SOMMER 2020
NEWS
BUSINESS BAUEN & WOHNEN MOBILITÄT KOLUMNE AUS- & WEITERBILDUNG SPORT & FREIZEIT BEAUTY & GESUNDHEIT
MOBILITÄT
INTERVIEW MIT NIGEL STORNY – POST COMPANY CARS
INNOVATION
STARTUP HOTSPOTS ZÜRICH UND ISRAEL
MEGATRENDS
BAU- UND HAUSTECH-TRENDS 2020
TOURISMUS
WIEDERBELEBUNG DER TOURISMUS-, SPORT- UND FREIZEITBRANCHE
BLENDED LEARNING UMWÄLZUNGEN IN DER WEITERBILDUNGSBRANCHE
SUNITA KUNSANTHIA MASSANGZÜGE UND MULTIKULTI MIT MEHRWERT
2 AKTUELL
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AKTUELL 1
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LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER Innovativen Menschen hört man gerne zu. Innovative Ideen halten uns mental fit. Nicht umsonst wird Innovation als Katalysator und Motor unserer Wirtschaft bezeichnet. Mit Innovation wird die Einführung von Veränderung verbunden. Wir in der Schweiz können uns mit gutem Gewissen als innovativ bezeichnen, wenn es um den Businessbereich geht. Wir sind auch innovativer als es viele (in der Schweiz) wahr haben wollen. Man siehe nur den Innovationsplatz Zürich an. Die Region Zürich ist hierzulande ein Innovations-Hotspot. Und dieser Hotspot kooperiert immer häufiger mit anderen grossen Innovations- und Startup-Hotspot weltweit. So wie beispielsweise mit der Innovations-Startup-Nation Israel. Innovativ sein, Disruption zulassen - das braucht Mut. Viele Menschen haben jedoch Angst vor Veränderungen. Die Bedenken, eine Routine zu verlassen und sich aus der Komfortzone zu bewegen ist oft grösser als die Freude auf den Gewinn des Unbekannten. Technische Erneuerungen haben in der Geschichte grosse Ängste ausgelöst. Diese Denkweise ist beispielsweise den Israelis fremd. Sie wollen Veränderungen, Progression und Disruption. Sie müssen, um zu überleben, technologisch und gedanklich immer einen Schritt voraus sein. Was dabei heraus kommt, lesen Sie in einer Reportage aus Tel Aviv in dieser Ausgabe.
Metallbau
Innovation ist im Geschäftsführer Zürich in jeder Rubrik allgegenwärtig: So stellen wir in jeder Ausgabe spannende Geschäftsleute vor, die auch interessante Ideen verwirklichen. Wir stellen Trends vor aus den verschiedenen Branchen, blicken hinter die Kulissen und zeigen auch, welche Lösungen die diversen Expertinnen und Experten aus den verschiedenen Bereichen vorschlagen. So ist diesmal gezwungenermassen auch der Umgang mit der Coronavirus-Pandemie ein ständiges Thema, welches uns durch diese Ausgabe begleitet. Wie gehen die Weiterbildungs- und die Bauund Haustechnik-Branche damit um? Welche Massnahmen ergreifen die Tourismus-, Sport- und Eventbranche, um wieder auf die Beine zu kommen? Welche Marketingmassnahmen werden derzeit ergriffen, um das Geschäft generell wieder anzukurbeln und welche Unternehmen aus welchen Branchen haben die Monate März bis Juni 2020 sogar genutzt, um noch effizienter und innovativer zu werden?
Lösung. Leistung. Leidenschaft. Lenzlinger Söhne AG Grossrietstrasse 7, 8606 Nänikon/Uster Tel. 058 944 58 58, www.lenzlinger.ch
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Ihr Joël Ch. Wüthrich Chefredaktor
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Diese und weitere Themen, viele Portraits und News aus der Region erwarten Sie in dieser Ausgabe. Das Wissen um die Tatsache, dass unsere Zielgruppen unser Content Management schätzen, treibt uns weiterhin an. Wir freuen uns, dass Sie zu unserer Leserschaft gehören.
4 INHALT
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HIGHLIGHT
JESSICA GARCIA Abnehmen durch Grünzeug?
SUNITA KUNSANTHIA / SUNITA SUITS 8 «Ausdruck von Souveränität, Stil und Lebensgefühl»
NEUE ARBEITSWELTEN 5.0 Digitale «Dinos» werden zu «Digi-Nerds» der Zukunft
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STORYTELLING ALS 14 KOMMUNIKATIONS- & FÜHRUNGSTOOL Social Closeness in Zeiten von Social Distancing
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
BUSINESS: ZÜRICH MEETS ISRAEL 18 Das Motto heisst: Geht nicht – Gibtʼs nicht WIR BANK GENOSSENSCHAFT Liquidität schonen und neue Absatzwege finden
BUSINESS
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BAUEN & WOHNEN HEIZUNGS-, SANITÄR- UND HAUSTECHNIK Die Megatrends der Bau- und Haustech-Branche
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SOFTWARE FÜR HAUSTECHNIK SANITÄR UND HEIZUNG Ohne Mobile Services geht nichts mehr...
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BE AT HOME Inszenierte Individualität
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BEL INTÉRIEUR Teamarbeit im Innendesign
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MOBILITÄT POST COMPANY CARS AG Etablierung einer «Winning Formula»
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WEITER AUF DER NÄCHSTEN SEITE >
INHALT 5
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
6 INHALT
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AUS- & WEITERBILDUNG
SBS SWISS BUSINESS SCHOOL Aus Krisen lernen
HÖHERE FACHSCHULEN 48 FACHHOCH- UND BERUFSSCHULEN Die «heimlichen Gewinner» der Corona-Krise
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SPORT & FREIZEIT
TOOLS, TIPPS UND TRICKS Neun Tipps für einen gelungenen virtuellen Unterricht
52
WM KATERSTIMMUNG IN ZÜRICH Der Gelegenheit des Jahrzents beraubt
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«ICH BRAUCH SCHWEIZ» – SCHWEIZ TOURISMUS Die grosse Werbeoffensive
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ABC SPRACHEN Damit Sprache zur Brücke wird WEITERBILDUNG DER ZUKUNFT Sechs Thesen zur Erwachsenenbildung
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DESIGNHOTEL WIESERGUT IN HINTERGLEMM, ÖSTERREICH Sommerglück im Wiesergut
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GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
62
62 BEAUTY & GESUNDHEIT TCM ZÜRICH WEST 70 Lebensenergie ins Gleichgewicht bringen
KOLUMNE JAQUELINE FEHR
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8 HIGHLIGHT
SUNITA KUNSANTHIA – SUNITA SUITS
«AUSDRUCK VON SOUVERÄNITÄT, STIL UND LEBENSGEFÜHL» NACH DEN VIELEN WOCHEN HOME OFFICE UND CASUAL LOOK HABEN VIELE MÄNNER WIEDER LUST, SICH «BUSINESS LIKE» ZU KLEIDEN UND BEIM KUNDENKONTAKT UND IN DEN BÜRORÄUMEN DEN BUSINESS-GROOVE ZU LEBEN. DER TREND GING ZWAR SCHON VOR DEM AUSBRUCH DER CORONA-PANDEMIE IN RICHTUNG CASUAL CHIC, DIE MASSANZÜGE SIND NACH WIE VOR STARK IM TREND GEBLIEBEN. UND IMMER MEHR AUCH BEI EINER JÜNGEREN ZIELGRUPPE. WIR HABEN UNS DARÜBER MIT SUNITA KUNSANTHIA – GESCHÄFTSFÜHRERIN VON SUNITA SUITS – DARÜBER UNTERHALTEN. INTERVIEW MIT SUNITA KUNSANTHIA VON JOËL CH. WUETHRICH
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
E
in Massanzug gehört zur Grundausstattung des Geschäftsmannes. Ein gut sitzender Anzug reflektiert Professionalität und guten Geschmack. Zudem ist man in der Businesswelt damit selten under- oder overdressed. Für viele Männer ist das Tragen eines qualitativ guten Massanzuges auch Ausdruck von Stil und Lebensgefühl. Dies trifft sowohl auf die klassisch elegante oder auch modisch zeitgemässe Variante eines Anzugs zu. Für Stilikonen wie beispielsweise den Zürcher Clifford Lilley ist Stil schlichtweg ein Ausdruck von Respekt und Rücksicht dem anderen gegenüber. Nichts kleide einen Mann so vorteilhaft wie ein klassischer Anzug: «Das reicht aber nicht. Um stilvoll aufzutreten, müssen die Teile geschickt ausgewählt werden.» Aber auch ohne Anzug kann man eine gute Figur machen. In manchen Branchen ist ein etwas legerer Stil angesagt.
SOLIDES HANDWERK UND INSPIRATION Um die auf einen individuellen Stil ausgerichtete Zielgruppe zu bedienen, braucht es nicht nur das mitunter auch gute Angebot «von der Stange», sondern auch massgeschneiderte Lösungen gepaart mit kompetenter und vor allem inspirierender Beratung. Und da kommt Sunita Kunsanthia ins Spiel: «2004 gründete ich mit knapp 23 Jahren und einem Startkapital von gerade mal 2 000 Franken mein eigenes Unternehmen in Zürich. Damals war Massbekleidung noch unbezahlbar für die Mehrheit der Konsumenten, denn der Preis eines Massanzuges begann in der Regel ab 1 800 Franken aufwärts. Als Tochter eines Schneiders war für mich klar, dass es dem Schweizer Markt an bezahlbaren Massanzügen und Hemden fehlte. Als ich dann meine neue Webpage gestaltete und Preise für Massanzüge ab 390 Franken anbot, war die Nachfrage sehr gross. Heute, 16 Jahre nach der Gründung habe ich mehr als 15’000 Anzüge verkauft.» Die Idee beziehungsweise das Geschäftsmodell sei, so Sunita Kunsanthia, stringent und simpel: «Was nicht gut gemacht ist
HIGHLIGHT 9 oder nicht passt, geht nicht aus meinem Laden. Nur zufriedene Kunden kommen wieder und empfehlen uns weiter.» Sunita begeistert nicht nur mit ihrem handwerklichen Fachwissen und einem gut funktionierenden Team. Sie überzeugt auch als Persönlichkeit und setzt ihren multikulturellen Background geschickt ein. Auch im Bereich der Verhaltensregeln und -muster in jenen Ländern, in welchen sie einkauft, produzieren lässt und verkauft. Sei es auf Thailändisch oder Schweizerdeutsch – Sunita ist schlagfertig und man spürt die Kompetenz in ihren Aussagen. Zürich ist bis heute der Hauptsitz von Sunita Suits. Die Firma hat sich mittlerweile als bekannte Schweizer Marke etabliert. >
TEAMARBEIT AUF HOHEM NIVEAU Das Team um Sunita Kunsanthia ist ideal zusammengestellt. Zusammen mit den Kunden entwerfen sie deren nächsten Businessoder Hochzeitsanzug. Beim ersten Beratungsgespräch entsteht innerhalb von rund einer Stunde ein individueller Vorschlag bezüglich Stilrichtung und Bedürfnissen an die Kleidung. Dabei werden dann auch Farbton, Material und Design aufeinander abgestimmt. Sunita: «Unsere Beratung ist individuell massgeschneidert wie unsere Bekleidung, wir können Bedarf erkennen, machen eine Typenanalyse, legen mit Ihnen den richtigen Stil fest, wählen den passenden Farbton aus, eventuell ein passendes Hemd und / oder eine Krawatte und nehmen Ihnen die Masse.» Nach drei bis vier Wochen wird die erste Anprobe gemacht und werden entsprechende Feinkorrekturen durchgeführt. Bei Businessanzügen werden die Masse gespeichert. So kann man in Zukunft auf Wunsch online oder telefonisch weitere Anzüge und Hemden bestellen.
Das Sunita Suits-Team – eine Truppe mit Sympathiebonus: Jasmin Scheidegger, Sunita Kunsanthia und Roberta Albert.
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10 HIGHLIGHT
Von klassisch bis zum Vintage-Stil – Sunita Suits ist eine der wenigen Masschneidereien mit Schneiderinnen direkt vor Ort.
«Geschäftsführer»: Frau Kunsanthia, Sie haben vor 16 Jahren ein Bedürfnis erkannt und eine Geschäftsidee umgesetzt. Inwiefern hat Ihnen Ihr kultureller Hintergrund dabei geholfen, die Businessidee zu starten? Sunita Kunsanthia: Ich erachte die Tatsache, dass ich sowohl mit der Schweizer Geschäftsmentalität wie auch mit jener aus Fernostasien gut zurechtkomme. Ich weiss, wie die Zulieferer und Mitarbeitenden in Thailand ticken und das Gleiche gilt für die Geschäftspartnerinnen und -partner sowie die Kundschaft hier bei uns. Das ist schon ein nicht zu unterschätzender Vorteil – auch bei Verhandlungen und bei der Qualitätskontrolle. Ich bin ein sehr flexibler und offener Mensch und der kulturelle Mix gibt mir und meinem Geschäft die persönliche Note, die Sunita Suits zu dem erfolgreichen Geschäft macht, das es heute ist. Unsere Kunden lieben unsere persönliche Beratung und Preis-Leistungs- Angebot, welches wir durch diese Zusammenarbeit bieten können. Wir leben in einer multikulturellen Gesellschaft und auch bei uns in der Schweiz sind die «Typen» mittlerweile sehr unterschiedlich. Speziell auch in einer Stadt wie Zürich. Auch wenn die Sozialisation entscheidend ist. Merken Sie diese Diversifikation in Ihrem Berufsalltag? Ja und nein. Ja, weil die Wünsche und Bedürfnisse vielfältiger und individueller geworden sind. Und auch, weil bei uns allen der kulturelle Hintergrund immer irgendwie die Einstellungen und Verhaltensmuster mitbestimmt. Aber was ich auch merke: Egal, woher die Grosseltern oder Eltern ursprünglich stammen, wenn jemand hier in der Schweiz aufgewachsen ist, dann ist das sehr prägend und die Sozialisation entscheidet. Beim Modegeschmack merkt man das Multikuturelle manchmal, wenn beispielsweise Männer mit Prägung aus einer lateinischen Kultur mehr Mut zu Farbe und Extravaganz zeigen. Besonders wenn es um Anzüge für einen Bräutigam geht, aber auch im Business. Entscheidend für eine Präferenz in Sachen Businesslook sind jedoch die Branche und der Einsatzbereich. Wie würden Sie Ihre Kernkundschaft beschreiben? Was wollen die Businessmänner heute im Berufsalltag tragen? Vor vielen Jahren war die Meinung vorherrschend, dass vor allem Leute aus dem oberen Kader oder Männer aus dem Banken- und Versicherungsbereich – meist auch mittleren Alters – die Hauptkundschaft für Massanzüge sei. Das hat sich stark verändert. Schon seit vielen Jahren. Die Zielgruppe kommt aus allen Branchen und ist viel breiter und vielfältiger. Auch junge Männer begeistern sich dafür. Die Ansprüche an Massanzüge sind ohnehin gestiegen, aber nicht nur bei den CEO oder Leuten in Führungspositionen. Jeder, der sich in der Businesswelt bewegt, egal in welcher Branche, gehört zu unserer Zielgruppe. Männermode wird immer individueller und je nach Personality sind die Bedürfnisse
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
Immer gefragter sind farbenfrohe, mutige Designs.
auch ziemlich unterschiedlich. Man kann es in einem Satz zusammenfassen: Unsere Zielgruppe sind modebewuste Herren, die einen perfekt sitzenden, der Mode entsprechenden Anzug suchen für geschäftliche wie feierliche Anlässe. Und was immer beliebter wird, ist die individuelle Hochzeitsberatung, bei welcher der Anzug auf den Bräutigam und die Location perfekt abgestimmt wird.
Unsere Zielgruppe kommt aus allen Branchen und ist viel breiter und vielfältiger. Wie hat sich dies auf Ihren Arbeitsalltag ausgewirkt? Die breitere und vielfältigere Zielgruppe hat natürlich auch Auswirkungen auf unsere Arbeit und Dienstleistungen. Früher gab es beispielsweise in einigen Branchen einen ganz klaren Dresscode für den Berufsalltag. Diese Dresscodes wurden vielerorts aufgeweicht und wir haben nunmehr viele Alternativen und Möglichkeiten, unsere Ideen mit den Vorstellungen der Kunden zu verknüpfen. Das fängt mit den Kollektionen, Stilrichtungen und deren Kombinationen an und weitet sich aus bei der Auswahl der Stoffe, Schnitte und so weiter. Das ist spannend und macht unsere Arbeit vielseitiger und noch attraktiver. Was schätzen Sie als Frau besonders beim Aspekt der Beratung? Den sehr individuellen Ansatz. Besonders bei der Typenberatung. Die Männer sind zudem heutzutage nicht mehr so genügsam oder fixiert auf eine Stilrichtung, wie es früher vielleicht mal der Fall war, als es um Businessanzüge ging. Die meisten unserer Kunden wissen schon sehr genau, was sie wollen und brauchen nun eine sehr kompetente Beratung, bei welcher sie entweder in ihrer Beurteilung bestätigt werden oder allenfalls auch nicht. Meine Erfahrung zeigt, dass die meisten Kunden in unserer Zielgruppe genau diesen Mehrwert wünschen: sehr gute handwerkliche
HIGHLIGHT 11 DRESSCODE 4.0 In der Businesswelt sind manchmal Details entscheidend, ob man(n) Souveränität und Kompetenz ausstrahlt. Das gilt auch bei der Bekleidung. Niemals zu unterschätzen ist das gewählte Styling, passend zu den jeweiligen Situationen. Deshalb sollte man immer stilsicher angezogen sein. Nun, ganz so genau muss man(n) sich diese Sätze nicht zu Herzen nehmen, aber im Businessumfeld ist der erste... und auch oft der zweite Eindruck mit entscheidend, wie man wahrgenommen wird. Deshalb wird der Wahl der Garderobe in der Geschäftswelt eine hohe Beachtung geschenkt. Es gibt Geschäftsbranchen, jedoch auch Führungspositionen in der Firma, in denen sowohl Privat- wie auch Geschäftskunden neben Fachwissen und einwandfreiem Auftreten auch eine gewisse Kleiderordnung erwarten.
Arbeit gepaart mit einer soliden und individuellen, inspirierenden Modeberatung. Und ich muss auch sagen: Die Männer hören sehr gerne zu, wenn eine Frau die Beratung übernimmt. Schliesslich erfahren sie so, worauf das andere Geschlecht unter anderem auch achtet. Inwiefern hat die Coronavirus-Pandemie Ihre Arbeit verändert? Es hat einige bestehende Trends noch aktueller gemacht. Gerade bei bestehenden Kunden werden Online-Bestellungen in Zukunft mehr Bedeutung einnehmen. Da müssen wir für einen bequemen Bestellprozess sorgen. Die Beratung wird zudem vermehrt über Videocall stattfinden, aber diese Erfahrung haben wir auch schon während des Lockdowns machen dürfen. Dennoch: Die persönliche Beratung im Showroom ist wichtiger denn je, weil es das gewisse Etwas vermittelt und stärker als alles andere eine Kundenbindung erzeugt. Persönliche Beratung bedeutet eben auch Einkaufserlebnis, was dem Produkt zu mehr persönlicher Wertschätzung verhilft. Und nicht zu vergessen: Der Kundenservice ist enorm wichtig.
Was nicht gut gemacht ist oder nicht passt, geht nicht aus meinem Laden! Ein weiterer Blick in die nahe Zukunft: Welche Entwicklung erwarten Sie bezüglich Ihrer Branche? Das Aufweichen der Dresscodes in der Businesswelt – zum Beispiel in Richtung Casual Chic – wird immer offensichtlicher. Dies zeigt sich branchenübergreifend. Was aber wohl immer gefragt sein wird, ist ein Kleidungsstück, welches die Persönlichkeit unterstreicht und jemanden gut wirken lässt. Und das kann bei einem Mann nichts so gut wie ein guter Anzug, der sitzt und Ausdruck von Souveränität, Stil und Lebensgefühl
Klassisch oder Business Casual? Zunächst steht fest, dass sich in vielen Unternehmen, speziell in grösseren Konzernen, Führungspersonen klassisch kleiden. Vom klassischen Schwarz geht hier der Trend zu anderen gedeckten Farbtönen wie Navy, Grau, Cognac oder Dunkelbraun. Auf die Schuhe sollten Entscheider oder Angehörige entsprechender Branchen dabei besonders Wert legen. Monks, Doppelmonks oder Semibrogues aus Leder sind zu empfehlen. In einigen Branchen ist Business Casual Usus – ein Kompromiss zwischen offiziellem und informellem Auftritt. Eine gewisse Lässigkeit ist erlaubt, sollte jedoch möglichst nicht in den Freizeitlook übergehen. Hemden können beim Business Casual auch in frischen Farben getragen werden. Bei der Oberbekleidung gehen hierbei auch Polos oder Strickpullover durch. Dazu passen Loafer oder Slipper, die als gepflegte Lederschuhe mit Freizeit-Touch den angesprochenen Kompromiss verkörpern. In der Kreativ- und IT-Branche ist ein Stilbruch oder eine sehr individuelle Kleiderordnung kein Nachteil und wird als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit gesehen. Sind äussere Merkmale wie Tattoos oder Piercings dominant sichtbar, kommt es auf die Arbeitgeber oder die Kundschaft an, ob diese akzeptiert sind oder nicht. Es gibt aber absolute No-Goʼs: Bei Männer sind dies offene Schuhe und sportlich wirkende Shorts.
vermittelt. Wir werden wie in allen Branchen uns den Entwicklungen und Trends anpassen, aber ich denke, dass dieser Klassiker immer ein Klassiker bleiben wird. Im Bereich der Stilrichtungen und Schnitte geht es natürlich in Richtung Casual Chic und Slim Fit. Unsere Kunden lieben unsere schön geschnittenen Anzüge, und interessanterweise ist vielen Stammkunden ein farbenfrohes Innenfutter sehr wichtig. Weil sie sich jedes Mal beim An- und Ausziehen daran erfreuen, dass das Kleidungsstück einen besonderen Touch hat. Dies zeigt uns wieder einmal, dass es selbst bei den Anzügen auf die «inneren Werte» ankommt. ■
KUNSANTHIA & CO. SUNITA SUITS TAILORING Stockerstrasse 39 CH-8002 Zürich Telefon +41 (0) 43 343 99 22 info@sunitasuits.ch WWW.SUNITASUITS.CH
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
12 BUSINESS NEUE ARBEITSWELTEN 5.0
DIGITALE «DINOS» WERDEN ZU «DIGI-NERDS» DER ZUKUNFT DIE CORONAVIRUS-SITUATION FORCIERT NEUE TRENDS – SPEZIELL AUCH BEI SENIORINNEN UND SENIOREN, DIE NOCH IN DER ARBEITSWELT INVOLVIERT SIND UND SICH NICHT ABHÄNGEN LASSEN WOLLEN. UND DIESE STEMMEN SICH GEGEN DAS AKTUELL AUFGRUND DER VORSICHTSMASSNAHMEN GEGENÜBER DER RISIKOGRUPPE VERHALTENE INTERESSE DER ARBEITSWELT AN IHREN FÄHIGKEITEN. ABER SIE GEBEN SIE GEGENSTEUER UND VIELE LASSEN SICH JETZT WEITERBILDEN IM UMGANG MIT DIGITALEN TOOLS. SIND DIE «DIGITALEN DINOS» VON EINST BALD DIE «DIGI-NERDS» DER ZUKUNFT? VON JOËL CH. WUETHRICH
Stark im Aufwind: Weiterbildungskurse in digitaler Kompetenz für Business-Seniorinnen und Senioren.
D
ie «Silver Society» ist im Aufwind. Das ist auch die Bestandesaufnahme der meisten Zukunftsinstitute, welche «Silver Society» sogar als Megatrend einstufen. Die Berufsleute über 50 und Seniorinnen und Senioren haben nämlich ein sehr umfassendes Wissen und sehen globale strategische Zusammenhänge, die sie auch in einem Kontext erfassen und damit richtige Rückschlüsse sowie Strategien ziehen können. Das wird in der Arbeitswelt der Zukunft immer wichtiger – je digitalisierter sie wird, desto mehr. Viele von ihnen sind zudem auch prädestiniert für eine Rolle als Betriebliche Mentorinnen / Mentore (Tipp: www.lernwerkstatt.ch/betrieblicher-mentor).
Unternehmer Alexis Weil, CEO und Mitbegründer von seniors@work (www.seniorsatwork.ch). Das Unternehmen, welches auch schon beim TV- Format «Die Höhle der Löwen» begeistern konnte, vermittelt tausendfach das Fachwissen von Seniorinnen und Senioren an KMU und StartUps, zuweilen auch an grössere Firmen. «Speziell in dieser Coronavirus- Krisenzeit wollen unsere Mitglieder nicht als das schwache Glied der Gesellschaft gelten, welches es nun vornehmlich zu beschützen ist. Sie wollen nach dem Motto ‹Jetzt erst recht› zukunftsgerichtet gegensteuern und ihre Dienste im Social Distancing Zeitalter auch digital mittels virtuellen Mitteln und modernen Tools machen.»
DIE LERNMOTIVATION FÜR DEN UMGANG MIT MODERNEN ARBEITSTOOLS IST GROSS
FAST 70 PROZENT WOLLEN DIGITAL FIT WERDEN – UND ZWAR RASCH
Der Hunger nach digitaler Weiterbildung, nach einem professionellen Umgang mit virtuellen Wissenstransfermethoden und nach praxisorientiertem Support für Webinare ist derzeit riesig bei dieser Zielgruppe und vielen Schweizer Seniorinnen und Senioren. Das bestätigt auch der Basler
Wo in der Vergangenheit der Ruhestand das Ende der Arbeit bedeutete, zeigen Studien nämlich heute, dass die Mehrheit der Menschen nach ihrer Pensionierung weiterarbeiten möchte – oft auf eine völlig neue und andere Weise. Für viele Arbeitgeber ist dies eine wunderbare Gelegenheit, bisher
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BUSINESS 13 ungenutzte Ressourcen bei Seniorinnen und Senioren zu nutzen. So bietet seniors@work die Möglichkeit, das Wissen und die Erfahrung der SeniorInnen in unserer Gesellschaft zu erhalten. Damit soll auch der generationsübergreifenden Austausch gefördert werden und man kann so auch einen gesellschaftlichen Auftrag verfolgen. Zunächst aber, muss sicher gestellt werden, dass man mit den modernen Tools der Arbeitswelt gut umgehen kann. Alexis Weil und sein Team haben in den letzten Wochen eine beteiligungsstarke Umfrage in Auftrag gegeben und die Resultate sind eindeutig: Bei der Frage, ob die «Seniors» neben der Jobvermittlung auch neue Angebote bei seniors@work nutzen wollen wie beispielsweise sozialer Austausch, digitale Weiterbildung, Bewegung und Sport, haben über 40 Prozent mit einem klaren Ja geantwortet. Fast 30 Prozent antworteten «Ja, aber mein Fokus bleibt auf der Jobvermittlung.» Noch deutlicher ist der Hunger nach digitaler Weiterbildung: 65 Prozent sind sehr interessiert. Bei der Frage: «Welche Themen im Bereich ‹Weiterbildung› würden Sie interessieren?» waren die häufigsten Antworten ‹Online Schulung› zum Umgang mit digitalen Tools› (68.5 Prozent), ‹Online Schulung› zu fachlichen Fähigkeiten› (52 Prozent) und generell ‹Online Schulung› zu persönlichen Fähigkeiten› (26 Prozent). Es fiel auch deutlich auf, dass die Zielgruppe keinerlei Berührungsängste mit Webinaren hat und sich darin professionalisieren möchte.
SENIOREN AB 60 JAHREN WOLLEN IHR NEU ERWORBENES WISSEN SOFORT NUTZEN «Diesen Trend stellen auch wir fest», sagt Daniel Herzog, CEO der Lernwerksatt Olten. Diese hat sich in den letzten Jahren und besonders in den letzten Monaten als eine derjenigen Weiterbildungsinstitute herausgestellt, die in der Schweiz am effizientesten und am konsequentesten ihren Unterricht virtuell lückenlos weiterführen und zudem noch neue Weiterbildungsangebote in diese Richtung konzipieren konnte. Herzog: «Mit dem SVEB-Weiterbildungszertifikat ‹Lernprozesse digital unterstützen› und den Angeboten im Bereich ‹Digital Training› haben wir erfolgreiche Kurse lanciert, welche die Bedürfnisse der Digitalen Weiterbildung voll bedienen. In Zeiten, wo modernes Workplace Learning Hochkonjunktur hat und alle versuchen, sich für die neuen Arbeitswelten optimal aufzustellen, ist die Digitale Weiterbildung von enormer Bedeutung. Ebenfalls sehr gefragt ist heuer das Angebot www.live-webinare.ch. Für Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren sind jedoch eher die kürzeren Weiterbildungen interessant, da sie schnell ihr neu erworbenes
Alexis Weil von Seniors@Work kennt seine Zielgruppe.
Wissen nutzen wollen. Daher sind sie besonders an Ausbilder- und Coach- Seminaren und Webinar-Seminaren interessiert.» (Tipps: www.ausbilder- seminare.ch und www.live-webinare.ch) Bei den angelsächsischen Marketingfachleuten und Trend-/ Marktforschern heisst es «The Trend is Your Friend». Und das haben natürlich auch die Seniorinnen und Senioren erkannt, die sich nicht an den Rand der arbeitenden und aktiven Gesellschaft drängen lassen wollen. Und erst recht nicht von einem unerwünschten Virusausbruch. «Wir sind keine Digitalen Dinosauarier mehr – das sollen alle wissen», sagen viele und agieren nach dem einst so grandiosen Werbeslogan aus den 70er und 80er Jahren eines grossen Mineralölkonzerns: «Es gibt viel zu tun – packen wir es an!» ■
WWW.SENIORSATWORK.CH
«DIGITALE DINOSAURIER»: DIE NEUEN AUSSENSEITER DER ARBEITSWELT Wir haben keine Wahl und müssen auf Digitales Training und Weiterbildung setzen. Der Trend zum Distance-, Digital – und Blended Learning ist nicht mehr aufzuhalten. Blended Learning beispielsweise kombiniert die Vorteile des mediengestützten Lernens mit den Vorteilen des Präsenzunterrichts. Lesen Sie weitere Details dazu auf www.bildungsblog.ch/digitale-dinosaurier-aussenseiter-der-arbeitswelt und viele weitere Beiträge zum Thema im Bildungsblog. www.bildungsblog.ch
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
14 BUSINESS STORYTELLING ALS KOMMUNIKATIONS- UND FÜHRUNGSTOOL
SOCIAL CLOSENESS IN ZEITEN VON SOCIAL DISTANCING WARUM ERLEBT DAS STORYTELLING AUSGERECHNET IM JAHR 2020 EINEN NEUEN AUFSCHWUNG? UND WAS HAT DIES MIT DER «GENERATION C» (=CONNECTED) ZU TUN? DIE ANTWORT: IN ZEITEN, WO SOCIAL DISTANCING ALLE BEREICHE ERFASST, SIND GUTE, AUTHENTISCHE UND PERSONALISIERTE GESCHICHTEN UM SO WICHTIGER UND WERDEN GESCHÄTZT. DA SUCHT MAN BEI ALLEM SOCIAL DISTANCING NACH EINEM HAUCH «SOCIAL CLOSENESS». VON CHARLES STAUBACH
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n Zeiten des Umgangs mit dem Corona-Virus wurden in der Arbeitswelt einige Trends forciert, wie die Digitalisierung beziehungsweise der Umgang mit digitalen Kommunikations- und Umsetzungstools, oder auch wiederentdeckt. Ein gutes Beispiel für eine dieser wiederentdeckten Marketing-Tools ist das Storytelling.
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PEXELS
Gewiss, Storytelling ist seit einigen Jahren der grosse Trend bei Kommunikationsfachleuten. Sei es in der Werbung, in der Kommunikation oder für Public Relations. Als Marketing- und PR-Instrument gehört das Umsetzen von Storytelling zum (kreativen) Handwerk. Dabei geht es meistens um das Erzeugen von Aufmerksamkeit oder emotionalen Bindungen mittels externer Kommunikation. Viele Unternehmen setzen auf Storytelling, wenn es um das Vermitteln von Kommunikationszielen geht. Dies bestätigt auch der PR- und Storytelling-Experte und Dozent
in Marketing und Kommunikation, Joël Ch. Wuethrich aus Basel: «Der Trend zum Storytelling ist nicht neu. Viele vorausschauende Unternehmerinnen und Unternehmer haben bereits früh erkannt, dass man mittels Geschichten, die authentisch vermittelt werden und eine emotionale Bindung erzeugen, ein Kommunikationsziel eher erreichen kann und das Zielpublikum sich besser an die Botschaft erinnert. Nur verwechselt man dann und wann das subtile und inhaltlich-redaktionell anspruchsvolle Storytelling mit klassischer, marken- oder produktorientierter PR, die oftmals eine vielleicht zu werberische Note haben.» Nun ist die Welt auch nicht mehr so, wie sie einmal war. Disruption ist eingetroffen. Allerdings nicht, wie bisher vermutet durch Algorithmen, sondern durch die Natur. Die Generation C (C steht für connected) wird zur «Generation Corona connected». Und diese Zielgruppe ist besonders empfänglich für Social Closeness statt Social Distancing, womit sie grosse Probleme
Authentische und personalisierte Geschichten werden in Zeiten von Social Distancing geschätzt und erzeugen einen Hauch von «Social Closeness».
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BUSINESS 15
Storytelling vermittelt subtil Kommunikationsziele. In Zeiten von Fake News besonders wichtig.
bekundet. Das ist äusserst relevant für die Corporate-Kommunikation und die Wahl der Kommunikationsmittel sowie des Wordings bei den Unternehmen.
ERFOLGREICHES STORYTELLING GAB ES SCHON IMMER Besonders effizient sind beim Storytelling authentisch klingende, wenn möglich wahre Geschichten: Hier erreicht man eine starke Identifikation bei jenen, wo das Kommunikationsziel wirksam sein soll. Einer der absoluten Pioniere des Storytellings war Steve Jobs. Seine Auftritte, sowohl die öffentlichen mit klarem Marketingnutzen wie auch die internen zwecks emotionaler Bindung mit der Mission haben nicht umsonst Kultcharakter. Das «One more thing» wurde tausendfach imitiert. Die Story von Apple war Botschaft an Mitarbeitende und Markt zugleich, und die Philosophie hielt sich nicht mit Kleinigkeiten auf: Anders denken und die Welt verändern – das war die Botschaft nach aussen und – vor allem auch – nach innen an die Mitstreiterinnen und Mitstreiter. «Think different» wurde zu einem Glaubenssatz und Claim zugleich. Ein anderes Beispiel: Vor knapp acht Jahren schuf Microsoft eine der besten Brand Storytelling Websites: Microsoft Story Labs. In den interaktiven und visuell aufwändig aufbereiteten Artikeln, Podcasts, Cartoons und sogar Büchern geht es weniger um Microsoft-Produkte, sondern vielmehr um die Vision und Motivation der Menschen, die dahinterstehen. Das Magazin begann mit einer einzigen Geschichte namens «88 Acres» über Darrel Smith, F&E-Manager bei Microsoft. Ähnliches realisierte auch Starbucks mit seiner «My Starbucks Idea»-Blogosphäre.
JETZT WICHTIGER DENN JE: INTERNE KOMMUNIKATION MITTELS STORYTELLING Eine weitere wichtige Frage lautet: Wie setzt man Storytelling in der internen Kommunikation als Führungsinstrument ein? «Geschichten, die authentisch vermittelt werden und eine emotionale Bindung erzeugen, zeigen Wirkung, wenn man intern etwas durchboxen muss beziehungsweise einen Prozess erklären will», sagt der Storytelling-erprobte PR-, Marketing- und Kommunikationsexperte Joël Ch. Wuethrich. Er doziert PR, Marketing und Kommunikation und entwickelt crossmediale Storytelling-Konzepte und -Geschichten für einige Dutzend Unternehmen unter anderem in der Schweiz, Deutschland, Kanada und Israel (www.ch. linkedin.com/in/joelwuthrichcrossmedia). Seine Erfahrungen bestätigen ihm, wie wichtig es ist, in besonderen Zeiten auf das Promo-Tool Storytelling zu setzen. Und das eben nicht nur in der externen, sondern internen Kommunikation. Oft wollen die Menschen eine Führungsperson und nicht einfach einen «Boss», frei nach dem Motto «Kompetenz geht vor Hierarchie». Der Unterschied zwischen einem «Boss» und einer Leaderfigur: «Bosse» befehlen und informieren – oft nach dem Prinzip der Chain of Command – und halten sich an Strukturen. Die Hierarchien
spielen eine grosse Rolle. Die interne Kommunikation hat eher einen informellen Charakter und dient auch der Durchsetzung und Etablierung von Leitlinien. Bei einer modernen Kommunikation werden die Mitarbeitenden jedoch «mit auf die Reise» genommen, wenn es intern etwas zu kommunizieren gibt, sagt Joël Ch. Wuethrich und bestätigt eine Aussage aus der Fachliteratur: «Da der neue Führungsansatz vieler moderner CEO auf neue Werte wie zum Beispiel Potenzialentfaltung basiert, reicht es also nicht, nur Unternehmenswerte oder Markenversprechen zu kommunizieren. Jeder Mitarbeiter, jede Handlung, jede Kommunikationsmassnahme muss Werte widerspiegeln, wenn sich eine Unternehmenskultur etablieren soll. Interne Kommunikation heisst heute nicht mehr vor allem Pressemitteilungen der Kommunikationsabteilung aufzubereiten, sondern echte Lebendigkeit zu zelebrieren.»
GESCHICHTEN AUS DEM PERSÖNLICHEN UMFELD Erfahrungsgemäss funktionieren in der internen Kommunikation fast nur Geschichten, die entweder authentisch sind und aus dem engeren oder weiteren Umfeld der Mitarbeitenden entstammen. Fiktive oder symbolische Geschichten – sei es mit Metaphern oder auch nicht – sind zwar nicht ganz wirkungslos, aber bleiben weniger stark im Gedächtnis haften. Wichtig ist, dass man sich mit dem Erzählten und mit den Personen, die in den Geschichten vorkommen, identifizieren kann. Des Weiteren muss man sich eines bewusst sein, wenn man Storytelling als Führungsinstrument einsetzt: Die meisten Mitwirkenden in einem Unternehmen verfügen über viel Wissen über die tatsächlichen Abläufe und Strukturen, über Kultur und gelebte Werte im Unternehmen. Deshalb ist das Einbauen von Geschichten über gemeisterte Konflikte und Herausforderungen besonders effizient. Für die strategische Nutzung von Geschichten in der internen Kommunikation wirken jene Geschichten am stärksten, bei welchen die Zuhörenden sich nicht nur mit der Botschaft identifizieren und diese nachvollziehen können, sondern auch selbst eigene Ideen und Handlungsmuster für ihre tägliche Arbeit entwickeln und umsetzen. Auch erlebnispädagogische Massnahmen können als Grundlage für Storytelling dienen. Besonders wenn man zusammen Erlebtes danach für die interne Kommunikation nutzt. Gemeinsam Erlebtes ist ein starker Kitt und ist natürlich authentisch.
STORYTELLING UND WEITERBILDUNG Und so ist natürlich auch in Unternehmen jeder Grösse und Branche das Verständnis für Storytelling wichtig geworden. Die TEKO Basel www.teko.ch oder auch die Lernwerkstatt Olten www.lernwerkstatt.ch zum Beispiel betreiben zusammen mit Joël Ch. Wuethrich intensives Storytelling – sei es im eigenen Bildungsblog www.bildungsblog.ch oder auch für die interne und externe Kommunikation. CEO Daniel Herzog und TEKO-Basel-Schulleiterin Terry Tschumi bestätigen: «Wir haben deutlich gespürt, dass unser Storytelling unsere Zielgruppen und Interessierten deutlich mehr fesselt als emotionsleere Kommunikation.» Ausserdem: Auch für Dozierende ist Storytelling wichtig geworden. Heute erwarten Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Seminaren und Weiterbildungsveranstaltungen das Wiedergeben praktischer und umsetzbarer Tipps. Diese Erwartungen kann man erfüllen, indem man unter anderem Beispiele aus dem eigenen Erfahrungsschatz erzählt. «Die Inputs werden sehr geschätzt, da man Theoretisches gut nachvollziehen und verknüpfen kann. Storytelling gehört heute in der Erwachsenenbildung zum Handwerk», sagen Terry Tschumi und Daniel Herzog. ■
WWW.LERNWERKSTATT.CH WWW.TEKO.CH WWW.LINKEDIN.COM/IN/JOELWUTHRICHCROSSMEDIA
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
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JESSICA GARCIA
ABNEHMEN DURCH GRÜNZEUG? HELFEN OBST UND GEMÜSE WIRKLICH BEIM ABNEHMEN? ZWAR IST ES EINEN VERSUCH WERT, LANGFRISTIG BEWIRKT DAS JEDOCH WENIG. DER STOFFWECHSEL IST MIT EINEM MOTOR IM KÖRPER ZU VERGLEICHEN. DIESER MUSS REGELMÄSSIG ENTGIFTET UND VERBESSERT WERDEN, UM LANGFRISTIGE ZIELE ZU ERREICHEN. VON JESSICA GARCIA
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ch befasse mich nun seit über vier Jahren mit dem Thema Ernährung und Fitness. Dabei habe ich leider immer wieder festgestellt, dass die Fitnessindustrie sehr gefährlich sein kann. Jeder Fitnesscoach erzählt einem etwas anderes, überall werden Produkte zum Erlangen des Idealkörpers verkauft, und auf Instagram sieht jeder perfekt aus. Aus diesem Grund wollte ich mir eine eigene Meinung bilden. Auf diesen Erfahrungen basierend möchte ich heute andere Menschen auf ihrem Weg zum Traumgewicht begleiten. So konnte ich bereits in den letzten zwei Jahren einigen jungen Frauen und Männern helfen: sei es beim Abnehmen von Körpergewicht oder im Auf bau der Muskulatur. Die Motivation und das Wissen dazu habe ich mir in Los Angeles angeeignet – meinem Lieblingsort.
REAL TALK, REAL RESULTS In den Themen Fitness und Ernährung andere zu unterstützen, bereichert mich. Ich liebe es, Frauen und Männer zu begleiten und sie individuell an ihr Ziel zu führen. Vorher-Nachher-Bilder sind für mich das Grösste, auch wenn das vielleicht komisch klingt. Die gesamte Ästhetik dahinter finde ich unendlich spannend und schön anzusehen. Daher: Es freut mich immer, wenn sich jemand für diese Themen und meine Arbeit interessiert. Auf Instagram oder per E-Mail kann mich jeder ganz einfach kontaktieren. Egal, was das Ziel oder die Baustelle ist, ich widme mich jedem Kunden individuell und gehe das Problem gemeinsam mit der Person an. Dabei ist es mir ein Anliegen, die Preise zahlbar zu gestalten oder nach Alternativen zu suchen, wie zum Beispiel ein Nebenverdienst durch eine Zusammenarbeit mit mir. Denn die Gesundheit des Körpers ist das Wichtigste. ■
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
Sport ist Jessica Garcias grösste Leidenschaft.
JESSICA GARCIA
Personal Coach, Vertriebsmitarbeiterin Telefon +41 (0) 79 617 34 86 jessicapatrizia.garcia@gmail.com WWW.INSTAGRAM.COM/JESSICA.GARCIA___
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«Wo ein Traum ist, gibt es auch einen Weg» ‑ Das Motto von Theodor Herzl haben die Israelis verinnerlicht.
BUSINESS: ZÜRICH MEETS ISRAEL
DAS MOTTO HEISST: GEHT NICHT – GIBTʼS NICHT! AN ISRAEL ANDOCKEN – DAS IST AKTUELL EIN VIEL VERSPRECHENDES MOTTO FÜR DIE START-UPS UND INNOVATIVEN UNTERNEHMEN WELTWEIT. AUCH FÜR VIELE ZÜRCHER UNTERNEHMERINNEN UND UNTERNEHMER BEDEUTET ISRAEL EINE GROSSE CHANCE. VON JOËL CH. WUETHRICH
M
an kennt sie, die Innovations- und Start-up-Hotspots der Welt. Natürlich denkt man hierbei sofort an Kalifornien mit dem Silicon Valley – aber auch Israel und die Schweiz holen sich in den Innovations-Rankings Lorbeeren ab und gehören zu den Topnationen. Lausanne und auch Zürich zählen zu den Schweizer Innovations-Hotspots, und speziell Zürcher Unternehmen arbeiten gerne und intensiv mit israelischen zusammen. Woran denken viele, wenn Israel erwähnt wird? An politische oder religiöse Spannungen, an die aktuellen News oder ans Spannungsfeld Jerusalem? Aber jene, die sich genauer mit Israel und der Gesellschaft vor Ort beschäftigen, werden das Land und die Start-up-Metropole Tel Aviv sofort mit den Begriffen Innovation, Technologie und Unter-
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
nehmertum in Verbindung bringen. Israel ist, gemessen an der Bevölkerungszahl, im innovativen Sinne das dynamischste und erfolgreichste Land der Welt. Das ist nicht nur statistisch bewiesen. Warum ist das so? Ob Migros, Post, Credit Suisse, SBB oder Lonza: Sie spüren in Israel Innovationen auf, für die das kleine Land im Nahen Osten berühmt geworden ist. Der Standort Israel hat sich als eine der ersten Adressen in der globalen Start-up-Szene etabliert. Israel, sagen die Kenner der Szene, sei das «neue Kalifornien». Nur im Silicon Valley gibt es pro Kopf der Bevölkerung mehr Jungunternehmen als in Tel Aviv. Und für den Schweizer Start-up-Investor Daniel Gutenberg ist das Silicon Valley gar passé. «Innovationen finden heute in China, Brasilien und in Israel statt», ist die Kernaussage in seinen Interviews und Vorträgen.
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Tel Aviv – «The Bubble» ist der Innovations-Hotspot schlechthin.
Erst kürzlich hat das Israelisch-Schweizerische Lean-Launchpad-Programm sechs ausgesuchte Jungunternehmen nach Israel geschickt, um praxisorientierte Lernerfahrungen im Bereich Start-up-Business zu sammeln. Drei dieser sechs extrem begehrten Plätze wurden an Unternehmen aus dem Raum Zürich vergeben: an Vay Sports (Zürich) www.vay-sports.com, an Hidimaging (Winterthur) www.hidimaging.com und an Movement Sciences (Zürich) www.movementsciences.ch. Es treffen sich auch regelmässig Inkubatorinnen und Inkubatoren an Netzwerkanlässen in Zürich wie an jenem im Dezember 2019, als Israels grösster Wagnisfinanzierer OurCrowd über Investitionsmöglichkeiten in der israelischen Hightech-Szene informierte. Organisiert hatte das Treffen unter anderen Thomas Borer, der ehemalige Schweizer Botschafter in Berlin.
durchgeführte hoch intensive fokussierte Ultraschall (HIFU), einige Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, Website-Template- Lösungen (zum Beispiel Wix), Navigations-Apps (zum Beispiel Waze), die Kameras für Tablets und Smartphones... das alles und noch viel mehr kommt aus Israel, wo knapp 8.9 Millionen Menschen leben. Also vergleichsweise ähnlich viele (oder eben wenige) wie in der Schweiz. Und dennoch hat dieses Land über 90 Firmen an die US-Börse Nasdaq gebracht. Das ist mehr als jedes andere ausser den USA und China (!). Nirgends werden so viele Tech-Firmen per Einwohner gegründet. IT- Riesen wie Apple, Cisco, Google, Intel, Microsoft und IBM unterhalten dort Forschungszentren. Und Politiker und Unternehmer aus der ganzen Welt pilgern hin, um die Frage zu ergründen.
Aber nicht nur Start-ups strecken ihre Fühler vermehrt nach Israel aus: Viele Schweizer Firmen suchen seit Jahren in Israel nach neuen Ideen. Die Post AG forscht zum Beispiel in Tel Aviv mit Lieferrobotern. Aber auch aus der ganzen Welt strömen intelligente Köpfe hierher. Israel ist ein Top-Testmarkt für innovative Produkte und Dienstleistungen. Das Start-up- und Technologie-Wunderland wird weltweit als «Silicon Wadi» bezeichnet und gilt gemeinsam mit dem Silicon Valley als der weltweit grösste Innovations-Hotspot.
DEM EIGENEN BEISPIEL FOLGEN
Hier wurden mehrere Hundert Innovationen entwickelt, die jede / r von uns kennt: die Intel-Prozessoren, der USB-Stick, die modernsten Wasseraufbereitungsanlagen, der mittels Magnetresonanztomographie (MRT)
Israel ist eine Start-up-Nation mit einem enormen Investitionswillen und viel Innovationskraft. Das ist seit Jahrzehnten kein Geheimtipp mehr. Wer eine einfache Antwort haben möchte, warum ausgerechnet Israel als kleines Land mit vielen feindlich gesinnten Ländern im Nacken so erfolgreich ist, muss einfach ein Geschichtsbuch öffnen: Der Staat war und ist gewissermassen ein Start-up. Eines, das sich gegen alle Widrigkeiten mit viel Durchsetzungsvermögen, aber auch Improvisationskraft behaupten konnte und praktisch aus dem Nichts dank kluger Köpfe und viel Solidarität eine Erfolgsgeschichte entstand. Man musste seit der Gründung 1948 mit der Gewissheit leben, dass man nur mit einem Vorsprung unter anderem in Wissenschaft, Innovation und Technologie >
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In Tel Avivs Business-Zentrum gibt es rund um die Rothschild Avenue einen regelrechten Innovations- und Start-up-District.
überleben wird. Getrieben vom Motto «Nie wieder» haben sich also die Israelis ihrer Stärken besonnen und die bestehenden intellektuellen Fähigkeiten in die Praxis umgesetzt. Einer, der das nicht nur als politischer, sondern auch als globalwirtschaftlich denkender Visionär erkannt hat, war der legendäre Shimon Peres – Ex-Regierungschef und Friedens- Nobelpreisträger. Auch dank ihm wurden die grössten Fortschritte in der Konzeption der staatlichen Förderprogramme für innovative Unternehmen erreicht. Viele berühmte Unternehmer lassen sich gerne zitieren, wenn es um die Errungenschaften Israels geht. So sagte beispielsweise Bill Gates: «Israel hat mit der stattfindenden Innovation eine Schlüsselrolle in der Technologie-Branche.»
FUCKUP, CHUTZPAH UND BALAGAN Ein erfolgreiches Start-up-Unternehmen lebt aber auch vom Mut und von der Notwendigkeit, Dinge anzupacken: «Lieber heute statt morgen», ist oft die Devise, wenn man in Israel mit den Leuten eine Idee oder ein Projekt ausdenkt. Keine Zeit zu verlieren und den Mut zu haben, Fehler machen zu dürfen – das ist eine Eigenart der Israelis. Das zeigt sich auch in den vielen Meetup-Hubs im Lande, wo bekannte und unbekannte Personen mit Stolz und Witz ihre Erfahrungen in den sogenannten Fuckup-Nights nach dem Motto «Share your Fuckup» teilen. Zwei immer wiederkehrende Begriffe hierbei sind «Balagan» (Ivrith / hebräisch – was so viel heisst wie Chaos) und «Chutzpah» (steht im übertragenen Sinne für Mut). Die Israelischen Entrepreneurinnen und Entrepreneure können Balagan und Chutzpah gut mit anderen unternehmerischen Eigenschaften
verbinden. Das ist eines der Erfolgsgeheimnisse. Chutzpah oder Balagan sind im israelischen Alltag weder positiv noch negativ konnotiert. Wenn, dann sei es – so wird es in einem israelischen Sachbuch zum Thema beschrieben – eher wie beim Krafttraining: «Je mehr man damit vertraut ist, in einem chaotischen Umfeld aufzuwachsen, umso intensiver trainiert man die entsprechenden Muskeln, die die Anpassungsfähigkeit stärken.»
FÖRDERPROGRAMME FÜR INNOVATIONEN Das bestätigt auch eine, die es wissen muss: «Unsicherheit ist die einzige Sicherheit, die wir hier in Israel haben», schrieb Inbal Arieli in ihrem Bestseller «Chutzpah». Arieli ist in der Unternehmerwelt Israels eine der wohl bekanntesten Schlüsselfiguren. Seit mehr als 20 Jahren ist die Mid- Vierzigerin in der Start-up-Szene eines Landes unterwegs, das beim Venture-C apital-Auf kommen und bei den Start-up-Gründungen pro Kopf weltweit den Spitzenplatz belegt. Arieli ist nicht nur Seriengründerin und Start-up-Business-Angel, sondern hat zudem den ersten Inkubator Israels ins Leben gerufen und mehrere Innovationsprogramme für Unternehmer aufgelegt. Mit ihrer Firma Synthesis hilft sie Gründern, ihre jungen Firmen grosszuziehen. Das US-Magazin «Forbes» zählt Arieli deshalb schon seit einiger Zeit zu den 100 einflussreichsten Personen des Hightech-Staats am Mittelmeer. Sie kennt sich aus mit den Förderprogrammen und den Hightech-Zentren im Lande. Davon gibt es einige, die vornehmlich in Tel Aviv, in Herzlyia und in BeerSheeva (eine innovative Stadt mit vielen Forschungsprojekten mitten in der Negev-Wüste) zu finden sind.
Der Messestand von Israel-Aerospace-Industries, das für den zivilen wie auch militärischen Bereich viele technologische Fortschritte bewirkt.
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Eine «Brutstätte» für Hightech-Innovation und Ideen: das Hightech Center in der innovativen Negev-Stadt BeerSheva.
Die israelische Regierung hat drei verschiedene Programme zur Förderung von Start-up- Unternehmen aufgelegt: das TNUFA-Programm (hebräisch für Momentum, Schwung) für Jungunternehmer / innen ist eines davon. TNUFA unterstützt Start-ups, die den Nachweis technologischer Durchführbarkeit und kommerzieller Realisierbarkeit ihrer Idee erbringen können. Das Incubator-Incentive-Programm für Start-up-Gründer forciert mit einem Zuschuss bis zu einem Höchstbetrag von 800 Millionen US-Dollar bei 15 Prozent notwendigen Eigenkapitals neue Entwicklungen. Die Besonderheit dabei ist: Das Darlehen muss nur im Erfolgsfall zurückgezahlt werden. Damit werden auch riskante Projekte finanziell möglich. Scheitert das junge Unternehmen, trägt der Staat die Kosten, ist es erfolgreich, verbleiben die Gewinne bei den privaten Investoren. Der Staat wiederum refinanziert sich im Erfolgsfall und kassiert drei Prozent Tantiemen von gewinnbringenden Start-ups. Eine Win-win-win-Situation ohnegleichen. Und auch das Renewable Energy Technology Center für Entwicklungsprojekte im Segment erneuerbare Energien und Energieeffizienz mit einem Förderbudget bis zu 730’000 US-Dollar je Projekt ist effizient. Es umfasst die Bereiche Solarenergie, Windenergie, Geothermie, Brennstoffalternativen, Energieeffizienz, Smart Grid (Intelligentes Stromnetz) und Energiespeichertechnologie. Kein Wunder also, ist Israel auch in diesen Bereichen so richtig gut dabei. >
Die Israel Aerospace Ind. – ein Hort für Forschung und Innovation.
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22 BUSINESS DIE ZAUBERFORMEL MIT NEUN ZUTATEN Es gibt acht oder neun Zutaten für die Anwendung der schon beschriebenen Zauberformel «Balagan, Chutzpah, Förderprogramme und Innovationsdurst» (Quellen: Working Press Basel und Businessinsider.de): § Der Überlebensinstinkt: Die Tatsache, dass in Israel Generationen von Menschen einen starken Überlebensinstinkt haben, schafft etwas Einzigartiges. § Internationalität: Israel ist klein und der Handel mit den Nachbarstaaten ist aufgrund von politischen Spannungen nur beschränkt möglich. Aber paradoxerweise wollen viele dennoch mit Israel arbeiten. Wer als junges Unternehmen sich entwickeln möchte, muss also international tätig werden. § «Fuckup» ist keine Schande: Es gibt eine entscheidende gesellschaftliche Facette, die in vielen anderen Ländern einen negativen Beigeschmack hat – aber nicht in Israel: Es ist es keine Schande, Fehler zu machen. Sofern man aus den Fehlern lernt und genug Leidenschaft mitbringen kann, einen Vorteil aus den eigenen Fehlern zu ziehen. § Die Zuzügler und Migranten: Israel ist multikulturell, denn es ist das «gelobte Land» für viele Menschen – auch für nicht jüdische – aus aller Welt. Der historische Aspekt: Das jüdische Volk verteilte sich nach der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 nach Christus auf der ganzen Welt. Der Zionismus (begründet von Theodor Herzl beim ersten zionistischen Kongress in Basel) und das 1950 geschaffene Rückkehrgesetz brachte unterschiedliche kulturelle Prägungen nach Israel. Und eine besondere Kreativität. § Tel Aviv – «The Bubble» : Die Stadt am Mittelmeer wird gerne als «The Bubble» bezeichnet, weil sich auf engstem Raum so viel ereignet: Unternehmertum, Partystimmung, Tourismus, Freizeitangebote, Kreativität. Es herrscht seit jeher eine ausgeprägte unternehmerische Stimmung. Die Menschen in Tel Aviv sind sehr offen und lieben das Netzwerken. Tel Aviv bietet an die hundert Workspaces für Start-ups, einige davon werden direkt von der Stadt betrieben. § Schulbildung: Laut OECD verfügen an die 93 Prozent der 25- bis 34-Jährigen über einen Gymnasial- oder Berufsschulabschluss. Über einen Hochschulabschluss verfügen weit mehr als 50 Prozent der 25- bis 64-Jährigen. Damit liegt Israel weltweit auf Platz 4 unter 46 erfassten OECD-Ländern. § Innovation im Militär: Das Militärwesen war schon immer – nicht nur in Israel – ein Innovationstreiber, weil viel im Bereich Rüstungsindustrie geforscht wird. Das hat nicht immer nur einen negativen Aspekt. In Israel erst recht nicht, denn in einem Land, wo sich gezwungenermassen alles um die eigene Sicherheit dreht, müssen nach dem Schulabschluss Männer für drei und Frauen für zwei Jahre zum Militär. Die Zeit beim Militär ist intensiv, aber auch lehrreich. Viele können sich in dieser Zeit einem technologisch anspruchsvollen Fachgebiet spezialisieren und lernen, mit unterschiedlichsten Situationen umzugehen. § Steuererleichterungen: In Israel gibt es einige Steuererleichterungen für Start-ups – zum Beispiel jene für jene in der IT-Branche. Auch der Zugang zu Datenbanken wird erleichtert und die Experten – besonders jene in Tel Aviv – bieten die Möglichkeit an, die Produkte und Ideen zu bewerten und Feedback zu geben. Darüber hinaus gibt es Events, Hackathons, Fuckup-Events, und Netzwerk-Veranstaltungen mit dem Motto «I have an idea». § Unterstützung aus dem Silicon Valley: Neben den grossen Firmen haben viele Venture-Capital-Firmen aus dem Silicon Valley einen Sitz in Israel. Dadurch kann es Start-ups leichter fallen, an internationale Investments zu kommen. ■
WWW.SCHWEIZ-ISRAEL.CH
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In Tel Aviv pulsiert das Leben. In jeder Hinsicht.
GESELLSCHAFT SCHWEIZ-ISRAEL Viele Informationen zum Thema Israel können auch bei der Gesellschaft Schweiz-Israel eingeholt werden. Die Gesellschaft Schweiz-Israel (GSI) wurde 1957 in Zürich als Verein gegründet. Sie hat gemäss ihren Statuten zum Zweck, «die freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und Israel zu vertiefen, indem sie den Mitgliedern und der weiteren Öffentlichkeit die kulturellen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in Israel näherbringt».
DER AUTOR Der Autor dieses Artikels kennt Israel und speziell Tel Aviv aus familiären und beruflichen Gründen. Er ist selbst ein Entrepreneur in Marketing, Sportvermarktung, Arbeitswelten der Zukunft und Weiterbildung 5.0. Joël Ch. Wuethrich beobachtet die Entwicklungen bezüglich (exponentieller) Innovation in diesen Branchen in Israel, in Kanada sowie in der Schweiz genau und referiert regelmässig zu diesen Themen.
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Von Photovoltaik über Auto-Garage und Sportladen bis hin zu Elektro-Grosshandel: Diese Kunden stehen für ein erfolgreiches KMU-Netzwerk.
WIR BANK GENOSSENSCHAFT
LIQUIDITÄT SCHONEN UND NEUE ABSATZWEGE FINDEN FÜR DIE UNTERNEHMEN SIND IN DER JETZIGEN KRISE SCHNELLE LÖSUNGEN UND EIN STARKES NETZWERK ÄUSSERST WICHTIG. EIN ONLINE-SHOP, EINE MOBILE BEZAHLLÖSUNG UND EIN KOSTENLOSER SOFORTKREDIT SIND NUR EINIGE BEGRIFFE, VON DENEN DIE KMU-KUNDEN DER WIR BANK PROFITIEREN KÖNNEN.
E
s ist für KMU eine schwierige, da und dort auch existenzbedrohliche Situation: Die Schweiz befindet sich seit Mitte März in einer «ausserordentlichen Lage», die Lockerung der im Zug der Covid-19-Pandemie verhängten Massnahmen geht nur schrittweise voran. Trotz erster Zeichen einer medizinischen Entspannung jagen sich die Schlagzeilen rund um das Coronavirus noch immer im Minutentakt. Trotzdem oder gerade deshalb müssen wir versuchen, kühlen Kopf zu bewahren. Seit dem 26. März gilt zudem das vom Bundesrat beschlossene Spezialregime für das Bürgschaftswesen, das dafür ursprünglich vorgesehene Kreditvolumen wurde Anfang April nochmals massiv erhöht. Auch die WIR Bank nimmt am Hilfsprogramm «COVID-19-Kredit» teil, um der Schweizer KMU-Wirtschaft rasche Unterstützung zu bieten.
JETZT BRAUCHT ES SOLIDARITÄT Die Geschichte der WIR Bank beginnt 1934 in einer Krisensituation – entsprechend wird die Komplementärwährung WIR auch als «Krisenwährung» bezeichnet. Und das stimmt. Wirtschaftliche Parallelen zu damals lassen sich heute nicht viele ziehen, doch die Eigenschaften, die die WIRIdee auszeichnet, sind latent aktuell: Jetzt braucht es Solidarität. Und mit der Solidarität eng verzahnt ist das Stichwort Netzwerk, das die WIR-Geschichte seit über 85 Jahren prägt. Gerade jetzt ist es wichtig, dass KMU, bekanntlich das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft, Lösungen finden, sich gegenseitig berücksichtigen, um durch diese schwierige Zeit zu kommen. In der jetzigen Phase sind schnelle Lösungen gefragt: Es gilt, seine Liquidität zu schonen und neue Absatzwege zu finden. Das KMU-Paket der WIR Bank kann Teil dieser Lösung sein. Viele Ideen aus der Gründungszeit sind heute noch gut, viele neue Möglichkeiten rund um WIR sind hinzugekommen: neue Vorteile, moderne Tools und Möglichkeiten, die gerade in der heutigen Zeit viele Chancen für KMU
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beinhalten. So können Produkte und Dienstleistungen schnell und einfach im Internet angeboten und verkauft werden – dazu Tools, mit denen man schnell, bequem und sicher elektronisch Geld überweist. Und Vorteile, mit denen man – wir erwähnten es bereits – die Liquidität schont.
WIRMARKET, WIRPAY UND SOFORTKREDIT Der WIRmarket ist als Teilnehmerverzeichnis, Suchmaschine, Marktplatz, Shop und Schaufenster digitaler Dreh- und Angelpunkt des WIR-Systems. Jeder WIR-Teilnehmer kann auf wirmarket.ch dort seine Produkte einstellen, sie bewerben und online verkaufen. Ganz ohne eigene Infrastruktur – und erst noch kostenlos. Bezahlt wird beispielsweise mittels WIRpay: Einmal auf dem Smartphone installiert und registriert, kann damit ganz einfach Geld gesendet und empfangen werden. Und zwar in WIR und Schweizer Franken – in Echtzeit und ganz sicher. Und um wieder eine Brücke zur Liquidität und zum Thema Kredithilfe zu schlagen, stellen wir zum Abschluss den ebenfalls im KMU-Paket enthaltenen Sofortkredit vor: 10’000 WIR, kostenlos – also keine Gebühren und Zinsen. Unternehmerinnen und Unternehmer müssen jetzt ihr Netzwerk aktivieren und stärken. Für nur 150 Franken jährlich liefert das WIR-System viele wertvolle und moderne Tools dazu. ■
WIR BANK GENOSSENSCHAFT Auberg 1 CH-4002 Basel Telefon +41 (0) 800 947 947 info@wir.ch WWW.WIR.CH
PHOTO: DESIGN LABOR BY ZORAN BOZANIC
VORTEILE VERBINDEN
AUTHENTISCH & UNKONVENTIONELL DER GROSSE UNTERSCHIED IM IMMOBILIENVERKAUF – IST MEIN FUNDIERTER BACKGROUND IN DER ARCHITEKTUR-, BAUBRANCHE SOWIE IM FACILITY MANAGEMENT. OB FÜR NEUBAUPROJEKTE ODER BESTANDESLIEGENSCHAFTEN – MEINE AGENTUR IST DIE RICHTIGE PARTNERIN FÜR IHREN VERKAUF. DURCH MEINE BERUFSERFAHRUNG KANN ICH DEN KUNDEN DETAILLIERT DIE BESCHAFFENHEIT DER BAUMATERIALIEN ODER DIE BAUWEISE ERKLÄREN. IHNEN MACHBARE VARIANTEN AUFZEIGEN UND SIE ZUM KAUFEN BEGEISTERN. AUCH FÜR DIE UMNUTZUNG VON OBJEKTEN WIRD MEINE BERATUNG GESCHÄTZT, WENN ES DARUM GEHT, BAULICHE VERÄNDERUNGEN VORZUNEHMEN. MEINE FACHKOMPETENZ UNTERSTREICHT GERADE IN DER IMMOBILIENBRANCHE DIE PROFESSIONALITÄT. SO PROFITIEREN SCHLIESSLICH ALLE, KÄUFER UND VERKÄUFER, VON MEINER ÜBER 20-JÄHRIGEN ERFAHRUNG IM IMMOBILIENSEKTOR. ELISABETHA GOJANI, GESCHÄFTSLEITUNG IMMOBILIENHANDEL QUARTETT IMMOBILIEN
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KOMPETENZ SCHAFFT VERTRAUEN Was wird von einem Total- und Generalunternehmen erwartet? Kompetenz und Verbindlichkeit. Die eins+eins mit Sitz in Wallisellen, ist ein eigenständiges, schweizweit tätiges Bauunternehmen und steht Ihnen bei allen Themen rund ums Bauen gerne zur Seite. Sei es beim Landkauf, der Planung oder auch der Realisierung Ihres Bauprojektes, beim Bau eines eigenen Hauses, einer Renovation oder bei der Erstellung einer grösseren Liegenschaft. Wir sind Ihr Partner für Total- und Generalunternehmung, Projekt- und Bauleitung, Käuferberatung und Bauherrenberatung. «Know-how, Erfahrung und Innovationsgeist zeichnen uns aus. Diese Attribute haben wir aber nicht gepachtet» Individuelle Vorstellungen und Wünsche werden in jedem Bauprojekt perfekt und effizient realisiert – das ist unser höchstes Ziel. Sie profitieren von unserer langjährigen Erfahrung und unserem grosszügigen Wissensschatz. eins+eins | Die Baumanagement AG | www.einsundeinsag.ch Neue Winterthurerstrasse 28 | 8304 Wallisellen | +41 (0) 43 501 52 52 GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
BAUEN & WOHNEN BRANCHENÜBERSCHREITEND WAREN DER INNOVATIONSSCHUB UND DIE DIGITALISIERUNG IN DEN LETZTEN MONATEN GREIFBAR UND OFFENSICHTLICH. IN DER HEIMTECHNIK- UND BAUBRANCHE HAT DER DIGITALISIERUNGS- UND INNOVATIONSTREND SCHON FRÜH EINGESETZT, WIE MAN DIES SCHON IM FEBRUAR DIESES JAHRES NOCH KURZ VOR DEM CORONA-PANDEMIEAUSBRUCH AN DER SWISSBAU 2020 FESTSTELLEN KONNTE. IM FOKUS STEHEN NEUENTWICKLUNGEN UND INNOVATIVE IDEEN, ABER AUCH AUSGEFEILTE UND INTELLIGENTE SOFTWARE-LÖSUNGEN. DIE BRANCHE HAT VIEL ZU BIETEN, WIE AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN ZU LESEN SEIN WIRD. VON CHARLES STAUBACH
I
n jeder Branche werden die so genannten Megatrends erkoren. In der Heimtechnik- und Baubranche redet man insbesonders von Mobile Services in der Auftrags-, Planungs- und Administrationssoftware, von smarten Tools für die Projektmanagement-Software, von BIM, KI und Mixed Reality, totaler Vernetzung, IoT, drahtlose Intelligenz, ERP- und CRM-Systeme, Daten-Ressourcen, Nachhaltigkeit, Webinar-Beratungen und Online-Teambuilding mit Cloud Collaboration Tools. Speziell im Fokus aktuell: Die Diskussion um BIM – speziell um das nachhaltige, grüne BIM und die IT Lösungen sowie Mobile Services. Das sind viele Themen, die wir in einem Artikel mit den Spezialisten der OF-Software AG aufgreifen konnten.
Des Weiteren: Alles redet von der so genannten Unique Selling Proposition – abgekürzt USP – in der Bau-, Haushaltstechnik- und Immobilienbranche. Wir stellen in dieser Ausgabe genau jene Unternehmen vor, die sich gerade damit auszeichnen, ein solches Alleinstellungsmerkmal zu besitzen. Dabei portraitieren wir nicht nur spannende Persönlichkeiten mit einem besonderen Geschäfts-Approach, sondern auch Unternehmen mit sehr guten Ideen. Die folgenden Seiten geben Inspiration. Wir stellen auch interessante Konzepte vor bezüglich Arbeits- und Wohnwelten. Im Zeitalter der Digitalisierung ändert sich nicht nur unsere Arbeitsweise, sondern auch die Infrastruktur und generell die Arbeitsplätze. ■
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
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Virtual-, Mixed- und Augmented Reality: einer der Megatrends des Jahres in der Bau- und Haustech-Branche.
HEIZUNGS-, SANITÄR- UND HAUSTECHNIK
DIE MEGATRENDS DER BAUUND HAUSTECH-BRANCHE WIE WIRD EIN TREND ZU EINEM «MEGATREND»? DER AMERIKANISCHE FUTUROLOGE JOHN NAISBITT BESCHRIEB EINST DAMIT ÜBERGEORDNETE ENTWICKLUNGEN, WELCHE STRUKTURELLE VERÄNDERUNGEN GLOBAL UND ÜBER EINE LÄNGERE ZEITDAUER PRÄGEN ODER SOGAR MÖGLICH MACHEN. SOLCHE TRENDS GIBT ES IN EINER GANZHEITLICHEN BETRACHTUNG, ABER AUCH IM MIKROKOSMOS IN VERSCHIEDENEN BRANCHEN, WIE BEISPIELSWEISE IN DER BAU- UND HAUSTECH-BRANCHE. VON CHARLES STAUBACH
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ie Megatrends sind sozusagen «Lawinen in Zeitlupen», wie es in den Studien beschrieben steht. Was diese Trends auszeichnet: Sie verändern nachhaltig ganze Branchen und durchdringen alle Lebensbereiche. Anders als Trends, die nur einige Jahre wirken, haben Megatrends eine Wirkungsdauer von mehreren Jahrzehnten. Besonders die Digitalisierung – sei es in den Arbeitswelten oder in allen anderen Lebensbereichen – ist einer der massivsten Trends bezüglich des mittel- und langfristigen Wirkungsgrades. Jeder
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Megatrend ist prägend für Gesellschaft und Wirtschaft, dennoch gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Megatrends, was ihre Bedeutung für einzelne Bereiche angeht. (Quellen: Swissfuture und Zukunftsinstitut) Die Zukunftsinstitute wie beispielsweise Swissfuture erheben jedes Jahr eine Liste von zehn bis zwölf sogenannter Megatrends. Diese gibt es auch in der Bau- und Haustechnikbranche. Speziell jetzt in der (Post-) Corona-Krisenzeit, wo man mit Innovationen, optimaler Anwendung und Umsetzung digitaler Trends und Entwicklungen punkten kann.
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Seit Januar 2020 das neue CEO-Duo der OF Software AG (Birsfelden BL): Pablo Gudenrath und Emanuel Morin wissen, was im Bereich IT-/ Software-Lösungen und Vernetzungen in der Branche gefragt ist und sein wird.
Die Vernetzung bei den Arbeitsabläufen spielt da eine entscheidende Rolle, und da befinden sich Unternehmen wie die OF-Software AG, www.of- software.ch, an den Schnittstellen. Deshalb sind CEO Pablo Gudenrath und Verkaufsleiter Clemens Blust prädestiniert dafür, uns ihre Meinungen zu den folgenden acht möglichen zukünftigen oder bereits existierenden Megatrends der Branche zu verraten: § Mobile Services in der Planungssoftware – Digital zum optimierten Workflow: «Das Mediennutzungsverhalten bei einem grossen Teil unserer Zielgruppe geht auch langsam, aber sicher in Richtung Mobile Tools und Services. So ist in unserem Bereich das schnelle Erfassen von benötigten Materialien und der Arbeitszeit sowie die sofortige Übermittlung der Daten in die Software elementar, wenn es um Arbeitsprozessoptimierung geht. Neue Aufträge müssen sofort verfügbar sein. Ausserdem: Ein digitaler Rapport geht in der Regel nicht verloren.» § Projektmanagement-Software: Smarte Tools: «Die Smartifizierung findet auch bei der Planung der Mitarbeitenden statt. Zum Beispiel können die Monteure gewissermassen ‹on the fly› – also während ihrer Einsätze – mit Datenmaterial und Aufgaben gefüttert werden. Die Auftragserfassung und Terminierung und die Software Adressstammdaten- Management über Tablet oder Handy werden zu einem Kinderspiel.» § BIM: «Der Begriff Building Information Modeling beschreibt eine Methode der vernetzten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauvorhaben mithilfe von Software. Noch ist es nicht ausgereift, aber irgendwann gibt es in den meisten Software-Programmen eine Schnittstelle für BIM.» § KI und Mixed Reality in der Haustechnik? «Augmented Reality, Virtual und Mixed Reality werden die Branche erobern. Das holografische Projizieren von 3-D-Modellen auf die reale Welt erhöht Qualität und Effizienz bei Planung, Bau und Betrieb, wird eine gewisse Planungssicherheit erwirken und mittelfristig Kosten sparen.» § Totale Vernetzung, IoT, drahtlose Intelligenz: «Mittels intelligenter Software werden in Zukunft auch Sachen möglich sein wie
eispielsweise das Einbauen von Feuchtigkeitssensoren, welche über b Iot kommunizieren und dadurch extrem energiesparend sind. Auch die verlängerte Lebensdauer der Einrichtungen gehört zu den erweiterten Mehrwerten von IoT.» § ERP- und CRM-Systeme: Daten-Ressourcen besser nutzen: «Alle Daten in einem System und gut vernetzt, können die Auswertungen sehr aussagekräftig machen. Man kann die Analysen somit optimieren und auch den Gesamtbetrieb ohne grossen Aufwand gut kontrollieren. Das ist heuer noch wichtiger denn je, wenn es um Datenmanagement und guten Workflow geht.» § Das grüne BIM und die Nachhaltigkeit: Das papierlose Büro hat sich zwar noch nicht überall durchgesetzt, aber mit den mobilen Branchenlösungen wie beispielsweise unserem OF-4000 Mobile Services für Monteurinnen und Monteure ist man dabei. Nachhaltigkeit ist in der Haustech- und Baubranche von steigender Bedeutung. Nach Angaben der Europäischen Kommission entfallen auf den Bau und die Instandhaltung von Gebäuden, einschliesslich Heizung, Klimaanlagen, Beleuchtung und elektrische Ausstattung, 40 Prozent des Energieverbrauchs in Europa. Da müssen alle, auch wir als IT-Partner, dazu beisteuern, dass man diesen Anteil senkt.» § Webinare und Online-Teambuilding – Cloud Collaboration Tools: «Die Corona-Krise hat verdeutlicht, was man schon vorher wusste, und gezeigt, wie wichtig es ist, dass man heute auch über digitale Wege immer den Wissenstransfer und die Kommunikation aufrechterhalten muss. Das gilt natürlich auch auch für das Geschäftsleben und speziell in jenen Branchen, wo man praxisorientierte Beratung jederzeit zeit- und ortsunabhängig garantieren muss. Webinare sind deshalb alles andere als nur ein Trend, sondern gehören heute zum Standard einer modernen Beratung – sei es im Verkauf, für Wissenstransfer, Schulung oder auch bei der Pflege des Netzwerkes.» ■
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GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
30 BAUEN & WOHNEN SOFTWARE FÜR HAUSTECHNIK, SANITÄR UND HEIZUNG
OHNE MOBILE SERVICES GEHT NICHTS MEHR ... IM MÄRZ UND APRIL 2020 SCHLUG DIE STUNDE DER WAHRHEIT FÜR VIELE UNTERNEHMEN IN DER SANITÄR-, HEIZUNGSUND HAUSTECHNIK- SOWIE BAU-BRANCHE: WELCHE GESAMTLÖSUNGEN FÜR DIE BAU- UND HAUSTECHNIKBRANCHE UND WELCHE VERNETZUNGEN INNERHALB DER UNTERNEHMEN HABEN FUNKTIONIERT? WAREN DIE MOBILEN SERVICES EFFIZIENT UND KONNTE NAHTLOS AUCH WÄHREND DER VERSCHÄRFTEN UMSETZUNGSPHASE DER CORONAVIRUS-MASSNAHMEN WEITER GEARBEITET WERDEN? UND WIE SIEHT ES IN DER UNMITTELBAREN ZUKUNFT AUS? VON CHARLES STAUBACH
Wer beim Thema Mobile Services gut aufgestellt ist, hat heute in der Branche einen klaren Vorteil.
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eine Frage, die letzten Monate haben in der Bau- und Haustechnik, im Sanitär- und in der Heizungstechnik-Branche einen enormen Digitalisierungsschub beschert. Dieser war bereits schon vor der Coronakrise deutlich spürbar und an der Swissbau 2020 zeigte sich dieser zudem noch am grossen Interesse an den Software-Lösungen im Bereich Vernetzungen, Planungen und Tools für die Auftrags-Abwicklungen für Monteurinnen und Monteure. Jetzt erleben wir gewissermassen eine «Digitalisierungs-Pandemie» in der gesamten Branche. Gefordert sind jene, die eine passende Software für den mobilen Einsatz bieten. Und man wünscht sich in der Regel Gesamtlösungen, die eine effiziente Umsetzung von Aufträgen in jeder Situation ermöglicht.
CORONAVIRUS BEFEUERTE MOBILE SERVICES
Branchen nun dazu gezwungen, sogar noch früher als geplant andere Arbeitsweisen wie eben Homeoffice und dezentrale Lösungen zu forcieren. Damit man in den zum Teil komplexen Arbeitswelten nicht komplett den Überblick verliert, braucht es nachhaltige und auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene Angebote. Pablo Gudenrath, Mitglied der Geschäftsleitung der OF-Software AG in Birsfelden/ BL: «Wir zum Beispiel erarbeiten mit unseren Kundinnen und Kunden die bestmöglichen Lösungen und Abläufe auf der Basis des Basisprogramms. So entwickelt sich bei uns wie auch bei den Kunden eine emotionale Bindung zum Projekt.» Es besteht, so Gudenrath, zudem ein starkes Bedürfnis bei der Kundschaft, alle Involvierten mit in die Arbeitsleistungen einzubeziehen. «In unserer Branche heisst das im Klartext: Mit einem sogenannten Kundenportal für Verwaltungen, Generalunternehmen und Architekten könnten Drittpersonen mit in den Bauprozess einbezogen werden.»
Solche Gesamtlösungen sind nicht einfach nur ein Trend. Durch die zunehmende Durchsetzung der NEW WORK Philosophien in fast allen Branchen, wird eine totale Vernetzung der Arbeitsbereiche erreicht. Während der Coronavirus-Krise sehen sich viele Unternehmen in allen
Wir befinden uns gewissermassen bereits schon in der Zukunft. Das Kerngeschäft von Unternehmen wie die OF-Software AG liegt bei der Entwicklung von Software-Gesamtlösungen für die Bau- und
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BAUEN & WOHNEN 31 Haustechnikbranche sowie bei der Schulung und dem Support im Tagesgeschäfts-Umgang. Es zeigt sich besonders in Zeiten, in welchen Software-Lösungen speziell effizient und zuverlässig sein müssen, wer gut vorgesorgt und eine nachhaltige Entscheidung getroffen hat. Gut dabei war, wer beim Thema Mobile Services gut aufgestellt ist. Mit den Mobile Services können Monteurinnen und Monteure direkt vor Ort alles erledigen und mit dem Büro synchronisieren.
TOTALE SYNCHRONISATION Die Idee dahinter ist: Mit den Mobile Services können Monteure direkt auf der Baustelle beziehungsweise beim Kunden Material und Stunden aus Ausmassblättern erfassen, Material beim Grossisten bestellen, Kleinofferten beispielsweise für Verwaltungen und Servicerechnungen erstellen. Die Daten werden automatisch synchronisiert, sobald das Tablet über eine Internetverbindung (3G, 4G, WLan) verfügt. Mobile Services erlauben es, in diesen besonderen Zeiten das Social Distancing so zu betreiben, ohne dass man logistische oder arbeitsablauftechnische Nachteile hat, sagt auch Pablo Gudenrath «Mit dem Mobile Service ist es Monteuren, hauptsächlich den Servicemonteuren, möglich, ohne grossen Kontakt mit dem Büro zu arbeiten. Ein Beispiel: Die in unserer OF-4000 Planungssoftware erstellten und terminierten Aufträge werden dem Monteur in Echtzeit digital auf dem Tablet angezeigt. Die benötigten Materialien und Arbeitsstunden werden über digitale Ausmassblätter oder über IGH- und Suissetec-Katalogen erfasst. Dann wird der Auftrag hinterlegt und dem Büro zugesendet. Beim Abrechnen des Auftrages, werden die Materialien automatisch in die Rechnung importiert. Verlorene Rapport-Dokumente oder das Entziffern von Handschriften gehört so der Vergangenheit an. Mit den Unterprogrammen von «OF 4000» – OF-mobile Stunden, OF-mobile Termine und OF-mobile Order – wird von überall Zugriff auf relevante Informationen ermöglicht und alles effizient und
zeitgewinnend abgewickelt. So entstehen keine Doppelerfassungen, alles kann papierlos erledigt werden und das System ist zudem auch sicher.» Der Schwerpunkt-Trend ist also die Vernetzung des kompletten Unternehmens mit einer Softwarelösung aus einem Haus. Die Idee ist, dass mit der gleichen Betriebssoftware die Büromitarbeiter mit verschiedenen Funktionen – das heisst konkret beispielsweise die Projektleiter / innen, Sachbearbeiter/innen, Sekretärinnen und Sekretäre und die Geschäftsführung sowie die Monteurinnen und Monteure – also Servicemonteure, Baustellenmonteure, leitende Mitarbeiter / innen – mit den benötigten Tools ausgestattet werden. Diese Vernetzung schafft eine gemeinsame Plattform und bringt einen grossen Zeitgewinn wo Doppelspurigkeiten vermieden werden. Das Ziel ist, für die führende Ebene eine einfache Übersicht auf sämtliche Daten, Termine und wichtige Kennzahlen zu bieten. Dieses Vorgehen bedient das stetig wachsende Bedürfnis, die involvierten Parteien in einer Betriebssoftware exakt zu steuern. ■
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INSZENIERTE INDIVIDUALITÄT DEN INDIVIDUELLEN LEBENSSTIL DER KUNDSCHAFT ZUM AUSDRUCK ZU BRINGEN, IST DAS CREDO VON BE AT HOME. AUCH DANN, WENN ES SICH UM BUSINESS-RÄUME HANDELT. VON FREYA MOHR
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er Innenarchitekt Bruno Stebler spielt auf der ganzen Klaviatur von schlicht bis opulent, von modern bis klassisch und von verspielt bis unterkühlt. Das Ziel ist immer, den individuellen Lebensstil der Kundschaft, den Charakter des Auftraggebers zum Ausdruck zu bringen.
So lassen sich zum Beispiel Bildschirme oder Fernseher raffiniert kaschieren. Wie im Schlafzimmer ein baldachinartiges Deckenpaneel über der Liegefläche dafür sorgt, dass der Bildschirm erst bei Bedarf ausgefahren wird, so kann auch ein geschmackvoll tapezierter Schrank einen störenden Fernseher verbergen.
Und das gilt keineswegs nur für Wohnbereiche. Auch im geschäftlichen Umfeld zieht Bruno Stebler sämtliche Register. Die individuelle Corporate Identity spielt eine wichtige Rolle, aber auch die spezifischen Eigenschaften des Auftraggebers, dessen Geschäftsmodell, Zielgruppen und die beabsichtigte Wirkung auf willkommene Besucher. Ein harmonisches Gesamtbild von sachlich bis gediegen ist in jedem Fall garantiert.
MEHR RAUM FÜR WICHTIGES
UMGANG MIT TECHNIK
Die Leidenschaft für das Schöne, für die klare Linie, für ausdrucksstarke Stimmungen überträgt sich bei Bruno Stebler in ein Raumgefühl, das Kundinnen und Kunden zum Schwärmen bringt. Er verfügt über ein ausgezeichnetes Netzwerk von exklusiven Anbietern, welche seine Leidenschaft teilen. BE at HOME steht für virtuose Umsetzungen von individueller Lebensart. ■
Eine besondere Stärke von BE at HOME ist die Kunst des Versteckens. Unliebsame Kabelstränge, schwarze Bildschirmflächen und unattraktive Lautsprecher, wie auch Haushaltgeräte in Küchen und Kochnischen, lässt der Innenarchitekt elegant hinter ansprechenden Fronten verschwinden.
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
Der Raum muss frei bleiben für wichtige und ansprechende Eyecatcher, auch Kunstobjekte. Bruno Stebler plant Wandnischen proportional und passt diese exakt dem Ausstellungsobjekt an. Wertvolle Bilder oder Objekte, die den Kunden ein Leben lang begleiten sollen, finden ihren perfekten Platz und lassen sich durch ein geschultes Auge in Szene setzen.
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GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
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Klare Linien verbinden sich mit ausgewählten Eyecatchern.
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Bruno Stebler ist Inhaber von BE at HOME.
BRUNO STEBLER – BE AT HOME Der Innenarchitekt Bruno Stebler und sein Team erfüllen individuelle Wohnträume zum Wohlfühlen. Das Augenmerk wird auf die Liebe zum Detail gerichtet, denn nur so lässt sich Perfektion anstreben, und nur so kann der Namensgebung des Unternehmens Rechnung getragen werden. BE at HOME begleitet seine Kundschaft von der Idee bis zur Fertigstellung und kann ein Domizil schlüsselfertig übergeben, inklusive Geschirr, Blumen, Kaminholz – je nach Kundenwunsch. Auf der Unternehmens-Website befindet sich eine interaktive Tour durch ein Renovationsprojekt mit Vorher-Nachher-Bildern sowie Skizzen und Moodboards über die Materialisierung und Realisierung. Direkt am Römerhof in Zürich bietet ein einladender Showroom Inspirationen und Einblicke in die behaglichen Einrichtungskonzepte von BE at HOME. Im Produktportfolio finden sich internationale Marken, darunter auch einige exklusiv für die Schweiz.
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Interior Design by Bruno Stebler Asylstrasse 64 CH-8032 Zürich Telefon +41 (0) 44 253 22 00 bs@be-at-home.ch WWW.BE-AT-HOME.CH
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Im Atelier Bel Intérieur lebt das traditionelle Handwerk der Polsterer weiter.
BEL INTÉRIEUR
TEAMARBEIT IM INNENDESIGN EINE HOCHWERTIGE INNENEINRICHTUNG SETZT EINE GUTE PLANUNG DER EINZELNEN SCHRITTE VORAUS. GESTALTER, SCHREINER, SCHAUMSTOFFVERARBEITER, INNENDEKORATEURE UND POLSTERER ARBEITETEN BEI DER NEUEN INNENGESTALTUNG DER BRASSERIE SCHILLER ENG VERZAHNT ZUSAMMEN. VON ROMY ULRICH
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ls Anfang Februar die ersten Lederhäute ausgebreitet wurden im Atelier von Bel Intérieur, hat die Umsetzung des Redesigns der Brasserie Schiller schon lange begonnen. Gestalter Raphael Otto und Tina Candrian haben mit Daniel Feierabend, dem Geschäftsinhaber vom Innendekorationsgeschäft Bel Intérieur, bereits die neuen Sitzbänke besprochen und auf Moodboards visualisiert. Die Schreinerei Weishaupt ist schon fleissig daran, die Holzgestelle zu bauen. Die A. Bruhin AG, welche den Schaumstoff für die Polster bereitstellt, hat die Schaumstoffblöcke zugeschnitten und aufgeklebt. In der Werkstatt sind die Sitze längst wattiert worden.
des Lederzuschnitts finden für den Einband der Bar- und Weinkarten Verwendung, welche die Buchbinderin Janine Ritschard aus Zürich herstellt. Während ein Teil des Teams Bezüge näht, fängt der andere schon mit dem Beziehen der Rücken- und Sitzpolster an. Hierbei bekommt das Team Unterstützung von Jürg Bolli, Inhaber des Innendekorationsgeschäfts bolli Mutschellen. Die Rundungen einiger Elemente stellen einzelne Hürden dar, die das Team jedoch souverän meistert. Der Ziernagelbeschlag am Ende des Bezugs schliesst die Polsterung noch elegant ab. Nur noch etwas Lederbalsam, dann können die Bankteile gelagert werden bis zur Montage.
DIE SITZBÄNKE POLSTERN
RAFFINIERTE MONTAGE
Immer wieder legen die Polsterinnen von Bel Intérieur die Schablonen neu auf die Lederhäute. Es wird alles verwertet, das brauchbar ist: Reste
Die Rücken- und Sitzpolster werden nun auf die fertigen, dunkel gebeizten Holzgestelle geschraubt. Die Elemente sind schwer, und viel
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Elegant gepolsterte Sitzbänke für die Brasserie Schiller.
Der geklebte Schaumstoff ist bereit, mit der Lederhaut bezogen zu werden.
Bewegungsraum steht nicht zu Verfügung, aber mit gutem Teamwork und vollem Körpereinsatz ist auch dies kein Problem. Einige Bänke sind nicht fix an ihrem Standort platziert, da sie für Events wie das Sechseläuten aus dem Weg geschoben werden müssen. So kann die Brasserie Schiller mehr Platz für die Festgesellschaften bieten. Dies muss das Team von Bel Intérieur beim Anschrauben der Sitzpolster beachten. Durch viele kleine Tricks und Fingerfertigkeit kann das Team die Rückenlehnen montieren, ohne dass am Ende eine Schraube sichtbar ist. Zum Abschluss der dreitägigen Montage, als sich der Baustellenstaub langsam abgesetzt hat und Kistentürme und Leiter nicht mehr die Sicht versperren, ist zum ersten Mal die ganze Stärke und Grösse der neuen Bänke sichtbar. Chic sehen sie aus in ihrer neuen Farbe und mit ihren glänzenden Ziernägeln. Man geniesst kurz die Ruhe nach dem Baulärm, bevor die Brasserie Schiller ihre Türen öffnet und den Restaurantbetrieb wieder aufnimmt. ■
BEL INTÉRIEUR
Innendekorationen & Innenausbau GmbH Regensbergstrasse 200 CH-8050 Zürich Telefon +41 (0) 44 310 39 79 info@bel-interieur.ch WWW.BEL-INTERIEUR.CH
Das Team von Bel Intérieur arbeitet gemeinsam an den Sitzpolstern.
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38 KOLUMNE
DIE ZEIT ARBEITET FÜR DIE FRAUEN von Jacqueline Fehr
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ie gute Nachricht ist: Zwischen 2010 und 2020 hat sich der Anteil weiblicher Geschäftsleitungsmitglieder in den hundert grössten Schweizer Unternehmen mehr als verdoppelt. Die weniger gute Nachricht: Der Anteil stieg gerade einmal von vier auf zehn Prozent. Mit anderen Worten: Die Richtung stimmt, aber das Ziel ist noch fern. Die Chef-Welt ist nach wie vor sehr männlich. In den grösseren US-Unternehmen gibt es mehr CEOs mit Vorname David (4.5 Prozent) als weibliche CEOs (4.1 Prozent). Dabei ist David nicht einmal der verbreitetste amerikanische CEO-Vorname – noch häufiger sind die Johns (5.3 Prozent). Und was die Schweizer Verhältnisse betrifft: Drei Viertel aller Frauen mit Hochschulabschluss befürchten laut einer Studie des Bundesamts für Statistik, die Geburt eines Kindes wirke sich negativ auf ihre Karriere aus. Die Sorge ist begründet: Zu über 85 Prozent arbeiten Mütter Teilzeit oder gar nicht. Väter verbleiben hingegen zu über 80 Prozent full time im Job. Teilzeitarbeitende erhalten nachweislich weniger Verantwortung und Förderung, werden weniger gut bezahlt und haben schlechtere Karriereaussichten. Hinzu kommt die Doppellast, die arbeitstätige Mütter zu tragen haben. Zwar werden solche heute nicht mehr schief angeschaut. Auch Karrieren sind möglich. Gleichzeitig hat sich aber an der Vorstellung kaum etwas verändert, wie eine Mutter zu sein hat – nämlich perfekt. Kurz: An berufstätige Mütter wird ganz selbstverständlich die Erwartung gestellt, dass sie im Job performen und gleichzeitig Super-Mütter bleiben. Das sind schwierige Voraussetzungen für Frauen, die führen möchten. Und doch – oder umso mehr – möchte ich Frauen zum Führen-Wollen motivieren. Es gibt gute Gründe, sich darauf einzulassen. Erstens arbeitet die Zeit für die Frauen. Die Nachfrage nach weiblichen Arbeitskräften wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Und je dringender der Arbeitsmarkt die Frauen braucht, umso mehr bestimmen diese die Bedingungen, unter denen sie zum Engagement
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bereit sind. Siehe Skandinavien: Dort entstanden die familienfreundlichen Arbeitsbedingungen, weil man nicht in der Lage war, die Lücken im Arbeitsmarkt mit der Zuwanderung zu stopfen. Man war angewiesen auf die Frauen. Zweitens sind Frauen Führungstalente. Es gibt mehrere grosse Untersuchungen zur Frage, ob Männer oder Frauen besser führen. Die Ergebnisse sind verblüffend – weil sie alle zum selben Schluss kommen: eins zu null für die Frauen. Besonders stark schneiden weibliche Führungskräfte ab, die einen modernen, im Fachjargon «transformationalen» Führungsstil pflegen – das heisst: die als Vorbilder auftreten und ihre Mitarbeitenden inspirieren, unterstützen und intellektuell anregen wollen. Wer in der Lage ist, so zu führen – und Frauen sind das gemäss Studien ganz besonders –, erzielt exzellente Arbeitsresultate. Drittens brauchen Kinder keine perfekte Mutter. Der britische Kinderarzt Donald Winnicott hat bereits Mitte des letzten Jahrhunderts dafür geworben, dass es vollauf reiche, wenn Mütter «good enough» seien – wenn sie «hinreichend gut» seien. Tatsächlich ist es kein Problem, wenn das Kind, nachdem es vom Velo gefallen ist, nicht nach der Mutter schreit, sondern nach dem Vater oder nach sonst einer Bezugsperson. Im Gegenteil: Das verschafft den Müttern Luft – und die nötige Energie, um sowohl in der Familie präsent zu sein als auch beruflich vorwärtszukommen. ■
JAQUELINE FEHR
Regierungsrätin und Vorsteherin der Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich Neumühlequai 10 CH-8090 Zürich mail@jaqueline-fehr.ch WWW.JACQUELINE-FEHR.CH
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MOBILITÄT MOBILITÄT IST IN DER HEUTIGEN GLOBALISIERTEN WELT EINE ENORM WICHTIGE KOMPONENTE. DAS WIRD IN VIELEN UNTERNEHMEN DEUTLICH, WENN SICH DIESE MIT DEM THEMA FLOTTENMANAGEMENT DER NAHEN ZUKUNFT AUSEINANDER SETZEN. MAN FORDERT HEUTE NICHT NUR EINE GESCHICKTE UND EFFIZIENTE WIE AUCH NACHHALTIGE CROSS-NUTZUNG, SONDERN AUCH EINE PROFESSIONELLE MOBILITÄTSBERATUNG. WIR HABEN UNS MIT EINEM FACHMANN IN DIESEM BEREICH UNTERHALTEN. VON CHARLES STAUBACH
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obilität bedeutet Selbstständigkeit. Und die Art, wie mobil man sich gibt, ist Ausdruck der Persönlichkeit. Genauso wie die Wahl des Vehikels, welches uns von A nach B bringt. Das gilt auch für Firmenautos und die Zusammenstellung des Fuhrparks. In unserem Interview bestätigt der neue CEO der Post Company Cars AG - Nigel Storny - im Zusammenhang mit den neuen Flottenmanagement-Möglichkeiten, dass jetzt schon – und erst recht in einer künftigen Smart-City-Umgebung – die Mobilitätsberatung einen noch höheren Stellenwert einnehmen wird. Themen wie Cross-Nutzung – also die Wahl verschiedener Antriebsmodelle in einem Fuhrpark –müssten gut überlegt sein. Mobilitätsberatung bedeute heute, eine ganzheitliche Sicht auf die Kundenbedürfnisse zu haben. Die Mobilitätswende geht einher mit der Energiewende und umgekehrt. Dass die Smartifizierung der Fahrzeuge wie auch der Umgebungen (Städteplanung, Verkehr etc.) und somit auch die Zunahme der passenden
Infrastrukturen neue Möglichkeiten bietet, ist ein «Game Changer». Und: Was ist eigentlich Mobilität? Rein definitionsgemäss bedeutet potenzielle Mobilität die Beweglichkeit von Personen, allgemein und als Möglichkeit. Realisierte Mobilität ist die Befriedigung von Bedürfnissen durch Raumveränderung, wobei der Verkehr das Instrument ist, das man dann für die konkrete Umsetzung der Mobilität benötigt. Dafür braucht es Fahrzeuge, Infrastrukturen und Verkehrsregeln. Wenn man über die Zukunft auf unseren Strassen, Schienen, Wasserwegen oder in der Luft nachdenken und Lösungen entwickeln will, ist Nachhaltigkeit ebenfalls ein wichtiger Aspekt, der seit einigen Jahren zum Vokabular der Mobilitätsforscher / innen gehört. Mobilität ist aber auch eine ganz persönliche Angelegenheit, und über die Fahrzeuge und Bewegungsmittel generell definieren wir uns selbst. Wie das Frauchen so der Wauwau, wie das Auto so der Fahrer, hiess es dann und wann im Volksmund. Studien aus Deutschland und den USA lassen aber tatsächlich den Rückschluss zu, dass sich die Persönlichkeit in der Automarke widerspiegelt. ■
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42 MOBILITÄT
Die Mobilitätswende geht einher mit der Energiewende und umgekehrt. Die Smartifizierung der Fahrzeuge wie auch der Umgebungen (Städteplanung, Verkehr etc.) und somit auch die Zunahme der passenden Infrastrukturen bietet neue Möglichkeiten.
POST COMPANY CARS AG
ETABLIERUNG EINER «WINNING FORMULA» SEIT FEBRUAR 2020 LEITET NIGEL STORNY ALS NEUER GESCHÄFTSFÜHRER DIE GESCHICKE DER POST COMPANY CARS AG. ER BRINGT EINSCHLÄGIGE INTERNATIONALE ERFAHRUNG INS UNTERNEHMEN UND PUNKTETE IN DER FLOTTENMANAGEMENT-SZENE BEREITS MIT EINEM MOTTO, DAS SICH WIE EINE «WINNING FORMULA» ANHÖRT: KOMPETENZ, ERFAHRUNG UND COMMITMENT (ENGAGEMENT, VERPFLICHTUNG). DIES MACHT SICH BESONDERS BEIM ENGAGEMENT DER ELEKTRIFIZIERUNG DER COMPANY-CARS-FLOTTE BEMERKBAR. ABER NICHT NUR IN DIESEM BEREICH. VON JOËL CH. WUETHRICH
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MOBILITÄT 43
Mit Nigel Storny als CEO der Post Comapany Cars AG setzt auf die «Gewinnformel Kompetenz, Erfahrung und Commitment».
POST COMPANY CARS AG Die Post Company Cars AG ist als Unternehmen der Schweizerischen Post die grösste herstellerunabhängige Full-ServiceFlottenmanagerin der Schweiz. Sie stellt sich als Konzerngesellschaft der Schweizerischen Post vor und präsentiert ihr Angebot im Flottenmangement und ihre Kooperationspartner. Das Unternehmen mit Sitz in Bern besteht seit Anfang 2005, beschäftigt rund 75 Mitarbeitende und bewirtschaftet über 23’000 Fahrzeuge – vom Kleinmotorrad bis zum Sattelschlepper. Die grösste Kundin ist die Schweizerische Post. Vom grossen Know-how profitieren aber auch viele externe Unternehmen. Das Angebot beinhaltet sämtliche Dienstleistungen im Flottenmanagement vom Einkauf über die Finanzierung, Versicherungen, Wartung, Reparatur und die Treibstoffversorgung bis hin zum Wiederverkauf von Fahrzeugen im eigenen Occasionscenter in Bern. Die Posttochter versteht sich auch als Mobilitätsberaterin und -managerin. Ihre Aktivitäten in diesem Bereich beinhalten unter anderem die Analyse von Mobilitätsbedürfnissen und das Entwickeln von Konzepten und nachhaltigen Mobilitätslösungen für Unternehmen und Organisationen.
FLOTTENMANAGEMENT: ETABLIERTE UND NEUE KERNKOMPETENZEN
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ass Nigel Storny zum neuen Geschäftsführer der Post Company Cars AG mit heute über 23’000 Fahrzeugen berufen wurde, folgt einer Logik. Das Bestreben, in wichtigen Teilbereichen des Flottengeschäfts als Pionierin beziehungsweise als aktive Mitbewerberin zu agieren, ist beim Unternehmen Programm. Und so war es klar, dass es eine Person in der Geschäftsleitung braucht, die sowohl über fundierte und mehrjährige Führungs- und Vertriebserfahrung im Flotten- und Fuhrparkmanagement verfügt, aber auch im Bereich Kommunikation versiert ist und fachlich wie auch bezüglich Personality überzeugt. Mit Nigel Storny (studierter Kommunikationswirt) soll nun noch mehr Bewegung und Initiative als eh schon in den Betrieb kommen. Er beschreibt seinen Führungsstil als «situativ»: «Ich passe mich den jeweiligen Situationen an und entscheide mich, was zu tun ist. Wichtig ist, dass man die Kompetenzen und das Fachwissen der Mitarbeitenden erkennt und sie in einem Prozess mitnehmen kann.»
Die Elektrifizierung der Flotten und generell das grosse Thema Mobilitätsberatung treibt Nigel Storny seit jeher auf seinem Berufsweg um. Auch die Thematik des Übergangs von Besitz zur Nutzung von Fahrzeugen – speziell im Bereich Fuhrpark- beziehungsweise Flottenmanagement: «Der Trend ist natürlich anhaltend, und wir sehen speziell auch das wachsende Interesse in Richtung ‹pay per use›.» Das ist eine Finanzierungslösung, die nicht auf einer pauschal geplanten, sondern der konkreten Nutzung eines Objektes basiert. Mit Sensoren und Vernetzung im industriellen Umfeld hat man nun die Möglichkeit, Daten in Echtzeit in die Cloud zu schicken, und optimierte Algorithmen erlauben heute, Produktionsdaten auf Maschinenebene auszuwerten. Im Sinne des Pay-per-use-Ansatzes können die Daten dazu genutzt werden, die Kosten der eingesetzten Maschinen aufgrund der tatsächlichen Nutzungsintensität zu einem variablen und unmittelbar berechneten Bestandteil der Kalkulation zu machen, die sich der jeweiligen aktuellen Produktionsauslastung und damit auch Wertschöpfung eines Unternehmens anpasst. Nigel Storny: «Das ist hoch interessant für immer mehr Kundinnen und Kunden, denn es ist offensichtlich, dass speziell bei KMU Effizienz und die Erbringung des Kerngeschäfts an erster Stelle stehen und man oft kaum interne Ressourcen für den Aufwand >
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Der neue CEO Nigel Storny ist überzeugt, dass im Zusammenhang mit den neuen Flottenmanagement-Möglichkeiten in einer künftigen Smart-City-Umgebung die Mobilitätsberatung einen noch höheren Stellenwert einnehmen wird.
des Fuhrpark-Managements freimachen kann. Und so werden wir natürlich nicht nur Dienstleister und Anbieter, sondern auch als Mobilitätsberatende gebraucht. Diese können das Bedürfnis analysieren und die richtige Lösung anbieten.» Dabei werden oft tiefe Einblicke in die Unternehmen gewährt. Das Vertrauen der auftraggebenden Firmen in die Mobilitätsberater / innen sei dementsprechend hoch.
«MOBILITÄTSBERATUNG 4.0» Der Trend geht zur «Mobilitätsberatung 4.0» – darin sind sich alle Flotten- sowie Grosskundenbetreuer und -betreuerinnen einig. Ein optimal zusammengestellter Fuhrpark für KMU oder Grossunternehmen werde – so sagen Fachleute auf diesem Gebiet – nicht nur nach ökonomischen, effizienzorientierten und logistischen Bedürfnissen zusammengestellt. Es fallen noch einige weitere Parameter an, die zu berücksichtigen seien. Fachwissen, Kenntnisse der Bedürfnisse der Kundschaft und natürlich auch ein ausgeprägtes gegenseitiges Vertrauensverhältnis sind die Basis für das «Projekt Fuhrpark». Und deshalb verstehen sich viele aus der Branche, die sich mit Flottenmanagement auseinandersetzen, als Mobilitätsberater und -beraterinnen. Bei der Effizienzbeurteilung einer bestehenden oder künftigen Fahrzeugflotte sind Interaktion, viel Netzwerkarbeit und vor allen Dingen das Erkennen der Bedürfnislage der Kundschaft ebenso wichtig wie die klassischen Themen. Diese wären: das Eruieren des Einsatzgebietes, die Analysen bezüglich Branchenspezifika, die Budgets und die Grösse der auftraggebenden Unternehmen. Folgende Fragen werden ausserdem gestellt: Soll die Energieeffizienz massgebend sein oder müssen die Fahrzeuge zu einem bestimmten Image passen? Gelten Mitarbeiterzufriedenheit oder eher Zweckmässigkeit als oberste Prämisse? Sollen wirtschaftliche Aspekte wie die Kilometereffizienz besonders im Vordergrund stehen oder muss allenfalls das Image der Firma oder ein Branding unterstützt werden? Planungssicherheit ist und bleibt derweil einer der wichtigsten Aspekte: Da geht es um Konditionen auf die Fuhrparkgrösse, um geplante mittelfristige Abnahmemengen, um langfristig kalkulierbare Fuhrparkkosten und um individuell auf die Anforderungen eingestellte Lösungen. Da ein funktionierender Fuhrpark elementar für ein erfolgreiches Tagesgeschäft ist, werden bei der Fuhrparkverwaltung auch die Arbeitsaufwände optimiert und stabilisierte Prozesse erzeugt.
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
«MOBILITÄTSBERATUNG 4.0» Nigel Storny bestätigt im Zusammenhang mit den neuen Flottenmanagement-Möglichkeiten zudem, dass jetzt schon – und erst recht in einer künftigen Smart-City-Umgebung – die Mobilitätsberatung einen noch höheren Stellenwert einnehmen wird. Denn Themen wie Cross- Nutzung – also die Wahl verschiedener Antriebsmodelle in einem Fuhrpark – müssten ebenfalls gut überlegt sein: «Mobilitätsberatung bedeutet, eine ganzheitliche Sicht auf die Kundenbedürfnisse zu haben. Es ist schlussendlich entscheidend, dass eine Lösung gefunden wird, die Sinn macht und die Effizienz steigert. Und wenn eines der Ziele eines Unternehmens ist, ökologisch und nachhaltig zukunftsorientiert mit seinen Fahrzeugen unterwegs zu sein, dann findet man die optimale Lösung dazu. Dafür muss aber beispielsweise auch die Infrastruktur vorhanden sein und zu den Lieferwegen passen. Aber wir machen eh nur Expertisen, die für die Kundschaft Sinn machen und ins Konzept und ins Leitbild der Unternehmung passen.»
ZUSAMMENSPIEL MOBILITÄTSUND ENERGIEWENDE Die Mobilitätswende geht einher mit der Energiewende und umgekehrt. Dass die Smartifizierung der Fahrzeuge wie auch der Umgebungen (Städteplanung und Verkehr) und somit auch die Zunahme der passenden Infrastrukturen neue Möglichkeiten bieten, ist für Nigel Storny ein «Game Changer». Die Schweizerische Post ist Mitglied in einigen Organisationen, die sich für die Minderung von Schadstoffausstoss engagieren wie beispielsweise bei der Roadmap Elektromobilität 2022. Dort sammelt sich die geballte Kompetenz. Wenn also die Post CH AG und somit auch die Post Company Cars AG beratend zum Beispiel im Bereich Elektrifizierung einer Fahrzeugflotte stehen, dann könne man von der ganzen Erfahrung und vom Fachwissen profitieren. Und deshalb kann man von einer «Winning Formula» reden, wenn eben Commitment, Erfahrung und Kompetenz zusammenkommen. ■
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MOBILITÄT 45
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
46 AUS- & WEITERBILDUNG
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
AUS- UND WEITERBILDUNG WER HAT WÄHREND DER LETZTEN MONATEN BEZÜGLICH DIGITALISIERUNG UND TRANSFORMATION DES WISSENSTRANSFERS DEN ANSCHLUSS VERPASST UND WER KONNTE PROFITIEREN? WIE WEIT SIND WIR MIT DEM DIGITAL UND BLENDED LEARNING? WIE SIEHT DIE UNMITTELBARE UND MITTELFRISTIGE ZUKUNFT IN DER (AUS- UND WEITER-) BILDUNGS-BRANCHE AUS? DIESEN FRAGEN SIND WIR IN DER AKTUELLEN AUSGABE NACHGEGANGEN. VON JOËL CH. WUETHRICH
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an lernt nie aus. Dieser Satz ist wohl jeder und jedem geläufig. Jetzt, wo sich die Arbeitswelten in einer nachhaltigen Transformation befinden und im Zuge der Coronavirus-Massnahmen sich ein Innovationsschub bemerkbar machte, erst recht. Neues Wissen wird immer wichtiger und die Wahl einer Aus- beziehungsweise Weiterbildung entwickelt sich zu einer strategischen Angelegenheit. Denn auf die richtige Vision kommt es an. Und so werden die Entscheide für eine Aus- oder Weiterbildung noch wichtiger denn je, zumal es auch eine Investition ist. Die brennenden Fragen heutzutage heissen: Welche Berufe haben Zukunft und passen in die Arbeitswelten 4.0? Welcher Berufszweig hat noch einen «goldenen Boden», und welche Weiterbildung wird mir helfen, einen Argumentationsvorsprung bei einer Bewerbung zu generieren? Denn die Arbeitswelt wird sich mit der Digitalisierung und Transformation stark verändern.
Und da muss man sich dementsprechend das richtige Know-how aneignen. Bildungsmanager sind zudem gefordert die Bedürfnisse von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Einklang zu bringen. Für Weiterbildungsinstitute und -unternehmen ist das eine Herausforderung. Und es werden in der näheren Zukunft einige Trends von Bedeutung sein: Viel gesprochen wird beispielsweise über das grosse Thema «Digital und Blended Learning». Neue Lehrgänge, Kurse, Seminare und Angebote sind nötig, um die Bedürfnisse der heran brechenden New-WorkÄra zu stillen. Daniel Herzog – ein Profi in der Branche und Geschäftsführer des Branchenprimusʼ Lernwerkstatt Olten für den Bereich der Ausbildung von Bildungsfachleuten, Coaches und Mentoren – verrät uns zudem seine Vision der Erwachsenenbildung der Zukunft. ■
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48 AUS- & WEITERBILDUNG HÖHERE FACHSCHULEN, FACHHOCH- UND BERUFSSCHULEN
DIE «HEIMLICHEN GEWINNER» DER CORONA-KRISE DIE DIGITALE BILDUNGS-ZUKUNFT IST SCHNELLER EINGETROFFEN ALS VERMUTET. NACH CORONA WIRD DIE BILDUNGSWELT ANDERS AUSSEHEN, ALS NOCH VOR WENIGEN WOCHEN. HÖHERE FACHSCHULEN, FACHHOCH- UND BERUFSSCHULEN HABEN SICH ALS VORBILDER IM BEREICH DER UMSETZUNG VON DIGITAL- UND BLENDED-LEARNING ETABLIERT. VON CHARLES STAUBACH
Mit der Sicherstellung des Unterrichts auch während der Lockdown-Krise haben sich einige Aus- und Weiterbildungsinstiitute beim Zielpublikum ein gutes Image verpasst.
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Digital und Blended Leasrning wird überall Einzug halten.
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orgemacht, wie optimale Anpassung an die neue virtuelle (Aus- und Weiter-)Bildungswelt, haben es Weiterbildungsinstitute – speziell die Fachhochschulen und Höheren Fachschulen und Universitäten. Im Vergleich zu den Volksschulen haben speziell auch die Privatschulen, die einem gewissen Umsatz- und Erfolgsdruck unterliegen, schnell und effizient reagiert. Die Dozierenden zeigten Motivation und hohe Anwenderkompetenz.
In der Erwachsenenbildung hat man die Gelegenheit als Chance gesehen und beim Schopf gepackt. Wir haben an dieser Stelle schon berichtet, über Beispiele erfolgreicher Umsetzungen bei der TEKO Basel (www.teko.ch) und bei der Lernwerkstatt Olten (www.lernwerkstatt.ch). Dies ist gelungen, weil man sich darauf vorbereitet hatte und die Zeichen der Zeit schon vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie erkannte. Ausserdem waren der Wille und die Motivation vorhanden, ab Tag Eins der vom >
50 AUS- & WEITERBILDUNG Bund verfügten Umsetzungen der Corona-Massnahmen sofort weiter effizient und im Sinne der Schüler / innen und Studentinnen und Studenten zu funktionieren.
PRÄSENZUNTERRICHT BLEIBT WICHTIG, IN KOMBINATION MIT DEN NEUEN MÖGLICHKEITEN Der analoge Unterricht bleibt, das sagen auch alle Brancheninsider, aber dennoch unersetzbar. Matchentscheidend für den Lernerfolg sei, so zeigen einige Studien, nicht nur die technische Ausrüstung einer Schule, sondern die Lehrer-Schüler-Beziehung. Die Interaktion zwischen den Menschen sei zentral. Die aufbauenden Rückmeldungen an Schüler, die dialogische Begleitung im Lernprozess ist und bleibt elementar. Daniel Herzog, CEO der Lernwerkstatt Olten, betont hierbei in einem viel beachteten Text auf www.bildungsblog.ch: «Die Möglichkeiten der Digitalisierung öffnen aber auch Chancen für neue Methoden, die immer noch nahe am ursprünglichen Lernen des Menschen sind. Es werden auch laufend mehr spielerische Lernsettings und Applikationen entwickelt, die Teilnehmende in den Bann ziehen und entdeckendes Lernen ermöglichen.» Soziale Nähe komme im virtuellen Klassenzimmer zwar etwas zu kurz, und gewisse Inhalte können nur schlecht vermittelt und trainiert werden. Die Technologien werden sich aber rasant weiterentwickeln. Vorübergehend werden wir uns mit Virtual Reality-Brillen noch wirklichkeitsnaher im Bildungsumfeld bewegen. Und neue Technologien sollen in Kürze weitere ungeahnte Möglichkeiten eröffnen. Der Mensch lebe zwar von der Begegnung und von sozialen Kontakten. Mittelfristig würden wir uns aber vermehrt in Blended Learnings Settings bewegen. Ausserdem: Langfristig würde die Präsenzveranstaltung wegen der neuen Technologien als Alternative wahr genommen. Auch wenn der praxisnahe Präsenzunterricht enorm wichtig bleiben würde. Als am 13. März die wochenlange Aussetzung des Präsenzunterrichtes einsetzte, wurde indes viele öffentlichen Schulen, private Bildungsanbieter und Personalentwicklungsabteilungen auf dem linken Fuss erwischt. Die Digitalisierung in der Bildung wurde in letzter Zeit zwar vermehrt angegangen, auf diesen radikalen Einschnitt waren aber die meisten Bildungsanbieter schlecht vorbereitet. Auch die Lernwerkstatt Olten, als schweizweit führende Anbieterin für Erwachsenenbildung, Coaching und Betriebliches Mentoring musste rasch eine Lösung finden. Dutzende Klassen und mehrere Hundert Teilnehmenden standen an 30 Standorten mitten in ihrer Ausbildung «SVEB-Zertifikat», «Ausbilder / in mit eidg. Fachausweis», «Coach» oder «Betriebl. Mentor / in mit eidg. Fachausweis». Daniel Herzog, CEO meint rückblickend: «Uns war schnell klar, dass die Weiterführung des Schulbetriebs oberste Priorität hatte. Hängen doch daran die Existenzen von dutzenden freiberuflichen Kursleitenden. Das Lehrgangsangebot ist mit unzähligen Abhängigkeiten sehr komplex und die Teilnehmenden haben sich Termine fix reserviert. Ein Unterbruch des Unterrichtes während Wochen oder Monaten war für uns undenkbar».
VOM SEMINARRAUM INS VIRTUELLE KLASSENZIMMER Innerhalb weniger Tage hat die Lernwerkstatt Olten ihr gesamtes Angebot virtualisiert und die Klassen treffen sich nun wie gewohnt und zu den üblichen Kurszeiten. Eine grosse Herausforderung bestand laut Herzog darin, die Kursleitenden in Kürze für das virtuelle Lernsetting fit zu machen: «Die Lernwerkstatt Olten ist bekannt für einen aktiven und abwechslungsreichen Unterricht. Unsere Lehrgänge sollen den Teilnehmenden gleich als Beispiel eines guten Unterrichts dienen». Die Unterrichtspläne mussten in Kürze auf das neue virtuelle Unterrichts-Setting angepasst werden. 80 Kursleitende wurden in fünf Webinaren auf die neue Form des Unterrichtens vorbereitet.
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Ein Unterbruch des Unterrichts während Wochen war für die Lernwerkstatt Olten und andere Mitbewerber / innen undenkbar.
KNOW-HOW STEHT ANDEREN SCHULEN ZUR VERFÜGUNG Viele Aus- und Weiterbildungsinstitute wie die Lernwerkstatt Olten haben in den vergangenen vier Wochen tatsächlich einen noch nie dagewesenen Innovationsschub erlebt. Die Erfahrungen aus den rund 150 bis 200 veranstalteten virtuellen Kurstagen wurden in mehr als 15 Live Webinaren abgebildet. Herzog: «Uns ist es wichtig, die virtuellen Kurstage nun methodisch weiter zu entwickeln und den Teilnehmenden die gleichen Lernmöglichkeiten, wie an Präsenztagen zu bieten. Unsere Kursleitenden besuchen nun je nach Bedürfnis diese Live Webinare. Wir haben beschlossen unser Know-how auch anderen Schulen zur Verfügung zu stellen.» Ein neues Angebot der «Lernwerkstatt Live Webinare» startete schon nach Ostern 2020. Es bietet in jeweils zwei Stunden kompaktes Knowhow für den virtuellen Unterricht aber auch für den Präsenzunterricht. Eine erhöhte Nachfrage wird aktuell auch für das SVEB-Weiterbildungszertifikat «Lernprozesse digital unterstützen» und für die vielen eintägigen Seminare zum Thema digitales Lernen festgestellt. ■
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52 AUS- & WEITERBILDUNG HÖHERE FACHSCHULEN, FACHHOCH- UND BERUFSSCHULEN
TOOLS, TIPPS UND TRICKS DANIEL HERZOG, BILDUNGSEXPERTE UND CEO DER LERNWERKSTAT OLTEN GIBT NEUN TIPPS FÜR EINEN GELUNGENEN VIRTUELLEN UNTERRICHT VON JOËL CH. WUETHRICH
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bwechslung, Medienvielfalt, Anwenderkompetenz und Digitale Fitness: das sind einige der Aspekte, die man beachten muss, damit Digital Learning den erwünschten Effekt erzielt, spannend und für die Teilnehmenden motivierend bleibt.
multimediales Whiteboard und Lernvideo-Tool. Mit iMovie oder Power Director erstellen Sie attraktive Erklärvideos. Lernzielkontrollen führen Sie mit Quizlet, Classtime oder Kahoot durch und Ihren Kurs evaluieren Sie mit Mentimeter oder Poll Everywhere. All diese Tools ermöglichen eine zusätzliche Abwechslung.
ABWECHSLUNGSREICHER UNTERRICHT
OFFLINE-ZEIT PLANEN
Im virtuellen Lernsetting ist es besonders wichtig, aktiv und abwechslungsreich zu unterrichten und die Teilnehmenden stark miteinzubeziehen. Endlose Folienschlachten sind schon im Präsenzunterricht unerträglich. Beim virtuellen Lernen werden sich die Teilnehmenden schnell abwenden und sich parallel zum Unterricht anderen Tätigkeiten zuwenden. Setzen Sie Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten ein, führen Sie Lehrgespräche und moderieren Sie Diskussionen. Ein gutes Videokonferenzsystem lässt dies alles zu. Flipchart und Pinnwand können Sie auch online einsetzen. Passen Sie Ihr Unterrichtsdrehbuch auf das online Setting an, denn virtueller Unterricht ist nicht 1:1 Präsenzunterricht.
Planen Sie Einzelarbeiten ein, welche die Teilnehmenden nicht am Bildschirm erledigen müssen. Ein Arbeitsblatt bearbeiten oder fünf Kernpunkte zum Stoffinhalt herausschälen kann man gut auch auf dem Balkon. Die Ergebnisse sammeln oder diskutieren Sie anschliessen wieder im virtuellen Klassenzimmer.
ONLINE-TOOLS NUTZEN Es gibt unzählige kostenlose oder kostengünstige Tools um Lernprozesse digital und virtuell zu unterstützen. Mit Padlet gestalten Sie Ihre digitale Pinnwand und mit Explain Everything verfügen Sie über ein
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MEHR PAUSEN MACHEN Ist Ihr Unterricht spannend und lehrreich, werden Ihre Teilnehmenden hochkonzentriert dabei sein. Ablenkungen wie im Präsenzunterricht gibt es fast keine. Lernen vor dem Bildschirm und die hohe Konzentration ermüden aber. Machen Sie mehr und dafür kürzere Pausen.
FÜR BEWEGUNG SORGEN Beugen Sie Nackenverspannungen und Rückenschmerzen vor. Sitzen Sie also nicht den ganzen Tag. Im Idealfall unterrichten Sie an einem Stehpult,
AUS- & WEITERBILDUNG 53 so können Sie Ihre Position regelmässig verändern. Sorgen Sie auch bei den Teilnehmenden für Bewegung oder zeigen Sie auch ein YouTube-Video.
SICH DIGITAL FIT MACHEN Wenn Sie über grundlegende methodische Kompetenzen verfügen, werde Sie sich schnell auch im virtuellen Schulzimmer zurechtfinden. Unter www.live-webinare.ch finden Sie 15 zweistündige, lebendige und interaktive Live Webinare um Ihr Know-how für den virtuellen Unterricht auszubauen. Seit einem Jahr wird zudem das SVEB-Weiterbildungszertifikat «Lernprozesse digital unterstützen» angeboten. Hier lernen Sie digital gestützte Lernprozesse mit Erwachsenen didaktisch zu planen, umzusetzen und zu reflektieren.
SPIELREGELN DEFINIEREN Definieren Sie Spielregeln für den virtuellen Unterricht. Beachten Sie auch den Datenschutz. Wenn Sie die Veranstaltung aufzeichnen, machen Sie dies nur mit Einverständnis der Teilnehmenden. Fordern Sie auch die Teilnehmenden auf, Aufzeichnungen und Fotos nur mit Einverständnis zu machen.
TECHNIK BEACHTEN Wählen Sie ein Videokonferenzsystem wie beispielsweise Zoom oder Teams, welches Ihre Anforderungen erfüllt und stabil läuft. Insbesondere sollte eine Funktion für Gruppenarbeiten integriert sein. Wenn eine Klasse zum ersten Mal an einem virtuellen Kurstag teilnimmt planen Sie genügend Zeit ein, bis alle Personen den Zugang geschafft haben. Wenn Sie stressfrei in den Kurstag starten wollen, empfiehlt es sich bereits vorgängig mit den Teilnehmenden Testmeetings zu veranstalten, damit die Technik dann sicher klappt.
EINE GUTE FALLE MACHEN Und zu guter Letzt: Achten Sie auch im virtuellen Raum auf Ihre Erscheinung. Zwar können Ihre Schuhe mal ungeputzt bleiben, dafür sieht man Ihr Gesicht und Ihren Oberkörper umso besser. Verhalten und kleiden Sie sich wie gewohnt professionell. ■
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54 AUS- & WEITERBILDUNG
abc sprachen unterrichtet aktuell in 16 verschiedenen Sprachen.
ABC SPRACHEN
DAMIT SPRACHE ZUR BRÜCKE WIRD IN EINER GLOBALISIERTEN ARBEITSWELT GEHÖREN SIE ZU DEN KERNKOMPETENZEN. WER BERUFLICH WEITERKOMMEN WILL, KANN AUF SIE NICHT VERZICHTEN – DIE FREMDSPRACHEN. ENTSPRECHEND WICHTIG IST ES, IN DIESE KOMPETENZEN ZU INVESTIEREN UND DIES ALS INVESTITION IN DIE AUS- UND WEITERBILDUNG ZU VERSTEHEN. VON ISABELLE VON NIEDERHÄUSERN
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bc sprachen richtet den Unterricht auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden aus. Sei es ein fachspezifischer Sprachkurs, eine Vorbereitung auf ein Sprachenzertifikat oder Sprache für den Alltag. Die qualifizierten, muttersprachigen Lehrkräfte unterstützen die Teilnehmenden auf ihrem Weg und gestalten den Unterricht praxisorientiert und lebendig. So motivieren sie zu nachhaltigem Lernen.
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INDIVIDUALITÄT STEHT IM FOKUS Sei es am Arbeitsplatz, zu Hause, am Standort der Sprachschule in Dübendorf / Wallisellen oder unterwegs. Mit der Lehrkraft besprechen die Teilnehmenden ihre individuellen Bedürfnisse und Ziele. Die Wünsche der Kursteilnehmenden stehen im Fokus und werden in den Unterricht aufgenommen, das Unterrichtstempo wird dem Lerntempo angepasst.
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Bei abc sprachen steht die Konversation im Vordergrund.
Mit dem Kursmaterial erreichen die Teilnehmenden effektiv und nachhaltig das gewünschte Sprachniveau. Aktuell unterrichtet abc sprachen in 16 verschiedenen Sprachen. Das Angebot wird entsprechend der Nachfrage ausgebaut. Auch Temporärmitarbeitende finden den richtigen Sprachkurs. abc sprachen ist im Bildungsverzeichnis von temptraining gelistet.
DIE QUALITÄTSMERKMALE abc sprachen ist eine inhabergeführte und persönliche Sprachschule und eduQua zertifiziert. Dieses Schweizer Qualitätslabel, das auf Anbieter von Weiterbildung zugeschnitten ist, fördert Transparenz und Vergleichbarkeit in der Weiterbildung. Bei abc sprachen bestehen die Kleingruppen aus maximal sechs Personen, ebenso bietet die Sprachschule Privat- und Halbprivatkurse an. Die Sprachlehrkräfte sind muttersprachige, ausgebildete Sprachlehrerinnen und -lehrer. Als lizenziertes telc Prüfungszentrum (the european language certificates) führt die Schule nicht nur Zertifikatsprüfungen durch. Die Sprachlehrkräfte bereiten die Kursteilnehmenden auch auf die Zertifikatsprüfungen vor, die Erfolgsrate liegt bei 100 Prozent. Die hohe Kundenzufriedenheit widerspiegelt sich nicht nur in den positiven Bewertungen auf verschiedenen Bewertungsportalen, sondern auch in der Kundentreue und durch Weiterempfehlungen.
und damit eine Basis für lebenslanges Lernen geschaffen. Das gilt auch für die Sprachlehrkräfte, welche sich kontinuierlich weiterbilden. abc sprachen arbeitet nach den Leitbildern Toleranz und Offenheit sowie Chancengleichheit und Loyalität. Kundenorientierung ist genauso eine Selbstverständlichkeit wie fachliche Kompetenz, professionelle Verbindlichkeit sowie eine wachsende Angebotsvielfalt. Die Sprachschule fördert die interkulturelle Verständigung. Damit Sprache zur Brücke wird und keine Hürde bleibt. Sprachen lernen so individuell wie Sie. ■
ÜBER ABC SPRACHEN Die Sprachschule abc sprachen wurde im Mai 2016 von Isabelle von Niederhäusern gegründet und ist seit 2017 ein telc Prüfungszentrum. Im 2019 erlangte die Sprachschule die eduQua Zertifizierung und wurde ins Weiterbildungsverzeichnis von temptraining aufgenommen. Ausserdem unterstützt sie das Programm der Kulturlegi Zürich. Es unterrichten ausschliesslich ausgebildete, muttersprachige Sprachlehrerinnen und Sprachlehrer, welche den Unterricht auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden ausrichten und die Fremdsprache praxisorientiert vermitteln. Sprachen lernen so individuell wie Sie.
LEBENSLANGES LERNEN Die Investition in die Weiterbildung soll sich auszahlen. Um die vier Kompetenzen Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben zu verbessern, orientiert sich abc sprachen am handlungsorientierten Ansatz. Sprache kommt von Sprechen. Entsprechend kommunikativ gestaltet die Sprachschule den Unterricht. Auf die Praxis des Berufslebens fokussiert, lernen die Teilnehmenden, sich kompetent auszudrücken und zu verständigen. Durch das Aufzeigen verschiedener Lernmethoden wird im Unterricht auch selbstständiges und nachhaltiges Lernen angeregt
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Am Wasser 1 CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0) 44 585 10 60 info@abcsprachen.ch WWW.ABCSPRACHEN.CH
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56 AUS- & WEITERBILDUNG
Der klassische Dozent wird zum Lernbegleiter, Mentor und Online-Tutor.
WEITERBILDUNG DER ZUKUNFT
SECHS THESEN ZUR RWACHSENENBILDUNG E DIE CORONA-KRISE HAT IN DER BILDUNG EINEN NOCH NIE DA GEWESENEN INNOVATIONSSCHUB AUSGELÖST. WAS HEISST DAS FÜR DIE ZUKUNFT DER ERWACHSENENBILDUNG? DANIEL HERZOG, BILDUNGSEXPERTE UND CEO DER LERNWERKSTATT OLTEN HAT DAZU SECHS THESEN AUFGESTELLT. VON DANIEL HERZOG
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ndividualisiertes Lernen – auch im virtuellen Raum – und neue Technologien und Methoden. Das sind zwei der sechs Thesen zur Erwachsenenbildung der Zukunft. Und die Entwicklung wird schneller voran schreiten, als wir uns es vorstellen können.
bewegen. Langfristig wird die Präsenzveranstaltung dank neuen Technologien nicht mehr so im Zentrum stehen wie bisher, aber ein zusätzlicher Mehrwert für die Interaktion im Wissensaustausch zwischen den Dozierenden und Studierenden beziehungsweise Teilnehmenden sein.
THESE EINS: LERNEN IM VIRTUELLEN RAUM WIRD ZUM STANDARD
THESE ZWEI: LERNEN WIRD STARK INDIVIDUALISIERT
Was Anfang Jahr in den meisten Köpfen bei Bildungsanbietern noch als Science-Fiction galt, ist nun Alltag: Die Klasse trifft sich (regelmässig und wie selbstverständlich) statt physisch im Kursraum neu virtuell per Videokonferenzsystem. Man sieht sich, spricht miteinander, wird von der Kursleitung unterrichtet und in Partner- oder Gruppenarbeiten geschickt. Via Chat kann man sogar mit dem «Pult-Nachbarn» plaudern. Und es funktioniert, als hätten wir nie etwas anderes gemacht. Soziale Nähe kommt im virtuellen Raum zwar etwas zu kurz, und gewisse Inhalte können nur schlecht vermittelt und trainiert werden. Die Technologien werden sicher aber rasant weiterentwickeln. Vorübergehend werden wir uns mit Virtual Reality-Brillen noch wirklichkeitsnaher im Bildungsumfeld bewegen. Und neue Technologien werden in Kürze weitere ungeahnte Möglichkeiten eröffnen. Bereits heute gibt es nur wenige gute Gründe, dass sich jeden Tag zehntausende von Menschen durch den Verkehr quälen, ihre Zeit vergeuden und die Umwelt belasten um zur Universität, zur Berufsfachschule oder ins Seminarhotel zu gelangen. Der Mensch lebt zwar von der Begegnung und von sozialen Kontakten. Diese Bedürfnisse müssen aber nicht zwingend in der Bildung befriedigt werden. Mittelfristig werden wir uns in Blended Learning Settings
Vor allem die betriebliche Aus- und Weiterbildung fordert die Individualisierung der Bildungsangebote schon seit Jahren. Bildungsanbieter arbeiten an Settings, die ein zeit- und ortsunabhängiges Lernen ermöglichen. Lernangebote sollen dann zur Verfügung stehen, wenn neue Kompetenzen benötigt werden. Tempo und Strategie der Know-how-Aneignung soll jede Person selber steuern können. Die Erfahrungen im Rahmen der Corona-Krise zeigen: Dies ist möglich. Individualisiertes Lernen wird die Zukunft prägen, in der Schweiz zuerst in der berufsorientierten Weiterbildung, wo keine oder wenige Regulationen bestehen. Etwas länger dauern wird es auf Sekundarstufe 2 und im Tertiärbereich, wo Gesetzesvorgaben, Bildungsverordnungen, Rahmenlehrpläne und Bildungsreglemente bestehen. Bereits jetzt ist aber zu beobachten, dass die Vorgaben zunehmend flexibler formuliert werden. Standardisierte Bildungsangebote im Klassenverband ohne grössere individualisierte Anteile wird es in der Schweiz in zehn Jahren keine mehr geben.
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THESE DREI: METHODEN WERDEN ERGÄNZT Menschen betreten diese Welt grundsätzlich mit einer grossen Neugier und einer enormen Lernmotivation. Spielerisch entdecken wir unseren
AUS- & WEITERBILDUNG 57 Lebensraum und machen in den ersten Lebensjahren einen unglaublichen Lernfortschritt. Sozialisation und Lernerfahrungen führen dann bei jedem Menschen zu einem individuellen Umgang mit Bildung. Die Möglichkeiten der Digitalisierung öffnen Chancen für neue Methoden, die nahe am ursprünglichen Lernen des Menschen sind. Es werden immer mehr spielerische Lernsettings und Applikationen entwickelt, die Teilnehmende in den Bann ziehen und entdeckendes Lernen ermöglichen.
THESE VIER: ROLLEN VERÄNDERN SICH Die Virtualisierung und Individualisierung bedürfen einem neuen Rollenverständnis. Der klassische Dozent wird zum Lernbegleiter, Mentor und Online-Tutor. Die Verantwortung für das Lernen verschiebt sich weg von der Lehrperson hin zu den Lernenden. Je nach Lernbiographie werden sich vor allem auch bildungsferne Personen in den veränderten Lernsettings nicht sofort zurechtfinden. Neue Rollen benötigen neue Kompetenzen. Nicht jeder gute Dozent ist auch ein guter Lerncoach. Nicht jede und jeder Lernende ist affin zu den neuen Technologien. In den letzten Wochen sind gerade im Bereich der Medien- und Online-Methodenkompetenz viele neue Angebote entstanden. Diese werden künftig in der Ausbildung von Bildungsfachpersonen, Coaches und Mentoren einen festen Platz finden.
THESE FÜNF: TECHUNTERNEHMEN ALS BILDUNGSANBIETER VON MORGEN Die grössten Unternehmen der Welt sind heute Technologieunternehmen. Apple, Alphabet mit Google, Microsoft, Amazon oder Facebook verfügen über ein immenses Know-how in der Digitalisierung und über scheinbar unbegrenzte Ressourcen an Manpower und Kapital. Sie kennen ihre Kunden wie kein anderes Unternehmen. Bereits seit einiger Zeit
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investieren diese Firmen in Bildungsplattformen aber auch in Bildungsinhalte. Sie werden die Inhalte kostenlos und werbefinanziert oder zu sehr günstigen Preisen zur Verfügung stellen. Viele Menschen werden dank diesen Angeboten neu Zugang zu Bildung erhalten. Je nach Kultur, Bildungsverständnis, staatlichen und Datenschutz-Regulationen werden die Techunternehmen mit ihren Angeboten in den verschiedenen Ländern unterschiedlich schnell Fuss fassen. In spätestens zehn Jahren werden sie aber die grössten Bildungsanbieter der Welt sein. Kleine und regionale Anbieter werden sich in Nischen positionieren müssen.
THESE SECHS: DIE BILDUNGSSCHERE ÖFFNET SICH Die Corona-bedingte Zwangspause erweist sich in der Erwachsenenbildung als Katalysator für die Digitalisierung und Virtualisierung. Wie in allen Branchen, wo die Digitalisierung Einzug gehalten hat, ergeben sich daraus Chancen aber auch Gefahren. Während auf der einen Seite viele Menschen vom vereinfachten und individualisierten Bildungszugang profitieren, wird auf der anderen Seite die Bildungsabstinenz erhöht. Nicht alle Menschen sind technologieaffin und wollen sich auf die neuen Settings einlassen. Sie werden zu Bildungsflüchtlingen, welche die immer weniger werdenden, reinen Präsenzveranstaltungen besuchen. Oder sie verabschieden sich ganz aus der Weiterbildung. Wer es sich leisten kann, bucht ein massgeschneidertes Angebot mit persönlichem Bildungs-Coach. Wer über weniger finanzielle Mittel verfügt bedient sich einer weniger passenden Bildungskonserve aus dem Web und wird dabei von einem digitalen Bildungs-Assistenten betreut. Ohne clevere, wenn es sein muss auch staatliche Massnahmen wird sich in der Schweiz die Bildungsschere öffnen. ■ WWW.BILDUNGSBLOG.CH
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Während der Corona-Krise findet der Unterricht virtuell statt – das bleibt auch vermehrt in der Zukunft bestehen.
SBS SWISS BUSINESS SCHOOL
AUS KRISEN LERNEN IN ZEITEN VON CORONA MÜSSEN ALTE, BESTEHENDE MODELLE NEU GEDACHT WERDEN – BESONDERS IN DER WIRTSCHAFT UND IN DER AUSBILDUNG. WER HIER ÜBER KEINE DIGITALE STRATEGIE VERFÜGT, IST SCHNELL ABGEHÄNGT. IM INTERVIEW ERKLÄRT DR. BERT WOLFS, DEKAN DER SWISS BUSINESS SCHOOL, WORAUF ES JETZT ANKOMMT. INTERVIEW MIT DR. BERT WOLFS VON FREYA MOHR
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ufgrund der Corona-Massnahmen des Bundes musste die SBS Swiss Business School ihren Unterricht vom Präsenzunterricht in das virtuelle Klassenzimmer verlegen. Ebenso hat die Business School ihren Lerninhalt angepasst, denn für die Studierenden ist die Corona-Krise ein hoch aktuelles Thema, aus dem sie einiges für ihren Beruf als Führungskräfte lernen können. «Geschäftsführer»: Durch das neuartige Corona-Virus und die damit einhergehenden Massnahmen wird das virtuelle Klassenzimmer Realität. Wie waren Sie und die SBS Swiss Business School darauf vorbereitet? Dr. Bert Wolfs: Wir waren auf diese unerwartete Situation sehr gut vorbereitet, weil wir seit Jahren einen Online-MBA anbieten. Dadurch hatten wir bereits Erfahrung mit der Technologie. Wir hatten genügend Zeit, um zu testen, was funktioniert und was das Beste für die Studie-
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renden ist. Aus diesem Grund war es recht einfach, alle anderen Lehrgänge ebenfalls in den Online-Modus zu schalten. Wie sieht der Online-Unterricht in der SBS aus? Wir machen das synchronisiert, das bedeutet zum Beispiel, dass der Unterricht live stattfindet. Wir nehmen keine Videos auf, die wir danach abspielen. Die Studenten sind online im Klassenzimmer, der Dozent ist ebenfalls virtuell anwesend und alle arbeiten im gewohnten Stil – nur online und nicht mehr Face to Face. Wie haben Sie das beobachtet: Ist der persönliche Kontakt für den Austausch im Unterricht wichtig oder geht das online genauso gut? Der persönliche Kontakt ist immer wichtig. Ich sage schon seit Jahren: Die Technologie hat sich zwar verbessert, aber ein Händedruck lässt sich nicht durch eine E-Mail ersetzen. Wir haben eine Chatbox vorgesehen und arbeiten auch mit einem sogenannten Discussion Board,
AUS- & WEITERBILDUNG 59 lassen. Studierende, die diesen Kurs besucht haben, eignen sich eine gute Basis an, um eine digitale Strategie entsprechend für ihr eigenes Unternehmen anzupassen und weiterzuentwickeln.
Dr. Bert Wolfs ist Dekan der SBS Swiss Business School.
dort können die Studierenden untereinander kommunizieren. Daneben bereiten sie Fallstudien vor und haben dadurch Kontakt in kleineren Gruppen – online. So versuchen wir den Austausch zu integrieren. Das ist ein ganz wichtiger Faktor, der sich nun durch die Virtualität geändert hat. Auch in der Arbeitswelt ist die Digitalisierung während der Corona- Zeit ein wichtiges Werkzeug. Mit dem Programm «Creating a Stronger Digital Strategy» bildet die SBS Führungskräfte in diesem Bereich aus. Warum ist eine digitale Strategie im Unternehmen wichtig? Eine digitale Strategie ist ganz wichtig. Sie spielt heutzutage eine zentrale Rolle bei jeder Interaktion: zwischen Kunde und Firma, zwischen Kunden selber oder zwischen Mitarbeitenden. Die Digitalisierung ist nicht mehr wegzudenken. Der Vorteil dieser Krise ist, dass die Digitalisierung nun schneller voranschreitet. Firmen investieren meistens, wenn es ihnen schlecht geht. Heute ist genau der richtige Zeitpunkt, um die digitale Strategie zu überdenken und zu überlegen, wie sich etwas verbessern und beschleunigen lässt. Wahrscheinlich hat ein Unternehmen bereits mit kleinen Schritten angefangen, und jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen Scale-up.
Zur Digitalisierung gehört auch die Arbeit im Homeoffice. Das stellt Führungskräfte vor eine besondere Herausforderung … In den letzten Wochen haben wir bei 41 Betrieben in der Flughafenregion eine Untersuchung gemacht. Eine der Fragen war: Finden Sie Homeoffice eine Belastung? 73 Prozent der Teilnehmenden haben mit Nein geantwortet. Das ist schon eine gute Nachricht. Allerdings ist es schwierig, wenn man Kinder zu Hause hat und nebenher noch Homeoffice machen muss. Je länger der Lockdown andauert, desto problematischer wird auch die Isolation. Aus diesem Grund rate ich, ein virtuelles Coffee Meeting zu organisieren oder ein virtuelles Mittagessen mit den Kollegen, um mal wieder über Persönliches zu reden und nicht über das Geschäft. Die Isolation ist eigentlich die grösste Gefahr. Wir gehen langsam von einer gesundheitlichen Krise in eine psychische Krise über. Und da muss man wirklich aufpassen. Nach Corona wird die Bildungswelt anders aussehen, besonders was die Digitalisierung anbelangt. Was bleibt von den kurzfristig ergriffenen Massnahmen in der Zukunft bestehen? Wirklich nicht mehr wegzudenken sind zwei Sachen: Für die Arbeitswelt wird eine sogenannte Remote Workforce der neue Standard sein. Es wird Mitarbeitende geben, die ins Büro kommen, aber es gibt andere, die werden zu Hause arbeiten oder irgendwo auf der Welt. Für uns als Bildungsinstitution ist es hundert Prozent sicher, dass Hybridunterricht der neue Standard wird. Die letzten Jahre hat man das ein bisschen mit einem schlechten Auge betrachtet, weil Fernunterricht nicht dasselbe ist wie Face-to-Face-Unterricht. Aber durch diese Krise nimmt die Akzeptanz zu. Unsere Bildungsgesetze entsprechend anzupassen, ist das Einzige, das vielleicht noch fehlt. Darin liegt noch das grösste Hindernis. ■
Für uns als Bildungsinstitution ist es hundert Prozent sicher, dass Hybridunterricht der neue Standard wird. Kann ein Unternehmen durch eine starke digitale Strategie auch auf so etwas wie die Corona-Krise vorbereitet sein? Ich denke, auf diese Krise waren nicht viele Unternehmen vorbereitet. Am Ende gehört das zum Risk Management. Aber ich bin mir sicher, dass diese Digitalisierung weitergeht und das stellt zwei Herausforderungen: Erstens muss ein Unternehmen sofort das Business Model überdenken. Das ist eigentlich meine wichtigste Botschaft. Das bedeutet, mutig zu sein und neue Wege einzuschlagen. Ich weiss, dass Veränderungen oft eine Opposition hervorrufen. Aber wer mutig ist, kann die richtigen Sachen versuchen, testen und dann implementieren. Die zweite Herausforderung ist Design Thinking. Ein Unternehmen muss erkennen, was die Bedürfnisse der Kunden sind und wie sich diese umsetzen
Zu Hause lernen und arbeiten kann eine Herausforderung sein.
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STIL, KLASSE, PERFEKTION: ALLES EINE FRAGE DER RICHTIGEN AUSFÜHRUNG
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SPORT & FREIZEIT DER BEREICH SPORT UND FREIZEIT GEWINNT IMMER MEHR AN BEDEUTUNG – AUCH IM BUSINESS-UMFELD. SPORT WIRD NICHT NUR BETRIEBEN UND KONSUMIERT – AUCH DIE WERTSCHÖPFUNG BEI ALLEN TÄTIGKEITEN RUND UM DEN SPORT STEIGERT SICH EXPONENTIELL. UMSO MEHR WAR ES FÜR DIE BRANCHE EIN SUPERGAU, ALS DIE CORONAVIRUS-PANDEMIE ÜBER SIE EINBRACH.
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ZÜRICH TOURISMUS
VON CHARLES STAUBACH
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port und Freizeitaktivitäten generell haben zunehmend auch wirtschaftlich eine erhebliche Bedeutung für Wertschöpfung, Beschäftigung und Konsum. Ob aktiv betrieben oder passiv als Zuschauer verfolgt: Sport hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die Sportwirtschaft macht in der Schweiz einen Umsatz von über 21 Milliarden Franken (Tendenz stark steigend) und hat ein Beschäftigungsvolumen von nahezu 100’000 vollzeitäquivalenten Stellen. Die Wertschöpfung über den Sport und die Sportevents ist überdies im Steigflug. Und in einer Sport- und EventStadt wie Zürich kann einiges generiert werden. Ob nun ein Grossereignis stattfindet oder ein Sportclub viele Fans mobilisiert: Potenzial für eine Wertschöpfungssteigerung ist immer vorhanden, wie alle Tourismusdirektoren in der Schweiz bestätigen. Und dann kam der März 2020!
Das Herz aller Sportfans blutete. Speziell jenes der Eishockey-Community. Denn das grosse WM-Fest in Zürich und Lausanne musste abgesagt werden. Nach jahrelangen Vorbereitungen mit Profi-Teams und sehr vielen Freiwilligen – genannt «History Makers» – war es aus logistischen und organisatorischen, aber auch wirtschaftlich-strategischen gründen nicht einmal möglich, den Event auf 2021 zu verschieben. Wie ist man damit umgegangen? Das Motto des internationalen Grossevents hiess ja immerhin «Let’s make History». Wir haben uns mit Ueli Schwarz – Head of Sports 2020 ICE HOCKEY WORLD CHAMPIONSHIP SWITZERLAND – über die Konsequenzen für Zürich und den Schweizer Sport unterhalten. Ausserdem: Die Tourismusbranche will wieder Fahrt aufnehmen. Mit mehr «Swissness» und guten Ideen. Mehr dazu auf den folgenden Seiten. ■
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
62 SPORT & FREIZEIT WM-KATERSTIMMUNG IN ZÜRICH
DER GELEGENHEIT DES JAHRZEHNTS BERAUBT DIE IIHF WELTMEISTERSCHAFT 2020 KONNTE WEGEN DER INTERNATIONALEN CORONAVIRUS-PANDEMIE NICHT STATTFINDEN. FÜR DIE STADT ZÜRICH WÄRE DER GROSSEVENT DIE GELEGENHEIT DES JAHRZEHNTS GEWESEN, UM STADTMARKETING ZU BETREIBEN UND VON EINER RIESIGEN WERTSCHÖPFUNG ZU PROFITIEREN. VIELE FRAGEN NUN: WIE KANN MAN DEN KOLLATERALSCHADEN VERHINDERN? WIR HABEN UNS MIT DEM HEAD OF SPORT DES ORGANISATIONSKOMITEES DER 2020 IIHF WM, UELI SCHWARZ, UNTERHALTEN. VON JOËL CH. WUETHRICH
Ueli Schwarz, Eishockeyexperte aus Leidenschaft.
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s war schwierig, in den Monaten März und April 2020 fokussiert und wirklich zielorientiert zu arbeiten, gibt Ueli Schwarz ohne Umschweife zu. Einerseits musste man im OK und auch bei allen Mitarbeitenden und Helferinnen und Helfern die Motivation beibehalten, sowie professionell und zielstrebig die Arbeit fortsetzen. Andererseits gab es aufgrund der unsicheren kurzfristigen Entwicklung viele Schwierigkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen – von den Organisation und Planung bis hin zu ganz normalen Abläufen wie die Einhaltung von Lieferketten und Terminen bei Materialbestellungen. Ueli Schwarz, schon an den Weltmeisterschaften 2009 involviert und in einer ähnlichen zentralen Rolle tätig, hoffte zu Beginn noch, dass das Turnier nicht ganz abgesagt würde und man 2021 auf dem bisher Erarbeiteten weiterfahren könnte. Diese Hoffnung musste begraben werden,
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
da das finanzielle Risiko auch für 2021 aufgrund der Unvorhersehbarkeit der Ereignisse bezüglich Pandemieentwicklung noch Bestand hätte.
HOHER WERTSCHÖPFUNGSVERLUST Neben dem enttäuschenden sportlichen Aspekt, entgeht auch dem Schweizer Verband und den Austragungsorten ein lohnendes Geschäft. Der lokale Veranstalter hat in der Regel die Chance für seine Eishockey Community Nachhaltiges zu generieren und aus Erfahrung weiss man, dass ein solcher Event eine Wertschöpfung von rund 100 Millionen – in der Schweiz vielleicht sogar noch mehr – generiert. Hierzulande ist Eishockey zusammen mit Fussball und vielleicht sogar noch vor dem Skisport die populärste Sportart und europaweit liegt die Schweiz im Bereich der Zuschauerzahlen auf dem Spitzenplatz (höchster Zuschauerdurchschnitt in den Profiligen).
SPORT & FREIZEIT 63
Ueli Schwarz bei der Arbeit: Analyse und Expertise beim Sportsender MySports.
KOLLATERALSCHADEN FÜR DIE EISHOCKEYSCHWEIZ UND FÜR ZÜRICH
DER INSIDER
Die Einschätzung von Ueli Schwarz: «Den Kollateralschaden für Zürich und die Eishockeyschweiz zu beziffern oder zu beschreiben, ist ein schwieriges Unterfangen und schwierig in Worte oder Zahlen auszudrücken. Es ist klar, dass Events einer solchen Grössenordnung uns sehr viele Einnahmen einbringen. Diese Einnahmen gehen in die Tasche der Veranstalter, des internationalen Verbands, aber auch natürlich zu allen, die unmittelbar oder auch mittelbar involviert sind. Jede Firma, die aufgrund eines solchen Events Aufträge erhält und entsprechend Umsätze einfährt und Personal einstellt, generiert schlussendlich auch Mehrwertsteuer, Gewinnsteuer, Einkommensteuern und so weiter. Es ist selbstverständlich, dass es finanziell ein Desaster ist, solche Events abzublasen. Es gibt aber auch die emotionale Sicht. Ein grosses Sportevent, mit spannendem Hochleistungssport erzeugt viel Aufmerksamkeit. So erfährt man auch eine Art auch ein Attraktivitätsverlust für einen Standort. Aber ich bin trotzdem froh, dass die Weltmeisterschaften unter diesen Umständen nicht stattfindet. Und 2021 wird die Situation nicht viel anders sein, weil wir im Moment nicht wissen, wie es nächstes Jahr weiter geht. Ich hoffe aber, dass wir die Chance für dieses grossartige Ereignis vielleicht in drei bis vier Jahren wiederbekommen werden.» Und zu weiteren Folgen meint der Experte und Insider, dass in der Post-Corona-Zeit das Verhaltensmuster und gewisse Selbstverständlichkeiten ändern werden: «Ich glaube, dass von all diesen Regeln, die man in den Stadien anwenden muss – wie Social Distancing zum Beispiel – einige logistisch und infrastrukturell sehr schwer umsetzbar sind. Da wird es viele Anpassungen geben müssen wie beispielsweise Ein-und-Auslassregeln, Bestimmungen bezüglich der Toilettengänge, das Management der Stehplätze und vieles mehr. Das ist sicherlich eine absehbare Entwicklung. Wir müssen also auch mit infrastrukturellen Veränderungen rechnen. Ich frage mich: Ist die Zeit der Stehplätze vorbei, da wir nunmehr auf Abstand halten konditioniert sind?» Dass die Erfahrungen mit der Pandemie den Stadionbau in Zürich Altstetten beeinflussen könnte, kann er sich indes nicht vorstellen. Das Stadionkonzept stehe. Man habe die Bauarbeiten nie unterbrochen, das Projekt sei sehr weit fortgeschritten und aus diesem
Ueli Schwarz war ein gutes Dutzend Jahre Cheftrainer und Sportdirektor in der NLA und stieg als Funktionär zum Liga-Direktor auf. Er war zudem einer der Frontleute bei den Organisationskomitees der Weltmeisterschaften 2009 und der leider der Conona-Pandemie zum Opfer gefallenen WM 2020. Heute bekleidet er viele Mandate – unter anderem ist er Delegierter des Verwaltungsrats beim EHC Biel, strategischer Berater bei der Athletes Management Agentur Sportagon und bei Sportlifeone. Der 56 jährige amtiert zudem als strategischer Berater des SC Langenthal und als TV-Experte beim Sportsender MySports.
Grunde könne sich Schwarz vorstellen, dass für die Betreiberkonzepte gewisse Konsequenzen anstünden. Für Ueli Schwarz war die Lockdown-Phase ebenfalls einschneidend: «Beruflich ist für mich der Wegfall der Playoffs ein massiver Einschnitt gewesen. Der März und April sind für mich normalerweise als TV-Experte sehr intensive Monate und das wurde alles komplett still gelegt. Das hatte einen Einfluss auf meine berufliche, aber auch auf die wirtschaftliche Situation als selbstständiger Unternehmer. So konnte ich nicht vom ‹warmen Regen› des Bundes profitieren und musste leider auf Einnahmen verzichten. In Sachen WM-Absage war es eine schwierige Angelegenheit. Es hat sehr lange gedauert, bis die definitive Absage kam. Die Ansprüche an unsere Arbeit ist sehr hoch. An jedem Tag, als der Entscheid länger hinausgezögert wurde, ist uns immer klarer geworden, dass wir den geltenden Ansprüchen im emotionalen wie auch qualitativen Sinne kaum noch gerecht werden konnten. Es klingt zwar sehr hart das ich das sage, aber es war schlussendlich der richtige Entscheid, die WM nicht durchzuführen.» ■
WWW.IIHF.COM/DE_CH/EVENTS/2020/WM
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64 TOURISMUS
«ICH BRAUCH SCHWEIZ» – SCHWEIZ TOURISMUS
DIE GROSSE WERBEOFFENSIVE SCHWEIZ TOURISMUS LANCIERT EINE AUSSERGEWÖHNLICHE SOMMERSAISON. NACH MONATEN DES TOURISTISCHEN STILSTANDS WILL MAN DIE NACHFRAGE NACH FERIEN UND REISEN IN DER SCHWEIZ GEZIELT STIMULIEREN. GEHT DER PLAN AUF? VON DANIELE CIOCIOLA
«Die ‹Ich brauch Schweiz› Kampagne werde ein Erfolg werden, weil sie im Wording und beim Kommunikationsziel die emotionale Komponente im Marketing bedient.» sagt Marketingdozent und PR-Experte Joël Ch. Wuethrich.
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it dem Ende der ausserordentlichen Lage bezüglich des Corona-Lockdowns sind wichtige Voraussetzungen für den sehnlichst erwarteten Neustart des Schweizer Tourismus geschaffen. Das Vertrauen ins Ferien- und Reiseland Schweiz zurückgewinnen, nach dem Stillstand den Tourismus wieder ankurbeln, das sind die Ziele von Schweiz Tourismus (ST) in diesem Sommer. «Ich brauch Schweiz», jetzt erst recht, so die Botschaft der ausserordentlichen Sommer- und Städtekampagne, die in Zürich virtuell lanciert wurde.
LANGFRISTIG AUSGELEGTE KAMPAGNE Mittels Storytelling, forcierter Werbetätigkeit (im Fachjargon starkem Werbedruck) und mit viel Öffentlichkeitsarbeit versucht Schweiz Tourismus den Nachwehen und Folgen der Coronavirus-Pandemie entgegen zu treten. «In Krisenzeiten tendieren viele Verbände, Organisationen und vor allem Unternehmen ausgerechnet beim Marketing- und Mediabudget zu
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sparen. Obwohl ein antizyklisches Verhalten – also mehr Einsatz von Marketingmitteln – mittelfristig sicherlich mehr Wirkung erzeugt, weil man sich damit einen Informations- und Argumentationsvorsprung verschafft und seine Kommunikationsziele in den Zielgruppen platzieren kann», sagt Marketingdozent und Storytelling- und PR-Experte Joël Ch. Wuethrich. Die «Ich brauch Schweiz» Kampagne werde – das könne man bereits jetzt bilanzieren – ein Erfolg werden, weil sie im Wording und beim Kommunikationsziel den Zeitgeist trifft und die Zielgruppen anspreche und insbesondere die emotionale Komponente im Marketing, die ESP (im Fachjargon Emotional Selling Proposition) bedient werde, fügt der Marketingexperte hinzu. Der ganze Titel der Kampagne lautet: «Ich brauch Ferien. Ich brauch Schweiz». Mit dem Slogan ruft Schweiz Tourismus emotional und auf allen Kanälen zu Sommerferien und Städtereisen in der Schweiz auf.
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zVg. Schweiz Tourismus
TOURISMUS 65
Eines der neuen ST-Plakate mit dem neuen Slogan.
Zielpublikum sind zu Beginn die einheimischen Gäste sowie die Touristinnen und Touristen in Deutschland und Frankreich, gefolgt von weiteren europäischen Ländern. Nach und nach werden auch die weltweiten Werbemassnahmen wieder gestartet. Im Zentrum steht die Promotion der ganzen Vielfalt der touristischen Schweiz. Es handelt sich um eine der grössten globalen Werbeoffensiven, die ST in den letzten Jahren lanciert hat. Der Slogan ist dabei langfristig ausgelegt und wird auch in den kommenden Jahren eingesetzt werden.
den besten Moment für den Neustart der Marketingaktivitäten in jedem Markt zu bestimmen. Die Marktbearbeitung erfolgt also zeitversetzt, zuerst in der Schweiz und in den Nachbarländern Deutschland und Frankreich, dann in allen europäischen Nahmärkten und schliesslich in den Fernmärkten Ost und West. In der Schweiz wird unter anderem mit dem bekannten Deutschschweizer Humor-Duo Divertimento sowie den Westschweizer Komikern «Vincent & Vincent» originell für Ferien diesund jenseits des Röstigrabens geworben.
ES FEHLEN 8.7 MRD. SCHWEIZER FRANKEN AN TOURISTISCHER WERTSCHÖPFUNG
WEITERE HILFE FÜR DIE BRANCHE
Das Revival der Tourismusbranche geniesst höchste Priorität und ist auch gewissermassen systemrelevant, wie es so schön heisst. Bereits für das Zeitfenster von März bis Juni 2020 fehlen 8.7 Mrd. CHF an touristischer Wertschöpfung, und die Aussichten sind nicht besonders gut. Gemäss der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. 28. Mai 2020 – KOF – fehlen im Sommer voraussichtlich bis zu 50 Prozent aller Übernachtungen in den Städten und immerhin 20 bis 30 Prozent in den Bergebieten. Die Tourismusallianz begrüsst somit, dass der Bundesrat ihre am letzten Tourismusgipfel geäusserten Forderungen und Erwartungen erhört hat. Durch die Aufhebung des Versammlungsverbots und die explizite Ermutigung der Bevölkerung, ihre Ferien in der Schweiz zu planen, schafft der Bundesrat Planungssicherheit und die Voraussetzungen, um die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Branche in der Sommersaison zu verringern. Dank des hauseigenen «Market IndicatorSystem» analysiert Schweizer Tourismus den Weltmarkt tiefgehend und ist hervorragend in der Lage,
Infolge der Corona-Krise sind das Gastgewerbe und der Tourismus noch eine lange Zeit mit einer existenziellen Notlage konfrontiert. Die Tourismusverbände stehen in regem Austausch mit den Behörden, um die dringendsten Forderungen zu diskutieren und geltend zu machen. Um Liquiditätsprobleme, drohende Überschuldungen und Konkurse bei touristischen Betrieben auf breiter Front abzuwenden, brauche es dringend weitere Unterstützungsmassnahmen seitens der Politik. 40 Millionen wurden zusätzlich zum ersten Hilfepaket gesprochen. Die touristischen Partner von Schweiz Tourismus erhalten ein «Marketing-Guthaben». Die andere Hälfte der zusätzlichen Gelder fliesst direkt in die erwähnten, ausserordentlichen Marketingaktivitäten von Schweiz Tourismus. Dabei werden sie zu einem Drittel in diesem Jahr und zu zwei Dritteln im nächsten Jahr eingesetzt. 38 Prozent der Mittel werden in der Schweiz investiert, 35 Prozent in Europa und 20 Prozent in den Überseemärkten. Die verbleibenden acht Prozent der Mittel fliessen in globale Sonderprojekte. ■
WWW.MYSWITZERLAND.COM/DE-CH WWW.VSTM.CH/COVID-19
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66 SPORT & FREIZEIT
DESIGNHOTEL WIESERGUT IN HINTERGLEMM, ÖSTERREICH
SOMMERGLÜCK IM WIESERGUT VIEL PRIVATSPHÄRE, PURISTISCHES AMBIENTE UND DIE PINZGAUER ALPEN VOR DER TÜR: DAS HOTEL IN HINTERGLEMM IM SALZBURGER LAND HEISST BESUCHER WILLKOMMEN. DAS PITTORESKE REFUGIUM BIETET MIT SEINEN 24 SUITEN VIEL RAUM FÜR ZWEISAMKEIT INMITTEN DER NATUR. VON URS HUEBSCHER
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eben der herzlichen Gastfreundschaft des Gastgeber-Ehepaares Kröll und seines Teams erwartet die Gäste gehobene Kulinarik mit saisonalen Zutaten in höchster Qualität aus den eigenen Gemüsegärten und der Viehwirtschaft. Das reichhaltige Frühstück wird im WIESERGUT auf einer Etagere am Tisch oder auf dem Zimmer serviert. Viel Platz gibt es auch im Restaurant und der grosszügigen Terrasse im Innenhof. Daneben garantiert der weitläufige Spa-Bereich mit Outdoor Infinity Pool weitere Glücksgefühle. Das kleine Refugium mit 17 Gutshof-Suiten, vier Garten-Suiten und drei exklusiven Hideaway-Suiten mit eigener Sauna im Garten besticht durch puristische Architektur, naturverbundenen Luxus und herzliche Gastfreundschaft. Spa-Anwendungen geniessen Gäste im Private Spa auf dem Dach mit offenem Kamin, einer Badewanne im Freien und dem beeindruckenden Ausblick auf die umliegenden Berggipfel. Auch die Kulinarik spielt im WIESERGUT eine zentrale Rolle. So kommen überwiegend Produkte aus der familiengeführten Landwirtschaft und der Region zum Einsatz. Der Innenhof lockt nicht nur zum Entspannen in der Hängematte, sondern an lauschigen Sommerabenden zur geselligen Runde um den Feuerring.
Persönliches Hideaway in einer der GartenSuiten.
Das Designhotel ist der ideale Ausgangspunkt, um die Region bei einer Wanderung oder einer Fahrradtour zu erkunden. Als Auszeit für Paare oder mit der Familie lädt das WIESERGUT mit dem Sommerglück- Package für einen Aufenthalt von drei Nächten, inklusive ausgedehntem Glücks-Frühstück im Restaurant oder auf der Suite, ein. Ein Vier-GangSlow-Food-Menü abends und eine Flasche Bründlmayer Rosé sind ebenso inkludiert. Das Paket kostet für zwei Personen ab 1 474 Euro. Das Angebot gilt noch bis November 2020. ■
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SPORT & FREIZEIT 67
GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2020
68 BEAUTY & GESUNDHEIT
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BEAUTY & GESUNDHEIT DER NUTZEN VON ALTERNATIVEN HEILMETHODEN IST UMSTRITTEN. AUF ANDEREN KONTINENTEN HINGEGEN GEHÖREN AKUPUNKTUR, AYURVEDA ODER KRÄUTERHEILKUNDE ZU TRADITION UND KULTUR. VON FREYA MOHR
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reifen wir zu schnell zur medikamentösen Behandlung, wenn wir uns krank fühlen? In der westlichen Welt sind wir es gewohnt, uns auf die Schulmedizin zu berufen. Zwar gibt es auch in Europa traditionelle Heilmethoden, jedoch sind diese längst nicht so stark kulturell verankert wie beispielsweise die Traditionelle Chinesische Medizin in China oder die Ayurvedische Medizin in Indien. In asiatischen und afrikanischen Staaten liegt die medizinische Grundversorgung teilweise bei 80 Prozent in der traditionellen Medizin.
Aber auch hierzulande finden alternative Heilmethoden immer mehr Anklang: So muss eine Geburt nicht immer mit Medikamenten eingeleitet werden. In komplikationsfreien Fällen kann eine punktuelle Shiatsu-Massage aus der Traditionellen Chinesischen Medizin genauso wirkungsvoll sein. Aber auch bei alltäglicheren Leiden wie Magenschmerzen oder Schlafstörungen können traditionelle Heilmethoden die Ursache bekämpfen. Wir werfen einen Blick auf die Traditionelle Chinesische Medizin und sprachen mit einer Expertin. ■
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70 BEAUTY & GESUNDHEIT TCM ZÜRICH WEST
LEBENSENERGIE INS GLEICHGEWICHT BRINGEN DIE TRADITIONELLE CHINESISCHE MEDIZIN BEHANDELT MEHR ALS NUR DIE SYMPTOME. SIE BASIERT DARAUF, DEM URSPRUNG DER ERKRANKUNG AUF DEN GRUND ZU GEHEN – UND DIESEN ZU KURIEREN. ES GEHT UM DEN FLUSS DER ENERGIE IM KÖRPER, WIE ES DIE THERAPEUTEN NENNEN. INTERVIEW MIT DINGQIN FRANK-HU VON FREYA MOHR
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raditionelle, natürliche Heilmethoden – wie die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) – finden auch in der Schweiz immer mehr Zuspruch als Alternative oder als Zusatz zur Schulmedizin. Ebenso bieten bereits viele Schweizer Krankenversicherungen eine Zusatzversicherung für alternative Heilmethoden an. Wie TCM den Energiefluss im Körper wieder ins Gleichgewicht bringt und dadurch Krankheiten in ihrem Ursprung behandelt, darüber spricht Dingqin Frank, Inhaberin von drei TCM-Praxen im Raum Zürich, im Interview.
nische Dolmetscherin entwickelte ich ein starkes Interesse an der Traditionellen Chinesischen Medizin und begann, mir vieles im Selbststudium beizubringen. Ich lernte aufgrund des Pulses und der Erscheinung der Zunge – eine in der TCM weit verbreitete Form der Diagnose – die Bedürfnisse meines Körpers besser zu verstehen. Daraufhin mischte ich mir gemäss diesen Bedürfnissen selbst Tees aus chinesischen Heilkräutern und war von deren Wirkung begeistert. Noch immer erscheint mir die westliche Schulmedizin oft zu mechanisch, und ich bin fest davon überzeugt, dass sich Natur am besten mit Natur heilen lässt.
«Geschäftsführer»: Im März feierte Ihre Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin ihr Zehn-Jahre-Jubiläum. Sie sind Inhaberin und Geschäftsführerin der Praxis. Warum haben Sie sich damals entschlossen, eine solche Praxis in der Schweiz zu eröffnen? Dingqin Frank-Hu: Ja, meine Praxis in Dietikon feierte vor Kurzem ihr Zehn-Jahre-Jubiläum. Mittlerweile habe ich noch zwei weitere Praxen in Aarau und Zürich West eröffnet. Während meiner Arbeit als medizi-
Traditionelle Heilküste wie Ayurveda und TCM sind im Trend – Stars machen es vor, wie zum Beispiel der US-Schwimmer Michael Phelps, der bei der Olympiade in Rio das Schröpfen angewendet hat. Was halten Sie von solchen Trends, hat das noch etwas mit der ursprünglichen TCM zu tun? Es ist sehr schön, dass immer mehr Menschen wieder auf traditionellere und natürlichere Formen der Medizin als Alternative zur westlichen
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BEAUTY & GESUNDHEIT 71
Das Schröpfen ist eine bekannte Behandlungsmethode der traditionellen Chinesischen Medizin.
Schulmedizin zurückgreifen. Die Traditionelle Chinesische Medizin hat sich in China bereits mehrere Tausend Jahre lang bewährt und ist somit definitiv mehr als nur ein Trend. Dass mittlerweile auch Stars und Spitzensportler darauf schwören, unterstreicht nur noch stärker deren Wirksamkeit. Immer mehr Menschen schätzen natürliche Formen der Medizin, welche den Körper ganzheitlich betrachten und Ursachen statt nur Symptome bekämpfen.
Ziel der Behandlung ist es, ein Gleichgewicht von Yin und Yang im Körper zu erzeugen. Unter dem schwarz-weissen, runden Symbol des Yin und Yang können sich auch hierzulande viele etwas vorstellen. Ursprünglich stammt es aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Was genau bedeutet das Symbol? Das Prinzip der dualen Kräfte Yin und Yang ist ein fester Bestandteil der chinesischen Philosophie, insbesondere des Daoismus. Yin stellt dabei die dunkle, kalte, ruhige, weibliche Energie dar. Yang die helle, warme, aktive, männliche Energie. Dieses Prinzip dient in der Tat auch als wichtige Grundlage der Traditionellen Chinesischen Medizin. Ziel der Behandlung ist es, ein Gleichgewicht von Yin und Yang im Körper zu erzeugen. Sind die zwei Energien nicht im Gleichgewicht oder liegt ein Mangel an beiden Energien vor, entstehen Krankheiten. Mit welchen Beschwerden kommen Patienten hauptsächlich zu Ihnen und wie kann die TCM da helfen? Unsere Patienten leiden an verschiedensten Beschwerden, und die TCM kann in den meisten Fällen helfen. Viele unserer Patienten lassen sich nach einer Operation bei uns nachbehandeln. Aus Sicht der chinesischen Medizin geht bei jeder Operation Energie «Qi» verloren. Diese versuchen wir durch unsere Behandlung wiederherzustellen. Weitere häufige Krankheiten und Beschwerden sind Magenschmerzen, Schlafstörungen oder auch Depression, welche in der TCM alle auf eine Leber- Qi-Stagnation zurückzuführen sind. Diese Blockade wird gelöst, damit das Qi wieder frei fliessen kann.
Dingqin Frank-Hu ist die Geschäftsführerin der Praxen TCM Zürich West, Limmattal und Aaretal.
Auch Stress und Burn-out sind Krankheiten unserer schnelllebigen Zeit, bei denen TCM einen ausgeglichenen Energiefluss wieder herstellt. Wo sehen Sie die Zukunft von TCM und auch für Ihre Praxis? Leider fressen viele Menschen negative Emotionen wie Stress und Kummer entweder in sich hinein oder lassen sie irgendwann unkontrolliert herausplatzen. In der TCM führt eine Anstauung solcher negativen Emotionen zu einer Überhitzung des Körpers. Mithilfe verschiedener Methoden der TCM kann die angestaute Hitze jedoch kontrolliert abgeleitet werden. Gerade in der heutigen Zeit, wo Stress, Burn-out und chronische Beschwerden extrem weit verbreitet sind, ist es umso wichtiger, dass wir den Menschen mit TCM eine natürliche, traditionelle Heilmethode zur Verfügung stellen. Der Zuspruch, den die TCM in den vergangenen Jahren auch im Westen fand, lässt auf weiteren Erfolg in der Zukunft schliessen. Seit der Eröffnung meiner ersten Praxis vor zehn Jahren, ist die Anzahl TCM-Praxen in der Schweiz rasant gestiegen. Dadurch musste auch ich mich an den neuen Arbeitsmarkt anpassen. Diese neue Situation nutze ich nun als Anstoss für die positive Weiterentwicklung meiner Praxen und hoffe sehr, dass die TCM weiterhin so viele Menschen hier in der Schweiz zu begeistern vermag. ■
TCM ZÜRICH WEST
Hardturmstrasse 253 CH-8005 Zürich Telefon +41 (0) 43 366 01 00 praxis@tcm-zuerichwest.ch WWW.TCM-ZUERICHWEST.CH
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72 VORSCHAU UND IMPRESSUM
VORSCHAU
DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT IM HERBST 2020
NEUER WIRTSCHAFTS-HOTSPOT WINTERTHUR
WINTERTHUR IST IM WIRTSCHAFTSRAUM ZÜRICH UND PROFITIERT VON DER GUTEN ERSCHLIESSUNG. AUS EINER INDUSTRIESTADT IST EINE MODERNE DIENSTLEISTUNGS-, BILDUNGS- UND KULTURSTADT GEWORDEN.
Herausgeber
Leitung Produktion & Grafik
rundschauMEDIEN AG St. Jakob-Strasse 84 CH-4132 Muttenz / Basel Telefon +41 (0) 61 335 60 80 Fax +41 (0) 61 335 60 88 info@rundschaumedien.ch www.rundschaumedien.ch
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Titelbild
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