IHR LICHTER BRENNET
Wollen wir der Weihnachtsbeleuchtung wirklich den Stecker ziehen? Nein, es ist keine gute Idee, die Weihnachtsbeleuchtung diesen Winter abzuschalten. Denn gewinnen wird man damit nichts.
Gemeinden, die sich ausgerechnet im Advent für die Dunkelheit entscheiden, richten damit vor allem Schaden bei Erwachsenen und Kindern an, denen das Licht in dieser Zeit ganz beson ders wichtig ist. Tourismus-Hotspots können sich eine dunkle Adventszeit nicht erlauben, da unsere Gäste für die hohen Kosten der Ferien einen kleinen Traum erleben wollen: Es ist «Weihnachten», es ist «White Christmas». Ja, alle brauchen diese Vorstellung, auch Familien mit kleinen Kindern, aber auch einsame Menschen, welche immer nur an Weihnachten von der Glitzerwelt in den Bann gezogen werden.
Was wäre eine Hauptstrasse ohne Lichter und Sterne? Wir haben ja schon viel ver loren in den letzten Jahren, zum Beispiel den Schnee. Sollten doch als Energiespar massnahme für den Dezember erst einmal die Beschneiungen auf 1 800 Metern reduziert oder gestoppt werden – für all jene, die das Ziel, Energie zu sparen, bislang nicht als politisch motivierte Bevormundung verstanden haben.
Genau diese Tendenz leisten sich im Moment sehr viele Gemeinden. Spareffekt gleich null, weil am falschen Ort wieder einmal der Strom abgeschaltet wird. Ich hoffe, Sie zünden sich eine Kerze an, Sie haben warm und bleiben nach drei Jahren gesund, denn die nächste Welle einer anderen Pandemie als Corona, Öl oder Strom wird sich bald melden. Die dunklen Gemeinden aber haben im Moment das Zepter in der Hand.
In diesem Sinne, alles Gute, frohe Feiertage und ein tolles Lesevergnügen.
EDITORIAL 1
TITELSTORY 6
Die Rolba 500 bei der Säntis Schwebebahn AG, Schwägalp 6
KOMMUNALFAHRZEUGE
Mehr als Lösungen 10 McConnel Böschungsmäher PA 6575VFRT 14 Mit Amazone Kommunal-Maschinen das ganze Jahr im Einsatz 16
MOBILITÄT 18
Rapid URI – Der erste vollelektrische Einachsgeräteträger auf dem Markt 18 Elektrisch auf dem Betriebsgelände emissionsfrei schleppen, rangieren, transportieren und fahren 20
ENERGIE – GAS
Wie Biogas zur Energiewende beiträgt 22 Erneuerbares Gas aus dem Schweizer Untergrund 25 Dekarbonisierung verlangt Weiterentwicklung des Schweizer Gasmarkts 30 Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft 32
INHALT
SEMINARHOTELS 64
UND FLAGGEN
DIE ROLBA 500 BEI DER SÄNTIS SCHWEBEBAHN AG, SCHWÄGALP
Der Säntis – mit 2 500 Metern über dem Meeresspiegel ist er der höchste und gleichzeitig der beliebteste Gipfel der Ostschweiz. Rund 400’000 – vor allem einheimische – Besucher lockt das Ausflugsziel im Alpstein-Gebiet jährlich an. Die Gäste geniessen rund um und auf dem Berg die Services und Leistungen von Schwebebahn, Hotel, Restaurants und weiteren dazugehörigen Infrastrukturen, welche zusammen das Tourismusunternehmen Säntis Schwebebahn AG bilden.
Der Säntis ist nicht nur für seine traum hafte Aussicht bekannt, sondern wird auch als Berg der Wetterre korde bezeichnet. Durch die exponierte Lage herrschen das ganze Jahr über ext reme Witterungsbedingungen. So wurden hier bereits unzählige Höchstwerte, zum Beispiel in Bezug auf Niederschlagsmengen, Stürme, Blitzeinschläge und Vereisungen, gemessen. Obwohl das Unternehmen auf diese Rekorde in gewisser Hinsicht stolz ist, wird es dadurch immer wieder von Neuem vor grosse Herausforderungen gestellt: 2019 ereignete sich am Fusse des Berges, auf der Schwägalp, ein Lawinenunglück. Eine enorme Schneemasse war weit in den Tal boden vorgedrungen, hatte einige Fenster des Hotels eingedrückt und das Restaurant stark beschädigt. Auch wurde der Zugang zur Garage, in welcher der Fuhrpark unter
gebracht ist, komplett blockiert. Die eigenen Maschinen waren folglich eingesperrt, so dass man für deren Befreiung auf fremde Hilfe angewiesen war. Unter anderem hat damals der Kanton St. Gallen mit einer Rolba 500 von der ZAUGG AG EGGIWIL Unterstützung geboten. Der Einsatz hat später dazu beigetragen, dass die Rolba 500 seit Dezember 2021 nun ebenfalls zum In ventar der Säntis Schwebebahn AG gehört.
Mithilfe der eigenen Maschinen aus dem Fuhrpark wird im Winter vor Ort die Schnee räumung auf den Strassen und den Park plätzen getätigt. Des Weiteren werden im Lohnauftrag vom Kanton Appenzell Aus serhoden die Strassen ab der Schwägalp hinunter bis nach Urnäsch geräumt. Im Auf trag des Kantons St. Gallen erfolgt dies in die entgegengesetzte Richtung hinunter
nach Riedbad, wie uns Michael Wehrli erklärt. Als Bereichsleiter Technik bei der Säntis Schwebebahn AG ist er verantwort lich für die Technik und Infrastruktur des gesamten Unternehmens. Somit kümmert er sich primär um den Unterhalt und die Si cherheit der Schwebebahn, der Gebäude, diverser Infrastruktureinrichtungen und des Fuhrparks. Zudem ergänzt er, dass auch das Militär vom Service der Schwebebahn AG profitiert. In dessen Auftrag werden im Früh ling die Zufahrtsstrassen der nahegelege nen Schiessplätze geöffnet. Dafür wird mit Pflügen, Salzstreuer, Fräsen und seit ver gangener Saison mit der Rolba 500 der ZAUGG AG EGGIWIL gearbeitet.
Die Rolba 500 ist einzigartig in Bezug auf ihre Dimension und die entsprechend gebotene Leistung. Die Maschine verfügt über ein star
TECHNISCHE DATEN
ROLBA R500
Räumleistung: 1 800 t/h
–
Räumbreiten: 180 / 200 / 210 cm
Räumhöhe i.e.D.: 30 cm Wurfweite: bis 40 Meter Wenderadius: circa 4.8 m
Räumgeschwindigkeit: 0.15 - 40 km/h
Motorleistung: 170 kW Brennstofftank: 150 l Gesamtgewicht: circa 8 000 kg
kes Zwei-Stufen-Frässchleudersystem und erzielt eine gute Räumleistung. Der hydro statische, stufenlose Fahrantrieb gewährleis tet eine optimale Kraftübertragung auf alle vier Räder. Der Fahrer bestimmt für jeden
Einsatz die passende Lenkungsart. Durch einfache Bedienung kann er mühelos und jederzeit zwischen Vorderachs-, Hinterachsund Allradlenkung sowie dem Hundegang umschalten. Je nach Einsatzzweck lassen sich alle Rolba-Modelle individuell ausstat ten und es stehen verschiedene Fräsbreiten zur Auswahl. Nebst dem Direktauswurf werden unterschiedliche Kamine sowie ein Teleskopkamin angeboten. Die Rolba 500 kann für einen Wechselnutzen vorbereitet werden, zum Beispiel im Hinblick auf den Einsatz mit einem Auslegemäher. Somit eignet sie sich auch optimal für die Nutzung während der Sommermonate.
Auf der Schwägalp wird die Rolba 500 vor wiegend für die Schneeräumung auf den eigenen Strassen eingesetzt. Aufgrund der
engen Platzverhältnisse muss der Schnee weiter von der Strasse weggeräumt werden, was alleine mit einem Pflugeinsatz um ständlich ist. So kann nun mit der Rolba 500 nachgeräumt und der Schnee ganz weg geschleudert werden. Auch erleichtert sie die Schneebeseitigung auf den Parkplätzen deutlich. Da grössere und kleinere Plätze vorhanden sind, ist eine Maschinenwendig keit, wie sie diese Maschine aufweist, aus schlaggebend und von grossem Vorteil. Sie erlaubt ein nahes Heranfahren an parkierte Autos und ermöglicht so die Durchfahrt.
Vor der Beschaffung der Rolba 500 hatte die Säntis Schwebebahn AG bei der ZAUGG AG EGGIWIL bereits einen Schnee pflug bezogen. Die Rolba 500 war aufgrund der engen Zusammenarbeit mit den
umliegenden Kantonen, welche teils damit arbeiten, schon länger bekannt. Während der Schneeräumung nach dem Lawinen abgang 2019 hat sie einen wertvollen Einsatz geleistet und ihre Leistung unter Beweis ge stellt. Daraufhin wurden diverse Offerten von unterschiedlichen Anbietern eingeholt und nach gründlicher, kritischer Prüfung hat man sich schlussendlich für den Kauf der Rolba 500 der ZAUGG AG EGGIWIL ent schieden. Kurz vor Weihnachten 2021 wurde diese, passend im Blauton des Logos und der Kabinen der Schwebe bahn, auf die Schwägalp geliefert – für die Belegschaft ein Weihnachtsgeschenk der etwas besonderen Art.
Auf die Frage, welchen persönlichen Vor teil Michael Wehrli in der Rolba sieht, ant wortet er: «Die gute Übersicht und die Manövrierbarkeit der Maschine haben sich durchaus bewährt. Ebenfalls wird der weite Auswurf der Maschine sehr ge schätzt.» Speziell bei der Schneeräumung auf grossen Plätzen kann der Schnee in einem Umgang direkt weggeschleudert werden. Mit Maschinen, welche weniger Wurfweite verzeichnen, waren bis dato oft zwei bis drei Umgänge nötig. Nebst der Übersichtlichkeit erwähnt Michael Wehrli den Fahrkomfort und die Sicherheit für den Maschinisten. Die klimatisierte Kabine und die gute Sicht nach vorne und hinten stei gern den Arbeitskomfort. Michael Wehrli betont, wie sehr ihm am Herzen liegt, dass seine Mitarbeiter mit einem zeitgemässen Arbeitsgerät arbeiten können. «Grundsätz lich zählt, dass Plätze und Strassen vom Schnee befreit werden können. Welche Maschine dafür eingesetzt wird, spielt im Endeffekt ja keine Rolle. Uns ist aber wich tig, dass sich die Mitarbeiter wohl fühlen und den Fahrkomfort spüren, was wir mit der Rolba gewährleisten können», führt er weiter aus. Den Maschinisten ist sofort aufgefallen, dass die Rolba 500 mit ihrer kompakten Abmessung sehr wendig ist, trotz der geringen Grösse aber nicht an Leistung einbüsst. Auch die schmalere Spurbreite fällt aufgrund der erhöhten Aus wurfleistung nicht negativ ins Gewicht.
Daniel Künzle, Mitarbeiter Fuhrpark der Schwebebahn AG, sieht die Wendigkeit und die Wurfweite der Maschine ebenfalls als grossen Vorteil. Er bezeugt den Ar beitskomfort und schwärmt: «In der Ka bine herrschen kaum Lärmemissionen und auch die Klimatisierung ist sehr an genehm. Die Übersicht ist einwandfrei und wird dank Videokamera am hinteren
Heck zusätzlich optimiert.» Die Maschine ist mit Lampen und Scheinwerfern aus gestattet, wobei bei der Konstruktion auch an die seitliche Beleuchtung ge dacht wurde – ein feines, aber ausge sprochen hilfreiches Detail. «Durchaus nur Positives», fasst Daniel am Schluss kurz und knapp zusammen.
Die noch relativ junge Kooperation der beiden Firmen hat sich – auch auf der persönlichen Ebene – gemäss Michael Wehrli bereits sehr gut entwickelt. Für ihn ist dies ein wichtiger Punkt, wenn er mit einer Schweizer Firma zusammenarbeitet. In jener Hinsicht ist die Erwartungshal tung auf alle Fälle erfüllt, was auf eine langfristige und vielversprechende Zu sammenarbeit deuten lässt.
Eines ist klar: Auf dem Säntis werden auch in Zukunft extreme Wetterverhält nisse herrschen und Mensch und Ma schine weiterhin auf die Probe stellen. Welche Herausforderungen der Schwe bebahn noch bevorstehen, kann niemand voraussagen. Die Gewissheit jedoch, über Arbeitsgeräte der höchsten Qualität und mit maximaler Leistung zu verfügen, mindert aber mögliche Risiken und damit verbundene Umstände. In der kalten Sai son können ständig und unerwartet rie sige Schneemengen vom Himmel fallen und innert kürzester Zeit alles lahmlegen. Mit der Beschaffung der Rolba 500 hat man eine Lösung gefunden, um die Schneeräumung auf der Schwägalp zu optimieren. Der Säntis – ein Berg und viele weitere Geschichten!
KONTAKT
ZAUGG AG EGGIWIL Holzmatt 651b CH-3537 Eggiwil Telefon +41 (0) 34 491 81 11
info@zaugg.swiss www.zaugg.swiss
KONTAKT
Säntis-Schwebebahn AG CH – 9107 Schwägalp Säntis Telefon +41 (0) 71 365 65 65
kontakt@saentisbahn.ch www.saentisbahn.ch
MEHR ALS LÖSUNGEN
Gut ausgerüstet mit Marken der GVS Agrar Gruppe: Die GVS Agrar AG ist marktführende Importeurin von Traktoren und Landmaschinen der Marken Fendt, Massey Ferguson und Valtra. Ihre auf den Handel und die Herstellung von Landmaschinen ausgerichtete Tochterfirma Agrar Landtechnik AG vertreibt neben der Eigenmarke Agrar hochspezialisierte Technik für alle Ansprüche, im Kommunalbereich unter anderem der Marken Kahlbacher, Perfect, Reisch und Saphir.
Verwurzelt, verbunden und dyna misch: Die GVS Agrar AG hat eine über 100-jährige Tradition. Verwur zelt im Kanton Schaffhausen, ist sie mitt lerweile schweizweit für ihre Kundinnen und Kunden im Landwirtschafts- und Kommunalbereich im Einsatz. In den vielen Jahren hat die GVS Agrar AG einen reichen Schatz an Erfahrungen gesammelt und ist mit den Entwicklungen in der Branche mitgegangen und mitgewachsen. Die Marke AGRAR ist in der Schweizer Landwirt schaft schon seit mehr als 80 Jahren ein Begriff – daraus entstanden ist die Agrar Landtechnik AG.
Land- und Kommunaltechnik haben ihre ganz eigene Dynamik und erforderten schon immer eine Bereitschaft für Verän derung. Gerade heute, mitten im digitalen Wandel, werden flexible und auf die diversen Anforderungen der Kunden zugeschnittene Lösungen erwartet – und diese kann die GVS Agrar Gruppe bieten. Flexibel zu sein bedeutet auch, das Know-how und die Er
fahrungen der Mitarbeitenden dort einzu setzen, wo sie gebraucht werden. Sie sind erste Anlaufstelle und Kompetenz bei Be ratung und Verkauf. Qualität und Service haben höchsten Stellenwert und bewegen sich zuverlässig auf konstant hohem Ni veau. Und natürlich kann man sich auch nach dem Kauf auf das Team verlassen, das mit Rat und Tat zur Verfügung steht.
KOMPETENZ BIS UNTER DIE MOTORHAUBE
Die GVS Agrar Gruppe, bestehend aus GVS Agrar AG, Agrar Landtechnik AG und ihren sieben Tochtergesellschaften, verfügt über ein schweizweites Händlernetz mit rund 270 Vertriebspartnern – Kundennähe ist hier also nicht nur eine Floskel, sondern wird täglich gelebt.
Alle importierten Maschinen und Traktoren der Hausmarken laufen über die jeweilige Werkstatt in Schaffhausen und Balterswil. Hier werden sie kontrolliert und gemäss den Schweizer Strassenverkehrsgesetzen aus
gerüstet, bevor sie zum Endkunden kom men. Sollte es mal klemmen, bietet die GVS Agrar AG einen umfangreichen und vor al lem schnellen Ersatzteilservice. Fünf auf die verschiedenen Produktgruppen speziali sierte Ersatzteilverkäufer beantworten unter anderen bis zu 150 Telefonate pro Tag.
SCHNELL UND UNKOMPLIZIERT
Als Tochterfirma der GVS Agrar AG stellt die Agrar Landtechnik AG im Thurgauischen Balterswil Landmaschinen nach den indi viduellen Bedürfnissen der Kunden her. Zwischen den beiden Unternehmen besteht eine enge Zusammenarbeit, die eine voll umfängliche Partnerschaft bezüglich Pro duktpalette, Service, Beratung und Dienst leistungen gegenüber Lohnunternehmer, Landwirtin oder Kommune bietet. Während die Kompetenz in Schaffhausen vor allem auf dem Verkauf von Traktoren liegt, hat sich der Standort Balterswil auf den Vertrieb und die Herstellung von Landmaschinen spezi alisiert – mit einer rar gewordenen Beson derheit: Die Eigenmarke AGRAR wird von A
bis Z vor Ort konstruiert und produziert. Auf bereiter, Ballengeräte, Druckfässer, Mist streuer und Ladewagen laufen hier durch mehrere Produktionsstrassen – gmacht i dä Schwiz. Auch bei den importierten Maschi nen legt die Agrar Landtechnik AG Wert auf Qualität und guten Service und pflegt ein aufgeschlossenes Verhältnis mit den Liefe ranten des umfangreichen Produktportfo lios, gerade auch mit jenen, die sich im Forstund Kommunalbereich spezialisiert haben:
FENDT
Um ein perfektes Zusammenspiel zwischen Traktor und Anbaugerät zu erreichen, bietet die allgäuische Traktorenmarke FENDT Ge rätesystemlösungen an, die in enger Zusam menarbeit mit dem jeweiligen Hersteller entstehen und dem Kunden eine pro fessionelle Arbeit ermöglichen. Der Hersteller MULAG etwa pflegt eine langjährige Zusammenarbeit mit Fendt. Die ebenfalls in Deutschland hergestell ten Mulag-Mähwerke kommen im Stras senunterhalt vor allem bei der Bord- und Strassenrandpflege zum Einsatz und wer den in die Traktoren perfekt integriert, so dass die speziell entwickelten Maschinen in der Grünlandpflege ihresgleichen suchen.
MASSEY FERGUSON
Der amerikanische Maschinenbauer Mas sey Ferguson bietet Traktoren für jeden Be darf: grosse, kraftvolle Maschinen für Feld und Transport, aber auch wendige und viel seitige Kompakt-Traktoren wie diejenigen der Baureihen MF 1500 und MF 1700. Die effizienten und nachhaltigen Traktoren besit zen zuverlässige und sparsame Stufe-5Motoren und haben sich in der Anlagen- und Parkpflege bestens bewährt und etabliert, zugeschnitten auf die verschiedensten An forderungen, zum Beispiel mit optionalem Mähwerk für die Grünflächenpflege.
VALTRA
Beim nördlichsten Traktorenhersteller der Welt gehen Kundenwünsche in Erfüllung: Der finnische Traktorenbauer Valtra schaut auf über 70 Jahre Firmengeschichte zurück und ist bekannt für seine robusten und zu verlässigen Traktoren. Und gerade in Finn land, wo die Holzproduktion eine grosse Rolle spielt, hat man sich gründliche Ge danken zum Einsatz der Traktoren in Forst betrieben gemacht. Valtra lässt auch hier keine Wünsche offen: Gemäss dem Motto «Valtra Unlimited» gibt es einen Traktor mit Forstausrüstung nach Kundenmass prak tisch ab Werk, so dass kaum mehr etwas nachgerüstet werden muss.
REISCH
Aus langjähriger Erfahrung und dem regen Austausch mit seinen Kunden kennt das oberbayrische Unternehmen die Anforde rungen im Bereich Transportanhänger von heute und konzentriert sich auf Agrarfahr zeuge, die vielseitig einsetzbar sind. Die Dreiseitenkipper von REISCH sind wegen ihrer funktionalen Vorteile besonders be liebt. Die Kippseite lässt sich variabel und je nach örtlichen Gegebenheiten anpas sen. Die Hänger gibt es als Ein-, Zweioder Dreiachser, mit Tandem- oder Tri demachse. Je nach Einsatzbereich sind auch Wannenkipper, Tiefladeanhänger und Sonderfahrzeuge erhältlich. Die viel
seitig einsetzbaren Transportanhänger sind unter anderem dank verstärktem Bo den und integrierter Rampe für praktisch jeden Einsatz geeignet.
KAHLBACHER
Perfekt ausgerüstet im anspruchsvollen Winterdienst: Mit den Spitzenmaschinen der Marke KAHLBACHER haben Eis und Schnee keine Chance. Das Familienunter nehmen mit Sitz in Kitzbühel produziert an zwei Standorten mit viel Knowhow und technischer Raffinesse Topprodukte im Be reich Schneeräum-Technik – made in Aus tria. Vor allem für seine grosse Flotte an Schneefrässchleudern, Seitenwallfräsen
und Schneeschleudern ist das Unterneh men weltweit bekannt.
SAPHIR
Aus der Praxis für die Praxis: Die Marke SAPHIR steht für praxisorientierte, robuste und bewährte Technik aus den Bereichen Grünlandtechnik sowie Hof-, Industrieund Kommunaltechnik. Dieses Prinzip wird konsequent bei der Konstruktion und
folio umfasst ein regelrechtes RundumSorglos-Paket mit Maschinen für fast jeden Arbeitsbereich in der Land- und Kommunaltechnik. Von Kehrmaschinen über Planierschilde bis zu Frontladerge räten und Betonmischer bietet SAPHIR Lösungen für jeden Einsatzbereich.
PERFECT
Der niederländische Betrieb Van Wamel
Entwicklung und Herstellung einer brei ten Palette von Schlegelmulchgeräten, Kreiselmähern, Schlegelhäckslern und Reihenkehrern in eigenem Haus. Die besten Materialien in Kombination mit der neuesten Produktionsweise haben dazu geführt, das PERFECT-Maschinen einen hervorragenden Ruf geniessen. PERFECT-Maschinen sind bei professi onellen Anwendern auf der ganzen Welt im Einsatz.
KONTAKT
GVS Agrar AG Im Majorenacker 11 CH-8207 Schaffhausen Telefon +41 (0) 52 631 19 00
www.gvs-agrar.ch
Agrar Landtechnik AG Hauptstrasse 68 CH-8362 Balterswil Telefon +41 (0) 52 631 16 00
DieselbstfahrendeSchneefrässchleuder mit vorteilhaftemWechselnutzen fürWinter- und Sommereinsatz.
Kompakt undwendig mit maximaler RäumleistungdurchDirektantrieb.
DieKomfortkabine miteinfachster und übersichtlicherBedienunglässt keineWünscheoffen.
Reisch RUDTK-140 mit Fendt 516 VarioMCCONNEL BÖSCHUNGSMÄHER PA 6575VFRT
Dieser Mäharm gehört zur so genannten 75er-Serie mit Reichweiten von 6.50, 7.20 beziehungweise 8.50 Metern. McConnel verfügt über eine enorme Auswahl an Böschungsmähern.
Modellreihen in mehr als 36 verschiedenen
McConnel ist der weltweit grös ste Hersteller von Auslegemä hern. Jährlich werden mehr als 2 800 Einheiten gebaut. Von seinem Haupt sitz in Ludlow, England aus, auch bekannt als die Heimat der Heckenschere, liefert McConnel seine Maschinen in 50 Länder weltweit. Anmerkung: Im Vereinigten König reich, dem Ursprungsland, gibt es insgesamt etwa 800’000 Kilometer Hecken. Auf dem Lande dienen sie als Grundstücksgrenzen.
Hy-Reach hat McConnel einen völlig anderen Ansatz gewählt».
Vor diesem Hintergrund ist es leicht zu ver stehen, warum sich diese Marke so sehr auf innovative Armmäher konzentrieren konnte. Bei den meisten Anbaumarken befindet sich
der erste Drehpunkt des Auslegers rechts hinter dem Traktor. McConnel hat dies mit dem Hy-Reach-System völlig anders ge macht. Die Geometrie der Maschine ist völ lig anders. Der erste feste Auslegerabschnitt beginnt direkt oberhalb des Oberlenkers. So können Sie nicht nur Gräben und Randstrei fen, sondern auch Hecken mähen, und zwar bis ganz dicht an den Traktor heran. Ausser dem schwingt der Mäharm in Transportstel lung zur Traktorkabine hin. Ausserdem sorgt die serienmässige Transportdämpfung in Kombination mit dem Hubstopp-Kit dafür, dass der Mäharm während des Transports nicht «tanzt». Dank dieses Systems kann der Arm auch unter extremen Bedingungen bei 50 Kilometer pro Stunde nicht gegen die Kabine stossen. Wichtig ist auch, dass die Buchsen in den Gelenkpunkten weniger Schlägen ausgesetzt sind.
Das Allerneueste Modell und der leichteste und kleinste in einer Serie, bei der alle Mo delle 75 PS an den Mähkopf abgeben und eine Ölpumpe haben, die 126 Liter pro Mi nute bei 250 bar fördert. Neu an diesem Mäharm ist, dass er aus dem speziellen Strenx-Stahl gefertigt ist. Dieser Stahl er
möglicht die Herstellung von leichteren Pro dukten bei gleicher struktureller Stärke. Auch der Hydrauliköltank hat eine hervor stehende Öffnung. Dadurch vergrössert sich die Tankoberfläche um 16 Prozent. Der Lüfter des Ölkühlers befindet sich ebenfalls in diesem Gang. Dies sorgt für zusätzliche Kühlleistung, da die angesaugte Luft durch die Tanköffnung angesaugt wird.
«Dadurch wird die Kühlleistung um bis zu
30 Prozent erhöht».
Zu den wichtigsten neuen Merkmalen der Maschine gehören ein neuer hocheffizien ter Öltank und ein Kühlsystem mit ausser gewöhnlicher Entlüftungsleistung. Diese ermöglichen eine sehr geringe Durchfluss menge und verhindern, dass das Öl an be
«MitDie Marke verfügt über elf Ausführungen. Ott Landmaschinen AG, importiert McConnel seit 2013 in der Schweiz.
stimmten Stellen im Behälter stagniert. Dies erhöht die Effizienz, Leistung und Haltbarkeit. Ausserdem sorgt es für eine konstante Kühlung bei allen Wetterbedin gungen und reduziert den Hitzestau. Diese drei Innovationen sorgen zusammen für eine bessere Ölkühlung. Dadurch erhöht sich die Kühlleistung um bis zu 30 Prozent. Dies erhöht die Nettoleistung. Die von Ih nen über die Zapfwelle eingebrachte Leis tung wird also optimal genutzt! Ausserdem
ist die Maschine jetzt für Wartung und Ser vice viel besser zugänglich.
75 PS AUF DEM ROTOR
Mit einer horizontalen Reichweite von 6.50 Metern ist das Modell PA6575 die kleinste der drei Serien; die beiden ande ren haben eine horizontale Reichweite von 7.20 beziehungweise 8.50 Metern. Dieses Modell ist für Traktoren ab 74 Kilo watt (100 PS) und einem Mindestgewicht
von 5 800 Kilogramm geeignet. Der Mäharm ist serienmässig am Dreipunkt angebaut, es ist aber auch ein achsmontiertes Schnellwechselsystem möglich. Das Ge rät wird von einer Zapfwelle mit 760 U / min angetrieben. Die Leistung des Rotors be trägt 75 PS.
LEICHTES FAHREN
Verschiedene Praktiker sagen, dass der McConnel-Böschungsmäher das Beste ist, was sie je gekauft haben. Die Bedienung in der Kabine braucht sehr wenig Platz und mann kann den Mäharm sozusagen mit zwei Fingern am Joystick lenken. Weiter ist eine automatische Bodenanpassung mög lich, so dass der Kopf immer in der richtigen Position bleibt, unabhängig von der Posi tion des Auslegers. Dies geschieht mit Hilfe des patentierten Easy Drive System (EDS) von McConnel.
«Man muss nicht die ganze Zeit über die rechte Schulter schauen».
Sicheres Arbeiten ist den Kunden sehr wichtig. Mit dem Mäharm am Traktor, kann neben der Traktorkabine gemäht werden, so dass man einen guten Überblick über den Mähvorgang hat. Man muss nicht ständig über die rechte Schulter schauen, wenn man am Mähen ist.
HINWEIS
Wünschen Sie mehr Informationen oder eine individuelle Offerte, dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns.
KONTAKT
Ott Landmaschinen AG Industriestrasse 49 CH-3052 Zollikofen Telefon +41 (0) 031 910 30 10 mail@ott.ch www.ott.ch
MIT AMAZONE KOMMUNAL-MASCHINEN DAS GANZE JAHR IM EINSATZ
Die Aufsitzmäher Profihopper und die Anbaumäher Grasshopper von Amazone eignen sich bestens fürs Mähen, Vertikutieren und Aufsammeln von Laub. Der Winterdienststreuer IceTiger mit hydraulisch angetriebenem Bandboden ist ideal für den professionellen Streueinsatz im Winter.
Vom Mähen und Mulchen über das Vertikutieren bis hin zum Aufsam meln – der Profihopper ist die Ma schine für alle Fälle. Als Feinschlegelmäher sorgt die Ganzjahresmaschine sowohl im kurzen als auch im langen Gras für ein aus gezeichnetes Schnittbild. Dadurch, dass in einem Arbeitsgang gemäht oder gemulcht, vertikutiert und Gras, Laub, Pferdekot oder Unrat aufgesammelt werden kann, wird wertvolle Zeit gespart.
Höchste Flächenleistungen werden mit dem 1.25 oder 1.50 Meter breiten Front mähwerk und dem Exaktschnittrotor SmartCut erreicht. Hinzu kommt mit Vförmiger Messeranordnung eine verbes serte Schnitt- und Aufnahmequalität. Das robuste Förderschneckensystem Power Compactor besteht aus einer Längs- und einer Querschnecke. Die Längsschnecke verfügt über ein besonders hohes Förder volumen. Das erlaubt dem Profihopper sehr hohe Förderleistungen und Ge schwindigkeiten, auch in hohem Gras. Das
Mähgut wird sofort nach der Aufnahme durch den PowerCompactor verdichtet und im Fangkorb gesammelt. Durch diese Verdichtung kann beim Profihopper 1500 im 1 100 Liter grossen Auffangbehälter über 1 600 Liter nicht verdichtetes Mähgut ge sammelt werden. Somit werden Zeitver luste wegen Behälterentleerungen dras tisch reduziert, und die Produktivität der Maschine und der Arbeitskraft wird glei chermassen erhöht. Der PowerCompactor benötigt keine Luftunterstützung und ar beitet deshalb geräuscharm und weitge hend staubfrei. Mit der hydraulischen Hochkippentleerung auf 2.10 respektive 2.50 Meter ist eine gute Beladung auch bei hohen Transportfahrzeugen möglich.
Der Profihopper ist mit dem intelligenten Allradantrieb 4WDi ausgestattet. Die Hin terräder werden bei der 4WDi-Technik nur dann zugeschaltet, wenn die Vorderräder diese Unterstützung benötigen. In Kurven, am Hang sowie bei Nässe wird die Stärke der Maschine besonders deutlich. Das Sys
tem funktioniert sowohl im Vorwärts- als auch im Rückwärtsgang. Durch den intel ligenten Allradantrieb und die elektronische Steuerung der Maschine wird im normalen Betrieb massiv Kraftstoff gespart. Die kom pakte Bauweise ermöglicht eine 0-Wende kreis-Lenkung und bietet damit mehr Wen digkeit und Sicherheit im Gelände. Durch grosse Rahmenstabilität und Zuverlässig keit im Einsatz hebt sich die Maschine wei ter von anderen Mähern ab.
AMAZONE ICETIGER – MEHR PRÄZISION IM
WINTERDIENST
Amazone bietet mit dem komplett neu ent wickelten IceTiger einen innovativen An baustreuer für die Salz- und Soleausbrin gung mit höchster Präzision an. Die neue Fördertechnik über einen hydraulisch an getriebenen Bandboden erlaubt die Aus bringung von Salzen mit unterschiedlichen Feuchtanteilen, selbst in Kleinstmengen, sowie abstumpfenden Materialien wie Splitt oder Sand. Dank der breiten Auflagefläche wird das Streugut kontinuierlich ohne Ver stopfung und Brückenbildung in Richtung einer Rutsche transportiert, über die es zur Streuscheibe gelangt. Über einen Hydrau likmotor lässt sich die Geschwindigkeit des Bandbodens präzise schnell oder langsam laufend einstellen, sodass auch Kleinst mengen von bis zu fünf Gramm pro Quad ratmeter bedarfsgerecht ausgebracht wer den können. Mit der Präzisionsstreuscheibe sind Arbeitsbreiten von zwei bis acht Meter möglich. Somit wird der IceTiger ideal an die Anforderungen des jeweiligen Einsatz gebietes angepasst.
In der Basisversion verfügt der Winterdienst streuer IceTiger über ein Fassungsvermögen von 1 000 Liter. Der schwerpunktgünstige Behälter im 3-Punkt-Anbau zeichnet sich durch steile Wände aus. Streugutrückstände werden somit sicher vermieden. Wahlweise kann das Volumen durch Aufsätze von 300 und 600 Liter auf ein Maximum von 1 900 Li ter erweitert werden.
Wahlweise kann der IceTiger mit einer So levorrichtung mit einer Behälterkapazität von insgesamt 500 Liter für die Ausbrin gung von Feuchtsalz FS30 ausgerüstet werden. Unmittelbar vor der Streuscheibe werden Feststoff und Sole miteinander vermischt, wobei die präzise einstellbare Solezufuhr über eine hydraulisch angetrie bene und trockenlaufsichere Pumpe er folgt. Im Vergleich zu Trockensalz erzielt die Mischung eine Senkung des Salzan teils um ca. 23 Prozent. Neben der schnel leren Tauleistung werden Wehverluste we sentlich verringert.
In der Grundausstattung erfolgt die Steu erung des IceTiger über den maschinen bezogenen Bedien-Computer EasySet 2. Die einfache, intuitive Bedienung erfordert nur kurze Einweisungsphasen und ist op timal bei Einsätzen mit wechselnden Fah rern. Nachdem die benötigte Streumenge und die gewünschte Arbeitsbreite eingege ben wurden, erfolgt die Mengenregelung
automatisch in Abhängigkeit der wechseln den Fahrgeschwindigkeiten. Auf kritischen Flächen, beispielsweise auf Brücken oder in Kreuzungsbereichen, kann mit der +100-Prozent Funktion die Streumenge verdoppelt werden. Darüber hinaus kön nen die LED-Arbeitsbeleuchtung und die Rundumleuchte über EasySet 2 geschaltet werden. Optional sind eine Rückfahrka mera mit Sicht auf den Streufächer sowie eine Behälterinnenkamera zur Füllstands kontrolle erhältlich.
In Kombination mit der optionalen kom fortablen ISOBUS-Steuerung wird der Ice Tiger zu einem Präzisionsgerät für den Winterdienst. Die ISOBUS-Variante bein haltet eine elektrische Aufgabepunktver stellung. Dabei wird die gewünschte Streubreite auf der linken und rechten Seite bequem vom Traktorsitz aus einge stellt. Die Verschiebung des Streufächers erfolgt während der Fahrt durch einen elektrischen Stellmotor. Die elektrische Aufgabepunktverstellung stellt dann au tomatisch den Aufgabepunkt des Streu gutes präzise ein und sorgt zusammen mit der automatischen Regulierung der
Streuscheibendrehzahl für das gewünschte symmetrische oder asymmetrische Streu bild. Durch die flexible Verstellung der Ar beitsbreite lässt sich der Streufächer exakt auf nur eine oder auch auf zwei Fahrspuren gleichzeitig einstellen. Zudem kann bei spielsweise in Kreisverkehren das drei eckige Streubild so nach innen versetzt werden, dass die komplette Fahrbahn op timal abgedeckt wird.
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RAPID URI – DER ERSTE VOLLELEKTRISCHE EINACHSGERÄTETRÄGER AUF DEM MARKT
Mit dem Rapid URI E041 wird ein Einachsgeräteträger mit vollelektrischem Antriebskonzept ins Produktsortiment aufgenommen, mit welchem eine grosse Auswahl an Anbaugeräten betrieben werden kann.
Wir haben uns bewusst für einen Geräteträger für einen univer salen und vielseitigen Einsatz entschieden, in diesen Bereichen ist die Nachfrage nach elektrischen Antriebs konzepten sehr gross. Die Positionierung des Rapid URI im Leistungssegment vier Kilowatt bildet die Eigenschaften eines Gerätes mit Verbrennungsmotor im Be reich von 9-10 PS ab, somit können sämt liche Anbaugeräte mit Anbaustutzen 52 / 54 Millimeterangebaut und betrieben werden. Hinsichtlich Betrieb, Bedienung und Handling während der Anwendung setzt Rapid wie gewohnt auf intuitive Konzepte und durchdachte Finessen um dem Anwender den Einstieg in diese Technologie leicht zu machen.
Rapid setzt mit dieser Produktneuheit be ziehungweise mit dieser Antriebstechnolo gie einen weiteren Meilenstein und wir sind stolz in Zukunft einen vollelektrisch ange triebenen Einachsgeräteträger als Serien produkt auf dem Markt anbieten zu können!
Erfolgsfaktoren in der Übersicht:
• Keine Abgase am Ort der Anwendung durch elektrische Antriebstechnologie, ermöglicht auch eine Verwendung der Maschine in Innenräumen
• Sehr geringe Lärmbelastung
• Breites Anbaugerätesortiment vorhan den durch Rapid-Schnellwechselsystem
• Intuitive Bedienung durch Überarbeitung der Bedienelemente und Display-Anzeigen
• Sicherheit durch zwei vollwertige Totmanneinrichtungen und automatische Feststellbremse
• Sehr geringe Transportmasse durch zusätzlich abklappbaren hinteren Teil des Bedienholms
• Geringe Betriebskosten für Betreiber
DIE RAPID PRODUKTE, DAS SCHWEIZER SACKMESSER UNTER DEN EINACHSGERÄTEN
Die Rapid Technic AG ist weit bekannt. Die Firma, welche immer noch in der Schweiz produziert, nimmt man für ihre technischen Lösungen in der alpinen Berglandwirtschaft wahr. Die Schweizer Firma mit Sitz in Kill wangen bietet aber noch vieles mehr als nur Anwendungen der alpinen Landwirt
schaft. Mit unserem Motto «Sie haben ein Bedürfnis, wir die Lösung» bieten wir für jeden Kunden die richtige Anwendung.
Dort wo die Handarbeit zu mühsam ist und sich grössere Maschinen zum Beispiel aus Kosten- oder Platzgründen nicht eignen, sind moderne Einachsgeräte perfekt um den Winterdienst, das Kehren im Frühjahr sowie die Rasenpflege im Sommer und die Laubbeseitigung im Herbst professionell, einfach und sicher zu bewerkstelligen.
Im Bereich Kommunal bietet sich als Bei spiel die mechanische Unkrautbeseitigung, die Reinigung sowie der Winterdienst bes tens an. Um etwas konkreter zu werden, hier die Anbaugeräte im Überblick:
MECHANISCHE WILDKRAUTBESEITIGUNG WILDKRAUTENTFERNER
Mit der Wildkrautbürste werden Ränder, Kanten und befestigte Flächen von Wild kraut befreit. Die Sauberkeit, Sicherheit und der Schutz von Bauwerken werden damit aufrechterhalten. Bei Bordsteinkanten und Rinnsteinen werden die Entwässerungs funktionen erhalten sowie die Ansammlung von Sedimenten vermieden. Das Verfahren zieht das Unkraut mittels mechanischer Einwirkung in verschiedene Richtungen und legt es auf der Oberfläche ab.
WEGEPFLEGEGERÄT
Mit dem Wegepflegegerät werden was sergebundene Flächen, wie zum Beispiel Schotter-, Splitt- und Kieswege / -plätze einfach, schnell und ökologisch wie öko nomisch sinnvoll gepflegt. Pflanzen wer den mittels mechanischer Bewegungen entwurzelt und auf der Oberfläche abge legt, wo sie einfach entfernt werden kön nen. Dank der variablen Arbeitshöhenein stellung bleibt die Bodenschichtstruktur unbeschädigt. Bearbeitete Flächen er
strahlen so ohne Einsatz von chemischen Stoffen in einem sauberen, gepflegten Bild.
REINIGUNG KEHRMASCHINE
Die leistungsfähigen Rapid Geräte zum Kehren lassen sich flexibel und ganzjäh rig einsetzen. Im Sommer werden Staub und Schmutz beseitigt, während im Winter frisch verschneite Beläge schwarz gekehrt werden. Es besteht die Möglichkeit in Fahrtrichtung oder seitlich wegzukehren. Wird der Schmutzsammelbehälter mon tiert, lässt sich im selben Arbeitsgang der Schmutz sauber aufnehmen. Kommt der Seitenbesen zum Einsatz, wird Sauberkeit bis an Hindernisse wie zum Beispiel Rand steine spielend einfach erreicht.
WINTERDIENST RÄUMSCHILD
Rapid Räumschilde zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit, Sicherheit und einfa che Bedienung aus. Mit dem vom Holm aus bequem bedienbaren Schwenkmecha nismus wird Schnee effizient in die ge wünschte Richtung weggeschoben. Dank werkzeuglos montierbaren Seitenblechen ist rückstandsloses Räumen von grösseren Flächen möglich.
SCHNEEFRÄSE
Rapid Schneefräsen zeichnen sich durch ihre einfache und sichere Bedienung aus.
Sie sind robust konstruiert und innert we niger Augenblicke zum Einsatz bereit. Schnee wird effizient gefräst und präzise an den Bestimmungsort hingeschleudert. Wege und Plätze sind für Benutzer rasch frei und sicher passierbar.
KOMBI STREUER
Mit dem Kombi-Streuer wird Streugut – in der Regel Sand, Salz oder Splitt – fein dosiert und gleichmässig ausgebracht. Durch die kompakten Abmessungen und die grosse Streuweite ist der Kombi-Streuer ideal geeignet auch für schwer zugängliche Stellen und wird hauptsächlich zur Glätte bekämpfung eingesetzt.
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Rapid Technic AG Industriestrasse 7 CH-8956 Killwangen Telefon +41 (0) 44 743 11 11 www.rapid.ch
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ELEKTRISCH AUF DEM BETRIEBSGELÄNDE EMISSIONSFREI SCHLEPPEN, RANGIEREN, TRANSPORTIEREN UND FAHREN
Sei es für Werkhöfe, Facility Management, oder ganz einfach praktische und effiziente Hilfsmittel für die verschiedensten logistischen Zwecke, ECKOLD aus dem Churer Rheintal bietet viele nützliche Lösungen. Neben Elektroschleppern bietet ECKOLD eine ganze Palette weiterer Elektrogeräte, mit denen Personen, Lasten und Güter auf Werkhöfen, Firmengeländen und Privatgrund befördert werden können.
Die Mitarbeiterin oder der Mitarbei ter fährt mit, und die Güter werden auf dem Gerät mitgeführt oder auf einem Anhänger oder im Container beför dert. Den Anwendungsmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. So gibt es bei spielsweise Fahrzeuge mit spezieller Aus rüstung für Putz-Equipen, für Mechaniker,
für die interne Postverteilung, oder ganz einfach ausgerüstet mit verschiedenen Körben oder Kisten, um die verschiedens ten Güter auf dem Gelände von A nach B zu bringen.
ELEKTROSCHLEPPER ALS VIELSEITIGER HELFER FÜR DIE INTERNE LOGISTIK…
Container aus der Tiefgarage oder über das Betriebsgelände schleppen, Anhänger auf engem Raum präzise rangieren, dafür gibt es Elektroschlepper. Die Last wird ein fach angehängt. Je nach Gewicht, das bewegt werden soll, seien es nur ein paar 100 Kilogramm, oder mehrere Tonnen, gibt es das geeignete Gerät. Der Bediener läuft mit dem Gerät mit und lenkt ergonomisch und sicher über die Deichsel, wo die Be dienknöpfe integriert sind. Francesco Foti,
Kundenberater bei ECKOLD schwärmt von den vielen Anwendungen, bei denen sich diese Schlepper schon bewährt haben. «Die Geräte erlauben ergonomisches und effizi entes Arbeiten und bestechen durch ihre Wendigkeit und präzises Manövrieren. Und mit dem umweltfreundlichen Elektroantrieb entsprechen sie dem Zeitgeist. Wir finden für die Kunden immer eine passende Lö sung. Hierfür habe ich Vorführgeräte, mit denen ich bei Kunden Vorführungen und Tests machen kann», berichtet Foti mit et was Stolz. «Die Anwendungsmöglichkeiten sind unbegrenzt. Ich staune immer wieder selbst, wie diese Geräte die Arbeit erleich tern und effizienter gestalten. In vielen Fäl len ist so ein Elektroschlepper ein unver zichtbares Hilfsmittel.» Gemäss ECKOLD sind solche Schlepper auf Bahnhöfen, bei Facility-Firmen, in Industriebetrieben, Pro
duktionshallen, Hangars auf Flugplätzen, auf den Bergstationen von Bergbahnen, Werkhöfen von Städten und Gemeinden im Einsatz. Bestens geeignet sind die Schlepper auch für das Bewegen von Bootsanhängern und Wohnwagen. Auch für das Manövrieren von Einkaufswagen bei Supermärkten oder ganzen Sattelaufliegern gibt es Lösungen, dann sogar mit Fernsteu erung. Und ein besonderer Clou: Im Winter können die Elektroschlepper mit einem Schneepflug ausgerüstet werden und er freuen durch ihre Kraft, Spur-Treue und die geringen Geräusche beim Schneeräumen auf dem Betriebsgelände oder im Wohn quartier. Wie auch immer der Einsatz der Elektroschlapper aussieht, er erhöht die Pro duktivität und reduziert die Ermüdung des Personals. Er erlaubt präzises Rangieren, dank der feinen Geschwindigkeitsregelung und der guten Übersicht, und schützt so besser vor Unfällen und Schäden. Je nach Bodenbeschaffenheit und benötigter Traktion empfiehlt ECKOLD die geeignete Bereifung. Ebenso stehen verschiedene Kupplungen zur Auswahl. Die voll aufgela denen Batterien halten beim Einsatz auf einigermassen flachem Terrain ein bis zwei Tage. Nach wenigen Stunden Ladezeit ist die Elektro-Ziehhilfe wieder für die nächste Herausforderung bereit. «Wer seinen Elek troschlepper hat, will ihn nicht wieder her geben», so nochmal Francesco Foti.
DER BEAGLE, UNSCHLAGBAR IN SACHEN WENDIGKEIT UND VIELSEITIGKEIT
Wie erwähnt bietet ECKOLD verschiedene weitere Fahrzeuge für die Betriebsinterne Logistik an. Ein besonders pfiffiges und viel
seitiges Gerät ist der BEAGLE. Der BEAGLE 360° wurde konzipiert, Lasten auf engstem Raum zu ziehen und zu manövrieren. Seine Bezeichnung 360° deutet bereits an, dass er sich mit einem Wenderadius von nur ei nem Meter selbst in einem Aufzug leicht um seine eigene Achse wenden kann. Er kann bis zu 1 500 Kilogramm ziehen. Je nach Be ladung und Anhänger reicht eine Batterie landung bis zu 35 Kilometer bei ebener Flä che. Er ist sicher, einfach und übersichtlich zu lenken und fährt vorwärts und rückwärts. Wenn's mal schnell gehen soll, bleibt der Bediener beim An- und Abkoppeln der Las ten einfach auf der Plattform stehen oder sitzen. Dabei zieht der BEAGLE aber nicht nur Lasten in Anhängern oder Containern, sondern kann als kompaktes Transportgerät für die betriebsinterne Postverteilung, für das Kommissionieren im Lager, auch für die schnelle Feinverteilung eingesetzt werden. Dafür werden für die Anwendung geeignete Transportbehälter direkt am Fahrzeug an gebracht. Auch in Spitälern findet der BEAGLE vielfältige Verwendung.
Zusammenfassend findet Kundenberater Foti: «Lassen Sie unsere Elektroschlepper, den BEAGLE 360° und unsere anderen Elektrogefährte die schweren Arbeiten über nehmen und sparen Sie so Ihre Kräfte für etwas Anderes.»
Die ECKOLD AG im Bündnerischen Trimmis nahe bei Chur blickt bereits auf über 45 Jahre Geschäftstätigkeit im Bereich Fahrzeugtechnik zurück. Seit Beginn be steht das Geschäft aus Fahrzeugbauteilen, in dem ECKOLD ein führender Anbieter mit einem umfassenden Sortiment ist. Später
kamen Fahrzeugeinrichtungen des Herstel lers ALUCA dazu. Der Produktbereich Er satzteile für elektrische Hubstapler und die Ergänzung mit Elektroschleppern und Elek trofahrzeugen für die Betriebsinterne Logis tik kam vor 12 Jahren dazu. Viele Kunden, darunter auch viele Namhafte, vertrauen inzwischen auf die kompetente Beratung und den Top-Service der ECKOLD AG. Für die Auswahl des geeigneten Gerätes kommt ECKOLD bei Bedarf mit Vorführ geräten zum Kunden. So kann meist ein praxisnaher Test gemacht werden.
KONTAKT
ECKOLD AG
Rheinstrasse 8 CH-7203 Trimmis GR Telefon +41 (0) 81 354 12 50
verkauf@eckold.ch www.eckold.com/fahrzeugtechnik
WIE BIOGAS ZUR ENERGIEWENDE BEITRÄGT
Bis 2050 will sich die Schweiz CO2-neutral mit Energie versorgen. Einen wesentlichen Beitrag dazu kann Biogas leisten: Es ist klimaschonend, lässt sich speichern und flexibel für verschiedene Anwendungen nutzen.
Die Zukunft der Energieversorgung ist klimaneutral. Für die Versorgungs sicherheit und das Erreichen der Klimaziele spielen Gas und seine Infrastruktur eine wichtige Rolle. Die Schweizer Gaswirt schaft arbeitet daran, die Gasversorgung zu dekarbonisieren. Auf diese Weise leistet sie einen wichtigen Beitrag, damit die Schweiz die Klimaziele erreichen kann.
CO2 NEUTRAL UND FLEXIBEL EINSETZBAR
Anstelle von Atomkraft und fossilen Ener gieträgern wird die Schweiz künftig haupt sächlich erneuerbare Energien nutzen. Diese Umstellung bringt jedoch auch ei nige Herausforderungen mit sich. Eine grosse Knacknuss ist die Energieversor gung im Winter, wenn die Stromproduktion aus Solar- und Wasserkraft reduziert, der
Bedarf aber hoch ist. Der zunehmende Ein satz von elektrisch angetriebenen Wärme pumpen und die Elektrifizierung der Mobili tät erhöhen die Winterstromlücke zusätzlich. Gefragt sind also Alternativen, die klimaneu tral, von der Jahreszeit unabhängig und fle xibel einsetzbar sind.
Biogas erfüllt diese Kriterien. Über den ge samten Lebensweg betrachtet führt Biogas zu sehr geringen CO2-Emissionen. Zudem wird es schon seit mehr als drei Jahrzehn ten zusammen mit dem Erdgas über das 20 000 Kilometer lange Schweizer Gasnetz verteilt. Es lässt sich genauso flexibel einset zen wie Erdgas: Als Treibstoff für Fahrzeuge beispielsweise bildet es eine willkommene Alternative zum Elektroantrieb. In Produkti onsanlagen kann es überall verwendet wer den, wo die Prozesse hohe Temperaturen
erfordern – beispielsweise in der Metallver arbeitung. Dort gibt es zum Gas oft gar keine Alternativen, die technisch und wirtschaftlich realisierbar wären. Schliesslich lässt sich Biogas auch speichern und bei Bedarf via Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen in Strom und Wärme umwandeln.
ENERGIE AUS ABFÄLLEN
Biogas wird durch die Vergärung von or ganischen Reststoffen, also von pflanzli chem oder tierischem Material, hergestellt. Bei diesem Prozess werden die in den Ausgangsmaterialien enthaltenen Inhalts stoffe wie Kohlenhydrate oder Fette haupt sächlich in Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2) umgewandelt. Typischerweise besteht das ungereinigte Rohgas zu etwa 60 Prozent aus Methan und zu 40 Prozent aus Kohlen dioxid. Letzteres wird zusammen mit wei
teren unerwünschten Begleitstoffen vor dem Einspeisen ins Netz entfernt. Das hierbei anfallende Kohlendioxid ist aber klimaneutral, weil es zuvor von den Pflan zen der Atmosphäre entnommen wurde.
Bereits 1997 ging die erste Schweizer An lage in Betrieb, die Biogas ins Netz ein speist. Mittlerweile sind bereits 38 solcher Anlagen in Betrieb, viele weitere befinden sich in Planung. Als Ausgangsmaterial nut zen sie unter anderem Gülle und Ernteab fälle aus der Landwirtschaft, Klärschlamm aus Abwasserreinigungsanlagen, Abfälle aus der Nahrungsmittelindustrie oder se parat gesammelte Grünabfälle aus den Haushalten. In der Schweiz ist streng ge regelt, welche Materialien zur Biogaspro duktion eingesetzt werden dürfen. Um keine Konkurrenz zur Herstellung von Nah rungs- oder Futtermitteln zu schaffen, ver wendet man hierzulande ausschliesslich Rest- und Abfallstoffe.
POTENZIAL NOCH NICHT AUSGESCHÖPFT
Eine 2017 publizierte Studie der Eidgenös sischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) bezifferte das nach haltig nutzbare Biogaspotenzial der Schweiz mit rund 5 TWh pro Jahr. Dies entspricht etwa 15 Prozent des heute eingesetzten Erdgases. Zum Vergleich: 2021 wurden
Flüssigvergärung
CO2 BiogasAufbereitung Kläranlage
Gasnetz Biog a s 60 % M e t han / 40 % C O 2
Gemäss einer Studie von E-Cube Consul tants aus dem Jahr 2018 werden zusätzlich rund 1.3 TWh Biogas produziert, aber nicht ins Netz eingespeist, weil es vor Ort ver wertet wird. Insgesamt wird von den 5 TWh Potenzial zurzeit also noch nicht die Hälfte ausgeschöpft. Hinzu kommt, dass das ins gesamt vorhandene Potenzial für die Bio gasproduktion («theoretisches Potenzial» gemäss WSL-Studie) bei rund 10 TWh liegt.
CO2 NEUTRALE GASVERSORGUNG BIS 2050
Der Biogas-Anteil im Schweizer Netz lässt sich also noch deutlich steigern. Hierfür ha
ben die Schweizer Gasversorger einen ambitionierten Plan aufgestellt: Bis 2030 wollen sie im gesamten Gasabsatz einen erneuerbaren Anteil von 15 Prozent errei chen. Bis 2040 soll der Anteil auf 50 Prozent erhöht werden. Analog zu den Schweizer Klimazielen will die Gaswirtschaft 2050 schliesslich eine komplett CO2-neutrale Versorgung anbieten.
Wegen der limitierten Mengen an geeig neten organisch Abfällen wird inländisch produziertes Biogas das Erdgas nicht vollständig ersetzen können. Die Schweiz kann aber auch Biogas importieren, was heute bereits in beträchtlichem Umfang geschieht: 2021 waren es rund 1.8 TWh. Dank Herkunftszertifikaten lässt sich der
Produktionsprozess im Ausland jederzeit nachverfolgen.
EIN ASS IM ÄRMEL
Wenn das Potenzial für Biogas ausge schöpft ist, besteht mit erneuerbar herge stelltem Methan eine weitere Quelle für CO2-neutrales Gas. Es wird über einen als «Power-to-Gas» bezeichneten Prozess pro duziert. Wie Biogas ist erneuerbares Methan klimaneutral, weil für seine Herstellung gleich viel Kohlendioxid verwendet wird, wie bei der Verbrennung wieder entsteht. Ein wei terer Vorteil: Erneuerbares Methan kann mit überschüssigem Sommerstrom produziert werden und macht diesen so speicherbar.
Mit dem stetig steigenden Anteil an Bio gas trägt die Schweizer Gaswirtschaft schon heute zum Umbau des Energie systems bei. Das Biogas ergänzt andere erneuerbare Energien und ist mit seiner Flexibilität ein wertvoller Trumpf bei der Bewältigung der anstehenden Herausfor derungen – gerade auch punkto Strom versorgung im Winter.
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Verband der Schweizerischen Gasindustrie Grütlistrasse 44 CH-8027 Zürich Telefon +41 (0) 44 288 31 31
ERNEUERBARES GAS AUS DEM SCHWEIZER UNTERGRUND
von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)Ein aktuelles Forschungsprojekt weckt die Hoffnung, der Schweizer Untergrund könnte sich als Speicher für erneuerbares Gas nutzen lassen. Hierbei kommt ein Verfahren zum Einsatz, bei dem Mikroorganismen erneuerbaren Wasserstoff und Kohlendioxid in Methan – den Hauptbestandteil von Erdgas – verwandeln. Forschende der Universität Bern haben im Schweizer Mittelland poröse Gesteinsformationen ausfindig gemacht, die für die sogenannte Geo-Methanisierung in Frage kommen.
Power-to-Gas-Technologien machen es möglich, Strom in Gas umzuwan deln. Oft wird hierfür ein Elektrolyseur genutzt, der Wasser unter Zufuhr von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufspaltet. Wird der Elektrolyseur mit Strom aus er neuerbarer Quelle (z.B. Photovoltaik) be trieben, entsteht erneuerbarer Wasserstoff. Wasserstoff kann energetisch genutzt werden. Alternativ lässt er sich durch Zu gabe von Kohlendioxid (CO2) in den Ener gieträger Methan umwandeln (‹methani sieren›). Für die Methanisierung braucht es idealerweise vier Teile Wasserstoff und einen Teil CO2. Letzteres fällt unter anderem bei Industrieprozessen an. Dieses Treibhaus gas, das gemeinhin in die Atmosphäre ab gegeben wird, bietet sich an, um zusammen mit erneuerbarem Wasserstoff erneuerbares Methan herzustellen.
Erneuerbares Methan ist CO2-neutral, denn es setzt bei der Verbrennung genau soviel CO 2 frei, wie bei seiner Herstellung ver wendet wurde. Methan-Gas hat zudem den Vorteil, dass es gut lagerbar ist. Es kann genutzt werden, um elektrischen Strom, der in den Sommermonaten keine Abnehmer findet, so lange zu speichern, bis Energie in den verbrauchsstarken Wintermonaten benötigt wird (in Form von Gas oder rückverwandelt in Strom). Power-to-Gas-Technologien könnten da her eine wichtige Rolle bei der künftigen Versorgung der Schweiz mit erneuerbarer Energie spielen.
MIKROORGANISMEN PRODUZIEREN METHAN
Methan lässt sich in Tanks, Kavernen oder Gasleitungen speichern, allerdings nur in
begrenzten Mengen. Eine weitere Speicher möglichkeit bieten poröse Gesteinsforma tionen, aus denen früher Erdgas gefördert wurde. Ausgeförderte Erdgaslagerstätten werden weltweit zur grossvolumigen und langzeitigen Speicherung von Erdgas ein gesetzt, beispielsweise vom österreichi schen Gasspeicherunternehmen RAG Austria AG. Dieses Unternehmen machte nun vor rund zehn Jahren eine bemerkens werte Entdeckung: Werden unter geeig neten Bedingungen Wasserstoff und CO2 in den Untergrund gebracht, sorgen dort natürlich vorkommende Mikroorganismen (Archaeen) für die Methanisierung des Wasserstoffs, also dessen Umwandlung in Methan. Dieses Methan kann anschlies send dem Untergrundspeicher entnom men und wie herkömmliches Erdgas ge nutzt werden.
Die RAG Austria AG hat dieses Verfah ren – Fachleute sprechen von GeoMethanisierung – von 2013 bis 2020 in zwei Projekten erforscht, an einer Pilot anlage in Pilsbach (zwischen Salzburg und Linz) ausprobiert und schliesslich patentiert. Bei den Feldversuchen wur den einem mit Erdgas gefüllten Speicher bis zu 10 Volumenprozent Wasserstoff und 2,5 Volumenprozent CO 2 beigege ben: Die Mikroorganismen verwandelten die beiden Gase binnen weniger Wochen in Methan, wobei Umwandlungsraten von 10 bis 90 Prozent beobachtet wur den. Fazit der Studienautoren: «Auch wenn Wasserstoff und CO 2 nicht voll ständig umgewandelt wurden, haben wir eine hohe Evidenz, dass Geo-Methani sierung eine echte Option für einen ge schlossenen Kohlenstoffzyklus in einem künftigen Energiesystem sein könnte.» ‹Geschlossener Kohlenstoffkreislauf› bedeutet, dass das CO 2, das bei Ver brennungsprozessen entsteht, für die Herstellung von erneuerbarem Gas wie derverwendet wird.
BREITE FORSCHUNGSPARTNERSCHAFT
In der Schweiz ist der Gas- und Energie versorger Energie 360° (Zürich) auf die
interessanten österreichischen For schungsergebnisse aufmerksam gewor den. Er initiierte 2020 gemeinsam mit der RAG Austria AG ein auf drei Jahre ange legtes Forschungsprojekt, an dem von Schweizer Seite die Universität Bern, die Ostschweizer Fachhochschule und die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) beteiligt sind. Das BFE unterstützt das Projekt finan ziell im Rahmen des ERA-Net Smart Energy Systems.
Ein Forschungsteam der Universität Bern ging der Frage nach, ob es im Schweizer Untergrund geologische Formationen gibt, die für die Geo-Methanisierung in Frage kommen. Leiter des Teilprojekts ist Larryn W. Diamond, Professor für Geo chemie und Petrologie am Institut für Geologie. Auch wenn die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind, kommt er zu einer positiven Einschätzung: «Unsere bisherigen Abklärungen lassen darauf schliessen, dass geeignete Speicher-
Die Empa hat im Rahmen der USC FlexStore-Studie abgeschätzt, wie viel überschüssiger Strom in der Schweiz bei einer Zunahme von PhotovoltaikAnlagen vorhanden sein wird. Szenario 1 modelliert die heutige Situation, die drei weiteren Säulen repräsentieren die Entwicklung während der kommenden drei Jahrzehnte. In der Grafik sind die täglichen Produktionsüberschüsse (dunkelgrün plus hellgrün) und -defizite (schwarz plus grau) dargestellt, kumuliert über ein ganzes Jahr. Ein Teil der Überschüsse kann durch Lastverschiebung zeitlich verlagert oder durch Kurzzeitspeicher gepuffert werden (hellgrün). Für einen erheblichen Teil der Überschüsse ist das nicht möglich (Nettoüberschüsse; dunkelgrün); hier muss der Strom exportiert, die Produktion gedrosselt (z.B. durch Abregelung von PV-Anlagen) oder mit neuen Verfahren langzeitgespeichert werden. Für die Langzeitspeicherung von Strom würden Porenspeicher im Untergrund gute Dienste leisten. Nach Berechnungen der Empa werden die Nettoüberschüsse im Jahr 2050 (Szenario 4) auf 17.3 Terawattstunden anwachsen.
gesteine für die Geo-Methanisierung in der Schweiz vorhanden sein dürften. Dies am Jurasüdfuss in Raum Genf und im Be reich Solothurn-Olten-Baden-Schaffhau sen. Eine weitere potenziell geeignete Ge steinsformation zieht sich von Bodensee über Zürcher- und Zugersee bis nach Bern», so Diamond.
Die Forscher können noch nicht sagen, wo genau ein Porenspeicher für die GeoMethanisierung errichtet werden könnte. Aber in den erwähnten Regionen finden sich Gesteinsformationen, die die Haupt kriterien für einen solchen Speicher er füllen: Das Gestein ist erstens porös, es kann 20 und mehr Volumenprozent Gas aufnehmen. Solche Sand-, Kalk- und Dolomitgesteine findet man im Unter grund des Schweizer Mittellandes. Zwei tens sind diese porösen Gesteinsformati onen nach oben von einer undurchlässigen Deckschicht verschlossen, was verhin dert, dass das Gas entweichen kann. Hierfür geeignet sind Tongesteine (z.B. Opalinuston) oder Salzlagen. Und drit tens bieten die Gesteinsschichten Mik roorganismen gute Existenzbedingun gen, was bei 30 bis 60 Grad Celsius der Fall ist. Solche Temperaturen herrschen
unter der Oberfläche bis in eine Tiefe von 1 600 Metern.
SCHWEIZ BRAUCHT EIGENE LÖSUNG
Die bisherigen Forschungsergebnisse las sen darauf schliessen, dass in der Schweiz die geologischen Bedingungen für die Geo-Methaniserung gegeben sind. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bern wollen ihre Standort vorschläge weiter verfeinern. In einem nächsten Schritt könnte dann mit geophy sikalischen Untersuchungen nach Ge steinsformationen in der erforderlichen Grösse Ausschau gehalten werden, ge folgt von Bohrungen zur Erkundung kon kreter Porenspeicher-Standorte.
Schon heute steht fest, dass das Konzept der Geo-Methanisierung in der Schweiz in angepasster Form umgesetzt werden muss: Anders als Österreich verfügt die Schweiz nämlich über keine ausgeförderten Erdgaslagerstätten, die sich für die GeoMethanisierung direkt nutzen liessen. Stattdessen würde man in der Schweiz auf saline Aquifere zurückgreifen, also po röse Gesteine, die mit Salzwasser gefüllt sind. Wenn man hier Gase einlagern will,
muss man zuvor das Salzwasser weg pressen. «Das bedeutet einen Zusatzauf wand und birgt das Risiko von spürbaren Erdbeben, was sorgfältig abgeklärt werden muss», sagt Geologe Diamond.
GROSSER FORSCHUNGSBEDARF
Die Geo-Methanisierung ist heute noch Grundlagenforschung. Ob ein Poren speicher für Wasserstoff und CO2 im Schweizer Untergrund technisch reali sierbar ist und wie ein energetisch sowie wirtschaftlich schlüssiges Geschäftsmodell aussehen würde, ist im Moment noch offen. «Der Ansatz und die bisherigen Ergebnisse sind jedoch so vielversprechend, dass wir hier weiterforschen müssen», sagt Andreas Kunz, Verantwortlicher für Energie anlagen bei Energie 360°, der das For schungsprojekt in der Schweiz leitet. Poren speicher versprechen nicht nur grosse Speicherkapazitäten, sie haben nach heutigem Wissen auch den Vorzug, dass Wasserstoff (H2) und CO2 nicht in einem fixen Verhältnis (4 Teile H2 und ein Teil CO2) zugeführt werden müssen. Die Speicher könnten somit dauerhaft mit CO2 befüllt werden, aber nur in den Sommermonaten mit Wasserstoff, wenn überschüssiger Strom für dessen Produktion verfügbar ist.
Die Karte der Alpennordseite bezeichnet Gebiete, in denen die Geologen der Uni Bern die Gesteinsschichten für einen Porenspeicher mit GeoMethanisierung grundsätzlich für geeignet halten. Ein Hauptkriterium für die Standortwahl ist die Zahl geeigneter Gesteinsschichten: Wo drei geeignete Gesteinsschichten übereinander liegen (Jurasüdfuss zwischen Olten und Schaffhausen), besteht die grösste Chance, mit einer Bohrung auf einen geeigneten Bereich für einen Porenspeicher zu stossen. Aber auch Gebiete mit nur zwei oder einer geeigneten Gesteinsschicht sind nach Einbezug weiterer geologischer Kriterien mitunter für einen Porenspeicher vielversprechend. Das gilt für den Raum Genf und einen Streifen vom Bodensee über Zürcher- und Zugersee bis nach Bern. Die Wissenschaftler stützen sich auf ein 3D-Modell des Schweizer Untergrunds, das unter anderem auf den bisherigen, meist erfolglosen Erdgas-Bohrungen und seismischen Untersuchungen beruht. Illustration: Universität Bern
Will man einen Porenspeicher mit Geo-Methanisierung bauen, braucht man eine geeignete Geologie. Bei der Standortwahl für einen solchen Gasspeicher sind aber weitere Gesichtspunkte zu berücksichtigen: Vorteilhaft wären aus technischen und regulatorischen Gründen Standorte in der Nähe von Laufwasserkraftwerken und Kehrichtverbrennungsanlagen. Günstig wäre ein Standort mit grossen CO2-Quellen in der Nähe, etwa Zementwerke, Abwasserreinigungsanlagen oder Kehrichtverbrennungsanlagen. Wünschbar ist zudem ein Anschluss an das Schweizer Gasnetz, weil das die Möglichkeit eröffnet, das erneuerbare Methan effizient ins Netz einzuspeisen.
Daniel Sidler, der das Projekt für Energie 360° mit den Forschungspartnern koor diniert, verweist auf das grosse Potenzial der Technologie für die Schweiz: «Szena rienrechnungen der inländischen Energie produktion durch die Empa im Rahmen des Forschungsprojekts zeigen, dass wir mit der Geo-Methanisierung im Jahr 2050 the oretisch den Gasbedarf der Schweiz voll ständig oder bis zur Hälfte der Winterstrom lücke der Schweiz decken könnten.»
HINWEIS
Projektwebseite: www.underground-sun-conversion.at
Auskünfte zum Projekt erteilt Andreas Kunz (Andreas.Kunz[at]energie360.ch), Leiter des BFE-Forschungsprojekts ‹Underground Sun Conversion – Flexible Storage› (USC FlexStore) in der Schweiz.
Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturm projekte im Bereich Elektrizität finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-strom.
Poröse Gesteine im Schweizer Untergrund sind stets mit Wasser gefüllt. Gebiete mit Süsswasser sind der Trinkwasserversorgung vorbehalten, daher würde für einen Porenspeicher zur Geo-Methanisierung voraussichtlich ein poröses Gestein genutzt, das mit Salzwasser gefüllt ist. Ein solches Gestein bezeichnen Geologen als salinen Aquifer.
www.notstrom.ch
DEKARBONISIERUNG VERLANGT WEITERENTWICKLUNG DES SCHWEIZER GASMARKTS
Bis 2030 sollen in der Schweiz die CO2-Emissionen um 30 Prozent gesenkt werden. Das Ziel ist klar. Doch der Einsatz der unterschiedlichen Instrumente, mit denen man den Markt grüner stellen kann, bedarf der Justierung. Ein Baustein ist die Weiterentwicklung des Gasmarktes: Die Schweizer Gasindustrie will bis 2030 einen 30-prozentigen Anteil des auf dem Schweizer Wärmemarkt eingesetzten Erdgases durch «grüne Gase», wie Bioerdgas und Wasserstoff, ersetzen.
Uniper ist in Deutschland Vorreiter in S achen Power-to-Gas-Techno logie und kennt schon heute die Wasserstoff-Wertschöpfungskette aus der praktischen Anwendung. Doch die bisher errichteten Elektrolyseanlagen sind nur ein Anfang. Weitere Projekte werden vorange trieben und bahnen den Weg für die Zukunft. So kooperiert Uniper etwa mit dem Hafen betrieb Rotterdam bei der Produktion grü
nen Wasserstoffs und baut in Wilhelmshaven an der deutschen Nordseeküste einen zen tralen Hub für klimafreundlichen Wasserstoff.
Wie ernst es Uniper mit dem Vorantreiben der Entwicklung von grün erzeugtem Was serstoff als Energieträger ist, zeigen auch die Pläne des Unternehmens bis 2025 ein Gigawatt an Solar- und Windenergie auf zubauen und weitere drei Gigawatt in den
dann folgenden Jahren. Damit legt Uniper unter anderem die Basis, um auch beim grünen Wasserstoff zu wachsen und diesen perspektivisch ihren Kunden zu wettbe werbsfähigen Preisen anbieten zu können. Dabei strebt Uniper auch Kooperationen mit Schweizer Partnern in Sachen Wasserstoff produktion an: Gemeinsame Projekte wer den initiiert, durch die sich zum einen die Verfügbarkeit von Wasserstoff erhöht und
durch die zum anderen die Projektpartner an Original-Produktionspreisen partizi pieren können.
B IOERDGAS EIN BAUSTEIN ZUR UMSETZUNG DER SCHWEIZER ENERGIESTRATEGIE
Bereits heute ist Bioerdgas eine Möglichkeit mit viel Potenzial für die Grünstellung der Gasversorgung in der Schweiz. Als erneu erbarer und CO2-armer Energieträger liegen seine grossen Stärken vor allem in den Sy nergien mit anderen Bereichen, wie der Landwirtschaft oder der Abfallverwertung. Letztere rückt als Grundstoff immer stärker in den Fokus: Denn anstatt Abfälle zu ver brennen, könnte man diese in Biogas und weiter veredelt in Bioerdgas umwandeln.
Weitere Pluspunkte von Bioerdgas sind sein im Vergleich zum herkömmlichen Erd gas über die gesamte Produktions- und Verbrauchskette deutlich geringerer Emis sionswert sowie seine Flexibilität bei der Bereitstellung. So kann Bioerdgas nicht nur einen signifikanten Beitrag zur Errei chung der energie- und klimapolitischen Ziele, sondern auch zur Versorgungssi cherheit der Schweiz leisten.
E UROPÄISCHE
BIOERDGASZERTIFIKATE EINE PRAKTISCHE LÖSUNG
Auch wenn die Produktion von Bioerdgas in der Schweiz in den letzten Jahren stetig zugenommen hat, so ist das Potenzial doch beschränkt. Es wird auf eine Kapazität von max. 5.7 TWh/a geschätzt. Der heutige Erd gasverbrauch der Schweiz wird daher nicht vollständig mit einheimischem Bioerdgas gedeckt werden können.
U m dennoch den Einsatz von Erdgas zunehmend durch «grüne Gase» zu er setzen, bietet es sich an, auf den Import ausländischer Bioerdgaszertifikate zu rückzugreifen. Diese müssen allerdings den strengen Schweizer Standards und Regularien entsprechen. Dies kann Uni per gewährleisten: Bereits heute stam men 25 Prozent der Schweizer Importe deutscher Bioerdgaszertifikate von Uni per. Und Tendenz steigend.
Das Unternehmen arbeitet dabei eng mit ih ren Schweizer Partnern zusammen. Ziel ist es, gemeinsame Dekarbonisierungspläne zu entwickeln und umzusetzen sowie eine zunehmende Versorgung mit «grünen Ga sen», wie etwa aus biogenen Abfällen ge wonnenem Bioerdgas aus deutschen und anderen europäischen Produktionsanlagen, zu ermöglichen.
Bioerdgas und Wasserstoff – zwei Gase deren Bedeutung in den nächsten Jahren weiterwachsen wird. Und auch wenn der flächendeckende Einsatz teilweise noch Zukunftsmusik ist, so werden die Weichen doch bereits heute gestellt.
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Uniper Energy Sales Holzstrasse 6 D-40221 Düsseldorf Telefon +49 (0) 211 73275–0
info@uniper.energy decarbsolutions.uniper.energy/biomethan
KREISLAUFWIRTSCHAFT IN DER LANDWIRTSCHAFT
Seit dem Herbst 2021 kann auf dem Hof von Andrea und Christian Müller in Thayngen (SH) besonders umweltfreundlich Biomethan getankt werden. Neben Kartoffeln und Fleisch produzieren Müllers auch Ökostrom, Wärme und neuerdings Biomethan für Fahrzeuge. Es ist die erste Biomethan-Inseltankstelle der Schweiz in einer Landwirtschaftszone, die als zonenkonform eingestuft und bewilligt wurde.
Das Kehrichtfahrzeug der Firma Keller Kehricht Abfuhren GmbH ist bereits ein erster grosser Ab nehmer des heimischen Treibstoffs. Das eingesammelte Grüngut zusammen mit dem Hofdünger von Müller Energie GmbH wird in der bestehenden Biogasanlage vergoren und in der neuen Aufbereitungs anlage von Apex AG zu Treibstoff «ver edelt». Die Energie aus den regionalen Abfällen wird so zum Treibstoff mit Her kunft «vor der eigenen Tür» und ersetzt den bisher eingesetzten Diesel. An der Zapfsäule können auch private BiogasFahrzeuge getankt werden. Dazu kann von Müllers ein Tank-Chip bezogen wer den und ab sofort ist die Tankstelle für den 24-Stundenbetrieb offen.
BIOMETHAN TANKEN
Biomethan eignet sich vorzüglich für Per sonenwagen, Kommunalfahrzeuge, den Schwerverkehr und Busse. Je nach Fahr zeugtyp dauert die Betankung nur unwe sentlich länger als mit Benzin oder Diesel. Mit Biomethan fährt es sich ebenso öko logisch wie mit einem Elektroantrieb und
stellt eine oft vergessene, attraktive Al ternative dar. Das bestehende Netz von Erdgas- / Biogastankstellen wird durch solche Inseltankstellen ergänzt und auf bereitetes Biogas kann getankt werden, an Orten wo kein Erdgas- / Biogasnetz vorhanden ist.
«VEREDELUNG» VON BIOGAS
Biogas entsteht bei der anaeroben Vergä rung von Biomasse aus Kläranlagen, Landwirtschaftsbetrieben, kommunalem Grüngut oder Gastronomieabfällen. Es enthält typischerweise etwa 55 60 Pro zent Methan (CH4), 40 45 Prozent Koh lendioxid (CO2), ist mit Wasser gesättigt und enthält weitere Begleitstoffe wie Siloxane, Schwefelwasserstoff, Ammo niak, etc. Wird das Biogas vorbehandelt (entfeuchtet und entschwefelt) kann es in Blockheizkraftwerken zur Produktion von Strom und Wärme genutzt werden. Diese Technologie ist tausendfach bewährt. Für die Verwendung als Treibstoff muss Biogas zwingend weiter «veredelt» werden. Das CO2, Wasserdampf und weitere Begleit stoffe müssen fast vollständig entfernt
ÖKOSTROM SCHWEIZ
Ökostrom Schweiz ist der Fachverband der landwirtschaftlichen Biogasproduzen ten. Die 2000 gegründete Genossen schaft umfasst über 160 landwirtschaft liche Biogasanlagenbetreiber aus der ganzen Schweiz. Ökostrom Schweiz ist damit die grösste und bedeutendste Organisation im Bereich erneuerbarer Energie aus Biogas. Das aus vornehmlich Hofdüngern und organischen Reststoffen gewonnene Biogas wird dabei in Strom und Wärme, Biogas-Brennstoff oder Biogas-Treibstoff umgewandelt. Dadurch leisten Biogasanlagen einen bedeuten den Beitrag zum Klimaschutz und dem Ersatz fossiler Brenn- und Treibstoffe in der Schweiz. Ökostrom Schweiz unterstützt seine Mitglieder unter anderem bei der Planung und Bewilli gung, Bau und Betrieb von Biogasaufbe reitungsanlagen und -tankstellen. Mit der Insel-Tankstelle der Müller Energie GmbH konnte das erste Leuchtturm-Projekt der Schweiz in der Landwirtschaftszone initiiert und umgesetzt werden.
Prinzipschema:
werden, um es als Biomethan ins Erdgas netz einzuspeisen oder zum Tanken von Erdgas- / Biogasfahrzeugen zu nutzen. Das Biogas wird gekühlt, entwässert und mittels Aktivkohlefilter von den Begleitstof fen getrennt. Anschliessend wird es ver dichtet und den selektiven Membranen von Evonik Fibres GmbH zugeführt, wo das CO2 abgetrennt wird und so zu Bio methan oder Erdgasqualität aufbereitet wird. Durch die Abtrennung von CO2 wird der Methananteil von etwa 55 auf 96 Pro zent erhöht. Mit dieser Qualität kann Bio methan ins Erdgasnetz eingespeist wer den. Für die Fahrzeugbetankung wird es weiterverdichtet, in Hochdruckflaschen bündel gespeichert und steht für die Be tankung bereit. Das Offgas mit geringem CH4-Anteil aus der Aufbereitung wird an die Atmosphäre abgegeben oder als Schwachgas dem Fermenter zurück geführt, wo es dem Biogas zugemischt und im Blockheizkraftwerk zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt wird.
Photosynthese CO2-Aufnahme
EVONIK FIBRES GMBH
Das Herz der Biogas-Aufbereitungs anlage sind die Membranen. Evonik Fibres GmbH aus Deutschland ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Im Mittelpunkt stehen Megatrends wie Gesundheit, Ernährung und Ressourceneffizienz. Mit den Sepuran Green Membranen bietet Evonik ein elegantes Verfahren zur Aufbereitung von Rohgas zu Biomethan an, das sich sehr gut auch für kleinere Biogasmengen eignet, wie sie für viele schweizerische Anlagen vorkommen. Weiterentwicklungen schliessen unter anderem WasserstoffAnwendungen ein.
Herstellung Vergärungsprozess, BiogasAufbereitung und Einspeisung
Nutzung Wärme, Mobilität, Stromerzeugung
Verteilung Verteilung über das Gasleitungsnetz
Mit
KOMPAKTANLAGEN: BIO METHAN TANKSTELLE UND FÜR DIE GASNETZEINSPEISUNG
Bei beiden Anwendungen enthält der 20-Fuss-Container (6 x 2.5 x 3 Meter) alle notwendigen Module. Die Anlagen arbeiten automatisch. Einzig bei der BiomethanTankstelle mit integrierter Hochdrucktech nik steht der Hochdruckspeicher nebenan und die Zapfsäule dort, wo parkiert und betankt werden kann. Der Container ist aufgeteilt in zwei Teilbereiche, den ExBereich (Ex-Zone 2) mit den gasführenden Modulen sowie dem Nicht-Ex-Bereich mit der Steuerungstechnik und dem Kaltwas sersatz. Die beiden Teilbereiche sind durch eine gasdichte Trennwand getrennt. Aus dem Aufbereitungsraum führen die Aus blaseleitung für das abgetrennte CO2 und eine Entlüftungsleitung über Dach. Für allfällige Stillstandzeiten sind in beiden Räu men Raumheizungen installiert und die Räume sind mit den notwendigen Lüftun gen versehen.
WARTUNGSKOSTEN
Für die Wartung fallen jährliche Kosten an. Ein grosser Teil dieser Kosten betref fen die Verdichter-Wartung, Filter, Aus tausch der Aktivkohle und weiterer Be triebsmittel sowie für Rückstellungen für den Ersatz von Verdichter, Aufberei tungs-Membranen und Gasanalysege räte, etc. Bei sorgfältiger Überwachung der Membranen kann die von Evonik «garantierte» Lebenserwartung von drei Jahren stark verlängert werden. Ein wei terer, grosser Teil der Wartungskosten entfallen auf die Wochenkontrollen, die nach eingehender Schulung und mit ei niger Erfahrung vom ortsansässigen Be triebspersonal durchgeführt werden kön nen. Per Fernzugriff wird die Anlage überwacht, Anpassungen können imple mentiert und bei allfälligen Störungen Ferndiagnosen erstellen und Eingriffe
vorgenommen werden. Prädiktive Diag nosen und einfache Anpassungen erfol gen so einfach, schnell und kostengüns tig. So sind Wartungsarbeiten einfach planbar, schnell und kostengünstig. Un ser Ziel: eine möglichst wirtschaftliche Gesamtlösung (Neubau und Betrieb).
ÖKOLOGISIERUNG
DER ERDGASLEITUNGEN
Wird Biomethan ins Erdgasnetz einge speist, ersetzt es sukzessive fossiles Erdgas. Auch die Einspeisung von syn thetischem Methan (Power-to-Gas) oder Wasserstoff ersetzt fossiles Erdgas. Der Trend zur Dekarbonisierung hält Einzug und schreitet voran.
APEX AG
AUSBLICK
Bereits sind die ersten Inseltankstellen von Apex in der Schweiz im Betrieb und wei tere folgen, auch im grenznahen Ausland. Mit der zunehmenden Dekarbonisierung erhält auch Wasserstoff einen grösseren Stellenwert. Mit der Methanisierung kann Wasserstoff gebunden und ins beste hende Erdgasnetz eingespeist werden. Apex beobachtet diese Entwicklung aktiv und kooperiert mit verschiedenen Instituten und Forschungsanstalten und ist am Tech nologietransfer interessiert. Mit der Reali sierung von Pilotprojekten werden Erfah rungen im Feld gesammelt. Diese sind Vorläufer von zukünftigen, marktreifen Pro dukten. Sie dürfen gespannt sein
Die Apex AG wurde 2003 in Däniken (SO) gegründet. In der ganzen Schweiz unter wegs, baut und wartet Apex installierte Erdgas- / Biogastankstellen von klein bis gross. Seit einigen Jahren produziert Apex selbst entwickelte, kleine Biogas-Aufbereitungs anlagen bis circa 100 Normkubikmeter pro Stunde Biogas für die Einspeisung von Biomethan ins Erdgasnetz (Typ BlueFEED). Dort wo kein Gasnetz zur Verfügung steht, kommen Insellösungen mit integrierter Tankstelle zum Einsatz (Typ BlueBONSAI). Die Biomethan-Aktivitäten passen synergetisch ideal zum angestammten Geschäftsfeld und zum Trend der vermehrt nachgefragten Mengen an erneuerbaren Energien, lokal, dezentral und «Swiss Made». Apex plant, baut und betreut diese Systeme und bietet umfassende Dienstleistungen als «one-stop-shop» an. Erneuerbare Gase als Energie speicher (zum Beispiel Wasserstoff) stehen im Fokus unserer Entwicklungsarbeiten. Zusätzliche Informationen erhalten Sie unter www.apex.eu.com oder bei Apex AG, Industriestrasse 31, 4568 Däniken.
SOLARWÄRME XXL
STUDIE SIEHT BETRÄCHTLICHES POTENZIAL FÜR SOLARTHERMIE IN FERNWÄRMENETZEN
Schweizer Fernwärmenetze beziehen ihre Energie hauptsächlich aus Kehrichtverbrennungsanlagen, Holzund Gasheizkesseln sowie Umwelt- und Abwärme, selten aber von Sonnenkollektoren. Dabei kann die Solarthermie einen wesentlichen Beitrag zur Fernwärme-Versorgung leisten, wie ausländische Beispiele belegen. Erforderlich sind dafür grossflächige Anlagen mit gut abgestimmten Speicherkapazitäten in Form grosser Warmwasserspeicher, wie eine Studie unter der Leitung des CREM (Centre de recherches énergétiques et municipales, Martigny) festhält.
Das 112 Kilometer lange Fernwär menetz der Genfer Stadtwerke (Services industriels de Genève / SIG) versorgt rund 62'000 Haushalte mit Heizwärme und Warmwasser. Die Wärme stammt aus der Verbrennung von Kehricht, Holz – und seit Dezember 2020 auch von der Sonne. Damals ging die SolarthermieAnlage SolarCAD II mit 800 Kubikmeter Kollektorfläche in Betrieb. Die Grossanlage wurde auf Stützen über einem Gewerbe gebiet errichtet, die bereits in den 1980er Jahren für die Produktion von Solarwärme erbaut worden waren. Die Kollektoren sam
meln jährlich rund 540 MWh Solarwärme ein und tragen circa 0.1 Prozent zur Liefer menge des Genfer Wärmeverbunds bei.
Bei der Anlage im Genfer Vorort Le Lignon kommen neuartige Vakuum-Flachkollek toren zum Einsatz. Sie erhitzen ein WasserGlykol-Gemisch in einem geschlossenen Kreislauf auf die erforderlichen 75 bis 95 Grad Celsius. Dank der Wahl der Kollek toren können auch im Winter hohe Solar erträge erreicht werden, und selbst bei leichtem Regen lassen sich Temperaturen bis 80 Grad Celsius erzielen. Nicht weniger
als ein Drittel der Wärmeproduktion entfällt auf das Winterhalbjahr. Ob die Anlage ihre hohen Ertragsprognosen auch längerfristig erfüllt, untersucht bis 2025 ein Forschungs projekt, das vom Pilot- und Demonstrati onsprogramm des BFE unterstützt wird.
VORREITER DÄNEMARK
Die SIG haben eine langjährige Erfahrung im Bereich. In den 1980er Jahren nutzt das Unternehmen erstmals überhaupt in der Schweiz eine Solarthermie-Anlage, um ein Fernwärmenetz zu beheizen. Die Bereit stellung von solarer Fernwärme hat in den
über 1 000 Schweizer Wärmeverbünden noch nicht viele Nachahmer gefunden. Hierzulande existiert bisher nur eine Hand voll, meist kleine Anlagen. Fernwärme und Solarthermie würden schlecht zueinander passen, wird oft als Begründung angeführt. Solarwärme leiste nicht die erforderlichen Temperaturen von 80 und mehr Grad, um schwach gedämmte Bestandsbauten ver sorgen zu können. Solarwärme würde nicht zum Winterbedarf passen, heisst es, und sie sei schlicht zu teuer.
Andere Länder teilen diese Bedenken nicht und streben seit vielen Jahren einen ambi tionierten Einsatz von Solarwärme in Fern wärmenetzen an. Als Vorreiter hat sich Dänemark profiliert. In der Stadt Silkeborg wurde Ende 2016 die damals weltgrösste Solarthermie-Anlage für ein Fernwärmenetz in Betrieb genommen. Die Freiflächenan lage mit einer Kollektorfläche in der Grösse von 22 Fussfallfeldern erzeugt 20 Prozent der Wärme, die die 22'000 FernwärmeKunden übers Jahr benötigen. Im Sommer sind es sogar 100 Prozent. Für die Speiche rung der Wärme stehen vier Wasserbecken mit jeweils 16'000 Kubikmeter Volumen zur Verfügung. Die Anlage in Silkeborg hat viele kleinere Geschwister: Gemäss einer euro päischen Statistik gab es Ende 2017 auf dem Kontinent rund 200 Fernwärmenetze mit nennenswerter solarthermischer Unter stützung (> 700 kWth).
MEHR «GRÜNE» FERNWÄRME
Eine Studie unter Beteiligung mehrerer Hoch schulen und Firmen aus der Westschweiz mit dem Akronym «SolCAD» hat nun das Potential der Solarthermie in Schweizer Fern wärmenetzen untersucht. Der gemeinnützige Verein CREM in Martigny / VS hat die Studie koordiniert. Beteiligt waren darüber hinaus die Westschweizer Fachhochschule HEIGVD (Yverdon-les-Bains / VD), die SoftwareFirma kaemco LLC (Corcelles-Concise / VD) und das Ingenieurbüro Planair (La Sagne / NE). Das Forschungsprojekt wurde haupt sächlich durch das BFE finanziert.
Für die Studie gebe es gute Gründe, sagt Projektleiter und CREM-Direktor Dr. Jakob Rager: «Die Fernwärme ist in der Schweiz auf dem Vormarsch, doch noch immer stammen circa 25 Prozent der gelieferten Energie aus fossilen Quellen. Mit der Nut zung von Solarthermie, gekoppelt mit leistungsfähigen Speichern, könnte die Schweiz den Anteil ‹grüner› Fernwärme weiter erhöhen.» Gemäss den Analysen, die in der SolCAD-Studie ausgewertet
wurden, könnte solare Fernwärme im Jahr 2050 schätzungsweise 4 bis 12 Pro zent der Fernwärme beziehungsweise ein bis drei Prozent des gesamten Schweizer Wärmebedarfs decken.
SIMULATION IN FALLSTUDIEN
Für grosse Solarthermie-Anlagen zur Ali mentierung von Fernwärmenetzen sind ver glaste Flachkollektoren heute die bevorzugte Technologie. Sie setzen die solare Einstrah lung effizient in Wassertemperaturen von 50 bis 100 Grad Celsius um, sind günstig und langlebig. Ebenfalls geeignet, aber leicht teurer, sind Vakuumkollektoren, die Tempe raturen über 100 Grad Celsius ermöglichen. Zu dieser Kategorie gehören auch die inno vativen Vakuumflachkollektoren, die in der neuen SIG-Anlage in Genf im Einsatz sind. Diese nützen auch die solare Strahlung im Winter gut aus, allerdings können sie noch keine Langzeiterfahrungen im Zusammen spiel mit Fernwärmenetzen vorweisen.
Wie aus den vier Fallbeispielen hervorgeht, die die Autorinnen und Autoren der Sol CAD-Studie unter Einsatz von Simulations werkzeugen durchgerechnet haben, liegt die Herausforderung für den Einsatz der Solarthermie weniger bei der Kollektortech nologie, sondern oft an der fehlenden Ver fügbarkeit geeigneter Flächen. Eine der Fall studien bezieht sich auf das Fernwärmenetz von Les Ponts-de-Martel, einem Dorf im Neuenburger Jura. Dort sind rund 80 Ge bäude an ein 3.8 Kilometer langes Netz an geschlossen. Die Wärme wird in der Regel mit Holzschnitzeln erzeugt.
Die Forschenden entwarfen mit ihren Simu lationstools eine Solarthermie-Anlage, die so dimensioniert wurde, dass sie den Bedarf des Wärmeverbunds in den Sommermona ten Juli und August allein decken kann. Erforderlich wäre dafür eine Anlage mit 1 800 Kubikmeter Kollektorfläche und einem Speicher mit 500 Kubikmeter Volumen. Um eine Anlage dieser Dimension bauen zu kön nen, schlägt die Studie eine 6 000 Kubikme ter grosse Agrarfläche vor, da die Dachflä chen in Les Ponts-de-Martel für eine so grosse Anlage nicht ausreichen (vgl. Abb. 03). Eine solche Solarthermie-Anlage würde je nach Wetter zwischen 600 und 800 MWh Wärme produzieren und könnte mindestens 10 Prozent des Jahresbedarfs decken (vgl. Abb. 04). Herrscht ungewöhnlich schlechtes Wetter oder soll der Zeitraum ohne Holz-Heizung verlängert werden, kann die Versorgung der Kundschaft mit ausrei chend heissem Warmwasser sichergestellt werden, indem der Speicher zuvor auf ein höheres Temperaturniveau gebracht wird.
WEITERBILDUNGS UND INFOANGEBOTE
Gestützt auf diese und weitere Fallstudien, aber auch auf realisierte Anlagen im euro päischen Ausland halten die SolCADAutorinnen und -Autoren eine Solarunter stützung von Fernwärmenetzen in der Grössenordnung von 10 bis 30 Prozent der Gesamtleistung für technisch machbar. Die Lebenszykluskosten pro kWh Wärme aus Solarthermie liegen laut ihren Berechnungen bei neun bis 16 Rappen., abhängig von der Grösse des Kollektorfelds und des Spei
Rot markiert sind die Dach- und Agrarflächen, die im Neuenburger Dorf Ponts-de-Martel für den Bau einer grossen Solarthermie-Anlage zu Studienzwecken in Erwägung gezogen wurden. Neben der Heizzentrale (grünes Symbol) kommen zwei Dächer mit insgesamt 620 Quadratmeter und Landflächen mit 20'900 Quadratmeter in Frage. Letztere bieten Platz für 8 400 Quadratmeter Solarkollektoren. Damit der lokale Wärmeverbund die Sommermonate Juli und August allein mit Solarthermie bestreiten kann, wären gemäss den Simulationsergebnissen 1 800 Quadratmeter Kollektoren nötig.
chers. «Die Solarthermie bewegt sich in der gleichen Preisspanne wie andere Ressour cen, verursacht im Betrieb aber keine Emis sionen und spart wertvolle erneuerbare Ressourcen wie Holz», konstatiert der SolCAD-Schlussbericht. Klar sei aber, dass selbst grosse Solarthermie-Anlagen mit ihren hohen Investitionssummen ohne Subventio nen oder Garantien bei den heutigen Ener giepreisen nicht wirtschaftlich betrieben wer den könnten. Auch fehlten oft die nötigen Fachkenntnisse für Konstruktion und Betrieb.
Wärmeproduktion mit einer fiktiven Solarthermie-Anlage von 1800 Quadratmeter für das Fernwärmenetz Les Ponts-de-Martel (NE). Der Bedarf in den Monaten Juli und August lässt sich mit dieser Anlage allein aus Solarthermie decken. Diese Zeit kann zum Beispiel für die Wartung der Heizanlage genutzt werden, die in der restlichen Zeit des Jahres in Betrieb ist.
Die Westschweizer Studie plädiert denn auch für nationale wie kantonale Fördergel der, um der Solarwärme in Fernwärmenet zen zum Durchbruch zu verhelfen. Zu den Empfehlungen des Autorenteams gehören aber auch Weiterbildungs- und Informati onsangebote, da heute «das spezifische Wissen an der Schnittstelle zwischen den Installateuren von Solarthermie-Anlagen und den Erbauern / Betreibern von Fernwärme netzen fehlt», wie der SolCAD-Schlussbe richt feststellt. Angezeigt seien zudem Pilotund Demonstrationsprojekte. Sie sollten aufzeigen, auf welche Arten Solarthermie in Fernwärmenetze integriert werden kann, auch unter Einbezug von NiedertemperaturNetzen. Eine weitere Herausforderung stel len die erforderlichen Flächen dar, die nötig sind, um grosse Solarwärme-Anlagen über haupt bauen zu können. Durch Gesetzes anpassungen müsse der Zugang zu (dop pelt genutzten) Landwirtschaftsflächen oder zu Dächern Dritter erleichtert werden, halten die Autorinnen und Autoren in ihren Empfehlungen fest.
HINWEISE
Den Schlussbericht zum Forschungs projekt 'SolCAD – Potentiel du solaire thermique dans les chauffages à distance en Suisse' finden Sie unter: www.aramis.admin.ch/ Texte/?ProjectID=45280.
Ausgangspunkt der Grafik ist der Wärmeverbund in Les Ponts-de-Martel. Die SolCAD-Forschenden haben für diesen Wärmeverbund hypothetische Solarthermie-Anlagen mit unterschiedlicher Kollektorfläche und Speichergrösse simuliert und die dabei entstehenden Lebenzykluskosten (LCOH) berechnet sowie ermittelt, welchen Anteil die Solarthermie zum Energiebedarf des Fernwärmenetzes beiträgt. Der rote Bereich entspricht den Anlagen, deren Auslegung zu einer hohen Anzahl von Kesselneustarts und Kollektorüberhitzungsstunden führt. Der orange Bereich erfasst die Anlagen mit maximaler solarer Deckung, gepaart mit hohen Lebenszykluskosten. Der grüne Bereich beschreibt die als «optimal» bewerteten Anlagen, die zu mässigen Lebenszykluskosten führen, aber doch markant zum Energiebedarf des Fernwärmenetzes beitragen.
Auskünfte zum Projekt erteilen CREMDirektor Dr. Jakob Rager (jakob.rager@crem.ch) und Dr. Stephan A. Mathez (stephan.a.mathez@solarcampus.ch) externer Leiter des BFE-Forschungs programms Solarthermie und Wärmespeicherung. Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturm projekte im Bereich Solarthermie und Wärmespeicherung finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-solar.
30 JAHRE FRONIUS SOLAR ENERGY
VON EINER NACHHALTIGEN VISION ZUM GRÖSSTEN GESCHÄFTSBEREICH
Anfang der 90er Jahre setzt Fronius erstmals auf das Zukunftsthema Sonnenenergie. Damals noch belächelt, hat sich dieser Geschäftsbereich bis heute zum grössten Standbein des Familienunternehmens entwickelt. Da die Wertschöpfung auch weiterhin in Europa verbleiben soll, schlägt sich das Wachstum speziell am Fertigungsstandort in Sattledt (Oberösterreich) nieder.
Das oberösterreichische Familienun ternehmen Fronius wird häufig mit der boomenden Photovoltaik-Bran che in Verbindung gebracht. Das war nicht immer so: Blickt man auf die erst 30-jährige Geschichte des jüngsten Geschäftsbe reichs «Solar Energy» zurück, so hat sich dieser Zweig erst in den letzten Jahren zum neuen Zugpferd von Fronius entwickelt.
DIE GEBURTSSTUNDE DER SOLAR ENERGY
Ab 1950 baut Fronius neben der Batterie ladetechnik den Schweisstechnik-Zweig auf und feiert damit ab den 60er Jahren erste grössere Erfolge, die 1981 mit der Einführung eines noch nie dagewesenen Schweissgeräts in einem Meilenstein gip feln. «Wir sind uns allerdings mehr und mehr wie Stromräuber vorgekommen»,
erinnert sich Geschäftsführerin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauss. «Man muss sich vorstellen, dass die Schweisstechnik zur damaligen Zeit Unmengen an Energie benötigt hat. Wir wollten einen Teil dieses Stroms wieder ‹zurückliefern› und haben erste Versuche mit Photovoltaik-Modulen gestartet. Es war die Geburtsstunde der Business Unit Solar Energy.»
30 Jahre später scheint kein Weg mehr an der grünen Stromerzeugung mittels Son nenenergie vorbeizuführen. Der jetzige Erfolg war aber lange Zeit nicht absehbar, wie Engelbrechtsmüller-Strauss weiter ausführt: «Wir sind in der Anfangsphase häufig als die grünen Spinner dargestellt worden und hatten grosse Schwierigkei ten, unsere Geräte am Markt unterzubrin gen. Man muss sich vorstellen, dass wir
damals pro Woche nur rund ein bis zwei Wechselrichter gefertigt haben.»
DIE ENERGIEVERSORGUNG
EUROPAS IM FOKUS
Wie stark sich das seither gewandelt hat, untermauern die aktuellen Zahlen: Mit einem geplanten Output von 510’000 Wechselrich tern in diesem Jahr ist Fronius der grösste Hersteller von Prosumer-Lösungen in Europa. Global sind bereits 3.4 Millionen. Wechselrichter von Fronius in Betrieb. Diese erzeugen jährlich 35.1 TWh an sauberer Sonnenenergie. Das entspricht der Energie aus 33 Donaukraftwerken. Die Energiever sorgung wird mehr und mehr dezentralisiert, indem die Kund/-innen selbst zu Produ zent / -innen werden – sie erzeugen ihren eigenen Strom, verbrauchen diesen lokal und geben den Überschuss an andere Verbraucher/-innen weiter. Externe Umwelt faktoren wie hohe Energiepreise und die künftige Eigenversorgung Europas verstär ken diese Entwicklung zusehends.
«Im Fokus steht dabei immer die hohe Re levanz einer europäischen Wertschöpfung. Speziell aufgrund der jüngsten Liefereng pässe strebt Europa eine reduzierte Abhän gigkeit von anderen Märkten an», verrät Martin Hackl, Global Director Marketing and Sales, Business Unit Solar Energy, Fronius International GmbH. «Wir können das bei Fronius nur unterstützen. Für uns sind nach haltige Lösungen von höchster Bedeutung und diese schaffen wir am besten durch die Bündelung unserer Fertigungsaktivität in Österreich und Tschechien.»
DER AUSBAU IN SATTLEDT IN ZAHLEN
Aus diesem Grund hat Fronius seine Pro duktionswerke in Österreich und in Tsche chien angesiedelt und denkt seit jeher nicht an Outsourcing. Bestes Beispiel ist der grosse Fertigungs- und Logistikstandort im oberösterreichischen Sattledt. Hier wird die Nutzfläche von derzeit 41’000 Quad ratmeter um weitere 28’000 Quadratmeter ergänzt. Die Gesamtfertigstellung wird bereits Ende Juli 2022 abgeschlossen sein, danach erfolgt die schrittweise Besiede lung der neuen Flächen.
Zu den Highlights der sogenannten Nord erweiterung zählt unter anderem das voll automatisierte Hochregallager. Es ist die künftige Umschlagstelle des Warenaus gangs und bietet Platz für 7 000 Paletten und 12’500 Kleinteile-Behälter. Einzigartig sind ausserdem die zwei neu installierten
MAS IN ENERGIEWIRTSCHAFT
Die 1992 gegründete Fronius Business Unit (BU) Solar Energy feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Unter dem Motto «Energize your life.» entwickeln wir innovative Lösungen, mit denen sich Sonnenenergie kosteneffizient und intelligent erzeugen, speichern, verteilen und verbrauchen lässt. Fronius Solar Energy macht es möglich, 24 Stunden Sonne zu nutzen, und ist so Wegbereiter einer lebenswerten Zukunft, in der erneuerbare Energien zu 100 Prozent den weltweiten Energiebedarf decken. Nachhaltig entwickelt und produziert werden unsere Lösungen komplett in Europa – überwiegend in Österreich. Weltweit ist Fronius Solar Energy mit 26 Niederlassungen vertreten und kann bis dato auf eine Gesamtleistung von mehr als 25 Gigawatt installierter Wechselrichter verweisen. Der Vertrieb erfolgt über ein globales Kompetenznetzwerk aus Installations-, Service- und Vertriebspartnern.
ÜBER DIE FRONIUS SCHWEIZ AG
Die Fronius Schweiz AG mit Sitz in Rümlang ist eine Tochtergesellschaft der Fronius International. Fronius International ist ein österreichisches Familienunter nehmen mit Firmensitz in Pettenbach und weiteren Standorten in Wels, Thalheim, Steinhaus und Sattledt. 1945 als regionaler Einmannbetrieb gegründet, ist Fronius heute ein Global Player mit weltweit mehr als 5 660 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der in den Bereichen Schweisstechnik, Photovoltaik und Batterielade technik tätig ist. Der Exportanteil beträgt 92 Prozent und wird mit 36 internationalen Fronius-Gesellschaften sowie Vertriebspartnerinnen und -partnern in mehr als 60 Ländern erreicht. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen sowie 1 321 aktiven Patenten ist Fronius einer der Innovationsführer am Weltmarkt.
Eisspeicher, die aktuell grösste Anlage ihrer Art in Europa. Vereinfacht erklärt nutzt ein Eisspeicher die Kristallisations energie, die frei wird, wenn Wasser zu Eis gefriert. Mithilfe von Wärmetauschern kann diese Energie in der kalten Jahreszeit zur Beheizung und im Sommer zum Küh len und Klimatisieren des Gebäudes ver wendet werden. Und ganz im Sinne der Fronius Werte wird der Neubau auch bald ganzflächig mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, die den Bestand von 930 Ki lowattpeak um ein weiteres Megawattpeak Leistung aufstockt.
DER WEG AUS DER KRISE
«Wir setzen mit dem Neubau in Sattledt gleich mehrere Zeichen», meint Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauss. «Wir möchten einerseits den Standort stärken und si
chern sowie andererseits als zukunfts trächtiger Arbeitgeber wahrgenommen werden. Allein heuer investieren wir bei Fronius 187 Millionen Euro in die Zukunft. Wir leben als Familienunternehmen die Kontinuität und denken weit nach vorne. Wir wachsen dabei aber nicht um jeden Preis, sondern immer nur dann, wenn wir es uns leisten können.»
KONTAKT
Fronius Schweiz AG
Oberglatterstrasse 11 CH-8153 Rümlang Telefon +41 (0) 848 376 64 87
pv-sales-swiss@fronius.com www.fronius.ch
KLASSISCHE WIN-WIN-SITUATION
IWB
Vorübergehende Stromanschlüsse sind in der Bereitstellung aufwendig und beeinträchtigen mit ihren überirdischen Kabelbrücken das Ortsbild. Daher beziehen Veranstalter und Marktfahrer in Basel ihre Energie nun über automatisierte Stromverteilerkästen.
Basel ist für die Herbstmesse und den Weihnachtsmarkt weit über seine Stadtgrenzen hinaus be kannt. Neben diesen Publikumsmagneten gibt es weitere, weniger bekannte Veran staltungen, Events und Anlässe, die aber regelmässig stattfinden. Beliebte Orte für diese sind unter anderem der Barfüsseroder auch der Münsterplatz.
Doch egal, ob Gross- oder Kleinveranstal tung, eines haben beide gemeinsam - sie benötigen elektrische Energie! Und deren Bereitstellung ist mit einem grossen Auf wand verbunden. «Es muss ein Mitarbeiter zum Veranstaltungsort fahren, die Leitung vom Kabelverteilerkasten zum Marktstand verlegen und sie später wieder abbauen», erklärt Sascha Senften von der Basler Energieversorgerin IWB und ergänzt: «An spannungsführenden Anlagen muss aus sicherheitstechnischen Gründen sogar zu zweit gearbeitet werden, was zusätzliche Personenstunden verursacht.»
Die Bereitstellungskosten haben damit ei nen grossen Einfluss auf die Gesamtkosten. «Mit automatisierten Stromverteilerkästen auf den zentralen Veranstaltungsplätzen können wir den Aufwand massgeblich reduzieren», so Sascha Senften. Mit den neuen Lösungen entfallen auch die überir dischen Kabelbrücken.
AUTOMATISIERTE STROMVERTEILERKÄSTEN
Bei der Lösungssuche spielten Sascha Senften als Gesamtleiter des Projekts «Temporäre Netzanschlüsse» und Martin Vogt als Teil projektleiter «Ausführung für automatisierte Stromverteilerkästen» ver schiedene Varianten durch. «Eine Mög lichkeit wäre gewesen, im Stadtgebiet abschliessbare Strom anschlüsse bereit zustellen», erzählt Martin Vogt. Allerdings hätte es bei diesem Ansatz wiederum ei nes Mitarbeitenden bedurft, der die Ver teilerkästen auf- und abschliesst und die bezogenen Energiewerte abliest.
PROZESSSTEUERUNG ÜBER WAGO CLOUD
Das elektrische Entriegeln und Verrie geln, die Erfassung des Energiever brauchs sowie die Weiterleitung der entsprechenden Daten via M-Bus verantwortet ein im Smart Grid Cabinet verbauter PFC200-Controller. Dieser integriert ein 4G-Modem und schaltet über dieses auch den Stromanschluss frei. Angebunden ist die Steuerung an die Wago Cloud, welche die Gerätever waltung übernimmt und neben der Web-Visualisierung des PFC200-Cont rollers zusätzlich eine Notfall-Visuali sierung bereitstellt. Die Sicherheit bei der Verknüpfung zwischen Cloud und IWB-Leitsystem garantiert indes der Einsatz etablierter Komponenten. So setzt die Wago Cloud auf Microsoft Azure auf, während die Kommunikation über das sichere MQTTs-Protokoll mit TLS-1.2-Verschlüsselung erfolgt.
Weil dies dem Kunden keine grossen Vor teile gebracht hätte, wurde diese Idee wieder verworfen. Zudem, betont Sascha Senften, war allen Projektbeteiligten das Automatisierungspotenzial bei dieser Ap plikation bewusst: «Daher wollten wir uns nicht mit der erstbesten Lösung zufrie dengeben, zumal es auch bei uns Pro zesse gab, die wir digitalisieren wollten». So musste der Fachspezialist für tempo räre Netzanschlüsse nach der Buchung eines Verteilerkastens beispielsweise handschriftliche Notizen in ein Excel-File übertragen. Weil dies zeitaufwendig und fehleranfällig ist, stand fest, diese Tätig keit ebenfalls zu automatisieren.
«Ausserdem wollten wir es dem Kunden deutlich einfacher machen, einen tem porären Stromanschluss zu buchen», so Martin Vogt. Daher entwickelten die Pro jektbeteiligten eine Abwicklungsplatt form, die der Kunde über die IWB-Web seite aufrufen und seine Anforderungen eingeben kann. Intern ermöglicht dieser Ansatz mit wenigen Schritten den kom pletten Auftrag über die Webplattform abzuwickeln, da diese an SAP angebun den ist.
Nimmt der Kunde die Offerte an, kommt es zum Vertrag und das Smart Grid Cabinet wird zum reservierten Zeitpunkt mit der be nötigten Leistung freigeschalten. Gleichzei tig erhält der Kunde eine Anleitung, die ihm in vier Schritten die Inbetriebnahme des Smart Grid Cabinets erklärt. Einen Schlüs sel zum Aufschliessen benötigt er nicht, da die rund 50 automatisierten Stromverteiler kästen, die an ausgewählten Plätzen in Ba sel stehen, aus der Ferne ent- und wieder verriegelt werden können.
«Die Verwaltung der Smart Grid Cabinet erfolgt über die Wago Cloud.»
VORTEILE FÜR ALLE BETEILIGTEN
Bedingt durch die Covid-19-Pandemie konnte IWB bislang erst eine begrenzte
Felderfahrung sammeln, doch schon jetzt steht fest, dass aus der realisierten Lö sung alle Beteiligten einen Nutzen ziehen werden. Während Veranstalter und Markt fahrer nun nach Erhalt der Genehmigung vom Kanton und der Auftragsabwicklung durch IWB einen Verteilerkasten buchen können und dabei von tieferen Preisen profitieren, profitiert das Versorgungsun ternehmen von einem optimierten Rech nungswesen und hat durch die Cloudan bindung volle Transparenz über seine Smart Grid Cabinets.
WEITERE INFORMATIONEN
Ulrich.Schlaepfer@wago.com
Telefon +41 (0) 26 676 74 06
KONTAKT
IWB Margarethenstrasse 40 CH-4002 Basel
info@iwb.ch www.iwb.ch
SYMALIT POWER-CHARGER-BOX
UNSER BEITRAG ZUR ELEKTROMOBILITÄT von Symalit
Dass Innovation und Tradition keine Widersprüche darstellen, beweist die im aargauischen Lenzburg ansässige SYMALIT AG, welche sich seit 70 Jahren erfolgreich im Kabelschutzrohr-Bereich und deren vielfältigen Komplettlösungen etabliert hat.
So erstaunt es denn nicht, dass mit der neu konzipierten Power-Char ger-Box, einem Kombi-Artikel aus Schacht, Deckel und Betonsockel, der Zeitgeist im Bereich der Elektromobilität voll getroffen wird und die SYMALIT AG
ihren Teil zu einer intakten Infrastruktur der E-Mobility beiträgt.
Die Verkaufszahlen im Bereich der Elektro fahrzeuge nehmen rasant zu und manch ein Autokäufer macht sich, nebst ökonomischen
Überlegungen, auch vermehrt ideologische und ökologische Gedanken, denn in den ver schiedenen relevanten Entscheidungsfakto ren wie Investitionskosten, Angebotsvielfalt, Infrastrukturnetz, Aufladezeiten und so weiter wurden allseits massive Fortschritte erzielt.
Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt ist eben nicht mehr bloss für einen kleinen Kreis unserer Konsum-Gesellschaft ein relevantes Thema.
INNOVATIVE LADESTATION
Vor gut drei Jahren wurden erste Prototypen von Kabelschächten aus glasfaserverstärk tem, rezykliertem Polyethylen produziert. Erste mögliche Kunden wurden bereits in der Planungsphase früh miteinbezogen und es entstand ein Gemeinschaftswerk aus ei nem zweiteiligen Schacht: Ein Teil dient als Kabelschacht und wird mittels Gussdeckel ebenerdig verschlossen, auf den zweiten Teil kommt der teilweise sichtbare Betonsockel als Fundament für die Ladestation.
Ein entscheidender Vorteil dieser Ladesta tion ist die unkomplizierte, schnelle und dadurch kostengünstige Installation. Auf grund des Unterbaus kann auf eine Scha lung verzichtet werden und die notwendigen Einführungslöcher lassen sich problemlos mittels Kronenbohrer vor Ort praktisch und punktgenau auf diesen äusserst leichten Schacht setzen. Natürlich ist der Beton
sockel mit dem notwendigen Einführungs loch für die Elektro-Einspeisung ebenfalls schon vorbereitet. Diese Vorgehensweise erlaubt eine Installation auf einem stark frequentierten Parkplatz (zum Beispiel bei Bahnhöfen, Poststellen, Einkaufszentren, Sport- und Freizeitstadien) in knapp einem Tag – und dadurch kann, zum Wohl des Kunden, die Anlage schnellstmöglich in Betrieb genommen werden.
Die Power-Charger-Box entspricht somit klar dem Kaiteki-Gedanken unseres Mutterhauses, unser Verhalten möglichst nachhaltig und ressourcenschonend stets zu hinter fragen und zu optimieren.
KONTAKT
MCAM Symalit AG Hardstrasse 5 CH-5600 Lenzburg Telefon +41 (0) 62 885 83 80
verkauf@symalit.ch www.symalit.ch
STOLZ AUF ENERGIE AUS HOLZ
Viele Menschen werden sich glücklich schätzen, wenn sie in diesem Winter zur Beheizung ihrer Wohnung auf einheimisches Holz zurückgreifen können. Die jüngste Entwicklung der Energiepreise hat dem erneuerbaren und CO2-neutralen Energieträger einen gewaltigen Schub verliehen. Allerdings ist die Energiegewinnung aus Holz nicht beliebig ausbaubar. So stellt sich heute die Frage, in welchen Anwendungen Holzenergie am wirkungsvollsten eingesetzt werden kann und soll. Das war nur eine der zentralen Fragen, auf die Expertinnen und Experten aus Forschung, Industrie und Verwaltung Mitte September am Holzenergie-Symposium in Zürich nach Antworten suchten.
von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)Holzenergie ist schon lange populär, andernfalls gäbe es in der Schweiz nicht annähernd eine halbe Million Kamine und Holzöfen, die in der Statistik als Klein-Holzfeuerungen geführt sind. Mit den explodierenden Energiepreisen und den Lieferproblemen von importierten Energieträgern wie Gas hat der Zuspruch zum einheimischen Energieträger noch
mals zugenommen. Diesen Boom spürt auch Pirmin Reichmuth von der ECOGEN Rigi Genossenschaft, die gegenwärtig im Gebiet um Küssnacht am Rigi einen Wär meverbund aufbaut, der von einem Holz heizkraftwerk in Haltikon (SZ) gespeist wird. «Unsere Fernwärme ist sehr gefragt, so gefragt, dass wir unser Netz gar nicht schnell genug ausbauen können.»
Reichmuth stellte seinen Wärmeverbund am 17. Holzenergie-Symposium vor, das Mitte September unter BFE-Patronat an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich stattfand. Attraktiv ist bei ECOGEN nicht nur der unter aktuellen Vorzeichen vergleichsweise niedrige Preis von 14 bis 18 Rappen pro Kilowattstunde Wärme. Attraktiv ist auch die Organisationsform:
Die Nutzer der Fernwärme sind als Ge nossenschafter am Netz beteiligt. Das Beispiel aus der Zentralschweiz führt zu gleich auch vor Augen, dass selbst bei einem beliebten Energieträger wie Holz Geduld gefragt ist: Planung und Bau des Holzheizkraftwerks dauerten rund zehn Jahre, bevor es schliesslich Ende 2020 seinen Betrieb aufnehmen konnte.
SCHWEIZER HOLZVORRÄTE SIND ENDLICH
Holzenergie liegt im Trend. Die Produk tion hat sich von 1990 bis 2021 fast ver doppelt auf gut 16 TWh / a, davon gut zwei Drittel aus Holzschnitzel, der Rest aus Stückholz und Pellets. Der Ver brauch dürfte in diesem Winter noch zu nehmen, wenn man sich die Empfehlung von Werner Lüginbühl, Präsident der Elektrizitätskommission, in Erinnerung ruft, der unlängst zum Kauf von Chemi née-Holz aufrief. Vor diesem Hintergrund wollte Andreas Keel, Geschäftsführer Holzenergie Schweiz, am HolzenergieSymposium Versorgungsengpässe im Winter 2022 / 23 nicht ausschliessen.
Mittelfristig kann die Energieproduktion aus Holzenergie noch ausgebaut werden, allerdings nicht unbegrenzt. Aktuell sind in der Schweiz 75 Prozent des nachhaltig
nutzbaren Potenzials ausgeschöpft. «Das Gerangel um das letzte Viertel ist voll im Gang», meinte Andreas Keel und forderte: «Wir sollten die ‹Post-Holz-Ära› einläuten
und uns auf die Nutzung der neuen Bio masse orientieren.» ‹Neue› Biomassen sind Pferdemist-Einstreu, Hühnerfedern oder Müllereiabfälle. Andreas Keel sieht hier ein nutzbares Potenzial von 9 TWh / a. Wie dieses Potenzial technisch und unter Einhaltung der Luftreinhalte-Verordnung genutzt werden kann, ist heute allerdings noch offen.
Holzenergie wird gegenwärtig häufig in Heizungen von Ein- und Mehrfamilien häusern eingesetzt. Wenn es nach den Energieperspektiven 2050+ des BFE geht, sollten künftig andere Anwendun gen ins Zentrum rücken. Holz und bio gene Abfälle sollten künftig vor allem dort zur Energieproduktion herangezogen werden, wo kostengünstige, emissions arme Alternativtechnologien kaum zur Verfügung stehen, betonte BFE-Expertin Dr. Giulia Lechthaler: «Die begrenzt ver fügbare feste Biomasse soll vor allem im Bereich Industrie und in thermischen Netzen zur Deckung der Spitzenlast ein gesetzt werden.»
LERNEN IN DER PRAXIS
Wie die Anwendung in thermischen Netzen konkret aussehen kann, machten mehrere Praxisbeispiele deutlich, die am HolzenergieSymposium vorgestellt wurden. Eines
Gemäss Energieperspektiven 2050+ soll die begrenzte Energie aus fester Biomasse (Holz, biogene Abfälle) vor allem in der Industrie und in Fernwärmenetzen (‹Umwandlung›) eingesetzt werden, weil dort nur wenige alternative Energieträger zur Verfügung stehen. Für die Warmwassererzeugung in Wohn- und Bürogebäuden soll diese Energieform dagegen tendenziell weniger herangezogen werden. Die Grafik zeigt den Einsatz von fester Biomasse gemäss Szenario ZERO Basis. Quelle: Prognos, TEP Energy, Infras, Ecoplan (2021) Energieperspektiven 2050+, i.A. des Bundesamts für Energie BFE, Bern
stammte aus Basel. Dort hat der städtische Energieversorger IWB zur Speisung seines Fernwärmenetzes ein zweites Holzheiz
kraftwerk (70 GWh / a Wärme, 25 GWh / a Strom) in Betrieb genommen. Da ein hö herer Anteil an Altholz etwa aus der Bau
wirtschaft und Schreinereien verbrannt werden soll, wurde in der Planungsphase untersucht, wie die Korrosion und die
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Die Basler Energieversorgerin IWB hat untersucht, wie stark die Überhitzerrohre durch Abgase korrodieren, sofern ein höherer Anteil von Altholz verbrannt wird. Die Illustration zeigt, dass bei einem Altholz-Anteil von 50 Prozent und einer Wasserdampftemperatur ab 450 °C ein höherer Materialabtrag (Abzehrung) zu beobachten ist. Nach Auswertung der Tests wurde unter Berücksichtigung von Chancen (höhere Stromproduktion) und Risiken (Abzehrung) eine Wasserdampftemperatur von 460 °C gewählt, bei der bei jährlich 5 000 bis 6 000 Betriebsstunden mit einer Abzehrung von 0,5 Millimeter/Jahr zu rechnen ist.
Abzehrung der Heizungsrohre durch Ab gase möglichst gering gehalten werden kann. Zu diesem Zweck wurden Testreihen mit 25 und 50 Prozent Altholz-Anteil am Brennstoff durchgeführt, über die Florian Lüthy, Leiter Produktion Energie bei den IWB, in Zürich berichtete. Die Anlage wurde bezüglich des Temperaturbereichs schliesslich so ausgelegt, dass ein 50 pro zentiger Altholzanteil keine wesentliche Auswirkung auf die Korrosion hat.
Ein zweites Praxisbeispiel bezog sich auf das 15 Kilometer lange Fernwärmenetz von Verbier (VS). Diese Anlage wurde mit einem System ausgerüstet, das auf der Basis von Wetterprognosen und Algorithmen der künstlichen Intelligenz Prognosen des künftigen Verbrauchs erstellt, was eine vo rausschauende Steuerung der Heizleistung ermöglicht. Eine der drei Heizzentralen in Verbier verfügt zudem über ein Abgasreini gungssystem, bei dem die Abgase in ein Wasserbad geleitet und der im Abgas enthaltene Wasserdampf dabei konden siert wird (System Terraosave). Das er laubt die zusätzliche Energiegewinnung über eine Wärmepumpe. Arnaud Blatter und Alexandre Bruchez (Altis Groupe SA) führten am Holzenergie-Symposium aus,
auf diesem Weg könnten bei Holzpellets mit 10 Prozent Feuchtigkeit 12 Prozent der Ab wärme rekuperiert werden, bei Holzhack schnitzeln sogar deutlich mehr.
INNOVATIVE TECHNISCHE LÖSUNGEN
Die Verbrennung von Holz ist so alt wie die Menschheit. Die Nutzung der Holzenergie mit grösstmöglicher Effizienz und tiefst möglichen Emissionen aber ist eine Auf gabe, die heute noch immer Forschung und Entwicklung auf Trab hält. Auf eine aktuelle Fragestellung der Wissenschaft verwies Prof. Thomas Nussbaumer (Hochschule Luzern und Verenum) in seinem Referat über die Verbindung mehrerer Holzheiz kessel in einer Kaskadenschaltung. Solche Kaskaden sind eine Reaktion auf die Tat sache, dass Holzheizungen weniger effizient und weniger sauber sind, wenn sie in Teil last laufen bzw. häufig aus- und einge schaltet werden. Die Kombination mehrerer Holzheizungen in einer Kaskade erlaubt, verschiedene Leistungsbereiche mit weniger Schaltvorgängen abzudecken, wie Nuss baumer in der vorgestellten Studie nach wies. So lassen sich Holzheizungen auch ohne zweiten, fossilen Wärmeerzeuger zur Deckung der Spitzenlast betreiben. Nuss
baumers Fazit: «Eine monovalente und somit fossilfreie Wärmeerzeugung ist mit Kas kadenanlagen möglich.»
Industrievertreter stellten am HolzenergieSymposium innovative Produktentwick lungen vor. Dr. Reinhold Spörl (Schmid AG energy solutions; Eschlikon / TG) berich tete über die mehrjährige Entwicklung einer Verbrennungsregelung, die die wechselnde Brennstoffqualität erkennt und den Verbrennungsprozess abhängig von der aktuellen Qualität automatisch optimiert. Zsolt Garai (Polytechnik Luftund Feuerungstechnik GmbH / Österreich) stellte eine neu entwickelte Holzfeuerung vor, die auf das schon lange bekannte, aber bisher nicht breit genutzte Funktions prinzip der Gegenstromvergasung zu rückgreift, bei dem der Brennstoff abbrand und das Holzgas in gegenläufiger Richtung erfolgen. Das Heizsystem ist bezüglich Brennstoffei genschaften tolerant und stösst wenig Feinstaub aus. Matthias von Senfft (Spanner Re2 GmbH / Deutschland) stellte einen Holvergaser vor, der gemeinsam mit Hackschnitzeln auch Nussschalen oder andere biogene Reststoffe in Holzgas umwandeln kann.
EUROPÄISCHE KONTROVERSE
Das Holzenergie-Symposium in Zürich fand nur zwei Tage nach einem möglicherweise folgenreichen Entscheid des Europäischen Parlaments zur Holzenergie statt. Gegen stand der Abstimmung war die ErneuerbareEnergien-Richtlinie (RED III). Gemäss diesem
politischen Entscheid soll Holz (genauer: ‹pri märe holzige Biomasse›) nur noch bedingt als erneuerbare Energie anerkannt und künf tig nicht mehr als solche gefördert werden. Grund: Die zunehmende Verbrennung von Holz fördere den CO2-Ausstoss in die Atmo sphäre. Auf diese Kontroverse bezog sich
Dr. Sandra Hermle, Leiterin des BFE-For schungsprogramms Bioenergie, in ihrem Schlussstatement zur Zürcher HolzenergieTagung. «Holz trägt zur europäischen Ener giesicherheit auf einem nachhaltigen Weg bei», hielt Hermle fest und rief zu einer fak tenbasierten Diskussion auf. Auf den einhei mischen und CO2-neutralen Energieträger Holz will sie nicht verzichten. «Das Potenzial der energetischen Holznutzung ist noch nicht ausgeschöpft», betonte Hermle.
HINWEIS
Tagungsdokumentation ab Ende Oktober 2022 verfügbar unter: www.holzenergie-symposium.ch
Auskünfte zur Tagung erteilt Dr. Sandra Hermle (sandra.hermle@bfe.admin.ch), Leiterin des BFE-Forschungsprogramms Bioenergie.
Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturm projekte im Bereich Bioenergie finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-bioenergie.
www.fronius.ch/gen24plus
UNTERSTÜTZUNG DER SCHWEIZER ENERGIESTRATEGIE DURCH IMPORTIERTE WASSERKRAFT
Die Umsetzung der Schweizer Energiestrategie stellt weiterhin alle Akteure vor eine grosse Herausforderung und setzt Fragezeichen hinsichtlich der Versorgungssicherheit und der Stromlücke im Winter. Bereits jetzt ist die Schweiz ein grosser Strom-Netto-Importeur. Rund zehn Prozent ihres Stromverbrauchs werden im importiert; im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist dies viel.
In diesem Umfeld legt die Schweizer Energiestrategie fest, dass die Bedeu tung der Wasserkraft in der Schweiz weiter zunehmen muss. Ist sie bereits heute mit einem Anteil von fast 60 Prozent bei Weitem die wichtigste Quelle von er neuerbarem Strom, soll sie bis 2050 wei ter signifikant ausgebaut werden – auch, um den fehlenden Strom aus den pers pektivisch abzuschaltenden Schweizer Kernkraftwerken zu ersetzen. Die Schweiz wird also noch stärker auf Wasserkraft setzen müssen. Das Potenzial und auch der Wille sind da. Doch beim Ausbau der Wasserkraft gibt es viele Konflikte zwischen Stromproduktion und Landschaftsschutz sowie ökonomischen und regionalpoliti schen Zielen. Und vor allem: Der Neubau von Wasserkraftwerken benötigt Zeit. Zu dem gibt es aufgrund der Topografie auch Grenzen. Der Klimawandel tut sein Übriges, was die Verfügbarkeit von Wassermengen angeht. Der Wille und die Notwendigkeit sind da, aber die Zeit wird immer knapper.
Z USÄTZLICHE WASSERKRAFT
AUS DEUTSCHLAND GEGEN SCHWEIZER STROMLÜCKE
Der Druck auf die Schweizer Stromversor ger ist gross. Schliesslich wird auch vor dem Hintergrund des Atomausstiegs die Bedeu tung der erneuerbaren Energien und beson ders der der Wasserkraft mittel- bis lang fristig weiter zunehmen. Eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen, ist fehlende inländische Wasserkraft aus an grenzenden Nachbarländern hinzuzukaufen. Leider noch immer wenig bekannt in der Schweiz ist, dass Uniper einer der grössten Wasserkraftwerksbetreiber Europas ist, auch wenn Uniper die Schweiz als traditio nell sehr wichtigen Markt für sich bezeichnet, in dem es seit vielen Jahrzehnten gute Ge schäftsbeziehungen pflegt. Doch durch häu fige Namenswechsel ist die Marke Uniper in der Öffentlichkeit trotz dieser guten Verdrah tung in der Schweizer Energiewirtschaft we nig bekannt. Ursprünglich basierten die ge meinsamen Verbindungen vornehmlich auf Geschäfte im Gasbereich. Doch das ändert sich aktuell, denn in der Schweiz nimmt das Thema Strom immer mehr an Bedeutung zu. Eine Commodity, die Uniper liefern kann: Allein in Deutschland betreibt das Unterneh men mehr als 100 Wasserkraftwerke, die entlang der Flüsse Lech, Isar, Donau, Main und einiger Seen emissionsfrei Energie pro duzieren. Mit insgesamt zwei Gigawatt ins tallierter Leistung ist Uniper damit einer der grössten Betreiber von Wasserkraftwerken in Deutschland.
HERKUNFTSNACHWEISE GARANTIEREN CO2 FREIE ERZEUGUNG
Über das Uniper-Portfolio können Schweizer Energieversorger ihren Anteil CO2-frei er zeugter Energie aus Wasserkraft erhöhen. Uniper überträgt im Rahmen der grünen Stromversorgung Herkunftsnachweise aus Wasserkraft an die Energieversorger. So können sie Strom beziehen, bei dessen Er zeugung nicht auch nur ein Gramm CO2 pro Kilowattstunde anfällt. Denn: Beim Betrieb der Anlagen kommt es weder zu CO2-Aus stoss noch zu Lärm oder Abgasen und durch ihre Herkunftsnachweise weist Uniper transparent nach, dass der gelieferte Strom tatsächlich aus ihrer Wasserkraft stammt.
D er Zukauf von Wasserkraft über Her kunftsnachweise gibt dem Schweizer
Energiemarkt Planungssicherheit und Stabilität und bietet Versorgungssicher heit auch bei einem weiter steigenden Anteil erneuerbaren Energien am Strom mix. Auch im Winter! So leistet Uniper einen signifikanten Beitrag dazu, mög liche Stromlücken in der Schweiz zu schliessen.
KONTAKT
Uniper Energy Sales Holzstrasse 6 D-40221 Düsseldorf Telefon +49 (0) 211 73275–0
info@uniper.energy decarbsolutions.uniper.energy/wasserkraft
DAS LEUCHTSTOFFLAMPENVERBOT 2023
Das Jahr 2021 markierte einen Meilenstein in der EU-Gesetzgebung für die Beleuchtungsindustrie: Die nächste Phase der Ökodesign-Richtlinie, auch Single Lighting Regulation (SLR) genannt, und die neue Energy Labeling Regulation (ELR) wurden im September 2021 wirksam. Dies bedeutete höhere MindestEnergieeffizienzanforderungen für LED-Produkte, eine Neuskalierung des EU-Energielabels für Lichtquellen und bessere Transparenz in den Produktstammdaten, die in der sogenannten EPREL-Datenbank gelistet werden müssen. Die Compliance mit den EU-Standards wurde damit weiter forciert.
Das viel entscheidendere Jahr wird jedoch 2023 sein. Mittlerweile wis sen wir, dass alle wichtigen Leucht stofflampen im Laufe des Jahres 2023
verboten werden. Und zwar nicht nur die T8 Lampen aufgrund der SLR, sondern jetzt eben auch alle anderen (T5, Kom paktlampen mit Stiftsockel, etc.), da die Quecksilberausnahmen der RoHS-Richt linie nicht weiter verlängert wurden.
Das Ergebnis digitaler Beleuchtungssysteme ist eine smarte Sensorsteuerung, die die Beleuchtung an die jeweilige Situation anpasst und den Energieverbrauch zusätzlich deutlich reduziert.
Dies resultiert aus den ehrgeizigen Klima zielen, denn die sind hoch gesteckt: Die langfristige Klimastrategie zeigt, dass die Schweiz ihre Emissionen in den Bereichen Verkehr, Gebäude und Industrie bis 2050 um knapp 90 Prozent vermindern kann. Der Gebäudesektor und der Verkehr kön nen bis 2050 emissionsfrei werden, und auch in der Industrie lassen sich die Emis sionen aus dem Energieverbrauch prak tisch vollständig beseitigen. «In der Schweiz werden jährlich 8 Milliarden Franken für elektrische Energie ausgegeben. Rund 12 Prozent davon für Beleuchtung, das ent spricht sieben Milliarden Kilowattstunden. Mit geeigneten Massnahmen können
3.5 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr eingespart werden» (Quelle SLG). Licht soll also nicht nur, sondern kann auch einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen dieser Ziele leisten, was jedoch die Lichtindustrie vor eine enorme Herausforderung stellt. Laut der neuen EU-Richtlinie ROHS ist der Ein satz von Quecksilber in Leuchtmitteln ver boten. Für die jüngste Anpassung wird das Bundesamt für Umwelt bis Ende 2022 diese Änderungen in der ChemRRV aufnehmen, damit in der Schweiz der Ablauf beziehungs weise die Verlängerung der Ausnahmen zeit gleich, wie in der EU gelten kann.
Konkret bedeutet das, dass die betroffenen Produkte nicht mehr die Anforderungen der EU erfüllen und somit herkömmliche Kom paktleuchtstofflampen mit Stecksockel (CFLni) ab Februar 2023 und T5- und T8Leuchtstofflampen ab August 2023 nicht mehr in die Schweiz importiert beziehungs weise neu in den Handel gebracht werden
dürfen. Noch vorhandene Restbestände dürfen bis zu einem definierten Stichtag weiterhin abverkauft werden.
DIE EINSPARPOTENZIALE SIND ENORM
Die Anpassungen zielen nicht nur darauf ab, bestimmte Beleuchtungsprodukte zu verbieten. Sie fördern gezielt die Entwicklung von energiesparenden und nachhaltigen Lichtlösungen, die Stärkung der Kreislauf wirtschaft und die transparente, klare und einheitliche Information der Verbraucher. Doch so oder so haben die Anpassungen erhebliche Auswirkungen auf die Betreiber der Beleuchtungsanlagen und Anbieter, die diese Produkte einsetzen. Ein hoher Sanierungs- und Umrüstungsbedarf steht an. Es müssen konventionelle Leuchtstoff lampen mit modernen LED-Lampen oder Leuchten, aber auch insbesondere ver netzte Systeme, die fachmännisch ersetzt werden müssen.
Dabei ist wichtig zu verstehen, dass Leucht stofflampen eben nicht in jedem Fall einfach mit 1:1 LED-Alternativen zu ersetzen sind wie in der Vergangenheit die Glühlampen oder Halogenspotlampen. Die Kompatibilität zu den bestehenden Vorschaltgeräten muss sichergestellt oder notfalls eine komplette Neuplanung der Beleuchtung durchgeführt werden. Dazu kommt, dass die Anwendung zum grössten Teil im professionellen Bereich stattfindet und daher an Normvorgaben an gepasst ist (zum Beispiel die DIN EN 12464-1 zur Beleuchtung von Arbeitsstätten in In nenräumen). Insofern muss auch sicherge stellt sein, dass das Beleuchtungssystem anschliessend die Beleuchtungsvorgaben wieder erfüllt.
Diese Mammutaufgabe muss die Industrie gemeinsam angehen. Entlang des dreistu figen Vertriebs müssen alle Partner aufge schlaut und effektive Lösungen gefunden werden. Am Ende steht ein grösserer In vestitionsbedarf an, wenn man konventi onelle Leuchtstofflampen mit modernen LED-Lampen oder Leuchten oder vernetz ten Systemen ersetzen muss, wobei die Amortisationszeit durch Energieeinspa rung und verlängerte Lebensdauer gerade bei LED-Röhren sehr kurz sein wird.
Ein direkter Ersatz mit LED-Produkten ist beispielsweise möglich durch die neuen EU-konformen LED TUBES von LEDVANCE. Entweder als Konversions- (Umverdrah tungs-) oder als echte Retrofit-Lösung bietet das umfassende LED TUBE-Sortiment für
fast jede Anwendung die passenden LEDRöhren – energieeffizient und langlebig, flimmerarm und mit bruchsicherem Glas körper, vor allem aber konform der Gesetz gebung und damit zukunftssicher. Weiterer Pluspunkt: Die Einsparpotenziale sind enorm. Insgesamt bis zu 72 Prozent CO2 Einsparung, Energieeinsparungen von bis zu 98‘131 kWh und Kosteneinsparungen für Strom von bis zu 72 Prozent leisten ei nen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und erhöhen die Profitabilität.
VERNETZTE BELEUCHTUNGSSYSTEME
Neben der hohen Energieeinsparung ist der eigentliche Charme von LED-Technik, dass sie «digital» ist und damit digitale Be leuchtungssysteme aufgebaut werden, bei denen nicht nur Komfort-Aspekte wie das Dimmen des Lichtstroms oder die Wahl der Farbtemperatur eingestellt werden können. Vielmehr bietet es sich an mit Sensorik Lichtszenen zu verändern und automatisiert zusätzlich Energie einzuspa ren (zum Beispiel Präsenz- oder Tages lichtsteuerung). So können beispielsweise herkömmliche Leuchtstofflampen durch hocheffiziente, dimmbare LED-Röhren er setzt werden, die mit dem LEDVANCE Sensor über Zigbee 3.0 gekoppelt werden. Das Ergebnis ist eine smarte Sensorsteu erung, die die Beleuchtung an die jeweilige Situation anpasst und den Energiever brauch zusätzlich deutlich reduziert. Die ses einfach zu installierende System eignet sich genauso für Nachrüstungen wie auch für Neubauten.
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LEDVANCE ist einer der weltweit führenden Anbieter in der Allgemein beleuchtung für professionelle Lichtanwender und Endverbraucher mit einem umfassenden Portfolio an LED-Leuchten, fortschrittlichen LED-Lampen, intelligenten und vernetzten Lösungen in den Bereichen Smart Home und Smart Building sowie traditionellen Leuchtmitteln.
Hervorgegangen aus der Allgemein beleuchtungssparte von OSRAM befindet sich das Unternehmen jetzt im Besitz des chinesischen Licht unternehmens MLS Co., LTD. Mit Niederlassungen in mehr als 50 Ländern und Geschäftsaktivitäten in über 140 Ländern verfügt LEDVANCE über einen hervorragenden globalen Markt zugang auf der Basis vertrauens voller, jahrzehntelang gewachsener Kundenbeziehungen und einem leistungsstarken Vertriebsnetz.
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GERÜSTET FÜR EINE STROMMANGELLAGE
Nach den Warnungen des Bundes vor einem Strommangel ziehen manche Unternehmen eine Notstromversorgung in Betracht. Was ist grundsätzlich vorzukehren?
Und welche Möglichkeiten stehen zur Auswahl?
Im Herbst 2021 gab die Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom be kannt, dass ab 2025 in der Schweiz der Strom knapp werden könnte. Gleichzeitig forderte OSTRAL – die Organisation für Stromversorgung in ausserordentlichen Lagen – Zehntausende von Grossverbrau chern auf, sich auf etwaige StromsparDekrete des Bundes vorzubereiten.
THEMA ZEITIG ANGEHEN
«Eine Strommangellage steht zwar nicht unmittelbar vor der Tür», sagt Beat Müller, Geschäftsleiter der Bimex Energy AG im bernischen Uetendorf. «Akuter ist derzeit die Gefahr von Stromausfällen – oder gar von Blackouts, deren Folgen weit gra
vierender sein können als die Folgen ei ner Strommangellage.» Viele Unterneh men verfügen deshalb schon heute über ein Notstromsystem, das Kurzunterbrü che und tagelange Netzausfälle kompen siert. Dennoch mahnt Beat Müller eine gewisse Eile an: «Firmen sollten bald klä ren, ob sie mit Blick auf eine Mangellage eine Notstromlösung benötigen respek tive ob bestehende Notstromkonzepte auch in einer Mangellage greifen wür den.» Der Grund für den Zeitdruck: «Die Nachfrage nach Stromaggregaten steigt deutlich und führt zu Lieferengpässen.» Ein weiterer Grund für die verlängerten Lieferfristen sind gemäss Beat Müller Unterbrüche in den Lieferketten.
SITUATION ANALYSIEREN
Beat Müller empfiehlt, eine Risikoanalyse vorzunehmen: Könnte die Firma während Wochen oder Monaten mit weniger Strom (Energie) auskommen? Wenn nicht, was wären die Folgen? Welche Prozesse müs sen unbedingt aufrechterhalten werden? Könnten die Lieferanten noch liefern? Könn ten die Kunden die Ware noch abnehmen und weiterverarbeiten? Was würde passie ren, wenn das Elektrizitätswerk temporär das ganze Versorgungsgebiet abschalten müsste? Eine Analyse bringt Licht ins Dun kel, bleibt aber bis zu einem gewissen Grad spekulativ. Denn erstens ist unbe kannt, wie sich politische Initiativen – zum Beispiel der Bau von Gaskraftwerken – auf
die Versorgungslage auswirken würden. Zweitens konkretisieren sich Sparmass nahmen erst, wenn tatsächlich ein Strom mangel da ist und der Bund entsprechende Bewirtschaftungsverordnungen erlässt. Ein Beispiel: In einer Mangellage kann der Bund den Strombezug von Grossverbrauchern kontingentieren. Gemeint sind Firmen, die jährlich 100’000 Kilowattstunden und mehr verbrauchen. Dennoch müssen gemäss OSTRAL auch kleinere Verbraucher mit Einschränkungen rechnen – unter ande rem deshalb, weil immer mehr lastgang fähige Stromzähler, die «Smart Meter», im Einsatz sind. Sie ermöglichen es, jede Firma zu kontingentieren, die damit ausgerüstet ist. Wer zum Schluss kommt, dass sein Un ternehmen eine minimale oder eine um fangreichere Notstromversorgung braucht, kann folgende Varianten in Betracht ziehen.
STATIONÄRE
NOTSTROMANLAGEN
Stationäre Notstromanlagen sind entweder im Gebäude installiert oder stehen fix montiert im Freien – in einer schallge dämpften und wetterfesten Hülle. Die Bimex Energy AG plant die Anlagen von A bis Z, inklusive Aggregat, Kühlung, Lüf tung, Brennstoffversorgung, Abgasanlage und Abgasreinigung. Es werden Diesel aggregate der neuen Abgasstufe 5 verwen det. Die Aggregate stammen ausschliess lich von europäischen Qualitätsherstellern.
NOTSTROMSYSTEME MIT USV
USV-Systeme gewährleisten das unterbre chungsfreie Umschalten auf Notstrom, schützen also kritische Infrastrukturen wie Banken, Versicherungen, Telekomanbie ter, Spitäler, Rechencenter, Flughäfen oder Industriebetriebe mit heiklen Produktions prozessen. Die Bimex Energy AG setzt dabei auf USV-Anlagen der deutschen Piller Group – sie produziert als einzige Firma der Welt sowohl rotierende als auch stati sche USV-Technologien mit kinetischen Energiespeichern oder Batterien. Kineti sche Speicher haben nebst der Batteriefrei heit den Vorteil, dass sie Leistungsschwan kungen entgegenwirken, die beim Einsatz von Wind- und Solarstrom auftreten.
MOBILE AGGREGATE
Mobile Dieselaggregate werden auf Anhän ger oder Lastwagen gebaut. Jedes mobile Notstromaggregat wird von einem abgas normierten, wirtschaftlichen Dieselmotor der Abgasstufe 5 angetrieben. Die Bimex Energy AG konzipiert mobile Aggregate häufig als Spezialaggregate für hochspezi
fische Anwendungen – etwa für Elektrizi tätswerke, Wasserversorger, Industrie, Ar mee, Zivilschutz, Polizei oder Bahnbetriebe.
HYBRIDE AGGREGATE
Für den ortsunabhängigen Einsatz sind oft auch hybride Aggregate geeignet. Diese sind mit Hochleistungsbatterien ausge stattet und kaum hörbar, sie können ent weder als Energiespeicher genutzt werden oder fungieren als intelligente Lastmana ger im Verbund mit Solarmodulen, Diese laggregaten oder Netzstrom. Hybride Ag gregate eignen sich unter anderem zum Betanken von Elektrofahrzeugen.
KLEINSTROMERZEUGER
Die handlichste Form, um selbst ein Mi nimum an Strom zu produzieren, sind benzin- oder dieselbetriebene Klein
stromerzeuger und Traktorgeneratoren. Die Bimex Energy AG ist Generalvertre terin für die hochwertigen EisemannStromerzeuger in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein.
KONTAKT
Bimex Energy AG Glütschbachstrasse 32 CH-3661 Uetendorf Telefon +41 (0) 33 334 55 66
Zürichstrasse 55 CH-8340 Hinwil ZH Telefon +41 (0) 43 843 24 24 info@bimex.ch www.bimex.ch
In Aktion: Gut 30 Stunden standen den «Hackern» zur Verfügung.
«HACKER» IM EINSATZ FÜR SMARTE LÖSUNGEN
VIERTER ENERGIE-HACKATHON DES HIGHTECH ZENTRUMS AARGAU, DER ZUKUNFTSREGION ARGOVIA und OPENDATA.CH
von Ruedi MäderDigitale Tools werden für die Gestaltung der Schweizer Energiezukunft immer wichtiger. Die Suche nach datenbasierten innovativen Lösungen stand im Zentrum der Energy Data Hackdays 2022 im Technopark Aargau. Mehr als ein Dutzend «Challenges» wurden an dieser gut besuchten, offenen Veranstaltung bearbeitet.
Energietechnologien und Ressour ceneffizienz bilden einen themati schen Schwerpunkt des Hightech Zentrums Aargau (HTZ) in Brugg. Zusätz lich zur Förderung von Innovationsprojek ten von Aargauer Unternehmen ist dieser HTZ-Schwerpunkt bei einer Reihe von Digitalisierungsanlässen federführend. Dazu gehört auch ein energiespezifischer Ha ckathon: die Energy Data Hackdays. Diese wurden dieses Jahr bereits zum vierten Mal vom HTZ durchgeführt, gemeinsam mit der Zukunftsregion Argovia (ZURA)
und dem Verein Opendata.ch. Getragen wird dieser Event von weiteren Sponsoren, Datenpartnern sowie Forschungs- und Hochschulpartnern. Zwei grössere Unter nehmen und die Universität Genf sind 2022 neu zu diesem Kreis gestossen.
PRAXISBEZOGENE AUFGABEN
Zu Beginn der eineinhalbtägigen Veran staltung wurden die Aufgabenstellungen («Challenges») präsentiert, die im Vorfeld von Partnern («Owner») ausgearbeitet wor den waren: Praxisbezogene Probleme oder
Fragestellungen, welche die ganze Wert schöpfungskette des Energiesektors ab decken: Von der Produktion und Bereit stellung, über die Verteilung bis zur Nutzung und Speicherung. Das Ziel sind Software-Prototypen oder mindestens erfolgversprechende Lösungsansätze, die sich später in Richtung Pilotprojekt weiterbearbeiten lassen.
ERFREULICHES ENGAGEMENT
An den Energy Data Hackdays 2022 en gagierten sich mehr als 100 «Hacker» und
«Challenge-Owner». Zur Gruppe der Ha cker gehören Forscher und Datenwissen schaftler, Programmierer und Ingenieure, Unternehmerinnen und Studierende aus allen Landesteilen. Erstmals beteiligte sich die Universität München mit zwei ihrer Fachkräfte. Zwei Drittel aller Teilnehmen den nahmen zum ersten Mal teil. «Uns Organisatoren freut es natürlich, dass dieser Hackathon auf so grosses Interesse stösst und dass sich jedes Jahr zusätzli che Partner und auch mehr aktive Teilneh mer dafür interessieren», sagt Matthias Eifert, Geschäftsführer der ZURA. Für Unternehmen biete eine Teilnahme an Hackathons eine Reihe von spezifischen Vorteilen: «Neben der Lösung der gestell
ten Aufgabe eröffnen sich Chancen im Personalmarketing und Personalrecruiting, in der Sensibilisierung der Mitarbeiter, ebenso bezüglich Networking und der Visibilität des Unternehmens.»
PRINZIP «OPEN INNOVATION»
Die interdisziplinär zusammengesetzten Teams hatten 32 Stunden Zeit. Von 16 an gebotenen Challenges wurden 13 bearbei tet. Das methodische Prinzip heisst «Open Innovation» und «Co-Creation». Die Hacker erhalten Zugriff auf branchenrelevante Da tensätze. Gewisse Daten sind offen zugäng lich, andere wurden speziell aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse wer den jeweils vom HTZ und vom Bundesamt
für Energie (BFE) publiziert. Das BFE nimmt auch eine Auswertung der Teilnehmer-Feed backs vor. «Auch in diesem Jahr konnten wir feststellen, dass die Qualität der Challenges sehr hoch war», resümiert Dr. Peter Morf, Leiter des HTZ-Schwerpunkts Energietech nologien und Ressourceneffizienz. Er er gänzt: «Einige Organisationen kündigten bereits zu Beginn an, dass die erwarteten Resultate direkt weiterverwendet werden. Dies zeigt, dass auch die Teams eine hohe Qualität aufwiesen.»
BEISPIELE FÜR CHALLENGES
• Nationale Smart-Meter-Lösung: Dieses Thema wurde bei der HackathonPremiere 2019 erstmals eingebracht und wird seither weiterbearbeitet. Kom munikationsfähige digitale Messgeräte (zum Beispiel Stromzähler) spielen im Rahmen der Energiestrategie 2050 eine wichtige Rolle. Bereits bis 2027 sollen 80 Prozent der installierten Stromzähler ersetzt werden. Die rund 650 Energie versorger in der Schweiz setzen heute Typen mit unterschiedlichen Schnitt stellen (Consumer Information Interface, CII) ein. Angestrebt wird eine nationale Branchenlösung.
• Energiebedarfs-Modelle: Die Raum beheizung macht rund 70 Prozent des gesamten Energieverbrauchs von Privathaushalten aus (Stand 2017). Die Stadt St.Gallen will den Wärmebedarf sämtlicher Gebäude visualisieren und präziser planen können. Nun sollen die existierenden «handgestrickten» Prognosemodelle – basierend auf Daten aus 20 Jahren – durch ein digitales Modell ersetzt werden. Zu diesem Zweck wird Künstliche Intelligenz (Machine Learning) eingesetzt. Ähnlich gelagert war die Challenge der Universität Genf: Sie will den Algorithmus für ihre bestehende Lösung «Tessa» weiter verbessern. In beiden Fällen spielen Gebäudeinformationen die Schlüsselrolle.
• Effiziente «Windfarmen»: Hinter rotierenden Windturbinen entstehen sogenannte Verwirbelungen («wake interactions»). Dadurch beeinflussen sich in einer grossen Windfarm die Turbinen in ihrer Energieproduktion. Nun will die OST Ostschweizer Fachhochschule den Energie-Output jeder einzelnen Turbine mit einem datenbasierten Modell sichtbar machen. Der Ertrag der gesamten Windfarm wird maximiert, indem nur einzelne Turbinen angepasst werden.
• Transparente Solarstromproduktion: Echtzeitdaten zum Zustand der Energie versorgung im nationalen Rahmen bil den die Grundlage für Energieeffizienz und für die Verbesserung des CO2 Fussabdrucks. Photovoltaik (PV) ist ein Element hiervon. Das Start-up aliunid AG aus Brugg will seine bereits verfügbaren Echtzeitdaten dazu nutzen, die gesamte Solarstromproduktion aller registrierter PV-Anlagen in Echtzeit abzuschätzen und auch abzubilden.
• Schutz vor Strahlen: In dicht besiedelten Gebieten befinden sich Hochspannungs-
Übertragungsnetze oft in der Nähe von bestehenden Gebäuden. Es gilt, die Bewohner vor nicht-ionisierender Bestrahlung (NIS) zu schützen. Die Axpo Grid AG peilt die Klassifizierung aller relevanten Gebäude («non conforming constructions») an. Damit verbunden wird die Identifizierung von Immobilien mit besonderem Schutz bedarf. Der Weg zum Ziel besteht in der komplexen Verknüpfung von Daten. Einbezogen werden auch Daten, die mit einer besonderen Methode zur Umfel derfassung (LiDAR) erhoben wurden.
• Optimierung der Strombeschaffung: Eine effiziente Strombeschaffung erfor dert hinreichend präzise Prognosen hinsichtlich der Übertragungsverluste. Netzbetreiber müssen die erwarteten Einbussen im «Day Ahead Markt» durch Zukäufe kompensieren. Die Swissgrid AG strebt ein verbessertes Prognosemodell an, um die Vorhersage auf der Grundlage diverser Modelle zu optimieren. Auf diese Weise lassen sich die Risiken für das ganze System und auch der finanzielle Aufwand minimie ren. Basierend auf den Modellresultaten soll ein entsprechender Algorithmus entwickelt werden.
• Regionale Energieversorgung: Auf nationaler Ebene sind die energie politischen Ziele grundsätzlich bekannt. Aber wie präsentiert sich die Ausgangslage im regionalen Rahmen? Das Software-Start-up Geoimpact AG hat vom Bundesamt für Energie (BFE) den Auftrag, den bestehenden
• «Energie Reporter» weiterzuentwickeln, um die Transparenz zu steigern. Der «Energie Reporter» fokussiert auf Daten über Gemeinden und Städten, um deren Energiestrategie anhand dreier Kriterien zu erfassen: Anzahl Elektro mobile, Solarstromproduktion und «erneuerbare Heizungen». Diese Datenbasis soll laufend verbessert und mit öffentlich verfügbaren Daten aktualisiert werden. Die Geoimpact AG hat am jüngsten Energie-Hackathon eine entsprechende Challenge eingebracht.
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Hightech Zentrum Aargau AG Badenerstrasse 13 CH-5200 Brugg Telefon +41 (0) 56 560 50 55
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50 JAHRE CAMPUS SURSEE
Interview mit Thomas Stocker von Roland BaerDas Campus Sursee Bildungszentrum Bau ist die führende Adresse für die Aus- und Weiterbildung von Baufachleuten in der Schweiz. Ob Kranführer*in, Geschäftsführer*in oder Baumeister*in –in intensiven, interaktiven Ausbildungssequenzen wird das fachspezifische Know-how von erfahrenen Expertinnen und Experten vermittelt. Der Fokus liegt dabei immer auf einer ganzheitlichen Kompetenzentwicklung und einer optimalen Kombination von Theorie und Praxis. Denn darin liegt der Schlüssel für eine erfolgreiche berufliche Zukunft.
Strassenunterhalt hat ein gros ses Spektrum. Wie vereinbaren Sie Ihre Schulungen mit den Behörden (Werkhöfen)?
Wir pflegen regelmässigen Kontakt mit dem Schweizerischen Fachverband Be triebsunterhalt und der IG SUD, in welcher die Kantone, aber auch der Gemeindever band Einsitz nimmt. Mit diesen Kontakten ermitteln wir die Bedürfnisse und können gleichzeitig unsere Angebote und deren Wirksamkeit evaluieren.
Ausbildung hat in der Baubranche einen grossen Stellenwert. Welche Erfahrung haben Sie in den letzten Jahren gemacht?
Die Branche ist in der Tat sehr weiterbil dungsaffin. Unsere Teilnehmendenzah
len sind noch immer am Steigen. Wäh rend aber im Bauhauptgewerbe ein paritätischer Bildungsfonds die Weiter bildung unterstützt und so der Entscheid zur Weiterbildung etwas leichter fällt, spüren wir im Strassenunterhalt etwas mehr Zurückhaltung, da meist aufwen dige Budgetprozesse überwunden wer den müssen.
Gibt es Folgeausbildungen?
Am Campus bieten wir Ausbildungen zum gesamten Karriereweg im Bau hauptgewerbe an, also vom Bauvorarbei ter, Baupolier und Bauführer bis zum Baumeister. Für Bauvorarbeiter und Bau poliere gibt es die Angebote spezifisch für die Fachrichtung Strassenunterhalt. Bei den Kaderberufen wie Bauführer und
Baumeister drücken verschiedene Fach richtungen gemeinsam die Schulbank. Dazu kommt ein breites Angebot an Wei terbildungen, um sich in einzelnen Kom petenzen weiterzubilden. Das Angebot wird jedes Jahr erweitert.
Werden die Kurse häufiger besucht als in den letzten Jahrzehnten?
Unsere Angebote sind sehr beliebt und werden seit Jahren gut gebucht. Wir haben aber damit gerechnet, dass im Bereich Vor arbeiter und Polier ein viel grösserer Bedarf an Führungskräften vorhanden ist. Schluss endlich sind mehr Mitarbeiter im Unterhalt beschäftigt als im Strassenbau. Da stellen wir anhand unserer Vergleichszahlen fest, dass noch immer viel mehr Strassenbau poliere als Strassenunterhaltspoliere aus
gebildet werden. Da vermuten wir grossen Nachholbedarf, um die Effizienz der Be triebe zu erhöhen.
Ausländische Arbeiter bringen selten eine fundierte Ausbildung mit. Helfen Sie auch in diesen Belangen?
Selbstverständlich. Die Weiterbildungsan gebote stehen allen Mitarbeitenden offen. Für die Kaderberufe gibt es Quereinsteiger modelle, bei denen ausländische Mitarbei tende meist die Zulassungsbedingungen ohne Grundausbildung nicht erfüllen. Dies ist aber im Strassenunterhalt nichts Neues, da die Branche bis anhin vor allem Quer einsteiger rekrutiert hat.
Werden Ihre Diplome auch im nahen Ausland wertgeschätzt?
Die Baubranche ist eine Binnenbranche und somit ist die Akzeptanz im Ausland nicht relevant. Wir stehen aber in Kontakt mit vielen Ausbildungsstätten im deutsch sprachigen Raum und schätzen deshalb die Qualität unserer Ausbildungen und Abschlüsse sehr hoch ein. Es gibt nur sehr wenige Teilnehmende aus dem na hen Ausland.
Der Bau war eine Männerdomäne. Wie sieht es mit Frauenpower in der Ausund Weiterbildung aus?
Das hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Lediglich in der Ausbildung zum*zur Bauleiter*in erreichen wir einen ho hen Frauenanteil. Ansonsten stehen Bau berufe bei der Berufswahl nicht so hoch in der Gunst der weiblichen Bevölkerung. Es gibt unterdessen aber einige Erfolgsge schichten von Frauen. Am Campus Sursee verfolgen wir das Ziel, den Anteil in allen Angeboten zu erhöhen, denn die Bauwirt schaft kann es sich nicht leisten, auf 50 Prozent des Potenzials an Beschäftig ten zu verzichten.
Die Schweiz erlebt einen Bauboom. Macht sich dieser Aufschwung bei Ihnen stark bemerkbar?
Der aktuelle Bauboom wirkt sich nicht un mittelbar auf uns aus. Wir verzeichnen seit Jahren ein leichtes Wachstum in unseren Teilnehmerzahlen. Die Unternehmen setzen vor allem auf die Ausbildung der eigenen Mitarbeitenden, da der Markt an Fachper sonal ausgetrocknet ist. Vermehrt erhalten wir Anfragen zur Vermittlung von Teilneh menden aus unseren Ausbildungen, was wir aber konsequent ablehnen, da unsere Teilnehmenden meist in einem langjährigen Arbeitsverhältnis stehen.
Der Campus Sursee feiert das 50-jährige Jubiläum. Wie sehen Sie die Veränderungen?
In den 50 Jahren hat sich an unserem Stiftungszweck nichts geändert. Wir bil den Fachkräfte für die Baubranche aus. Die Digitalisierung beschäftigt uns aktuell sehr, sowohl pädagogisch als auch in haltlich. Ganzheitliche sowie nachhaltige Kompetenzentwicklung wird auch zu künftig der sozialen Interaktion im Klas senzimmer bedürfen. Deshalb werden auch künftig täglich Bauleute im Campus ein- und ausgehen. Mit den Investitionen in zusätzliche Immobilien haben wir unser Portfolio erweitert und gefestigt und sind mit den drei Geschäftsfeldern Bildung, Seminar und Sport erfolgreich unterwegs. Der Campus Sursee ist ein Ort, der Men schen weiterbringt.
Wir wünschen Ihnen und den Helden der Baustellen auch im Jahr 2023 ein unfallfreies Arbeiten.
Herzlichen Dank für das Gespräch und die guten Wünsche. Eines zum Schluss: Gut ausgebildete Leute sind teuer, das stimmt –aber versuchen Sie es mal mit schlecht Ausgebildeten.
AKTUELLE AUSBILDUNGEN
> 4462 Sozialkompetenz und Menschenkenntnis in der Führung 04.04.2023
> 4463 Konfliktmanagement, Umgang mit Aggressionen am Arbeitsplatz 05.04.2023
> 4465 Persönlicher Auftritt und Imagepflege, Mobbing-Prävention 03.05.2023
> 4478 Winterdienst auf Verkehrsflächen 04.05.2023
> 4113 Bauvorarbeiterschule Strassenunterhalt 11.12.2023
KONTAKT
CAMPUS SURSEE Bildungszentrum Bau Leidenbergstrasse 17 CH-6208 Oberkirch LU Telefon +41 (0) 41 926 26 26
info@campus-sursee.ch www.campus-sursee.ch
GERÜSTKOMPETENZ SCHWEIZ
IM 3-KLANG MIT PLANERN, AUFSTELLERN UND NUTZERN
Gerüstkompetenz Schweiz ist als Verein organisiert und unterstützt als neutrale Organisation alle am Bau Beteiligte rund um den Gerüstbau. Die Macher haben alle im Schnitt um die 30 Jahre Gerüstbauerfahrung. Baufach wissen, praktische Erfahrung und Sach kenntnis, dies erlaubt ein fachgerechtes Umsetzen, von der Planung bis zur Nutzung, von qualitativ guten Gerüsten.
Das Ziel von Gerüstkompetenz Schweiz ist, dass Planer, Aufsteller und Nutzer von Anfang an ihre Vorstellungen zum Umsetzen des Bauwerkes zusammentragen und einen gemeinsamen Konsens finden, da mit die Baustellen sicherer werden und Leid verhindert wird.
Auch hohe Kosten können, durch rechtzeiti ges Auseinandersetzen mit dem Gerüst, ein gespart werden. Die Schwerpunkte liegen im Planen und im Berechnen der Gerüste und dem Unterstützen der Beteiligten bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Die Experten von Gerüstkompetenz Schweiz helfen bei der Ausarbeitung von Gutachten,
den nötigen Interpretationen und deren Chancen bei Streitigkeiten und Gerichts fällen aller Art. Gerüstkompetenz Schweiz ist es wichtig, den 3-Klang PLANER / AUFSTELLER / NUTZER zu fördern, sowie neue Ideen und Innovationen zu unterstützen.
DIENSTLEISTUNGEN
Gerüstkompetenz Schweiz hat prioritär die Arbeitssicherheit und den Gesundheits schutz im Fokus. Sie bietet die klassischen Grundlagenkurse wie PSAgA, anschlagen von Lasten, etc. in der Arbeitssicherheit und bietet Präventionskurse zum Schutz der Mitarbeiter an. Zudem unterstützt Ge rüstkompetenz Schweiz die Unternehmen in der Umsetzung der Branchenlösung Nr. 12 der Gebäudehülle Schweiz. Die Ar beitssicherheit beginnt vor der Ausschrei bung und der Vergabe von Aufträgen, denn der Auseinandersetzung mit den Pla nungsunterlagen und Gesetzlichen Vorga ben muss heute mehr denn je Beachtung geschenkt werden. Hier unterstützen wir unsere drei Partner Planer, Nutzer und Er steller. Technische Dienstleistungen wie Ausschreibungen, Planungen, Statische Berechnungen und den oft geforderten Nachweisen, Bauabnahmen und Experti sen runden das Angebot ab.
Mittlerweile erhalten wir auch viele Anfragen zum Arbeits- und Vertragsrecht. Da unsere Exponenten bei der Gestaltung des GAV (Gesamtarbeitsvertrag) bereits von Beginn
JETZT INSIDER WERDEN UND GRATIS WISSEN HOLEN!
Wir sind ein unabhängiger Verein und finanzieren uns über unsere Insider, welche generell an Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf dem Bau interessiert sind und speziell den Gerüstbau als vollwertiges Gewerk etablieren wollen. Das rechtzeitige Einbauen des Gerüstes in den Planungsprozess erspart Kosten und Ärger während dem Bau. Unsere Spezialisten verstehen Devisierung, Planung, Statik und Ausführung und helfen mit, ihr Projekt zum guten Gelingen zu führen. In Workshop’s und Themennachmittagen tauschen wir uns mit den «3 von der Baustelle» aus. Als Insider wirst du gratis an Anlässe eingeladen. Direkte Anmel dung über unsere Webseite.
weg involviert waren, können wir da ohne grosse Kosten kompetent Auskunft geben.
KOMPETENZEN
Martin Angele - 30 Jahre Gerüstbauerfahrung
Dipl. Bauingenieur FH, Dipl. Coach SCA, Dipl. Verhaltenstrainer SKC, 10 Jahre Vorstand SGUV, 10 Jahre Präsident PBK Gerüstbau, Gründungsmitglied / Ehrenpräsident UEG (Union Europäischer Gerüstbaubetriebe)
Hermann Blaser – 30 Jahre Gerüstbauerfahrung Dipl. Bauingenieur FH im allg. Hochbau, Grossprojekte in Stahl-, Holz- und Mas sivbau, viele Jahre für SGUV, Polybau als
Was wirr aussieht, ist das Resultat einer hochkomplexen Statik.
Dozent «Statik für Chefmonteure» und diverse Gerüstbaufirmen tätig.
Pascal Riedo – 30 Jahre in Arbeits- und Werkvertragsrecht Advokat seit 1994 und als selbständiger An walt tätig, unter anderem mit Schwerpunkt Bau- und Planungsrecht / KMU-Beratung. An waltssprachen: Deutsch, Französich, Englisch
Edi Roth – 30 Jahre Gerüstbau erfahrung Dipl. Baubetriebsmanager NDS HF, EKAS Sicherheitsfachmann (ASA Spezialist), Höhenarbeiter Level 3, Erwachsenenbildner (DIK 2), Mitglied Sicherheitsausschuss UEG (Union Europäischer Gerüstbaubetriebe)
Patrick Simone – selbständiger Linked-In Spezialist
Dipl. Speditionsfachmann HF, digitaler Verkaufsexperte, Unternehmer, Speaker, Coach, Trainer und Buchautor
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Gerüstkompetenz Schweiz Hofackerstrasse 1 CH-4132 Muttenz Telefon +41 (0) 61 461 63 79
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DIE MECHANISCHEN GIPFELSTÜRMER
DIE GESCHICHTE DER SCHWEIZER BERGBAHNENDer Tourismus gilt heute als der drittwichtigste Wirtschaftszweig und als ein Aushängeschild der Schweiz. In den 1750er-Jahren besuchten die ersten englischen Touristen die Schweiz. Mit der Erstbesteigung der Jungfrau 1811 und des Faulhorns 1812 setzte die lange Reihe der Gipfelstürme ein. Ab etwa 1870 begann eine gezielte Vermarktung der winterlichen Tourismusregionen. Und mit der Eröffnung der ersten Zahnradbahn in Europa auf die Rigi Kulm begann der Siegeszug der Schweizer Bergbahnen.
von Isabelle RiedererSechs Goldstücke erhielten die bei den Schweizer Träger 1868, als sie Queen Victoria in einer Sänfte auf die Rigi Kulm trugen, so steht es geschrieben in den Annalen des Rigi-Kulm-Hotels. Wäre das Oberhaupt der britischen Monarchie doch bloss drei Jahre später gekommen, dann hätten sich die beiden Schweizer den schweisstreibenden Einsatz sparen können und die Dampflok der ersten Zahnradbahn in Europa hätte die Arbeit erledigt. Zischend und schnaubend hätte sie die Königin bergan geschoben.
Die Zahnradbahn, welche am 21. Mai 1871 in Betrieb genommen wurde, war eine Welt
sensation. Die Rigi ist mit 1 797 Metern über Meer zwar nicht besonders hoch, aber mit der ersten Zahnradbahn Europas weltbe kannt und der Anfang der touristischen Ent wicklung der Schweiz und ganz Europas. Bereits drei Jahre nach der Eröffnung beför derte die Rigi-Bahn 50’000 Gäste auf die Rigi Kulm. Die Region um das Bergmassiv am Vierwaldstättersee wurde zum Hotspot wohlhabender Europäerinnen und Europäer. Die Lok 7, auch liebevoll «s Sibni» genannt, die damals im Einsatz war, schnaubt noch heute und ist damit die einzige noch fah rende Zahnraddampflok der Welt.
OHNE RIGGENBACH KEINE RIGI BAHN
Zu verdanken hat die Rigi ihre Zahnradbahn dem Technikpionier Niklaus Riggenbach. Der gebürtige Elsässer war ein einfallsreicher und ehrgeiziger Bahnfachmann. Für die Überwindung von Bergstrecken entwickelte er zu Beginn der 1860er-Jahre eine Leiter zahnstange als Mittelschiene und wollte damit die Alpenüberquerung erleichtern. Riggenbach wollte mit seinem System über den Gotthard rüber, Louis Favre, der Erbauer des Gotthardtunnels, wollte unten durch. Wer den Zuschlag bekam, ist wohl bekannt. Das Problem war: Riggenbach fehlte es an gesellschaftlichem Ansehen, notwendigem Kapital und den richtigen Freunden.
Doch dann kam ihm Silvester Marsch zuvor und eröffnete 1866 die erste Bergzahnrad bahn der Welt auf den Mount Washington in den USA. Immerhin war der Beweis er bracht, dass eine Zahnradbahn effektiv realisierbar war. Die Eroberung des 1 917 Meter hohen Mount Washington be wog John Hitz, den damaligen Schweizer Generalkonsul in Washington, bei einem Be such in der Schweiz Ende Mai 1867 Riggen bach den Vorschlag zu machen, eine Leiter zahnstange an der Rigi zu verwenden. Gesagt, getan. Dank der Zusammenar beit mit den einflussreichen Ingenieuren Adolf Näff und Olivier Zschokke und dem Luzerner Kantonsparlament, das dem Kon zessionsgesuch für die Vitznau-Rigi-Bahn innerhalb weniger Wochen im Juni 1869 zustimmte, stand dem Bau der ersten Zahn radbahn in Europa nichts mehr im Weg. Der Rest ist bekannt und Niklaus Riggenbach ging als Begründer und Vater der Schweizer Bergbahnen in die Geschichtsbücher ein.
TOURISMUS BOOM UND BAUWELLE
Die fünf Kilometer lange Bahnstrecke, die in einer rund einstündigen Fahrt zurückgelegt
wird, löste einen touristischen Boom aus und der Erfolg der Bahn rief rasch Nachahmer auf den Plan. Vier Jahre später wurde eine weitere Linie eingeweiht, diesmal von Arth im Kanton Schwyz via Goldau auf die Rigi Kulm. Zahlreiche Bergbahnen im ganzen Alpenraum folgten. Den Höhepunkt dieser Bauwelle bildete die Jungfraubahn, die 1898 begonnen und 1912 fertiggestellt wurde und Passagiere auf das 3 454 Meter hoch gele gene Jungfraujoch führt.
Das Zahnstangensystem von Niklaus Riggenbach, das vor über 150 Jahren erfun den wurde, gehört heute noch zu den ver breitetsten Zahnradsystemen in Europa. Damit lassen sich Steigungen von bis zu 50 Prozent bewältigen. So lebt das Erbe des Schweizer Eisenbahnpioniers weiter. Mit über 40 bestehenden Zahnradbahnen ist die Schweiz heute noch führend in dieser Technologie. Mit 48 Prozent Steigung ist die Zahnradbahn auf den Pilatus zudem die steilste Zahnradbahn der Welt. 1889 wurde sie in Betrieb genommen und verblüfft noch heute mit ihrer ausgeklügelten Technik.
GROSSE HERAUSFORDERUNGEN DER ZUKUNFT
Diese Technologieführerschaft sorgte unter anderem dafür, dass die Schweizer Berg bahnen jahrelang vom Erfolg verwöhnt wa ren. Insbesondere die grossen Bahnbetriebe profitierten von den internationalen Touris musströmen. Ohne Corona-Pandemie wä ren auch 2020 weitere Rekordwerte möglich gewesen. Doch die Folgen der Pandemie haben diesen Aufwärtstrend jäh gestoppt. So betrug die Bruttowertschöpfung der Schweizer Bergbahnen im Jahr 2019 insge samt 575 Millionen Schweizer Franken. Im Jahr 2020 lag diese nur noch bei 535 Millio nen Schweizer Franken. Und 2021? Auch hier hat die Pandemie ihre Spuren in den Jahresabschlüssen der grossen Unterneh men hinterlassen. Dank guter Schneever hältnisse und viel Sonnenschein freuten sich die Schweizer Bergbahnen und Seilschaften zumindest über einen guten Start in die Win tersaison 2021 / 22. Doch wie sieht die Zu kunft aus? Klimawandel, Umweltschutz und neue Freizeitgestaltungsformen – diese und ähnliche Tatsachen zwingen die Bergbah nen dazu, auf den grundlegenden Umbruch ihres Marktes zu reagieren.
Zu den grossen Herausforderungen der Schweizer Bergbahnen zählt die marktfä hige und finanzierbare Erneuerung beste hender Angebote – dies bei der gleichzeiti gen Optimierung und Weiterentwicklung
der Angebote zu einem Ganzjahreserleb nis. Wachstum und Erschliessungen von neuen Gebieten gehören zur Vergangen heit. Gefragt sind Konzepte, die das Erleb nis des Gastes in den Vordergrund stellen, Synergien nutzen und langfristig den He rausforderungen des Klimawandels ge wachsen sind.
KEIN ALPINES «DISNEYLAND»
Dabei werden vor allem die Gastronomie und Erlebnisinszenierungen in der Natur im mer wichtiger und bedingen eine verstärkte Zusammenarbeit innerhalb der Destinatio nen und über diese hinweg. Nur so wird es gelingen, Skier Days zu steigern und neue Märkte zu erschliessen. Grosses Potenzial sehen Experten zudem bei der Optimierung der Rahmenbedingungen. Hinzu kommt, dass die Schweizer Berge immer häufiger als Rückzugsgebiet des Mittellandes fungie ren. Dabei darf die Bergwelt nicht zu einem alpinen «Disneyland» verkommen, sondern es muss behutsam mit dem Kapital «Natur und Landschaft» umgegangen werden.
Eine weitere Herausforderung ist die Ent wicklung hin zu einer Ganzjahresdestination. Dem Profil einer Ganzjahresdestination ent sprechen Betriebe, die von einem soge nannten «Leuchtturm» profitieren können. Das sind einmalige Attraktionen – oft ein Ausflugsgipfel mit hoher internationaler Strahlkraft. Davon profitieren diese Bergbah nen und Destinationen über das ganze Jahr, gerade wenn sie günstig an den internatio nalen Touristenachsen liegen und gut er reichbar sind. In diese Kategorie fallen drei der grössten Schweizer Bergbahnen: die Jungfraubahnen mit dem Jungfraujoch –Top of Europe, Zermatt mit dem Matterhorn und Engelberg-Trübsee-Titlis mit dem Titlis-
Gletscher. Die Jungfraubahnen nutzen nicht ohne Grund den Ansturm des asiatischen Markts. Bis zum Ausbruch der CoronaPandemie kamen sieben von zehn JochTouristen aus Asien.
DIE AUSNAHME BESTÄTIGT DIE REGEL
Es bleibt die Frage, wie jene Bahnen ihr Sommergeschäft stärken, die über kein solches Alleinstellungsmerkmal verfügen. Grosse Bergbahnen, die zu klassischen Ski destinationen geworden sind, versuchen schon länger, ihr Sommerangebot auszu bauen. Heute setzen sie auf Events, Projekte und Kooperationen mit überregionaler
Ausstrahlung. Ebenso erfolgsentscheidend ist eine gekonnte Erlebnisinszenierung. Die Weiterentwicklung zu einem erfolgreichen Ganzjahresbetrieb gehört zu den an spruchsvollsten Aufgaben, die eine Berg bahn im Alleingang kaum bewerkstelligen, geschweige denn finanzieren kann. Sie lässt sich nur durch ein gelungenes Handin-Hand-Gehen aller Akteure der Destina tion bewältigen.
Kleine, auf den Winter ausgerichtete Bah nen scheinen gefährdet zu sein, zumal sie ihre Zukunft eher pessimistisch einschät zen. Die Vertreter dieses Segments tun sich schwer, die finanziellen Mittel für In vestitionen in Bahninfrastruktur und Be schneiung aus eigener Kraft aufzubringen. Allerdings bestätigt auch hier die Aus nahme die Regel. Bestes Beispiel ist die die Berner Oberländer Skilift AG Innereriz, die bei der Bewältigung ihrer finanziellen Aufgaben kreativ wird und ihre starke re gionale Verankerung gekonnt ausspielt. Ihr Einzugsgebiet ist die Region Thun.
SCHÜSSEL ZUM ERFOLG:
KLARE POSITIONIERUNG
Von aussen betrachtet könnte die Bahn als vom Aussterben bedroht gehalten wer den: klein, tief gelegen und ohne Sommer aktivitäten. Für den Snowpark Eriz besteht das Risiko, grössere Investitionen nicht allein aufbringen zu können, dem Klima wandel zum Opfer zu fallen und ohne Sommertourismus wertvolle Umsatz chancen zu vergeben. Das Gegenteil ist aber der Fall. Grund dafür ist seine klare Positionierung als Familiendestination mit kleinen Kindern, die das Skifahren lernen wollen. Im Innereriz unterhält das Berg bahnunternehmen zwei einfache Liftanla gen. Die Belegschaft arbeitet nur in Teilzeit
oder auf freiwilliger Basis. Entsprechend tief bleiben die Kosten.
Als 2016 die Konzession einer Liftanlage auslief und eine Erneuerung anstand, konnte das Unternehmen die benötigten 700’000 Schweizer Franken aus vorhande nen Reserven, durch einen Zuschuss des Kantons und eine Erhöhung des Aktien kapitals beschaffen. Die Aktionäre erwarten keine Dividende. Sie fühlen sich dem Ski gebiet verbunden und sind aus emotionalen Beweggründen dabei. Gleichzeitig ist auf diese Weise eine Community in der Re gion entstanden. Das Erfolgsrezept des Snowparks Eriz ist leicht erklärt, aber schwer zu imitieren: ein Nischenmarkt, ein passio
niertes Team, tiefe Kosten und eine starke regionale Verankerung. Dieses Geschäfts modell funktioniert. Zwar ist der Sommer tourismus aufgrund der Moorlandschaft und der damit verbundenen baulichen und nut zungstechnischen Einschränkungen nicht möglich. Trotzdem zieht das Skigebiet jeden Winter genügend Familien aus der Region Thun an und schreibt schwarze Zahlen.
Der Fremdenverkehr gilt heute als der dritt wichtigste Wirtschaftszweig und als ein Aus hängeschild der Schweiz. Im Jahr 2019 hat der Tourismus knapp 47 Milliarden Fran ken Umsatz generiert. Davon stammen 55.8 Prozent von übernachtenden Gästen.
Die drei Tourismusprodukte Beherbergung, Verpflegung und Transport von Touristen sind für 62.1 Prozent der gesamten touristi schen Wertschöpfung verantwortlich. Mit 19.5 Milliarden Franken (Stand: 2019) trägt der Tourismus massgebend zur Wertschöp fung in der Schweiz bei. Rund 40 Prozent der touristischen Nachfrage stammen aus dem Binnentourismus, also von Schweizer Reisenden in der Schweiz. Gut 4 Prozent al ler Beschäftigten in der Schweiz arbeiten im Tourismus. Die meisten Arbeitsplätze finden sich in den arbeitsintensiven Tourismus produkten Beherbergung und Verpflegung. Ende 2020 beschäftige die Schweizer Tou rismusbranche über 227’000 Menschen in Voll- oder Teilzeit.
WINTERBERG PILATUS
MMH!
Es ist und bleibt der kulinarische Inbegriff des Winters: das Käsefondue. Auf Pilatus Kulm kommt die hauseigene Mischung auf den Tisch – mit Käse von der benachbarten Chretzenalp. Zu einem wahren Käsefest
wird das Fondue-Essen in der Panorama Gondelbahn Kriens – Krienseregg – Fräk müntegg. Zur zünftigen Fondue-Variante aus Giswil gibt es hier den herausragen den Rundblick auf die Zentralschweizer Bergwelt und den weit verästelten Vier
waldstättersee. Ein runder Wintertag wird aus der Verquickung der Käsefreude mit anderen Pilatus-Erlebnissen. Dafür werden Ideen wie das Schneeschuhwandern, Schlittenfahren oder auch der ausgedehnte Winterspaziergang munter.
SEUFZ …
Die Fenster oft von einer dicken Schneefront zugeschneit, verströmen die kleinen, einla denden und liebevoll dekorierten Grandlit Winter-Themenzimmer die gemütliche Behaglichkeit der kalten Jahreszeit, die
in tieferen Lagen oft nicht einfach herbei zuzaubern ist.
OH …!
Da denkt man, ein paar Nächte auf Pilatus Kulm seien, wegen der vom Panorama,
von intensiv leuchtenden Sternen und hin reissenden Sonnenaufgängen beschwing ten Entrücktheit, an Exklusivität nicht zu übertreffen – und dann das: Die Hotels hier können im Winter exklusiv gebucht werden. 27 Superior-Doppelzimmer und drei Junior-Suiten sind es im historischen Berghotel Pilatus-Kulm****; 20 StandardDoppelzimmer im Hotel Bellevue***.
HACH …
Wissen wir, woher Inspiration kommt? Auf dem Pilatus hat man sich dazu ein gehend Gedanken gemacht und die Re sultate daraus ins Seminarangebot inte griert. Entsprechend einfach ist es, auf 2 132 Meter über Meer über sich selbst hinauszuwachsen. Das Pilatus Business center mit Gipfelsaal, Dragon Forum oder Mythen Foyer ist, hoch über dem Nebelmeer, prädestiniert dafür, klare Ge danken zu entwickeln, aus denen aus sergewöhnliche Ideen entstehen. Einzig dem Irrtum, Einsichten und Aussichten würden hier nicht konkurrieren, darf man nicht erliegen. In den transparenten Se minarpauschalen ist die Bahnfahrt von November bis April enthalten.
WOW!
Rauf auf den Berg, rein ins Vergnügen. Die Bahnfahrt ist nur die Einstimmung – dann widmet man sich im Entertainment-Themen zimmer dem amüsanten Zeitvertreib, den Nintendo 64, GameBoy Classic und ein extragrosser Bildschirm mit Zugang zu verschiedenen Streaming-Diensten ver sprechen. Taucht man aus der frohen Un terhaltung hungrig auf – eingecheckt hat man schliesslich schon um 13.00 Uhr –, war ten Getränke, Snacks, ja sogar eine Pop corn-Maschine und schliesslich ein 4-GangAbendessen beziehungsweise am nächsten Morgen ein Frühstück für Champions.
HINWEIS
Übernachtungsangebote auf dem Pilatus
KONTAKT
PILATUS-BAHNEN AG
Schlossweg 1 CH-6010 Kriens Telefon +41 (0) 41 329 11 11
www.pilatus.ch
NACHHALTIG TAGEN UND FEIERN ZWISCHEN ZWEI SEEN
DAS SEEDAMM PLAZA IN PFÄFFIKON SZ ZWISCHEN ZÜRICHSEE UND OBERSEE MACHT ES SEIT BALD 25 JAHREN VOR
Wer wie das SEEDAMM PLAZA ein intaktes Naturschutzgebiet und den Zürichsee vor der Nase hat, ist als Unternehmen täglich berührt von der Schönheit dieser Landschaft und bedacht, etwas dafür zu tun, diese zu schützen. Das Seminar- & Kongresshotel mit seinen zwei Restaurationsbetrieben, der Event Lobby, zahlreichen kleinen und grossen Räumen und Sälen für Workshops, Tagungen, Präsentationen und Bankette wird immer wieder positiv erwähnt für «das ökologische Denken und Handeln in diesem Haus».
Es ist ein Privileg, so nahe am Zürich see und erst noch direkt neben dem Naturschutzgebiet Frauenwinkel mit seiner intakten Flora und Fauna wirken zu können. Zudem zu wissen, dass im Osten der Obersee (abgetrennt durch den See damm vom Zürichsee) mit seinen beschau lichen, vielerorts unbebauten Ufern zu Spa ziergängen oder Radtouren einlädt. Für die Gäste des SEEDAMM PLAZA, insbeson dere die Seminar- und Kongressbesucher, bietet die Region dank der beiden Seen eine reiche Palette an Rahmenprogram men, die das Hotel mit langjährigen Part nern organisiert.
UMFANGREICHES ANGEBOT AN RAUM UND SERVICES
Im Kongress- und Seminarhotel SEEDAMM PLAZA lassen sich ebenso kleine Sitzungen ab vier Personen wie grosse Kongresse bis zu 1 000 Personen durchführen. Das «House of Events» bietet rund 40 klimati sierte Kongress-, Seminar- und Sitzungs räume von 30 bis 420 Quadratmeter. Ihre moderne Ausstattung lädt zu abwechs
lungsreichem Arbeiten ein und lässt jede Art von didaktischen Konzepten und An forderungen zu. Unter der Devise alles aus einer Hand betreuen die Eventberater ihre Kunden, um deren Wünsche für Tagun gen, Workshops, Schulungen, Versamm lungen, Konferenzen, Produktpräsentati onen oder Ausstellungen zu erfüllen.
Besonders attraktiv sind Grossanlässe in der multifunktionalen Plaza Event Hall (670 Quadratmeter), wo ein festliches Gala Din ner für 300 Gäste mit live Musik, ein Apéro für bis zu 1 000 Personen mit verschiede nen Speeches und Networking oder eine Modeschau mit Champagner-Buffet statt finden können.
Im 420 Quadratmeter grossen Da VinciRaum inkl. Bühne finden 500 Personen Platz, um spannenden Referaten, Podien oder Konzerten zu lauschen. Professio nelle Rednerpulte, Knopf- und Stab-Mik rofone, Scheinwerfer und Kameras sind vorhanden, Garderoben für Referenten und Künstler in nächster Nähe stehen zur Ver
fügung. Kleine bis grosse Seminar- und Sitzungsräume laden zu massgeschnei derten Schulungen, Informationsveranstal tungen, Strategie-Tagungen, Medienkon ferenzen oder Klausursitzungen ein.
Möglichst individuell sollen sich die Seminarund Kongressteilnehmer auch in ihren Pau sen betreut fühlen. Im Giger-Stübli (1. Stock) verführt eine grosse Auswahl an warmen und kalten Getränken, Früchten, Kleinbroten und Gebäck. Man bedient sich hier selber und sichert sich so einen optimalen Ener gieschub für die nächste Arbeitsrunde.
EIGENES STREAMING STUDIO
Unterdessen sind Remote-Meetings ein wertvolles Werkzeug für Unternehmen. Sie überwinden geographische Schranken und sorgen dafür, dass sich die Geschäfts partner nicht aus den Augen verlieren.
Das SEEDAMM PLAZA betreibt ein haus eigenes All-in-one Studio für Livestream und Aufzeichnungen von Referaten, moderierten Inhalten und allgemeinen Informationen zur
Verbreitung über das Internet. Dank der professionellen Infrastruktur und hohen Flex ibilität lässt sich das Studio auf nahezu sämtliche Kundenbedürfnisse einrichten.
ESSEN UND TRINKEN NACH LUST UND LAUNE
Die Erwartungen seiner Gäste übertreffen; das ist für das SEEDAMM PLAZA Team Programm. Das gilt auch für das vielfältige kulinarische Angebot für Seminar- und Kongress-Teilnehmende ebenso wie für Hotelgäste und Gäste aus der nahen und ferneren Region. Die im Herzen des Hau ses angesiedelte Gastronomie-Oase mit den Restaurants OLEA und KAORI, Bar, Lounge und Lobbybereich bietet zu jeder Tages- und Abendzeit das passende An gebot. Regional, international, mediterran und japanisch. Hier geht es beim Business Lunch nach Gusto zügig voran, das Essen mit Freunden und Familie wird gemütlich und unkompliziert zelebriert. Saisonal
wechselnde Speisen, kreativ und mit Lei denschaft zubereitet, erfreuen anspruchs volle Gaumen. Das breite Angebot und die direkte Sicht auf den Zürichsee, verleihen der Lokalität ein einzigartiges Ambiente.
OLEA WEINRAUM FÜR BIS ZU 28 GÄSTE
Mitten im Geschehen steht ein wahres Ju wel, der Weinraum mit 28 Sitzplätzen. Er ist einsehbar und mit gut bestückten Wein regalen sowie zwei massiven Holztischen versehen. Mit Freunden, Familie oder Ge schäftspartnern, hier lässt es sich tafeln und en privé verhandeln und lachen.
Wer als Seminar- oder Kongressteilnehmerin oder -teilnehmer, Gast eines privaten gros sen Festes im SEEDAMM PLAZA isst, darf sich ebenso auf kulinarische Leckerbissen freuen. Abgestimmt auf den Charakter des Anlasses kocht die Brigade fantasievolle und leichte Menus. Besondere Freude be
reiten den Gästen die Themenbuffets und Cocktail-Häppchen, welche immer wieder neue Inspiration erfahren.
ENTSPANNUNG UND UNTERHALTUNG
Sei es nach einem anstrengenden Seminar tag oder einem Ausflug, für Entspannung sorgen die behagliche Ambiance in den 142 Gästezimmern und der Saunabereich mit Bio-Sauna, klassischer Sauna und Dampfbad. Sportbegeisterte treffen sich im Fitnessraum mit KINESIS™ Kraftgeräten.
Der Break & Game Room mit Spielkonsolen, Tischfussball und Dart-Scheibe bietet zu sätzlich Unterhaltung und Spass. Ein Bil lardtisch, das XXL-Schach und der Soccer Cage runden das Angebot ab. Wer etwas mehr Nervenkitzel braucht, findet sein Glück im Casino Pfäffikon, wo elf Spiel tische und 155 Geldspielautomaten zur Verfügung stehen.
Wie der Name SEEDAMM PLAZA erah nen lässt, gibt es von hier aus zahlreiche Wassererlebnisse zu entdecken. Die Fa voriten vor allem während der warmen Jahreszeit sind:
• Der wahrhaftige Sprung ins Wasser in den drei Seebädern Pfäffikon, Freienbach und Bäch. Sie sind mit dem Fahrrad vom Hotel aus einfach und schnell zu erreichen.
• Der abendliche Spaziergang vom Hotel aus über den Holzsteg via Hurden nach Rapperswil-Jona mit seinem mittelalterlichen Schloss und seiner Hafenpromenade.
• Der Besuch der romantischen Insel Lützelau – mit dem Lützel-Shuttle, dem Mietboot von Rapperswil aus zu erreichen. Das kleine Restaurant serviert unter freiem Himmel Fische aus dem See und Weine aus der Region, Sonnenuntergang inklusive. www.insel-luetzelau.ch
• Der Besuch des nahen Wasserparks Alpamare; da sind die speziellen Angebote Hotel/Alpamare besonders beliebt.
KONTAKT
SEEDAMM PLAZA
Seedammstrasse 3 CH-8808 Pfäffikon SZ Telefon +41 (0) 55 417 27 10
www.seedamm-plaza.ch
ERFOLG IM SEEPARK THUN
DIE LOCATION DIREKT AM SEE – ZUM LERNEN, FÜR DEN AUSTAUSCH, ZU STRATEGIE- UND LEADERSHIP DISKUSSIONEN
Im Congress Hotel Seepark in Thun, ausgezeichnet mit dem Swiss MICE Award, führt die besondere Atmosphäre und professionelle Infrastruktur jeden Anlass zum Erfolg. Direkt am See, eingebettet im Schadaupark und doch zentral gelegen, finden die Gäste hier perfekte Voraussetzungen für Seminare, Kongresse und Events für bis zu 370 Personen.
Die Stadt Thun und die Umgebung bieten mit den Thunerseespielen, dem Kultur- und Kongresszentrum Thun und der Künstlerbörse kulturelle Erleb nisse. Der Ironman und der Inferno-Triathlon begeistern als Sport-Highlights. Events aller Art sind im Seepark Thun in besten Händen: Eine Ansprechperson organisiert von A-Z alle Details und betreut die Organisatoren und ihre Gäste vor Ort mit Passion.
PERSÖNLICHE DIENSTLEISTUNG
Ein Team von ausgewiesenen Fachperso nen steht für die Organisation von A-Z bereit. Für jeden Anlass, vom vierköpfigen Meeting mit Kaffeepause bis hin zu einer komplexen Tagung mit höchsten Ansprüchen an die In frastruktur und einem festlichen Abschluss bankett, ist jeweils eine Ansprechperson des Hotels zuständig und stellt die Kommunika tion mit den Organisatoren wie auch mit allen involvierten Bereichen des Hotels sicher.
ATTRAKTIVE PAUSCHALEN
Pauschalen für ein- oder mehrtätige Se minare sind in wenigen Klicks oder mit einem kurzen Anruf schon buchbar; prak tisch und einfach. Bei allen Pauschalen inklusive sind die Seminarräume mit Tech nik, Mineralwasser in den Räumen sowie mindestens eine Kaffeepause. Alle Ange bote können individuell angepasst, ange reichert oder mit Rahmenprogrammen ausgebaut werden.
STATE OF THE ART INFRASTRUKTUR
17 Plenar-, Seminar- und Gruppenräume mit Tageslicht und Blick auf den Park, die Berge oder den See bieten den perfekten Rahmen für Konferenzen, Meetings, Work shops und Seminare. Alle Räume sind im Erdgeschoss sowie im ersten Stock an geordnet und individuell zugänglich. Die breite Treppe von der Hotel-Lobby aus führt direkt zur grosszügigen Pausenzone mit Terrasse sowie zu den einzelnen Räu
men. Auf Wunsch ist im dritten Oberge schoss ein weiterer Seminarraum mit pri vater Dachterrasse verfügbar. Die Stühle und Tische werden variabel nach den Wün schen der Gäste angeordnet. Die benötigte technische Infrastruktur ist up-to-date und kann je nach Bedarf ergänzt werden.
MASSGESCHNEIDERTE ANLÄSSE
Das Hotel wie auch Thun und die Umgebung bieten zahlreiche Möglichkeiten, um Anlässe jeder Art durchzuführen. Warum nicht mal eine geführte Bike-Tour am Thunerseeufer als Inspiration einbauen? Oder ein kulturel les Rahmenprogramm in der Stadt nach der Kopfarbeit durchführen? Das Team im Seepark kennt die Angebote und verrät bei der Organisation eines Events gerne auch passende Geheimtipps.
AUCH KULINARISCH EIN HIGHLIGHT
Eine kurze Kaffeepause, ein Lunch-Buffet oder Tagesteller am Mittag sorgen für die
perfekte Stärkung. Auch hier werden die Angebote massgeschneidert auf die Be dürfnisse und Wünsche der Organisato ren ausgerichtet: vom Gourmet-Menu, ausgezeichnet mit 1 Stern Michelin und 16 Punkten GaultMillau im «dasRestau rant» bis hin zum grossen Bankett mit Buffets oder servierten Gerichten setzt sich das Gastronomie-Team im Seepark Thun mit Leidenschaft ein. Aperitifs und Netzwerkanlässe lassen sich hervorra gend im Bar-Lobby Bereich oder auf der Terrasse ausrichten.
ERHOLUNG INKLUSIVE
85 Zimmer und vier Junior-Suiten sowie zwei Panorama-Suiten mit privaten Dachterras sen garantieren die Erholung im Hause. Die Zimmer sind in dezenten Farben und mit klaren Linien gehalten und geben die Sicht auf den prachtvollen Park oder das nahe Stockhorn frei. Selbstverständlich können Seminarpauschalen auch mit Übernachtung gebucht werden.
THUN – DER GEHEIMTIPP
Auch als Stadt der Alpen bekannt ist Thun ein veritabler Geheimtipp. Gut erreichbar, zentral gelegen und mit einer bezaubernden pittoresken Altstadt ist diese Destination wie gemacht für Anlässe und Events. Angerei chert mit kulturellen Angeboten, zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten und der umliegenden Natur erleben alle Besucherinnen und Be sucher ihren Lieblingsmoment.
GUT ZU WISSEN
Thun ist von Bern in nur 30 Minuten gut zu erreichen. Das Hotel verfügt über ausrei chend Parkplätze. Gäste, welche mit dem Zug anreisen, dürfen sich auf den vorab gebuchten Hoteltransfer verlassen.
Ein Fitnessraum, hoteleigene Bikes, E-Bikes, Kanus, Kajaks und SUP bieten eine aktive Abwechslung.
Zur Entspannung ist der «inBalance»Wohlfühlbereich mit Saunen und Dampf bad sowie einer Ruheoase ideal.
KONTAKT
Congress Hotel Seepark Seestrasse 47 CH-3602 Thun Telefon +41 (0) 33 226 12 12
info@seepark.ch www.seepark.ch
KELLER FAHNEN AG
Die Keller Fahnen AG wurde 1982 von Walter und Denise Keller gegründet. Somit ist die Firma seit über 40 Jahren erfolgreich als Versandhändler tätig. Wir bieten unseren Kunden ein umfangreiches Sortiment an Produkten für drinnen und draussen. Dank langjähriger Erfahrung mit Werbefahnen und textiler Aussenwerbung sowie Display-Konzepten im Innenbereich haben wir eine Spitzenposition in der Auftrittspflege von Unternehmen erreicht.
Wie gross ist die Keller Fahnen AG und was sind ihre wich tigsten Standbeine?
Am Hauptsitz in Biberist teilen sich heute circa 50 Personen den Arbeitsplatz. Sie sind auf die verschiedenen Abteilungen wie den Kundendienst, den Laden, den Verkaufs innendienst, den Einkauf, das Marketing, die Grafik und die Logistik verteilt. Die Standbeine der Firma setzen sich aus Fah nen für Firmen und Privatpersonen in allen Formen und Variationen, Blachen sowie Nützliches rund um Haus und Garten zu sammen. Dank der laufenden Überprüfung der Kundenbedürfnisse mittels jährlicher Kundenbefragungen, konnten wir über die Jahre hinweg ein stabiles ganzjähriges Sortiment aufbauen, in dem sogar Ge nussmittel wie Zigarren ihren Platz finden.
Welche Marken verkauft die Keller Fahnen AG?
Unsere Firma verfügt über ein grosses Portfolio an Eigenmarken. Bei unseren
Fahnenstoffen unterscheiden wir zwischen TopFahnen, Superflag und Polyester. Bei den B2B-Kunden differenzieren wir zwischen Standardflag, Superflag und Longlifeflag.
SwissTime ist unsere exklusive Uhrenkol lektion. Unsere Lederwaren und die textilen Artikel sind als Swissline gebranded und Felador ist unser Genussmittellabel. Alle Eigenmarken werden durch renommierte Produzenten in hochwertiger Qualität zu einem vernünftigen Preis-Leistungsverhält nis am Markt angeboten. In den Bereichen, welche wir nicht selbst abdecken können, führen wir auch bekannte Marken.
Die Keller Fahnen AG betreibt in Bibe rist einen grossen Verkaufsladen. Was finden die Kunden dort und wann ist er geöffnet?
Sie können in unserem Laden Fahnen, Masten, Blachen, Praktisches für Haus und Garten, Swissness-Produkte, Schnäpp chen, Markenprodukte, saisonale Objekte
wie Weihnachtsbeleuchtung oder Feuer werk und vieles mehr kaufen. Zusätzlich können sie von Einzelstücken zu super Preisen profitieren. Unser freundliches und kompetentes Verkaufsteam berät Sie gerne persönlich.
Gemeinde- und Bundesfahnen müssen detailgenau angefertigt werden. Arbeiten Sie bei Neuanfertigungen mit den Behörden eng zusammen oder lässt man Ihnen freie Hand?
Grundsätzlich bestimmt die Blasonierung das Fahnensujet. Sie hat ihren Ursprung im Mittelalter. Damals war es eine Aufgabe des Herolds, die Herkunft der Wappen an- oder durchreisender Ritter zu bestimmen. Jede Fahne wurde definiert (blasoniert). Wir grei fen heute auf unsere eigene Datenbank zu rück, wo wir alle Länder-, Kantons- und Ge meindefahnen hochaufgelöst abgespeichert haben. Für unser grosses Bildarchiv sind wir bekannt. Deshalb fordern Gemeinden und Behörden regelmässig Bilddaten bei uns
an. Sobald wir eine Bestellung erhalten, wird die Fahne individuell auf unseren hoch wertigen Stoffen gedruckt. Je nach Wunsch kann sie auch genäht oder von Hand kon fektioniert werden.
Die Armee präsentiert ihre Fahnen und Flaggen mit sehr vielen Stickereien und Kordeln. Werden diese Banner als Ein zelstücke oder in einer Serie gefertigt? Wir versuchen grundsätzlich alle Kun denwünsche umzusetzen. Die Auflage bestimmt meistens auch die Produkti onsart. Normalerweise werden Fahnen und Wappen, die zu Repräsentations zwecken dienen, aber exklusiv als Ein zelstücke von Hand genäht und konfek tioniert. Besonders beliebt sind solch hochwertige Unikate auch bei Musikge sellschaften, Schützenvereinen und an deren Klubs.
Wie wichtig ist die Reihenfolge der aufgehängten Fahnen?
Die Fahnenreihenfolge ist entscheidend, da es klare Hierarchien gibt. Grundsätzlich hat die Nationalfahne immer Vorrang vor den Kantons- und Gemeindefahnen. Bei der Anordnung von mehreren Fahnen gel ten folgende Regeln: Die Reihenfolge ist wie bei einer Siegerehrung auszurichten. Demnach flattert die Schweizerfahne in der Regel zuoberst oder in der Mitte. Auf der linken Seite (aus der Sicht des Be trachters) ist die zweitwichtigste Fahne zu
platzieren und der Platz auf der rechten Seite hat dritte Priorität. Bei einer Fünferkom bination sieht die Abfolge folgendermassen aus: Ganz links wird eine Gemeindefahne platziert, dann folgt die Kantonsfahne, in der Mitte hängt die Schweizerfahne, da neben die Bezirksfahne und ganz rechts eine Firmen- oder Familienfahne.
Die Schweizerfahne ist bestimmt ein Exportschlager. Falls dies stimmt, wel che Länder haben besonders grosse Freude an der Swiss-Made-Qualität?
Die Keller Fahnen AG ist ein Schweizer Unternehmen mit Hauptsitz in Biberist im Kanton Solothurn. Aus strategischen Grün den verkaufen und versenden wir keine Ar tikel ins Ausland.
Haben Sie grosse Konkurrenz im Ausland?
Durch unsere langjährige Erfahrung und die ausgezeichnete Kompetenz haben wir uns als der Fahnenspezialist schlechthin am Markt positioniert. Da der Fahnen markt in der Schweiz überschaubar ist, gibt es aus unserer Sicht nur eine Hand voll Profis, welche die hohen Qualitäts anforderungen der Schweizer Kundschaft umsetzen können. Natürlich drängt auch Konkurrenz aus dem Ausland in den Schweizer Markt, die minderwertigen Fahnen zu günstigen Konditionen anbie tet. Wir sind davon überzeugt, dass wir uns durch die hohe Qualität, unsere
Garantie- und Serviceleistungen sowie durch unsere Leidenschaft langfristig ge gen unsere Mitbewerber durchsetzen können. Bei uns profitiert die Kundschaft von einer grossen Fachkompetenz im Be reich der Fahnen und Fahnenmasten, schneller Lieferung sowie vom Montage service für Masten.
ÖFFNUNGSZEITEN LADEN
Montag bis Freitag: 09.00 - 12.30 und 13.00 - 18.00 Samstag 09.00 - 16.00 durchgehend
KONTAKT
Keller Fahnen AG
Holzackerstrasse 5 CH-4562 Biberist
Telefon +41 (0) 32 671 11 11
info@kellerfahnen.ch www.kellerfahnen.ch
DIE SCHWEIZER FAHNENNÄHEREI
Wenn eine Fahne, dann eine die man mit Stolz aufhängt. Farbenfroh flatternd mit höchstem Symbolgehalt, stabil und ökologisch aus einheimischer Näherei.
Die wohl nachhaltigsten, stabilsten Fahnen stammen aus einer neu eingerichteten Näherei und werden von einem Traditionsbetrieb hergestellt. Im St. Galler Rheintal werden Fahnen aus besten Stoffen einzeln mit Tenara® genäht. Ökologisch, zertifiziert sowie in der Schweiz einzeln konfektioniert.
Insbesondere die edelste, aufwändigste Va riante suitex® ist auf Dauer eine gute Wahl –diese Fahnen sind reparierbar und wider standsfähig. Einfach schön und in brillanten Farben leuchtende Handwerkskunst aus Schweizer Schiffsflaggentuch gefertigt
(gewobener, matter Stoff mit hohem Flä chengewicht. Gefärbt, ausgerüstet bei AG Cilander, Herisau – Oekotex 1000, STeP, SwissLabel zertifiziert). Dabei wird das Wappen mit viel Liebe einzeln eingenäht; in dieser Art nur handwerklich möglich.
In der einzigartigen Fahnenmanufaktur in Sevelen SG werden aber auch Hightech Digital- und Siebdrucke auf alle Systeme angepasst, konfektioniert sowie ebenfalls mit dem besten Tenara®-Faden vernäht.
Näherinnen mit langjähriger Ausbildung, Verständnis und einem Auge für Details
schaffen wahre Kunstwerke für Fahnen masten, Kandelaber-Aufhängungen, über Strassen, an Fassaden usw. Dank der ei genen Näherei können die Fahnen in allen möglichen Grössen und Ausführungen ganz nach Einsatzgebiet und Kunden wunsch hergestellt werden. Hier wird noch auf Bedürfnisse eingegangen, Beratung steht hoch im Kurs und auf persönliche Vor lieben wird Rücksicht genommen.
Projektberatung oder heraldische Informa tionen, mit langjähriger Erfahrung stehen wir für Ihr Projekt ein – Fahnenprofis durch und durch.
KONTAKT
FAHNENFABRIK SEVELEN AG Schöngass 1 CH-9475 Sevelen SG Telefon +41 (0) 81 785 13 33 Wir begrüssen Sie gerne in unserem Laden
Luzernerstrasse 12 CH-5712 Beinwil am See AG Telefon +41 (0) 81 785 13 33
Abholung / Beratung Termin nach Absprache
info@fahnenfabrik.ch www.fahnenfabrik.ch
SIEGRIST FAHNEN AG
Im Bereich der handgearbeiteten Vereinsfahnen ist die Siegrist Fahnen AG seit über 100 Jahren ein Begriff für hochwertige Fertigung und zeitgemässes Design.
Im hauseigenen Atelier fertigen wir, seit drei Generationen, in schönster Hand arbeit, Verbandsfahnen, Vereinsfahnen und Standarten. Um Ihnen die Herstellung unserer Qualitätsfahnen etwas näher zu bringen, zeigen wir Ihnen kurz zusammen gefasst die Entstehung eines Banners.
DIE VERBANDSFAHNE, VEREINSFAHNE ODER STANDARTE
Eine Seidenfahne sollte in zeitlosem Design und einem guten Wiedererkennungs-Wert gestaltet werden. Da die Lebensdauer von Vereinsfahnen über Jahrzehnte dauert, emp fehlen wir, nicht aktuelle Trends, sondern in
die Zukunft gerichtete, langlebige Gestal tungselemente zu verwenden. Typisch für zeitgemässe Entwürfe sind eine grafisch sti lisierte Gestaltung kombiniert mit dynami scher Formgebung, welche das Motiv har monisch in den Hintergrund einbetten.
Die Entstehung der Vereinsfahne möch ten wir Ihnen in einigen kurzen Schritten erläutern.
DIE ENTWURFSPHASE
Die Vorstellung wie eine Fahne aussehen soll, ist so vielfältig, wie die Individualität der Mitglieder eines Vereines. Meinungs
verschiedenheiten bezüglich der Gestaltung sind deshalb kaum zu vermeiden. Von Vor teil ist es, wenn die zuständige Fahnenkom mission die Gestaltungsrichtung festlegt, Sie können sich anhand unserer realisier ten Fahnen eine Stilrichtung aussuchen.
Vereinsfahnen, Verbandsfahnen und Stand arten werden grundsätzlich in den Farben des Gemeinde- und des Kantonswappens gestaltet.
Je besser wir Ihre optischen Vorlieben kennen, desto einfacher ist es für unsere Grafiker, Ihren Geschmack zu treffen. Sie
erhalten dann von uns zwei bis drei Ent würfe zur Präsentation, welche wir mit Ihrer Zusammenarbeit zum finalen Ent wurf ausarbeiten.
WENN DER ENTWURF GENEHMIGT IST
Nach abgeschlossener Entwurfsphase, wird die Vereinsfahne als Outline in die Grösse 1:1 umgesetzt. Im Gegensatz zu anderen Werbeträger ist eine Fahne beid seitig sichtbar. Die Schrift wird in der Regel doppelt gestickt. Die Strichumsetzung der Fahne wird danach in der Grösse 1:1 auf ein Transparentpapier geplottet. Durch den speziell optimierten Plotter wird im gleichen Durchgang die Detailzeichnung perforiert (auch Stüpfeln genannt).
WIE KOMMT DAS FAHNENSUJET AUF DIE SEIDE?
Mit dem Druckpulver wird nun die ganze Vereinsfahne via Transparentpapier (De tailzeichnung) auf den Seidenstoffe (Da mast) übertragen. Die feinen Löcher im Papier hinterlassen eine punktierte Linie auf der Seide, hierbei ist Fingerspitzen gefühl gefragt, denn schnell ist etwas zu viel Druckpulver auf der Seide und die ses dann wieder zu entfernen ist kein
leichtes Unterfangen. Ist das Motiv auf der Seide, kann die Fahnennäherin mit der Arbeit beginnen.
JETZT KANN DIE FAHNE GEFERTIGT WERDEN
Ein wesentlicher Produktionsprozess der Vereinsfahnen, Standarte oder Verbands fahne ist natürlich die tadellose Stickqua lität unserer Fahnen, welche mit einer sehr aufwändigen Stickerei veredelt werden. In unserem Atelier im Hause, werden die Fah nen aus bester Naturseide kunstvoll von Hand gefertigt.
UNSERE STICKQUALITÄT
Eine unserer Stärken ist die filigrane und aufwändige Sticktechnik. Da wir jedes Element, seien es nun Schriften oder Su jets, immer umsticken. Dieses Verfahren verlängert die Lebensdauer der Vereins fahne und gibt den Fahnen einen schönen optischen Look. Wir legen auch ein Au genmerk auf die Laufrichtung des Stick fadens, welcher immer in der Flucht des Buchstabens oder des Objektes läuft.
Das Implizieren der grossen Tuchele mente Eine Vereinsfahne wird wie ein Puzzle mit Seidenstücke passgenau zu
sammengesetzt und genäht, dem sagt man Implizieren. Die Herausforderung bei diesem Prozess – es darf kein Verzug entstehen, da bei einer Seidenfahne sonst unregelmässige Ausbuchtungen entstehen.
DIE FAHNENWEIHE
Bevor die neue Vereinsfahne ihren Platz als Identifikationsträger des Vereines ein nehmen kann, findet die Fahnenweihe statt, diese kann je nach Vorstellung aus gefallen oder traditionell sein.
ÖFFNUNGSZEITEN
Montag bis Freitag: 08.00 - 11.30 Uhr 13.30 - 17.00 Uhr
Samstag: Geschlossen
KONTAKT
Siegrist Fahnen AG
Holzackerstrasse 5 CH-4562 Biberist Telefon +41 (0) 62 919 69 69
fahnen@siegrist.ch www.siegrist.ch
BEVORMUNDUNGEN, SCHIKANEN, VERORDNUNGEN
von Boulevard VogelUnd munter gehen die Verordnungen weiter mit Vorlagen und neuen Gesetzen. Nicht nur die Alkoholpromille grenze, auch die Restaurantöffnungszeiten wurden wieder nach hinten angepasst. Ist das möglicherweise schon der Lawineneffekt? Werden weniger Getränke konsumiert und verkauft, so ist es doch schon bald logisch, dass die Restau rationsbetriebe die Öffnungszeiten denen der Post anpassen. Also am Morgen für die Begrüssung und während der Mittagspause wird Siesta ge schoben, am Abend, dann je nach Gegend, eine kurze aber intensive Kundenbetreuung. Mit diesen Preisen ist die we nige Präsenz der Kunden doch normal. Inflation, damit ist die Teuerung doch auch nur wie der ein Vorwand?
Das Handy Verbot im Auto ist für die meisten Zeitgenossen noch nachvollziehbar. Doch jeder Arzt erklärt seinen Pati enten, dass zu überstrengstes und langes fahren anstren gend und ermüdend sein kann. Man solle sich eine Zwischen verpflegung zu Gemüte führen, um den Blutzucker aufrecht zu erhalten. Also eine kleine Zwi schenmahlzeit ist angebracht. Leider auch hier wurde ein Rie gel geschoben. Keine Brötchen oder Obst, weder ein Schluck Wasser aus der Pet Flasche, oder einen lauwarmen Kaffee vom Armaturenbrett, im fahrenden Zustand ist absolut verbo ten. Die Ampelsequenzen durch gewisse Parteien werden doch immer länger. Alle haben Zeit sich zu unterhalten oder einen Biss oder einen Schluck zu genehmigen. Leider ist auch dies eine Falschmeldung, weil die momentane Situation der Velofah rer, resp. die nervenden E Bikes Fahrer mit ihren Transport schachteln, welche schon breiter sind als der Fahrradweg, stetig unter Kontrolle sein müssen. Im toten Winkel siehst Du
eventuell nur noch den Stinkefinger und ein Fähnchen am Un getüm, dass sich vor Jahrzenten mal Fahrrad nannte.
Auslieferungen von Pizzas und ähnlichem Junk Food per Kurier erheiterte die Wirtschaft vor Jahren. Viele Studenten haben Ihr Zu brot mit diesen Arbeiten gesichert. Wen hat es, oder soll es gestört haben, wenn beim Nachbarn um 3 Uhr morgens eine Pizza gelie fert wurde. Auch in diesem Falle kam eine Erneuerung – doch dieser Schuss ging nach hin ten los. Lockdown dankt.
Es wird sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen, bis wir ein Gesetz erhalten, dass uns vorschreibt, welche Strassen kleidung wir auf dem Arbeits weg anzuziehen haben. Stellen Sie sich vor, Sie tragen einen Helm mit Blaulicht, Beinreflek toren links und rechts und zu sätzlich verwenden Sie Sohlen blitze. Den Schirm, die Tasche oder Rucksack werden Ihnen beim Besteigen der öffentlichen Verkehrsmit teln gefilzt oder gar abgenommen, um mutmassli che Terroristen zu neutralisie ren. Natürlich ist das eine Vision, aber wenn Sie die Geschichten von Jules Verne gelesen haben und die heutige Realität betrach ten, liegt es nicht mehr weit von uns entfernt. Nehmen Sie es ge lassen, denn es ist erst der Anfang der Schikanen.
BOULEVARD VOGEL
ist Redaktor und Satiriker.
www.bundesrundschau.ch
UNSERE VERSORGUNGSSICHERHEIT DER ZUKUNFT
HERAUSFORDERUNGEN UND WICHTIGE WEICHENSTELLUNGEN
von Andreas Beer und Michael Höckel, Dozierende MAS in Energiewirtschaft, FH GraubündenDie heutige Stromversorgung stellt elektrische Energie rund um die Uhr und in genügender Menge, Leistung und Qualität bereit. Versorgungssicherheit beim Strom ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Diese bedingt einerseits genügend Energieproduktion und -verfügbarkeit zu jedem Zeitpunkt, andererseits auch ein genügend gut ausgebautes und betriebenes Stromnetz. Eine zu 100 Prozent erneuerbare Stromversorgung ist vor allem aus Sicht der Wahrung der Versorgungssicherheit eine grosse Herausforderung. Gleichzeitig werden die Märkte in Europa und in der Schweiz liberalisiert, begleitet von einer strengen Regulierung des Netzbereiches mit Kostenkontrolle und Effizienzvorgaben. Und schliesslich verändert sich auch die Verbrauchsseite radikal. Der Verkehr wird elektrifiziert und die fossilen Heizungen werden durch mit Strom betriebene Wärmepumpen ersetzt
Die bisherige Stromproduktion aus Kohlekraftwerken ist stark CO2 belastet. In den letzten Jahren wur den daher erdgasbasierte Kraftwerke favo risiert. Hierbei hat man sich in Mittel und Ost-Europa in eine starke Abhängigkeit von Russland begeben. Die politische und wirtschaftliche Dimension wurde nun mit der Ukrainekrise deutlich.
Die zukünftige Stromversorgung basiert auf stochastischer Einspeisung von Sonne,
Wind und Wasser. Versorgungssicherheit lässt sich entweder durch Überkapazitä ten oder Energiespeicherung gewährleisten. Die Stromeinspeisung durch Photovoltaik wird an sonnenreichen Stunden eine Leis tung aufweisen, die fünfmal grösser sein wird als der gleichzeitige schweizerische Strom bedarf. Es ist anzunehmen, dass die kurz fristige Energiespeicherung Tag – Nacht über Batteriespeicher und Verbrauchssteu erung erfolgt. Wesentlich aufwändiger wird der saisonale Ausgleich von Angebot und
Nachfrage sein. Der Weg der Stromspeiche rung über synthetische flüssige oder gasför mige Energieträger ist zwar aufwändig und verlustreich. Hohe Umwandlungsverluste lassen sich allerdings angesichts des enor men Angebots an günstiger regenerativer Energie in Europa oder anderen sonnenrei chen Regionen der Welt durch zusätzliche Energiegewinnung kompensieren.
Im Gleichschritt mit der Umstellung der Stromerzeugung auf regenerative Energie-
träger werden sich neue Endenergieträger und neue Technologien, wie Brennstoff zellen, Elektrolyseure und Wasserstoffspei cher etablieren. Die Energietransport- und -verteilsysteme werden stärker zusammen wachsen (Konvergenz).
Ein gut ausgebautes transeuropäisches Stromnetz, welches die Verschachtelung der stochastischen Produktion ermöglicht, hilft den Bedarf an Energiespeichern so klein wie möglich zu halten.
NETZE
Zwar wurde die Stromübertragung bereits im 19. Jahrhundert entwickelt, aber erst mit dem Zusammenschluss zum europäischen Verbundnetz ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die heutige Versorgungssicherheit möglich. Dabei übernimmt das europäische Höchstspannungsnetz das Rückgrat des Stromsystems. Aufwendiger in Erstellung und Betrieb ist aber die Verteilung der Ener gie bis zum einzelnen Haushalt. Das Verteil netz lässt sich mit dem weitverästelten Ader netz in unserem Körper vergleichen, von der Aorta bis hin zu den Kapillaren, welche jede einzelne Zelle dauernd mit genügend Sau erstoff und Nährstoffen versorgen. Das Stromnetz besteht aus Spannungsumfor mern, Schaltanlagen, Frei- und Kabelleitun gen. Über 200’000 Kilometer Länge misst das gesamte Leitungsnetz in der Schweiz. Netzanlagen sind kostenintensiv. Sie können über eine mittlere Lebensdauer von rund 40 Jahren genutzt werden. Heute werden dauernd Teile des Netzes erneuert, ver stärkt und ausgebaut. Dabei muss der Netzbetreiber sich auf den Bedarf der
nächsten 40 Jahre ausrichten. Doch wie sieht dieser Bedarf aus? Die neuen dezen tralen Produktionsanlagen, aber auch neue Anwendungen wie die Elektromobilität be anspruchen eine Leistung aus dem Netz, die um Faktoren höher ist als der heutige Leistungsbedarf. Auch die Stromflüsse än dern sich, was die Spannung aus ihrem Normbereich bringen kann. Mit dem Wech sel von zentraler, steuerbarer Produktion hin zu mehr dezentraler, nicht steuerbarer Produktion kann nicht mehr gewährleistet werden, dass der Strom dann produziert wird, wenn er benötigt wird. Das bedeutet, dass vermehrt der Verbrauch an die Ver fügbarkeit der Stromproduktion, aber auch an die Netzverfügbarkeit angepasst werden
muss. «Smart Grid» ist das Schlagwort, das die Lösung schaffen soll. Dabei sind es nicht primär die Netze, die intelligenter wer den müssen, sondern vor allem die Ver braucher. Die Netzbetreiber müssen bei den Kunden vermehrt Akzeptanz für die Steuerung ihrer Anwendungen schaffen.
REGULIERUNG
Getrieben durch die europaweit voranschrei tende Liberalisierung des Strommarktes wird der Netzbetreiber, ausgerechnet in die ser Zeit, in der eine sichere Stromversorgung zur grössten technischen und gesellschaft lichen Herausforderung erwächst, durch zusätzliche neue gesetzliche Vorgaben und Pflichten in seinen Handlungsfreiräumen
eingeschränkt. Die mehrheitlich in öffentli cher Hand befindlichen Stromversorgungs unternehmen müssen den Netzbetrieb buchhalterisch und informatorisch trennen von übrigen Tätigkeiten. Die Netzbetreiber
MAS IN ENERGIEWIRTSCHAFT
Der MAS in Energiewirtschaft der Fachhochschule Graubünden ist seit 12 Jahren eine etablierte Grösse in der schweizerischen Weiterbildungsland schaft der Versorgungsindustrie und ist bei angehenden Führungskräften sehr beliebt. Er bietet ein anspruchsvolles Curriculum über alle oben genannten Bereiche. Mit Expertinnen und Expertenwie die beiden Autoren dieses Artikelsaus Praxis und Forschung werden die technischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte des Energiesystems vertieft. Der Fokus liegt dabei auf der Schweiz, wobei der internationale Bezug ebenfalls sichergestellt wird, da die Energiemärkte letztlich global funktionieren.
sind in der Pflicht, ein sicheres und leis tungsfähiges Netz bereitzustellen, und dies mit minimalem Kostenaufwand. Dazu rapportiert der Netzbetreiber jährlich der eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) seine Kosten und Tarife und Kenn zahlen zur Versorgungsqualität. Weitere Pflichten des Netzbetreibers resultieren aus der Energiestrategie 2050, darunter bei spielsweise die Ermöglichung von Zusam menschlüssen zum Eigenverbrauch, die Abnahme und Vergütung von überschüs sigem PV-Strom oder die Einführung von intelligenten Mess- und Steuersystemen.
RESUMÉE
Diese impulsgebenden Ausführungen machen deutlich, dass die Stromversor gung vor den grössten Herausforderungen steht. Um das Ziel einer sicheren und erneuerbaren Stromversorgung zu errei chen, braucht es fähige und innovative Fachleute in allen Bereichen: • im technischen Bereich für Planung, Bau und Betrieb von neuen erneuerbaren Produktionsanlagen, Speicheranlagen und Verteilnetze, • im wirtschaftlichen Bereich, zur
optimierten Bewirtschaftung der Anlagen für nachhaltige und effiziente Mittelverwendung, Aufbau zielführender Geschäftsmodelle, • im Bereich der Abläufe und der Digitalisierung, wenn es darum geht, regulatorische Vorgaben nicht nur zu erfüllen, sondern innovative Ideen umzusetzen, so dass die Kunden mit ihrer Zustimmung in ein intelligentes Steuer- und Regelsystem eingebunden werden können und so die Versorgungssicherheit in einer erneuerbaren Stromversorgung der Zukunft mit gewährleisten können.
KONTAKT
Studienleitung: Prof. Dr. Karin Eggert
Fachhochschule Graubünden Comercialstrasse 22 CH-7000 Chur Telefon +41 (0) 81 286 24 32
management-weiterbildung@fhgr.ch www.fhgr.ch/energiemaster
In diesem berufsbegleitenden Studium erlangen Sie ein breites und fundiertes Fachwissen in Energiewirtschaft, Energietechnik und Energierecht. Aktuelle Lerninhalte der ICT (Digitalisierung) runden das Programm ab.
Weitere Informationen: fhgr.ch/masew
SOCIETY 5.0 – RISIKEN UND BEDROHUNGEN EINER ZUKÜNFTIGEN GESELLSCHAFT
Aus der Entwicklung der Menschheit ergibt sich konsequenterweise die Transformation der Gesellschaftsformen, beginnend mit der Gesellschaft der Jäger und Sammler (Gesellschaft 1.0), gefolgt von der Agrargesellschaft (Gesellschaft 2.0), hin zur Industriegesellschaft (Gesellschaft 3.0) und schliesslich der Informationsgesellschaft (Gesellschaft 4.0). Der nächste Schritt den wir gehen werden, führt hin zur sogenannten Super-Smart-Gesellschaft (Society 5.0). Das Konzept der Gesellschaft 5.0 wurde erstmals im 5. Wissenschafts- und Technologie-Grundlagenplan (2016-2020) der japanischen Regierung als eine zukünftige Gesellschaftsform vorgeschlagen, die Japan anstreben sollte.
Die Gesellschaft 5.0 zielt darauf ab, Lösungen für die unterschiedlichen sozialen Herausforderungen zu fin den, die sich unter anderem auf Grund von Demographie, technologischer Innovationen und eben auch dem Bemühen um die Erhal tung der natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit ergeben. Dabei sollen Innovati onen beispielsweise aus den Bereichen In ternet der Dinge, Robotik, Künstliche Intelli genz (KI) und Big Data in alle Branchen sowie
FLEXIBLE & MASSGESCHNEI DERTE LEHRGÄNGE
• Executive MBA Management in Technology
• Executive Diploma Management Excellence
• Executive Diploma Digital Leadership
• Executive CAS Strategies & Innovation
• Executive CAS Leadership in a diverse world
• Executive CAS Leadership & HR Management
• Executive CAS Financial Decision Making
• Executive CAS Digital Excellence
• Executive CAS Project Excellence
• Executive CAS Innovation Management & Intrapreneurship
Anmeldung und weitere Informationen unter www.iimt.ch
sozialen Aktivitäten integriert werden, und zwar immer als «Human Centric» Ansatz. Statt einer Zukunft, die von KI und Algorith men kontrolliert und überwacht wird, soll die Technologie genutzt werden, um eine auf den Menschen ausgerichtete Gesellschaft zu schaffen, in welcher jeder und jede Ein zelne ein aktives und erfülltes Leben führen kann. Offensichtlich ist, dass durch den massiven Einsatz neuer Technologien sich verstärkt Sicherheitsprobleme ergeben wer den – nicht nur beispielsweise durch CyberAttacken unberechenbarer Despoten, son dern auch den Machthunger von einzelnen Hyper-Milliardären oder Konzernen.
Jede Phase der gesellschaftlichen Ent wicklung hat in Bezug auf die Sicherheit ihre Eigenheiten und Spezialisierungen. In der aktuellen Forschung ist klar, dass der Schwerpunkt bei der Betrachtung von Sicherheitsfragen nicht nur auf techno logischen Aspekten liegen kann. Der Mensch als Individuum, in der Gruppe so wie in der Gesellschaft muss aus einer anderen Perspektive betrachtet werden und im Sinne des Human-Centric Ansatzes ins Zentrum von Sicherheitsbetrachtungen gestellt werden. Vor diesem Hintergrund hat das Forschungsteam am iimt ein neues Konzept entwickelt: Smart Sovereignty. Die ses zielt darauf ab, die Machtposition weg von Regierungen und insbesondere auch Grossunternehmen zu verlagern und die In dividuen direkt und indirekt zu befähigen,
den Wandel durch neue Organisationen, zu kontrollieren und anzuführen. Dies wiederrum öffnet die Türen für weitere in terdisziplinäre Forschung.
IIMT – KOMPETENZZENTRUM IM BEREICH MANAGEMENT DER TECHNOLOGIE
Das iimt ist ein Kompetenzzentrum im Bereich Management der Technologie und bietet nicht nur innovative Forschung, sondern seit mehr als 25 Jahren exzellente Weiterbildung an. Es entwickelt zukünftige «Game-Changer», welche einen entschei denden Einfluss auf die Gesellschaft haben, technologiegetriebenen Herausforderungen begegnen und Lösungen für zukünftige Problemstellungen in einem globalen Geschäftsumfeld liefern. Das iimt bietet ein inspirierendes Umfeld für exzellente Weiterbildung und Spitzenforschung.
Wir beraten Sie gerne und würden uns freuen, Sie am iimt zu begrüssen.
KONTAKT
iimt Universität Fribourg Bd de Pérolles 90 CH-1700 Fribourg
iimt@unifr.ch www.iimt.ch
Kommunalfahrzeuge
VORSCHAU
Folgende
stehen auf unserer Agenda:
Messe «Suisse Public»
Öffentlicher Raum
Herausgeber
Editorial Media Group AG
Ceres Tower Hohenrainstrasse 24 CH-4133 Pratteln
Telefon +41 61 551 39 40 Telefax +41 61 551 39 49 info@editorial.ag www.editorial.ag
Geschäftsleitung
Peter Levetzow p.levetzow@editorial.ag
Verlagsleitung Hasan Dursun h.dursun@editorial.ag
Projektleitung & Chefredaktion
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Leitung Produktion & Grafik Sandra Schneider s.schneider@editorial.ag
Grafik Melanie Moret Rebecca Brutschin
Aboservice info@editorial.ag
Autoren
Dr. Benedikt Vogel Max Räb Roland Baer Andreas Beer Michael Höckel ZAUGG AG
Oliver Kerstholt Pascal Riederer Ruedi Mäder Boulevard Vogel Apex AG
Titelbild ZAUGG AG
Bilder
Dr. Benedikt Vogel RAG Austria AG Magali Girardin / SIG Energie 360° AG ECOGEN Rigi Genossenschaft Altis ZAUGG AG Seedamm Plaza Oliver Kerstholt Pilatus Bahnen AG Apex AG Shutterstock
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Schlussbericht SolCAD RAG Austria AG Magali Girardin / SIG Empa Universität Bern Holzenergie Schweiz IWB /Fa. CheMin GmbH
Jahresabo Zwei Ausgaben CHF 19.–Einzelpreis CHF 10.–info@editorial.ag
ISSN Print: 2296-7559, ISSN E-Mag: 2813-1657
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Wir bauen Ladelösungen. Auch für kommende Generationen.
Lernen Sie Energie 360° neu kennen. Beschleunigen wir die E-Mobilität. Energie 360° bietet Ladelösungen für alle Bedürfnisse an. Das Angebot reicht von Einzelladeplätzen über skalierbare Ladeplätze in Tiefgaragen bis zum massgeschneiderten Gesamtpaket mit einer intelligent vernetz ten Ladetechnologie.
Als führende Schweizer Anbieterin von Elek tromobilität übernehmen wir zusammen mit
E-Mobility-Lösungen von Energie 360° für Ihr Unternehmen energie360.ch
unseren Tochterfirmen und Kooperations partnern sowohl die Planung und Installation als auch die Inbetriebnahme und den Service Ihrer Ladeinfrastruktur – auf Wunsch auch mit Finanzierungsmöglichkeit.
Setzen Sie mit uns auf nachhaltige Mobilitätsund Energielösungen für kommende Genera tionen. Gerne unterstützen wir Sie beim Um stieg auf E-Mobilität.