bauRUNDSCHAU 01/2018

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AUSGABE 01 / 2018

LICHT AN …

ARCHITEKTURSPRACHE DER ST. JAKOBSHALLE 2.0 DIGITALES BAUEN | ENERGETISCHE DÄCHER | SMARTE KÜCHEN | ÖFFENTLICHE BELEUCHTUNG


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Bericht ab Seite 32

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LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

FEDERFÜHREND IM FASSADENBAU

«Collaboration» hiess an der diesjährigen Swissbau das zentrale Stichwort. Noch an der Swissbau von vor zwei Jahren war die Digitalisierung ein Nischenthema für wenige IT-Nerds. Und mit dem Schlagwort Building Information Modelling (BIM) konnten nur wenige Eingeweihte etwas anfangen. Das war dieses Jahr ganz anders. Das Thema sprang die Besucherinnen und Besucher regelrecht an. Verantwortliche der Swissbau wollten mit dem Stichwort «Collaboration» einen ganzheitlichen Ansatz in den Fokus stellen. Planung, Bau und Nutzung sind in diesem Sinne als ein Bild zu sehen. Nur was heisst dies in der Praxis? Die rein technologischen Seiten, wie Tools und Software, die miteinander kompatibel sein müssen, sind nicht die einzigen Heraus­ forderungen. Im HR- Bereich braucht es zugespitzt formuliert neben Fach­idioten Borderliner, die über ihren bisherigen Tellerrand hinausschauen und auch von der Geschäftsleitung gefördert werden. Diese Situation benötigt auch Investitionen. Nur so kommt man zu Modellen, die auch dem Kunden nutzen – und darum geht es ja. Aber selbst wenn die Verantwortlichen qualitativ einige Schritte vorankommen, ist man noch lange nicht auf der sicheren Seite. Wagen wir nochmals einen praktischen Blick auf andere Branchen, um nicht in die gleichen Sackgassen zu laufen. Nehmen wir das klassische Planungsbüro als Beispiel. Es sollte Lösungen aus einer Hand anbieten und die Komplexität im Griff haben. Gleichzeitig treten zunehmend standardisierbare Dienstleistungen, die via intelligente Systeme auf kollaborativen Plattformen übernommen werden, auf der Marktagenda auf. Das Planungsbüro ist jetzt in einer Sandwich- Position und weder Fisch noch Fleisch. In solch einer Situation war das Reisebüro vor zehn Jahren auch. Wir kennen die Entwicklungen, die es seitdem in der Reisebranche gegeben hat.

Was hinter dieser Fassade steckt. Wir sind Ihr Spezialist für technische Federn in allen Bereichen der Bauwirtschaft. Unser hoher Automationsgrad erlaubt die Fertigung einfacher wie auch komplexer Federn und Drahtbiegeteilen. Kostengünstig und genau.

Wir brauchen tragfähige Antworten auf solche Situationen. Im Schwerpunkt auf den folgenden Seiten finden Sie dazu einige Argumentationsfiguren.

Georg Lutz

Chefredaktor bauRUNDSCHAU g.lutz@rundschaumedien.ch www.baurundschau.ch

Individuell und schnell. Thür + Co. AG Riedwiesenstrasse 16-18 Industrie Aegert CH-8305 Dietlikon Tel. 044 807 44 11 Fax 044 807 44 00 info@thuer-co.ch www.thuer-co.ch


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© Trilux

INHALT ST. JAKOBSHALLE 2.0 Die Sanierung der St. Jakobshalle schreitet voran. Bei dem multifunktionalen Projekt geht es um das Erlebnis für den Besucher, aber auch um raffinierte Technologien. Im folgenden Interview erklären die beteiligten Architekten, der verantwortliche kantonale Vertreter und ein Lichtexperte des beauftragten Unternehmens, wie anhand architektonischer Formsprache und der passenden Lichtlösung eine markante Veranstaltungshalle entsteht.

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DIGITALISIERUNG DER BAUBRANCHE

KLEINE GÄRTEN GESTALTEN Gerade in der Stadt sind Gartengrundstücke oft klein. Da will jeder Quadratmeter gut genutzt sein, um ein individuelles Gartenparadies zu erschaffen. Am besten funktioniert das mit fachkompetenter Planung. Und gerade jetzt im Frühjahr ist der richtige Zeitpunkt, das Projekt Garten anzupacken. Wir zeigen anhand eines Beispiels, wie aus einem kleinen Garten eine traumhafte Wohlfühloase entsteht.

© Franke

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© Forster Gartenbau AG, C F B Cartes Fotograf Basel

BIM im Bausektor ist das grosse Thema. Aber damit diese Methode auch wirklich funktioniert, braucht es eine gemeinsame, standardisierte Sprache. Ist die Bau­ branche damit schon so weit? Und wo helfen BIM und ­die Digitalisierung auf den Baustellen und Architekturbüros wirklich weiter? Folgender Schwerpunkt beleuchtet das Thema von unterschiedlichen Standpunkten aus und zeichnet ein Bild der momentanen Situation.

VERNETZTE KÜCHENGERÄTE

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Die Digitalisierung macht auch vor der Küche nicht halt. Immer mehr Geräte gehen «online». Daraus ergeben sich für den Nutzer neue Möglichkeiten, aber auch Herausforde­ rungen. Damit das intelligente Küchensystem beim Kunden gut ankommt, muss es einfach zu bedienen sein und unter­ schiedliche Geräte auf einer Plattform integrieren. Einen Einblick, wie so etwas aussehen kann, gibt der Beitrag.


AUS DEM HERZEN DER SCHWEIZER ALPEN Im wunderschönen Simmental ist das Schreinerhandwerk noch ein traditionelles Handwerk. Der Stolz auf unsere Arbeit zeigt sich in jeder von uns individuell angefertigten Küche. Die raue Landschaft, die majestätischen Berge und die unberührte Natur inspirieren dabei unsere Arbeit. Ob Penthouse-Besitzer oder Chalet-Liebhaber, sie alle teilen die Leidenschaft mit uns, die uns dazu motiviert, die exklusiven Küchenträume unserer Kunden wahr werden zu lassen. Die Zbären Küchen werden dabei mit hochwertigsten Materialien in feinster Handarbeit und mit hochmodernen Maschinen gefertigt. Von der kleinen Manufaktur im Herzen der Schweizer Alpen liefern wir die massgefertigten Küchen in die ganze Welt.

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INHALT START-UPS GEBEN NEUE IMPULSE Wie innovativ ist die Baubranche heute eigentlich noch? Ideen und innovative Ansätze gibt es viele. Sie müssen nur umgesetzt und markttauglich gemacht werden. Und dazu braucht es gute Förderung – entweder von staatlichen Insti­ tutionen oder von Unternehmen, die auf neue Ideen setzen und in Innovationen investieren. Wir stellen vor, was dabei für spannende Start-ups herauskommen können.

© Radiance 35

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LICHT IM AUSSENRAUM

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Die Strassenbeleuchtung erhöht die Verkehrssicherheit in der Dunkelheit. Gleichzeitig gibt sie ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Was früher noch rein tech­ nisch-funktional gelöst wurde, weicht heute immer mehr dem Anspruch nach Ambiente. Der Beitrag klärt, wie gezielt eingesetztes Licht den Spagat zwischen Funktionalität und Stimmung schafft.

WIR SIND VOR ORT Unter anderem sind wir in den nächsten Monaten an folgenden Messen und Veranstaltungen vor Ort. Gerne können Sie im Vorfeld mit uns Termine vereinbaren. Auf Wunsch schauen wir in Ihrem Unternehmen auch persönlich vorbei.

RUBRIKEN Editorial 1 Highlight 6 Architektur 12 Garten 50 Innenarchitektur 62 Bauen 94 Umwelt & Technik 114 Kolumnen 20, 22, 60, 76 Impressum 144

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Giardina, www.giardina.ch Light + Building, www.light-building.com Bauen + Wohnen, Aargau, www.messe-aargau.ch

IM WEB Wir halten Sie zwischen den Ausgaben mit aktuellen News, Fotostrecken, Kolumnen und Analysebeiträgen auf dem Laufenden. Sie sind gerne eingeladen, sich crossmedial zu beteiligen. Zum Beispiel mit News: 1 000 Zeichen, Bild und URL. Besuchen Sie www.baurundschau.ch


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HIGHLIGHT

EINGEBETTETER LEUCHTTURM ARCHITEKTUR- UND LICHTLÖSUNGEN IN DER ST. JAKOBSHALLE IN BASEL Interview mit Jürg Berrel, Markus Bucco, Heinrich Degelo und Beat Grossglauser von Georg Lutz

Die Sanierung der St. Jakobshalle Basel ist vorangeschritten. Vor anderthalb Jahren, im Rahmen der letzten Titelgeschichte, beschäftigten uns noch die Betonverschalung und der Brandschutz, aktuell sind es die architektonische Formsprache und die dazu passsende Lichtlösung. Im folgenden Interview haben wir die Fachkompetenz der beteiligten Architekten, dem verantwortlichen kantonalen Vertreter und einem Lichtexperten des beauftragten Unternehmens gebündelt.

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HIGHLIGHT

Ausgabe 01/2018 // Seite 7


HIGHLIGHT

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«Es geht hier um die Realisierung eines grosszügigen Innen- und Aussenbereichs.» … Ja, es scheint so, als wären hier alle Pferde­liebhaber aus der Schweiz vor Ort. Sie besuchen, neben dem eigentlichen Turnier, spezifische Veranstaltungen, versorgen sich kulinarisch und schlendern über eine Pferde-Messe. Unser Ausgangspunkt, schon bei der Vorstellung im Wettbewerb, war, dass die Besucherinnen und Besucher sich schon beim Eintritt in das Gebäude wohl und

© Barbara Bühler

n solch einem multifunktionalen Projekt gilt es, Widersprüchlichkeiten produktiv zusammenzubringen. Das war früher so und ist sicher heute auch noch die zentrale Herausforderung. Wie sehen Sie die Situation, was den historischen Vergleich betrifft? Heinrich Degelo: Bei der Sanierung der St. Jakobshalle ging und geht es um ein bestehendes Gebäude. Das stellt schon einige Rahmenbedingungen auf, die Fantasie­ träume verhindern. Zudem gab es einen Wettbewerb, der mit seinem Programm weitere Begrenzungen setzte. Auch die Art der Events hat sich verändert. Früher besuchte man einen Event in der Arena und genehmigte sich anschliessend noch eine Grillwurst und ein Bier. Das Gebäude hatte den Charme eines Zivilschutzbunkers. Heute gibt es diesen Event immer noch, allerdings sind darum herum die ökonomisch entscheidenden Nebennutzungen mit VIP-Bereichen, die Platz und adäquate Räume brauchen. Wir sind ja gerade hier am CSI Basel …

Heinrich Degelo (rechts) und Jürg Berrel (links) stehen in der transparenten Eingangshalle. Sie sind die Architekten des Umbaus der St. Jakobshalle.

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eingebunden fühlen. Es geht um das emotionale Aufladen der Stimmung mit Erhabenheit, Kraft und Einzigartigkeit. Heute ist die St. Jakobshalle Basel ein Erlebnisraum, und früher war sie ein reiner Funktionsraum. Kann man dies so zusammenfassen? Jürg Berrel: Das stimmt. Wobei dies ein Prozess war. Wir als Architekturbüro arbeiten uns an der Halle schon seit einigen Jahren ab. Die Halle hat sich in ihrer Geschichte immer wieder neu erfinden müssen. Für mich ist diese Halle ein riesiges Chamäleon. Die Halle musste schon immer sehr viele unterschiedliche Funktionalitäten unter einen Hut bringen. Aber auch die Umgebung hat sich verändert. Zunächst stand die Halle monolithisch auf einem Hügel. Sie hatte ein Alleinstellungsmerkmal. Das Fussballstadion gab es noch gar nicht. Jetzt hat die Halle ein neues Gegenüber. Darauf haben wir reagiert. Früher hatte die Halle keine Adresse – man konnte von jeder Seite auf sie zugehen. Jetzt haben wir der Halle eine markante städtebauliche Adresse gegeben. Es gibt jetzt eine klar definierte Eingangshalle. Diese Halle kommuniziert durch die grosse Glas­fassade und das ausladende Vordach direkt mit der Tramhaltestelle und dem gegenüberliegenden Stadion. Wir sehen jetzt keine isolierten Objekte mehr, sondern haben mit einem Platz zu tun, der verbindet und beeindruckt – ein super Treffpunkt. Beat Grossglauser: Erinnern wir uns, der frühere Haupteingang hatte ja eher den Charme eines Nebeneingangs. Haben Sie damit eine Lücke zwischen öffentlichem und privatem Raum geschlossen? Heinrich Degelo: Ich würde eher von einem öffentlichen und halb öffentlichen Raum sprechen. Diese beiden Sphären wollen wir möglichst eng verknüpfen. Unter dem grossen und langen Vordach haben wir eine grosse Halle realisiert, die sehr transparent und einsehbar ist. Schon dadurch sprechen wir eine viel grössere Öffentlichkeit an wie früher. Beat Grossglauser: Es geht hier um die Realisierung eines grosszügigen Innen- und Aussenbereichs. Dies war schon die zentrale Vorgabe im Wettbewerb. Jürg Berrel: Die Erwartungshaltung der Besucherinnen und Besucher ist ja auch


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In ihrer ursprünglichen Form war die St. Jakobshalle eine Solospielerin. Heute kommuniziert sie mit ihrer städtebaulichen Umgebung.

anspruchsvoller geworden. Schon der Eingang weist auf die Hochwertigkeit der Veranstaltungen hin. Heute hat aber jede mittelgrosse Stadt ein Gebäude, welches ein multifunktionales Raumensemble beinhaltet und dementsprechende Veranstaltungen ermöglicht. Und genau aus diesem Grund braucht Basel hier eine überzeugende Visitenkarte. Ich behaupte, wenn Sie hier eintreten, durch die Eingangshalle schreiten und dann die Treppe hochgehen, bleiben die Eindrücke haften. Das betrifft nicht nur Besucherinnen und Besucher, sondern auch mögliche Kunden.

Hier leuchtet das Licht nicht nur die Räume aus, sondern ist auch ein Baustein für die Lüftung.

Wie bekommt man die Widersprüchlichkeit der gerade beschriebenen Transparenz und der heute oft geforderten sehr speziellen Atmosphäre? Es gibt ja Menschen, die sich in einem intimeren Rahmen treffen wollen. Das ist hier beides möglich. Es sind hier Treffen mit Chic und Charme möglich, aber auch sehr grobschlächtige Veranstaltungen. In der Materialisierung spiegelt sich das wider.

Ich habe hier einen Rahmen und gleichzeitig Module, die sehr unterschiedlich eingesetzt werden können? Beat Grossglauser: Es geht darum, eine Funktion zu erfüllen und gleichzeitig den hohen architektonischen Anspruch zu realisieren. Funktionen sind meist vorgegeben. Ein Boden muss strapazier­ fähig und gut zu reinigen sein. Es kann schon sein, dass hier ein Traktor durchfährt. Gleichzeitig muss er gut aussehen und Stöckelschuhe aushalten. Design und Funktionalität gehen hier Hand in Hand.

Können Sie uns ein Beispiel verraten? Schauen Sie sich den Boden an. Der Boden lässt den Raum grösser wirken, und gleichzeitig muss er sehr strapazierbar sein.

Das gilt auch für die Leuchten? Jürg Berrel: Die Leuchten haben gleichzeitig mehrere Funktionalitäten zu erfüllen, auch solche, die nicht auf den ersten Blick

erkennbar sind. Natürlich muss ein Raum damit gut ausgeleuchtet werden. Es gibt aber weitere Funktionalitäten. So ist durch das Loch im Leuchtring die Zuluft gewährleistet. Wenn wir das nicht so gelöst hätten, würden wir hier überall Lüftungsgitter oder -schächte sehen. Das sehen Sie hier nicht. Über einen Hohlboden führen wir die Luft durch die Leuchte in den Raum. Das ist eine optimale Lösung. Es gibt ja Bauten die bewusst ihre Technik zeigen wollen … Das Centre Pompidou in Paris ist hier sicher ein bekanntes Beispiel … Genau. Dort zeigt man die Versorgungsröhren als Teil der Architektur. Das ist hier ein ganz anderer Ansatz. Hier kann es auch sehr edel zugehen. 

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HIGHLIGHT

Früher stand die Funktion im Vordergrund, heute das Erlebnis.

ARCHITEKTURLICHT Fakten zur Leuchte: • Namensgebung: «Donut» war der Arbeitstitel. Der endgültige Name für die Leuchte ist OYAMO LED. Die geometrische Bezeichnung davon ist übrigens «Torus». • Erhältlichkeit: Die Leuchte ist voraus­ sichtlich ab Mitte Jahr erhältlich. Technische Daten: • Optisches System: transparente Kunststoffabdeckung, Glasoptik­ lackierung, vorwiegend direkt ­strahlend. Indirektanteil 10 Prozent • Lichtstrom: 4 600 Lumen • Lichtfarbe: 3 500 Kelvin • Lichtausbeute: 115 lm / W • Leuchtenkörper: Geräteträger aus Stahlblech, Masse Durchmesser 750 mm x 75 mm, Innendurchmesser 200 mm • Schutzart Lampenraum: IP50 (Insekten­geschützt)

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Heinrich Degelo: Neben der Beleuchtung, die wir heute sehen und besprechen, gibt es noch eine weitere Beleuchtung. Auf der ganzen Foyerfläche sind LED-Punkte angeordnet. Diese ergeben einen festlichen Sternenhimmel, der Candle-Light-Atmos­ phäre erzeugt. Mit der Lichtsteuerung werden damit sehr verschiedene Stimmungen ermöglicht. Markus Bucco: Neben der Atmosphäre und der Lüftungstechnik hat Licht aber auch die Aufgabe zu lenken, zudem bringt es die Architektur erst zur Geltung. Man muss hier grosse Flächen beleuchten und hat daher eine rotationssymetrische Variante gewählt, die richtungsneutral ist. Waren Sie da als Lichtanbieter überrascht. Das Thema Licht ist doch hier sehr multifunktional unterwegs? Markus Bucco: Nein, ich war nicht über­ rascht. Es gab schon im Wettbewerb zwei Ausschreibungen. Es ging da erstens um die üblichen Lichtlösungen, aber dann auch zweitens schon um die Donat-Leuchten …

… Eine US-amerikanische Frühstücksspezialität, die auch die runde Form mit dem Loch im Mittelpunkt hat. In der Schweiz würde man vielleicht von Willisauer Ringli sprechen. Heinrich Degelo: Das klingt etwas provinziell. Von der Form passt es aber fast besser. Markus Bucco: Auf jedem Fall waren die Herausforderungen für uns nicht ganz einfach. Schon die Form ist ungewöhnlich. Sie braucht eine spezielle Materialität. Es geht um eine 3-D-Form, da kann man den Kunststoff nicht einfach zusammenkleben. Wir haben hier zunächst mit Holzmodellen gearbeitet. Zudem ging es um die schon angesprochenen unterschiedlichen Stimmungen und die damit einhergehende Regulierbarkeit. Die ganze Flexibilität wird über das Konzept realisiert. Heinrich Degelo: Wir mussten zunächst im Labor mit einem Prototyp die Luftströmung messen und dann von der Form her optimieren. Das betrifft auch den Abstand von der Decke zu den Leuchten, der sich aus der Luftströmung ergab.


© Georg Lutz

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Beat Grossglauser (links) vom Bau- und Verkehrs­departement des Kantons Basel-Stadt und Markus Bucco (rechts) vom Lichtlieferant TRILUX präsentieren sich vor dem markanten Findling aus der Eiszeit.

Warum hat Trilux aus architektonischer Sicht den Zuschlag bekommen? Beat Grossglauser: Das war ein fairer und transparenter Wettbewerb. Das muss es ja von staatlicher Seite auch sein. Es gab hier mehrere Kriterien, die den Ausschlag gegeben haben. Der gestalterische Aspekt spielte eine Rolle, die schon angesprochenen technischen Funktionen waren wichtig und last but not least ging es auch um den Preis. Waren das Kriterien, die auf Augenhöhe agierten? Nein, der Preis war ein eher untergeordnetes Kriterium. Das ist in der Baubranche für mich ungewöhnlich. Wir Laien lesen ja in den Medien, gerade bei Grossprojekten, wie niedrige Preise eine zentrale Rolle spielen. Die Projekte werden so politisch besser legitimiert. Später, wenn der Bau fortgeschritten ist,

kommen die Sachzwangargumente, es sei jetzt schon zu viel Geld ausgegeben und es gebe kein Zurück. Das bekannteste aktuelle Beispiel ist der Bahnhof in Stuttgart (D). Jürg Berrel: Nein, solch ein Vorgehen ist hier nicht vorstellbar. Die Preise waren klar definiert und zugeordnet. Es ist ja im Vorfeld bekannt gewesen, welche Kriterien es gibt und welches Kriterium zu wie viel Prozent zählt. Der Anbieter mit der besten Performance gewinnt. Oft hat die Lichtverteilung oder auch die Lichtfarbe nicht gestimmt. Zudem kamen oft technische Probleme hinzu. Heinrich Degelo: Auch das Design war wichtig. Wir haben lange nach einer subtilen Form gesucht. Wir wollten eine zurückhaltende Eleganz. Kommen wir zum Thema Digitalisierung. Spielte das Thema BIM bei diesem Umbau schon eine Rolle?

Jürg Berrel: Das Technikgeschoss ist auf Wunsch vom Fachplaner mithilfe von BIM realisiert worden. Das ist nicht ganz einfach gewesen. Dabei geht es nicht nur um eine neue Technologie mit der einen oder anderen Kinderkrankheit, sondern beispielsweise um ein Bestandsgebäude mit schrägen Wänden und schrägem Grundriss. Das ist schon vom Aufbau her eine Herausforderung. Es gab auch noch einen Sanitärplaner, der noch nicht in CAD gezeichnet hat. Da hatten wir keine digitalen Daten zur Verfügung. Ich höre schon. Die Hürden im Planerund Baualltag sind weiter da. Inzwischen können wir aber fast alle Daten, auch in diesem Projekt in 3-D abbilden. Heinrich Degelo: Wir waren mit diesem Projekt einen Moment zu früh dran. Wenn wir heute an solch einem Projekt neu anfangen würden, würde das Thema BIM sicher eine grössere Rolle spielen.

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AUF DEN WEG GEBRACHT DIGITALISIERUNG IN DER BAUBRANCHE GEWINNT AN FAHRT von Georg Lutz

Das Motto der letzten Swissbau lautete «Collaboration – alle zusammen oder jeder für sich?» Das Thema Digitalisierung stand oben auf der Agenda. Es ist eine alte Weisheit, dass gute Bauten nur dann entstehen, wenn die Prozesse aufeinander abgestimmt sind und alle Beteiligten eine gemeinsame Sprache sprechen. Gibt es diese Gemeinsamkeiten, beispielsweise bei einem der Leitthemen wie BIM, wirklich schon? Und wo helfen sie auf den Baustellen und Architekturbüros wirklich weiter? Daten und Informationen müssen in integrierten, digital unterstützten Prozessen eindeutig ausgetauscht werden können. Standardisierung ist deshalb von zentraler Bedeutung. So kann man eine erste Zwischenbilanz, als Arbeitsgrundlage verstanden, zusammenfassen.


© BIM-Raum bei der Gruner Roschi AG

ARCHITEKTUR

Digitalisierung ist im Arbeitsalltag angekommen.

DEN BLICK SCHÄRFEN REALISTISCHE EINSCHÄTZUNGEN BEIM TRENDTHEMA DIGITALISIERUNG Interview mit Kilian Reyer und Juri Schuler von Georg Lutz

Der Trend zur Digitalisierung und der Hype um BIM schiessen manchmal über das Ziel hinaus. Die Frage stellt sich, an welchen Punkten im Arbeitsalltag uns die neuen Konzepte, Technologien und Werkzeuge wirklich weiterbringen. Wir führten dazu ein Hintergrundgespräch mit zwei Verantwortlichen der Gruner Gruppe.

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as Thema Digitalisierung ist auch in der Infrastruktur angekommen. Das ist sicher eine komplexe Herausforderung? Kilian Reyer: Ja, das ist es in vielerlei Hinsicht. Es ist intern eine komplexe Herausforderung, weil die unterschiedlichen Fachbereiche unterschiedlich weit sind in der Anwendung von digitalen Tools und digitalen Arbeitsprozessen. Ganz abgesehen davon, dass es grundsätzlich eine Herausforderung ist, sich von bewährten Prozessen und Methoden, die sich über Jahrzehnte entwickelt und verbessert haben, zu lösen. Juri Schuler: Dazu kommt, dass unsere Kunden und Auftraggeber mit derselben Fragestellung konfrontiert sind und dass heute noch für niemanden absehbar ist, wie die Zusammenarbeit unter digitalen Voraussetzungen im Idealzustand funktionieren wird. Da sind wir im Infrastrukturbau in der Schweiz – im Gegensatz zur Konstruktion oder zur Gebäudetechnik – noch am Anfang.

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Die Bandbreite der Einschätzungen ist da sehr weit. Für die einen ist beispielsweise BIM eine mächtige Veränderungsmaschine, die alte Arbeitsweisen verdampfen lässt. Für andere ist es nur ein zusätzliches Werkzeug. Was ist es für Sie? Kilian Reyer: Unsere Kernkompetenz, nämlich Planung, ist und bleibt dieselbe. Dieser Aspekt gerät momentan beim Hype um die Digitalisierung oft in den Hintergrund. BIM ist für mich zuerst einmal ein verbessertes Werkzeug, das wie jedes neue Tool einen Einfluss auf Arbeits- und Zusammenarbeitsprozesse hat. Aber die

«Dies fordert von uns Planern eine ganz neue Denkweise …»

Auswirkungen auf die Prozesse gehen hier doch sehr weit  – und das macht den Unterschied zu früher aus. Juri Schuler: Das wird sich vor allem bei der Projektierung und Planung von grossen Infrastrukturvorhaben zeigen. Die neuen Tools und Arbeitsweisen bringen hier neue Möglichkeiten, unter anderem auch zur Effizienzsteigerung, vereinfachte Visualisierungen, aber auch im Hinblick auf die Betriebsphase. Ich kann mir gut vorstellen, dass die «analoge» Welt bei kleineren und mittleren Projekten noch über eine längere Zeit weiter existiert und vielleicht nie ganz verschwinden wird. Versuchen wir eine Annäherung an die praktischen Veränderungsprozesse und Auswirkungen. Was bedeutet die Digitalisierung für die Phase der Planung und Projektierung? Kilian Reyer: Planung und Projektierung ist technisch gesehen ein Verarbeiten von Daten zu Informationen, die am Ende auf der Baustelle umgesetzt werden können.


ARCHITEKTUR

Interesse, da sie auch einen Einfluss auf unsere Planung und Projektierung haben.

Juri Schuler ist Mitglied der Geschäftsleitung bei der Gruner Berchtold Eicher AG in Zug.

Kilian Reyer ist Senior-Projektleiter bei der Gruner AG in Basel.

Das grundlegende Instrument unserer Arbeit war und ist der Plan und das Dokument. In Zukunft liegt dahinter eine Datenbank. Dies fordert von uns Planern eine ganz neue Denkweise, bietet uns aber auch viele neue Möglichkeiten und auch die Chance, neue Dienstleistungen anzubieten.

muss man die Schnittstellen und Verantwortlichkeiten, auch rechtlicher Natur, also anders regeln. Kilian Reyer: Dazu kommt, dass in der neuen Welt Leistungen und Aufwände aus späteren Planungsphasen in frühere Phasen verlagert werden. Wir müssen uns als Planer dadurch viel stärker mit dem gesamten Planungsablauf und der Definition des Endprodukts vertraglich beschäftigen.

Wie wird sich die Vertragsgestaltung verändern? Juri Schuler: Hier halte ich eine Entwicklung für wahrscheinlich, die zuerst einmal paradox scheint. Digitalisierung würde eigentlich eine bessere Zusammenarbeit von vielen kleinen Akteuren mit ihren spezifischen Kompetenzen und jeweiligen Aufgaben erleichtern. Heute werden grössere Infrastrukturprojekte ja vielfach phasenweise ausgeschrieben. Ich glaube aber, dass die Entwicklung zuerst einmal in eine andere Richtung gehen wird und es wieder grössere Pakete geben wird. Aus welchen Gründen? Juri Schuler: In der Infrastrukturplanung sind noch viele Schnittstellen ungelöst. Es gibt noch keinen einheitlichen Standard, Daten zu übermitteln. In der noch unsicheren neuen Welt muss man die Schnittstellen und Verantwortlichkeiten anders regeln. Eine Antwort darauf ist, durch Mandate, die wieder mehrere Planungsphasen beinhalten, Schnittstellen und damit das Risiko für die Bauherren zu minimieren. In der noch nicht gänzlich ausgetesteten neuen Welt

Das Kernstück ist weiter die Leistungserbringung auf der Baustelle. Wie hat man sich diese zukünftig vorzustellen? Juri Schuler: Bis die Digitalisierung auf der Baustelle ankommt, wird es noch etwas dauern. Papierpläne bleiben vorderhand bestehen. In Zukunft werden aber auch die Bauunternehmen vor grossen Herausforderungen in der Ausbildung ihrer Leute stehen, wenn die Informationen digital angeliefert werden. Kilian Reyer: Dadurch, dass unser hauptsächliches Arbeitsinstrument in Zukunft die Datenbank sein wird, stehen die zu bauenden Planungsinformationen maschinenlesbar zur Verfügung. Das eröffnet auf dem Bau ganz neue Möglichkeiten, welche den Bauablauf, aber auch Material oder Bauweise wesentlich beeinflussen. Hier ist Vorfertigung auch im Infrastrukturbau sicherlich ein erstes wichtiges Gebiet, es gibt aber auch schon Versuche, auf der Baustelle mit Robotern zu arbeiten. Wir verfolgen diese Entwicklungen mit grossem

Und wie sieht es last but not least beim Service und den Dienstleistungen aus? Juri Schuler: Ich sehe hier einen echten Bedarf, den wir als Planer in Zukunft besser abdecken können, nämlich die Unterstützung der Bauherren für den Betrieb der Bauwerke, die Erhaltungsplanung und Kontrolltätigkeiten wie zum Beispiel die Inspektionen  – mit Daten aus der Planung. Auch die Nachführung der Bauwerks­daten und -pläne kann dabei ein Thema sein. Kilian Reyer: Wir machen die Erfahrung, dass viele Auftraggeber gerade daran interessiert sind und überzeugt werden können, sich ebenfalls auf den digitalen Weg zu machen. Da brauchen sie aber einen erfahrenen Partner, der sie an die Hand nimmt und ihnen hilft, die Möglichkeiten für ihren Mehrwert zu nutzen. Ein heikles Thema ist die Aus- und Weiter­bildung. Fachkräftemangel ist ein zentrales Stichwort. Was muss sich bei den Ausbildungsgängen ändern? Kilian Reyer: Wir stellen fest, dass abgehende Fachleute von den Berufs- und Hochschulen heute einen Rückstand haben, was die Digitalisierung betrifft. Unsere Mitarbeitenden sind da zum Teil schon weiter. Das ändert sich hoffentlich in naher Zukunft. Wenn Grundkenntnisse über einfache Programmierung, Datenbanken und die Anwendung von aktueller Software zu den Pflichtthemen in der Ausbildung gehören würden, hätten wir schon viel erreicht. Gerne tragen wir unseren Teil bei Praktikanten, Auszubildenden und Jungingenieuren dazu bei. Und wie bereiten Sie 40-jährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Veränderungen vor? Kilian Reyer: Wir bereiten sie nicht nur darauf vor, sondern begleiten sie im Veränderungsprozess, in dem wir im Übrigen auch selber stecken. Zentral ist die Ausbildung, aber auch das gemeinsame Lernen bei und an Projekten. Juri Schuler: Als Unternehmen und Führungskräfte tragen wir eine grosse Verantwortung in diesem Übergangsprozess. Es kann sein, dass es auch in Zukunft «analoge Nischen» geben wird. Aber wir sorgen dafür, dass möglichst viele in der digitalen Zukunft ankommen werden.

Gruner AG | Gellertstrasse 55 | CH-4020 Basel | Tel. +41 (0)61 317 61 61 | basel@gruner.ch | www.gruner.ch

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ARCHITEKTUR

Kooperation und Koordination auf der Baustelle und in den Planungsbüros verbessern.

TRANSPARENZ MIT KOMMUNIKATIONSFÄHIGKEIT BIM-METHODIK UND CRB-STANDARDS von Daniel Riondel

Die BIM-Methodik beruht auf einer bauteilbasierten 3D-Modellierung. buildingSMART hat hierfür internationale Standards gesetzt. Sie beschreiben die Terminologie, die Prozesse und das Datenmodell für einen offenen Datenaustausch (openBIM). Mit der Entwicklung BIM-kompatibler Elemente nach eBKP-H will CRB, die Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung, analog dazu eine nationale Terminologie definieren, welche den Bedürfnissen der Schweizer Bauwirtschaft entspricht und auf diesen internationalen Standards basiert. Damit werden die bewährten Standards mit der BIMMethodik und dem offenen Austauschformat Industry Foundation Classes (IFC) verbunden. Der Leiter des Projekts bei CRB analysiert die Situation.

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ie nicht staatliche Non-Profit-Organisation buildingSMART hat für den offenen Datenaustausch in der BIMMethodik (openBIM) internationale Standards entwickelt: Sie schaffen die Basis für eine gemeinsame Verständigung und sind damit Ausgangspunkt für einen offenen Informationsaustausch. buildingSMART stützt sich dabei auf die Definition einer Terminologie (Datenwörterbuch) und von Prozessen sowie auf das Datenmodell IFC. Dieses Datenmodell stellt ein allgemeines Datenschema dar. Es ermöglicht einen Austausch von Daten zwischen verschiedenen Software-Anwendungen und umfasst Informationen aller an einem Baupro-

Seite 16 // bauRUNDSCHAU

jekt mitwirkenden Disziplinen über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Mit Standards wie dem Data Dictionary und den Model View Definitions ermöglicht buildingSMART International die Bereitstellung von strukturierten Daten, die als Informationen weiter genutzt werden können. Gleichzeitig werden damit die Durchgängigkeit von Informationen und die darauf aufbauende Kooperation und Koordination aller Beteiligten an einem Bauprojekt sichergestellt. Genau darin sieht CRB seinen Auftrag für die Schweizer Bauwirtschaft: auf der Basis dieser internationalen Vorgaben Standards für die Schweizer Bauwirtschaft zu definie-

ren und mit den bereits vorhandenen Standards wie eBKP und NPK zu verbinden.

ELEMENTBASIERTER BAU­KOSTEN­PLAN HOCHBAU Bereits heute verfügt CRB über Standards, die in der Schweizer Bauwirtschaft etabliert sind, darunter auch die Norm SN  506  511 Baukostenplan Hochbau eBKP-H. Sie unterstützt die bauteilbasierte Planung und lässt sich als Systematik zur Kostenplanung und -kontrolle daher gut in die BIMMethodik einbinden. Grundlage hierfür ist die eindeutige und einheitliche Zuweisung der modellierten Bauteile (zum Beispiel die Wand) zu den einzelnen Elementen nach eBKP-H (zum Beispiel C 2.1 Aussenwand-


ARCHITEKTUR

konstruktion). Für eine standardisierte Terminologie können darauf aufbauend anschliessend die einzelnen Elemente nach eBKP-H einschliesslich ihrer entsprechenden Kostenzuordnung der IFC-Systematik zugewiesen werden.

STANDARDISIERTE BAUTEIL­ BESCHREIBUNGEN ALS BASIS Basierend auf dem Merkblatt SIA 2051 «Building Information Modelling (BIM)» hat CRB ein Projekt zur Entwicklung eines Prototyps initiiert: Im Rahmen der Swissbau 2018 wurde auf der Basis eines 3DModells der Datenaustausch zwischen einer CAD-Software und einer zertifizierten Bauadministrations-Lösung demonstriert: Weiter wurde gezeigt, wie eBKPkonform kostenrelevante Bauteile und ihre Quantitäten (zum Beispiel Ausmass oder Anzahl) selektiert und als «Stückliste» exportiert werden können. Bei der Entwicklung des Prototyps hat sich gezeigt, dass es mit dem Baukostenplan Hochbau eBKP-H bereits heute eine Systematik gibt, die elementbasiert

als Klassifizierung in der openBIM-Methodik angewendet werden kann. Über eine weitergehende Unterteilung der Elemente nach eBKP-H in nicht mehr weiter unterteilbare Bestandteile – Komponenten – können Mengen einheitlich ermittelt und der eBKP-Systematik zugewiesen werden. Der nächste Schritt wird sein, die Definition dieser Komponenten zu schärfen sowie auf die Bedürfnisse der Schweizer Bauwirtschaft und auf das IFC-Datenmodell weiter abzustimmen. Durch die bauteilbasierte Modellierung und Planung sowie die Durchgängigkeit von Informationen wird sich auch die heutige Leistungsbeschreibung nach Normpositionen-Katalog NPK verändern. Bauproduktinformationen mit ihren Spezifikationen, wie sie im NPK heute bereits zu finden sind, wird zukünftig mehr Bedeutung zukommen. Wenn diese strukturierten Bauproduktinformationen als austauschbare Informationen in einem 3D-Modell oder einem Leistungsverzeichnis verankert sind, ist künftig die Durchgängigkeit von kostenrelevanten Informationen

aus dem 3D-Modell bis hin zur Ausschreibung kein Wunschdenken mehr.

DIE ZENTRALSTELLE Die Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung CRB bietet seit fast 60 Jahren Dienstleistungen für Baufach­ leute an. CRB entwickelt und vertreibt Arbeitsmittel zur rationellen, rechts­ sicheren Leistungsbeschreibung, für ein effizientes und transparentes Kosten­ management sowie zur besseren Verständigung zwischen Bauherren, Planern, Unternehmern und Zulieferern. Das Natural Colour System NCS ist in der Schweiz exklusiv bei CRB erhältlich.

DANIEL RIONDEL ist Projektleiter Entwicklung bei CRB. www.crb.ch

Den Bau verbinden. Lösungen für die Gebäudetechnik und das Baunebengewerbe

Weitere Informationen unter mep.trimble.ch


Digitale Archäologie wurde bereits bei der Ruine des Coatfrec-Schlosses in der Bretagne eingesetzt.

SCANNEN BEIM SCHLOSS COATFREC PARADIGMENWECHSEL IN DER DIGITALEN KONSERVIERUNG von Sarah Null

Daten über den gesamten Lebenszyklus verwalten: Die digitale Konservierung stellt ein neues Konzept im Denkmalschutz und in der Archäologie dar. 3D-Scanning kann bei der Restaurierung antiker Bauten helfen. Fachleute setzen auch auf moderne Technologien bei der Planung von Neubauten.

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eim «Building Information Modelling», kurz BIM, handelt es sich um einen relativ neuen Ansatz, der die Baubranche tiefgreifend verändert hat. BIM beschreibt den Prozess der Entwicklung und Verwaltung von Daten zu einem Bauprojekt während des gesamten Lebens­zyklus. Fachleute setzen es beim Bau neuer Gebäude und Bauwerke vom Entwurf bis zum Abriss ein. Methoden wie das 3D-Scanning sind nützlich bei der Aufzeichnung, Pflege und Bewahrung von älterem Gebäudebestand. Mit dieser modernen Technik lassen sich historisch bedeutsame Bauwerke erhalten.

GEBÄUDE EINSCANNEN – PUNKTWOLKE ENTSTEHT Laser tasten beim 3D-Scannen Punkte eines Gebäudes, Bauwerks oder Terrains ab. Mehrere tausend Laserimpulse pro Sekunde erlauben unglaublich präzise Messungen zwischen den Punkten und lassen ein dreidimensionales Bild aus XYZ-

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Koordinaten entstehen – die sogenannte Punktwolke. Diese stellt die Rohdaten einer Vermessung dar, die sich mit einer Modellierungssoftware in umfassende 3D-Standortmodelle umwandeln lässt. Damit wird die Detailplanung eines Bauvorhabens bei der Konzeption und Bauausführung ermöglicht. So lassen sich bei der Restaurierung und beim Denkmalschutz Rauminformationen und physische Daten über ein Gebäude erheben. Dann können Denkmalpfleger Lösungen für spezifische Problembereiche finden. Die Scanner lassen sich auf einem Stativ fixieren oder als Handkamera verwenden. Bei architektonischen Projekten wird die luftgestützte Datenerfassung vom Flugzeug aus eingesetzt – besser bekannt als LIDAR (Light Detection and Ranging – Licht- und Abstandsmessung).

WERTVOLL FÜR DIE ARCHÄOLOGIE Digitale Konservierung ist ein neues Konzept in Denkmalschutz und Archäologie. 3D-

Scanner liefern in Verbindung mit digitaler Film- und Fototechnik ein vollständiges Bild von Terrains oder Bauwerken. Archäologen erhalten so eine reale Ansicht und rekonstruieren das Bild von Jahrhunderten oder Jahrtausenden digital. CyArk ist eine NonProfit-Organisation, die an der globalen, digitalen Aufzeichnung des historischen Welterbes arbeitet. Stätten wie Mount Rushmore, das Brandenburger Tor in Berlin und die antike Stadt Pompeii in Italien wurden mit Unterstützung von Laserscanning-­ Techniken vermessen. Elizabeth Lee, Vizepräsidentin von CyArk, erklärte gegenüber der Technologie-Website Gizmodo: «Ich denke, dass wir in den Bereichen Archäologie und Denkmalschutz einen enormen Wandel einleiten. Wir betrachten unsere Arbeit – die Idee der digitalen Konservierung – als eine Art Paradigmenwechsel für die gesamte Branche.» Sobald Daten vorliegen, wird vieles möglich gemacht: Videoanimationen erstellen, Teile der Daten in ein CAD-Konstruktionsprogramm für


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Zeichnungen und Bearbeitungen einlesen, virtuelle Rundgänge oder Präzisions­ modelle entwickeln.

SCANNEN IN DER RUINE Digitale Archäologie wurde bereits bei der Ruine des Coatfrec-Schlosses in der Bretagne eingesetzt. Scans erwiesen sich als hilfreich bei der physischen Restaurierung. Eine Kombination aus 3D-Scanning, Modellierung und Analyse ermöglichte die Kartierung der bestehenden Gebäudeteile, danach wurden die strukturellen und physischen Verbindungen zu den nicht mehr vorhandenen Bauteilen beurteilt. Auch beim Projekt Historic England (vormals English Heritage) werden Laserscanning-Techniken eingesetzt. Ebenso wie CyArk nutzt die Organisation digitale Scans zur Archivierung sowie für ein tiefergehendes Verständnis historischer Stätten. Diese Methode ist nützlich, wenn ein Merkmal, Bauwerk oder eine Stätte für immer verloren oder verändert

wurde, wie dies bei archäologischen Ausgrabungen oder einsturzgefährdeten Bauwerken aktuell ist. 3D-Scanning wird ebenso bei physischen Restaurierungsund Konservierungsprojekten vorgesehen, insbesondere bei der Prüfung von baulichen und räumlichen Gegebenheiten sowie der Analyse von Witterungs- und Umwelteinflüssen, Trittschall und Vandalismus. Diese Ergebnisse sind für Denkmal­ pfleger sehr aufschlussreich, lassen sich doch Gebiete mit digitalen Daten exakt nachbilden. Diese können bei einer Restaurierung in ein Bauwerk eingesetzt werden. Mit der Nachbildung von historischen Bauwerken stellten Fachleute fest, dass Technologien wie das 3D-Scanning sich in Zukunft weiterentwickeln und eine noch grössere Verbreitung finden werden. 3D-Scanning spielt künftig eine wichtige Rolle bei der Planung von Neubauten und kann damit zu einer grösseren Nach­ haltigkeit beitragen.

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KOLUMNE

ZUSAMMENARBEIT – NEUE TOOLS REICHEN NICHT von Flavio Casanova

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Collaboration» hiess das Generalthema der diesjährigen Swissbau, und «Collaboration» ist der rote Faden, der auch durch die Focus-Veranstaltungen an der Baumesse führte. In den Wochen nach der Swissbau begleitet uns das Thema weiter. Dahinter steckt eine These: Erfolgreich – schrieben die Verantwortlichen der Swissbau – seien jene, «die das Zusammenspiel von Planung, Bau und Nutzung als Ganzes sehen». Damit rücken zuerst einmal weniger die Formen der Zusammenarbeit selber ins Zentrum als die Voraussetzung für eine gute Zusammen­ arbeit beim Bau von Lebens-, Arbeits­räumen und Infrastrukturen. Und dies ist – einfach gesagt – wohl in erster Linie das gegenseitige Verständnis für die Interessen, Bedürfnisse und Handlungsspielräume der Beteiligten, aber auch der Gesellschaft. Als Unternehmen, das unterschiedliche Disziplinen unter einem Dach vereint, hat die Gruner Gruppe hier grundsätzlich gute Voraussetzungen. So arbeiten Generalplaner und Gebäudetechniker in unseren Projekten Hand in Hand, ebenso Verkehrs­experten und Umweltfachleute, Brandschutzcracks und Tragwerkplaner. Trotz der Konzentration von Wissen funktioniert die Zusammenarbeit noch nicht immer wie ein Uhrwerk, manchmal überwiegt eher das Nebeneinanderals das Miteinander. Gerade deshalb sind Digitalisierung und Vernetzung eine so ungeheure Chance. Sie zwingen unsere Spezialisten, auf dasselbe Modell zu schauen; es ist dann nicht das eigene Spezialistenbaby, das geschaukelt werden will, sondern das gemeinsame

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zuerst digitale Objekt, welches Fürsorge und Aufmerksamkeit braucht und gemeinsam entwickelt wird. Machen wir uns keine Illusionen: Spezialisierung und Arbeitsteilung sind wichtig, weil sie spezielles Know-how und Spitzen­leistung ermöglichen. Digitalisierung und Vernetzung helfen uns, aus der Summe dieser Teile mehr zu machen. Das andere Sein beziehungsweise Arbeiten wird das Bewusstsein verändern – zum Guten! Neue Tools reichen aber nicht. Das spüren wir ganz stark, wenn es um die Zusammen­arbeit mit Partnern und Kunden geht. Hier brauchen wir mehr Grenzgänger – Mit­ arbeitende, Projektleiter, die nicht nur aus der eigenen Perspektive denken und handeln, sondern mit der Brille der Kunden und Partner auf Projekte schauen – und dies durchaus auch (selbst-)kritisch; nicht nur Planungstechniken beherrschen, sondern auch erfolgreiche Kommunikation. Wir investieren deshalb nicht nur in Tools, sondern auch in die «Software» unserer Mitarbeitenden. Damit sie das Zusammenspiel von Planung, Bau und Nutzung als Ganzes nicht nur sehen, sondern auch für unsere Kunden gewinnbringend anwenden können.

FLAVIO CASANOVA ist CEO der Gruner Gruppe. www.gruner.ch


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KOLUMNE

STAND DER SCHWEIZER DIGITALISIERUNG von Manuel P. Nappo

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eben Schweizer Unternehmen digitale Werte, Strategien und Prozesse? Leider nein: Denn gemäss der aktuell erhobenen Studie «Digital Switzerland 2017» besteht in der Eidgenossenschaft ein hoher digitaler Nachholbedarf. Ganze 87 Prozent der über 1 200 befragten Unternehmen sind als digitale Dinosaurier einzustufen. Dies betrifft auch die Schweizer Bauindustrie.

in der Umfrage an, in der Baubranche tätig zu sein. Gerade die Baubranche ist von einer hohen Fragmentierung geprägt: Während Architekten bereits Virtual-Reality und 3-D-Druck einsetzen, wird im Holzbau oft noch mit traditionellen Mitteln gearbeitet. Doch fest steht: Die Digitalisierung macht auch vor der Bauindustrie nicht halt. Viele sind sich dessen bewusst, trotzdem scheitert es oft an der Umsetzung.

Die KMU-Studie «Digital Switzerland» untersucht Ziele und Herausforderungen der digitalen Transformation für Schweizer Unternehmen und wurde bereits zum dritten Mal vom Institute für Digital Business der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich erhoben. 1 294 Unternehmen aus der Schweiz haben an der Online-­ Befragung teilgenommen. Klares Fazit ist: Es besteht noch viel Luft nach oben. Trotz rasenden Veränderungen im privaten und beruflichen Alltag durch die Digitalisierung hinkt die Schweiz aus vielen Perspektiven nach. Die aktuelle Studie zeigt, dass sich 54 Prozent der Befragten noch nicht strategisch mit der Digitalisierung auseinandergesetzt haben und daher auch über keine Digital-Strategie im Unternehmen verfügen. Und nicht nur dies: Die Digitalisierung stellt Unternehmen auch vor einige Herausforderungen. Als grösste Hürden wurden «fehlende finanzielle Mittel», «fehlendes Fachwissen bei den Mit­arbeitenden» sowie «fehlende technologische Ausstattung» genannt. Besonders aussagekräftig zeigt sich der Stand der Digitalisierung beim digitalen Reifegrad, gemessen anhand des digitalen Kunden­erlebnis als auch der digitalen operationellen Exzellenz: 87 Prozent der Schweizer Unternehmen sind als digitale Dinosaurier einzustufen, lediglich sieben Prozent können sich digitaler Master nennen. Relevant sind die Erkenntnisse aus «Digital Switzerland 2017» auch für das Baugewerbe, denn elf Prozent der Befragten gaben

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Um diese Lücken zu schliessen und das fehlende Fachwissen bei Mitarbeitenden zu minimieren, bietet die Hochschule für Wirtschaft Zürich diverse Weiter­bildungen im digitalen Bereich an. Auch für die Baubranche, als eine der wichtigsten Branchen in der Schweiz, ergibt sich grosses Potenzial aus der Digitalisierung. Aus diesem Grund wurde der CAS Digital Real Estate ins Leben gerufen, ein praxis­ orientiertes Weiterbildungsangebot, welches aufzeigt, wohin sich der Markt entwickelt, welches Potenzial ausgeschöpft werden kann und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten erarbeitet. Es lohnt sich durchaus, auch für die Bauindustrie, auf den digitalen Zug aufzuspringen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und sich somit rechtzeitig die richtigen Wettbewerbsvorteile zu schaffen.

MANUEL P. NAPPO ist Leiter des Institute Digital Business der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich. www.fh-hwz.ch


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Auch die Frage nach der Energieeffizienz, lässt sich besser beantworten.

PASSEND EINSETZEN DER WEG VON BIM IN DIE REALITÄT Interview mit Frank Thesseling von Senta van de Weetering

Stichworte wie «digitales Bauen» oder «BIM» versprechen nicht selten das Blaue vom Himmel. Das folgende Interview bietet realistische Einschätzungen mit einem universitären Hintergrund. Mit Frank Thesseling, dem Leiter der neuen Themenplattform digitalesBauen@T & A der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, beleuchten wir die Potenziale.

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elche Probleme kann die Digitalisierung im Bau lösen oder vereinfachen? Vorschriften, Normen, aber auch die grosse Produktvielfalt machen das Planen heute komplexer; Planungsteams bestehen aus einer grösseren Anzahl Spezialistinnen und Spezialisten. Diese interdisziplinären Teams müssen gut koordiniert zusammenarbeiten, damit ein Bauwerk effizient erstellt werden kann. Digitale Produktdatenmodelle helfen im Planungsprozess, indem sie die Vielfalt von Daten und Informationen strukturieren. Die Digitalisierung ist auf dem Weg, den Bau zu erobern. Wie weit und in

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welchen Bereichen ist digitales Bauen bereits Realität? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir den Begriff «digitales Bauen» präzisieren: Digitale Tools werden schon seit Langem angewendet. Computer-Aided-­Design zum Beispiel gibt es seit über 20 Jahren; auch bei Fensterprofilen ist computerkontrolliertes Fräsen schon seit mehreren Jahrzehnten im Einsatz. Heute versteht man unter digitalem Bauen jedoch etwas anderes: Es geht um die nahtlose Verwendung von digitalen Daten in der gesamten Prozesskette – also von Formfindung und Planung über die Produktion bis hin zum Facility Management. In der Praxis werden heute digitale Daten an unterschiedlichs-

ten Stellen erstellt und verwendet. Für die Planung beispielsweise gilt, dass immer mehr Projekte mit der Building-Information-Modeling-Methode (BIM) abgewickelt werden. Bei der Produktion ermöglichen Produktdatenmodelle im Holzbau heute eine automatisierte Roboterfertigung von Bauelementen. Neue Technologien erfordern meist neue Prozesse. Wie weit ist man auf diesem Weg? Bisher sind durchgängige Schnittstellen zwischen den Planungsdaten von BIM-­ Modellen und digitaler Produktion nur wenig in beispielhaften Projekten erprobt worden. Heute wird nach wie vor sehr stark in


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Phasen gearbeitet und geplant; eine Disziplin bringt ihr Fachwissen ein, dann arbeitet die nächste auf dieser Grundlage weiter. Das heisst, dass viele Informationen und Daten doppelt eingegeben werden müssen, damit jede Disziplin weiterarbeiten kann. Mit einem gut aufgebauten digitalen Planungsprozess entfällt diese doppelte Eingabe. Die Mehrwerte der Digitalisierung kann man jedoch nur dann nützen, wenn man auch interdisziplinär denkt. Immer mehr Unternehmen erkennen mittlerweile den Vorteil von interdisziplinären Teams und organisieren sich neu. So können sie die Vorteile der digitalen Möglichkeiten besser ausschöpfen. Ein Schwerpunkt der Energiestrategie 2050 des Bundes ist die Steigerung der Energieeffizienz. Wie helfen die Möglichkeiten des digitalen Bauens hier? Mit der Verwendung von Produktdaten­ modellen stehen viele Daten und Informationen schon in sehr frühen Projektphasen zur Verfügung. Damit kann ein grösseres Variantenspektrum erzeugt werden. Dies vergrössert die Wahrscheinlichkeit, dass für die Weiterbearbeitung eine effiziente Variante ausgewählt wird. Konkret: Mit einem parametrisierten Gebäudedatenmodell lassen sich die Öffnungsflächenanteile der Fenster nach Himmelsrichtung sehr schnell ändern. Simuliert man nun jeweils den Energiebedarf für Heizen und Kühlen bei Veränderung der Öffnungsflächenanteile, kann eine effizientere Variante gefunden werden, ohne dass das Gebäude jedes Mal komplett neu in die Simulationssoftware eingegeben werden muss.

«Die Mehr­werte der Digitalisierung kann man jedoch nur dann nützen, wenn man auch interdisziplinär denkt.» Dass die Informationen strukturiert an einem Ort zur Verfügung stehen, vereinfacht darüber hinaus einen ganzheitlichen Blick auf das Projekt. Die Folgen von Entscheidungen in Bezug auf die Energieeffizienz lassen sich dadurch einfacher vorhersehen. Welches sind die Herausforderungen in der Ausbildung von Studierenden, damit sie für den heutigen und den kommenden Arbeitsmarkt gerüstet sind? Eine hohe disziplinäre Fachkompetenz wird weiterhin wichtig bleiben, denn neue IT-Tools werden den Alltag der Ingenieurinnen und Ingenieure zwar immer mehr prägen, doch ohne ein gutes Fachwissen können sie deren Ergebnisse nicht beurteilen. Teamkompetenz wird umso stärker gefragt sein, je komplexer das Bauen wird. Somit müssen wir in der Ausbildung zum einen Teamfähigkeit und Interdisziplinarität noch mehr fördern, als wir dies bereits tun, und zum anderen den Studierenden weiterhin ein gutes Fachwissen vermitteln. Welche Ausbildungsgänge sind von den digitalen Neuerungen im Bereich Bau betroffen? Grundsätzlich alle. Wie aber die Kompetenzen vermittelt werden, ist natürlich von der jeweiligen Schwerpunktsetzung abhängig. Haptisches Gestalten, zum Beispiel Modellbau bei den Architekten, und Computer­ simulationen sind kein Widerspruch.

Frank Thesseling verantwortet den Austausch zwischen den Industriepartnern und Mitgliedern des Innovationsparks mit der Hochschule.

Was ist im Bereich digitales Bauen die Stärke der Hochschule Luzern? Die Hochschule Luzern ist die einzige Hochschule, an der alle Disziplinen des Bauens unter einem Dach unterrichtet und erforscht werden. Der hohe Praxisbezug

ist dabei ein wesentliches Merkmal von Forschung und Lehre. Innerhalb des Departements Technik & Architektur wird Interdisziplinarität in der Ausbildung schon lange intensiv gefördert. Doch auch über das Departement Technik & Architektur hinaus, also zum Beispiel mit den Departementen Informatik oder Wirtschaft, können wir unkompliziert Projekte und Forschungsaktivitäten in multidisziplinären Teams organisieren und durchführen. Ein reger Austausch mit dem Verein Innovationspark Zentral­ schweiz sowie Verbindungen zu Bauen Digital Schweiz sowie zum Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverband SIA binden Ausbildung und Forschung eng an die Praxis. Davon profitieren Studierende und Lehrpersonen gleichermassen. Der Weiterbildungskurs Bestellerkompetenz in digitalen Bauprozessen wurde 2017 zum ersten Mal durchgeführt. Was nehmen die Teilnehmenden davon mit? Die Teilnehmer bekamen an vier Abenden einen Überblick über die Bereiche digitale Planung, digitales Bauen, digitale Produktion und digitales Facility Management. Weiter wurden Grundlagen der BIM-­ Methode vermittelt. Die Teilnehmer haben nach dem Kurs einen Überblick über Potenziale der Digitalisierung im Bau und können diese auch gezielter am Markt nachfragen. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen ersten Kurs wird dieser ab dem 7. März 2018 wieder durchgeführt. Was ist das Ziel der neu gebildeten Themenplattform digitalesBauen@T&A? Mit der Plattform werden die digitalen Themen für Lehre und die Forschung im Bauwesen an einem Ort gebündelt. Sie versteht sich darüber hinaus auch als Wissens- und Arbeitscluster für die mit der Digitalisierung zusammenhängenden spezifischen Fragestellungen einzelner Disziplinen – Architektur, Bautechnik, Gebäudetechnik und Innenarchitektur – und steht somit allen Fachgebieten des Departements Technik & Architektur der Hochschule Luzern für Forschung und Lehre zur Verfügung.

SENTA VAN DE WEETERING ist Mitarbeiterin Marketing und Kommunikation an der Hochschule Luzern. www.hslu.ch/technik-architektur

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BIM STARTET DURCH ES STELLT SICH ABER DIE FRAGE NACH DER SICHERHEIT von Fridel Rickenbacher

Dynamische und digitale Entwicklungen führen eher früher wie später auch zu Sicherheitsherausforderungen. Der Diebstahl und die Manipulation von Kryptowährungen sind hierbei ein aus der Medienwelt bekanntes Beispiel. Aber auch Architekten, Planer und Verantwortliche auf der Baustelle sollten im Zuge einer Digitalisierungswelle ihrer Branche sich mit Fragen der Sicherheit auseinandersetzen. Unser Autor ist an den Schnittstellen Technik, Prozesse und Human Ressource zu Hause und gibt einen Einblick in die Herausforderungen.

Die Frage der Sicherheit in den Vordergrund stellen.

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ie digitalen Entwicklungsschübe, die mit Stichworten wie Industrie  4.0 umrissen werden, haben auch die Baubranche erreicht. Die entsprechende Digitalisierung der Planungs- und BauProzesse mittels BIM erfordern integrierte und robuste Prozesse. Sie dienen als Rückgrat für die integrierten Schnittstellen und Collaboration. Die Aufgabenfelder sind dabei breit angelegt. Nur auf der Basis von resilienten ICTSystemen, sicherem Coding, orchestrierten Clouds, mit dem Fokus auf maximales, auditierbares «Security by design», sind nachhaltige Lösungen möglich. Ziel ist, die

bestmögliche Angriffs- und Betriebssicherheit bei maximalen Datenschutz- / Privacy-Aspekten zu unterstützen.

HERAUSFORDERUNGEN SEHEN Ein solches denkbares «Security minded»Modell dient auch als Sensibilisierung und Mindset zur maximalen Sicherheitsorientierung und Auditierbarkeit in Systemarchitekturen mit allen Akteuren. Bekanntlich müssen sich solche strategische Aussagen in der Praxis bewähren. Hier stehen die Verantwortlichen vor einigen Herausforderungen. Der Mensch ist aus einem krummen Holz geschnitzt und nicht automatisch in Prozesse oder Technologien einzupflanzen.

Dies gilt gerade auch unter Betrachtung der physischen und logischen Sicherheit. Jedes digital unterstützte System, sei es ein Prozess, eine Methode, eine Collaboration, ein Code, eine Schnittstelle, ein Algorithmus oder ein Datawarehouse, ist bekanntlich nur so gut wie das schwächste Glied in der «massive interconnected»Kette. Ein einzelnes Kettenglied oder Zahnrad im Getriebe kann bei Problemen entsprechende vitale Verfügbarkeitsdefizite zur Folge haben mit leicht vorstellbaren, kostspieligen Auswirkungen auf die digitalen Planungs- und Bau-Prozesse. Es geht folglich nicht nur um eine saubere

«Ich dachte immer, Module seien schlecht isoliert.» Schluss mit Vorurteilen: Wer denkt, Module seien schlecht isoliert, der hat noch keine Modulgebäude von ALHO gesehen. Ob Minergie oder Minergie-P – wenn es um Energieeffizienz geht, ist mit ALHO Modulen alles machbar. Ob Schule, Kindertagesstätte, Bürogebäude oder Wohngebäude.

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Ziel, der für BIM zur nötigen integrierten Collaboration führt. Eine nachhaltige ICTSystem- und Methoden-Entwicklung sollte möglichst offen formuliert gestaltet und ausgerichtet sein, im Sinne von sich laufend dynamisch weiterentwickelndem «Stand der Technik/state of the art technology». Solche offenen, sprich skalierbaren, Formulierungen sind schon länger zu beobachten, auch im Bereich von Vernehmlassungen zu Normen und Gesetzen. Themengezielte Orientierungen an etablierte und bewährte «best practices» wie die britische PAS 1192-5 : 2015 (derzeit als Beispiel einer der wenigen Orientierungspunkte im Bereich des BIM-Maturity-­ Levels für diesen Teilaspekt ICT / Security) und an aktuelle Datenschutz Regulationen in der Schweiz und Europa zu Aspekten wie zum Beispiel Datenschutz CH-DSG, EU-DSGVO / GDPR, e-Privacy, elektronische Identität CH-e-ID, elektronische Identifizierung EU-eIDAS, ISO sind weitere Hilfsmittel und Orientierungspunkte auf dem Weg einer nachhaltigen Gesamtsystem-Entwicklung.

technische Lösung, sondern darum, ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter damit, vor dem Hintergrund von Sicherheitsfragen, gut arbeiten können.

OFFEN UND TRANSPARENT Open Systems beziehungsweise Standards und auch Datenhoheit der Datensubjekte verlangen nach möglichst offener – crossconnect, transparency –, aber zugleich möglichst sicherer Datenbehandlung. Daran schliesst sich die Collaboration der Akteure (Mensch und Prozesse) als nicht überall vereinbarer Widerspruch von möglichst isolierten, geschlossenen Systemen bei möglichst maximalen Sicherheitsstufen an.

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Hierzu sollen möglichst produkte- und methodenneutrale Ansätze, Fragestellungen, die auf Industriestandards basieren, gewählt werden. So kommt man dem Ziel näher, dass jede Firmen- und ProjektGrösse adaptierbare «Best Practices-Ansätze» zu nachhaltigen Lösungen führt. So kann eine optimierte Angriffs- und Betriebssicherheit erreicht werden. Durch das Inventarisieren und Klassifizieren von Systemen, Schnittstellen und Daten – möglichst firmen- und organisationsübergreifend – können rasch und effizient erste Grundlagen und Schritte vollzogen und erreicht werden. Das ist der Weg zum

Eine entsprechend intelligent orchestrierte, vollintegrierte ICT-Gesamtarchitektur mit Maximierung von Angriffs- und Betriebssicherheit wird zu einer mittragenden Säule in diesem Anwendungsfall für die interdisziplinäre Erreichung des höchsten BIM-Maturity-Levels, bei grösster Nachhaltigkeit beziehungsweise generell für die Industrie 4.0 / neue Geschäftsmodelle im Zeitalter der «data monetization».

FRIDEL RICKENBACHER ist Mitbegründer und geschäftsführender Partner der Unternehmung MIT-GROUP. www.mit-group.ch


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IN DIE PRAXIS SPRINGEN DIGITAL LERNEN FÜR DIE REALE WELT von Klaus Kissel und Uwe Reusche

Die moderne Informations- und Kommunikationstechnik bietet Unternehmen die Chance, ganz neue Lernarchitekturen zu schmieden – Architekturen, die effizierter und effektiver als die tradierten sind und stärker den Bedürfnissen insbesondere ihrer jungen Mitarbeiter entsprechen. Unsere Autoren sind die Geschäftsführer des ifsm Institut für Sales & Managementberatung in Urbar bei Koblenz (D) und analysieren für uns die Herausforderungen in der Gegenwart und Zukunft.

Die jüngere Generation mit ihren Gewohnheiten bei dem Thema Weiterbildung mit einbeziehen.

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m die Effizienz ihrer Weiterbildung und Personalentwicklung zu erhöhen, denken Unternehmen, seit die ersten PCs in den Büros Einzug hielten, darüber nach: Wie können wir das Lernen in Präsenz-Seminaren und -Trainings mit einem computergestützten Lernen verknüpfen? Besonders intensiv beschäftigen sich mit solchen «Blended-Learning» genannten Lernkonzepten bereits vor 25 Jahren die Unternehmen, • in denen grosse Gruppen von Mitarbeitern weitgehend identische Tätigkeiten verrichten, weshalb sie auch nahezu dieselben Kompetenzen brauchen, und • die regelmässig vor der Herausforderung stehen, grosse Mitarbeitergruppen zu schulen. Als Beispiel seien die grossen Finanzdienstleister und Krankenkassen genannt, die zumindest in der Vergangenheit nicht nur oft Tausende von Sachbearbeitern in ihrer Verwaltung beschäftigten, sondern

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auch Heerscharen von Verkäufern und Kundenbetreuern im Innen- und Aussendienst zum Betreuen der Bestandskunden und Akquirieren von Neukunden.

menschlicher Kommunikation beim computergestützten Lernen mit Chatrooms, Tele-Tutoren und vereinzelt sogar eigenen Business-TV-Sendern auszugleichen.

MOTIV: ZEIT UND GELD SPAREN

MOTIV: WEITERBILDUNG STÄRKER INDIVIDUALISIEREN

Sie erhofften sich von den Blended-Learning-Konzepten vor allem eine Ersparnis von (Arbeits-)Zeit und Geld, wobei das allgemeine Credo lautete: Mit computergestützten Lernprogrammen lassen sich zwar kognitive Lerninhalte vermitteln. Zum Herbeiführen von Einstellungs- und Verhaltensänderungen sowie zum Einüben des gewünschten Verhaltens ist jedoch weiterhin eine Begegnung von Mensch zu Mensch nötig – also ein persönliches Treffen zwischen dem «Lerner» und seinem Trainer. Eine entsprechend grosse Rolle spielten in den damals entwickelten Blended-Learning-Konzepten noch Präsenz-Seminare und -Trainings, obwohl viele Unternehmen versuchten, den Mangel an zwischen-

Etwa um die Jahrtausendwende, als in den Betrieben PCs bereits allgegenwärtig waren, gewann neben dem Motiv, Zeit und Geld zu sparen, in den Unternehmen ein weiteres Motiv an Bedeutung: sich mit den Themen «computergestütztes Lernen» und «Blended Learning» zu befassen. Zu diesem Zeitpunkt erkannten viele Unternehmen: Da aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung in unserer Organisation zunehmend die einfachen Tätigkeiten entfallen, werden die Aufgaben unserer Mitarbeiter stets herausfordernder und komplexer. Deshalb und aufgrund der immer stärker praktizierten Team- und Projektarbeit sind auch die Lernbedarfe insbesondere unserer höher qualifizierten Mitarbeiter sehr ver-


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schieden – nicht selten sogar so verschieden, dass sie mit top-down organisierten und zentral geplanten Entwicklungsmassnahmen nur noch bedingt befriedigt werden können. Folglich begannen die Unternehmen verstärkt darüber nachzudenken: Wie könnte eine Lernarchitektur gestaltet sein, die einerseits unserem Bedarf entspricht und andererseits eine individuelle Förderung der Mitarbeiter ermöglicht und ihnen die Chance eröffnet, bedarfsorientiert zu lernen? In Folge davon begannen die Unternehmen zu dieser Zeit, Lernprogramme für die unterschiedlichsten Lernbedarfe zu entwickeln, auf die ihre Mitarbeiter von ihren Rechnern aus sozusagen jederzeit Zugriff hatten – angefangen bei den Themen Führung und Verkauf bis hin zu Selbst- und Stressmanagement. Diese Programme dienten einerseits dazu, den Mitarbeitern die jeweils relevanten kognitiven Lerninhalte zu vermitteln, und andererseits dazu, zum Beispiel nach Präsenzseminaren und -trainings den Transfer in den Arbeitsalltag zu sichern.

INDIVIDUALISIERUNG FÜHRT ZU COACHING-BOOM Parallel dazu begannen in den Unternehmen die Coachings zu boomen, da die Praxis zeigte: Insbesondere wenn es um das Überwinden gewohnter Denk- und Verhaltensmuster, also einen sogenannten Musterwechsel, geht, benötigen die meisten Menschen weiterhin eine persönliche Unterstützung; und beim Versuch, ein verändertes Verhalten im Arbeitsalltag zu zeigen, treten oft so viele Unsicherheiten auf, dass eine individuelle, unterstützende Begleitung

sinnvoll ist, damit bei den Mitarbeitern die gewünschte Verhaltenssicherheit entsteht. Deshalb enthielten fortan die meisten Blended-Learning-Konzepte auch Coaching-Elemente, wobei Coachings in der Regel Präsenz-Coachings waren. Das heisst, bei den Coachings trafen sich der Coach und der Coachee, so werden die zu coachenden Personen genannt, persönlich, da weiterhin ein Credo lautete: Wenn es darum geht, eine Einstellungsoder Verhaltensänderung bei den Mitarbeitern herbeizuführen und bei ihnen im Verhaltensbereich einen Musterwechsel zu bewirken, ist eine Begegnung von Mensch zu Mensch nötig.

MOBILE ENDGERÄTE SIND HEUTE ALLTAGSBEGLEITER Seit drei, vier Jahren – beziehungsweise seit die Floskeln «Digitalisierung der Wirtschaft» und «Digitale Transformation der Unternehmen» sozusagen in aller Munde sind – findet jedoch auch ein Überdenken dieser Personalentwicklungskonzepte in den Unternehmen statt – aus vielerlei Gründen. Anders als vor zehn, 15 Jahren sind heute die meisten Mitarbeiter der Unternehmen (beziehungsweise zumindest das Gros der Hauptzielgruppen der Personalentwicklung) bereits «digital natives». Das heisst, sie wuchsen mit dem Computer auf und sind es aus der (Hoch-)Schulzeit gewohnt, diesen als Lerninstrument zu nutzen. Zudem haben sich die mobilen Endgeräte – vom Laptop über das Tablet bis hin zum Smartphone – zu einem Alltagsbegleiter beruflich und privat entwickelt. Und die jungen Mitarbeiter der Unternehmen von

heute sind es nicht nur gewohnt, sich mit diesen Medien zu informieren und mit ihnen zu kommunizieren, sondern auch ihre (Zusammen-)Arbeit zu planen. Zudem nutzen sie im Privatbereich ganz selbstverständlich Apps zum Sprachenlernen; ausserdem lassen sie sich durch diese auch bei solchen Tätigkeiten wie dem Sporttreiben und für solche Ziele wie Abnehmen coachen.

MIT MODERNER TECHNIK LERNEN Deshalb wirkt es für sie heute oft geradezu anachronistisch, wenn sie im Bereich der betrieblichen Weiterbildung und Personalentwicklung auf diese Hilfsmittel verzichten sollen. «Bei unserer Projektarbeit nutzen wir sie doch auch.» Dies gilt insbesondere dann, wenn sie, wie viele junge Leistungsträger in den Betrieben herausfordernde Jobs haben und in betriebliche (oft standort- und zuweilen sogar länderübergreifende) Netzwerke eingebunden sind. Denn dann fällt es ihnen meist schwer, heute zu sagen: • «In drei, vier Wochen habe ich Zeit für ein mehrstündiges Coaching» oder • «In zwei, drei Monaten habe ich Zeit für die Teilnahme an einem Seminar, das 200 Kilometer entfernt von meinem Wohn- beziehungsweise Arbeitsort stattfindet.» Und wird diesen Mitarbeitern von aussen, also zum Beispiel vom Personalbereich, die Teilnahme an einem ein-, zweitägigen Seminar aufoktroyiert, dann sehen sie darin häufig nicht eine Chance, sich zu entwickeln, sondern eine lästige Zusatz-­Aufgabe. Entsprechend gering ist ihreLernmotivation, was sich auch an ihrem Verhalten zeigt. In den Kaffeepausen hängen sie sofort in


Es ist eine Herausforderung, neue Lernwerkzeuge in alte Lernumgebungen zu integrieren.

einer Ecke an ihrem Handy, um mit Kollegen dringliche Dinge zu besprechen; und in den längeren Pausen verschwinden sie auf ihren Zimmern, um an ihren Laptops wichtige Aufgaben zu erledigen. Entsprechend wenig nachhaltig wirken bei ihnen die in den Seminaren und Trainings besprochenen Inhalte. Kurz nach Verlassen des Seminarhotels sind sie nicht selten wieder vergessen, denn auf dem Weg nach Hause parlieren sie im Auto via Handy zum Beispiel schon wieder mit Kollegen darüber, wo es in ihrem Projekt brennt.

ZIEL: DIE WEITERBILDUNG BEDÜRFNISGERECHT GESTALTEN Vor diesem Hintergrund denken seit einigen Jahren Unternehmen verstärkt darüber nach, wie sie die betriebliche Weiterbildung mit der modernen Informations- und Kommunikationstechnik nicht nur effizienter und effektiver, sondern auch den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter gerechter gestalten können. Dabei ist es weitgehend Konsens: Auch künftig wird, wenn das Lern- oder Entwicklungsziel eine Einstellungsänderung voraussetzt, eine persönliche Beziehung, sprich, auch ein persönliches Kennenlernen zwischen dem «Lerner» und der Person, die ihn in seiner Entwicklung begleitet (also dem Trainer, Mentor oder Coach), unerlässlich sein, damit • das erforderliche Vertrauen entsteht und • die Beteiligten ihr jeweiliges Gegenüber auch als Person einschätzen können. In manchen Fällen kann dieses Sich-Kennenlernen jedoch auch via Video- oder Skype-Konferenzen erfolgen. Bei allen hierauf aufbauenden Prozessen stellt sich je-

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doch die Frage: Inwieweit können hierfür nicht auch elektronische Medien als Hilfsmittel genutzt werden? So können und werden die Unternehmen künftig zum Vermitteln von Lerninhalten gewiss verstärkt auf Webinare statt Präsenz-Seminare setzen  – nicht nur, weil hierdurch Reisezeiten und -kosten entfallen, sondern auch, weil sich mit ihnen leichter solche Designs wie «vier Module á zwei Stunden» statt einmal einen ganzen Tag realisieren lassen. Und beim Coachen ihrer Mitarbeiter werden sie verstärkt auf solche «Kanäle» wie das Telefonund Video-Coaching sowie das Coachen mittels Skype und WhatsApp setzen – auch weil diese sich kurzfristiger planen lassen.

MICRO-LEARNINGS STATT «EN BLOC»-LERNEN Und beim Trainieren der Verhaltenssicherheit, die die Mitarbeiter im Arbeitsalltag brauchen? Hier werden die Unternehmen verstärkt auf solche Apps setzen, wie sie ihre Mitarbeiter im Privatbereich heute schon nutzen, denn die Erfahrung zeigt: Sie sind geeignete Tools, um mit sogenannten «Micro-Learnings» wie Transferfragen und -aufgaben sowie (Kurz-)Videos und Audios das Gelernte einzuüben und zu vertiefen. Mit den vielen Möglichkeiten, die die moderne Informations- und Kommunikationstechnik bietet, lassen sich heute be­reits ganz neue Lern- beziehungsweise Blended-Learning-Konzepte schmieden – Konzepte, die viel stärker als die tradierten nicht nur dem Bedarf der Unternehmen, sondern auch den Bedürfnissen der Teilnehmer entsprechen. Das wirkt sich auch positiv auf deren Lernmotivation aus.

AUGMENTED REALITY UND VERHALTENSTRAINING Und die Möglichkeiten werden in den nächsten Jahren weiter steigen, wenn die «virtuelle Realität» beziehungsweise «augmented reality» (zu Deutsch: erweiterte Realität) in die computer- und netzgestützten Lernprogramme Einzug hält. Je stärker dies der Fall ist, umso häufiger wird es auch möglich sein, virtuelle Lernlandschaften zu kreieren, in denen die Teilnehmer nicht nur  – wie heute bereits üblich – das Handling von Maschinen, sondern auch den adäquaten Umgang mit Menschen, seien dies Kunden oder Mitarbeiter, zu trainieren. Diese Zukunft ist heute bereits teilweise Gegenwart  – wie ein Blick in die «GamingWorld», also ein Blick in die Welt der elektronischen Unterhaltungsspiele zeigt. Also sollten sich zumindest die Profis in Sachen Weiterbildung und Personalentwicklung mit ihr befassen – denn die digitale Transformation der Unternehmen macht auch vor betrieblicher Weiterbildung und Personal­ entwicklung nicht halt.

KLAUS KISSEL UND UWE REUSCHE sind die Geschäftsführer des ifsm Institut für Sales & Managementberatung, Urbar bei Koblenz (D), das Unternehmen unter anderem beim Entwickeln und Realisieren moderner Lernarchitekturen für das digitale Zeitalter unterstützt. www.ifsm-online.com


Intelligenz auf der baustelle.

Veranstalter

Organisator

baumaschinenmesse.ch


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Die Nasszelle wurde an der Fassade «aufgehängt».

PLATZWUNDER DÄMMT EFFIZIENTER MEHR WISSEN ÜBER DIE ENERGETISCHE SANIERUNG von Yves Ramseyer

Überall dort, wo Kälte- und Wärmedämmungen entscheidend sind oder der Platz für eine herkömmliche Isolation fehlt, bietet Vakutherm die perfekte Lösung. Praxiserprobt und besonders beliebt ist sie bei Altbausanierungen als auch bei energetisch fortschrittlichen Neubauten. Die Dämmplatte ist sehr dünn und isoliert rund fünfmal effizienter als herkömmliche Materialien.

W

enn eine alte Bausubstanz auf moderne Technologien und die heutigen Ansprüche der Hausbewohner trifft, so entstehen immer wieder interessante und kontrastreiche Momente. Beim Umbauen von bestehenden Objekten muss man sich unweigerlich tiefgründiger mit dem Thema einer effizienten Energienutzung und einer optimalen Isolation der Gebäudehülle auseinandersetzen. Über eine Pinselrenovation hinaus ist es wichtig – gerade im Bestand –, sich zu informieren, wie moderne und effiziente Dämmmaterialien verwendet werden können.

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Das hier vorgestellte Beispiel illustriert eine Sanierung eines einfachen Arbeiterhauses aus dem Jahre 1920, Bauherr ist Benno Helmlinger, diplomierter Architekt ETH / SIA aus Zürich. Das Beispiel zeigt auf, wie man sich innerhalb der alten Bausubstanz ein Maximum an Behaglichkeit und Komfort schaffen kann, ohne dabei auf den Charme der alten Bausubstanz zu verzichten. Neben einer komplett atmungsaktiven Innen­wärme­d ämmung aus Holzfaserplatten, historisch nachgebauten Holzfenstern mit Isolierglas und einer Dusche mit Wärmerückgewinnung,

wurde sogar unter den alten massiven Holzdielen eine komfortable Bodenheizung installiert, welche über eine energieeffiziente, innen aufgestellte Wärmepumpe betrieben wird.

RAUM MAXIMAL ERWEITERN Besonders interessant ist der Ansatz des Architekten, neuen Wohnraum zu schaffen. Zusammen mit der Firma Neofas AG aus Tagelswangen ist ihm trotz der engen Verhältnisse ein reines Platzwunder gelungen. Der neu benötigte Wohnraum wurde sorgfältig in die bestehenden Räumlichkeiten


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integriert und kurzerhand an der Fassade aufgehängt oder auf das Dach aufgesetzt. Bei einer Fassadenlänge von knapp sechs Metern des einseitig angebauten Einfamilienhauses war das baurechtliche Drittel für die Dachaufbauten relevant. Da der neu ausgebaute Dachraum als Schlafzimmer dienen soll und ein Doppelbett in der Breite von mindestens 180 Zentimeter in die neue Gaube passen muss, war schnell klar, dass eine Hochleistungswärmedämmung für die Ausbildung der Dachlukarne zum Einsatz kommt. Zusätzlich zum neuen Dachaufbau fertigte die Neofas AG für die gegenüberliegende Hausseite eine komplette Nasszelle mit einem zu öffnenden Oberlicht in der Werkstatt vor. Alle notwendigen Anschlüsse für den Sanitär­installateur und den Elektriker wurden ebenfalls in der Werkstatt vorbereitet. Inner­halb kürzester Zeit konnten die Arbeiter anschliessend Nasszelle und Gaube vor Ort montieren.

PATINA REGENERIERT SICH Der Metallkünstler Patrick Thür aus Rüti patinierte die Kupferverkleidung der neuen Gebäudevolumen. Unter Patina versteht man eine Deckschicht auf Kupfer und Kupferlegierungen, die sich im Verlaufe vieler Jahre hinweg unter Einwirkung der natürlichen Atmosphäre bildet. Sie ist keine einheitliche, chemische Zusammensetzung, sondern variiert entsprechend der jeweiligen Umwelteinflüsse und wirkt sich folglich auch auf die optische und farbliche Erscheinung aus. Solche Patinaschichten sind witterungsbeständig, fest haftend und nicht giftig. Da sie auch selbstheilend sind, können sich solche Schichten bei einer mechanischen Oberflächenbeschädigung durch eine erneute Patinabildung selber regenerieren. Je nach Atmosphäre und Exposition kann sich eine charakteristisch blaugrüne Patinaschicht erst nach vielen Jahrzehnten bilden. Mit gewissen chemischen Verfahren lässt sich aber eine solche ästhetisch wünschenswerte Kupfer-­Patinaschicht auch in kürzerer Zeit erzeugen. Zudem ermöglicht die Verwendung verschiedener chemischer Substanzen die Generierung einer breiten Farbpalette. Zugleich kann durch die diversen Applikations-

Die Hochleistungswärmedämmung ist in die Gaube integriert.

möglichkeiten die Maserung oder Textur der Patina beeinflusst werden.

SPEZIALISIERT AUF WÄRMEDÄMMUNGSSYSTEME Die Firma Neofas AG beschreitet neue Wege in der Hochleistungswärmedämmung mit dem Produkt Vakutherm. Immer dort, wo platzsparend und mit optimaler Raum­ nutzung renoviert werden soll, ist sie Partner von innovativen Architekten, Haus­e igen­ tümern und Bauherrschaften. Vakutherm­ platten ermöglichen einen schlanken Aufbau, welcher alle Dämmungsvorschriften erfüllt – im Dach, in der Wand und am Boden. Die Dämm­p latten erfüllen alle Anforderungen an eine moderne und hoch effiziente Kälte- und Wärmedämmung. Gerade bei der Erneuerung von älteren Bauten wirkt diese Konstruktionsart optimal.

VORTEILE DES VAKUTHERMVERBUND-ELEMENTS (VE): • Keine platzraubende Konstruktion aus Holz oder Stahl: Die normalerweise notwendige Konstruktionsdicke von rund 40 Zentimetern bei herkömm­ lichen Wärmedämmungen reduziert sich auf lediglich zwölf Zentimeter. • Die Vakuthermdämmung übertrifft den gesetzlich geforderten KonstruktionsDämmwert (U-Wert) bei Umbauten (0.156 W / m2K). • Die vollflächige Verklebung der Isolation im Verbund mit dem Holz ermöglicht eine Konstruktion ohne Wärmebrücken. • Die vorfabrizierten Elemente wirken sich positiv auf die Gesamtkosten aus.

Neofas AG I Ringstrasse 24 I CH-8317 Tagelswangen I Tel. +41 (0) 52 354 51 00 I info@neofas.ch I www.neofas.ch

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ARCHITEKTUR

Wer in der Schweiz von oben auf die Dachlandschaften blickt, erkennt viele Flachdächer.

DAS FLACHDACH DICHT ODER UNDICHT? von Daniel Lienhard

Heute werden Flachdächer immer mehr für Heiz-, Lüftungs- oder Klimazentralen, Solarfelder oder Freizeitplätze genutzt. Durch die verschiedenen Nutzungsarten ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die Flachdächer. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass je nach Nutzung der Dachflächen vom dazugehörigen Aufbau der Tragkonstruktion bis hin zur Nutz- und Schutzschicht alles berücksichtigt werden muss.

D

ie Flachdächer sind der am stärksten beanspruchte Teil eines Gebäudes und ständig extremen Belastungen ausgesetzt. Durch die Umnutzung und Erstellung der Flachdächer sind viele nicht fachkundige Personen auf den Abdichtungsflächen, um ihre Arbeiten zu erledigen. Zudem können auch Witterungs- und Umwelteinflüsse den natürlichen Alter­ ungsprozess des Abdichtungsmaterials erheblich strapazieren. Durch diese Einflussfaktoren steigt natürlich die Gefahr von einer Undichtigkeit in der Abdichtung. Deshalb darf hier nichts dem Zufall überlassen werden. Ob das Flachdach als Parkplatz, Dachterrasse, Sport- oder

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Spielplatz genutzt wird ist dabei nicht relevant. Schäden an der Abdichtung und eintretende Feuchtigkeit sind unbedingt zu vermeiden. Mit dem Einbau der Dachsensoren hat man jederzeit die Kontrolle über das Flachdach.

ENERGIE SPAREN Bei einer nassen Wärmedämmung gehen circa 40 Prozent der Energie verloren. Durch die darunterliegende Dampfbremse macht sich zudem das Wasser in der Wärmedämmung erst nach langer Zeit im Inneren des Hauses bemerkbar. Zu diesem Zeitpunkt ist der grosse Wasserschaden bereits da und grössere Sanie-

rungen sind fast nicht mehr zu umgehen. In der Zwischenzeit ist ausserdem durch die nasse Wärmedämmung viel Energie verbraucht worden.

DACHSENSOREN HUM-ID Mit dem Einbau von Batterie- und kabellosen Dachsensoren, kann das Flachdach während und nach dem Abschluss der Bauphase auf Undichte überprüft werden. Bei einem Kontrollgang mit dem Scanner melden die Sensoren, ob sie trocken oder nass sind. Somit hat man stets die Kontrolle über den Zustand des Flachdaches und kann bei einer Undichtigkeit in der Abdichtung rechtzeitig die nötigen


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Schichtaufbau Flachdach mit Dachsensor

Massnahmen einleiten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Dachsensoren bei allen Flachdacharten eingebaut werden können, ob bei Neubauten, Sanierungen oder nachträglich bei bestehenden Flachdächern.

EINBAU- UND MESSMETHODE Der Einbau erfolgt in einem Arbeitsschritt, mit dem Einschub in die Wärmedämmerung, direkt über der Dampfbremse. Nachdem alle Dachsensoren eingebaut sind, ist die Transparenz über den Zustand der Abdichtung hergestellt. Mit dem Scanner wird durch den ganzen Schichtaufbau die Ablesung ausgeführt. Diese Methode ist kabellos. Dichtheitskontrollen mit Protokollen sind nötig, bevor weitere Werke auf dem Dach erstellt werden. Ein grosser Vorteil ist, dass das Flachdach jederzeit mit wenig Arbeitsaufwand auf Undichtigkeiten geprüft werden kann. Bei jeder Prüfung wird wieder ein Protokoll­bericht erstellt. Im Gegensatz zu traditionellen Systemen funktioniert dies ohne Einrichtungen vor Ort oder grossem Personalaufwand.

Scanner zum Einlesen der Dachsensoren.

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Das etwas andere Dach: ein Hauch von Orient in St. Moritz.

TAUSENDUNDEINE NACHT EIN UNGEWÖHNLICHES STEILDACH von Marco Albertin

Ein Objekt in St. Moritz lässt keinen kalt: Es spiegelt das Lebensgefühl der Bauherren und Weltenbummler wider, die sich eine Architektur wünschten, welche all ihre Erlebnisse und Emotionen der Reisen durch Fernost, Argentinien und die grossen Weltstädte reflektiert. Entstanden ist eine auffällige Dachform mit fernöstlichem Touch.

S

t. Moritz liegt auf 1 822 Metern über Meer, ist eine der weltweit bekanntesten Feriendestinationen in den Bergen und steht für Stil, Eleganz und Klasse. Aufgrund der Höhenlage ist das Klima von St. Moritz subarktisch mit langen, extrem kalten, schneereichen Wintern und kurzen, kühlen Sommern. Umso faszinierender ist es, wenn man vor dem Neubau von Familie Schneider steht, welcher einen an ganz andere Sphären erinnert. Im Jahr 1955 entstand auf diesem Grundstück das Elternhaus der Familie Schneider, welches über ein unzeitgemässes Raum- und Nutzungsprogramm verfügte und sanierungsbedürftig war. Der Wunsch, etwas Neues

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und Individuelles zu gestalten, und die veränderten Verhältnisse und Bedürfnisse seitens der Bauherren gaben den Impuls für einen Neubau. Gemäss gesetzlicher Vorlage und damit in das Ortsbild passend, haben sie sich für ein Steildach entschieden.

ORIENTALISCHE, INDISCHE, ASIATISCHE EINFLÜSSE Um auf die Wünsche der Familie Schneider einzugehen und deren Lebenstraum in einen Lebensraum umzusetzen, brauchte es einen Architekten, der gut zuhören kann. Das Architekturbüro von Roland Hinzer in Champfèr war genau der richtige Ansprechpartner. Das Haus sollte alle Eindrücke von

jahrzehntelangen Aufenthalten und Reisen in Fernost und Argentinien widerspiegeln. So ist ein sehr individuelles Haus auf vier Ebenen entstanden, das am Rande des steil nach St. Moritz abfallenden Hanges wie eine gestrandete Arche wirkt. Eine welt­offene Sicht bietet die Südseite mit einem traumhaften Ausblick auf die Engadiner Berge. Das geschwungene Dach und seine Giebel erinnern an fernöstliche Tempel, die runden mittigen Bullaugen und die äussere Holzplanken-Vertäfelung an die vielen Jahre unterwegs mit dem Schiff. Das Haus ist jedoch weder Tempel noch Arche und zeigt meisterhaftes Handwerk anhand einer individuellen Planung. Mit


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den verwendeten Materialien von Holz, Aluminium und Glas passt es zudem harmonisch in die Umgebung.

PRÄZISES HANDWERK Der erfahrene Dachdecker und Spengler Gregor Nani ist ein Profi in Sachen Ver­ arbeitung von Metalloberflächen und Projekten mit hohen Ansprüchen. Mit Feinarbeit und den Gegebenheiten vor Ort kennt er sich aus. Er empfahl für den Silberlook ein weiches Material, um die geschwungenen Formen schön und genau zu verarbeiten. Für das rund 350 m2 grosse Dach fiel die Wahl auf Prefalz. Gregor Nani erklärt: «Prefalz punktet durch die Geschmeidigkeit des Materials mit extrem leichter Form­ barkeit und der Möglichkeit, Verbindungen regendicht und ohne zu schrauben, kleben oder schweissen zu erreichen.» Das macht das Material optimal einsetzbar, gerade wenn es um ungewöhnliche Formensprache geht. Der Zimmermann traf entsprechende Vorbereitungen, damit das Ganze gemäss den Plänen von Architekt Roland Hinzer funktioniert. Für die Formen wurden Schablonen vorbereitet und eingelegt. Montiert

wurde das Prefalz-Material auf einer vollflächigen 30-Millimeter-Schalung mit Trennlage, einer 100 Millimeter hohen Hinter­ lüftungsebene, einer 40 Millimeter dicken Holzfaserplatte und 280 Millimeter Zwischensparrendämmung. Sowohl das Dach als auch die Fenster und Türen sind mit Prefalz verkleidet, damit alles im gleichen Erscheinungsbild daherkommt.

DACHMATERIAL AUS ALUMINIUM Auf die Frage, warum er sich für PREFA entschieden hat, antwortet Roland Hinzer: «Aufgrund der Dachform haben wir von der Farbgebung her ein Stahlblech in Erwägung gezogen. Nach Rücksprache mit dem Verarbeiter betreffend Details war jedoch bald klar, dass es bei dieser Dachform ein Alu-Blech sein sollte.» Denn die flexiblen Bänder aus legiertem Aluminium sind trotz höchster Lack- und Oberflächenbeständigkeit besonders leicht zu formen. «Es durfte auf keinen Fall Dellen geben, und demnach war die Beschaffenheit und Biegsamkeit ganz wichtig», sagt Architekt Roland Hinzer. Eine strukturierte Oberfläche hat ausserdem den Vorteil, dass man bei Lichteinstrahlung

durch die Lichtbrechung allfällige Unebenheiten nicht gleich wahrnimmt wie bei einer glatten Oberfläche. «In dem gesamten Prozess war somit neben der Optik auch der technische Aspekt ausschlaggebend», bemerkt Gregor Nani.

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Eine herkömmliche Glasfassade, hier in Lugano, hat Energiehunger.

FASSADEN, DIE MITDENKEN AUTOREAKTIVE FASSADENBELÜFTUNG SPART ENERGIE von Georg Lutz

Hochhäuser mit Glasfassaden sind Energiefresser: Sie heizen sich auf wie Treibhäuser und müssen daher die meiste Zeit des Jahres gekühlt werden. Architekten und Architektinnen der Technischen Universität München (TUM) haben jetzt ein Belüftungssystem für doppeltverglaste Fassaden entwickelt, mit dem sich der Energieverbrauch – dank autoreaktiver Komponenten – ohne grossen technischen Aufwand fast halbieren lässt.

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© Philipp Molter / TUM

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Dr. Philipp Lionel Molter setzt auf neue Belüftungssysteme, um die Energieeffizienz zu erhöhen.

D

as Thema Fassade ist heute ein herausforderndes Thema. Immer mehr Anforderungen kommen auf die Agenda. In München hat man jetzt einen neuen Weg gewählt. Die Verantwortlichen wollen abrüsten. «Unser Ansatz ist fundamental anders als alle bisherigen Konzepte: Seit Jahrzehnten wird die Klimatisierung verglaster Büro- und Verwaltungsgebäude immer komplexer. Wir hingegen erarbeiten Lowtech-Lösungen, die gleichzeitig sehr effizient sind», berichtet Dr. Philipp Molter. Der Architekt an der

TUM-Professur für Entwerfen und Gebäude­ hülle hat ein Belüftungssystem für doppeltverglaste Fassaden entwickelt, das sich automatisch öffnet, wenn die Temperatur über einen bestimmten Wert steigt, und sich wieder schliesst, wenn es kühler wird.

Gebäuden weltweit fast 40 Prozent der verbrauchten Energie. Im Vergleich zu Wohngebäuden sind Hochhäuser mit Glasfassaden grosse Energiefresser.

Das autoreaktive Lüftungssystem, das Molters Team zusammen mit dem Fassadenunternehmen Frener & Reifer konzipiert hat, könnte helfen, die 2015 in Paris vereinbarten Klimaziele zu erreichen. Derzeit verschlingt das Heizen und Kühlen von

Mithilfe verschiedener technischer Tricks versuchen Architekten und Architektinnen schon seit Langem eine Überhitzung der Innenräume zu verhindern: Die gängige Lösung sind Sonnenschutzlamellen oder -rollos. Da diese jedoch vor Wind 

REZEPTE GEGEN DEN TREIBHAUSEFFEKT


© Andreas Heddergott / TUM

© Andreas Heddergott / TUM

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Schematische Visualisierung des Öffnungsmechanismus.

geschützt werden müssen, braucht man eine zweite, vorgelagerte Glasscheibe. Die Doppelverglasung hat zur Folge, dass ein Luftraum zwischen den Scheiben entsteht, der sich schnell aufheizt und diese Wärme an die Innenräume abgibt. Diese Räume müssen dann gekühlt werden. Meist sind doppeltverglaste Hochhäuser daher mit Lüftungsschlitzen ausgestattet. Um diese bei Kälte oder Sturm schliessen zu können, benötigt man eine ausgetüftelte Sensorik und viele kleine Elektromotoren. Die Signalverarbeitung läuft über den zentralen Computer der Haustechnik. Noch komplexer ist die Technik bei der neuesten Generation von Hightech-Fassaden, den Closed Cavity Fassades, kurz CCF. Hier gibt es keine Lüftungsschlitze, der Raum zwischen den Glasfronten ist versiegelt und wird über ein aufwändiges Röhrensystem ständig mit entfeuchteter Luft versorgt. Die Steuerung läuft auch hier über den Zentralrechner.

WENIG TECHNIK UND HOHE EFFIZIENZ Verglichen mit all diesen Belüftungs­ systemen ist Molters Konzept erstaunlich einfach: «Unser Vorbild ist die menschliche Haut: Sie schützt uns vor Überhitzung, indem sich die Poren öffnen. Das geschieht automatisch, ohne dass wir darüber nach-

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Schnittmodell mit Aktuator im Massstab 1:2.

denken müssen.» Kernstück der von ihm und seinem Team entwickelten VentflexTechnik sind paraffingefüllte Thermo­ zylinder. Das Wachs-Öl-Gemisch im Inneren der Zylinder dehnt sich aus, wenn die Temperatur über einen bestimmten Wert ansteigt. Die Volumenerhöhung erzeugt einen Druck, der die Zylinder wie Teleskope auseinanderschiebt. Sinkt die Temperatur ab, ziehen sie sich wieder zusammen. Bisher wurden Thermozylinder nur eingesetzt, um Lüftungsschlitze in Gewächs­ häusern zu öffnen und zu schliessen. In seinem soeben abgeschlossenen Forschungsprojekt konnte Molter zeigen, dass sich die Technik auch eignet, um Doppelglasfassaden effizient, kostengünstig, energiesparend und ohne aufwändige elektronische Steuerung zu kühlen.

THERMOZYLINDER STEUERN DIE LOWTECH-FASSADEN Die Elemente der neuen Lowtech-Fassade unterscheiden sich optisch nicht von gängigen Fassadenelementen. Die äussere Scheibe der doppeltverglasten Kasten­ fenster ist allerdings nicht fix montiert, sondern an allen vier Ecken über die Thermozylinder mit dem Rahmen verbunden. Steigt die Temperatur zwischen den Scheiben auf über 23 Grad Celsius, drücken die Zylinder die äussere Glasfront um fünf

Zentimeter nach aussen. Durch den Schlitz zwischen Rahmen und Scheibe kann kühlere Aussenluft eindringen und den Scheiben­zwischenraum – in dem sich der aufgeheizte Sonnenschutz befindet – natürlich belüften. Sinkt die Temperatur auf unter 23 Grad, schliesst sich der Spalt automatisch wieder. Die Reaktionszeit beträgt dabei nur wenige Minuten. Im Winter bleibt das Fassadenmodul an kalten Tagen geschlossen, um die Büroräume vor dem Auskühlen zu schützen.

POSITIVE ENERGIEBILANZ Simulationen, die am TUM-Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen durchgeführt wurden, belegen, dass das neue Lowtech-Konzept äusserst effizient ist: Verglichen mit modernen Fassaden lassen sich bis zu 50 Prozent der Energie, die zum Heizen und Kühlen benötigt wird, einsparen. Bei Hochhäusern aus den 70erund 80er-Jahren, die noch nicht renoviert wurden und die daher besonders viel Energie verbrauchen, können die Ein­ sparungen erheblich grösser sein.

GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU. www.klima.ar.tum.de


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GEFÜHLVOLLE ARCHITEKTUR ARCHITEKTINNEN GEBEN DEN TON AN Interview mit Milla Koivulehto und Barbara Schwärzler von Nandita B. Boger

© Architekturfotografie Gempeler

2017 fertiggestellt, überrascht die Filiale der Raiffeisenbank Bielersee in Ins  (BE) sowohl von aussen als auch im Inneren durch ungewöhnliche Materialien und eine einzigartige Stimmung. Im Interview sprechen Architektin Milla Koivulehto und Farbgestalterin Barbara Schwärzler über Gestaltung und das Frausein in der Architektur.

Untypisches Material: Die Fassade ist mit Kupferschindeln gedeckt.

B

ei der Eröffnung der Bank waren Laien und Fachleute fasziniert vom Innenraum der Filiale. Wie können Sie diese Wirkung erklären? Barbara Schwärzler: Das Konzept besticht durch die Reduktion der Materialien. Milla Koivulehto: Uns ging es hauptsächlich darum, Grenzen aufzulösen, die einzel-

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nen Zimmer in der Tiefenwirkung miteinander verschmelzen zu lassen. Barbara Schwärzler: Das Innere des Gebäudes wirkt durch diverse Weissnuancen leicht und hell. Je nach Tageszeit und Sonnenstand strahlt das orange Glas der Eingangspartie auf den Boden ab. Dieser Moment erzeugt ein poetisches Glücksgefühl.

Sie meinen, ein Raum kann Gefühle hervorrufen? Milla Koivulehto: Jeder Raum ruft Gefühle hervor! Da ja die ganze Entwicklung eines Menschen im Zusammenhang mit Raum stattfindet. Räume sind mit Erinnerungen und Gefühlen verknüpft. Die Einflussfaktoren zu verstehen und anzuwen-


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den, darin sehe ich die Herausforderung. In der Raiffeisenbank in Ins beispielsweise hatten wir nur relativ geringe Raumabmessungen und eine sehr niedrige Raumhöhe zur Verfügung. Durch eine noch niedrigere Decke in der Eingangssituation entsteht der Eindruck einer vergleichsweise hohen Decke in der Kundenhalle und somit das Gefühl von Grosszügigkeit. Barbara Schwärzler: Ein Raum kann durch den Einsatz von Materialien zum Beispiel auch Geborgenheit vermitteln. Das wollten wir bei der Bank durch die Verwendung von Holz, Leder und Stoffen erzielen. Die Mitarbeitenden der Bank sollten sich sicher und in ihrer Tätigkeit unterstützt fühlen, und eine gewisse Privatsphäre sollte trotz Transparenz gewährleistet sein. Milla Koivulehto: Und für die Kunden war uns wichtig, das Gefühl eines geschützten, von der Aussenwelt abgegrenzten Bereichs zu erzeugen. Es sind also die Materialien, die diese Emotionen wecken?

Barbara Schwärzler: Ja, genau. Die verwendeten Materialien erfüllen alle eine Funktion, rufen aber auch Gefühle hervor. Plexiglas transportiert Licht und vermittelt gleichzeitig Leichtigkeit. Das ist dann die gewünschte Stimmung. Das Gleiche bei der Verkleidung des zentralen Empfangsmöbels mit Leder: Dieses Material hält hoher Beanspruchung stand, und das vertraute Material erzeugt ein Gefühl des Wiedererkennens. Das beruhigt. Würden Sie sagen, dass es eine typisch weibliche Gestaltung gibt? Milla Koivulehto: Nein. Gestaltung wird vor allem geprägt vom kulturellen und individuellen Hintergrund. Barbara Schwärzler: Vielleicht die fliessenden Linien? Und die besonders grosse Sorgfalt bei der Auswahl der Materialien. Die Schindelfassade ist gewagt und verwendet ungewöhnliche Materialien. Welche Idee steckt dahinter? Barbara Schwärzler: Die Idee war, im Ort vorhandene Elemente zu verwenden. Und die Fassade sollte als dunkle Fläche in

RAIFFEISENBANK INS Bauherr: Raiffeisenbank Bielersee Genossenschaft Architektur: Sollberger Bögli Architekten AG, Milla Koivulehto Farbgestaltung: Farb am Bau, Barbara Schwärzler Bauleitung: Bauleitung GmbH Volumen: 314 m3 Bauzeit: März bis Juni  2017

Erscheinung treten, um dem Gebäude eine höhere Präsenz zu verleihen. Milla Koivulehto: Ja, Ortsgebundenheit war sehr wichtig, aber eine traditionelle Holzschindelfassade wäre langweilig gewesen. Durch die Wahl des untypischen Materials Kupfer konnten wir Spannung erzeugen. Die stark reflektierende Oberfläche war bei der Eröffnung der Bank ein Spektakel. Barbara Schwärzler: Gleichzeitig nähern sich Kupferschindeln durch Oxidation mit den Jahren farblich dem gewünschten Braunton an.

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Milla Koivulehto: Jedoch hatten wir kurz vor Beginn der Montage der Kupferschindeln einen unserer schwierigsten Momente. Wir bekamen eine negative Rückmeldung von der Behörde, die eine andere Form der Aussenverkleidung forderte. Nach einer intensiven Diskussion konnten wir schliesslich alle Beteiligten von unserem Konzept überzeugen. Glauben Sie, als Frau am Bau anders wahrgenommen zu werden? Barbara Schwärzler: Mir wurde respektvoll als kompetente Fachperson begegnet. In meinem beruflichen Umfeld ist der Frauenanteil sehr hoch. Ich habe viel mit Projektleiterinnen, Architektinnen, Farbgestalterinnen und Malerinnen zu tun. Milla Koivulehto: Ich unterscheide im Beruf nicht zwischen Geschlechtern und erwarte dies auch vom Gegenüber. Ich gehe davon aus, dass dennoch bei einigen Bauarbeitern ein gewisses Frauenbild vorhanden ist, das der Rolle einer Frau in einer leitenden Position widerspricht und auch ihre Kompetenz infrage stellt. Manchmal habe ich das Gefühl, solche Erwartungshaltungen zu beeinflussen, was mir das Gefühl gibt, einen positiven Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft zu leisten.

Barbara Schwärzler ist selbstständige Innenarchitektin und Farbgestalterin.

Was braucht es, damit sich der Frauenanteil in der Architektur verändert? Milla Koivulehto: Der Anteil an Frauen in der Architektur ist bereits hoch, wenn

man die Anzahl der Hochschulabschlüsse nimmt. Die Frauen sind in der Schweiz nur noch nicht so oft in leitenden

Funktionen tätig. Das hat sicher damit zu tun, dass es viele alleinerziehende Frauen gibt und Frauen in Partnerschaften oft für die Kinderbetreuung und den Haushalt zuständig sind. Dies ist relativ schwierig mit einem zeitintensiven Beruf in Einklang zu bringen. Ich denke, hier wäre eine staatliche Kinderbetreuung von Vorteil. Auch arbeitsrechtliche Massnahmen, um in Partnerschaften die Rolle der Männer in der Kinderbetreuung zu erhöhen, wären gut. Wir erleben hier einen gewöhnlichen Entwicklungsprozess der Gesellschaft, der in manchen Regionen, beispielsweise in Skandinavien, schon viel weiter vorangeschritten ist, sodass dies gar kein grosses Thema mehr ist.

NANDITA B. BOGER ist Architektin ETH / SIA, Geschäfts­ leiterin bei Meyer Architekten AG und Mitglied von Frau + Sia.

Die Architektin Milla Koivulehto leitete das Projekt der Bankfiliale in Ins.

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Wohnanlage wagnisART, München ARGE bogevischs buero mit SHAG Schindler Hable Architekten

IN DER GESELLSCHAFT VERANKERT DIE ARCHITEKTUR STELLT SICH DEN HERAUSFORDERUNGEN von Georg Lutz

Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) vergibt jedes Jahr einen Architekturpreis und würdigt ihn und die Finalisten in einer Ausstellung. In den ausgewählten Projekten spiegeln sich Trends innerhalb der europäischen Architektur wider. Es gibt noch die Prestigebauten mit den grossen Namen. Zunehmend stehen aber Projekte im Vordergrund, die Lösungen für sehr praktische Herausforderungen in unseren urbanen Zentren aufzeigen. Nicht ohne Grund bezieht sich der Hauptpreis auf eine Genossenschaft. Zudem schaut man über den Tellerrand, wie das Projekt in Südafrika aufzeigt.

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© Julia Knop

© Julia Knop

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D

ie Ausstellung zum DAM Preis zeigt Höhepunkte des aktuellen Baugeschehens in Deutschland und bemerkenswerte Auslandsprojekte von in Deutschland beheimateten Architekturbüros. Die Jury hat aus einer Longlist von 100 Gebäuden die 23 in der Ausstellung gezeigten Bauensembles in Deutschland und zwei Bauten im Ausland ausgewählt. Mit Neubauten wie auch Sanierungen und Umbauten werden Beispiele aus der gesamten Breite der gegenwärtigen Bauaufgaben vorgestellt: Wohngebäude, Konzerthäuser und andere Bauten der Gemeinschaft, ein Super­m arkt und ein Coworking Space gehören ebenso dazu wie eine Sporthalle und ein Hochschulgebäude.

es ist angerichtet... Stellen Sie sich vor, Sie könnten einfach Ihre Skizze zeigen und der Waschtisch würde nach Ihren Vorstellungen gebaut werden. UNVORSTELLBAR? Wir bieten massgefertigte Lösungen. VARICOR®-Vertrieb Schweiz: • Tafelmaterial, Becken und Formteile • Fertig verarbeitete Waschtische, Abdeckungen Meyer AG • 6373 Ennetbürgen • www.meyer-systeme.ch Telefon: 041 620 16 57 • eMail: info@meyer-systeme.ch


© Archigraphy / Wieland Gleich, Südafrika

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© Volker Kreidler

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WOHNANLAGE WAGNISART Unter vier Projekten in der Endrunde um den DAM Preis 2018 ging die Wohn­ anlage wagnisART in München – entstanden aus der Zusammenarbeit von bogevischs buero architekten & stadtplaner und SHAG Schindler Hable Architekten – nun als Gewinner hervor. Das aus fünf Häusern bestehende Ensemble für eine genossenschaftliche Baugemeinschaft in München hat die Jury so sehr überzeugt, dass es unter den vier Finalisten dieses Jahrgangs mit 7 : 2 Stimmen den DAM Preis für Architektur in Deutschland 2018 zugesprochen bekam. Die Genossenschaft pflegt einen ganzheitlichen Ansatz. Er lässt sich im folgenden Zitat von den Verantwortlichen so zusammenfassen: «Am Anfang von wagnisART stand die Vision von einem innerstädtischen Quartier, das ein gutes, angenehmes Wohnen in allen Lebensphasen und im Einklang mit den eigenen und den Bedürfnissen anderer Menschen ermöglicht.»

GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU.

Pierre Boulez Saal in der Barenboim-Said Akademie, Berlin

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www.dam-online.de www.wagnis.org



FRÜHLINGSERWACHEN GARTENPRACHT AUF KLEINEM RAUM von Freya Mohr

Sobald die ersten wärmenden Sonnenstrahlen ihren Weg durch den grauen Winterhimmel finden, spriessen auch die ersten Blumen wieder. Es ist also höchste Zeit, sich über die Gartenplanung oder die Balkonbepflanzung Gedanken zu machen. Und vielleicht auch, um etwas Neues zu wagen. Gerade in kleinen Stadtgärten liegt oft noch unentdecktes Potenzial. Mit der richtigen Gartenplanung können hier dieses Jahr wahre Gartenoasen geschaffen werden. Und wenn es nur um einen Balkon geht? Dann ist Urban Gardening das Stichwort. Denn für viele Blumen und Gemüsepflanzen sind Töpfe oder Pflanzkästen völlig ausreichend. So gibt es ein ganz privates Urwald-Feeling auch auf kleinstem Raum.


Š Forster Gartenbau AG, C F B Cartes Fotograf Basel


© Forster Gartenbau AG, C F B Cartes Fotograf Basel

GARTEN

Für das Abendessen wird Feuer in der Grillwand entzündet.

ES KOMMT NICHT AUF DIE GRÖSSE AN GARTENBAU IM URBANEN RAUM von Juliane Forster

Gerade in Städten sind Grundstücke und damit auch Gärten oft sehr klein. Doch auch auf kleinstem Raum lassen sich traumhafte grüne Oasen schaffen, wie der hier vorgestellte Garten beweist. Allerdings kommt es auf die optimale Nutzung jedes Quadratmeters an, und das macht eine gut durchdachte Planung umso wichtiger.

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esitzer kleiner Gartengrundstücke meinen oft, es sei unmöglich, aus ihren paar Quadratmetern eine echte Wohlfühloase zu machen. Gleichzeitig scheuen sie sich, einen Profi mit der Gestaltung ihres Gartens zu betrauen, in dem Glauben, das lohne sich nicht. Beides Irrtümer, wie das folgende Beispiel zeigt. Der Stadtgarten misst gerade einmal rund 135 Quadratmeter. Der ursprünglich bestehende Garten war eigentlich auch recht hübsch und verträumt. Allerdings hatte der Wildwuchs etwas überhandgenommen.

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Anlass für die Umgestaltung war, dass sich die Bedürfnisse der Besitzer geändert hatten: Die Kinder sind erwachsen, und die Eltern hatten klare Vorstellungen: Sie wollten nun einen eigenen Pool mit biologisch aufbereitetem Wasser. Die Herausforderung für den Planer bestand darin, diesen Wunsch auf kleinstem Raum zu erfüllen und gleichzeitig auf dem Grundstück auch noch reichlich Grün unterzubringen. Gelungen ist dies durch die kluge Reduktion auf das Wesentliche und die konsequente Multifunktionalität.

Der Pool misst 4,6 mal 2,8 Meter und nimmt zusammen mit dem dazugehörigen Reinigungsbecken rund 18 Quadratmeter ein. Nicht viel, aber genügend Platz für ein paar erfrischende Schwimmzüge. Bei Dunkelheit verwandelt sich der Pool dank Unterwasserspots in eine stimmungsvolle Lichtskulptur, die gleichzeitig für ausreichend Helligkeit und Sicherheit auf dem nächtlichen Grundstück sorgt. Die eine Längsseite des Beckens begrenzt eine erhöhte Mauer, die den Garten Richtung Strasse abschirmt und auch als Sitzgelegenheit dient. Charmantes Detail: Kleine


GARTEN

An individuell gefertigten Holzspalieren ranken sich Schlingpflanzen wie Minikiwi und Akebie, die den Garten auch kulinarisch bereichern, zudem Blütenschlinger wie Clematis und Schwarzäugige Susanne. Am Rande des Holzdecks auf einem schmalen Streifen unweit der Küche wachsen jetzt

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Nischen bieten Raum für Kerzen, die bei Nacht zusätzlich Heimeligkeit verbreiten. Neben dem Pool stand ein verbesserter Sichtschutz auf der Wunschliste der Garten­ besitzer ganz oben. Deshalb hielt eine dichtere Pflanzenkulisse aus Sträuchern Einzug in den Garten. Die schirmt die Gartenbesitzer nun nicht nur vor neugierigen Blicken ab, sondern macht den Garten auch wunschgemäss zu einer Oase, die die Sinne ganzjährig anregt: Duftblüte und Pfeifenstrauch mit ihren cremeweissen Blüten und lieblich betörendem Duft sowie bodendeckende Rosen in Rosa und Rot prägen den Garten. Im Herbst, wenn die Blütezeit vorbei ist, bringen Eisenholzbaum und Felsenbirne mit ihrem in Orange und Rot intensiv leuchtenden Blätterkleid weitere Farbe in den Garten.

An den individuell gefertigten Holzspalieren ranken sich Blütenschlinger.

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GARTEN

Der Sitzplatz am Wasser ist klimatisch angenehm.

VERANSTALTUNG TRAUM­ GARTEN-QUICKY In gerade einmal 20 Minuten einen Traumgarten entwickeln. Gestaltungs­ profis entwerfen anhand mitgebrachter Fotos oder Pläne Ansätze für die Neuund Umgestaltung einzelner Gartensitu­ ationen oder ganzer Gärten. Termin: Samstag, 14. April 2018, ab 8.30 Uhr Ort: Forster Gartenbau AG, Kirchmattweg 20, 4425 Titterten Kosten: keine Anmeldung: unter 061 941 10 14 oder info@forster-gartenbau.ch

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Kräuter wie Melisse, Bergamotte-Minze, Bergbohnenkraut, Zitronenthymian, Oregano und Salbei. Zwischen dem Aufgang zum Garten und der Gartenfläche musste ein Höhenunterschied abgefangen werden. Dies erfolgte mittels eines Hochbeets aus rostendem Stahl, das jetzt ebenfalls Kräuter, aber auch Gemüse und Salat beherbergt. Praktischer Nebeneffekt: Hochbeete sind leichter zu pflegen, weil man sich weniger bücken muss, und tragen so dazu bei, einen Garten altersgerecht zu machen. Für den Weg in den Garten wurden die bereits vorhandenen Granitplatten gereinigt

und neu verlegt. Hier zeigt sich, dass Naturstein ein äusserst langlebiges Material ist, das über Jahrzehnte hinweg sein Aussehen behält und nichts an Schönheit einbüsst. Auf die Frage nach den Kosten für die Umgestaltung eines kleinen Gartens antwortet Gartengestalter Hans-Peter Forster aus Titterten: «Das lässt sich nicht pauschal sagen. Der Preis für eine Gartengestaltung setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen: Zum einen sind da natürlich die Elemente, die der Garten enthalten soll, und da ist klar: Ein Naturpool ist teurer als ein Quellstein. Zum anderen spielt aber auch so etwas wie die Zugänglichkeit der Baustelle eine Rolle. Ist viel in Handarbeit


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GARTEN

zu tun oder kann man mit grösseren Maschinen arbeiten? Dann ist entscheidend, ob grössere Terrainverschiebungen notwendig sind.» Damit alles möglichst genau bestimmt werden kann, ist laut Forster im Vorfeld eine genaue Planung notwendig. So können Kunden und Gartenbauer auch überlegen, ob sie den Garten in mehreren Etappen realisieren und in welcher Reihenfolge sie diese angehen. Forster ergänzt: «Erfahrungsgemäss ist der Quadratmeterpreis bei einem kleinen Garten oft höher als bei einem grossen, der ja meist einen grösseren Anteil wenig bearbeiteter Fläche hat.»

JULIANE FORSTER betreibt zusammen mit ihrem Mann Hans-Peter Forster den Betrieb Forster Gartenbau AG, sie sind Mitglied bei den Gärtnern von Eden. Granitplatten aus einem anderen Gartenteil wurden gereinigt und neu als Weg zum Garten verlegt.

www.forster-gartenbau.ch

AUS DER NATUR – INS DESIGN BESUCHEN SIE UNSER NATURSTEIN–CENTER Das Naturstein-Center in Hinwil bietet eine kompetente Beratung des gesamten Sortiments, welches auch Granit, Marmor, Kalkstein und den Bollinger Sandstein einschliesst. Widerstandsfähig, klassisch und gut kombinierbar bietet der Stein viele Gestaltungsmöglichkeiten. Erschaffen für die Ewigkeit – Müller Naturstein

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GARTEN

Ein Sonnensegel verdeutlicht die Formsprache der Architektur.

FREIHEIT LEBEN UND GENIESSEN DAS PASSENDE SONNENSEGEL von David Zimmerli

Schatten und Sonne sind normalerweise wie Schwarz und Weiss. Profis finden hier aber Zwischenlösungen. Dabei achten die Verantwortlichen auf die passende Kommunikation mit der Architektursprache des Gebäudes.

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enn die Sonne scheint und wärmt, drängen wir in’s Freie und wollen die Sommertage geniessen. Das Blaue des Himmels ist für alle da. Nur, wir sind als Menschen, die in urbanen Räumen leben, darauf nicht vorbereitet. So schätzt unsere blasse Haut stundenlange Sonneneinstrahlung nicht. Aus diesem Grund braucht es Schutz, in Form von modernen Sonnensegeln. Sie beschatten uns und lassen uns trotzdem nie das Gefühl vermissen, im Freien zu sein. Mit rollbaren Sonnen-

Freiheit geniessen und trotzdem geschützt sein.

segeln können grossflächige Beschattungen verwirklicht werden. Mit einer individuell auf Ihre Bedürfnisse geplanten Anlage können die Verantwortlichen der Ecodeco-Sonnensegel GmbH Ihren Gartensitzplatz, Ihre Terrasse, Ihren Innenhof, Ihren Sandkasten, Ihre Gartenwirtschaft etc. vor der heissen Sonne schützen. Mit einem einzigen, in Neigung und Höhe verstellbaren Sonnensegel können bis zu 80m² abgedeckt werden. Und sollte die Sonne mal nicht scheinen, so lassen Sie möglichst viel Licht durch indem Sie es ganz einfach zurollen.

Segel öffnen, schliessen, absenken, in der Grösse verändern, je nach Tageszeit und Schattenbedarf. Die Installation der Segel erfordert eine sorgfältige Planung. Nur so können sie effizient Schatten geben. Erfahrung und Produktkenntnisse sowie ein guter Informationstransfer zwischen Montage und Planung sind zentrale Bausteine. Die Ecodeco-Sonnensegel GmbH vertreibt Soliday Sonnensegel. Oberste Priorität hat dabei die sichere und saubere Befestigung und Montage der Segel.

PLANUNG UND MONTAGE

Mit folgenden Informationen können die Verantwortlichen eine Planung mit Offerte erstellen (Mail an info@ecodeco-sonnensegel.ch): • Grundriss des zu beschattenden Platzes mit Ausrichtung (Norden / Süden …) und mindestens einer Massangabe • Ein paar Fotos der Situation und der Fassade, wo allenfalls Segelecken befestigt werden können • Eine kurze Beschreibung, was beschattet werden soll.

Die Segel müssen an vier Punkten befestigt werden, oft zwei Wandplatten am Haus und zwei Stützen weiter vorne. Freistehend mit vier Stützen oder alles dazwischen – die Möglichkeiten sind vielfältig. Die automatischen Segel können auch vor Regen schützen, wenn genug Neigung möglich ist. Dabei steht die praktische Handhabung ganz oben auf der Agenda. Mit zwei Handgriffen oder per Knopfdruck lassen sich die rollbaren

SPRUNG IN DIE PRAXIS

Ecodeco-Sonnensegel GmbH  |  Gerberstrasse 3  |  CH-4410 Liestal  |  Tel. +41 (0)61 923 18 72  info@ecodeco-sonnensegel.ch  |  www.ecodeco-sonnensegel.ch

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GARTEN

SCHWERELOSE ARCHITEKTUR VELUSOL – DAS WETTERSEGEL® Interview mit Michael Elmendorff von Lone K. Halvorsen

Im Garten viel Zeit verbringen - unabhängig von Sonne, Wind und Regen. Dies findet in der Gestaltung des Aussenbereichs immer mehr Beachtung. «VELUSOL – Das Wettersegel» überzeugt mit vielen Vorteilen einer modernen und cleveren Überdachungslösung: Es ist schlicht, flexibel und lässt sich auf jede Kundenanforderung anpassen. Wir fragen den Inhaber und Geschäftsführer von Elmendorff – Design & Handwerk, Michael Elmendorff, wie das genau funktioniert.

Im VELUSOL 110 ist der Regenwasserabfluss direkt im System integriert - die perfekte Lösung für Dachterrassen.

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onnensegel ist ein Begriff, der auch für Ihr Produkt steht. Warum nennen Sie es «Wettersegel»? Unsere Segel schützen nicht nur vor der Sonne, sondern auch vor Regen. Dadurch kann man sowohl bei Sonnenschein als auch bei Niederschlägen die frische Luft entspannt draussen geniessen. Das erweitert die Möglichkeiten der Gartennutzung deutlich. Der Garten kann seine Funktion als Rückzugsort - zur Erholung mit Blick ins Grüne - besser erfüllen. Es gibt viele Überdachungsvarianten für Terrassen. Was unterscheidet «VELUSOL – Das Wettersegel» von anderen am Markt angebotenen Lösungen? Bei Sonnenschirmen ist die Beschattungsfläche klein, Markisen sind wind- und regenanfällig, geschlossene Überdachungen verdunkeln den Innenraum, Verglasungen verschmutzen schnell und führen zu hohen Temperaturen. Bei der Suche nach einer passenden Überdachung müssen fast immer Kompromisse eingegangen werden. Das liegt oft daran, dass nur ein Baukastensystem mit eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten vorliegt. Welche Vorteile hat Ihr VELUSOL? Die Liste der Vorteile ist lang: Der Schutz vor Sonne und Regen ist bereits genannt.

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Ein weiter wichtiger Vorteil ist die Langlebigkeit. Das Gestell ist aus Aluminium, der Stoff aus sehr strapazierfähigem Material, das auch im Yachtsport zum Einsatz kommt. In Farbe und Form haben wir einen grossen Spielraum und wir können uns allen architektonischen Vorgaben anpassen. Die Variationsmöglichkeiten sind sehr vielfältig, die Wettersegel lassen sich an ein Gebäude anschliessen oder sind freistehend. Selbst in komplexen Situationen haben wir Lösungen gefunden, so dass unsere Kunden genau das bekommen haben, was sie sich wünschten. Ausserdem bieten wir Sonnensegel inklusive dem Bau von Terrassen, Geländern und Treppen an. Jedes Segel fertigen wir selbst und individuell. Wir planen zusammen mit den Kunden und stellen das Segel dann in unseren Werkhallen in Freiburg im Breisgau her. Sie bieten zwei VELUSOL-Varianten an. Erzählen Sie uns etwas über das VELUSOL 80. Unsere Kunden wissen am VELUSOL 80 die filigrane Ästhetik zu schätzen. Es eignet sich besonders gut bei ebenerdigen Terrassen oder als freistehender Pavillon im Garten. Bei Regen fliesst das Wasser vorne aus den Falten ab, zum Beispiel in den Rasen oder in den Gartenteich. Mit dem VELUSOL 80 können wir grosse Flächen

abdecken – wieder ein besonderer Vorteil. Deshalb gibt es auch eine hohe Nachfrage im gewerblichen Bereich. Und was ist der Unterschied zum VELUSOL 110? Das VELUSOL 110 ist ein von uns patentiertes System mit integrierter Entwässerung. Hier wird das Wasser durch eine ausklappbare Rinne in das Gestell geleitet

UNSERE WETTERSEGELSYSTEME VELUSOL 80 • Besonders filigraner Querschnitt • Bei Regen fliesst das Wasser vorne aus den Falten ab z. B. in den Rasen • Pfostenquerschnitt 80 x 80 mm VELUSOL 110 • Patentiertes System mit integrierter Entwässerung • Abfliessendes Wasser wird im Schienenbalken aufgefangen und über einen Pfosten abgeführt • Ideal für Dachterrassen und Balkone • Rollos und Glasschiebewände können direkt integriert werden • Pfostenquerschnitt 110 x 110 mm


Schlicht und modern: das VELUSOL 80.

und über einen Pfosten abgeführt. Das ermöglicht einen kontrollierten Abfluss, der vor allem bei Dachterrassen und Balkonen von Vorteil ist. Das VELUSOL 110 ist vielseitig erweiterbar, zum Beispiel mit Rollos, Glasschiebewänden oder Vorhängen. Sind die Segel manuell oder elektrisch zu bedienen? Sowohl als auch. Bei der manuellen Bedienung lässt sich das Segel einfach mit einem Stab bewegen. Das Einrasten in die

Ein VELUSOL 80 mit Terrasse - Elmendorf bietet Gesamtlösungen.

Positionen funktioniert mit Magneten. Ein Hebel, wir nennen ihn Sturmstopp, ermöglicht es, das Segel in der Parkposition sicher zu halten. So droht selbst bei starken Orkanböen keine Beschädigung. Die elektrische Variante ist bequem per Fernbedienung zu steuern. Es gibt sogar die Möglichkeit, diese per App zu bedienen. Wo kann man die Segel im Einsatz sehen? Wir haben in unserem Betrieb in Freiburg zwei VELUSOL installiert, die wir im Alltag

selbst nutzen und gerne Interessenten zeigen. Einfach vorher anrufen und vor­ beikommen! Zudem sind wir auf mehreren Messen vertreten. Beispielsweise im Schloss Beuggen im Juli oder in der Schweiz in Wettingen im April. Es freut uns, im Gespräch mit unseren Kunden Ideen weiter zu entwickeln und individuelle Lösungen zu bieten. Denn es ist für uns selbstverständlich: Wir garantieren Qualität!

Elmendorff Design & Handwerk | Zinkmattenstrasse 8a | D-79108 Freiburg | Tel. +49 (0) 761 5574 862 0 | www.velusol.com

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GARTEN


KOLUMNE

WER ZAHNSCHMERZEN HAT, GEHT NICHT ZUM MAURER von Othmar Ziswiler

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enken Sie beim Begriff «urban garden» an Brennnessel­ jauche oder Unkrautmeere? Dann liegen Sie falsch. Die «urban gardens» der jungen Generation bereichern auf vielfältige Weise unser alltägliches Stadtbild. Vor Cafés und Restaurants, inmitten von Einkaufsmeilen, vor der Haustüre oder hoch auf dem Dach finden wir sie – teils grossflächig und im Geist eines Schrebergartens, teils als Hochbeet mit Barbecue-Kräutern bepflanzt oder als Mini-Insektenweide vor dem Küchenfenster. Sie gehören ganz einfach zu unserem Alltag. Haben sie sich also als Standard etabliert? Hoffentlich! Nur wenige Entwicklungen der letzten Jahre haben so positive Auswirkungen wie die grüner werdenden Städte. Mit der Insektenwiese auf dem Dach oder den blühenden Stauden auf Verkehrsinseln ist der ganze Themenkreis «Artenvielfalt» verbunden. Dass es um sie schlecht bestellt ist, wissen wir. Und dass die Wirkung eines mit Lavendel bepflanzten Balkontrogs nicht annähernd mit der eines renaturierten Flussbetts verglichen werden kann, wissen wir auch. Aber es ist ein Anfang. Und am Anfang steht immer die veränderte Wahrnehmung. Grünes ist schön, es bereichert die Lebensqualität, mindert die Sommerhitze in den Städten und filtert als Fassadengrün Giftstoffe aus der Luft. Grün ist Leben. Zudem verwandelt sich jedes Frühstück mit frisch geernteten Früchten oder Beeren vom Balkon zu einer vollwertigen Mahlzeit mit vielen Vitaminen und wertvollen Inhaltsstoffen. Aber Pflanze ist nicht gleich Pflanze. Als Ferien-Souvenir mitgebrachte Mittelmeerpflanzen können gefährliche, teils meldepflichtige Krankheiten in sich tragen, denen die heimische Flora nichts entgegenzusetzen hat. Und selbst wenn das Olivenbäumchen und der Oleandersteckling gesund sind: Nicht an unser Klima

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angepasst, kränkeln sie in ihren Behältnissen und sterben schon bald ab. Selbst Treibhausware aus den grossen Zuchtzentren Europas bürgt nicht immer für den Erfolg. Was, wenn die Sorte aus Holland nicht mit unseren schweren Böden und nassen Wintern zurechtkommt? Was bedeutet das in der Praxis? Es ist zum Vorteil aller, die sich bereits für einen Garten begeistern oder es in Zukunft tun werden, wenn sie sich an eine einfache Maxime halten. Sie lautet: Kauft dort, wo es wachsen soll. Mehrere Millionen Pflanzen tragen heute die Label «SUISSE GARANTIE» oder «Schweizer Pflanzen». Etliche Millionen mehr werden vor Ort, sei es in der kleinen Dorfgärtnerei in Naters oder der grossen Baumschule im Thurgau, von Schweizer Fachkräften in Schweizer Erde direkt für den Schweizer Markt produziert. Wer Zahnschmerzen hat, geht nicht zum Maurer, sondern zum Zahnarzt. Ebenso gibt es mit den Schweizer Gärtnereien und Fachgeschäften Spezialisten für Grünes. Diese Fachpersonen kennen die Bodenvorlieben der Pflanzen, ihren Wasserbedarf, wissen, wie schattig der Standort sein darf und wie viel Dünger es für ein gesundes Wachstum braucht. Sollen unsere Gärten und Balkone voller Leben und Vielfalt ergrünen, braucht es dieses Wissen. Und es braucht die Pflanzen, die direkt vor Ort aufgewachsen sind.

OTHMAR ZISWILER ist Leiter gärtnerischer Detailhandel bei JardinSuisse. www.jardinsuisse.ch


ÂŤWir lassen Sie nicht im Regen stehen.Âť


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PURISMUS IN REINFORM INNENARCHITEKTUR IM BAD von Georg Lutz

Es gab Zeitepochen, da waren ausladende barocke Stile in Bad und Küche angesagt. Es gibt immer wieder Phasen der Romantik oder der Belle Epoque, in denen die Innenarchitekten und Designer aus dem Vollen schöpfen. Aber bekanntlich hat jeder Trend auch einen Gegentrend. Heute werden wir mit Eindrücken und Datenfluten überschüttet. Vielleicht lieben wir daher besonders die puristische Form. Es geht um die Konzentration auf das Wesentliche – dies aber in höchster Vollendung. Es geht um eine formal schlichte Formensprache, die klar, minimalistisch und subtil ihre Philosophie kommuniziert. AXOR Uno von hansgrohe ist ein Beispiel für ein kompromissloses Design-Prinzip der Puristen. Stilbildend sind dabei die präzisen Konturen und die überhöhten Proportionen im goldenen Schnitt der Armaturen. Sie schenken dem Badbesucher eine besondere Aura und Wirkung im Raum.



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INNENARCHITEKTUR

Raindance E Showerpipe verbindet die Kopfbrause mit einer flachen Brausestange und einem Thermostat zu einem ausdrucksstarken Gesamtpaket.

DIE SCHÖNSTEN MOMENTE UNTER DER DUSCHE MARKANTES DESIGN UND AUSSERGEWÖHNLICHE WASSERPERFORMANCE von Georg Lutz

Manchmal muss das Wasser auf unsere Haut prasseln. Wir wollen aufwachen, da brauchen den Kick. Manchmal geht es um eine tropische Wasserregenwand, und dann wollen wir nur weiche Tropfen spüren oder einen Nieselregen. Sind solche Erlebnisse nur in Kurbädern möglich? Nein, die unterschiedliche Wasserperformance können wir uns nach Hause holen und je nach Befinden einsetzen. Wir präsentieren zwei Beispiele. Seite 64 // bauRUNDSCHAU


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INNENARCHITEKTUR

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uadratisch, elegant, ausdrucksstark: Das neue «hansgrohe Raindance E Brausenprogramm» wird durch sein konsequent geradliniges Design zum markanten Blickfang im modernen Bad. Gemeinsam mit den Gestaltern von Phoenix Design entstanden Kopfbrausen und Shower­pipes, die grosszügige Flächen und hochwertige Materialien mit einer ausgetüftelten Wasserperformance vereinen. Dank verbesserter Air-Technologie und ausgetüftelter Strahlscheibe kombinieren die «hansgrohe Raindance E Brausen» sanfte mit intensiven Duschstrahlen. Die quadratische, 30 mal 30 Zentimeter grosse Kopfbrause erzeugt dank verbesserter Air-Technologie grössere und weichere Tropfen. Eine besondere Anordnung der Strahldüsen sorgt für eine passgenaue Abdeckung des Körpers: Die Düsen im Zentrum sind eng angeordnet für einen intensiven Strahl, der beispielsweise das Auswaschen von Shampoo erleichtert. Die weiter aussen angeordneten Düsen sorgen mit ihrem sanften Strahl im Schulterbereich für Entspannung. 

Die Lösung gibt es auch in einer Form, die in die Decke integriert ist.

Time to change Noch nie gab es so viele Gründe!

Verkaufs-Tools für die Küchen- und Badbranche Den Verkauf steigern mit überzeugenden Präsentationen. Ausgabe 01/2018 // Seite 65

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INNENARCHITEKTUR

Die deckenbündige Version der «hansgrohe Raindance E Kopfbrause» mit 40 mal 40 Zentimeter grosser Strahlscheibe verschmilzt mit der Decke zum grosszügigen Duschhimmel. Beide Varianten sind auch

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Zur Wahl steht eine Variante für die Wandmontage mit einem neuen, flachen Brause­ arm. Die Kopfbrause passt sich so optisch elegant ins Bad ein und sorgt mit ihrer Schwenkfunktion für zusätzlichen Komfort.

als Modelle mit Eco­Smart-Technologie mit einem sparsamen Durchfluss von rund neun Litern pro Minute erhältlich. Die Showerpipe verbindet die imposante Kopfbrause mit einer flachen Brausestange und einem Thermostat zu einem ausdrucksstarken Gesamtpaket. Für mehr Installationsmöglichkeiten gibt es die Showerpipe in zwei Längen. Hochwertige Fronten aus Glas kommen hier an Brause­ stange und Thermostat zum Einsatz. Dabei dient der 600 Millimeter breite Thermo­stat gleichzeitig als geräumige Ablage für Shampoo und Co. Durchdacht auch der Brausehalter für die Handbrause, der direkt mit der Brausestange verbunden ist und dank stufenloser Höhenverstellbarkeit und variablem Neigungswinkel für Duschkomfort mit der integrierten Raindance Select Handbrause sorgt.

CHINESISCHE MEDIZIN UND SCHWEIZER WASSER

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Sich den Wasserdruck zunutze machen, um Gesundheit und Wohlbefinden zu steigern.

Mit Aquapressur bringt Dornbracht eine neue Form der Wasseranwendung ins Bad. Anknüpfend an die Prinzipien der Akupressur – eine der Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) – macht sich diese den Wasserdruck zunutze, um Gesundheit und Wohlbefinden zu steigern. Während bei der Akupressur ein manueller Reiz etwa durch Fingerkuppen, Hand­ballen oder Ellenbogen gesetzt wird, wird dieser in der Aquapressur durch das Medium Wasser erzielt. Hierfür hat Dornbracht die Massagedüsen «WaterFan» und «WaterCurve» entwickelt. Wassermassagen lassen sich damit einfach und zeitsparend in den Alltag integrieren. Der Druck des Wassers führt an den relevanten Druckpunkten und Meridianen zu einer Mehrdurchblutung der Haut und Muskulatur, insbesondere in Kombination mit Wärme. Die Aquapressur ist deshalb ideal geeignet, um Verspannungen zu lösen – und das ganz einfach während wir uns duschen.

GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU. Mithilfe der digitalen Smart Tools stehen auf Knopfdruck drei voreingestellte Wasserprogramme zur Auswahl: Energizing, De-Stressing und Balancing.

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INNENARCHITEKTUR

Der LED-Lichtspiegel «Unique» ist in der Ausführung mit 4 000 Kelvin oder mit einem warmweissen Licht von 3 000 Kelvin verfügbar.

INNOVATIONEN FÜRS BAD KELLER MIT ERWEITERTEM PRODUKTANGEBOT von Georg Lutz

Der Lichtspiegel «Unique» und Spiegelschrank «Puro» der Keller Spiegelschränke AG überzeugen mit hochwertigen Materialien. erhältlich in den Breiten 50, 60, 80, 90, 100, 120, 130 und 150 Zentimeter. Auch beim Thema Licht wartet das Thurgauer Unternehmen mit einer Neuheit auf: Neben der Modellausführung mit einer Lichtfarbe von 4 000 Kelvin in «cool white» ist «Unique» auch mit einer wärmeren Lichtfarbe von 3 000 Kelvin verfügbar. Über einen Sensor lässt sich die Beleuchtung stufenlos dimmen.

VIEL SCHRANK FÜR DAS SCHMALE BUDGET

Ob «Unique» oder «Puro»: Die Keller-Produkte überzeugen mit hochwertigen Materialien und lassen sowohl den Betrachter als auch das Bad im besten Licht erscheinen.

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as Bad ist jener Raum, in dem der Tag beginnt und abends ausklingt. Der Betrachter inszeniert und sieht sich selbst. Da braucht es die passenden Lösungen. Um die Individualität dieses

Raums stärker zu betonen, ergänzt die Keller Spiegelschränke AG ihr Sortiment mit dem Lichtspiegel «Unique». Das Produkt fügt sich mit einer Tiefe von nur vier Zentimetern stilvoll ins Badezimmer ein und ist

Schnörkellos schlicht und zeitlos elegant präsentiert sich das Produkt «Puro». Die Leuchte mit hoher Lichtausbeute ist bei diesem Spiegelschrank in einer leicht vorstehenden Beleuchtungsabdeckung eingefasst. Das Modell ist verfügbar als Version mit einer Türe in den Breiten 50 und 60 Zentimeter, als Doppelspiegel­ variante mit einer Breite von 80, 90, 100 und 120 Zentimetern sowie in der drei­ türigen Ausführung, die 130 oder 150 Zentimeter breit ist. Problemlos lässt sich der Schrank in Absprache mit dem Architekten in die Wand einbauen und bewirkt so ein grösseres Raumerlebnis.

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INNENARCHITEKTUR

EMOTION UND TECHNIK DIE KÜCHE NEU DENKEN von Georg Lutz

© Franke

Die «intelligente Küche» klingt noch etwas abstrakt, aber sie ist längst nicht mehr ScienceFiction. Auf der Swissbau präsentieren führende Anbieter ihre neuen Küchenwelten. Es stellt sich die zentrale Frage, welche Lösungen beim Kunden ankommen. Er will gezielter abgeholt und ein individuelles, einfach zu bedienendes und intelligentes Küchenkonzept in seiner Wohnumgebung realisieren. Wir haben uns auf der Swissbau umgesehen.

Der Küchenanbieter Franke mit seiner Produktlinie Maris.

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INNENARCHITEKTUR

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uch in der Küche sind in naher Zukunft immer mehr Geräte «online». Damit ergeben sich einerseits neue Möglichkeiten, andererseits hat der User auch ein Problem: Er kann Geräte unterschiedlicher Marken oft nicht auf einer Plattform ansteuern oder bedienen. Tatsache ist aber: In einer Küche sind mehrere Geräte – vom Mixer über die Kaffee­ maschine bis hin zum Backofen – meist gleichzeitig in Gebrauch. Und meist ist auch noch ein Smartphone oder Tablet im Einsatz. Damit es Spass macht, einfach wird und die Geräte sinnvoll miteinander genutzt werden, entwickelt der Anbieter Veriset eine markenunabhängige Plattform, die alles vereint: Rezepte mit Schritt-fürSchritt-Anleitungen, die das Gerät automatisch mit dem richtigen Programm starten lässt, dazu kann der User sich wahlweise die aktuellen Verkehrsnachrichten oder auch die Lieblingsserie anschauen und seine Einkaufsliste bearbeiten. Und zwar unabhängig davon, welche Marke ein Gerät hat.

WAS EINE KÜCHENPLANUNG KOSTET Trotz aller innovativen und digitalen Neuigkeiten ist Küchenplanung in der Praxis weiter ein sehr mühsames Geschäft. Dazu nur ein Beispiel: Eine Wohnüberbauung hat 60 Wohnungen. Darin gibt es sechs verschiedene Küchentypen. Der Immobilienentwickler macht eine Ausschreibung – diese wird an drei bis sechs Anbieter verschickt. Alle kalkulieren über Tage und machen eine Offerte, reichen diese ein, zwei bis drei Anbieter machen ein Angebot, dies dauert erneut einige Tage. Zum Schluss erhält ein Anbieter den Zuschlag – und alle 60 Küchen müssen in der Regel erneut über Tage vom Küchenbauer hinsichtlich technischer Machbarkeit neu geplant und gezeichnet werden. Ein unglaublich aufwändiger, mühseliger und kostenintensiver Prozess für alle Beteiligten. Aber auch hier gibt es neue Lösungen. Mit dem «Design-to-Cost» -Ansatz will Veriset anregen, die Küchenplanung von Anfang an dem Küchenbauer zu

überlassen, und aufzeigen, wie hoch das Einsparpotenzial durch diesen Effizienzgewinn ist.

ÜBERGREIFENDE PLATTFORM Zusammen eine Lösung finden ist ein erfolgreiches Motto, welches aus dem Digitalisierungsdickicht der unüberschaubaren Angebote und Standards führen soll. Gemeinsam mit Partnern zeigt digitalSTROM die Neuigkeiten im smarten Zuhause für Mietwohnungsobjekte, Neubauten oder Nachrüstungen. Wie lebt es sich, wenn das Bad digital und die Küche intelligent ist und wenn zusammen mit der Kaffee­ maschine ein «Barista» in Form eines Bots einzieht? Der Bewohner sagt in einem digitalSTROM-vernetzten Zuhause nur noch, was er haben möchte, und die Geräte und Bots erledigen den Rest. Davon konnten wir uns an der Swissbau überzeugen.

OPTIK MIT PASSENDEM SYSTEM Selbstverständlich geht es auch um die Weiterentwicklung von klassischen Küchenherausforderungen. Wie verbindet man zum Beispiel verlässliche Technik mit schöner 

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© Veriset

INNENARCHITEKTUR

© Suter

Die intelligente Küche noch im Erlkönig-Look.

Optik, mit intelligentem System und mit geschmackvoller Stilsicherheit. Hier kommen die Lösungen von Franke zum Zug. Wie bei einem guten Gericht, das man gerne immer wieder kocht, kommt es auch bei der Wahl des Küchensystems auf die perfekte, harmonische Abstimmung aller Zutaten an. Aus diesem Grund hat Franke seine Produktlinien entwickelt – modulare Systeme, bei denen alle Einzelteile ein passendes Gesamtbild ergeben und optimal in Funktionalität und Design zueinander passen. So können alle Elemente, angepasst an den individuellen Geschmack und die Lebenssituation, aus einer Hand gewählt werden.

NEUE TECHNOLOGIEN BEI KOCHFELDABZUGSSYSTEMEN Küchenbauer wollen last but not least auch technische Lösungen haben, die den Alltag in der Küche vereinfachen. Der Abzug von einigen unliebsamen Küchen­ düften ist weiter ein brennendes Thema. Dazu haben wir uns beim Küchenanbieter Suter umgesehen. Hier geht die Entwicklung der Kochfeldabzugssysteme weiter. BORA Professional wurde unter der Prämisse entwickelt, Einfachheit, Funktionalität und beste

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Kochfeldabzugssysteme der neuen Generation.

Performance in einem elektrisch gesteuerten System zu vereinen. Herzstück der Revolution 2.0 ist das User Interface – Kochfelder und der Kochfeldabzug kommunizieren jetzt miteinander. Aus den einzelnen Elementen hat BORA eine Gesamtheit kreiert, die sich durch höchsten Bedienkomfort und herausragende Effektivität auszeichnet.

GEORG LUTZ ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU. www.veriset.ch www.digitalstrom.ch www.franke.com/ch/de www.suter.ch


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NEUE DIMENSIONEN ERLEBEN SOFORT KOCHENDES WASSER UND EINEN FLEXIBLEN ZUGAUSLAUF von Sven Breitenmoser

Der Original Kochend-Wasserhahn von Quooker hat mit seiner Einführung eine neue Komfortdimension in die Küche gebracht: Bietet er doch jederzeit kaltes, warmes und kochendes Wasser auf Knopfdruck aus nur einem Hahn. Dieser ist in verschiedenen Stilrichtungen und Materialien erhältlich und jetzt als aktuelle Marktneuheit auch mit einem flexiblen ausziehbaren Schlauch für warmes und kaltes Wasser. Quooker Flex erweitert ganz bequem den Handlungsradius im Spülbecken und geht seinem Benutzer dabei vielfältig zur Hand. So stellt auch der jüngste Coup des innovativen, niederländischen Unternehmens eindrucksvoll unter Beweis, wie sich alle Funktionen rund um den Wassereinsatz in der Küche energie-, zeit- und platzsparend in nur einer Mischarmatur vereinen lassen. Als kochend heisse Krönung des Komforts.

Die Küche ist der Mittelpunkt des Wohnens – Quooker passt dazu. Mit einer Mischarmatur viele Lösungen realisieren.

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Der ausziehbare Zugauslauf bietet Komfort.

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er Quooker Flex macht seinem Namen alle Ehre, denn mit ausziehbarem Zugauslauf und kräftigem Wasserstrahl deckt er Einsatzbereiche ab, die ausserhalb der Reichweite eines starren Hahnes liegen. So kann etwa Gemüse wie Möhren, Kartoffeln & Co. im Spülbecken rundum abgebraust werden. Grosse und sperrige Gefässe wie Kannen und Vasen, die nicht unter den Hahn passen, lassen sich bequem auch von innen reinigen. Eimer können problemlos befüllt, die Spüle selbst in jedem Winkel mit fliessendem Wasser erreicht werden.

MIT SICHERHEIT INNOVATIV Wichtigstes Entwicklungskriterium gleichauf mit dem Benutzerkomfort ist die Sicherheit. So ist der Zufluss von kochendem Wasser während der Benutzung des Zug­ auslaufs automatisch blockiert. Dieses kann grundsätzlich nur bei eingefahrenem Flexschlauch aus dem festen Hahn gezapft werden. Darüber hinaus sorgt der Quooker

Flex wie die gesamte Quooker-­R ange mit kinder­sicherem Doppel-Drück-­D rehBedienknopf und nicht massivem Spraystrahl für höchste Sicherheit. Der doppel­ wandige Auslauf isoliert auch die Aussenseite des Hahnes zuverlässig, der somit jederzeit problemlos berührt werden kann.

BEQUEM ZUM ZUGE KOMMEN So flexibel wie sein Einsatzradius ist auch der Quooker Flex selbst. Er lässt sich problemlos mit allen Wasserreservoir-­ Varianten kombinieren und eignet sich somit als ideale Ergänzung zum PRO3, zum COMBI oder zum COMBI+. Optisch ist der Hahn mit zeitlos moderner, runder Linienführung wahlweise in Chrom oder Voll-Edelstahl-Ausführung erhältlich. Und das bereits in zehn europäischen Ländern, in denen das Marken­p rodukt aus den Niederlanden mit stetig wachsendem Erfolg den Küchenstandard revolutioniert. Ab sofort auch mit dem Quooker Flex – als Krönung des Komforts 

UNTERNEHMENSPORTRÄT Quooker ist ein familiengeführter Betrieb aus den Niederlanden. Es begann im Jahre 1970 mit einer spontanen Einge­ bung und wuchs heran zu einer Revolu­ tion. Der Kochend-­Wasserhahn Quooker ist eine einfache, aber geniale Idee: ein Wasserhahn, aus dem auf Knopfdruck und im Handumdrehen direkt 100 Grad Celsius kochendes Wasser kommt. Durch den Ersatz des Wasserkochers und des Boilers ist er platz-, energie-, wasser- und zeitsparend zugleich. Dabei ist er 100 Prozent sicher: Der Hahn ist – im Gegensatz zum Wasserkocher – fest mit der Arbeitsplatte verbunden, doppelwandig und hat einen kinder­ sicheren Druck-Dreh-Knopf. Der Quooker erfreut sich in vielen Ländern seiner Beliebtheit – er ist bereits in neun Ländern verfügbar, und es wurden über 600’000 Geräte weltweit verkauft.

Quooker Schweiz AG | Kasernenstrasse 1 | CH-8184 Bachenbülach |Tel. +41 (0) 43 411 2030 | info@quooker.ch | www.quooker.ch

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KOLUMNE

DIGITALISIERUNG (IN) DER KÜCHE von Alain Bühler

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ie Küchenindustrie ist nicht Treiber der Digitalisierung, sondern Anwender – und dies in mehrfacher Hinsicht. Als Intermediär zwischen Investoren, Bauherren, Architekten und den Käufern von Eigenheimen ist der Küchenspezialist vor allem Brückenbauer. Die Digitalisierung der Küche spielt sich beim Küchenspezialisten auf verschiedenen Ebenen ab. Die Küchenbauer und -händler agieren oft zwischen Effizienz und Convenience. Der Schweizer Küchenspezialist verfügt insgesamt über sehr gutes Know-how und liefert bereits heute digitalisierte Daten an Investoren, Generalunternehmer und Architekten. 3D-Renderings und detaillierter Datenoutput sind an der Tagesordnung. Mit Weiterentwicklung der Schweizer BIM-Methode wird sich diese vor allem im Bereich des Objektgeschäfts schon in absehbarer Zeit durchsetzen. Als affine Anwendergruppe komplexer Planungssysteme reagieren die Küchenspezialisten zusammen mit den Lieferanten ihrer Software adäquat und schnell. Durch die höhere Transparenz, welche durch den Datentransfer ermöglicht wird, werden sich Auftraggeber und Küchenspezialisten einigen müssen, wem das geistige Eigentum der Planungsleistung zusteht. Küchen­planung mutiert zur selbstständigen Dienstleistung, da der Planer nicht mehr zwangsläufig die Realisierung übernimmt. Die Küche erfordert die höchste Planungsdichte im Bau, obwohl das Investitionsvolumen maximal bei drei bis fünf Prozent liegt. Der Auftraggeber sollte die kreative, planerische Leistung anerkennen und angemessen entlohnen. Je früher der Auftraggeber den Küchenspezialisten in die Planung einbezieht, desto besser das finale Werk. Der Küchenspezialist unterstützt den Auftraggeber massgeblich, einen höheren Effizienzgrad zu erzielen, ohne dass dieser im eigenen Betrieb entsprechende Ressourcen aufbauen und vorfinanzieren muss.

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Die Digitalisierung in der Küche ist zum heutigen Zeitpunkt bereits eine Realität. Lediglich der Grad der Umsetzung unterscheidet die kundenspezifischen Wünsche. Die Leistungsfähigkeit der Kücheneinbaugeräte, aber auch anderer elektronischer Einheiten, zum Beispiel Lichtsteuerung oder Lüftung, steigt überproportional schnell an. Der Küchenspezialist verfügt über das Wissen zur optimalen Produktekombination, auch im Zusammenhang mit der Möbeltechnik und verschiedenen Materialien. Gemäss seinem Bedürfnis sollen dem Küchennutzer die passenden Geräte zur Verfügung gestellt werden. In Bezug auf die Betreuung von Eigenheimkäufern, Architekten und Investoren, mit denen der Küchen­ spezialist in Kontakt kommt, liegt der Fokus bei der Beratung für Einbaugeräte auf dem Bedienungskomfort: Convenience, Konnektivität, OnlineService stehen im Zentrum. Kritisch zu betrachten ist die Tatsache, dass die Kücheneinbaugeräte in der Lage sind, Daten zu «sammeln» und an Dritte weiterzuleiten. Hier sind die Gerätehersteller gefordert und in der Pflicht, Klarheit über die Datenhoheit sicherzustellen und die Privatsphäre von Verbrauchern zu wahren beziehungsweise die bewussten und aktiven Entscheidungen dem Nutzer zu überlassen, ob, wann und welche Daten sein Heim verlassen.

ALAIN BÜHLER Präsident des Branchenverbands Küche Schweiz und Inhaber der Bühler Küchen AG in Bern. www.küche-schweiz.ch


Gestaltungskultur in Raum & Form

Schreinerei & Innenausbau

Küchen, Bäder, Wohnen, Büros, Gastro, Praxen Steffisburg, Tel. 033 439 70 00, www.oesch.ch


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MIT VOLLDAMPF VORAUS DIE NEUEN MÖGLICHKEITEN DER DUNSTABZÜGE von Freya Mohr

Die moderne Küche steht heute anderen Räumen im Design in nichts nach: Edle Materialien sind hochwertig verarbeitet – und das bis ins kleinste Detail. Ganz klar, dass die altbackene Dunstabzugshaube eine Überarbeitung benötigte. Wie sich die neuen Trend-Dunstabzüge in die Küche integrieren und welche neuen Möglichkeiten sie schaffen, zeigt die Merial Vertriebs AG aus Derendingen (SO).

Beim BORA Professional verschwinden die Kochdünste nach unten.

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er kennt es nicht: tiefhängende Dunstabzugshauben, an denen man sich den Kopf stösst und die einfach nicht zum Design der Küche passen wollen. Viele denken an klobige, laute Geräte, die ungalant über dem Kochfeld hängen und dabei unbewusst alle Blicke auf sich ziehen. Aber in der Zwischenzeit hat sich einiges getan: Heute sind es Dunstabzüge, die direkt im Kochfeld integriert sind oder die sich dezent versenken lassen. Je nach Style auch top

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designte Wand- oder Inselhauben, welche leistungsstark, energieeffizient und leise die Luft von Kochdünsten reinigen.

herausfahren und ziehen die Dünste direkt auf Höhe des Topfes ein. Klarer Vorteil bei beiden Systemen: die freie Sicht.

In Mode sind Dunstabzüge, die Kochdünste und -dämpfe direkt am Topf nach unten einsaugen. Dazu gehören Muldenlüftungen, die mit dem Kochfeld verschmelzen und direkt integriert sind. Als Variante gibt es auch die Untertischabzüge, auch Downdraft-Systeme genannt. Diese lassen sich hinter dem Kochfeld

Welche Art von Dunstabzug nun am besten in die Küche und zu den Kochgewohnheiten passt, lässt sich am besten mit einem Besuch beim Fachmann klären. Bei Merial, dem Vertrieb für individuelle Küchentechnik, sind Dunstabzüge eine der wichtigsten Produktegruppe im Sortiment – für jedes Budget und jeden Bedarf.


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Bellevue: für optimale Kopffreiheit und leistungsstarke, laufruhige Randabsaugung.

Dazu gehören sowohl individuell gefertigte, höhenverstellbare Design-Abzüge als auch Handelsprodukte.

IM TREND: KOCHFELDABZÜGE Im Bereich der Untertisch-Dunstabzüge hat Merial schon seit 19 Jahren die Nase vorn. Bereits 1999 präsentierte Merial ihren ersten Untertisch-Dunstabzug – heute liegen Kochfeldabzüge voll im Trend. Die handgefertigten Geräte von Merial erfüllen einen hohen Designanspruch und charakterisieren sich durch ihre Funktionalität. Der versenkbare Dunstabzug lässt sich ausfahren, sobald er gebraucht wird, und saugt Fettdampf-Moleküle genau da ab, wo sie entstehen: direkt hinter dem Kochfeld. Zudem ist das Reinigen dieses Dampfabzugs äusserst einfach. Es zeigt sich: Die Fertigung auf Mass erlaubt maximale Flexibilität und Effizienz. Martin Bader, Geschäftsführer der Merial Vertriebs AG, fügt hinzu: «Dank unserem Know-how und unserer grossen Erfahrung können wir für fast jedermann individuelle Dunstabzugshauben anbieten.» Auch Sonderanfertigungen sind möglich wie beispielsweise Dunstabzüge in Messing oder Kupfer für eine unvergleichliche

Qualität und Optik. Heute vertreibt Merial seinen hauseigenen Dunstabzug unter dem Namen Bellevue. Und ganz wie der Name schon sagt: Auch mit Dunstabzug bleibt die Küche ein schöner Anblick.

HOCHWERTIGE ZULIEFERANTEN UND PARTNER Mit der Vertretung von Bora Professional erweitert Merial ebenfalls sein Sortiment im Bereich der Untertisch-Dunstabzüge. Ein Meilenstein in der Entwicklung intelligenter Dunstabzugssysteme ist das neue BORA Professional 2.0: Wird der Kochfeldabzug eingeschaltet, öffnet sich die Klappe automatisch. Bei eingestellter Kochautomatik passt sich die Leistung des Dunstabzugs von selbst an die Kochfeldleistung an. Die Drehregler mit intuitiver Bedienung erhöhen zusätzlich den Bedienkomfort. So vereinen sich Kochfelder, Kochfeldabzug, Kanal, Motor, Filter und Mauerkasten zu einem elektrisch gesteuerten System, in dem sie miteinander kommunizieren. Geblieben sind alle originären BORA-­ Professional-Vorteile: Kochen in frischer Luft bei freier Sicht, leichte Reinigung, Effektivität, beste Materialien und totale Planungsfreiheit. BORA bleibt auch mit

dem neuen Professional-Dunstabzug fokussiert auf Systeme, die nach unten abziehen und durch Einfachheit bestechen. Und auch das unaufdringliche Design des neuen BORA Professional wurde auf seine perfekte Funktionalität für den Nutzer entwickelt: leichte Erhöhung des Abzuges, Optik und Funktion der Bedienknebel, simples User Interface. Kompromisslose Qualität ist garantiert – alles, was aussieht wie Edelstahl, ist auch Edelstahl.

GUT GEPLANT – EDEL VERARBEITET Unter der Eigenmarke Merial bietet das Unternehmen zudem Metallanfertigungen im Privatküchenbereich an, um die individuelle Kücheneinrichtung komplett zu machen. Das beinhaltet eine breite Palette von Dekorteilen, von Spezialgriffen oder besonderen Abschlüssen, bis hin zu kompletten Konstruktionen aus Edelstahl, Messing und Kupfer. «Küchenprofis arbeiteten schon immer auf Edelstahl-Flächen. Wir bringen diese Topqualität auch in die heimische Küche», erläutert Martin Bader. Das Unternehmen im Bereich Küchen­ technik verspricht perfekte Qualität bis ins kleinste Detail. Bader erklärt, dass der

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Merial vertritt die Mevo-Kochinsel von Fussstetter exklusiv in der Schweiz. Und sie ist viel mehr als einfach nur eine Küche: Die Mevo-Kochinsel ist mobil und unglaublich wandelbar. Ihre Aussenflächen lassen sich mit einem Klick einfach durch neue ersetzen. So beeindruckt sie für das eigene Zuhause, als Showküche, Cateringinsel oder kulinarischer Messestand. Und dank des integrierten Aktiv-Kohle-Filters werden etliche Gerüche eliminiert – egal, wo die Küche gerade steht.

KOMPETENTER KÜCHENPARTNER

Kochen mitten im Raum: Die bewegliche Kochinsel von Mevo macht das möglich.

Zeitlos im Design und pflegeleicht: massgefertigte Edelstahlabdeckungen von Merial.

Edelstahl und die Buntmetalle zudem nicht von der Rolle kommen. Das Unternehmen verwendet Platten, die es bis zu einer Dicke von zehn Millimetern bearbeiten kann. Dadurch ist die Arbeit sehr flexibel, und es lässt sich so ziemlich alles herstellen, was der Kunde begehrt – von Zuschnitten von Rückwänden und Arbeitsplatten bis hin zum kompletten Möbel ist alles möglich.

MOBILE KOCHINSEL Mit den neuen Lösungen für Dunstabzüge direkt neben beziehungsweise hinter dem Kochfeld werden auch ganz andere Möglichkeiten im Küchen-Design realisierbar. Modulare Kochinseln, die sich frei im Raum bewegen lassen und trotzdem Kochdünste durch einen Dunstabzug eliminieren – was vor einiger Zeit noch undenkbar war, ist heute bereits Realität.

Die mit höchster Sorgfalt und Präzision gefertigten Abdeckungen, Dunstabzugshauben oder unkonventionellen Möbel aus Edelstahl und weiteren hochwertigen Materialien sind in Qualität und Handhabung erstklassig. Bis ins kleinste Detail und ohne Kompromisse geht die Merial Vertriebs AG auf Kundenwünsche ein und trägt so zu einer einzigartigen Traum­ küche bei. Damit hat sich die Firma in den vergangenen 20 Jahren als Hersteller von Dunstabzugshauben und Edelstahl-­ Metall-­Sonderanfertigungen im Schweizer Küchen­markt etabliert. In erster Linie ist Merial Partner und Zulieferer von Küchenbauern und Schreinern. Das Unternehmen hilft bei der Planung mit und liefert sämtliche Details für die Umsetzung. Trotzdem denkt der Küchenvertreiber auch an die Endkunden. Im Showroom können sich diese ein Bild über mögliche Lösungen machen und so entscheiden, welche Küchen­technik sie bevorzugen. Die Kunden können sich produktübergreifend beraten lassen und das Gewünschte beim Küchenbauer und Schreiner ihres Vertrauens in Auftrag geben. Anschliessend hilft das Team von Merial bei der Planung und der Detailausarbeitung, denn «wir sind ein flexibler Klein­ betrieb, der seine ganze Energie in die Qualität der Beratung und der Produkte investieren kann. Und das kommt schliesslich unseren Kunden zugute», sagt Bader und ergänzt: «Bei uns ist eine kompetente und persönliche Beratung selbstverständlich. Dies ist auch die Grundlage jeder guten Kaufentscheidung.» Zudem zeichnen die hohe Produktqualität und die Sicherstellung der Serviceleistung die Firma aus dem solothurnischen Derendingen aus.

Merial Vertriebs AG | Lerchenweg 3 | CH-4552 Derendingen | Tel.+41 (0) 32 682 22 30 | merial@merial.ch | www.merial.ch

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EWIGE SCHÖNHEIT ERFOLGREICH GEGEN KRATZER von Lone K. Halvorsen

Eine Kochfläche aus SCHOTT CERAN® Glaskeramik gehört zu den zentralen Bestandteilen eines modernen Küchenkonzepts. Mit einer nahezu diamantharten Schicht bleibt auch die schlichte Eleganz der neuentwickelten Kochfläche bewahrt.

Die widerstandsfähige Oberfläche ist ein Anziehungspunkt.

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eder kocht anders und hat auch andere Kochgewohnheiten – und gewiss auch andere Ansprüche an die Küche. Ob die Kochfläche als Gebrauchsgegenstand oder Designobjekt betrachtet wird – oder gar beides zusammen; Kratzer werden so oder so nicht gern gesehen. Es war also an der Zeit, die Kochfläche wieder einen Schritt weiterzudenken. Schliesslich ist sie nicht nur der Mittelpunkt und Hin­ gucker in vielen Küchen, sondern sie ist auch das Zentrum des Küchenlebens. Deshalb

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wäre es auch wünschenswert wenn sie für lange Zeit schön anzusehen bleibt. Die grösste Herausforderung für die Oberfläche eines Kochfeldes sind die Einflüsse des täglichen Lebens. Ob scharfe Kanten von Töpfen von Pfannen, Abriebspuren von Salzkristallen oder Putzschwämmen. Über die Jahre können sich bei gewöhnlicher Glaskeramik bereits die erste Nutzungserscheinungen zeigen. Diese haben zwar keinerlei Einfluss auf die zuverlässige Funktion des Kochfeldes, sind jedoch nicht schön anzuschauen.

ROBUSTE SCHUTZSCHICHT Das Unternehmen SCHOTT, Hersteller der bekannten CERAN® Glaskeramik-Kochflächen, veredelt seine Premium-Produkte mit einer neuen, äusserst resistenten Beschichtung. Die Oberfläche von MiradurTM erreicht auf der Martens Härteskala nahezu die Ritzhärte eines Diamanten und schützt damit auf einzigartige Weise vor Kratzern. Diese hohe Kratzfestigkeit wurde jetzt vom TÜV Rheinland in Deutschland, im Rahmen von unabhängigen Tests, bestätigt und zertifiziert.


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Die Oberfläche des FUSICS-Tisches – eine von SCHOTT auf der London Design Fair 2017 präsentierte Konzeptstudie – hat einen leicht metallischen Glanz und futuristischen Touch.

Das Kochen wird mit diesem Kochfeld somit nicht nur einfacher, die Kochfläche bleibt gar makellos – über viele Jahre hinweg. Denn obwohl das Material Glas­ keramik an sich sehr widerstandsfähig ist, können im ungünstigsten Fall dennoch Kratzer entstehen. «Wird die Oberfläche der Glaskeramik verletzt, lassen sich solche Spuren nicht mehr völlig beseitigen. Ausserdem sind die Oberflächen in der Küche heute viel minimalistischer gestaltet und die Lichtquellen stärker als früher. Kratzer fallen unter einer modernen Abzugshaube mit hellen Halogen- oder LED-Strahlern deutlicher auf und werden von Kunden häufiger bemerkt als noch vor einigen Jahren», erklärt Dr. Jörn Besinger, Leiter Produktmanagement SCHOTT CERAN®.

GUTE ARGUMENTE FÜR HÄNDLER Vor diesem Hintergrund kann das neue Produkt die Kundenzufriedenheit steigern und auch ein wesentliches Verbraucherbedürfnis erfüllen. Denn in einer Marktforschungsstudie des beauftragten Unternehmens 2hm empfanden fast Dreiviertel

von dreihundert Befragten aus fünf Ländern die Aussicht auf eine kratzfestere Kochfläche als «sehr attraktiv». Rund sechzig Prozent bezeichneten sie als «grossen Fortschritt» mit «hohem funktionalem Mehrwert». «In Sachen Komfort für den Küchenbesitzer ist SCHOTT CERAN® MiradurTM deshalb ein grosser Schritt nach vorne», so Besinger. Auch aus Sicht des Handels lassen sich viele gute Argumente ausmachen. Mit seiner Langlebigkeit eignet sich das neue Produkt für viele Käufergruppen, für Perfektionisten in der Küche ebenso wie für Design-Liebhaber. Es bietet überzeugende Vorteile, wenn es in der Küche schnell gehen und Qualität sowie Robustheit stimmen müssen, oder wenn Kücheneinrichtung und -Geräte einfach lange gut aussehen sollen. Mit der Beschichtung erhält die Oberfläche einen leichten, metallischen Glanz und futuristischen Touch, eine besondere Ästhetik.

DESIGN UND INNOVATION Die jüngste TÜV-Zertifizierung unterstreicht die Leistungsfähigkeit der hohen Kratz-

festigkeit des Produktes und liefert zusätzliche Argumente für den Handel. Haus­g erätehersteller zeigten bereits bei der Markteinführung zur IFA 2016 grosse Interesse, also starke Argumente für den Handel, auf diese Innovation hinzuweisen, denn die erste Hausgeräte befinden sich bereits seit Anfang 2017 im Verkauf. Vor allem im zukunftsorientierten Süd­korea werden dank dieses einzigartigen Kochfeldes auch grosse Erfolge bei innovativen Lösungen gefeiert. Die Neuheit wurde obendrein im Januar 2017 als Gewinner des internationalen Wettbewerbs ICONIC AWARDS ausgezeichnet. Auf der London Design Fair 2017 sorgte die Innovative Koch­fläche auch für Aufsehen. Hier wurde der Prototyp eines visionären Kochtisches, dessen Ober­fläche komplett aus MiradurTM besteht, präsentiert. Das Kochfeld des so genannten FUSICS Tisches ist beweglich und verschiebbar, an den Seiten beleuchtet, dank integriertem Display interaktiv und adressiert dadurch ideal die urbanen Wohntrends unserer Zeit.

Schott Schweiz AG | St. Josefen-Strasse 20 | CH-9001 St. Gallen | Tel. + 41 (0) 71 274 16 00 | www.schott.com

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KOMMUNIKATIONSMITTELPUNKT GESTALTEN KÜCHEN UND IHRE HEUTIGEN HERAUSFORDERUNGEN von Freya Mohr

Am Anfang war das Feuer. Schon vor Tausenden von Jahren stand das Feuer im Mittelpunkt. Darum herum platzierten wir uns und erzählten uns Geschichten, genossen das Grillgut und hoben die Becher. Heute ist die Küche immer noch der Kommunikationsmittelpunkt. Gleichzeitig gilt es aber, eine Vielzahl von technischen und optischen Herausforderungen zu meistern, um zu einer individuell passenden Lösung zu kommen. Die Küchenplaner von decuspena helfen hier professionell weiter.

Die Küche ist heute in die Wohnlandschaft integriert.

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och vor wenigen Jahren war die Küche ein reiner Funktionsraum. Es reichten oft wenige Bausteine: Man arbeitete an einem Kochherd, einem Backofen, einer Arbeitsplatte, einem Schrank und einem Spülbecken. Zudem war die Küche oft abgeschottet – nur mit einer Durchreiche zum Esszimmer verbunden. Diese Sichtweise hat sich komplett verändert. Eine Küche ist heute üblicherweise in die Wohnlandschaft integriert – und passt auch dazu. Individuellen Wünschen sind kaum Grenzen gesetzt. Perfekt auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten soll sie sein: schick und edel zum restlichen Interieur passend, warm

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und gemütlich für ausgedehnte DinnerAbende mit Freunden oder vielleicht doch eher technisch auf dem neusten Stand mit High-End-Küchengeräten. Man will auch ergonomisch auf der Höhe der Zeit sein und seinen Dampfgarer auf Augenhöhe bedienen. Kurz gesagt, man hat die Qual der Wahl und braucht gerade aus diesem Grund eine professionelle Beratung. Das gilt auch für den atmosphärischen Eindruck. Die Verantwortlichen von decuspena legen aus diesem Grund auch beim Thema Küchendesign Wert auf harmonische Farbkonzepte, die mit den Bodenbelägen kommunizieren. Dazu gehören weitere

Küchenmeilensteine wie die passende Auswahl der Möbelfronten sowie qualitative hochwertige technische Geräte. Der Showroom von decuspena bestätigt diese Philosophie. Schon beim Betreten des Showrooms fallen dem Besucher die klaren Linien und das elegante Design der Küchen auf. Das Auge bleibt an den hochwertigen Materialien und den aufeinander abgestimmten Farbtönen hängen. Hier präsentieren sich internationale Küchen­hersteller: «Podium Swiss» aus Cadenazzo in der Schweiz mit erlesenen Kücheneinrichtungen in Schreinerqualität, der innovative Küchenbauer «Next 125»


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miteinander kommunizieren zu lassen – das ist die Kunst», betont Geschäftsführerin Tanja Vollmer.

Das sind Form und Technik in harmonischer Vollendung.

Das Team von decuspena hat sich zum Ziel gesetzt, Wünsche machbar zu machen. Der Inhaber Raúl Pena sieht die Planung der Küchen wie ein Puzzlespiel. Am Ende fügen sich die einzelnen Teile zu einem Ganzen zusammen: eine Küche, in der sich Funktionalität, Design und die Bedürfnisse der Kunden miteinander verbinden.

GUTES DESIGN – ANGENEHMER PREIS mit nachhaltig produzierten Küchen aus Deutschland und «Ernestomeda» aus Italien mit preisgekrönten, auffallenden Designerküchen aus hochwertigen Materialien.

TRAUMKÜCHEN VERWIRKLICHEN Gleich an den Showroom grenzen die gläsernen Büroräume – hier realisieren die Experten von decuspena, in Zusammen-

arbeit mit ihren Kunden, die Traumküchen. Transparenz in der Kommunikation gehört wie bei der Innenarchitektur zum Unternehmensalltag. Bedürfnisse und Wünsche möglichst genau auf den Punkt zu bringen und zu realisieren, ist ohne Frage eine Herausforderung. Funktion, Technik und Design sollten Hand in Hand gehen. «Hier die unterschiedlichen Herausforderungen

Nach diesen Argumenten scheint es so, als würden die Küchen von decuspena ein Vermögen kosten. Dem ist aber nicht so. Bei den verantwortlichen Küchenplanern steht zwar eine hohe Ambition in Sachen Design, Qualität und Service ganz oben auf der Agenda, aber auch auf den Anspruch, in Mietwohnungen spannende Küchen zu bauen, wird Wert gelegt.

decuspena GmbH | Binningerstrasse 156 | 4123 Allschwil | Tel. +41 (0) 61 303 73 53 | info@decuspena.ch | www.decuspena.ch

Giulia Steingruber Olympiamedaillengewinnerin im Kunstturnen

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Parkett, Laminat, Kork, Teppich, Design- & Outdoorbeläge, bei uns finden Sie garantiert den passenden Boden. Und Beratung auf Top-Niveau in unseren Showrooms: in St.Gallen, Zürich, Lausanne, Chur, Wangen SZ und Thun — belcolor.ch


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BODENHAFTUNG ERLEBBAR GEMACHT WIE BÖDEN VERSCHÖNERT WERDEN KÖNNEN Interview mit Hans Notz und Sara Lema Vilas von Manuela Olgiati

Worauf immer man steht, Belcolor AG Flooring hat den passenden Boden dazu, ob Parkett, Laminat und Kork, Teppich oder Design- und Outdoorbeläge. Im Interview sprechen Senior Consultant Hans Notz und die Marketingverantwortliche Sara Lema Vilas über die grosse und vielfältige Auswahl bei Belcolor und die neusten Trends in Material- und Farbwahl.

Sara Lema Vilas, Marketingverantwortliche, und Hans Notz, Senior Consultant und Mitglied des Management Teams, zeigen die Vielfalt der Bodenbeläge (v. l. n. r.)

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ie bieten Weltklasse-Leistungen in der Beratung, in den Produkten und im Service. Was darf der Kunde genau erwarten? Hans Notz: Belcolor ist der führende Schweizer Anbieter und Generalimporteur von Bodenbelägen. Als grosse Handelsfirma kaufen wir aktuelle Produkte in allen Belagsarten wie Teppiche, Vinyl, Luxery Vinyl Tiles (LVT), Laminat und Parkett sowie Kork ein und lancieren damit für unsere Kunden Marketingpakete auf dem Schweizer Markt. Sara Lema Vilas: Das «Swissfloors»Parkett ist ein hochwertiges Produkt, welches im Hause veredelt wird. Welchen Mehrwert hat der Nutzer noch? Hans Notz: Daneben veredeln wir die Marke «Belalp Largo» Inhouse. Damit lassen sich fast alle Kundenwünsche im Parkett erfüllen. Und das beginnt bei der

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Farbwahl, setzt sich bei der Oberfläche und Holzart fort bis hin zu den Sortierungen. Neben den eigenen Brands in den verschiedenen Produktkategorien führen wir die wichtigsten Markenbrands wie «Forbo» oder auf der textilen Seite «Tisca» oder «Fabromont». Sara Lema Vilas: Dann braucht es noch die technischen Artikel, die der Boden­ leger benötigt, um eine einwandfreie Verlegung zu garantieren. Wir führen ein Rundum-Sortiment und beraten individuell auf die Bedürfnisse unserer Kundschaft zugeschnitten. Welches sind die neusten Trends bei Belcolor AG Flooring? Sara Lema Vilas: Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Kundschaft offen für Neu­ heiten ist. Demnächst werden wir den Showroom in Zürich-Schlieren an einem neuen Standort eröffnen. Natürlich beschäftigen

wir uns zeitgemäss mit der Digitalisierung – dazu bieten wir den Raumplaner an, damit sich Interessierte bereits auf unserer Homepage und im Showroom informieren können, wie der Belag im Raum wirkt. Hans Notz: Neu im Frühsommer werden wir ein portables Koffer-Tool bereithalten. Mit diesem neuartigen Vorzeigemodell bieten wir einen Überblick über unser Teppich-Angebot für den Wohnbereich. Fällt die Wahl auf Teppich oder LVT? Hans Notz: Bei den Teppichböden wird das Hochfloorige und Flauschige dominieren. Im Bürobereich sind Teppichplatten mit modernen Dessins angesagt, darunter darf man sich «French-couture» vorstellen. Ein Dauerbrenner sind die Luxery Vinyl Tiles (LVT), die Dekors in Holz und Stein täuschend echt aussehen lassen. Sara Lema Vilas: Im Parkettsegment geht der Trend weg von rustikalen Ober-


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flächen zu den ruhigeren Sortierungen. Von der Holzart her ist immer noch die Eiche mit einem Anteil von rund 90 Prozent gesamtschweizerisch absolut dominierend. «Swissfloors» bietet dazu neue Holzarten wie Esche, Ulme oder europäisches Walnuss. Es bleibt also spannend.

«Wir führen ein RundumSortiment …»

Wie rasch ist Belcolor gewachsen? Hans Notz: Der jetzige Standort ist seit 1972 an der Zürcherstrasse in St. GallenWinkeln angesiedelt. Hier erreichen wir eine maximale Auslastung unserer Lagerkapazitäten. Mit einem moderaten Wachstum beschäftigen wir heute 78 Mitarbeitende. Sara Lema Vilas: Neben dem Standort in St. Gallen betreiben wir fünf weitere Showrooms, in Zürich und Thun kombiniert mit Abholshop. Zudem bietet sich ebenfalls in Chur und Wangen die Möglichkeit an, ansprechende Ausstellungen zu besichtigen. Für die französischsprachige Schweiz ist in Le Mont sur Lausanne ebenfalls ein Angebot vorhanden.

Welche Vorteile haben Schweizer Kunden bei Ihnen? Hans Notz: Belcolor AG Flooring arbeitet als 100-prozentige Tochtergesellschaft selbstständig. Als Headlam-Tochter geniesst man bei den Lieferanten ein hohes Ansehen und hat einen guten Zugang zu den Produkten. Mit dieser starken Mutter sind wir breit abgestützt und finanziell abgesichert – da braucht sich niemand um die Zukunft zu sorgen – sowohl von Headlam plc als auch der Belcolor AG Flooring. Sara Lema Vilas: Dies ist keine Selbstverständlichkeit mehr in der heutigen Zeit. Im Beschaffungsmarkt, wo Übernahmen von Lieferanten immer wieder

neue Ausgangslagen schaffen, ist das ein grosser Pluspunkt. Wer zählt zum treuen Kundenstamm? Hans Notz: Die Gruppe der Bodenleger ist ein wichtiges Glied in unserem Unternehmen. Bodenleger nutzen unsere Plattform und lassen sich von der Vielfalt der Produkte inspirieren. Wir liefern unsere Produkte an die Bodenleger aus, und diese verlegen die Böden fachgerecht. Sara Lema Vilas: Zum Glück dürfen wir auf eine vielfältige, treue Kundschaft zählen. Privatleute besuchen unsere Showrooms, um sich beraten zu lassen, weil ein Neubau planen, oder auch weil eine Renovation bevorsteht. Zudem sind unsere spezialisierten Verkaufsleute beratend bei Architekten, Planern und Investoren unterwegs. Hans Notz: Wir wünschen uns, dass sich Belcolor positiv weiterentwickeln und diese unkomplizierte Philosophie weiterpflegen kann, sodass alle mit Freude bei uns einund ausgehen können.

Belcolor AG Flooring | Zürcherstrasse 493 | CH-9015 St. Gallen-Winkeln | Tel. +41 (0) 71 313 21 21 | info@belcolor.ch | www.belcolor.ch

BINNINGERSTRASSE 156 | 4123 ALLSCHWIL | +41 61 303 73 53 | INFO@DECUSPENA.CH


EINRICHTUNGEN NACH MASS VOM HOME OFFICE BIS ZUR EINBAUKÜCHE von Lienhard Tribelhorn

Form und Funktion als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Ob Home Office, Schrankeinbauten, Regale, Einrichtungen, Einbauküchen oder Badezimmereinrichtungen – man kann alles individuell nach seinen Bedürfnissen planen und gestalten lassen.

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ollen Sie Ihr Büro optimal gestalten und einrichten? Oder träumen Sie von einem neuen Einbauschrank, einer Ankleide, Einbauküche, Wohnmöbel oder Badeinrichtung mit Glasdusche? Die Einrichtungsspezialisten der Inform Möbelsysteme AG können weiterhelfen. Sie planen und liefern Einrichtungen nach Mass und das Ganze auch noch kostengünstig.

DER EIGENE STIL ZU VERNÜNFTIGEN PREISEN Massgefertigte Einrichtungen müssen nicht sehr teuer sein. Inform Einrichtungen sind individuell gefertigte Möbel in bester Qualität. Der Kundenstamm reicht von Privatkunden über Architekten bis hin zu Geschäftskunden.

Ob komplette Büroeinrichtungen, Schulungsräume oder Konferenzzimmer, Bürostühle, Besuchersessel oder Schulungsbestuhlungen – das breite Angebot erfüllt jeden Kundenwunsch. Auch individuelle Ladeneinrichtungen, Arztpraxen und Archiveinrichtungen gehören zum Angebot.

CLEVERE MÖBELSYSTEME Die Inform Möbelsysteme AG verfügt über eigene Einrichtungsprogramme die sich für massgeschneiderte und individuell geplante Möbel eignen. Im Wohnbereich bieten sie Lösungen für Wandschränke mit Flügel- oder Schiebetüren, Ankleiden, Garderoben, Vitrinen, Regale, Büros zu Hause sowie Einbauküchen und Badezimmermöbel. Vielseitige Materialien lassen für die Gestaltung keine Wünsche offen.

Inform Möbelsysteme AG  |  Brunnmattweg 2  |  CH-4410 Liestal  |  Tel. +41 (0) 61 926 77 00  |  info@inform-ag.ch  |  www.inform-einrichtungen.ch

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Bis zu 30 Mal mehr Tageslicht im Untergeschoss.

Ein allseitig verspiegeltes Modul leitet natĂźrliches Sonnenlicht ins Untergeschoss. Im bestehenden Lichtschacht wird ein Spiegelmodul installiert und aussen mit einem begehbaren Panzerglas abgedeckt. heliobus.ch


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MIT STEIN VERKLEIDET INNOVATIVE LÖSUNGEN FÜR DAS BAUEN MIT NATURSTEIN von Freya Mohr

Er ist schon einige Jahrtausende alt, aber gefragt wie eh und je. Naturstein liegt im Trend. Das beliebte Baumaterial ist langlebig, widerstandsfähig und zeitlos. Wer etwas Besonderes für den Hausbau sucht, findet in Naturstein ein individuelles Baumaterial mit persönlichem Flair. Das Unternehmen CUPA STONE hat sich auf Natursteinprodukte spezialisiert.

Der STONEPANEL® aus hellem Sandstein verleiht Gebäuden einen ganz persönlichen Charme.

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ie natürliche Optik und Haptik machen jeden Naturstein zu einem Unikat. Und durch die alltäglichen Gebrauchsspuren gewinnt er erst an Ambiente. Genauso verschiedenartig und vielseitig wie in seiner Form und Farbe, ist Naturstein auch einsetzbar: Egal, ob Boden­b eläge im Innen-und Aussenbereich, Aussen­fassaden, Innenwandverkleidungen oder Arbeitsplatten – für jeden Bereich gibt es einen passenden Stein.

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INNOVATIVE SYSTEME FÜR WÄNDE UND MAUERN CUPA STONE SWISS offeriert eine grosse Reihe von Natursteinprodukten auf dem Markt und setzt dabei auf Nachhaltigkeit, Innovation und den persönlichen Kontakt zum Kunden. Ein momentan beliebter Boden aus hellem Sandstein lässt sich genauso realisieren wie Wandverkleidungen aus grauem Schiefer – ein Naturstein mit einem Hauch von Eleganz. Dank des

kontinuierlichen Einsatzes für Innovationen hat CUPA STONE Produkte entwickelt, die auf noblen und ökologischen Materialien wie Naturstein basieren und sich so als Referenzmarken etabliert haben. Dazu zählt beispielsweise STONEPANEL®, das einzige Paneel aus Naturstein, das für eine Installation in Höhen über zwei Metern zertifiziert ist. Somit eignet es sich bestens für Konstruktionslösungen


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in einer effizienten und nachhaltigen Architektur. Es ist eine der wirksamsten, sichersten, ästhetischsten und qualitativsten Lösungen für die Bekleidung von Wänden und Fassaden mit Naturstein. Sein patentiertes Befestigungssystem ist zertifiziert in Spanien, im Vereinigten Königreich (BBA), in Frankreich (CSTB), Norwegen (SINTEF), Deutschland (DIBt) und Rumänien (INCERC). Ideal für den Innenausbau: DECOPANEL®. Das Paneel aus Naturstein im SteinplattenFormat besitzt die ideale Leichtigkeit für die Dekoration von Innenwänden. Ein Exklusivprodukt sind die Schiefertafeln INFERCOA. Diese in verschiedenen Schwarztönen schimmernden Steintafeln zeichnen sich durch ihre Rauigkeit und ihr natürliches Finish aus. Durch ihre vielseitige, widerstandsfähige und elegante Eigenschaft machen sie sich perfekt für die Einrichtung von exklusiven Räumen, aber auch für den Aussenbereich und Garten. Ausserdem ist CUPA STONE SWISS der offizielle Vertriebshändler in der Schweiz für die Materialien von Cupa Pizarras, der weltweite Führer für natürlichen Schiefer.

Küche mit Marmor-Effekt: Laminam Bianco Statuario Veneto Keramikfliesen verleihen einen edlen Look.

MEDITERRANES AMBIENTE IM GARTEN Auch im Gartenbau findet Naturstein immer mehr Anklang. Egal, ob als Bodenbelag, für Mauern oder als Sichtschutz – Stein ist hier vielseitig einsetzbar. Der Quarzit aus Villa­ franca in leicht schimmernden Beige-, Rosa und Grüntönen kommt aus dem firmen­ eigenen Steinbruch in Nordspanien. Der Stein wird vor allem für die Aussendekoration und Gartengestaltung verwendet. Eine etwas dunklere Alternative: französischer Gneis aus Saint Yrieix in der Nähe von Limoges. Dieser Naturstein leuchtet in Tönen von Beige bis Grau, kombiniert mit hellen Farbnuancen. Authentizität und Charakter sind die wesentlichen Eigenschaften, die diesen Stein auszeichnen, der bestens für Mauern, Blumenkästen, Fassaden, Bodenbeläge und Garageneinfahrten geeignet ist.

GROSSFLÄCHIGE KERAMIKFLIESEN Aber es muss nicht immer Naturstein sein, CUPA STONE SWISS vertreibt ebenso hoch resistente Keramikfliesen für den Innen- und Aussenbereich. Das Unternehmen ist der Alleinvertriebshändler von Laminam-XL-­

Die Schiefertafeln INFERCOA dienen als Sichtschutz im Garten und sind dabei ein optischer Hingucker.

Formaten in der Schweiz. Die für ihre Produktqualität bekannte, italienische Firma fertigt Keramikfliesen in verschiedenen Grössen von 1 000 x 3 000 Millimeter bis 1 620 x 3 240 Millimeter und in unterschiedlichen Stärken von drei bis 20 Millimetern an. Dadurch entstehen dekorative Lösungen für Küchen, Bäder und Wandbekleidungen.

LOKALER PARTNER WELTWEIT VERTRETEN Zurzeit hat CUPA STONE sechs eigene Steinbrüche in Spanien, Portugal, Frankreich und Brasilien; zudem 23 Distributionszentren

in Europa und sechs Produktionsstätten, die die Zulieferung sowie auch die Qualität der Produkte garantieren – von der Herkunft bis zum Endkunden. Das Unternehmen verfügt über mehr als 1 200 Quadratmeter Lager­fläche und über 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Für seine Kunden stehen über 500 Referenzprodukte aus Granit, Quarzit, Sandstein, Marmor, Schiefer und Materialien aus hoch resistentem Porzellan zur Verfügung. Alle Produkte entsprechen den Anforderungen der CE-­Kennzeichnung und zählen weitere internationale, anspruchsvolle Zertifikate.

CUPA STONE SWISS | Lidwil 10 | CH-8852 Altendorf | Tel. +41 (0) 55 286 11 44 | www.cupastone.ch

Ausgabe 01/2018 // Seite 91


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MASSGESCHNEIDERTE LÖSUNGEN DESIGN UND QUALITÄT Interview mit Ali Yasar von Lone K. Halvorsen

Das vor mehr als 40 Jahren gegründete Unternehmen Guntlin Elektronik AG vertreibt auf dem Schweizer Markt hochwertige Produkte im Bereich Digital Signage, Glasmöbel, Audio-Video-Zubehör sowie Elektro. sich 360 Grad dreht. Darüber hinaus ist die Firma auch im Bereich Glasmöbel führend. Abgesehen von dem Standard­sortiment werden auch massgeschneiderte Glasmöbel und -lösungen hergestellt. Seit Ende 2012 ist Ali Yasar Geschäfts­führer, Verwaltungsratspräsident und Miteigentümer der Guntlin Elektronik AG. Die Mission des Unternehmens habe sich seit der Gründung vor 40 Jahren kaum verändert, sagt Geschäftsführer Yasar. Das Ziel von Guntlin sei damals wie auch heute, qualitativ hochstehende, lösungsorientierte Produkte herzustellen oder zu beschaffen. Zudem stehen Innovation, Geschwindigkeit und Kundennähe im Mittel­punkt. Stets mit dem Ziel vor Augen, funktionale und hochwertige Produkte sowie massgeschneiderte Lösungen anzubieten, ist das Unternehmen im Fachhandel, Grosshandel und im Internet stark vertreten. Wir fragten Ali Yasar, was das Geheimnis von 40 Jahren Erfolg ist.

Ali Yasar ist Geschäftsführer der Guntlin Elektro AG.

F

ür Guntlin Elektronik sind Digital Signage Produkte die Zukunft. Für diesen sehr wichtigen Bereich hat das Unternehmen gar selbst eine spezielle Marke realisiert, die DSS (Digital Signage Solution). Diese umfasst ein grosses Sortiment an Indoor- und Outdoor-Boxen, Monitor-Liftsystemen und motorisierten Monitorständern, die individuell angefertigt werden. «Der Endkunde sucht vermehrt massgeschneiderte Produkte, und diese decken wir mit unseren Partnern ab», sagt Geschäftsführer Ali Yasar. Zu den Highlights gehören die voll klimatisierten Outdoor- / Indoor-Boxen mit IP-65-Schutz und das Liftsystem «Rota», das mit drei Motoren (Deckel­m otor, Hubmotor und Rotationsmotor) angetrieben wird und

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40 Jahre auf dem Elektronik-Markt ist heutzutage eine Glanzleistung. Können Sie uns die Philosophie von Guntlin Elektronik erläutern, denn dies ist vielleicht das Geheimnis hinter dem Erfolg? Das Geheimnis ist einfach; wir lieben, was wir machen, und haben Spass an unserer Arbeit, sind immer offen für Neues, setzen Neues sofort in die Tat um und lieben den Umgang mit Menschen. Wir leben unsere Philosophie! Wo steht Guntlin heute, und was ist das Ziel des Unternehmens für die Zukunft? Seit sechs Jahren entwickeln wir uns sehr stark in Richtung Digital-Signage-­ Produkte, Outdoor- und Indoor-Präsentationssysteme, Liftsysteme, Monitorständer, Glasmöbel und Speziallösungen. Wir haben in der Zwischenzeit sehr viele neue Produkte entwickelt und erfolgreich auf den Markt gebracht. Auch für die Zukunft

wollen wir uns immer weiterentwickeln und neue lösungsorientierte und funktionale Produkte sowie ein ausgewähltes Sortiment herausbringen. Liegt der Fokus bei Guntlin auf den DSS-Produkten? Digital Signage Solution, kurz genannt DSS, ist unsere neue Eigenmarke. Unter dieser Marke vertreiben wir Produkte im DigitalSignage-Bereich (Outdoor- / Indoor-Boxen,

PORTFOLIO DER GUNTLIN ELEKTRO AG Das Sortiment hat sich in den letzten Jahren sehr stark erweitert. Momentan sind 1 500 Artikel erhältlich. In folgenden Bereichen ist die Firma Guntlin tätig: • Motorisierte Liftsysteme • Outdoor- und Indoor-Boxen • Touchfolien zum Bedienen der Monitore • Motorisierte Wand- und Decken­ halterungen • Halterungen für alle Anwendungen (Beamerhalter, Lautsprecherhalter, Monitorhalter etc.) • Linea, das modulare System für Monitorständer • Aluminium Kabelkanäle • Kabel auf Spule und konfektioniert für alle Bereiche • Leinwände • Monitorständer, Tischfüsse, Gasarme • Arbeitstrolleys • Ergonomie / Workstation • Glasmöbel • Holzmöbel • Batterien / Akkus / Knopfzellen • Kabelbinder • Elektro-Zubehör • Spezialanfertigungen.


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Liftsysteme und Halterungen). Dieser Bereich steht bei uns im Fokus. Wir wollen hier noch stärker Fuss fassen. Aktuell stehen mehrere Produkte und Projekte bereit, um den Bereich zu erweitern. Bevor wir ein Produkt auf den Markt bringen, wollen wir sicher sein, dass dieses auch im Alltag tauglich ist. Mit dem Wandel der Zeit ändern sich auch die Kundenwünsche. Was ist die grosse Herausforderung der heutigen Zeit? Die Herausforderungen sind enorm gestiegen, auch verstärkt durch den Inter­net­ handel. Der digitale Handel wird die Zukunft prägen, deshalb haben wir unseren B2B Shop sowie die Internetseite der Zeit angepasst und optimieren diese laufend. Die Kunden möchten die Bestellungen innert 24 Stunden erhalten. Heute bestellen, morgen geliefert, heisst das Motto! Um den Kundenwünschen gerecht zu werden, haben wir unser Lager vergrössert

«Wir lieben, was wir machen, und haben Spass an unserer Arbeit …» und sind 2017 in unsere neuen Räumlichkeiten eingezogen. Wir stellen fest, dass die Kunden zum einen nicht mehr das 08 / 15-Produkt suchen und zum anderen die gute Qualität der Produkte eine immer grössere Rolle spielt. Diese Ausgangslage spielt uns in die Karten, da wir uns seit dem Bestehen der Guntlin AG auf Spezialitäten und Sonderwünsche sowie Qualität fokussiert haben. Nicht die Quantität, sondern die Qualität macht den grossen Unterschied.

Digitale Beschilderung als Eye-Catcher.

Guntlin Elektronik AG | Roosstrasse 53 | CH-8832 Wollerau SZ | Tel. +41 (0) 55 442 35 45 | www.guntlin.ch


NEU AUF DEM MARKT INNOVATIONEN UND START-UPS BELEBEN DIE BAUBRANCHE von Freya Mohr

Gibt es überhaupt noch Innovationen in der Baubranche? Die Antwort lautet ganz klar: ja; Ideen und innovative Ansätze gibt es viele. Sie reichen von Bauteilen aus dem 3-D-Drucker über Apps für die Liegenschaftsverwaltung bis hin zu virtuell begehbaren 3-D-Räumen. Nun geht es darum, diese umzusetzen und markttauglich zu machen. Und dazu braucht es gute Förderung – entweder von staatlichen Institutionen oder von Unternehmen, die auf neue Ideen setzen und in Innovationen investieren. Was für spannende Startups dabei entstehen können, zeigen wir auf den folgenden Seiten.



BAUEN

DURCHSTARTEN START-UPS UND INNOVATIONEN IM BAUGEWERBE von Freya Mohr

Der Baubranche haftet ein veraltetes Image an. Oft scheint sie wenig innovativ und technologisch rückständig. Dass das so gar nicht stimmt, zeigen Start-ups und Innovationsprojekte mit ihren neuen Ideen – besonders im digitalen Bereich. So gewinnt die Branche auch wieder an Attraktivität als Arbeitsmarkt für die junge Generation.

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as Bauwesen ist eins der ältesten Gewerbe der Menschheit. Sofort kommt einen die Siedlung Jericho in den Sinn oder Uruk und Tell Brak in Mesopotamien, beide oft als älteste Stadt bezeichnet. In diesen Grossstädten errichteten Arbeiter die ersten Tempel, Strassennetze und Gebäudekomplexe. Der Bedarf an Städten und Siedlungen hat sich bis heute nicht geändert. Allerdings steht die Baubranche vor zwei entscheidenden Herausforderungen. Die Branche klagt seit Jahren über einen Fachkräftemangel. Und

zudem gilt sie als wenig innovativ. Auf den ersten Blick scheint das einleuchtend: Im Baugewerbe gehören die grundlegenden Entwicklungen der Vergangenheit an. Heute sucht der Bauherr meist nicht nach innovativen Lösungen, sondern nach der kosten­günstigsten. Und was die Fachkräfte angeht, kämpft die Baubranche gegen ein überholtes Image an, denn handwerkliche Berufe liegen momentan nicht im Trend. Dabei kann gerade ein innovationsförderndes Umfeld den Fachkräftemangel

Jericho zählt zu den ältesten Siedlungen der Welt.

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bekämpfen und das Baugewerbe für die jüngeren Generationen attraktiv machen. Die Baubranche ist sehr heterogen und besteht nicht nur aus Bauausführung, sondern auch aus Bauplanung und Bauzulieferung. In vielen dieser Bereiche wird die Branche zunehmend digitaler – Stichwort digitale Transformation. Hier liegt ein grosses Potenzial für Innovationen und neue Wege. Was für viele aus den älteren Generationen wie eine Herausforderung klingen mag, ist für die Jüngeren Alltag. Sie sind in der digitalen Welt aufge-


BAUEN

wachsen – mit Computern, Tablets und Smartphones – und fühlen sich so von der Baubranche wieder mehr angesprochen.

NEUE IDEEN FÖRDERN Es ist genau diese neue Generation, die neue Produkte entwickelt. Aber gute Ideen alleine reichen nicht aus. Es braucht auch ein Umfeld, das innovative Projekte unterstützt. Was bereits bestehende Unternehmen betrifft, spielt der Wettbewerb eine grosse Rolle: So können Neuerungen einen Wettbewerbsvorteil schaffen, der ein Innovationsanreiz sein kann. Bei der Gründung und dem Aufbau von Start-ups kann die Innovationsförderagentur Innosuisse in der Form von finanziellem Support für Innovationsprojekte, Coachings oder Trainingskurse Unterstützung bieten. So sind heute durch gezielte Förderung die Ideen und Innovationen markttauglich geworden und aus der Wissenschaft in die Unternehmen migriert. Jungunternehmer gründen ihre eigenen Start-ups, und bekannte Bauunternehmen richten ihren Blick nach vorne und investieren in Innovationsprojekte.

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buildup vereinfacht das Suchen und Finden: Nur wer alle Optionen kennt, findet die beste Lösung.

DIE BAUPLANUNG REVOLUTIONIEREN Vieles davon klingt nach Science-Fiction: Bauteile werden in 3-D-Druckern vorgefertigt und vor Ort massgenau eingebaut. Geplante Räume lassen sich detailgetreu in 3-D visualisieren und mit VR-Brillen schon vor dem eigentlichen Baubeginn virtuell betreten. Und Bauteile müssen nicht mehr einzeln in Katalogen und Webseiten zusammengesucht werden, sondern finden sich gebündelt in einer digitalen Bibliothek, wie das Beispiel der buildup AG zeigt, ein von Innosuisse unterstütztes Innovati-

INNOSUISSE Innosuisse ist die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung. Ihr Ziel: die Entstehung wirtschaftlicher Leistung aus wissenschaftlicher Forschung. Der grösste Teil der Förder­ mittel fliesst in die Unterstützung von Innovationsprojekten wie jenem, welches die buildup AG gemeinsam mit der ETH und weiteren Partnern durchführt. Weiter bietet Innosuisse Trainingskurse für Gründungsinteressierte und Jungunter­ nehmen an und unterstützt Start-ups mit einem Coaching-Programm. Allthings hat dieses Coaching von 2013 bis 2016 erfolgreich durchlaufen. Neben den genannten verfügt Innosuisse über weitere Förderinstrumente.

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onsprojekt. Das 2013 gegründete Spin-off der ETH Zürich stellt Akteuren aus der Bauwirtschaft eine unabhängige Onlineplattform zur Verfügung, auf der möglichst alle in der Schweiz verfügbaren Bauprodukte gelistet und auffindbar sind. Damit die Zusammenarbeit, im Sinne von BIM, zudem möglich ist, lässt sich die Plattform in Drittsoftware integrieren. Seit ihrer Gründung haben sie in Ihrer Vision eines «Google für die Baubranche» grosse Fortschritte gemacht, «auch deswegen, weil buildup frühzeitig auf Kooperationen mit der Bauund der Software-Industrie gesetzt und entsprechende Kanäle aufgebaut hat», ergänzt Paul Curschellas, Mitgründer der buildup AG.

DIGITALE INTERAKTION IM GEBÄUDE Aber die Innovationsmöglichkeiten hören längst nicht beim Planen und Bauen auf. Auch bei der Nutzung und Verwaltung eines Gebäudes gibt es Potenzial. Das gilt gerade für die Anwendung von digitalen Tools, wie beispielsweise bei der Vermietung von Wohnungen und Liegenschaften. «Heute weiss ein Eigentümer sehr wenig über seine Gebäude Bescheid. Meistens kennt er nur die Rendite», erklärt Gregor Kälin, Head of Business Development Schweiz bei Allthings. Hier setzt die mobile App Allthings an. Sie optimiert die Kommunikation zwischen Mietenden, Eigentümern und der Verwaltung. Die App ermöglicht es dem Eigentümer, zu-

sätzliche Service-Dienstleistungen für die Nutzer anzubieten. Das macht die Bewirtschaftung der Liegenschaften effizienter und steigert den Wert der Immobilien. Wie genau kann man sich das vorstellen? Die Gegensprechanlage in einem Wohngebäude hat eine Störung. Mieter können jetzt ganz einfach über die App via Ticketsystem ihre Meldung direkt und rund um die Uhr beim Hauswart platzieren. Am Ende lässt sich sogar fest­stellen, wie lange es bis zur Behebung der Störung gedauert hat, um beim nächsten Mal noch effizienter zu handeln. Ebenso denkbar: Eine Nachbarin plant eine Geburtstagsfeier. Über die App informiert sie die Hausbewohner über allfälligen Lärm und bittet um Verständnis. Das Potenzial der modularen Plattform erkannte auch Innosuisse (ehemals KTI) und begann das Start-up 2013 zu fördern. Stefan Zanetti, Gründer von Allthings, fasst zusammen: «Das Coaching war gut, aber ebenso wichtig waren die Netzwerkkontakte der KTI. Zudem profitierten wir von Kongressteilnahmen wie beispielsweise dem Mobile World Congress in Barcelona.»

FREYA MOHR ist Redaktorin von bauRUNDSCHAU. www.allthings.me www.buildup.ch www.innosuisse.ch


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ANGSTFREI HOCH OBEN ARBEITEN MEHR SICHERHEIT DURCH DEN EINSATZ VON ARBEITSBÜHNEN Interview mit Alexander Bänziger und Silvio Hitz von Corinna Hirrle

Das Arbeiten in luftiger Höhe ist stets mit einem Risiko verbunden. Daher bieten Arbeitsbühnen in vielen Einsatzbereichen Sicherheit und Effizienz. Die rent-it ag ist ein Schweizer Dienstleister in der Vermietung solcher Bühnen sowie von Staplern, mobilen Motorhänge- und Aluminiumgerüsten. Wir fragten die beiden Jungunternehmer und Geschäftsleiter Alexander Bänziger und Silvio Hitz nach den aktuellen Tendenzen. Welche Neuanschaffungen haben Sie gemacht und welche besonderen Eigenschaften bringen diese mit? Alexander Bänziger: Vermehrt investieren wir in elektrisch betriebene Fahrzeuge. Dank neuster Batterietechnik ist die Leistung vergleichbar mit Diesel-Bühnen, jedoch mit dem Vorteil, emissionsfrei zu sein. Silvio Hitz: Aktuell haben wir die grösste voll elektrische Gelenk-Teleskopbühne der Schweiz in unserem Mietangebot.

Mit neuesten Produkten den Mitbewerbern ein Schritt voraus.

S

eit knapp 20 Jahren bedient die rent-it ag Kunden unterschiedlichster Branchen. Welche Trends zeichnen sich in der Vermietung von Arbeitsbühnen ab? Alexander Bänziger: Aufgrund der meist beschränkten Platzverhältnisse, benötigen unsere Kunden spezifischere Arbeits­ bühnen. Nicht nur immer raffiniertere Technik ist gewünscht, sondern auch eine grosse Auswahl unterschiedlichster Arbeits­ bühnen-Typen. Daher versuchen wir, für alle Arbeiten das passende Gerät anzubieten. Tatsächlich sind wir mit unserem breiten Sortiment schweizweit der einzige Anbieter mit dieser Bandbreite. So ver-

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fügen wir zusätzlich zu den Arbeitsbühnen auch über Motorhängegerüste und AluRollgerüste, mit denen noch mehr Orte erreichbar sind.

«Vermehrt investieren wir in elektrisch betriebene Fahrzeuge.»

Und was passiert mit den alten Geräten? Alexander Bänziger: Natürlich versuchen wir unser Mietangebot so aktuell wie möglich zu halten, was eine ständige Erneuerung des Geräteparks bedingt. Allerdings investieren wir ebenfalls einen hohen Betrag in den Unterhalt unserer Mietflotte. Silvio Hitz: Wir erhalten häufig Anfragen für Occasionsgeräte. Der Kunde hat die Möglichkeit, diese älteren Geräte zu guten Konditionen zu erwerben. Jedoch gibt es Geräte, die nicht mehr für den Schweizer Markt infrage kommen. Diese werden an sogenannte «Refurbishment Centers» verkauft, wo sie generalüberholt im Ausland weiterverwendet werden. Inwiefern erreicht die Digitalisierung die rent-it ag? Alexander Bänziger: Alle unsere Geräte verfügen über einen GPS-Sensor, welcher verschiedene Leistungsdaten aufzeichnet wie Batteriespannung, Betriebsdauer und Bewegungsdaten. So haben wir den Überblick, wann der Kunde mit dem Gerät arbeitet. Zum Beispiel sehen wir, wenn die Batterie in einem kritischen Zustand ist, und können rechtzeitig reagieren. Kritisch kann auch das Führen von Arbeits-


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mietung eine IPAF-Schulung (International Powered Access Federation) an. Diese international anerkannte Schulung ist unerlässlich für jeden, der mit Arbeitsbühnen arbeitet. Einerseits schützt sie durch das vermittelte Wissen den Arbeiter selbst, andererseits den Arbeitgeber vor teuren Regressforderungen bei einem Unfall.

Die Geschäftsleiter: Silvio Hitz ist Kundenberater und IPAF-Schulungsleiter, Alexander Bänziger verantwortet den Verkauf bei der rent-it ag (v. l. n.r).

bühnen sein und setzt in jedem Fall eine Ausbildung voraus. Wie gehen Sie mit dem Thema Sicherheit um?

Silvio Hitz: Grundsätzlich sind Hebe­ bühnen die sicherste und effektivste Art, Höhenarbeiten durchzuführen. Es passieren sehr wenige Zwischenfälle. Wir bieten als zusätzliche Dienstleistung zur Ver-

Lassen Sie uns noch einen Blick in die Zukunft werfen. Welchen Herausforderungen steht die rent-it ag gegenüber? Alexander Bänziger: Wie jedes Unternehmen stehen wir in einem Konkurrenzkampf, auch mit dem Ausland. Die grosse Herausforderung besteht darin, dem Kunden einen Mehrwert bieten zu können. Wir investieren viel in unsere IT-Infrastruktur, um der Konkurrenz stets einen Schritt voraus zu sein. Silvio Hitz: Da wir stark gewachsen sind, ist es für uns wichtig, auch in Zukunft flexibel, rasch und individuell auf den Kunden­wunsch reagieren zu können.

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Ausgefallene Möglichkeiten: schwarze Fliesen mit Sopro DF 10® DesignFuge Flex in Rot verfugt.

NEUE FUGENMÖRTEL-GENERATION FARBBRILLANTE UND KALKSCHLEIERFREIE FUGEN Interview mit Sascha Makivic von Freya Mohr

Fugenmörtel hält zusammen. Gerade bei Platten- und Fliesenbelägen in Nasszellen kann das jedoch eine Herausforderung sein: Fugenmörtel auf Kalkbasis kann sich auswaschen und einen Kalkschleier entwickeln. Warum deswegen ein Fugenmörtel ohne Portlandzement die bessere Wahl ist, erklärt Sascha Makivic, Geschäftsleiter bei Sopro Bauchemie Schweiz, im Interview.

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o lässt sich der Fugenmörtel Sopro DF 10 ® DesignFuge Flex einsetzen? Die DF 10® DesignFuge Flex ist universell für alle saugenden wie nicht saugenden Beläge. Sie lässt sich bei Glasmosaik, Aggloplatten sowie dünnschichtigem Feinsteinzeug im Innen- und Aussenbereich einsetzen. Und das bei Fugenbreiten von einem bis zehn Millimetern. Dank der hohen kristallinen Wasserbindung eignet sich die DF-10-Fuge selbst für verfärbungsempfindliche Natursteine. Da der flexible Fugenmörtel schnell erhärtend ist, sind die Beläge bereits nach etwa zwei Stunden begehbar und nach nur zwölf Stunden belastbar. Worin unterscheidet sich dieser Fugenmörtel von herkömmlichen zementären Sopro-Fugenmörteln? Das Tolle an dieser Fuge ist, dass sie auf einer ganz anderen Basis aufbaut als die normalen, herkömmlichen zementären Fu-

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«Entstanden ist die DF-10Fuge dank einer speziellen Rezeptur.»

mörteln erhöhte Widerstandsfähigkeit auch gegen saure Reinigungsmittel bei haushaltsüblicher Anwendung. Auch die Verpackung ist speziell. Das Material ist nicht wie bisher bei Fugenmörteln üblich in Säcken, sondern in hochwertigen Zehn-, Fünf- und Ein-Kilo-Eimern verpackt. So ist das Fugenmaterial optimal gegen äussere Einflüsse geschützt und eine Lagerzeit des noch unverarbeiteten Materials für 24 Monate gewährleistet.

gen. Entstanden ist die DF-10-Fuge dank einer speziellen Rezeptur. Wir nennen sie OPZ®-Technologie, was für «ohne Portlandzement» steht. Dies sorgt für ein lang anhaltend schönes, farbbrillantes Fugenbild  – ganz ohne optisch störende Kalkschleier. Der eingebaute Perl-Effekt und die Hydrodur-Technologie führen gleich­ zeitig zu einem nachhaltigen Schutz vor Schimmelpilzen und Mikroorganismen. Dazu kommt eine im Vergleich zu herkömmlichen zementären Sopro-Fugen-

In den Fugenmörtel lässt sich auch Glitzer und Gold einmischen … Genau. Ein weiteres Highlight der Sopro  DF 10® DesignFuge Flex ist die Möglichkeit, den Fugenmörtel mit Sopro-Glitter in Gold oder Silber zu mischen. So entsteht ein individuell glitzerndes und optisch sehr ästhetisches Fugenbild. Insgesamt stehen dem Kunden  27 attraktive Farben zur Verfügung. Damit ist dieser Fugenmörtel mehr als nur Füllmaterial: Er wird zur flächengestaltenden Designlösung.


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Wozu braucht es die anderen Fugenmörtel, die Sie anbieten? Andere Fugenmörtel benutzen wir für Spezialanwendungen. Ich denke da beispielsweise an eine Zwei-Komponenten-Epoxidharzfuge, die im Schwimmbadbereich zur Anwendung kommt. Sprich, dort, wo aggressive Wässer, Reinigungschemikalien, Säuren sowie hohe Druck- und Spülbelastungen auf den Fugen herrschen. Für diese Bereiche sind zementäre Fugen bis zu einem gewissen Grenzbereich beschaffen. Zurück zum Sopro DF 10 – können Sie mir ein beispielhaftes Referenzprojekt nennen, bei dem dieser Fugenmörtel zum Einsatz kam? Eine der grössten Baustellen im letzten Jahr ist die Mall of Switzerland in Ebikon mit der Überbauung Ebisquare gleich nebenan. Dort haben wir zum Beispiel über 15’000 Quadratmeter Oberfläche mit DF 10 ausgefugt. Dazu kommen etwa 2 000 Quadratmeter im Wellness-Bereich vom One Trainings Center.

Zudem sind in den Wohnungen der Überbauung Ebisquare über 2 800 m2 Nasszellen mit DF 10 verfugt worden. Sogar die 7 500 Quadratmeter grosse Klinkerfassade der Wohnüberbauung Ebisquare ist mit einer Fuge aus unserem OPZ®-Sortiment verfugt. Wie positioniert sich Sopro am Markt, um sich von den Mitbewerbern abzuheben? Sopro ist jetzt seit 2001 auf dem Schweizer Markt aktiv. Wir sind im Aussendienst mit zwölf Mitarbeitern täglich unterwegs. So wachsen wir insbesondere im Bereich Fliesentechnik überproportional zum Markt. Unsere Stärke ist die Beratung vor Ort, aber wir bieten auch entsprechende Anwendungsschulungen in unserem Schulungszentrum Thun an. Wir positionieren uns durch qualitative, innovative Produkte und durch unser breites Sortiment. Durch dieses allumfassende und breite Angebot sind wir einer der führenden BauchemieHersteller in Europa.

Sascha Makivic ist Geschäftsleiter bei Sopro Bauchemie Schweiz.

Sopro Bauchemie GmbH | Bierigutstrasse 2 | CH-3608 Thun | Tel. +41 (0) 33 334 00 40 | info_ch@sopro.com | www.sopro.com

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UNSERE KOMPETENZ IST IHR ERFOLG


Werkseitig vorkonfektionierte IsoFOX Dachkranzelemente für passgenaue, wärmebrückenfreie und öknomische Dachränder.

SCHÖN WARM GEHALTEN DÄMMSTOFFE IN DIE RICHTIGE FORM GEBRACHT Interview mit Oliver Zulauf von Corinna Hirrle

Häuser brauchen Isolation. Dämmstoffe sind Materialien mit geringer Wärmeleitfähigkeit und reduzieren Wärme- oder Kälteverluste. Wie geraten diese passgenau unter die Dächer oder hinter die Fassaden? Die Kambo AG stellt Spezialmaschinen zur Bearbeitung von Dämmstoffplatten her. Wir blicken mit Geschäftsführer Oliver Zulauf hinter die Kulissen des Betriebs.

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as Unternehmen Kambo AG existiert seit 1983. Wie hat sich die Nachfrage heute im Vergleich zu damals geändert? Unsere Isoboy-Schneidegeräte haben sich als Pionier-Innovation auf dem Markt gut etabliert. Der Absatz der Geräte gestaltete sich damals einfacher als heute.

Einerseits, weil die Konkurrenz aus dem Ausland günstigere Produkte anbietet. Andererseits macht sich leider eine gewisse Übersättigung bei den Schneide­ geräten bemerkbar. Trotzdem sind einige Ihrer hauseigenen über 20-jährigen Isoboy-Schneide­ geräte immer noch in Gebrauch. Woran liegt das? In erster Linie ist das ein Zeichen der ausgezeichneten Qualität. Warum soll man ein neues Gerät kaufen, wenn das alte sich immer noch bewährt?! Was genau können denn diese? Mit Glühdratschneidegeräten, sprich einem glühenden Draht, lassen sich EPSoder XPS-Dämmungen, auch StyroporDämmungen genannt, zuschneiden. Vor allem Gipser und Fassadenisoleure arbeiten damit.

Die Isoboy-Schneidegeräte der Kambo AG bewähren sich seit 35 Jahren und sind immer noch gefragt.

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Daneben produzieren Sie auch Mineralfaserschneidegeräte. Wie unterscheiden sich diese in ihrer Anwendung? Sie kommen bei den Fassadenisoleuren, Zimmerleuten und Holzbauern zum Einsatz. Die Isolation wird je nach Material und Rohdichte, also Härte des Materials,

mit einer Hand-, Akku- oder Elektrosäge zugeschnitten. Wer sind Ihre häufigsten Kunden? Im Bereich der Dämmstoffschneidegeräte sind das vor allem Fassadenprofis, Gipser, Holzverarbeiter und Metallbauer. Ausserdem vertreiben Sie sogenannte IsoFOX Dachkranz- und Unterkonstruktionsprodukte, welche Sie ebenfalls selbst entwickelten. Genau. Sie werden ausschliesslich im Hochbau eingesetzt und von Planern, Architekten und Bauherren verwendet. Ziel von Dachkranzelementen ist, einen wärmebrückenfreien Dachrandabschluss zu ermöglichen. Welche weiteren Vorteile bieten sie? Zuerst dienen sie als Deckenstirnschalung der obersten Geschossdecke und anschliessend als Dachrandabschluss sowie Montageunterlage für die Brüst­ungsab­ deckung. Sie können vom Baumeister selbst oder, als zusätzlicher Service, auch vom Flachdach-Anbieter versetzt werden. Neu dazugekommen ist die sogenannte Unterkonstruktion IsoFOX VMS Velux Modular Skylights.


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Und was ist Sinn und Zweck dieser Unter­konstruktion? Sie ist für eine zeitsparende, wärme­ brückenfreie und wirtschaftliche Montage von VMS-Lichtbändern mit fünf Grad Neigung geeignet. Wer montiert sie gewöhnlich? Die IsoFOX-VMS-Unterkonstruktion zum Aufsetzen kann vom Polybauer, Holzbauer oder Flachdach-Anbieter versetzt werden. Hingegen versetzt die Unterkonstruktionen zum Einbetonieren der Baumeister selbst oder, als zusätzlicher Service, auch der Flachdach-Anbieter. Zum Schluss noch ein neues Thema: Inwiefern erreicht die Digitalisierung auch Ihre Branche? Das digitale Bearbeitungszentrum FlexCam ermöglicht die Bearbeitung von Alublechen sowie Kunststoff- und Holzplatten (MDF). Durch die Digitalisierung sind wir wesentlich flexibler und können schneller

«Durch die Digitalisierung sind wir wesentlich flexibler.» auf Kundenwünsche eingehen und diese zeitnah umsetzen. Welchen Herausforderungen steht die Kambo AG künftig gegenüber? Eine Aufgabe ist es, mit neuen Innovationen die Marke Isoboy weiter attraktiv im Markt zu verankern; ein weiteres Thema ist, die Marke IsoFOX zu pushen und die noch vorhandenen Zweifler von deren praktischen Anwendung zu überzeugen. Ausserdem möchten wir ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis in allen Bereichen anbieten.

Oliver Zulauf ist Geschäftsführer der Kambo AG.

Kambo AG | Stationsweg 4 | CH-3428 Wiler bei Utzenstorf | Tel. +41 (0) 32 666 38 00 | info@kambo.ch | www.kambo.ch

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Den Brückenschalwagen für die Rheinbrücke in Basel hat Doka entwickelt.

SCHNELLER IST GÜNSTIGER DIGITALE TECHNOLOGIEN FÜR MEHR EFFIZIENZ IM BAUPROZESS Interview mit Ralf Schmid von Corinna Hirrle

Aus einer kleinen Zimmerei entwickelte sich im Laufe von 150 Jahren ein weltweit tätiges Schalungsunternehmen: die Doka Group. Sie produziert und liefert Schalungssysteme zur Herstellung von Ortbetonbauten – für Wände, Decken, Brücken, Tunnel und Hochbauten. Die Firma setzt auf mehr Effizienz im Bauprozess durch digitale Innovationen und umfassende Dienstleistungen. Dazu befragten wir Ralf Schmid, Geschäftsführer und Delegierter des Verwaltungsrates der Doka Schweiz AG.

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ie Doka ist seit Jahren nicht nur Schalungslieferant, sondern auch Ingenieur, Logistiker und Projektmanager. Können Sie uns dieses Profil erläutern? Nachdem ich Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Baubetrieb / -abwicklung studiert habe, kommt mir die derzeitige Entwicklung, das heisst die vom reinen Schalungslieferanten hin zum Komplettanbieter, sehr gelegen. Für die Doka bedeutet das: Wir sind nicht nur Hardware-Lieferant in Form von Schalungsgeräten auf Baustellen, sondern können auch ein breiteres Produktportfolio bedienen. Dazu gehören Dienstleistungen wie technische Lösungskompetenz und Beratung in der konzeptionellen Entwicklung des Bauablaufs oder im Projektmanagement. Diese Dienstleistungskompetenz unterstreicht einerseits unseren Servicegedanken, andererseits stellt sie einen Mehrwert für unsere Kunden dar.

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Aktuell herrscht in der Baubranche eine gute Konjunktur. Wird von den Kunden in dieser Situation ein breites Dienstleistungsspektrum nachgefragt? Ja. Deshalb haben wir uns in der Doka Schweiz dafür bereits entsprechend aufgestellt. Wir möchten zum einen die Kompetenzen im Hause haben, zum anderen den kurzen Weg zu unseren Kunden in der Schweiz. Ich glaube, wir sind da auf dem richtigen Weg. Rentieren sich Innovationen auf der Produktebene wirtschaftlich, oder be-

«Die Schalung ist der rote Faden.»

währt sich das bestehende Angebot mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis? Gute Produktinnovationen rentieren sich immer. In der Schweiz haben wir den Vorteil, dass der Kunde sehr empfänglich für Innovationen und Qualität ist. Wahrscheinlich auch deshalb, weil die Investition in Innovation oft mit einer Aufwandoptimierung einhergeht. Sie setzen aber auch auf Innovation und Effizienz im Bereich der Prozesskette. Genau. Da, wo es am meisten brennt und der Kunde am meisten Einfluss nehmen kann, ist Innovation angebracht. Stellen Sie sich vor: Als Baumeister müssen Sie eine Wand herstellen. Sie bezahlen zum einen den Material- und Gerätewert, zum anderen die Lohnarbeit. Letztere hat der Baumeister grösstenteils selber in der Hand: Wenn er hier Technologie – wie beispielsweise Concremote – einsetzt,


BAUEN

womit er Kosten einsparen und Bauprozesse verbessern kann, dann konnten wir die Prozesskette durch Innovation wirtschaftlich optimieren. Sie erwähnen das BetonmonitoringSystem «Concremote». Was verspricht das System in der Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten am Bauprozess? Durch Concremote kann man komplett neu über den Bauprozess, in den viele Beteiligte eingebunden sind, diskutieren. Bisher ist das Messen der Frühfestigkeitsentwicklung von Beton mit Ungenauigkeiten und Unsicherheiten verbunden gewesen. Mit Concremote bleibt der Beton nur so lange in der Schalung, bis die benötigte Frühfestigkeit erreicht ist. Obwohl die Schalung rohbaumässig nur ein kleiner Faktor ist, beeinflusst sie den Bauprozess massgeblich. Sie ist der rote Faden. Wenn sie nicht funktioniert und «läuft», geht nichts vorwärts. Je schneller Sie die Schalung nach dem Ausschalen wieder einsetzen können, desto schneller läuft die Bau­ prozesskette. Gleichzeitig ist der Einfluss auf die Kosten am Anfang am grössten. Daher gilt: Wenn Sie am Anfang Ihre Betonrezeptur so optimieren, dass Sie einen optimalen Baufortschritt erzielen und später keine Nachbesserungen vornehmen müssen, dann sparen Sie in verschiedenen Bereichen viel Zeit und Geld. Zudem investieren Sie in BIM (Building Information Modeling). Das heisst, durch den verbesserten Datenabgleich soll die Produktivität des Planungsprozesses hinsichtlich Kosten, Termine und Qualität gesteigert werden. Wie bewährt sich das Modell bisher? Die ganze Welt spricht über BIM. Es gibt durchaus Baumeister in der Schweiz, die Projekte mit BIM abgewickelt haben, doch es sind erst wenige Bauunternehmen, die BIM in ihrem täglichen Geschäft integriert haben. Und wo setzt Ihr Haus hier konkret an? Es tut sich viel bei Doka zum Thema BIM. Jedoch sind wir gezwungen abzuwarten, wie sich die IT-Lösungen auf Kundenseite entwickeln und welche konkreten Anforderungen diesbezüglich an uns gestellt werden. Dies bedeutet, dass unsere ganze digitale Doka-Welt so angepasst und weiter­

Mit innovativen Lösungen können Decken vom Boden aus schneller geschalt werden.

entwickelt wird, dass wir kundenorientiert auf zukünftige BIM-Anforderungen reagieren können. Was heisst das konkret? Planende arbeiten bereits mit BIM, aber Anbietende und Ausführende nur vereinzelt. Wir richten grundsätzlich unsere Systeme nach BIM aus: Jeder Artikel im Produktstamm muss beispielsweise mit zusätzlichen Metadaten für BIM ausgestattet werden. Das hat die Doka schon umgesetzt. Zudem werden die Mitarbeiter laufend geschult. Länder ausserhalb Europas sind bei BIM zum Teil sicher schon weiter. Doch auch wir stellen uns dieser Herausforderung – und müssen es auch. Welchen Einfluss haben 3-D-Drucker künftig auf Ihre Branche? Machen sie nicht Ihren Markt kaputt? Interessante Frage! Als Mitglied des Vorstands des Schweizer Baumaschinenverbands habe ich mich schon oft gefragt: Wie sieht die Runde in 20 Jahren aus? Ich glaube, dass für alles, was künftig in Menge und Serie geht, die 3-D-Drucker eine gute wirtschaftliche Alternative sein werden. Allerdings glaube ich, solange die Nachfrage für individuelle Bauten und spezielle Formen noch gegeben ist, werden klassische Schalungssysteme auch weiterhin nachgefragt werden.

Ein Meilenstein 2018 ist die Lancierung des Online-Shops. Was versprechen Sie sich davon? Doka will als ein führender Anbieter für Betonschalungen Zugpferd und Pionier zugleich sein. Zudem ist die Schweiz für Doka ein Kaufmarkt. Sowohl unsere Kunden als auch wir erhoffen uns Schnelligkeit und dass aufwändige Prozessschritte vereinfacht oder übersprungen werden können. Aus Kosten-Effizienz-Gründen und wegen des allgemeinen Konsumverhaltens ist das Online-Geschäft ein interessanter zusätzlicher Vertriebskanal und heutzutage für ein global tätiges Unternehmen einfach ein «Must-have»!

Ralf Schmid ist Geschäftsführer und Delegierter des Verwaltungsrats der Doka Schweiz AG.

Doka Schweiz AG | Mandachstrasse 50 | CH- 8155 Niederhasli | Tel. +41 (0) 43 411 20 40 doka-schweiz@doka.com | www.doka.com/de-CH

Ausgabe 01/2018 // Seite 107


BAUEN

DEN BLICK WEITEN 2 000-WATT-AREALE UND DIE ENERGIEWENDE von Heinrich Gugerli

Das Zertifikat für 2  000-Watt-Areale dient als ideales Instrument für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 in grösseren Siedlungsgebieten. Es bietet gegenüber heutigen Gebäudelabels und Energievorschriften einen Qualitätssprung und ist bei langfristig ausgerichteten Investoren und institutionellen Anlegern gefragt. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Erlenmatt, 2 000-Watt-Areal in Basel: Im westlichen Erlenmattquartier in Basel entstanden insgesamt 574 Wohnungen sowie Reihenhäuser und Gewerbeflächen.

N

ach dem deutlichen Ja der Stimmbürger zur Energiestrategie 2050 ist in der Schweiz so etwas wie Aufbruchstimmung spürbar. Die Effizienz- und Emissionsziele des Bundes entsprechen dabei weitgehend dem Absenkpfad der Vision «2 000-Watt-Gesellschaft». Dieser Vision hat sich bereits eine Vielzahl von Gemeinden, Städten und Kantonen in ganz unterschiedlichen Formen verpflichtet. Sie eignet sich als «Übersetzung» der

Seite 108 // bauRUNDSCHAU

nationalen Strategieziele auf die kommunale, Quartier- und Gebäudeebene sowie Haushalte und Einzelpersonen. Das Zertifikat für 2 000-Watt-Areale – eine Zusammenarbeit des Bundesamtes für Energie und des Trägervereins Energiestadt  – ist das Instrument zur Umsetzung der 2 0 00-Watt-Ziele für grössere Siedlungsgebiete. Neben einem grösseren Massstab ermöglicht es einen Qualitäts-

sprung gegenüber heutigen Gebäudelabels und Energievorschriften. Und zwar aus drei Gründen: 1. Ein 2 000-Watt-Areal ist mehr als die Summe seiner Häuser: Energetisch vorbildliche Gebäude, geplant und realisiert nach SNBS, Minergie oder GEAK, situieren sich in einem funktionierenden städtebaulichen Kontext und sind über eine nachhaltige Energieversorgung und Mobilitätskonzepte erschlossen.


BAUEN

2. Der Gesamtenergieansatz gemäss SIA-Effizienzpfad Energie ist wesentlich umfassender: Neben der Betriebsenergie sind die Energie für die Erstellung der Bauten und der Infrastruktur sowie für die Alltags­ mobilität integraler Teil. 3. Der gesamte Lebenszyklus ist im Fokus: Die Betrachtung endet nicht bei der Baufertigstellung. So wurden dieses Jahr – erstmalig für ein Label  – fünf 2 000-Watt-Areale im «Betrieb» ausgezeichnet. Das Monitoring der Betriebsenergie und des Mobilitätsverhaltens zeigte keinen «Performance Gap»; diese Areale halten, was in der Planung versprochen wurde.

EIN ZUSAMMENSPIEL ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE Doch wie schaffen wir es, das Label «2 000-Watt-Areal» in der ganzen Schweiz zu etablieren? Die Gemeinden spielen mit der Festlegung der Rahmenbedingungen am Anfang des Prozesses zur Initiierung von 2 0 00-Watt-Arealen eine Schlüsselrolle. Gegenüber der Standortgemeinde

wird mit dem Zertifikat der Nachweis erbracht, dass eine vorbildliche Entwicklung geplant oder bereits in Betrieb ist. Bei langfristig ausgerichteten Investoren und institutionellen Anlegern ist die Auszeichnung von werthaltigen Immobilien gefragt. Das «2 000-Watt-Areal» ist zwar anspruchsvoll, bietet aber viel mehr wirtschaftlichen Spielraum für Investoren und Planer bei der Wahl von gestalterischen und technischen Lösungen. In der Planung und Realisierung erhalten die Bauherren und Planer ein QS-System für die Umsetzung einer qualitätsvollen Siedlungsentwicklung mit hohen Energie- und Klimaschutzzielen. Schliesslich in der Betriebsphase kommen die Nutzenden ins Spiel und können durch ihr persönliches Verhalten einen weiteren wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz leisten. Meiner Meinung nach ist die Energiewende im Gebäudebestand mit den heutigen rigiden Umbauvorschriften nicht zu schaffen. Vor diesem Hintergrund wurde für die 2 000-Watt-Areale ein Pilotprojekt

zur Transformation von Bestandsgebieten konzipiert, welches bei Gemeinden und Investoren auf grosses Interesse stösst. Damit leisten 2 000-Watt-Areale in Zukunft auch einen Beitrag zur qualitätsvollen Innenverdichtung. Eine Flexibilisierung und Erweiterung der heutigen Energievorschriften und Gebäudelabel eröffnet neue Wege. So können in Sondernutzungsplänen für 2 000-Watt-Areale neue Formen von Energievorschriften erprobt werden. Der erweiterte Blickwinkel auf Areale und Quartiere lohnt sich also. Die 2 0 00-WattAreale sind ein starker Beitrag mit einer lang andauernden Wirkung zur Energiestrategie 2050.

HEINRICH GUGERLI leitet gegenwärtig das Projekt 2 0 00-Watt-Areale im Auftrag des Bundesamtes für Energie. www.bfe.admin.ch

VELUX Modular Skylights Unterkonstruktion welche für eine zeitsparende, wärmebrückenfreie und wirtschaftliche Montage von VMS-Lichtbändern mit 5° Neigung geeignet ist. Die passgenaue Unterkonstruktion (inklusive Befestigungsprofil), als Basis für eine einfache und schnelle Installation der VELUX Modular Skylights.

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© swissFineLine AG / Fotograf: Stefan Küng

Das riesige Panoramafenster im Wohn- und Esszimmer gibt freie Sicht auf den Zürichsee.

BEEINDRUCKENDE TRANSPARENZ GROSSFLÄCHIGE GLASFRONTEN SORGEN FÜR WEITBLICK von Céline Berger

Glas hat sich über seine funktionale Fähigkeit hinaus zu einem optischen Element der Architektur entwickelt. Glasfronten und Fenster werden immer grösser, der Ausblick immer wichtiger. Die imposante Lösung der Villa zeigt, wie Architekt Nori Sasaki gekonnt die Fenstersysteme der swissFineLine AG einsetzt.

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© swissFineLine AG / Fotograf: Stefan Küng

ine grossartige Aussicht war für die Bauherrschaft das wichtigste Kriterium für ihr Wohnhaus auf dem steilen Grundstück am rechten Zürichseeufer. Architekt Nori Sasaki errichtete es ganz im japanischen Stil, sehr minimalistisch und gleichzeitig auf einem hoch funktionalen Level. Im Mittelpunkt stand der repräsentative Charakter des Hauses, gleichzeitig sollte es die Bewohner vom Lärm der Strasse und der Zuglinie, aber auch vor der Wärme an dieser sonnigen Lage schützen.

GLASKLARER DURCHBLICK

Im Wintergarten verschmelzen Innen- und Aussenraum miteinander.

Seite 110 // bauRUNDSCHAU

Das Herz des vierstöckigen Hauses bildet das grosszügige Wohn- und Esszimmer im Obergeschoss mit seiner unverbaubaren Seesicht und dem riesigen Panoramafenster. Fast fünf Meter hoch und rund sechs Tonnen schwer wurde das Isolationsglas von der swissFineLine AG konzipiert und eingesetzt. Von hier schweift der Blick über den


© swissFineLine AG / Fotograf: Stefan Küng

Ein wahrer Hingucker: Die Villa beeindruckt durch ihre minimalistische und dennoch aussergewöhnliche Architektur.

Zürichsee bis zum Üetliberg. Das wärme­ abweisende, blendfreie Isolationsglas sorgt dafür, dass die Raumtemperatur konstant bleibt. Die minimalen Profilansichten der nahezu rahmenlosen Verglasung verbinden das Aussen mit dem Innen scheinbar grenzenlos und ermöglichen ein natur ­ver ­bundenes Wohnerlebnis mit Blick über den See und die gegenüberliegende Uferseite. Dank der ausgezeichneten schalldämmenden Verglasung bleiben die Bewohner auch vor dem lärmenden Zugverkehr direkt vor dem Haus ungestört.

Obergeschoss auf 2.40 Meter gesenkt — wirkt der Wintergarten im Untergeschoss keinesfalls bedrückend, sondern gewinnt durch die vollständige Verglasung, die auch im Glasgeländer fortgeführt wird, an Weite.

ÜBERRAGENDE ARCHITEKTUR

Beim Blick von unten auf das Haus scheint es daher auch, als ob das Obergeschoss schweben würde.

© swissFineLine AG / Fotograf: Stefan Küng

Trotz niedriger Decken — die Raumhöhe wurde zugunsten des Wohnzimmers im

Die Überdachung des Balkons ist gleichzeitig die Unterseite des weit auskragenden Obergeschosses. «Die Statik des freistehenden Elements wurde maximal ausgereizt, sodass wir ohne zusätzliche Stützen bauen konnten», erklärt Architekt Nori Sasaki.

Das Glas-Konzept zieht sich durchs gesamte Haus und kommt auch am Geländer zum Einsatz.

TRANSPARENZ IN IHRER SCHÖNSTEN FORM Die Firma swissFineLine AG zählt zu den führenden Unternehmen für die Umsetzung transparenter Architekturideen und realisiert mit dem gleichnamigen Schiebefenster­ system exklusive Wohnkonzepte in höchstem Qualitätsstandard. Das unabhängige Unternehmen wird seit 1886 erfolgreich in der vierten Generation geführt – unverändert im Emmental und unter der Führung der Familie Berger. Die rahmenlosen Schiebefenster mit umlaufenden, hoch dämmenden Rahmenprofilen fügen sich nahtlos in Wände, Böden und Decken ein und ermöglichen dadurch schwellenfreie Übergänge, grenzenlose Aussichten und licht­ durchflutete Räume. swissFineLine verbindet Aussen- und Innenraum und inszeniert die spektakuläre Landschaftskulisse zu einem grandiosen Wohnerlebnis. In der grosszügigen Ausstellung in Langnau im Emmental tauchen die Kunden ein in die Welt transparenten Bauens und können sich von der rahmenlosen Verglasung begeistern lassen.

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© BIENE FENSTER AG

Grosse Fensterflächen ermöglichen die optimale Kommunikation zwischen dem Aussen- und Innenraum.

LICHT ALS QUELLE DES LEBENS FENSTERINSTALLATIONEN MIT KOMPROMISSLOSEM QUALITÄTSANSPRUCH Interview mit Amadé Fries von Lone K. Halvorsen

Luzern ist eine beeindruckende Bergregion, die Touristen und Einheimische schätzen. Es geht aber nicht nur um die Schönheit, sondern auch um Qualität, die im Sinne der klassischen Schweizer Philosophie geschätzt wird.

D

a passt es gut, dass die Zürich Versicherung ihr dortiges Gebäude Seehof total renovieren lassen wollte. Nicht nur aussen soll es in neuem Glanz erstrahlen, auch innen wird Wert auf höchste Qualität gelegt – und nichts verbindet die Innen- und die Aussenseite eines Gebäudes mehr als das Fenster. In diesem Bereich musste eine optimale Lösung gefunden werden, denn schliesslich entstanden durch die Renovation auch zusätzliche Wohnungen, die mit einer Aufstockung verbunden waren. Die Bauherrin entschied sich für die hochwertigen BIENE FENSTER TOP. Aussen schützt die Aluschale vor Verwitterung, innen strahlt die Oberfläche aus Holz Wärme aus. Das Ergebnis und die fantastische Aussicht kann jeder Besucher des Seehofs bewundern: das Alpenpanorama von der Rigi bis über den Bürgenstock hinüber zum Pilatus.

Etwa 30 Kilometer vom Pilatus entfernt, in Winikon, werden Fenster aus Holz schon seit 120 Jahren hergestellt. Die BIENE FENSTER AG hat sich auf herausfordernde Projekte wie den Seehof in Luzern spezialisiert. Ganz nach dem Motto «Stillstand gleich Rückschritt» entwickelt BIENE FENSTER seine Produkte ständig weiter. Wir sprachen mit Amadé Fries, Mitglied der Geschäftsleitung, über die Fortschritte und die Revolution im Fensterbau.

Seite 112 // bauRUNDSCHAU

«Es gibt keine Gelegenheit, sich auszuruhen.» Ist Stillstand gleich Rückschritt? Ich glaube, das gilt für fast alle Branchen, für den Bau aber besonders. In der Schweiz gibt es viele fortschrittliche Mitbewerber, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen pushen. Wir nehmen mit unserer, nicht zu mächtigen Grösse eine spezielle Rolle wahr: Wir realisieren sowohl Grossprojekte mit mehreren Hundert Wohnungen als auch spektakuläre Villenbauten, die Speziallösungen und allerhöchste Präzision verlangen. Für den Laien ist ein Fenster ein Fenster: Hauptsache Durchblick besteht! Können Sie uns ein wenig von dieser Fehlinterpretation befreien? Ein Fenster ist zunächst einmal die Verbindung des Innenraumes mit der Aussenwelt. Gleichzeitig kommt ihm eine wichtige Rolle als Gestaltungselement zu. Dazu kommt nun die Aufgabe, vor Kälte und Witterung zu schützen. Generell kann

man sagen, dass das Fenster das unterschätzteste Element an einem Gebäude ist. Denn obwohl wir es jeden Tag zum Lüften öffnen und schliessen, sind wir uns seiner Bedeutung nur ansatzweise bewusst. Zudem ist in den vergangenen Jahren dank verschiedener Entwicklungen das Einsparpotenzial durch einen Fensterersatz bei einem älteren Gebäude immer grösser geworden. Welche Vision wird bei BIENE FENSTER wahr? Die Vision, die Realisierung möglichst nahe an die Vorstellung des Kunden heranzubringen. Dies stets unter Berücksichtigung neuester Technologien und natürlich unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften. Zudem begleiten wir die Kundschaft mit unseren kompetenten Mitarbeitern durch den ganzen Prozess. FUTURE, TOP, STAR, … welches Fenster passt für welches Haus? OEKO ist unser Holzfenster, das wieder verstärkt nachgefragt wird. Gerade bei modernen Bauten entsteht oft der Wunsch nach einem natürlichen Touch. Eine Sichtbetonfassade mit Rahmen aus Holz bietet einen wunderbaren Kontrast. TOP und STAR sind unsere Holzmetallfenster-­Modelle. Der Holzrahmen wird dabei von einer Aluminiumschale vor der Witterung geschützt.


Erleben wir momentan eine Revolution im Fensterbau? Was ich feststelle, ist eher eine stetige Evolution. Es gibt keine Gelegenheit, sich auszuruhen. Der Markt ist in Bewegung,

© BIENE FENSTER AG

STAR eignet sich für sogenannte Lochfenster, da nur ein kleiner Teil des Rahmens mit Aluminium abgedeckt wird. TOP wird für Zusammenbauten, Festverglasungen und auch grossformatige Hebeschiebe­ türen eingesetzt. Und dann ist da noch unser future window, das Ganzglasfenster. Das bedeutet: aussen nur Glas, innen alle Vorzüge eines Holzfensters. Da keine vorstehenden Profile vorhanden sind, sammelt sich weit weniger Schmutz an den Fenstern an. Sollte doch einmal eine Reinigung anstehen, sind sie viel einfacher zu putzen. Es besteht die Möglichkeit, das future window fassadenbündig einzubauen, wodurch sich architektonische Möglichkeiten eröffnen, die sehr geschätzt werden. Das ist ein Fenster für die Zukunft.

BAUEN

Amadé Fries beobachtet eine Evolution des Fensterbaus.

die Kundschaft verlangt stetig nach neuen Lösungen, und die Zulieferer arbeiten permanent an Weiterentwicklungen. Dadurch sind auch wir gefordert, stetig weiterzudenken, um am Ball zu bleiben. Wie sieht die Zukunft bei BIENE FENSTER aus? Die kurzfristige Zukunft sieht auf jeden Fall rosig aus, da wir für 2018 einen er-

freulichen Arbeitsvorrat vorweisen können. Langfristig gilt es, unsere Produkte so weiterzuentwickeln, dass wir am Markt unsere Stellung behaupten können. Mit genialen Neuentwicklungen wie der Ganzglasfassade mit integrierter Beschattung, future shadow, werden wir zudem immer wieder unter Beweis stellen, zu welchen Meisterleistungen unser motiviertes Team fähig ist.

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HELLE NACHT BELEUCHTUNG IM URBANEN RAUM von Freya Mohr

Eine Stadt ohne Strassenbeleuchtung ist heute undenkbar. Licht in der Dämmerung und in der Nacht erhöht die Verkehrssicherheit und gibt ein Gefühl von Geborgenheit. Aber es soll nicht einfach nur möglichst hell leuchten, sondern auch Ambiente schaffen. Zudem stellt sich die Frage, wie Strassenleuchten energieeinsparend und umweltbewusst sein können. Was einst mit Öllaternen anfing, hat sich heute zu intelligenten LED-Leuchten weiterentwickelt. Abgesehen von der Technik hat sich auch die Lichtplanung in der Stadt verändert: von einer rein technisch-funktionalen Beleuchtung zu einem gezielt eingesetzten Licht, das gleichzeitig Sicherheit und Behaglichkeit schafft.


© Radiance 35

UMWELT & TECHNIK

Ausgeleuchtete Fusswege und eine in Szene gesetzte Statue im «Parc du CIO» in Lausanne.

ES WERDE LICHT BELEUCHTUNG IM ÖFFENTLICHEN RAUM von Pascal Regli

Licht im Aussenraum ist für unsere Gesellschaft von wesentlicher Bedeutung. Doch gute Beleuchtung ist nicht einfach hell. Sie muss Ambiente schaffen, den Raum lesbar machen, den Anforderungen der Verkehrssicherheit genügen, Sicherheitsgefühl und persönliche Sicherheit berücksichtigen und dabei möglichst ressourcen- und umweltschonend eingesetzt werden.

«funktion & ästhetik in perfektion»

Seite 116 // bauRUNDSCHAU


UMWELT & TECHNIK

chen Stadt war es Pflicht, in der Nacht seine eigene Lampe mit sich zu tragen, um als ehrlicher Stadtgänger zu gelten. Wer als «finsterer Geselle» in den Verdacht feind­ seliger Absichten geriet, musste mit einer Strafe rechnen. Als erste Städte führten Paris (1667) und London (1668) Strassenbeleuchtungen mit Öl- oder Talglaternen ein. Genf und Bern begannen um 1750, einzelne Plätze zu beleuchten. Aber erst das Aufkommen des Gaslichts schaffte die Voraussetzung für die Ausbreitung der öffentlichen Beleuchtung. In Schweizer Städten zog die Gasbeleuchtung um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein und etwas später das elektrische Licht mit Glüh- und Bogenlampen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts kamen dann weitere Beleuchtungen wie die Natriumdampflampe zum Einsatz. Ursprünglich hatte die Einführung der öffentlichen Beleuchtung zum Ziel, vor Unfällen zu schützen, der Kriminalität vorzubeugen und die Orientierung zu erleichtern. Zu diesen funktionalen Aufgaben sind zunehmend atmosphärische Aspekte wie «kommerzielles» Licht durch Leuchtreklamen und die Aufwertung des öffentlichen Raums hinzugekommen.

DIFFERENZIERTE BELEUCHTUNG

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er Ausbau der öffentlichen Beleuchtung im Laufe der Zeit hat unsere Lebensweise verändert. Das künstliche Licht hat den Tag in die Nacht hinein verlängert und neue Tätigkeiten ermöglicht. Wurde früher die Nacht als bedrohlich empfunden, findet heute während dieser Zeit ein wichtiger Teil unserer sozialen Aktivitäten statt.

BEDROHLICHE NACHT Bis in die Neuzeit war es in den Strassen nachts stockfinster. In der spätmittelalterli-

Es braucht nicht möglichst viel Licht und nicht jeder Ort muss gleich hell ausgeleuchtet sein. Verschiedene Einsatzzwecke stellen differenzierte Anforderungen. Lichtpunkthöhe, Lichtfarbe und Lichtlenkung sind an die jeweilige Sehaufgabe anzupassen. Relevanz für eine gute, sicherheitsfördernde Beleuchtung haben unter anderem Helligkeit, Gleichmässigkeit, Blendungsbegrenzung und optische Führung: je heller der öffentliche Verkehrsraum, desto besser lassen sich Hindernisse erkennen. Bei

gleichmässig ausgeleuchteten öffentlichen Verkehrsräumen mit minimierten Schattenund Dunkelzonen steigt die Sicherheit. Blendung hingegen erschwert die sichere Wahrnehmung und das Erkennen anderer Verkehrsteilnehmer. Auf Hauptstrassen innerorts sind unterschiedliche Nutzer auf eine gute Beleuchtung angewiesen, um Objekte und Hindernisse erkennen zu können, aber auch um selbst wahrgenommen zu werden. Die Beleuchtung ist an Übersichtlichkeit, Fussgängeraufkommen, Geschwindigkeitsniveau des Fahrzeugverkehrs, Komplexität der Fahraufgabe, Reflexionseigenschaften der Fahrbahn und angrenzende Nutzung anzupassen. Um den Strassenverlauf nachzuzeichnen und die Funktion zu akzentuieren, ist eine Gleichmässigkeit der Beleuchtung durch in regelmässigen Abständen gesetzte Leuchtkörper anzustreben. Fussgängerstreifen sind heikle Konfliktzonen. Vertikale Beleuchtungsanteile garantieren, dass Fussgänger nachts auch bei regennasser Fahrbahn gut erkennbar sind. Die Beleuchtung auf Nebenstrassen in den vorzugsweise verkehrsberuhigten Wohnquartieren muss in erster Linie die Sicherheit des Fuss- und Veloverkehrs berücksichtigen. Nicht nur Licht auf der Fahrbahn ist wichtig, sondern die Passanten sollten sich auch gegenseitig gut erkennen können. Dabei darf aber keine Lichtimmission entstehen und die Wohnqualität der Anwohner beeinträchtigen. Deshalb gilt es, Streulicht in Richtung Fenster und Gärten sowie eine Abstrahlung in Richtung Himmel auf ein Minimum zu reduzieren. Bei Fussgängerzonen, Plätzen und Einkaufsstrassen bietet die Beleuchtung

Die intelligent gesteuerte LED-Strassenleuchte mit der „Licht nach Bedarf“ Technologie reduziert den Energiebedarf um bis zu 90% Mit der ASELight Street erhalten Kunden und Betreiber eine universelle LED-Leuchte sowohl für den städtischen wie auch den ländlichen Raum, die allen Ansprüchen einer modernen, effizienten und wartungsarmen Leuchte entsprechen. » » » »

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© M. Grandchamp

© M. Grandchamp

UMWELT & TECHNIK

Quai du Seujet in Genf: mal nüchtern und funktional, mal stimmungsvoll beleuchtet.

nicht nur Sicherheit und Orientierung, sondern auch eine attraktive Atmosphäre zum Flanieren, Verweilen, Geniessen und Entspannen erzeugen. Hier prägen die

LICHTVERSCHMUTZUNG Satellitenaufnahmen der Schweiz zeigen eine Verdoppelung der Lichtemissionen in den letzten 20 Jahren. Der Begriff Lichtver­ schmutzung bezeichnet die negativen Auswirkungen von künstlichem Licht auf die Umwelt und ist eine inzwi­ schen anerkannte Form von Umwelt­ verschmutzung. Übermässiges oder falsch eingesetztes Licht ist Energie­ verschwendung und beeinträchtigt die Wahrnehmung des Nachthim­ mels. Zudem belästigt die Abstrah­ lung von öffentlicher und privater Beleuchtung in die Wohnräume die Bevölkerung und wirkt sich negativ auf den Biorhythmus aus. Unnötiges Streulicht ist für nachtaktive Tierarten schädlich. So verlieren von Leuchten angezogene Insekten die Orientie­ rung, verbrennen an den Lichtquellen oder Zugvögel werden von ihrem Weg abgelenkt. Die SIA-Norm  491 «Ver­ meidung unnötiger Licht­e missionen im Aussenraum» aus dem Jahr  2013 unterscheidet deswegen zwischen nötigem und unnötigem Licht und enthält Bestimmungen zur «Nacht­ ruhe» von Beleuchtungen.

Seite 118 // bauRUNDSCHAU

Leuchten als Teil der Möblierung auch tagsüber das Stadtbild mit. Bei Plätzen können dezent angestrahlte Fassaden als reflektierende Flächen eine reizvolle Kulisse bilden, und weitere Gestaltungs­ elemente wie Brunnen oder Denkmäler lassen sich akzentuieren. In Parks und Grünanlagen gewährleisten Leuchten primär die Sicherheit der Passanten. Sie markieren den Wegverlauf, geben der Fläche Tiefe und bieten eine Orientierung in der Dunkelheit. Leuchten mit breitstrahlender Charakteristik erzeugen ein angenehmes Ambiente und verbessern das subjektive Sicherheitsgefühl. Ebenso lassen sich die Beschaffenheit des Bodens, Hindernisse und Niveau­ unterschiede durch ein ausgewogenes Licht- und Schatten­verhältnis besser erkennen. Und je nach Zentralität der Einrichtung erzeugen angeleuchtete Bäume, Mauern, Skulpturen und Wasserspiele zusätzlich eine besondere Stimmung1.

LICHT ZUM SEHEN Nach der Ära einer technisch-funktional dominierten Beleuchtung für den Strassenverkehr, haben Städte Ende des 20. Jahrhunderts den öffentlichen Raum als Bühne wiederentdeckt, der auch nachts attraktiv sein und nicht nur über eine «Notbeleuchtung» verfügen sollte. Gezielt eingesetztes Licht soll die Lesbarkeit des Raums verbessern und eine behagliche Atmosphäre schaffen. In Lyon wurde 1989 erstmals ein sogenannter «Plan Lumière» entwickelt. Ein Instrument, das die Stadt ins «rechte Licht»

rücken sollte – was seither auch zahlreiche Schweizer Städte mit einem eigenen «Plan Lumière» versucht haben. Dezent, aber gezielt eingesetztes Licht unterstreicht die städtische Kulisse und lässt die Architektur plastisch erscheinen. Verdeckt angebrachte Lichtquellen sollen nicht blenden, sondern das Licht dahin bringen, wo es gebraucht wird. Die Stadt wird dunkler, aber attraktiver. Hinzu kommt, dass die LED-Technologie der Lichtgestaltung neue Möglichkeiten zur Inszenierung des öffentlichen Raums eröffnet hat. Gegenüber herkömmlichen Beleuchtungssystemen bietet sie Vorteile durch eine hohe Lichtausbeute und die damit einhergehende Energieeffizienz und ihre lange Lebensdauer. Ausserdem besitzen LED-Leuchten ein (warm-)weisses Licht mit guter Farbwiedergabe, sind frei von UVStrahlung und damit insektenfreundlicher und durch gute Lichtlenkung verursachen sie weniger Streuverluste. Dazu reihen sich technische Vorteile wie sofortiges Einschalten, und sie sind dimmbar, dynamisch steuerbar und schaltfest.   ANMERKUNG 1) www.licht.de (2014), licht.wissen 03 – Straßen, Wege und Plätze

PASCAL REGLI ist Projektleiter bei Fussverkehr Schweiz und Verkehrsplaner SVI. www.fussverkehr.ch/licht


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Neue Ideen und Technologien machen die Strassenbeleuchtung effizienter.

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In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Strassenleuchten nicht nur optisch weiterentwickelt, sondern vor allem auch technisch. Heute steht die Strassenbeleuchtung vor neuen Herausforderungen; steigende Energiekosten und die Umweltbelastung sind ein Thema. Deshalb geht die Asetronics AG aus Bern mit intelligenten LED-Leuchten neue Wege.

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urch dunkle Gassen geht niemand gerne. Strassenbeleuchtung gibt es bereits seit der Antike; die erste elektrische Strassenbeleuchtung kam Ende des 19. Jahrhunderts zum Einsatz. Seitdem hat sich einiges getan: LED-Technologie ist auf dem Vormarsch. Aber auch von Licht­ verschmutzung ist die Rede. Und vom hohen Energieverbrauch der herkömmlichen Strassenleuchten. Asetronics nimmt sich der Herausforderung an. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, das Potenzial der LEDStrassenbeleuchtung optimal zu nutzen und setzt ausnahmslos auf intelligente Leuchten mit der «Licht nach Bedarf»-Technologie. Energieeinsparungen bis zu 90 Prozent, kleinstmögliche Lichtverschmutzung, eine hohe Langlebigkeit von 100’000 Stunden und ein geringstmöglicher Wartungsaufwand durch das effiziente Servicekonzept

Seite 120 // bauRUNDSCHAU

sind mit der neusten Leuchten-Generation von Asetronics für verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten realisierbar. Mit den ASELight-Leuchten erhalten Kunden und Betreiber universelle Strassenleuchten sowohl für den städtischen wie auch für den ländlichen Raum, die allen Ansprüchen von modernen, effizienten und wartungsarmen Leuchten entsprechen. Flexible Montagevarianten ermöglichen – unabhängig von der Strassenführung – eine einheitliche Beleuchtungslösung als Aufsatz-, Ansatz- oder Seilleuchte.

STEUERUNGSSYSTEM IM ASELIGHT-ZEITALTER Das intelligente Steuerungssystem mit der «Licht nach Bedarf»-Technologie erfolgt mittels Wireless-Netzwerk über die eingebaute Antenne in der Leuchte und ist somit kein

PRODUKTEPALETTE Asetronics verfügt über eine Produkte­palette von drei verschiedenen LED-Leuchten, mit denen alle gängi­ gen Bedarfssituationen abgedeckt werden können: • ASELight Street 120 (4 LED-Module): Der Nettolichtstrom beträgt 14’512 lm und die Lichtausbeute liegt bei 122.5 lm / W (4 000K). • ASELight Street 60 (2 LED-Module): Der Nettolichtstrom beträgt 7 200 lm und die Lichtausbeute liegt bei 120.2 lm / W (4 000K). • ASELight Cable 120 (4 LED-Module): Der Nettolichtstrom beträgt 14’327 lm und die Lichtausbeute liegt bei 116.2 lm / W (4 000K).


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ASELight Street 120

ASELight Street 60

ASELight Cable 120

kabelgebundenes System. Alle Parameter sind benutzerfreundlich über Wi-Fi einstellbar. Durch den integrierten Bewegungs­ sensor kann das Licht ereignis­orientiert gesteuert werden, was zu Energie­ein­ sparungen bis zu 90 Prozent gegenüber ineffizienten Altanlagen und bis zu 40 Prozent gegenüber konventionellen Leuchten mit Nachtabsenkung führt.

SERVICE-KONZEPT

und machen die ASELight-Leuchten zu einem «Swiss made»-Produkt. ASELightLeuchten sind eine langlebige Investition mit tiefen Lebenszykluskosten durch ihre hohe Energie­effizienz, den modularen Aufbau und das optimierte Thermomanagement. Was Asetronics zusätzlich auszeichnet, sind der persönliche Kontakt zum Kunden und der Service vor Ort.

Die ASELight-Leuchten benötigen lediglich zwei Ersatzteile: das LED-Modul – je nach Lichtleistung mit zwei oder vier Modulen – und die Elektronikbox. Das bedeutet geringe Stillstandzeiten, bei gleichzeitig minimalen Lagerbeständen. Entwicklung, Produktion, Planung und Service befinden sich alle unter einem Dach in Bern-Bümpliz

Asetronics AG | Freiburgstrasse 251 | CH-3018 Bern | Tel. +41 (0) 31 329 31 40 | mario.wenger@asetronics.ch | www.aselight.ch

Klein. Stark. Flexibel. LED-Strahler theLeda S

Die neuen theLeda S LED-Strahler mit integriertem Bewegungsmelder bieten ein kompaktes Gehäuse mit klaren Formen und stufenlosen Übergängen. Die integrierte Linse verfügt über eine raffinierte Spiegeloptik für PIR-Melder. Das um 180° drehbare LED-Modul ermöglicht Wand-, Fassaden- und Akzentbeleuchtung sowie Wallwash-Effekte.

www.theben-hts.ch


© Leon Laskowski

© Trilux

© Artemide

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Ausgezeichnete Leuchten: Alphabet of Light circular von Artemide, Bicult LED von Trilux und All In von Leon Laskowski (v. l. n. r.).

LAMPENFIEBER LEUCHTEN VEREINEN DESIGN UND TECHNOLOGIE von Freya Mohr

Der Mensch braucht Licht zum Leben. Aber Leuchten sollen längst nicht nur funktional sein – heute erschaffen Designer behagliche Lichtwelten und nutzen dafür neuste Technologien. Die besten Leuchten zeichnet auch dieses Jahr der Wettbewerb Design Plus powered by Light + Building aus.

A

m Anfang war das Feuer. Bereits die Steinzeitmenschen beleuchteten ihre Höhlen, um auch in der Dunkelheit sehen zu können. Licht ist etwas, das die Menschen seit jeher fasziniert. Was mit offenen Flammen anfing, hat sich im Laufe der Zeit von Dochten über Gaslicht bis hin zum elektrischen Licht weiterentwickelt. Spätestens seit dem 19. Jahrhundert ist künstliches Licht aus

BEST OF BEST Ausstellerwettbewerb: • Alphabet of Light circular, Artemide S. p. A • Bicult LED, TRILUX GmbH & Co. KG • DIVUS CIRCLE, DIVUS GmbH • Hoop, Zero Interior A • HUB series, Comelit Group Spa Nachwuchswettbewerb: • All In, Leon Laskowski • Bird, Bernhard Osann; Thomas Weiß • KOR black, Martin Tony Häußler

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dem Alltag nicht mehr wegzudenken – es gibt ein Gefühl der Sicherheit und vereinfacht das Leben in der Dunkelheit. Die Weiterentwicklung und Innovationen in Sachen Licht waren natürlich mit der ersten Glühlampe noch längst nicht abgeschlossen. Die neusten Trends in Design und Technologie zeigt die Light + Building. Weiterhin ein grosses Thema im Jahr 2018 ist LED. Das Potenzial der energieeffizienten und langlebigen Lichttechnik haben auch berühmte Designer erkannt und setzen in ihren Entwürfen vermehrt auf die Technologie. Ebenso in der Lichttechnik angekommen ist die Steuerung per Smartphone. So lässt sich die Beleuchtung zu Hause von überall aus regeln. Was Leuchten angeht, kommen dieses Jahr neue Oberflächen. Stofflampenschirme gehören der Vergangenheit an; neu setzen die Designer auf pflegeleichte Materialien wie Glas oder Holz-Glas-Verbindungen. Die Trends zeigen, dass Leuchten heute vor allem einen Dreiklang aus Design, Ökologie und Technologie erfüllen sollen.

Andrej Kupetz, Hauptgeschäftsführer des Rats für Formgebung, sagt dazu: «Nicht nur konnte die Lichtqualität in den letzten Jahren stetig weiterverbessert werden, auch die praktisch uneingeschränkte Freiheit der Form eröffnet Designern, Planern und Architekten ungeahnte Möglichkeiten.» Zusammen mit der Messe Frankfurt kürt der Rat für Formgebung jedes Jahr die besten Design-Ideen und Innovationen im Rahmen des Wettbewerbs Design Plus powered by Light + Building. 154 Unternehmen haben dieses Jahr 222 Produkte eingereicht. Anfang Januar hat die Jury 39 davon ausgezeichnet, fünf mit der Kategorie «Best of». Ebenso im Fokus stehen die Nachwuchsdesigner: 13 der 70 abgegebenen Arbeiten hat die Jury prämiert, davon drei in der Kategorie «Best of».

FREYA MOHR ist Redaktorin von bauRUNDSCHAU. www.light-building.com


OYAMO LED WEICHES LICHT FÜR ANSPRUCHSVOLLE RAUMKONZEPTE


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Kleine Kunden haben auf dem Strommarkt bislang weder volle Transparenz noch die grosse Auswahl – das kann sich ändern.

VOLLE TRANSPARENZ HERSTELLEN AUF STROM AUS 100 PROZENT SCHWEIZER WASSERKRAFT SETZEN von Prof. Matthias Sulzer

Wer einheimischen Ökostrom will, bezahlt mehr. Eine Meinung, die in der Schweiz weit verbreitet ist. Hinzu kommt eine fehlende Strommarktliberalisierung, die bewirkt, dass KMU und Privatpersonen heute überhaupt nicht in der Lage sind zu wählen, woher ihr Strom tatsächlich stammt. Ein neues, innovatives Geschäftsmodell macht dies jetzt erstmals möglich: KMU und Privatpersonen können bei der Genossenschaft e-can suisse ganzjährig Strom aus 100 Prozent Schweizer Wasserkraft beziehen – und dies erst noch zu marktfähigen Preisen.

S

chweizer Unternehmen setzen zunehmend auf Nachhaltigkeit. Viele haben dafür längst auf stromsparende Geräte oder effizientere Maschinen gewechselt. Einige haben ihren Wagenpark sogar vollständig durch Elektroautos ersetzt. Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist die bewusste Auswahl des Stromproduktes beim lokalen Stromlieferanten. Dabei wählen viele Firmen heute den sogenannten Label-Strom, also ein Strom-

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produkt, das ganz oder teilweise auf er­n euerbaren Energien basiert. Die Anbieter kaufen diesen Strom jedoch häufig auf Basis von Jahreszertifikaten ein, was zur Folge hat, dass es keine Ga­­rantie gibt, dass der bezogene Strom zu jedem Zeitpunkt aus Wasser-, Wind- oder Solarkraft bezogen wird. Auch ist häufig nicht klar, ob der Strom ganzjährig aus der Schweiz stammt. Beispielsweise im Winter kann der Bedarf häufig nicht nur

mit erneuerbarer und einheimischer Energie gedeckt werden. Doch ist es überhaupt möglich, ganzjährig Strom aus erneuerbarer und inländischer Energie zu beziehen?

ZAHLREICHE HÜRDEN IM SCHWEIZER STROMMARKT Viel zu teuer – würden Politiker und Wirtschaftsakteure zu Strom aus 100 Pro-­ zent Schweizer Wasserkraft sagen. In der


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Schweiz herrscht die Meinung vor, dass Schweizer Ökostrom nicht rentabel produziert werden kann. Doch der Kostenpunkt ist nicht die einzige Hürde: Der Strommarkt in der Schweiz ist heute für Kleinunternehmen mit einem Verbrauch von weniger als 100’000 kWh pro Jahr sowie Privatpersonen (noch) nicht liberalisiert. Dies bedeutet, dass sie nicht in der Lage sind, ihren Stromanbieter frei zu wählen. Sie sind sogenannte gefangene Kunden bei den Anbietern, die in ihrer Region das Monopol ausüben. Grosskunden hingegen mit einem Verbrauch von mehr als 100’000  kWh pro Jahr können ihren Stromanbieter jederzeit wechseln. Dies garantiert neben einer freien Stromwahl auch Wettbewerb, was wiederum günstigere Preise schafft. Die fehlende Liberalisierung ist auch für zahlreiche Wasserkraft-Stromproduzenten nicht befriedigend. Ihnen ist der Zugang zu Endkunden mit einem Verbrauch von weniger als 100’000 kWh pro Jahr verwehrt. Dies bedeutet, sie dürfen KMU und Privatpersonen ihre Produkte weder anbieten noch verrechnen.

EIN NEUES, INNOVATIVES GESCHÄFTSMODELL Damit KMU und Privatpersonen in der Lage sind, Schweizer Ökostrom zu marktfähigen Preisen zu beziehen, braucht es daher neue Ansätze. Ein solch neuartiges Modell bietet die Genossenschaft e-can suisse: Hier wird der aktuelle Strombedarf direkt während des Verbrauchszeitpunkts auf 15 Minuten genau gemessen und in einem ausgewählten Schweizer Wasserkraftwerk produziert. KMU und Privatpersonen müssen ihren Strom zwar aufgrund der fehlenden Strommarktliberalisierung weiterhin von ihrem lokalen Anbieter beziehen und bezahlen, haben aber die Gewissheit, dass ihr Strombedarf in Echtzeit in einem Wasserkraftwerk erzeugt und ins Netz eingespeist wird. So verdrängen sie die gleiche Menge Strom vom Netz, im Winter vornehmlich Importstrom aus Kohlekraftwerken. Es fragt sich, ob er den Stromgenossenschaftern neben dem ökologischen Nutzen auch wirtschaftliche Vorteile bringt. Das hängt von der Entwicklung des Strommarktpreises ab. 7.5 Rappen pro Kilowattstunde hat e-can festgelegt. Das deckt die Produktions-

kosten (6 bis 6.5 Rappen) sowie die Messund Abrechnungskosten (1 bis 1.5 Rappen). Der Betrag ist fix, egal ob man eine Laufzeit von einem, fünf oder zehn Jahren wählt. Und der Preis ist unabhängig vom effektiven Strommarktpreis. Liegt der unter 7.5 Rappen, bezahlt man mehr. Bei e-can suisse spricht man von einer ökologischen Prämie. Steigt der Marktpreis über 7.5 Rappen, macht man dagegen Gewinn. Ein Elcom-Vergleich für 2018 zeige, dass rund 40 Prozent der Schweizer Haushalte mit ecan günstiger fahren würden als mit ihrem heutigen Stromprodukt. Das heutige Modell ist als Zwischenschritt gedacht. Sollte die Liberalisierung kommen, könnte e-can suisse direkt mit den Kunden abrechnen. Eine Trennung von Produktion und Abrechnung wäre in diesem Fall nicht mehr nötig. Interesse von Erzeugerseite ist da. Zukünftig könnte man sich vorstellen, auch Strom aus anderen Wasserkraftwerken über die Genossenschaft zu vertreiben. Den Produzenten würde das Modell Planungssicherheit und ein optimiertes Produktionsportfolio bringen. Zu einem späteren

Lavabos, Toiletten, Fenster, Türen, Kochherde oder ganze Küchen werden täglich bei Renovations- und Bauarbeiten weggeworfen, obwohl es funktionierende Bauteile sind. Alte Bauteile sind wertvoll. Wir demontieren Bauteile und verhelfen ihnen zu neuem Leben. Sie finden bei uns alle möglichen Bauteile ebenso wie Zubehör oder passende Ersatzteile für Elektrogeräte oder sanitäre Produkte. Wiederverwenden macht Sinn! Wenn Ihnen nachhaltiges Bauen wichtig ist, erfahren Sie mehr über uns unter www.syphon.ch.

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Die Schweiz als Wasserschloss Europas – diese Kraft kann vermehrt genutzt werden …

Zeitpunkt wäre auch eine Zusammenarbeit mit weiteren Stromverteilern interessant, die das e-can-Produkt als reines Schweizer Wasserstromprodukt anbieten möchten. Wasserkraft wird bei der Energiestrategie 2050 sicherlich eine bedeutende Rolle spielen. Sie lässt sich kostendeckend produzieren und ist gleichzeitig marktfähig. Das Modell funktioniert auch mit Photovoltaikstrom. Der lässt sich mit saisonaler Speicherung anbieten. Eigenverbrauchsgruppen, welche ab diesem Jahr möglich sind, können ebenso ergänzt werden.

CROWDFUNDING ZUM WASSERKRAFTSTROM Um das neu entwickelte Geschäftsmodell zu testen, wird zurzeit schweizweit ein Crowdfunding durchgeführt. Interessierte KMU, Privatpersonen, aber auch Grossunternehmen können daran teilnehmen

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und sich so ihren Strombedarf für ein Jahr, für fünf oder zehn Jahre zum heutigen Fixpreis sichern. Das Ziel ist bis im März  2018 ein Bestellwert von rund 40 GWh zu erreichen, was dem jährlichen Verbrauch von rund 10’000 Haushalten entspricht. Bisher haben sich bereits zahlreiche Endkunden für den Ökostrom entschieden. So unter anderen die Raiffeisen Schweiz: «Bereits heute nutzt Raiffeisen 100 Prozent Strom aus solchen Quellen. Das Modell von e-can suisse geht jedoch einen wichtigen Schritt weiter: Heute haben wir nicht die absolute Gewissheit, dass unser Stromverbrauch auch tatsächlich in Echtzeit aus einer nachhaltigen Energieproduktion stammt. e-can suisse bietet diese Garantie. Deshalb unterstützen wir die Idee sowie das Crowdfunding und werden über e-can suisse Strom produzieren lassen», erklärt Sebastian Tomczyk, Raiffeisen Schweiz.

Wird das Ziel bis im Frühling erreicht, so erhalten registrierte Endkunden bereits ab Juli 2018 ihren Strom aus 100 Prozent Schweizer Wasserkraft. Falls das Crowd­ funding nicht erfolgreich ist, wird das Projekt abgebrochen und die bestellte Wasserkraftproduktion muss nicht bezahlt werden. Die Teilnehmer haben dann weder Verpflichtungen noch einen finanziellen Schaden.

PROF. MATTHIAS SULZER ist stellvertretender Leiter Schweizer Energie­forschungskompetenz-Center SCCER FEEBD und Präsident von e-can suisse. www.e-can.ch


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Damit es nicht zu verheerenden Stromausfällen kommt, müssen Energieversorger sich vor Hackerangriffen schützen.

ZAPPENDUSTER ENERGIEVERSORGER MÜSSEN IHRE NETZWERKE BESSER ABSICHERN von Marian Spohn

Plötzlich geht das Licht aus – vielleicht nur ein Kurzschluss. Allerdings könnte auch ein Hacker-Angriff auf einen Energieversorger dafür verantwortlich sein, denn in letzter Zeit kommt es immer wieder zu Attacken von Cyberkriminellen auf Versorgungsbetriebe. Ein Nachrüsten der Computersysteme ist gefragt.

W

annaCry oder Petya / NotPetya haben verdeutlicht, wie erschreckend abhängig wir von funktionierenden digitalen Infrastrukturen und sicheren sowie hoch verfügbaren Netz­ werken sind. Bisher hatten die meisten Hacker-, Denial-of-Service-(DoS)-, Malwareoder Ransomware-Angriffe keine direkten physischen Schäden zur Folge, sondern begnügten sich mit dem Ausspionieren

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und dem anschliessenden Verkauf von Daten oder der Erpressung von Geldern. Bei Sabotage-Attacken auf kritische Infrastrukturen wie Energieversorgungs­ unternehmen oder Netzbetreiber, die damit der KRITIS-Verordnung beziehungsweise der Meldepflicht unterliegen, wäre das allerdings der Fall. Ein durch Schad­ programme zur Überlastung geführtes Umspannwerk könnte Tage, Wochen bis

Monate ausfallen, komplette Regionen lahmlegen und damit Menschenleben, Wirtschaft sowie ganze Staaten bedrohen. «In Netzwerken kritischer Infrastrukturen ist deshalb eine schnelle Reaktion auf einen Vorfall und eine rasche Problemlösung von entscheidender Bedeutung», betont der NetzwerksicherheitsExperte James Barrett, Senior Director bei Endace Europe.


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MELDEPFLICHT BEI SICHERHEITSVORFÄLLEN Kommt es tatsächlich zu einem IT-Sicherheitsvorfall, müssen in Deutschland kritische Infrastrukturen laut der KRITIS-Verordnung diese sofort nach deren Entdeckung an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) melden. Ansonsten drohen neben teilweise katastrophalen Auswirkungen für die Betroffenen sowie Reputations- und tatsächliche physische Schäden auch hohe Strafen für die dafür verantwortlichen Unternehmen. Zudem werden die Stromversorger in Zusammenhang mit KRITIS dazu verpflichtet, ein Mindestmass an IT-Sicherheitsvorkehrungen zu garantieren und im ZweiJahre-Turnus überprüfen zu lassen. Auch in der Schweiz müssen Betreiber kritischer Infra­strukturen signifikante Störungen und Ausfälle den zuständigen Stellen auf den Ebenen Bund und Kantone melden.

ENERGIEVERSORGUNG ALS ZIEL FÜR HACKERGRUPPEN Wie schnell es zu einem Vorfall kommen kann, zeigen verschiedene Stichproben

im Utility-Umfeld. Beispielsweise konnte ein von den Stadtwerken Ettlingen beauftragter IT-Spezialist in unter zwei Stunden das Netzwerk des deutschen Energieversorgers infiltrieren, da die ITSicherheitsvorkehrungen kein grosses Hindernis darstellten.1 Die Stromversorgung gezielt lahmzulegen, kommt dabei einer sehr wirkungsvollen Waffe gleich. Wie sich solche Angriffe abspielen könnten, zeigen zwei Stromausfälle in der Ukraine, die sehr wahrscheinlich auf das Konto einer russischen Hackergruppe mit Regierungsverbindungen gehen. Im Dezember 2015 waren plötzlich 700’000 Haushalte stundenlang ohne Strom. Die PCs eines Stromversorgers wurden mit der Schadsoftware «Black-Energy» infiziert, die vermutlich per E-Mail an Mitarbeiter verschickt worden war.2 Ein Jahr später, Ende 2016, fiel in Kiew nach einem Cyber-Angriff für 75 Minuten der Strom aus.3 Die Auswirkungen können verheerend sein: Beispielsweise brechen Kommunikations- und Verkehrsnetze zu-

sammen, Steuergeräte von Maschinen sowie Computer fallen aus.

VERALTETE COMPUTERSYSTEME: LEICHTES SPIEL FÜR HACKER Sobald die meist über Social Engineering, also dem Kapern und Vortäuschen von Identitäten, eingeschmuggelte Schad­ software in das Netzwerk einer Industrieanlage wie etwa einem Umspannwerk eingedrungen ist, kann sie dort meist ungestört arbeiten. Die hier verwendeten Steuerungsprotokolle sind oft jahrzehntealt und besitzen keine wirksamen ITSicherheitsvorkehrungen, und es lassen sich einfach weitere Schadprogramme ins Netzwerk einschleusen. Vor dem Hintergrund des 2015 beschlossenen IT-Sicherheitsgesetzes und des Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS) Ende Juni 2017, die die Meldepflicht auf alle Energieversorgungsnetzbetreiber ausdehnt, müssen in Deutschland alle betroffenen Utility-Unternehmen den KRITIS-­ Mindeststandard erfüllen.

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Das heisst auch, dass viele Firmen in Sachen IT-­S icherheit nachrüsten müssen. Auch der Schweizer Bundesrat hat seine 2012 verabschiedete Strategie zum Schutz kritischer Infrastrukturen im Dezember 2017 aktualisiert und 17 Massnahmen zum Erhalten und Verbessern der Versorgungssicherheit definiert.

NETZWERK-MONITORING FÜR DIE UTILITY-BRANCHE Firmen aus sicherheitskritischen Bereichen müssen also ihre Computersysteme besser vor Cyber-Attacken schützen. Neben Massnahmen wie etwa der Installation von Next-Generation-Firewalls oder einer Lösung für das Security Information and Event Management (SIEM), mit der sich durch eine zentrale Informationsverarbeitung abweichende Trends und Muster in Accounts und Diensten besser identifizieren lassen, sind Netzwerk-Rekorder oder -karten eine sichere Möglichkeit. «Damit lässt sich zum Beispiel der komplette Datenverkehr bei Übertragungsraten von bis zu 100 Gigabit pro Sekunde verarbeiten, indexieren und lückenlos protokollieren», erklärt Barrett. So lassen sich IT-Netzwerke vollständig überwachen und Cyber-Angriffe sowie Sicherheitslücken schneller entdecken. Um Klarheit beispielsweise über eine Schwachstelle zu erhalten oder ein verdächtiges Verhalten innerhalb eines Mitarbeiter-Accounts zu identifizieren, ist daher der Einsatz von Netzwerk-Monitoring-Tools in Verbindung mit Netzwerk-Rekordern dringend zu empfehlen. Barrett: «Die Priorisierung der Vorfälle erlaubt es, als Erstes dort einzugreifen, wo es am dringendsten ist. So lässt sich durch die vollständige Netzwerk-Transparenz die durchschnittliche Zeit bis zur Behebung von Sicherheitslücken erheblich reduzieren.»

ANMERKUNG 1) www.faz.net / aktuell / p olitik /  inland / cyberangriff-stadtwerkeettlingen-testen-system-auf-sicherheit-14980156.html 2) www.faz.net  / a ktuell /wissen/physik-mehr/ukrainischerstromausfall-war-ein-hacker-angriff-14005472.html 3) www.sueddeutsche.de  / digital  /  cyber-angriff-auf-die-ukraineit-forscher-cyberwaffe-russischer-hacker-schaltete-stromnetz-von-kiew-aus-1.3543072

MARIAN SPOHN ist Fachredaktor bei dieleutefürkommunikation und spezialisiert auf IT-Themen. Wenn plötzlich der Strom ausfällt, kann auch eine Cyber-Attacke dahinterstecken.

Seite 130 // bauRUNDSCHAU

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«Haunted House»: Das Modellhaus eines typischen Smart Home ist mit realen Steuerungs- und Netzwerkinfrastrukturen ausgestattet.

SMART UND SICHER? VIRTUELLE EINDRINGLINGE IM SMART HOME von Michael Veit

Wie steht es eigentlich um die IT-Sicherheit von Smart Homes und deren Steuerungsgeräten? Der IT-Sicherheitsexperte Sophos führte dazu die IoT-Security-Langzeitstudie «Haunted House» durch und fasste die Ergebnisse in einem White Paper zusammen. Das Wichtigste vorab: Kein Gerät wurde aktiv manipuliert, aber jeden Tag stieg die Anzahl der Angriffe.

D

ie Geräte der Zukunft werden smart sein: Sie kommunizieren über das Internet mit der Aussenwelt und sollen uns neben Spass auch eine Erleichterung in unserem aufgabenorientierten Alltag geben. Doch während sich bereits die meisten Nutzer viele Gedanken über die Security für Computer oder mobile Geräte machen, ist dieses Bewusstsein bei SmartHome-Komponenten noch nicht besonders ausgeprägt – dabei sind internetfähige IoTGeräte (Internet of Things) nichts anderes als kleine Computer im eigenen Netzwerk.

SIMULATION EINES SMART HOME Bislang aber gibt es kaum valide Daten über externe Zugriffe auf IoT-Geräte. Deswegen baute das von Sophos beauf-

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trage Unternehmen Koramis eine SmartHome-Infrastruktur als Honeypot auf, das «Haunted House». Auf einer Wohnung nachempfundenen 4 x 2.5 Meter grossen Fläche wurden insgesamt 13 IoT-Geräte und -Steuer­u ngssysteme unterschiedlicher Hersteller eingebaut, vernetzt und mit dem Internet verbunden – klassisch, wie es in immer mehr modernen Haushalten vorzufinden ist.

DREI TESTPHASEN In zwei der insgesamt drei Testphasen zeichneten Sophos und Koramis die Art und Häufigkeit von Zugriffsversuchen auf die Komponenten im «Haunted House» auf. Die erste Phase erfolgte über sechs Wochen mit eigens vergebenen und sicheren Passwörtern. Die zweite Phase mit dem-

selben Aufbau lief drei Wochen, allerdings mit den Standardeinstellungen der Hersteller – so wie es häufig in privaten Haushalten installiert ist. Für die Einordnung dieser Ergebnisse in einem grösseren Kontext führte das Unternehmen in einer dritten Phase aktive Internet-Scans nach typischen und offenen IoT-Komponenten mithilfe der IoT-Suchmaschinen SHODAN und Censys durch. Die Ergebnisse stellte es in sogenannten Heatmaps für die deutschsprachige Region, Europa und weltweit dar.

DIE ERGEBNISSE Die Zugriffsversuche auf das «Haunted House» übertrafen die Erwartungen und waren hoch. Aus fast jedem Land der Welt wurde im Versuchszeitraum mindestens einmal versucht, ein IoT-Gerät im «Haunted


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House» anzusprechen: in der ersten Phase im Frühjahr 2017 etwa 1 500 tägliche Zugriffsversuche, in der zweiten Phase im Herbst 2017 rund 3 800. Auffallend: Innerhalb des zweiten Testzeitraums identifizierten Sophos und Koramis 27 Angriffe auf den Server eines Herstellers. Im Ergebnis lässt sich also schliessen, dass sich im Testzeitraum, bei dem mit Standardeinstellungen gearbeitet wurde, durchschnittlich mehr als ein ungebetener Gast pro Tag im «Haunted House» umgeschaut hat. Dabei nahm keiner der Angreifer an den Systemen Veränderungen vor – obwohl dieses möglich gewesen wäre. Bei den aktiven Internet-Scans wurden viele Internet-Gateways für IoT-Komponenten gefunden, mit steigender Tendenz. In der Region DACH lässt sich zwischen März und Mai mit 3.7 Prozent ein dauerhafter Anstieg offener Gateways verzeichnen. Hoch­gerechnet auf ein Jahr liegt der Wert bei linearer Fortschreibung bei 22.2 Prozent und bestätigt damit die von Statista prognostizierte Marktentwicklung von 25 Prozent für den DACH-Bereich. Weltweit stieg die Anzahl gefundener Gateways um die Rate 3.1 Prozent. Die genaue Beschreibung der «Haunted House»-Studie hat Sophos in einem White Paper veröffentlicht.

SICHERER SCHUTZ «Zunächst einmal muss der Nutzer sich bewusst machen, dass viele IoT-Geräte kleine, netzfähige Computer sind, die sich von aussen ansteuern lassen», so Michael Veit, ITSecurity-Experte bei Sophos. Will man also verhindern, dass Hacker sich Zugriff auf eigene Fotos und Dateien verschaffen oder die Rechenleistung des übernommenen Geräts für ein Bot-Netz nutzen, um gross angelegte Cyberattacken auszuführen, sollten Nutzer ein paar Tipps beachten. Grundlegend ist zu beachten, das Heimnetzwerk niemals mit anderen zu teilen. Auch sollten Nutzer sich generell im Internet darüber informieren, wie die Sicherheit der begehrten IoT- beziehungsweise SmartHome-Komponente einzuschätzen ist. Als erster Schritt bei der Installation sollte der Nutzer umgehend die werksseitigen Passwörter durch sichere ersetzen und als Grundvoraussetzung für die Sicherheit immer wenn verfügbar die Firmware auf den neuesten Stand aktualisieren. Zusätzlich sollten Nutzer die IoT-Geräte möglichst aus dem Heimnetzwerk rauszulassen: Wenn beispielsweise hauptsächlich über

Die Heatmap visualisiert leicht angreifbare Web-Schnittstellen von Smart-Home-Komponenten.

Kabel oder Antenne empfangen wird, kommt das Fernsehgerät ohne WLAN aus. Ein weiterer Tipp ist es, im Heimnetz wichtige und unwichtige Komponenten getrennt und in unterschiedlichen Netzen zu konfigurieren, damit eventuell unsichere Komponenten keinen Zugriff auf sensible Daten haben. Noch sicherer: verschiedene «Sealed-off»-Netzwerk­bereiche für Home Office, Unterhaltungselektronik, Gebäudeund Sicherheitstechnik oder das Gastnetzwerk mit jeweils unterschiedlichen WLANs erstellen. Dies kann durch eine Firewall ermöglicht werden, die ausschliesslich jene Kommunikation erlaubt, die für die Verwendung der Komponenten erforderlich ist und eine Infektion von einem IoT-Gerät zum anderen unterbindet, wie beispielsweise mit der kostenlosen Sophos XG Firewall Home Edition. Ebenfalls sinnvoll

ist es, eine sichere VPN-Technologie auf dem Smartphone oder Mac beziehungsweise PC zu verwenden, anstatt für den Fernzugriff auf die IoT-Geräte aus dem Internet eine unsichere Port-Weiterleitung auf dem Router einzurichten. Und natürlich sollten auch die «traditionellen» Geräte wie PC, Smartphone oder Laptop mit einem Antivirus-Programm geschützt sein. Kostenlose Versionen gibt es unter anderem auf der Website von Sophos.

MICHAEL VEIT ist Security Evangelist bei Sophos. www.sophos.de www.sophos-events.com/smarthome

Ausgabe 01/2018 // Seite 133


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KONZEPTE, DIE DAS LEBEN LEICHTER MACHEN SCHLÜSSEL ZU EINEM EFFIZIENTEN GEBÄUDEMANAGEMENT Interview mit Julien Lehner von Lone K. Halvorsen

Mit selbst entwickelten Automationskonzepten, die das Leben zu Hause oder im Unternehmen leichter machen, unterstützt CKW Privat- und Geschäftskunden auf dem Weg zur passenden und intelligenten Gebäudeautomation. Von der Planung über die Realisierung bis hin zu Wartung und Service werden hier Lösungen angeboten, die auf den Kunden optimal zugeschnitten sind.

A

ls Gebäudeautomation bezeichnet man die Gesamtheit von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen in Gebäuden, die zugleich ein wichtiger Bestandteil des technischen Facility Management ist. Funktionsabläufe werden gewerkübergreifend automatisch, nach vorgegebenen Einstellwerten (Parametern) ausgeführt, um deren Bedienung beziehungsweise Überwachung zu vereinfachen. Das Vernetzen und Eliminieren von Schnittstellen gehört zu den Hauptaufgaben von CKW, und das oberste Ziel ist stets, ein Gebäude ohne Komforteinbussen im sicherheitstechnischen und energetischen Optimalzustand zu halten. Mit den Gebäudeautomationslösungen von CKW wird die gesamte Gebäudetechnik von den Erzeugungsanlagen (Heizung, Lüftung, Klima) im Keller bis zum Verbraucher (Beleuchtung, Beschattung, Raumklima) im Raum zentral auf einer Oberfläche geregelt, bedient und überwacht. Ein zentrales Leitsystem optimiert durch die Kommunikation mit den anderen Gewerken den Betrieb, minimiert Schnittstellen, entlastet das Facility Management und erhöht die Betriebssicherheit. Das Ergebnis ist ein Zeit- und kostensparendes Gebäude­ management von hochstehender Qualität. Wir sprachen mit Julien Lehner von CKW über die komplexen Anforderungen an eine optimale Gebäudeautomation. Herr Lehner, welche Herausforderungen stellen sich im Rahmen der Gebäude­ automation? Durch die steigende Komplexität im modernen Gebäude und die teilweise vorgeschriebenen Massnahmen in Bezug auf Energieeffizienz und Vereinfachung der Bedienung (Effizienzsteigerung beim technischen Facility Management) steigen die Anforderungen

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Gebäudeautomation macht das Leben leichter.

an die elektrische Gebäude­technik und somit an die Gebäude­auto­mation. In bestehenden Bauten wurden die einzelnen Gewerke separat betrachtet, und die Kommunikation zwischen den Gewerken hat nur bedingt stattgefunden. Ein Facility Manager bewegt sich auf Störungssuche quer durch das Gebäude, bis er die Ursache gefunden hat. Eine Gebäudeautomationslösung verschafft einem mittels einer zentralen Kontroll- und Bedieneinheit den Überblick

«CKW versteht die elektrische Gebäude­technik als Ganzes.»

über alle Gewerke der Gebäude­technik und vereinfacht so die Betreuung derselben. Durch welche Kompetenzen überzeugt Ihr Haus als Anbieter im Bereich der Gebäudeautomation? Wir von CKW verstehen die elektrische Gebäudetechnik als Ganzes und erarbeiten die für den Kunden geeignete, massgeschneiderte Lösung und setzen diese auch gleich um. Bei einem Projekt mit CKW profitiert der Kunde von jahrelangem Know-how in allen Bereichen der elektrischen Gebäudetechnik. Durch unsere produkteneutrale Beratung suchen wir gemeinsam mit dem Kunden die für ihn passende Lösung. Ein Gebäude hat eine lange Lebensdauer, und deshalb sollte aus unserer Sicht jedes Gebäude, welches heute geplant wird, mindestens so vorbereitet werden, dass der Nachbau eines


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Gebäudeautomationssystems möglich ist, sofern es nicht sofort ausgerüstet wird. Braucht es noch weitere technische Entwicklungen, um die heutige Gebäudeautomation noch effizienter zu gestalten? Grundsätzlich sind die technischen Werkzeuge vorhanden. Um jedoch die Energieeffizienz weiterzubringen, müssen die Bereiche E-Mobility, Energiemanagement und Energiespeicher weiterentwickelt werden. Auch die weitere Verbreitung eines Standards für die Kommunikation mit anderen Gewerken spielt dabei eine wichtige Rolle. Wie kann Gebäudeautomation dabei helfen, Energie zu sparen? Gebäudeautomation kann durch das zentrale «Hirn» und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Gewerken einen grossen Teil zur Energieeffizienz beitragen. So kann sie den Energiefluss durch eine Priorisierungssteuerung optimal verwalten. Unnötig eingeschaltete Verbraucher können

zurückgefahren oder ganz ausgeschaltet werden. Als einfachstes Beispiel gilt der Zentralbefehl. Dieser kann manuell oder per Zeitschaltprogramm jeden Abend ausgelöst werden, um vergessene Beleuchtungsgruppen auszuschalten oder das Raumklima um einige Grad retourzufahren. Dies verhindert unnötigen Energieverlust. Lassen Sie mich ein weiteres Beispiel anführen: Ein Sitzungszimmer wird zwei Tage nicht benutzt. Ohne Gebäudeautomation wird das Sitzungszimmer auf der eingestellten Raumtemperatur gehalten, was zu unnötigem Energieverbrauch führt. Mit Gebäudeautomation meldet das Reservationssystem oder ein Präsenzmelder, welcher bei Anwesenheit die Helligkeit der Beleuchtung reguliert, dass sich seit einiger Zeit niemand mehr im Raum befindet, und fährt die Heizung auf den vordefinierten Wert zurück. Welche Trends werden die Gebäude­ automation aus Ihrer Sicht auf lange Zeit prägen?

Die wichtigsten Themen in den nächsten Jahren werden die Steuerung der Energie­ flüsse und das Eigenverbrauchsmanagement sein. Wir setzen heute schon Lösungen um, die den Eigenverbrauch von Solarstrom im Gebäude optimieren.

Julien Lehner verantwortet die Gebäudeautomation bei CKW.

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Mitarbeiter reinigen die Bauteile gründlich für den Wiederverkauf.

AUS ALT WIRD NEU WIEDERVERWENDUNG VON BAUMATERIAL UND BAUTEILEN Interview mit Gabriela Rutschmann von Freya Mohr

Der Bausektor zählt weltweit zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren. Wiederverwendung ist ein wichtiger Schritt, um die Ressourcenentnahme und die damit verbundenen Umweltfolgen nachhaltig zu reduzieren. Wir sprachen mit Gabriela Rutschmann, Co-Geschäftsleiterin der Syphon AG, über die Arbeit und die Herausforderungen einer Bauteilbörse.

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er neu baut, möchte neue Bauteile verwenden. Kann da so etwas wie die Bauteilbörse Syphon existieren? Oft ist es tatsächlich einfacher, neue Produkte zu kaufen. Diese sind aber nicht zwingend schöner oder robuster. Viele unserer Kunden schätzen es, ein Gerät zu kaufen, an dem sie später einen Knopf selber ersetzen können und nicht hilflos dastehen, wenn das digitale Bedienungsfeld spinnt. Und dann ist die Reparatur womöglich noch teurer als ein neues Gerät. Der Kunde, der seinen Neubau gänzlich mit wiederverwendeten Bauteilen ausstattet, ist allerdings sehr selten. Die meisten unserer Kunden renovieren, bauen um oder suchen einen Ersatz für beispielsweise ein defektes WC, eine Mischbatterie oder einfach nur ein Ersatzteilchen. Es sind genau solche Bauelemente, die Sie wiederaufbereiten. Wie kann ich mir das vorstellen? Beispielsweise eine Badewanne wird bei uns ganz gründlich gereinigt, bis sie voll-

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kommen kalkfrei ist. Toiletten werden im Säurebad entkeimt und entkalkt, andere Produkte wie Türen oder Schränke erhalten in der Holzwerkstatt oder der Malerei den letzten Schliff. Bei Küchen können wir, nebst der gründlichen Reinigung, auch Scharniere setzen, die Türen richten und Beschichtungen reparieren. Wir haben für all diese Arbeiten verschiedene Werkstätten. Die Aufbereitung benötigt auch Energie. Warum ist die Wiederverwendung trotzdem ökologischer als ein Neukauf? Wenn wir bei der Badewanne bleiben: Je nach der Beschaffenheit ist die Produktion sehr energieaufwändig. Stichwort graue Energie! Stahlproduktion, Stahlverarbeitung und die Emaillierung brauchen sehr viel Energie. Für die Aufbereitung brauchen wir

«Die Rohstoffe sind begrenzt.»

wesentlich weniger Energie, keine importierten Rohstoffe, haben vernachlässigbare Transportwege und setzen auf Personalressourcen. Damit schaffen wir Arbeitsplätze für Menschen, die aus dem konventionellen Arbeitsmarkt ausgeschieden sind. Gibt es in der Schweiz gesetzliche Bestimmungen für die Wiederverwendung von Baumaterialien? In der Schweiz gibt es keine präzisen Bestimmungen und finanzielle Anreize für die Wiederverwendung von Baumaterialien. Ein entsprechender Vorstoss im Nationalrat wurde im Sommer 2017 abgelehnt. Wir bezahlen, damit wir wissen, wo die Baugesuche in der Region sind, und um Bauherren und Planer unser Angebot zukommen zu lassen. Das heisst, sie müssen sich entsprechend selbst informieren … Ja. Das ist personell und finanziell aufwändig, und oft kommt unsere Information bereits zu spät. Wir haben glücklicherweise auch viele Kunden und Architekten, die von uns wissen


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und uns rechtzeitig anrufen oder uns weiterempfehlen. Unsere Arbeit wäre viel einfacher, wenn die Prüfung der Wiederverwendung von Bauteilen standarisiert wäre. Auf den ersten Blick stehen sich das soziale Projekt und das BusinessModell gegenüber. Wie bringen Sie das zusammen? Die Bauteilbörse ist ein Nischenangebot, das den ersten Arbeitsmarkt nicht konkurrenziert. Wegen des hohen Arbeitsaufwands der Demontage und der Wiederaufbereitung wäre unsere Dienstleistung für den ersten Arbeitsmarkt zu teuer. Dank direktem Kontakt ins Baugewerbe gibt es aber Sprungmöglichkeiten für unsere Mitarbeitenden in den ersten Arbeitsmarkt. Sehen Sie sich eher als soziales oder als gewinnbringendes Unternehmen? Am ehesten als Sozialfirma, die sich für die Nachhaltigkeit im Baubereich einsetzt.

Wir sind eine Aktiengesellschaft mit gemeinnütziger Zweckbestimmung. Wenn wir Gewinn machen würden, was leider bis heute nie der Fall war, würde dieser wieder zweckgebunden eingesetzt. Wie schätzen Sie die Zukunft der Wieder­verwendung von Baumaterialien ein? Und wo sehen Sie die Syphon AG in den nächsten Jahren? Die Rohstoffe sind begrenzt. Dies gilt insbesondere für Kies und Sand als Rohstoffe für Beton. Die Wiederverwendung wird und muss in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle spielen. Bisher waren wir vor allem Partnerin von sozialen Institutionen. Zukünftig sehe ich die Syphon AG als wichtige Institution in der Kreislaufwirtschaft von Bauteilen und als Partnerin von Gemeinden, Organisationen und Umweltverbänden als Profi in der Wiederverwendung.

Gabriela Rutschmann ist Co-Geschäftsleiterin bei der Syphon AG.

Syphon AG Bauteilbörse Biel | Römerstrasse 7 | CH-2555 Brügg | Tel. +41 (0) 32 365 42 20 | info@syphon-biel.ch Bauteilbörse Bern | Frankenstrasse 70 | CH-3018 Bern | Tel. +41 (0) 31 991 22 10 | info@syphon-bern.ch | www.syphon.ch

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EINZIGARTIGE MODULBAUWEISE UND CLEVERE DETAILLÖSUNGEN HEIZEN MIT LUFT / WASSER-WÄRMEPUMPEN von Alois Koller

Wer umweltbewusst heizen möchte, greift gerne auf Wärmepumpen zurück. Die neue Generation von Luft / Wasser-Wärmepumpen überzeugt nicht nur technisch und optisch, sondern ist auch noch bequem einbaubar. Wie unkompliziert der Einbau der alira V-Line von alpha innotec funktioniert, zeigt folgender Beitrag.

Tragegurte helfen beim Anliefern der Module.

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ie neuen invertergeführten Luft / Wasser-Wärmepumpen sind technisch auf dem neusten Stand und sehen optisch gut aus. Sie können heizen, kühlen und Brauchwarmwasser bereiten. Die alira V-Line LWV und LWCV von alpha innotec sind in den beiden Leistungs­ stufen 6.1 und 9.5 kW lieferbar (A-7 / W35, EN 14511). Beide Modelle bieten hohe

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Seasonal Coefficient of Performance(SCOP-)Werte und erreichen die Energie­ effizienz­klasse A++.

EINFACHE ANLIEFERUNG Die alira LWCV von alpha innotec besteht aus drei Modulen: dem Compactmodul, dem Wärmepumpenmodul und dem Ventilatormodul. Die Fassade, der Regler und

das Installationszubehör sind separat verpackt und werden zusammen mit den Modulen auf einer kompakten Palette und gut geschützt auf das Bauprojekt geliefert. So lassen sich die einzelnen Module ohne grosse Anstrengungen in den Heizungsraum tragen. Zusätzlich erleichtern Transportgurte mit praktischen Handschlaufen das Tragen des Wärmepumpenmoduls.


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Ein weiterer Pluspunkt bei der Anlieferung: Dank der kompakten Abmessungen stellen auch schmale Türen oder enge Treppenhäuser kein Hindernis dar. Durch Entfernen des Ventilatormoduls lässt sich das Wärmepumpenmodul sogar durch Türen oder Öffnungen mit Abmessungen von grösser oder gleich 1 420 x 580 Millimetern transportieren.

SCHNELLE MONTAGE Das Wärmepumpenmodul wird nun im Heizungsraum auf das bereits vorher platzierte Compactmodul gesetzt. Mit wenigen Handgriffen montieren die Installa-

teure anschliessend die Metallhülle. Ein oben angebrachter Service-Deckel erlaubt später einen schnellen Zugriff zum Ventilatorgehäuse, ohne dass die Fassade entfernt oder die Wärmepumpe verschoben werden muss. Die kompakte Bauweise der Wärmepumpe erlaubt eine platz­sparende Installation im Gebäude, und viele durchdachte Details erleichtern dem Installateur das Anschliessen der alira LWCV. Beispielsweise lässt sich der Elektroschaltkasten hochklappen, wobei die Abdeckung als praktische Stütze dient. Ausserdem sind die elektrischen und hydraulischen Verbindungen von Compact- und Wärmepumpen­

Die Module werden erst im Heizungsraum übereinandergesetzt.

modul steckerfertig ausgeführt beziehungsweise vorkonfektioniert. Als Abschluss wird die Front mit dem Luxtronik-2.1-Regler montiert. Mit dem Regler können die Bewohner später ihre Wunschtemperatur einstellen und die Wärmepumpe über den Druck- und Drehknopf bedienen. Dabei unterstreicht das elegante Design die Hochwertigkeit der neuen alira-LWCV-Baureihe. Zuletzt bringen die Installateure das Luftkanalsystem LKS an. Dieses ist ideal auf die Luft / Wasser-Wärmepumpen von alpha innotec abgestimmt und sorgt für eine optimale Schall- und Wärmedämmung.

Die Front unterstreicht das elegante Design der Wärmepumpe.

alpha innotec | c / o ait Schweiz AG | Industriepark | CH-6246 Altishofen | Tel. +41 (0) 58 252 20 00 info@alpha-innotec.ch | www.alpha-innotec.ch

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Das Modell macht den Nutzen des Projekts «Zukunft Bahnhof Bern» ersichtlich.

DER BLICK ZÄHLT MIT MODELLEN ÜBERZEUGEN Interview mit Christoph Smolders von Georg Lutz

An Messen, wie der Swissbau, gibt es immer etwas zum Bestaunen, und zwar nicht nur auf Bildschirmen. Der haptische Eindruck ist in der Baubranche und in der Architekturszene weiter wichtig. Allerdings stellt sich die Frage der Veränderung in der Zukunft. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer der Knecht + Partner Modellbau AG.

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eute sind Stichworte wie Augmented Reality oder BIM sehr sexy. Da klingt Ihr Kerngebiet, der klassische Modellbau, doch schon etwas verstaubt. Was spricht für den Modellbau? Man muss sich zuerst überlegen, ob man nur von der Technik der Augmented Reality oder von dem Resultat der erweiterten Realtität begeistert ist. Ein Modell ist ein Blickfang. Die meisten Beobachter gehen an einer Messe zuerst zum Modell, greifen nicht zur Audiolösung oder schauen auch nicht auf einen Bildschirm. Ein Modell ist massstabgetreu und gibt ihnen aus unterschiedlichen Perspektiven einen klaren Eindruck. Auch die Einbettung in die Umgebung wird sichtbar.

Sie sind der Experte … Sie können es nicht kontrollieren. Im Modellbau haben Sie klare transparente Verhältnisse mit definitivem Charakter. Daher setzt man zum Beispiel bei Wettbewerben weiter auf Modelle. Ich will sichergehen, dass das Projekt in die Umgebung passt. Ich kann es exakt nachmessen. Der Kunde wird das Projekt anhand des Modells auch viel schneller verstehen als durch Augmented Reality.

Kann ich das nicht heute mit Augmented Reality leisten? Können Sie kontrollieren, ob das stimmt, was Sie dort sehen?

«Ein Modell ist ein Blickfang.»

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Wo und wie setzen Sie 3D-Drucker ein? Da brauchen wir zunächst die entsprechenden Daten. Das ist bei Architekten nicht immer der Fall. Der 3D-Druck verfügt, jedenfalls bislang, noch nicht über die

ZUKUNFT BAHNHOF BERN Das Projekt «Zukunft Bahnhof Bern» rüstet den Berner Bahnhof für die Zukunft. In einem eigens eingerichteten Informationsraum kann sich die Öffentlichkeit einen Überblick über das Projekt und die Bauarbeiten schaffen. Herzstück der Ausstellung ist ein Modell von Knecht + Partner Modellbau AG. Das Besondere: Es handelt sich um ein Schnittmodell, das sowohl die über­ irdische als auch die unterirdische Bebauung zeigt und sich im Verlaufe des Projekts beliebig anpassen lässt. Der Grundaufbau besteht aus Holz, zusätzlich wurden Polyurethan und Acrylglas eingesetzt. Wichtige Bereiche des Bahnhofs sind mit LED-Leuchten versehen, die die Betrachter per Knopfdruck bedienen können.


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Holzmodelle: Das hochwertige Material macht Modelle besonders ansprechend.

Qualität der Oberflächen, wie wir sie mit dem klassischen Modellbau herstellen. Wir setzen 3D-Druck im Design und in der Prototypenherstellung ein. Im Bereich der Architektur nutzen wir den 3D-Drucker, wenn wir, dank dieser Technik, die Kosten für den Kunden tieferhalten können und er mit der Oberflächenbeschaffenheit des 3D-Druckteils einverstanden ist. In erster Linie geht es bei Ihnen um das Thema der Überzeugung. Wie gehen Sie bei einem Kunden strategisch vor? Ich überzeuge einen Kunden durch die Präsentation eines Referenzmodells. Im ersten Schritt geht es zunächst darum, zu spüren, was der Kunde überhaupt möchte. Es folgt die Erarbeitung eines Darstellungskonzeptes. Der Typus des Modells bezieht sich auf das Zielpublikum. Wir erstellen beispielsweise ein farbiges Modell, wenn der Kunde mehrere Bevölkerungsschichten ansprechen will. Bei Architekten geht es eher um einfarbige Modelle – beispielsweise in schlichtem Weiss. Wenn ein grösseres öffentliches Gebäude im Fokus steht, wirkt auch immer ein Holzmodell ansprechend. Darauf basierend kann ich eine Offerte erstellen. Mit welchen Materialien arbeiten Sie? Wir arbeiten mit Kunststoff, Holz und zum Teil Metall.

Welche der Dienstleistungen Ihres Hauses realisieren Sie selbst und welche kommen von Zulieferern? Da die Modelle meistens für Messen, Präsentationen oder für einen Wettbewerb eingesetzt werden, sind die Termine fix und müssen unbedingt eingehalten werden. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass wir die gesamte Produktion bei uns durchführen können und nicht von Zulieferern abhängig sind. Dadurch ist unsere Arbeit, die Wissenskompetenz und unser Werkzeug- beziehungsweise Maschinenpark sehr vielseitig. Dank dieser Voraussetzung können wir für jeden Kundenwunsch die optimale Produktionsart wählen. Können Sie uns ein Referenzbeispiel verraten? Ein Referenzbeispiel ist der neue Bahnhof in Bern. Bei solchen Projekten, dauert der Vorlauf meistens sehr lang. Dem Modell wird jedoch wenig Zeit eingeräumt. Die Endtermine solcher Projekte stehen. Ein Modell hat aber den Vorteil, dass man viele noch offene Fragen abklären und unterschiedliche Vorstellungen der Beteiligten während des Modellbaus noch einfliessen können. Können Ihre Daten in ein BIM-Projekt eingespeist werden? Prinzipiell geht das, ist in der Praxis aber nicht weit verbreitet. Natürlich haben wir

Christoph Smolders ist Geschäftsführer bei der Knecht + Partner Modellbau AG.

Angaben von Schnittplänen und Höhenkurven digital vorliegen. Wir arbeiten diese Daten unter CAD auf. Aber BIM ist nicht das grosse Thema, da das Modell in einer frühen Projektphase erstellt wird, wo BIM noch keinen Sinn macht. Aber wie sieht es im Modellbau in fünf Jahren aus? Modelle spielen weiterhin eine wichtige Rolle. Die damit zusammenhängende Präsentations- und Arbeitsweise ist immer noch die einfachste und schnellste Methode. Die Arbeitsschritte Planen, Erläutern, Präsentieren, Grössenverhältnis prüfen, Haptik testen oder einfach um Leute anzusprechen funktionieren schnell und transparent. Kunden lassen sich so begeistern.

Knecht + Partner Modellbau AG | Jurastrasse 58 | CH-5430 Wettingen | Tel. +41 (0) 56 426 09 31 | www.knecht-partner.ch

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Das EVVA-Team in Rotkreuz repräsentiert Sicherheitslösungen von A bis Z.

ERFOLGSGEHEIMNIS INNOVATIONSKRAFT DIE NÄHE UND FLEXIBILITÄT VON SCHLIESSSYSTEMEN Interview mit Urban Stenz von Lone K. Halvorsen

EVVA ist ein österreichisches Familienunternehmen, welches 1919 gegründet wurde und europaweit zu einem der führenden Hersteller von mechanischen und elektronischen Schliesssystemen gehört.

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ie weltweit bewährten Sicherheitsprodukte der Firma bieten optimalen Schutz und mehr Komfort. Die weltweiten, erfahrenen Partner sowie rund 750 Mitarbeiter – im Headquarter Wien und in zehn weiteren Niederlassungen – sorgen für individuell abgestimmte Lösungen. Die hauseigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung prägt mit ihren Innovationen den europäischen Sicherheitsmarkt. Seit zwölf Jahren vertreibt EVVA hochwertige Schliessanlagen in der Schweiz, seit 2014 vom Standort Rotkreuz aus. Wir fragen bei Geschäftsleiter Urban Stenz nach, was ihn und sein Team in den letzten fünf Jahren bewegt hat. Herr Stenz, Sie feierten mit EVVA Schweiz 2017 Ihr Fünf-Jahre-Jubiläum. Ein junger runder Geburtstag, aber bereits mit viel gesammelter Erfahrung. Wie lassen Sie die fünf Jahre für sich Revue passieren? Enorm bewegt, wenn ich zurückblicke. 2012 übernahm ich die Geschäftsführung, 2014 wechselten wir vom ersten Standort in St. Gallen nach Rotkreuz, und es gab eine vollkommen neue strategische Ausrichtung. Logischerweise verursachte das unter den Mitarbeitern Unsicherheiten, wie es weiter-

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«Wir mussten viel dazulernen.» gehen wird. Was will er? Wohin bewegen wir uns? Von Beginn an war es also wichtig, die neue Strategie zu erklären und die neuen Ansätze transparent zu integrieren. Eine Hilfe dabei war der neue Standort Rotkreuz, der zentraler liegt und von wo aus wir die Kunden besser erreichen können. Am Anfang gab es noch keine eigene EVVA-Elektronik, und wir hatten noch einige Luft nach oben bei dem Verkauf von mechanischen Produkten – die Mechanik war damals eher ein Nebengeschäft zur Elektronik. So starteten wir in die ersten Monate am neuen Standort. Kurz gesagt: Wir mussten viel dazulernen. Welchen Mehrwert sehen die Partner und Kunden in EVVA? Dass EVVA sie wirklich noch persönlich unterstützt, dass wir Nähe und Flexibilität zeigen und dass mit uns gemeinsam Geld verdient werden kann. Viele Partner suchen nach Alternativen zu den grossen Schliessanlagen-Anbietern, und da kommt EVVA

mit seinen oft vielfältigeren Systemen sehr gelegen. Wir spüren, dass der Partner nach etwas Neuem und etwas Anderem sucht. Welche Neuerungen gibt es derzeit, und wie stehen die Chancen für das neue 4KS? Sehr gut. Bei 4KS war EVVA Schweiz bei der Designentwicklung involviert, und wir haben es auch schon im Markt präsentiert. Das 4-Kurven-System ist das widerstandsfähigste unter den mechanischen Schliesssystemen. Mit patentierter federfreier Kurven­technologie ist 4KS für härtesten Einsatz geeignet. Der Wendeschlüssel bietet komfortables Ansteckverhalten und dreht sich leicht und leise im Zylinder. Höchste Sicherheit bietet die überschneidende Kurvenfräsung. Das System ist auf sehr positives Echo gestossen. Dass wir bald mehrere mechanische Systeme anbieten können, eröffnet uns neue Möglichkeiten am Markt. Setzt die Schweiz auch bei Schliess­ anlagen voll auf Qualität? Ja, das kann man so sagen. Unternehmen, die ein neues Qualitätsprodukt in Europa lancieren wollen, wählen oft die Schweiz als Testmarkt aus. Ist es hier ein Erfolg, dann


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höchstwahrscheinlich auch in den anderen Ländern. Der Schweizer hat ein unglaubliches Verlangen nach Stabilität und nach Rundum-Dienstleistungen. Er akzeptiert auch Fehler, wenn man als Unternehmen zu diesen steht und versucht, sie zu lösen. Dann findet man mit Kunden und Partnern ein sehr gutes Einvernehmen, das auch längerfristiger ist. Man wartet also länger ab, bleibt sich dann aber auch länger treu. Sie haben vorhin das Thema Testmarkt erwähnt. EVVA Schweiz ist ja auch ein solcher innerhalb der EVVA-Gruppe. Wie steht es damit? Der Weg war und ist steinig, aber auch innovativ: EVVA ist ganz neue Wege im Verkauf gegangen. Der neue Produktcode ist nun detaillierter zu definieren, aber dafür eindeutiger. Auch unser Preismodell ist neu, EVVA Schweiz bietet seinen Partnern nun den gleichen Preis für ein und denselben Zylinder, egal ob in einer codierten Schliessanlage oder nicht. Diese transparente

Vorgehensweise kommt bei den Partnern extrem gut an. Wir haben Fortschritte gemacht und sind jetzt moderner als früher. Per April 2017 sind wir in neue, grössere Räumlichkeiten gezogen und seit Juni fertigen wir in Rotkreuz Zylinder für Nachbestellungen, Erweiterungen und kleine Schliessanlagen. Das ist ein wichtiger Schritt für uns am Schweizer Markt. Welches gewonnene Projekt der letzten Jahre hat Sie am meisten erfreut? Wohl das aktuelle Projekt «Flow». Es geht um das neue smarte Wohnen – hier wird alles berücksichtigt, was an moderner Technologie heute möglich ist. Ein innovatives digitales Leitsystem nicht für ein einzelnes Haus, sondern für einen ganzen Wohnkomplex. Das Tolle daran: Wir konnten AirKey platzieren! Auch einer der grossen Schweizer Finanzdienstleister ist involviert. Dadurch verbinden die Schweizer das Projekt noch stärker mit Sicherheit und Stabilität. Das alles strahlt auf EVVA über.

Unsere Innovationen und die Kompatibilität mit Smartphones haben die Betreiber auf unser Unternehmen aufmerksam gemacht. Sie haben festgestellt, dass es keine vergleichbare Lösung am Markt für «das Haus der Zukunft» gibt, und EVVA ausgewählt.

Urban Stenz Geschäftsleiter der EVVA Schweiz AG.

EVVA Sicherheitstechnologie GmbH | Erlenstrasse 4A | 6343 Rotkreuz | Tel. +41 (0) 41 511 77 66 | www.evva.com

Hier entsteht … Sicherheit! Mit Swiss Security Service als starkem Partner auf der Baustelle und in Bauwerken! Passendes Leistungspaket für Sicherheitsaufgaben rund um die Baubranche.


IMPRESSUM Herausgeber rundschauMEDIEN AG St. Jakob-Strasse 110 CH-4132 Muttenz/ Basel Telefon +41 61 335 60 80 Telefax +41 61 335 60 88 info@rundschaumedien.ch www.rundschaumedien.ch Verleger Francesco J. Ciringione Verlagsleitung Serhat Tok Projektleitung Carmen Helde c.helde@rundschaumedien.ch Verkauf & Marketing Michele Zito m.zito@rundschaumedien.ch Chefredaktion Georg Lutz g.lutz@rundschaumedien.ch Redaktion Freya Mohr f.mohr@rundschaumedien.ch Produktion & Grafik Lorena Saum Sandra Schneider Korrektorat / Lektorat Brigitte Battaglia Aboservice info@rundschaumedien.ch

AUSGABE 01 / 2018

Autoren Marco Albertin Céline Berger Sven Breitenmoser Nandita B. Boger Alain Bühler Flavio Casanova Juliane Forster Heinrich Gugerli Lone K. Halvorsen Corinna Hirrle Klaus Kissel Alois Koller Daniel Lienhard Manuel P. Nappo Sarah Null Yves Ramseyer Pascal Regli Uwe Reusche Fridel Rickenbacher Daniel Riondel Marian Spohn Prof. Matthias Sulzer Lienhard Tribelhorn Manuela Olgiati Michael Veit Senta van de Weetering Mario Wenger David Zimmerli Othmar Ziswiler Oliver Zulauf Interviews Alexander Bänziger Jürg Berrel Markus Bucco Heinrich Degelo Michael Elmendorff Amadé Fries Beat Grossglauser Silvio Hitz Milla Koivulehto Julien Lehner Sascha Makivic Hans Notz

VORSCHAU Kilian Reyer Gabriela Rutschmann Ralf Schmid Juri Schuler Barbara Schwärzler Christoph Smolders Urban Stenz Frank Thesseling Sara Lema Vilas Ali Yasar Titelbild Trilux Bilder alpha innotec, Asetronics AG, Biene Fenster AG, Belcolor AG Flooring, CKW, CUPA STONE SWISS, ­decuspena GmbH, Doka Schweiz AG, DL Swiss Dach AG, e-can suisse, EVVA Sicherheitstechnologie GmbH, EcodecoSonnensegel GmbH , Guntlin Elektronik AG, Inform Möbelsysteme AG , Kambo AG, Keller Spiegelschränke AG, Knecht + Partner Modellbau AG, Merial Vertriebs AG, Neofas AG, Manuela Olgiati, PREFA Schweiz, Quooker Schweiz AG, rent-it ag, Schott Schweiz AG, Shutterstock, Sophos Technology GmbH, Sopro Bau­chemie GmbH, Syphon AG, Technische Universität München (TUM), Trimble International (Schweiz)

Jahresabo Vier Ausgaben CHF 19.– Einzelpreis CHF 5.90 Kontaktieren Sie uns gerne: info@rundschaumedien.ch ISSN 2504-1142 I «bauRUNDSCHAU» I 01 / 2018

LICHT AN …

ARCHITEKTURSPRACHE DER ST. JAKOBSHALLE 2.0 DIGITALES BAUEN | ENERGETISCHE DÄCHER | SMARTE KÜCHEN | ÖFFENTLICHE BELEUCHTUNG

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Wiedergabe von Artikeln und Bildern auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt.

Ende Mai 2018 erscheint die nächste Ausgabe von bauRUNDSCHAU. Folgende Schwerpunkte stehen auf unserer Agenda: Niveau erreichen Weiter- und Ausbildung in der Baubranche Unter einem Dach Das produktive Arbeiten von unterschiedlichen Generationen Es sieht gut aus Regenerative Energie und Ästhetik Blicke einfangen Natursteine als Gestaltungsmittel Durchbruch in den Massenmarkt OLED – Die Zukunft des Lichts In den Alltag integrieren Das Zuhause denkt mit – Smart Home Den Übergang gestalten Potenziale von Wintergärten Im Freien und trotzdem Schutz Terrassen und Überdachungen Die etwas andere Alternative Bauen mit Lehm Grün hält dicht Begrenzungen im Garten


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