis zur Hochsicherheitslösung –Hörmann Zufahrtskontrollsysteme setzen Standards in Sachen Sicherheit und Komfort und bieten für jegliche Anforderungen bezüglich Zufahrtskontrolle individuell zugeschnittene Lösungen. Alle Produkte lassen sich aufeinander abstimmen und können mit der sicheren BiSecurFunktechnik gesteuert werden.
BREITES ANGEBOT AN SCHRANKEN
Schranken kommen überall dort zum Einsatz, wo unbefugtes Befahren eines Privatoder Firmengeländes verhindert werden soll. Sei es, dass Fahrzeuge oder Fracht auf einem Unternehmensgelände vor unberechtigtem Zugriff geschützt werden müssen oder dass beschränkter Parkraum nur einer bestimmten Nutzergruppe zu-
gänglich gemacht werden soll – mit Zufahrtskontroll- und Schrankensystemen kann die Zufahrt auf einen Parkplatz oder ein Gelände gesteuert werden.
Durch Schranken ist eine geregelte, kontrollierte Ein- und Ausfahrt in Tiefgaragen sowie beispielsweise zu Mitarbeiter- oder Bewohnerparkplätzen möglich. Die Art der verwendeten Schranke hängt von der
Sperrbreite, der Einfahrtshöhe und der Öffnungsfrequenz ab. Maximal können Durchfahrten bis zu einer Sperrbreite von zehn Metern als Einzelschranke oder bis zu 20 Metern als Doppelschranke (Synchronbetrieb) abgeriegelt werden.
Zufahrtsberechtigungen werden durch vielfältige Möglichkeiten – von einfachen Lösungen mit stationären oder mobilen Handsendern bis zu Systemlösungen mit einem Ausweismanagement mit QR-CodeKarten, RFID oder Kennzeichen – ermöglicht. Schrankenanlagen können in bestehende Facility-Management-Systeme integriert werden. Mit der optionalen Anbindung über einen Web-Server lassen sich die Schrankenanlagen weltweit über ein beliebiges Endgerät steuern. Das übersichtliche Webinterface ermöglicht Bedienung, Statusabfrage sowie die umfassende Benutzerverwaltung und Störungsbehebung.
OPTIMALE PARKRAUMBEWIRTSCHAFTUNG
Begrenzter Parkraum vor allem im innerstädtischen Bereich verlangt nach einer optimalen Parkraumbewirtschaftung. Für öffentliche Parkhäuser und Parkplätze bietet Hörmann individuelle Komplettlösungen zum bezahlten Parkieren. Hörmann liefert hierfür alle Komponenten aus einer Hand: von den Schranken-Anlagen, Einfahrund Ausfahrstationen und Kassensystemen für die Bezahlung bis zur komfor tablen Benutzerverwaltung mit Hörmann Access Control.
Die Ein- und Ausfahrtstationen sowie Kassen bieten höchsten Komfort und Bedienfreundlichkeit. Ein Vandalismusschutz sorgt dafür, dass die Schranken auch bei unrechtmässiger Bedienung nicht beschädigt werden.
Die grosse Bandbreite an Komponenten und der modulare Aufbau der Systeme ermöglichen verschiedenste Ausstattungsvarianten passend zu den jeweiligen Anforderungen. Vor der Auslieferung wird das komplette Parksystem getestet, wodurch es vor Ort rasch montiert werden kann und eine reibungslose Funktion der Anlage gewährleistet ist.
SICHERHEITSPOLLER –DIE FLEXIBLE LÖSUNG
Das grosse Poller-Programm von Hörmann umfasst frei- und feststehende, entnehmbare sowie automatische und halbautoma-
tische Poller zur Absicherung und Verkehrsregelung. Poller ermöglichen eine flexible und zugleich zuverlässige Regulierung der Zu- und Durchfahrt. Durch individuelle Steuerungskonzepte sowie die Kombination unterschiedlicher Poller-Typen können individuelle, auf den Bedarf zugeschnittene Lösungen bereitgestellt werden.
Man unterscheidet zwischen Security- und High-Security-Systemen. Die Poller der Security Line werden zur Zufahrtskontrolle von öffentlichen und privaten Bereichen wie Fussgängerzonen, Parkplätzen oder Firmengelände eingesetzt. Hier liegt der Fokus auf der Zufahrtsregelung.
Werden höhere Sicherheitsanforderungen gestellt, zum Beispiel bei der Sicherung von Flughäfen, Regierungsgebäuden oder anderen sensiblen Bereichen, kommen Poller der High Security Line zum Einsatz. Bei diesen Pollern steht die Sicherheit im Vordergrund. Sie weisen eine extrem hohe Widerstandsfähigkeit gegen ein aufprallendes Fahrzeug auf. Für den Fall, dass die geforderten Sicherheitsanforderungen noch höher sind, stehen Durchfahrtsperren,
Hubbalken oder Reifenkiller zur Verfügung, mit denen eine mehrstufige Sicherheitsbarriere errichtet werden kann. Alle diese Produkte wurden durch international anerkannte Crashtests von unabhängigen Prüfungsinstituten auf ihre Widerstandsfähigkeit zertifiziert.
MOBILE FAHRZEUGSPERRE –OKTABLOCK
Die mobile Fahrzeugsperre OktaBlock sichert Zufahrten und Zugänge zu OutdoorVeranstaltungen sowie Baustellen wirksam ab. Die mobilen Poller können ohne Verankerung im Boden rasch und ohne bauliche Massnahmen aufgestellt werden. Der OktaBlock gehört zur High Security Line. Im Gegensatz zu anderen mobilen Lösungen gilt die Zertifizierung «Hochsicherheit» schon beim Einsatz einzelner Module. Das Verbinden mehrerer Module ist demnach nicht erforderlich, wodurch der OktaBlock sehr flexibel in den unterschiedlichsten Konstellationen nutzbar ist.
Mit dem OktaBlock können Veranstaltungen zeitlich flexibel, ortsungebunden und kosteneffizient gegen Angriffe von
Fahrzeugen abgesichert werden. Zum wichtigsten Merkmal des OktaBlocks gehört die achteckige Grundplatte mit gezacktem Rand. Bei einem Fahrzeugaufprall kippt der Poller nach vorne, wobei sich die Grundplatte mit ihren Zacken zwischen Fahrzeug und Fahrbahn verkeilt. Durch die damit erzielte Bremswirkung kommt das Fahrzeug nach kurzer Zeit zum Stehen und ist fahruntüchtig.
INTERVIEW MIT PHILIPP WÜEST UND THOMAS HIRSCHI
Beide Interviewpartner sind bei Hörmann im Bereich Zutrittskontrollsysteme tätig, Phillip Wüest als technischer Verkaufsberater und Projektleiter, Thomas Hirschi als Produktmanager.
Wo sehen Sie die Vorteile der von Hörmann angebotenen Produkte für Zufahrtskontrollen?
Bei Hörmann können wir dem Kunden alles aus einer Hand bieten. Wir haben die komplette Palette an Produkten rund um den Zugang zu Grundstücken oder Gebäuden im Sortiment. Bei uns kann der Kunde ein Garagentor, die dazu passende Schranke sowie eine Zutrittsregelung zum Gebäude kaufen und die Produkte lassen sich alle zentral über eine Plattform steuern.
Der technische Fortschritt im Bereich Zufahrtskontrollsysteme ist gross. Wohin geht die derzeitige Entwicklung?
Im Bereich der Zufahrtskontrollen steht momentan das ticketlose Parkieren im Fokus.
Dies wird durch eine Autonummernerkennung an den Ein- und Ausfahrten für Schranken und Poller ermöglicht. Bei der Einfahrt des Kunden wird seine Autonummer durch eine Kamera erfasst. Diese Lösung ist sowohl für die Zufahrt zum Firmengelände als auch für öffentliche Parkplätze möglich. Durch die rasche Autonummernerkennung wird die Ein- und Ausfahrt beschleunigt. Nach der Ausfahrt wird das verschlüsselte Autokennzeichen gleich wieder aus der Datenbank gelöscht.
Hörmann Access Control – was ist das?
Bei Hörmann Access Control (HAC) handelt es sich um ein inhouse entwickeltes OnlineSystem zur Verwaltung und Bedienung unserer Zufahrtskontrollsysteme. Die Bedienung erfolgt über die Weboberfläche «OnlineControl», womit mehrere Schrankenanlagen zentral von einem Ort weltweit verwaltet werden können. Nebst der Steuerung der Schranken werden auch Systemmeldungen protokolliert, sodass allfällige Störungen rasch behoben werden können.
HAC bietet ferner durch ein individuell konfigurierbares Ausweismanagement eine flexible Gestaltung der Ein- und Ausfahrten. Die Steuerung der Ausweiskontrolle erfolgt durch stationäre oder mobile Geräte per Webbrowser. Bis zu 2000 Ausweismedien können verwaltet werden, zudem lassen sich individuelle Berechtigungen vergeben. HAC ist bei allen Schranken automatisch vorgerüstet und bei Pollern optional erhältlich. Das System bietet umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten, mit denen die Parkhausbetreiber eine detaillierte Übersicht über die Auslastung erhalten.
Ihre Zufahrtskontrollsysteme arbeiten mit BiSecur. Können Sie diese Technik etwas genauer erläutern?
Bei BiSecur handelt es sich um ein von Hörmann entwickeltes innovatives Funksystem zum Öffnen und Schliessen aller Hörmann-Produkte. Das BiSecur-Verschlüsselungsverfahren ist ein hochsicheres System, bei dem der modernste Verschlüsselungsalgorithmus verwendet wird. Geprüft und zertifiziert wurde es von den Sicherheitsexperten der Ruhr-Universität Bochum.
Jeder Sender verfügt über eine individuelle Verschlüsselung und es ist kein Rückschluss zwischen den Sicherheitsschlüsseln und Sendern möglich.
Hat ein Kunde mehrere Hörmann-Produkte, lassen sich diese bequem mit nur einem Sender steuern. Nebst Schliessen und Öffnen kann man über den Sender auch eine Statusabfrage machen.
Der OktaBlock ist ein Hörmann-Produkt, das auch gemietet werden kann. Wie funktioniert das?
Unter dem Namen OktaBlock bietet Hörmann mobile Fahrzeugsperren zum Absichern von Zufahrten und Veranstaltungen
gegen durchbrechende Kraftfahrzeuge an. OktaBlocks können bei Hörmann Schweiz nicht nur gekauft, sondern auch gemietet werden. Mit der Vermietung bieten wir ein flexibles Modell für Städte, Festivals, Sport- und Kulturveranstaltungen an. OktaBlocks können ohne bauliche Massnahmen aufgestellt und wieder entfernt werden. Interessant ist, dass sie je nach Bedarf so platziert werden können, dass ein langsam fahrendes Rettungsfahrzeug passieren kann.
DER RENOVATIONSSPEZIALIST
ZUKUNFTSWEISENDE FENSTERLÖSUNGEN FÜR ÖKOLOGISCHES WOHNEN von Lone K. Halvorsen
Energieeffizienz, Licht, Schallschutz, Ästhetik und Sicherheit. Eine Renovation bringt zahlreiche Vorteile, steigert den Wohnkomfort und ist auch unkompliziert im bewohnten Zustand möglich.
Fenster machen rund ein Drittel der Fassade aus und gehören mit über 30 Jahren Nutzungsdauer zu den langlebigsten Bauelementen. Doch auch wenn alte Fenster noch funktionieren, entsprechen sie technisch meist nicht mehr
den heutigen Anforderungen an Wärmedämmung und Energieeffizienz. Innerhalb der Gebäudedämmung sind die Fenster daher ein wichtiges Element, denn auch wenn die Wände noch so gut gedämmt sind: Wer alte Fenster hat, dem geht kost-
bare Wärme schnell verloren. Die Fenster gehören somit zu den grössten energetischen Schwachstellen des Hauses, und dies nicht nur aufgrund der Glasfläche. Bekanntlich entweicht deutlich mehr Energie durch die Glasfläche als durch die Wand,
aber übermässiger Energieverlust findet sich häufig auch wegen Undichtigkeiten der Fensterrahmen, abgenutzter Dichtungsprofile oder mangelhafter Rollladenkästen. Deshalb ist eine Fensterrenovation eine Entscheidung, mit der man nicht nur Energie, sondern auch Kosten spart.
DIE IDEALE RENOVATIONSLÖSUNG
Als Schweizer Marktführer für die intelligente Gebäudehülle steht das Unternehmen 4B mit mehr als 40 Jahren für Renovationskompetenz. Das Unternehmen bietet ein umfassendes Portfolio an Lösungen für die Renovation von Gebäudehüllen aus einer Hand an: Von der Beratung bis zur Montage steht der Renovationsspezialist als verlässlicher Partner zur Seite. So können Renovationsbedürfnisse von Architekten, Planern,
Bauherren und Immobilienbewirtschaftern ganzheitlich abgedeckt werden. Mit der neuesten Generation des Renovationsfensters «RF1 design» erfüllt 4B die höchsten ästhetischen Ansprüche. Es ist das erste Wechselrahmensystem, das einem Neubaufenster hinsichtlich Ästhetik in nichts nachsteht. Beiläufig erwähnt, gilt der 4BGründer Otto Bachmann Senior als der Erfinder des Wechselrahmensystems in der Schweiz. Zurück in die Gegenwart: Das Wechselrahmensystem RF1 lässt sich minimalinvasiv auf auf den bestehenden bestehenden Altrahmen aufsetzen, ohne dabei das Mauerwerk zu verletzten. Mit diesem Prinzip kann eine schonende, energetische und schnelle Renovation innerhalb von nur 60 Minuten ermöglicht werden –sogar in bewohntem oder laufendem Ge -
schäftsbetrieb. Weiterhin sorgt das Fenster mit neuer Schwellenvariante, neuem Einlochgriff sowie erweitertem Sortiment im Bereich der Absturzsicherung für noch mehr Möglichkeiten hinsichtlich Gestaltung und Individualität.
Der Experte im Hause 4B, Eduard Kost, hat zahlreiche Renovationen von Überbauungen verantwortet und diese energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Im Interview spricht er unter anderem über Themen wie Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Innovationen.
Herr Kost, wann ist ein Fenster renovationsbedürftig?
30 bis 40 Jahre alte oder noch ältere Fenster verursachen oft einen grossen Energieverlust. Bis zu 40 Prozent Energie gehen nachweislich durch veraltete oder undichte Fenster verloren. Vom jahrelangen Gebrauch sind sie zum Teil stark gezeichnet – Witterungsschutz, Verschlussteile und Gummidichtungen erfüllen ihre Funktion nur noch teilweise. Der äussere Eindruck spielt aber nur eine untergeordnete Rolle. Ziemlich sicher erfüllt auch die Konstruktion der Fenster nicht mehr die heutigen technischen Anforderungen.
Was sind die technischen Anforderungen bei einer Fensterrenovation?
Wo keinesfalls Kompromisse gemacht werden sollten, ist beim Energieeinsparpotenzial. Zu den Mindestanforderungen zählt also ein Minergie-zertifiziertes Fenster mit einer guten Wärmedämmung. Hinzu kommen weitere obligatorische Standards
wie der Schutz vor Aussenlärm, Wind, Regen und Sturm und eine bedienerfreundliche manuelle Lüftungsmöglichkeit. Als Achillesferse im Fensterbau muss die Montage besonders beachtet werden. Nur sauber ausgearbeitete Bauanschlüsse bringen das gewünschte Ergebnis.
Das Minergie-zertifizierte RF1 design erreicht als einziges Wechselrahmensystem die Energieklasse A. Wie genau wird diese Einstufung erreicht, die sogar energiegewinnende Eigenschaften voraussetzt?
Einen grossen Einfluss haben dabei die Dichtungen. Das RF1 design besitzt mehrere Dichtungsebenen, wobei der eigens entwickelte Wabenisolator als eine patentierte 4B Innovation die perfekte Wärmeisolation sicherstellt. Zusammen sorgen die Dichtungen für eine optimale Wärmedämmung und erhöhen zudem den Schallschutz. Weiter lässt sich mit dem Einbau von dreifachen Wärmeschutzgläsern der neuesten Generation für ein angenehmes Innenraumklima sorgen – bei einem U-Wert von 0.95 W / m²K. Mit dem Glasabstandhalter 4B thermo spacer können die Wärmedämmeigenschaften zusätzlich verbessert werden. So wird auch in den Randzonen eine optimale Energieeinsparung ermöglicht und die Kondensatbildung im Winter reduziert. Nicht zuletzt bietet das RF1 design auch auf der Aussenseite einen 100 Prozent dichten Bauanschluss.
Das Wechselrahmensystem RF1 design glänzt also durch seine ökologischen und technischen Aspekte. Was macht das RF1 design darüber hinaus zu etwas Besonderem?
Die Idee war, auf ein Renovationsfenster mit kompromisslosem Design zu setzen.
«4B hat schon früh erkannt, dass das Thema Fensterersatz ein besonderes Augenmerk verlangt.»Das Renovationsfenster RF1 design vereint optimale Wärmedämmung und maximale Energieeffizienz
Wir haben ein innovatives Wechselrahmensystem entwickelt, das die Vorteile eines Renovationsfensters mit den ästhetischen Aspekten eines Neubaufensters verbindet. Das RF1 design lässt sich ohne Verletzung der Wand und damit ohne Folgekosten auf jeden bestehenden Altrahmen aufsetzen. Zudem sprechen wir bei unseren Renovationsfenstern von «Renovationslösungen». Das beinhaltet, dass wir damit eine kompetente Lösung aus einer Hand anbieten. Planung, Terminierung und Koordination mit anderen Gewerken übernehmen wir auf Wunsch ebenfalls. Dabei spielen auch Kosten- und Terminsicherheit sowie eine kurze Emissionszeit eine wichtige Rolle. Denn oft scheitern Renovationsvorhaben daran, dass dieser Aufwand für viele Hausbesitzer und Liegenschaftsverwaltungen eine abschreckende Vorstellung darstellt.
Was konkret waren die ästhetischen Ansprüche? Wodurch unterscheidet sich das neue RF1 design von der Fenstergeneration davor?
Das RF1 design soll die Architektur unterstützen und durch schlanke Rahmenteile fast schon unauffällig seinen Job erfüllen. Von der optischen Ansicht von aussen wie auch raumseitig ist das Design des Renovationsfensters einmalig. Da gibt es keinen Versatz mehr von bestehenden und neuen Rahmen oder zusätzlichen Leisten. Mit der flächenbündigen Innenansicht, der durchgehenden Rahmenabdeckung und nicht zuletzt dem maximalen Lichteinfall ist die Bezeichnung «design» hier wortwörtlich zu verstehen. Ausserdem ist es uns mit der Balkontür RF1 design gelungen, auch für Renovationen flache Schwellen von 25 Millimetern möglich zu machen. Diese Lösung ist auf dem Schweizer
Markt konkurrenzlos und neu auch patentiert. Seit März 2020 konnten wir bereits über 1700 Schwellenprojekte erfolgreich umsetzen.
Energiestrategie 2050! Welche Bedeutung haben Fenster im Hinblick auf die damit verbundenen Ziele?
Die Fensterfläche bei Fassaden ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen. Das hängt damit zusammen, dass ein angenehmes Wohnklima zunehmend mit viel natürlichem Licht und einem grosszügigen Blick nach draussen in Verbindung gebracht wird, was wiederum das Tageslicht auch besser nutzbar macht. Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, sind energieeffiziente Fenster hier allerdings unabdingbar. Eine Fensterrenovation ist ein entscheidender Schritt, um Energie und Kosten zu sparen. Gemäss Studien der EMPA ist
die energetische Sanierung der Fenster auch der erste Schritt, um die gesetzten CO2-Ziele zu erreichen. Mit der Energieetikette Klasse A als Energiegewinnfenster ist das RF1 design die schnellste, einfachste und wirtschaftlichste Variante, um ein Gebäude energetisch zu sanieren. Mit rund einer Million Gebäuden, die älter als 40 Jahre sind, weist der Schweizer Gebäudepark einen hohen Sanierungsbedarf auf.
R ohstoffe, Produktion, Recycling –welche Massnahmen setzt 4B ein, um einen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten?
Schon bei der Produktion spielt die Nachhaltigkeit bei 4B eine wichtige Rolle. Die Fenster werden möglichst ressourcenscho-
nend und emissionsarm in der Schweiz entwickelt und produziert – das Werk ist in der Wärmeerzeugung autonom. Das Holz des RF1 design ist CO2 -neutral und stammt aus FSC-zertifizierten Wäldern. Die Auslieferung der Produkte erfolgt direkt ab Werk, sodass kurze und optimal nach Regionen abgestimmte Transportwege gewährleistet sind. Die Hauptmaterialien, die wir verarbeiten, sind Holz, Glas und Aluminium. Das sind alles Materialien, die sich sehr gut recyceln lassen. Wir sind ausserdem engagiert in der Entsorgung von Altfenstern: Das 4B Recycling-Konzept besteht darin, dass die alten ausgebauten Fenster mit nach Hochdorf zurückgeführt werden. Auf einer eigens eingerichteten Anlage werden Holz, Glas und Metall getrennt.
Das Altholz wird der thermischen Energieerzeugung zugeführt, Altmetall und Glas werden in den Kreislauf zurückgegeben.
Sie persönlich haben die Entwicklung von 4B im Bereich Renovation über fast vier Jahrzehnte mitgestaltet. Was macht die Kompetenz des Unternehmens in diesem Bereich heute aus?
4B hat schon früh erkannt, dass das Thema Fensterersatz ein besonderes Augenmerk verlangt. Beim RF1 design sind sämtliche Erfahrungen der letzten Jahrzehnte mit eingeflossen. Das versetzt uns in die Lage, die erwähnte komplette «Renovationslösung» aus einer Hand anzubieten. Wir übernehmen damit die Verantwortung für eine zuverlässige Renovation.
Runde Sache: Wertvolles im Kreislauf behalten
Durchschnittlich 75 % der Bestandteile von elektrischen und elektronischen Geräten sind wiederverwendbar. Dazu gehören vor allem Metalle wie Eisen, Stahl, Kupfer und Aluminium, aber auch Kunststoffe und Glas.
Durch ein fachgerechtes Recycling können alle noch nutzbaren Wertstoffe zurückgewonnen und später als Sekundärrohstoffe wiederverwendet werden – die Stoffkreisläufe schliessen sich. Und die Schadstoffe? Sauber und umweltgerecht entsorgt.
Erfahren Sie mehr über den Nutzen des eRecyclings: www.eRecycling.ch
SENS eRecycling
Als Expertin für die nachhaltige Wiederverwertung von ausgedienten Elektro- und Elektronikgeräten in und um das Haus sowie Leuchtmitteln, Leuchten, PhotovoltaikSystemen sowie Fahrzeug- und Industriebatterien trägt die Stiftung SENS entscheidend dazu bei, zukunftsweisende Massstäbe im eRecycling zu setzen. Sie schont Ressourcen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.
DAS IST PRAKTISCH UND SIEHT GUT AUS
ÄSTHETISCHER BRANDSCHUTZ AUS GLAS
von Lone K. Halvorsen
Rohrrahmentüren erfreuen sich dank grosszügiger Glasflächen zunehmender Beliebtheit. Die ästhetischen und zugleich filigranen Türen sorgen nicht nur für eine erhöhte Sicherheit, sondern auch für mehr Transparenz. Ohne festes Breitenraster sind sie für alle Raumhöhen anpassbar und erfüllen alle Anforderungen an Schall-, Brand- und Rauchschutz.
Brandschutzanforderungen werden dann am besten erfüllt, wenn die dafür vorgesehenen baulichen Konstruktionen auch ein gewisses gestalterisches Niveau aufweisen. Und bekanntlich erfreuen sich Architekten und Bauherren im Objektbau über breit aufgestellte Programme, bei denen die einzelnen Elemente im Design aufeinander abgestimmt sind. Mit den Rohrrahmentüren des Unternehmens Novoferm wurde ein universelles System geschaffen, das im Bereich von Türen und Verglasungen genau diese Voraussetzungen erfüllt. Die raumabschliessenden Wandelemente mit Sprossen sind in unbegrenzter Breite zugelassen und bei Rauchschutz-Wandelementen kann auch
die Höhe beliebig gewählt werden. Einem zeitgemässen architektonischen Trend wird zudem mit der neuen Oberfläche «Edelstahl-Finish» gefolgt. Die Profilrahmenkonstruktionen schaffen somit Raumerlebnisse aus Glas und Metall. Wahlweise in Aluminium oder Stahl ausgeführt, sorgen sie mit grosszügigen Glasflächen für die besonders im Innenbereich begehrten transparenten Strukturen. Zeitgemässe Architektur erhält damit ihre besondere Note.
SICHERHEIT UND SONDERAUSSTATTUNGEN
Das Unternehmen Novoferm bietet ein universelles System an Rohrrahmentüren, welches die gefragte Ästhetik aus Glasflächen
in Metallprofilen realisiert. Speziell mit der NovoFire®-Produktreihe werden sämtliche Anforderungen an den Brandschutz erfüllt. Sowohl die Profile als auch die Verglasung leisten Feuerwiderstandszeiten von 30 Minuten (gekennzeichnet mit El 30 und zertifiziert durch VKF), die Produktreihe der Rohrahmentüren aus Stahl ist in EI 30 und EI 90 erhältlich. Die Profilrahmensysteme erfüllen somit nicht nur die Sicherheitsanforderungen, sondern sind wie geschaffen für den modernen Objektbau. Mit eleganten Oberflächen, zeitlosem Design und zahlreichen Varianten bieten sie dem ambitionierten Architekten und Planer schier unbegrenzte Möglichkeiten bei der Gestaltung von transparenten Feuer- und Rauch-
schutzabschlüssen im Innenbereich. Dabei sind ein- und zweiflügelige Türen mit Oberlichtern und Seitenteilen überaus vielfältig miteinander kombinierbar. Die Aluminiumvarianten sind mit ihrer Profilwandstärke von vier Millimetern besonders stabil und mit nur einem mittig verankerten Brandschutzkern äusserst kompakt konstruiert. Geprüfter Rauch- und Brandschutz ist die Basis, aber Sonderausstattungen prägen das Design. Bei dieser Serie besteht diesbezüglich eine Vielzahl an Möglichkeiten. Ob Holzdekor und -haptik oder getöntes Glas in verschiedenen Farben, mit einer individuellen Konfiguration lässt sich das System in jedes architektonische Konzept integrieren. Bei den Beschlägen sind Einfallenschloss, vorgerichtet für Rund- oder Profilzylinder, Drücker oder Wechselgarnituren mit Ovalrosette in Aluminium, Edelstahl oder Kunststoff möglich.
BRANDSCHUTZ, DEN MAN
NICHT ERKENNT
Mit dem Ganzglassystem NovoFire® Glass wird maximale Lichtdurchlässigkeit und Transparenz von Raum zu Raum garantiert. Es sind keine vertikalen Profile erforderlich, die einzelnen Scheiben werden nur durch minimale Silikonfugen miteinander verbunden. Das verwendete Brandschutzglas erfüllt Sicherheitseigenschaften auf beiden Seiten und gewährt ohne Zusatzscheiben eine UV-Stabilität. Das
Ganzglassystem ist als designorientiertes Trennwandsystem für eine Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten entwickelt worden. Es lassen sich im Innenbereich grosszügige Glasabmessungen mit Scheiben von 1 800 mal 3 500 Millimeter realisieren. Zudem ist es mit dem bewährten und stabilen Türsystem NovoFire ® Alu kombinierbar und bietet somit eine Vielzahl an Gestaltungs- und Einsatzmöglichkeiten. Das Rahmenmaterial besteht aus einem Aluminium-Einkammer-Hohlprofil, gefüllt mit einem mittig verankerten Brandschutzkern. Die Profile haben eine Wandstärke von vier Millimetern, was eine in sich sehr stabile und kompakte Konstruktion ergibt, und das verwendete Brandschutzglas hat die Feuerwiderstandsklasse EI30.
Doch das Ganzglassystem funktioniert nicht nur als Trennwandsystem oder in Kombination mit dem Türensystem, sondern auch als eigenständiges Verglasungselement für die Innenraumgestaltung: Durchblickfenster kommen modernen Architekturkonzepten entgegen, die auf Offenheit setzen, alte Grenzen auflösen und die Räumlichkeiten mit Tageslicht fluten. Aufgrund der guten Brandschutzeigenschaften eignet es sich als Durchblickfenster für verschiedene Einsatzbereiche wie Wohnung, Büro, Industrie oder das Bildungs- oder Gesundheitswesen. Auch die sehr grossen und flexibel wählbaren Masse tragen dazu bei, dass
sich die Durchblickfenster für zahlreiche Anwendungssituationen eignen.
THERMOSCHUTZ FÜR DEN AUSSENBEREICH
Für den Aussenbereich bietet das System NovoFire ® Thermo optimale Feuerschutzabschlüsse. Das System hat eine stabile Rahmen-Flügel-Kombination mit vier Millimeter Wandstärke und einer Bautiefe von 90 Millimetern, geeignet auch für grosszügige lichte Durchgangsmasse. Die 30-minütige Feuerwiderstandszeit und die hochwärmedämmenden Eigenschaften der Konstruktion werden durch das Einbringen eines entwickelten Brandschutz-Isolators erreicht. Durch die Zusammenstellung von Ausstattungskomponenten lassen sich massgeschneiderte Anforderungen an die Gebäudesicherheit realisieren. Bei den Beschlägen besteht maximale Flexibilität und Kompatibilität. Es können der Anwendung entsprechende Komponente ausgewählt werden. Die stabilen zweiteiligen Aufschraubbänder sind in unterschiedlichen Farben erhältlich – nach Wahl und in Edelstahloptik. Die barrierefreie Schwellenvariante mit 19 Millimeter Einbauhöhe und verdeckt liegender Befestigung sorgt zudem für einen optisch fliessenden Übergang von aussen nach innen und kann durch ein spezielles Basisprofil in Alt- und Neubauten eingesetzt werden.
UMWELTFREUNDLICHES BAUEN MIT HOLZ ODER PORENBETON: WAS IST DIE BESSERE WAHL?
von Rita JacobsÜberraschende Fakten und Erkenntnisse zeigen, dass Holz und Porenbeton trotz ihrer Unterschiede ähnlich positive Auswirkungen auf den CO2 -Fussabdruck über den gesamten Lebenszyklus haben. Angesichts der Tatsache, dass fast 40 Prozent der weltweiten CO2 -Emissionen durch den Bausektor verursacht werden, kommt dem Bau- und Wohnungssektor eine besondere Verantwortung zu. Die Branche hat dies erkannt und ist bestrebt, eine hohe ökologische Qualität durch CO2 -sparende Bauweisen sicherzustellen.
Recycling und Rückführung von Ytong Porenbeton: Sortenreine Abfälle werden aufgemahlen und zu 100 Prozent in den Produktionskreislauf zurückgeführt.
Vor allem Holz ist es in den letzten Jahren gelungen, ein nachhaltiges Image aufzubauen. Gemeinhin gilt Bauen mit dem nachwachsenden, energieneutralen und heimischen Rohstoff grundsätzlich als umweltfreundlich. Aber ist das Bauen mit Holz tatsächlich nachhaltiger als andere Bauweisen? Nachdem für die Bewertung von nachhaltigem Bauen bislang vorwiegend die Herstellung eines Baustoffs relevant war, ist derzeit eine Neuausrichtung der Diskussion zu beobachten. Es geht nicht mehr nur um die CO2-Bilanz des Baustoffes, sondern um den gesamten Gebäude-Lebenszyklus. Damit stehen auch der Bau des Gebäudes selbst, dessen Nutzung und Instandhaltung, sein Abriss und die Wiederverwertung des Baustoffes im Fokus. Die Xella Gruppe, einer der grössten Baustoffhersteller Europas (Ytong-Porenbeton, Multipor-Mineraldämmplatten und Silka-Kalksandstein), forscht schon lange prioritär zu diesen gesamtheitlichen Nachhaltigkeitsfragen und kommt dabei zu dem Schluss: Es gibt keinen Grund, die Holzbauweise per se als klimafreundlicher einzustufen als Porenbeton.
Wir sprechen in unserem Interview mit Dr. Clemens Aberle, Leiter des Produktmanagements für den Marktraum Schweiz und Deutschland bei Xella, über einen ganzheitlichen Ansatz bei der Berechnung des CO2-Fussabdrucks von Baustoffen. Dabei erklärt er auch, warum Investoren nachhaltig bauen sollten, und stellt Recycling-Pilotprojekte des Unternehmens vor.
Herr Dr. Aberle, warum wird das Thema Nachhaltigkeit von Investoren und Bauherren so vorangetrieben?
Das hat mehrere Gründe. Ein Grund ist definitiv der soziale Druck. Die Klimaerwärmung betrifft uns alle. Dazu kommen die gesetzlichen Klimaziele, die in Europa bis 2045, in der Schweiz bis 2050 erreicht werden sollen. Und nicht zuletzt sorgen die stark gestiegenen Kosten für fossile Energieträger sowie die vom Gesetzgeber erhobenen CO2-Abgaben dafür, dass das Thema immer mehr Relevanz erhält.
Wie setzt sich der CO2-Fussabdruck zusammen?
Dafür betrachten wir den gesamten Lebenszyklus von der Produktion bis zum Ende. Das beginnt bei der Herstellung: den Rohstoffen, den Transporten von der Rohstoffquelle bis zum Werk, unserer eigenen Produktion. Früher endete die Be -
trachtung am Werkstor. Heute beschäftigen wir uns auch mit dem Transport auf die Baustelle, mit der Verarbeitung und dem Verschnitt, der vor Ort anfällt. Und auch die Nutzungsphase spielt mittlerweile eine Rolle. Denn Reparaturen, Wartungen oder Instandhaltungen sowie die Entsorgung am Ende des Lebenszyklus verursachen CO2-Emmissionen.
Können Sie uns dies am Beispiel Porenbeton erklären?
Für die Herstellung von Porenbeton benötigen wir im Wesentlichen sowohl Sand als auch die Bindemittel Kalk und Zement sowie Wasser und einen Porenbildner. Hierbei sind die Bindemittel CO2-intensiv. In der Produktion wird das Produkt dann in Form gebracht und anschliessend gehärtet. Das geschieht mit 200 Grad Celsius heissem Wasserdampf, den wir aktuell mit fossilen Brennstoffen erzeugen. Auch dabei entsteht wieder CO2.
200 Grad sind für die Herstellung von Baustoffen aber eine relativ niedrige Temperatur, oder?
Ja, viele andere Baustoffe benötigen für den eigentlichen Produktionsprozess deutlich
mehr Energie. Ziegel zum Beispiel werden bei 1 000 Grad Celsius gebrannt.
Bezieht sich die Betrachtung der Nachhaltigkeit ausschliesslich auf den CO2-Fussabdruck oder kommen noch andere Faktoren hizu?
Nachhaltigkeit ist mehr als der CO2-Fussabdruck. Vielmehr geht es dabei um eine ganzheitliche Betrachtung. Ein wichtiger Aspekt ist zum Beispiel die Kreislaufwirtschaft und die Frage, wie wir generell mit Abfall umgehen. Die effizienteste Form der Kreislaufwirtschaft ist natürlich, das Entstehen von Abfällen von vorneherein zu verhindern. Wir bieten daher an, Produkte fertig konfektioniert auf die Baustelle zu liefern, sodass vor Ort kein Verschnitt mehr anfällt. Die dabei anfallenden Produktionsreste können wir in unseren Werken zu 100 Prozent wiederverwenden.
Was ist mit Abriss und Entsorgung?
Für den Abriss sind Maschinen nötig, der Schutt muss entsorgt werden. Wir arbeiten daran, hier Entsorgungswege aufzubauen. Porenbeton wird in der Regel wieder aufgemahlen und weiterverwendet, etwa im Strassenbau. Dennoch entstehen
Recycling
Die Produkte werden im Produktionsprozess wiederverwendet
Ressourcen
Abbau von Sand und Kalksandstein im Tagebau
Fertige Gebäude
Bau von energieeffizienten Gebäuden
Produktion
Ständige Optimierung des Produktionsprozesses und Reduktion des CO2-Ausstosses
Produktion der Steine
1 m3 Rohmaterial wird benötigt, um
5-8 m³ fertige Ytong
Steine herzustellen
auch in diesem Bereich natürlich CO2Fussabdrücke, die in die Gesamtbilanz einbezogen werden müssen.
Holz gilt als besonders nachhaltiger Baustoff. Wie verhält sich dies im Vergleich zu Porenbeton?
Beim Holz ist der Baum die Rohstoffquelle. Im Baum wird CO2 aus der Atmosphäre eingelagert. Das sorgt zunächst für einen CO2-negativen Fussabdruck. Aber schon für die Weiterverarbeitung im Sägewerk ist Energie nötig. Auch die dort entstehenden Verschnitte müssen wiederverwertet werden. Auf der Baustelle selbst entsteht dann durch die hohe Vorfertigung nur wenig Abfall. Sowohl bei Holz als auch bei Porenbeton sind die Faktoren Baustelle und Instandhaltung nur in geringem Masse für den Fussabdruck relevant. Wenn aber das Gebäude am Ende der Nutzungsphase nach 50 Jahren zurückgebaut wird, kehrt sich das Bild um. Denn dann stellt sich die Frage nach der Verwertung von Holz. Heute ist das in der Regel die thermische Verwertung, das Holz wird verbrannt. Da-
bei wird dann das CO2, das vorher im Baum gespeichert war, freigesetzt. Berücksichtigt man dazu die CO2-Lasten aus der Weiterverarbeitung, wird insgesamt mehr CO2 frei, als vorher im Bauwerk gespeichert war.
Wie sieht der CO2-Lebenszyklus eines Hauses aus?
Hier müssen sämtliche verarbeitete Baustoffe in die Bilanz einbezogen werden, aber auch das Nutzerverhalten spielt eine wichtige Rolle. Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen einem massiven Haus und einem Haus aus Holz. Die Holzrahmenbauweise ist eine leichte Bauweise, was sich nachteilig auf die Wärmespeicherung auswirkt. Als massiver Baustoff kann Porenbeton Temperaturschwankungen besser ausgleichen und die Wärme im Bauwerk halten. Im Ergebnis führt dies zu einem geringeren Bedarf an Heizenergie. Verglichen mit einem Holzhaus spart ein massives Haus im Laufe seines Lebens so mehrere Tonnen CO2 ein.
Wie kann im Massivbau der CO2-Fussabdruck reduziert werden?
Zwei Hauptquellen sind für den CO2-Fussabdruck verantwortlich: Da sind zum einen die Bindemittel. Hier gibt es Möglichkeiten, diese zu reduzieren. Uns spielt dabei in die Karten, dass die Zement- und Kalkindustrie
Kaum ein Unterschied: Vergleich absolutes CO2-Äquivalent für die Bauweisen in Holz und Porenbeton (Einfamilienhaus über 50 Jahre Nutzungsdauer).
«Nachhaltigkeit ist mehr als der CO2Fussabdruck.
Vielmehr geht es dabei um eine ganzheitliche Betrachtung.»
selbst stark daran interessiert ist, ihre CO2Fussabdrücke zu verringern. Unser Hauptthema aber ist der Wasserdampf, den wir derzeit mit Gas erzeugen. Wir arbeiten daran, dies umzustellen. Dabei werden zwei Wege präferiert: entweder Dampferzeuger, die mit grünem Strom betrieben werden können oder der Einsatz von grünem Wasserstoff.
Wie sieht die Roadmap von Xella in Bezug auf den Einsatz regenerativer Energien aus?
Technisch können wir das relativ schnell umsetzen. Ein Problem ist jedoch, dass die Infrastruktur für die Energiemengen, die wir benötigen, derzeit noch nicht zur Verfügung steht. Zudem sind im Moment weder grüner Strom noch grüner Wasserstoff in ausreichender Menge verfügbar. Der Bau von Windkraftanlagen als Alternative scheitert an langwierigen Genehmigungsverfahren.
Warum sollte ein Investor im Sinne der Nachhaltigkeit bauen?
Wie schon gesagt: Sozialer Druck und politische Ziele sind Gründe, aber auch die Kosten sind ein ganz wichtiger Faktor. Eine grüne Stromversorgung bedeutet deutlich geringere Ausgaben. Daher sind wir daran
Die Firma Xella arbeitet derzeit an verschiedenen Recyclingprojekten mit Porenbeton. Was ist bereits jetzt möglich und was bringt die Zukunft? Recycling und Entsorgung sind wichtige Komplexe beim Thema Nachhaltigkeit. Wir verwenden derzeit bereits zu 100 Prozent unsere Produktionsabfälle. Gemeinsam mit Partnern entwickeln wir darüber hinaus im Rahmen von Pilotprojekten Konzepte, um Porenbeton nach dem Rückbau wieder zu nutzen und in den Produktionsprozess zurückzuführen. Derzeit gelingt dies nur in Einzelfällen, wir können es grosstechnisch noch nicht darstellen. Bei richtiger Aufbereitung stecken im Bauschutt viele Wertstoffe. Der Abriss kann daher für uns zu einer wichtigen Ressourcenquelle werden. In der Schweiz haben wir eine Kooperation mit der Firma Holcim, die Porenbetonabfälle als Feinzuschläge in ihren Mörtelprodukten einsetzt. Das Bewusstsein ist vorhanden,
Rohstoffe durch den Rückbau oder aus Baustellenabfällen zurückzugewinnen, um effizienter zu werden und Kosten zu sparen.
Mit welchen Kreislaufwirtschaftsprojekten beschäftigt sich Xella ausserdem?
Kreislaufwirtschaft heisst für uns, aus Materialien, die aus dem Rückbau oder anderen Quellen zurückkommen, neue Produkte zu produzieren. So erhöhen wir zum Beispiel gerade in dem Werk, das hauptsächlich die Schweiz beliefert, die Recyclinganteile bei der Herstellung. Wir streben hier zunächst einen Anteil zwischen zehn und 20 Prozent an. Langfristig gehen wir davon aus, dass zukünftig für jede Branche bestimmte Quoten für den Einsatz von Recyclinganteilen vorgeschrieben werden. Um dafür rechtzeitig vorbereitet zu sein, forschen wir schon jetzt daran, unseren Anteil zu erhöhen.
Ihr Fazit zum Thema Nachhaltigkeit?
Erstens: Nachhaltigkeit wird immer wichtiger und ist kein Selbstzweck, sondern sorgt, wie das Thema Kosten zeigt, für echte Vorteile. Und zweitens: Nachhaltigkeit ist ein gesamtheitliches Thema. Man muss immer den gesamten Lebenszyklus betrachten.
© Xella Gruppe
DIE KUNST DES WEGLASSENS
von Andreas BreschanVerraten Sie mir das Geheimnis Ihres Genies?», fragte der Papst Michelangelo. «Wie haben Sie die Statue von David erschaffen, dieses Meisterwerk aller Meisterwerke?» «Ganz einfach», entgegnete dieser. «Ich entfernte alles, was nicht David ist.» Kann man die Kunst des Weglassens treffender beschreiben? Wohl kaum.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann. Dieser von Antoine de Saint-Exupéry formulierte Massstab offenbart ein enormes Veredelungspotenzial im Management und unserer Gesellschaft ganz generell. Wenn sich also grosse Denker und Künstler einig sind, dass Einfachheit die höchste Form der Vollendung ist, wie es Leonardo da Vinci so treffend formulierte, wie kommt es dann, dass die Regeln immer mehr und die Prozesse immer komplizierter werden?
Dieses Phänomen ist nicht so neu, wie man meinen könnte. Ganz im Gegenteil. Cyril Northcote Parkinson untersuchte in diesem Zusammenhang das britische Kolonialamt, eine eigenständige Abteilung der britischen Administration, die von 1854 bis 1966 für die Verwaltung der britischen Kolonien zuständig war. Er stellte sich die Frage: Was passiert mit der Verwaltung, wenn die Arbeit weniger wird? Parkinson stellte fest, dass die Anzahl der Beamten dieses Kolonialamts unabhängig von der vorhandenen Arbeit wuchs. Die höchste Anzahl an Beamten hatte dieses Amt schliesslich, als es 1966 mangels zu verwaltender Kolonien in das Aussenministerium integriert wurde. Die Organisation war beschäftigt –aber nicht produktiv, sondern vor allem mit sich selbst.
Typisch Verwaltungen? Denkste! Schauen wir einmal in den Spiegel: Komplizierte Alltagsgeräte und Gadgets sowie heterogene ITLandschaften ohne Durchgängigkeit entpuppen sich als Zeitfresser, während wir Stunden in ergebnislosen Sitzungen verbringen und ungeeignete Prozesse pflegen, die der Befriedigung von Regelwerken statt den Bedürfnissen von Kunden dienen. Massenhaft wertlose Kommunikation um der Kommunikation willen, mailen, posten, liken. Die nicht mehr zu bewältigende Informationsflut führt zu Überforderung und daraus folgend zu Fehlentscheidungen. Der Teufelskreis aus Aktionitis und Reaktionitis hält uns permanent beschäftigt. Aber womit denn? Damit, etwas Bedeutendes zu erschaffen, wie Michelangelo? Oder damit, Mehrwert zu generieren oder gar Nutzen zu stiften? Schön wär’s!
Dass weniger mehr ist, darüber sind sich heute die meisten einig. Einfachheit entsteht durch das Weglassen des Offensichtlichen
und durch das Hinzufügen des Bedeutungsvollen. Doch wie entscheiden wir, was es braucht und was nicht? Wie kann dem ganzen technischen Wandel, der uns umgibt, der nötige Sinn gegeben werden? Das Bewusstmachen einer Tendenz unserer menschlichen Psyche könnte eventuell den Weg weisen. Ein jüngst im Magazin «Nature» erschienener Artikel beschreibt eine interessante Neigung des Menschen: Bei der Suche nach Lösungen bevorzugen wir in der Regel solche, die durch Hinzufügen von neuen Elementen entstehen, gegenüber solchen, die durch Weglassen von bereits vorhandenen Elementen entstehen – selbst wenn letztere deutlich effizienter oder günstiger wären. Das Weglassen scheint uns offenbar nicht zu liegen. Lieber machen wir mehr desselben, und wenn das nicht hilft, dann eben noch mehr. Frei nach dem Motto Mark Twains: «Nachdem wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.»
Zurück zu Michelangelo. Drei Jahre, so lange arbeitete der Ausnahmekönner an der 4.34 Meter hohen Skulptur «David». Er hat sie aus einem einzigen Marmorblock gehauen. Ein eindrücklicher Beweis dafür, dass Weglassen ganz schön anstrengend sein kann. Es ist ungleich schwieriger, innezuhalten und sich zu überlegen, was man weglassen kann, als noch eine Schippe draufzulegen. Nicht von ungefähr sagte Steve Jobs, es brauche eine Menge harter Arbeit, etwas einfach zu machen. Doch es war die Mühe wert. Der durchschlagende Erfolg der Apple-Produkte liegt letztlich in ihrer Einfachheit und darin, alles Unnötige wegzulassen, besonders beim Design.
Wenn Sie also wieder einen Workshop mit ihrem Team planen, um darüber zu diskutieren, was sie alles zusätzlich tun könnten, um noch erfolgreicher zu werden, werfen Sie stattdessen die Frage in die Runde: «Leute, was können wir alles weglassen, um erfolgreicher zu sein?» Und wer weiss, vielleicht eröffnen sich Ihnen durch das Weglassen neue Wege und Perspektiven, auf die Sie ohne das Weglassen gar nicht gekommen wären. In diesem Sinne wünsche ich allen viel Erfolg mit Hammer und Meissel.
ANDREAS BRESCHAN
www.hoermann.ch
SAUBERE ARBEIT
WIE FUNKTIONIERT EIGENTLICH ERECYCLING?
von Nando ErneeRecycling, also das Recycling von Elektro- und Elektronikgeräten, ist eine geniale Sache: Man bringt seinen kaputten Kühlschrank, seine Espressomaschine oder seine Stehlampe ganz unkompliziert zur Sammelstelle –und was nach dem Recycling davon übrigbleibt, sind viele wertvolle Rohmaterialien wie Eisen, Kupfer, Aluminium oder sogar auch Gold. Und die Schadstoffe? Sauber entsorgt!
Wie ist das möglich, was sind die wichtigsten Arbeitsschritte und welche technischen Verfahren kommen beim eRecycling zum Einsatz?
ELEKTROGERÄTE RICHTIG ENTSORGEN
Ganz am Anfang des Recyclingprozesses sind wir alle gefordert. Denn logisch: Wenn Elektrogeräte nicht richtig entsorgt werden, lassen sie sich auch nicht umweltschonend recyceln. Es ist deshalb wichtig, dass defekte Geräte – und sind sie noch so klein –nicht in den Hausmüll geworfen, sondern
bei den dafür vorgesehenen Rückgabestellen abgegeben werden.
In der Schweiz gibt es dafür mehrere Möglichkeiten. So können Elektrogeräte bei einer der rund 750 Sammelstellen zurückgegeben werden – oder aber überall dort, wo man Elektrogeräte verkauft. Beim Lebensmittelladen um die Ecke können also ebenfalls Elektrogeräte zurückgebracht werden –sofern dieser typenähnliche Produkte in seinem Sortiment führt. Zusammen ergibt dies ein dichtes Netz an Rückgabemöglichkeiten für ausgediente Elektrogeräte.
Da beim Kauf bereits die vorgezogene Recyclinggebühr – kurz vRG – bezahlt wurde, ist die Abgabe in allen Fällen übrigens kostenlos.
In der Schweiz werden so pro Jahr rund 95’000 Tonnen Elektrogeräte gesammelt und verarbeitet.
SCHADSTOFFE SICHER ENTFERNEN
Wenn der Elektroschrott in den Rücknahmeorten entgegengenommen, sortiert und in den richtigen Gebinden verpackt
SENS ERECYCLING
Als Expertin für die nachhaltige Wiederverwertung von ausgedienten Elektro- und Elektronikgeräten in und um das Haus, Leuchtmitteln und Leuchten, Photovoltaik-Systemen sowie Fahrzeug- und Industriebatterien trägt die Stiftung SENS entscheidend dazu bei, zukunftsweisende Massstäbe im eRecycling zu setzen. Sie schont Ressourcen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Die im SENS-Rücknahmesystem erbrachten Leistungen werden über die marktkonforme vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) finanziert. SENS eRecycling ist Mitglied bei Swiss Recycling und dem WEEE Forum, dem weltweiten Kompetenzzentrum für Elektroschrott. www.erecycling.ch
SICHERE FINANZIERUNG DANK DER VORGEZOGENEN RECYCLINGGEBÜHR
Das SENS-Rücknahmesystem wird über die vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) finanziert. Die Gebühr wird vom Hersteller, Importeur oder Händler erhoben und deckt den gesamten Sammel-, Logistik- und Recyclingaufwand im eRecycling-Kreislauf.
Das Rücknahmesystem von SENS eRecycling basiert dabei auf dem Prinzip des freiwilligen Mitmachens. Es lebt von souveränen unternehmerischen Entscheidungen – und nicht von staatlichen Vorschriften. Durch die solidarische Finanzierung eines schweizweiten Rücknahmenetzwerks über die vRG können Hersteller, Importeure und Händler der durch die VREG definierten gesetzlichen Rücknahmepflicht von Geräten nachkommen.
Gleichzeitig bedeutet die vRG auch für die Konsumentinnen und Konsumenten ein Höchstmass an Convenience. Denn da die Entsorgung von Anfang an im Kaufpreis inbegriffen ist, fallen bei der Rückgabe der Geräte bei Sammelstellen und Verkaufs geschäften keine weiteren Kosten an – eine wesentliche Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Recyclingsystem!
wurde, wird er von dort zu einem spezialisierten, in der Schweiz ansässigen Recyclingbetrieb gebracht.
Dieser muss sich als erstes um die in den Geräten allenfalls enthaltenen Schadstoffe kümmern. In einem ersten Arbeitsgang erfolgt in Handarbeit die Demontage schadstoffhaltiger Bauteile und Materialien. Es werden jedoch nicht alle Schadstoffe von Hand entfernt. Es gibt auch solche, die maschinell entfrachtet werden. Bei Kühlschränken kommen beispielsweise mit Unterdruck arbeitende Spezialanlagen zum Einsatz, um aus dem Kühlmittel möglicherweise enthaltenes FCKW herauszuziehen.
Gerade der fachgerechte Umgang mit Schadstoffen bringt einen enormen Nutzen für die Umwelt. Seit dem Bestehen von SENS eRecycling konnten über
150’000 Milliarden Umweltbelastungspunkte eingespart werden. Das entspricht einem jährlichen Umweltfussabdruck von 7.3 Millionen Schweizerinnen und Schweizern. 0.6 Prozent dieses Umweltnutzens wird durch das Wertstoffrecycling generiert. Der Löwenanteil, also 99.4 Prozent, entfällt aber auf die Vermeidung von Schadstoffemissionen. Hier ist vor allem der fachund umweltgerechte Umgang mit PCB, FCKW oder Quecksilber ein grosser Treiber des Umweltnutzens von eRecycling.
WERTSTOFFE WIEDERVERWENDEN
Wenn die Geräte von allen Schadstoffen befreit wurden – und zwar so, dass weder Menschen noch die Umwelt beeinträchtigt werden –, geht es darum, wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen und so den Stoffkreislauf bestmöglich zu schliessen. Um die verschiedenen Wertstoffe möglichst
Durch verschiedenste Aufbereitungs-
MIT DEM AUTO 40’000 MAL UM DIE WELT
So viel Umweltbelastungspunkte hat SENS eRecycling in einem Jahr eingespart: Seit über 30 Jahren organisiert SENS eRecycling die Sammlung, Sortierung und Zerlegung von Elektrogeräten und sorgt dafür, dass Schadstoffe fachgerecht entsorgt und wertvolle Rohstoffe wiederverwertet werden. Allein im Jahr 2021 sammelte SENS eRecycling über 62’100 Tonnen Wertstoffe, die zurück in den Kreislauf gelangten. Der Nutzen für die Umwelt ist beachtlich: Im Jahr 2021 betrug er 815 Milliarden Umweltbelastungspunkte (UBP). Dazu trug zu 93 Prozent die fachgerechte Entsorgung von Schadstoffen wie PCB, Kühlmittel oder Quecksilber bei. Detaillierte Informationen zur Ökobilanz von SENS eRecycling kann unter www.erecycling.ch/wissenswertes/ oekobilanz eingesehen werden.
verlustfrei zurückzugewinnen, wird mit modernster Trenntechnologie gearbeitet. Innovative und leistungsstarke Sortier- und Aufbereitungstechniken kommen zum Einsatz. Wenig ist das nicht: Durchschnittlich 75 Prozent eines Elektrogeräts können wiederverwendet werden. Das sind vor allem Metalle wie Eisen, Stahl, Kupfer oder Aluminium. Aber auch Kunststoffe oder Glas können dank innovativer Recyclingprozesse wiederverwendet werden.
Nachdem der schadstofffreie Elektroschrott in mehreren Stufen maschinell zerkleinert wurde, wird er in der mechanischen Feinseparation von der Prallmühle aufgeschlossen und verkugelt. Die anschliessende Siebung schafft die Voraussetzung für das Trennen von Metallen und Kunstoffen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Metall- und Kunststofffraktionen in möglichst reiner Form zurück in den Stoffkreislauf gelangen, wo sie als Sekundärrohstoffe für die Herstellung von neuen Produkten wiederverwendet werden. Seit Bestehen von SENS eRecycling konnten so über 975’000 Tonnen Wertstoffe zurück in den Stoffkreislauf gebracht werden, womit ein wichtiger Beitrag zum Gelingen der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz erbracht wurde.
WIEDERVERWERTBAR VERSUS WIEDERVERWENDBAR
Beim eRecycling unterscheidet man zwischen wiederverwendbaren und verwertbaren Materialien. Gute Beispiele für wiederverwendbare Materialien sind die verschiedenen Metalle, die in Elektrogerä-
ten vorkommen, also etwa Eisen, Chromstahl, Aluminium, Kupfer oder Messing. Diese Metalle werden während des Recyclingprozesses zerkleinert, verkugelt und anschliessend voneinander getrennt. So wird sichergestellt, dass die Metallfraktionen in möglichst reiner Form zurück in den Stoffkreislauf gelangen, wo sie als Sekundärrohstoffe für die Herstellung von neuen Produkten wiederverwendet werden.
NICHT WIEDERVERWENDBAR, ABER TROTZDEM VERWERTBAR
Ebenfalls recycelbar sind gewisse technische Kunststoffe. Andere Kunststoffe hingegen, etwa Verbunde mit Silikon und Gummi oder solche, die bromhaltige Flammschutzhemmer enthalten, können nicht wiederverwendet werden. Trotzdem sind sie verwertbar, etwa als Ersatzbrennstoff in Zementwerken oder zur Stromund Wärmeerzeugung durch Kehrrichtverbrennungsanlagen.
Den Anteil an wiederverwendbaren Materialien in einem Elektrogerät misst die Recyclingquote. Sie beträgt im Durchschnitt 75 Prozent. Die Verwertungsquote enthält zusätzlich noch den Anteil an verwertbaren Materialien. Sie ist also immer mindestens so hoch, oftmals aber deutlich höher als die Recyclingquote. Eine dritte Quote, von der im Zusammenhang mit eRecycling ab und zu die Rede ist, ist die Sammelquote. Sie setzt die gesammelten und ins Recycling gebrachten Elektrogeräte ins Verhältnis zur Gesamtzahl der auf den Markt gebrachten Geräte.
Multipor – Nachhaltige mineralische Innendämmung
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Die perfekte Wahl für die Sanierung von erhaltenswerten oder denkmalgeschützten
Fassaden. Schützt die Bausubstanz, spart Energiekosten und sorgt für ein angenehmes
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Raumklima – und das klimaneutral.
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Ab 2022 gleichen wir den CO 2-Fussabdruck, den Multipor Dämmstoffe erzeugen, durch die Unterstüt zung von KlimaschutzProjekten von ClimateExtender aus.
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www.multipor.ch
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Die Grafik zeigt das Potenzial von sechs untersuchten Arten von Biomasse: Am grössten ist das nachhaltig nutzbare energetische Potenzial von Rinde: rund 1 700 Gigawattstunden pro Jahr. Wird aus den Substraten nicht nur Energie hergestellt, sondern gleichzeitig auch Pflanzenkohle, dann halbiert das den Energieertrag. Aus dem Energieträger Waldholz-Rinde liessen sich in diesem Fall pro Jahr 71’735 Tonnen Pflanzenkohle und rund 850 Gigawattstunden Energie gewinnen. In der Grafik wird das «nachhaltige» Energiepotenzial jeweils mit dem «zusätzlich nutzbaren» Energiepotenzial gleichgesetzt. Das ist nicht ganz korrekt, denn ein (kleiner) Anteil der Substrate wird heute schon energetisch genutzt, wenn zum Beispiel Kaffeerösterei-Abfälle in einer Kehrichtverbrennungsanlage
ENERGIE UND PFLANZENKOHLE AUS NEUEN QUELLEN
PROJEKT UNTERSUCHT BISHER WENIG GENUTZTE BIOMASSE-SUBSTRATE
Holz ist ein beliebter Energieträger. Doch es gibt weitere Arten von Biomassen, die energetisch genutzt werden können. Ein Weg, dies zu tun, führt über die Pyrolyse (Verkohlung). Dabei können Wärmeenergie und Pflanzenkohle erzeugt werden. Letztere kann unter anderem als Bodenzuschlagstoff in der Landwirtschaft verwendet werden. Wissenschaftler der Fachhochschule Nordwestschweiz haben gemeinsam mit Industrievertretern untersucht, welche «neuen» Biomassen auf diese Art genutzt werden könnten.doch nur wieder zu einer Pinselrenovierung kommt. Im folgenden Beitrag stellen wir ein Beispiel vor.
In der Energiediskussion werden unter dem Begriff «Biomasse» alle pflanzlichen und tierischen Stoffe zusammengefasst, aus denen sich Wärme, Strom oder Bewegungsenergie gewinnen lassen. Die wichtigste Biomassefraktion ist Holz. Sie wird in Form von Pellets, Hackschnitzeln oder Stückholz zur Energieproduktion genutzt. Der Energieträger Holz ist begehrt, denn er ist oft lokal verfügbar, einfach zu handhaben und gilt als CO2-neutral, sofern bei der Verbrennung nur so viel Treibhausgas entsteht, wie der Atmosphäre beim Wachstum der Bäume entzogen wurde
Entsprechend der Schweizerischen Holzenergie statistik nutzten die im Jahr 2021 installierten Holzfeuerungen insgesamt 5.8 Millionen Kubikmeter beziehungsweise 16’000 Gigawattstunden Energieholz. Das entspricht gut drei Vierteln des nachhaltig nutzbaren Energieholz-Potenzials. Auch wenn der Energieträger Holz in der Schweiz noch nicht voll ausgeschöpft ist, plädieren Fachleute wie Andreas Keel, Geschäftsführer des Verbandes Holzenergie Schweiz, für die energetische Nutzung
PFLANZENKOHLE SPEICHERT DAS TREIBHAUSGAS CO2 IM BODEN
Die Verkohlung (Pyrolyse) von Holz hat eine lange Tradition. Holzkohle war früher in der Metallverarbeitung verbreitet, da sie höhere Temperaturen ermöglicht als die Verbrennung von Holz und gleichzeitig als Reduktionsmittel dient. Heute kommt Holzkohle in unseren Breitengraden hauptsächlich im Grill zum Einsatz, wo sie eine lang anhaltende Glut ohne Flammen und Rauch bereitstellt. Holz- und Pflanzenkohle werden in jüngster Zeit als CO 2-Speicher diskutiert. Mischt man solche Kohlen nämlich dem Erdreich bei, wird der in der Kohle gebundene Kohlenstoff langfristig der Atmosphäre entzogen. Es handelt sich in diesem Fall um eine sogenannte Negativemissionstechnologie (NET). In Zahlen: Bei der Pyrolyse werden circa 60 Prozent des im Holz gebundenen Kohlenstoffs in Pflanzenkohle umgesetzt (und können in dieser Form langfristig im Boden eingelagert werden), 40 Prozent entweichen bei der Verbrennung der Pyrolysegase als CO 2 in die Umwelt. In der Schweiz ist Pflanzenkohle seit 2016 – sofern sie aus naturbelassenem Holz hergestellt wurde – als Bodenzuschlagsstoff zugelassen, seit 2018 auch im Biolandbau.
«neuer» Biomassen wie Pferdemist-Einstreu, Hühnerfedern oder Müllereiresten. Hier bestehe ein nutzbares Potenzial von 9 000 Gigawattstunden (32 Petajoule) pro Jahr, sagte Andreas Keel im Herbst 2022 anlässlich einer Fachtagung.
ENERGIE UND PFLANZENKOHLE AUS BIOMASSE
In der Schwe Auf einem Bauernhof in Stettlen (Kanton Bern) ist seit November 2020 eine Pyrolyse-Anlage in Betrieb, die Holzhackschnitzel als Substrat nutzt. Hier werden jährlich rund 50’000 Kilowattstunden Heizwärme und 5 Tonnen Pflanzenkohle produziert. Die Wärme wird für die Heizwärme- und Warmwasserproduktion von vier Wohnungen verwendet iz herrscht ein hoher Sanierungsdruck, wie hier in Basel.
Die Firma Kaskad-E GmbH (Basel), die Fachhochschule Nordwestschweiz (Windisch / AG) und die Bioburn AG (Zell / AG) gingen in einem vom BFE unterstützten Forschungsprojekt («PyroChar») der Frage nach, ob beziehungsweise wie dieser Schatz an erneuerbarer Energie gehoben werden kann. Zur Energiegewinnung werden Holz und andere Biomassen in der Regel verbrannt. Alternativ kann Biomasse unter Luftabschluss verkohlt werden. Bei diesem Prozess – der Pyrolyse – wird das organische Material in Kohle umgewandelt: aus Holz wird Holzkohle, aus pflanzlichen Substraten Pflanzenkohle. Zusätzlich entsteht ein Gemisch aus gasförmigen (H2, CO, CO2, CH4) und flüssigen Phasen (Teer), aus dem durch Verbrennung Wärme gewonnen werden kann. «Rund die Hälfte der Ausgangsenergie wird dabei in Wärmeenergie umgewandelt, die zum Beispiel in Fernwärmenetzen genutzt werden kann», sagt Stephan Gutzwiller, PyroCharProjektleiter und Inhaber der Firma KaskadE, die Pyro lyse-Anlagen plant und baut. Pflanzenkohle wird als Tierfutter und Bodenverbesserer verwendet und kann auch als Zuschlag für Baustoffe eingesetzt werden (vergleiche Textbox).
Eine «neue» Biomasse mit grossem Potenzial für die Bereitstellung von erneuerbarer Wärme und von Pflanzenkohle: Rinde von Waldholz. In der Schale ist die daraus erzeugte Pflanzenkohle zu sehen.
Die Pyrolyse unterschiedlicher Biomassen führt zu Emissionen an Kohlenmonoxid (CO), Schwefeldioxid (SO2), Methan (CH4), Stickoxiden (NOx) und Dioxinen (PCDD / F). Die Werte für Schwefeldioxid und Dioxine überschreiten teilweise die Grenzwerte, die für Anlagen zum Verbrennen von Siedlungs- und Sonderabfällen gelten (Art. 71 LRV); die orange unterlegten Werte überschreiten die Grenzwerte um 50 bis 400 Prozent, die rot unterlegten Werte sogar über 400 Prozent. Ein anderes Bild zeigt sich, wenn man die Vorschriften für Anlagen zum Verbrennen von biogenen Abfällen und Erzeugnissen der Landwirtschaft (Art. 74 LRV) heranzieht. In diesem Fall verletzten die gemessenen Emissionen keinerlei Grenzwerte.
SECHS SUBSTRATE IN DER ENGEREN WAHL
Das PyroChar-Forschungsteam untersuchte 32 Arten von Biomassen und zog nach einer ersten Beurteilung sechs in die engere Wahl: Pferdemist-Einstreu; Müllereinebenprodukte (Weizenkleie und Gerstenabgang); Abfälle aus Kaffeeröstereien; Rinde von Waldholz; Holzsiebreste aus der Feststoffvergärung; Holzsiebreste aus der Kompostierung. Aus den sechs Substraten würden sich bei einer rein energetischen Verwertung (also Verbrennung, nicht Pyrolyse) rund 3 490 Gigawattstunden (12 Petajoule) pro Jahr gewinnen lassen, errechneten die PyroChar-Forscher (vergleiche Grafik 01). Wird aus den Substraten mittels Pyrolyse gleichzeitig Energie und Pflanzenkohle hergestellt, sinkt der Energieertrag auf die Hälfte (also jährlich rund 1 745 Gigawattstunden (6 Petajoule).
Ein Team um Prof. Timothy Griffin vom Institut für Biomasse und Ressourceneffizi-
enz der FHNW untersuchte die sechs Substrate in einer Pyrolyse-Laboranlage in Windisch – zum einen auf die Abgasemissionen während der Verkohlung, zum anderen auf die stoffliche Zusammensetzung der Pflanzenkohle. Drei der Substrate erwiesen sich als besonders erfolgversprechend: Waldholz-Rinde, Weizenkleie und Kaffeerösterei-Abfälle. Sie wurden anschliessend auf zwei kommerziellen Pyrolyse-Anlagen in Basel und Stettlen (BE) zusätzlichen Messungen unterzogen.
EMISSIONEN UND SCHWERMETALLE
Als «geeignet» für die Herstellung von Energie und Kohle beurteilt das Projektteam die Rinde von Waldholz. Damit bei dem Pyrolyse-Prozess der Grenzwert der Luftreinhalteverordnung für Schwefeldioxid (SO2) eingehalten wird, dürfte allerdings eine Entschwefelung erforderlich sein. Die Messungen ergaben für die Pflanzenkohle zudem leicht erhöhte Werte
beim Schwermetall Zink und bei der Schadstoffgruppe der PAK (Polyaromatische Kohlenwasserstoffe). Die Pflanzenkohle könnte gemäss dem europäischen EBC-Regelwerk (für: «European Biochar Certificate») somit zwar als Bodenzuschlag in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt werden, nicht aber als Tierfutter oder im Biolandbau. Denkbar wäre auch ein Zuschlag in Baustoffen. Rinde ist ein naturbelassener Holzbestandteil und darf nach aktueller Schweizer Gesetzeslage für die Herstellung von Pflanzenkohle genutzt werden.
Pflanzenkohle aus Weizenkleie (Müllereiabfall) und Kaffeerösterei-Abfällen hingegen hätte in der Schweiz heute noch keine Zulassung. Doch auch diese Substrate eignen sich gemäss den PyroChar-Forschern grundsätzlich zur Produktion von Energie und Pflanzenkohle. Erforderlich wären Massnahmen zur Verminderung der Stickoxid- und Schwefeldioxid-Emissionen,
und der Gehalt an Schwermetallen (Zink, Kupfer) schränkt die Verwendung in der Landwirtschaft ein.
WEITERE MESSUNGEN NÖTIG
Skeptisch äussern sich die Wissenschaftler zur Verwendung der übrigen drei Substrate: Pferdemist-Einstreu und Holzsiebreste aus der Feststoffvergärung stossen bei der Verbrennung des Pyrolysegases problematische Dioxinmengen aus, wenn
man die sehr strengen Grenzwerte heranzieht, die für Abfallverbrennung gelten. Bei den Holzsiebresten aus der Kompostierung sprechen die Verunreinigung des Substrats durch Steine gegen eine wirtschaftliche Verkohlung. Die PyroCharForscher betonen, die registrierten Schadstoff-Werte sollten durch weitere Messungen erhärtet werden. Ob die gemessenen Werte tatsächlich problematisch sind, hängt davon ab, ob man die Grenzwerte
für Anlagen zum Verbrennen von biogenen Abfällen und Erzeugnissen der Landwirtschaft (Luftreinhalte-Verordnung LRV, Art. 74) oder für Anlagen zum Verbrennen von Siedlungs- und Sonderabfällen (LRV, Art. 71) heranzieht. Zu dieser Frage besteht Klärungsbedarf.
Die drei aussichtsreichsten Substrate –Rinde, Weizenkleie, Röstereiabfälle – haben bei Verwertung durch Pyrolyse ein
energetisches Potenzial von jährlich bis zu 1 200 Gigawattstunden (4.3 Petajoule), was in etwa dem jährlichen Wärmebedarf von 80’000 Einfamilienhäusern entspricht. Hierbei ist zu beachten, dass vor allem Röstereiabfälle, aber auch Rinde schon heute teilweise in Biogasanlagen und Kehrrichtverbrennungsanlagen energetisch genutzt werden. Zusätzlich entstünden rund 100’000 Tonnen Pflanzenkohle pro Jahr, was in der Grössenordnung dem 25-fachen der heutigen Inlandproduktion entspricht.
OFFENE FRAGEN
Welche Bedeutung die Herstellung von Energie und Kohle aus Holz und anderen Biomassen künftig haben wird, ist noch kaum absehbar. «Je holzähnlicher ein
Substrat ist, desto besser eignet es sich für die Pflanzenkohleherstellung. Daher wird wohl auch in Zukunft Holz – auch mengen mässig – der wichtigste Ausgangsstoff für die Pflanzenkohleherstellung sein», stellt der Pyro CharSchlussbericht fest. FHNW-Professor Timothy Griffin sieht für die Nutzung «neuer» Biomassen ein erhebliches Potenzial: «Oft besteht ein wirtschaftliches Interesse daran, diese Reststoffe auf andere Weise als bisher zu verwerten. Unsere techno-ökonomischen Analysen zeigen, dass die Erträge aus dem Verkauf von Pflanzenkohle und Wärme sehr attraktiv sein können. Aus Sicht der Umweltauswirkungen zeigen Ökobilanzen, dass die Pyrolyse im Vergleich zu ihrer derzeitigen Verwendung oft vorteilhaft ist.».
HINWEIS
Der Schlussbericht zum Forschungsprojekt «PyroChar – Erweiterung von Biomasse-Substraten für zusätzliche Energie- und Pflanzenkohleproduktion» ist abrufbar unter: www.aramis.admin.ch/ Texte/?ProjectID=45240
Auskünfte zum Projekt erteilt Dr. Sandra Hermle (sandra.hermle@bfe.admin.ch), Leiterin des BFE-Forschungsprogramms Bioenergie.
Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im Bereich Bioenergie finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ ec-bioenergie
NACHHALTIGKEIT BEI DHL EXPRESS SCHWEIZ
IM EILTEMPO ZUR DEKARBONISIERUNG
von Markus StettlerDer weltweit führende Logistikkonzern Deutsche Post DHL Group erhöht als Mutterkonzern von DHL Express Schweiz das Tempo bei der geplanten Dekarbonisierung des Unternehmens. In den nächsten zehn Jahren investiert der Konzern insgesamt sieben Milliarden Euro in Massnahmen zur Reduzierung seiner CO2 -Emissionen.
Die Mittel fliessen insbesondere in alternative Treibstoffe für den Luftverkehr, in den Ausbau der emissionsfreien E-Fahrzeug-Flotte und in klimaneutrale Gebäude. Auf dem Weg zum bereits seit vier Jahren geltenden NullEmissions-Ziel bis 2050 verpflichtet sich
das Unternehmen zu neuen, ambitionierten Zwischenzielen und beschleunigt damit seinen Fahrplan zur Dekarbonisierung.
Die Klimaziele sind Teil des neuen Nachhaltigkeitsfahrplans der Deutsche Post DHL Group, mit dem das Unternehmen seine ESG-Ziele für die kommenden Jahre fest-
schreibt. Über sein Engagement für die Umwelt hinaus definiert der Konzern darin auch klare Ziele und Massnahmen für die Bereiche soziale Verantwortung und Governance.
Als Teil des Konzerns engagiert sich DHL Express Schweiz seit 2008 für ambitio -
nierte Nachhaltigkeitsziele, zum Beispiel im Hinblick auf die CO2-Effizienz. Zum Thema Nachhaltigkeit sagt Chris Hillis, CEO von DHL Express Schweiz, Folgendes: «Nur wenige bestreiten die Wichtigkeit, so schnell wie möglich alle verschiedenen Initiativen voranzutreiben, die zu einem ge-
ringeren CO2-Fussabdruck führen. Bei DHL Express haben wir bereits echte Fortschritte erzielt. In unserer Branche wird der grösste Teil des CO2-Fussabdrucks durch die Emissionen von Fahrzeugen und Flugzeugen verursacht, und die Umstellung auf umweltfreundlichere Treibstoffe
und Elektrofahrzeuge ist mit erheblichen Kostensteigerungen verbunden. Die Herausforderung für uns als Unternehmen besteht darin, ein Gleichgewicht zu finden zwischen den zusätzlichen Kosten, welche wir durch zusätzliche Effizienzsteigerungen auffangen können, und denjenigen
Kosten, welche wir direkt an unsere Kunden weitergeben, entweder als klimaneutrale oder als CO2-Zuschläge.»
MILLIARDENINVESTITIONEN IN ALTERNATIVE TREIBSTOFFE
Im Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet sich die Deutsche Post DHL Group im Rahmen der Science Based Targets initiative (SBTi) zu ehrgeizigen CO2-Reduktionszielen. Bis 2030 soll der jährliche CO 2-Ausstoss des Konzerns auf unter 29 Millionen Tonnen reduziert werden, und zwar trotz des erwarteten weiteren kräftigen Wachstums der weltweiten Logistikaktivitäten.
Für kurze Distanzen und die letzte Meile treibt der Konzern die Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte weiter voran. Bis 2030 sollen bei DHL Express Schweiz 80 Prozent der Lieferfahrzeuge für die letzte Meile
elektrisch angetrieben werden – damit werden für das Unternehmen mehr als 200 E-Fahrzeuge auf der Strasse sein. 2020 waren es sechs Prozent. 2022 hat DHL Express Schweiz mit diesen und weiteren Massnahmen die totalen CO2-Emissionen um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert. Erst die im letzten Jahr in Kraft getretene Möglichkeit der Kompensation des Mehrgewichts von alternativen Antrieben bei Lieferwagen ermöglicht DHL Express, die Flotte in signifikantem Ausmass schrittweise auf Elektrofahrzeuge umzurüsten.
Auf längeren Strecken, insbesondere im Luftverkehr, stellen elektrische Antriebe auf absehbare Zeit keine Alternative dar. Deshalb forciert die Deutsche Post DHL Group die Entwicklung und den Einsatz von Kraftstoffen, die aus nachhaltigen Rohstoffen und mit erneuerbaren Energien
hergestellt werden: Bis 2030 sollen mindestens 30 Prozent des Kraftstoffbedarfs in der Luftfracht und im Fernverkehr durch nachhaltige Kraftstoffe abgedeckt werden.
SOZIALE VERANTWORTUNG
Basierend auf den Unternehmenswerten «Respekt & Resultate» wird DHL Express Schweiz Inklusion und Chancengleichheit innerhalb der Organisation weiter fördern. So soll der Anteil weiblicher Führungskräfte im Management bis 2025 auf mindestens 30 Prozent steigen. Darüber hinaus hat DHL Express Schweiz das Ziel formuliert, die Zustimmung in der Kategorie «Mitarbeiterengagement» in der jährlich stattfindenden weltweiten Mitarbeiterbefragung konstant auf einem hohen Niveau von über 80 zu halten.
Die Deutsche Post DHL Group will auch in den kommenden Jahren ihren sozialen
Beitrag für die Gesellschaft weiter ausbauen. Der Konzern verpflichtet sich, jährlich ein Prozent seines Nettogewinns in seine Social-Impact-Programme und -Initiativen zu investieren.
UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Auch hinsichtlich guter Unternehmensführung verpflichten sich die Deutsche Post DHL Group und DHL Express Schweiz zu noch strengeren Regeln. So wurde der Verhaltenskodex für Zulieferer aktualisiert. Die darin beschriebenen Regeln und Standards wurden noch stärker auf Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtet. Darüber hinaus
wurde eine neue Grundsatzerklärung zu Menschenrechten eingeführt.
MITARBEITER:
JEDE STIMME ZÄHLT
Nachhaltigkeit ist bei DHL Express Schweiz nicht nur ein Thema für die Führungsebene. Jährlich finden für alle Mitarbeiter mehrere Schulungen zum Thema statt, in denen sie über die Unternehmensstrategie und die nächsten Investitionen in diesem Bereich informiert werden. Zudem hört das Unternehmen auf die Stimmen der Mitarbeiter. In Workshops werden Ideen gesammelt, um das Unternehmen noch
nachhaltiger zu gestalten. So wurden vor fünf Jahren Abfallkonzepte an allen Standorten realisiert, die Abfall reduziert und den Recyclinganteil erhöht haben. In diesem Jahr wurden auch Themen der Diversität thematisiert und Aktionen aufgenommen, die den Anteil der weiblichen Mitarbeiter auf allen Ebenen erhöhen und zu mehr Teilzeitstellen führen sollen.
Thomas Erni, Personalverantwortlicher bei DHL Express Schweiz, sagt zum Thema Nachhaltigkeit und Mitarbeiter Folgendes: «Connecting People – Improving Lives sowie As One und Diversity & Inclusion sind bei uns tief in der kulturellen DNA verankert. Mit unserem Programm DHL’s got Heart zeichnen wir jedes Jahr Mitarbeitende aus, die sich freiwillig in ihrer Freizeit für eine bessere Welt engagieren – sei es mit einem eigenen Projekt, das es ermöglicht, dass Kinder mit einer tödlichen Krankheit die letzten Lebensmonate nicht im Spital, sondern zu Hause bei den Eltern verbringen können, oder mit Hilfsmassnahmen, um in einem abgelegenen Dorf in Kenia eine Schule für Waisenkinder aufzubauen und diese zu betreiben. Als Firma versuchen wir natürlich auch, mit gutem Beispiel voranzugehen: mit unserem internen Spendenprogramm We Help Eachother, über das Mitarbeitende Kollegen in Not unterstützen können, oder über unsere grossen externen ESG-Programme GoHelp, GoTeach, GoTrade und GoGreen sowie unsere Desaster-Response-Teams.»
MARKUS STETTLER
ist Head of Continuous Improvement.
UNSERE ENERGIE VERBINDET
EIN NACHHALTIGES JUWEL
EIN ÖKOLOGISCH VORBILDLICHES TINY HOUSE
von Georg LutzMitten in den Wäldern von Veluwe, dem grössten Waldgebiet der Niederlande, findet man ein Mori Tiny House. Hier wird der Begriff Nachhaltigkeit mit Inhalt gefüllt. Der Wabis-Sabi-Ansatz aus Japan bildet dafür die Grundlage. Es bietet auch für die Schweiz einige innovative Anregungen.
Bei Veluwe in der Nähe des Zandenplas in den Niederlanden in einem grossen Waldgebiet baute Muk van Lil mit ihrem Partner Nick ein einzigartiges Tiny House. «Mori», japanisch für «Wald», ist als Ferienhaus mit Platz für vier Personen konzipiert, mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit. Das reduzierte und gleichzeitig edle Interieur reicht bis zur Badeinrichtung: Ausgewählte Einzelstücke aus der Kollektion Happy D.2 Plus von Duravit unterstreichen den Wohlfühlcharakter.
KONSEQUENT NACHHALTIG
Mori wurde nach dem Wabi-Sabi-Ansatz gebaut, bei dem sieben japanische Prinzipien im Vordergrund stehen. Die drei Hauptprinzipien des Tiny House sind Haltbarkeit, Einfachheit und Unvollkommenheit.
Die Eigentümer fertigten Skizzen der Fassade und des Grundrisses an, die von einem örtlichen Bauunternehmen umgesetzt
wurden. Weil Mori im Wald liegt, waren eine gute Isolierung sowie die langlebige und widerstandsfähige Verarbeitung enorm wichtig. Der Sockel des Hauses besteht beispielsweise aus robustem Holz, die Innenwände sind – ganz einfach – mit Gipskarton verkleidet.
Bei der wohlüberlegten Materialauswahl legten die Bauherren neben Ästhetik und Optik grossen Wert auf langlebige, natürliche und recycelbare Materialien. Beispielsweise sind die Wände mit einer natürlichen Kalkfarbe gestrichen oder die Böden mit dem weltweit einzigen zu 100 Prozent recycelbaren PVC-Boden belegt.
BEHAGLICHKEIT AUF
KLEINEM RAUM
Mit wenigen ausgewählten Einrichtungsgegenständen und einem stimmigen Farbkonzept mit hellen, natürlichen Farben in Kombination mit Holztönen schufen die Hauseigentümer eine stilvolle und warme Atmosphäre, die zum Wohlfühlen einlädt. Dazu trägt auch der Pelletofen bei, der an kalten Tagen für behagliche Wärme sorgt.
Trotz der reduzierten Grundfläche fühlt man sich im Mori Tiny House nicht eingeengt, was auch den grosszügigen Fensterflächen zu verdanken ist, die den Blick nach draussen in die umgebende Landschaft öffnen.
WOHLFÜHLERLEBNIS IM BADEZIMMER
Das Einrichtungskonzept wird im Badezimmer mit edlen und langlebigen Einrichtungsgegenständen aus der Serie Happy D.2 Plus von Duravit fortgeführt – ein echtes Wohlfühlerlebnis für die Gäste. Das Waschbecken aus weisser Keramik ist mit einer bodenstehenden, höhenjustierbaren Metallkonsole in Schwarz Matt verbunden, in die ein Handtuchhalter integriert ist. Der eingearbeitete Schubkasten in gebürstetem Nussbaum wurde seitlich um ein praktisches Sitzelement erweitert und schafft durch den so gewonnenen Stauraum eine aufgeräumte Optik. Optisches Highlight ist ein kreisrunder Spiegel mit Ambientelicht- und FarblichtwechselFunktion sowie Spiegelheizung.
Der Duschplatz, der sogar mit einer Aussendusche verbunden ist, wurde mit einer Stonetto-Duschwanne aus DuraSolid® Q ausgestattet, deren matte Oberfläche authentisch und steinartig anmutet.
Abgerundet wird die Badeinrichtung mit einem Dusch-WC: SensoWash® Starck f bietet hygienische Sauberkeit, hohen Bedienkomfort und nachhaltige Gestaltung.
GEORG LUTZ
ist freier Redaktor.
www.duravit.ch
VIELSEITIGE ZUTRITTSLÖSUNGEN
FÜR JEDEN ZUTRITTSPUNKT
Vielfältige Beschläge, Schlösser, Zylinder und Wandleser für Türen aller Art sowie Aufzüge, Zufahrten, Tore, Möbel u.v.m. –––
FÜR MASSGESCHNEIDERTE SYSTEME
Flexible Kombination von virtueller Vernetzung, Funkvernetzung, Mobile Access, Online- und Cloud-Systemen.
FÜR EFFIZIENTEN BETRIEB
Optimierte digitale Prozesse durch Integration mit Drittsystemen sowie Einbindung in die vorhandene IT- und Systemlandschaft
DIE BAUBRANCHE FIT FÜR DEN
DIGITALEN WANDEL MACHEN
PRAXISNAHE WEITERBILDUNGEN von der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
An der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) beinhalten die praxisnahe Weiterbildungen Exkursionen und praktische Anwendungsfälle zur zunehmenden Digitalisierung der Baubranche. Sie bereiten Teilnehmende damit bestens darauf vor, wie sie ihr neues Wissen künftig in ihren Betrieben umsetzen können.
der
Seit mehreren Jahren bietet die Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW in Olten, Brugg und Muttenz Weiterbildungen aus der Praxis für die Praxis an. Das heisst: Fachpersonen aus den unterschiedlichsten Baubereichen und Fachdisziplinen geben ihre Expertise an die Teilnehmenden weiter. Diese wiederum können bei Exkursionen direkt auf der Baustelle oder in spannenden Fachvorträgen ihr Wissen erweitern, erhalten Zugang zu einem spannenden Netzwerk sowie zu neuen Trends und Entwicklungen in der Branche.
Gerne stellen wir hier ein paar Schwerpunkte der über 30 Weiterbildungsprogramme und Zertifikatskurse vor.
WARUM BIM DAZU FÜHRT, DASS WIR AUF BAUSTELLEN ANDERS KOMMUNIZIEREN
Building Information Modeling (BIM) verändert aktuell die Bau- und Planungsbranche nachhaltig. Die BIM-Methodik ermöglicht es, Bauwerke digital zu modellieren und sie über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg darzustellen – von der digitalen Planung und Konstruktion bis hin zu Bau, Betrieb und Unterhalt. Der Einsatz von BIM treibt so auch die Digitalisierung der Baubranche voran. Immer öfter werden Projekte bereits vor Baubeginn als «digitaler Zwilling» modelliert. Damit können Abläufe simuliert und das Objekt visualisiert und verbessert werden. Das Ziel ist es, die Planung zu optimieren und die Umsetzung zu verbessern, und zwar so, dass daraus sinkende Erstellungskosten, ein geringerer Zeitaufwand und eine niedrigere Fehlerquote resultieren.
Durch den Einsatz von BIM verändert sich auch die Kommunikation auf der Baustelle, denn neu stehen dadurch allen Beteiligten sämtliche Informationen zu jeder Zeit gleichzeitig digital zur Verfügung. Das hilft dabei, ein besseres Verständnis des Bauprojekts zu erhalten, Probleme frühzeitig zu erkennen und aufkommende Fragen im Kollektiv zu beantworten. Schnell und einfach können so auch anstehende Arbeiten im Plenum besprochen und koordiniert werden; das spart Zeit und Nerven, braucht aber auch neue Formen der Zusammenarbeit.
WARUM GEODATEN DIE BASIS FÜR ALLE ARTEN VON VERMESSUNGEN SIND
Bevor BIM eingesetzt werden kann, braucht es aber noch etwas anderes: Geodaten.
Dank Geoinformationen können raumbezogene Planungen, Entscheidungen und Massnahmen vorgenommen werden. Was wären wir ohne Google Maps? Wie könnten wir heute noch ohne den Einsatz neuartiger Messsysteme bauen? Geodaten werden in praktisch allen Lebensbereichen eingesetzt, bei Organisationen und Unternehmen ebenso wie im Privaten. Nur dank solcher Informationen kann BIM eingesetzt werden, wobei die entsprechenden Vermessungsarbeiten eine wichtige Grundlage bilden. So können für ein Bauprojekt etwa Aufnahmen bestehender Gebäude oder die Vermessung der Umgebung und des Untergrundes durchgeführt werden und in das gewünschte BIM-Modell einfliessen.
M EHR ALS BIM: VIRTUAL
DESIGN AND CONSTRUCTION
Dass digital geplant, gebaut und bewirtschaftet wird, ist ein Wunsch von unterschiedlichsten Seiten. Virtual Design and
Construction (VDC) stellt die Zusammenarbeit aller Beteiligten in den Mittelpunkt und beschreibt einen gesamtheitlichen Abwicklungsprozess für Bauprojekte. VDC geht dabei noch weiter als die technischen Aspekte von BIM, da dieser Ansatz auch neue Handlungs- und Denkweisen fordert und fördert. Das ist nötig, um unterschiedliche Zielsetzungen und Interessenskonflikte sowie die notwendigen Anpassungen im Bereich der Prozesse zusammenzuführen. VDC lohnt sich aber trotz dieser nicht immer einfachen Weichenstellungen. Denn durch den Einsatz von VDC können Projekte mit einfachen Mitteln qualitativ hochwertiger und ressourcenschonender umgesetzt werden. Die Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW hat auf den steigenden Bedarf der Bauwirtschaft zu diesem Thema reagiert und organisiert mit dem Center for Integrated Facility Engineering der Stanford University (Kalifornien, USA) verschiedene
Weiterbildungen zu dieser und weiteren Methoden des digitalen Bauens.
M ETHODEN DES DIGITALEN BAUENS ERLERNEN UND REAL ANWENDEN
Auch in Weiterbildungen wie dem «VDC Certification Program» lernen Teilnehmende, ihr neu erworbenes Wissen direkt in reale Projekte aus ihrem eigenen Arbeitsalltag anzuwenden, und prüfen, wie diese mittels Virtual Design and Construction optimiert werden können. Was in der Theorie einfach und logisch erscheint, muss in der Praxis erst zielführend umgesetzt werden. Mit der Formulierung von Zielen auf unterschiedlichen Ebenen ist der erste Schritt gemacht. Die Umsetzung dieser Ziele und die Messbarkeit in der Planung, Ausführung oder Bewirtschaftung sind ein zweiter wichtiger Schritt – hin zu einem besseren Arbeitsablauf. Dabei wird in der Weiterbildung viel Wert auf einen ge-
meinsamen und offenen Austausch von positiven wie auch negativen Erfahrungen sowie das Teilen von Informationen gelegt. Durch diese regelmässigen Austauschtreffen können wertvolles Feedback und neue Perspektiven gewonnen werden.
E XKURSIONEN MIT PRAXISBEZUG ENORM WERTVOLL
Die Einbindung von umfassenden Exkursionen sowie aktuellen Praxisproblemen in die Kurse, Zertifikats- und Studiengänge der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW ist ein wichtiger Bestandteil der Lehrinhalte. Nur so können Fachpersonen auf aktuelle und zukünftige Probleme in der Baubranche und ihren eigenen Arbeitsalltag vorbereitet werden. So finden etwa die Exkursionen im Zertifikatslehrgang «CAS Geoinformation und BIM» regelmässig zu wichtigen Grossbauprojekten statt, zuletzt zum Neubau des Kantonsspitals Aarau «Dreiklang». Mithilfe der ausführenden
Unternehmen erhalten Kursteilnehmende umfassende Einblicke in die Vorbereitungen, den Ablauf und die Probleme und Knackpunkte, die bei der Arbeit mit diesen Projekten entstanden sind. Exkursionen, die Praxis und Theorie verbinden, verhelfen auch zu einem Verständnis der Zusammenhänge, etwa wie ein BIM-Modell in der Realität dann aussieht. Aber auch die Qualität der Exkursionen, in die -
sem Fall zu einem der grössten Spitalneubauten in der Schweiz, unterstützt das Verständnis für die praktischen Problemstellungen und – ebenfalls – für die Lösungsansätze.
Z ERTIFIKATSARBEITEN UND PROJEKTE MIT MEHRWERT
Im Rahmen unserer Weiterbildungen beschäftigen sich die Teilnehmenden mit
aktuellen Frage- und Problemstellungen, auch aus dem eigenen Arbeitsalltag. Dadurch entstehen auch für die Unternehmen, in denen unsere Kursteilnehmenden tätig sind, Erfolge. Denn das neu erworbene Wissen kann direkt einfliessen. So wird etwa im «VDC Certification Program» an realen Anwendungsfällen aus den jeweiligen Unternehmen gearbeitet. Dabei entstehen spannende Lösungen, zum Beispiel für die Optimierung des Werkleitungsbaus. Hier werden oft trotz Bestandsplänen undokumentierte oder versetzte Leitungen entdeckt. Grund sind etwa unbekannte Bodenverhältnisse, die zu solchen Planänderungen führen. Diese Problematik führt zu einer grossen Nachfrage nach verbesserter Dokumentation für die Verlegung von Werksleitungen. Im Rahmen der Praxisarbeit wurde sich daher intensiv mit den Optimierungsmöglichkeiten auseinandergesetzt und die Anwendung von Pointclouds als Lösungsansatz gefunden. Das Ziel war, am Ende der Projektphase ein Modell des ausgeführten Bauwerks entstehen zu lassen.
Räumliche Datenanalysen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Entscheidungsfindung, zum Beispiel bei Fragen zu Infrastrukturen, Kreislaufwirtschaft und Umweltmonitoring.
Innerhalb des neuen Zertifikatslehrgangs «CAS Spatial Data Analytics» untersuchten zwei Kursteilnehmende in ihrer Zertifikatsarbeit die Heizsituation in Schweizer Gemeinden mittels räumlicher Datenanalyse.
Ihre Zielsetzung war zu analysieren, wie stark einzelne Schweizer Gemeinden von steigenden Energiepreisen betroffen waren – ein spannendes Thema vor dem Hintergrund der hohen Energiekosten. Für ihre Analysen nutzten sie ihr neu erworbenes Wissen über die Geodatenanalyse sowie der neu erlernten Programmiersprache Python. Mit dieser Arbeit sind auch neue Ideen entstanden, etwa mithilfe dieser Vorgehensweise den Ausbau erneuerbarer Energien zu untersuchen.
W EITERBILDUNGEN MÜSSEN SICH VERÄNDERN
D urch die Einbindung von Forschung sowie Fachpersonen aus wichtigen Baudisziplinen entwickeln sich die Inhalte unserer Weiterbildungen stetig weiter. Neue Ansätze und die Integration aktueller Themen wie der Wieder- und Weiterverwendung von Baumaterialien, des nachhaltigen Bauens und von Inhalten der Circular Economy finden so ihren Weg in die Lehre. Damit trägt unser Angebot zum langfristigen beruflichen Erfolg unserer Absolventinnen und Absolventen bei. Unsere Websites informieren über unser vollständiges Angebot, aktuelle Termine für Infoabende und spannende Fachveranstaltungen sowie informative Storys über unsere Kurse und Studien – schauen Sie vorbei und lassen Sie sich inspirieren.
FACHHOCHSCHULE
NORDWESTSCHWEIZ FHNW
Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik in Muttenz.
www.fhnw.ch/wbbau
Weiterbildungen für die Baubranche der Zukunft
Für gut ausgebildete und für die Zukunft bestens gerüstete Fachpersonen bieten wir praxisnahe Weiterbildungen. Besuchen Sie unseren
Online-Infoanlass
14. Juni 2023, ab 17.00 Uhr
Wir informieren Sie über unsere Kurse, Lehr- und Studiengänge in folgenden Baudisziplinen:
Bauleitung
Baufachliche, organisatorische und kommunikative Kompetenzen für Bauleiterinnen und Bauleiter
Bauphysik
Unverzichtbares Element der Qualitätssicherung im Planungs- und Bauprozess
Betoningenieur*in
Aktuelles Wissen über Beton, den am meisten verwendeten Baustoff in der Schweiz
Digitales Bauen
Know-how über digitale Bauwerksmodelle und neue, kooperative Formen der Zusammenarbeit
Energie am Bau
Neue Kompetenzen, um die Energiewende nachhaltig und fachkundig mitzutragen
Geomatik
Expertise zu Erfassung, Einsatz, Verarbeitung und Austausch von Geodaten und GIS
Nachhaltig und gesund bauen
Know-how über Baumaterialien, deren Umweltverträglichkeit und erneuerbare Ressourcen
Mehr unter: www.fhnw.ch/wbbau
BILDUNGSOFFENSIVE GEBÄUDE
GEBÄUDEBRANCHE MACHT SICH FIT FÜR DIE ZUKUNFT
von Nicolas Gattlen und Bauenschweiz
Um die energie- und klimapolitischen Ziele des Bundes zu erreichen, ist die Gebäudebranche in den kommenden Jahren stark gefordert. Allerdings mangelt es schon heute an Fachkräften, und das Problem dürfte sich verschärfen. Mit der «Bildungsoffensive Gebäude» will die Gebäude- und Bildungsbranche Gegensteuer geben. Erste Projekte sind bereits aufgegleist.
Die Schweiz hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis im Jahr 2050 soll unser Land klimaneutral sein und der Energieverbrauch pro Person um 53 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 gesenkt werden. Diese Ziele lassen sich nur erreichen, wenn auch die Gebäudebranche kräftig mithilft – denn über 40 Prozent des Energieverbrauchs und rund ein Drittel der CO2-Emissionen fallen im Gebäudebereich an. Die Aufgaben sind immens: Etwa 900’000 fossile Heizungen müssen durch
BAUENSCHWEIZ UND ENERGIESCHWEIZ
Bauenschweiz ist der Dachverband der Schweizer Bauwirtschaft mit knapp 80 Mitgliedsverbänden aus den Bereichen Planung, Bauhauptgewerbe, Ausbau und Gebäudehülle sowie Produktion und Handel. Die Bauwirtschaft trägt zwölf Prozent zur gesamten Schweizerischen Wirtschaftsleistung bei und beschäftigt rund 465’000 Fachkräfte. Der Dachverband steht hinter der Bildungsoffensive Gebäude und engagiert sich für die Umsetzung der Massnahmen. Weitere Informationen unter www.bauenschweiz.ch.
EnergieSchweiz berät und unterstützt die Gebäude- und Bildungsbranche beim Aufbau von Projekten im Rahmen der Bildungsoffensive Gebäude. Interessierte Verbände sowie private und öffentliche Bildungsorganisationen können mit dem BFE Kontakt aufnehmen unter energiebildung@bfe.admin.ch.
Finanziell unterstützt werden allgemeine Bildungsprojekte sowie spezifische Kurse und Lehrgänge für Fachpersonen. Finanzhilfen können zum Beispiel für den Aufbau neuer Bildungsangebote, die Entwicklung und Durchführung von Bildungsprojekten sowie deren Transfer in andere Sprachregionen oder die Weiterbildung von Lehrpersonen, Referierenden und Bildungsfachleuten gewährt werden.
Weitere Informationen unter www.energie-schweiz.ch (Projektförderung Bildung).
erneuerbare Heizsysteme ersetzt, über eine Million Gebäude energetisch saniert und die Stromversorgungen der Gebäude vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden.
AKTUELLER UND KÜNFTIGER FACHKRÄFTEMANGEL
Allerdings fehlen der Branche schon heute Fachkräfte – auf allen Stufen und in fast allen Bildungsrichtungen. Die Betriebe sind laufend auf der Suche nach neuen Mitar-
beitenden und können teilweise Aufträge aufgrund mangelnder Personalressourcen nicht annehmen. Der Fachkräftemangel ist nicht neu, wie Studien aus den 2010erJahren zeigen, doch das Problem hat sich in den letzten Jahren verschärft. Und eine Trendwende zeichnet sich nicht ab, im Gegenteil: Aufgrund des demografischen Wandels wird die Zahl der Lehreintritte generell abnehmen. Entscheidend wird dann sein, ob es der Gebäudebranche gelingt, sich im Wettbewerb um den Nachwuchs gegen andere Branchen zu behaupten. Zuletzt haben sich immer weniger Auszubildende für eine Lehre im Gebäudebereich entschieden, während es etwa auf die KV-Lehrstellen
einen Grossandrang gab. Zu beobachten ist auch, dass sich viele Fachkräfte von der Baubranche abwenden und in andere Branchen einsteigen. Dieser Abwanderung steht keine entsprechende Zuwanderung von Quereinsteigenden gegenüber, wodurch sich der Fachkräftemangel verstärkt.
BRANCHE SUCHT GEMEINSAM NACH LÖSUNGEN
Um Gegensteuer zu geben, hat EnergieSchweiz, das Programm für erneuerbare Energien und Energieeffizienz des Bundesamts für Energie (BFE), vor zwei Jahren Diskussionsrunden mit allen wichtigen Vertreterinnen und Vertretern der Gebäudeund Bildungsbranche initiiert. Gemeinsam haben sie eine Roadmap für eine «Bildungsoffensive Gebäude» mit 32 Massnahmen in vier Handlungsfeldern erarbeitet, welche die Branche mit Unterstützung des BFE und weiterer Bundesstellen in den nächsten Jahren umsetzen will.
In der formalen Bildung sollen beispielsweise die Ausbildungsinhalte laufend den Bedürfnissen der Wirtschaft angepasst und Lernende durch Ausbildungscoaches unterstützt werden. Zudem soll das Potenzial von Quereinsteigenden besser genutzt werden. Im Bereich der nichtformalen Bildung soll ein attraktives Weiterbildungsangebot die Fachkräfte auf die Herausforderungen im Gebäudebereich vorbereiten und die Fachkompetenzen stärken. Auch soll das Image und die Attraktivität der Branche und der Berufe verbessert werden, zum Beispiel durch moderne Arbeitszeitmodelle und Frauenförderung. Schliesslich gilt es, die branchenübergreifende Zusammenarbeit zu intensivieren.
ERSTE PROJEKTE GESTARTET
Seit dem Start der «Bildungsoffensive Gebäude» im Januar 2022 hat sich bereits einiges getan: So haben beispielsweise der Verband Swissolar und das Bildungszentrum Polybau erste Schritte im Hinblick auf einen neuen Lehrberuf (EFZ, EBA) mit Fokus auf die Solarinstallation unternommen. Der Einbau von Solaranlagen in Fassaden, Balkongeländer oder Terrassen wird gerade im Hinblick auf die Gewinnung von Winterstrom immer wichtiger, mit dem neuen (sechsten) Lehrberuf im Bereich Gebäudehülle soll diese Nachfrage abgedeckt werden. Der Fahrplan ist ehrgeizig: Im Sommer 2027 sollen die
ersten Solarinstallateur*innen ihre Lehre abschliessen. Ein weiteres Beispiel sind die Weiterbildungskurse des Schweizerischen Architekten- und Ingenieurvereins (SIA) zum Thema «klimagerecht bauen». In dieser Kursreihe sollen die Teilnehmenden befähigt werden, Gebäude so zu planen, dass der Ausstoss von grauen Emissionen in der Erstellung reduziert und die Gebäude nach der Erstellung ökologischer betrieben werden können. Auch die Elektrobranche hat ein erstes Projekt lanciert: Der Verband EIT.swiss unterzog seine Berufe der beruflichen Grundbildung (BGB) und der höheren Berufsbildung (HBB) einer Basisanalyse und nutzt dabei ein Beratungsangebot von EnergieSchweiz und des
Bundesamts für Umwelt (BAFU). Ziel ist es, die wichtigsten Energie-, Klima- und Ressourcenthemen in der ganzen beruflichen Wertschöpfungskette zu eruieren und Zukunftstrends sowie die entsprechenden nötigen Kompetenzen aufzuzeigen.
Neben der Branche und den Bildungsinstitutionen setzt auch EnergieSchweiz erste Projekte um. So wurde eine Supportstelle für Projekteingaben geschaffen, welche die Akteure bei der Projektentwicklung und -eingabe unterstützt. In Zusammenarbeit mit der Branche entsteht zudem eine Artikelserie über die Bildungsoffensive, die in zehn Fach- und Verbandszeitschriften publiziert wird.
INTERVIEW MIT CRISTINA SCHAFFNER,
Warum engagiert sich der Dachverband Bauenschweiz für die Bildungsoffensive Gebäude?
Für den Gebäude- und Infrastrukturpark sowie für das Bauen ist in den letzten Jahren ein klares Klimaziel definiert worden. Wir sind somit als Bauwirtschaft stark gefordert. Für den nötigen Wandel braucht es qualifizierte Fachleute. Genau hier setzt die Bildungsoffensive an. Zugeschnitten auf die einzelnen Teilbranchen und Jobprofile können unsere Mitgliedsverbände gemeinsam Aus- und Weiterbildungsinitiativen ins Leben rufen und mit Unterstützung der Bildungsinitiative umsetzen.
Der Fachkräftemangel liesse sich reduzieren, wenn mehr Frauen für die Berufe der Gebäudebranche gewonnen werden könnten, ihr Anteil beträgt in der Branche gerade einmal 15 Prozent. Wie lässt sich der Frauenanteil erhöhen? Mit noch mehr attraktiven Anstellungs- und Arbeitsbedingungen. Das ist aus meiner Sicht generell eine Voraussetzung, um qualifizierte, motivierte Fachleute in die Branche zu bringen und auch zu halten. Bei Bauenschweiz gibt es verschiedene Berührungspunkte zu diesem Thema. So setzt sich beispielsweise eine Arbeitsgruppe für eine bessere Koordination der Baustelleninstallationen über den ganzen Bauprozess ein. Eine aufgeräumte, gut organisierte und damit gut funktionierende Baustelle ist das sichtbarste Aushängeschild für die Branche und stärkt die Attraktivität der Berufe.
NICOLAS GATTLEN
ist freier Journalist und Mitglied der Journalistengemeinschaft oecocom.
www.oecocom.ch
«Es braucht noch mehr attraktive Anstellungsbedingungen»Bis im Jahr 2050 soll die Schweiz klimaneutral sein und der Energieverbrauch pro Person um 53 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 gesenkt werden. Cristina Schaffner ist seit April 2020 Direktorin von Bauenschweiz.
DEM FACHKRÄFTEMANGEL BEGEGNEN
MÖGLICHKEITEN UND CHANCEN, UM MIT AUS- UND WEITERBILDUNGEN DEN FACHKRÄFTEMANGEL ZU ENTSCHÄRFEN
von Stephan HunzikerDer Fachkräftemangel ist in aller Munde, und zwar nicht erst seit Kurzem. Doch mit der starken wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie und dem Fehlen von Arbeitskräften in immer mehr Bereichen der Wirtschaft hat sich das Bewusstsein nochmals verstärkt.
Die strukturelle Entwicklung der Bevölkerung in den nächsten Jahren spricht zudem eher noch für eine weitere Verschärfung des Mangels an Fachkräften. Nicht zuletzt durch den laufenden Austritt der Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt wird im Jahr 2030 ein vorläufiger Höhepunkt erreicht werden (siehe Grafik). Wenn sich die Nachfrage nach Fachkräften im konjunkturellen Umfeld weiterhin robust entwickelt und das Angebot an Fachkräften tendenziell sinkt, wird die Lücke in den nächsten Jahren noch grösser werden.
Auch die Zuwanderung wird nur beschränkt erhöht werden können
Schon jetzt liegen gemäss den neusten Zahlen des Seco die Arbeitslosenzahlen
Ende Februar 2023 bei 98’452 Personen und einer tiefen Quote von 2.1 Prozent. Sie stehen den aktuell über 120’000 offenen Stellen gegenüber. Doch diese Zahlen sind nur ein Teil der Wahrheit. Zusätzlich verändern sich mit der Digitalisierung die Kompetenzprofile von Jobs und es entstehen ständig neue Jobprofile, die es so vor-
her noch nicht gab. Dies verstärkt die Lücke noch zusätzlich, da es für viele neue Stellen noch viel weniger gut ausgebildete und passende Fachkräfte gibt.
A ls modernes Unternehmen hat man sich schon länger mit dem Fachkräftemangel befasst und Massnahmen ergriffen. So muss es das Ziel von jedem Unternehmen sein, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. In einem zunehmenden Arbeitnehmermarkt bietet man immer bessere Benefits, um die Mitarbeitenden im
Unternehmen zu halten. Daneben kann man mit innovativen Rekrutierungsmethoden Fachkräfte gewinnen. Immer wieder stellen wir fest, dass attraktive Firmen mit hoher Sichtbarkeit im Kampf um die besten Talente mithalten können. Sie müssen dazu jedoch wissen, was die Bedürfnisse sind, wie man heute digital Aufmerksamkeit erhält und welche Benefits die grösste Anziehungskraft entwickeln.
Aus meiner Erfahrung ist eines der grössten Magneten für Talente die Kombination aus Karrierechancen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Solche kombinierten Programme zeigen interessierten Fachkräften, dass der Arbeitgeber ein Konzept hat und bereit ist, in die Mitarbeitenden zu investieren. Er verknüpft die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens mit der Zukunftsfähigkeit des Mitarbeitenden.
D urch den sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel werden die bisherigen Massnahmen jedoch nicht ausreichen. Die Konzepte für Aus- und Weiterbildungen werden viel weiter gehen müssen, um zu einer nachhaltigeren Lösung des Fachkräftemangels beitragen zu können.
Im Englischen kennt man schon länger den Begriff Upskilling (siehe zum Beispiel «Upskilling Hopes and Fears», PwC Global, 2019). Damit ist nicht nur die Aus- und Weiterbildung gemeint, sondern eine generelle Grundeinstellung oder Kultur im Betrieb zur ständigen Weiter- und Neuentwicklung von Fähigkeiten. Mitarbeitende sollen befähigt werden, sich zu entwickeln. Nur
so werden auch bestehende Fachkräfte den Veränderungen in der Wirtschaft und der Arbeitswelt der Zukunft gerecht. Denn gerade digitale Welten sind noch schneller in der Veränderung geworden. Hierzu braucht es zumindest eine gewisse technologische Anschlussfähigkeit sowie neue Kompetenzen im Umgang und der Umsetzung im Alltag.
Bei der Rekrutierung kann man nach diesem Konzept vermehrt nach Personen mit Potenzial suchen und nicht nur nach bestehenden Fähigkeiten und Erfahrungen einstellen. Dies erfordert dann ein Konzept für die konkrete Weiterentwicklung im Betrieb. Das kann sowohl in einer internen Academy als auch einer Kombination aus internem Lernen, externen Weiterbildungen und selbstständigem Lernen geschehen. Wichtig ist auch, die Hürden über eine gute Zugänglichkeit zu senken. Hier bieten sich E-Learning-Plattformen oder einfache Tutorial-Videos kombiniert mit Wikis an. Dabei kann man vielfältige Anreize für die stetige Weiterbildung schaffen: freie Tage, finanzielle Unterstützung, Wertschätzung durch Vorgesetzte, Verankerung in der Kultur, Zelebrierung der Erfolge und Chancen für konkrete Karrieremöglichkeiten.
Dieses Konzept ist zu Beginn sicher aufwendiger und anstrengender. Der einfache Weg wäre, fixfertige Fachkräfte zu holen. Aber eben dies ist unterdessen schwierig und nicht nachhaltig.
Ein weiterer Faktor ist, dass sich die jeweiligen Branchen attraktiver gestalten sollten. Insbesondere Verbände und Unternehmen sollten verstärkt in die Jugendförderung investieren. Dabei müssen auch Bedürfnisse und Interessen von Jugendlichen abgeholt werden und die Inklusion (zum Beispiel von Frauen in klassischen Männerberufen) gestärkt werden. Dass auch Strukturen, Vorbilder und Rollenbilder wichtig sind, zeigt hier die Entwicklung des Frauenfussballs in den letzten Jahren. Damit können bereits die Grundausbildung und die duale Ausbildung gestärkt werden, um in Branchen mit Fachkräftemangel gezielt den Nachwuchs zu erhöhen. Idealerweise bieten sich hier koordinierte Verbandsinitiativen oder eine Zusammenarbeit mehrerer KMU an.
Nicht zuletzt besteht eine Möglichkeit darin, Arbeiten neu zu organisieren. Gewisse Arbeiten sollten auch von Leuten mit tieferem Ausbildungsstand erledigt werden können. Einige Betriebe werden dies schon aus der
Not heraus gemacht haben, aber wieso nicht aus der Not eine Tugend machen. Das bedingt, Zeit in neue Arbeitsprozesse zu investieren und regelmässig zu analysieren, für welche Prozesse welche Fähigkeiten benötigt werden. Dies ist wiederum eine Chance für ein kombiniertes Weiterbildungsund Karrieremodell. Es ist oftmals günstiger, bestehende Mitarbeitende weiterzuentwickeln, als neue zu finden. Durch gezielte Weiterbildungen können bestehende Mitarbeitende zudem passender zum Jobprofil entwickelt werden.
Die Zusammenarbeit mit Fachhochschulen bietet sich im Aus- und Weiterbildungsbereich ebenfalls an. Die Hochschulen verfügen über eine Vielzahl von Angeboten, man könnte sagen, eine ganze Industrie ist entstanden. Aber auch aus innovativen Kooperationen in Projekten oder mit anderen Schnittstellen und aus simplem Erfahrungsaustausch ergeben sich vielfältige Chancen. Man erhält dadurch Zugang zu Studierenden und zeigt die Attraktivität der eigenen Projekte – Employer Branding im besten Sinne. Nicht zuletzt ist der gegenseitige Austausch wichtig: Welche Fähig-
keiten brauchen die Unternehmen, welche Chancen sehen die Hochschulen? Die Fachhochschulen begreifen sich zurecht als Schnittstellen zwischen Lehre und Wirtschaft. Daraus kann noch mehr entstehen.
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie Aus- und Weiterbildungen helfen, einen Teil des Fachkräftemangels nachhaltig zu entschärfen. Viele angedachte Lösungen sind aufwendig, da sie geplant, besprochen, verworfen und neu entworfen werden müssen. Zudem sind sie meist nicht günstig und eher der raren Zeit abträglich. Doch ihre Nachhaltigkeit zahlt sich langfristig aus. Es ist wie bei der Unternehmensstrategie: Fehlt die Zeit im operativen Alltag für die strategische Richtung, rächt sich dies über kurz oder lang.
STEPHAN HUNZIKER
ist Mitgründer und Leiter Strategie + PR bei Jobster.
www.jobster.ch
PRESTIGE BUSINESS STEHT FÜR AUFREGENDE
HINTERGRUNDSTORIES, PORTRAITS UND ANALYSEN AUS DER WIRTSCHAFTSWELT DER FÜHRENDEN
UNTERNEHMEN IN DER SCHWEIZ.
AUSGABE 01 /2023
EUROPÄISCHE WASSERKRAFT FÜR EINE STABILE STROMVERSORGUNG
NEUE FEATURES FÜR DEN FRONIUS WATTPILOT
ELEKTROZYLINDER ALS ALTERNATIVE ZU PNEUMATIKZYLINDERN
Wir bauen Wärmeverbünde. Auch für kommende Generationen.
Lernen Sie Energie 360° neu kennen. Wir verbinden durch klimaschonende Wärmeverbünde Liegenschaften direkt mit der Energiezukunft. Dafür nutzen wir erneuerbare Energien wie Holzschnitzel, Erdsonden, Grundwasser, Seewasser oder Abwärme. Die so erzeugte Wärme leiten wir direkt zu den angeschlossenen Liegenschaften.
Energie 360° entwickelt und realisiert bereits zahlreiche Wärmeverbünde, wie z. B.
Mehr erfahren über unsere nachhaltigen Wärmeverbundlösungen energie360.ch
in Wädenswil, Embrach oder Wohlen bei Bern. Setzen Sie mit uns auf nachhaltige Energie- und Mobilitätslösungen für kommende Generationen. Gerne unterstützen wir Sie auch beim Aufbau von ganzen Areallösungen oder bei der Umsetzung von nachhaltigen Heizlösungen mit Biogas.
Zudem elektrisieren wir für Sie die E-Mobilität mit neuester Ladetechnologie und Ladelösungen.
ENERGIEMARKT IM UMBRUCH
EUROPÄISCHE WASSERKRAFT FÜR EINE STABILE STROMVERSORGUNG
2022 war weltweit ein turbulentes Jahr für die Energiemärkte, und auch in den kommenden Jahren werden aufgrund der geänderten geopolitischen Lage weitere Herausforderungen erwartet. Gleichzeitig kann und darf die Verfolgung der Klimaschutzziele, wie in der Schweizer Energiestrategie festgelegt, nicht zurückgestellt werden. Ihre Umsetzung stellt alle Akteure in diesem Kontext vor eine noch grössere Herausforderung als bisher. Die Fragezeichen hinsichtlich der Planungs- und Versorgungssicherheit und einer möglichen Stromlücke im Winter bleiben daher bestehen oder wachsen sogar.
In diesem virulenten Umfeld legt die Schweizer Energiestrategie fest, dass die Bedeutung der Wasserkraft zur Erfüllung der Klima- und Versorgungsziele in der Schweiz weiter zunehmen muss. Ist sie bereits heute mit einem Anteil von fast 60 Prozent bei Weitem die wichtigste Quelle von erneuerbarem Strom, soll sie bis 2050 weiter signifikant ausgebaut werden – auch, um den fehlenden Strom aus den perspektivisch abzuschaltenden Schweizer Kernkraftwerken zu ersetzen. Die Schweiz wird daher noch stärker auf Wasserkraft setzen müssen. Hier gibt es jedoch aufgrund der vorliegenden Topografie Grenzen. Der Klimawandel tut sein Übriges, was die Verfügbarkeit der Wassermenge angeht.
MEHR WASSERKRAFT
AUS NACHBARLÄNDERN
Der Druck auf die Schweizer Stromversorger – noch verstärkt durch ein fehlendes Strom-Abkommen mit der EU – ist gross. Eine Möglichkeit, dieser Herausforderung zu begegnen, besteht darin, fehlende inländische Wasserkraft aus angrenzenden Staaten hinzuzukaufen.
Leider noch immer wenig bekannt in der Schweiz ist, dass Uniper einer der grössten Wasserkraftwerksbetreiber Europas ist, auch wenn das Unternehmen die Schweiz als traditionell sehr wichtigen Markt für sich bezeichnet, in dem es seit vielen Jahrzehnten gute Geschäftsbeziehungen pflegt. Doch durch häufige Namenswechsel ist die Marke Uniper in der Öffentlichkeit trotz dieser guten Verdrahtung mit der Schweizer Energiewirtschaft wenig bekannt. Ursprünglich basierten die gemeinsamen Verbindungen vornehmlich auf Geschäften im Gasbereich. Doch das ändert sich aktuell, denn in der Schweiz nimmt das Thema Strom immer mehr an Bedeutung zu. Eine Commodity, die Uniper liefern kann: Allein in Deutschland betreibt das Unternehmen mehr als 100 Wasserkraftwerke, die entlang der Flüsse Lech, Isar, Donau, Main und einiger Seen emissionsfrei Energie produzieren. Mit insgesamt zwei Gigawatt installierter Leistung ist Uniper damit einer der grössten Betreiber von Wasserkraftwerken in Deutschland.
CO2FREIE ERZEUGUNG GARANTIERT DURCH
HERKUNFTSNACHWEISE
Über das Uniper-Portfolio können Schweizer Energieversorger ihren Anteil an CO2-frei erzeugter Energie aus Wasserkraft erhöhen. Uniper überträgt im Rahmen der grü-
nen Stromversorgung Herkunftsnachweise aus Wasserkraft an die Energieversorger. So können sie Strom beziehen, bei dessen Erzeugung kein einziges Gramm CO2 pro Kilowattstunde anfällt. Denn beim Betrieb der Anlagen kommt es weder zu einem CO2-Ausstoss noch zu Lärm oder Abgasen, und durch die Herkunftsnachweise belegt Uniper transparent, dass der gelieferte Strom tatsächlich aus ihrer Wasserkraft stammt. Zusätzlich wird durch Festpreise eine Preissicherheit für die benötigten Strommengen garantiert.
Der Zukauf von Wasserkraft über Herkunftsnachweise gibt dem Schweizer Energiemarkt Planungssicherheit und Preisstabilität
und bietet Versorgungssicherheit auch bei einem weiter steigenden Anteil erneuerbarer Energien am Strommix. Und das zu jeder Jahreszeit! So leistet Uniper einen signifikanten Beitrag dazu, mögliche Stromlücken in der Schweiz zu schliessen.
KONTAKT
Uniper Energy Sales Holzstrasse 6
D-40221 Düsseldorf
Telefon +49 (0) 211 73275–0
info@uniper.energy decarbsolutions.uniper.energy/wasserkraft
EINE 100-JÄHRIGE FAMILIENUND ERFOLGSGESCHICHTE
FURRER+FREY
1923 gründen die Ingenieure Emil Furrer und Arnold Frey die Furrer+Frey AG mit dem Ziel, die Bahnen bei der Elektrifizierung zu unterstützen und Freileitungsarbeiten auszuführen. Heute, 100 Jahre und drei Generationen später, ist das Unternehmen national und international führend, wenn es um die Entwicklung und die Konstruktion, die Planung, die Ausführung und den Unterhalt von Fahrleitungsanlagen im öffentlichen Verkehr geht.
Di e Entwicklung und der Bau von flexiblen Ladestationen für E-Busse sowie für Stadt- und Regionalbahnen ergänzen unterdessen die Angebotspalette. Furrer+Frey ist nach wie vor in Familienbesitz, hat den Hauptsitz in Bern und Niederlassungen an vier weiteren Standorten in der Schweiz. Weltweit arbeiten und tüfteln über 340 Mitarbeitende an innovativen und individuellen Lösungen für Kunden und Partner in mehr als 30 Ländern – und dies für die unterschiedlichsten Mobilitätsvarianten: für Nah- und Fernverkehrsbahnen, Bergbahnen, Stadt- und Vorortbahnen, Metros und fahrleitungsunabhängige Anwendungen. Unternehmerischer Mut, Fachkompetenz und Innovationsgeist sind das Fundament dieser einzigartigen Erfolgsgeschichte.
ZAHLEN UND FAKTEN
• Hauptsitz in Bern
• Standorte in Thun-Gwatt, Montreux, Zürich und Bellinzona
• Tochtergesellschaften in Italien, England, China, Deutschland und Indien
• Tätig in mehr als 30 Ländern
• Über 340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 17 Nationen
• Weltweit über 3 300 Kilometer verlegte Deckenstromschienen
VON DER GRÜNDUNG
BIS ZUM WELTREKORD
Furrer+Frey ist nach der Gründung im Jahr 1923 zunächst im Bereich der elektrischen Versorgungsleitungen für grosse Kraftwerke tätig. Ab 1937 spezialisiert man sich dank bedeutender Aufträge der SBB, der BLS sowie der Furkabahn auf den Fahrleitungsbau. Als der junge Hans Jörg Furrer nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1946 dessen Nachfolge antritt, ist die Lage schwierig. Dank des unermüdlichen Einsatzes sowie der Unterstützung und des Vertrauens von Familie, Mitarbeitenden und Kunden gelingt die Wende. Als es 1954 zur
Trennung der Familien Furrer und Frey kommt, wird der Firmenname beibehalten, da er bereits etabliert ist.
Mit Beat Furrer tritt 1975 die dritte Generation ins Unternehmen ein und übernimmt zehn Jahre später die Geschäftsführung. In dieser Zeit schreibt Furrer+Frey mit dem selbst entwickelten Deckenstromschienensystem (DSS) Geschichte. Die Befahrung mit 302 km /h im Jahr 2014 bedeutet sogar Weltrekord. Erfolgreiche Projekte in der Schweiz legen den Grundstein für den internationalen Erfolg: Anfang der 1990erJahre bezieht die Korean National Railway Stromschienenmaterial, und nur wenig später kann mit der Lieferung beweglicher Stromschienenvorrichtungen in die USA ein weiterer Exporterfolg gefeiert werden. Die ersten Lieferungen von Deckenstromschienen nach China und Taiwan folgen rund zehn Jahre später. In der Schweiz werden die selbst entwickelten Fahrleitungssysteme FL 200 und FL 200T mit Rohrschwenkauslegern ab 2003 bei den Privatbahnen zum Standard. Auf Basis dieser und weiterer Erfolge werden ab 2006 Tochtergesellschaften in Rom (IT), London (GB), Guangzhou auf dem chinesischen Festland sowie in Berlin (DE) gegründet. Im Heimatland stehen
Projekte wie der Zimmerberg- und der Ceneri-Basistunnel, die Tunnel auf dem Vier-Meter- Korridor, das Tram Bern West, die Limmattalbahn sowie Grossprojekte der TPF und der RBS an. Entsprechend kommen Niederlassungen in Montreux, Zürich und Bellinzona hinzu.
Beat Furrer, Senior CEOVIERTE GENERATION UND E MOBILITÄT
2017 übernimmt Bauingenieur Rico Furrer die Unternehmensleitung von seinem Vater. Furrer+Frey bleibt dadurch unabhängig und in Familienbesitz. Das Dienstleistungsangebot als Totalunternehmerin zeichnet die Firma weiterhin aus. Und auch der Erfolg hält an: In Lima, Peru, auf Mauritius sowie in Deutschland werden erfolgreich Projekte realisiert, und in England erhält man den Zuschlag für das dritte Grossprojekt. Mit der Entwicklung und dem Bau von Ladestationen für E-Busse und Batteriezüge findet Furrer+Frey zudem eine Antwort auf die immer grösser werdende Nachfrage nach fahrleitungsunabhängiger Elektromobilität. Mit der Corona-Pandemie, dem damit verbundenen Homeoffice und dem Ukraine-Angriffskrieg entstehen auch neue Herausforderungen. Die Auftragslage bleibt trotzdem vielversprechend und wird 2022 mit der Gründung einer
«Erfolg ist und bleibt eine Mischung aus Bauchgefühl, dem richtigen Moment, den richtigen Mitarbeitenden, Partnerschaften, treuen Kunden – und etwas Glück.»
DIE MEILENSTEINE IM ÜBERBLICK
• 1924: Entwicklung und Montage des Auslegers 1 und der windschiefen Fahrleitung für die Visp-Zermatt-Bahn zusammen mit einer damaligen Partnerfirma.
• 1957: Fabrikation von Fahrleitungsmaterial. Das Freileitungsgeschäft wird aufgegeben.
• 1979: Beginn der Detailplanung für den Ausbau der BLS-Bergstrecke auf Doppelspur. Entwicklung des auf diese Doppelspur zugeschnittenen Fahrleitungssystems für grosse Leiterquerschnitte.
• 1984: Entwicklung des Deckenstromschienensystems (DSS) und Bau der Pilotanlage in Zürich-Opfikon.
• 1988: Entwicklung der computergestützten Fahrleitungszustandserfassung «auscultation».
• 1999: Planung der gesamten Fahrleitungsanlage für den neuen BLS-Bahnhof in Spiez und Konstruktion der ersten Tragjoche mit mehr als 50 Metern Spannweite.
• 2003: Die Fahrleitungssysteme FL 200 und FL 200T werden zum Standard diverser Schweizer Privatbahnen.
• 2004: Erhalt der Zulassung für das Stadtbahn-Fahrleitungssystem FL 100. Weiterentwicklung des eigenen Planungstools ELFF.
• 2005: Das Deckenstromschienensystem (DSS) wird für 220 km/h zertifiziert.
• 2007: Erste LED-Bügelsenksignale werden auf der InnoTrans in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt.
• 2008: Statik, Planung, Lieferung und Montage von zwei 56 Meter langen Tragjochen in Mannheim (DE).
• 2010: Entwicklung und Bau einer mechanischen Ausrüstung von Schnellladestationen für Hybrid- und Elektrobusse in Zusammenarbeit mit der schwedischen Firma Opbrid AB.
• 2011: Entwicklung des neuen Fahrleitungssystems Series 1 für Network Rail (GB).
• 2012: Erteilung der Zustimmung zur Befahrung der Deckenstromschiene (DSS) mit 250 km/h in Einfach- und 230 km/h in Doppeltraktion durch das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMVIT).
• 2014: Ein Weltrekord: erstmalige Befahrung der Deckenstromschiene (DSS) mit 302 km/h.
• 2016: Übernahme von Opbrid AB und Start der Entwicklung der All-in-oneLadestation gemäss Opp-ChargeIndustriestandard.
• 2018: Montage der ersten AluminiumAusleger «FL 200 light» auf der Tyne and Wear Metro, dem städtischen Bahnsystem im Grossraum Newcastle (GB).
• 2020: Das Deckenstromschienensystem (DSS) für 250 km/h ist in den beiden einspurigen Röhren des Ceneri-Basistunnels eingebaut.
• 2021: Erfolgreicher Test der Batteriezug-Schnellladestation VOLTAP unter Realbedingungen mit einem Batteriezug von Stadler am Bahnhof Ammerbuch-Pfäffingen (Baden-Württemberg, DE).
• 2022: Das Team E-Mobility gewinnt unter dem Generalunternehmer EvoBus Schweiz die Ausschreibung der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen (RVBW). Erhalt des Zuschlags für die Lieferung von zehn Depotladestationen ZFP mit je 120 kW Leistung inklusive Planung und Bau der gesamten Ladeinfrastruktur.
Furrer+Frey und die Stadtwerke Tübingen (DE) gewinnen mit VOLTAP die europaweite Ausschreibung der Niederbarnimer Eisenbahn AG für Zugladestationen an vier Bahnhöfen. Die Tochtergesellschaft in Indien gewinnt zusammen mit dem Bauunternehmen Larsen & Toubro einen herausfordernden Auftrag für die Planung und Lieferung des Deckenstromschienensystems.
Tochtergesellschaft in Neu- Delhi (IN) unterstrichen.
UNABHÄNGIGKEIT UND INNOVATION
Bis heute hat Furrer+Frey zahlreiche international beachtete technische Innovationen auf den Markt gebracht und weltweit nebst konventionellen Fahrleitungen über 3 300 Kilometer Deckenstromschienen verlegt. Wie geht es aber mit der Antriebstechnologie des Rollmaterials weiter? Das bleibt die zentrale Frage. Gemeinsam mit Partnern und Kunden will Furrer+Frey die Mobilitätsmodelle von morgen mit dem aufgebauten Know-how aktiv mitentwickeln und mitgestalten. Dabei ist die Unabhängigkeit des Unternehmens erklärtes Ziel und ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Denn sie erlaubt es, Anlagen mit jeder Art von Fahrleitung zu planen und auszurüsten. Wichtigster Erfolgsfaktor bleiben jedoch die Mitarbeitenden sowie deren Aus- und Weiterbildung. Es gilt, sich deshalb auch als Arbeitgeberin weiterzuentwickeln und ein vertrauensvolles sowie zeitgemässes Arbeitsumfeld sicherzustellen. So können auch künftig eigene, individuelle, innovative und nachhaltige Lösungen entwickelt und Antworten auf die Herausforderungen von morgen gefunden werden.
KONTAKT
Furrer+Frey AG
Thunstrasse 35
Postfach 182
CH-3000 Bern 6
info@furrerfrey.ch
www.furrerfrey.ch
CLEVER UND ERGONOMISCH
UMWELTFREUNDLICHE LÖSUNGEN MIT ECKOLD
ECKOLD aus dem Churer Rheintal bietet eine komplette Palette an Elektrofahrzeugen und Geräten für den innerbetrieblichen Gebrauch an und ist Schweizer Importeur für die Multi-Mover-Elektroschlepper. Sei es für Werkhöfe, das Facility-Management, den mobilen Service oder ganz einfach für praktische und effiziente Hilfsmittel für die verschiedensten Zwecke: ECKOLD bietet viele nützliche Lösungen. Zudem ist das Unternehmen seit über 30 Jahren führend in der Schweiz, wenn es um Ersatzteile für Elektrofahrzeuge und Gabelstapler aller Marken geht.
Elektrisch auf dem Betriebsgelände emissionsfrei schleppen, rangieren, transportieren und fahren – Effizientes, ergonomisches und sicheres Arbeiten auf dem Betriebsgelände, Werkhof oder innerhalb von Gebäuden gewinnt immer mehr an Bedeutung. Ein unverzichtbares Hilfsmittel ist dabei der Elektroschlepper. Damit können Container aus dem Keller-
geschoss oder über das Betriebsgelände geschleppt oder Anhänger auf engem Raum präzise rangiert werden. Die Last wird einfach angehängt. Je nach Gewicht, das bewegt werden soll – seien es nur ein paar 100 Kilogramm oder mehrere Tonnen – gibt es das geeignete Gerät. Der Bediener läuft mit dem Gerät mit und lenkt ergonomisch und sicher über die Deichsel, in der die
Bedienknöpfe integriert sind – alles mit geringem Kraftaufwand.
Diese und weitere Merkmale bestätigt auch Yvo Rindlisbacher vom Amt für Bevölkerungsschutz und Armee in Frauenfeld. Gleichzeitig hebt er weitere Vorteile bei der Arbeit mit der Unterstützung des Multi-Movers hervor: «Den Multi-Mover XL 50 nutzen
wir, um unsere Materialanhänger auf unserem Ausbildungszentrum zu verschieben. Dies betrifft sowohl den Einsatz in den Fahrzeughallen als auch die Nutzung auf dem Aussengelände mit einfachem Gefälle sowie unbefestigtem Untergrund. Die Distanzen belaufen sich dabei von wenigen Metern in den Hallen bis zu 200 Meter auf dem Aussengelände.» Die Frage, welche Arbeiten durch die Anschaffung des Multi-Movers XL 50 erleichtert wurden, beantwortet Herr Rindlisbacher folgendermassen: «Vor der Nutzung des Multi-Movers XL 50 mussten wir unsere Materialanhänger mit einem konventionellen Fahrzeug rangieren wie auch dislozieren. Innerhalb unserer Fahrzeughalle stehen die Anhänger dicht an dicht. Das Rangieren mit dem Multi-Mover XL 50 wird dadurch natürlich stark vereinfacht. Ebenfalls lässt sich Personal einsparen. Musste bei einem konventionellen Fahrzeug noch eine Person das Rangieren unterstützen, so lässt sich dies mit dem Multi-Mover XL 50 mit lediglich einer Person bewerkstelligen. Aber natürlich spielen auch Umwelt- sowie Schutzaspekte gegenüber unserem Personal eine Rolle, da in der Fahrzeughalle die Abgasbelastung durch ein konventionelles Fahrzeug wegfällt.»
Zur Akkuleistung des Multi-Movers sagt Rindlisbacher Folgendes: «Mit der Akkuleistung des Multi Movers XL 50 sind wir sehr zufrieden. Es ist bisher noch nie vor-
gekommen, dass im entscheidenden Moment die Akku-Leistung nicht abrufbar war. Natürlich spielt dabei auch eine disziplinierte Ladebewirtschaftung eine Rolle. Ebenfalls sind wir mit den Zugeigenschaften des Multi-Movers XL 50 sehr zufrieden. Unsere Konfiguration ist so ausgelegt, dass wir Materialanhänger mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3 500 Kilogramm komfortabel bewegen können. Dies bei einem kleinen und handlichen Mover.»
Zusammenfassend sagt Yvo Rindlisbacher mit Begeisterung: «Der Multi-Mover XL 50 stellt für uns im täglichen Handling der Materialanhänger einen bedeutenden Mehrwert dar. Das Rangieren hat sich stark vereinfacht. Der Multi-Mover XL 50
stellt einen Komfort dar, den wir nicht mehr missen möchten.»
Die ECKOLD AG im Bündnerischen Trimmis nahe bei Chur blickt bereits auf über 45 Jahre Geschäftstätigkeit im Bereich Fahrzeugtechnik zurück. Der Produktbereich Ersatzteile für elektrische Hubstapler und die Ergänzung mit Elektroschleppern und Elektrofahrzeugen für die betriebsinterne Logistik kam vor zwölf Jahren dazu. Viele Kunden, darunter auch viele namhafte, vertrauen inzwischen auf die kompetente Beratung und den Top-Service der ECKOLD AG. Für die Auswahl des geeigneten Gerätes kommt ECKOLD bei Bedarf mit Vorführgeräten zum Kunden. So kann meist ein praxisnaher Test gemacht werden.
GROSSES SORTIMENT, STARKE BERATUNG
INTERVIEW MIT STEFAN FLÜTSCH
Seit über 60 Jahren ist das Familienunternehmen ECKOLD mit seiner Macher-Haltung erfolgreich auf drei Standbeinen unterwegs: Maschinen, Fahrzeugtechnik und Fertigung. Die Nähe zu Kunden und Lieferanten sorgt dank lösungsorientiertem Denken für einen echten Mehrwert. Über 50 Mitarbeiter mit fachspezifischem Wissen und Erfahrung stehen Partnern in jedem Bereich zur Verfügung. ECKOLD legt grossen Wert auf persönlichen Service und bietet raffiniert durchdachte Lösungen mit gutem Gespür für die Bedürfnisse der Kunden.
Elektrofahrzeuge sind die Zukunft. Wie verhalten sich die Zahlen bei Ihnen? Spüren Sie den «Hype» um die E-Mobilität?
Die ECKOLD-Fahrzeugbaukomponenten sind grundsätzlich unabhängig vom Antrieb der auszurüstenden Nutzfahrzeuge. Daher spüren wir bezüglich der Gesamtverkaufszahlen keinen «Elektro-Hype».
Da das Eigengewicht von leichten Elektronutzfahrzeugen deutlich höher ist als das Eigengewicht von leichten Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, stellen wir einen Trend zu unseren Leichtbauprodukten fest. E-Mobilität bietet die ECKOLD AG in Form von Elektroschleppern und Kommissionierfahrzeugen für die interne Logistik an.
Wie sehen Sie die Zukunft für den Nutzfahrzeugmarkt? Wo werden die Trends liegen? Oder anders gefragt: Wohin will ECKOLD in Zukunft?
Es ist davon auszugehen, dass zukünftig immer mehr Personen und Güter auf den Strassen transportiert werden. Elektrische und hybride Antriebstechnologien werden sich im städtischen Lieferverkehr durchsetzen. Der Zulieferdienst, die letzte Meile, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Dieser letzte Abschnitt innerhalb der Lieferkette, wird zukünftig durch sogenannte Cargo-Cycles, elektrisch angetriebene Dreiräder und elektrisch angetriebene Kleinnutzfahrzeuge bedient werden. Im Fernverkehr werden Aerodynamik und Leichtbau immer wichtiger.
Dank der grosszügigen Lagerhaltung erreicht ECKOLD eine verlässliche Lieferfähigkeit und umgeht somit Lieferengpässe. Wie sehen Sie voraus, wann welche Produkte gefragt sind, um Ihr Lager nicht zu «sprengen»?
Langjährige gute Marktkenntnisse, Kundennähe, erfahrene Mitarbeiter im Einkauf, Verbrauchszahlen aus den vergangenen zwei bis drei Geschäftsjahren sowie die Berücksichtigung der aktuellen Projekte helfen, klug und vernünftig einzukaufen, ohne unser Lager zu sprengen. Lieferfähigkeit ist der ECKOLD AG immer schon wichtiger gewesen, als hohe Lagerumschlagszahlen mit möglichst geringen Lagerbeständen zu erzielen. Minimale Lagerbestände: ein ganz gefährliches Spiel bei den seit der CoronaPandemie unzuverlässigen Lieferketten!
Sie haben ein grosses Sortiment an Produkten und Dienstleistungen. Womit verdienen Sie am meisten Geld respektive in welchem Bereich machen Sie den grössten Profit?
Den grössten Umsatzanteil generieren wir mit Produkten rund um den Bereich Logistik.
Es kommen immer wieder neue Fahrzeuge und Marken auf den Markt, vor allem aus dem asiatischen Raum. Wie sehen die Herausforderungen für ECKOLD aus? Können Sie überall Standardlösungen anbieten?
Wie bereits erwähnt, sind unsere Produkte grundsätzlich unabhängig vom Fahrzeughersteller und vom Fahrzeugtyp. Individuell planbare Fahrzeugaufbauten und ein modulares, individuell planbares Fahrzeugeinrichtungssystem erlauben es uns, diese Vielzahl von Herstellern und Fahrzeugtypen abzudecken. Ob Standardlösung oder individuell – ECKOLD hat für alle Bedürfnisse die ideale Lösung parat.
ECKOLD beobachtet all diese Trends sehr aufmerksam. Gemeinsam mit unseren Herstellern und Lieferanten werden Produkte ent- und weiterentwickelt, welche diesen Trends entsprechen.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind weitere wichtige strategische Themen, mit welchen wir uns bei ECKOLD in Trimmis zukünftig intensiv auseinandersetzen werden. ECKOLD will auch in Zukunft qualitativ hochwertige Produkte anbieten, die den aktuellen und zukünftigen Trends entsprechen.
KONTAKT
ECKOLD AG
Rheinstrasse 8
CH-7203 Trimmis GR
Telefon +41 (0) 81 354 12 50
verkauf@eckold.ch
www.eckold.com/fahrzeugtechnik
NETZFÜHRUNG UND NETZBETRIEB VERBESSERN
WAGO APPLICATION GRID GATEWAY BIETET BETREIBERN VON ENERGIEVERTEILNETZEN EINE LÖSUNG, MIT DER SIE ORTNETZSTATIONEN DIGITALISIEREN KÖNNEN.
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DAMIT VERBRENNUNG
KLIMAVERTRÄGLICH GELINGT
FORSCHUNGSPROJEKTE AN DER HOCHSCHULE FÜR TECHNIK IN WINDISCH
Mit der Elektrifizierung von Personenwagen und Nutzfahrzeugen verliert der klassische Verbrennungsmotor an Bedeutung. Ausgedient haben Otto- und Dieselmotoren auf absehbare Zeit aber nicht, denn in bestimmten Anwendungen sind sie nur schwer substituierbar. Ein in den letzten Jahren neu aufgebautes Forschungszentrum an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Windisch erarbeitet Grundlagen, um Grossmotoren nachhaltiger zu machen. Im Zentrum stehen Verbrennungsprozesse mit klimaneutralen Treibstoffen.
Die Elektrifizierung des Verkehrs ist ein Megatrend. Die Zahl der verkauften Elektroautos steigt an, der Ausbau der Ladeinfrastruktur wird vorangetrieben. Die öffentliche Diskussion rund um die Elektrifizierung dreht sich wegen der unmittelbaren Bedeutung hauptsächlich um den Strassenverkehr. Doch diese Sichtweise greift zu kurz, wie Kai Herrmann, Professor an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) am Standort Windisch betont: «Die Elektrifizierung ist in
vielen Bereichen sinnvoll. Trotzdem dürften grosse, mit klimaneutralen Kraftstoffen betriebene Verbrennungsmotoren in einer Übergangsphase weiter eine Rolle spielen. Es geht um Anwendungen, bei welchen erneuerbare Energien nicht permanent zur Verfügung stehen bzw. eine Speicherung nicht realisierbar ist, beispielsweise Grossmotoren, die Frachtschiffe antreiben oder bei Bedarf die dezentrale Stromerzeugung sicherstellen, wenn kein Wind weht oder die Sonne nicht scheint.»
VERBRENNUNGSFORSCHUNG IN WINDISCH
Kai Herrmann kommt aus der Welt der Grossmotoren. Bevor er 2016 Professor in Windisch wurde, arbeitete der an der ETH Zürich ausgebildete Maschinenbauingenieur unter anderem bei der Schweizer Tochter des finnischen SchiffsmotorenHerstellers Wärtsilä. Über die Jahre pflegte er Kontakte zu der aus Wärtsilä hervorgegangenen Winterthur Firma Gas & Diesel (WinGD), zum Messtechnik-
Unternehmen Kistler (Winterthur), zum Maschinenbau-Konzern Liebherr (Bulle) und zur FPT Motorenforschung AG, dem traditionsreichen Forschungs- und Entwicklungszentrum für Nutzfahrzeugmotoren in Arbon. Mit diesem Erfahrungshintergrund hat Kai Herrmann seit 2018 am FHNWInstitut für Thermo- und Fluid-Engineering (ITFE) an der Hochschule für Technik in Windisch ein Zentrum für Verbrennungsforschung aufgebaut.
Die Besonderheit des Labors ist ein Prüfstand zur Untersuchung von Verbrennungsprozessen, wie sie in Motoren ablaufen. Das ITFE hatte den «Flex-OeCoS» – so der Name des Prüfstands – gemeinsam mit dem Laboratorium für Aerothermochemie und Verbrennungssysteme (Prof. K. Boulouchos) der ETH Zürich entwickelt (vgl. Textbox). Die Forschungsanlage war zunächst an der ETH in Betrieb genommen worden. Nach der Emeritierung von Prof. Boulouchos im Jahr 2019 wurde sie nach Windisch transferiert und dort wesentlich weiterentwickelt. Seither dient sie der Erforschung von Brennverfahren, die es erlauben, erneuerbare Kraftstoffe effizient und weitgehend emissionsfrei einzusetzen. Diese Kraftstoffe werden mit erneuerbaren Energien synthetisch hergestellt und enthalten keine Energieträger fossilen Ursprungs. Bei Verwendung von ‹grünem› Wasserstoff, aber auch von ‹grünem› Ammoniak oder Methanol können die CO2-Emissionen aus dem Betrieb eines Verbrennungsmotors als klimaverträglich eingestuft werden.
UMSTELLUNG AUF
DUAL FUEL BETRIEB
Der Forschungsschwerpunkt von Kai Herrmann und seinem Team liegt auf Grossmotoren, wie sie in Hochseefrachtschiffen zum Einsatz kommen. Gross bedeutet in diesem Fall: Motoren mit bis zu 110’000 PS (80 Megawatt) Leistung und einem Verbrauch von 30 Tonnen Treibstoff auf 100 Kilometer. Die neuste Generation dieser Motoren nutzt das Dual-Fuel-Brennverfahren: Als Treibstoff dient nicht mehr Schweröl oder Schiffsdiesel wie früher, sondern ein Erdgas-LuftGemisch, das über einen separaten Mechanismus gezündet wird. Die Zündung erfolgt direkt im Brennraum durch einen flüssigen Brennstoffstrahl (‹Pilot›) zum Beispiel aus Diesel. Bei grösseren (2-Takt-) Motoren geschieht die Zündung nach demselben Prinzip in einer Vorkammer. Mit der Umstellung von Schweröl / Schiffsdiesel auf Erdgas wird der Ausstoss von Schadstoffen
je nach Motortyp um 40 bis 80 Prozent (Russ) beziehungsweise um bis zu 90 Prozent (NOx, SOx) und mehr gesenkt, der Ausstoss des Treibhausgases CO2 um immerhin 15 bis 20 Prozent.
Das ist ein bemerkenswerter Fortschritt, bedeutet mit Blick auf die Dekarbonisierung des Schiffsverkehrs auf den Weltmeeren aber doch nur einen Zwischenschritt. «Wir wollen mit unserer Forschung einen Beitrag leisten, die TreibhausgasEmissionen von Grossmotoren weiter zu senken», sagt Kai Herrmann. «Das gelingt, wenn wir an den mit Erdgas betriebenen Motoren Verbesserungen erzielen, oder wenn wir die Motoren so weiterentwickeln, dass sie mit erneuerbaren, klimaneutralen Treibstoffen betrieben werden können.» Mit diesem Ziel führten und führen Mitarbeitende um Kai Herrmann mehrere Forschungsprojekte durch. Sie werden durch internationale Programme und direkte Zuwendungen der Industrie (zum Beispiel WinGD) finanziert, aber auch durch Beiträge des BFE. Dabei wird auch mit deutschen Hochschulen wie RWTH Aachen, KIT Karlsruhe und Universität Stuttgart kooperiert, und es werden Doktorandinnen und Doktoranden ausgebildet.
ALTERNATIVKRAFTSTOFFE AMMONIAK UND METHANOL
Zwei Projekte (PROGrESs, PREFER) widmen sich dem Problem der Vorentflammung. Gemeint ist damit eine Fehlzündung
Flammenbildung in einem Dual-Fuel-Motor: Bei einer fetten Verbrennung (Luftmangel) kann es zu Russbildung (links) und störendem Klopfen kommen. Bei einer mageren Verbrennung (Luftüberschuss) droht eine Fehlzündung (rechts). In der Mitte verbrennt das Gemisch aus Erdgas und Luft wie gewünscht.
des Erdgas-Luft-Gemisches in Dual-FuelMotoren, hervorgerufen durch eine ungewollte Selbstentzündung von Schmieröl in der Brennkammer. Die Forscher wollen die Gründe für diese Fehlzündung herausfinden und so die Voraussetzung schaffen, dass Motorenhersteller die «Störfunktion» mit Blick auf einen optimalen Betrieb (Effizienz, Emissionen) mit geeigneten Massnahmen unterbinden können.
Bei der Erforschung von alternativen Treibstoffen legen die Wissenschaftler und Wis-
senschaftlerinnen in Windisch den Akzent auf Ammoniak und Methanol. Beide Stoffe dienen als Energieträger für Wasserstoff, können mit erneuerbaren Energien (zum Beispiel Wind- oder Solarstrom) synthetisch hergestellt werden und lassen sich gut in flüssiger Form speichern. Synthetisches Methanol (CH3OH) stösst bei der Verbrennung nur so viel CO2 aus, wie bei der Herstellung aus der Atmosphäre entnommen wurde und gilt somit als klimafreundlich. Ammoniak (NH 3) ist kohlenstofffrei, allerdings kann bei der Verbrennung das
Die beiden Bilderfolgen zeigen von links nach rechts die zeitliche Entwicklung der Zündung eines Methan / Luft- (oben) beziehungsweise Ammoniak / Luft-Gemischs (unten) in der optischen Brennkammer des Flex-OeCoS-Prüfstands. Bei Ammoniak ist die verzögerte Entflammung (Zündung) beziehungsweise die langsamere Flammenausbreitung gut zu erkennen.
Die FHNW-Wissenschaftler können durch simultane Anwendung von optischen Messverfahren (Schlieren/Chemilumineszenz) zwischen verdampfendem Brennstoff und dem entflammten Teil des Treibstoffgemisches (durch Einfärbung hervorgehoben) unterscheiden und damit die Zündvorgänge und die Flammenausbreitung anschaulich machen.
überaus klimaschädliche Treibhausgas N2O (Lachgas) entstehen.
ZÜNDWILLIGKEIT ERHÖHEN
Ammoniak ist Gegenstand eines FHNWForschungsschwerpunkts mit zwei Projekten (CREDO, N2Ooff). Im Rahmen dieser Projekte wird am Flex-OeCoS-Prüfstand unter anderem untersucht, wie sich Gemischbildung, Zündverzug, Flammenausbreitung und Wärmefreisetzung verhalten. Des Weiteren interessiert, bei welchen Verbrennungsbedingungen die Entstehung von Lachgas möglichst unterbunden werden könnte. Ferner wollen die Forschenden klären, wie die Zündwilligkeit des schwer entflammbaren Ammoniak durch Beimischung von Wasserstoff erhöht werden kann. Die Erforschung der entsprechenden Brennverfahren am Prüfstand stellt wichtige Grundlagen zur Beantwortung dieser Fragen bereit.
Im Rahmen dieses Forschungsschwerpunkts wurde beziehungsweise wird untersucht, ob sich in Dual-Fuel-Motoren das Erdgas durch CO2-reduzierte Kraftstoffe und der zur Zündung benötigte Pilot
EIN WELTWEIT EINMALIGER PRÜFSTAND
Der Prüfstand am Institut für Thermo- und Fluid-Engineering an der Hochschule für Technik der FHNW in Windisch (AG) trägt den Namen Flex-OeCoS. Das Akronym steht für: «Flexibility regarding Optical engine Combustion diagnostics and / or the development of corresponding Sensing devices and applications». Frei übersetzt heisst das: Der Prüfstand dient der Untersuchung von motorischen Verbrennungsprozessen und der Entwicklung von zugehörigen Sensoren.
Herzstück der in dieser Form weltweit einmaligen Forschungsanlage ist eine optisch zugängliche Brennkammer (Zylinderkopf) auf einem Liebherr-Motorblock. Der Prüfstand darf jedoch nicht als 1-zu-1-Abbild eines Motors verstanden werden. Die Brennkammer ist nämlich nur 60 x 20 Millimeter gross. Allerdings ist der Prüfstand so konstruiert, dass sich mit ihm die Bedingungen reproduzieren lassen, wie sie im Brennraum von Motoren herrschen. Die Vorgänge, die auf dem Prüfstand ablaufen, sind somit übertragbar auf reale Motoren.
FHNW-Professor Kai Herrmann nennt den Prüfstand ein «Kunstwerk». Die Begeisterung des Wissenschaftlers für seine Forschungseinrichtung hat gute Gründe: Die optisch zugängliche Brennkammer des Flex-OeCoS ermöglicht die detaillierte Untersuchung von Verbrennungsvorgängen unter motor-relevanten Betriebsbedingungen wie Druck, Temperatur und Strömung. Durch dessen Flexibilität (zum Beispiel variable Ventilsteuerung, Einspritzung, Aufladung etc.) und die aufwendige messtechnische Instrumentierung können unterschiedlichste Brennverfahren untersucht und Messdaten mit hoher Präzision erfasst werden. Mit Hilfe von optischer Messtechnik lassen sich über Spezialkameras mit bis zu 50’000 Bildern pro Sekunde zudem die Vorgänge in der Brennkammer mit hoher zeitlicher Auflösung beobachten.
Schematische Darstellung des Flex-OeCoS-Prüfstands (links). Die optische Brennkammer ist in der Abbildung vergrössert zu sehen (rechts): Der zentrierte Pilot-Kraftstoffinjektor entzündet bei der Dual-Fuel Verbrennung ein Gas-Luft-Gemisch.
durch OME ersetzen liesse. Mit dem sauerstoffhaltigen synthetischen Dieselersatzstoff OME (Oxymethylendimethylether) liesse sich fossiler Treibstoff ganz eliminieren, und die Russbildung könnte unterbunden werden. Allerdings müsste aufgrund des geringeren Heizwerts von OME die Einspritzmenge angepasst werden, damit der Motor nach wie vor «rund läuft», wie die FHNW-Forschenden zeigen konnten.
GROSSES INTERESSE DER MOTORENHERSTELLER
Am Prüfstand der Fachhochschule in Windisch lassen sich auch dieselmotorische Verbrennungsprozesse untersuchen. In einem Forschungsvorhaben (Adapted Fuels) wollten die Forscher wissen, wie sich die Zündunwilligkeit von Methanol (als möglichem Dieselersatz) überwinden lässt. In den Versuchen gelang dies mit einer Zumischung von 10 Prozent Diethylether (auch bekannt als Narkosestoff Äther). Diese Ergebnisse könnten längerfristig den Weg zu weniger klimaschädlichen Kraftstoffen für verbrennungsmotorische Anwendungen (zum Beispiel Wärme-Kraft-Kopplungs-An-
lagen) ebnen. In einem weiteren Projekt (GIHPCO) wird untersucht, ob beziehungsweise mit welchen «Zündhilfen» sich eine Hochdruckgas-Einspritzung (analog zu flüssigem Diesel) im Brennraum direkt entzünden liesse. Schliesslich laufen im Rahmen eines weiteren Forschungsprojekts (TurbFlow-PIVPOD) Untersuchungen über die für Zündvorgänge essentielle Gemischbildung.
Noch lässt sich nicht abschätzen, welche Resultate aus der Verbrennungsforschung die grösste Bedeutung für die Antriebsund Energiesysteme der Zukunft haben werden. Der Wettbewerb um die besten Ideen ist jedenfalls lanciert. Die Firma WinGD entwickelt Grossmotoren für Marine Antriebssysteme, welche mit Ammoniak beziehungsweise Methanol betrieben werden. Die Firma Silent-Power AG (Cham) nutzt CO2-neutrales Methanol unter anderem in einer Wärme-Kraft-Kopplungs-Anlage zur Erzeugung von Wärme und Strom. Die Firma Casale (Lugano) will sich unter anderem mit Anlagen zur Herstellung von ‹grünem› Ammoniak profilieren. Kai Herrmann ist überzeugt, mit seiner Forschung einen
Beitrag hin zu einer fossil-freien Energieversorgung zu leisten. «Das Interesse an unserer Forschung ist momentan gross», sagt der Verbrennungsexperte.
HINWEISE
Weitere Informationen zu den einzelnen Forschungsprojekten finden Sie auf der Aramis-Plattform unter dem Link www.aramis.admin.ch/Projektsuche, indem Sie im Suchfeld das Akronym des Projekts eingeben.
Auskünfte zu den BFE-geförderten Forschungsprojekten erteilt Stephan Renz (info@renzconsulting.ch), externer Leiter des BFE-Forschungsprogramms Verbrennungsbasierte Energiesysteme.
Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im Bereich Verbrennung finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-verbrennung.
WEITERENTWICKLUNG IST TRUMPF
NEUE FEATURES FÜR DEN FRONIUS WATTPILOT
Rund um die intelligente Ladebox von Fronius tut sich einiges. Der Fronius Wattpilot präsentiert sich mit Lastmanagement, mehr Flexibilität, höherem IP-Schutz und noch nachhaltiger. Designed to move.
WIR SIND FRONIUS
Mehr als 6 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit, ein aktueller Exportanteil von 89 Prozent und 1 366 aktive Patente: Das sind wir, das ist Fronius. 1945 als regionaler Ein-Mann-Betrieb gegründet, gehören wir heute zu den Global Playern, was unsere 37 internationalen Tochtergesellschaften sowie unser Netzwerk an Vertriebspartnern in mehr als 60 Ländern eindrucksvoll beweisen. Und doch sind wir im Kern immer noch ein Familienunternehmen aus Österreich, das in der Photovoltaik, Schweiss- und Batterieladetechnologie tätig ist. Seit jeher entwickeln wir Produkte und Lösungen für eine lebenswerte Zukunft und bieten unseren Kundinnen und Kunden dabei ein All-in-one-Paket an: von der vorausgehenden Planung und Beratung über das fortlaufende Monitoring bis hin zum bedarfsgerechten Reparaturservice. Wir sind innovativ. Wir sind neugierig. Wir sind Fronius.
Permanente Verbesserung ist Teil der Fronius Philosophie. «Wir arbeiten täglich an der Weiterentwicklung unserer Produkte und Lösungen. Der Fronius Wattpilot ist das jüngste Beispiel. Die neuesten Software-Features bringen zahlreiche Vorteile, sowohl für den Installateur als auch für den PV-Anlagen-Besitzer», erklärt Martin Hackl, Global Director Marketing & Sale s Business Unit Solar Energy, Fronius International GmbH. Dabei spielt auch die Wertschöpfung eine grosse Rolle: Ganz im Sinne der Fronius Nachhaltigkeitsstrategie werden
Bauteile aus Europa eingesetzt, um lange Transportwege zu vermeiden.
NEUE FEATURES FÜR DEN FRONIUS WATTPILOT
Neu ist zum Beispiel das OCPP (Open charge point protocol). Dabei handelt es sich um eine standardisierte Schnittstelle für das Management von Ladestationen. Sie ermöglicht das Erstellen von Ladereports sowie das Lastmanagement.
Gute Neuigkeiten gibt es auch für diejenigen, die gerne alle Energieflüsse im Blick haben: Der Wattpilot ist seit kurzem auch im Fronius Solar.web sichtbar. Damit sind eine einheitliche Visualisierung und die Möglichkeit zum Troubleshooting direkt im kostenlosen Monitoring-Tool gegeben. Zudem erhält der Wattpilot ein neues Kleid. Das modern gestaltete Gehäuse stellt einen höheren IP-Schutz von IP55 sicher. Ausserdem wurde die WLAN-Reichweite verbessert, wodurch die Flexibilität am Ort der Installation steigt.
ENERGIEOPTIMIERTES LADEN
Ab Januar 2023 wird auch das sogenannte Dynamic Load Balancing für alle Wattpilot Ladeboxen verfügbar sein. Elektroautos werden in der Regel mit hoher Leistung aufgeladen. Wenn mehrere Elektrofahrzeuge gleichzeitig angeschlossen sind, wird deshalb die maximale Anschlussleistung des Haushalts oft überschritten. Mit Dynamic Load Balancing wird der Strom optimal verteilt. Das Er-
gebnis ist eine sichere Ladesituation, ohne in eine grosse und teure AnschlussInfrastruktur investieren zu müssen. Mit Dynamic Load Balancing können bis zu drei Elektrofahrzeuge gleichzeitig und energieoptimiert geladen werden. Die dabei benötigte Energie wird dynamisch auf die ladenden Fahrzeuge aufgeteilt und gesteuert.
Bereits ein Wattpilot erkennt eine Überschreitung der Hausanschlussleistung und reagiert darauf, indem er den Lasten im Haus (Wärmepumpe, Ohmpilot, Herd, oder ähnliches) den Vorrang gibt.
DREAMTEAM PV UND EMOBILITÄT
Richtig Sinn macht die Elektromobilität erst in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage. Denn am günstigsten lädt man E-Autos mit selbst erzeugtem Photovoltaikstrom und zudem verbessert der grüne Strom die Ökobilanz nochmals deutlich.
BUSINESS UNIT SOLAR ENERGY
Die 1992 gegründete Fronius Business Unit (BU) Solar Energy feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Unter dem Motto «Energize your life» entwickeln wir innovative Lösungen, mit denen sich Sonnenenergie kosteneffizient und intelligent erzeugen, speichern, verteilen und verbrauchen lässt. Fronius Solar Energy macht es möglich, 24 Stunden Sonne zu nutzen, und ist so Wegbereiter einer lebenswerten Zukunft, in der erneuerbare Energien zu 100 Prozent den weltweiten Energiebedarf decken. Nachhaltig entwickelt und produziert werden unsere Lösungen komplett in Europa – überwiegend in Österreich. Weltweit ist Fronius Solar Energy mit 26 Niederlassungen vertreten und kann bis dato auf eine Gesamtleistung von mehr als 25 Gigawatt installierter Wechselrichter verweisen. Der Vertrieb erfolgt über ein globales Kompetenznetzwerk aus Installations-, Servicewund Vertriebspartnern.
KONTAKT
Fronius Schweiz AG
Oberglatterstrasse 11
CH-8153 Rümlang
Telefon 0848 FRONIUS (3766487)
pv-sales-swiss@fronius.com
www.fronius.ch
SYMALIT POWER-CHARGER-BOX
UNSER BEITRAG ZUR ELEKTROMOBILITÄT
von Symalit
Dass Innovation und Tradition keine Widersprüche darstellen, beweist die im aargauischen Lenzburg ansässige SYMALIT AG, welche sich seit 70 Jahren erfolgreich im Kabelschutzrohr-Bereich und deren vielfältigen Komplettlösungen etabliert hat.
So erstaunt es denn nicht, dass mit der neu konzipierten Power-Charger-Box, einem Kombi-Artikel aus Schacht, Deckel und Betonsockel, der Zeitgeist im Bereich der Elektromobilität voll getroffen wird und die SYMALIT AG
ihren Teil zu einer intakten Infrastruktur der E-Mobility beiträgt.
Die Verkaufszahlen im Bereich der Elektrofahrzeuge nehmen rasant zu und manch ein Autokäufer macht sich, nebst ökonomischen
Überlegungen, auch vermehrt ideologische und ökologische Gedanken, denn in den verschiedenen relevanten Entscheidungsfaktoren wie Investitionskosten, Angebotsvielfalt, Infrastrukturnetz, Aufladezeiten und so weiter wurden allseits massive Fortschritte erzielt.
Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt ist eben nicht mehr bloss für einen kleinen Kreis unserer Konsum-Gesellschaft ein relevantes Thema.
INNOVATIVE LADESTATION
Vor gut drei Jahren wurden erste Prototypen von Kabelschächten aus glasfaserverstärktem, rezykliertem Polyethylen produziert. Erste mögliche Kunden wurden bereits in der Planungsphase früh miteinbezogen und es entstand ein Gemeinschaftswerk aus einem zweiteiligen Schacht: Ein Teil dient als Kabelschacht und wird mittels Gussdeckel ebenerdig verschlossen, auf den zweiten Teil kommt der teilweise sichtbare Betonsockel als Fundament für die Ladestation.
Ein entscheidender Vorteil dieser Ladestation ist die unkomplizierte, schnelle und dadurch kostengünstige Installation. Aufgrund des Unterbaus kann auf eine Schalung verzichtet werden und die notwendigen Einführungslöcher lassen sich problemlos mittels Kronenbohrer vor Ort praktisch und punktgenau auf diesen äusserst leichten Schacht setzen. Natürlich ist der Beton-
sockel mit dem notwendigen Einführungsloch für die Elektro-Einspeisung ebenfalls schon vorbereitet. Diese Vorgehensweise erlaubt eine Installation auf einem stark frequentierten Parkplatz (zum Beispiel bei Bahnhöfen, Poststellen, Einkaufszentren, Sport- und Freizeitstadien) in knapp einem Tag – und dadurch kann, zum Wohl des Kunden, die Anlage schnellstmöglich in Betrieb genommen werden.
Die Power-Charger-Box entspricht somit klar dem Kaiteki-Gedanken unseres Mutterhauses, unser Verhalten möglichst nachhaltig und ressourcenschonend stets zu hinter fragen und zu optimieren.
KONTAKT
MCAM Symalit AG
Hardstrasse 5
CH-5600 Lenzburg
Telefon +41 (0) 62 885 83 80
verkauf@symalit.ch
www.symalit.ch
STROM STATT DRUCKLUFT
ELEKTROZYLINDER ALS ALTERNATIVE ZU PNEUMATIKZYLINDERN
Sie sind unscheinbar, und doch allgegenwärtig in der Schweizer Industrie: Druckluftzylinder, die in Produktionsmaschinen und weiteren Anwendungen mechanische Hin-und-Her-Bewegungen ausführen. Würden diese Zylinder nicht mit Druckluft, sondern elektrisch betrieben, liesse sich viel Energie einsparen. Ein Pilotprojekt hat das Potenzial einer Umstellung auf Elektrozylinder untersucht, zeigt aber auch die Hürden auf.
In den Produktionsbetrieben der Industrie gibt es x Anwendungen, bei denen eine Hin-und-Her-Bewegung ausgeführt werden muss – etwa um eine Klappe zu öffnen oder ein Paket zu verschieben. Um solche Hin-und-Her-Bewegungen maschinell auszuführen, werden heute in der Regel Druckluftzylinder benutzt. Diese Zylinder arbeiten mit Druckluft, die zuvor in einem Kompressor mit elektrischer Energie erzeugt wurde. Gemäss einer Schätzung sind in der Schweiz zwei Millionen Druckluftzylinder im Einsatz, viele davon in den Produktionsmaschinen der Industrie. Hinzu kommen Anwendungen in Brandschutztüren, Muldenkippern oder Melkrobotern.
Druckluftzylinder (auch: Pneumatikzylinder) sind gut erprobt und heute für wenig Geld erhältlich. Energetisch gesehen sind sie indes keine ideale Lösung. Allein bei der Er-
zeugung der Druckluft mit elektrischem Strom geht fast die Hälfte der Energie als Wärme verloren. Weitere Verluste entstehen bei der Verteilung der Druckluft und bei deren Umsetzung in mechanische Energie. «Die mechanisch nutzbare Leistung beträgt nur 6 Prozent der elektrischen Ausgangsenergie. So entstehen grosse Verluste, die zu einem schönen Teil vermeidbar wären. Wenn man berücksichtigt, dass heute rund 1.5 Prozent des landesweiten Stromverbrauchs auf die Erzeugung von Druckluft entfallen, schlummert hier ein gewaltiges Einsparpotenzial», sagt Jeremias Wehrli.
STROM ANSTELLE VON DRUCKLUFT
Jeremias Wehrli hat sich in Winterthur an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) zum Maschinenbauingenieur ausbilden lassen. Zusammen
mit Kollegen der ZHAW entwarf er den Prototypen eines Elektrozylinders. So kam es im Oktober 2020 zur Gründung der Cyltronic AG, unter deren Dach der Elektrozylinder zur Marktreife entwickelt wurde. Geschäftsführer Wehrli schrieb in seiner Masterarbeit einen Businessplan für das Jungunternehmen. Als Mitgründer stand ihm der Leistungselektronik-Entwickler Daniel Baumann zur Seite. Die Mission des Start-up: Die weit verbreiteten Druckluft zylinder sollen durch energieeffiziente Elektrozylinder ersetzt werden. Anfang 2023 arbeiteten bei Cyltronic 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dieses Ziel hin.
Die Firma ist seit 2022 am Markt. Bis 2025 / 26 will sie kostendeckend arbeiten. Aktuell sind in einer Handvoll Unternehmen rund 100 Cyltronic-Elektrozylinder im Einsatz, in der Schweiz ebenso wie in Deutsch-
In der Reismühle Nutrex in Brunnen, die zu Coop gehört, sind rund 300 Pneumatikzylinder im Einsatz. Drei von Ihnen wurden im Rahmen des BFE-Pilotprojekts durch Elektrozylinder ersetzt. Der Elektrozylinder im Bild dient dem Antrieb von Schwenkklappen einer Waage, mit der Reststoffe gewogen werden, die bei der Reisveredelung anfallen.
land, Österrreich und Italien. Die neuartigen Elektrozylinder sind im Vergleich zu Elektrozylindern, die andere Hersteller schon früher entwickelt haben, kompakter gebaut und weisen die gleichen Abmessungen wie pneumatische Zylinder auf, auch können sie einfacher eingestellt und angesteuert werden als frühere Elektrozylinder. Von Sommer 2021 bis Sommer 2022 wurden Prototypen der neuen Zylinder im Rahmen eines BFE-Pilotprojekts praxisnah erprobt und auf ihre Einsatztauglichkeit und Energieeffizienz hin untersucht. Jeremias Wehrli zieht ein positives Fazit: «Wir konnten zeigen, dass unser Elektrozylinder nicht nur funktioniert, sondern dass er in bestehenden Anwendungen Druckluftzylinder 1 zu 1 ersetzt und zu diesen eine energetisch sparsamere Alternative bietet.» Die Maschinensteuerung muss dabei nicht angepasst werden, weil der Elektrozylinder mit dem gleichen elektrischen Signal gesteuert wird wie zuvor der Druckluftzylinder.
93 PROZENT TIEFERER STROMVERBRAUCH
Mit dem Ersatz von Druckluft- durch Elektrozylinder können nach Angaben des Projektteams durchschnittlich 93 Prozent an elektrischem Strom eingespart werden. Grundlage der Berechnung war der Einsatz von Elektrozylindern in mehreren Pilotbetrieben. Einer davon war das Stihl Kettenwerk in Wil im Kanton St. Gallen, welches die Zylinder zum Öffnen und Schliessen von Ofenklappen einsetzt. Mit drei Elektrozylindern konnten gegenüber den vorher genutzten Druckluftzylindern 98 Prozent, 89 Prozent beziehungsweise 82 Prozent Strom gespart werden. Die jähliche Einsparung beträgt 1 800 Kilowattstunden im Gegenwert von etwa knapp
380 Franken (wobei der Berechnung ein Standard-Strompreis von 21 Rappen / Kilowattstunden zugrunde gelegt wurde).
KOMPAKT GEBAUT
Herkömmliche Elektrozylinder bestehen aus einem Regler, der einen Motor steuert, der über eine Spindel die mechanische Bewegung erzeugt. Der Regler befindet sich meist in einem Schaltschrank, zudem sind Motor und Spindel über eine Kupplungseinheit verbunden. Der Elektrozylinder von Cyltronic integriert Regler, Motor und Spindel in einem Gehäuse. Dadurch sei der Elektrozylinder besonders kompakt und einfacher handhabbar, heisst es vonseiten Cyltronic.
Minderausgaben in ähnlicher Höhe brachten drei Elektrozylinder in der Reismühle Nutrex in Brunnen (Kanton Schwyz). Die ersetzten
Die Firma Stihl Kettenwerk war eines der Unternehmen, bei denen Druckluftzylinder durch Elektrozylinder (Bild) ersetzt wurden. Elektrozylinder dürften wegen ihrer hochwertigen Komponenten den Druckluftzylindern bezüglich Lebensdauer überlegen sein.
Pneumatikzylinder konsumierten während ihrer Lebensdauer zusammen Druckluft mit einem energetischen Äquivalent von 44’519 Kilowattstunden (und Kosten von 9 349 Franken). Mit dem Einsatz von Elektrozylindern sind es noch 2 361 Kilowattstunden bei Energiekosten von 496 Franken Weitere Vorzüge der Elektrozylinder sind laut Cyltronic-CEO Wehrli ein tieferer Lärmpegel und kurze Anpassungszeiten bei Änderungen des Betriebsmodus.
MASCHINENBAUER IM FOKUS
Trotz solcher Vorzüge ist die Umstellung auf Elektrozylinder kein Selbstläufer. Ein Elektrozylinder von Cyltronic kostet rund 1 500 Franken, also etwa sechsmal soviel wie ein Pneumatikzylinder (wenn man die Kosten für die Erzeugung der Druckluft nicht berücksichtigt). Die Amortisationszeit der Mehrkosten durch Energieeinsparungen beträgt sechs bis neun Jahre (auch hier gerechnet mit einem Strompreis von 21 Rappen / Kilowattstunde). Zwar kann die Amortisationszeit bei intensiver Nutzung (kurze Taktzeiten) deutlich kürzer sein, trotzdem bleibt Wehrli realistisch: «So eindrücklich die Energieeinsparung ist, so müssen wir doch einen zusätzlichen Mehrwert bieten, um die höheren Kosten für unseren Zylinder zu rechtfertigen.» Wehrli verweist in diesem Zusammenhang auf die
Blick ins Innere des Elektrozylinders: Der Servomotor (rechts) treibt eine Spindel (links) an, welche die lineare Hin-und-Her-Bewegung hervorruft. Mittig über der Spindel ist die Bedienkonsole mit dem Potentiometer angebracht, direkt darunter die Servoregler-Elektronik.
Positionierfähigkeit der Cyltronic-Elektrozylinder, also die Möglichkeit, die Position der Hin-und-Her-Bewegung über eine Kommunikationsschnittstelle (IO-Link) exakt zu steuern. Auch liessen sich Geschwindigkeit und Kraft flexibel einstellen.Pneumatikzylinder können in bestehenden Maschinen durch Elektrozylinder ersetzt werden. Damit eine Maschine aber komplett von Druckluft auf Strom umgestellt werden kann, müssen sämtliche Druckluftzylinder ausgetauscht werden. Das kann aufwändig werden, denn mitunter sind in einer einzigen Maschine bis zu 20 verschiedene Zylinder verbaut. Idealerweise werden Maschinen daher bereits bei der Herstellung mit Elektrozylindern bestückt. Das erleichtert Inbetriebnahme, Wartung und Betrieb. Vor diesem Hintergrund möchte Cyltronic seine Elektrozylinder künftig vorrangig an Maschinenbauer verkaufen.
GROSSES POTENZIAL FÜR ERSATZMASSNAHNMEN
Die Pilotanwender bewerten die Elektrozylinder von Cyltronic positiv. Man habe «sehr gute Erfahrungen von der Prüfung bis zur Umsetzung» gemacht, sagt Gerhard Marty, Geschäftsführer der Reismühle Nutrex in Brunnen. Laut Roy Baumann, Energiemanager beim Stihl Kettenwerk in Wil, bietet «insbesondere die frei wählbare Positionierung ohne zusätzliches Steuergerät einen hohen Zusatznutzen». Wie Gerhard Marty sieht auch er das bevorzugte Einsatzgebiet der Elektrozylinder beim Bau neuer Anlagen: «Wir sehen grosses Potenzial bei Neubeschaffungen von Anlagen, welche durch den Einsatz von Elektrozylindern komplett ohne Druckluftversorgung auskommen.»
Im Rahmen des BFE-Pilotprojekts wurden Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern von zwölf Maschinenbau-Unternehmen und 16 Endanwendern geführt. Die Antworten lassen darauf schliessen, dass Elektrozylinder in der Schweiz erst sporadisch zum Einsatz kommen. Entsprechend gross ist das Potenzial, sowohl beim Bau neuer Maschinen als auch beim Ersatz von Pneumatik zylindern in bestehenden Maschinen. Die Umfrage bei den Endanwendern ergab, dass Unternehmen pro Jahr mitunter mehrere Hundert Pneu-
PILOT UND DEMONSTRATIONSPROJEKTE DES BFE
Das im Haupttext vorgestellte Projekt wurde vom Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie (BFE) unterstützt. Mit dem Programm fördert das BFE die Entwicklung und Erprobung von innovativen Technologien, Lösungen und Ansätzen, die einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz oder der Nutzung erneuerbarer Energien leisten. Gesuche um Finanzhilfe können jederzeit eingereicht werden. www.bfe.admin.ch/pilotdemonstration
matikzylinder ersetzen müssen. Entscheiden sich Maschinenhersteller für den Einbau von Elektrozylindern, verteuert das tendenziell ihre Produkte. Im Gegenzug können sie ihren Kunden geringere Betriebskosten aufgrund des deutlich tieferen Energieverbrauchs in Aussicht stellen.
HINWEIS
Der Schlussbericht zum Projekt «Elektrozylinder als Pneumatikzylinder-Ersatz» ist abrufbar unter: www.aramis.admin.ch/ Texte/?ProjectID=48060
Auskünfte zum Thema erteilen Roland Brüniger (roland.brueniger@brueniger.swiss), externer Leiter des BFE-Forschungsprogramms Elektrizitätstechnologien, und Cyltronic-CEO Jeremias Wehrli (j.wehrli@cyltronic.ch).
Kompressoren stellen Druckluft zum Betrieb von Pneumatikzylindern bereit. Zur Erzeugung eines Kubikmeters Druckluft werden 0.1 bis 0.14 Kilowattstunden Strom benötigt
Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im Bereich Elektrizitätstechnologien finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ ec-strom.
Designed to move.
Fronius Wattpilot
Der Fronius Wattpilot ist die Lösung für die Beladung von E-Fahrzeugen mit Solarstrom. Ob der Strom von der eigenen PV-Anlage oder aus dem Netz kommt, ob zu Hause oder unterwegs geladen wird: Mit dem Fronius Wattpilot fahren E-Fahrzeughalter immer günstiger. Ganz automatisch, nachhaltig, überall. Das ist E-Mobilität, die alle weiterbringt. Fronius Wattpilot. Designed to move.
BIOERDGAS UND WASSERSTOFF VERÄNDERN SCHWEIZER GASMARKT
Das Ziel ist klar: Bis 2030 sollen in der Schweiz die CO2 -Emissionen um 30 Prozent gesenkt werden. Doch wie soll das erreicht werden? Der Einsatz der unterschiedlichen Instrumente, mit denen der Markt grüner gestaltet werden kann, muss untereinander detailliert abgestimmt werden. Ein wichtiger Baustein ist die Weiterentwicklung des Gasmarktes hin zu einem Markt, bei dem spätestens 2030 ein Drittel des auf dem Schweizer Wärmemarkt eingesetzten Erdgases durch «grüne Gase» wie Bioerdgas und Wasserstoff ersetzt worden ist.
Uniper ist in Deutschland Vorreiter in Sachen Power-to-Gas-Technologie und kennt schon heute die Wasserstoff-Wertschöpfungskette aus der praktischen Anwendung. Doch die bisher errichteten Elektrolyseanlagen sind nur ein Anfang. Weitere Projekte werden vorangetrieben und bahnen den Weg für die Zukunft. So kooperiert Uniper etwa mit dem Hafenbetrieb Rotterdam bei der Produktion von grünem Wasserstoff und baut in Wilhelmshaven an der deutschen Nordseeküste einen zentralen Hub für klimafreundlichen Wasserstoff.
Wie ernst es Uniper mit dem Vorantreiben der Entwicklung von grün erzeugtem Wasserstoff als Energieträger ist, zeigen auch die Pläne des Unternehmens, bis 2025 ein Gigawatt an Solar- und Windenergie und weitere drei Gigawatt in den Folgejahren aufzubauen. Damit legt Uniper unter anderem die Basis, um auch beim grünen Wasserstoff zu wachsen, und diesen seinen Kunden perspektivisch zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten zu können. Dabei strebt Uniper auch Kooperationen mit Schweizer Partnern in Sachen Wasserstoffproduktion an: Gemeinsame Projekte werden initiiert, durch die sich zum einen die Verfügbarkeit von Wasserstoff erhöht und durch die die Projektpartner zum anderen an Original-Produktionspreisen partizipieren können.
DEKARBONISIERUNG MITHILFE VON BIOERDGAS
Bereits heute ist Bioerdgas eine Möglichkeit mit viel Potenzial für die Grünstellung der Gasversorgung der Schweiz und damit ein wichtiger Baustein zur Umsetzung der
Schweizer Energiestrategie. Als erneuerbarer und CO2-armer Energieträger liegen seine grossen Stärken vor allem in den Synergien mit anderen Bereichen wie der Landwirtschaft oder der Abfallverwertung. Letztere rückt immer stärker in den Fokus: Denn anstatt Abfälle zu verbrennen, könnte man diese in Biogas und weiter veredelt in Bioerdgas umwandeln.
Weitere Pluspunkte von Bioerdgas sind ein im Vergleich zum herkömmlichen Erdgas über die gesamte Produktions- und Verbrauchskette deutlich geringerer Emissionswert sowie seine Flexibilität bei der Bereitstellung. So kann Bioerdgas nicht nur einen signifikanten Beitrag zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele, sondern auch zur Versorgungssicherheit der Schweiz leisten.
GRÜNSTELLUNG DURCH EUROPÄISCHE BIOERDGASZERTIFIKATE
Auch wenn die Produktion von Bioerdgas in der Schweiz in den letzten Jahren stetig zugenommen hat, so ist das Potenzial
doch beschränkt. Es wird auf eine Kapazität von maximal 5.7 Terrawattstunden pro Jahr geschätzt. Der heutige Erdgasverbrauch der Schweiz wird daher nicht vollständig mit einheimischem Bioerdgas gedeckt werden können.
Um dennoch Erdgas zunehmend durch «grüne Gase» zu ersetzen, bietet sich die praktische Lösung an, auf den Import ausländischer Bioerdgaszertifikate zurückzugreifen. Diese müssen allerdings den strengen Schweizer Standards und Regularien entsprechen. Dies kann Uniper gewährleisten: Bereits heute stammen 25 Prozent der Schweizer Importe deutscher Bioerdgaszertifikate von Uniper. Und die Tendenz ist weiter steigend.
Das Unternehmen arbeitet dabei eng mit seinen Schweizer Partnern zusammen. Ziel ist es, gemeinsame Dekarbonisierungspläne zu entwickeln und umzusetzen sowie eine zunehmende Versorgung mit «grünen Gasen» wie aus biogenen Abfällen gewonnenem Bioerdgas aus deutschen und anderen europäischen Produktionsanlagen zu ermöglichen.
Bioerdgas und Wasserstoff – zwei Gase, deren Bedeutung in den nächsten Jahren weiter wachsen wird. Und auch wenn der flächendeckende Einsatz teilweise noch Zukunftsmusik ist, so werden die Weichen doch bereits heute gestellt.
KONTAKT
Uniper Energy Sales
Holzstrasse 6
D-40221 Düsseldorf
Telefon +49 (0) 211 73275–0
info@uniper.energy decarbsolutions.uniper.energy/biomethan
KLASSISCHE WIN-WIN-SITUATION
IWB
Vorübergehende Stromanschlüsse sind in der Bereitstellung aufwendig und beeinträchtigen mit ihren überirdischen Kabelbrücken das Ortsbild. Daher beziehen Veranstalter und Marktfahrer in Basel ihre Energie nun über automatisierte Stromverteilerkästen.
Basel ist für die Herbstmesse und den Weihnachtsmarkt weit über seine Stadtgrenzen hinaus bekannt. Neben diesen Publikumsmagneten gibt es weitere, weniger bekannte Veranstaltungen, Events und Anlässe, die aber regelmässig stattfinden. Beliebte Orte für diese sind unter anderem der Barfüsser- oder auch der Münsterplatz.
Doch egal, ob Gross- oder Kleinveranstaltung, eines haben beide gemeinsam - sie benötigen elektrische Energie! Und deren Bereitstellung ist mit einem grossen Aufwand verbunden. «Es muss ein Mitarbeiter zum Veranstaltungsort fahren, die Leitung vom Kabelverteilerkasten zum Marktstand verlegen und sie später wieder abbauen», erklärt Sascha Senften von der Basler Energieversorgerin IWB und ergänzt: «An spannungsführenden Anlagen muss aus sicherheitstechnischen Gründen sogar zu zweit gearbeitet werden, was zusätzliche Personenstunden verursacht.»
Die Bereitstellungskosten haben damit einen grossen Einfluss auf die Gesamtkosten. «Mit automatisierten Stromverteilerkästen auf den zentralen Veranstaltungsplätzen können wir den Aufwand massgeblich reduzieren», so Sascha Senften. Mit den neuen Lösungen entfallen auch die überirdischen Kabelbrücken.
AUTOMATISIERTE STROMVERTEILERKÄSTEN
Bei der Lösungssuche spielten Sascha Senften als Gesamtleiter des Projekts «Temporäre Netzanschlüsse» und Martin Vogt als Teil projektleiter «Ausführung für automatisierte Stromverteilerkästen» verschiedene Varianten durch. «Eine Möglichkeit wäre gewesen, im Stadtgebiet abschliessbare Strom anschlüsse bereitzustellen», erzählt Martin Vogt. Allerdings hätte es bei diesem Ansatz wiederum eines Mitarbeitenden bedurft, der die Verteilerkästen auf- und abschliesst und die bezogenen Energiewerte abliest.
PROZESSSTEUERUNG ÜBER WAGO CLOUD
Das elektrische Entriegeln und Verriegeln, die Erfassung des Energieverbrauchs sowie die Weiterleitung der entsprechenden Daten via M-Bus verantwortet ein im Smart Grid Cabinet verbauter PFC200-Controller. Dieser integriert ein 4G-Modem und schaltet über dieses auch den Stromanschluss frei. Angebunden ist die Steuerung an die Wago Cloud, welche die Geräteverwaltung übernimmt und neben der Web-Visualisierung des PFC200-Controllers zusätzlich eine Notfall-Visualisierung bereitstellt. Die Sicherheit bei der Verknüpfung zwischen Cloud und IWB-Leitsystem garantiert indes der Einsatz etablierter Komponenten. So setzt die Wago Cloud auf Microsoft Azure auf, während die Kommunikation über das sichere MQTTs-Protokoll mit TLS-1.2-Verschlüsselung erfolgt.
Weil dies dem Kunden keine grossen Vorteile gebracht hätte, wurde diese Idee wieder verworfen. Zudem, betont Sascha Senften, war allen Projektbeteiligten das Automatisierungspotenzial bei dieser Applikation bewusst: «Daher wollten wir uns nicht mit der erstbesten Lösung zufriedengeben, zumal es auch bei uns Prozesse gab, die wir digitalisieren wollten». So musste der Fachspezialist für temporäre Netzanschlüsse nach der Buchung eines Verteilerkastens beispielsweise handschriftliche Notizen in ein Excel-File übertragen. Weil dies zeitaufwendig und fehleranfällig ist, stand fest, diese Tätigkeit ebenfalls zu automatisieren.
«Ausserdem wollten wir es dem Kunden deutlich einfacher machen, einen temporären Stromanschluss zu buchen», so Martin Vogt. Daher entwickelten die Projektbeteiligten eine Abwicklungsplattform, die der Kunde über die IWB-Webseite aufrufen und seine Anforderungen eingeben kann. Intern ermöglicht dieser Ansatz mit wenigen Schritten den kompletten Auftrag über die Webplattform abzuwickeln, da diese an SAP angebunden ist.
Nimmt der Kunde die Offerte an, kommt es zum Vertrag und das Smart Grid Cabinet wird zum reservierten Zeitpunkt mit der benötigten Leistung freigeschalten. Gleichzeitig erhält der Kunde eine Anleitung, die ihm in vier Schritten die Inbetriebnahme des Smart Grid Cabinets erklärt. Einen Schlüssel zum Aufschliessen benötigt er nicht, da die rund 50 automatisierten Stromverteilerkästen, die an ausgewählten Plätzen in Basel stehen, aus der Ferne ent- und wieder verriegelt werden können.
Felderfahrung sammeln, doch schon jetzt steht fest, dass aus der realisierten Lösung alle Beteiligten einen Nutzen ziehen werden. Während Veranstalter und Marktfahrer nun nach Erhalt der Genehmigung vom Kanton und der Auftragsabwicklung durch IWB einen Verteilerkasten buchen können und dabei von tieferen Preisen profitieren, profitiert das Versorgungsunternehmen von einem optimierten Rechnungswesen und hat durch die Cloudanbindung volle Transparenz über seine Smart Grid Cabinets.
KONTAKT
IWB
Margarethenstrasse 40 CH-4002 Basel
VORTEILE FÜR ALLE BETEILIGTEN
Bedingt durch die Covid-19-Pandemie konnte IWB bislang erst eine begrenzte
info@iwb.ch www.iwb.ch
«Die Verwaltung der Smart Grid Cabinet erfolgt über die Wago Cloud.»Das Smart Grid Cabinet lässt sich über die Internetseite der IWB buchen und stellt nach Auftragsbestätigung zum reservierten Zeitpunkt die benötigte Leistung bereit.
ALPENFAHNEN AG
Seit ihrer Gründung im Jahre 1999 hat sich die Alpenfahnen AG stetig weiterentwickelt und ist heute ein national relevanter Fahnenhersteller, welcher mit seinen modernsten Produktionsanlagen bis zu 500 Quadratmeter Qualitätsfahnen pro Tag produzieren kann. Daneben handelt sie mit Fahnenstangen und bietet einen Vollservice rund um den Masten an.
Mit dem speziell für sie entwickelten Fahnenstoff Flagbest RC165 hat sie die Branche vor zehn Jahren revolutioniert, indem sie auf einmal die Fahnenlebensdauer von digital gedruckten Fahnen um den Faktor drei verlängern konnte. Zusätzlich konnte die Leuchtkraft und die Lichtechtheit stark verbessert werden. Letztes Jahr erfolgte die Umstellung
auf 80 Prozent Recyclingstoff aus PET-Flaschen, ohne dass an der Qualität Einbussen in Kauf genommen werden mussten.
DAS KANDELABERSYSTEM PANDA
Aus einer Idee wird ein nationales Produkt, welches es noch heute nur in der Schweiz gibt. In den letzten zwölf Jahren
hat nun schon mehr als die Hälfte aller Schweizer Gemeinden ihre Beflaggung zum 1. August auf das neue Aufhängesystem «PANDA» gewechselt. Bei diesem System muss der Aushang nicht mehr mit einer Hebebühne vorgenommen werden, sondern kann durch eine Person mit einer Montagestange vorgenommen werden. Damit ergeben sich viele Vorteile,
welche dieses Produkt so schnell erfolgreich machten.
Da das System PANDA so einfach in der Handhabung ist, haben sich auch neue Anwendungen wie Advents- und Fasnachtsbeflaggungen erschlossen. Bei der Beschaffung und Einführung des PANDA-Systems haben unsere Erfahrungen gezeigt, dass sich eine gute Beratung auszahlt. Wir kennen alle Probleme und haben Lösungen für Sie bereit. Fragen Sie uns.
M ASTEN UND MASTENSERVICE
Inzwischen ist unser Wissen rund um Fahnenstangen sehr gefragt. In den letzten 60 Jahren wurden über ein Dutzend verschiedene Mastentypen auf dem Markt verkauft. Zu fast allen Typen haben wir die
passenden Ersatzteile, die in unserem Webshop leicht erhältlich sind. Auf Ihre Anfrage hin sind wir gerne für Sie da, kommen bei Ihnen vorbei und beraten Sie gerne. Bei der Beratung legen wir grossen Wert darauf, dass Sie eine optimale Lösung erhalten – sei es eine Fahnenstange für extreme Windverhältnisse oder einen einfachen, wetterbeständigen Aluminiummasten. Bei uns haben Sie die Wahl.
DER BERNER AUFTRAG
1 700 Fahnen, 400 Wandfahnenhalter
Im Sommer 2022 wurden wir von der Stadt Bern für eine Submission nach internationalen Vorgaben angefragt. Neben dem Preis waren auch weiche Faktoren wie Nachhaltigkeit und Energiebewusstsein,
Lehrlingsausbildung, Lohngleichheit zwischen Mann und Frau sowie Termineinhaltung für den Zuschlag ausschlaggebend. Wir wussten, dass wir gegen Mitbewerber konkurrenzieren müssen, welche die Fahnen aus dem Ausland beziehen. Deshalb hatten wir uns für eine reine Schweizer Produktion bei uns im Hause entschieden. Damit konnten wir auch gleich unseren neuen nachhaltigen Fahnenstoff Flagbest RC 165, welcher zu 80 Prozent aus Recycling-PET-Flaschen hergestellt wird, einsetzen. Mitte August wurde uns eröffnet, dass wir den Zuschlag erhalten. Gefreut hat uns auch, dass wir neben der vollen Punktzahl bei den weichen Faktoren auch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis abgegeben hatten. Mit diesem Grossauftrag war klar, dass wir für eineinhalb Monate eine volle Produktionsauslastung haben würden. Der erste Aushang erfolgt im Frühjahr 2023.
HINWEISE
Zwei Links zu kurzen Erklärvideos über das Kandelabersystem PANDA.
DIE SUISSE PUBLIC IST ZURÜCK
DIE GRÖSSTE SCHWEIZER FACHMESSE
Endlich ist es dieses Jahr wieder soweit: Die Suisse Public, die grösste Schweizer Messe für den öffentlichen Sektor, ist nach coronabedingter Pause zurück. Das Nachholbedürfnis, sich wieder live zu treffen, auszutauschen und seine Innovationen zu präsentieren, ist riesig. Bereits Anfang Februar waren 95 Prozent der Messefläche gebucht.
Vom 6. bis 9. Juni öffnet die Messe auf dem BERNEXPO-Gelände nach sechs Jahren erstmals wieder ihre Türen und heisst Fachleute und Beschaffungsverantwortliche von Gemeinde-, Kantons- und Bundesbehörden und von Grossunternehmen willkommen. Auf der Suisse Public können Interessierte Innovationen vor Ort kennenlernen und auch vieles direkt ausprobieren. «Etwas, das in den letzten Jahren nicht möglich war und jetzt umso mehr geschätzt wird», sagt Messeleiter Christoph Lanz.
H EISSE ACTIONSHOW ENDLICH IN DER SCHWEIZ
D ie FireFit Europe Tour macht anlässlich der Suisse Public Halt in Bern. Am Donnerstag und Freitag finden die FireFit-
European-Championships-Wettkämpfe statt und es geht ans Eingemachte! Kraft, Kondition und Schnelligkeit sind gefragt, wenn sich die besten Feuerwehrmänner und -frauen an der Suisse Public messen. Die ersten beiden Tage – Dienstag und Mittwoch – sind offene Trainingstage.
D ieser actiongeladene Wettkampf, seine einzigartige Atmosphäre und der modernste Feuerwehrturm Europas machen das Sportspektakel zu einem unvergesslichen Ereignis.
NEUN AUSSTELLUNGSBEREICHE
Die Messe ist in verschiedene Themenbereiche gegliedert, in welchen Herstellende und Dienstleistende ihre Neuheiten und Innovationen präsentieren. Das geht von Kommunalfahrzeugen über Strassen-Signalisation bis hin zu kommunalen IT-Lösungen – alles mit dem Ziel, Abläufe zu vereinfachen, die Effizienz zu steigern und dabei den Bedürfnissen der Nutzer*innen gerecht zu werden. Es geht aber nicht nur um Wirtschaftlichkeit, sondern auch um Nachhaltigkeit. An der Suisse Public wird unter anderem gezeigt, wie man Gebäude umweltschonend reinigt oder wie neue Ideen und Technologien einen zeitgemässen Umgang mit Abfall ermöglichen.
A rbeitssicherheit als neues Fokusthema Ein besonderes Augenmerk wird auf das Thema Arbeitssicherheit gelegt. Um auch künftig für Städte und Gemeinden die passenden Mitarbeitenden zu gewinnen, sind sichere und gesunde Arbeitsplätze eine wichtige Grundlage.
«Das Thema erhält durch die Präsenz an der Suisse Public die nötige Aufmerksamkeit, dort wo sich die relevanten Zielgruppen treffen und über zukunftsweisende Neuheiten austauschen», sagt Messeleiter Christoph Lanz. «Gerade in Bereichen wie Feuerwehr, Wehr- und Rettungsdienste, Strassen, Signalisation und Verkehr sowie Gebäudeunterhalt und Industrie ist das Thema unumgänglich.»
M ESSE IN DER MESSE
Die Suisse Public SMART ist die Messe in der Messe, welche sich ganz auf die Digitalisierung und die smarte Weiterentwicklung kommunaler Infrastrukturen konzentriert. Sie ist in zwei Teilbereiche gegliedert: eine Messe und eine Konferenz. Dies wird ergänzt durch einen sogenannten «Solution Park»: Besucherinnen und Besucher
werden dort verschiedene Exponate direkt in einem praxisnahen Anwendungskontext erleben können, zum Beispiel smarte Strassenlampen und Parkbänke, an denen das Handy aufgeladen werden kann. «Wir stecken mitten in der Planung. Sicher ist, dass wir auch smarte Anwendungen aus dem Blaulicht-Bereich in den Solution-Bereich aufnehmen möchten», sagt SMARTProjektleiter Christopher Wehrli.
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DIE NÄCHSTE BAURUNDSCHAU AUSGABE ERSCHEINT IM AUGUST 2023
DIE NÄCHSTE BUNDESRUNDSCHAU AUSGABE ERSCHEINT IM NOVEMBER 2023
Folgende Schwerpunkte stehen auf unserer Agenda:
bau RUNDSCHAU
Ideen für den ländlichen Raum
Innenraumarchitektur und die demographische Entwicklung
Elektromobilität und das Gebäude
Solar geht immer und an immer mehr Orten
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