PRESTIGE BUSINESS 01/25

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KI-AGENTEN ALS ERFOLGSFAKTOR

MEHR EFFIZIENZ, BESSERE KUNDENBINDUNG

DATENSTROM TRIFFT

LAUFSTEG

PDAS INTERNET ZUM ANZIEHEN

PERFEKTION IN IHRER SCHÖNSTEN FORM

LUXUS UND INNOVATION IN JEDEM DETAIL

MILA D’OPIZ

ZWISCHEN ERBE UND FORTSCHRITT

01/ 25

LIEBE LESER*INNEN

«2025 wird Jahr der KI im Vertrieb» – 2025 wird sich beim Business-Development die Spreu vom Weizen trennen. Erfolgreiche Unternehmen nutzen KI-Tools, um Neukunden zu gewinnen und die Zufriedenheit von Bestandskunden zu stärken. Die anderen werden Marktanteile verlieren und oft nicht einmal die Ursachen für ihren geschäftlichen Niedergang begreifen.

Das Spektrum der KI-Tools, die für die Geschäftsentwicklung nützlich sind, ist breit: Neben den gängigen Tools wie ChatGPT, Gemini, Co-Pilot oder Claude gibt es auch noch Cognism, Lavender, HeyGen, Acto, HubSpot, Apollo AI Einstein GPT und viele andere. Zudem verfügen die Systeme für CustomerRelationship-Management (CRM) zunehmend über nützliche KI-Funktionen. Vieles an der CRM-KI ist aktuell noch «Spielerei», aber im Laufe dieses Jahres wird die KI-Funktionalität der CRM-Systeme «massiv zulegen».

Viele Grossunternehmen haben das Potenzial künstlicher Intelligenz zur Umsatzsteigerung längst erkannt und Massnahmen zur Umsetzung eingeleitet –das zeigen zahlreiche Projekte. Aber beim Mittelstand hapert es noch häufig. Das Bewusstsein für die Bedeutung von KI ist auch im Mittelstand vorhanden, aber in vielen Fällen brennen andere Herausforderungen noch mehr unter den Nägeln, sodass die KI-Umsetzung nach hinten verschoben wird. Zukunftsorientierte Unternehmen werden es aus meiner Sicht 2025 schaffen, ihre Produktivität im Vertrieb durch künstliche Intelligenz signifikant zu steigern, und sich dadurch in vielen Fällen eine Vormachtstellung in ihrem Markt verschaffen.

Mehr über künstliche Intelligenz und KI-Agenten finden Sie in der vor Ihnen liegenden Ausgabe.

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AKTUELLES

8 ZWISCHEN ERBE UND FORTSCHRITT

Der Erfolg von Mila d’Opiz über Generationen hinweg

14 VIER ERFOLGSGESCHICHTEN AUS DEM SEF.GROWTH-PROGRAMM Inspirierende Beispiele für nachhaltiges Wachstum und unternehmerischen Erfolg

18 INNOVATION IM ZENTRUM DER RNA-THERAPIEN HAYA Therapeutics: Neue RNA-basierte Therapien für chronische Erkrankungen

22 WIE EIN SCHWEIZER UNTERNEHMEN DIE KRISELNDE DEUTSCHE WIRTSCHAFT EROBERN WILL JK Development: Schweizer Unternehmen erobert den deutschen Markt

FINANCE / FINTECH / INVESTMENTS

26 WIRTSCHAFT 2025 – DIE GROSSE UNGEWISSHEIT COFACE

32 HEUTE SO WICHTIG WIE MORGEN Die unabhängige Vermögensverwaltung

36 DAS PRIVATE EQUITY POWER COUPLE DER SCHWEIZ Falco Global Partners

DIGITAL INNOVATIONS

40 MODERNISIERUNG DER IT-INFRASTRUKTUR MIT OPEN SOURCE Reist Telecom und Red Hat

44 VON SELF-SERVICES ÜBER KI BIS ZUM «DEPARTMENT OF KNOW» Toptrends im Schweizer Rechtswesen

48 CHINAS KI-DURCHBRUCH Ein «Sputnik-Moment» verändert die Marktstimmung

50 KI-AGENTEN ALS ERFOLGSFAKTOR Mehr Effizienz, bessere Kundenbindung

54 KI UND MANAGED SERVICES Treiber für das Comeback dedizierter Serverstrukturen

58 SO LÄSST SICH KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IM MARKETING NUTZEN Effizienz, Personalisierung, Innovation

62 DAS ENDE DES WINDOWS-10-SUPPORTS Über 30 Millionen Geräte könnten gefährdet sein

MARKETING

64 DATENSTROM TRIFFT LAUFSTEG Das Internet zum Anziehen

66 FRAUEN INSPIRIEREN FRAUEN Eleganz und KI – Vortrag von Stilexpertin Katharina Arnold am Mittelmeer

GREEN STRATEGY

68 ÖKOSYSTEM FÜR INNOVATIVE TECHNOLOGIEN uptownBasel und NorthC

90

HUMAN RESOURCES

72 KMU-VERWALTUNGSRÄTE –WENIG DIVERSITÄT, HOHE STABILITÄT

Neue Studie zur Zusammensetzung von Verwaltungsräten in Schweizer KMU

76 MEHR ALS WORK-LIFE-BALANCE

Warum Sinnhaftigkeit in der Arbeitswelt unverzichtbar ist

78 BEZIEHUNGSCHARME EINER FERTIGGARAGE

Business-Knigge: So gelingt die Kommunikation 4.0

82 LEADERSHIP IN DER KRISE Wie Führungskräfte wieder zukunftsfähig werden

MOBILITY

84 PERFEKTION IN IHRER SCHÖNSTEN FORM

Luxus und Innovation in jedem Detail

90 DIE MACHT DER 12

Lotus und die Emira-Limited-Serie

OUT OF THE BOX

94 «KÜNSTLICHE INTELLIGENZ REVOLUTIONIERT DIE HÖRGERÄTEBRANCHE»

Jérémie Benhamron, Mitgründer und CEO von Auzen

95 «KMU KÖNNEN MIT UNSEREN WECHSELKURSEN BIS ZU 84 PROZENT SPAREN»

Allan Abt, CEO von wechselstube.ch

96 UNSERE KOCHKURSE SIND «OUT OF THE BOX»

Lazaros «Laz» Kapageoroglou, Gastronom und Unternehmer

97 «WIR BIETEN UNSEREN KUNDEN EFFEKTIVE KONTAKTPUNKTE FÜR IHRE CUSTOMER JOURNEY»

Lazaros «Laz» Kapageoroglou, Gastronom und Unternehmer

98 «DIE DREI-STERNE-HOTELS SIND DAS HERZSTÜCK UNSERER HOTELLERIE»

Ursin Maissen, Tourismusdirektor von Pontresina

100 TROTZ KRISEN ERFOLGREICH GRÜNDEN

Die Schlüsselstrategien für Startups in schwierigen Zeiten

ARTS & BUSINESS CULTURE

104 VOM FEUER GEFORMT HERGISWILER GLAS

122 JENSEITS DES HORIZONTS 120 Kilometer zu Fuss durch die Wüste Namib 104 122

108 LUXUS UND DESIGN IM HERZEN VON PARIS DRAENERT im kwerk Messine

112 WENN ERFOLG NICHT GENUG IST Warum CEOs in die Sucht abrutschen – exklusives Interview mit Oliver Neubert

117 MIT WEITBLICK ÜBER DEN BODENSEE

Hotel Schönblick – Genuss, Entspannung und Inspiration

118 DAS ETWAS ANDERE EVENT-FORMAT Innovation «bauhofer Music & Business»

FIT FOR BUSINESS

120 HIER STEHT DER MENSCH IM ZENTRUM

Park Igls Medical Spa Resort: Schweizer Gründlichkeit trifft Tiroler Herzlichkeit

LOTUSCARS.COM

Lotus Eletre (S, R): Stromverbrauch kombiniert: 23,9-30,7 kWh/100km; je nach Modell (S oder R) und Ausstattung: Effizienzklasse C oder D; CO2-Emissionen: 0g/km. Der angegebene Strom- bzw. Kraftstoffverbrauch und die Emissionswerte wurden nach den gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren (WLPT) ermittelt. Der individuelle Fahrstil, Zusatzausstattungen, Zubehör, Geschwindigkeit, Wetter- und Verkehrsbedingungen sowie Topografie haben Einfluss auf den tatsächlichen Strom- bzw. Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß und können diesen unter Umständen erhöhen. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH, Hellmuth-Hirth-Str. 1, D-73760 Ostfildern oder unter www.dat.de/co2 erhältlich ist. Abbildung zeigt Sonderausstattung. Weitere Informationen finden Sie unter www.lotuscars.com.

ZWISCHEN ERBE UND FORTSCHRITT

Der Erfolg von Mila d’Opiz über Generationen hinweg

Seit der Gründung 1938 ist Mila d’Opiz nicht nur eine der führenden Schweizer Kosmetikmarken, sondern auch ein Paradebeispiel für familiengeführten Erfolg. Caroline Studer (CEO & Owner) und ihre Kinder Jennifer Widmer (Head of Marketing & Sales) und Kris Magerl (Communications Manager), die heute gemeinsam in der dritten und vierten Generation das Unternehmen führen, erzählen, wie sie als familiäres Team Herausforderungen meistern und die Marke zukunftsfähig machen, um weltweit im PremiumLuxusmarkt zu bestehen – und warum für sie «Swissness» mehr ist als ein simples Markenzeichen.

Interviewpartner_Caroline Studer, Jennifer Widmer und Kris Magerl

Autorin_Swenja Willms

Bilder_Mila d’Opiz

Mila d’Opiz ist eine der wenigen Schweizer Kosmetikmarken, die sich über Generationen hinweg erfolgreich am Markt behauptet hat. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

CAROLINE STUDER: Unser Erfolgsgeheimnis liegt in unserer Beständigkeit, unserer Qualität und der Verlässlichkeit, die wir über Generationen hinweg bewahrt haben. Mila d’Opiz war von Anfang an ein familiengeführtes Unternehmen –und das spüren unsere Kundinnen und Kunden. Ausserdem ist es spannend, dass die Marke stets von Frauen geführt wurde –angefangen bei meiner Grossmutter. Hinzu kommt, dass wir von Anfang an alles in der Schweiz produziert, konfektioniert und verpackt haben – und das ist bis heute so. Während andere Firmen Teile ihrer Produktion ausgelagert haben, bleibt bei uns alles in Schweizer Hand.

Ihre Marke setzt auf Swissness als Qua litätsmerkmal. Wie wichtig ist der Produktionsstandort Schweiz für Ihr Geschäftsmodell?

CAROLINE STUDER: Der Produktionsstandort Schweiz ist für uns essenziell, denn er garantiert unseren hohen Qualitätsanspruch und unsere Zuverlässigkeit. Unser Unternehmen hat seit jeher seinen Sitz in St. Gallen, und auch unsere gesamte Produktion findet dort statt. Das ist nicht nur die Heimat der Marke, sondern auch unserer Familie.

«Feel Swiss Serenity» ist ein zentrales Element Ihrer Marke. Wie genau übersetzt sich dieses Konzept in Ihre Produkte und deren Wirkung auf die Kunden?

JENNIFER WIDMER: Ursprünglich haben wir den Begriff «Swiss Beauty» verwendet, weil er unsere Marke gut beschreibt. Doch Mila d’Opiz ist mehr als nur Schönheit – es geht um ein luxuriöses Erlebnis, um das Gefühl, sich etwas Gutes zu tun. Unsere Produkte erzeugen einen Wow-Effekt auf der Haut, sie halten, was sie versprechen, und liefern die gewünschten

«Ich habe allergrössten Respekt vor meiner Grossmutter und ihrem
Pioniergeist – und dieser Respekt wächst mit der Zeit immer mehr.»
– Caroline Studer

Ergebnisse. «Feel Swiss Serenity» bringt dieses Konzept auf den Punkt: Es ist nicht nur Kosmetik, sondern ein Stück Schweizer Qualität und Innovation. Es verkörpert die Ruhe, die Reinheit und den Geist der Schweiz. Wir sorgen dafür, dass jede Kundin genau das richtige Produkt für sich findet – das schafft Vertrauen und Gelassenheit.

Familiengeführte Unternehmen haben oft eine andere Dynamik als Konzerne. Welche Vorteile und Herausforderungen bringt die Führung in der dritten und vierten Generation mit sich?

JENNIFER WIDMER: Ein familiengeführtes Unternehmen bringt viele Vorteile, aber auch Herausforderungen mit sich. Man hat Chancen, die man in einem Konzern vielleicht nicht so schnell bekommt, darf mehr ausprobieren und gestalten. Gleichzeitig gibt es einen starken emotionalen Faktor – man arbeitet mit der eigenen Familie, mit der Mutter, mit den Geschwistern. Das bedeutet auch, dass die Erwartungen besonders hoch sind.

Es ist nicht einfach nur ein Job – man fühlt sich der Geschichte und den Vorfahren verpflichtet.

CAROLINE STUDER: Ich finde es grossartig, dass unser Modell überhaupt funktioniert – denn das ist nicht selbstverständlich. Wir mussten erst herausfinden, wie wir als Familie zusammenarbeiten können. Was ich besonders spannend finde, ist die Dynamik zwischen den Generationen. Ich bin schon lange im Geschäft, habe Höhen und Tiefen erlebt, und manchmal denke ich mir: Jetzt soll mir dieser junge Kerl nicht erklären, wie es läuft! Diese Balance zu finden – zwischen Erfahrung weitergeben und den Jungen Raum zum Ausprobieren lassen –, ist herausfordernd, aber unglaublich bereichernd.

Gibt es bestimmte Eigenschaften, die Sie als Charakterzüge oder innerhalb der Familie mitbringen und die es ermöglichen, dass ein Unternehmen erfolgreich in Familienhand geführt wird?

JENNIFER WIDMER: Jeder von uns bringt eine eigene Herangehensweise mit, manchmal sind wir komplett gegensätzlich. Aber gleichzeitig haben wir auch diese familiären Gemeinsamkeiten, die uns verbinden und helfen, als Team zu funktionieren. Was für uns essenziell ist: Wir

können alles offen ansprechen – auch Dinge, die uns nicht gefallen. Wir haben gelernt, Diskussionen zu führen und auch mal zu streiten.

CAROLINE STUDER: Das sehe ich genauso. Bei meinen Eltern hätte ich niemals so offen meine Meinung kundtun können. Kritik zu äussern, einer anderen Meinung zu sein, hat nicht unbedingt zu guter und harmonischer Stimmung geführt. Dass wir heute in einer viel offeneren, direkteren Art miteinander arbeiten können, empfinde ich als unglaublich wertvoll.

Frau Studer, Sie haben lange mit Ihren Eltern zusammengearbeitet, stehen nun aber selbst an der Spitze des Unternehmens. Was würden Sie sagen, was Ihren Ansatz von dem Ihrer Eltern unterscheidet?

CAROLINE STUDER: Alles. Ich weiss, das klingt vielleicht etwas extrem, aber entweder man folgt dem bisherigen Weg oder man entscheidet sich für einen ganz anderen. Ich habe mich für den zweiten Weg entschieden.

Jennifer Widmer und Kris Magerl, Sie gehören zur vierten Generation. Welche neuen Impulse bringen Sie in die Marke ein und wie wollen Sie Mila d’Opiz in die Zukunft führen?

JENNIFER WIDMER: Ich bin nun seit knapp sieben Jahren dabei und habe noch erlebt, wie meine Grosseltern mitgearbeitet haben. In dieser Zeit haben wir den Übergang von einem eher konservativen zu einem modernen Ansatz vollzogen. Als ich anfing, gab es noch keinen InstagramAccount oder Onlineshop. Natürlich gibt es immer noch das traditionelle Denken, aber die Modernisierung ist notwendig.

KRIS MAGERL: Bei uns ist es tatsächlich eine Herausforderung, die digitale Transformation umzusetzen, da wir eine lange, reichhaltige Geschichte haben. Es ist nicht einfach, diese Tradition mit modernen Kommunikationsmitteln wie Social Media zu verbinden.

© FORWARD Elke Hegemann

CAROLINE STUDER: Für meine Mutter war es anfangs schwer, den Wandel zu akzeptieren. Sie hatte Bedenken, unsere Traditionen zu verändern. Wir haben lange Zeit auf Investitionen in neue Maschinen gesetzt und die Marke lief eigentlich gut, ohne viel Werbung zu machen. Aber als ich begann, uns stärker zu positionieren und Marketingstrategien umzusetzen, sahen wir, dass es notwendig war, die Marke weiterzuentwickeln. Wir haben uns nun auf die Fahne geschrieben, unsere Rezepturen regelmässig zu überprüfen, damit sie nie älter als fünf Jahre sind. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, der nie aufhören wird.

Wie definieren Sie langfristigen Unternehmenserfolg? Geht es eher um Wachstum, Innovation oder Markenstabilität?

JENNIFER WIDMER: Langjährige Partnerschaften und gut funktionierende Vertretungen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Erfolgs.

CAROLINE STUDER: Der Hauptfaktor, der uns langfristig erfolgreich macht, ist aber sicherlich die Qualität. Wir garantie-

«Es ist nicht einfach nur ein Job –man fühlt sich der Geschichte und den Vorfahren verpflichtet.»

ren, dass unsere Produkte nicht nur beim ersten Mal, sondern auch beim 100. Mal in höchster Qualität geliefert werden. Wir halten uns immer an die regulatorischen Vorgaben und stellen sicher, dass wir immer gesetzeskonform arbeiten, aber auch innovative Schritte gehen, um uns weiterzuentwickeln. Ich glaube, das ist der Hauptgrund, warum wir noch leben – wegen der Innovation, der Qualität und der Tradition. Dass wir diese drei Elemente miteinander vermischen und kontinuierlich weitertragen, macht uns einzigartig und sichert unseren langfristigen Erfolg.

www.miladopiz.com

VIER ERFOLGSGESCHICHTEN

AUS DEM SEF.GROWTH-PROGRAMM

Inspirierende Beispiele für nachhaltiges Wachstum und unternehmerischen Erfolg

Das SEF.Growth-Programm unterstützt Unternehmen dabei, Wachstumsbarrieren zu überwinden und ihr Potenzial voll auszuschöpfen. In diesem Artikel präsentieren wir vier Erfolgsgeschichten, die zeigen, wie innovative Start-ups in verschiedenen Branchen mit der richtigen Unterstützung beeindruckende Erfolge erzielt haben.

Autorin_Svenja Pfister

Die vier Unternehmen, die in diesem Artikel vorgestellt werden, haben auf unterschiedliche Weise innovative Lösungen entwickelt, um bestehende Herausforderungen in ihren jeweiligen Branchen zu meistern. Kyan Health revolutioniert die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz mit einer digitalen Plattform für präventive Programme. Gowago hat den Autokauf mit einer transparenten, digitalen Plattform vereinfacht, während Avea die Wissenschaft der Langlebigkeit für eine breite Zielgruppe zugänglich macht. RoomPriceGenie wiederum optimiert die Preisstrategien kleiner Hotels mit smarten, dynamischen Algorithmen. Alle vier Start-ups beweisen, wie gezielte Innovationen, gepaart mit einer klaren Vision und dem richtigen Timing, den Weg zu nachhaltigem Erfolg ebnen können.

KYAN HEALTH:

MENTALE GESUNDHEIT AM ARBEITSPLATZ NEU DEFINIERT

Ein Gründer, der aus eigener Erfahrung wusste, wie sehr psychische Probleme den Berufsalltag belasten können: Während seiner Zeit bei McKinsey erlebte Vlad Gheorghiu Panikattacken – und stellte fest, dass viele Kolleginnen und Kollegen ähnliche Herausforderungen hatten. Sein persönlicher Weg zur Besserung wurde zum Antrieb, um Lösungen zu entwickeln, die mehr als nur kurzfristige Hilfe bieten.

Eine Plattform, die präventiv wirkt

2019 gründete er mit zwei Co-Foundern Kyan. Das Ziel: Unternehmen dabei zu helfen, präventive, langfristige Mental-HealthProgramme zu implementieren, die auf die Bedürfnisse globaler Teams zugeschnitten sind. Denn klassische Ansätze wie Krisen-

hotlines greifen oft zu spät und ignorieren kulturelle Unterschiede. Kyan bietet Unternehmen eine digitale Plattform, die psychische Gesundheit ganzheitlich betrachtet. Mit präventiven Massnahmen, personalisierten Programmen und gezieltem Coaching hilft Kyan Mitarbeitenden, ihre Resilienz zu stärken, bevor sich Probleme manifestieren.

Von den ersten Kunden zur globalen Reichweite

Der Erfolg gibt dem Start-up recht. Zu den ersten Kunden zählte Hitachi Energy, heute unterstützt Kyan über 40’000 Mitarbeitende des Unternehmens weltweit. Auch die Schweizer Sportmarke On setzt auf Kyan – mit beeindruckenden Ergebnissen.

Eine klare Vision: Prävention statt Reaktion

Mit inzwischen über 150’000 unterstützten Mitarbeitenden in 54 Ländern verfolgt Kyan eine klare Vision: psychische Gesundheit im Arbeitsumfeld proaktiv und nachhaltig fördern. Oder wie Vlad es formuliert: «Resiliente Menschen schaffen resiliente Organisationen.»

GOWAGO:

DIE PLATTFORM, DIE DEN AUTOKAUF NEU DEFINIERT

Was wäre, wenn der Autokauf so einfach wie das Buchen eines Ferienhauses wäre? Diese Frage trieb Rutger Verhoef und Leo Chevailler zur Gründung von Gowago.ch an. Während seiner Zeit bei Nissan erkannte Rutger, wie umständlich Leasingprozesse für Kunden sind. Frustriert von den Grenzen im Konzern entschied er sich, das Problem selbst anzugehen. Gemeinsam mit Leo und später Iwan Gloor gründete er das Start-up. Ihr Ziel: eine einfache, transparente und digitale Customer Journey für Autokäufer – von der Suche bis zur Rückgabe.

Wachstum durch starke Partnerschaften und digitale Trends Frühzeitig sicherte sich Gowago strategische Partner wie die Migros Bank und Baloise, die massgeblich zum Erfolg beitrugen. Die Zusammenarbeit mit Baloise entstand 2019 im Rahmen eines Start-up-Wettbewerbs und entwickelte sich schnell zu einer langfristigen Kooperation. Auch die Partnerschaft mit der Migros Bank, die eine gemeinsame Vision teilt, stärkte Gowagos Position im Markt.

Der grosse Durchbruch kam während der Covid-19-Pandemie, als Autohändler plötzlich digitale Lösungen benötigten. Gowago war zur richtigen Zeit bereit und erweiterte sein Angebot von der Leadgenerierung hin zu einer kompletten digitalen Plattform, die alles abdeckt – von der Fahrzeugauswahl bis zur Rückgabe.

Meilensteine und Teamgeist als Erfolgsfaktor 2024 knackte Gowago die Marke von 10’000 Kunden – Monate früher als geplant. «Das war ein grosser Moment für uns», erinnert sich Rutger. Das gesamte Team feierte den Erfolg bei einem Offsite-Event. Doch was macht den langfristigen Erfolg aus? «Der

Schlüssel ist unser Teamgeist», sagt Rutger. Viele Mitarbeitende sind seit der Gründung dabei und tragen dazu bei, die Vision voranzutreiben. «Wir bauen etwas auf, das wirklich einen Unterschied macht – und wir sind noch lange nicht fertig.»

Mit dem SEF.Growth High Potential Label im Rücken und einer klaren Vision will Gowago beweisen, dass ein Schweizer Start-up den Automobilmarkt neu definieren kann: digital, kundenorientiert und zukunftsgerichtet.

AVEA: LÄNGER LEBEN, BESSER LEBEN

Wie schaffen es neue Marken, in gesättigten Märkten wie Nahrungsergänzungsmitteln Erfolg zu haben? Die Antwort: Sie lösen ein Problem, das die breite Masse bewegt. So wie Avea, ein Start-up, das die Wissenschaft der Langlebigkeit alltagstauglich macht. Mitgründer und COO Pascal Rode kam aus der Tech-Welt – kein typischer Weg in die Gesundheitsbranche. Doch als er begann, sich für Biohacking und die neuesten Erkenntnisse zur Altersforschung zu interessieren, fiel ihm auf: «Es gibt so viel bahnbrechende Forschung, aber sie ist kaum zugänglich.» Genau hier setzt Avea an: «Wir wollten eine Marke für alle schaffen – nicht nur für Biohacker.»

Erfolgsrezept: Lifestyle statt Nische Das Start-up entstand im Longevity-

Erfolg kam schnell: Binnen zwei Jahren erreichte das Unternehmen die Gewinnschwelle. Der Schlüssel? Lifestyle statt Nische. Avea zeigt, dass 80 Prozent der Langlebigkeit vom Lebensstil abhängen –also von Ernährung, Bewegung, Achtsamkeit, sozialen Kontakten und Schlaf. Die restlichen 20 Prozent können durch gezielte Supplements unterstützt werden – von Kollagen bis NMN.

Chancen erkennen und schnell handeln

Doch nicht nur Wissenschaft, sondern auch Timing spielte eine wichtige Rolle. Als die bekannte Moderatorin Nina Ruge, eine Fürsprecherin der Langlebigkeit, Avea zu einer TV-Show einlud, reagierte das Team flexibel und nutzte die Gelegenheit – mit Erfolg. Diese Agilität und der Fokus auf Konsumentenbedürfnisse haben Avea zu einer Marke gemacht, die auch ausserhalb der Biohacking-Community Aufmerksamkeit erregt.

Wachstum mit Weitblick

Heute arbeitet Avea mit Retreats und Kliniken zusammen, um die Produkte kontinuierlich weiterzuentwickeln. Gleichzeitig setzt das Unternehmen auf eine Omnichannel-Strategie, um über den Onlinehandel hinaus auch den stationären Markt zu erobern. Bis 2025 soll eine Series-A-Finanzierung abgeschlossen werden, um das Wachstum weiter zu beschleunigen. Für Pascal Rode ist die Mission klar: «Langlebigkeit ist kein Trend, sondern ein grundlegender Wandel im Umgang mit dem Altern. Wir sind stolz darauf, an vorderster Front dieser Bewegung

ROOMPRICEGENIE: SMARTE PREISSTRATEGIEN FÜR KLEINE HOTELS

Eine Idee kann überall entstehen – so auch bei RoomPriceGenie-Gründer Ari Andricopoulos. Beim Besuch im Bed & Breakfast seines Vaters in England erkannte er das Problem: Die Zimmerpreise waren entweder zu niedrig oder die Unterkunft war zu früh ausgebucht. Mit seiner Erfahrung im Finanzsektor entwickelte Ari einen Algorithmus, der kleinen Hotels hilft, ihre Preise dynamisch anzupassen und mehr Umsatz zu erzielen. Der Start verlief holprig, aber er wusste: «Wir bauen etwas, das funktioniert – es braucht nur Zeit.»

Durchhaltevermögen und Teamgeist als Schlüssel zum Erfolg

Die ersten zwei Jahre waren zäh. Kunden zeigten Interesse, aber zahlende Aufträge blieben aus. Doch Ari und sein Team liessen sich nicht entmutigen. Der Wendepunkt kam mit der CoronaPandemie: Obwohl die Hotelbranche stillstand, erkannte RoomPriceGenie die Chance, ihr Produkt zu verbessern. Als sich der Markt erholte, war das Unternehmen bereit. Heute gehört es zu den führenden Revenue-Management-Systemen für kleine Hotels weltweit.

Technologie als Rettungsanker für die Hotellerie

Die Pandemie zwang viele Hotels, ihre Preisstrategien zu überdenken und digitale Lösungen zu nutzen. RoomPriceGenie traf damit genau den Nerv der Zeit. Kunden loben die einfache Bedienung und den spürbaren Umsatzanstieg. Ein Hotelier

berichtet: «Wir haben dank RoomPriceGenie 26 Prozent mehr Umsatz im ersten Jahr erzielt.»

Von der Idee zum internationalen Erfolg Heute ist RoomPriceGenie eine der Topadressen im Bereich Revenue Management. Doch der Weg dahin war alles andere als einfach. Gründer Ari Andricopoulos sieht den Erfolg in einer klaren Vision, einem starken Team und der Bereitschaft, auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten.

ÜBER DAS SEF.GROWTH-PROGRAMM

Das SEF.Growth-Programm unterstützt Jungunternehmen und KMU dabei, Wachstumshürden zu überwinden. Seit 2012 hat es über 130 Start-ups mit dem SEF.Growth High Potential Label ausgezeichnet und ihnen geholfen, über 200 Millionen Franken Wachstumskapital zu sichern. Das Programm bietet eine breite Palette von Dienstleistungen an, die auf die Bedürfnisse von Start-ups zugeschnitten sind: von der Validierung über Strategiebeurteilungen bis zur Finanz- und Rechtsberatung durch erfahrene Experten. Nach einer erfolgreichen Evaluierung stärkt die Auszeichnung «SEF.Growth High Potential Label» die Marktposition.

www.sef-growth.ch

INNOVATION IM ZENTRUM DER

RNA-THERAPIEN

HAYA Therapeutics: Neue RNA-basierte Therapien für chronische Erkrankungen

Auf dem Weg zu einem entscheidenden Durchbruch bei der Behandlung von Krankheiten: HAYA Therapeutics hat sich zum Ziel gesetzt, die Behandlung von Patientinnen und Patienten zu revolutionieren. Dabei setzt das Unternehmen auf RNA, die aus dem sogenannten «Dark Genom» stammen und heute als RNA des regulatorischen Genoms gelten. Der innovative Ansatz des Start-ups erregte die Aufmerksamkeit des US-amerikanischen Pharmakonzerns Eli Lilly. Mit der Unterstützung von Innosuisse nutzt das Jungunternehmen diese Dynamik, um seine Technologie international bekannt zu machen, die Behandlung bestimmter Krankheiten zu modifizieren und gleichzeitig die Gesundheitsspanne zu verlängern.

Autorin_Johanne Stettler

Dank der Fortschritte in Medizin und Technologie leben wir heute deutlich länger. Die wichtigsten altersbedingten chronischen Krankheiten wie Herzinsuffizienz, bösartige solide Tumore und idiopathische Lungenfibrose stellen jedoch weiterhin Probleme dar, die Millionen von Patienten weltweit betreffen. HAYA Therapeutics entwickelt Therapien der nächsten Generation. «Die derzeit verfügbaren Therapien konzentrieren sich oft auf ein einziges Ziel oder ein einziges Symptom. Es gelingt nicht immer, die Ursachen der Krankheiten zu behandeln», so Samir Ounzain, CEO und Mitbegründer von HAYA Therapeutics.

Das 2019 gegründete Unternehmen aus Lausanne hat eine innovative Plattform entwickelt. Sie ist in der Lage, bisher unbekannte RNA, die an verschiedenen Krankheiten beteiligt sind, zu identifizieren und mit nukleinsäurebasierten Therapien zu behandeln. «Während sich die Pharmaindustrie geraume Zeit auf Proteine oder proteincodierende RNA konzentriert hat, entwickeln wir einen therapeutischen Ansatz, der auf lange, nichtcodierende RNA abzielt, das heisst RNA, die keine Proteine codieren», erklärt Daniel Blessing, CTO und Mitbegründer von HAYA Therapeutics. «Diese RNA spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung wesentlicher Zellprozesse. Sie können jedoch die Funktion und die Reaktion der Zellen auf Veränderungen beeinflussen. Unser einzigartiger Ansatz nutzt die hohe Gewebespezifität dieser RNA und ihre regulatorischen biologischen Funktionen, um kranke Zellen umzuprogrammieren und sie in einen gesunden Zustand zurückzuführen.»

Eine innovative Technologie, die es ermöglichen könnte, Menschen mit seltenen, häufigen oder chronischen Krankheiten zu behandeln, indem sie das Fortschreiten verlangsamt oder sogar stoppt und die Symptome lindert. «Unsere Aufgabe besteht darin, das gesunde Altern zu fördern und die Gesundheitsspanne zu verlängern», ergänzt Daniel Blessing.

EINE VIELVERSPRECHENDE TECHNOLOGIE

HAYA Therapeutics hat kürzlich mit dem US-amerikanischen Pharmakonzern Eli Lilly eine mehrjährige Vereinbarung über insgesamt eine Milliarde US-Dollar abgeschlossen, in deren Rahmen die Entwicklung von Adipositas-Medikamenten im präklinischen Stadium unterstützt werden soll. Eine echte Bestätigung für die Firma HAYA Therapeutics und ihre Forschung. «Diese Zusammenarbeit zählt zu den ersten grossen Partnerschaften im Bereich der nichtkodierenden RNA», betont Samir Ounzain. «Wir haben einen entscheidenden Meilenstein erreicht, der unsere Fortschritte in den letzten Jahren in diesem Bereich veranschaulicht.»

Diese Fortschritte und die Bestätigung der erzielten Ergebnisse wären ohne die Hilfe von Innosuisse nicht möglich gewesen. «Wir fanden die Unterstützung von Innosuisse überaus wertvoll», so Daniel Blessing. Seiner Ansicht nach war sie entscheidend dafür, dass die Technologie von HAYA Therapeutics auf internationaler Ebene gefördert werden konnte. Samir Ounzain schliesst sich dieser Aussage an: «Das Start-up-Coaching hat uns geholfen, von einem rein forschungsorientierten Ansatz loszukommen und unternehmerisch und kaufmännisch zu denken. Darüber hinaus erleichtern die Förderangebote von Innosuisse sowohl die Kontaktaufnahme mit potenziellen Investoren und Partnern als auch die Finanzierung innovativer Projekte, die wahrscheinlich als zu riskant oder zu teuer beurteilt worden wären.»

KLINISCHE STUDIEN IN SICHT

Diese vielversprechende Technologie soll in naher Zukunft mit klinischen Tests abgeschlossen werden. «Ziel ist es, unseren Hauptkandidaten, einen antifibrotischen Wirkstoff, so weiterzuentwickeln, dass er erstmals am Menschen eingesetzt werden kann», erklärt Daniel Blessing. Studien, die zu einer ersten Behandlung von Herzfibrose führen sollen. «Dieser Schritt sollte nicht nur das Potenzial unserer Plattform bestätigen, sondern HAYA Therapeutics auch in ein Unternehmen mit klinischen Studien verwandeln», fährt der CTO fort.

Gleichzeitig baut das Unternehmen sein Produktportfolio weiter aus und erkundet neue therapeutische Ziele, um noch mehr Krankheiten zu behandeln.

www.innosuisse.admin.ch/de/ innovation-im-zentrum-der-rna-therapien

WIE EIN SCHWEIZER UNTERNEHMEN

DIE KRISELNDE DEUTSCHE WIRTSCHAFT

EROBERN WILL

JK Development: Schweizer Unternehmen erobert den deutschen Markt

Das Schweizer Telemarketing-Unternehmen JK Development hat in der Münchner Parkstadt Schwabing, einem der wichtigsten Wirtschafts- und IT-Zentren Deutschlands, neue Büroräume bezogen. Gründer und CEO Marco Mannhart erklärt im Interview, warum gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist, in den deutschen Markt zu investieren und wie sein Unternehmen durch gezielte Investitionen in Fachkräfte langfristig wachsen will. Zudem verrät er, wo er seine Firma in fünf Jahren sieht. Autor_Hasan Dursun

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Warum wurde München als Standort für die Expansion in Deutschland gewählt?

MARCO MANNHART: München ist für uns bereits seit Jahren ein wichtiger Standort. Wir sind schon seit 2018 vor Ort präsent und haben aufgrund unseres Wachstums entsprechend investiert und sind nun in ein grösseres Büro gewechselt. München ist das Zentrum für Technologieunternehmen und innovative Industriebetriebe in Deutschland. Die Stadt bietet eine perfekte Infrastruktur und geniesst weltweit einen hervorragenden Ruf. München und Bayern sind zudem bekannte Marken, die für Vertrauen sorgen. Auch die Verkehrsanbindungen aus der Schweiz und Österreich sind optimal. So bleiben wir immer in Kundennähe.

Deutschland befindet sich in einer wirtschaftlichen und politischen Krise. Warum wählte JK Development gerade diesen Markt und wo sehen Sie die Chancen und Herausforderungen?

Wir bieten unseren Kunden Dienstleistungen in der Neukundengewinnung und der Kundenbetreuung an. Deshalb profitieren wir davon, wenn Branchen unter Druck stehen, da in solchen Zeiten die Nachfrage nach unserem Angebot steigt. Jede Krise ist für uns eine Chance. Allerdings ist der deutsche Arbeitsmarkt sehr schwierig. Wir haben hier einen überdurchschnittlich hohen Aufwand, um geeignete Fachkräfte zu rekrutieren. Dennoch ist es uns wichtig, auch in Deutschland unseren Kunden hochqualifiziertes Personal anzubieten. Aus Kostensicht ist die Expansion in Deutschland, insbesondere

in München, nicht sonderlich attraktiv. Die Gesamtkosten für die Mitarbeitenden sind dort vergleichbar mit denjenigen in der Schweiz. Unser Entscheid basiert deshalb nicht auf Kostenvorteilen, sondern auf strategischen Überlegungen.

Welche strategischen Ziele verfolgt JK Development mit der Expansion in München?

Nach sieben Jahren erfolgreicher Präsenz in München erwirtschaftet JK Development bereits etwa die Hälfte seines Umsatzes in Deutschland. Unser strategisches Ziel ist es, diesen Anteil sukzessive weiter auszubauen. München als wichtiger Digital Hub in Zentraleuropa bietet für uns enormes Potenzial, da hier viele beste -

hende Kunden aus der DACH-Region und den internationalen Märkten vertreten sind.

Welche Investitionen sind geplant, um die Präsenz in Deutschland weiter auszubauen?

Wir investieren stark in Fachkräfte. So planen wir ein kontinuierliches Personalwachstum von über 30 Prozent pro Jahr. Gleichzeitig erhöhen wir unsere Bekanntheit über verschiedene Kanäle wie digitale Touchpoints, Telemarketing, Events und Messen.

Hauptsitz von JK Development in Zug

Wie unterscheidet sich das Angebot von JK Development in Deutschland von den anderen DACH-Ländern?

Gar nicht! Wir bieten das gleiche Leistungsportfolio zu marktgerechten Preisen in der gesamten DACH-Region an, indem wir Funktionen und Fachbereiche über Ländergrenzen hinweg vernetzen, um so flexibel und effizient zu arbeiten.

Welche Vorteile bietet die neue Arbeitsumgebung an der Walter-GropiusStrasse 7?

Wir können einen Grossteil unserer Kunden bequem zu Fuss erreichen, was kurze Wege und direkten Kontakt ermöglicht. Persönliche Erreichbarkeit und Präsenz vor Ort sind uns in der PostCovid-Ära wichtig. Unser Spezialistenteam bringt zudem fundierte und lokale Marktkenntnisse mit. Die ideale Lage zwischen Flughafen und Stadtzentrum sorgt zudem für optimale Erreichbarkeit und Flexibilität für internationale Kunden.

Welche Bedeutung hat die Nähe zu anderen Technologie- und IT-Unternehmen in der Parkstadt Schwabing?

Wir arbeiten für einen grossen Teil der europäischen Tech-Industrie, und je näher wir an unseren Kunden sind, desto besser können wir gemeinsam wachsen. Gleichzeitig fördern wir durch diese Nähe nicht nur den internen Teamgeist, sondern auch die langfristige, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Kunden.

Wo steht JK Development im deutschen Markt in fünf Jahren?

Wir wollen nicht nur unsere Position als Marktführer im B2BTelemarketing in der Schweiz weiter festigen, sondern uns auch als eine der führenden Marken in der gesamten DACH-Region etablieren. So vereinen sich Schweizer Präzision, deutsche Direktheit und österreichische Kreativität an all unseren Standorten. In fünf Jahren sehe ich JK Development deshalb unter den Top Ten im B2B-Telemarketing in Deutschland.

ÜBER MARCO MANNHART

Nach einer Ausbildung in Banking und Finance an der Universität Zürich gründete Marco Mannhart die Firma JK Development in Zug. Seit 14 Jahren ist er CEO des Telemarketing-Unternehmens mit rund 270 Mitarbeitenden. JK Development bietet den Kunden in der DACH-Region das gesamte Spektrum der Neukundengewinnung und Kundenbetreuung im B2B-Bereich an.

www.jk-development.ch

Gründer und CEO Marco Mannhart

WIRTSCHAFT 2025 –DIE GROSSE UNGEWISSHEIT

COFACE

Im angelaufenen Jahr stehen Länder, Branchen und Unternehmen vor einer unsicheren Zukunft. Als eines der weltweit führenden Unternehmen im Kredit- und Risikomanagement bietet Coface sowohl eine Bewertung von Länderrisiken als auch ein Verständnis des Geschäftsumfelds dank über 70 Jahren Erfahrung im Zahlungsverkehr.

Autor_Coface Economic Research Team

Wie wird das Jahr 2025 aussehen? Diese schwierige Frage werden wir in unserem ersten «Country and Sector Risks Barometer» des Jahres zu beantworten versuchen. Obwohl sich die Wahlunsicherheiten des letzten Jahres (teilweise) aufgelöst haben, ist der Horizont noch nicht klar und die Risiken waren selten so gross. Da die Welt weiter zerfällt – sogar innerhalb von Länderblöcken, die einst eine Einheit bildeten –, gibt es in einem Jahr, das auch seinen gerechten Anteil an Überraschungen bieten sollte, keinen Mangel an (geo)ökonomischen und finanziellen Risiken. An erster Stelle stehen natürlich die nun untrennbar miteinander verknüpften Wirtschafts- und Aussenpolitiken der neuen US-Regierung. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels tappen wir noch im Dunkeln darüber, was in den USA tatsächlich beschlossen und umgesetzt wird, aber unsere Intuition sagt uns, dass die Auswirkungen der US-Politik auf die Weltwirtschaft – und darüber hinaus – im Wesentlichen schädlich sein werden. Erstens für China, dessen Notwendigkeit, sein Wachstumsmodell neu auszubalancieren, immer dringlicher wird, da die Absatzmöglichkeiten für einen mit anhaltenden grossen Überkapazitäten konfrontierten verarbeitenden Sektor schwinden. Zweitens für die Schwellenmärkte im Allgemeinen, insbesondere jene mit grossen Aussenhandelsungleichgewichten und/oder mit der höchsten Verschuldung, für die die Aufwertung des Dollars, die Kapitalabflüsse und die Intensivierung der chinesischen Konkurrenz ein potenziell explosiver Cocktail sind. Und schliesslich für Europa, wo die Eröffnung einer neuen Front mit seinem wichtigsten Verbündeten zu all den Herausforderungen – institutionellen, wirtschaftlichen, sozialen und so weiter – hinzukommt. Dabei ist der fiskalische Spielraum vieler seiner Mitglieder bereits erschöpft.

Wie wir sehen, hat das Jahr 2025 nicht gerade vielversprechend begonnen und kann in vielerlei Hinsicht mit einem neuen Sprung ins Ungewisse verglichen werden. Vor diesem Hintergrund und im Kontext unseres zentralen Szenarios, das eine Stabilisierung der globalen Aktivität vorerst vorsieht, haben wir sieben Länderbewertungen (vier Heraufstufungen und drei Herabstufungen) und 20 Sektorbewertungen (acht Heraufstufungen und zwölf Herabstufungen) revidiert.

TRANSATLANTISCHE DIVERGENZ

Das Jahr 2025 dürfte die Divergenz zwischen der US-Wirtschaft und der Eurozone bestätigen. Das US-Wachstum dürfte dank der Widerstandsfähigkeit der US-Haushaltsausgaben, die von einem robusten Arbeitsmarkt und den Vermögenseffekten steigender Immobilien- und Aktienpreise angetrieben werden, solide ausfallen. Die von Präsident Trump versprochenen Deregulierungen und Steuersenkungen dürften die Investitionen ankurbeln. Wir erwarten für 2025 eine leichte Abschwächung

der Aktivität, aber die Unsicherheit in Bezug auf unsere Prognose ist hauptsächlich nach oben gerichtet. Dasselbe gilt für die Preisentwicklung angesichts des inflationären Charakters der angekündigten wichtigsten Massnahmen – Unterstützung der Nachfrage durch Steuersenkungen, Einwanderungsbeschränkungen und sogar Abschiebungen von Migranten sowie Einfuhrzölle. Im Gegensatz dazu erwarten wir, dass das Wachstum in Europa durch Herausforderungen im verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe begrenzt und gebremst wird, für die die Frühindikatoren noch immer keine Erholung andeuten. Trotz der nachlassenden Inflation dürfte das mangelnde Vertrauen der Haushalte den Konsum belasten.

EUROPA: EIN UNEINHEITLICHES BILD

In Italien und vor allem in Deutschland wird mit einer Schwäche des Wirtschaftswachstums gerechnet. Nachdem sich die französische Wirtschaft 2024 besser als ihre Konkurrenten gehalten hat, insbesondere dank der öffentlichen Ausgaben und der Olympischen Spiele in Paris, dürfte sie 2025 ebenfalls nachlassen. Spanien, dessen Industrie widerstandsfähiger ist, wird dank des Tourismus,

europäischer Mittel und der Robustheit seiner Erwerbsbevölkerung aufgrund von Einwanderung die Ausnahme sein. Die Disinflation wird sich fortsetzen, sofern es nicht zu einem Anstieg der Energiepreise aufgrund von geopolitischen Risiken kommt. Im Gegensatz zu den USA sind die Risiken in Europa grösser einzuschätzen, insbesondere wenn sich die Arbeitsmärkte schnell verschlechtern und die Investitionen trotz sinkender Zinsen nicht anziehen. Dieses Risiko kann angesichts der anhaltenden sinkenden Unternehmensmargen und der Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen definitiv nicht ausgeschlossen werden. Der beispiellose Mangel an Finanzierungen in Deutschland, Frankreich und Spanien ist ebenfalls eine Quelle der Unsicherheit. Das andere Abwärtsrisiko für die europäische Aktivität ist die US-Handelspolitik, wobei das Ausmass zusätzlicher Zölle und der Zeitpunkt ihrer Einführung zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels höchst ungewiss sind.

DIVERGIERENDE GELDPOLITIK

Diese verschiedenen Entwicklungen dürften zu potenziell unterschiedlichen Geldpolitiken führen. Die EZB dürfte in diesem Jahr die Zinsen viermal um 25 Basispunkte senken, um ihren Einlagenzins auf zwei Prozent zu senken, die Fed dürfte jedoch eine abwartendere Haltung einnehmen und den Zielzinssatz für Federal Funds nur ein- oder zweimal senken. Angesichts der Stärke der US-Wirtschaft und des erheblichen Risikos eines Wiederanstiegs der Inflation ist letztere Massnahme keineswegs eine ausgemachte Sache. Unter den anderen Industrieländern wird die Bank von Japan ihre Geldpolitik weiter straffen und vor dem Hintergrund einer Erholung des Wachstums und vor

allem der Inflation sowie von ermutigenden Anzeichen einer Preis-Lohn-Schleife eine oder zwei weitere Zinserhöhungen – nach derjenigen vom 24. Januar – einführen.

Die wirtschaftliche Erholung in Grossbritannien dürfte 2025 einsetzen, vor allem aufgrund des privaten Konsums, da die Reallöhne weiter steigen. Das Wachstum dürfte auch durch die im Haushalt 2025 genehmigte Erhöhung der öffentlichen Ausgaben unterstützt werden. Angesichts der gestiegenen Kosten für den Schuldendienst in Grossbritannien und der Nervosität der Anleihenmarktteilnehmer könnte die Regierung jedoch irgendwann einige Sparmassnahmen ankündigen. Obwohl die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Grossbritannien, die früher als anderswo in Europa gestiegen waren (seit Ende 2021), immer noch höher ist als vor der Krise, scheint sie rückläufig zu sein. Wir haben daher die Risikobewertung des Landes von A4 auf A3 angehoben – ein Risikoniveau, das nun dem von Frankreich und Deutschland entspricht. Unserer Ansicht nach ist das grösste kurzfristige Risiko für Grossbritannien wie auch für Kontinentaleuropa weiterhin ein deutlicher Anstieg der Zinssätze, entweder im Zusammenhang mit der Lage der öffentlichen Finanzen oder mit einem Anstieg der US-Renditen, die weiterhin nahe einem 20-JahresHoch liegen.

STABILES, ABER IMMER NOCH BEGRENZTES

GLOBALES WACHSTUM

In diesem Umfeld vieler Unbekannter haben wir unsere globale Wachstumsprognose für 2025 leicht von 2.6 auf 2.7 Prozent angehoben, wie schon für 2024. Insgesamt wird unsere Abwärtskorrektur für den Euroraum, der keine Anzeichen einer kurzfristigen Erholung zeigt, durch lebhaftere Aktivitäten in den USA mehr als ausgeglichen. Diese Aussicht spiegelt sich in unseren Änderungen an der Gesamtbewertung dieses Quartals wider, mit vier Heraufstufungen (Guyana, Luxemburg, Oman und Grossbritannien) und drei Herabstufungen (Bangladesch, Botswana und die Malediven). Gleichzeitig haben wir zwölf Sektoren herabgestuft, von denen zwei Drittel zum europäischen Automobilsektor gehören, und acht heraufgestuft.

LICHTBLICK SCHWEIZ: TRÜBUNG IM AUSSENHANDEL

Anfang 2025 behält die Schweiz die beste Länderrisikobewertung, die Coface vergeben kann. Damit ist sie in einer kleinen Gruppe mit Norwegen, Dänemark und jüngst auch Luxemburg. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie relativ gedämpft ist, bleibt sie im Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn sehr robust. Nach einem Plus von 0.7 Prozent im Jahr 2023 dürfte die Wirtschaft im Vorjahresvergleich um weitere 1.4 Prozent gewachsen sein. Für das laufende Jahr 2025 erwartet Coface ein Wachstum von 1.7 Prozent. Zum Vergleich: Die Eurozone ist im gleichen Zeitraum nur um 0.8 Prozent (2024) beziehungsweise 1.1 Prozent (Prognose 2025) gewachsen beziehungsweise wird nur wachsen. Was die Schweiz besonders auszeichnet, ist ihre Stabilität. Sie hat eine relativ niedrige Inflationsrate – wahrscheinlich auch, weil das Preisniveau auch ohne Gaspreiserhöhungen relativ hoch ist. Im gesamten Jahr 2024 lag die Inflationsrate unter dem Zielwert der Schweizerischen Nationalbank SNB von zwei Prozent. Sie dürfte 2025 sogar auf 0.5 Prozent sinken.

Durch die geringen Preissteigerungen sind weniger Lohnanpassungen nötig, um die Kaufkraft zu erhalten. Dadurch herrscht deutlich weniger Unsicherheit bezüglich Konsum und Investitionen als in anderen europäischen Ländern, was einen robusten Konsum unterstützt. Auf der Investitionsseite bleibt das Bild allerdings uneinheitlich. Während sich die Bauinvestitionen erholt haben, gehen die Investitionen in Anlagevermögen zurück. Ein Problem bleiben die schwierigen Konjunkturaussichten für die wichtigsten Abnehmerländer, vor allem in Europa, aber auch in China. Die Geldpolitik der SNB dürfte die Investitionen stützen. Im vergangenen Jahr senkte die SNB die Zinsen bereits um 125 Basispunkte auf 0.5 Prozent. Dieses Jahr sind weitere Zinssenkungen auf mindestens null Prozent wahrscheinlich. Damit würde die Finanzierung grösserer Investitionen deutlich günstiger.

Der Aussenhandel bleibt das grosse Fragezeichen. Vor allem die Exporte entwickeln sich eher schleppend, obwohl die Hauptexportgüter – Pharmaprodukte, Rohstoffe und Luxusgüter wie Diamanten und Uhren – relativ konjunkturunabhängig sind. Mögliche Zölle aus den USA könnten die Aussenhandelsaktivität in ganz Europa noch einmal durcheinanderbringen. Richten sich die Zölle «nur» gegen die EU, könnte die Schweiz sogar davon profitieren. Auf Branchenebene zeigt sich die gute Position der Schweiz im Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn. Kein einziger Schweizer Sektor wird als «sehr risikoreich» eingestuft. Tatsächlich befindet sich fast die Hälfte aller Sektoren im grünen Bereich. Der Transportsektor wurde von hohem auf mittleres Risiko eingestuft. Er hat sich nach der länger anhaltenden Nachfrageschwäche infolge der Pandemie und dann der Energiepreiskrise in Europa langsam erholt. Vor allem die Nachfrage nach Flugreisen entwickelt sich in der Schweiz positiv, da die privaten Haushalte derzeit Ausgaben für Tourismus gegenüber Gütern priorisieren. Obwohl die Nachfrage nach Schienenverkehr etwas nachgelassen hat, bleibt sie auf einem hohen Niveau.

LÄNDERRISIKOBEWERTUNGEN

Die Schweiz kann nur begrenzt von den neuen Länderrisiken profitieren. Insgesamt wurden sieben Länderrisikobewertungen angepasst, mit vier Heraufstufungen und drei Herabstufungen. Zu den Heraufstufungen zählt das Vereinigte Königreich. Es wurde von A4 auf A3 hochgestuft und liegt damit auf einer Stufe mit Deutschland und Österreich. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern wirken sich höhere Löhne und langsam sinkende Zinsen in Grossbritannien positiv auf das Konsumund Investitionsverhalten britischer Verbraucher und Unternehmen aus. Auch die Zahl der monatlichen Firmeninsolvenzen sinkt langsam wieder. Eine weitere Heraufstufung betrifft Luxemburg. Dessen Wirtschaft basiert vor allem auf der Entwicklung seiner heimischen Banken; nach dem rasanten Zinsanstieg der Notenbanken und den daraus resultierenden Verwerfungen hat sich die Lage der Banken in Europa wieder normalisiert. Schliesslich wurden Oman und Guyana beide von C auf B hochgestuft.

HÖHERE RISIKEN BEI AUFSTREBENDEN MÄRKTEN

Die Wahl von Donald Trump verändert die Spielregeln für viele Schwellenmärkte. Die Aussicht auf eine deutlich gemässigtere Fed hat bereits zu einer starken Aufwertung des Dollars geführt, was zu Kapitalabflüssen und starken Abwertungen von Währungen wie des südafrikanischen Rand oder des brasilianischen Real führte. Wie immer werden Schwellenmärkte mit überwiegend in Dollar denominierten Schulden im Kontext von Kapitalabflüssen und eines stärkeren Dollars einer genaueren Prüfung unterzogen. Die am höchsten verschuldeten oder diejenigen mit grossen Aussenhandelsdefiziten sind die ersten, die betroffen sind und schwere Turbulenzen erleben könnten, falls sie dies nicht bereits getan haben. Die Liste der betroffenen Länder ist lang: Laos, die Mongolei, Ecuador, Bolivien, Ägypten, Tunesien und eine beträchtliche Anzahl afrikanischer Länder südlich der Sahara.

CHINA SCHALTET EINEN GANG RUNTER

In China, das laut den jüngsten offiziellen Zahlen im vergangenen Jahr sein Wachstumsziel von fünf Prozent erreicht hat, dürfte sich die Wirtschaft verlangsamen, sofern nicht ein umfassender Plan zur Stützung der Nachfrage umgesetzt wird. Konjunkturmassnahmen werden wahrscheinlich im März angekündigt, wenn der Haushalt für 2025 vorgestellt wird, und werden voraussichtlich hauptsächlich aus Verbrauchersubventionen und Infrastrukturinvestitionen bestehen. Obwohl diese Massnahmen, wie einige Leaks vermuten lassen, auf etwa einen Prozentpunkt des BIP beziffert wurden, werden sie nicht ausreichen, um den Trend umzukehren. Auch monetäre Unterstützung ist willkommen, aber ihre Wirksamkeit ist höchst ungewiss, da die Kreditvergabe im privaten Sektor schwach ist. Schliesslich haben die eingeführten Lockerungsmassnahmen – niedrigere Hypothekenzinsen, weniger strenge Anforderungen an die Anzahlung und so weiter – auf dem Immobilienmarkt sicherlich eine gewisse Wirkung gezeigt, da die Eigenheimverkäufe im Oktober / November wieder in den positiven Bereich zurückkehrten, aber der Trend scheint an Schwung zu verlieren. Während erhebliche fiskalische Anreize ein bullisches Risiko darstellen, ist das Hauptrisiko für die chinesische Wirtschaft im Jahr 2025 «bearish». Wie in Europa sind Zeitpunkt und Ausmass der US-Zölle ungewiss, aber ihre Auswirkungen werden für China und alle anderen Volkswirtschaften, die im Fadenkreuz stehen, mit Sicherheit (sehr) negativ sein.

UNSER LEITMOTIV: WE ACT FOR TRADE!

Als eines der weltweit führenden Unternehmen im Kredit- und Risikomanagement unterstützen wir das Wachstum von 100’000 Kunden in rund 200 Märkten. Unabhängig von Grösse, Standort oder Branche bieten wir Unternehmen umfassende Lösungen an: Warenkreditversicherung, Wirtschaftsauskünfte, Inkasso, Absicherung von Einzelrisiken, Bürgschaften, Factoring. Tag für Tag setzen wir unser einzigartiges Know-how und Spitzentechnologie ein, um den Handel zu unterstützen – sowohl im Inland als auch auf Exportmärkten.

In einer einzigartigen Methodik kommen die makroökonomische Expertise bei der Bewertung von Länderrisiken und mikroökonomische Daten aus über 70 Jahren Erfahrung im Zahlungsverkehr für das Verständnis des Geschäftsumfelds zum Tragen. Mit dem «COUNTRY AND SECTOR RISKS BAROMETER» bewerten Coface-Ökonomen jedes Quartal 13 Sektoren aus sechs geografischen Regionen auf der Grundlage unseres Fachwissens und der von über 6000 börsennotierten Unternehmen veröffentlichten Finanzdaten. Unser statistischer Kreditrisikoindikator fasst gleichzeitig die Entwicklung von fünf Finanzindikatoren zusammen (Änderungen bei Umsatz, Rentabilität, Nettoverschuldungsgrad, Cashflow und Forderungen), die von unserem Netzwerk beobachtet werden.

www.coface.ch

32 HEUTE SO WICHTIG WIE MORGEN

Die unabhängige Vermögensverwaltung

In der Finanzwelt sind Kundenbedürfnisse permanent im Wandel. Aber auch für zukünftige Anlegergenerationen werden bei der Wahl des Vermögensverwalters langjährige erprobte Investmentkompetenz und Unabhängigkeit wichtig bleiben. Werte, die das Fundament des Erfolgs von Crossinvest Zürich bilden.

Autor_Bernhard Bauhofer

Unabhängigkeit ist ein zentraler Wert in der Finanzdienstleistungsbranche und eine Voraussetzung für die Vermeidung von Interessenskonflikten. Dank dieses in seiner DNA verankerten Werts ist der schweizweit und international operierende Vermögensverwalter Crossinvest Zürich völlig frei bei der Wahl einzelner Produkte und kann so ausschliesslich im Sinne der für Kundinnen und Kunden jeweils besten Lösung handeln. Mit langjährigen Wurzeln im Tessin und eigenständigen Aktivitäten in Zürich seit 2021 setzt das private Unternehmen zudem auf Kontinuität, eine wertebasierte Unternehmenskultur sowie Langfristigkeit –in der Ausrichtung der operativen Tätigkeit wie auch in den Beziehungen zu Kunden, Mitarbeitern und anderen Anspruchsgruppen.

SPEZIALIST FÜR GENERATIONENNACHFOLGE

2024 wurden Schätzungen zufolge zwischen zwei und drei Billionen US-Dollar weltweit und in der Schweiz rund 18 Milliarden Franken Vermögenswerte, die bei Banken verwaltet werden, vererbt. Dies geht oft mit einer Stabsübergabe vom Patron zur Nachfolgegeneration einher. Um diesen Prozess erfolgreich zu gestalten, bedarf es eines Partners auf der Finanzseite, welcher unter Einbezug der Anliegen und Ziele aller Beteiligten beratend zur Seite steht. «Zu unseren Mandanten zählen erfolgreiche Persönlichkeiten, die ihr unternehmerisches Erbe wie auch ihr privates Vermögen in guten Händen wissen wollen. Als unabhängiger Finanzpartner begleiten wir den Prozess der Unternehmens- und Generationennachfolge mit unserer jahrzehntelangen

Erfahrung und umfassenden Expertise», sagt Crossinvest-ZürichCEO Filippo Pedotti. «Dabei sind wir immer bestrebt, den Finanzbedürfnissen sowohl der Gründer- als auch der Nachfolgegeneration gerecht zu werden.»

UMFASSENDES RISIKO-MANAGEMENT IN UNSICHEREN ZEITEN

Seit geraumer Zeit schon sind Investoren mit Verwerfungen und hoher Volatilität an den Kapitalmärkten konfrontiert, weshalb bei Investmententscheiden Chancen und Risiken immer sorgsam abgewogen werden müssen. Dabei stellt das Management sämtlicher Risiken – von Markt- über Kredit- bis hin zu Gegenparteiund Liquiditätsrisiken – für unabhängige Vermögensverwalter eine komplexe Herausforderung dar, zumal das Risiko-Management Hand in Hand mit dem Portfolio-Management zu erfolgen hat. Die Spezialisten bei Crossinvest Zürich widmen dieser Aufgabe höchste Beachtung und überprüfen in einem Kontrollprozess im Sinne der «Investment Compliance» auch die Investmenttätigkeit hinsichtlich vertraglicher Anforderungen und aktueller Vorschriften. In diesem dynamischen Prozess gilt es, die verschiedenen Risiken zu identifizieren, qualitativ und quantitativ zu bewerten, zu steuern und zu überwachen.

EINE ALTERNATIVE ZUR FINMA-REGULIERUNG FÜR VERMÖGENSVERWALTER

Langjährige Erfahrung, eine gute Reputation im Markt sowie finanzielle Solidität machen Crossinvest Zürich auch für unabhängige Vermögensverwalter, die einen starken Partner suchen, interessant. Angesicht einer fortschreitenden Konsolidierung in der Branche stehen mehr und mehr Anbieter vor einer unsicheren Zukunft. Die Erosion von Vermögenswerten aufgrund fallender Kurse an den Kapitalmärkten, verbunden mit einer hohen Volatilität und starken Verunsicherung bei den Investoren, sowie ein steigender Druck auf die Margen bereiten unabhängigen Vermögensverwaltern schon länger Kopfzerbrechen. Den Herausforderungen auf der Ertragsseite stehen zudem si-

gnifikante Aufwendungen in den Bereichen Compliance, Risiko-Management und Digitalisierung gegenüber. Mit den Nöten vertraut, bietet Crossinvest Zürich unabhängigen Vermögensverwaltern in der Schweiz eine Alternative zur FINMARegulierung. «Neben professioneller Investment-Expertise in allen wichtigen Anlageklassen und den erforderlichen Lizenzen sind unsere vollintegrierte Portfolio-Verwaltungslösung sowie dedizierte Teams für Compliance und RisikoManagement entscheidende Argumente», sagt Claudio Pedrett, Managing Partner und Mitglied der Geschäftsleitung bei Crossinvest Zürich. «Unsere Türen stehen offen für interessierte Vermögensverwalter und Portfolio-Manager, die mit uns gemeinsam die Zukunft gestalten wollen.»

www.crossinvestzh.ch

DAS PRIVATE EQUITY POWER COUPLE DER SCHWEIZ

Falco Global Partners

Herr Falco Beccalli, als President und CEO von GE International hatten Sie einen Topjob inne, von dem andere nur träumen können. Wie kam es, dass Sie als Unternehmer auf die Private-Equity-Seite wechselten?

NANI FALCO BECCALLI: Nach über vier Jahrzehnten bei General Electric, in denen ich die europäischen und internationalen Geschäfte leitete, verspürte ich den Wunsch, meine umfangreiche Erfahrung in einen unternehmerischen Kontext einzubringen. Die Gründung von Falco Global Partners ermöglichte es mir, nicht nur Kapital bereitzustellen, sondern auch aktiv an der operativen Verbesserung und digitalen Transformation von Unternehmen mitzuwirken. Mein Ziel war es, nachhaltigen Wert zu schaffen und meine strategischen und operativen Kenntnisse direkt in die Entwicklung vielversprechender Unternehmen einzubringen. Meine langjährige Erfahrung, Firmen operativ und «hands-on» zu führen, spielt eine fundamentale Rolle!

Als Gründerpaar bringen Nani und Patricia Falco Beccalli nicht nur eine geballte Kompetenz, sondern auch jahrzehntelange Topmanagement- und Investmenterfahrung mit. Als international bekannte Persönlichkeiten sind sie angetreten, die Private-Equity-Branche neu zu definieren. Ihr jüngstes Unterfangen: die Lancierung des weltweit investierenden «Falco Protection Fund».

Interviewpartner_Patricia Falco Beccalli und Nani Falco Beccalli

Autor_Bernhard Bauhofer

Frau Falco Beccalli, lange Jahre waren Sie als CNBC-Anchor am Puls der Wirtschaft und Finanzmärkte. Was macht die Beteiligung an nicht börsenkotierten Unternehmen gerade aktuell so interessant?

PATRICIA FALCO BECCALLI: Meine Zeit als Finanzjournalistin bei CNBC hat mir tiefe Einblicke in die Dynamik der globalen

Märkte und die Herausforderungen von Unternehmen gegeben. Die direkte Beteiligung an nicht börsenkotierten Unternehmen bietet die Möglichkeit, abseits der oft kurzsichtigen Quartalsziele der Börse langfristige Strategien zu verfolgen. Man kann eng mit den Unternehmen zusammenarbeiten, um operative Verbesserungen umzusetzen und nachhaltiges Wachstum zu fördern. Zudem ermöglicht es, in innovative Geschäftsmodelle und Technologien zu investieren, die noch nicht im Rampenlicht der öffentlichen Märkte stehen. Und zu guter Letzt ist noch hinzuzufügen, dass ein erfolgreicher Exit unserer Investments durchaus eine erfolgreiche Börsennotierung sein kann.

Wie ist es, mit dem Lebenspartner eine Firma zu gründen und zu leiten?

PATRICIA FALCO BECCALLI: Ein Unternehmen mit dem eigenen Lebenspartner zu gründen und zu führen, ist sowohl eine grosse Chance als auch eine Herausforderung. Einerseits bringt es viele Vorteile mit sich: Man kennt sich auf einer tiefen Ebene, vertraut einander und teilt oft eine gemeinsame Vision. Diese enge Verbindung kann die Entscheidungsfindung beschleunigen und eine aussergewöhnliche Vertrauensbasis schaffen –ein unschätzbarer Vorteil in der Geschäftswelt.

Gleichzeitig erfordert diese Konstellation klare Strukturen und eine bewusste Trennung von Berufs- und Privatleben. Es ist wichtig, klare Rollen und Verantwortlichkeiten festzulegen, um Konflikte zu minimieren. Ein transparenter Austausch, regelmässige strategische Diskussionen und das gegenseitige Respektieren unterschiedlicher Meinungen sind essenziell, um erfolgreich zusammenzuarbeiten. Im Private-Equity-Bereich, wo Entscheidungen oft grosse finanzielle Auswirkungen haben, kann eine solche Partnerschaft von gegenseitiger Ergänzung profitieren. Unterschiedliche Stärken und Perspektiven – ob strategisch, operativ oder kommunikativ –können das Unternehmen bereichern. So ist der Schlüssel zum Erfolg, sich als Team zu sehen, professionell zu handeln und gleichzeitig den privaten Raum zu wahren. Letztlich ist es wichtig, den Investoren auch zu zeigen, dass die Themen Gender Diversity im Topmanagement sowie Nachfolge schon ab der Unternehmensgründung Teil unserer Corporate Identity und unserer Werte sind.

Private-Equity-Investoren haftet der Ruf der «Heuschrecken» an. Geht es hier im Sinne von Rein-Raus-Investments nur um den schnellen Gewinn?

NANI FALCO BECCALLI: Dieser Ruf ist ein Missverständnis, das nicht auf alle Private-Equity-Firmen zutrifft. Bei Falco Global Partners verfolgen wir einen anderen Ansatz. Unser Fokus liegt auf langfristigen Investitionen, bei denen wir eng mit den Unternehmen zusammenarbeiten, um deren Wert nachhaltig zu steigern. Wir bringen nicht nur Kapital ein, sondern auch unsere operative Expertise, um gemeinsam mit dem Management Verbesserungen umzusetzen und Wachstumspotenziale zu realisieren. Das ist die

DNA unserer Firma: Wir fragen uns immer schon in der Phase des «Deal Sourcing», wie wir operative langfristige Werte für das Unternehmen und alle Stakeholder schaffen können. Natürlich spielen finanzielle Aspekte immer eine wichtige Rolle, aber die operative Beteiligung (nicht nur die finanzielle) schafft langfristig stabile Unternehmen und Wirtschaftszentren. Unser Ziel ist und bleibt es, stabile und erfolgreiche Unternehmen aufzubauen, die langfristig Bestand haben.

Die Vorbereitungen für die Lancierung des «Falco Falco Protection Fund» laufen auf Hochtouren. Welche Überlegungen liegen dem zugrunde?

NANI FALCO BECCALLI: Der «Falco Protection Fund» wurde ins Leben gerufen, um in mittelständische Unternehmen zu investieren, die in Bereichen tätig sind, die wir als essenziell für ein sicheres und nachhaltiges Leben betrachten. Dazu gehören unter anderem die physische und digitale Sicherheit, die Energiesicherheit sowie der Schutz von Lieferketten

in der Lebensmittelproduktion. Angesichts globaler makroökonomischer, geopolitischer und technologischer Trends sehen wir in diesen Sektoren erhebliche Wachstumschancen. Unser Ziel ist es, durch gezielte Investitionen in diesen Bereichen sowohl wirtschaftlichen Erfolg als auch gesellschaftlichen Nutzen zu erzielen. Digitale Innovationen spielen hier eine zentrale Rolle, auch in ganz klassischen infrastrukturbasierten Unternehmen.

Was macht diesen Fonds einzigartig und für welches Investorenprofil ist er besonders attraktiv?

PATRICIA FALCO BECCALLI: Der «Falco Protection Fund» zeichnet sich durch seinen thematischen Investitionsansatz aus, der auf essenzielle Schutzbedürfnisse unserer Gesellschaft fokussiert ist. Wir streben Mehrheitsbeteiligungen an und konzentrieren uns geografisch auf Europa und die USA mit Investitionsgrössen zwischen 50 und 300 Millionen US-Dollar. Der Fonds soll eine Grösse von circa 1.2 Milliarden Dollar mit sehr niedrigem Leverage haben. Unsere einzigartige Kombination aus finanzieller Stärke und tiefgehender operativer Expertise ermöglicht es uns, Unternehmen nicht nur finanziell zu unterstützen, sondern auch aktiv deren Wert zu steigern. Dieser Fonds ist besonders attraktiv für Investoren, die langfristig orientiert sind und Wert auf nachhaltige Wertschöpfung sowie gesellschaftlichen Impact legen.

Ihr Fonds ist in Singapur domiziliert. Welche Rolle nimmt der Standort Schweiz ein?

NANI FALCO BECCALLI: Obwohl der «Falco Protection Fund» in Singapur domiziliert ist, bleibt die Schweiz ein zentraler Standort für Falco Global Partners. Ein wichtiger Grund, den Fonds in Singapur zu domizilieren, ist, dass asiatische Investoren und diejenigen aus dem mittleren Osten wesentlich aufgeschlossener sind, in unseren «Falco Protection Fund» zu investieren. Für unsere europäischen LPs werden wir in Luxemburg domizilieren. Unser Hauptsitz befindet sich in Wollerau, und von hier aus steuern wir viele unserer operativen Aktivitäten. Die Schweiz bietet mit ihrer stabilen politischen und wirtschaftlichen Lage sowie ihrem hervorragenden Finanzplatz ideale Bedingungen für unsere Geschäftstätigkeiten. Zudem ermöglicht uns die internationale Ausrichtung der Schweiz den Zugang zu globalen Märkten und Investoren.

Falco Global Partners hebt die «Operational Excellence» hervor. Wie kommt diese im Zusammenhang mit dem Fonds zum Tragen?

NANI FALCO BECCALLI: Operational Excellence ist ein zentraler Bestandteil unserer Investmentstrategie, denn Private Equity bedeutet für uns mehr als nur Kapitalbereitstellung. Wir investieren gezielt in Unternehmen, bei denen durch strategische und operative Verbesserungen ein nachhaltiger Wertzuwachs erzielt werden kann. Beim Falco Protection Fund bedeutet dies, dass wir nicht nur Finanzmittel zur Verfügung stellen, sondern

auch aktiv an der Weiterentwicklung der Portfoliounternehmen mitwirken. Unser Team bringt tiefgehendes Know-how in den Bereichen Unternehmensstrategie, digitale Transformation, Effizienzsteigerung und Skalierung mit. Dadurch können wir Prozesse optimieren, operative Risiken minimieren und langfristige Wachstumspotenziale realisieren. Wir arbeiten eng mit dem Management der Unternehmen zusammen, um bewährte Verfahren aus verschiedenen Industrien zu implementieren. Der Fokus liegt auf nachhaltiger Wertsteigerung, nicht auf kurzfristigen Gewinnen. So stellen wir sicher, dass unsere Investments nicht nur finanziell erfolgreich sind, sondern auch widerstandsfähig gegenüber wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen bleiben.

Aktien und andere klassische Anlagen scheinen aktuell überhitzt zu sein. Wie profitiert Private Equity hier als alternative Anlageklasse?

PATRICIA FALCO BECCALLI: In Zeiten volatiler Aktienmärkte und hoher Bewertungen klassischer Anlageklassen wird Private Equity als alternative Investitionsform besonders attraktiv. Während öffentliche Märkte stark von kurzfristigen Schwankungen, geopolitischen Unsicherheiten und Zentralbankentscheidungen beeinflusst werden, bietet Private Equity eine langfristigere Perspektive. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass Private-Equity-

Investoren direkten Einfluss auf die Unternehmen nehmen können. Anstatt sich auf Marktbewegungen zu verlassen, haben wir die Möglichkeit, durch strategische Massnahmen und operative Verbesserungen Wert zu schaffen. Zudem sind PrivateEquity-Investments weniger von spekulativen Marktstimmungen abhängig und können von langfristigen wirtschaftlichen Trends profitieren.

Gerade in überhitzten Marktphasen bietet Private Equity einen Zugang zu attraktiven Unternehmen mit stabilem Wachstumspotenzial, die nicht börsenkotiert sind. Dies ermöglicht Investoren, breit diversifiziert zu bleiben und von der langfristigen Wertsteigerung zu profitieren, ohne sich den täglichen Schwankungen der Aktienmärkte auszusetzen.

Protection, also Schutz, ist das übergreifende Thema des Fonds. Welche konkreten Bereiche deckt der Fonds ab und wie wird der Anlegerschutz gewährleistet?

NANI FALCO BECCALLI: Der Falco Protection Fund fokussiert sich auf Investitionen in Unternehmen, die essenzielle Schutzbedürfnisse der modernen Gesellschaft adressieren. Dabei stehen vier Kernbereiche im Mittelpunkt:

1. Physische Sicherheit des Menschen –Investitionen in Unternehmen, die innovative Lösungen für den Schutz von Infrastruktur, kritischen Versorgungseinrichtungen und Menschen entwickeln,

2. Digitale Sicherheit & Datenschutz –Förderung von Cybersecurity-Technologien und Lösungen zur Absicherung von Daten und Netzwerken,

3. Energiesicherheit – Beteiligungen an Unternehmen, die nachhaltige Energielösungen bieten und zur Stabilität von Energieversorgungsketten beitragen,

4. Schutz der Lebensmittelversorgung –Unterstützung von Unternehmen, die sich auf nachhaltige Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und Lieferkettenmanagement konzentrieren.

Hinsichtlich des Anlegerschutzes setzen wir auf höchste Transparenz, klare Governance-Strukturen

und ein aktives Risikomanagement. Unser Investmentansatz kombiniert konservative Due-Diligence-Prozesse mit langfristigen Strategien, um Risiken zu minimieren. Zudem sorgt die Strukturierung des Fonds in Singapur für eine stabile regulatorische Umgebung, die internationalen Standards entspricht.

Private Equity war lange Zeit eine männerdominierte Branche. Mittlerweile zählen immer mehr Frauen zu den Leistungsträgern. Was führte zu dieser Entwicklung?

PATRICIA FALCO BECCALLI: Die zunehmende Präsenz von Frauen in Private Equity ist das Ergebnis mehrerer paralleler Entwicklungen. Erstens wächst das Bewusstsein in der Finanzbranche für die Vorteile diverser Teams. Studien zeigen, dass heterogene Teams bessere Investmententscheidungen treffen und langfristig erfolgreicher sind. Zweitens setzen immer mehr Unternehmen gezielt auf Förderprogramme und Mentoring, um weibliche Talente in Führungspositionen zu bringen. Viele Private-Equity-Firmen haben Diversity-Initiativen gestartet, die darauf abzielen, Frauen aktiv zu rekrutieren, zu fördern und in entscheidenden Rollen zu halten. Drittens hat sich das traditionelle Bild der Finanzbranche gewandelt. Netzwerke wie «Level 20» oder «Women in Private Equity» haben die Sichtbarkeit von Frauen in der Branche erhöht und neue Vorbilder geschaffen. Auch institutionelle Investoren achten verstärkt darauf, mit Fondsmanagern zusammenzuarbeiten, die Diversität ernst nehmen.

Obwohl es noch viel Potenzial für weitere Fortschritte gibt, zeigt sich ein klarer Trend: Frauen übernehmen zunehmend Führungspositionen im Private-Equity-Bereich und prägen die Branche nachhaltig mit.

www.falcoglobalpartners.com

MODERNISIERUNG DER IT-INFRASTRUKTUR MIT OPEN SOURCE

Reist Telecom und Red Hat

Minimierung des betrieblichen Aufwands gepaart mit erhöhter Flexibilität – davon profitiert die Reist Telecom AG, seit sie Open-Source-Technologien zur Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur einsetzt. Reist verlässt sich dabei den bekannten Anbieter von Open-Source-Lösungen Red Hat. Weitere Pluspunkte der Zusammenarbeit sind die Halbierung der Lizenzkosten sowie transparentere und konsistentere IT-Sicherheitsrichtlinien.

Autor_Urs Jenni

Die Reist Telecom AG wurde 2001 von Urs und Heidi Reist gegründet und ist ein privates Schweizer Unternehmen, das IT- und Telekommunikationslösungen anbietet, die auf Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind, mit dem Fokus auf flexible Lösungen. Die Lösungen umfassen private, öffentliche und hybride Cloudservices, Identitäts- und Zugriffsmanagement sowie Netzwerk-, Telekommunikations- und CybersecurityDienste. Das Unternehmen wollte Microservices und Container einführen, um seine Kunden bei ihren eigenen Modernisierungsvorhaben besser unterstützen zu können.

HYBRIDE CLOUDPLATTFORM

Darum plante Reist eine Erweiterung seiner Angebote über die Virtualisierung hinaus hin zu einer cloudnativen Plattform, einschliesslich der eigenen Produktsuite MAYI ID für Identitäts- und Zugriffsmanagement, die sowohl als Managed Service als auch als Stand-alone-Software-as-a-ServiceLösung verfügbar ist. Das Unternehmen entschied sich für die Lösung Red Hat OpenShift als hybride Cloudplattform, die sowohl On-Premises als auch am Edge betrieben werden kann, da eine grössere Flexibilität und Kohärenz der zugrundeliegenden Plattform erforderlich waren. Um schnell starten zu können, beauftragte Reist den Red-Hat-Partner Puzzle ITC, mit seinen Teams für Netzwerk, Linux, Storage und Engineering zusammenzuarbeiten, um OpenShift zunächst auf Bare Metal in seinen Rechenzentren zu implementieren und mit kritischen Infrastrukturdiensten zu integrieren.

Nach dem Betrieb von OpenShift auf Bare Metal konnte Reist problemlos Red Hat OpenShift Virtualization, eine in der Lösung enthaltene Funktion, nutzen. Reist verwendete das Red Hat Migration Toolkit für Virtualisierung, um VMs zu OpenShift Virtualization zu migrieren. Reist hat zudem Red Hat OpenShift Platform Plus eingeführt, um Red Hat Advanced Cluster Security for Kubernetes für seine Schwachstellen-Scanning-Funktionen und Red Hat Quay als skalierbare zentrale ContainerRegistry zu nutzen.

Patric Siegrist, Chief Architect der Reist Telecom AG, erläutert: «Zu den Unternehmenswerten von Reist gehören Innovation, Transparenz und Qualität, die mit der communitygetriebenen Kultur und der

«Die Migration auf Red Hat OpenShift minimiert unseren betrieblichen Aufwand und erhöht die Flexibilität sowie die Ausfallsicherheit mit einer einheitlichen Plattform.»

Open-Source-Technologie von Red Hat übereinstimmen, was zu einer starken strategischen Zusammenarbeit bei der Unterstützung unserer Modernisierung führt.»

NUR EIN MANAGEMENT-INTERFACE

OpenShift ermöglicht es Reist, den betrieblichen Aufwand zu minimieren, indem es ein einziges ManagementInterface und grössere Kohärenz der bereitgestellten Entwicklungs- und Betriebstools bietet. Die einheitliche Plattform und der DevOps-Ansatz haben die Entwicklerund Betriebsteams von Reist näher zusammengebracht, die Zusammenarbeit verbessert und Silos abgebaut. Ein Beispiel dafür sind die Entwickler der MAYI IDLösung, die nun enger mit den Betriebsteams zusammenarbeiten können.

OpenShift ermöglicht die Nutzung von CI/CD-gesteuerten GitOps-Workflows. Reist kann diese nutzen, um wiederholbare Prozesse zu erstellen und eine Versionskontrolle sowie Single Source of Truth bereitzustellen. Dadurch werden Standardisierung, Rückverfolgbarkeit und Transparenz erhöht. Dies kommt der Produktivität und dem Sicherheitsmanagement zugute und ermöglicht es Reist, Updates mit minimaler Serviceunterbrechung für seine Kunden durchzuführen. Zuvor war die Freigabe von Code für einen Kunden oder die gemeinsame Plattform ein manueller Prozess. Um Komponenten zu ersetzen oder Tests durchzuführen, mussten die Dienste angehalten werden. Dies führte häufig zu Ausfallzeiten bei Kunden.

Patric Siegrist ist von der neuen Lösung überzeugt: «Die Einführung von Red Hat OpenShift Virtualization auf OpenShift war einfach und kosteneffizient und ermöglicht es uns, die VM- und Container-Welt zu verbinden und in unserem schnelllebigen Markt anpassungsfähig zu bleiben. Unsere Zusammenarbeit mit Red Hat hat uns geholfen, als Best-Practice-Beispiel für die Cloud-Migration voranzugehen, was uns wiederum in die Lage versetzt, unsere Kunden bei der Transformation ihrer eigenen Organisationen zu unterstützen.»

REIST

UND SEINE KUNDEN PROFITIEREN VON DEN FOLGENDEN VORTEILEN

VEREINFACHTER MIGRATIONSPROZESS

Zudem ist Reist nun in der Lage, seinen Kunden neue Services anzubieten, wie etwa Namespaces-as-a-Service, das ihnen eine selbstverwaltete OpenShift-Umgebung bereitstellt, sowie Beratungsdienste für den Fall, dass sie Hilfe brauchen.

Reist setzt den Weg fort, alle seine VMs auf OpenShift zu migrieren und weitere Anwendungen zu containerisieren, um seine internen und externen Kunden bei der Modernisierung zu unterstützen, damit sie sich besser auf Innovationen im Kerngeschäft konzentrieren können.

Richard Zobrist, Country Manager Schweiz bei Red Hat, kommentiert die Zusammenarbeit: «Mit den wachsenden Möglichkeiten der generativen KI und der Disruption des traditionellen Virtualisierungsmarkts wollen viele Unternehmen ihre IT-Infrastruktur neu gestalten. Red Hat unterstützt Reist Telecom dabei, seine bestehenden Virtualisierungsinvestitionen beizubehalten und gleichzeitig die Vorteile der cloudnativen Anwendungsentwicklung und -bereitstellung in seinem eigenen Tempo zu nutzen. Red Hat OpenShift bietet Reist Telecom einen vereinfachten Migrationsprozess und ein konsistenteres Management sowohl von virtualisierten als auch von containerisierten Workloads auf einer einzigen skalierbaren Anwendungsplattform.»

w 50 Prozent weniger Lizenzkosten für virtuelle Maschinen und deutlich geringere Infrastrukturkosten, w engere Integration zwischen VM- und Container-Umgebungen, die einen effizienteren und strafferen Betrieb ermöglicht, w bessere Zusammenarbeit, Produktivität und Konsistenz des Sicherheitsmanagements, w zuverlässigere Benutzererfahrung und geringere Ausfallzeiten für Endkunden durch automatisierte Code-Releases, w die Fähigkeit, Endkunden neue cloudnative Dienste anzubieten.

www.reist.swiss www.redhat.com

Toptrends im Schweizer Rechtswesen

Der Schweizer Rechtsmarkt steht an einem Wendepunkt: Innovative, KI-basierte

Tools transformieren die Branche und eröffnen neue Möglichkeiten für Kanzleien, Unternehmen und Juristen.

Autor_Oliver Bendig

44 VON SELF-SERVICES ÜBER KI BIS ZUM «DEPARTMENT OF KNOW»

Laut aktuellem Legal-Tech-Report von stp.one liegen die Schweizer Kanzleien bei der Automatisierung ihrer Prozesse in der DACH-Region sogar auf Platz eins und 20 Prozent von ihnen planen, in ihr Dokumentenmanagement zu investieren. Darüber hinaus lassen sich sechs Trends identifizieren, welche die Rechtsbranche 2025 prägen werden.

1. KI-Assistent für Legal Workflows

Künstliche Intelligenz ist das Herzstück der Legal-Tech-Revolution. Eine Anwendung wie der Legal Twin von stp.one, eine auf generativer KI basierende Plattform, unterstützt Kanzleien und Unternehmensjuristen dabei, Dokumente zu analysieren, Verträge zu entwerfen und komplexe Fragestellungen mit automatischer Prüfung von Gerichtsurteilen zu bearbeiten. Das Besondere: Die KI ist kein Produkt im eigentlichen Sinne, sondern das innovative Feature einer ganzheitlichen WorkflowPlattform, die hilft, zeitintensive Aufgaben zu automatisieren, damit mehr Raum für strategische Tätigkeiten übrigbleibt.

2. Rechtsabteilungen werden zum Business-Booster

Die Rechtsabteilungen der Unternehmen werden zukünftig verstärkt moderne, cloudbasierte Contract- und Matter-Management-Tools einsetzen. Damit wird sich die Rechtsabteilung vom «Department of No» zum «Department of Know» entwickeln –vom Bremsklotz zum Booster. Diese neue Rolle der Inhouse-Juristen erfordert nicht nur technologische Kompetenz, sondern auch Verständnis für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und die Fähigkeit, mit verschiedenen Unternehmensbereichen zusammenzuarbeiten.

3. Self-Service-Tools werden zur Selbstverständlichkeit

Das aus der IT stammende Shift-to-leftPrinzip, das darauf abzielt, die Effizienz über Self-Services zu steigern, wird sich auch im Rechtsmarkt sukzessive durchsetzen. Der Grund: Mit diesem Prinzip lassen sich Reaktionszeiten verkürzen, Kosten senken und Prozesse komprimieren. Es funk-

tioniert mittels zentraler Self-Service-Plattformen, die es den Mitarbeitern einer Kanzlei ermöglichen, auf standardisierte Rechtsdienstleistungen zuzugreifen. Das dürfte vor allem die Kanzleien (26 Prozent/Legal-Tech-Report) beruhigen, die mit akutem Personalmangel zu kämpfen haben oder noch mit ihren manuellen Prozessen hadern (28 Prozent).

4. Compliance Analytics: Risiken in Dokumenten erkennen und beheben

Die Analyse von Verträgen und Schriftgut ist zentraler Bestandteil der modernen Rechtspraxis.

Compliance Analytics ermöglicht es Juristen, über KI, Risiken in Verträgen und Dokumenten zu analysieren, Vorhersagen zu treffen und Verstösse proaktiv zu korrigieren. Durch datenbasierte Analysen können potenzielle Verstösse gegen Unternehmens-Policies wie etwa Haftungsgrenzen identifiziert und über automatisierbare Workflows angepasst beziehungsweise automatisiert behoben werden. Diese präventive Herangehensweise minimiert nicht nur die Kosten, sondern auch die Risiken und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit.

5. Juristen werden zu Legal-Tech-Experten

Die Automatisierung repetitiver Aufgaben wie die Überprüfung von Dokumenten oder das Durchführen von Recherchen verändert die Arbeit im Rechtswesen. Waren diese Aufgaben früher

bei jungen Anwälten an der Tagesordnung, haben sie inzwischen stark abgenommen. Das beschleunigt zwar traditionelle Karrieremodelle, bringt es aber mit sich, dass Kanzleien auf andere Art und Weise sicherstellen müssen, dass junge Juristen praktische Erfahrungen sammeln, denn juristisches Wissen wird auch in Zukunft wichtig bleiben.

Allerdings wird die Fähigkeit, die richtigen juristischen Fragen zu stellen, in Zukunft noch wichtiger werden. Denn in der juristischen Ausbildung wird schon bald die Nutzung moderner, KI-basierter Legal-Tech-Tools zur Recherche, Analyse und Erstellung von Dokumenten eine Selbstverständlichkeit sein. Das gilt sowohl für die Universitäten als auch für Kanzleien, die die nächste Generation von Juristen auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters vorbereiten.

6. Investitionen sind Voraussetzung für Innnovationen Laut einer aktuellen Umfrage von JP Morgan unter Unternehmensjuristen hat bei 71 Prozent der Rechtsabteilungen die Investition in Legal-Tech-Tools 2025 eine hohe bis sehr hohe Bedeutung. Jedoch haben nur 32 Prozent der Rechtsabteilungen Legal-Tech-Tools in ihrer Budgetplanung berücksichtigt. Das zeigt die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Da die Legal-Innovationsfähigkeit aber unmittelbar mit der Legal-Investitionsfähigkeit zusammenhängt, werden zukünftig vor allem diejenigen die Nase vorn haben, die bereit sind, schon heute in moderne Legal-Tech-Tools und KI zu investieren.

FAZIT

Im Jahr 2025 wird sich das juristische Arbeiten in der Schweiz weiter transformieren. Moderne Technologien und KI werden Prozesse, Dynamiken und die Zusammenarbeit massiv verändern. Im Legal-Tech-Report prognostizieren Schweizer Kanzleien sogar, bis 2028 ihre Kernprozesse vollständig automatisiert zu haben. Die Herausforderungen bleiben dennoch vielfältig. Aber eines steht fest: Die Zukunft des Rechtsmarkts gehört denen, die die technologischen Innovationen aktiv mitgestalten.

ÜBER DEN AUTOR

Oliver Bendig ist CEO von stp.one.

www.www.stp.one/de

Wir setzen ihr Unternehmen oder ihr Produkt ins beste Licht. Ob Image-, Marketing- oder Produkt-Film – wir entwickeln und realisieren die passende Bildwelt.

CHINAS KI-DURCHBRUCH

Ein «Sputnik-Moment» verändert die Marktstimmung

Es war ein technologischer Wendepunkt – am 20. Januar 2025 erlebte China einen «Sputnik-Moment»: Das chinesische Technologie-Start-up DeepSeek veröffentlichte zwei Large Language Models (LLMs) – KI-Modelle, die natürliche Sprache verarbeiten können.

Autor_James Cook

Besonders bemerkenswert: Das teilweise quelloffene DeepSeek-R1 erreicht eine Leistungsfähigkeit, die mit den dominierenden Systemen US-amerikanischer Technologiegiganten konkurriert –und das bei einem Bruchteil der Kosten und Rechenleistung. Diese Entwicklung erinnert an den 4. Oktober 1957, als die Sowjetunion mit Sputnik 1 den ersten künstlichen Satelliten in die Erdumlauf bahn brachte und damit das Wettrüsten im All einläutete.

TECHNOLOGIE-RALLY TREIBT CHINESISCHE MÄRKTE AN

Der KI-Durchbruch löste eine beeindruckende Rally an den chinesischen Aktienmärkten aus. Der Hang Seng China Enterprise Index (HSCEI), der technologielastige Leitindex Hongkongs, stieg seit Jahresbeginn um 17.4 Prozent (Stand: 17. Februar 2025). Der MSCI China Index legte im gleichen Zeitraum 13.5 Prozent zu und übertraf damit deutlich den S&P 500 (plus 4.2 Prozent). Damit entwickelte sich kein Markt in Asien besser als der chinesische. Der MSCI India Index hingegen büsste im gleichen Zeitraum 6.3 Prozent ein.

Der technologische Fortschritt von DeepSeek wirkt wie ein Katalysator für eine Neubewertung des zuvor stark abgestraften Technologiesektors. Zwar dürfte die Anwendung von DeepSeek nicht

unmittelbar zu Umsatz- oder Gewinnsteigerungen führen, trotzdem überdenken Investoren ihre bisherige Einschätzung des chinesischen Markts.

BEMERKENSWERTE WENDUNG VON INDIEN HIN ZU CHINA

Hedgefonds haben zum Beispiel ihre Positionen in chinesischen Aktien schnell erhöht. Die Käufe konzentrierten sich fast ausschliesslich auf Long-Positionen, getrieben von der Zuversicht in die Technologie-Rally und der Hoffnung auf weitere staatliche Stimuli.

Derweil zeichnet sich auch eine bemerkenswerte Wendung von indischen zu chinesischen Aktien ab. Technologieunternehmen wie Tencent, Alibaba und Baidu holen im globalen KI-Wettlauf auf, nachdem sie in den vergangenen Jahren zurückgefallen waren. Die chinesischen On- und Offshore-Aktienmärkte gewannen innerhalb eines Monats mehr als 1.3 Billionen US-Dollar an Marktkapitalisierung, während der indische Markt über 720 Milliarden US-Dollar verlor. Der MSCI China wird wohl den dritten Monat in Folge den MSCI India übertreffen.

Die chinesische Regierung signalisiert verstärkte Unterstützung für den Privatsektor. Das Treffen von Präsident Xi mit Technologie-Unternehmern, darunter Alibaba-Gründer Jack Ma, deutet auf eine Abkehr von der restriktiven Regulierungspolitik der Covid-Jahre hin. Obwohl die Erwartungen an neue Konjunkturpakete im März gedämpft sind, könnte der Fokus auf Konsumförderung und die Aktivierung der hohen privaten Ersparnisse die Technologie-Rally weiter stützen.

Auch die Handelsperspektiven hellen sich auf: Die von Donald Trump angekündigten Zölle auf chinesische Produkte – zunächst zehn Prozent – könnten weniger drastisch ausfallen als befürchtet.

Auch das Verhältnis zwischen Chance und Risiko spricht aktuell für China gegenüber Indien. Die Bewertungsunterschiede unterstreichen die Attraktivität: Der MSCI China Index wird nur mit dem Elffachen der erwarteten Gewinne gehandelt, verglichen mit dem 21-Fachen beim MSCI India Index. Die Marktpositionierung ist günstig, da Asien- und Schwellenländer-Investoren in chinesischen Aktien noch untergewichtet sind. Kapitalzuflüsse aus dem chinesischen Festland haben sich im Vergleich zu 2024 verdoppelt, wobei sich das Anlageuniversum von renditeorientierten Titeln auf Technologie- und KI-bezogene Chancen ausweitet.

Die niedrigeren Kosten von DeepSeek im Vergleich zu den Mitbewerbern erhöhen das Potenzial für eine breite KI-Adoption. Das könnte die Aktiengewinne von chinesischen Unternehmen steigern, denn die neue Technologie senkt Kosten, erhöht die Produktivität und erschliesst neue Umsatzquellen. Mit verstärkter staatlicher Unterstützung für den Privatsektor könnten Unter-

nehmer wieder mehr investieren – und China könnte dank des technologischen Wendepunkts einen Weg aus der wirtschaftlichen Schwächephase finden.

ÜBER DEN AUTOR

James Cook ist Investment Director Emerging Markets bei Federated Hermes Limited.

www.hermes-investment.com

50 KI-AGENTEN ALS ERFOLGSFAKTOR

Mehr Effizienz, bessere Kundenbindung

KI-Agenten steigern Effizienz und verbessern das Kundenerlebnis, wie bei OpenTable und Secret Escapes.

Autor_Gregory Leproux

In einer Geschäftswelt, in der Effizienz und Kundenzufriedenheit über den Erfolg entscheiden, sind Unternehmen zunehmend gefordert, innovative Technologien zu nutzen. KI-Agenten übernehmen dabei eine zentrale Rolle. Sie sind längst mehr als unterstützende Tools, denn sie verändern, wie Unternehmen arbeiten und ihre Kunden bedienen.

BEST PRACTICES AUS DER PRAXIS: OPENTABLE UND SECRET ESCAPES

OpenTable, die weltweit führende Plattform für Restaurantreservierungen, bringt jährlich 1.7 Milliarden Gäste mit Restaurants zusammen. Hier haben KI-Agenten bereits heute operative Aufgaben übernommen: Sie ändern Reservierungen und verwalten Treuepunkte – rund um die Uhr und ohne Verzögerung. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern entlastet Mitarbeitende, die sich stattdessen auf die persönliche Kundenbeziehung konzentrieren können. Pro Gespräch spart OpenTable durch Automatisierung im Schnitt zwei Minuten ein –hochgerechnet ein enormer Effizienzgewinn.

Secret Escapes, ein führender Anbieter von Premiumreisen, hat ähnliche Erfolge erzielt. Die Anforderungen seiner Kunden sind oft individuell und betreffen zahlreiche Fragen vor, während und nach einer Reise. KI-Agenten übernehmen hier die Übermittlung von Flugdaten, die Organisation von Umbuchungen und Stornierungen bis hin zur Erfüllung von Sonderwünschen. Die Bearbeitungszeit konnte dadurch fast halbiert werden.

TRANSFORMATION DURCH

INTELLIGENTE AUTOMATISIERUNG

Beide Unternehmen haben erkannt, dass ihre Mitarbeitenden einen Grossteil ihrer Zeit mit wiederkehrenden Routineaufgaben verbringen. KI-Agenten übernehmen diese Aufgaben weitgehend selbstständig und ermöglichen den Teams, sich auf strategische, wertschöpfende Tätigkeiten zu konzentrieren.

Professionelle KI-Implementierungen schaffen dabei ungeahnte Chancen. Eine Studie von IDC schätzt den weltweiten Beitrag dieser Technologie bis 2030 auf fast 20 Billionen US-Dollar. Produktivitätsgewinne und neue Innovationsmöglichkeiten zählen zu den zentralen Treibern dieses Wachstums.

WIE UNTERNEHMEN KI ERFOLGREICH EINSETZEN

Die erfolgreiche Einführung von KI-Agenten hängt jedoch von der richtigen Strategie ab. Ein häufiger Fehler: Unternehmen investieren Millionensummen und monatelange Entwicklungszeit in die Entwicklung eigener Lösungen, ohne sicherzustellen, dass KI in bestehende Datenströme und Prozesse integriert wird. Genau hier setzt eine Lösung wie Agentforce an.

Agentforce ermöglicht die einfache Integration von KIAgenten in Unternehmensdaten und Abläufe. Als Bestandteil der Salesforce-Plattform lassen sich KI-Agenten in kürzester Zeit konfigurieren und produktiv einsetzen. Beim amerikanischen Mode-Giganten SAKS Fifth Avenue konnte der erste KI-Agent innerhalb von nur einer Woche live gehen.

MIT KI AUS DER TESTPHASE IN DEN ERFOLG

FÜNF SCHLÜSSELFAKTOREN FÜR DEN ERFOLG

MIT KI-AGENTEN:

1. Daten in Echtzeit

Erfolgreiche KI-Agenten benötigen Zugriff auf qualitativ hochwertige Daten in strukturierter und unstrukturierter Form. Plattformen wie Salesforce Data Cloud bündeln diese Daten zentral und stellen sie für KI-Aufgaben bereit.

2. Komplexe Aufgaben bewältigen KI-Agenten übernehmen mehrstufige Aufgaben wie Retouren und Neubestellungen. Eine Reasoning Engine plant und bewertet dafür Arbeitsschritte und verknüpft Daten aus dem CRM und anderen Systemen.

3. Sicherheit gewährleisten

Da KI-Agenten autonom handeln können, erfordern sie klare Sicherheitsrichtlinien und Berechtigungen. Unbekannte oder unklare Aufgaben werden automatisch an menschliche Mitarbeitende weitergeleitet.

4. Reibungslose Integration Technologien wie Salesforce Flow und MuleSoft verbinden KI-Agenten nahtlos mit bestehenden Geschäftsprozessen und Systemen, beispielsweise zur Betrugserkennung oder Kundenkommunikation.

5. Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI KI und Mitarbeitende arbeiten Hand in Hand: Während die KI enorme Datenmengen analysiert und automatisiert handelt, bringen Menschen strategisches Denken und emotionale Intelligenz ein.

Viele Unternehmen verharren derzeit in einer KI-Pilotphase. Gründe sind oft unzureichende Datenqualität und fehlende Use Cases oder das Potenzial von KI bei komplexen Aufgaben wird unterschätzt. Gleichzeitig sind Eigenentwicklungen oft teuer und langwierig.

Sofort einsatzbereite Lösungen wie Agentforce bieten eine effiziente Alternative und helfen Unternehmen, Datenflüsse, Automatisierung und Workflows optimal zu verbinden. Das Ergebnis: bessere Kundenerlebnisse, effizientere Prozesse und nachhaltiger Geschäftserfolg.

ÜBER DEN AUTOR

Gregory Leproux ist Senior Director Solution Engineering bei Salesforce Schweiz.

www.salesforce.com

Treiber für das Comeback dedizierter Serverstrukturen

Laut dem PwC Cloud Business Survey haben gerade einmal sieben Prozent der Schweizer Unternehmen die Cloud bereits vollständig in ihre Prozesse eingeführt. Damit liegt die Schweiz im EMEA-Vergleich zurück.

Autor_Damir Špoljarič

54 KI UND MANAGED SERVICES

Allerdings planen 84 Prozent der Schweizer Unternehmen, die Einführung von Cloud-Infrastrukturen voranzutreiben, wobei die Modernisierung, die Cloudnative-Entwicklung und vor allem die Prüfung branchenspezifischer Cloudlösungen im Fokus stehen. Angesichts von Herausforderungen wie steigenden Kosten oder Datenschutzbedenken bei den häufig genutzten Cloud- oder Shared-Lösungen könnten Dedicated Server insbesondere bei ressourcenintensiven Anwendungen und aufgrund ihrer langfristigen Kostentransparenz die bessere Option sein. Im Zeitalter der künstlichen Intelligenz dürften Dedicated Server – erweitert um Managed Services – eine wahre Renaissance erleben, denn sie bieten Unternehmen, die ihre Prozesse mit neuen KI-gestützten Anwendungen optimieren oder automatisieren wollen, klare Vorteile:

1. Massgeschneiderte Hardware und höchste Sicherheitsstandards KI-Modelle, insbesondere im Bereich des maschinellen Lernens (Machine Learning) und des tiefen Lernens (Deep Learning), benötigen erhebliche Rechenressourcen. Obwohl Clouddienste oft skalierbare Rechenleistung bieten, haben Dedicated Server den Vorteil, dass Unternehmen die vollständige Kontrolle über ihre Hardware behalten. Für fortgeschrittene KI-Workloads, die zum Beispiel die Verwendung von spezialisierten Prozessoren oder den Zugriff auf grosse Datenmengen voraussetzen, bieten Dedicated Server die Möglichkeit, die Hardware individuell anzupassen und zu integrieren. So können Unternehmen hochspezialisierte GPUs oder TPUs (Tensor Processing Units) für das Training von KI-Modellen nutzen, ohne die Kosten und den Aufwand für die Skalierung von Cloud-Instanzen zu tragen.

Beim Training von KI-Modellen, die sensible oder proprietäre Daten verwenden, kann es zudem entscheidend sein, diese Daten auf einem Dedicated Server, also in einer geschlossenen Umgebung, zu halten, um den Zugriff von aussen zu minimieren. Das trifft insbesondere auf Unternehmen aus dem Gesundheitssektor sowie andere

KRITIS-Bereiche zu. Diese sensiblen Daten unterliegen besonders strikten Sicherheitsbedingungen, die nur mit einer dedizierten Serverinfrastruktur eingehalten werden können. Entsprechend erleichtert solch eine Umgebung auch die Einhaltung geltender Datenschutzbestimmungen wie Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oder NIS2.

2. Garantierte Verlässlichkeit bei Echtzeitanalysen Wenn Unternehmen KI-gestützte Echtzeitsysteme wie Chatbots, Predictive Analytics oder intelligente Überwachungslösungen betreiben, ist eine hohe Verlässlichkeit ein entscheidender Faktor. Dedicated Server, die lokal oder in einem Rechenzentrum betrieben werden, ermöglichen eine schnelle Datenverarbeitung ohne die Latenz, die durch Cloudumgebungen oder Remoteserver entstehen könnte. Auf diese Weise bieten Dedicated Server garantiert zu jeder Zeit die gewünschte Leistung und Ausfallsicherheit, die für diese Aufgaben erforderlich sind.

3. Kostenkontrolle und Planungssicherheit

Das Training von KI-Modellen und die Nutzung von KI-Infrastrukturen in der Cloud können teuer werden, insbesondere wenn viele Rechenressourcen und Speicherplatz über längere Zeiträume benötigt werden oder hinzugebucht werden müssen. So können Kosten bei unvorhergesehenen Herausforderungen, die zu längeren Projektlaufzeiten führen, auch schnell drastische Erhöhungen der zuvor eingeplanten Kosten nach sich ziehen – im schlimmsten Fall um das Zehn- oder sogar Hundertfache. Dedicated Server bieten hingegen eine kostengünstigere und vorhersagbare Lösung, da Unternehmen eine feste monatliche Gebühr zahlen und die vollen Ressourcen des Servers nutzen, ohne dass die Nutzungskosten ständig schwanken. Gerade in wirtschaftlich volatilen Zeiten, in denen Ausgaben optimiert werden müssen, ist dies ein erheblicher Vorteil.

MANAGED SERVER – DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN

Im Zeitalter von KI bleiben Dedicated Server aufgrund ihrer hohen Kostenkontrolle, massgeschneiderten Hardware, Sicherheit und Stabilität von zentraler Bedeutung für Unternehmen, die auf ressourcenintensive, datensensitive und hochgradig spezialisierte KI-Anwendungen angewiesen sind. Doch bei all den Vorteilen, die Dedicated-Server-Umgebungen bieten, gibt es einen entscheidenden Nachteil, der im personellen Aufwand für den Betrieb liegt. Denn für die dedizierten Server müssen Unternehmen die gesamte Systemadministration selbst übernehmen. Dazu gehören die Installation, Konfiguration, Wartung und Sicherheitsupdates der Server sowie ein 24-Stunden-Monitoring des Systems. Auch Ersatzteile müssen entweder auf Vorrat eingekauft oder bei Bedarf geordert werden – Letzteres ist zwar auf den ersten Blick kostenschonender, führt im schlimmsten Fall aber zu Ausfallzeiten und somit höheren Verlusten. Dedicated Server müssen im Grunde rund um die Uhr betreut werden und bei Problemen ist die Unternehmens-IT auf sich allein gestellt. Das stellt viele Unternehmen insbesondere in Zeiten, in denen akuter Personalmangel herrscht, vor erhebliche Herausforderungen. Managed Services bieten hier das entscheidende Bindeglied, sie verwandeln Dedicated Server in Managed Server.

Kompetente Teams von Managed-Cloud-Service-Providern wie vshosting übernehmen die gesamte Administration und stehen bei technischen Schwierigkeiten nicht nur mit Know-how, sondern auch mit einem 24/7-Kundensupport jederzeit – und im Fall von vshosting innerhalb von 60 Sekunden – zur Verfügung. So lässt sich der sonst hohe interne Aufwand für den Betrieb reduzieren und Kosten können besser geplant werden – und Unternehmen profitieren von den vielen Vorteilen, während sie sich vollständig auf das eigene Geschäft konzentrieren können.

ÜBER DEN AUTOR

Damir Špoljarič ist tschechischer Unternehmer und CEO von vshosting. In seiner Position als Geschäftsführer hat er vshosting in den letzten 18 Jahren an die Spitze der grössten Managed-Hosting-Firmen in Mitteleuropa geführt. Darüber hinaus ist er als Investor innerhalb der Contabo-Gruppe tätig, zu der auch vshosting gehört. Zusätzlich investiert er über seinen eigenen Venture-Fonds Gi21 in interessante technologische Start-up-Projekte.

www.vshosting.de

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58 SO LÄSST SICH KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IM MARKETING NUTZEN

Effizienz, Personalisierung, Innovation

Künstliche Intelligenz hat das Marketing bereits nachhaltig verändert. Das betrifft nicht nur das Erstellen von Texten, Grafiken und Bildmaterial, sondern auch und vor allem die Auswertung von Daten. Marketing lebt vom Auswerten von (Kunden-)Daten – und das ist das ureigenste Gebiet, auf dem KI erfolgreich eingesetzt werden kann.

Autor_Philip Hautmann

Künstliche Intelligenz bedeutet, dass Algorithmen und Maschinen menschliche Intelligenzleistungen simulieren. Da Algorithmen eindeutige Befehle geben und künstliche Intelligenzen enorme Datenmengen verarbeiten sowie Berechnungen über sie anstellen können, sind mithilfe von KI phänomenale Leistungen möglich. Gleichzeitig ist eine künstliche Intelligenz – bislang – völlig unintelligent. Sie kann nicht denken und – im menschlichen Sinn –auch nicht lernen, sondern explizit nur Aufgaben erledigen, die genau definiert sind.

DANK DETAILLIERTER DATENANALYSE KAUFPROZESSE OPTIMIEREN

Im Marketing liegt jedoch ein geradezu optimales Einsatzgebiet für künstliche Intelligenz. Marketing beruht erheblich auf der Analyse und Auswertung von Daten – und das ist das ureigenste Gebiet der KI. Mit KI lassen sich Kundendaten nach interessanten Mustern und Zusammenhängen untersuchen. So lässt sich das Verhalten der Kunden besser prognostizieren und Kundenbedürfnisse können entlang des gesamten Kaufprozesses besser verstanden werden. Das Kaufverhalten lässt sich präziser vorhersagen oder umgekehrt lassen sich auch kritische Muster erkennen: Steht der Kunde davor, zur Konkurrenz abzuwandern? Dann rechtzeitig mit zielgenauen Angeboten entgegenkommen, bei deren zielgenauer Ermittlung wiederum die künstliche Intelligenz Hilfestellung leistet.

KI hilft also, den Kundenstamm besser zu segmentieren – in Gruppen und Cluster oder auch in einzelne Fälle. Diese Gruppen lassen sich dann mit spezifischen (eventuell KI-unterstützt generierten) Werbemitteln adressieren. Das erlaubt eine höhere Kosteneffizienz in der Werbung und eine bessere Aufteilung des Marketingbudgets. Auch der Kunde selbst hat einen Nutzen von KI-gestütztem Marketing. Er erhält massgeschneiderte Angebote und hat das Gefühl, dass das Unternehmen direkter und individueller mit ihm kommuniziert. Eine personalisierte Kundenansprache ist durch KI leichter möglich. Das erhöht die Kundenbindung.

Mithilfe von KI lassen sich auch viele Prozesse weniger arbeitsintensiv gestalten. Das spart Ressourcen und mag auch dem Kunden helfen. Künstliche Intelligenzen können als Chatbots Kundenanfragen bearbeiten – dadurch hängt der Kunde nicht in der Warteschleife der Telefonhotline. Ein guter Chatbot kann sogar die richtigen Produktempfehlungen für den Kunden abgeben. Künstliche Intelligenzen können (SEO-optimierte) Standardtexte für die eigene Homepage, für den Kundenverkehr und das Marketing allgemein verfassen. Es sind jedoch genaue Anweisungen (Prompts) dazu notwendig, was im Text stehen soll, sonst bleibt der Text sehr allgemein und verwaschen. KI hilft auch bei der Erstellung von Bildmaterial und Grafiken oder Logos. Und die KI geht bei der Übersetzung von Texten zur Hand. Nicht zuletzt lassen sich mit KI Recherchen für komplexere Texte und Berichte betreiben. Wichtig ist allerdings, dass das von der KI generierte Material vom Menschen überprüft und redigiert wird.

MENSCHLICHE KREATIVITÄT IST KI (NOCH) EIN STÜCK VORAUS

Trotz all dieser Vorteile ist jedoch auch Vorsicht angebracht: Studien haben bereits ergeben, dass das Auslagern der Kreativarbeit in die KI die Kreativität der Erzeugnisse um bis zu 40 Prozent sinken lässt! Für eine erstklassige Pflege der eigenen

Marke und der Alleinstellungsmerkmale setzt man am besten also nicht zu stark auf KI. Die KI kann jedoch brauchbare Vorlagen liefern, über die man, je nach Arbeitsweise, möglicherweise ganz andere Texte und Inhalte selbstständig generiert. Das kommt auf die eigene Arbeitsweise an. Auch hier sollten Personen, die im Marketing tätig sind, austesten, wie sie mit KI-Tools am besten arbeiten und ob sie einen optimalen Modus finden können. Individuell mag man dabei erstaunt sein, wie gut man mit KI arbeiten kann – oder aber, dass man KI-Tools wenig brauchen kann. Oder vielleicht, dass KI-Tools für die Texterstellung zwar keine grosse Hilfestellung zu sein scheinen, man in der Bildbearbeitung aber nicht mehr auf sie verzichten will.

Die Geschichte der künstlichen Intelligenz ist seit über einem halben Jahrhundert eine unstete. Euphorien oder Paniken weichen immer wieder übertriebenen Ernüchterungen (einem «KI-Winter»), wenn diese Erwartungen dann doch nicht erfüllt werden. Das liegt daran, dass sich immer wieder herausstellt, dass künstliche Intelligenz eben keine wirkliche, natürliche Intelligenz ist, man aber geneigt ist, sie als solche immer wieder zu überschätzen. Allerdings erbringt KI Leistungen, die weit jenseits der menschlichen Intelligenz liegen – und die die Menschen bei ihren Entscheidungen aber zu unterstützen vermögen. In einigen Formen wird künstliche Intelligenz daher wohl auch in Zukunft als Hype verpuffen. In anderen wird sie sich zu einem Trend verstetigen und schliesslich etablieren. Ignorieren kann man das Thema KI daher nicht. KI hat die Marketingbranche schon jetzt spürbar verändert. Daher kann man sich der KI als Marketer nicht mehr verschliessen. Und wie die Geschichte der künstlichen Intelligenz lehrt: KI ist immer für Überraschungen und für Unvorhergesehenes gut.

ÜBER PULSCOM !

Dieser Artikel wurde vom Redaktionsteam von PULSCOM ! verfasst. Die erfolgreiche FullService-Agentur verfügt über Redaktor*innen für journalistische Texte sowie Texte im Bereich PR wie Medienmitteilungen, Geschäftsberichte, Investor Relations, Websites, Newsletter, Social Media, Imagebroschüren, Mailings et cetera.

PULSCOM ! ist spezialisiert auf ganzheitliche Marketing- und Kommunikationsdienstleistungen mit Auftraggebern primär aus der Schweiz, Deutschland und Österreich. Als dynamische und innovative Cross-over-Agentur pflegt PULSCOM ! die Marken erfolgreicher Firmen und realisiert verkaufs- und imagefördernde Marketing-, Werbe- und PR-Kampagnen. Zum Einsatz kommen sämtliche Werbe- und Kommunikationsmittel in Print, TV und Internet.

Im Bereich der neuen Medien realisiert PULSCOM ! überzeugende Webauftritte und ist vor allem mit Kampagnen in den sozialen Medien seit Jahren an vorderster Front dabei. Dabei pflegt die Agentur über eigene Influencer*innen-Netzwerke. Auch für Optimierungen von bestehenden Websites und Onlineshops ist die Agentur prädestiniert. Eine besondere Stärke ist die Entwicklung und Programmierung individueller und innovativer Designs innerhalb bestehender Open-Source-Lösungen.

Dank eines kompetenten Teams mit Fachexperten kann PULSCOM ! alle Dienstleistungen für Marketing und Kommunikation inhouse erbringen und alles aus einer Hand anbieten. Die Spezialisten arbeiten crossmedial. Aus Impulsen entstehen Ideen, Konzepte und integrierte Lösungen.

www.pulscom.ch

DAS ENDE DES WINDOWS-10-SUPPORTS

Über 30 Millionen Geräte könnten gefährdet sein

Am 14. Oktober dieses Jahres wird der Support für Windows 10 von Microsoft eingestellt. Nach diesem Datum werden keine Sicherheitsupdates oder Patches mehr von Microsoft bereitgestellt. Das Upgrade der weltweit 30 Millionen PCs auf Windows 11 erweist sich für KMU als kritische Herausforderung. In vielen Fällen ist die Kompatibilität der Geräte mit dem neuen Betriebssystem ein Hindernis. Aber nicht nur die Kompatibilität, sondern auch die Sicherheit und die Kostenpunkte erweisen sich als Herausforderungen. Gerade aus diesen Gründen sollte der Umstieg nicht hinausgezögert werden.

Autor_Mischa Keller

Windows 11, obwohl bereits im Oktober 2021 veröffentlicht, hat in der Schweiz noch immer nur einen Marktanteil knapp 32 Prozent. Der Vorgänger Windows 10 liegt hingegen bei über 66 Prozent. Mit der Beendigung des Supports von Windows 10 stehen die KMU vor einer unausweichlichen Hürde. Dies birgt nicht nur Gefahren für die Cybersicherheit der Unternehmen, sondern auch Probleme mit branchenspezifischer Software und Folgemöglichkeiten einer unstrukturierten Migration.

PROBLEME DURCH KOMPATIBILITÄT

Die erste Schwierigkeit beim Wechsel auf Windows 11 zeigt sich bereits bei der Kompatibilität. Bei vielen älteren Geräten in lokalen Unternehmen, die noch Windows 10 benutzen, zeigt sich, dass Windows 11 nicht unterstützt wird. Für kleine und mittlere Unternehmen bedeutet dies, dass die Geräte nach und nach ausgetauscht werden müssen, um die Datensicherheit weiterhin zu gewährleisten. Auf der positiven Seite sind Windows-10-Geräte, die mit Windows 11 kompatibel sind, einfach zu aktualisieren und benötigen keine zusätzlichen Lizenzen.

WACHSENDES SICHERHEITSRISIKO BEI WINDOWS 10

Nach Absetzung des Windows-10-Supports steigt bei einer weiteren Verwendung das Sicherheits-

risiko. Zum Beispiel erhöht sich die Gefahr für Cyberangriffe, denn zukünftige Sicherheitslücken werden nicht mehr geschlossen und Aktualisierungspatches nicht mehr herausgegeben. Dies wird zu einer erhöhten Anfälligkeit für Schwachstellen in der Software, Cyberbedrohungen und Ransomware-Angriffe führen und damit nicht nur Daten, sondern auch die Arbeitseffizienz gefährden.

SOFTWAREPROBLEME

Neben möglichen Kompatibilitätsproblemen kann der Umstieg auf Windows 11 auch zu Softwareproblemen führen. Ältere, speziell entwickelte Branchensoftwares, ERP-Systeme sowie eigene Anwendungen sind häufig nicht für Windows 11 zertifiziert, was zu ungeplanten und damit unangenehmen Überraschungen nach dem Update führen kann. Ebenso können Geschäftsprozesse durch Treiber-Inkompatibilitäten gestört werden und zu Systeminstabilitäten führen. Daher ist es wichtig, mögliche Softwareprobleme frühzeitig zu erkennen und mit den richtigen Migrationstools vorzugehen. Ist der Einsatz von Windows 10 aufgrund selbst programmierter ERP- und CRM-Systeme unumgänglich, kann das ESU-Programm von Windows in Anspruch genommen werden. Updates sind jedoch nicht mehr kostenlos, sondern kosten rund 55 Franken pro Gerät und Jahr.

UNERWARTETE

KOSTEN UND INEFFIZIENZ

Während ein überhasteter oder unstrukturierter Migrationsprozess erhebliche Risiken birgt, ermöglicht ein strukturierter Übergang eine präzise Budgetierung und minimiert Betriebsunterbrechungen. Neben den geplanten Kosten für Hardware-Upgrades können unterschätzte Folgekosten entstehen: unerwartete Systemausfälle während der Migration, Produktivitätsverluste durch Einarbeitungszeiten und ungeplante Beratungsstunden zur Fehlerbehebung sowie mögliche Datenverluste bei improvisierter Migration.

Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem bevorstehenden Ende von Windows 10 spart daher nicht nur Kosten und Nerven, sondern ermöglicht auch eine nahtlose Integration auf den gewählten Endgeräten, sei es durch ein Update auf Windows 11 oder durch einen Gerätewechsel. Die Planung der Migration ist für die Sicherheit der Unternehmen unerlässlich.

Serdar Kiziltoprak, CEO von SEMAS IT, bestätigt: «Die grössten Probleme entstehen durch Untätigkeit. Jetzt können sich KMU noch auf die Integration vorbereiten und allfällige Probleme bereits im Vorfeld umgehen. Aber sobald Windows 10 nicht mehr unterstützt wird, wird die Herausforderung für ein Upgrade und eine stressige Integration immer grösser. Ganz zu schweigen von den Sicherheitsrisiken, die ein Festhalten an Windows 10 mit sich bringt.»

Ein Sicherheitsrisiko besteht dabei nicht nur für den Verlust bereits vorhandener Daten und durch nicht mehr funktionierende Softwares, sondern auch im fehlenden Schutz der Daten und der Betriebssysteme. Durch die grössere Anfälligkeit für Cyberangriffe durch mangelnde Sicherheitsupdates wird der IT-Schutz für KMU gefährdet.

Für einen sicheren und strukturierten Übergang zu Windows 11 drängt die Zeit. Als Entscheidungsträger*in in Ihrem Unternehmen haben Sie jetzt die Möglichkeit, proaktiv zu handeln und Ihr Unternehmen für die digitale Zukunft optimal aufzustellen. SEMAS IT unterstützt Sie dabei mit langjähriger Expertise und einem durchdachten Migrationskonzept, das speziell auf die Bedürfnisse von KMU zugeschnitten ist.

ÜBER SEMAS IT

SEMAS IT ist ein Schweizer IT-Unternehmen mit Sitz in Zug. Mit Dienstleistungen rund um IT, Telefonie und Multimedia sorgt es mit seiner Expertise und professionellen Beratung für individuelle, passgenaue Lösungen. Die Spezialisierung auf Microsoft-Produkte wie Teams, Exchange und Azure garantiert höchste Performance und Zuverlässigkeit.

www.semas.ch

DATENSTROM TRIFFT LAUFSTEG

Das Internet zum Anziehen

Der Londoner Modedesigner Maximilian Raynor hat zusammen mit dem Rechenzentrumsanbieter Equinix ein Kleid aus 3600 Metern Internetkabel kreiert. Ein Kleid, das die Verkörperung von Daten visuell darstellt, 25 Kilogramm wiegt und in gut 640 Arbeitsstunden entstanden ist.

Autorin_Sylvana Zimmermann

Normalerweise tragen Stars wie Lady Gaga, Chappell Roan, Ellie Goulding, Rita Ora oder das Supermodel Ashley Graham die Kreationen des Londoner Modedesigners Maximilian Raynor. Doch bei dieser Kreation ist das Kleid selbst der Star: Es besteht aus 3600 Metern Internetkabel. Die Idee kam Raynor zusammen mit dem Rechenzentrumsanbieter Equinix. Man wollte mit dieser ungewöhnlichen Aktion «das Internet zum Leben erwecken und die Konnektivität zwischen Menschen, Branchen und Ländern auf der ganzen Welt feiern.»

VOM RECHENZENTRUM AUF DEN LAUFSTEG

Raynor hat ein in der Tat einzigartiges Kleidungsstück aus «dem Internet» entworfen und damit so etwas wie eine Personifizierung des Internets selbst geschaffen. Das Projekt spielt auf die greifbare Natur des Internets und dessen materielle Qualität an.

Das Kleid besteht aus Internetkabeln sowie Metallmuttern und -schrauben direkt aus einem Londoner Rechenzentrum von Equinix. Es wieg über 25 Kilogramm und ist in rund 640 Arbeitsstunden entstanden. Es soll die Verkörperung von Daten visuell darstellen und gleichzeitig den Kontrast zwischen den futuristischen Elementen der Technik und traditionellen Handwerkstechniken wie Weben und Häkeln aufzeigen.

UNKONVENTIONELL

Der Kreateur Maximilian Raynor erläutert: «Als Designer braucht man nicht den Zugang zu den besten Materialien, um etwas Schönes zu schaffen. Oftmals können die unkonventionellsten Mate-

rialien, gepaart mit einem «Make-do-and-Mend»-Ansatz für Design, wirklich aufregende Ergebnisse hervorbringen.» An der London Fashion Week wird Raynor seine erste Kollektion vorstellen – darunter auch das Equinix-Kleid.

HEIMLICHE HELDEN

Was ist ein Rechenzentrum? Hier arbeiten laut Equinix verborgene Helden, um das Internet am Leben zu erhalten. Wenn wir unserem Alltag nachgehen, denken wir selten darüber nach, was alles passieren muss, damit das Internet funktioniert. So wie die Strassen- und Schienennetze in wichtigen Städten und Häfen zusammenlaufen, haben auch die digitalen Netze ihre Konvergenzpunkte in Rechenzentren.

Datacenter werden mehr und mehr als kritische nationale Infrastruktur betrachtet und formalisiert, da die Regierungen erkennen, dass sie Haushalte, Unternehmen und Regierungen selbst mit Dingen verbinden, die funktionieren müssen – Spitäler, Verkehrssysteme, Finanztransaktionen. Und auch Konsumenten und Konsumentinnen denken wohl selten beim Streaming einer Serie, beim Online-Shopping oder beim digitalen Bezahlen an das Datacenter, welches die Aktion erst ermöglicht.

Maximilian Raynor wünscht sich, «dass das Projekt eine Inspiration für andere Hersteller und Designer ist und gleichzeitig den Blick dafür schärft, wo das Internet lebt.»

www.maximilianraynor.com www.equinix.com

FRAUEN INSPIRIEREN FRAUEN

Eleganz und KI – Vortrag von Stilexpertin Katharina Arnold am Mittelmeer

«Die Welt eleganter machen», das ist die Mission der Hamburger Unternehmerin Katharina Arnold - erfolgreiche Stilexpertin, Eventmanagerin und Modedesignerin mit eigener Marke: «Katharina Arnold Fashion». Autor_Jörg Schwarz

Auf der internationalen Konferenz «rAIse – reimagine the future» im direkt am Mittelmeer gelegenen Rixos Premium Hotel referierte die Stilexpertin über «KI und Eleganz». Zu dem Event in der Hafenstadt Dubrovnik waren Frauen aus aller Welt zu sammengekommen, um den Vorträgen vorwiegend weiblicher Entrepreneure über die visionäre Rolle von Frauen in der Tech- und Modeindustrie zu lauschen.

Katharina Arnold gab einen Einblick in das Zusammenspiel von Eleganz und KI als «helfende Hand» in einer immer schneller werdenden Welt. Die Gäste sowohl auf der Konferenz als auch im Live-Stream konnten lernen, wie KI in den Bereichen Fashion, Eleganz, Auftreten und Schönheit oder auch in der Farbberatung hilfreich sein kann. «KI arbeitet mit grossen Datensätzen, die von Menschen erstellt werden –etwa Social Media und Modeblogs – und Informationen zu Trends enthalten. KI erkennt Muster in diesen Daten und schlägt harmonische Kombinationen vor, basierend auf be stehenden Trends und bekannten Farbtheorien», erklärte Katharina Arnold.

Aber: KI liefere zwar Informationen und könne uns inspirieren, doch wahre Eleganz komme nur dann zustande, wenn Persönlichkeit, Geist und Intuition im Zusammenspiel miteinander wirken. Ihr Fazit: «KI gibt uns sehr viel Input, aber anwenden müssen wir sie schon selbst. Sonst funktioniert es nicht.»

Weitere Einsatzgebiete von KI in der Mode sind unter anderem virtuelle Modenschauen: KI erstellt realistisch wirkende Avatare, die anstelle von echten Models die Kleidung präsentieren. So können Designer weltweit Modenschauen durchführen, ohne ihr Atelier zu verlassen und Models aus Fleisch und Blut über den Laufsteg schicken zu müssen.

Auch die anderen Speaker präsentierten spannende Vorträge: Mariela Petrovic, Gründerin von mAI way, berichtete über den eigenen digitalen Zwilling, der ihr die Angst nahm, auf Social Media zu sprechen, während sich Sara Dyson aus den USA, Gründerin von Expat in Kroatien, auf das Thema Empathie als Geschäftsmodell in einer KI-dominierten Welt fokussierte. Auch das Thema Kunst und KI kam nicht zu kurz.

Die Konferenz gab zahlreiche konkrete Anregungen und lud dazu ein zu reflektieren, wie die Integration von KI in unser aller kulturelles Erbe bestmöglich gelingen kann. Organisiert wurde «rAise – reimagine the future 2024» von der Nichtregierungsorganisation Femina in Zusammenarbeit mit OFA UGIR Romania. Hauptsponsor war die SUNVIN GROUP Mumbai. Eine weitere Ausgabe der rAIse für das kommende Jahr ist bereits in Planung.

Auch Katharina Arnolds nächste Veranstaltung steht bereits fest: Am 27. Februar 2025 präsentiert sie im Hotel Reichshof in Hamburg vor ausgewähltem Publikum ihre Frühling- / Sommerkollektion. Die Modenschau inklusive Champagnerempfang und anschliessendem Dinner ist nur für geladene Gäste. Die Teilnehmerzahl ist auf 70 Personen beschränkt.

KATHARINA ARNOLD –ELEGANZ, FASHION, EVENTS

Katharina Arnold, CEO von «Katharina Arnold – Eleganz, Fashion, Events», ist Stilexpertin, Modedesignerin und Eventorganisatorin. In ihrer eigenen Modelinie «Katharina Arnold Fashion» kombiniert sie aktuelle Modetrends mit zeitloser Eleganz. Ihr Credo: «Ein Stil, der zu einem passt, steigert das Selbstvertrauen.»

www.eleganz.online

68 ÖKOSYSTEM FÜR

INNOVATIVE TECHNOLOGIEN

uptownBasel und NorthC

Die Region Basel entwickelt sich zunehmend zu einem Zentrum für technologische Innovationen. Ein wesentlicher Akteur in dieser Entwicklung ist uptownBasel in Arlesheim / Baselland, ein hochmoderner Innovationspark, der in enger Partnerschaft mit NorthC Datacenters steht. Gemeinsam schaffen sie ein Ökosystem, das Unternehmen den Zugang zu fortschrittlichen Technologien erleichtert und die digitale Transformation in der Region vorantreibt.

UptownBasel ist mehr als nur ein Standort, es ist ein Knotenpunkt, an dem Technologieunternehmen, Start-ups und Forschungsinstitute zusammenkommen, um die digitale Zukunft zu gestalten. Der Fokus liegt auf Bereichen wie Industrie 4.0, Medizintechnik und Informations- und Kommunikationstechnologie. Unternehmen nutzen die hochmoderne Infrastruktur, um Projekte in künstlicher Intelligenz (KI), dem Internet der Dinge (IoT), Smart Manufacturing und Quantencomputing voranzutreiben. Diese Umgebung fördert nicht nur Innovationen, sondern ermöglicht auch Synergien zwischen verschiedenen Akteuren.

DIE VISION: ARLESHEIM ALS TECHNOLOGIESTANDORT STÄRKEN

Die Zielsetzung von uptownBasel ist klar definiert: Es soll ein führendes Innovations- und Technologiezentrum entstehen, das Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Start-ups eine Plattform bietet, um die digitale Transformation und technologische Fortschritte zu fördern. Dieses Ökosystem trägt dazu bei, Arlesheim als bedeutenden Standort für modernste Technologien zu positionieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu steigern.

NORTHC DATACENTERS: INFRASTRUKTUR FÜR INNOVATION

Als direkter Nachbar und Partner von uptownBasel spielt NorthC Datacenters eine entscheidende Rolle in diesem Ökosystem. Mit seinen Rechenzentren in Münchenstein bietet NorthC die notwendige IT-Infrastruktur, die für den Betrieb

und die Entwicklung innovativer Technologien unerlässlich ist. NorthC trifft zusätzliche Massnahmen, um High-DensityComputing (hilft dabei, Rechenzentrumsleistung bedarfsbezogen zu erhöhen) zu unterstützen; die RZs bieten massgeschneiderte Colocation-Lösungen, die den hohen Anforderungen moderner IT-Umgebungen gerecht werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt: NorthC sorgt dafür, dass die Unternehmen in uptownBasel durch die hochvernetzten Rechenzentren stets optimal mit der globalen Datenwelt verbunden sind. Diese Anbindung ist von entscheidender Bedeutung, da viele der dort ansässigen Firmen auf Echtzeit-Datenanalysen und eine schnelle Datenverarbeitung angewiesen sind. Dank der robusten Infrastruktur können sie sich vollkommen auf ihre Innovationen konzentrieren, während NorthC die technologische Basis bereitstellt.

«Mit NorthC haben wir einen Partner an unserer Seite, der nicht nur unsere hohen technischen Anforderungen versteht, sondern auch die Vision von uptownBasel teilt», freut sich Hans-Jörg Fankhauser, Arealentwickler des von Monique und Dr. Thomas Staehelin privat finanzierten Innovationsparks. «Diese Partnerschaft ist ein Schlüssel für den Erfolg unserer innovativen Projekte.»

NACHHALTIGKEIT UND REGIONALE VERNETZUNG

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Zusammenarbeit ist die gemeinsame Ausrichtung auf Nachhaltigkeit. NorthC betreibt seine Rechenzentren mit 100 Prozent erneuerbarer Energie und nutzt die entstehende Abwärme effizient zur Beheizung umliegender Gebäude. Diese Massnahmen reduzieren den ökologischen Fussabdruck und unterstützen die lokale Wärmeversorgung. Zudem ermöglicht die enge regionale Vernetzung eine optimale Zusammenarbeit und fördert die digitale Transformation in der Basel-Region.

Patrik Hofer, Country Manager Schweiz bei NorthC: «Wir sind uns bewusst, dass Rechenzentren aufgrund ihres Stromverbrauchs gelegentlich hinterfragt werden. Aus diesem Grund nehmen wir diese Bedenken ernst und setzen uns aktiv dafür ein, nachhaltige Lösungen zu finden. So investieren

wir unter anderem kontinuierlich und intensiv in Abwärmeprojekte, den Einsatz von umweltfreundlichem grünem Wasserstoff sowie den modularen Aus- und Aufbau unserer Rechenzentren.» Dafür kommen auch neueste Innovationen zum Einsatz: «Künstliche Intelligenz ist ein zentrales Element unserer Strategie, um Effizienz zu steigern und unserem Ziel einer CO₂neutralen, nachhaltigen Zukunft näherzukommen.»

GEMEINSAME VISION

Die Partnerschaft zwischen uptownBasel und NorthC Datacenters zeigt, wie durch gezielte Zusammenarbeit und gemeinsame Visionen ein Ökosystem entstehen kann, das den Zugang zu innovativen Technologien erleichtert und die digitale Zukunft aktiv mitgestaltet. Arlesheim positioniert sich dadurch als attraktiver Standort für Unternehmen, die in Bereichen wie Industrie 4.0, Medizintechnik und ICT tätig sind, und stärkt seine Rolle als Zentrum für technologische Innovationen.

www.northcdatacenters.ch

www.uptownbasel.ch

DIVERSITÄT, HOHE STABILITÄT

Neue Studie zur Zusammensetzung von Verwaltungsräten in Schweizer KMU

72 KMU-VERWALTUNGSRÄTE –WENIG

Tobias Herren, Bratschi AG, Ständerätin Petra Gössi, Raoul Stöhlker, Stöhlker AG, und Dominic Lüthi, VRMandat.com

Geringe Diversität und hohe Stabilität: So lässt sich gemäss einer neuen an der Universität Zürich verfassten Studie die Zusammensetzung der Verwaltungsräte in Schweizer KMU zusammenfassen. Die Studie liefert erstmals aktuelle, umfassende und detaillierte Einblicke in die Besetzungspraxis von Verwaltungsräten in kleinen und mittelständischen Schweizer Unternehmen. Besonders markant sind die regionalen und branchenbedingten Unterschiede sowie die erheblichen Lücken in der Diversität, die sowohl das Geschlecht als auch die Nationalität betreffen.

Autor und Bilder_Raoul Stöhlker

Die Studie basiert auf einer Analyse von mehr als 28’000 Schweizer KMU und liefert detaillierte Informationen zu zentralen Merkmalen der Verwaltungsräte, darunter die Boardgrösse, Geschlechter- und Nationalitätenverteilung, die CEO-Dualität sowie die Amtszeiten der Verwaltungsratsmitglieder. Autor der Studie ist Angelo Antonio Di Feo von der Universität Zürich.

ZENTRALE ERKENNTNISSE DER STUDIE

1. Kleine Verwaltungsräte dominieren: Fast 90 Prozent der untersuchten KMU haben Verwaltungsräte mit maximal vier Mitgliedern. Besonders kleine Unternehmen setzen auf VRs mit nur einem oder zwei Mitgliedern. Dies deutet auf eine hohe Konzentration von Führungsverantwortung hin, die oft bei den Eigentümern selbst liegt.

2. Mangel an Frauen in Verwaltungsräten: Frauen stellen im Durchschnitt nur 20 Prozent der Mitglieder in Verwaltungsräten. Der Frauenanteil variiert je nach Branche stark: In technologieorientierten Sektoren wie der IT-Dienstleistungsbranche beträgt der Frauenanteil lediglich 9.3 Prozent, während soziale Dienstleistungsunternehmen mit einem Anteil von 29.2 Prozent die höchsten Werte aufweisen. Diese Zahlen verdeutlichen die bestehenden Diversitätslücken an mehr weiblicher Repräsentation in den Führungsgremien. Von einer gesellschaftlichen Perspektive macht es Sinn, die weibliche Repräsentation zu fördern.

3. Geringe internationale Diversität: Nur rund zehn Prozent der VR-Mitglieder haben keine Schweizer Staatsbürgerschaft. Der Anteil ausländischer Verwaltungsräte bleibt insgesamt niedrig, mit einem Anstieg in den Grenzregionen wie dem Tessin, wo die Nähe zu Italien zu einem höheren Anteil an internationalen VR-Mitgliedern führt.

4. Langjährige Stabilität der Verwaltungsräte: Die durchschnittliche Amtszeit der Verwaltungsratsmitglieder beträgt 8.3 Jahre, was auf eine Teilhaberschaft gewisser VR-Mitglieder, aber auch eine starke Stabilität und langjährige Erfahrung innerhalb der Gremien hinweist. Interessanterweise zeigt sich, dass ältere Unternehmen tendenziell auch ältere Verwaltungsräte beschäftigen, was auf eine Teilhaberschaft gewisser VR-Mitglieder, aber auch auf eine verstärkte Kontinuität und Tradition in der Unternehmensführung hindeutet.

5. CEO-Dualität weit verbreitet: In 57 Prozent der untersuchten KMU gibt es eine CEO-Dualität, bei der die Rolle des CEO und des VR-Präsidiums von der gleichen Person ausgeübt wird. Dies ist insbesondere in kleineren und in familiengeführten Unternehmen häufig anzutreffen. Dieser Umstand vereinfacht die Entscheidungsprozesse, führt aber auch zu einer Konzentration von Macht, was langfristig Herausforderungen für die Unternehmensgovernance darstellen und zum Risikofaktor werden kann.

DIVERSITÄT ALS HERAUSFORDERUNG FÜR KMU

«Unsere Analyse zeigt, dass die Verwaltungsräte von Schweizer KMU deutlich homogener und kleiner als die von börsenkotierten Unternehmen sind. Dies wirft die Frage auf, ob gezielte Massnahmen zur Förderung der Diversität, insbesondere hinsichtlich Geschlechter-, Alter- und Nationalitätenvielfalt, nicht nur die Governance stärken, sondern auch den langfristigen Erfolg der KMU fördern könnten», erklärt Angelo Antonio Di Feo, Autor der Studie. Die Ergebnisse der Studie könnten als wertvolle Grundlage für eine breitere Diskussion über Governance-Standards und Diversität in der KMU-Landschaft dienen. Politische Ent-

scheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, Wirtschaftsverbände und Unternehmen könnten die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um gezielte Initiativen zur Förderung von Diversität zu entwickeln, die zu einer stärkeren und nachhaltigeren Führungskultur in KMU beitragen.

REGIONALE UND SEKTORIELLE UNTERSCHIEDE

Die Studie zeigt auffällige Unterschiede in der Zusammensetzung der Verwaltungsräte, abhängig von der geografischen Lage und der Branche der Unternehmen:

w Regionale Unterschiede

Im Tessin sind Verwaltungsräte am internationalsten, mit einem Anteil von 21.4 Prozent ausländischer Mitglieder. In der Region Espace Mittelland liegt dieser Anteil bei nur 8.4 Prozent.

w Sektorielle Unterschiede

Der Anteil weiblicher Verwaltungsratsmitglieder variiert stark zwischen den verschiedenen Sektoren. In der öffentlichen Verwaltung und sozialen Dienstleistungen beträgt der Frauenanteil 29.2 Prozent, während er in der IT-Dienstleistungsbranche nur 9.3 Prozent erreicht. Auch die CEO-Dualität zeigt starke sektorielle Unterschiede: Im Bauwesen übernimmt eine Person in 66.5 Prozent der Fälle sowohl die Rolle des CEO als auch des VR-Präsidiums. Die Industrie weist mit dem tiefsten Wert (Rohstoff und Energie) lediglich 27.5 Prozent CEO-Dualität auf.

VERGLEICH ZU BÖRSENKOTIERTEN UNTERNEHMEN

Die Verwaltungsräte von KMU unterscheiden sich deutlich von denen grosser börsenkotierter Unternehmen. Sie sind in der Regel kleiner und homogener, wobei die Diversitätsmerkmale wie Geschlecht und Nationalität deutlich weniger ausgeprägt sind. Im Vergleich dazu haben Unternehmen im Swiss Market Index (SMI) einen Frauenanteil von rund 35 Prozent in ihren Verwaltungsräten, was deutlich höher ist als der Wert in den KMU.

«Unsere Studie zeigt auf, wie regionale und sektorielle Besonderheiten die Governance-Strukturen in KMU prägen. Die Erkenntnisse liefern wertvolle Impulse für die Entwicklung gezielter Massnahmen, die KMU helfen könnten, die Diversität in ihren Führungsgremien weiter zu erhöhen», erklärt Di Feo weiter.

ÜBER DIE STUDIE

Die Masterarbeit von Angelo Antonio Di Feo zur Zusammensetzung von Verwaltungsräten in Schweizer KMU wurde an der Universität Zürich unter der Betreuung von Dr. Christoph Wenk Bernasconi verfasst. Sie basiert auf einer detaillierten Analyse von 28’000 KMU-Datensätzen und liefert einen innovativen Beitrag zur Corporate-GovernanceForschung im KMU-Bereich.

DIE INITIANTEN

Die Initiative zur Realisierung einer Studie zum Thema der Besetzungspraxis von KMU-Verwaltungsräten geht auf Tobias Herren, Rechtsanwalt der Bratschi AG, Ständerätin Petra Gössi, Raoul Stöhlker, geschäftsführender Partner der Stöhlker AG, und Dominic Lüthi, Gründer von VRMandat.com, zurück. Dr. Christoph Wenk Bernasconi von der Finance Executive Education der Universität Zürich betreute die Erarbeitung der Studien. Aktuell läuft eine weitere Studie an der Universität Zürich, welche einen aktuellen Einblick in die Besetzungspraxis von KMU-Verwaltungsräten erlauben wird.

www.stoehlker.ch

Dominic Lüthi, VRMandat.com, Tobias Herren, Bratschi AG, Ständerätin Petra Gössi und Raoul Stöhlker, Stöhlker AG

Warum Sinnhaftigkeit in der Arbeitswelt unverzichtbar ist

76 MEHR ALS WORK-LIFE-BALANCE

Work-Life-Balance, gutes Gehalt und Homeoffice stehen bei Bewerbenden und Mitarbeitenden oft an erster Stelle. Doch echte Zufriedenheit entsteht durch Sinnhaftigkeit, Wertschätzung und nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten. Unternehmen, die darauf setzen, investieren langfristig in engagierte und resiliente Teams.

Autorin_Anja H. Förster

Klingt vernünftig, oder? Schliesslich leben wir in einer Zeit, in der sich die Werte verschoben haben. Arbeiten, um zu leben, lautet das neue Credo, während frühere Generationen noch lebten, um zu arbeiten. Die junge Arbeitswelt will Träume nicht erst nach der Pensionierung erfüllen, sondern hier und jetzt. Sie fordert Wertschätzung und eine Unternehmenskultur, die nicht das Gefühl vermittelt, nur eine Ressource zu sein. Das klingt gut – das klingt fortschrittlich.

Doch wie zeigt ein Unternehmen wirklich Wertschätzung? Mit überzogenen Gehältern, einer verzerrten Work-Life-Balance, Homeoffice für alle und der Vier-Tage-Woche? Ist das wirklich alles? Oder ist das zu kurz gedacht?

SINN STATT ZÜCKERLI

Arbeitnehmende wollen mehr als nur Benefits. Sie wollen Sinn. Sinnhaftigkeit ist der wahre Treiber – egal in welchem Job. Die Kassiererin, die mit einem Lächeln die Laune der Kundschaft hebt. Der Busfahrer, der mit einem freundlichen Gruss die Stimmung aufhellt. Jeder Job braucht Sinn, und Sinn braucht jede*r von uns.

Doch wir stehen vor einer bitteren Wahrheit: Die nächste Generation kann nicht mehr automatisch mit einem besseren Leben rechnen als ihre Eltern. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen es unmöglich. Also müssen wir den Menschen etwas anderes bieten. Und nein, nicht mehr «Zückerli».

WEITERENTWICKLUNG STATT SPARMASSNAHMEN

Die persönliche Weiterentwicklung ist ein unschätzbares Gut – doch sie ist auch das Erste, das gestrichen wird, wenn es ans Sparen geht. Seminare und Workshops landen oft unter den Kürzungen, weil ihre Wirkung auf den ersten Blick überschaubar erscheint.

Doch woran liegt das? Ein Grund: die Ebbinghaussche Vergessenskurve. Schon 1880 bewies der Philosoph und Psychologe Hermann Ebbinghaus, wie schnell wir Informationen vergessen: Nach 20 Minuten sind noch 60 Prozent abrufbar, nach 60 Minuten nur noch 45 Prozent und nach 24 Stunden 34 Prozent. Nach sechs Tagen bleibt oft nur ein Viertel.

Kurzfristige Schulungen mögen sinnvoll sein, um Methodenkompetenzen zu vermitteln – etwa den Umgang mit einem neuen Computerprogramm. Doch wenn es darum geht, Verhalten langfristig zu verändern, greifen sie zu kurz.

RESILIENZ – EIN BEISPIEL FÜR ECHTES LERNEN

Nehmen wir Resilienz als Beispiel. Sie ist eng mit der Work-LifeBalance und dem Wunsch nach Homeoffice verbunden. Natürlich kann man an einem Nachmittag vermitteln, was Resilienz bedeutet. Aber das war’s dann auch.

Wollen wir wirklich etwas bewegen, reicht es nicht zu fragen: «Wie resilient bist du?»

Die Frage muss lauten: «Was gilt es zu verändern, um resilienter zu werden?» Und um das zu beantworten, braucht es Daten und Analysen, zum Beispiel eine wissenschaftliche Messung der Resilienz. Erst wenn wir wissen, wo jemand steht, können wir entscheiden, was gebraucht wird –individuell, im Team oder auf Unternehmensebene.

Ein Nachmittagsworkshop reicht hier nicht. Wer Resilienz wirklich stärken will, braucht eine langfristige Begleitung. Es geht darum, der Ebbinghausschen Kurve entgegenzuwirken. Sonst haben die Kritiker recht, die solche Seminare als reine Zeitund Geldverschwendung abtun. Vielleicht lohnt es sich, genauer hinzuschauen, bevor die nächste Massnahme verpufft.

www.anja-foerster.com

Business-Knigge: So gelingt die Kommunikation 4.0

78 BEZIEHUNGSCHARME EINER FERTIGGARAGE

Digitale Infrastrukturen verändern Beziehungen –pflegen wir sie! Zu den Grundregeln einer glaubwürdigen Kommunikation gehören Präsenz und Aufmerksamkeit. Schliesslich ist der Mensch ein Beziehungswesen: Wer nicht richtig kommuniziert, sabotiert die Beziehungsarbeit. Vieles ist selbstverständlich, vieles ist Erziehungssache und einiges ist gelernt. Für die Businesswelt kommt noch immer der gute, alte Knigge zur Anwendung, um spezifische Verhaltensregeln zu eichen. Das gilt auch und erst recht in der Kommunikation. Doch wie sieht in Hinblick darauf der Business-Knigge 4.0 aus?

Autor_Stefan Häseli

Aktuell gibt es einen Boom an Nachfragen rund um das Thema Kommunikationsknigge. Eher schleichend sind im Zuge der veränderten Infrastrukturen viele Verhaltensweisen entstanden, die gewisse Auswüchse produziert haben – und genau diese gilt es nun wieder einzufangen. Die grosse Klammer bildet dabei die Frage, wie es uns (wieder) gelingt, mit Stil und Niveau dem Gegenüber Wertschätzung zu zeigen.

Wer heute in eine Sitzung, einen Workshop oder eine wie auch immer geartete Veranstaltung blickt, kennt dieses Beispiel: Bei vielen Teilnehmenden hat sich eine lästige Verhaltensweise eingeschlichen, die ganz und gar nicht Knigge-like ist. Da wird gleich zu Beginn der Laptop routinemässig auf den Tisch gestellt und sogleich aufgeklappt. Das Aufklappen der Technik ist ja noch das eine. Auch wenn es per se von vorne oder aus Sicht der Leitungsperson etwas unförmig aussieht: Mensch fokussiert auf Maschine. Es ist wie in der IT-Schulung, doch es hat den Beziehungscharme einer Fertiggarage.

Selbst während des Starts und bei der Begrüssung, vor allem aber im weiteren Verlauf der Veranstaltung findet diese Szene ihre Fortsetzung: Da bleiben die Blicke auf dem Bildschirm, obwohl vorne oder sogar in der Runde gesprochen oder eine Präsentation gehalten wird. Die Finger schreiben im Untakt zum Geschehen – ein untrügliches Zeichen dafür, dass hier nicht Vorlesungsnotizen wie im Auditorium an der Uni gemacht werden, sondern schlichtweg E-Mails und andere Tasks ab -

gearbeitet werden. Das Ganze wird oft noch garniert mit dem Tippgeräusch. Diese akustische Störung nimmt zu, wenn es harte Plastiktastaturen sind, und wird nochmals quadriert, wenn lange Fingernägel mit im Spiel sind …

TIPPGERÄUSCH ALS NORMALFALL?

Phasenweise scheint das eine Selbstverständlichkeit und zum Normalfall geworden zu sein. Ist das nun mal so? Ist das lediglich die Betrachtung eines vermeintlich stehengebliebenen Mittfünfzigers, der in den Augen vieler den Zahn der Digitalisierung verpasst hat? Nein! Hier sprechen einschlägige Foren, Essays und Austauschrunden von (auch digitalen) Experten eine klare Sprache: Das ist per se unanständig und tendiert zur Respektlosigkeit.

Solches Verhalten kann man in Kauf nehmen wollen, muss sich aber bewusst sein, dass man das ausstrahlt und es (aufgrund von Rückmeldungen) auch vermehrt so wahrgenommen wird. Genauso unanständig, wie irgendwelche menschliche Töne von sich zu geben oder ein ungewaschenes Hemd zu tragen. Das ist grundsätzlich noch nicht folgenschwer, aber löst in unseren Breitengraden gerade im Businesskontext Reaktionen aus, die nicht zwingend immer geäussert werden – wahrgenommen, angedacht und gemerkt allerdings schon.

Handfeste Studien (beispielsweise einer grossen Versicherungsgesellschaft) haben sogar die Unaufmerksamkeit in Verluststunden umgerechnet: Wer nicht aufpasst, muss mehr nachfragen. Wer zu wenig Aufmerksamkeit erhält, doppelt zeitintensiv nach –oder hat wichtige Aufgaben nicht gehört. Ein Live-Test über mehrere Veranstaltungen zeigte: Bei einer Kurzumfrage über Inhalte von Diskussionsthemen (es geht also nicht nur um allfällige langweilige Referate) schneiden die Laptopschreibenden massiv schlechter ab, sie erzielen weniger als 50 Prozent des Resultats der anderen. Fakt ist: Multitasking funktioniert auch dann nicht, wenn man im digitalen Zeitalter lebt. Denn das menschliche Gehirn arbeitet noch identisch wie einst. Und man sieht es der tippenden Person praktisch immer an, ob sie an Notizen zum Livegeschehen schreibt (es gibt tatsächlich einen kleinen Prozentsatz an Menschen, die diese Disziplin haben) oder gerade mit der Beantwortung von E-Mails beschäftigt ist. Das eine vom anderen zu unterscheiden, ist ein Sensorium, das wir heute untrüglich haben – und sogar mehr, als viele Teilnehmende ahnen.

DER ZUGEKLAPPTE LAPTOP ALS STATEMENT

Es mehren sich unterdessen ebenfalls Meldungen von Menschen, die sich daran stören. Darum bin ich persönlich in meinen Rollen als Referent, Trainer oder schlichtweg Kommunikator dazu übergegangen, aufgeklappte Laptops, wenn es inhaltlich oder methodisch nicht zwingend erforderlich ist, aus meinen Veranstaltungen und Meetings zu verbannen. Echte digitale Freaks nehmen sich ohnehin ein Tablet mit digitalem Schreibstift zur

Hand – damit bleiben sie am Geschehen, arbeiten psychomotorisch und haben trotzdem alles digital abgespeichert oder in der Cloud hinterlegt.

Als Gegenleistung gibt es «Office-Zeiten» innerhalb eines Tages. Das heisst: Wenn die Gruppe das möchte, gibt es zum Beispiel über die Mittagspause oder in einer Nachmittagsflaute konkret 30 Minuten Zeit, sich den zwingenden Geschäften zu widmen –sofern das nötig ist. Einige sehen dann aber doch eine Chance darin, sich mal einen Tag so zu organisieren, dass sie ausnahmsweise eben mal nicht durchgehend erreichbar sind.

Ein zugeklappter Laptop oder einer, der in der Tasche bleibt, kann auch ein Statement sein. Ich selbst erlebte eine Tagung eines exklusiven Clubs mit hochkarätigen Teilnehmenden. Es ist dort Ehrensache, sich nicht am offenen Laptop um die EMails zu kümmern. Allen in dieser Runde ist klar, dass das sowohl wenig respektvoll als auch ein Zeichen von schlechter Organisation ist.

BLOSS NICHTS VERPASSEN –ERST RECHT DRINNEN

Und zum Schluss noch dies: Seit einigen Monaten hat die besagte namhafte und durchaus nicht kleine Versicherungsgesellschaft schlichtweg ein Verbot für Laptops in Meetings und ähnlichen Veranstaltungen ausgesprochen. Auf der anderen Seite gilt auch und erst recht: Wer ein Meeting oder beispielsweise einen Workshop leitet, soll den Anspruch haben, so gut vorbereitet zu kommen, dass der innere Drang der Teilnehmenden, draussen etwas zu verpassen, möglichst klein ist. Der Qualitätsanspruch als Gegenleistung muss eben ein hoher sein. Aber auch darüber könnte man sich innerhalb eines Settings per Feedback austauschen, sofern man die Laptops geschlossen hat …

FAZIT

1. Laptops sollen geschlossen bleiben, alles andere schränkt die Aufmerksamkeit zu stark ein (Gründe: Anstand, Multitasking ist nicht möglich, Effizienz beziehungsweise Vermeidung von Verluststunden, Störung durch Geräusch und geistige Abwesenheit).

2. Tablets (oder selbstverständlich auch Papier und immer häufiger auch sogenannte Kladden) sind für eigentliche Meetings- und Kursnotizen sinnvoller.

3. Alternativ können «Office-Zeiten» an Randstunden angeboten werden, damit allfällige, nicht verschiebbare Tasks bearbeitet werden können.

4. Auch Referierende sollten sich bewusst sein, dass ein lebendiges Meeting, das gut vorbereitet ist, die Grundlage schafft, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten.

ÜBER DEN AUTOR

Stefan Häseli ist Experte für glaubwürdige Kommunikation, Keynote-Speaker, Moderator und Autor mehrerer Bücher. Als ausgebildeter Schauspieler mit jahrelanger Bühnenerfahrung schreibt er ganze Abendprogramme selbst. Dazu kommen Engagements in Kinofilmen, TV-Serien, TV-Werbespots und Schulungsfilmen. Er betreibt ein Trainingsunternehmen in der Schweiz. Häseli ist mehrfach international ausgezeichneter Redner und Trainer. Die Kommunikation in ihren unterschiedlichen Welten und die Details in der Sprache faszinieren ihn und prägten seinen beruflichen Werdegang. Er begeistert in seinen Fachartikeln und Kolumnen mit feinsinnigem Humor.

www.stefan-haeseli.com

LEADERSHIP IN DER KRISE

Wie Führungskräfte wieder zukunftsfähig werden

Unternehmen in Deutschland waren lange Zeit erfolgsverwöhnt und selbstverliebt. Die Wirtschaftslage war stabil und wachstumsorientiert, die Fachkräftedeckung hinreichend und bei den Produkten zogen sie gerne das «Made in Germany»-Ass. Doch der Wind hat sich gedreht, die Krisen und Veränderungen brachen wie gigantische Wellen über die Unternehmen herein – sie spülten Arroganz und Beständigkeit fort. In seinem neuen Buch «Führungskräfte als Hoffnungsträger» liefert Ben Schulz eine Anleitung zur radikalen Transformation moderner Leader.

Autorin_Petra Spiekermann

«Wer will, dass alles so wird, wie es vor der Pandemie war, oder alles so bleibt, wie es ist – wer es nicht schafft, sich und anderen Hoffnung zu machen und Perspektiven aufzuzeigen – den können wir hier gerade nicht gebrauchen» – das ist nur eine der Schlussfolgerungen, die Ben Schulz in Sachen Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen zieht.

Veränderung geht nur, wenn sich auch das Führungsverständnis wandelt und wenn sich jede einzelne Führungskraft mit transformiert. Dieses Postulat ist nicht brandneu. Aber wird es auch

beherzigt? Kennen Führungskräfte ihre blinden Flecken? Wie ist es um Selbstreflexion, Self Care, Zukunftsorientierung und Resilienz bestellt?

Ben Schulz, der als Sparringspartner und Businesscoach Geschäftsführer und Führungsteams mittelständischer Unternehmen in Strategie- und Transformationsprozessen begleitet, fordert eine neue Betrachtung der Leadership-Kompetenzen: eine «radikale Perspektive», ein radikales Umdenken und Handeln – für ein höheres Veränderungstempo, eine deutliche Aufbruchstimmung, für mehr Motivation und Handlungsfähigkeit. Er plädiert für eine neue Lesart des Begriffs «radikal» – im Sinne des Wortursprungs, der Radix, was übersetzt Wurzel bedeutet. Wie tief sind Führungskräfte von heute bereit zu graben, um die wahre Natur ihrer Ambitionen und Ängste zu enthüllen?

FÜHRUNG, DIE ORIENTIERUNG UND STABILITÄT

SCHAFFT – SELBST IN UNSICHEREN ZEITEN

Der Autor stellt auf Basis seiner breiten Lebensund Berufserfahrung sowie umfangreicher Quellen direkt nutzbare Werkzeuge zur Selbstreflexion und für zeitgemässe Führung zusammen. Es geht ihm nicht einfach um Managementstrategien, sondern um ein tiefes Nachdenken über die Rolle von Führung heute. Es geht um Verletzlichkeit, um Authentizität, um Verantwortung, um Ratlosigkeit, Unsicherheit, mangelnde Flexibilität oder moralische Zielkonflikte und die Dilemmata im Leadership.

Mit Headlines wie «Rote Karte für schlechte Führung», «Emotionale Bindung deutscher Beschäftigter auf Talfahrt» oder «Gute Führung steigert die Performance» bringt die Gallup Organization in ihren Meinungsforschungen immer wieder auf den Punkt, woran es der heutigen Führung mangelt. Das Bemerkenswerte dabei: Führungsverantwortliche schätzen sich in 90 Prozent der Fälle positiver ein, als es die Mitarbeitenden tun. Mehr noch: Sie liegen dramatisch daneben. Während gerade einmal jeder fünfte Arbeitnehmende in Deutschland (21 Prozent) über seine Führungskraft sagt, «die Führung, die ich bei der Arbeit erlebe, motiviert mich, hervorragende Arbeit zu leisten», halten sich satte 97 Prozent der Vorgesetzten für eine gute Führungskraft.

Es wird also Zeit, unsere Führungskräfte zu Hoffnungsträgern und Perspektivenmachern zu

entwickeln. Dazu braucht es die Stärke, die eigene Identität radikal zu hinterfragen. Es braucht kraftvolle Modelle und Werkzeuge. Und es braucht eindeutige Haltungen, die «in guten wie in schlechten Zeiten» Führung wirkungsvoll gestalten: Transparenz, Konsequenz, Verlässlichkeit und Respekt.

Das neue Buch von Ben Schulz liefert Einblicke, Werkzeuge und Inspirationen. Eine notwendige Anleitung, um die Wurzeln tief verankerter Überzeugungen und Strukturen zu erkennen und zu verstehen. Dabei verknüpft es den Anspruch an die persönliche Entwicklung der Führungskraft mit den notwendigen Veränderungen in organisatorischen und systemischen Strukturen.

DAS BUCH

Führungskräfte als Hoffnungsträger –Durch Selbstreflexion und adaptive Strategien in Krisenzeiten bestehen

Ben Schulz

ISBN 978-1960004-87-1 Softcover, 158 Seiten 19.99 Euro | Kindle 14.99 Euro Remote Verlag, 20. Januar 2025

BEN SCHULZ

«Wir packen mit an und liefern Ergebnisse»: Das ist die Devise von Ben Schulz, der bereits seit einem Vierteljahrhundert sein eigenes Beratungsunternehmen führt. Er ist selbst in die ser Rolle als Geschäftsführer und Führungskraft in ständiger Transformation begriffen und kennt die Herausforderungen im Change bei seinen mittelständischen Kunden aus erster Hand. Der Hagener Pastorensohn ist mit seinem aktuellen Buch nun zehnfacher Autor, zudem ein gefragter Speaker und Inspirator, der in interaktiven Vorträgen und Workshops praxisnahe Lösungen vermittelt. Zusammen mit Walter Kohl betreibt er den Podcast «Kohl & Schulz». Der Mittelstands-Talk für Anders-Denker». Hier diskutieren die beiden regelmässig Gedanken zu Unternehmertum, Mittelstand, Unternehmenserfolg sowie Wirtschaft und Politik.

www.benschulz-partner.de

84 PERFEKTION IN IHRER SCHÖNSTEN FORM

Luxus und Innovation in jedem Detail

St. Moritz im verschneiten Winter. Sobald hier der See von einer dicken Eisschicht bedeckt ist, verwandelt sich das Städtchen mit seinen Luxusboutiquen und Edelrestaurants in eine Begegnungsstätte des Adrenalins. Aber wenn sich die internationale Elite alljährlich beim White Turf versammelt, dann geht es nicht nur um Geschwindigkeit auf dem Eis, sondern um die Inszenierung eines Lebensgefühls. Genau hier setzt Genesis an: Als Hauptsponsor des White Turf bringt die koreanische Premium-Automobilmarke eine neue Dimension von Luxus auf das zugefrorene Naturwunder des St. Moritzersees.

Ob in der Spitzengastronomie, im Rennsport oder in der Automobilwelt –Perfektion entsteht durch das Streben nach Exzellenz. Genesis hat sich als Automobilhersteller seit seiner Gründung 2015 einen Namen gemacht, indem die Marke kompromisslose Qualität, mutiges Design und innovative Technologie verbindet. Mit einer Modellpalette, die Luxus mit elektrischer Performance verknüpft, positioniert sich Genesis als Vorreiter einer neuen, nachhaltigen Definition von PremiumMobilität. Die Fahrzeuge vereinen koreanische Handwerkskunst mit modernster Technik, was sie sowohl auf der Strasse als auch auf Schnee und Eis zu aussergewöhnlichen Begleitern macht. Es überraschte folglich nicht, dass Genesis bereits zum vierten Mal in Folge als Hauptsponsor zum legendären Pferderennen White Turf zurückkehrte.

Das exklusive Sportereignis ist ein bedeutendes gesellschaftliches Highlight, das alljährlich die Elite aus der ganzen Welt anzieht. Das Event, das auf dem zugefrorenen St. Moritzersee stattfindet, lockt nicht nur Pferderennsportfans an, sondern bietet auch einen faszinierenden Mix aus Glamour, Luxus und Tradition. Dabei kommen nicht nur prominente Gäste aus Sport und Gesellschaft, sondern auch die weltweit besten Rennpferde zusammen, die in einem einzigartigen Ambiente um den Sieg kämpfen. Als Hauptsponsor des renommierten Pferderennens setzt Genesis nicht nur ein starkes Zeichen in der Welt des Motorsports, sondern auch in der exklusiven Eventlandschaft.

In der Genesis Public Lounge hatten alle Gäste die Gelegenheit, die vollelektrischen Premium-SUVModelle GV60 und Electrified GV70 aus nächster Nähe zu bestaunen und die «Son Nim»-Gastfreundschaft, die für Genesis essenziell ist, zu erleben. Das koreanische Konzept bedeutet so viel wie «Gast als Ehrengast» und bringt die Philosophie der Marke perfekt zum Ausdruck. Im stilvollen Ambiente der Lounge wurde dies mit erlesenen Tees, süssen Köstlichkeiten und einer Atmosphäre spürbar, die fernab von klischeehafter Luxusinszenierung liegt.

Ein Prinzip, mit dem Dominik Hartmann bestens vertraut ist: Der mit zwei Michelin-Sternen und 18 Gault&Millau-Punkten ausgezeichnete Küchenchef des Restaurants Magdalena in Schwyz begeisterte im Rahmen des White-Turf-Wochenendes die Gäste im Restaurant «The View» im GenesisPartnerhotel Grace La Margna mit einem exklusiven Menü, das alpine Aromen mit avantgardistischer Leichtigkeit verband. Unterstützt wurde er dabei von Andrea Bonini, dem Küchenchef des Partnerhotels, der seine Expertise einbrachte, um das kulinarische Erlebnis zu bereichern. Am Sonntag durften die Genesis-VIP-Gäste in den Genuss von Dominik Hartmanns Signature Dishes kommen. Die gemeinsame Philosophie? Höchste Präzision in der Komposition der Aromen, eine tiefe Verbundenheit zur Region und der Wille, Grenzen zu verschieben. Hartmann, bekannt für seine vegetarische Sterneküche, zeigte mit seinem Menü, bestehend aus Winterzutaten wie Kürbis, Rote Bete und Karotten, dass Perfektion auch in der Welt der Kulinarik ein entscheidender Faktor ist.

WHITE TURF – WO DIE ELITE SICH TRIFFT

Das jährliche Pferderennen in St. Moritz ist der Treffpunkt der High Society, ein Ort, an dem sich Stars und Prominente gerne sehen lassen. So auch André

Lotterer: Der dreifache Le-Mans-Sieger war Ehrengast des White Turf 2025 und zeigte sich beeindruckt von der einzigartigen Mischung aus Luxus, Geschwindigkeit und Kulinarik. Als Profirennfahrer weiss er, dass Erfolg kein Zufall ist – es sind Präzision, Timing und die unermüdliche Suche nach Perfektion, die den Unterschied machen. Mit dem GMR001-LMDh-Prototyp bereitet sich Lotterer mit Genesis auf die WEC- und IMSA-Serie 2026 vor –und damit auf den Einstieg in die Renn- und Rallyeaktivitäten der koreanischen Automarke.

Lotterer und sein Teamkollege Pipo Derani sind massgeblich an der Entwicklung des neu entwickelten Hypercars beteiligt. «Ich bin überglücklich und sehr dankbar, dass ich über Genesis in den Langstrecken-Rennsport einsteigen kann», sagte der Genesis-Magma-Racing-Pilot André Lotterer. «Nachdem ich in diesem Jahr die FIA-HypercarLangstrecken-Weltmeisterschaft gewonnen habe, ist dies die perfekte Gelegenheit für mich, meine Arbeit, Erfahrung, Leidenschaft und Motivation als Teil eines ambitionierten Teams in ein neues Projekt einzubringen. Ich freue mich darauf, mit der Arbeit zu beginnen und auf eine erfolgreiche Zukunft hinzuarbeiten.»

Der GMR-001 kombiniert modernste Hybridtechnologie mit aerodynamischer Perfektion und einer kompromisslosen Designsprache. Genesis setzt dabei auf Leichtbau, eine verbesserte Energierückgewinnung und eine Leistungssteigerung, die es dem Fahrzeug ermöglichen wird, an der Spitze des internationalen Motorsports mitzuhalten. Und auch die bestehende Fahrzeugpalette von Genesis tritt ein in ein neues Hochleistungsterritorium. Die «Magma»-Linie von Genesis begeistert mit maximaler Ästhetik, optimierter Leistung und gesteigertem Fahrspass. Auf den Strassen sind diese Modelle unübersehbar, denn sie tragen die Signalfarbe «Magma», ein leuchtendes Orange. Die Farbe ist besonders aus der Ferne gut erkennbar – essenziell, wenn es um Rettungseinsätze im alpinen Raum geht. So ziert auch die neue Konzeptstudie von Genesis leuchtend orangene Farbdetails.

Der Genesis GV60 MIV wurde speziell für unwegsames Gelände und extreme Wetterbedingungen entwickelt und präsentiert sich mit Schneeketten, Carbonfaserverstärkungen und Bergrettungsausrüstung. Das innovative Konzeptfahrzeug wurde

nicht nur in St. Moritz präsentiert, sondern auch beim renommierten Davos Forum ausgestellt. Dort unterstreicht Genesis seine Ambitionen im Bereich nachhaltiger Mobilitätslösungen für extreme Einsatzgebiete. «Genesis ist stolz darauf, sichere und schön designte Luxusfahrzeuge zu entwickeln, die gewagt, modern und unverkennbar koreanisch sind», erklärte Luc Donckerwolke, Chief Creative Officer von Genesis. «Das GV60 MIV Concept erweitert diese Vision des Komforts und der Liebe zum Detail und zeigt, dass unsere Fahrzeuge nicht nur für urbane Umgebungen, sondern auch für die herausforderndsten Terrains der Welt konzipiert sind.» Und während die edlen Rennpferde über das gefrorene Eis des St. Moritzersees galoppieren – ein ebenso herausforderndes Terrain für die Vierbeiner –, demonstriert das White Turf eindrucksvoll, wie Eleganz und Leistung selbst unter extremsten Bedingungen harmonieren können.

www.genesis.com

Lotus und die Emira-Limited-Serie

90 DIE MACHT DER 12

Als Lotus-Gründer Colin Chapman 1958 erstmals an der Formel 1 teilnahm, wollte er auf eine noch nie dagewesene, unvorstellbare Art und Weise gewinnen. Und das tat er auch –mit bahnbrechenden Autos, die den Rennsport revolutioniert und die Fantasie von Fans, Kritikern und Wettbewerbern beflügelt haben. Nach 79 Rennsiegen, sieben Titeln in der Konstrukteurswertung und sechs Fahrer-Weltmeistertiteln in der prestigeträchtigsten Rennserie der Welt hat Lotus nun die exklusive Emira-Limited-Serie vorgestellt, die eindrucksvoll das legendäre Rennsport-Erbe der Marke würdigt. Im Mittelpunkt steht dabei die Ziffer 12.

Autor_Mario Hetzel

Bilder_Lotus Cars

Rennsportlegende Ayrton Senna feierte 1985 seinen ersten Grand-Prix-Sieg in der Formel 1 im Cockpit eines Lotus 97T – Startnummer: 12. Vom damaligen Lotus-Teamchef Peter Warr wurde der Brasilianer nur «The Magic» genannt – aufgrund seiner einzigartigen Fahrweise, vor allem bei Regen. Jetzt macht Lotus dieses Erbe wieder erlebbar und bringt den Emira als Limited-Serie –nur jeweils zwölf Modelle in fünf exklusiven Lackierungen in zwölf europäischen Ländern – auf den Markt. Jede Lackierung verkörpert dabei die ikonische Lotus-Rennsport-DNA und erinnert an einen der legendären Rennwagen aus der Geschichte der Formel 1.

Die unverwechselbaren, massgeschneiderten Aussendetails der fünf exklusiven Lackierungen werden alle direkt bei der Herstellung im Werk Hethel in Grossbritannien aufgetragen und sind in die Gesamtlackierung der Fahrzeuge integriert. Zu erkennen ist ein Emira-Limited-Modell neben seinem besonderen Look und den exklusiven schwarzen Lotus-Logos auch an den stilvollen «Emira Limited 1/12»-Plaketten, die an den B-Säulen und am Cockpit angebracht sind. Die Farbschemata erinnern klar an die historischen Lotus-Formel-1-Wagen. Einige der Lackierungen knüpfen sogar direkt und sichtbar an die legendäre Start-

AUS DER FORMEL 1 AUF DIE STRASSE

So zum Beispiel die leuchtend gelbe Edition: Mit ihren blauen Akzenten erinnert sie an den Lotus 99T, mit dem Ayrton Senna in der Saison 1987 erfolgreich in der Formel 1 antrat. Als erster Formel-1-Rennwagen mit aktiver Dämpfung – einer LotusInnovation – feierte er einen Grand-PrixSieg. Der 99T gewann in Monaco und wiederholte das Kunststück in Detroit. Insgesamt schaffte er es acht Mal aufs Podium und verhalf Lotus und Senna zu dritten Plätzen in der Konstrukteurs- und der Fahrermeisterschaft. Die ikonische Lotus-Startnummer 12 ist beim LimitedModell auf jeder Seite des Wagens in blauer Farbe zu sehen, passend zu den schwarzen Bremssätteln, den vorderen und seitlichen Lufteinlässen und dem «Lotus»-Markenzeichen am Heck.

Sofort ins Auge springt auch das EmiraLimited-Design, das vom Lotus 97T inspiriert wurde. Die elegante Neuinter

pretation des Formel-1-Wagens aus dem Jahr 1985 ist in dunklem Shadow Grey mit goldener Lackierung gehalten. Die Startnummer 12 erstrahlt auf jeder Seite des Wagens ebenfalls in ikonischem Gold, passend zu den goldenen Felgen. Und dieses edle Äussere wird dem legendären Vorbild mehr als gerecht: Nicht nur gewann Ayrton Senna im Lotus 97T seinen ersten Grand-Prix – und das bei Regen –, auch Sennas Teamkollege Elio de Angelis entschied das darauffolgende Rennen in San Marino für sich, während Senna seinen zweiten Grand-Prix-Sieg später in der Saison in Spa-Francorchamps feierte.

Insgesamt erreichte der Lotus 97T in jenem Jahr neun Podiumsplätze.

LOTUS EMIRA: «FOR THE DRIVERS»

Der Lotus Emira ist ein direkter Nachfahre dieser Motorsportikonen: Leichtbau-Chassis, rundum Doppelquerlenkeraufhängung, intelligentes aerodynamisches Design, Reihen-Vierzylinder-Turbomotor und ein achtstufiges Doppelkupplungsgetriebe (DCT). Der elegante Sportwagen rückt den Fahrer ins Zentrum der Aufmerksamkeit – genau so, wie Gründer Colin Chapman es sich vorgestellt hatte.

Als Basis für jedes Limited-Modell bleibt der reine, unverfälschte Emira klar zu erkennen – Lotus bezeichnet ihn auch als den besten Sportwagen, den die Marke je gebaut hat. Im Supercar-Look bietet er unübertroffene Leistung: Mit 365 PS und 430 Newtonmetern Drehmoment reichen gerade einmal 4.4 Sekunden für den Paradesprint auf 100 km/h, auf geeigneter Strecke sind Spitzengeschwindigkeiten bis 275 km/h möglich. Die hydraulisch unterstützte Lenkung und die cha-

rakteristische Federung sorgen für Komfort, präzises Fahrgefühl und exakte Handling-Eigenschaften. Besonders beeindruckend: die Leichtigkeit, mit der der «Emira» über den Asphalt fegt – das gehört bei einem Sportwagen aber einfach dazu.

Für eine personalisierte Fahrexperience bietet der Emira sowohl ein Tour- als auch ein Sport-Fahrwerk. Die Launch-Control-Funktion sorgt für optimale Beschleunigung aus dem Stand – perfekt für dynamische Starts! Gekrönt wird das ultimative Fahrerlebnis im Innenraum von ergonomischen und präzisen Bedienelementen sowie hochauflösenden Displays, die ein bisher unerreichtes Mass an Kontrolle und Luxus bieten. Das Cockpit des Emira wurde hierbei eindeutig auf den Fahrer ausgerichtet: Ein 12.3-Zoll-TFT-Instrumentencluster bietet klare, leicht ablesbare Informationen direkt im Sichtfeld des Fahrers und wird ergänzt durch einen 10.25-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole für das Infotainmentsystem und die Fahrzeugsteuerung. Dies macht abermals deutlich: Der Emira wurde wirklich «For The Drivers» entwickelt –und die Limited-Serie setzt dem Ganzen nun die Krone auf.

www.lotuscars.com

«KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

REVOLUTIONIERT DIE HÖRGERÄTEBRANCHE»

Jérémie Benhamron, Mitgründer und CEO von Auzen

Auzen ist der führende Anbieter von Online-Hördienstleistungen.

Über die Zukunft der Hörgerätebranche, den Einsatz von KI und die Bedeutung persönlicher Betreuung.

Interviewpartner_Jérémie Benhamron Autor_Urs Huebscher

Herr Benhamron, wie ist die Idee zu Auzen entstanden und was war Ihre Vision bei der Gründung des Unternehmens?

JÉRÉMIE BENHAMRON: Auzen wurde während der Covid-19-Pandemie gegründet, um hörgeschädigten Menschen trotz Isolation eine flexible und zugängliche Versorgung zu bieten. Unser Ziel war es, Mobilitäts- und Zugangsbarrieren zu überwinden und digitale Hilfsmittel zu integrieren, um den Prozess zu erleichtern.

Was unterscheidet Auzen von anderen Hörgeräteanbietern?

Unser Ansatz kombiniert persönliche Betreuung mit Technologie. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hörzentren bieten wir massgeschneiderte Fernlösungen, die sich flexibel an den Alltag unserer Kunden anpassen, ohne den Komfort des eigenen Zuhauses verlassen zu müssen. Unsere Beratungen sind kostenlos und zeitlich unbegrenzt, während unsere transparenten Preise bis zu 65 Prozent günstiger sind – ohne Kompromisse bei der Qualität der Hörgeräte.

Welche Herausforderungen sehen Sie in der Hörgerätebranche und wie begegnen Sie ihnen?

Die Hörgerätebranche steht vor Herausforderungen wie fehlender Aufklärung, hohen Kostenbarrieren und dem Wandel hin zu flexibleren, technologiebasierten Lösungen. Zudem gilt es, Innovationen wie KI sinnvoll zu integrieren, ohne die persönliche Betreuung zu beeinträchtigen. Auzen begegnet diesen Herausforderungen mit Aufklärung zu Sensibilisierung, technologischer Innovation durch Bluetooth-fähige Hörgeräte und digitalen Tools sowie individueller Betreuung mit massgeschneiderter Anpassung und kontinuierlicher Begleitung.

Wie wichtig ist die persönliche Beratung für Auzen?

Das ist unser Kernprinzip: Jeder Hörgeschädigte hat individuelle Bedürfnisse, die wir mit persönlicher Beratung gezielt adressieren. Unser Expertenteam nimmt sich die Zeit, den Lebensstil und die Erwartungen jedes Kunden zu verstehen, um eine Lösung zu bieten, die effektiv ist und sich nahtlos in den Alltag einfügt.

Welche Trends sehen Sie in der Hörgerätebranche?

Vernetzte Technologien und künstliche Intelligenz revolutionieren die Branche. Hörgeräte, die sich per Smartphone steuern lassen oder Gesundheitsdaten erfassen, werden immer beliebter. KI ermöglicht automatische Anpassungen in Echtzeit und sorgt für ein personalisiertes Hörerlebnis mit natürlicherem Klang. Einige Modelle bieten bereits Live-Übersetzungen oder Sturzerkennung. Zudem erleichtern digitale Plattformen den Zugang zur Gesundheitsversorgung, indem sie Fernberatungen und individuelle Geräteeinstellungen ermöglichen – eine Entwicklung, die den Hörgerätemarkt zugänglicher und effizienter macht.

www.auzen.com

«KMU KÖNNEN MIT UNSEREN WECHSELKURSEN

BIS ZU 84 PROZENT SPAREN»

Allan Abt, CEO von wechselstube.ch

Schweizer KMU stehen im internationalen Handel vor zahlreichen Herausforderungen –von schwankenden Wechselkursen bis hin zu versteckten Bankgebühren. Über transparente Lösungen, den Zugang zu besten Wechselkursen und wie wechselstube.ch KMU hilft, durch Planungssicherheit und Kosteneinsparungen ihre Margen zu sichern.

Interviewpartner_Allan Abt Autor_Urs Huebscher

Herr Abt, wechselstube.ch hat soeben das 25-jährige Jubiläum gefeiert. Wie ist die Idee zu wechselstube.ch entstanden?

ALLAN ABT: wechselstube.ch wurde Ende der 1990er-Jahre von meinem Vater Christoph Abt gegründet, um KMU beim Devisenwechsel fairere Konditionen zu bieten. Als Pionier im digitalen Devisenhandel setzte die Plattform früh auf moderne Technologien und die Bündelung von Geschäften. Dank schlanker Strukturen und effizienter Prozesse geben wir diese Vorteile ohne Gebühren oder versteckte Kosten weiter – bis zu 84 Prozent günstiger als bei Banken. Es gibt keine Gebühren, versteckten Kosten oder vertraglichen Verpflichtungen.

Welchen weiteren Mehrwert / USPs bietet wechselstube.ch im Vergleich zu Banken oder anderen ähnlichen Plattformen?

Wir bieten auch die vollständige Abwicklung des Zahlungsverkehrs und Devisentermingeschäfte für Währungsabsicherung an. Unsere Plattform liefert relevante Informationen, unterstützt mit Prognosen und Kurswarnungen und bietet persönliche Betreuung. Mit einer transparenten Anzeige von Bruttomarge und Mittelkurs heben wir uns klar vom Wettbewerb ab.

Was sind aus Ihrer Sicht die Herausforderungen im (digitalen) Währungsumtausch?

Die Sicherung der Margen, da Markt- und Bankenmargen oft unvorhergesehene Kosten verursachen. wechselstube.ch schafft Transparenz mit einem Währungsrechner, der potenzielle Einsparungen gegenüber Banken aufzeigt.

Wer sind Ihre Zielgruppen?

Unsere Hauptzielgruppe sind Inhaber und Geschäftsführer von Schweizer KMU aus verschiedenen Branchen, die international handeln.

Wieso bietet wechselstube.ch eine Kurs-Offerte im Voraus, statt einfach nach der Transaktion abzurechnen?

Der Devisenmarkt bewegt sich rund um die Uhr, daher ist der Zugang zu aktuellen Wechselkursen entscheidend. Die Fixierung von Kursen ist ein Muss, um unerwartete Kosten zu vermeiden und Planungssicherheit zu gewährleisten – ohne Fixierung bleiben die tatsächlichen Kosten oft unklar.

Haben Sie selbst Pläne für wechselstube.ch für die nächsten Jahre?

Mein Ziel ist es, Schweizer Unternehmen weiterhin zu mehr Erfolg zu verhelfen und unsere Position als Pionier im kommerziellen Devisenwechsel zu stärken. In der Schweiz liegt enormes Potenzial, da viele KMU ihre Devisengeschäfte noch über Banken abwickeln und dabei Geld verschenken –wir zeigen, dass es smartere Lösungen gibt.

www.wechselstube.ch

UNSERE KOCHKURSE SIND «OUT OF THE BOX»

Lazaros «Laz» Kapageoroglou, Gastronom und Unternehmer

In Zürich bietet er Caterings und Kochkurse an – und hat schon weitere spannende Projekte geplant.

Interviewpartner_Lazaros «Laz» Kapageoroglou

Autor_Urs Huebscher

Herr Kapageoroglou, Sie sind vielseitig engagiert – kochen und schreiben, leiten Kurse und machen Caterings und Events. Wie bringen Sie das alles unter einen Hut?

LAZAROS «LAZ» KAPAGEOROGLOU: Das ist immer wieder die grösste Herausforderung (lacht). Gleichzeitig macht es die Arbeit abwechslungsreich. Die Kochevents benötigen viel Vorbereitung und Administration – das unterschätze ich oft. Der Schlüssel ist eine gute Organisation.

In der Kocheria veranstalten Sie Kochkurse und Workshops. An wen richten sie sich?

An alle, die gerne kochen und offen sind für Neues. Unsere Kochkurse sind teilweise anspruchsvoll. Aber unsere Gäste schätzen, dass sie am Ende des Kochkurses nicht nur gut gekocht und gegessen, sondern auch viele neue Tricks gelernt haben.

Wie unterscheiden sich Ihre Kochkurse von anderen?

Unsere Kochkurse sind «out of the box», sie sind dynamisch und einzigartig: Statt einfach Rezepte nachzukochen, sind wir eine interaktive Kochcrew, die unter meiner Anleitung gemeinsam kocht. So lernen die Gäste, alle Gerichte richtig zu kochen – das kommt sehr gut an. Die Rezepte bekommen sie am nächsten Tag per E-Mail und können sie zu Hause nachkochen.

Sie sind Grieche. Verraten Sie uns Ihr liebstes griechisches Rezept?

Mein liebstes griechisches Rezept ist Miesmuscheln, gedämpft in Weisswein. Die Aromen von Meer in Verbindung mit Knoblauch und Kräutern sind für mich alles!

Was gibt es bei Ihnen privat zu essen?

Privat koche ich meistens einfache Gerichte. Ich liebe Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und viel Gemüse. Ein feiner Fisch mit saisonalem Gemüse macht mich sehr happy.

Was haben Sie immer im Kühlschrank?

Butter, Käse, Knoblauch, Konfi, Zitrone und Kräuter.

Sind Sie schon an einem weiteren Kochbuch dran?

Mein neues Kochbuch kommt im Mai 2026 – und es wird ganz sommerlich. Momentan arbeite ich hart an diesem Herzensprojekt.

Welche weiteren Pläne haben Sie für 2025?

Im Mai 2025 eröffne ich meine zweite Eventküche in Zürich. An diesem neuen Foodspot werden Zürcher*innen nicht nur spannende Kochkurse, Workshops und Tastings, sondern auch Pop-up-Dinner und Sonntagsbrunch erleben können.

www.kocheria.ch/kochschule

«WIR BIETEN UNSEREN KUNDEN EFFEKTIVE

KONTAKTPUNKTE FÜR IHRE CUSTOMER JOURNEY»

Beispielsweise als Werbung an Schulen

Thomas Frommelt, Inhaber von PROPAGANDA, über Below-the-line-Marketing und weshalb Werbung an Schulen so interessant ist.

Interviewpartner_Thomas Frommelt Autor_Urs Huebscher

Herr Frommelt, PROPAGANDA macht Belowthe-line-Marketing. Was bedeutet das?

THOMAS FROMMELT: Ein zeitgemässes Verständnis von Belowthe-line-Marketing (BTL) fasst Werbeformen zusammen, die durch die Relevanz und/oder die Intensität der geschaffenen Kontakte überzeugen. Mit anderen Worten schafft BTL Kontakte von hoher Qualität. Überdies erlaubt es die Vielfalt der Möglichkeiten, die Zielsetzungen verschiedener Customer-Journey-Phasen zu unterstützen. Typische BTL-Kategorien sind AmbientMedia, Guerilla-Marketing oder LiveMarketing.

Demgegenüber meint Above-the-line-Marketing Massnahmen mit grosser Reichweite. Es wird also primär auf Bekanntheit abgezielt, und das in der breiten Masse, womit erhebliche Streuverluste in Kauf genommen werden. Bei ATL steht also eindeutig die Quantität der Kontakte vor ihrer Qualität. Beispiele sind grosse Out-ofhome-, Fernseh- und Anzeigenkampagnen.

Welche BTL-Massnahmen bieten Sie denn an?

Unsere Kunden wollen ihren Kunden, also den Konsument*innen, effektive Kontaktpunkte auf ihrer Customer Journey

bieten. Das ist unser Angebot: Touchpoints aus den Kategorien Live-Marketing, Ambient-Media, Guerilla-Marketing und digitales Marketing sowie Leistungspakete, mit denen spezifische Zielgruppen wie Personen in Ausbildung, junge Leute, Familien, Kulturinteressiere und so weiter erreicht werden können.

Werbung an Schulen gehört zu Ihren Angeboten. Wen sprechen Sie an?

Es gibt drei Kundengruppen, für die Werbung an Bildungseinrichtungen attraktiv ist: Erstens sind das Unternehmen und Organisationen, die bei potenziellen Mitarbeitenden einen Employer Brand aufbauen oder Absolventinnen und Absolventen als Mitarbeitende rekrutieren wollen. Zweitens sind es Bildungsinstitutionen, die weiterführende Ausbildungsangebote bekannt machen wollen. Und drittens sind es kommerzielle Unternehmen, für die auf der tertiären Stufe interessante Möglichkeiten bestehen, eine jüngere Zielgruppe mit Werbung anzusprechen.

Wen kann man mit Werbung an Schulen erreichen?

Je nach Schulstufe sind das Jugendliche und junge Erwachsene. Schulwerbung ist ein hervorragendes Beispiel für die eingangs erwähnten Merkmale von Belowthe-line-Marketing: eine hohe Relevanz und Intensität der Kontakte bei verschwindend kleinen Streuverlusten. Gerade im aktuellen Arbeitsmarktumfeld ist das ein sehr überzeugendes Argument für EmployerBranding- oder Personal-Marketing-Massnahmen an Schulen.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Unser Leistungsportfolio bietet vielfältige Kontaktpunkte für kurzfristig orientierte

Rekrutierungskampagnen ebenso wie für den langfristigen Aufbau eines Employer Brands. Wenn Bekanntheit geschaffen werden soll, stehen beispielsweise Plakate, Flyer-, Bike-Cap- oder Sticker-Verteilungen und Geo Targeting im Vordergrund. Und soll die Entscheidungsfindung unterstützt werden, können diese Massnahmen mit Landingpages, Wettbewerben und einer Kontaktdatengenerierung kombiniert werden. Conversion schliesslich kann in diesem Zusammenhang beispielsweise bedeuten, die Zielgruppe für die Teilnahme an Infotagen zu mobilisieren. Zu diesem Zweck können Eintrittstickets verteilt oder mittels Gutscheinen Teilnahmeanreize geschaffen werden. Für die tertiäre Stufe stehen ausserdem digitale Studierendenplattformen zur Verfügung, die interessante Möglichkeiten bieten.

www.propaganda.ch

«DIE DREI-STERNE-HOTELS SIND DAS HERZSTÜCK

UNSERER HOTELLERIE»

Ursin Maissen, Tourismusdirektor von Pontresina

Die Destination Pontresina punktet mit einer der längsten Aufenthaltsdauern der Schweiz. Dies nicht zuletzt dank einer hochwertigen Drei-Sterne-Hotellerie.

Autorin_Silvia Schaub

Steht man in der neu gestalteten Lobby des Hotels Steinbock in Pontresina oder sitzt in einer der rustikalen Gaststuben, staunt man nicht schlecht. Alles strahlt Gemütlichkeit und gleichzeitig Modernität aus und wahrt trotzdem die Traditionen des Hauses. Es ist das älteste Gasthaus in Pontresina und wurde 1651 eröffnet. Das Drei-SterneHotel ist nicht das einzige Haus in dieser Kategorie in der Gemeinde, das so manchen Gast mit seinem hohen Standard überrascht. «Über ein Drittel unserer Hotels hat drei Sterne oder drei Sterne Superior, diese sind also das absolute Herzstück unserer Hotellerie», sagt Ursin Maissen, Tourismusdirektor von Pontresina.

Das ist eher überraschend, zeigen doch aktuelle Zahlen von HotellerieSuisse, dass die Anzahl an Drei-Sterne-Hotels in den letzten zehn Jahren um elf Prozent gesunken ist. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Vier- und Fünf-Sterne-Hotels signifikant an, Letztere sogar um 23 Prozent. Es seien alle Hotels wichtig, egal welcher Kategorie, betont Maissen. Schliesslich wolle man den Gästen ein breites Angebot bieten. Der Gast sei heute aber polyvalent unterwegs. «Verreist er mit der Partnerin für ein Wellness-Weekend, darf es ruhig ein Hotel mit vier oder fünf Sternen sein. Ist er mit seinen Freunden für eine Bike-Woche unterwegs, kann es auch ein einfacheres Hotel sein.»

Viele der Drei-Sterne-Häuser wurden um die Jahrhundertwende gebaut, als die Eisenbahnlinien das Hochtal mit dem Rest der Welt verbanden. «Sie bestehen heute meist noch, sind oft familiengeführt und wurden über die letzten Jahrzehnte stetig renoviert.» Jedes habe seine Nische – das «Albris» oder «Müller» mit einer grossartigen Kulinarik oder das Sporthotel mit seiner perfekten Infrastruktur für Aktivferien.

Apropos aktiv: Viele Gäste in Pontresina sind sehr outdooraffin unterwegs. Dabei gehört das Wandern im Sommer wie im Winter zur Hauptaktivität – vor Langlaufen und Skifahren. Damit heben sich die Gäste von denen der Nachbargemeinde St. Moritz ab, wie Maissen betont. «Unsere Gäste verstehen etwas anderes unter Luxus, fühlen sich mehr zur Natur hingezogen.»

Die Übernachtungszahlen in Pontresina zeigen, dass sich diese Positionierung lohnt. Sie sind in den letzten Jahren stetig ge -

stiegen. Der Winter 2023/24 sei in der Hotellerie und Parahotellerie der stärkste der letzten Jahrzehnte gewesen. Deshalb verlängere man die Saison im Herbst immer mehr, nicht zuletzt auch um dem Personal bessere Arbeitsverträge anbieten zu können. Pontresina profitiert auch davon, dass die Destination kaum Tagestourismus anlockt. «Wir verzeichnen in unseren Hotels mit durchschnittlich 3.5 Tagen eine der längsten Aufenthaltsdauern der Schweiz», meint der Tourismusdirektor stolz.

«Die Investoren glauben an Pontresina.» So wurde im letzten Jahr das Vier-Sterne-Hotel Maistra 160 eröffnet und bereits mit dem Schweizer Architekturpreis ausgezeichnet. An ein jüngeres Publikum sowie Familien richtet sich das umgebaute Sunstar Hotel. Neue Impulse werden beim Schlosshotel und dem Engadinerhof mit weiteren Investitionen erwartet. Auf dem Gelände des ehemaligen Sportpavillons soll in den nächsten Jahren das Hotel Flaz entstehen. In Planung ist auch die umfassende Neugestaltung des Bahnhofareals. «Der Bahnhof ist eine wichtige Visitenkarte, deshalb soll das ganze Areal aufgewertet werden – samt neuer Jugendherberge, Boulderhalle und Sportarena.» Viele gute Gründe also, die auch weiterhin Gäste nach Pontresina locken dürften.

www.pontresina.ch

TROTZ KRISEN ERFOLGREICH GRÜNDEN

Die

Schlüsselstrategien

für Startups in schwierigen Zeiten

Die Wirtschaft schwankt, politische Unsicherheiten dominieren, und die Modebranche steht vor ständig neuen Herausforderungen. Inmitten all dieser Krisen ist es gerade die Fähigkeit, als Gründer den Kopf nicht nur über Wasser zu halten, sondern mutig neue Wege zu gehen, die den Unterschied machen. Als Gründer von Rheinrebell habe ich diese Lektionen auf harte Weise gelernt: Krisen bieten enorme Chancen für diejenigen, die bereit sind, ihre Vision zu verfolgen und kreative Lösungen zu entwickeln.

Autor_ Sven Röder

In diesem Artikel möchte ich die Schlüsselstrategien teilen, mit denen Start-ups in schwierigen Zeiten nicht nur überleben, sondern erfolgreich wachsen können. Es geht darum, Resilienz zu entwickeln, innovativ zu bleiben und inmitten der Unsicherheit den Blick für das grosse Ganze nicht zu verlieren.

RESILIENZ ALS FUNDAMENT FÜR DEN ERFOLG

Resilienz ist in Krisenzeiten der entscheidende Erfolgsfaktor. Besonders als Start-up-Gründer ist es unerlässlich, nach jedem Rückschlag wieder aufzustehen und mit einer klaren Strategie weiterzumachen. Die Fähigkeit, sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen und die Flexibilität zu bewahren, ist gerade in schwierigen Zeiten das, was Unternehmen am Leben erhält.

Rheinrebell ist in einer Phase gegründet worden, in der viele an den Auswirkungen wirtschaftlicher Unsicherheit zweifelten. Doch

genau diese Unsicherheit hat uns gezwungen, innovativ zu denken und mutige Entscheidungen zu treffen. Wir haben uns entschieden, einen klaren Fokus auf nachhaltige Mode zu setzen, die den Werten von Transparenz, Fairness und Umweltschutz entspricht. Auch wenn das damals ein riskanter Schritt war, hat sich diese Entscheidung als richtig herausgestellt. Die Resilienz, mit der wir uns an die neuen Bedingungen angepasst haben, hat es uns ermöglicht, nicht nur zu überleben, sondern in einem schwierigen Marktumfeld zu wachsen.

INNOVATION ALS MOTOR FÜR VERÄNDERUNG

Krisen erfordern oft neue Lösungen. Die besten Ideen entstehen meist dann, wenn der Druck am grössten ist. In der Modebranche ist die Fähigkeit zur Innovation nicht nur ein Vorteil, sondern eine Notwendigkeit. Wer in schwierigen Zeiten nicht innoviert, verliert den Anschluss.

Für uns bei Rheinrebell bedeutete Innovation mehr als nur ein frisches Design oder neue Kollektionen. Es ging darum, das gesamte Geschäftsmodell auf die Veränderungen in der Branche und den Bedürfnissen der Konsumenten anzupassen. Wir setzen auf nachhaltige Materialien und transparente Produktionsprozesse – ein Schritt, der uns von vielen etablierten Marken unterscheidet und uns als Vorreiter im Bereich nachhaltiger Mode positioniert. Doch Innovation bedeutet auch, den Vertrieb neu zu denken und digitale Plattformen gezielt zu nutzen, um unsere Zielgruppe direkt anzusprechen.

AUTHENTIZITÄT UND KLARE WERTE ALS MARKENKERN

In unsicheren Zeiten sehnen sich Konsumenten nach Marken, die authentisch sind und klare Werte vertreten. Es reicht nicht aus, ein gutes Produkt zu bieten; es ist entscheidend, die richtigen Werte zu vermitteln. In Krisenzeiten ist es besonders wichtig, dass Marken nicht nur durch Marketing glänzen, sondern durch ihr Handeln Vertrauen schaffen.

Bei Rheinrebell haben wir uns bewusst dafür entschieden, unsere Marke nicht nur als Modeanbieter zu positionieren, sondern auch als ein Unternehmen, das für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung steht. Diese Authentizität, gepaart mit einer klaren Vision und transparenter Kommunikation, hat es uns ermöglicht, eine loyale und engagierte Kundschaft aufzubauen, die unsere Werte teilt und uns unterstützt. Die klare Ausrichtung auf diese Werte hat uns nicht nur durch schwierige Zeiten geholfen, sondern auch dazu geführt, dass wir uns langfristig am Markt etablieren konnten.

RISIKOBEREITSCHAFT UND DER MUT ZUR VERÄNDERUNG

Ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs in Krisenzeiten ist der Mut, Risiken einzugehen. Wer ein Unternehmen gründet, muss bereit sein, unkonventionelle Entscheidungen zu treffen, selbst wenn

der Weg unsicher scheint. In wirtschaftlich schwierigen Phasen tendieren viele dazu, vorsichtig zu werden und lieber auf Altbewährtes zu setzen. Doch gerade dann, wenn andere zögern, bieten sich die besten Chancen, um sich vom Wettbewerb abzuheben.

Als wir Rheinrebell ins Leben riefen, war die Entscheidung, den Fokus auf nachhaltige Mode zu legen, eine mutige. In einer Zeit, in der viele traditionelle Marken immer noch auf Massenproduktion und Fast Fashion setzen, entschieden wir uns, den Weg der ökologischen und fairen Mode zu gehen. Diese Entscheidung brachte Unsicherheiten mit sich – doch sie hat sich als der richtige Schritt erwiesen, der uns nicht nur heute, sondern auch in der Zukunft einen Wettbewerbsvorteil verschafft.

LANGFRISTIGE VISION UND STRATEGISCHE AUSRICHTUNG

Es ist verlockend, in Krisenzeiten auf kurzfristige Lösungen zu setzen. Doch langfristiger Erfolg entsteht nur, wenn die Vision klar und die Strategie nach haltig ist. Wer als Start-up in schwierigen Zeiten bestehen möchte, muss in der Lage sein, über den aktuellen Moment hinauszudenken und ein Geschäftsmo dell zu entwickeln, das auch in Zukunft tragfähig ist.

Bei Rheinrebell haben wir uns darauf konzent riert, nicht nur kurzfristige Gewinne zu erzielen, sondern eine Marke zu schaffen, die auf langfristige Werte setzt. Diese langfristige Ausrich tung hat es uns ermöglicht, auch in unsicheren Zeiten zu wachsen und uns auf die wesentlichen Dinge zu konzen trieren: Innovation, Authentizität und Nachhaltigkeit.

FAZIT: MUT, KREATIVITÄT UND EINE KLARE VISION

Die Gründung eines Start-ups in Kri senzeiten erfordert Mut und Durchhaltevermögen. Doch gerade Krisen bieten enorme Chancen für diejenigen, die bereit sind, neue Wege zu gehen und ihre Vision zu verwirklichen. Innovation, Resilienz und Authentizität sind die Schlüssel zum Erfolg. Start-ups, die sich auf diese Prinzipien stützen, können nicht nur in schwierigen Zeiten überleben, sondern auch die grössten Sprünge machen.

SVEN RÖDER

Sven Röder ist Inhaber einer erfolgreichen Werbeagentur und ein führender Designtrendsetter im Modebereich. Aufgewachsen in Düsseldorf, fand er seine grösste Inspiration in den Strassen von New York City. Die kulturelle Vielfalt und die einzigartigen Stile der Stadt erweiterten seine künstlerischen Grenzen.

Das Beispiel von Rheinrebell zeigt, wie durch eine klare Vision, Risikobereitschaft und den Mut, neue Wege zu gehen, eine erfolgreiche Marke entstehen kann, die nicht nur heute, sondern auch in Zukunft relevant bleibt. Auch in Krisenzeiten ist es möglich, Grosses zu erreichen –wenn man den Blick auf das grosse Ganze richtet und nicht vor Herausforderungen zurückschreckt.

2020 gründete Sven die Streetwear-Marke «Rheinrebell», die sich durch lässige, bequeme und schlichte Designs auszeichnet. Die Materialien bestehen aus zertifizierter Baumwolle, und die Produktion findet in Portugal statt, um Qualität und Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Mit «Rheinrebell» setzt Sven neue Massstäbe in der Modebranche und verwirklicht seine Vision einer inklusiven und nachhaltigen Modewelt.

www.rheinrebell.com

VOM FEUER GEFORMT

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Seit 1817 verzaubert die Hergiswiler Glas AG mit glühendem Glas und kühner Handwerkskunst. Direkt am Ufer des Vierwaldstättersees, am Fusse des Pilatus gelegen, ist sie eine Schweizer Institution. Doch die Geschichte dieser Glashütte ist weit mehr als Tradition – sie ist ein lebendiger Ausdruck von Leidenschaft, Innovation und familiärem Zusammenhalt.

Autorin_Marianne Malgieri

ie Glasi, wie sie liebevoll genannt wird, blickt auf eine über zwei Jahrhunderte währende Geschichte faszinierender Handwerkskunst zurück. Einen prägenden Wendepunkt erlebte die Glasi 1975, als Roberto Niederer – der Grossvater von Leandro Niederer – die Glashütte übernahm. Als Gestalter, Designer und künstlerischer Leiter hinterliess er eine unverwechselbare Handschrift, die den Stil der Glasi bis heute prägt. Roberto schuf ikonische Designs, die zeitlos geblieben und noch immer fester Bestandteil des Sortiments sind. Seine Leidenschaft für Glas und Design legte den Grundstein für eine neue Ära, doch sein Wirken endete abrupt mit seinem Tod im

Sein Sohn Robert Niederer führte die Vision weiter und leitete die Glasi ab 1988 mit grossem Engagement. Nach seinem Tod im Jahr 2022, im Alter von 68 Jahren, trat Leandro Niederer in die Fussstapfen seines Vaters. Bereits 2015 hatte er in der Glasi begonnen,

zunächst als Sachbearbeiter im Office und später im Marketing-Team. Im Jahr 2020 übernahm er mit nur 29 Jahren die Führung des Familienbetriebs – inmitten einer schwierigen Zeit, die durch den plötzlichen Verlust seines Vaters und unternehmerische Herausforderungen geprägt war.

Leandro bringt nicht nur die gleiche Leidenschaft für das Glasmacherhandwerk mit wie seine Vorgänger, sondern auch eine klare Vision: die traditionsreiche Glashütte in die Zukunft zu führen, ohne ihre Wurzeln aus den Augen zu verlieren.

KUNST AUS GLÜHENDEM SAND

Jeden Tag entstehen in der Glasi kleine und grosse Kunstwerke – Gläser, Vasen, Karaffen, Teller und vieles mehr, gefertigt von den talentierten Händen der Glasmacher. Hier wird noch jedes Stück in Handarbeit und mit viel Hingabe geschaffen, oft in einer jahrhundertealten Technik des Mundblasens und Giessens. Die glühende Masse aus Sand, Soda und Kalk verwandelt sich durch geschickte Bewegungen in klare, schimmernde Formen, die im Spiel des Lichts eine magische Aura entfalten.

Ein hauseigenes Designerteam sorgt dafür, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen. Zweimal jährlich werden neue Kollektionen entwickelt, doch die Klassiker aus den 60er- und 70er-Jahren –

geschaffen von Roberto Niederer – bleiben feste Bestandteile des Sortiments. «Glas ist für uns mehr als ein Material, es ist Poesie in fester Form», sagt Leandro, dessen Vision für die Glasi klar ist: die Tradition bewahren und gleichzeitig neue Wege erkunden.

INNOVATION: GLAS FÜR

INNEN- UND AUSSENBEREICHE

Neben den traditionellen Glasobjekten stellt die Glasi Hergiswil auch Bausteine und Platten aus Glas für den Innen- und Aussenbereich nach Mass her. Diese finden vielseitige Verwendung – von Trennwänden und Glasmauern bis hin zu Fassaden. Als Meisterwerk gilt der 20 Meter hohe Glas-Turm, der zum 200-jährigen Bestehen der Glasi Hergiswil im Jahr 2017 errichtet wurde. Der Turm besteht aus

24 Tonnen Stahl und 672 handgegossenen Glasplatten (sieben Tonnen), gefertigt in der Glasi. Er steht auf einem 60 Zentimeter dicken Betonsockel, der auf 21 Mikropfählen von jeweils 30 Metern Länge fundiert ist, und erhebt sich direkt am Ufer des Vierwaldstättersees.

Aktuell läuft ein spannendes Projekt mit einer ausländischen Firma, die für eine international bekannte Designermarke einen neuen Store errichtet. Für dieses Vorhaben produziert und liefert die Glasi Hergiswil Tausende von massgefertigten Bausteinen und Platten. Darüber hinaus ist die Glasi bekannt für spezielle Lampengläser und einzigartige Objekte nach Mass. Ein

Beispiel hierfür ist eine Installation von Baldwin & Guggisberg in der Kathedrale von Canterbury: 100 Glasamphoren hängen vom Kirchenschiff herab und fügen sich zu einem beeindruckenden Kunstwerk zusammen.

EIN ORT DER BEGEGNUNG UND INSPIRATION

Die Glasi ist nicht nur eine Produktionsstätte, sondern auch ein beliebtes Ausflugsziel. Ein Museum lädt ein, die Geschichte des Glases und die Magie seiner Herstellung zu entdecken. Wer das Abenteuer sucht, kann sich im faszinierenden Glas-Labyrinth verlieren oder selbst eine Glaskugel blasen – ein Erlebnis, das Jung und Alt begeistert. Regelmässig finden zudem Events statt: von stimmungsvollen Weindegustationen über ein winterliches Kunsteisfeld bis hin zu Kinderbastelstunden und einer fröhlichen Osterschnitzeljagd.

Leandro und sein Team verstehen es meisterhaft, Handwerk und Erlebnisse zu verbinden. Sie haben die Glasi zu einem lebendigen Ort gemacht, der weit über die Grenzen der Schweiz hinausstrahlt.

DIE ZUKUNFT LEUCHTET

Die vierte Generation steht bereits in den Startlöchern. Im Jahr 2024 wurde Leandro Niederer zum ersten Mal Vater – ein Sohn, der eines Tages vielleicht die Glasi und ihre Tradition weiterführen wird, so wie es bereits sein Grossvater und Urgrossvater getan haben.

Die Glasi Hergiswil ist ein Symbol für Beständigkeit und Innovation, ein Ort, an dem Tradition und Moderne aufeinandertreffen und sich in schimmerndem Glas verewigen. Hier ist Glas nicht nur ein Produkt, sondern eine Lebenseinstellung –getragen von einer Familie, die sich dem Zauber dieses faszinierenden Materials verschrieben hat.

www.glasi.ch

108 LUXUS UND DESIGN IM HERZEN VON PARIS

DRAENERT im kwerk

Messine

In der prestigeträchtigen Avenue de Messine in Paris befindet sich der Standort kwerk Messine des LuxusCo-Working-Space-Anbieters kwerk, den DRAENERT nun nach dem Standort kwerk Madeleine ebenfalls mit grosszügigen Konferenztischen, stilvollen Besprechungstischen und charmanten Beistelltischen sowie seinen unvergleichlich komfortablen Stühlen ausgestattet hat.

Autorin_Bernadette Eder

Seit seiner Gründung im Jahre 2015 durch Albert Angel und Lawrence Knight bietet kwerk Co-WorkingSpaces auf höchstem Niveau, eingebettet in ein Designambiente, das Innovation und Ästhetik vereint. Mit mehreren Standorten in Paris strebt kwerk danach, die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, zu revolutionieren, indem es innovative Arbeitsräume schafft, die Kreativität, Produktivität und Zusammenarbeit fördern.

kwerk bietet seinen Mitgliedern ein Höchstmass an individuellem Komfort und Privatsphäre in den Privatetagen, den SignatureSuiten wie auch den Executive Offices sowie luxuriöse Empfangsbereiche, ob Rooftop-Terrasse oder Lobby, hauseigene Restaurants, Baristas und ein Wellworking™-Programm mit verschiedensten Angeboten.

Die Möbel von DRAENERT aus edlem Naturstein und weichem Leder fügen sich mühelos in das luxuriöse kwerk-Konzept ein. Der DRAENERT-Tisch PARAMOUNT bietet als mehrteiliger Konferenztisch mit unsichtbar in die Konstruktion integrierter Medientechnik und den organisch geschwungenen Linien seiner Tischplatten den perfekten Arbeitsplatz für moderne Interaktion und inspirierenden Austausch. Gefertigt in der Steinsorte Stonewood in warmen Cognactönen sorgt er für eine einladende Atmosphäre.

Die Sessel mit Steinschalen in der Lobby werden durch den DRAENERT-Beistelltisch QBIC in der Steinsorte River Gold perfekt ergänzt. In der beeindruckenden Architektur des Raumes ergeben die miteinander kombinierten, fliessenden Marmorierungen der Möbel und des Bodenbelags ein inspirierendes Zusammenspiel mit den streng geometrischen Formen der Möbel.

«kwerk Messine ist die harmonische Kombination aus Haussmann-Stil und zeitgenössischem Design. Die Räume schmücken sich mit Stoffen und Lichtern wie eine zweite Haut im Inneren

und laden dazu ein, eine gedämpfte und fesselnde Atmosphäre zu geniessen. Ob es sich um die Einrichtung oder die Dienstleistungen handelt, hier wurde alles durchdacht, um das Arbeitserlebnis zu verfeinern», so Albert Angel, Architekt und Designer sowie Mitbegründer von kwerk. Die Tische TRILOPE mit der kommunikativen Dreiecksform bieten in den kleineren Räumen Platz für konzentriertes Arbeiten alleine oder zu zweit. Im kwerk Messine sind die Tische mit Holzgestell und Natursteinplatten aus Fantasy Brown sowie Breccia Sarda eingesetzt.

Der klassische ADLER-Tisch von DRAENERT in der Steinsorte Cipollino ist verlässliches und stilvolles Zentrum für jede Art von Zusammenkünften im kwerk Messine. Farben und Maserungen der verwendeten Steinsorten aller Tische variieren von zurückhaltend bis eye catching und geben den Räumlichkeiten das gewisse Etwas, das allen kwerk-Spaces innewohnt.

Das Stuhlmodell DAN wirkt mit seiner runden Sitzschale leger und unkompliziert und garantiert mit seiner leicht flexiblen Rückenlehne und dem zusätzlich eingelegten Sitzkissen komfortables Sitzvergnügen. Der lässige Faltenwurf an der Lehne versprüht bei den mit Leder bezogenen Stühlen entspannte Finesse und macht ihn so zur perfekten Wahl für das kwerk-Interior.

www.draenert.de

112 WENN ERFOLG NICHT GENUG IST

Warum CEOs in die Sucht abrutschen – exklusives Interview mit Oliver Neubert

Oliver Neubert, Gründer und Chairman von NEOVIVA, weiss aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, in die Sucht abzurutschen. Seine Erfahrungen mit Alkohol und Drogen begannen im zarten Alter von zwölf Jahren und wurden schnell zum Problem. Im Alter von 22 Jahren war er aufgrund seiner schweren Abhängigkeit physisch und mental am Tiefpunkt. Er landete zur Entgiftung in einer psychiatrischen Klinik. Seine eigenen Behandlungserfahrungen waren enttäuschend – eine vermeintliche «Therapie» setzte sich nicht mit den eigentlichen Ursachen seiner Sucht auseinander. Dieses Versäumnis inspirierte Oliver schliesslich dazu, sein Leben der Unterstützung anderer auf ihrem Weg aus der Sucht zu widmen. In einem exklusiven Interview spricht er über die stille Epidemie der Sucht unter sehr erfolgreichen Geschäftsleuten, Führungskräften und CEOs.

Interviewpartner_Oliver Neubert

Wie verbreitet ist die Sucht unter wohlhabenden und erfolgreichen Menschen? OLIVER NEUBERT: Sucht ist ein zunehmendes Problem in dieser Gesellschaftsschicht. Der Druck, erfolgreich zu sein und zu bleiben, ist enorm – begleitet von einem intensiven Wettbewerb, immer an der Spitze zu bleiben. Wohlstand, der oft als Grundlage für Chancen und Sicherheit gesehen wird, kann paradoxerweise auch grosse Ängste hervorrufen. Menschen mit Reichtum und Macht sind häufig stark isoliert. Ständiges soziales Vergleichen verstärkt den Druck zusätzlich. So führen viele ein Leben, das nicht mit ihren wahren Werten übereinstimmt – oft ohne überhaupt zu wissen, welche das wären.

Suchtprobleme entstehen dabei nicht nur durch den Konsum von Drogen oder Alkohol, sondern auch durch den Missbrauch von Medikamenten sowie durch zwanghafte Verhaltensweisen wie exzessives Glücksspiel, Kaufsucht oder problematisches Sexualverhalten.

Was sind die häufigsten Suchtauslöser, die Sie bei hochrangigen Geschäftsleuten beobachten?

Es gibt keinen einzelnen direkten Auslöser für Sucht. Der Konsum von Substanzen ist oft die einfache Lösung, um Erleichterung von innerem Stress zu finden. Diese Stressbelastungen können von Angst, Depressionen oder anderen mentalen Beschwerden stammen. Ich habe unglaublich erfolgreiche Menschen getroffen – doch wenn man mit ihnen ins Gespräch kommt und über Gefühle spricht, offenbart sich oft eine andere Realität. Viele fühlen sich nicht gut genug, trotz all ihrer Erfolge. Sie suchen ständig nach Bestätigung und stehen unter enormem Performancedruck – selbst dann, wenn sie bereits aussergewöhnlich erfolgreich sind. Der innere Druck, immer mehr erreichen zu müssen, entspringt selten einem ausgeglichenen, glücklichen Geisteszustand.

Welche besonderen Herausforderungen haben leistungsstarke Personen wie CEOs und Unternehmer, wenn es um Sucht geht?

Die besondere Herausforderung liegt darin, dass ihr Erfolg ihnen ein trügerisches Gefühl der Kontrolle vermittelt. Als Macher und Problemlöser sind sie es gewohnt, eigenständig Lösungen zu finden –doch genau das kann ihnen im Umgang mit Sucht zum Verhängnis werden. Weil Sucht oft als Schwäche wahrgenommen wird, fällt es Führungskräften besonders schwer, sich ihr zu stellen. Hilfe anzunehmen und die Kontrolle loszulassen, widerspricht ihrem Selbstbild und fühlt sich für viele wie ein Versagen an.

Warum, glauben Sie, nehmen ultrareiche Geschäftsleute die ihnen zur Verfügung stehende Hilfe nicht in Anspruch?

Erfolgreiche Menschen neigen dazu, erst sehr spät Hilfe zu suchen, weil sie glauben, dass sie in der Lage sein sollten, das Problem selbst zu lösen. Der Leidensdruck muss oft extrem hoch sein, bevor sie bereit sind, sich einzugestehen, dass ein Problem besteht und Hilfe benötigt wird.

In der Regel wird das Problem heruntergespielt. Sie glauben, sie könnten es lösen, indem sie einige Gewohnheiten ändern, zum Beispiel von Whisky auf Wein umsteigen oder nur zu bestimmten Zeiten trinken. Die meisten Menschen suchen nach einer einfachen Antwort. Sie konzentrieren sich auf die Substanz (zum Beispiel Alkohol) als das Problem

und versuchen, diese zu kontrollieren, ohne sich mit den zugrunde liegenden Ursachen zu befassen. Viele unserer Klienten haben mehrere Wellnesskuren besucht, um zu «entgiften» – in der Hoffnung, dass dies das Problem lösen würde. Solange sie funktionieren und Leistung bringen, bleibt ihre Sucht oft unbemerkt. Selbst wenn ihr exzessiver Konsum offensichtlich ist, wird er ignoriert – solange der Erfolg nicht darunter leidet.

Welche Schritte können wohlhabende CEOs und Unternehmer gehen, um die frühen Warnsignale einer Sucht zu erkennen? Wenn ein Verhalten oder der Konsum von Substanzen zu negativen Folgen führt, ist es wichtig, genauer hinzuschauen. Dazu gehören Konflikte in der Familie, rechtliche Konsequenzen wie ein Führerscheinentzug oder andere Probleme, die ohne dieses Verhalten nicht aufgetreten wären. Es gibt ein Sprichwort: «Wenn du jemals denkst, dass du ein Suchtproblem haben könn-

test, dann hast du wahrscheinlich eines.»

Die Regel ist einfach: Wenn es Ihnen nicht gelingt, Ihr Verhalten aus eigener Kraft zu ändern, brauchen Sie Unterstützung.

Müssen Menschen erst den absoluten Tiefpunkt erreichen, bevor sie Hilfe suchen?

Es gibt nicht den einen «Tiefpunkt», denn es gibt immer einen nächsten «Tiefpunkt». Menschen mit einer Sucht müssen einen Punkt erreichen, an dem sie nicht mehr so leben können, wie sie es tun, und sich ändern müssen oder wollen. Was sie in diesem Moment brauchen, ist Hoffnung. Sie müssen die richtigen Menschen kennenlernen, die ihnen helfen können, ein besseres Leben zu führen.

Was sollte jemand tun, der erkennt, dass er Hilfe braucht?

Rufen Sie mich an! Damit meine ich nicht, dass der nächste logische Schritt ein sechswöchiger Aufenthalt bei NEOVIVA sein muss. Der erste sinnvolle Schritt ist ein Gespräch. Das reicht oft schon, um nachhaltige Veränderungen einzuleiten.

Aufzuhören kann beängstigend sein, denn die Substanzen oder das Verhalten waren eine Stütze – und diese Stütze zu verlieren, kann stark verunsichern. Hilfe sollte man spätestens dann suchen, wenn diese «Krücken» so schwer geworden sind, dass man sie nicht mehr tragen kann. Sie funktionieren nicht mehr für einen, aber man weiss nicht, wie man ohne sie leben soll. Das ist das eigentliche Dilemma: Man kann mit dem aktuellen Konsum oder Verhalten nicht weiterleben, aber man weiss auch nicht, wie es ohne geht.

Kann ein Detox funktionieren?

Jemandem beim Aufhören zu helfen, ist relativ einfach – die eigentliche Herausforderung ist, zu verhindern, dass die Person wieder anfängt. Ich glaube, es war Mark Twain, der sagte: «Mit dem Rauchen aufzuhören ist einfach… ich habe es schon Hunderte Male getan.»

Der Detox selbst ist medizinisch gesehen unkompliziert. Nach der Entgiftung fühlen sich die meisten Menschen grossartig –so gut wie vielleicht seit Jahren nicht mehr. Aber das ist der leichte Teil. Der schwierigere Teil ist die Behandlung der zugrundeliegenden Ursachen. Hinter der Sucht steckt oft ein tief verwurzeltes Trauma, das Betroffene unbewusst zu verdrängen versuchen. In der Therapie helfen wir ihnen, sich mit schwierigen und belastenden Themen auseinanderzusetzen und gesunde Strategien zu entwickeln, um damit umzugehen. Wir können nicht ihre beruflichen, sozialen oder familiären Probleme lösen, aber wir können sie unterstützen, Wege zu finden, sich dem Leben und den Gefühlen zu stellen.

Warum NEOVIVA?

NEOVIVA versteht absolute Vertraulichkeit. Manche Menschen – etwa Mitglieder des Hochadels oder führende Wirtschaftsgrössen – müssen oft ihr Land verlassen, um eine Behandlung in Anspruch nehmen zu können, da sie zu Hause bekannt sind. Menschen in diesen Positionen benötigen ein Höchstmass an Diskretion. Bei NEOVIVA ist Vertraulichkeit nicht nur ein Versprechen.

Zum Schutz der Identität unserer Klienten verwenden wir für den Kontakt mit Dritten Pseudonyme. NEOVIVA befindet sich in einem abgeschirmten Bereich eines Hotels in der Schweiz – ohne jegliche Beschilderung. Das Hotelpersonal kennt die Namen unserer Klienten nicht. Die regulären Hotelgäste wissen nicht, dass wir existieren. Unser Executive Programme ermöglicht es Klienten, täglich remote zu arbeiten. Zahlungen erfolgen nicht direkt an NEOVIVA, sondern an ein Drittunternehmen, sodass selbst die Bank den Verwendungszweck nicht nachvollziehen kann.

Bei NEOVIVA werden unsere Klienten nicht isoliert, sondern in einer Umgebung betreut, die einer echten Lebens-

situation nahekommt. Wir setzen auf nachhaltige Betreuung und begleiten unsere Klienten über einen längeren Zeitraum. Die NEOVIVA-Garantie: Sollte es innerhalb eines Jahres zu einem Rückfall kommen, können Patienten unter bestimmten Bedingungen kostenlos zurückkehren. Unser Ziel ist ihr langfristiger Erfolg.

OLIVER NEUBERT

Oliver ist seit 37 Jahren clean. Er hat zahlreichen einflussreichen Führungspersönlichkeiten und Personen des öffentlichen Interesses dabei geholfen, ihre Sucht erfolgreich zu überwinden und die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen – durch das NEOVIVAProgramm. Er bietet auch persönliches CaseManagement an.

www.neoviva.com

MIT WEITBLICK ÜBER DEN BODENSEE

Hotel Schönblick – Genuss, Entspannung und Inspiration

Verbringen Sie genussvolle Tage im Vier-SternePanoramahotel Schönblick in entspannter Atmosphäre. Es erwarten Sie elegante Zimmer mit Blick über den Bodensee, gutbürgerliche Küche auf Hauben-Niveau und zahlreiche Erholungsmöglichkeiten in unserem Wellnessbereich und der umliegenden Natur.

Autor_Hotel Restaurant Schönenblick****

Das Hotel Schönblick liegt in bester Lage 400 Meter über dem Bodensee, eine halbe Stunde von der Schweizer Grenze entfernt. Unsere Zimmer mit Seeblick bieten allesamt einen Balkon mit unschlagbarem Panorama. Der Wellnessbereich lädt mit Hallenbad, Sauna, Dampfbad, diversen Anwendungen und der Liegewiese zum Verweilen ein. Erkunden Sie von hier das einzigartige Dreiländereck oder geniessen Sie das vielseitige Angebot vor Ort.

RESTAURANT UND WEINKELLER

Unser haubenprämiertes À-la-carte-Restaurant bietet kreative heimische Küche mit vorwiegend regionalen und hauseigenen Produkten. Die passende Weinbegleitung liegt uns dabei besonders am Herzen. Unser Weinkeller ist die Perle des Hauses und wird von den zwei Weinakademikern und Chefs des Hauses persönlich bestückt.

SEMINARE

Fokussiertes Arbeiten in angenehmem Ambiente ermöglichen wir Ihnen in unserem modernen Seminarraum. Verfolgen Sie Ihre Ziele abseits des Trubels, wir kümmern uns dabei um eine rundum abgestimmte Versorgung. Auch für das Rahmenprogramm sorgen wir mit abendlichen KäseWein-Verkostungen und geführtem Waldbaden. Familie Hehle und ihr Team freuen sich auf Sie.

www.schoenblick.at

DAS ETWAS ANDERE EVENT-FORMAT

Innovation «bauhofer Music & Business»

Mit «bauhofer Music & Business» markiert Bernhard Bauhofer, der bekannte ReputationManagement-Experte und Singer-Songwriter, einen neuen Trend in der Event-Branche und setzt dabei die Kraft der Musik für die Ziele seiner Auftraggeber ein.

Interviewpartner_Bernhard Bauhofer Autor_ Hasan Dursun

Herr Bauhofer, man kennt Sie aus den Medien als Experte für Reputation. Wie passt das mit Musik zusammen?

BERNHARD BAUHOFER: Musik ist ein wichtiger, leider meist unterschätzter Faktor im Marketing-Mix und der Unternehmenskultur. Dabei ist Musik so wichtig, aktiviert sie doch beide Musikhälften und bringt Menschen über Grenzen hinweg zusammen. Seit meiner Kindheit musiziere ich und spiele Klavier. Vor knapp zehn Jahren habe ich mein Talent für das Komponieren und Schreiben von Songs entdeckt. Mittlerweile werden meine Songs von Radiostationen europaweit gespielt. Neben meiner Beratertätigkeit gebe ich Vorträge und moderiere Events. So kam mir die Idee, diese beiden Welten im Rahmen eines innovativen Event-Formats zu kombinieren.

Wie, abgesehen von dem Unterhaltungswert, profitieren Unternehmen von Ihrem Angebot? Ob intern im Rahmen von Employer-BrandingProgrammen oder in der Beziehung zu Kunden und Partnern – Events spielen gerade in Zeiten von virtueller Dominanz und sozialer Medien eine zunehmend wichtige Rolle. Es ist für Unternehmen von vorrangigem Interesse, ihren Stakeholdern zentrale Botschaften und Werte zu vermitteln. Unser Kundenversprechen ist, dass wir diese Botschaften im Sinne des Auftraggebers über eine innovative, noch nicht dagewesene Art und Weise vermitteln. So ist jede unserer Shows, die wir auf Wunsch auch in Englisch oder Spanisch durchführen, massgeschneidert und somit ein Unikat. Im Sinne eines klassischen Consulting-Prozesses setzen wir uns mit dem Auftraggeber zusammen, um gemeinsam die Zielsetzungen und Inhalte des Events klar zu definieren. Auf dieser Basis konzipieren wir die Business-Botschaften im Rahmen eines Storytellings und definieren die Songs, die wir vortragen. Diese sind ein Mix aus meinen eigenen Songs sowie Klassikern von Elvis Presley, Johnny Cash oder den

Rolling Stones. So bieten wir den Kunden und ihren Stakeholdern «memorable moments». Neben diesen 30- bis 40-minütigen Auftritten bieten wir auch weiterführende Workshops an, bei denen wir beispielsweise gemeinsam mit den Teilnehmern auf Basis der Unternehmensvision und den Werten einen Unternehmenssong entwickeln. Statements und Werte, die oftmals sehr austauschbar und generisch klingen, helfen wir unseren Auftraggebern erlebbar zu machen und in den Köpfen ihrer Stakeholder zu verankern.

Für wen sind Ihre Shows geeignet und mit welchem Aufwand sind sie verbunden?

Unsere Engagements bewegen sich finanziell im üblichen Rahmen von Unternehmensevents. Da wir nur zu zweit auftreten, sind wir hinsichtlich Infrastruktur und Logistik sehr flexibel und anpassungsfähig an die jeweiligen Gegebenheiten. So werden unsere Shows zu einem Highlight im Rahmen von unterschiedlichen Events wie Strategietagungen, Jubiläen oder Mitarbeiterevents.

Wie kommt «bauhofer Music & Business» bei Auftraggebern an?

Die Resonanz auf unsere Shows war vielversprechend. Feedbacks, wie das von der Unternehmerin und bekannten TVModeratorin Patricia Falco Beccalli, zeigen, dass wir das richtige Rezept gefunden haben: «Mit Bauhofers innovativen und unterhaltsamen musikalischen Einlagen kann jedes Unternehmen seine einzigartige Geschichte auf unvergessliche Weise präsentieren. Diese kreative Kombination aus Business und Unterhaltung verleiht jedem Firmenevent eine besondere Note und schafft eine aussergewöhnliche Verbindung zu Kunden.»

BERNHARD BAUHOFER

Bernhard Bauhofer, international bekannter Reputation Manager, Autor und Speaker, ist auch ein Singer-Songwriter, der mit «bauhofer Music & Business» in einem innovativen Event-Format zwei Welten zusammenbringt. Er verbindet dabei seine langjährige internationale Erfahrung als Speaker und Moderator mit Musik.

www.bauhofer.club

HIER STEHT DER MENSCH IM ZENTRUM

Park Igls Medical Spa Resort: Schweizer Gründlichkeit trifft Tiroler Herzlichkeit.

Andrea Gnägi ist stolz: «Wir haben den Fitnessraum mit der schönsten Aussicht», rühmt die Geschäftsführerin des Park Igls Medical Spa Resort. Wo heute das Panorama Fitness zur Ertüchtigung lockt, plantschten einst die Gäste im hoteleigenen Hallenbad und genossen auf der dritten Etage freie Sicht durch die Panoramafenster auf die Zacken des Karwendelgebirges. Seit 2009 schimmert das Blau des Indoorpools in einem Pavillon im weiträumigen Naturpark, der dem Hotel den Namen gab.

Autor_Christoph Ammann

Bilder_Park Igls Medical Spa Resort

Das Bad ist Teil eines mit grünem Gneis veredelten Spas mit diversen Saunen und einem Dampfbad. 2009 hatte Andrea Gnägi die Führung im Park Igls übernommen. Ihr Vater Albert Gnägi, ein Zürcher Rechtsanwalt, war 1997 als Mitinvestor ins Boot geholt worden. Vier Jahre zuvor war das 1905 erbaute Haus auf der Tiroler Sonnenterrasse vom Sanatorium zum Gesundheitszentrum mit Ausrichtung auf F.-X.-Mayr-Medizin mutiert. Mittlerweile gehört Albert Gnägi der ganze Betrieb mit 51 Hotelzimmern und -suiten.

KEIN NORMALES HOTEL

«Ich bin hier sowohl Hoteldirektorin als auch Geschäftsführerin und Marketing-Managerin», umschreibt Andrea Gnägi ihre Aufgaben. «Wir sind kein normales Hotel, sondern ein Gesundheitszentrum, in dem der Mensch im Zentrum steht. Dabei bauen wir auf die Säulen Ernährung, Bewegung und Regeneration.»

Das Park Igls zählt heute zu den weltweit besten Medical-HealthSpas und heimst immer wieder Auszeichnungen ein.

Was ist das Geheimrezept eines Hauses, das auf den ersten Blick eher nüchtern wirkt? «Wir arbeiten sehr personenbezogen», sagt Andrea Gnägi. «Die Gäste, die pro Woche im Minimum 3000 Euro hinblättern, sollen sich umsorgt fühlen – vom medizinischen Personal, den Therapeuten und Trainern bis zu den Serviceangestellten.»

Das Behandlungskonzept im Park Igls Medical Spa Resort vereinigt universitäre Medizin und Diagnostik mit den Erkenntnissen der Mayr-Medizin nach dem österreichischen Arzt F. X. Mayr. «Neben dem Entschlacken geht es um die Schonung des Verdauungstraktes, insbesondere des Darms», sagt Chefarzt Peter Gartner. «Das Ziel erreicht man durch Verlagerung der Verdauungsarbeit mittels intensivem Kauen vom Magen / Darm in den Mund.»

TROCKENE SEMMELN SIND PASSÉ

Die Mayr-Diät beschränkt sich nicht mehr nur auf trockene Semmeln und Milch, Chefkoch Markus Sorg serviert im Park Igls

je nach Diätstufe Gerichte, die auch Gourmetlokalen gut anstehen würden. Während der Mayr-Kur werden auch mangelnde Vitamine, Basen, Mineralien und Spurenelemente vorsorglich ausgeglichen. Ein wichtiges Element ist Bewegung unter sportwissenschaftlicher Anleitung. «Die Gäste sollen überdies zu sich selbst finden, um seelischen Ballast loszuwerden», erklärt Hotelchefin Gnägi.

Dass sich die Kundschaft in einer Ausnahmesituation befindet, sieht man schon am Tagestenue Bademantel. Entgiften und Entschlacken fordern dem Körper auch mental einiges ab. Viele ziehen sich ins Zimmer zurück, andere suchen den Kontakt an der Teebar oder in der Bibliothek. In den öffentlichen Bereichen bleiben Handys und iPads verpönt, es gibt weder Kaffee noch Alkoholika. «Die Gäste sollen zur Ruhe kommen», sagt die Hausherrin. Und man schätzt offensichtlich, dass im Park Igls Schweizer Gründlichkeit auf Tiroler Herzlichkeit trifft – eine perfekte Mischung.

www.park-igls.at

122 JENSEITS DES HORIZONTS

120 Kilometer zu Fuss durch die Wüste Namib

Es gibt Orte auf dieser Welt, die uns verändern – die uns fordern, inspirieren und tief in uns etwas bewegen. Die Namib-Wüst ist so ein Ort. Mit ihren endlosen Horizonten, spektakulären Dünenlandschaften und einer Stille, die tief ins Innerste vordringt, zählt sie zu den beeindruckendsten und zugleich unbarmherzigsten Landschaften unseres Planeten. Letzten Herbst brach eine Gruppe aussergewöhnlicher Frauen aus aller Welt auf, sie zu durchqueren: 120 Kilometer zu Fuss, vom Khuiseb River quer durch das Herz der Wüste bis zum tosenden Atlantik. Eine Expedition, die vieles abverlangt – und enorm vieles gibt.

Autorin_Sonja Piontek

Bilder_Michaela Goldmann und Sonja Piontek

Das, was die Teilnehmerinnen zu berichten haben, ist keine gewöhnliche Geschichte. Es ist eine Erzählung von Mut, innerer Stärke und der Fähigkeit, die eigenen Grenzen zu überwinden – eine Geschichte, die tief berührt.

DER RUF DER WÜSTE

Die Namib gilt mit ihren über 55 Millionen Jahren als die älteste Wüste der Welt. Ihre spektakulären Dünen erreichen Höhen von bis zu 300 Metern und zählen zu den höchsten der Erde. Die Landschaft ist geprägt von einer einzigartigen Vielfalt: majestätischen Dünenkämmen, endlosen Sandmeeren, bizarren Salzpfannen. Doch für die Frauen, die sich dieser Herausforderung stellen, liegt die wahre Magie der Wüste nicht nur in ihrer überwältigenden Schönheit, sondern auch in ihrer erbarmungslosen Ehrlichkeit.

«Das Durchqueren der Namib ist eine aussergewöhnliche Erfahrung, die dir die Augen öffnet für das Wesentliche», so Martina Manich, CEO und Teilnehmerin der Expedition. «In der unbeschreiblichen Weite gibt es keine Ablenkungen von aussen – nur Sand, Sonne und deine Gedanken, und irgendwann verschwinden selbst diese. In dieser Stille habe ich eine Klarheit gefunden, die ich so noch nie erlebt habe.»

Zehn Tage umfasst diese einzigartige Reise, davon sechs in der Wüste, fünf wandernd. 120 Kilometer führen quer durch das Herz der Namib – jede Tagesetappe so unterschiedlich wie die Wüste selbst, physisch und mental herausfordernd. Die Gruppe durchquert dabei eine Vielfalt an Landschaften, die ebenso abwechslungsreich sind wie die Erfahrungen, die die Teilnehmerinnen dabei sammeln. Stets an ihrer Seite: die goldene Sonne Afrikas – mal sanft und wohlwollend, mal unerbittlich und fordernd. Schritt für Schritt lösen sich mentale Blockaden, persönliche Grenzen werden neu definiert, und inmitten des endlosen Sandmeeres wird in der Sicherheit der Gruppe Gleichgesinnter eine bisher unbekannte innere Stärke freigesetzt. Eines bleibt dabei omnipräsent: die Gänsehaut angesichts der unvergleichlichen Schönheit dieses Ortes.

EINE REISE DER TRANSFORMATION

Diese Expedition ist viel mehr als eine Wanderung. Es ist eine Reise zu sich selbst, oft auch ein Aufbruch in ein neues Kapitel des Lebens.

Sonja Piontek, die Leiterin der Expedition, SPIEGELBestsellerautorin und renommierte Unternehmerin, beschreibt die Reise so: «Die Wüste ist ein Geschenk. Sie zeigt dir, wer du wirklich bist und was in dir steckt. In der Stille der Namib gibt es kein Verstecken, kein Ablenken, kein Ziehen von aussen. Es geht endlich mal nur um dich.»

Viele der Teilnehmerinnen haben sich genau deshalb für diese Reise entschieden: Weil sie spürten, dass es Zeit ist, etwas nur für sich selbst zu tun. Wie Roma Patel aus England es so treffend formulierte: «Jetzt geht es endlich mal um mich!»

LUXUS NEU DEFINIERT

Expeditionsteam jeden Tag ein neues Camp an den spektakulärsten Orten tief im Herzen der Wüste Namib – jedes Lager wie ein eigens kreiertes Postkartenmotiv. Inmitten der unberührten Wildnis entstehen mit einfachen Mitteln wahre Oasen der Dankbarkeit.

Trotz der Abgeschiedenheit dieses so harschen Lebensraums erleben die Teilnehmerinnen der Expedition echten Luxus – jedoch auf eine völlig andere Art als zu Hause. So errichtet das erfahrene

Ein besonderes Highlight ist der tägliche Luxus einer Zehn-Liter-Warmwasserdusche. Was in unserer gewohnten Welt oft selbstverständlich wirkt, wird hier nach einem langen, fordernden Tag zu einem unvergesslichen Genuss – ein Moment der Einfachheit, der den Blick auf das Wesentliche des Lebens neu ausrichtet. Auch die Sitztoiletten –liebevoll «loo with a view» genannt – bieten ein Erlebnis der besonderen Art. Wann hat man schon Million-Dollar-Ausblicke über endlose Dünen, während man sein tägliches Geschäft verrichtet?

Ergänzt wird dieser ungewöhnliche Komfort durch das Team der Wüstenküche, das mit frischen Salaten, exquisiten Gerichten, Glutenfreiem, Laktosefreiem, Kräftigendem und verführerischen Desserts in der Kargheit der Wüste kulinarische Meisterwerke zaubert.

Doch der wahre Luxus zeigt sich erst, wenn die Sonne hinter den Dünen versinkt und der Himmel sich in ein Meer aus Millionen funkelnder Sterne verwandelt. Der Nachthimmel der Namib zählt zu den beeindruckendsten der Welt – mit einer leuchtenden Milchstrasse, die so nah erscheint, als könne man sie mit den Händen greifen. Eingehüllt in diese magische Atmosphäre schlafen die Teilnehmerinnen auf bequemen Matratzen in Einzelzelten – kein klassisches Fünf-Sterne-Hotel, doch ein Erlebnis unter Millionen von Sternen, das für immer im Herzen bleibt.

DER LANGE WEG ZUR KÜSTE

Die Route dieser Expedition wurde eigens für dieses Erlebnis entwickelt – 120 Kilometer, aufgeteilt auf fünf Tage. Täglich legen die Teilnehmerinnen knapp 25 Kilometer zurück, aufgeteilt in drei Etappen, dabei tragen sie in 7-Liter-Hüftgurten oder kleinen Rucksäcken nur Wasser für die nächsten Stunden und das Wesentlichste wie Elektrolyte, Blasenpflaster, Sonnenschutz, Medikamente sowie das Handy zur Navigation und für die nächsten Million-Dollar-Shots. Per GPS navigieren sie eigenständig durch die Wüste, während

ein Teil des Expeditionsteams sowie der Medical Support zur Sicherheit immer in der Nähe bleibt.

Jeder Tag birgt dabei neue Landschaften, neue Herausforderungen, neue Tiefe und neue Durchbrüche. Die Strecke führt durch die Bandbreite der Namib: majestätische Dünen, flache, endlos erscheinende Wüstenstrassen und weite Salzebenen. Schritt für Schritt wachsen die Teilnehmerinnen über sich hinaus, überwinden physische und mentale Grenzen und entdecken eine Stärke, die viele nicht erahnten.

Nach fünf intensiven Tagen erreicht die Gruppe den Ort, an dem zwei der grossen Giganten unserer Erde aufeinandertreffen – die älteste Wüste der Welt und der tosende Atlantik. An diesem Ort liegt die legendäre Eduard Bohlen, ein Fracht-

schiff, das im Jahr 1909 strandete und seither von der Wüste nach und nach vereinnahmt wird. Heute ruht das Wrack, halb im Sand und in einer riesigen Salzpfanne versunken, wie ein Mahnmal der Naturgewalten.

Dieser mystische Ort markiert das Ende der Wüstendurchquerung und symbolisiert die unermessliche Kraft des Erlebten. Für viele der Teilnehmerinnen wird dieser Moment zum Höhepunkt der Expedition – ein Augenblick voller Ehrfurcht und tiefer Erfüllung.

«Ich hatte meine Zweifel, ob ich es schaffen würde», erzählt Ivy Russell, Investorin aus Singapur, mit Tränen in den Augen. Hinter ihr die Weite der Wüste, vor ihr der gewaltige Atlantik, neben ihr das im Sonnenuntergang schillernde Wrack der Eduard Bohlen und dahinter das letzte Wüstencamp. «Aber jetzt, wo ich die Namib durchquert habe, weiss ich, dass ich alles schaffen kann.»

DIE MAGIE AFRIKAS

Neben der Durchquerung der Wüste ist diese Reise ein umfassendes Erlebnis, das die Magie Afrikas in all ihren Facetten spürbar macht. Der Auftakt findet in einer luxuriösen Safari-Lodge nahe Windhoeks statt, wo die Teilnehmerinnen nach Monaten des virtuellen Kennenlernens erstmals live aufeinandertreffen. Bei einer aufregenden Allradsafari im goldenen Licht des afrikanischen Sonnenuntergangs bestaunen sie die beeindruckende Tierwelt der Savanne – ein Moment, der die Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer nur noch verstärkt. Welcome to Africa!

Ein berührender Höhepunkt am Vorabend der Wüstendurchquerung ist das Abendessen in der bescheidenen Farm der Witwe des verstorbenen Häuptlings der Topnar-Community, einem der ältesten und widerstandsfähigsten Stämme Namibias. Die herzliche Gastfreundschaft und die tiefen Einblicke in die traditionsreiche Kultur der Region schaffen eine Verbindung, die alle Teilnehmerinnen nachhaltig bewegt.

Zum Abschluss führt die Reise die Gruppe nach Penduka zu einer Fraueninitiative im Township Katutura, nahe der Hauptstadt Windhoek. Hier begegnen die Teilnehmerinnen Frauen, die trotz enormer Herausforderungen im Leben mit Mut, Herzlichkeit und Resilienz ein Zeichen der Hoffnung setzen. In dieser bewegenden Atmosphäre entsteht nicht nur ein tiefer Sinn für Dankbarkeit, sondern auch das Gefühl, Teil einer grösseren Gemeinschaft zu sein.

EIN AUFRUF AN DIE MUTIGEN

Es ist vermutlich klar, dass diese Namib-Wüstenexpedition auch 2025 nicht für jeden etwas ist. Sie richtet sich an Frauen, die bereit sind, über sich hinauszuwachsen, ihre Komfortzone zu verlassen und sich selbst neu zu entdecken. Wie Teilnehmerin Martina es so treffend ausdrückt: «Das ist nicht nur eine Reise durch die Wüste, sondern zu einem neuen, stärkeren Ich.»

DIE ORGANISATORIN

Sonja Piontek – ein Name, der für Inspiration, Exzellenz und Transformation steht. Mit ihrer Leidenschaft für Abenteuer und ihrer aussergewöhnlichen Fähigkeit, transformative Erlebnisse zu kuratieren, hat Sonja eine einzigartige Expedition geschaffen. Als preisgekrönte Keynote-Sprecherin und Executive Coach hat sie in 49 Ländern Menschen inspiriert und Führungskräfte sowie Unternehmer dabei unterstützt, Klarheit, Mut und Erfolg zu finden.

www.sonjapiontek.com/namib2025

VORSCHAU

Die nächste Ausgabe erscheint im Juni 2025

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