Geschäftsführer Basel 04-2021

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WINTER 2021 / 22

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LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER Wer hat nicht schon von der Büchse der Pandora gehört? In der aus der griechischen Mytho­ logie stammenden Geschichte – wir ersparen uns die Details – entwichen nach Öffnung be­ sagter Büchse alle der Menschheit bis dahin unbekannten Übel wie Arbeit, Krankheit oder Tod in die Welt. Seither präsentiert sich die Menschheit so, wie wir sie kennen, nämlich eher unperfekt. Aktuell ist der Name Pandora nun allerdings wieder in aller Munde, denn mit der kürzlichen Veröffentlichung der gleichnamigen «Papers» wurden weltweit 29’000 Steuer­ vermeidungs- und Steuerhinterziehungskonten bei 14 Offshore-Dienstleistern aufgedeckt. In den «Panama Papers» wird unter anderem auch der US-Bundesstaat South Dakota genannt, der sich als Alternative zur Schweiz anbot, nachdem unsere Banken wegen ihrer Beihilfe für US-Steuerflüchtlinge aufgeflogen waren und in der Folge unter anderem das Schweizer Bankgeheimnis fiel. South Dakota profitierte nicht unwesentlich von dieser Entwicklung, stiegen doch dort die seit 2010 parkierten ausländischen Vermögen von 57  auf 360 Milliarden Dollar an.

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Zwar kritisierte letzten August US-Präsident Joe Biden die Praxis von amerikanischen Multis, ihre Gewinne in Steueroasen zu verschieben und damit den Staat um über 40 Milliar­ den Dollar zu betrügen. Besonders die Schweiz stellte er dabei an den Pranger, «vergass» aber, Steuerinseln wie Irland oder Holland genauso zu erwähnen wie die Steuerflucht von Ausländern nach Texas, Florida, Delaware – seinem Heimatstaat – oder eben South Dakota, das laut eines Insiders mittlerweile den höchsten Grad an Vermögenssicherung und Privatheit in den USA, wenn nicht weltweit, anbietet. Apropos Amerika: Der baselstädtische Regierungspräsident Beat Jans hat in einem Inter­ view erwähnt, dass er in den letzten 17 Jahren sicher zehnmal in die USA geflogen sei. Dass der selbsternannte oberster Klimaschützer des Kantons – zusammen mit Gemahlin und Kindern – in unregelmässigen Abständen die Familie seiner amerikanischen Frau besu­ chen will, ist legitim und seine Privatsache. Beat Jans sei sich auch bewusst, nicht besser oder konsequenter als alle anderen zu handeln, ausserdem würde er seinen CO2-Abdruck anderweitig kompensieren. Er wolle dies aber nicht an die grosse Glocke hängen, wobei er wahrscheinlich diejenige an seinem Velo meint, auch wenn an dieser Stelle nicht eruierbar ist, wie viele Fahrradkilometer realistischerweise dafür notwendig wären.

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Zumindest auch uns Steuerzahlern sollen Beat Jans’ Bemühungen ums Klima etwas wert sein. So bewirbt sich der Kanton für die EU-Auszeichnung des «European Green Capital Award» für das Jahr 2025. Die Regierung hat für die Vorbereitungen der Bewerbung bereits gegen 300’000 Franken genehmigt. Über die Kosten von 5.3 Millionen Franken für die Umsetzung von zusätzlichen Massnahmen zugunsten von Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Rahmen des Wettbewerbs soll nächstes Jahr der Grosse Rat entscheiden.

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4 INHALT

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8 28 AKTUELL TEKO BASEL 9 Weiterbildung als Investition in die Zukunft! MICHA SCHULZ GMBH Schema F gibt es nicht

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GIPSERCOMPANY GMBH Sanierung und Umnutzung unter Denkmalschutz

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BREITLING BOUTIQUE BASEL 18 Breitling eröffnet neue Boutique in Basel SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM MASSANZUG «Ein Massanzug erzählt auch eine Geschichte» REALITÄT ODER DOCH NOCH EINE UTOPIE? Mehr Frauen in Führungspositionen

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22

64 HARLEY-DAVIDSON BASEL, RICHARDS MOTORCYCLES AG Frei nach Shakespeare: Harley oder nicht Harley, das ist hier die Frage

48

TELEBASEL Mit Multi-Channel-Strategie in die Zukunft

26

HLK CONSULTING GMBH Mit cleveren Konzepten Bau- und Betriebskosten senken

28

GÄRTNERMEISTER BEIDER BASEL Neues Bildungszentrum eröffnet

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DIGITALISIERUNG SETZT STANDARDS 50 Enormes Potenzial

FONDATION BEYELER Erster Wegbereiter der modernen Kunst

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IMMOLINE-BASEL AG Branchen-Vorreiterin setzt Massstäbe

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36

SCHWEIZER WASSER Nachhaltigkeit im Fokus

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FÖRDERUNG VON START-UPS Business Parc Liestal eingeweiht

38

AVANTGARTEN GMBH Urbane, naturnahe und innovative Gartengestaltung

62

BÜRO ALS MÖGLICHKEITSRAUM Das Büro ist tot – Lang lebe das Büro TRENDFORSCHUNG Das sind die Mega-Trends

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SICHERES WOHNEN Gegen Einbruch schützen

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BAUEN & WOHNEN

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6 INHALT

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92 98

75 FERRARA ARCHITEKTEN AG «Unsere Architektur soll berühren»

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HEV SCHWEIZ 70 Bei uns dreht sich alles um Ihr Wohneigentum

BEAUTY & GESUNDHEIT

GARAGE HOLLENSTEIN AG BMW i und der Pionier eines neuen Zeitalters

KULINARIK

BRUSTKREBS Kampf für sich selbst

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GENUSSWOCHE BASEL Elf Tage im Zeichen der regionalen Kulinarik

DIE YUZU-PFLANZE Eine olfaktorische Offenbarung

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SWISSVEG Veggieday – Tasty Thursday!

PURE URBAN SALON & SPA Schönheit, die von Herzen kommt

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SPORT & FREIZEIT

GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22

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LONGINES CHI CLASSICS BASEL 98 Höchstdotiertes Weltcup-Turnier neu mit Dressur

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RETO BAUMGARTNER 102 «Man soll wieder stolz auf den FCB sein»

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8 AKTUELL

GESCHÄFTSFÜHRER WINTER 2021 / 22


AKTUELL 9 TEKO BASEL

WEITERBILDUNG ALS INVESTITION IN DIE ZUKUNFT! Der Erfolg einer Höheren Fachschule (HF) hängt in erster Linie vom richtigen Portfolio-Mix ab. Der Schlüssel liegt dabei im Angebot der praxis- und zukunftsorientierten Studiengänge, welche die Diplomierten (auf Stufe HF und FA) im Arbeitsmarkt 5.0 weiterbringen. Der Zugang zu den Jobs der Zukunft rückt dadurch in greifbare Nähe. Eine Weiterbildung ist dabei immer eine Investition in die (eigene) Zukunft und lohnt sich für die jeweilige Person selbst in Bezug auf die Arbeitsmarktfähigkeit wie auch für das Unternehmen, das vom zusätzlich erworbenen Wissen und den Kompetenzen profitiert. Wir haben uns mit Terry Tschumi, Schulleiterin der TEKO Basel, zu diesem und zu weiteren Bildungsthemen unterhalten. INTERVIEW MIT TERRY TSCHUMI VON JOËL CH. WUETHRICH

D

ie TEKO Basel hat sich als Top-Adresse einen Namen in der Branche gemacht und konnte sich nicht nur dank ihres brei­ ten und fundierten Weiterbildungsportfolios etablieren. Fachleute werden hier nach den konkreten Bedürfnissen des Arbeitsmarktes ausgebildet. Die Weiterbildungen in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Handel orientieren sich nach den gefragten Er­ fordernissen der aktuellen und zukünftigen Arbeitswelten. Praxisnähe wird dabei besonders grossgeschrieben und alle Dozierenden – auf ihren Fachgebieten Expertinnen und Experten mit grosser Praxis-Erfahrung – vermitteln ihr Wissen mit Leidenschaft und persönlichem Engagement unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Studierenden. «Diese Kombi­ nation war und ist nach wie vor ein besonderes Alleinstellungsmerkmal der TEKO Basel», bestätigt Schulleiterin Terry Tschumi. Die studierte Ökonomin und Ausbildungsleiterin mit eidgenössischem Diplom ist verheiratet und wohnt mit ihrer Familie in Reinach. Die 49-Jäh­ rige ist ein Beispiel dafür, wohin man es mit Zielstrebigkeit, Motivation und Freude an der Umsetzung bringen kann. Nach ihrem Studium an der Uni Basel arbeitete sie unter anderem bei der Basellandschaftlichen Kan­ tonalbank in Liestal sowie der Eotec AG in Muttenz als Leiterin Personal. Seit acht Jahren ist sie Schulleiterin der Höheren Fachschule TEKO Basel (www.teko.ch). Strategisches, vernetztes Denken war schon immer ihre Stärke. So hat sie auch bei ihren eigenen Fortbildungen kluge Entschei­ dungen getroffen: Nach einer Reihe verschiedener Weiterbildungen kann sie als Krönung den Abschluss des MAS in Erwachsenenbildung und Bil­ dungsmanagement vorweisen. Terry Tschumis Motto: «Nur über Ziele reden reicht nicht. Man muss auch danach handeln und die Massnahmen, die zu den Zielen führen, umsetzen.» Dieser Leitgedanke ziehe sich wie ein roter Faden durch ihr Leben. Angepackt hat sie tatkräftig auch als Prä­ sidentin des Ausbilder-Verbands avch (www.sko.ch/avch), in dem sie vor allem den fachlichen und persönlichen Austausch unter Ausbildenden, Erwachsenenbildnern, Beratern, Coaches, Supervisoren und betriebli­ chen Mentoren stärken konnte, sodass sich dieser breite Berufsstand in der Schweiz qualitativ hochstehend weiterentwickeln konnte.

BEDEUTUNG VON HF-ABSCHLÜSSEN UND EIDGENÖSSISCHEN FACHAUSWEISEN Bei der TEKO Basel ist Terry Tschumi seit Ende 2013 am Ruder und konnte vieles mitgestalten. Die TEKO Basel zeichnet sich durch massgeschnei­ derte, hoch aktuelle HF- und FA-Bildungsangebote wie beispielsweise Dipl. Techniker / -in HF (in den Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschi­ nenbau, Flugzeugtechnik, Informatik, Telekommunikation, Bauplanung

Architektur, Bauplanung Ingenieurbau sowie in Energie und Umwelt), Dipl. Wirtschaftsinformatiker/-in HF, Dipl. Betriebswirtschafter / -in HF oder Technische Kaufleute mit eidgenössischem Fachausweis aus. Die ge­ steigerte Bedeutung sowie Anerkennung von HF-Abschlüssen und eidge­ nössischen Fachausweisen spielen den Studierenden der TEKO Basel da­ bei in die Hand. Wir befinden uns in einer Zeit der Globalisierung und Innovation. Mitarbeitende müssen sich «global fit machen», Kenntnisse und Kompetenzen laufend aktualisieren, um arbeitsmarkt- und konkur­ renzfähig zu bleiben. Dies gelingt vor allem mit einem praxisnahen Dip­ lom HF und / oder einem eidgenössischen Fachausweis der TEKO Basel. Schulleiterin Terry Tschumi: «In einigen Berufszweigen ist ein Fachkräf­ temangel abzusehen. Bildet man sich in Berufen mit grosser Nachfrage, hat man gute Zukunftsaussichten.» Die praxisorientierten Ausbildungen entsprechen dabei natürlich den neuesten Normen der ISO- und eduQuaRichtlinien (Schweizerisches Qualitätszertifikat für Weiterbildungsinsti­ tutionen) und sind neurechtlich anerkannt. Zudem sind die HF-Bildungs­ gänge mehrheitlich durch Kantone und Bund subventioniert, was die Studierenden finanziell stark entlastet.

«Geschäftsführer»: Terry Tschumi, wie sehen Sie die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und die Aktualität der HF-Abschlüsse in der beruflichen Weiterbildung? Terry Tschumi: HF-Bildungsgänge, die zur höheren Berufsbildung ge­ hören, sind in dieser Zeit der Globalisierung und Innovation weiterhin sehr wertvoll, weil diese eine Weiterführung der beruflichen Ausbildung mit viel Praxisbezug ermöglichen. Besonders als fachkundige Schnitt­ stelle zwischen Handwerkerinnen und Handwerkern und dem Manage­ ment sind HF-Absolventinnen und -Absolventen auf dem Arbeitsmarkt sehr gesucht. Die Aktualität der HF-Abschlüsse behält somit in allen Branchen ihren hohen Stellenwert. Als Ansporn für mehr HF-Abschlüsse werden bei den meisten Studiengängen die Ausbildungskosten mit bis zu 50 Prozent subventioniert. Bund und Kantone haben dies beschlossen. Ein klares Zeichen also, dass neben den Fachhochschulen und Universitäten auch die Höheren Fachschulen eine Schlüsselposition im Schweizer Bildungssystem einnehmen … Der Praxisbezug ist entscheidend. Unsere Studierenden besuchen die Weiter­ bildungen nebenberuflich. So können sie das Erlernte jeweils direkt in die berufliche Praxis transferieren und so mit eigenen Erfahrungen verknüpfen. Da ist der Mehrwert eindeutig sichtbar. Wenn man beobachtet, welche Weiterbildungen zunehmend einen grossen Zulauf haben, so wird klar,

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10 AKTUELL

Terry Tschumi: «Nur über Ziele reden reicht nicht. Man muss auch danach handeln und die Massnahmen, die zu den Zielen führen, umsetzen.»

warum die praxisbezogenen HF-Lehrgänge an Bedeutung gewinnen. Man sehe nur die Beispiele Techniker / -in HF in Energie und Umwelt, Technische Kaufleute mit eidgenössischem Fachausweis, Wirtschaftsinformatiker / -in HF oder Marketingmanager / -in HF, um nur einige zu nennen. Da werden die Studierenden für die zukünftigen Aufgaben fit gemacht. Die Lernziele bleiben im Grundsatz im Verlauf der Zeit mehrheitlich erhalten, jedoch ganz ent­ scheidend sind die Punkte der Anwender- und Vernetzungskompetenz, die man an Fachschulen wie der TEKO Basel ganz konkret erwerben kann. Das wurde erkannt und wird nun auch von Bund und Kantonen gefördert.

dungsbezogene Ausbildung im Bereich Energie und Umwelt verlangen. Wer also bereits diese Weiterbildung abgeschlossen hat oder jetzt eine be­ ginnt, hat einen Vorsprung und wird die spannendsten und sinnstiftends­ ten Jobs in diesem Bereich ergattern. Das ist ein Beispiel unter vielen, denn wir bieten bei der TEKO HF-Ausbildungen an, die eben genau den Nerv der Zeit treffen und die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts der Zukunft bedienen. Das ist möglich, weil bei uns Dozierende im Einsatz sind, die sowohl Fach­ kenntnisse vermitteln, als auch Anwender- und Umsetzungskompeten­ zen einbringen und fördern.

Ein anderer Mehrwert ist zudem auch die Unterstützung bezüglich der Weiterbildungsstrategie. Das ist Ihnen persönlich als Schulleiterin der TEKO Basel ja besonders wichtig. Es ist sehr wichtig aufzuzeigen, welche Perspektiven mit welcher Weiter­ bildung möglich sind, welche Chancen sich beruflich und persönlich er­ öffnen und – auch ganz wichtig für viele – welche weiterführenden Bil­ dungsgänge nach dem HF-Diplom möglich sind. Wir achten dabei auch auf das richtige Timing. Folgendes sollte man sich jeweils fragen: Wann ist es ratsam, eine höhere Berufsbildung anzugehen? Passt es in mein aktuel­ les Zeitmanagement? Kann ich realistisch einschätzen, ob ich den schuli­ schen Aufwand mit Familie, Freundeskreis, Job und sonstigen Verpflich­ tungen unter einen Hut bekomme? Welche Weiterbildung bringt mich weiter und verschafft mir auch in Zukunft einen Wettbewerbsvorteil? Man muss sich jeweils klar darüber werden, was man will und welcher Aufwand damit einher geht. Da unterstützen wir gerne. Gleichzeitig be­ dingt dies eine grosse Selbstverantwortung seitens der Studierenden.

«Das Motto von heute heisst: Dranbleiben.»

Die Arbeitswelten befinden sich in einem ständigen Wandel. Das ist auch in der Weiterbildungsbranche so. Das Motto heute heisst eindeutig: stets dranbleiben. Dies bezieht sich hier in erster Linie auf die Entwicklung der Fachkenntnisse und der praktisch umzusetzenden Kompetenzen. Auch die persönliche Einstellung ist dabei eminent wichtig. Sprichwörter wie «Von Nichts kommt Nichts» oder «Wer ernten will, muss säen» mögen manchmal ja nach Plattitüden oder abge­ droschen klingen. Sie haben in der Regel dennoch ihre Gültigkeit. Ein Bei­ spiel wäre «Der frühe Vogel fängt den Wurm». Hier kann ich den Bezug zu einigen unserer Bildungsgänge herstellen, so vor allem zu Techniker/-in HF in Energie und Umwelt: Jetzt schon werden im Laufe der Energiewende und der Bekenntnisse zur Nachhaltigkeit überall in der Arbeitswelt und in den Kommunen Berufsbilder geschaffen, die eine praxis- und anwen­

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Ein Vorteil bei der TEKO ist zudem, dass bei diversen Weiterbildungen bereits erworbene Fachkenntnisse angerechnet werden und man auch in einem zweiten oder dritten Semester einsteigen kann. Richtig. Hier spricht man von der Durchlässigkeit im Bildungswesen. Viele konnten bereits im Vorfeld Kenntnisse und Erfahrungen in gewissen Bereichen beziehungsweise Fächern sammeln – so beispielsweise, wenn jemand eine technische Berufsmatura, andere Weiterbildungen oder gleichwertige Berufserfahrungen vorweisen kann. Diese Kandidatinnen und Kandidaten können bei uns nach individueller Prüfung ihres Dossiers in einem höheren Semester einsteigen. So verkürzt sich die Studiendauer entsprechend. Wir finden diese Situation mit fortschreitender Zeit im­ mer häufiger vor. Auch ich konnte so im Laufe meiner Weiterbildungen schon Abschlüsse «sur dossier» erwerben. Ein Motto bei Ihnen ist «Liefere statt lafere». Sie leben die Werte ja auch vor, die Sie vertreten, und sind ein Beispiel für eine kluge Weiterbildungsstrategie. Ja. Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo die anderen erst ein­ mal reden. Die Arbeitsmarktfähigkeit muss laufend auf den neuesten Stand gebracht werden – Stichwort «lebenslanges Lernen». Da reicht es einfach nicht, nur darüber zu sinnieren oder zu reden. Sobald der eigene Wissens­ hunger, die berufliche Situation respektive das Streben nach einer neuen Po­ sition wach werden, ist es meiner Meinung nach Zeit für eine neue Weiter­ bildung – diese muss dann dementsprechend mit einer positiven Psychologie


AKTUELL 11 auch proaktiv angepackt werden. Ich wollte schon immer organisieren und führen. Deshalb habe ich meinen Wissensstand erweitert und praxisorien­ tierte Weiterbildungen besucht, bei welchen ich wusste, dass mich das erwor­ bene Know-how weiterbringen würde, oder welche mich einfach nur interes­ sierten. So weist mein Lebenslauf Zickzacklinien gerade auch in Bezug auf meine bisherigen Weiterbildungen auf. Diese haben sich so ergeben, da ich sich auftuende Chancen nutzte, auch wenn diese jeweils Querbewegungen mit sich brachten. Das zeugt von Flexibilität. Diese ist gerade in der heutigen Zeit in meinen Augen eine Stärke. Nach dem Abschluss meines Wirtschafts­ studiums habe ich dementsprechend verschiedene Weiterbildungen ange­ hängt. Chronologisch waren dies unter anderem Personalfachfrau mit eidge­ nössischem FA, Diplom NDS HF in Unternehmens- und Mitarbeiterführung, Berufsbildnerin, KMU-Fachfrau, Ausbildungsleiterin mit eidgenössischem Diplom sowie MAS in Erwachsenenbildung und Bildungsmanagement.

Die Querbewegungen in einem Lebenslauf entstehen auch unter dem Aspekt, dass junge aufstrebende Berufsleute heute viel mehr auf die Sinnhaftigkeit der Aufgaben achten … An dieser Stelle spreche ich gerne von «Herzblut». Oft habe ich Interes­ sierte bei mir im Beratungsgespräch, die zwischen zwei Weiterbildungen schwanken, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Da frage ich dann jeweils, welche sie wählen würden, wenn sie auf nichts Rücksicht nehmen müssten: «Wo liegt ihr Herzblut?» Dieses Herzblut ist dann sehr oft ge­ knüpft an eine sinnvolle Tätigkeit, die wiederum mit den persönlichen Werten zusammenhängt. Ein wichtiger Faktor bei alledem ist immer auch die Frage, wohin der berufliche Weg gehen soll. Viele denken nur an die Gegenwart und an das, was jetzt von ihnen – zum Beispiel von der Ar­ beitgeberseite – verlangt wird. Mein Tipp: Man sollte jeweils auch berück­ sichtigen, dass sich Situationen verändern können. Da ist man immer gut beraten, wenn man auch seinem Herzblut folgt und seine eigenen Perspek­ tiven und Karrierevorstellungen mit in die Weiterbildungsstrategie ein­ fliessen lässt. Natürlich sollte dies möglichst im Einklang mit den aktuel­ len Zielen und Bedürfnissen des beruflichen Umfelds sein. Eine Portion Mut gehört dann manchmal auch dazu. Dieser Mut ist dann oft die letzte Zutat für den Start einer Weiterbildung. Mit welchen neuen Herausforderungen sahen Sie sich jüngst in der Bildungsbranche konfrontiert, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind? Die TEKO nimmt als Höhere Fachschule eine gesellschaftliche Verantwor­ tung wahr. Unser Ziel ist es, die Berufsaussichten unserer Studierenden nachhaltig zu verbessern, indem wir die Kursinhalte und -varianten stets auf die Bedürfnisse des Marktes und der Studierenden abstimmen. Die Corona-Pandemie hat fast überall einen Digitalisierungsschub bewirkt. An der TEKO haben wir darauf reagiert und unsere Räumlichkeiten ent­ sprechend aufgerüstet und die Dozierenden sowie Studierenden geschult. Hybridunterricht ist dadurch auf qualitativ hohem Niveau möglich. Nichtsdestotrotz bin ich überzeugt, dass der persönliche Kontakt und der Austausch vor Ort weiterhin ihre Berechtigung haben werden. Eine Kom­ bination aus diesen verschiedenen Möglichkeiten ist im Unterricht aus heutiger Sicht nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig sind wir der Mei­ nung, dass Bildung für alle zugänglich sein soll. Allen Studierenden und Dozierenden soll der Zugang zur Schule gewährt werden. Die TEKO wählt daher den Weg der wertneutralen Toleranz und verzichtet momentan auf eine allgemeine Zertifikatspflicht. Gleichzeitig ist uns der Schutz aller Studierenden, Dozierenden und Mitarbeitenden wichtig, weshalb wir grossen Wert auf unser Schutzkonzept legen. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Ich erwarte von meinen Mitarbeitenden ein hohes Mass an Engagement, Idealismus sowie beruflicher und persönlicher Qualifikation. Innovati­

onsbereitschaft, vorbildliches Verhalten und Freude an der Weiterbildung sollen die TEKO-Mitarbeitenden auszeichnen. Was ich von meinen Mit­ arbeitenden erwarte, lebe ich selbst vor. Ich pflege einen offenen, kollegia­ len Umgangsstil im Sinne eines kooperativen Mindsets – das gilt auch für eine Kommunikation und Feedbackkultur auf Augenhöhe.

EIN ERFOLGSMODELL In der innovationsstarken Schweiz bereiten Höhere Fachschulen Studierende auf ihre künftigen Aufgaben vor. Die Unternehmen wollen heute Praktiker / innen, also bauen die Ausbildungen vor allem auf der beruflichen Erfahrung auf. An Höheren Fachschulen spezialisiert und vertieft man sein Fachwissen. Es braucht neben den öffentlichen, universitären Angeboten in der Aus- und Weiterbildung auch jene der Privaten, der Höheren Fachschulen, die mit Engagement, Initiative und Innovation praxisnah unterrichten mit einer professionellen Kombination von Wissen mit gleichzeitigem Aufbau praktischer Kompetenzen.

Strategisches, vernetztes Denken war schon immer eine Stärke von Terry Tschumi. Auch bei ihren eigenen Fortbildungen hat sie kluge Entscheidungen getroffen.

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12 KOLUMNE

VORSORGEPLANUNG, WENN SICH DAS LEBEN ÄNDERT von Stephan Hohl

S

paren fürs Wohneigentum, die Frühpensionierung oder einfach, weil Sie Ihre Angehörigen absichern möchten – klar, Vorsorge ist wichtig. Ebenso wichtig ist es, bei Veränderungen im Leben die persönliche Vorsorge anzupassen. So vermeiden Sie Vorsorge­lücken. Die wichtigsten Schlüsselmomente und drängendsten Vorsorgefragen habe ich Ihnen hierzu zusammengetragen.

onskasse anschliessen? Und wie stellen Sie Ihre Pensionierung finanziell sicher? Starten Sie Ihr Business mit einem sicheren Gefühl  – denken Sie an Ihren Versicherungsschutz. Frühpensionierung – die Vorsorgeplanung früh starten: Welchen Einfluss hat ein reduziertes Arbeitspensum auf Ihre private Altersvorsorge? Gilt es, eine allfällige Vorsorgelücke bei der Pensionierung auszugleichen, etwa mit einer dritten Säule? Wie viel Geld benötigen Sie zusätzlich, um nach Ihrer Pensionierung Ihren Lebensstandard aufrechtzu­ erhalten oder weiterhin eine Hypothek tragen zu können? Fünf Jahre vor der Pensionierung können Sie ungefähr abschätzen, wie viel Geld Ihnen für den Ruhestand zur Verfügung stehen wird. Das ist auch der Zeitpunkt, um sich zu überlegen, ob Sie Ihr Pensionskassenguthaben als regelmässige Rente, als einmalige Kapitalauszahlung oder gemischt beziehen wollen. Erfahren Sie, wie Sie sich finanziell auf Ihre Pensionierung vorbereiten.

Konkubinat – Vorsorgeplanung bei unverheirateten Paaren: Verheiratete erhalten bei Unfall oder Tod des Partners Leistungen aus der ersten Säule. Konkubinatspaare müssen sich selbst absichern. Wie viel Geld würden Sie bei Tod oder Invalidität Ihres Partners oder Ihrer Partnerin benötigen? Haben Sie Ihren Partner in der zweiten und dritten Säule bereits als begünstigte Person gemeldet? Entspricht die Erbfolge der Wunschvorstellung? Diese kann in Ehe-, Konkubinats- und Erbverträgen definiert werden. Familiengründung – Risikoabsicherung für Ihre Kinder: Was ist, wenn Ihr Kind invalid wäre? Würde die staatliche IVRente von circa 1 600 Schweizer Franken monatlich ausreichen, um alle Auslagen abzudecken, damit Ihr Kind ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen kann? Lücken lassen sich mit einer Kinderinvalidenrente ausgleichen. Hauskauf – eigene vier Wände, neue Verantwortung: Wie viel Kapital würde bei Invalidität oder Todesfall des Partners benötigt werden, um sich die Hypothek leisten und den Lebensunterhalt stemmen zu können? Wie können Sie sicherstellen, dass die Hypothek auch nach der Pensionierung tragbar ist? Hier finden Sie Informationen darüber, was es beim Hauskauf zu beachten gilt. Selbstständigkeit – als Chef oder Chefin die Vorsorge im Griff haben: Machen Sie sich selbstständig, sind für Sie nur die AHV-Beiträge obligatorisch. Risiken wie Unfall, Krankentagegeld, Erwerbsunfähigkeit und Todesfall müssen Sie selbst absichern. Möchten Sie sich einer Pensi-

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14 AKTUELL

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Auch wenn Micha Schulz schon einige Jahre als Coach, Berater und Trainer auf dem Buckel hat, gibt es für ihn kein 08 / 15 Vorgehen nach Vorlage. Er begleitet und unterstützt passgenau auf die DNA seines Kunden zugeschnitten.

Auch private Baustellen müssen aufgeräumt werden», fin­ det Micha Schulz. Er kennt sich aus mit Menschen, weiss wie sie ticken und ist überzeugt, dass für den beruflichen Erfolg auch das Private im Lot sein muss und umgekehrt.

die Menschen dabei, ihre Ziele festzulegen und den eigenen Weg dorthin zu definieren. Zudem hilft er Ängste zu verarbeiten und zu überwinden. Als mehrfacher Ironman-Finisher und Leistungssport-Trainer gehört auch das Coaching bei sportlichen Zielen zu seinem Spezialgebiet.

Entsprechend bietet der erfahrene Coach, Berater und Trainer seine Dienst­ leistungen sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich an.

Obwohl sich Micha Schulz als diplomierter Bankbetriebswirt, Coach und Consultant selber schon lange in der Wirtschaft bewegt und in den letzten Jahren mehr als 1 000 Coachings begleitete, gibt es für ihn kein Schema F. Er setzt sich mit einem Unternehmen auseinander und beschäftigt sich mit den Menschen, die ihm gegenübersitzen, damit er genau auf diese zu­ geschnitten begleiten, beraten und unterstützen kann .

DIE RICHTIGEN RÄDCHEN FINDEN Unter Berücksichtigung der individuellen Firmen- und Führungskultur unterstützt Micha Schulz Unternehmen bei der Suche von passendem Führungs- und Fachpersonal. «Die richtigen Rädchen, die nachhaltig zur Firma passen», formuliert er den Anspruch. Auch Teamcoaching und Führungskräftecoaching gehören zu seinen Spezialgebieten. Beim Teamcoaching geht es um das Ermitteln gemein­ samer Teamziele. Darauf folgen Einzelcoachings mit dem Fokus auf die Stärken und Ziele jedes einzelnen Teammitglieds. «Vorgefertigte Lösun­ gen biete ich nicht. Den eigenen Weg darf diejenige Person finden, die an einem Thema arbeitet», betont Micha Schulz. Seine Aufgabe sei vielmehr zu begleiten, beraten, hinterfragen und unterstützen. Er ist derjenige, der seinem Gegenüber den Spiegel vorhält. Er bringt den Menschen dazu, sich über seine eigenen Stärken Gedanken zu machen und sich bewusst zu werden, was ihm guttut. Zufrieden ist der Coach dann, wenn seinem Gegenüber ganz klar ist, auf welchem Weg er oder sie fortfahren will, um die eigenen Ziele zu erreichen. Micha Schulz’ Ziel: «Ich will, dass die Füh­ rungskräfte und ihre Teams langfristig erfolgreich sind.»

PRIVATER AUSGLEICH IST WICHTIG «Es reicht nicht, nur einen Bereich isoliert anzuschauen. Es ist wichtig, den gesamten Hintergrund einer Person zu beleuchten», sagt der erfah­ rene Coach. Entsprechend ist ein privater Ausgleich zu einem erfolgrei­ chen Berufsleben massgebend. Auch im privaten Bereich unterstützt er

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«Ich begleite, berate, hinterfrage und unterstütze Sie auf dem Weg zu Ihrem Ziel!» MICHA SCHULZ GMBH Coaching Consulting Training Christoph-Merian-Ring 11 CH-4153 Reinach Telefon +41 (0) 78 642 40 88 info@michaschulz.ch WWW.MICHASCHULZ.CH


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16 AKTUELL

GIPSERCOMPANY GMBH

SANIERUNG UND UMNUTZUNG UNTER DENKMALSCHUTZ In Münchenstein, oberhalb des Fussballstadions und der St. Jakobshalle befindet sich ein botanischer Garten. Er beinhaltet, neben vielen exotischen Pflanzen, Naturschutzflächen und Ruheräume für die urbane Bevölkerung. Trägerin der Gartenflächen und der Gebäude ist die Christoph Merian Stiftung. Aktuell steht eine Sanierung des Geländes und der Gebäude auf der Agenda. INTERVIEW MIT HÜSEYIN PAMUK VON GEORG LUTZ

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u dem Gebäudeensemble gehört auch ein Ökonomiegebäude. Im Herbst 2021 steht die Entkernung des unter Denkmal­ schutz stehenden Gebäudes auf der Agenda. Im oberen Stock­ werk entsteht ein moderner Eventsaal. Die dazugehörende Küche ist auch als Catering-Service für die anderen Veranstaltungsräume in den Gärten aufgestellt. Das betrifft die Villa Merian, die Orangerie, das Lehmhaus und die Gewächshäuser. Dies ist auch der Handlungsrahmen für die Gipsercompany, die für die Totalsanierung des Ökonomiegebäu­ des zuständig ist. Im folgenden Interview beleuchten wir die Herausforde­ rungen mit dem Geschäftsführer Hüseyin Pamuk. «Geschäftsführer»: Wir befinden uns hier vor dem Ökonomiegebäude der Merian-Gärten in Münchenstein. Können Sie uns die Geschichte und die Aufstellung dieses Hauses kurz skizzieren? Hüseyin Pamuk: Hier in Vorder-Brüglingen erstellte der Bauherr Melchior Berri 1837 im Auftrag von Christoph Merian – Eigentümer des gesamten Brüglinger Gutes – ein Pächterhaus und ein Ökonomiegebäude nördlich des Herrschaftshauses. Die gemeinnützige Stiftung Christoph Merian hat zum Ziel, das Wohl der Menschen in der Stadt Basel zu för­ dern. Inmitten dieser Gartenanlage steht das Ökonomiegebäude. Durch einen Umbau und eine Sanierung soll es zum zentralen Veranstaltungs­ ort der Gärten entwickelt werden.

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Hüseyin Pamuk ist Geschäftsführer der Gipsercompany GmbH.


AKTUELL 17 Worum geht es genau bei der Sanierung? Neben der Totalsanierung der Bausubstanz entstehen im Gebäude ein Restaurant gehobenen Standards mit erforderlicher Infrastruktur sowie im ersten Obergeschoss ein grosszügiger Veranstaltungssaal. Unterhalb des bestehenden Volumens bekommt das Gebäude überdies ein Unterge­ schoss. Die Modernisierung ermöglicht den Besucherinnen und Besu­ chern, einen Naherholungsort auf der Höhe der Zeit zu geniessen. Die Event- und Veranstaltungsorte sind dann mit modernster Technik aus­ gestattet. Trotzdem kommt die historische Grundstruktur voll zur Gel­ tung. Sie darf nicht verändert werden. Die Situation ist manchmal eine Gratwanderung zwischen Alt und Neu. Das ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Aber wenn es gelingt, überzeugen die Ergebnisse. Wie sehen die unterschiedlichen Arbeitsschritte aus? Es geht unter anderem um das Behandeln und Überziehen der Aussen­ wände im Innenbereich. Das beinhaltet je nach Produktaufbau unter­ schiedliche Arbeitsschritte. Das Erstellen diverser Trennwände sowie die Oberflächenbehandlung gemäss den Angaben des Auftraggebers gehören sicher zu den zentralen Aufgaben. Diese gliedern sich konkret in spezielle Gipserarbeiten, Wände- und Deckenbekleidungen, spezielle Trockenbau­ arbeiten, Innenputz und Stuckaturen sowie Wärmedämmungen auf. Der Bereich Brandschutz sowie das Aufgabengebiet Schall und Akustik sind hier wesentliche Bestandteile unserer Tätigkeiten.

Für dieses Projekt gab es sicher eine Ausschreibung bei der Christoph Merian Stiftung, der Auftraggeberin? Ja, da galt es, unsere Kompetenzen unter Beweis zu stellen und gleichzei­ tig transpartent und kundenfreundlich zu kalkulieren. Wir sind daher besonders stolz darauf, dass uns die Christoph Merian Stiftung gemein­ sam mit der Confirm AG als kompetente Partner für die Realisierung und Umsetzung ihres Bauvorhabens bevorzugt hat.

«Die Eingriffe sollen qualitätsvoll, schlicht und effizient sein.» Ist dieses Projekt prototypisch für Ihr Dienstleistungsangebot? Ja, für uns ist dieses Projekt ein sehr gutes Referenzbeispiel, um unsere Fähigkeiten und Kompetenzen mit unserem stetig wachsenden Team in solch einem Objekt vor allem im Rahmen der Gipserei einsetzen und be­ weisen zu können. Die Eingriffe sollen qualitätsvoll, schlicht und effizi­ ent sein und dem prägenden Bestand doch selbstbewusst begegnen. Denn sauberes Handwerk ist unsere Handschrift und dafür stehen wir mit unserem Namen.

Welche handwerklichen Qualitäten sind hier gefordert? Sämtliche anfallenden Gipserarbeiten im Nassputz- und Trockenbau-­ Bereich müssen beherrscht werden. Die Arbeiten sind mit grosser Sorgfalt durchzuführen. Mit unseren sehr gut ausgebildeten Mitarbeitern bieten wir in jedem Bereich Spezialisten und einen Service an, damit unsere Kun­ den von einer optimalen und kompetenten Beratung profitieren können. Kann man dies im Rahmen einer Unternehmensphilosophie zusammenfassen? Leidenschaft und die Liebe zum Beruf gehören hier zusammen. Nur sie garantieren Qualität. Saubere und kompetente Ausführung der Arbeiten sind eigentlich eine Selbstverständlichkeit, trotzdem gilt es, sie zu beto­ nen. Die Kunden wollen Zuverlässigkeit und eine individuelle Beratung mit transparentem Service. Last, but not least gehören ein umfassendes Wissen und langjährige Erfahrung dazu und führen dann auch zu quali­ tativ professionellen Ergebnissen und einer überzeugenden Ästhetik. Wo sehen Sie spezielle Herausforderungen bei diesem Objekt? Der Denkmalschutz, das nachhaltige Bauen und die speziellen Bedingun­ gen der Bauherrschaft sind die zentralen Herausforderungen. Wir greifen beispielsweise auf natürliche und nachhaltige Produkte zurück, die vor 150 Jahren verwendet wurden. Die Kunst besteht darin, historische und moderne Produkte zu kombinieren, ihre Stärken gezielt einzusetzen, ohne dabei die Grundsubstanz des Gebäudes zu verändern. Energie, genauer hier vermutlich die Dämmung ist das ganze grosse Thema im Zeichen des drohenden Klimawandels. In welcher Form ist dies hier in der Praxis abbildbar? Wir arbeiten hier mit naturbelassenen Dämmstoffen, die in den Fassaden­ wänden im Innenbereich eingesetzt werden. Die Wärmedämmstoffe dür­ fen hier beispielsweise keine halogenierten Treibmittel enthalten, wobei bleihaltige Schwerfolien und Schalldämmplatten ebenfalls nicht einge­ setzt werden dürfen. Wie lange ist Ihre Arbeit hier konzipiert? Für die bauliche Fertigstellung ist aktuell ein Zeitrahmen von vier Mona­ ten vorgesehen.

Das Gebäude zeigt sich in seiner historischen Qualität, die aber auch saniert werden muss.

GIPSERCOMPANY GMBH Vogesenstrasse 81 CH-4056 Basel Telefon +41 (0) 61 333 37 37 info@gipsercompany.ch WWW.GIPSERCOMPANY.CH

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AKTUELL 19 BREITLING BOUTIQUE BASEL

BREITLING ERÖFFNET NEUE BOUTIQUE IN BASEL In bester Lage im Herzen von Basel eröffnete Breitling Ende September seine insgesamt achte Boutique in der Schweiz. Das urbane Loft-Boutique-Konzept auf zwei Stockwerken und insgesamt 180 Quadratmetern lässt die Besucher in die einzigartige Welt von Breitling eintauchen. In informell-cooler Atmosphäre gibt es ein breites Angebot an exklusiven Uhren zu entdecken – für Frauen und Männer mit Stil. Die Eröffnung stellt ein neues Kapitel in einer langjährigen und erfolgreichen Partnerschaft dar. Seit schon fast vier Jahrzehnten vertritt die Chronometrie Spinnler + Schweizer die Werte von Breitling in ihrem Fachgeschäft am Marktplatz und übernimmt nun zusätzlich die Führung der Monomarken-Boutique an der Freie Strasse 83.

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uf der neu gestalteten Fläche werden exklusive Zeitmesser von der legendären Navitimer Fliegeruhr über die stilvolle Premier-Kollektion bis hin zu den sportlich-eleganten Chronomat-Modellen präsentiert. Die Bar im Industrial Chic und die Backsteinwand charakterisieren den typischen Look eines Mid-Century-Industriegebäudes. Das innovative Konzept mit seinem offenen Charakter spricht sowohl langjährige Breitling-Kunden als auch eine neue Generation begeisterter Uhrenfans an.

Die Chronometrie Spinnler + Schweizer ist eng und sehr freundschaftlich mit Breitling verbunden. Schon seit 1985 werden im Fachgeschäft am Marktplatz die stilvollen Zeitmesser von Breitling verkauft. Damit ist Spinnler + Schweizer der langjährigste Breitling-Konzessionär der gesam­ ten Nordwestschweiz. Es erstaunt daher nicht, dass sich die beiden Fir­ men 2020 entschlossen, die Kooperation weiter zu vertiefen und gemein­ sam die Boutique in bester Innenstadtlage zu eröffnen. Selbstverständlich bleibt Breitling auch im Geschäft am Markplatz vertreten.

ÜBER SPINNLER + SCHWEIZER «Wir haben seit 101 Jahren Zeit für Sie», berichtet Roger Schweizer, Inha­ ber und diplomierter Uhrmacher-Rhabilleur aus der langen bewegten Ge­ schichte der Chronometrie Spinnler + Schweizer. Mit seinem Eintritt in das Geschäft im Jahr 1991 haben sich die Geschichten der beiden Uhr­ macherfamilien Spinnler und Schweizer vereint. Beide Familien sind tief mit der Uhrmacherei verwurzelt. 1920 an der Freie Strasse gegründet und seit 1985 am Markplatz zu Hause, kehrt die Firma mit der Übernahme der Breitling-Boutique nun an ihren Ursprungsort zurück. Die Passion für Uhren wird bei der Chronometrie Spinnler + Schweizer gelebt und lang­ jährige Kundenbeziehungen haben eine tiefe Tradition. «Wir begleiten oft Meilensteine im Leben unserer Kundinnen und Kunden. An diesen Erlebnissen teilhaben zu dürfen, ist ein Geschenk.»

ÜBER BREITLING Seit 1884 verteidigt Breitling seine Rolle als Vorreiter unangefochten. Die Marke geniesst heute weltweit einen hervorragenden Ruf für ihre hoch präzisen Zeitmesser, die Entwicklung der Chronographen-Armbanduhr und das Bekenntnis zu ihren Designwerten. Die legendäre Verbindung zwischen Breitling und der Luftfahrt dokumentiert die Geschichte einer Marke, die an den menschlichen Schlüsselmomenten der Eroberung der Lüfte beteiligt war. Berühmt für seinen Pioniergeist, hat sich Breitling auch einen besonderen Platz in Wissenschaft, Sport und Technologie er­ obert. Breitling fertigt seine eigenen Uhrwerke und das Prädikat der COSC-Zertifizierung sowie das Label «Swiss Made» unterstreichen die Qualität jedes einzelnen Zeitmessers.

BREITLING BOUTIQUE BASEL Freie Strasse 83 CH-4001 Basel Telefon +41 (0) 61 561 76 20 basel@breitling.com WWW.BREITLING.COM

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20 AKTUELL

SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM MASSANZUG

«EIN MASSANZUG ERZÄHLT AUCH EINE GESCHICHTE» Einen Massanzug zusammenzustellen und zu kaufen braucht Zeit. Dabei erwarten den Kunden professionelle Beratung und eine entspannte Atmosphäre. Aber wie läuft so ein Termin zur Auswahl und das Massnehmen genau ab? «Der Geschäftsführer» war bei den ersten Schritten zum eigenen Massanzug dabei und hat den Profis über die Schulter geschaut. VON CHARLES STAUBACH

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ir setzen uns für die Zusammenstellung des Anzugs an den grossen, perfekt ausgeleuchteten Tisch. Es folgt eine sorgfältige Beratung, die Materialauswahl und das Massnehmen. Eine Masskonfektion ist modular aufgebaut: Der Kunde wählt sein eigenes individuelles Design aus einer Vielzahl von Stoffen, Knöpfen, Futtern und modularen Elementen wie Saumlängen, Taillenformen, Ausschnitt- und Kragenformen und Ta­ schen aus. Zusammen mit dem Kunden selektieren die Schneidermei­ ster Schritt für Schritt die auf die Bedürfnisse und Geschmack abge­

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stimmten Farben, Texturen, Formen und Elemente. Experten verwenden hierbei Tageslichtlampen mit 600 Kelvin. Dies ist wichtig für die Farb­ auswahl. Beliebige Lichtquellen verfälschen die Farbwahrnehmung.

DIE ERSTEN SCHRITTE Das Zusammenstellen beginnt mit der Auswahl der Grundform des Vestons. Unser Probant wählt nun beispielsweise für seinen Veston die Aus­ führung mit zwei Schliessknöpfen, dem fallenden Revers und zwei seit­ lichen Schlitzen im Rückenteil. Nun können weitere Details bestimmt


AKTUELL 21 werden. Zur Auswahl stehen beispielsweise verschiedene Taschenvarian­ ten wie Paspel-, Leisten- oder Billetttaschen. Ergänzend dazu können für diverse Kanten verschiedene Ziernähte wie Steppung oder imitierter Handstich ausgesucht werden. Beim Ärmelabschluss kann ausserdem die Anzahl und die Stellung der Knöpfe – ob nebeneinander oder als Kissing Button – ausgewählt werden. Die geöffneten, durchgeknüpften Knopf­ löcher gelten als Markenzeichen eines massgeschneiderten Anzugs.

BESONDERE AKZENTE SETZEN Akzente können durch verschiedenfarbige Ober- oder Unterkragen, Knopf­löcher, Ärmellederflecken und Steppungen gesetzt werden. Ein eingesticktes Monogramm vervollständigt den individuellen Massan­ zug zudem. Für die Innenverarbeitung bieten sich ebenfalls verschie­ dene Varianten an. Bei der Futterstoffauswahl gibt es die Möglichkeit zwischen verschiedenen Sujets zu wählen, die beispielsweise Hobbys darstellen oder Geschichten erzählen. Mit einem Anzug geht man auch zu Kunden und man möchte Sicher­ heit ausstrahlen. Oft ist der erste, äussere Eindruck sehr wichtig. Aber ein Anzug hat ebenso ein Innenleben und dieses steht für die innere Ausstrahlung. Ein Anzug motiviert aber auch. Zu einem guten Anzug gehört auch eine passende Hose. Worauf sollte ein Mann bei der Auswahl achten und was ist momentan im Trend? Bei den Hosen gibt es die Varianten mit klassischer Bügelfalte oder mit Bundfalte, die aktuell wieder in Mode kommt. Beim Hosenbund gibt es Varianten ohne oder mit Gurtschlaufen. Dazu sind verschiedene Ho­ sentaschenvarianten wählbar.

DIE NÄCHSTEN SCHRITTE BIS ZUR PERFEKTION Beim Abstecken geht man systematisch vor und arbeitet sich von oben nach unten. Als erstes kommt oft eine beziehungsweise ein Bekleidungs­ gestalter / in mit eidgenössischem Fachausweis. Oft auch ein / e diplo­ mierte Techniker / in HF in Textil, Fashion Design und Technologie. Als erstes schaue man auf die Körperhaltung, sagen die Expertinnen und Experten. Hat er eine besonders aufgerichtete oder geneigte Körperhal­ tung? Wie sieht es im Schulterbereich aus? Hat er Hängeschultern oder eher hohe Schultern und ist die Schulterhöhe auf beiden Seiten gleich oder muss korrigiert werden mit dem Anzug. Als nächstes kommt der Brustbereich: Hat der Herr eine ausgeprägte Brust oder eher einen runden Rücken? Diese Dinge sind ausschlagge­ bend für einen perfekt sitzenden Anzug. Darauffolgend werden weitere Masse kontrolliert wie zum Beispiel die Rückenbreite, die Gesässweite, die Ärmelstellung und die Längen. Passt jemandem beispielsweise der sportlich schmale, italienische Schnitt, wird bei seinem Veston die Reversbreite schmaler geschnitten, die Taillierung verstärkt und Rückenstellung angepasst, so dass der An­ zug schön am Körper nachläuft. Die Ärmel des Vestons werden passend zur Hemd­ärmellänge angepasst, damit das Hemd ein bis zwei  Zentimeter hervorschaut. Auch die die Hosenbeine werden gemäss Wunsch ange­ passt. Die Hosenlänge bleibt oft offen, weil die Länge je nach Weite der Hosenbeine und Schuhe variiert. Die Anpassung der Länge erfolgt erst, sobald der Anzug fertig ist und er samt Schuhen anprobiert wird. WWW.BASELRUNDSCHAU.CH

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REALITÄT ODER DOCH NOCH EINE UTOPIE?

MEHR FRAUEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN Die «letzte Hürde» war vor 50 Jahren die Schlagzeile in der Zeitschrift «Schweizer Illustrierte», kurz vor der historischen Abstimmung, bei der Männer Frauen das Wahlrecht einräumten. Doch dieser «letzten Hürde» folgten viele weitere. Frauen verdienen für die gleiche Arbeit immer noch weniger als Männer. Frauen in Führungspositionen sind immer noch die Ausnahme, und sobald sie diese Position erreicht haben, müssen sie sich noch rechtfertigen, warum sie wenig zu Hause sind und sich nicht um die Familie kümmern. VON PROF. DR. BEATRICE PAOLI UND PRISKA BURKARD

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war sind Kinderbetreuung und Hausarbeit immer noch über­ wiegend Frauensache, doch der neue «Schillingreport» des Per­ sonalberaters Guido Schilling zeigt, dass die hoffnungsvolle Zahl zehn ist. Denn zehn Prozent beträgt der Frauenanteil in über 100 Geschäftsleitungen der grössten Schweizer Unternehmen im Jahr 2020: immer noch zu wenig. Was bleibt, ist, dass beiden Geschlechtern bestimmte Stereotype zuge­ schrieben werden – unabhängig davon, ob die Eigenschaften so verallge­ meinert werden können oder nicht. Männer gelten als sachlich, dominant und konfliktbereit, Frauen als kommunikativ, teamorientiert und emotio­ nal. Obwohl Stereotype nicht der Realität entsprechen – das menschliche Gehirn liebt sie und braucht sie, um sich zu orientieren.

WESHALB FRAUEN UNTERREPRÄSENTIERT SIND Nach Angaben des Bundesamts für Statistik haben Frauen in der Regel ei­ nen niedrigeren Beschäftigungsstatus als Männer: Sie sind meist ohne Füh­ rungsaufgaben beschäftigt. Diese Ungleichheit bleibt bestehen, auch wenn Männer und Frauen das gleiche Bildungsniveau haben. Hauptgründe dafür sind vornehmlich die eingeschränkte Flexibilität, die bei Frauen oft zu we­ niger Berufsjahren aufgrund der Familien- und Kinderbetreuungspflichten führt. Nach Angaben des Bundesamts für Statistik arbeiten derzeit sechs von zehn berufstätigen Frauen, aber nur 1.8 von zehn Männern im Teilzeit­ pensum. In der Bevölkerung ab fünfzehn Jahren fallen 30.7 Prozent der Frauen und 3.4 Prozent der Männer in die Kategorie der Hausfrauen bezie­ hungsweise Hausmänner. Einerseits bedeutet Teilzeitarbeit häufig ungesi­ cherte Arbeitsverhältnisse, tiefere Sozialleistungen und verminderte Auf­ stiegschancen. Andererseits bietet sie die Möglichkeit, neben der bezahlten

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Arbeit auch andere unbezahlte Tätigkeiten wie Kinderbetreuung und Hausarbeit zu übernehmen, die jedoch von Arbeitgebern und der Wirt­ schaft nicht als wertvolle Arbeit erachtet werden. Neben der eingeschränk­ ten Flexibilität gibt es jedoch noch weitere Hürden, die viele Frauen daran hindern, in Führungspositionen zu gelangen. Dazu gehören sozialpolitische Hürden, kulturelle Hindernisse in Unternehmen und der Mangel an erfolg­ reichen Vorbildern.

FAMILIE ODER BERUF? Die Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbeson­ dere fehlende Teilzeitstellen im Kader und ein ungenügendes Kinderbetreu­ ungsangebot, sind die Hauptgründe, wieso viele Frauen heute keine Karri­ ere einschlagen können und wollen. Im letzten Jahrhundert haben immer mehr Frauen eine höhere Ausbildung abgeschlossen und sich für den Ein­ tritt ins Berufsleben entschieden. Trotzdem ist die Vereinbarkeit von Fami­ lie und Beruf nach wie vor schwierig – von wenigen Kinderbetreuungsmög­ lichkeiten bis hin zu traditionellen Rollenbildern, bei der sich Frauen um den Haushalt kümmern und Männer Karriere machen. Laut Bundesamt für Statistik reduziert in den meisten Fällen die Frau ihr Arbeits­pensum oder gibt vorübergehend die bezahlte Arbeit auf, um sich zu Hause um die Kinder zu kümmern. Die häufigste Familienkonstellation ist ein Vater, der Vollzeit arbeitet, und eine Mutter, die Teilzeit arbeitet, gefolgt von einem Vater, der Vollzeit arbeitet, und einer Mutter, die nicht arbeitet. Nur wenige Paare entscheiden sich für ein Modell, bei dem beide Partner Teilzeit arbeiten; dieses Modell ist häufiger bei Familien mit dem jüngsten Kind unter vier Jahren anzutreffen. Die Betreuung von Kindern ausserhalb der Familie (einschliesslich Grosseltern) durch Kindertagesstätten oder


Horte ist eine wichtige Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Kinderbe­ treuungsangebote stehen jedoch nicht immer in ausreichender Zahl oder entsprechend der Arbeitszeiten zur Verfügung, und Eltern nutzen sie manchmal aus finanziellen Gründen nicht oder nur in geringem Umfang. Je nach Alter und Anzahl der Kinder wird das zweite Einkommen für zusätzliche Betreuungskosten ausgegeben, was die Tatsache bestätigt, dass die Mutter, die in der Regel weniger verdient als der Vater, be­ sonders in den ersten Lebensjahren der Kinder zu Hause bleibt. Während die meisten Mitar­ beiter zwischen dem 30. und 35. Lebensjahr in Führungspositionen aufsteigen, erfahren Frauen einen grossen Nachteil, da sie in diesem Alter typischerweise Mutter werden.

LOHNUNGLEICHHEIT Für das Ungleichgewicht der Geschlechterver­ teilung in Führungspositionen gibt es nicht nur kulturelle, sondern auch finanzielle Gründe. Laut dem Eidgenössischen Büro für die Gleich­ stellung von Frau und Mann sind im Durch­ schnitt die Gehälter von Frauen jeden Monat 1 512 Franken niedriger als die der Männer. Da­ von lassen sich 54.6 Prozent durch objektive Faktoren wie berufliche Stellung, Dienstjahre oder Bildungsniveau erklären. 45.4 Prozent des Lohnunterschiedes können jedoch nicht er­ klärt werden und beinhal­-ten eine mögliche geschlechtsspezifische Lohndiskriminierung. Gründe hierfür sind wieder die traditionellen Rollenverteilungen in der Familie. Gesellschaftliche Stereotype haben nach wie vor einen erheblichen Einfluss auf die Bildungsund Berufswahl von Frauen und Männern. Während Männer bei der Familiengründung oft als Ernährer gesehen werden und somit Vollzeit bis zur Pensionierung arbeiten, planen Frauen öfters Karrierepausen und wünschen sich ein flexibles Arbeitsumfeld, in dem kleine Pensen und Pausen möglich sind.

LÖSUNGSANSÄTZE Die Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter ohne Anstellung ist nicht mehr zeitgemäss. Die traditionellen Rollenbilder beherrschen zwar nach wie vor unser Gesellschaftsbild, stehen aber vor grossen Veränderungen. Die Akzeptanz von Frauen als berufstätige Müt­ ter wird zunehmend grösser: Was jedoch in vielen Haushalten unverändert bleibt, ist die Rollenkonstellation. Hier wird vielfach im­ mer noch gewünscht und erwartet, dass Frauen den elterlichen Pflichten der Kinder­ erziehung sowie dem Haushalt und keiner Arbeitstätigkeit nachgehen. Deshalb liegt die wohl häufigste Barriere auf dem Weg in die Führungsverantwortung nach wie vor in der

Mehrfachbelastung der Frauen durch die Be­ treuung von Kindern und Haushalt. Auch müssen die Politik und Unternehmen bessere Bedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie schaffen. Auf politischer Ebene müssen sich die Parteien für Tagesschu­ len, attraktive Anreize im Steuersystem und Subventionen der Kinderbetreuung für be­ rufstätige Eltern einsetzen. Damit kann si­ chergestellt werden, dass Frauen neben den familiären Verpflichtungen ohne Nachteile einer Tätigkeit nachgehen können. Die Un­ ternehmen müssen gleiche Aufstiegschancen für Frauen und Männer durch flexible Ar­ beitszeiten und Teilzeitarbeitsplätze (auch in Führungspositionen), Wiedereinstiegsmöglich­ keiten und Lohngleichheit anbieten. Lohn­ gleichheit kommt nicht nur Frauen und ihren Familien zugute, sondern nützt der gesamten Wirtschaft und Gesellschaft. Lohngleichheit macht den (Wieder-)Einstieg und Verbleib im Erwerbsleben für alle Frauen erheblich attraktiver und liegt somit auch im Interesse der Unternehmen. Wenn sich die Lohnschere zwischen den Geschlechtern ver­ ringert, bietet sich einem Paar die Chance, die (bezahlte) Erwerbs- und die (unbezahlte) Haus­ halts- und Betreuungsarbeit gleichmässig auf­ zuteilen, ohne dass dadurch finanzielle Einbus­ sen entstehen. Lohngleichheit ermöglicht reelle Chancengleichheit und echte Wahlfreiheit zwi­ schen verschiedenen Familien- und Erwerbs­ modellen. Gleichzeitig braucht es die gezielte Förderung einer integrativen Kultur, damit Frauen überhaupt erfolgreich sein können. Viele Management- und Machtstrukturen sind nach wie vor stereotypisch männlich geprägt, beispielsweise durch eine überwiegend autori­ täre Führungskultur in Unternehmen.

FAZIT Der Einfluss von Frauen in Gesellschaft, Wirt­ schaft und Politik nimmt stetig zu. Trotzdem gibt es immer noch eine grosse Ungleichheit bei den Karrierechancen, insbesondere auf der Führungsebene. Die Politik muss eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung des sogenann­ ten Megatrends «Female Shift» spielen – durch den weiteren Ausbau von Kinderbetreuungs­ einrichtungen und die Unterstützung gleich­ berechtigter Hausarbeit zwischen Männern und Frauen, die Gewährleistung von Chancen­ gleichheit auf dem Arbeitsmarkt und gleichem Lohn für gleiche Arbeit sowie die Förderung von Frauen in Führungspositionen. All dies sollte im Jahr 2021 keine Utopie mehr sein, son­ dern hoffentlich bald Realität! WWW.BASELRUNDSCHAU.CH

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24 KOLUMNE

DIE ALTERSVORSORGE SELBST IN DIE HAND NEHMEN von Hanspeter Kämpf

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ltersvorsorge und Selbstverantwortung gehen Hand in Hand. Nur mit freiwilligen Beiträgen in die zweite und dritte Säule lassen sich drohende Vorsorgelücken schliessen.

Das anlegerfreundliche Börsenklima hat den Deckungsgrad der Pensionskassen verbessert, und es geht den meisten Vorsorgeeinrichtungen heute finanziell besser als vor drei Jahren. Ob diese guten Resultate für eine vollständige Genesung der kränkelnden zweiten Säule ausreichen, ist aber noch offen. Die BVG-Revision steht vor der Tür: Es werden aktuell einschneidende Massnahmen auf der Leistungsseite geplant und Risiken sollen auf die Schultern der Versicherten abgewälzt werden. Zudem schwebt das Damoklesschwert des Sparens über der Revision in Begleitung der offenen Frage, wie die Umsetzung finanziert werden soll. In diesem Umfeld übernimmt der Stellenwert der dritten Säule zunehmend eine wichtige Rolle. Auch fordern die Versicherten verstärkt Mitbestimmung, insbesondere bei den Anlagen ihrer Vorsorgegelder und deren Verfügbarkeit. Somit nehmen Flexibilität und Individualität in der Vorsorgeplanung zunehmend einen wichtigen Platz ein. Ebenso ist der umfassenden persönlichen Beratung vermehrt Beachtung zu schenken. Eine ausschliesslich auf Wertschriftenanlagen ausgerichtete Beratung reicht in der zunehmend komplexer werdenden, mit Fachbegriffen ausgeschmückten Vorsorgematerie nicht aus. Mit freiwilligen Einzahlungen in die Pensionskasse können Deckungslücken teilweise aufgefangen und in den Jahren der Einzahlungen Steuern reduziert werden. Die einbezahlten Beträge sind jedoch in der Pensionskasse gebunden, und die Versicherten können nur in eingeschränktem Mass Einfluss auf diese Gelder nehmen. Besser ist die Situation beim Vorsorgevermögen auf einem Freizügigkeitsund / oder Säule-3a-Konto. Über diese Gelder kann flexibler verfügt werden als über das Vorsorgegeld in der Pensionskasse. Der Versicherte kann sowohl die Art der Anlage und die Verfügbarkeit der

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Gelder als auch die Begünstigten freier wählen. Ferner können Zusatzrisiken wie Tod und Invalidität über kombinierbare Policen abgedeckt werden, ohne dass man zum Beispiel den Jahressparbeitrag in die Säule 3a schmälert, sofern die Versicherung über die private Vorsorge der Säule 3b abgewickelt wird. Mit der J. Safra Sarasin Anlagestiftung stehen Ihnen als Kontoinhaber bei der Freizügigkeits- und / oder Säule-­ 3a-Stiftung der Bank J. Safra Sarasin sieben Misch-Strategien zur Bewirtschaftung und Optimierung Ihrer Vorsorgevermögen zur Verfügung, die eine Kontinuität vom Beginn des Anlageprozesses bis zum Bezug des Guthabens ermöglichen. Als Kunde können Sie in Gefässe investieren, die sonst nur grossen Investoren wie Pensionskassen offenstehen, und die durch erfahrene Anlagespezialisten betreut werden. Mit diesen Anlagemöglichkeiten bringen Sie frischen Wind in Ihre Altersvorsorge. Gleichzeitig profitieren Sie von einer Gesamtberatung aus einer Hand durch unser Vorsorgeteam, welches Sie gerne bei der Planung Ihrer Altersvorsorge unterstützt.

HANSPETER KÄMPF Leiter Vorsorgestiftungen der Bank J. Safra Sarasin AG J. Safra Sarasin Säule-3a-Stiftung J. Safra Sarasin Freizügigkeitsstiftung J. Safra Sarasin Anlagestiftung Elisabethenstrasse 62 CH-4002 Basel Telefon +41 (0) 58 317 49 48 PensionProducts@jsafrasarasin.com WWW.JSAFRASARASIN.CH/VORSORGE


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26 AKTUELL

TELEBASEL

MIT MULTI-CHANNELSTRATEGIE IN DIE ZUKUNFT Seit August ist André Moesch neuer CEO von Telebasel. Damit wurde die Stelle der operativen Leitung, welche seit gut einem Jahr unbesetzt war, von einem Profi mit Basler Wurzeln und Vergangenheit übernommen, der über langjährige Führungserfahrung und technisches Know-how in den elektronischen Medien verfügt. INTERVIEW MIT ANDRÉ MOESCH VON NIGGI FREUNDLIEB

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ndré Moesch studierte Deutsch und Geschichte an der Uni­ versität Basel und lernte den Journalistenberuf von der Pike auf. Er war Chefredaktor des damaligen Radio Raurach, Redaktionsleiter von Radio Basilisk und Redaktionsleiter bei DRS3, bevor er nach St. Gallen zu Radio Aktuell wechselte. In der Ostschweiz heimisch geworden, wurde er dann Leiter elektronische Medien Ostschweiz der NZZ-Mediengruppe und übernahm die Gesamt­ verantwortung von TVO, Radio FM1, Radio Melody und FM1Today.

Nach der Fusion der NZZ-Regionalmedien und der AZ-Medien zu CH Media fungierte André Moesch als Leiter TV / Radio Ost- und Zentralschweiz (TVO, Tele1, Radio FM1, Radio Pilatus). 2019 wurde er zum Leiter Public Affairs und Events sowie zum Mitglied der Geschäftsleitung Entertainment (Radio, TV, Filmvertrieb) bei CH Media berufen. In diesen Funktionen baute er den neu geschaffenen Event-Bereich aus und brachte sein Know-how in den Bereichen Entwicklung und Konvergenz ein und verantwortete für CH  Media alle medienpolitischen Themen sowie die Beziehungen zu den Behörden. Seit 2012 ist André Moesch zudem Präsident von Telesuisse, dem Verband der Schweizer Regionalfernsehsender.

«Geschäftsführer»: Nach vielen Jahren in der Ostschweizer Fremde hat es Sie wieder in die Heimat gezogen. Haben Sie schon wieder Fuss gefasst? André Moesch: Im Moment bin ich Wochenaufenthalter in Basel und kehre jeweils an den Wochenenden zurück zur Familie in unser Haus im Toggenburg. Im Moment stimmt das so für mich. Obwohl ich lange von

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Andrê Moesch ist CEO von Telebasel.


AKTUELL 27 Basel weg war, habe ich nach wie vor viele Kontakte hier, und als Präsident von Telesuisse bin ich natürlich mit Telebasel und seiner Entwicklung genau vertraut.

gehören, die richtige Mischung aus jungen und erfahrenen Journalisten für die Redaktion zusammenzustellen, um diesen Spagat zwischen den ver­ schiedenen Nutzungsbedürfnissen zu ermöglichen.

Sie hatten bei CH Media einen verantwortungsvollen Job. Weshalb haben Sie sich für den Posten als CEO bei Telebasel beworben? Es stimmt, bei CH Media hatte ich eine tolle Zeit, aber in mir reifte der Entschluss, wieder näher an die journalistische Basis – aus der ich ja ei­ gentlich komme – zu rücken. CH Media ist mittlerweile ein grosser Kon­ zern und dementsprechend sind die Entscheidungswege und die Realisie­ rung von konkreten Projekten komplex und auch etwas schwerfälliger geworden. Ich hatte aber Lust, konkret etwas bewegen zu können, und dafür ist Telebasel mit seiner überschaubaren und innovativen Dynamik genau der richtige Ort.

Ab 2028 fallen die Kabelnetzabgaben weg. Dem Sender fehlen dann auf einen Schlag rund 1,6 Millionen Franken – ein gutes Fünftel des Budgets. Wie wollen Sie diese Ausfälle kompensieren? Einerseits werden die Online-Erträge wachsen – eine Entwicklung, die wir bereits jetzt beobachten – und andererseits müssen wir neue Geschäfts­ felder erschliessen mit Angeboten, die in unserer Kernkompetenz liegen. Nahe­liegend wären beispielsweise Produktionen im audiovisuellen Bereich.

Der CEO soll nun aber bei Telebasel lauf Vorgaben der Stiftung keinen Einfluss auf die inhaltliche Gestaltung des Programms nehmen. Sie selbst aber haben in einem Interview die Absicht geäussert, den Sender wieder so zu positionieren, dass er «politisch relevant» sei – ein Widerspruch? Nein. Die Chefredaktion unter der Leitung des neuen Chefredaktors ist Teil der Geschäftsleitung und weiter verantwortlich für die Programminhalte. Weder der CEO noch die Stiftung nehmen darauf Einfluss. Zu den Aufgaben der Stiftung und des CEO gehört allerdings, darüber nachzudenken, welche Angebotsstrategie für Telebasel richtig ist. Grundlagen dazu bilden unter anderem auch Resultate aus der Marktforschung und Feedbacks aus dem Publikum. Dementsprechend ist es meine Aufgabe, strategische Überlegun­ gen und Lösungen zu entwickeln, die dann für die Praxis im Rahmen unse­ rer Multi-Channel-Strategie umgesetzt werden müssen. Ein Kernziel ist dabei, die journalistische Kompetenz des Senders zu stärken und Telebasel als relevantes, tagesaktuelles Medium in der Region zu positionieren.

VOM ANALOGEN TV ZUM DIGITALEN MULTI-CHANNEL-ANBIETER

Und was beinhaltet diese Multi-Channel-Strategie? Der Online-Bereich wird in wenigen Jahren wichtiger sein als das TVProgramm. Bereits jetzt stellen wir eine markant stärkere Zunahme bei der mobilen Nutzung im Vergleich zum TV-Bereich fest. Diesem Trend fol­ gend müssen wir also verschiedene, dem jeweiligen Nutzungsverhalten des Publikums angepasste Programmformate anbieten. Der Schlüssel dazu heisst «Konvergenz». Das heisst nichts anderes, als dass die Redaktion weiterhin das klassische TV-Publikum mit gut recherchierten politischen Informationen und Hin­ tergründen versorgt, gleichzeitig aber auch ein jüngeres Publikum auf den digitalen Kanälen anspricht. Dazu dürfen dann ruhig auch Unterhaltungsoder Lifestyle-Inhalte gehören. Zu meinen Aufgaben wird es deshalb auch

WWW.TELEBASEL.CH

Die Anfänge von Telebasel gehen auf das Jahr 1989 zurück, als unter dem Titel «Teleregio» aus der Mustermesse für die 5000 Kunden des damals entstehenden Balcab-Netzes ein dreitägiger Fernsehversuch ausgestrahlt wurde. Unter dem Namen «Stadtkanal» wurde dem Sender 1991 vom Eidgenössischen Verkehrs- und Wirtschaftsdepartement eine Versuchserlaubnis erteilt. 1993 ging der «Stadtkanal» mit «7 vor 7» auf Sendung. 1997 wurde der «Stadtkanal» in «Telebasel» umbenannt. Seither wurde der Sender programmlich, technisch und personell schrittweise ausgebaut. 2003 wurde erstmals die Schallmauer von täglich 100’000 Zuschauern durchbrochen. Im Oktober 2007 wurde der Sendebetrieb von der Austrasse an die Steinenschanze verlegt. Als erster Sender der Schweiz stellte Telebasel das Programm vom 4 : 3- auf das 16 : 9-Format um. Im Jahr 2009 vollzog Telebasel einen weiteren Ausbauschritt. Ausgebaut wurden Programm, publizistischer Anspruch, Produktion, Personalbestand, Budget und Qualitätssicherung. Anfang 2016 wurde Telebasel einem Relaunch unterzogen und man begann, die neue Multi-Channel-Strategie umzusetzen. Diese beinhaltet die wachsende Nutzung des Programms mobil via App und / oder über das Internetportal des Senders. Damit hatte Telebasel als erster Regionalsender in der Schweiz Neuland betreten und bedient als Pionier in der Schweizer Regional-TV-Landschaft seither gleichermassen TV- und mobile Nutzer und trägt den veränderten Sehgewohnheiten der Zuschauer Rechnung. Inhaberin der Sendekonzession ist die unabhängige Stiftung Telebasel. Samstag 10.00 – 16.00 Uhr

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28 AKTUELL HLK CONSULTING GMBH

MIT CLEVEREN KONZEPTEN BAUUND BETRIEBSKOSTEN SENKEN Beratung, Planung und Erbringung von Dienstleistungen für Heizungs-, Lüftungs- und Klima-, Kälte- und Energiesysteme  – die HLK Consulting GmbH aus Dornach ist ein innovatives Ingenieurbüro, das sich mit klugen und auf die Bedürfnisse der Kunden massgeschneiderten Konzepten und deren Realisierung unter Einbezug der objektspezifischen Rahmenbedingungen gesamtschweizerisch einen Namen gemacht hat. INTERVIEW MIT ANDREAS HAUSER

Hallenbad mit Quartierheizzentrale Allschwil

Architektonische Deckengestaltung mit Raumakustik und Beleuchtung

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Spezielles Highlight beide Holzkessel mit variablem Durchsatz


AKTUELL 29 selbst zu hinterfragen oder sogar querzudenken, um kundengerechte Lösungen zu entwickeln. Diese Philosophie bewährt sich, so hatten wir noch kaum Projektkostenüberschreitungen.

Sie sprechen von ganzheitlichen Lösungen. Was verstehen Sie darunter? Basierend auf unseren Kundebefragungen entwickeln wir unsere in­ novativen technischen Strategien, bei denen Funktionalität, Wirt­ schaftlichkeit und Ökologie aufeinander abgestimmt sind. Zur Ganz­ heitlichkeit gehört aber auch die Gestaltung der Architektur, also wie zum Beispiel die Räumlichkeiten, in denen die Anlagen unterge­ bracht sind, am besten genutzt werden können. Ein weiteres Thema ist im Bereich von Heizungsanlagen der Faktor «Gesundheit», was bei der Planung von Heizungsanlagen oft unterschätzt wird. Natür­ lich wird beim Bau einer Heizung versucht, mit einem möglichst ge­ ringen Energieeinsatz eine möglichst hohe thermische Behaglichkeit zu erreichen, aber Viren, Bakterien oder Feinstaub können zu ge­ sundheitlichen Beeinträchtigungen führen – ein Aspekt, dem wir grosse Beachtung schenken und für den wir entsprechende Lösungen implementieren.

Lüftung-Kälte-Kombianlage

D

ank kreativer Planungen und bei Bedarf aussergewöhn­ licher oder unkonventioneller Lösungsansätze realisiert die HLK Consulting GmbH nicht nur einfach effiziente Heizungs-, Lüftungs- und Kälteanlagen – vornehmlich für Mehrfamilienhäuser, Industrie oder Gemeinden –, sondern be­ wirkt für die Kunden zum Beispiel auch durch die praktische Umset­ zung von individuellen «Messen-Steuern-Regeln»-­L ösungen (MSR) markante Kosteneinsparungen. Aktuelles Beispiel der Kompetenzen der HLK Consulting GmbH ist de­ ren Planung für die neue Wärmezentrale beim Schulhaus Neuallschwil. Dieses gemeinsame Projekt der Gemeinde Allschwil und von Primeo Energie ist Bestandteil des bestehenden Quartierwärmeverbunds, an den das Schulhaus, das Hallenbad sowie private Verbraucher ange­ schlossen sind. Im Gespräch wirft Andreas Hauser, ausgebildeter Kältemonteur so­ wie Ingenieur HTL Gebäudetechnik und Inhaber der HLK Consulting GmbH, einen Blick auf die Philosophie seines Unternehmens, das sich seit seiner Gründung 2002 Flexibilität und kreative Innovationen im Dienst der Kunden auf die Fahne geschrieben hat.

«Geschäftsführer»: Wovon profitieren die Kunden, wenn sie ein Projekt bei der HLK Consulting GmbH in Auftrag geben? Andreas Hauser: Wir planen und realisieren nicht einfach standar­ disierte Heizungs-, Lüftungs- und Kälteanlagen, sondern bieten fle­ xible und ganzheitliche Lösungen an. Dabei eruieren wir umfassend die Bedürfnisse der Kunden, beraten sie umfassend und planen da­ nach alle Projektschritte. Eine unserer Stärken ist es, den Kunden genau zuzuhören und vor allem Fragen zu stellen, aber auch uns

Sie haben den Begriff «querdenken» gebraucht. Wie meinen Sie das? Einerseits prüfen wir immer die Möglichkeit, inwieweit unsere An­ lagen breiter und polyvalenter genutzt werden können, andererseits konzipieren und bauen wir, wenn Hersteller keine passenden techni­ schen Lösungen anbieten, die Anlagen selbst. Damit können wir die Anlagen nicht nur technisch optimieren und den Kundenbedürfnis­ sen besser anpassen, sondern auch deren Wirtschaftlichkeit verbes­ sern und Kosten einsparen. Noch ein Blick auf das aktuelle Projekt Heizzentrale in Allschwil, die Sie geplant haben: Können Sie das Projekt kurz beschreiben? Weil für das Hallenbad eine neue Lüftung eingebaut werden musste, entstand die Möglichkeit, die entsprechenden Tief bauarbeiten mit dem Bau einer unterirdischen Wärmeanlage zu kombinieren. Wir er­ arbeiteten das Projekt innerhalb eines halben Jahres. Die neue Wär­ mezentrale wird den Verbrauch von fossilen Energieträgern massiv reduzieren und durch erneuerbare Energien ersetzen. Sie wird mit zwei Holzschnitzelkesseln mit einer Leistung von je 840 Kilowatt be­ trieben. Zusätzlich nutzt eine Wärmepumpe Umweltwärme und Ab­ wärme des Hallenbads sowie die Wärme aus dem Abgaskondensat der Holzkessel. Mit den Holzschnitzelkesseln und der Wärmepumpe werden über 80 Prozent der benötigten Energie erzeugt. Die neue Wärmezentrale beim Schulhaus Neuallschwil wird durch eine Fern­ leitung mit dem bestehenden und ebenfalls primär mit Holzschnitzel befeuerten Wärmeverbund beim Alterszentrum am Bachgraben ver­ bunden. Dadurch lassen sich zwischen den Quartierwärmeverbün­ den Synergien nutzen. An den Verbund werden die Überbauungen Wegmatten, die Gemeindeverwaltung und weitere Liegenschaften angeschlossen. Durch den Zusammenschluss mehrerer Zentralen wird die Versorgungssicherheit erhöht.

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30 AKTUELL

GÄRTNERMEISTER BEIDER BASEL

NEUES BILDUNGSZENTRUM ERÖFFNET Am 10. September wurde an der Hammerstrasse 25 in Liestal nach einer Bauzeit von 13 Monaten das neue Bildungszentrum der Gärtnermeister beider Basel eröffnet. Künftig werden im Bildungszentrum überbetriebliche Kurse für Lernende, Weiterbildungen und Fachveranstaltungen durchgeführt.

I

m Obergeschoss befinden sich drei Schulräume, die dank mobiler Trennwände zu einem grossen Saal verbunden werden können, so­ wie die Administration, ein Aufenthaltsraum und die Toiletten- und Garderobenanlagen. Im Untergeschoss ist auf rund 1 000 m2 Platz für praktische Arbeiten. Zudem wird die Umgebung der 5 500 m2 grossen Par­

zelle für die Aus- und Weiterbildung genutzt. Zwölf Grossbäume, 400 Ro­ sensträucher und gegen 1 200 Stauden müssen gepflegt und unterhalten werden. Besonders geachtet wurde beim Bau auf die Verwendung einhei­ mischer Materialien und regionaler Baupartner. Genutzt werden kann das verkehrsgünstig gelegene Bildungszentrum auch für externe Anlässe.

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AKTUELL 31

Seit vielen Jahren war der Verband Gärtnermeister beider Basel mit der Tatsache konfrontiert, dass ÜK (überbetriebliche Kurse) und QV (Qua­ lifikationsverfahren) an verschiedenen Standorten mit grossem Auf­ wand und unter nicht immer optimalen Bedingungen durchgeführt werden mussten. Gleichzeitig nahm der Umfang der zu vermittelnden Inhalte zu und auch bei der Weiterbildung von Mitarbeitenden kom­ men zusätzliche Herausforderungen auf die Branche zu, weil zum Bei­ spiel Kurse für das Führen von Baumaschinen und Gabelstaplern, Hangsicherungen etc. mittlerweile für praktisch alle Mitarbeitenden der Branche zwingende Voraussetzung ist. Angesichts dieser voraussehbaren Entwicklungen wäre es unverant­ wortlich gewesen, untätig zu bleiben. Der Reiseaufwand für Lernende zu den einzelnen überbetriebliche Kurse, der logistische Aufwand für die ÜK-Leitung, der Zeit- und Kostenaufwand für Mitarbeitende, die Weiterbildungen in anderen Regionen absolvieren müssten, und die Suche nach längerfristigen Optionen für das Qualifikationsverfahren hätten viel zusätzlichen Aufwand und Kosten für die Branche bedeutet  –

Kosten, die letztlich auf die Mitgliedsbetriebe zurückgefallen wären. Aus diesem Grund hat der Vorstand gehandelt und den Mitgliedern während der Generalversammlung 2018 ein Projekt für ein eigenes Bildungszentrum skizziert. Nach einem positiven Grundsatzent­ scheid konnte das Projekt auftragsgemäss vorangetrieben werden. Es wurde ein Leitungsgremium eingesetzt, welches den Bau begleitet und koordiniert hat. Der Verband Gärtnermeister beider Basel kann nun seinen Mitglie­ dern und der Öffentlichkeit ein gelungenes und innerhalb des Kosten­ rahmens realisiertes Projekt vorstellen. Besonders erwähnenswert sind auch die Hilfestellung und die Unterstützung des Kantons BaselLand. So konnte das Mischwasserbeckens des Kantons als Fundament für das Gebäude genutzt und das Grundstück dem Kanton abgekauft werden. Ausserdem hat der Kanton den Bau mit einem Beitrag von 1.4 Millionen Franken massgeblich unterstützt. WWW.GMBB.CH

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32 KOLUMNE

AN PALLIATIVE CARE FÜHRT KEIN WEG VORBEI von Bernhard Fringeli

D

ie Auswirkungen der Pandemie und die zu Beginn starke Betroffenheit alter Menschen haben schlagartig die Grenzen der Behandlungsmöglichkeiten unseres Gesundheitswesens offengelegt. Viele ältere Menschen, insbesondere in den Pflegeheimen, wünschten keine Verlegung ins Akutspital. Zu einem grossen Teil hatten sie sich bereits mit den Fragen zum Lebensende beschäftigt und wollten in der gewohnten Umgebung verbleiben. Damit sind die Institutionen herausgefordert, eine Betreuung zu gewährleisten, die den Grundsätzen der Palliative Care entspricht. Palliative Care zeichnet sich dadurch aus, dass Schmerzen und andere belastende Beschwerden gelindert werden. Zudem sollen die Menschen darin unterstützt werden, so lange wie möglich aktiv zu bleiben und auch psychische und spirituelle Bedürfnisse wahrnehmen zu können. Palliative Care erachtet das Sterben als normalen Prozess und will den Tod weder beschleunigen noch verzögern. In diesem Sinne gehört auch die Unterstützung der Angehörigen zu den Aufgaben des Konzepts. Und nicht zuletzt ist es eine Herausforderung an die Teamarbeit in den Institutionen. Die verschiedenen Anliegen und Bedürfnisse müssen rechtzeitig erkannt und im Interesse der Betroffenen umgesetzt werden. International wird die Bedeutung der Palliative Care durch die Definition der Weltgesundheitsorganisation von 2002 festgelegt. Auch in der Schweiz setzt sich Palliative Care immer mehr durch. Mit der von 2010 bis 2012 festgelegten «Nationalen Strategie für Palliative Care» setzen Bund und Kantone gemeinsam mit dem Verein «palliative.ch» und anderen Interessenvertretern Massstäbe für Versorgung, Bildung, Forschung und Finanzierung im Bereich Palliative Care. Diese sollen im gesamten Gesundheitswesen verankert werden. Somit müssen alle Leistungserbringer über das entsprechende Wissen und Können verfügen und ihre bestehenden Pflege- und Betreuungsangebote entsprechend gestalten. Die anzustrebenden Strukturen und Angebote sollen zudem zu einem möglichst langen Verbleib in der gewohnten Umgebung verhelfen. Es sind also nicht

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nur die Spitäler gefordert, sondern alle ambulanten und stationären Anbieter von Pflegeleistungen. Gerade im sehr hohen Alter können zunehmend auch die kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt sein. Das Alters- und Pflegeheim FRENKENBÜNDTEN in Liestal hat sich auf Palliative Care und die Pflege von Menschen mit Demenz spezialisiert. Seit 2017 mit dem Label «Qualität in Palliative Care» des Vereins «palliative.ch» zertifiziert, steht ein entsprechendes Pflegeund Betreuungsangebot zur Verfügung. Es ist für jene Personen gedacht, die aus gesundheitlichen Gründen nicht länger zu Hause leben können und auf stationäre Pflege und Betreuung angewiesen sind. Gerade Menschen mit Demenz sind oft nicht mehr oder nur eingeschränkt in der Lage, ihre Bedürfnisse zu formulieren. Für sie gestaltet sich die Pflege und Betreuung besonders anspruchsvoll. Eine fortschrittliche Institution setzt deshalb den Fokus auf entsprechend ausgebildete Mitarbeitende. Neben der Linderung physischer Symptome sind ein achtsamer Umgang und angepasste Beschäftigungsmöglichkeiten wesentlich für Menschen mit Demenz. Im Kern geht es also darum, Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt in allen Bereichen zur Seite zu stehen und zu gewährleisten, dass sie sich sicher fühlen und ihr Leben so gut und selbstständig wie möglich gestalten können. Dieses Recht steht in unbestrittener Weise uns allen zu.

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letzte 12 Monate Tranche A* Tranche B* 4,25 % 3,69 % 6,46 % 5,94 % 6,60 % 5,99 % 9,26 % 8,68 % 10,09 % 9,48 %

3 Jahre p.a. Tranche A* 3,59 % 4,55 % 4,06 % 5,53 % 5,36 %

Tranche B* 3,06 % 4,02 % 3,53 % 5,00 % 4,81 %

10 Jahre p.a. Tranche A* 2,87 % 3,83 % 4,06 % 4,71 % 5,36 %

Tranche B* 2,35 % 3,31 % 3,52 % 4,17 % 4,82 %

Lancierung 02.05.2006 20.12.1999 19.12.2007 01.11.1991 18.12.2000

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02.05.2006 12.12.2018

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34 AKTUELL

Francisco De Goya, Hexensabbat (El Aquelarre), 1797 / 98, Öl auf Leinwand, 43 × 30 cm, Fundación Lázaro Galdiano, Madrid

FONDATION BEYELER

ERSTER WEGBEREITER DER MODERNEN KUNST Die Fondation Beyeler in Riehen widmet noch bis 23. Januar 2022 Francisco de Goya in seinem 275. Geburtsjahr eine der bisher bedeutendsten Ausstellungen ausserhalb Spaniens, welche durch die Gattin des spanischen Königs, Letitia, Anfang Oktober eröffnet wurde. Goya war einer der letzten grossen Hofkünstler und einer der Wegbereiter der Moderne.

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© Photographic Archive. Museo Nacional del Prado. Madrid

AKTUELL 35

S

elten gezeigte Gemälde aus spanischen Privatsammlungen werden in der Fondation Beyeler erstmals mit Schlüsselwerken aus namhaften europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen vereint. Goyas Werke bieten heute wie schon zu Lebzeiten des Künstlers ein sinnliches und intellektuelles Er­ lebnis. Die Ausstellung wird von der Fondation Beyeler in Zusammen­ arbeit mit dem Museo Nacional del Prado in Madrid organisiert.

© Mark Niedermann

Francisco De Goya, Bekleidete Maya (La Maja Vestida), 1800 – 1807, Öl auf Leinwand, 95 x 190 cm, Museo Nacional del Prado, Madrid

Francisco de Goya y Lucientes (1746 – 1828) hat in seinem facettenrei­ chen Werk den Freuden und dem Glanz ebenso wie den Schrecken und Abgründen der menschlichen Existenz auf einzigartige Weise Ausdruck verliehen. Er ist sowohl Maler eindrücklicher Porträts als auch Erfinder rätselhafter persönlicher Bildwelten. Gerade aus dieser unauflösbaren Widersprüchlichkeit bezieht Goyas Kunst ihre magische Faszination. Es ist gelungen, für die Ausstellung über 70 Gemälde und eine Auswahl meis­ terhafter Zeichnungen und Druckgrafiken zu versammeln, die die Besucher zu einer Begegnung mit dem Schönen wie auch dem Unfassbaren einladen. Die chronologisch angelegte Ausstellung in der Fondation Beyeler nimmt Goyas ambivalente und widersprüchliche Stellung als einer der letzten Maler von Rang in der Tradition der europäischen Hofkünstler und als Erfinder von rätselhaften, aus eigenem Antrieb gemalten Bildern zum Ausgangspunkt, um sich seiner Kunst zu nähern. In Goyas mehr als 60-jährigem Schaffensprozess, der einen Zeitraum vom Spätrokoko bis zur Romantik umspannt, entstand ein umfangreiches Konvolut an Ge­ mälden, Zeichnungen und Druckgrafiken. Dabei wird der Schwerpunkt der Ausstellung auf Goyas reife und späte Schaffenszeit gelegt. Um die Einzigartigkeit seiner Bildwelten erfahrbar zu machen und dem formalen und inhaltlichen Reichtum seines Œuvres gerecht zu werden, wird die Ausstellung das gesamte Spektrum an Bildgattungen (Genreszenen und Porträts, aber auch Still­leben und Historienbilder) und Goya-spezifischen Bildmotiven umfassen. Grosse repräsentative Gemälde werden ebenso zu sehen sein wie kleinformatige Kabinettstücke. Goya wird damit in vertief­ ter Weise in seiner Ganzheit und Fülle präsentiert. Eine Besonderheit der Ausstellung sind darüber hinaus auch die kleinformatigen Genrebilder, die mehrheitlich in spanischen Privatsammlungen aufbewahrt werden und bis anhin nur selten ausserhalb Spaniens gezeigt wurden. WWW.FONDATIONBEYELER.CH

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36 AKTUELL

FÖRDERUNG VON START-UPS

BUSINESS PARC LIESTAL EINGEWEIHT Der Business Parc Reinach expandiert und hat nun zur Verstärkung seiner Präsenz im Baselbiet seinen Standort in Liestal eingeweiht. Der Business Parc Liestal ist im Erdgeschoss des Tretor-Gebäudes an der Industriestrasse 7 beheimatet.

D

er Business Parc Liestal bietet Start-ups eine kostenlose Gründungsberatung und Begleitung nach dem Start, die Vermietung von Büros, praktische Services wie Telefon-, Post- und Hausdienste sowie eine gemeinsam genutzte Infrastruktur. Konkret stehen Start-up-Unternehmen auf einer Ge­ samtfläche von über 16 m 2 rund ein halbes Dutzend Räume  – inklusive Co-Working-Arbeitsplätze – zu günstigen Mietkonditionen zur Verfü­ gung. Die ab 13 m 2 grossen Büros können einzeln gemietet werden, sind bezugsbereit und haben Telefon-, Strom- und Internet-Anschluss. Sitzungszimmer, Empfang und Cafeteria lassen sich gemeinsam nutzen. Die Idee zur Eröffnung des Standortes Liestal ist aufgrund der Nachfrage im Oberbaselbiet nach Unterstützung von Start-ups entstanden. Unter­ stützt wird das Projekt vom Kanton Basel-Land, der im Rahmen einer Leistungsvereinbarung die Gründungsberatung finanziert. Der Business Parc Reinach schreibt eine Erfolgsgeschichte, welche nun schon seit rund 20 Jahren andauert. In dieser Zeit hat der von der Stiftung «Regionales Gründerzentrum» getragene Business Parc Reinach über 1 0 00 Firmengründungen in der Nordwestschweiz begleitet und ent­

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sprechende Arbeitsplätze geschaffen. Die wachsende Nachfrage nach Infrastruktur und Services sowie die hohe Auslastung in Reinach haben nun aber nicht nur zum Aufbau der Dépendance in Liestal, sondern zum Entscheid geführt, das bestehende Gebäude am Christoph-Merian-Ring in Reinach um ein zweites zu erweitern. Der Baubeginn ist für 2022 ge­ plant, 2024 soll das neue Gebäude bezugsbereit sein und über 50 zu­ sätzlichen Start-ups Platz bieten. Die Kosten des Projektes werden auf über 20 Millionen Franken veranschlagt. Das Gebäude soll sieben Stock­ werke – also zwei mehr als der bestehende Bau – auf einer Nutzfläche von 6 200 m 2 umfassen. Beide Häuser sollen über eine Passerelle mit­ einander verbunden werden. Weiterer Teil der Expansionsstrategie des Business Parc Reinach ist zu­ dem dessen Beteiligung an der Stiftung «Gewerbe- und Businesspark Basel». Bis April 2022 soll in der Werkarena an der Neudorfstrasse in Basel auf einer Nutzfläche von 19’800 m² ein Mix aus Büro- und Gewerbe­ flächen mit praktischen Business- und Beratungsservices und moderner Infrastruktur für Start-ups sowie Unternehmen entstehen. WWW.BUSINESSPARC.CH


KOLUMNE 37

TREUHÄNDER – DIE HAUSÄRZTE FÜR IHRE FINANZEN von Rolf Ramseier

Z

u unserer Kundschaft zählen viele Ärzte. Da stechen die Gemeinsamkeiten in den Berufsbildern besonders ins Auge. Gerade in der aktuellen Pandemiesituation sind die Medizinalpersonen enorm gefordert – aber eben auch wir Treuhänder!

Wenn die Liquidität auszugehen droht, ist sofortiges Handeln gefragt. Dies haben wir in der Pandemie eindrücklich erlebt. Mit den zahlreichen staatlichen Unterstützungsmassnahmen wurden ganze Branchen notversorgt. Wir Treuhänder konnten bei der Analyse der finanziellen Situation, bei der Finanz- und Liquiditätsplanung sowie bei der Formulierung und Einreichung von Gesuchen wesentliche Unterstützung bieten. Wo die Nothilfe nicht ausreicht, wo trotz allem Überschuldung und Illiquidität drohen, müssen umfangreiche Sanierungsmassnahmen ergriffen werden. Hier verbergen sich allerdings zahlreiche Fallstricke. Treuhänder kennen die verfügbaren Therapien und Rahmenbedingungen, können die zahlreichen involvierten Parteien vernetzen und die entscheidenden Impulse für eine nachhaltige Gesundung des Unternehmens geben. Erst mit der richtigen Diagnose lassen sich Krankheiten wirksam behandeln und die geeigneten Medikamente einsetzen. Wir funktionieren wie gute Hausärzte: Wir haben den «Patienten» ganzheitlich im Blick. Ganzheitliche Beratung heisst, gerade im KMU-Bereich die private Seite der Unternehmer ebenso miteinzubeziehen wie das Unternehmen selbst. Es gibt so viele Gestaltungselemente, die aufeinander abgestimmt werden müssen, dass es fahrlässig wäre, dieses Potenzial nicht zu nutzen. Denken wir nur an die Thematik Lohn versus Dividende, Vorsorge-Einkäufe, Geschäftsfahrzeuge und schliesslich an die «Königsdisziplin» Nachfolgeregelung. Wie Ärzte haben auch Treuhänder im Idealfall ein langjähriges Vertrauensverhältnis zu ihren «Patienten». Diese können sicher sein, dass dank des rigorosen Berufsgeheimnisses die intimsten Informationen  – dazu gehören in unserem Kulturkreis sicher auch die finanziellen Verhältnisse – nicht an die falschen Ohren gelangen. Stete Weiterbildung ist bei beiden eine Pflicht. Treuhänder ist allerdings kein geschützter Titel. Bei einem Mitglied eines anerkannten Branchenverbandes wie EXPERTsuisse haben Sie aber Gewähr für Top-Qualität.

Im Gefolge der Pandemie haben staatliche Massnahmen gerade im Bereich der Arbeitsverhältnisse eine unheimliche Dynamik entwickelt: Neben den Covid-­Unterstützungsleistungen wie Kurzarbeitsentschädigungen, Erwerbsausfallentschädigungen und Härtefallgeldern wurden in schneller Kadenz der Vaterschaftsurlaub sowie ein Betreuungsurlaub für Angehörige und zu guter Letzt auch für Eltern von schwer erkrankten und verunfallten Kindern eingeführt. Da sind aber auch noch das revidierte Quellensteuergesetz, neue Bestimmungen zu Geschäftsfahrzeugen, die Weiterversicherung entlassener Arbeitnehmer in der Pensionskasse und so weiter. Die Komplexität der heutigen Regulierung überfordert zunehmend die KMU-Unternehmer und deren Büro­mannschaften, die sich vordringlich ums Tagesgeschäft kümmern sollen. Leider ist es oft so, dass mangels Kenntnis von Gesetzesänderungen, Gerichtsentscheiden und der aktuellen Verwaltungspraxis Probleme und Risiken gar nicht erkannt werden, weshalb die Unternehmen sozusagen im Blindflug unterwegs sind. Harte Landungen auf dem Boden der Realität sind hier früher oder später vorprogrammiert. Risiken stecken denn auch nicht nur in möglichen arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen, sondern auch in allfälligen Nachund Regressforderungen von Sozialversicherungen und Fiskus, die sich rückwirkend über den ganzen Verjährungszeitraum zu stattlichen Summen kumulieren können. Für solche Fragen ist ein qualifiziertes Treuhandunternehmen der ideale Partner. Bis hin zum Ourtsourcing sämtlicher Finanzprozesse lässt sich die passende Therapie, das Leistungspaket, modul­ artig zusammenstellen – selbstverständlich unter Einsatz der aktuellen digitalen Technologie. So wird Ihr Unternehmen beim nächsten Gesundheitscheck tadellose Werte erreichen!

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38 AKTUELL

Jeder Raum bietet mehrere Arbeitsplatzszenarien.

BÜRO ALS MÖGLICHKEITSRAUM

DAS BÜRO IST TOT – LANG LEBE DAS BÜRO New Work und agile Arbeitsmethoden sind in aller Munde. Doch was verbirgt sich tatsächlich hinter den neuartigen Begrifflichkeiten. Die Thematik rund um Bürowelten betrifft beinahe jeden. Welche Bedürfnisse stehen hinter diesen Veränderungen und wie kam es überhaupt dazu? VON SVEN BIETAU

G

rundsätzlich lässt sich beobachten, dass Arbeitsräume in der DACH Region meist noch sehr traditionell gehalten sind. Der Grossteil der erwerbstätigen Bevölkerung in Bü­ ros arbeitet in Einzel- und kleinen Mehr-Personen-Räumen mit verzimmerten Strukturen, ausgelegt auf eine lineare und hierar­ chische Arbeitsweise. Jedoch wandelt sich mit der zunehmenden Kom­ plexität der gesellschaftlichen Strukturen auch die Anforderung an das physische Büro. Es hat eine ganz neue Rolle zu erfüllen. Betrachten wir die gesamtgesellschaftliche Veränderung in den letzten Jahrzehnten, wird schnell klar, dass sich die grundlegende Zielsetzung unserer Arbeit massgeblich verändert hat und sich noch immer wandelt.

UNTERSCHIEDLICHE RAUMKONZEPTE Arbeitsort war bisher immer gleichzeitig Notwendigkeitsraum. So war das im deutschsprachigen Raum sehr verbreitete Zellenbüro für das konzen­ trierte Abarbeiten von Sachaufgaben konzipiert. Diese Typologie hat jahr­ zehntelang basierend auf den damaligen Anforderungen funktioniert. Bei dieser singulären Ausrichtung standen Kreativität und Kommunikation noch nicht im Fokus. Nun folgt aber eine Wende. Arbeitsprozesse und -bereiche in den unterschiedlichen Branchen haben sich teils grundlegend verändert: Digitalisierung beschleunigt die weltweite Vernetzung und Globalisierung. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, geht es in der heutigen

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Wissensgesellschaft zunehmend darum, möglichst schnell Innovationen zu schaffen. Hier liegt die grosse Herausforderung: Die Arbeitsumgebungen müssen in ihrer Planung radikal neu gedacht werden. Wir benötigen neue Bürokonzepte, die auch die zeitgenössische Zielsetzung, Innovation und ihre begünstigenden Faktoren, ermöglichen und fördern.

ERFOLGSFAKTOR INNOVATION Unsere Informationsgesellschaft verlangt, konstant innovative Konzepte zu entwickeln, um sich gegen die Konkurrenz durchsetzen zu können. Wer schneller ist, hat die Möglichkeit, sich einen Marktvorteil zu sichern. Was also beflügelt unseren Erfindergeist? Welche Faktoren begünstigen Inno­ vation? Mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Branche haben sich für uns drei prägnante Faktoren zur Innovationsförderung herauskristallisiert: Kreativität, Kommunikation und Serendipität. Kreativität zielt darauf ab, neue Herangehensweisen zu bekannten Fragestellungen zu schaffen. In­ dem Routinen gebrochen werden, lassen sich Probleme unkonventionell lösen. Kommunikation dient nicht nur essenziell zur Weiterentwicklung bestehender Ideen. Sondern gerade hierarchie- und abteilungsunabhängige Kommunikation verschafft uns Zugang zur gesamten mentalen Kapazität eines Unternehmens. Durch den Austausch lernt, entwickelt und verar­ beitet der Mensch. Die Serendipität – eine Reihe glücklicher Zufälle – för­ dert die Erzeugung organischer Prozesse: Der gut geplante Möglichkeits­


AKTUELL 39 raum forciert zufällige Begegnungen und ermöglicht unterschiedlichste Facetten von Arbeitsszenarien – häufen sich glückliche Zufälle, wächst das Innovationspotenzial. Unternehmen, die zukünftig wettbewerbsfähig bleiben wollen, benötigen heute aber mehr Raum für Empathie, Kreativität und Erfindergeist. Daher sollte jenen Faktoren besonders viel Platz eingeräumt werden, die Innova­ tion begünstigen. Doch wirken diese Arbeits- und Gemeinschaftsflächen der Konzentration diametral entgegengesetzt, obwohl deren Bedarf weiter­ hin bestehen bleibt: Nicht nur müssen die neu entstandenen Ideen erst noch ausgearbeitet und realisiert werden, sondern auch andere Aufgaben be­ dürfen Rückzugsorte, die konzentriertes Erledigen ermöglichen. Da die Transformation der Arbeitswelt mit grossen Unsicherheiten verbunden ist, ist es die Aufgabe der Architekten, die Kunden bei dieser Herausforderung mithilfe von Change-Management-Prozessen zu unterstützen. Dieser ganz­ heitliche Ansatz stösst bei allen Beteiligten auf grosse Resonanz und hilft, die Veränderungen erfolgreich mitzugestalten. Zahlreiche innovative Bürowelten für agile Arbeitsmethoden entstanden auf diese Weise in der Schweiz, Österreich und Deutschland.

BÜRO 4.0 – NEW WORK Durch gute Planung und Umsetzung lässt sich das Potenzial entfalten, das der Möglichkeitsraum bietet, nämlich die geistige Freiheit der Mitarbeiter zu unterstützen und damit die Wertschöpfung eines jeden Unternehmens zu erhöhen. So wirken sich vergleichsweise geringfügige Investitionen in die Arbeitsbedingungen überproportional auf die Produktivität der Mit­ arbeiter aus. Beispielsweise machen Raumkosten in Dienstleistungsunter­ nehmen im Schnitt nur etwa acht Prozent der Ausgaben aus, zwölf Pro­

zent die Sachkosten und 80 Prozent das Personal. Entsprechend gross ist der Hebel, das volle Potenzial der Mitarbeiter zu entfalten, indem man die Qualität des Arbeitsortes, der Büroflächen und der Atmosphäre verbes­ sert; denn Arbeitsphilosophie und Bürokultur fördern einander. Die Rolle des Büros geht über die eines Innovation-Hubs hinaus: Denn auch, um Mitarbeiter zu finden und zu binden, spielen Bürokultur und Gestaltung des Arbeitsplatzes eine wesentliche Rolle: Forschungen des Fraunhofer Instituts haben in der «Office 21»-Studie bereits beeindruckend nach­ gewiesen, dass die Arbeitsumgebung und -ausstattung bei der Jobauswahl mit 83 Prozent auf Platz eins der Anreizkriterien – sogar vor finanziellen Anreizen und Boni – stehen. Entsprechend wird das Workplace-Design inzwischen gezielt eingesetzt, um Talente zu gewinnen. Denen wiederum soll es als Ort auch eine Unternehmensheimat bieten, wo sie sich wohl­ fühlen und auf die sie stolz sind; denn bei aller Individualisierung der Arbeit rückt das Büro als emotionales Bindemittel im Unternehmen und Wissensvermittler in den Fokus. Der physische Arbeitsraum behält seine grosse Berechtigung – in seiner neuen Rolle als Kultur- und Kommunikations-Hub. Der Möglichkeitsraum erlaubt, Arbeitsszenarien frei zu wählen und für jeden Mitarbeiter, sich kreativ zu entfalten. Seine Planung begünstigt nicht nur die serendipe Kommunikation, sondern auch, Ideen fokussiert zu Ende denken zu kön­ nen. Eine zukunftsorientierte Arbeitsumgebung wird im neu angebroche­ nen Jahrzehnt mehr sein als die Kopie oder Abwandlung überholter Typo­ logien. Das Büro ist künftig kein Ort des reinen Abarbeitens mehr, sondern die Keimzelle für Innovation. WWW.CS-MM.COM

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40 KOLUMNE

INDIVIDUALBESTEUERUNG  – FÜR MEHR FRAUEN AM ARBEITSMARKT! von Saskia Schenker

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Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts ist es an der Zeit, das Steuersystem in der Schweiz an die heutigen Bedürfnisse anzupassen. Dafür haben die FDP-Frauen mit einem breit abgestützten Komitee die eidgenössische Volksinitiative «Für eine zivilstandsunabhängige Individual­ besteuerung (Steuergerechtigkeits-Initiative)» lanciert. Die Initiantinnen stehen ein für «Frauen, die auch finanziell auf eigenen Beinen stehen, ihre Ausbildung nutzen können und in der Lage sind, eigenständig vorzusorgen», wie es Ständerätin Eva Herzog als Mitglied des Initiativkomitees bei der Lancierung ausgedrückt hat. Gemeinsam mit ihr und vielen weiteren Politikerinnen und Politikern aus praktisch allen Parteien haben wir vom Arbeitgeberverband Basel die regionale Allianz BS / BL initiiert. Wir fordern ein Steuersystem, das das verfassungsmässige Prinzip der Besteuerung aufgrund der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einhält – und zwar unabhängig vom Zivilstand. Mit der Individualbesteuerung wird das Einkommen einer Person einzeln besteuert – und nicht (wie heute) das zusammengerechnete Einkommen einer Veranlagungsgemeinschaft (Ehe / eingetragene Partnerschaft). Diese Individualbesteuerung wird heute in der Schweiz nur bei alleinstehenden Personen und unverheirateten Paaren angewendet. Verheiratete und Paare, die in einer eingetragenen Partnerschaft leben, werden hingegen gemeinsam besteuert. Ihre Einkommen werden zusammengerechnet und fallen zusammen in die jeweils höhere progressive Besteuerung. Dies kann dazu führen, dass gemeinsam besteuerte Paare bei gleichem Einkommen höhere Steuern bezahlen als Paare oder Einzelpersonen, die individuell besteuert werden. Dieses als «Heiratsstrafe» bekannte Phänomen wurde bis anhin auf Bundesebene nicht eliminiert. Bei den Kantonssteuern gibt es unterschiedliche Modelle, mittels welchen die Heiratsstrafe eliminiert oder reduziert wird. Im Kanton Basel-Stadt bestehen zwei unterschiedliche Einkommenssteuer-Tariftabellen für verheiratete und alleinstehende Personen. Im Kanton Baselland wird ein Einheitstarif mit Vollsplitting angewendet. Vollsplitting bedeutet, dass das steuerbare Gesamteinkommen von gemeinsam veranlagten Personen sowie Einelternfamilien durch zwei geteilt wird, um den anwendbaren Steuersatz zu ermitteln. Dadurch werden wiederum ge-

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meinsam besteuerte Paare vorteilhafter besteuert als individuell besteuerte alleinstehende Personen oder unverheiratete Paare. Die zivilstandsunabhängige Individualbesteuerung würde – im Gegensatz zu diesen Splitting- und anderen Modellen – die steuerliche Bevorzugung einzelner Lebensformen beenden. Und für Arbeitgeber besonders wichtig: Mit der Individualbesteuerung würde auch die sogenannte «Zweitverdienerinnen-Strafe» aus dem Weg geräumt. Denn das heutige Steuersystem führt dazu, dass Zweitverdienerinnen – in der Regel sind das immer noch die Frauen – steuerlich bestraft werden, vor allem wenn sie deutlich weniger als der Ehepartner verdienen. Denn für eine Zweitverdienerin beginnt die Steuerprogression nicht bei null, sondern auf dem Niveau des Erstverdieners; womit ihr Einkommen ab dem ersten verdienten Franken bereits höher besteuert wird, als wenn sie nicht verheiratet wäre. Vor allem bei Familien mit Kindern kann das dazu führen, dass sich die Arbeit der Frau oft nicht lohnt. Deshalb ist für den Arbeitgeberverband Basel klar: Mit der Einführung der Individualbesteuerung wird dem Fachkräftemangel entgegengewirkt, indem Fehlanreize in der Besteuerung beseitigt werden. Die Individualbesteuerung ist ein gesellschaftliches und gesamtwirtschaftliches System, für das die Zeit nun endgültig reif ist. Unterschreiben Sie jetzt unter www.individualbesteuerung.ch oder fragen Sie beim Arbeitgeberverband Basel nach Unterschriftenkarten!

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AKTUELL 41

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44 AKTUELL

Die Konnektivität ist im Zeitalter der Megatrend schlechthin.

TRENDFORSCHUNG

DAS SIND DIE MEGA-TRENDS Welche Trends werden unser Leben bereits 2022 nachhaltig beeinflussen? Regelmässig widmen wir uns an dieser Stelle der Trendforschung und den sogenannten Megatrends. Zwölf aktuelle Megatrends hat das Zukunftsinstitut definiert. Bei Swissfuture – der Schweizerischen Vereinigung für Zukunftsforschung – sind es deren 13. Und welche Megatrends werden die Unternehmen 2022 besonders beschäftigen? Und welche dieser Trends werden als «embryonal» bezeichnet und sind bereits stark präsent? VON JOËL CH. WUETHRICH

B

evölkerungswachstum, Digitalisierung, Gesundheitsexpan­ sion, Mobilität, Wissensexpansion, Urbanisierung, Konnekti­ vität, Urbanisierung, Neo-Ökologie (Ressourcenverknappung und Ökologisierung), Globalisierung und Individualisierung, Beschleunigung durch Innovation und Technologie, Transparenz, Sicher­ heit, die «Silver Society» (auch «Aging Society») und «Gender Shift» (Wandel durch Aufbrechen von Geschlechterstereotypen und Rollen­ mustern) – das sind alles sogenannte Megatrends.

TRENDS, DIE UNSER LEBEN NACHHALTIG VERÄNDERN Aber was sind eigentlich Megatrends und wie wird ein Trend zu einem «Mega»-Trend? Den Begriff «Megatrend» hat der amerikanische Futuro­

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loge John Naisbitt 1982 im gleichnamigen Bestseller geprägt. Darin be­ schreibt er zehn übergeordnete Entwicklungen. Um als Megatrend zu gel­ ten, muss eine strukturelle Veränderung global sowie bereits über längere Zeit beobachtbar sein. Die Megatrends sind somit «Lawinen in Zeitlupe», wie es in den Studien geschrieben steht. Was diese Trends auszeichnet: Sie verändern nachhaltig ganze Branchen und durchdringen alle Lebensberei­ che. Anders als Trends, die nur einige Jahre wirken, haben Megatrends eine Wirkdauer von mehreren Jahrzehnten. Besonders die Digitalisierung – sei es in den Arbeitswelten oder in allen anderen Lebensbereichen – ist einer der massivsten Trends bezüglich des mittel- und langfristigen Wirkungs­ grades. Jeder «Megatrend» ist prägend für Gesellschaft und Wirtschaft, kann aber auch durch bestimmte Entwicklungen an Einfluss gewinnen oder verlieren.


AKTUELL 45

Der Trend zur Neo-Ökologie ist auch ein Game Changer der Zukunft für viele KMU.

MEGATRENDS 2022 UND DIE KMU Wie beeinflussen eigentlich diese Megatrends den Standort Zürich? Die EBP hat sich als wirtschaftlich und fachlich unabhängiges Unternehmen in der Beratung für tragfähige Entscheidungsgrundlagen und zukunfts­ fähige Lösungen dieser Frage gestellt und anlässlich des Jubiläums der Greater Zurich Area eine interessante Studie publiziert. Diese ist auf der Website der GZA unter www.greaterzuricharea.com downloadbar. Einige Megatrends 2021 / 22 werden die strategischen Ausrichtungen von Unternehmen beziehungsweise der KMU in den nächsten zwei bis drei Jahren stark beeinflussen. Mehrere Fachstudien sind hierzu publiziert worden – eine davon von der bekannten Consultingfirma Batterman. Sie detektiert folgende drei bis vier Megatrends als jene, auf welche die Unter­ nehmen 2022 ihr Augenmerk am stärksten richten sollten: 1. Die Konnektivität: Die Netzwerkgesellschaft verändert die Bedingungen für den unternehmerischen Erfolg grundsätzlich und verlangt von Unternehmen sowie von Individuen neue Kompetenzen. Um die Potenziale dieses Megatrends voll auszuschöpfen, bräuchten, so die Autorinnen und Autoren, Unternehmen ein gutes Verständnis des digitalen Wandels. 2. Orientierung in Richtung Osten: Ein weiterer Megatrend für das Jahr 2022 ist die östliche Orientierung der Weltwirtschaft. Asien, primär China, wird noch stärker in den Fokus rücken. Es komme, sagen die Fachleute aus der Zukunftsforschung, zu einem Anstieg des globalen Handels und ebenso steige die Kaufkraft der weltweiten Mittelschicht. Diese Entwicklung wurde unter anderem von der Verlagerung der Bildungsförderung beeinflusst. 3. Die Neo-Ökologie: Die Neo-Ökologie der Zukunft wirkt sich auf die neue Art des Verbrauchs aus. Kaufentscheidung, Handlungsmoral oder Unternehmensstrategien: Der Megatrend Neo-Ökonomie

stelle, so schreibt Batterman Consulting, neue Werte auf, die in jeden Bereich unseres Alltags hineinreichen. Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit würden sich zunehmend vom individuellen Lifestyle zur gesellschaftlichen Bewegung und zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor entwickeln. Kein anderer Megatrend löse so hitzige Debatten aus wie die Frage um nachhaltiges Konsumieren, Ressourcenschonung und Energieversorgung. Bei diesem Trend spiele auch der Ressourcenmangel eine wichtige Rolle.

«EMBRYONALE MEGATRENDS» – DAS ERWARTET UNS Was uns noch bevorsteht, sagen uns die sogenannten «embryonalen Mega­ trends». Die Zukunftsforscher / -innen haben da folgendes ausgemacht: Erstens geht man bei der technologischen Autonomisierung davon aus, dass autonome Systeme sehr bald in sehr unterschiedlichen Anwendungs­ feldern eine grosse Rolle spielen. Da geht es um autonome Fahrzeuge und Drohnen, sich selbst assemblierende und korrigierende Produktionsan­ lagen (Smart Factory), Bots im Kundendienst, smarte Roboter in Indust­ rie- und Dienstleistungsbranchen, künstliche Intelligenz als medizini­ sche Assistenten und so weiter. Dann wird das Trusted Networking beschrieben, bei dem Blockchain als Basis für digitale Transaktionen weltweit in vielen Anwendungsfeldern eine grosse Rolle spielen wird. Und schliesslich gehört auch die «Bio-Transformation» zu den «embryonalen Megatrends» mit den Möglichkeiten zur Veränderung von Pflanzen, Tieren und Menschen und zur Verschmelzung von Lebewesen mit Technologie (Cyborg). Dies wird als «Upgrade der Biologie» bezeichnet. Die viel einfachere, sichere und schnellere Möglichkeit zur genetischen Edition durch die Genschere CRISPR / Cas9 wird grossen Einfluss in der Medizin und im Pflanzenbau haben. Bio-­Transformation wird zudem für die Energiegewinnung, neue Materialien aus biologischen Kompo­ nenten und die Abfallentsorgung eine Rolle spielen.

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46 AKTUELL «SILVER SOCIETY» UND DIE «UMKODIERUNG DER WIRTSCHAFT» Doch zurück zu den aktuellen Megatrends. Einer der interessantesten Megatrends ist die Entwicklung der sogenannten «Silver Society». Alles konzentriere sich im Moment auf neue Technologien. Die älter werdende Gesellschaft steht dadurch im Schatten und wird völlig unterschätzt. Den­ noch sind Unternehmer gut beraten, sich diese Potenziale zu erschliessen, heisst es in der Megatrend-Studie des Zukunftsinstituts. Die Silver Society beinhalte eine «Umkodierung der Wirtschaft», die sich im kommenden Jahrzehnt deutlich zeigen wird. Menschen in der zweiten Lebenshälfte haben eine andere Sicht auf Leistung, Wachstum und Innovation als die Jüngeren. Zudem schätzen sie Vorgänge in Unternehmen, was wichtig und richtig ist, anders ein. Diese Routiniers sind ein unglaublicher Erfahrungs­ schatz und Hort der Gelassenheit. Die Alterung der Gesellschaft wird zwar grösstenteils als Problem betrachtet, sie kann aber gerade in Unternehmen zu einer Vitalisierung beitragen.

DIGITALISIERUNG UND KONNEKTIVITÄT Ein sehr wichtiger Trend ist – wie schon erwähnt – jener zur Konnektivität: Wir leben in einem Netzwerk von Netzwerken. Jeder ist mit jedem und allem verbunden, immer und überall. Dieser Umstand fordert die Menschen tech­ nologisch – auch sozial, in unserer Haltung und im Denken. Das Zusam­ menspiel zwischen Menschen und Technologie, der Umgang mit den neuen Möglichkeiten, wird sich in den kommenden Jahren richtungsweisend ent­ wickeln, wenn der gegenwärtige technologische Hype umfassender be­ griffen wird. Wenn sich herauskristallisiert, wie und wo wir Technologie wirklich effizient einsetzen können und wollen, ergeben sich hier enorme Potenziale zur Effizienzsteigerung und für neue Geschäftsmodelle.

AUCH DIESE TRENDS SOLLTE MAN IM AUGE BEHALTEN:

Die Gesundheitskosten werden in die Höhe schnellen – eine grosse Herausforderung.

1. Bevölkerungswachstum: Die Weltbevölkerung wächst bis 2050 auf über neun Milliarden an. Europa ist mit einer schrumpfenden Bevölkerung ein Sonderfall. Die Schweiz dürfte 2040 rund zehn Millionen Einwohner haben. 2. Die Gesundheitsmärkte wachsen in den meisten Ländern schneller als das BIP und könnten sich bis 2030 auf insgesamt 20 Billionen Dollar vervierfachen (im Vergleich zu 2010). Die Alterung der Schweizer


AKTUELL 47

Die nächsten Megatrends werden auch in Asien entstehen.

Bevölkerung, die Zunahme von chronischen Krankheiten und der medizinische Fortschritt werden die Gesundheitskosten in der Schweiz bis 2030 um 60 Prozent ansteigen lassen. 3. Nomadisierung und Mobilität: Immer mehr Menschen sind unterwegs, um grundlegende Bedürfnisse zu decken. Einerseits leben mehr Menschen denn je ausserhalb ihres Geburtslandes (plus 41 Prozent gegenüber 2000). Andererseits legen immer mehr Menschen auch lange Wegstrecken für Arbeit, Einkauf und Freizeit zurück. In der Schweiz werden die jährlichen Personenkilometer bis 2030 um 16 Prozent (MIV) beziehungsweise 18 Prozent (ÖV) zunehmen (gegenüber 2010).

Globalisierung: Der weltweit statistisch erfasste Warenexport stieg seit 1960 um das 18-fache an, Auslanddirektinvestitionen haben sich seit 1970 verhundertfacht. Der Trend zu technologieorientierten und wissensintensiven Bereichen setzt sich fort. Transparenz: Der Trend geht zur Offenlegung von Informationen zu Daten, Strukturen und Interessen von öffentlichen und privaten Institutionen. In der Wissenschaft gelten vermehrt die Prinzipien Open Data, Open Access und Open Source.

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48 AKTUELL

HARLEY-DAVIDSON BASEL, RICHARDS MOTORCYCLES AG

FREI NACH SHAKESPEARE: HARLEY ODER NICHT HARLEY, DAS IST HIER DIE FRAGE Das Erscheinungsbild der Pan America erinnert auf den ersten Blick kaum an eine Harley, macht aber nichtsdestotrotz eine formschöne Figur. Als Reiseenduro nimmt sie eingefleischten Harley-Fahrern de facto nichts weg, sondern offeriert ihnen die Möglichkeit, sich ein Motorrad in die Garage stellen zu können, mit dem auf grossen Touren, bei Passfahrten sowie im unbefestigten Gelände der Spassfaktor in die Höhe schnellt.

Bluetooth-Konnektivität sowie dy­ namische Kartennavigation auf einem 6.8-Zoll- beziehungsweise 173-Millimeter-Touchscreen-Dis­ play. «Das semiaktive Showa-Fahr­ werk zusammen mit Anti-Wheelie und Anti-Stoppie vermittelt zusätz­ liche Sicherheit und viel Komfort», betont der Harley-Händler.

WELTNEUHEIT: ARH-SYSTEM (ADAPTIVE RIDE HEIGHT)

Offroad-Fahrspass – jetzt auch mit Harley-Davidson

A

lle, die der Pan America nichts abgewinnen können und eher denken, Harleys wären schwere Eisen, die grundsätzlich nichts im Gelände zu suchen haben, sollten sich in Erinne­ rung rufen, dass Harley Davidson in seiner 118-jährigen Firmengeschichte immer wieder Offroad-Motorräder gebaut hat  – so zum Beispiel über 90’000 WLA-Modelle für die US-Armee. Nun bewei­ sen die durchweg positiven Testberichte in der internationalen Presse, dass die Rückkehr ins Offroad-Geschäft im 21. Jahrhundert gelungen ist. «Die traditionellen Modelle werden nach wie vor gebaut, aber der Kundenkreis wird mit diesem Reiseenduro-Modell deutlich grösser», weiss John Richards, Inhaber von Richards Motorcycles AG, offizielle Harley-­Davidson-Vertretung der Region Basel, zu berichten.

WER BRAUCHT SCHON STRASSEN? Mit dem brandneuen, flüssigkeitsgekühlten Motor Revolution™ Max 1250 mit reichlich Drehmoment ist die Pan America ein Multitalent auf zwei  Rädern, wie geboren für Entdeckungstouren und Abenteuer. Überhaupt sind die Mo­ delle mit der neuesten Technologie ausgestattet, die man in dieser Kategorie erwarten kann: Sechs-Achsen-Trägheitsmesseinheit, wählbare Fahrmodi,

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Die Adaptive Ride Height ist eine werksseitig installierte Option, die während der Fahrt konstant für John Richards, Inhaber einen optimalen Federungsdurch­ hang sorgt, indem sie kontinuier­ lich die Federvorspannung an die permanent erfasste Belastung der Federung anpasst. «Durch die Absen­ kung der Sitzhöhe beim Anhalten wird das Selbstvertrauen des Fahrers ma­ ximal gestärkt, sein Leben leichter gemacht und ihm optimale Performance geboten», erklärt John Richards. Die Pan America ist nicht einfach ein weiteres Motorrad im Reiseenduro-Bereich – auf Anhieb definiert sie mit ihrem neuen Motor und zahlreichen Innovationen das AdventureTouring-Motorrad neu. Pan America – ein nie gekanntes Gefühl der Freiheit auf unentdecktem Terrain!

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AKTUELL 49 Hauptsitz: FWT Wärmetechnik GmbH Stöckackerstrasse 30, 4142 Münchenstein

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Seit der Gründung im Jahr 2003 steht unsere Firma für Fachkompetenz, Kundenfreundlichkeit und den besten Service in der Region Nordwest-Schweiz. Dank unserem Netz an Servicestellen, sind wir rasch erreichbar und bei einem allfälligen Betriebsunterbruch noch am gleichen Tag vor Ort. 24 Stunden am Tag – 7 Tage die Woche. Als Serviceorganisation sind wir Spezialisten auf dem Gebiet der Brenner- und Regelungstechnik. Unsere Mitarbeitenden sind aufgrund stetiger Weiterbildungen immer in der Lage, Ihnen Produkte und Dienstleistungen auf dem neusten Stand der Technik anzubieten. Unser Status als offizielle Werksvertretung einer der führenden Unternehmungen im Bereich Heiztechnik (Viessmann), garantiert Ihnen, strikt nach Werksvorgabe ausgeführte Arbeiten, sowie die ausschliessliche Verwendung von Originalteilen. Wir würden uns sehr freuen, auch Sie bald zu unserem zufriedenen Kundenkreis zählen zu dürfen. Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Offerte. Oder sind Sie bereits Kunde bei FWT? Dann zögern Sie nicht bei Fragen zu Ihrer Anlage mit uns Kontakt aufzunehmen. Ihre FWT Wärmetechnik GmbH

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50 BAUEN & WOHNEN

DIGITALISIERUNG SETZT STANDARDS

ENORMES POTENZIAL Das Potenzial der Digitalisierung wurde in der Corona-Krise für viele erstmals richtig greif- und erlebbar. Man sah sich plötzlich konfrontiert mit Videotelefonie, Home Office, Homeschooling, Online-Bestellungen und QR-Codes. Und es hat grösstenteils gut funktioniert – das Potenzial von digitalen Hilfsmitteln im Alltag wurde entdeckt und angewandt. VON ANDREAS W. KAELIN

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BAUEN & WOHNEN 51 um Leitungen und Sensoren im Gebäude für Wartungsarbeiten sichtbar zu machen – wie bei Vermessungen mittels Drohnen, datengesteuerter Baulogistik oder der Qualitätssicherung durch Bildanalyse. 2-D-Pläne, Modelle oder Beauty-Renderings sind beispielsweise aufwendig zu er­ stellen und wenig flexibel in der Anwendung. Hier bietet Augmented Reality eine innovative und kostensparende Alternative zu den beste­ henden Visualisierungsmöglichkeiten.

DIGITALE VERNETZUNG ALS NEUER GOLDSTANDARD Ein gemeinsames Verständnis des Bauobjektes und eine klare Kommu­ nikation sind zentral in der Bauwirtschaft, um Missverständnisse und somit teure Fehler zu verhindern. An jedem Bau sind zahlreiche Akteure beteiligt: vom Bauherrn über den Handwerker, das Bauunternehmen und den Architekten bis hin zum Immobilienverwalter. Jeder dieser Ak­ teure generiert grosse Mengen an Daten, die häufig nicht gut aufeinan­ der abgestimmt sind oder sogar ungenutzt bleiben. Dabei wäre es wichtig, dass die bestehenden Informationslücken über­ wunden werden können, da dies eine Grundvoraussetzung für reibungs­ lose Abläufe ist. Damit alle Daten-Teile ineinandergreifen können, muss die Digitalisierung übergreifend angegangen werden. Sie startet bei der Planung eines Gebäudes und wird über den gesamten Lebenszyklus auf­ rechterhalten. Das sogenannte Building Information Modelling (BIM) verspricht grosse Effizienzsteigerung durch einen durchgehenden Infor­ mationsfluss. Künftig geht der Trend gar in Richtung Echtzeitübertra­ gung der Daten. Eine solche Vernetzung erfordert von den Beteiligten viel Mut zu Veränderung, Zusammenarbeit und Transparenz, lohnt sich jedoch mit Sicherheit.

BAUBEHÖRDEN GEHÖREN MIT INS BOOT

F

ür die Bau- und Immobilienwirtschaft bietet die Digitalisie­ rung ebenfalls immense Chancen und neue Möglichkeiten. Die Branche steht noch am Anfang, wie die neuste Ausgabe des Digital Real Estate Index des Consulting-­Unternehmens pom+ zeigt. Die Schweiz erreicht dort in der Digitalisierung 4.1 von 10 Punkten. Das Potenzial ist also noch lange nicht ausgeschöpft.

DAS POTENZIAL IST RIESIG Die Digitalisierung gestaltet bestehende Prozesse effizienter und er­ möglicht neue Anwendungen wie den Einsatz von Augmented Reality,

Ein wichtiger Akteur bei jedem Bauprojekt sind die Baubehörden – deshalb hört digitale Vernetzung auch nicht am Baustellenzaun auf. Der Blick auf die kantonalen Bewilligungs- und Meldeverfahren zeigt, dass wir von der durchgängigen Digitalisierung eines Bauprojekts noch weit entfernt sind. Viele Bewilligungsverfahren verlaufen heute noch auf Papier und nicht alle Inventare und Register sind einfach di­ gital zugänglich. Solche Medienbrüche kosten Zeit und sind eine Feh­ lerquelle. Die Baubehörden sind als wichtiger Akteur in einem Baupro­ jekt angehalten, die Digitalisierung medienbruchfrei voranzubringen, indem sie geeignete Schnittstellen und Standards bereitstellen. Es gibt zwar bereits einige Kantone und Gemeinden, die nun ihr E-Govern­ ment-Angebot mit der Möglichkeit eines elektronischen Baugesuchs er­ weitern, doch sind noch lange nicht alle Kantone und Gemeinden auf dem gleichen Stand der Digitalisierung. Basel-Stadt geht bei ihrem

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Augmented Reality hilft bei der Visualisierung.

E-Government-Angebot beispielsweise noch einen Schritt weiter und will bis Ende 2023 alle Bewilligungs- und Meldeverfahren im Bau- und Verkehrsdepartement digitalisieren. Mithilfe der E-Government-Infra­ struktur des Kantons Basel-Stadt sollen dann die Daten der Gesuche automatisiert übernommen und digital bearbeitet werden, wodurch schliesslich digitale Bewilligungen ausgestellt werden können.

«DIGITAL FIRST» SOLL ZUR REGEL WERDEN Der Druck auf die Behörden, ihre Dienstleistungen vermehrt digital an­ zubieten, wächst. Der Bundesrat hat den Handlungsdruck erkannt und dieses Jahr ein Digitalisierungs-Gesetzesprojekt für die öffentliche Ver­ waltung lanciert. Das Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben (EMBaG) will erstmals die öffentliche Verwaltung verpflichten, ihre Dienstleistungen konsequen­

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ter digital anzubieten. Mit der zunehmenden Digitalisierung der Behör­ den wird eine wichtige Lücke in der umfassenden Vernetzung aller Be­ teiligten in der Bau- und Immobilienwirtschaft geschlossen. Nur wenn das Potenzial der Digitalisierung von allen Beteiligten er­ kannt und ausgeschöpft wird, können Effizienzgewinne realisiert wer­ den. Es ist daher an der Zeit, dass sich alle – von der Planung über die Bauherrschaft bis zur Bewilligung und Bauleitung – mit der Digitali­ sierung auseinandersetzen und sie als Chance für das eigene Tätig­ keitsgebiet nutzen. Nur mit gemeinsamen Anstrengungen und den politischen Rahmenbedingungen kann der Wandel gelingen. Die Tech­ nologien sind da. Jetzt gilt es, sie konsequent einzusetzen. WWW.DIGITALSWITZERLAND.COM


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EIN LEBEN FÜR IMMOBILIEN von Maura Wasescha

S

eit über 43 Jahren bin ich leidenschaftlich in der Immobilienwelt tätig und habe jeden Tag die Möglichkeit, meine Kreativität und Visionen zu entfalten und anhand meiner langjährigen Erfahrungen die richtigen Entscheidungen in meinen Handlungen zu treffen. Die Maura Wasescha AG ist ein 24 / 7-Unternehmen und erfordert viel Herzblut, um den Kunden den bestmöglichen Service zu bieten und das «Maximum Wellbeing» vollkommen auszuschöpfen. Mein Unternehmen ist auf einen Boutique-Service ausgerichtet, bei dem ich jedem meiner Kunden die Aufmerksamkeit und Zeit widmen kann, die er braucht. Indem ich meine Kunden persönlich treffe, in meinem Büro oder bei ihnen zu Hause, biete ich ihnen einen persönlichen Service an. Indem ich die richtigen Fragen stelle und mir die Wünsche meiner Kunden genau anhöre, gelingt es mir, das auf sie zugeschnittene Objekt zu finden oder zu kreieren, welches ihr menschliches Wesen widerspiegelt und ihnen das höchste Wohlbefinden bietet. Kurz gesagt: das individuelle «Maximum Wellbeing». Mein Motto «non mollare mai» und meine Neugierde haben es mir ermöglicht, Grosses zu erreichen und meinen Kunden stets ein Höchstmass an Wohlbefinden zu garantieren. Luxus bedeutet für mich Eleganz und Harmonie, was durch die Ausgewogenheit von Formen und Farben erreicht wird, um denjenigen, der das Haus betritt, zu verwöhnen und aufzuladen. Ich wähle jedes einzelne Objekt in meinem Portfolio sorgfältig aus. Ein Haus oder eine Wohnung muss für mich in erster Linie positive Emotionen vermitteln. Nur so kann ich meinen Kunden den besten und exklusivsten Service garantieren. Ich bin auf den Verkauf von Luxusimmobilien spezialisiert, aber nicht nur. Ich vermiete auch exklusive Wohnungen, Chalets und Villen mit persönlichem Service für jeden Kunden und bin seit über 25 Jahren in der Innenarchitektur tätig. Durch meine Arbeit lerne ich berühmte Persönlichkeiten kennen, von denen ich mich inspirieren lasse und zu denen ich eine

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persönliche Beziehung aufbaue. So konnte ich im Laufe der Jahre das solide Fundament meines Familienunternehmens aufbauen. Die Leidenschaft, die ich immer für meine Arbeit hatte und immer noch habe, konnte ich an meine beiden jüngsten Kinder weitergeben. Matteo, der Jüngste, der trotz seines Wunsches, sein Studium zu beenden, seit mehr als einem Jahr dabei ist, ist eine Bereicherung für das Unternehmen. Michael, der durch mein Beispiel inspiriert wurde, beschloss, in meine Fussstapfen zu treten, und arbeitet seit vier Jahren an meiner Seite. Seine Hilfe ist für das Familienunternehmen von unschätzbarem Wert. Sein Eintritt in das Unternehmen führte dazu, dass wir nun über eine grössere Generationen-Diversität verfügen und so eine noch grössere Reichweite haben, um viele neue Kunden mit unserer Arbeitsphilosophie zu verwöhnen. Sein junges Alter erlaubt es ihm, mit der Nachkommenschaft meiner vertrauten Kunden umzugehen, was eine grössere Verbindung sowohl für die gegenwärtige als auch für die zukünftige Vision gewährleistet. Mit seinem Beitrag und seinem technologischen Wissen sind wir auf der Höhe der Zeit und können den bestmöglichen Service bieten.

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BRANCHEN-VORREITERIN SETZT MASSSTÄBE Die Immoline-Basel AG ist in der Region Basel unbestrittener Marktführer in Sachen Liegenschaftsverkauf mit einem hochwertigen Verkaufsportfolio, nationaler und internationaler Klientel und einem engmaschiges Beziehungsnetz.

D

er beispielslose Erfolg gründet sich nicht nur auf einen stabilen und lebendigen Immobilienmarkt innerhalb eines prosperierenden, attraktiven Wirtschafts- und Lebens­ raums, sondern vor allem auch auf eine Geschäftsphilo­ sophie, die die Interessen des Kunden in den Mittelpunkt rückt. Kern­ stück dieser Philosophie ist die professionelle Beratung, die Wahl der richtigen Verkaufsstrategie und die individuelle Betreuung der Kunden.

land bei der reibungslosen Kauf- und Finanzierungsplanung und dies vor allem serviceorientiert und partnerschaftlich. Faire und respektvolle Verhandlungen führen zur gewünschten Brücken­ bildung und einer angestrebten Win-Win-Situation für Hausverkäufer und Käufer. Als Marktführer und Branchenvorreiter in fairen Vertragsbe­ dingungen übernimmt Immoline ausserdem bewusst Verantwortung für die hiesige Entwicklung des Immobilienmarktes. Arbeitseinsatz, Gespür und Kreativität zählen zu den Stärken der Immoline-Basel AG.

ATTRAKTIVES SERVICE-ANGEBOT § Faire Konditionen: keine Exklusiv- und Zeitverträge § Full-Service-Leistung bis zum Notar § Höchste Diskretion: keine Verkaufsschilder in den Vorgärten und Nennung von Adressdaten § Keine zusätzlichen Neben- und Werbekosten § Ortsübliches Honorar nur im Erfolgsfall

Thomas Köstner ist Inhaber der Immoline-Basel-AG.

Die renommierte Immoline-Basel AG ist ein professioneller und dis­ kreter Partner für die erfolgreiche und zeitnahe Erfüllung Ihres Kaufbeziehungsweise Verkaufswunsches. Das Kerngeschäft stellt die Ver­ mittlung von Villen, Doppel- und Mehrfamilienhäusern im mittleren bis gehobenen Preissegment dar. Mit über 25 Jahren Erfahrung und über 3 000 erfolgreich abgewickelten Liegenschaftsverkäufen findet Firmengründer und CEO Thomas Köstner mit seinem hochqualifizier­ ten Team stets die zielführende Verkaufsstrategie. Gleichzeitig unter­ stützt Immoline mit Ihrem Expertenteam Käufer aus dem In- und Aus­

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IMMOLINE-BASEL AG Kundencenter Basel Freie Strasse 105 CH-4051 Basel Telefon +41 (0)61 273 70 00 Immo-Lounge Prime Properties Freie Strasse 105 CH-4051 Basel Telefon +41 (0)61 273 70 02 info@immoline.ch WWW.IMMOLINE.CH


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SCHWEIZER WASSER

NACHHALTIGKEIT IM FOKUS Leitungswasser ist das meistkontrollierte Lebensmittel der Schweiz und erfüllt höchste Richtlinien in Bezug auf Hygiene und Sicherheit. Es ist ein Komfort, den wir nicht mehr missen wollen. Gleichzeitig steigt das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und umweltschonenden Umgang mit den Ressourcen. Der Schweizer Markt bietet hier grosses Potenzial – besonders im Bereich Objektgeschäft und aufgrund des hohen Bewusstseins für die Themen nachhaltiges Leben und Design. VON PETER SCHMID

D

as Schweizer Wasser ist eines der reinsten der Welt und das landesweit meistkontrollierte Lebensmittel. Mit einer neuen Kampagne hat sich GROHE das Ziel gesetzt, die ex­ zellente Qualität der Schweizer Quellen zu erhalten. Denn für die Herstellung von einem Liter in Flaschen abgefülltes Mineralwas­ ser sind bis zu sieben Liter Wasser und 600 Gramm CO2 erforderlich. Hinzu kommen die spätere Verunreinigung von Natur und Wasser durch entsorgte Plastikflaschen und der Transport von der Quelle bis ins Supermarktregal.

PRODUKTE MIT MEHRWERT Der nachhaltige Genuss von lokalem Schweizer Wasser spielt deswe­ gen für das Engagement der Marke in der Schweiz eine übergeordnete Rolle und bildet das kommunikative Dach der aktuellen Kampagne «Made for Swiss Water». Bereits vor über 20 Jahren hat sich GROHE einer 360-Grad-Nachhaltigkeitsstrategie verpflichtet, die Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Prozesse, Produkte und gesellschaftliche Verant­ wortung gleichermassen miteinschliesst. Das Trinkwassersystem GROHE Blue, mit dem sich gefiltertes und gekühltes Schweizer Wasser

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Lokales Trinkwasser kann gefiltert und gekühlt direkt aus der Armatur genossen werden.

in den Varianten still, medium und sprudelnd direkt aus der Armatur zapfen lässt, ist deshalb auch das Herzstück der Kampagne. Das Ziel ist nachhaltiger Komfort: Durch die Vielfalt aus dem Hahn werden

schwere Harassen im Keller und Plastikflaschen auf dem Tisch über­ flüssig. Zusätzlich soll das Bewusstsein für die herausragende Qualität des Schweizer Wassers weiter geschärft werden. Ausserdem will

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Hohe Qualitätsansprüche sorgen für eine saubere Zukunft.

GROHE einen Beitrag dazu leisten, die Schweiz Schritt für Schritt plas­ tikflaschenfrei zu machen.

OBJEKTGESCHÄFT BRINGT VERÄNDERUNG Der gängige Berührungspunkt der Wasserversorgung für den Nutzer ist der Wasserhahn in der Küche. Die stetige Erreichbarkeit von sauberem Trinkwasser soll jederzeit möglich sein. Dies gilt für Privathaushalte, ist jedoch auch im Objektgeschäft von besonderer Bedeutung. Mit Wasser­ systemen wie GROHE Blue ist bereits ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit möglich, beispielsweise im Bereich der Wohnungswirt­ schaft oder bei der Planung von Büro-Objekten. Dementsprechend wird in der Schweiz ein grosser Fokus auf das Objektgeschäft gelegt – sanitäre Installateure, der sanitäre Grosshandel, Küchenstudios sowie insbeson­ dere Architekten, Innenarchitekten und Planer sind die wichtigsten Ziel­ gruppen. Auch im Bad kann der Wassergenuss nachhaltig und komfortabel sein. In diesem Bereich ist die Auswahl an Produkten deutlich grösser  – hier

stellt sich die Frage, welche Sanitärlösungen für das individuelle Projekt geeignet sind. Was muss bei der Planung, beim Einbau und bei der War­ tung beachtet werden? Wie können Hygiene und Ästhetik zu gleichen Tei­ len gewährleistet werden? Bei der Konzeption und Gestaltung des Bade­ zimmers oder der Einrichtung des kompletten Hauses ist ein roter Faden nötig. Für eine ganzheitliche Kundenberatung wird über unterschiedliche Kanäle ein aktiver Dialog ermöglicht. Dazu gehören der persönliche Kon­ takt über den landesweiten Vertriebsaussendienst, das Customer Service Center und den neuen Showroom in der Bauarena Volketswil. Hier haben die Fachpartner die Möglichkeit, Lösungen für Bad und Küche live und mit persönlicher Beratung zu erleben. Mit den richtigen Fragen rund um Raumgrösse, -design und individuelle Präferenzen soll jeder Kunde seine persönliche Version finden: Ist zum Beispiel eher ein Spa at Home oder eine entspannende Regendusche gewünscht. WWW.GROHE-X.COM

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AVANTGARTEN GMBH

URBANE, NATURNAHE UND INNOVATIVE GARTENGESTALTUNG Die Kunst des Gestaltens liegt in der Verbindung von Kreativität, Ästhetik und Funktionalität im Einklang mit der Natur. Das in Basel verwurzelte Gartenbauunternehmen AvantGarten plant, realisiert und pflegt private und öffentliche Gärten und Grünanlagen mit Begeisterung und Professionalität. Lassen Sie sich inspirieren!

S

eit bald einem Jahrzehnt gestaltet AvantGarten naturnahe Gärten in Basel und Umgebung. Der Geschäftsführer Steven Leitner – gelernter Obergärtner und diplomierter Pflanzpla­ ner    – und sein rund 30-köpfiges Team setzen auf standortge­ rechte Bepflanzungen sowie den Einsatz nachhaltiger Materialien und biologischer Pflanzenschutzmittel. In sich abgestimmte Materialien, Blütenfolgen und Formenspiele sind wesentlich für eine gelungene Gar­ tengestaltung. Mit einem ausgeprägten Gespür für Ästhetik, handwerk­ licher Kompetenz und dem Mut für aussergewöhnliche Projekte werden mit AvantGarten Ihre Gartenträume wahr.

URBANE GARTENGESTALTUNG ALS SPEZIALGEBIET Dachgärten, Hinterhöfe, Terrassen und Vorgärten – die Spezialitäten von AvantGarten sind die versteckten grünen Inseln der Stadt. Grosse und kleine Grünräume sind wichtig für das Stadtklima und damit auch für unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität. Auf kleinstem Raum las­ sen sich wundervolle Projekte realisieren. Die Kundschaft ist zudem offen für neue und kreative Ideen. Das zeigt sich auch in der engen Zusammen­ arbeit mit Architektinnen und Architekten. Auch für die Betriebsorganisation ist urbanes Denken und Handeln ge­ fragt. Von zentralen Standorten sind die Mitarbeitenden schnell und ef­ fizient in der Stadt unterwegs. Mit den Werkhöfen in Riehen und Binningen ist der Betrieb gut positioniert, um die Wege in der Stadt und ins Um­ land kurzzuhalten.

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SCHENKEN SIE IHREM GARTEN ZUWENDUNG Das vielfältige Angebot von AvantGarten reicht von der Projektierung neuer Gartenanlagen über die komplexe Planung und Ausführung bis hin zur langjährigen Pflege. Als Gestaltungselemente kommen neben Stauden, Gehölzen und Wechselflor auch verschiedene andere Materialien wie Naturstein, Holz und Wasser zum Einsatz. Massgefertigte Pflanzgefässe setzen Ihre Bepflanzungen in Szene. Bewässerungsanlagen sorgen für die optimale Wasserversorgung. Die Pflege eines Gartens ist ebenso wichtig, um die Vitalität und das formschöne Wachstum der Pflanzen langfristig zu fördern. Die Leidenschaft von AvantGarten ist die harmonische Verbindung von naturnahen Gestaltungs- und Pflegekonzepten mit den Besonderheiten eines Grundstückes und den individuellen Wünschen der Kundschaft.

AVANTGARTEN GMBH Oberdorfstrasse 57 CH-4125 Riehen Kernmattstrasse 37 CH-4102 Binningen Telefon +41 (0)61 554 23 33 mail@avantgarten.ch WWW.AVANTGARTEN.CH


KOLUMNE 63

WOHNUNGSPOLITIK: BASEL LIEGT NICHT AN DER RHÔNE UND DER SPREE von Patrick Erny

E

nteignungen, überschiessende Mieten, Wohnungsnot: Die Immobilienmärkte in Genf und Berlin sind ausser Rand und Band. Mit einem Nein zur «Wohnschutzinitiative» am 28. November verhindern wir, dass sich Basel auf den gleichen Weg begibt. «Das Gegenteil von gut ist gut gemeint.» So lautet ein Bonmot, welches Kurt Tucholsky zugeschrieben wird. Selten passte es derart präzise wie im Fall der Initiative «Ja zum echten Wohnschutz», kurz «Wohnschutzinitiative», über welche die Basler Stimmbevölkerung am 28. November befinden wird. Das Begehren fordert, dass das erst im letzten November von der Stimmbevölkerung angenommene neue Wohnraumfördergesetz nochmals massiv verschärft wird. Nach einer Sanierung beispielsweise dürfte die Miete einer Vierzimmerwohnung um nur gerade 160 Franken angehoben werden. Die Massnahmen sind derart einschneidend, dass der Basler Grosse Rat die Initiative zur Ablehnung empfiehlt. Anders als die ab dem 1. Januar 2022 geltenden Gesetzes- und Verordnungsbestimmungen betrifft die neue Initiative nicht «nur» ein Drittel der Basler Mietwohnungen, sondern zwischen 80 und 90 Prozent. Auch die Basler Regierung empfiehlt daher ein Nein. Regierungspräsident Beat Jans (SP) erklärte gegenüber der Öffentlichkeit, der Regierung seien das Bereitstellen und der Schutz von bezahlbarem Wohnraum wichtige Anliegen. Die «Wohnschutzinitiative» bezeichnete aber selbst der stramme Sozialdemokrat in den Medien als «nicht zweckmässig und nicht zielführend». Diese Einschätzung wirkt noch stark untertrieben. Denn welch verheerende Folgen derartige Markteingriffe nach sich ziehen, zeigt das Beispiel Genf, auf welches Regierungsrat Jans ebenfalls verwies. Demnach sind die Marktmieten in der Rhône-Stadt nach der Einführung eines vergleichbaren Gesetzes regelrecht explodiert. Kein Wunder, dass insgesamt weniger Geld im Gebäudebereich in die Hand genommen wurde. Es wurde weniger gebaut – und es wurde weniger saniert. Kein

Wunder auch, dass in der Folge der Wohnraum noch knapper als zuvor wurde. In Genf trat also genau das ein, was die Initiantinnen und Initianten in Basel verhindern möchten. Die «Wohnschutzinitiative» in Basel ist auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen in der deutschen Hauptstadt Berlin höchst problematisch. Dort stellt die Politik die privaten Eigentumsrechte schon seit Jahren regelmässig zur Disposition. Jüngstes Beispiel: Ende September haben die Berlinerinnen und Berliner einen folgenschweren Volksentscheid getroffen, indem sie der Vergesellschaftung privater Immobilienunternehmen zustimmten. Mit anderen Worten: In Berlin sollen Private enteignet werden können, damit die linksgrüne Nomenklatura an der Spree ihrer Wohnpolitik zum Durchbruch verhelfen kann. Eine derart an realsozialistische Verhältnisse erinnernde Entwicklung ist nur möglich, wenn zuvor der gesellschaftliche und politische Boden entsprechend vorbereitet wird. Begeben wir uns in Basel nicht auf denselben Weg. Sagen wir darum Nein zur «Wohnschutz­initiative». Verhindern wir, dass Basel wohnungspolitisch zu Genf oder  – schlimmer noch  – zu Berlin wird.

PATRICK ERNY Leiter Politik Gewerbeverband Basel-Stadt Elisabethenstrasse 23 Postfach 332 CH-4010 Basel Telefon +41 (0) 61 227 50 50 info@gewerbe-basel.ch WWW.GEWERBE-BASEL.CH

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Eine Haustür kann mit Sicherheitsschloss versehen werden.

SICHERES WOHNEN

GEGEN EINBRUCH SCHÜTZEN Ein Wohnungseinbruch ist ein Schreckensszenario. Schwer wiegt das Gefühl, in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher zu sein. Doch es gibt effektive Schutzmassnahmen, über welche der Verein Sicheres Wohnen Schweiz (SWS) informiert. Dieser setzt sich dafür ein, dass die Ausbildung, die Beratungsgespräche und die Umsetzung des Einbruchschutzes schweizweit vereinheitlicht und aufeinander abgestimmt sind. VON MANUELA OLGIATI


BAUEN & WOHNEN 65 DIE ARBEIT DER EINBRECHER Sie kommen dann, wenn niemand da ist. Einbrecherinnen und Einbrecher dringen meist tagsüber in Wohnungen und Einfamilienhäuser ein, wenn die Leute arbeiten und unterwegs sind. In Geschäftsräumen, Büros, Lagerhallen und dergleichen finden Einbrüche häufiger nachts statt, wenn sich niemand mehr in den Räumlichkeiten oder auf dem Gelände aufhält. Sie gehen der Konfrontation mit Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Weg. Weil viele Leute ihre Wohn- und Geschäftsräume zu wenig sichern, steigen sie durch offene Kellerfenster oder Terrassentüren ein. Sie verwenden meist unauf­ fällige, einfache Werkzeuge wie Schraubenzieher oder Stemmeisen.

EINBRUCHSITUATION SCHWEIZ Gemäss Statistik des SWS werden aktuell rund 90 Einbruch- und Ein­ schleichdiebstähle pro Tag verübt. Die Delikte erreichten den tiefsten Stand seit der Revision der polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 2009. 2020 wurden schweizweit 32’819 Einbruch- und Einschleichdiebstähle registriert. Das sind 9.9 Prozent weniger als 2019. Seit 2012 ist die Anzahl

EINBRUCHSCHUTZ UND PRÄVENTION

Die Normen von Fenstern und Türen stellen hohe Anforderungen an einbruchhemmende Bauelemente.

L

aptops, Bargeld, Schmuck, Baumaterial, Wein, Velos, Ziga­ retten: Die Liste ist lang. Einbrecherinnen und Einbrecher haben es auf sehr unterschiedliche Wertsachen abgesehen. Sie verhalten sich so unauffällig wie möglich und kommen dann, wenn niemand da ist. Einbruch ist eines der häufigsten Delikte in der Schweiz. Die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) als interkantonale Fach­ stelle im Bereich Prävention von Kriminalität und Kriminalitätsfurcht empfiehlt, sich eingehend mit Einbruchschutz auseinanderzusetzen – und das unabhängig davon, ob man Hausbesitzerin, Mieter, WG-Bewoh­ nerin oder Geschäftsführer eines KMU ist. Der Verein Sicheres Wohnen Schweiz (SWS) ist Ansprechpartner für Sicherheitsfragen im Einbruch­ schutz für Mitglieder, Verbände, Behörden und die Bevölkerung.

Beim Einbruchschutz setzt der SWS auf das «Drei-Säulen-Prinzip» – eine Kombination aus verschiedenen Massnahmen, die Einbrüche verhindern helfen. Am besten ergeben sich diese kombiniert: 1. Verhaltensweisen und organisatorische Massnahmen. Dazu gehört, dass Sie keine Schlüssel im Schloss stecken lassen, die Fenster und Türen abschliessen und in der Nachbarschaft gegenseitig aufeinander achtgeben. 2. Baulich-mechanische Massnahmen. Hierzu gehören geprüfte Fenster und Türen mit erhöhter Widerstandsklasse, Nachrüstprodukte wie Zusatzschlösser, Verriegelungen und Fenstergitter. 3. Elektrotechnische Massnahmen. Dazu gehört eine Alarmanlage, die den Zugriff über einbruchkritische Stellen frühzeitig erkennt, örtlich anzeigt und an eine Alarmempfangsstelle meldet. Die Broschüre «Riegel vor!» gibt sieben Tipps, wie man Wohnungen und Häuser gegen Einbrecher schützt. Man findet darin auch die Kontaktadressen der kantonalen und städtischen Polizeikorps sowie Hinweise, was man tun soll, wenn trotzdem eingebrochen wurde.

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66 BAUEN & WOHNEN

INFORMATIONSPLATTFORM VEREIN SICHERES WOHNEN SCHWEIZ (SWS) Sicheres Wohnen Schweiz (SWS) ist ein gemeinnütziger Verein, der im Juli 2018 gegründet wurde. Einerseits informiert der SWS Bürgerinnen und Bürger über Einbruchschutz, um diesen zu optimieren. Andererseits setzt er sich dafür ein, dass die Ausbildung, die Beratungsgespräche und die Umsetzung des Einbruchschutzes landesweit vereinheitlicht und aufeinander abgestimmt werden. Getragen wird der Verein von Dach- und Branchenorganisationen im Sicherheitsbereich, der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizei­direktorinnen und -direktoren (KKJPD), der Polizei und der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP). Der SWS bietet für Vereinsmitglieder zertifizierte Ausbildungen zum Sicherheitsberater SWS an.

konstant rückläufig. «Dafür verantwortlich sind unter anderem polizei­ liche Massnahmen in repressiven und präventiven Bereichen», sagt Markus Stauffer, der Geschäftsstellenleiter des Vereins Sicheres Wohnen Schweiz. Die besseren Prognosen seien auch der Zusammenarbeit mit der im Sicherheitsbereich aktiven Privatwirtschaft zu verdanken.

PRÄVENTION VOR EINBRUCHSKRIMINALITÄT Das liest sich gut, die neuesten Zahlen können aber nicht darüber hin­ wegtäuschen, dass die Einbruchskriminalität in der Schweiz nach wie vor hoch ist. Der SWS klärt über den Einbruchschutz in Häusern und

Wohnungen auf, bevor erst Schaden entstehen kann. Trotz sinkender Fallzahlen geschehen immer noch sehr viele Wohnungseinbrüche oder Einbruchsversuche meistens über Fenster und Türen. Da, wo die Täter auf wenig Widerstand stossen, haben sie Erfolg: Ungesicherte Fenster und Türen überwindet der Einbrecher nur mit einem Schraubenzieher innert weniger Sekunden. Andererseits deute der Anteil der abgebroche­ nen Einbruchsversuche gemäss SWS darauf hin, dass moderne Fenster und Türen mehr Sicherheit bieten. Vorhandene Türen lassen sich zum Beispiel mit einbruchhemmenden Produkten wie selbstverriegelnden Mehrfachverriegelungen und Zusatz­ schlössern nachrüsten. Hauseigentümer sollten deshalb genau prüfen, ob gegebenenfalls ein Nachholbedarf in Sachen Einbruchschutz besteht. Es lohne sich, in moderne Sicherheitstechnik zu investieren, so der SWS.

IN DIE BAUPLANUNG MITEINBEZIEHEN Bauprodukte wie Fenster und Türen müssen heute vielfältigen Anfor­ derungen genügen. Im Neubaubereich kann das Thema Einbruch­ schutz gleich in die Planung miteinbezogen werden. Bauherren sollten hier darauf achten, dass einbruchhemmende Fenster und Türen ver­ baut werden. Gemäss SWS gibt es noch viel Verbesserungspotenzial im Einbruch­ schutz in der Schweiz. Einbrüche seien in allen Kantonen und das ganze Jahr über ein Problem. WWW.SICHERES-WOHNEN-SCHWEIZ.CH

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68 BAUEN & WOHNEN FERRARA ARCHITEKTEN AG

«UNSERE ARCHITEKTUR SOLL BERÜHREN» Gesamtheitliches und nachhaltiges Denken, Kreativität sowie die bauliche Umsetzung kohärenter Konzepte prägen die Architektur der 2005 gegründeten Ferrara Architekten AG. Verbunden mit unverwechselbarer Ästhetik und angepasst an das räumliche, soziale und historische Umfeld werden dabei – ob bei Neu- oder bei Umbauten – bauliche Strukturen entwickelt, welche zueinander in Wechselbeziehungen stehen sowie sich gegenseitig bedingen und vor allem den Menschen in den Mittelpunkt stellen. INTERVIEW MIT GIOVANNI FERRARA

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ach der Maxime «entwickeln, entwerfen und bauen» hat die Ferrara Architekten AG ihren Kunden ein attraktives und den Bedürfnissen der Bauherren entsprechendes Gesamtpa­ ket geschaffen. Dies gelang dank der in den letzten Jahren die Ferrara-­Gruppe ergänzenden zusätzlichen Firmen, welche alle aufeinan­ der abgestimmt und miteinander verzahnt sind. Die Ferrara Consulting GmbH bietet Beratungsdienstleistungen, welche neben der Akquisition die Grundstücksprüfung und Machbarkeit sowie den Verkauf von Liegenschaften und Eigentumswohnungen umfassen. Die Ferrara Innenarchitekten GmbH wurde als Ergänzung und Leistungs­ erweiterung der Ferrara Architekten AG gegründet und ermöglicht im Innenarchitekturbereich zusätzlich eine noch professionellere Kunden­ betreuung. Und die Ferrara + Streule Kollektivgesellschaft entwickelt und vermarktet als Generalunternehmung oder als Totalunternehmung in

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Zusammenarbeit mit der Ferrara Architekten AG Bauprojekte, erstellt Liegenschaften mit Mietwohnungen oder Stockwerkeigentumseinheiten in zeitgenössischer Architektur und tätigt Renovationen sowie Sanierun­ gen alter Bausubstanz. Geleitet wird die Ferrara-Gruppe, welche 33 Personen beschäftigt, von Giovanni Ferrara. Der Diplom-Architekt ETH SIA REG A wirft im Ge­ spräch mit dem «Geschäftsführer» einen Blick auf die Tätigkeiten seines Architekturbüros.

«Geschäftsführer»: Sehen Sie sich eigentlich noch als Architekt? Giovanni Ferrara: Unser Kerngeschäft ist und bleibt die Architektur, mit der wir die Menschen berühren wollen. Ich bin jedoch der Über­ zeugung, dass man als guter Architekt auch in der Lage sein muss, seine kreativen Ideen baulich umzusetzen. Dazu gehören verschiedene


BAUEN & WOHNEN 69 Faktoren wie hohe Qualität, unverwechselbare Ästhetik, welche für Fachleute und Laien spür- und erkennbar sein muss, umwelttechni­ sche und energetische Aspekte, baugesetzliche Vorschriften, Nach­ haltigkeit, Umgebungsgestaltung oder Einbezug zukunftsweisender Technologien. Alle diese Elemente dürfen nicht jeweils gesondert be­ trachtet werden, sondern sind gesamtheitlich und kohärent – also zu­ sammenhängend – als Basis für die Planung und schlussendlich für die bauliche Umsetzung zu betrachten. Ein Architekt ist in diesem Sinne also Generalist.

Sie entwickeln und realisieren nicht nur Projekte im Kundenauftrag, sondern treten auch selbst als Bauherrschaft auf? Einerseits verfügen wir über einen guten Kundenstamm, andererseits geben uns die Dienstleistungsangebote der vier in der Ferrara-Gruppe integrierten Unternehmen auch die Freiheit und Unabhängigkeit, selbst als Bauherrschaft bei eigenen Projekten aufzutreten. Wir nehmen auch immer wieder an Architekturwettbewerben und Studienaufträgen teil  – mit viel Erfolg, denn wir können von den Synergien innerhalb der Fer­ rara-Gruppe profitieren und gesamtheitliche Konzepte entwickeln. Dies ist auch und vor allem ein grosser Verdienst unserer engagierten Mitar­ beitenden, die wir laufend weiterbilden. Apropos Freiheit – wird diese durch die wachsende Zahl von Bauvorschriften und gesetzlicher Vorgaben behindert? In der Tat nehmen bürokratische Vorgaben, Vorschriften und Gesetze laufend zu. Dies war eigentlich schon immer so und ist ein Teil der Spielregeln. Wir haben aber gelernt, damit umzugehen.

Werden Sie Ihre Tätigkeitsfelder in der Zukunft ausbauen? Wir sind in einem stetigen Ausbau der Diversifizierung. Tendenziell wollen wir neben dem reinen Wohnungsbau weitere Bauaufgaben, zum Beispiel in den Bereichen Galerien oder Cafés, erschliessen. Generell an Bedeutung ge­ winnen wird der gewerbliche Sektor. Neue Technologien sind auch beim Bau immer mehr auf dem Vormarsch. Wie kommentieren Sie diese Entwicklung? Auch in unserer Branche ist die Digitalisierung unverzichtbar geworden und wir haben frühzeitig die entsprechenden Werkzeuge in unsere Arbeit integriert. Das «intelligente Haus», Fortschritte bei der immer komplexer gewordenen Haustechnik oder der Einsatz von 3-D-Druckern – da sind wir übrigens zusammen mit der Firma Holcim und der ETH an einem Pilotpro­ jekt in Birsfelden beteiligt – sind natürlich auch bei uns Themen, an denen wir nicht vorbeikommen. Dabei gilt es allerdings, Augenmass zu bewahren. Nicht alles, was neu erfunden worden ist – und die Entwicklung schreitet schnell voran –, muss auch vernünftigerweise sofort eingesetzt werden.

FERRARA ARCHITEKTEN AG Güterstrasse 84 Postfach CH-4002 Basel info@ferrara-architekten.ch WWW.FERRARA-ARCHITEKTEN.CH

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70 BAUEN & WOHNEN

HEV SCHWEIZ

BEI UNS DREHT SICH ALLES UM IHR WOHNEIGENTUM Seit über 100 Jahren setzt sich der Hauseigentümerverband nachhaltig für die Anliegen der Wohn- und Grundeigentümer ein. Mit unseren 340’000 Mitgliedern in über 100 kantonalen und regionalen Sektionen zählen wir zu den grössten Verbänden der Schweiz. Danke, dass auch Sie auf uns vertrauen.

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er Hauseigentümerverband Schweiz ist die Dachorganisa­ tion der Wohneigentümer und Vermieter in der Schweiz. Der Verband zählt rund 340’000 Mitglieder. Mit unseren über 100 Regionalsektionen und Kantonalverbänden sind wir überall nahe bei unseren Mitgliedern – auch bei Ihnen. Seit mehr als 100 Jahren setzt sich der HEV konsequent und erfolgreich für die Förderung und Erhaltung des Immobilieneigentums ein. Dazu gehören die Eigentumsgarantie, nur so viel Bürokratie wie nötig, wirtschaftlich trag­ bare Vorschriften sowie auch massvolle Steuern, Gebühren und Abgaben.

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Markus Meier, Direktor HEV Schweiz.


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72 KOLUMNE

CLEVERE AUTOMATISIERUNGEN FÜR DIE BETRIEBSBUCHHALTUNG von Marc Löwenthal

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© Look Good Feel Better

74 BEAUTY & GESUNDHEIT

BRUSTKREBS

KAMPF FÜR SICH SELBST Es ist eine Diagnose, die jährlich Tausende von Frauen rund um den Globus in Unsicherheit und Angst ­versetzt. Grund genug, um erneut ein pinkes Zeichen zu setzen. Maike Kiessling, General Manager von Estée Lauder Companies Switzerland und Stiftungsratspräsidentin von «Look Good Feel Better», spricht über Prävention, Fortschritt und die verschiedenen Wege, die Betroffene einschlagen, um nicht nur den Krebs, sondern auch sich selbst zu heilen.

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VON SWENJA WILLMS

Geschäftsführer»: Frau Kiessling, jährlich erkranken in der Schweiz circa 6000 Frauen an Brustkrebs und dieser ist somit die häufigste Krebserkrankung beim weiblichen Geschlecht. Wie ist diese Zahl einzuordnen? Maike Kiessling: Die Brustkrebszahlen nehmen weltweit jährlich zu, jede achte Frau erkrankt daran. Am häufigsten betroffen sind Frauen zwi­ schen 45 und 65 Jahren, aber auch die Zahl der erkrankten Frauen unter 40 Jahren hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Gleichzeitig ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen. Was positiv zu verzeichnen ist, ist die rückläufige Sterblichkeitsrate. Und das ist ein gutes Zeichen für unsere Arbeit. Wir können nicht verhindern, dass Menschen an Krebs er­ kranken, aber wir setzen uns dafür ein, dass niemand mehr an Brustkrebs sterben muss. Die Brustkrebsforschung macht grosse Fortschritte und dies gibt uns die Hoffnung, dass Brustkrebs besiegt werden kann.

In den letzten Jahren hat man die Enttabuisierung und das erweiterte Bewusstsein vieler Themen beobachten können: die LGBTQBewegung, Lohngleichstellung, die Menstruation. Wo steht da das Thema Brustkrebs? Haben Sie hier in den vergangenen Jahren auch eine Bewegung festgestellt?

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Es herrscht sicherlich weiterer Bedarf, Awareness zu schaffen. Was aber gebrochen wurde, ist das Tabu, darüber zu sprechen – und zwar auch dank der pinken Schleifen, initiiert von Evelyn Lauder zusammen mit der New Yorker Journalistin Alexandra Penney. Bewusst hat man da­ mals dieses Symbol mit der Message «Check Yourself» in die Welt hin­ ausgetragen. Die Schleife vermittelt Positivität und steht heute weltweit als unverkennbares Symbol im Bewusstsein gegen Brustkrebs.

Welche Vorkehrungen kann man neben dem eigenen Abtasten treffen, um die Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken, zu minimieren? Auf jeden Fall einmal pro Jahr zur Vorsorge gehen, selbst Abtasten ge­ nügt nicht. Ausserdem sollte sich jede Frau mit dem Thema auseinan­ dersetzen und sich erkundigen, ob es in der eigenen Familie Krebser­ krankte gibt. Nicht nur bei den Eltern, auch bei Grossvätern oder Urgrossvätern, denn ältere Generationen müssen unbedingt beachtet werden, um festzustellen, ob eine genetische Veranlagung vorhanden ist. Falls dies der Fall ist, sollten die Untersuchungen viel engmaschiger vorgenommen werden – auch in jungen Jahren. Denn wenn die Krebser­ krankung im Frühstadium erkannt wird, stehen die Chancen um ein Vielfaches besser.


Evelyn Lauder rief damals die erste Brustkrebs-Kampagne ins Leben. Es folgte das Symbol der pinken Schleife und auch die Breast Cancer Research Foundation. Welche Rolle spielt die Stiftung heute noch im Unternehmen? Die Breast Cancer Research Foundation wurde 1993 von Evelyn Lauder gegründet, die selbst an Brustkrebs erkrankt war. Wir kümmern uns mit dieser Stiftung vor allem um die Forschung. Jedes Jahr unterstützen wir unterschiedliche Projekte – darunter beispielsweise die unterschiedli­ chen Behandlungsmethoden von Krebserkrankungen, Prävention oder das Leben nach der Erkrankung. Ein weiteres spannendes Projekt ist «Advanced Disparities», die die erhöhte Sterblichkeit aufgrund geneti­ scher Veranlagungen untersucht. Unser Ziel ist und wird immer das Gleiche sein: Stop Breastcancer.

© Dan Cermak

BEAUTY & GESUNDHEIT 75

Sie setzen sich auch ausserhalb von Estée Lauder mit dem Thema auseinander. Die Stiftung «Look Good Feel Better» bietet Workshops für Krebsbetroffene an, wie diese mit den sichtbaren Folgen ihrer Krebstherapie besser umgehen können – neben den psychischen Faktoren auch ein wesentlicher Bestandteil der Therapie. Aus welchen Gründen entscheiden sich Krebsbetroffene für solch einen Workshop? Das ist sehr individuell, je nach Empfinden, Gesundheitsstatus und was demjenigen wichtig ist. Generell kommt bei den meisten Menschen ir­ gendwann der Moment, in dem sich alles nur noch um die Krankheit dreht und man sich als Person fast nicht mehr spürt. Und das ist häufig der Moment, in dem viele Personen ein Angebot wie den Workshop an­

©Lukas Wälli. / Call List Production Zurich

Maike Kiessling verfolgt ein Ziel: Stop Breastcancer.

nehmen. Den Workshop bekommt man zeitgleich mit der Krebsdiag­ nose angeboten, zusammen mit anderen Angeboten wie Naturheil­ kunde oder alternativen Behandlungsmethoden neben der klassischen Chemotherapie und der Bestrahlung, die den Heilungsprozess unter­ stützen können. Die Patienten entscheiden dann selbst, welches Ange­ bot sie annehmen. Die Gründe, weshalb der Workshop von «Look Good Feel Better» besucht wird, sind unterschiedlich. Manche besuchen ihn, bevor die Chemo überhaupt losgeht, manche währenddessen und man­ che erst danach. Jeder ist in unterschiedlichen Phasen und das wird auch während des Kurses sichtbar. Aber alle haben das gleiche Ziel: mal wieder an sich zu denken und etwas Positives zu unternehmen. Denn der Krebs, die Krankheit, nimmt viel Lebensqualität. Und mit dem Work­ shop beginnen die Betroffenen wieder damit, etwas aufzubauen. Was auch noch wichtig ist, sind die Gespräche untereinander, sich austau­ schen und sich nicht verstecken zu müssen. Wir möchten die Teilnehme­ rinnen miteinander verbinden. Und was sehr geschätzt wird: Am Ende des Workshops erhalten die Teilnehmerinnen eine Tasche voller Beauty­ produkte geschenkt, für viele ein echter «Wow-Moment» (lacht).

«Unser Ziel ist und wird immer das Gleiche sein: Stop Breastcancer.» Eine düstere Realität: Jede achte Frau erkrankt an Brustkrebs.

Die Stiftung ist sicherlich auch Anlaufpunkt nicht nur für Erkrankte, sondern eben auch für Partner, Kinder, Familien. Wie wichtig erachten Sie es, all die beteiligten Personen über die Krankheit aufzuklären und an der Seite der Erkrankten zu wissen?

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© Estée Lauder Companies

76 BEAUTY & GESUNDHEIT

Die Initiative der pinken Schleife geht zurück auf Evelyn Lauder, Schwiegertochter der Unternehmensgründerin Estée Lauder.

Die Stiftung selbst kümmert sich in erster Linie um die Betroffenen. Ich glaube aber nicht, dass irgendjemand es schafft, sein Umfeld aussen vor zu lassen. Es ist sicherlich schwierig, denn oftmals leidet das Umfeld mehr als die betroffene Person. Jeder geht unterschiedlich mit seiner Er­ krankung um. Manche möchten sie eher verdrängen und wenig darüber sprechen, aber vielen tut es gut, sich auszutauschen. Ich kenne auch Be­ troffene, die einen Film über ihre Krankheit gemacht haben oder ein Buch geschrieben haben. Jeder geht anders mit seiner Krankheit um, aber allein kann man es kaum schaffen.

Nun steht der Oktober, also der Monat, der sich traditionellerweise dem Thema Brustkrebs widmet, bevor. Gleichzeitig liegen verrückte Monate hinter uns. Haben die Menschen zurzeit ein Gehör für eine andere Krankheiten als Corona? Für uns war es wichtig, etwas Positives und Leichtes nach den ver­ gangenen schwierigen und für viele auch nervigen Monaten zu schaf­ fen. Wir wollen Aufmerksamkeit generieren und nicht das Gefühl, sich mit etwas Negativem beschäftigen zu müssen. Die pinke Farbe ist hier schon mal von Vorteil. Es werden viele Aktivitäten stattfin­ den, an denen die Mitarbeiter von Estée Lauder Companies hier in der Schweiz Zeichen setzen. Unter anderem wird im «Puls 5» in Zürich ein Charity Sale mit Produkten von Estée Lauder, Clinique, La Mer, Bobbi Brown, Jo Malone London, Aveda und vielen mehr stattfinden, von dem der gesamte Erlös an «Look Good Feel Better» gespendet wird. Hier hat jeder die Möglichkeit, ein kleines Stück zum Kampf gegen Brustkrebs an die Stiftung «Look Good Feel Better» beizutragen.

Kleines Zeitfenster zum Leben retten? Zeit, es wieder einmal zu tun. Jetzt online Blutspendetermin vereinbaren.

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KOLUMNE 77

DER BUNDESRAT HAT VERSAGT! von Thomas Ruepp

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ie Schweiz ist ein Exportland mit einer Wirtschaft, die von den umliegenden EU-Staaten abhängig ist. Durch den bundesrätlichen Abbruch der Verhandlungen mit der EU über das Institutionelle Abkommen (InstA) wird nun der Export für KMU unverhältnismässig erschwert, wenn nicht gar verunmöglicht. Dies zwingt die Unternehmen zu Schritten, wie ihren Sitz in die EU zu verlegen – mit oder ohne Produktion –, oder zu Neugründungen von Unternehmen in EU-Ländern, um den Export aufrechtzuerhalten, aber dies mit zusätzlichen Aufwendungen. Dass der bundesrätliche Entscheid nicht die Grosskonzerne betrifft, welche lediglich 0.3 Prozent der Schweizer Unternehmen ausmachen und schon seit Jahrzehnten mit ihren Exportländern verbunden sind, vermag nur bedingt zu beruhigen. Die bundesrätlichen Verhandlungen mit der EU sind mit weitreichenden Konsequenzen für die Wirtschaft der Schweiz gescheitert. Es ist eine Unverschämtheit, insbesondere die KMU-Exportbetriebe so im Regen stehen zu lassen, vor allem wenn man bedenkt, dass 99.3 Prozent der Unternehmungen in der Schweiz KMU sind. Als Inhaber eines KMU ist es mir unverständlich, dass der Bundesrat ohne Plan  B nach Brüssel reist, keine gangbaren Vertragsvarianten anbieten kann und glaubt, dass die EU ihre Meinung ändert, weil die Schweiz ja so wichtig für die EU ist. So kann man nur von einem Trauerspiel sprechen, wie Politik und Politiker das gesunde Schweizer Wirtschaftssystem diffamieren. Als Unternehmer reagiere ich zunehmend empfindlich auf solche politischen Entscheidungen und fühle mich genötigt, mich gegen unsere die Wirtschaft untergrabenden und zerstörenden Methoden zu wehren und Gegensteuer zu geben. Durch den vertragslosen Zustand werden auch Forschung und Wissenschaft stark tangiert – mit der Konsequent, dass die Schweiz ihre diesbezügliche Spitzenstellung verliert. Die Schweiz ist ein Land der Innovationen und Forschung, braucht aber Partner, um zu forschen und zu entwickeln. Besonders erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit den Universitäten in

Europa, mit denen nun der Kontakt und damit der Wissenstransfer zwangsläufig eingeschränkt werden. Erst jetzt wurde übrigens bekannt, dass Bundespräsident Guy Parmelin den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, in der Causa um Hilfe gebeten haben soll. Nach fast einem halben Jahr ist offenbar auch der Bundesrat aufgewacht und ihm ist klar geworden, was von Anfang falsch gelaufen ist. Kretschmann soll die Situation übrigens ebenfalls als unhaltbar bezeichnet haben und hat Anfang Oktober betont, dass im Moment nur die Medizinalbranche betroffen ist, aber dass auch die Maschinenindustrie bald folgen würde. Oder anders formuliert: Die gesamte Exportindustrie der Schweiz wird über kurz oder lang von den Einschränkungen betroffen sein. Da sich der Bundesrat nun entsetzt über die Reaktionen der EU nach dem Verhandlungsabbruch zeigt, dürfte ihm nicht bewusst sein, dass er eigentlich als Bittsteller in Brüssel auftritt. Anstatt untaugliche SVP-Rezepte als Grundlage seiner Verhandlungsführung einzubringen, hätte er eigene Lösungsansätze zum Schutz der Schweizer Wirtschaft anbieten sollen. Als Unternehmer bin ich sehr erbost und enttäuscht darüber, dass die Politik, wie übrigens in anderen Fällen auch, unfähig ist, bisher gute, praktikable Lösungen – auch ohne EU-Mitglied zu werden – beizubehalten. Ausbaden müssen dies nun die Unternehmen, welche selbst innovative Lösungen kreieren müssen, um überleben zu können. Stattdessen müssen nun selbst gemachte Schwächungen der Exportindustrie und schwindende Steuereinnahmen bei Gemeinden, Kantonen und beim Bund in Kauf genommen werden.

THOMAS RUEPP Unternehmer thomas@ruepp.com

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78 BEAUTY & GESUNDHEIT

DIE YUZU-PFLANZE

EINE OLFAKTORISCHE OFFENBARUNG Zitrusfrüchte dienen dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe und frischen Duftnoten als gern gesehene Helferlein für Körper, Haut und Haare. Eine Kreuzung zweier Zitrusgewächse ist hierzulande noch eher unbekannt – der aussergewöhnlich intensive Duft und der hohe Vitaminanteil machen die Yuzu-Pflanze zu einem echten Geheimtipp. VON SWENJA WILLMS

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ie Yuzu-Frucht ist bekannt als die kostbarste Frucht Japans. Dort zählt sie zu den traditionellen Lebensmitteln und ist in der asiatischen Küche nicht wegzudenken. Schon seit mehreren tausend Jahren wird die Pflanze in China kulti­ viert. Vermutlich entstanden als Kreuzung einer Mandarine und der Ichang-Zitrone oder Limette, wächst sie auf kleinen Bäumen. Hierzu­ lande erhält man die exotische Frucht kaum. Nur wenige Tonnen expor­ tiert Japan pro Jahr nach Europa. Optisch ähnelt die Frucht mit ihrer gelb-goldenen Farbe kleinen Orangen oder grossen Zitronen, besitzt je­ doch wesentlich grössere Kerne, wodurch weniger Saft entnommen werden kann als bei einer gewöhnlichen Zitrusfrucht. Dadurch ergeben sich die hohen Preise für Yuzu-Produkte. Auch weil der Geschmack ein­

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zigartig ist: nicht ganz so säuerlich wie eine Zitrone, dafür umso kom­ plexer und intensiver mit erfrischenden und aromatischen Noten von Mandarine, Grapefruit, Limette oder Bergamotte. Für die asiatische Küche ein Must-have. Anders sieht es in Kosmetika aus – hier wird Yuzu noch als echter Geheimtipp betrachtet. Da die Zitrusfrucht dreimal so viele Vitamine wie eine Zitrone beinhaltet, wirkt sie besonders vitalisie­ rend. Der aussergewöhnlich hohe Anteil an Vitamin C und Antioxidan­ tien pflegen die Haut und verleihen ihr ein strahlendes Aussehen. Wie bei allen Zitrusfrüchten wird das Öl der Schale in einem Kaltpressver­ fahren gewonnen. Auch in der Parfumherstellung hat man in den letz­ ten Jahren den Duft von ätherischem Yuzu-Öl entdeckt. Er soll Duft­ kreationen mehr Tiefe verleihen als andere Zitrusöle.


KOLUMNE 79

WAS IST EIGENTLICH ORTHOPÄDIE-TECHNIK? von Benjamin Hueskes

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or einiger Zeit wurde ich von der Sendung Puls des Schweizer Fernsehens angefragt, ob ich bei einer Sendung zu einem orthopädischen Thema einer der am Telefon und per E-Mail beratenden Experten sein möchte. Natürlich gerne – aber natürlich nicht! Denn ich bin Orthopädie-Techniker, nicht Orthopäde, also kein Arzt und damit selbstverständlich weder berechtigt noch befähigt, Diagnosen zu stellen. . Was macht denn dann aber ein Orthopädie-­ Techniker? Das möchte ich in diesem Artikel kurz darlegen. Das Unternehmen «Hueskes Orthopädie» beschäftigt rund 18 Mitarbeitende, die sich zum grössten Teil den Themen Orthesen, Prothesen und Ortho-Prothesen widmen. Angeschlossen ist auch eine Schuhmacherei für orthopädische Individualschuhe und ein Vertrieb von Stoma-Artikeln für künstliche Darmund Urinausgänge. Eigentlich stellen wir also Werkzeuge her. Orthesen – das griechische Wort «orthos» bedeutet «gerade», «richtigstellen» – sind Hilfsmittel zur Stützung des menschlichen Bewegungsapparats. Sie werden äusserlich angebracht und übernehmen fehlende Funktionen, korrigieren Fehlstellungen oder unterstützen die Heilung des Rumpfs oder einer Gliedmasse. Falls letztere wegen einer Krankheit, eines Unfalls oder von Geburt an fehlt, kommt die Prothese zum Einsatz. Bei uns werden dabei Vorfuss-, Unterschenkel-, Oberschenkel-, Unterarm- und Oberarmprothesen eingesetzt. Dies sind aus leichten High-Tech-­Materialien gefertigte Ersatzglieder, die je nach Wunsch verkleidet oder offen getragen werden. Alles, was ein Orthopädie-Techniker oder eine Orthopädie-Technikerin tut, ist also individuelle Präzisionsarbeit. Jeder Mensch ist anders gebaut, bewegt sich anders und braucht darum seine ganz eigenen orthopädischen Hilfsmittel. Diese werden an verschiedenen Maschinen und in sehr viel Handarbeit von hochspezialisierten Kolleginnen und Kollegen hergestellt und in Stand gehalten. Und das finde ich das Faszinierende an diesem Beruf: Er verbindet ein abwechslungsreiches und forderndes Handwerk mit dem Umgang

mit Menschen, die wegen einer Krankheit, eines Unfalls oder einfach ihrer Konstitution meist in einer schwierigen Lebenslage sind. Die Orthopädie-Techniker/-innen müssen also nicht nur ein feines Händchen bei der Ausübung ihrer erlernten handwerklichen Techniken haben, sondern auch ein Gespür für Menschen – wie sie sich auf das Gegenüber einstellen und mit ihm kommunizieren müssen. Gerade diese menschliche Komponente ist oftmals schwieriger. Und natürlich gibt es auch bei uns Mitarbeitende, die im einen oder anderen Gebiet ihre Stärken haben. Dementsprechend werden sie eingesetzt. Mir gefällt die Rolle, in die ich in unserem Unternehmen hineingewachsen bin, seitdem ich das Geschäft von meinem Vater übernommen habe. Mein Arbeitstag enthält unterschiedlichste Tätigkeiten, von Geschäftsführungsaufgaben bis zur Beratung von Kundinnen und Kunden. Nur an den Maschinen zur Herstellung von Orthesen oder Prothesen stehe ich nicht mehr oft. Zu viel gibt es daneben zu koordinieren. Aber die Mischung macht’s. Ich hoffe, das gibt Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine Idee, was Orthopädie-­ Techniker / -innen tun. Und falls jemand vom Schweizer Fernsehen SRF das hier gelesen hat, darf ich vielleicht doch noch in die Sendung Puls. Einfach, wenn’s um Orthopädie-Technik geht und nicht um Orthopädie.

BENJAMIN HUESKES Hueskes Orthopädie AG St. Johanns-Vorstadt 31 CH-4056 Basel Telefon +41 (0) 61 322 77 70 info@hueskes.ch WWW.HUESKES.CH

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80 BEAUTY & GESUNDHEIT

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er Herzschlag ist Taktgeber unseres Lebens. Er lässt uns spüren, wer wir sind, und er lässt uns wissen, wie wir uns fühlen. Wenn wir verliebt sind oder Sport machen, beschleunigt er sich. Wenn wir ent­ spannt sind, verlangsamt er sich. Er ist der Rhythmus, nach dem unser Organismus arbeitet und für uns sorgt. Auch die Zellen unserer Haut arbeiten im Takt unseres Herzens. Dieses Prinzip macht sich Byonik® zu eigen – mit dem ersten Bio-­ Lifting, das sich an Ihrem Puls orientiert, dem patentierten Pulse Triggered Laser. Die sanfte, schmerzfreie und gleichwohl hoch effektive Be­ handlung wird ergänzt um eine Pflege, die sich dank einer Vielzahl speziell entwickelter Pro­ dukte genau auf Ihren Hauttyp und Ihre Per­ sönlichkeit abstimmen lässt.

Methode stimuliert Zellprozesse, maximiert die Regenerationsfähigkeit der Haut und verlangsamt den Alterungsprozess der Zellen.

Für das jugendliche Aussehen unserer Haut sind wichtige Regenerations­ prozesse verantwortlich, die sich mit der Zeit verlangsamen. Die haut­ eigene Energie nimmt ab und die Zellen sind zunehmend anfällig für Mikro­schäden. Es bilden sich Falten und die Gesichtskonturen beginnen, an Volumen zu verlieren.

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82 AUTO & MOTO

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BRITISCHES UNDERSTATEMENT Die Briten sind skurril. Doch was ist denn schon normal auf dieser Insel? Speichenräder? Drei Scheibenwischer? Schiebefenster und Einstecktüren? Und normalerweise haben Fahrzeuge, die wie Oldies aussehen, auch keine Achtgang-Automatik … VON LONE K. HALVORSEN


AUTO & MOTO 83

Das handgefertigte Interieur ist ganz traditionell gehalten.

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er britische Automobilhersteller Morgan hat eine lange Ge­ schichte, die 1909 begann, als Henry Frederick Stanley Morgan («HFS») beschloss, seine eigenen Autos in der kleinen Stadt Mal­ vern, Worcestershire, zu bauen. Mit 25 Jahren eröffnete Morgan eine Garage, in der er Fahrzeuge der Marken Wolseley und Darracq vertrieb. Der Grundstein für die Produktion seiner eigenen Autos wurde jedoch erst gelegt, als er einen Peugeot-Motor in ein von ihm entworfenes Dreirad ein­ baute. Mit einem schlichten Design, aber einer brillanten Idee entstand eines der erfolgreichsten Leichtbauautos der frühen Automobilepoche.

DIE THREEWHEELER-REVOLUTION Die frühen Morgan-Modelle rollten auf drei Rädern, wodurch sie nicht als Autos, sondern als «Cyclecar» bezeichnet wurden. Mit dem neuen Fahrzeugtyp und der Gepflogenheit des neuen Autofahrens wurde jetzt auch für die breite Masse mit bescheideneren Mitteln das Auto­ fahren möglich gemacht. Der Morgan «Runabout» war hochgradig in­ novativ und kam so gut an, dass Morgan entschloss, drei weitere Exem­ plare zu bauen, welche 1910 an der Olympia Motor Show in London der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Alle mit J.A.P.-Motoren mit ein oder

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© Morgan Motor Company

84 AUTO & MOTO

Mit dem Threewheeler legte Morgan den Grundstein einer langen und erfolgreichen Geschichte.

zwei Zylindern ausgerüstet und damit vier und acht PS stark. Fortan stand das kleine Dreirad an der Spitze der neuen Automobil­t rends, und der Zuspruch war gross. H.F.S. warb jahrelang für seine dreirädrigen Kraftwagen: «Ein Threewheeler behält nicht nur bei jeder Geschwin­ digkeit die Bodenhaftung, sondern liegt auch besser als ein vierrädri­ ges Fahrzeug.» Die ersten Bestellungen folgten rasch, aber zugleich merkte H.F.S. schnell, dass der Markt nach Zweisitzern verlangte. Mit der Einführung der Zweisitzer 1911 war die Nachfrage so gross, dass man sich nach ei­ nem externen Hersteller für die Produktion umsah. Das Interesse daran war jedoch äusserst spärlich, und somit übernahm H.F.S. die Fertigung selber und gründete 1912 die Morgan Motor Company. Inzwischen in der vierten Generation ist die Familie Morgan Hüterin der Marke, die die Werte des Unternehmens aufrechterhält und das Familienerbe mit

jedem neuen Morgan, der gebaut wird, weiterlebt. Die Threewheeler-­ Modelle mit der innovativen Einzelradaufhängung waren so erfolgreich, dass die Produktion bis 1936 ausschliesslich auf drei Rädern rollte und erst 1952 eingestellt wurde.

VIER RÄDER UND VIER ZYLINDER Mitte der 1930er Jahre war klar, dass ein vierrädriges Auto konzipiert werden musste. Zwar hatte H.F.S. bereits zwanzig Jahre zuvor ein erstes vierrädriges Vehikel fast fertig konstruiert, angesichts des grossen Er­ folgs der Dreiräder wurde das Projekt jedoch erst Ende der 1920er Jahre ernsthaft in Angriff genommen. So wurde 1936, nachdem ein Prototyp auf der Rennstrecke getestet wurde, dieser auf Motor-Ausstellungen in London und Paris präsentiert. Das erste vierrädrige Morgan-Modell wurde 4-4 genannt, sinnbildlich für die vier Räder und vier Zylinder. Der offene Wagen mit seiner langgezogenen Motorhaube war auf Anhieb ein

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AUTO & MOTO 85 Erfolg. Mit seinem exzeptionellen Wiedererkennungswert und besonde­ rem Charme folgte nach dem Roadster ein Viersitzer, auf den kurz dar­ auf, 1938, der Drophead Coupé folgte. Der Drophead unterschied sich ein wenig von den anderen aufgrund der komfortablen Ausstattung und dem eleganten Faltdach sowie fester Fensterrahmen. Zehn Jahre später wurde der 4-4 in 4 / 4 umbenannt und 1950 schliesslich in Four Plus. Die frühen Modelle bis zur Mitte der 1950er Jahre erkennt man an den hochbauenden Flachkühlern und den nicht in die Karosserie integrierten Scheinwerfern. Das erste und bisher letzte Facelift gab es 1954 beim Roadster. Statt des Flachkühlers und der freistehenden Scheinwerfer erhielt der Roadster eine gerundete Front mit integrierten Scheinwerfern. Lediglich einmal wagte das Unternehmen ein Experiment, als 1963 der Plus Four Plus vor­ gestellt wurde. Trotz oder gerade wegen seiner modernisierten Optik war die Morgan-Szene entsprechend entsetzt, und nach einer nur zweijähri­ gen Produktionszeit wurde das Modell eingestellt. Mit Ausnahme einer Pause während des Zweiten Weltkriegs und zwischen 1951 und 1955 wer­ den die Morgan 4 / 4 bis heute produziert.

EIN BLICK UNTER DIE MOTORHAUBE Wie ein roter Faden zieht sich ein Phänomen durch die Morgan-­MotorGeschichte. Bei kaum einem anderen Unternehmen ackerten unter der Motorhaube so viele Triebwerks-­Dynastien. Ob Triumph, Rover, Ford oder Fiat – Morgan verstand es stets, sich bei den namenhaften Herstellern zu bedienen und die Technik unter dem antiquierten Blech zu platzieren. Im neuen Morgan Plus Four versteckt sich unter der schier unendlich langen Aluminium-­Motorhaube modernste Technik. B48 nennt BMW seinen doppelt aufgeladenen Zweiliter-Vierzylinder-Benziner. Dieser ist nicht nur in diversen Mini- oder BMW-­Modellen zu finden, er ist auch die VierzylinderOption im Roadster BMW Z4 und dem technisch eng verwandten


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Der Morgan 4 / 4 ist ein Modell für Traditionalisten.

Coupé des japanischen Kooperationspartners, dem Toyota Supra. Von den 18’000 Vierzylinder-Morgan-Sportwagen, die gebaut wurden, bleibt jedoch einer in besonderer Erinnerung. 1962 gewann ein Morgan Plus Four, gesteuert von Chris Lawrence, die Zweiliterklasse beim 24-StundenRennen von Le Mans. Chris Lawrence und sein Team hatten Ende der 1950er Jahre damit begonnen, den Morgan Plus Four für den Rennsport zu entwickeln. 1961 leitete Lawrence das Werksteam von Rennfahrern in Grossbritannien und Europa und demütigte regelmässig die bedeutenden Gegner – darunter auch Porsche.

GESTERN, HEUTE, MORGAN Zeitloses Design, klassische Optik und überzeugende Leistung. Seit seiner Einführung 1950 haben diese Eigenschaften den Plus Four definiert. Sie­ ben Jahrzehnte später wurde der Morgan Plus Four vorgestellt. Optisch mag man kaum glauben, dass es sich um ein komplett neu entwickeltes Fahrzeug handelt. Wahren Kennern dürften jedoch die leichten Änderun­ gen im Frontbereich sowie die nun auf LED-Technik umgerüsteten Frontund Heckleuchten auffallen. Gar die stilechten Speichenräder – die nun 15 Zoll messen – sind nach wie vor verfügbar. Der bisherige Stahlleiterrah­ men, auf dem der Plus Four aufgebaut war, wird inzwischen nicht mehr verbaut. Basis des neuen Plus Four ist wie beim Plus Six die AluminiumCX-Plattform. Lediglich drei Prozent von der Vorgänger-­Version des Plus Four wurden übernommen. Etwas glaubwürdiger wird das beim Blick ins

Cockpit – welches doch moderner wirkt. Mit einem Airbag-Lenkrad, ei­ nem kleinen digitalen Bordcomputer und gar einer unauffällig verbauten Soundanlage mit Bluetooth geht es auch von innen Richtung Zukunft. Die Besonderheiten, welche den Plus Four so einzigartig gemacht hatten, blie­ ben somit erhalten, die Technologie wurde aber der des 21. Jahrhunderts angepasst. Einzigartig in seiner Vollkommenheit setzt die Morgan Motor­ Company somit traditionelle Handwerkskunst und moderne Technologie fort. Tradition macht sich offensichtlich bezahlt, denn heute ist Morgan weltweit die älteste Automobilmarke in Familienbesitz. Das Unterneh­ men baut in Malvern rund 1000 Autos pro Jahr, und das handwerkliche Können, das bei der Gründung des Unternehmens im Jahr 1909 eine ent­ scheidende Rolle spielte, wurde über die Generationen weitergegeben und ist noch immer so lebendig wie eh und je. Die relativ niedrigen Produkti­ onszahlen schmälern jedoch nicht den Erfolg, sondern erhöhen höchstens die Spannung bei den Kunden – somit sind auch Lieferfristen von mehr als einem Jahr nicht ungewöhnlich. Jeder Morgan wird weiterhin ganz tradi­ tionell aus den drei Kernelementen Eschenholz, Aluminium und Leder handgefertigt. Doch mag man sich bei Morgan nicht ganz von den klassi­ schen Formen und Traditionen trennen, der Zukunft kann man sich den­ noch nicht vollkommen verschliessen. Auch in den Werkhallen von Mal­ vern schlägt die Stunde der Elektromobilität. Morgan-Geschäftsführer Steve Morris äussert sich sehr zuversichtlich mit den Worten: «Wir sind jetzt in der Lage, die besten Hybrid- und Elektroantriebe zu entwickeln, die noch vor Ende des Jahrzehnts in die Modelle integriert werden.»

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BMW i UND DER PIONIER EINES NEUEN ZEITALTERS 2010 wurde die Marke BMW i gegründet, seitdem wird an Fahrzeugen mit vollelektrischem und teilelektrischem Antrieb gearbeitet. 2013 kam der erste vollelektrische BMW aus einer Serienproduktion auf den Markt – der BMW i3 ist bis heute ein beliebter Stadtflitzer. Nach dem BMW i8 und einigen weiteren Plug-in-Hybriden und dem vollelektrischen BMW iX3 steht ab sofort ein weiteres Highlight im Showroom der Garage Hollenstein AG. Aus einer Vision entstanden, für die Elektromobilität geschaffen: der erste BMW iX. INTERVIEW VON BARBARA KUSENBERG MIT MARTIN, DOMINIC UND MARCEL HOLLENSTEIN

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ie Elektromobilität ist in aller Munde. Wir wollten wissen: Was kommt in Zukunft? Was muss man im Ausland beachten? Wer könnte auf diese Fragen bessere Antworten liefern als die Hollenstein-Brüder? Denn seit 1974 ist die Garage Hollenstein Ihr BMW-Partner in der Region. Wir haben nachgefragt. Barbara Kusenberg: Das brandneue Flaggschiff BMW iX steht seit ein paar Tagen im Showroom und der BMW i4 kommt auch bald auf den Markt. Was dürfen die Kunden von diesen beiden neuen vollelektrischen BMW-Modellen erwarten? Martin Hollenstein: Der BMW iX ist ein Pionier eines neuen Zeitalters, wie BMW i es so schön sagt, denn er ist aus einer Vision geschaffen wor­ den. Der BMW iX und der BMW i4 sind äusserst innovative Fahrzeuge. Die Innenräume wirken aufgeräumt, es gibt weniger Bedienknöpfe sowie ein Curved-Display und natürlich funktioniert alles per Sprachsteuerung.

Wie viel Zeit brauche ich, um ein Elektrofahrzeug zu laden? Der neue BMW iX kann zum Beispiel mit bis zu 200 Kilowatt pro Stunde geladen werden. Dies ergibt eine Ladung von 80 Prozent innerhalb von 31 bis 35 Minuten. Gibt es weitere Vorteile beim Kauf eines BMW-Elektrofahrzeuges? Elektrofahrzeuge werden durch den Importeur mit zusätzlichen Verkaufs­ prämien unterstützt. Kommen Sie doch bei uns in Aesch vorbei, wir erstellen Ihnen gerne eine unverbindliche Offerte. Wir freuen uns über Ihren Besuch.

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Und über welche vollelektrischen BMW-Modelle können wir uns in Zukunft freuen? Das nächste vollelektrische Modell wird dann der BMW iX1 sein und im Internet kann man auch schon heute einiges über einen BMW i5 lesen. Auch im neuen BMW iX gibt es die sogenannte adaptive Rekuperation. Können Sie dies kurz erklären? Die adaptive Rekuperation wird automatisch durch Erkennen der Sen­ sorik und der Strassenkarte erkannt, zum Beispiel bei der Anfahrt auf eine Kreuzung oder der Abstandsmessung zum vorausfahrenden Fahr­ zeug und zu Verkehrsschildern. Während des Bremsvorgangs wird die Bewegungsenergie des Fahrzeugs über den Elektromotor in elektri­ sche Energie zurückgewandelt und in die Batterie eingespeist.

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Martin Hollenstein ist Verkaufsberater Neuwagen / BMW i Spezialist.


© Alexander Palacios

AUTO & MOTO 89 Nein, sofern sich die Kunden in Europa bewegen, sind die Ladedosen alle mit demselben Standard ausgerüstet. Man spricht in Europa vom Typ 2 AC / Combo DC, auch CCS genannt.

Die Garage Hollenstein AG hat vor Kurzem eine neue Ladesäule in Betrieb genommen. Können Sie den Lesern etwas darüber erzählen? Dominic Hollenstein: Die neue Ladesäule ist bereits eine Zukunftspla­ nung, denn die zukünftigen BMW-Elektromodelle werden eine viel höhere Reichweite haben, was eine schnellere Ladung mit mehr Leistung be­ dingt. Dazu haben wir eine 180-Kilowatt-DC-Ladesäule realisiert. Mit dieser Säule können bis zu 240 Ampere bei bis zu 800 Volt geladen werden. Dadurch wird die Ladezeit frappant verkürzt. Sie haben gerade DC erwähnt, man spricht ja auch von AC. Was ist das genau und wo liegt der Unterschied? Der Vorteil einer DC-Ladung (Gleichspannung) besteht darin, dass der Strom im Fahrzeug direkt in die Batterie fliesst. Eine Batterie kann nur Gleichspannung speichern. Die AC-Ladung (Wechselspannung) bedingt eine Gleichrichtung in DC, welche im Fahrzeug stattfinden muss. Dabei würde bei so hohen Leistungen eine grosse Wärme sowie ein hoher Leis­ tungsverlust entstehen. Des weiteren würde die Technik sehr viel Gewicht und Platz in Anspruch nehmen. Werden Schnellladestationen von BMW gepusht? Ja, die DC-Ladesäulen sind bei allen BMW-Händlern Pflicht. In Zukunft werden viele neue elektrifizierte BMW-Modelle auf den Markt kommen. Dafür will BMW gemeinsam mit den Händlern gerüstet sein.

Wie lange haben die Kunden Garantie auf eine Batterie? BMW gibt in ganz Europa und in den USA eine Garantie für die Bat­ terien von acht Jahren oder 160’000 Kilometer. Zum Schluss noch eine letzte Frage: Ich habe vom BMW Iconic Sound gehört, welcher zusammen mit dem Filmmusikkomponisten Hans Zimmer entwickelt wurde. Was ist das genau? Ein Elektroauto hat ja nicht den typischen BMW-Sound, den wir alle so lieben, sondern ist lautlos. Hans Zimmer hat nun in Zusammen­ arbeit mit der BMW M GmbH den emotional bewegenden Antriebs­ sound für elektrifizierte BMW-M-Modelle entwickelt. Für jeden Fahr­ modus wurde das passende Geräusch kreiert – selbstverständlich auch beim Anlassen oder sogar beim Schliessen der Türen. Aber kommen Sie doch bei uns vorbei und entdecken Sie den BMW Iconic Sound gleich selbst.

© Alexander Palacios

Dominic Hollenstein ist Leiter Aftersales.

Wie kann ich die Reichweite eines Elektrofahrzeuges positiv beeinflussen? Marcel Hollenstein: Fahrten mit hoher Durchschnittsgeschwindig­ keit reduzieren natürlich die Reichweite am stärksten. Fährt man in der Stadt und hat somit eine geringe Geschwindigkeit und eine er­ höhte Rekuperation, steigert dies die Reichweite. Wer also voraus­ schauend und gemässigt fährt, kommt weiter. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die jeweilige Reichweite eines Elektrofahrzeuges nicht nur von der Fahrweise, sondern von diversen anderen Faktoren ab­ hängt, zum Beispiel Streckenbedingung, Fahrzeugausstattung, Wet­ terbedingung und Nutzlast.

© Alexander Palacios

Wenn ich in Europa unterwegs bin, brauche ich dann einen anderen Adapter als hier in der Schweiz? Oder wie läuft das mit der Ladung im Ausland?

Marcel Hollenstein ist Geschäftsführer der Garage Hollenstein AG.

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90 KOLUMNE

UNSEREN RAUM ÖKONOMISCH NACHHALTIG ENTWICKELN von Dr. Sebastian Deininger

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aben Sie manchmal auch das Gefühl, halb Basel befindet sich derzeit im Umbruch, wird derzeit transformiert? Nun, rechnen wir die grossen Transformationsareale der Stadt Basel zusammen, ergibt das ungefähr 220 Hektar Fläche, die derzeit entwickelt wird. Das entspricht rund 8.3 Prozent der kantonalen und sogar 10.6 Prozent der städtischen Siedlungsfläche Basels. Und auch im Kanton Basel-Landschaft sind mit dem Bachgrabenareal, Uptown Basel und dem Entwicklungsgebiet Salina Raurica grosse Entwicklungen im Gange. Zwar gibt es zahlreiche Erfolgsgeschichten, die Raumentwicklung ist aber auch mit grossen Herausforderungen konfrontiert. So gewinnt etwa die Nachhaltigkeit – ein gesellschaftlicher Megatrend – auch in der Raumentwicklung zunehmend an Bedeutung. Areale sollen sozialverträglich – Stichwort günstiger Wohnraum  – entwickelt und Gebäude ökologisch  – Stichwort CO2-Neutralität – gebaut werden. Diese wichtigen Anliegen werden schon heute durch vielversprechende Lösungsansätze umgesetzt oder in der Fachwelt diskutiert. Doch was ist eigentlich mit der ökonomischen Nachhaltigkeit? Raumentwicklung muss sich auch an die sich stetig wandelnden Anforderungen der Unternehmen anpassen, Trends aufnehmen und diese bestenfalls verstärken. Die Notwendigkeit dazu zeigt der wirtschaftliche Strukturwandel der Schweiz, wie ihn Dr. Christian Rutzer und Prof. Rolf Weder in ihrem von der Handelskammer beider Basel unterstützten Forschungsprojekt «De-Industrialisierung der Schweiz?» beschreiben. So verliert die Lowund Mid-Tech-Industrie in der Schweiz tatsächlich seit Jahren kontinuierlich an Bedeutung, während High-Tech-Unternehmen ihre Wertschöpfung beständig erhöhen. Was heisst das für die Raumplanung? Die Zeit der rauchenden Kamine neigt sich ihrem Ende zu. Dafür spielen andere Faktoren wie die Möglichkeit zur Digitalisierung von Industrieprozessen eine zentrale Rolle. Dadurch verändern sich auch die Anforderungen der Unternehmen an ihre Flächen und Umgebungen.

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Möglicherweise entschärft die Transformation der produzierenden Industrie auch potenzielle Konflikte mit anderen Nutzungen wie etwa Wohnen und Freizeit langfristig – ein Beitrag an die soziale Nachhaltigkeit. Doch dafür müssen wir solche Trends aufnehmen und sie idealerweise mit klugen Planungen verstärken. In diesem Fall könnte die Raumentwicklung gar als Katalysator des wirtschaftlichen Strukturwandels wirken. Über eine Anpassung der Rahmenbedingungen müssen wir heute diskutieren, damit wir als Volkswirtschaft auch künftig erfolgreich bleiben können. Dazu müssen wir verstehen, welche Standortfaktoren durch den wirtschaftlichen Strukturwandel künftig an Bedeutung gewinnen oder verlieren. Einleuchtend ist, dass die Verfügbarkeit von Fachkräften oder einer leistungsfähigen ICT-Infrastruktur noch wichtiger werden. Doch wie sieht es mit der steuerlichen Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts oder dem Platz­ bedarf der Unternehmen von morgen aus? Diese komplexen Fragen müssen beantwortet werden, damit wir unseren Raum ökonomisch nachhaltig entwickeln können.

DR. SEBASTIAN DEININGER Leiter Verkehr, Raumplanung, Energie und Umwelt Handelskammer beider Basel St. Jakobs-Strasse 25 Postfach CH-4010 Basel Telefon +41 (0) 61 270 60 60 info@hkbb.ch WWW.HKBB.CH


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92 KULINARIK

GENUSSWOCHE BASEL

ELF TAGE IM ZEICHEN DER REGIONALEN KULINARIK Vom 16. bis 26. September 2021 fand im Rahmen der Schweizer Genusswoche die dritte Genusswoche Basel statt. Während elf Tagen drehte sich wieder alles um das Thema Genuss. Am Medienanlass am 16. September zauberte Starkoch Pascal Steffen in seiner Küche im «Roots» und gab exklusive Einblicke in seine Trickkiste.

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uch die diesjährige Ausgabe der Genusswoche Basel för­ derte den Genuss und die Freude am guten Essen und lud dazu ein, die Genussvielfalt Basels mit einem Fokus auf Regionalität, Saisonalität und Handwerk zu entde­ cken. Ob Picknick, Tasting, Workshop oder ein Essen mit Freunden  – die Genusswoche bot alles, was das Schlemmerherz begehrt, und

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mehr. Es wurde probiert, gemischt, gekocht und bestaunt. Restau­ rants, Manufakturen, Bäckereien, urbane Gärten und viele weitere Akteure auf und unter den Dächern Basels waren eingeladen mitzumachen und ihr Genusshandwerk zu zeigen. Bei der Genuss­ woche Basel wurde das Essen und die regionale Genussvielfalt in vollen Zügen zelebriert.


KULINARIK 93 Die Genusswoche bot gewohnt viele Highlights. Slow Food führte als Tour zu Kleinbasler Produzenten. Mimmis Kombucha zeigte die Ge­ heimnisse des Kimchi-Fermentierens, in der Kultbäckerei backte man zusammen Brote aus Sauerteig und bei «Jakob’s Basler Leckerly» gab es eine Führung mit Degustation durch die spannende Welt der ältes­ ten Biscuit-Manufaktur der Schweiz. Apropos «Jakob’s Basler Leckerly»: Die leckersten Basler Süssigkeiten des Jahres gibt es bei «Jakob’s Basler Leckerly», bei der Konditorei Buchmann und bei der Ziegler Brot AG. Diese drei Bäckereien und Confiserien wurden im Rahmen der diesjährigen Genusswoche gekürt. Am 19. September wurde das Genussfestival in der Markthalle und darum herum gefeiert. Genussschaffende aus der Region – Produzen­ ten, Händler, Gastronomen und Kulturschaffende – widmeten den Tag gemeinsam den regionalen Lebensmitteln in all ihren Facetten. Die ganze Vielfalt der lokalen Genusslandschaft präsentierte sich dann vereint. Der Kanton Basel-Stadt nimmt seit 2019 jährlich an der Schweizer Genusswoche teil. Damit bietet er interessierten Produzenten, Retailern, Gastronomen, Vereinen etc. eine Plattform, um sich mit Veranstaltun­ gen in Basel-Stadt an der Genusswoche zu beteiligen. Die Genusswoche fördert den Genuss und die Freude am guten Essen und regt an, über die Beziehung zur Ernährung zu reflektieren. Die bisherigen drei Durchfüh­ rungen der Genusswoche Basel waren ein voller Erfolg. Im Rahmen der Schweizer Genusswoche erhielt Basel die Auszeich­ nung «Stadt der Genüsse 2022». In der traditionellen Handelsstadt Basel wurde bereits im Mittelalter mit Gewürzen wie Safran oder Zimt gehandelt, noch heute sind zahlreiche Spezialitäten Zeuge der Verflechtung Basels mit der Welt. Passend dazu ist das Fokus­ thema 2022 Kräuter & Gewürze. Tanja Grandits, Chefin des Restau­ rants Stucki und bekannt dafür, Gewürze und Kräuter in Sympho­ nien für den Gaumen zu verwandeln, wird als Patin des Genussjahres die Stadt Basel vertreten. WWW.GENUSSWOCHEBASEL.CH

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94 KULINARIK

SWISSVEG

VEGGIEDAY – TASTY THURSDAY! Mit der schweizweiten Kampagne «Veggieday» ermutigt Swissveg Unternehmen, Städte und Gemeinden in den Kantinen jeweils donnerstags vegane und vegetarische Menüs zu servieren. Lecker, herzhaft und gesund – den Leuten soll es schmecken! VON BETTINA HUBER UND RENATO PICHLER

W

ussten Sie, dass die weltweite Fleischproduktion mehr Treibhausgase verursacht als der gesamte Verkehr? Dass für die Produktion von einem Kilogramm Fleisch bis zu 16 Kilogramm Getreide oder Soja benötigt wird? Und dass die 15’500 Liter Wasser, die für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch benötigt werden, ein Mensch ein

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Jahr lang täglich duschen könnte? ExpertInnen sehen die Umstel­ lung der Ernährung als wichtigsten Faktor zur Bekämpfung des Klimawandels. Nicht nur die Umwelt, auch den Tieren und unserer eigenen Gesundheit wäre damit gedient: Jährlich werden schweizweit über 75 Millionen sogenannte Nutztiere – zumeist Schweine, Rinder und Hühner – geschlachtet. Darüber hinaus werden zusätzlich


KULINARIK 95 15 Millionen Tiere aus dem Ausland importiert. Fische und Meerestiere sind darin nicht enthalten: Der Pro-Kopf-Konsum hierzulande beträgt über acht Kilogramm pro Jahr. Darunter leidet unsere Gesundheit: Zurzeit konsumieren SchweizerInnen das Dreifache der von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfohlenen Menge Fleisch. Dies begünstigt diverse Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Herz-­K reislauf-­Erkrankungen und Diabetes. Bereits ein fleischfreier Tag pro Woche trägt erheblich zum Klimaschutz, dem Tierschutz und einer besseren Gesundheit bei.

ZIEL DES PROJEKTS Mit dem Projekt «Veggieday» spricht Swissveg Unternehmen, Städte und Gemeinden an und lädt sie dazu ein, mit ihnen in den Dialog zu treten, um sie von der Einführung des «Tasty Thursday» zu überzeugen. Das heisst: Am Donnerstag soll bewusst ein leckeres Vegi-Menü (vegan oder vegeta­ risch) gewählt werden, Fleisch ist dabei nicht mal Beilage. Nicht nur in öf­ fentlichen Kantinen soll der Veggieday umgesetzt werden, Swissveg ani­ miert die Menschen dazu, auch zuhause den Donnerstag als Veggieday zu etablieren: Fürs Klima, für die Tiere, für die Gesundheit. Unter­ nehmen, Städte und Gemeinde können bei der Umstel­ lung mit Swissveg auf beinahe 30 Jahre Erfahrung in diesem Bereich zählen.

AUF DEM WEG Das Seniorenzentrum Rigahaus im Herzen von Chur hat im April  2021 den Veggieday eingeführt: Jeden Donnerstag wird vom Frühstück über das Mittagessen bis zum Abendessen gänzlich auf Fleisch­ produkte verzichtet. Gerry Rauch, Küchen­chef des Seniorenzen­ trums Rigahaus, schätzt, dass mit dem Veggieday mehr als 400 Kilogrammg Fleisch pro Jahr eingespart werden können. Diese Einsparung wirkt sich auch positiv auf den ökologischen Fussabdruck des Rigahaus aus: Es unterstreicht die konsequente Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Auch das Wohlbefinden der BewohnerInnen profitiert vom Veggieday  – zahl­ reiche Studien bestätigen die gesundheitlichen Vorzüge einer vorwiegend pflanzlichen Ernährung.

VEGGIEDAY FÜR UNTERNEHMEN Wollen auch Sie mit Ihrem Unternehmen am «Veggieday» teilnehmen und Ihren Beitrag zu mehr Umwelt- und Tierschutz leisten? Swissveg freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme via info@veggieday.ch. Gerne unterstützt der Verein Sie auch bei der Einführung des «Tasty Thursday». Sie haben bereits erfolgreich einen fleischfreien Tag in Ihrer Kantine eingeführt? Dann melden Sie sich! Inspirieren Sie andere Unternehmen mit Ihrer Geschichte. Das Team von Swissveg freut sich, von Ihrer Umstellung und Ihren Erfahrungen zu berichten und führt Sie gerne als UnterstützerIn auf der Website vor.

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96 KULINARIK FÜR TIERE, UMWELT UND GESUNDHEIT Swissveg ist die grösste Interessenvertretung vegan und vegetarisch le­ bender Menschen in der Schweiz. Seit 1993 setzt der Verein uns als poli­ tisch und konfessionell unabhängige Organisation mit positiver Öffent­ lichkeitsarbeit dafür ein, den Fleischkonsum dauerhaft zu senken und eine pflanzenbasierte Lebensweise allen Menschen zugänglich zu ma­ chen. Swissveg zeichnet sich durch fundierte Informationen und vielfäl­ tige Veranstaltungen aus. Für ExpertInnen wie VerbraucherInnen hat sich die Organisation als führende Anlaufstelle in allen Fragen des veganen und vegetarischen Lebens etabliert.

V-LABEL: KENNZEICHNUNG VEGETARISCHER UND VEGANER PRODUKTE Die international anerkannte und geschützte Marke hilft beim Einkauf mit einer klaren, transparenten Deklaration: Es ist sofort ersichtlich, ob ein Produkt vegan oder vegetarisch ist. Für KonsumentInnen stellt es daher eine einfache und sichere Orientierungshilfe dar. Unternehmen schaffen mit dem V-Label Transparenz und Klarheit. Das V-Label gehört heute zu den bekanntesten und trendigsten Marken der Schweiz. Im Jahr 2020 kannten bereits über 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung das V-Label. Alle grösseren Supermarktketten setzen heute auf das V-Label. Es ist sowohl bei kleinen Start-Ups als auch bei Grosskonzernen bekannt. Weshalb braucht es das V-Label? Bei Produkten sind gewisse Zutaten leicht als nicht vegan / vegetarisch ersichtlich. Andere Zutaten, wie zum Beispiel Gelatine in Getränken und Essig oder als Trägerstoff für Enzyme und Vitamine, sind nicht deklarationspflichtig und müssen von KundInnen direkt beim Hersteller abgeklärt werden. Das Schweizer Gesetz lässt die Deklaration von «vegan» für Produkte zu, bei denen Schlachtprodukte als Verarbeitungshilfsstoff eingesetzt wurden. Dieser Aspekte machen aus Sicht von konsequenten VegetarierInnen und VeganerInnen eine Kontrollstelle nötig, die den Kunden eine verlässliche vegetarische bzw. vegane Deklaration bietet. Auf die Kontrolle des V-Labels können sich alle verlassen.

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Swissveg informiert, sensibilisiert und begleitet Menschen und Organisa­ tionen auf dem Weg zu einer pflanzenbasierten Lebensweise. Bei ihrer Arbeit setzt Swissveg auf drei Bereiche: § Tierschutz: Die Mitglieder von Swissveg klären über die Verhältnisse in der Fleischproduktion auf und zeigen, dass hinter einem Stück Fleisch und hinter der Milch und dem Ei ein Tier steht, das dafür ausgebeutet wurde. § Gesundheit: Heute werden zu viel Fleisch und zu wenig Früchte und Gemüse gegessen. Dies fördert die sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Adipositas. Deshalb werden die Vorzüge einer pflanzlichen Ernährung aufgezeigt. § Umweltschutz: Die hohe Fleischproduktion schädigt das Klima mehr als der gesamte weltweite Verkehr. Auch der Wasser- und Energieverbrauch ist deutlich höher als bei der Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel. Deshalb fördert Swissveg auch aus ökologischen Gründen die vegane Ernährung. Zur Umsetzung der Ziele wird an mehreren Punkten angesetzt. Die fak­ tenbasierte Aufklärung der KonsumentInnen im Hinblick auf die Auswir­ kungen der Ernährungsentscheide wird gefördert. Firmen werden beim Umstieg auf zukunftsorientierte pflanzliche Produkte unterstützt und somit wird auch im Wirtschaftssektor angesetzt. Ausserdem ist man auch politisch tätig: Vorstösse für eine nachhaltige Subventionspolitik werden unterstützt, die tierische Produkte nicht mehr bevorzugt.

ES GIBT NOCH VIEL ZU TUN Die Arbeit von Swissveg hat massgeblich dazu beigetragen, die vegeta­ rische und vegane Lebensweise in der Schweiz zu etablieren. Trotzdem gibt es noch viel zu tun! Swissveg fordert, dass der Bund für die Land­ wirtschaft Anreize schafft, Produkte anzubauen, die tierfreundlich und gesund sind sowie das Klima weniger stark belasten. Das Tier­ schutzgesetz soll den Bedürfnissen der Tiere angepasst werden. Die nationalen Ernährungsrichtlinien sollten unter Einbezug der Auswir­ kungen auf Mensch, Tier und Umwelt überarbeitet werden. Seien auch Sie Teil der Veränderung: Unterstützen Sie die vegan / vegetarische Be­ wegung als Swissveg-Mitglied. WWW.SWISSVEG.CH



98 SPORT & FREIZEIT

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HÖCHSTDOTIERTES WELTCUPTURNIER NEU MIT DRESSUR Aus dem LONGINES CSI BASEL wird die LONGINES CHI CLASSICS BASEL: Vom 13. – 16. Januar 2022 sind in der Basler St. Jakobshalle nicht nur die besten Springreiter/-innen der Welt zu sehen, neu starten auch die Besten der Dressur. INTERVIEW MIT ANDY KISTLER VON NIGGI FREUNDLIEB

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ach der Covid-bedingten Absage im Januar 2021 wartet die 12. Ausgabe des Turniers mit neuem Programm und noch mehr Höhepunkten als bisher auf. Insgesamt 17 Prü­ fungen  – inklusive der Wettbewerbe im Rahmen der Helvetia Future Series für Amateure – dokumentieren den Status der LONGINES CHI CLASSICS BASEL als weltweiten Top-Anlass des inter­

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nationalen Reitsports. So zählen acht der neun internationalen Sprin­ gen und die beiden Dressurprüfungen zur Weltrangliste. Die ganz gros­ sen Momente sind am Freitagabend der Longines Grand Prix, am Samstag der Dressur Grand Prix, das Jagdspringen und abends das Championat der Stadt Basel um die Goldene Trommel von Basel. Der Sonntag ist der Tag, der am meisten zählt: am Morgen der Dressur


SPORT & FREIZEIT 99 ANDY KISTLER NEUER TURNIERPRÄSIDENT DER LONGINES CHI CLASSICS BASEL Anfang 2020 trat der langjährige Präsident des LONGINES CSI BASEL Willy Bürgin zurück. Zu seinem Nachfolger wurde Andy Kistler gewählt. Andy Kistler trat sein neues Amt per Februar 2020 an. Aufgrund der abgesagten Austragung des Turniers im Januar 2021 wegen der Corona-Pandemie Ende Oktober 2020 kann er jedoch erst jetzt auf der 12. Ausgabe des Turniers offiziell als Präsident in Erscheinung treten. Andy Kistler bekleidete während über 30 Jahren als MarketingExperte diverse Führungspositionen in einem international tätigen Unternehmen im Bereich der Hygienepapierindustrie und amtierte seit März 2014 als erfolgreicher Equipenchef der Schweizer Springreiter-Elite. Unter seiner Führung gewann unter anderem Martin Fuchs die Goldmedaille bei den Europameisterschaften 2019 in Rotterdam sowie Steve Guerdat die drei Weltcupfinals in den Jahren 2015, 2016 und 2019. Dazu kommen die ersten beiden Einzelmedaillen von Schweizer Reitern an Weltmeisterschaften 2018 mit Silber und Bronze für Martin Fuchs und Steve Guerdat sowie dem 4. Platz mit dem Team. An den Europameisterschaften in Aachen 2015 und in Göteborg 2017 kam jeweils eine Team-Bronzemedaille dazu.

Grand Prix Freestyle des Grand Hotel Les Trois Rois Basel und am Nach­ mittag der Longines FEI Worldcup™ presented by J. Safra Sarasin. Die LONGINES CHI CLASSICS BASEL gehört mit Preisgeldern in Höhe von circa einer Million Franken und einem Budget von rund vier Millio­ nen  Franken zu einem der bedeutendsten und grössten Sportanlässe der Schweiz. Jeweils über 20’000 Zuschauer und über 100 akkreditierte Jour­ nalisten verfolgen das weltweit höchstdotierte Weltcup-Reitturnier. Im Interview mit dem «Geschäftsführer» erzählt Andy Kistler, Nachfolger des langjährigen Turnierpräsidenten Willy Bürgin, wie er zu seinem neuen Amt gekommen ist, wie sich die LONGINES CHI CLASSICS BASEL in Zukunft entwickeln soll oder wie er mit der Covid-bedingten Absage der Turnierausgabe 2021 umgegangen ist.

«Geschäftsführer»: Findet die 12. Ausgabe der LONGINES CHI CLASSICS BASEL vom 13. – 16. Januar 2022 definitiv statt? Andy Kistler: Davon können Sie ausgehen. Wir sind gut vorbereitet, aus heutiger Sicht wird die «3G-Regel» angewendet und wir werden ein Test­ center vor Ort haben.

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100 SPORT & FREIZEIT Wie war Ihre Gemütslage – als frisch gekürter Turnierpräsident –, das Turnier im Januar 2021 absagen zu müssen, und was bedeutete die Absage finanziell? Sportlich, aber auch zum Beispiel dank des finanziellen Engagements des Basler Unternehmers Thomas Straumann hatte sich das Turnier über die Jahre hervorragend entwickelt. Und ich freute mich natürlich besonders auf «mein» erstes Turnier als Turnierpräsident. Unsere Vorbereitungs­ arbeiten waren weit gediehen und die Zusammenarbeit mit unserem Team  – namentlich möchte ich mich hier bei Christoph Socin bedanken  – war und ist toll. Gegen Ende Oktober 2020 mussten wir aber schweren Herzens den Absage-Entscheid fällen, da in beiden Basel bis mindestens Ende Dezember Grossanlässe mit über 1 0 00 Besuchern verboten waren und wir für das Turnier im Januar 2021 keine Planungssicherheit hatten. Ausserdem war nicht abzusehen, wie sich die Pandemie weiter entwickeln würde. Finanziell kamen wir mit einem hellblauen Auge davon, da wir zum damaligen Zeitpunkt noch nicht mit dem Vorverkauf begonnen hat­ ten und vom Stabilisierungspaket von Swiss Olympic und dem Bundes­ amt für Sport (BASPO) sowie von Unterstützungszahlungen von Swisslos profitieren konnten. Sie waren mit grossem Erfolg sieben Jahre Equipenchef der Schweizer Springreiter, davor drei Jahre Assistent. Was waren die Gründe zurückzutreten und wie sind Sie zum Amt des Präsidenten der LONGINES CHI CLASSICS BASEL gekommen? Das ist eine längere Geschichte und war eigentlich so nie geplant. Ur­ sprünglich komme ich aus einer Radfahrerfamilie, wobei mein Sport eigentlich das Laufen und Skifahren war. Wegen meiner Zwillings­ töchter, die beide in Nachwuchskadern waren, bin ich quasi in den Reitsport und seine Organisationen hineingerutscht und habe begon­ nen, mich dort zu engagieren. So bin ich dann als Quereinsteiger schlussendlich Equipenchef der Schweizer Springreiter geworden. Ich hatte dabei sehr viel Glück, in meiner Arbeit von Thomas Fuchs, dem vielleicht besten Trainer der Welt, unterstützt zu werden und zum Bei­ spiel mit Weltklasse-Reitern wie Steve Guerdat und Martin Fuchs ar­ beiten zu dürfen. Die Zeit als Equipenchef war nicht nur sportlich, son­ dern auch menschlich eine tolle Erfahrung. Nach insgesamt zehn anforderungsreichen Jahren als Stellvertreter und Equipenchef fand ich allerdings, dass die Zeit für einen Generationswechsel gekommen war und mir etwas Entlastung guttun würde. Überraschenderweise bot mir dann Thomas Straumann, Verwaltungsratspräsident der Trä­ gergesellschaft der LONGINES CHI CLASSICS BASEL, die Aufgabe als Präsident des Organisationskomitees an. Nachdem ich das Angebot im Kreise meiner Familie besprochen hatte, sagte ich dann ja zu dieser neuen Herausforderung. Apropos Herausforderungen – was sind Ihre Ziele für die LONGINES CHI CLASSICS BASEL in der Zukunft? Wir wollen natürlich, dass unser Turnier weiterhin zu den Top-Events weltweit gehört. Um dies zu erreichen, gilt es, den Anlass weiterzuentwi­ ckeln. Dazu gehört auch, den Reitsport aus der Region stärker an uns zu binden. Zudem investieren wir in weitere Verbesserungen – mehr möchte ich dazu noch nicht sagen, denn wir möchten das Publikum überraschen! Weiter verstärken wir unsere Präsenz in den Medien – im Print-, aber vor allem auch im Social-Media- und TV-Bereich. Ein Meilenstein ist natür­ lich die Aufnahme der Dressur-Prüfungen in unser Programm, was auch die Namensänderung in LONGINES CHI CLASSICS BASEL nötig machte. Zudem bewerben wir uns für die Durchführung des Weltcupfinals 2025. Dies wäre fantastisch für unsere Spitzenreiter, für die Region Basel und für die Sportschweiz. WWW.CHI-CLASSICS-BASEL.COM

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KOLUMNE 101

GUTE AUSSICHTEN FÜR DIE DIGITALE SCHWEIZ von Christoph Buser

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ie Schweiz ist ein kleines Land, aber das innovativste der Welt. Tatsächlich steht unser Land seit Jahren an der Spitze des «Global Innovation Index», welchen die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) erhebt. Das ist auch im Jahr  2021 der Fall. «Der diesjährige Global Innovation Index zeigt, dass trotz der massiven Auswirkungen der COVID-19-­Pandemie auf Leben und Lebensgrundlagen viele Sektoren eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gezeigt haben – insbesondere die­ jenigen, die sich Digitalisierung, Technologie und Innovation zu eigen gemacht haben», sagte WIPO-­ Generaldirektor Darren Tang. Das klingt nach einem erneut guten Zeugnis für unser Land. Man darf jedoch durchaus zurecht einwerfen, dass die Schweiz im digitalen Alltag noch nicht da ist, wo sie sein könnte. Es gibt, das hat auch die Pandemie gezeigt, Luft nach oben – ganz unabhängig von der Grösse eines Unternehmens. Dies ist nicht nur eine persönliche Einschätzung, sondern auch die Eigenwahrnehmung vieler kantonaler Unternehmerinnen und Unternehmer, mit denen ich mich zu diesem Thema austausche. Der Digitalisierungsschub nimmt jedoch an Fahrt auf. Zumindest ist das der Eindruck, den ich während des zweiten Pitches der Swiss Innovation Challenge 2021 gewonnen habe. Dieses Innovationsförderprogramm der Wirtschaftskammer Baselland, der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der Basellandschaftlichen Kantonalbank gibt immer auch einen Einblick in die Werkstatt der hiesigen Innovatoren. Auffallend ist dieses Jahr, dass sich viele Innovationen der noch besseren Digitalisierung von Prozessen und Dienstleistungen widmen. Wer glaubt, «das Thema Digitalisierung ist doch schon lange durch», der täuscht sich.

Die Swiss Innovation Challenge 2021 zeigt eindrücklich, dass es in vielen Branchen bei der Digitalisierung noch Handlungsbedarf gibt. Zahlreiche präsentierte Lösungen drehen sich um Apps (auch die sind noch nicht «out») oder um eine durch die Digitalisierung verbesserte Convenience (Annehmlichkeit) beim Konsumieren einer Leistung. Digitalisierung ist, das sei ausdrücklich festgehalten, ein Thema, das nicht nur die ganz Grossen betrifft, sondern alle KMU. Ein Beispiel haben wir jüngst auf dem Facebook-Kanal der Wirtschaftskammer Baselland gesehen. Wir haben für eines der beliebten Kurzporträts die Marquis AG Kanalservice Füllinsdorf besucht. Im Clip weist Andreas Marquis auf georeferierte Daten und die Bedeutung der Digitalisierung für das Unternehmen hin. Kleine(re) Unternehmen, aber grosser Innovationsgeist und der Wille zur Veränderung – das ist eine Erkenntnis aus der aktuellen Swiss Innovation Challenge und auch die Grundstimmung in unserer KMU-Wirtschaft. Dies sind gute Aussichten für das Innovationsland Nummer eins.

CHRISTOPH BUSER. Direktor Wirtschaftskammer Baselland Haus der Wirtschaft, Tagungs- und Eventcenter (TEC) Hardstrasse 1 CH-4133 Pratteln Telefon +41 (0) 61 927 64 64 info@kmu.org WWW.KMU.ORG WWW.HDW.CH

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102 SPORT & FREIZEIT

RETO BAUMGARTNER

«MAN SOLL WIEDER STOLZ AUF DEN FCB SEIN» Mit Reto Baumgartner als Spieler schaffte der FC Basel 1994 den Wiederaufstieg in die damalige Nationalliga A. Nachdem er bereits seit 2009 Vorstandsmitglied des Vereins war, wurde er im November 2020 mit über 90 Prozent der abstimmenden Mitglieder zum Vereinspräsidenten des FC Basel 1893 gewählt. INTERVIEW MIT RETO BAUMGARTNER VON NIGGI FREUNDLIEB

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eitdem er dann im Juni 2021 noch zum Präsidenten der Ver­ waltungsräte der FC Basel Holding AG und der FC Basel 1893 AG berufen wurde, nahm Reto Baumgartner, der starke Un­ terstützung von den Fans geniesst, Einsitz in alle Gremien der FCB-Gruppe und wurde – unabhängig von allen Aktionären – zum wichtigen Bindeglied des FCB. Nachdem der gebürtige Wettinger nach dem erfolgreichen Wiederauf­ stieg des FCB in die Nationalliga A seine Karriere als Profifussballer verletzungsbedingt beenden musste, wechselte Reto Baumgartner zum Beachsoccer und wurde mit dem Schweizer Nationalteam 2005 in Moskau Europameister. In der Folge trainierte er unter anderem das Beach­ soccer-Team des FC Basel und das Frauen-Nationalteam. Beruflich bildete er sich nach der kaufmännischen Ausbildung zum eid­ genössischen Personalfachmann und zum Master Betriebswirtschaft

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weiter und arbeitete während neun Jahren – zuletzt als Lehrlingsverant­ wortlicher – für die Manor AG. 2001 wechselte er zum Gewerbeverband Basel-Stadt, bei dem er als Vizedirektor und Leiter Personal sowie Berufs­ bildung tätig ist. Im Interview mit dem «Geschäftsführer» definiert Reto Baumgartner seine Rolle in der FCB-Gruppe und spricht über seine Ziele.

«Geschäftsführer»: Sie sind Vereinspräsident des FC Basel, VRPräsident FC Basel 1893 AG sowie VR-Präsident FC Basel Holding AG. Wie mächtig ist Reto Baumgartner effektiv beim FCB? Reto Baumgartner: Meine Wahl hat an den neuen Besitzverhältnissen und Machtstrukturen nichts geändert. Der Verein FC Basel vertritt 25 Prozent der FC Basel 1893 AG. Die restlichen Aktien gehören der FC  Basel Holding  AG. Dort hält David Degen 40 Prozent der Aktien, den Rest halten weitere Personen. Ich selbst besitze keine Aktien. Als FCB-Präsident bin ich


SPORT & FREIZEIT 103 integratives Bindeglied zwischen den verschiedenen Gremien, kann Inputs und Denkanstösse geben oder die Unabhängigkeit des Vereins stärken. Für mich persönlich geht es nicht darum, wie viel Macht ich habe, sondern wie ich helfen kann, den FCB weiterzubringen.

Sie geniessen grossen Rückhalt bei den Fans und den Clubmitgliedern, wichtige operative Entscheide den FCB betreffend werden aber anderswo getroffen. Welche Botschaften können Sie als FCBPräsident den Mitgliedern und Fans vermitteln? Im Verbund mit den neuen Führungsstrukturen sehe ich es als eine mei­ ner Hauptaufgaben, für die Fans, die Mitglieder, für die Stadt und für die ganze Region das Vertrauen in den FCB wiederherzustellen, damit wir zum Beispiel auch unser Ziel erreichen, 20’000 Jahreskarten verkaufen zu können und sportlich wieder erfolgreich zu sein. Die Menschen sollen sich wieder freuen, ins Stadion zu gehen, sich am FCB erfreuen und dem­ entsprechend auch wieder Feste feiern können. Ich möchte beim FCB mit neuem Schwung positive Veränderungen bewirken. Vor allem gilt es, dass die Menschen wieder stolz auf «ihren» FCB» sind, bei dem ja nicht nur einfach Fussball gespielt wird, sondern der auch ein KMU und somit Arbeitgeber ist.

denkender Mensch möchte ich aber nicht mehr zurückdenken und schaue mit viel Optimismus in die Zukunft.

Seit Patrick Rahmen Trainer ist, läuft es beim FCB auch sportlich wieder vielversprechend. Wird der FCB Schweizer Meister? Meine Fähigkeiten als Prophet sind leider beschränkt, aber ich halte es durchaus für möglich. Zumindest sind die Chancen intakt, dass sich der FCB ganz oben in der Tabelle platzieren wird. WWW.FCB.CH

Inwieweit helfen Ihnen ihre beruflichen Erfahrungen beim Gewerbe­ verband Basel-Stadt? Ich denke, in den 20 Jahren, in denen ich bis jetzt beim Gewerbeverband tätig war, konnte ich viel Sozial- und Führungskompetenz sammeln und mich in der Region gut vernetzen. Ich habe gelernt, zuzuhören, auf Men­ schen einzugehen und einvernehmliche und sozialverträgliche Lösun­ gen zu finden. Zusammen mit meinem sportlichen Fachwissen als ehe­ maliger Profifussballer kann ich dem FCB in vielen Bereichen nützliche Dienste erweisen. Wer ist nun der starke Mann beim FCB? David Degen? David Degen hat klar kommuniziert, dass es keine Alleinherrschaft beim FCB mehr geben wird und die Arbeit unter der neuen Führung, welche sich durch grosse Sport- und Finanzkompetenz auszeichnet, auf mehrere Schultern verteilt wird. Ich erlebe David Degen als sehr kom­ munikativ und tatkräftig. Er «brennt» Tag und Nacht regelrecht für den FCB. Ihm – und auch den anderen Entscheidungsträgern – geht es nicht darum, sich persönlich zu profilieren, er und wir wollen einfach einen guten Job machen. Wie haben Sie rückblickend die vergangenen turbulenten Zeiten rund um den FCB erlebt? Natürlich hatte ich mir zeitweise grosse Sorgen gemacht, teilweise gros­ sen Groll in der Stadt gespürt – dazu kam ja dann noch die Pandemie. Ich habe aber auch viel Solidarität und Kreativität der Fans erlebt. Als positiv

RETO BAUMGARTNER Alter: 54 Jahre Zivilstand: Verheiratet, drei Kinder Erlernter Beruf: Kaufmännische Ausbildung, Personalfachmann, Betriebswirtschafter Heutige Position: Bereichsleiter Berufsbildung Gewerbeverband Basel-Stadt, Präsident FC Basel Hobbys: Sport (Joggen und Biken)


104      FIRMENVERZEICHNIS & IMPRESSUM AC Auto AG    86

Die Mobiliar    12

Hauseigentümerverband Basel-Stadt    57

Plüss Sanitär-Technik    30

alltech Installationen AG    27, 102

Die Yuzu-Pflanze    78

Heinimann AG    25

Pure Urban Salon & Spa    80

Alters- und Pflegeheim FRENKENBÜNDTEN    32

Digitalisierung setzt Standards    50 – 52

HEV Schweiz 70

Ramseier Treuhand AG    37

AnLu    23

eezy tool Ltd.    72

HLK Consulting GmbH    28 – 29

René F. Müller AG    25

Anton Saxer AG    103

FC Basel 1893    102 – 103

H. P. Gerber Pannendienst AG    82

Schnyder Group Holding AG    61

Arbeitgeberverband Basel    40

Ferrara Architekten AG    68–69

Hueskes Orthopädie AG    79

Schritt für Schritt zum Massanzug    20 – 21

ARIATHERM AG    52

Fondation Beyeler    34 – 35

Hugo Furrer AG    30

Schweizer Wasser    58 – 60

Auto Götte AG    85

Frauen in Führungspositionen    22–23

H. von Euw    41

Securiton AG    65

Autohaus Wederich, Donà AG    UG3

Fred Senn AG    51

IC Unicon AG    47

Sicheres Wohnen    64 – 66

AvantGarten GmbH    62

FWT Wärmetechnik GmbH    49

Immoline-Basel AG    56

Stadthof Basel    97

Bank WIR    13

Garage Hollenstein AG    UG2 – 1, 88 – 89

Jean-Paul Bach Auktionen    41

Stolz GmbH    55

BARD AG    57

Garage Nepple AG    5, 87

J. Safra Sarasin Anlagestiftung    24, 33

Stücki Park, Wincasa    73

BauTech Personal AG    50

Garage Plattner AG    84

Kafferösterei Buser    93

Swissveg    94 – 96

Bawa AG    25

Gärtnermeister beider Basel    30 – 31

Lederfärberei & Autosattlerei Schmid AG    31

Telebasel    26 – 27

Belmot Swiss BRG AG    91

G. Caviola + Co. AG    58

Livendo Immobilien GmbH    25

TEKO Schweizerische Fachschule AG 8 – 11

Betten-Haus Bettina AG    104

Genusswoche Basel    92 – 93

LONGINES CHI CLASSICS BASEL    98 – 100

Thomas Ruepp    77

Blutspendezentrum SRK beider Basel    76

Germanier    25

madörin der erste AG    67

Top-Haus AG    25

Bognar Reinigung GmbH    25

Gewerbeverband Basel-Stadt    63

Maggiorini Kurtz AG    27

Top Immobilien AG    25

Breitling Boutique Basel    18–19

Gipsercompany 16 – 17

Maura Wasescha AG    54, 71

Trendforschung    44 – 47

Brustkrebs    74–76

Goldboerse.ch    42 – 43

MeO Beauty    81

Urs Schaub AG    49

Büro als Möglichkeitsraum    38 – 39

Götschi AG    59

Micha Schulz GmbH    14

Vögtli Mode    2

Business Parc Liestal    36

Möbel Rösch AG    53

VOLT elektro gmbh    60

Greif Mode GmbH    21

Möbel Roth AG    3

Walliser Kanne    97

Bütler Men’s Fashion    7

Grieder Schliess- und Sicherheitstechnik GmbH    66

Morgan Plus Four    82 – 86

Wagner Haushaltgeräte    46

Chronometrie Spinnler + Schweizer    18–19, UG4

Handelskammer beider Basel    90

Nissan Centre Europe GmbH    39

Wiesner Immobilien    64

colourkey    15

Harley-Davidson Basel, Richards Motorcycles AG    48

PHOENIX BASEL AG    83

Wirtschaftskammer Baselland    101

Herausgeber

Projektleitung

Editorial AG Ceres Tower Hohenrainstrasse 24 CH-4133 Pratteln

Thomas Lindenmaier t.lindenmaier@editorial.ag

Telefon +41 (0) 61 551 39 40 Telefax +41 (0) 61 551 39 49 info@editorial.ag www.editorial.ag

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Christoph Buser Dr. Sebastian Deininger Patrick Erny Bernhard Fringeli Lone K. Halvorsen Stephan Hohl Bettina Huber Benjamin Hueskes Andreas W. Kaelin Hanspeter Kämpf Barbara Kusenberg Georg Lutz Manuela Olgiati Prof. Dr. Beatrice Paoli Renato Pichler Rolf Ramseier Thomas Ruepp Saskia Schenker Peter Schmid Micha Schulz Charles Staubach Maura Wasescha Swenja Willms Joël Ch. Wuethrich

Titelbild Barbara Sorg, Diefotowerkstatt

Bilder Look Good Feel Better, Dan Cermak, Estée Lauder Companies, Lukas Wälli. / Call List Production Zurich, Morgan Motor Company, Photographic Archive. Museo Nacional del Prado. Madrid, Mark Niedermann, Alexander Palacios, BMW Group, Shutterstock Bei allen übrigen Bildern liegen die Bild­rechte bei den jeweiligen Inserenten.

Jahresabo Vier Ausgaben CHF 19.–, Einzelpreis CHF 6.–, info@editorial.ag ISSN 1662-1263 A PRODUCT OF PRESTIGE MEDIA GROUP SA

PR-Texte müssen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln. Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auszugs­weise oder in Ausschnitten, erfolgt nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt.

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