VOLUME 22
TRAVEL & SAVOIR VIVRE
TEXAS
DER «LONE STAR STATE»
IRAN
Fremder Zauber
ÖSTERREICH
Leibliches Wohl
TESSIN
Ein Tusch für Dimitri
DOMINIKANISCHE REPUBLIK
www.prestigemedia.ch | CHF 4.90
Luxus und Wellness
9 772 235 37 0401
STRANDPARADIESE // SCHOTTLAND // SIMBABWE // AUSTRALIEN // FOODTOUR
& der fremde Zauber Irans
Der «Lone Star State»
GESCHÄTZTE LESERINNEN, GESCHÄTZTE LESER Endlich ist er da, der Sommer, und auch die eigenen Ferien rücken immer näher. Während die einen in der Schweiz verweilen, machen sich die anderen auf zu exotischen Destinationen am andern Ende der Welt. Und was gibt es Schöneres, als bereits auf Reisen neue Pläne zu schmieden. Denn kaum angekommen entstehen bereits neue Sehnsüchte … IMAGINE stellt Ihnen in seiner Sommerausgabe ganz unterschiedliche Reiseziele vor. Wüste im Westen, Wälder im Osten, Strände im Süden – der Abwechslungsreichtum von Texas’ Natur ist schwer zu überbieten. Doch auch in Texas’ Städten wird es nicht langweilig: Dallas und Fort Worth bieten hochkarätige Museen, viele Theater, grenzenlosen Shoppingspass und WildwestFeeling. Wohingegen sich in Grapevine so manches gute Tröpfchen verkosten lässt. Kommen Sie mit uns in den Wilden Westen und erleben auf Ranches das echte Cowboy-Feeling! Wer nicht ganz so weit reisen möchte, der ist immer gut im Nachbarland Österreich aufgehoben. Rund um die Alpen liegen Genuss und Natur nah beieinander. In Österreich wird seit jeher Wert auf gute Küche gelegt. Wer neben der Natur auch noch ihre Früchte ernten will, der findet vielfältige Möglichkeiten dazu: ob kernig im Salzburger Land, in Kärnten mit einer Prise Adria gemischt oder fruchtig im Mostviertel. Weitaus exotischer hingegen präsentiert sich eine neue Trenddestination. Das Land, das lange Zeit auf der Roten Liste stand, ist inzwischen zu den Must-Goder Weltenbummler avanciert. Der Iran ist aus seinem Märchenschlaf erwacht und erlebt einen wahren Tourismus-Boom. «Kosh amadid», herzlich willkommen, erklingt es an allen Orten, ob auf dem Bazar, am Rande der Wüste oder in den modernen Teilen der Städte. Die Welt steht Ihnen offen und wartet darauf, entdeckt zu werden. Ein kleines Stück bringen wir Ihnen mit unserem Magazin nach Hause. Begleiten Sie uns also auf einer spannenden Lesereise.
Francesco J. Ciringione Verleger
Yvonne Beck Chefredaktorin
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Inhalt
Editorial 2
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SPECIAL DESTINATION Texas Der «Lone Star State»
Australien
Lichtspektakel am Uluru
Sommerhighlights Was, wo, wann?
Dominikanische Republik Synonym für Luxus und Wellness
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8 22
20 22
CITY & CULT URE Hotelcard
Das Halbtax fürs Hotel
Kunsthotels
Nächtigen zwischen Miro und Picasso
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Spezialist für Touren
Johannes Reck im Interview 32 Nerdtouren 34
Der Natur auf der Spur Claudio Gotsch
30 36
36
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LOST & FOUND Iran
Ein fremder Zauber
Tessin
Ein Tusch für Dimitri
34
40 46
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FOOD LOUNGE Geschmack des Reisens
Signature-Food 52
Kullinarische Frauen
Schnapsbrennerin & Sterneköchin
INHALT 4 IMAGINE VOLUME 22
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Spassfaktor nach oben offen. Gewinnen Sie jetzt Ihre persĂśnliche Doppelpremiere: Seien Sie einer der Ersten, die das C-Klasse Cabriolet erleben. Wagen Sie danach einen Fallschirmsprung, Ăźbernachten Sie in einem Baumhaus oder lernen Sie, wie ein Supermodel auf dem Catwalk zu laufen.
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FOOD LOUNGE Auf der Jagd nach dem Geschmack Leiblich wohl in Österreich
Inhalt
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AIR, ROAD & SEA Lady der Lüfte
Der erste Transatlantikflug
Sonne, Mond & Sterne Himmlische Vergnügen
Romantische Strasse
Unterwegs durch Süddeutschland Das Glück entlang der Strasse
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68 70 75
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PURE LIFE Schottland Natur & Golf
Raus aus den Federn Rauf auf den Berg
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UNIQUE Silicon Valley
@Facebook & Google
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Simbabwe
Nachhaltigkeit 90
Picture Postcard from …
Bolivien 94
NEWS & BOOKS Höhlen, Wein und Flüge 14 Australische Fakten 19 Bücherregal 39 Praktische Begleiter 45 Movietime 50 Genuss zwischen Buchdeckeln 62 Trends am Berg 81 Urlaub beim Winzer 89 Vorschau 96 INHALT 6 IMAGINE VOLUME 22
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Der «Lone Star State» Wüste im Westen, Wälder im Osten, Strände im Süden – der Abwechslungsreichtum von Texas’ Natur ist schwer zu überbieten. Doch auch in Texas’ Städten wird es nicht langweilig: Dallas und Fort Worth bieten hochkarätige Museen, viele Theater, grenzenlosen Shoppingspass und Wildwest-Feeling. Wohingegen sich in Grapevine so manches gute Tröpfchen verkosten lässt. Autor: Yvonne Beck
SPECIAL DESTINATIONS 8 IMAGINE VOLUME 22
SPECIAL DESTINATIONS VOLUME 22 IMAGINE 9
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er an Texas denkt, der denkt an Dallas: glitzernde Skyline und grosses Ego, Footballstars und Fernsehmillionäre. Doch Dallas hat noch mehr zu bieten – allem voran eine wachsende Kulturszene.
Oswald wurde nach zwei Tagen, noch bevor ihm der Prozess gemacht werden konnte, in Polizeigewahrsam von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen. Bis heute kursieren deshalb die verschiedensten Verschwörungstheorien um Kennedys Ermordung.
Dallas ist die neuntgrösste Stadt der USA. Zwar ist der Alte Westen noch zu spüren, gleichzeitig jedoch ist die Stadt eine moderne und zukunftsweisende Metropole in der ihr Slogan «Big Things Happen Here» perfekt die Dynamik der Stadt erfasst. Die Wirtschaftsmetropole mit der glitzernden Skyline beherbergt den grössten urbanen Kunstbezirk der USA. Der Art District umfasst ganze 19 Strassenblocks. Im fantastischen Glas- und Stahlbau des Nasher Sculpture Center glänzen moderne Installationen, das Dallas Museum of Art zeigt hochkarätige Kunst aus der ganzen Welt – an die 23ʼ000 Kunstwerke aus aller Welt decken einen Zeitraum von rund 5000 Jahren ab. Ein grosser Teil der nördlichen Innenstadt widmet sich also fast ausschliesslich der Kunst. Fünf der «Kunst- und Kulturtempel» dieses Kulturareals wurden zudem von weltberühmten Architekten wie Renzo Piano, I. M. Pei oder Sir Norman Foster erbaut. So sind viele der Gebäude nicht nur aufgrund ihrer inneren Werte besuchenswert, sondern bereits ihrer Hülle wegen. Ein Museum, das jedoch besonders wegen seiner Geschichte heraussticht, ist das Sixth Floor Museum.
Ein anderer, jedoch noch lebender Präsident, der eng mit Texas verbunden ist, ist George W. Bush. «Seine» Präsidentenbibliothek (www.georgewbushlibary.smu.edu) und das dazugehörige Museum beherbergen über 200 Millionen E-Mail-Nachrichten und knapp vier Millionen Fotografien – die grösste Sammlung elektronischer Aufzeichnungen, die eine Präsidentenbibliothek je erhalten hat. Zudem zeigt die George W. Bush Library in einer Videomontage in HD die 44 Präsidenten und eine Nachbildung des Oval Office in Originalgrösse. Das Museum und der dazugehörige, circa sechs Hektar grosse Stadtpark liegen auf dem Campus der South Methodist University, der Alma Mater der ehemaligen First Lady Laura Bush. Ziel des Museums ist es, die Entscheidungen und Wege des Präsidenten – auch im historischen Kontext – verstehen und nachvollziehen zu lernen. Dazu werden Einblicke in das Leben der First Family und das Leben im Weissen Haus allgemein gewährt. Und auch wenn das weibliche Personal des Museums aussieht, als habe es an einem «Laura Bush Look-alike Contest» teilgenommen, ist der Besuch äusserst lehrreich und gewährt einen tiefen Blick in die Seele der Texaner.
Schüsse aus dem 6. Stock
Dallas geriet bereits im Jahre 1963 unfreiwillig ins Blickfeld der Welt. Präsident John F. Kennedy wurde hier bei einer Autoparade durch die Innenstadt von einem Attentäter mit mehreren Kugeln ermordet. An dieses Ereignis erinnert man heute in dem Sixth Floor Museum am Dealey Plaza (www.jfk.org). Das Museum berichtet mit Dokumentarfilmen, Fotografien und Artefakten über das tödliche Attentat auf John F. Kennedy und sein Vermächtnis. Seit 1989 pilgern jährlich über 320ʼ000 Besucher in das Museum und informieren sich in den oberen Etagen eines alten Lagerhauses über das Leben und den Tod des Präsidenten. Aus einem der Fenster im Sixth Floor des Gebäudes, das damals zur Lagerung von Schulbüchern diente, hatte Lee Harvey Oswald am 22. November 1963 gegen 12.30 Uhr mehrmals auf den Präsidenten geschossen. JFK erlag vor Erreichen des Krankenhauses seinen Verletzungen. Der nur kurze Zeit später als Tatverdächtiger festgenommene
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City of Cowboys: Rodeo & Honky Tonk
Während Dallas eher für Kultur- oder Shoppingspass steht, kann man in Fort Worth tief in das Leben der amerikanischen Cowboys eintauchen. Die sechzehntgrösste Stadt der USA ist als «City of Cowboys» bekannt. Cowboys, Pferde und Rinder dominierten lange Zeit das Leben in Fort Worth. Hier machten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht nur unzählige Rinderherden auf ihrem Weg nach Norden Station, sondern dienten die Stockyards im Norden der Stadt sogar bis ins 20. Jahrhundert hinein als bedeutender Viehumschlagplatz. So erfährt man im historischen Stockyard District alles über den Ursprung des Wilden Westens. Zweimal täglich findet hier ein «Cattle Drive», ein Viehtrieb, statt. Kein Wunder wirbt die Stadt damit, das «Tor zum Wilden Westen» zu sein, der Punkt «Where the West begins!». Und wahrlich kann einem hier der perfekte Einstieg in das echte Wildwest-Leben gelingen, denn auch Rodeo wird in dieser Stadt grossgeschrieben. >
© Annika Heckler
«The Flying Red Horse» ist das Wahrzeichen Dallas’ und zierte einst den ersten Wolkenkratzer der Stadt.
«Cattle Drive» in Fort Worth
Nice to know !!! Southfork Ranch
J. R. Ewing, Sue Ellen und Miss Ellie – Namen aus einem der grössten Erfolge der Fernsehgeschichte: der US-amerikanischen Serie «Dallas». Die TV-Serie aus den 80ern zog Millionen Fernsehzuschauer vor die Mattscheibe. Und noch heute ist das Anwesen der fiktiven Millionärsfamilie Ewing mit mehr als 100’000 Besuchern im Jahr eine der grössten Touristenattraktionen in Texas 1978 – 89 wurde auf der Southfork Ranch für die Serie gedreht. In 13 Jahren wurden 356 Episoden gedreht. Heute werden für Fans Touren über das Gelände und durch die Ewing Maison angeboten. www.southforkranch.com Die Ranch der Ewings © Annika Heckler
Der texanische Cowboy und sein Longhorn
SPECIAL DESTINATIONS Aus einem der Fenster im Sixth Floor des Gebäudes schoss Harvey Oswald auf JFK.
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Rodeo spiegelt das Nationalgefühl der Texaner wider.
© Annika Heckler
«Free Walls» in Dallas lassen Graffiti-Kunst erblühen.
© Annika Heckler
Rodeo ist der Nationalsport der Cowboys. Publikumsmagnete sind hierbei das Bareback und Saddle Bronc Riding – auf wilden Mustangs mit und ohne Sattel – sowie das Bull Riding (auf wilden Stieren). Es gilt, sich acht Sekunden auf dem Rücken des Tieres zu halten, ohne das Tier, sich oder seine Ausrüstung mit seiner freien Hand zu berühren. Weitere Disziplinen sind das «Roping», bei dem junge Kälber von einem Cowboy zu Pferde gefangen und gefesselt werden. Zu den härtesten Disziplinen zählt jedoch das Steer Wrestling: Aus vollem Galopp wirft sich der Cowboy auf einen jungen Stier, packt ihn bei den Hörnern und wirft ihn zu Boden. Einst waren Frauen an allen Disziplinen beteiligt, heute treten sie nur noch zum Barrel Race an, bei dem es gilt, möglichst schnell einen Parcours um drei Fässer abzureiten. Amerikaner lieben Rodeo – für Europäer ist dieser Sport jedoch durchaus gewohnheitsbedürftig, denn es wird mit den Tieren nicht allzu zimperlich umgegangen. Wer interessiert ist, kann im Cowtown Coliseum (www.cowtowncoliseum.com) an einem waschechten Rodeo teilhaben. Hier fand 1908 das erste Rodeo in einer Halle statt, und bis heute wird diese Tradition hochgehalten. Fast jedes Wochenende (Fr und Sa um 20.00 Uhr) stehen Rodeos auf dem Programm.
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Rodeo spiegelt das Nationalgefühl der Texaner wider.
Ein echter Cowboy muss auch mal feiern, und das tut er am besten im «Billy Bob’s Texas» (www.billybobstexas.com). Hier tobt besonders am Samstagabend an 42 Bars, auf vielen Tanzflächen und auf zwei Bühnen der Wilde Westen. Bis zu 6 000 Tanzwütige sind im «World largest Honky Tonk» ausser Rand und Band. Fast täglich treten hier bekannte Countrymusiker auf. Das Gebäude, in dem sich heute die Bar
befindet, wurde im Jahr 1910 erbaut und diente zunächst als Scheune für Rinder. Von der Stadt Fort Worth wurde das Anwesen 1936 weiter ausgebaut, sodass es fortan auch für Unterhaltungsprogramme genutzt werden konnte. Das heutige Billy Bob’s Texas eröffnete schliesslich am 1. April 1981. Die ersten Künstler, die in der Bar auftraten, waren der Countrysänger Larry Gatlin und seine Brüder. Auch Waylon Jennings und Willie Nelson waren zu Gast.
Wein: das Getränk der Texaner
Die historische Stadt Grapevine liegt zwischen Dallas und Fort Worth und bildet eine willkommene Alternative zu der städtischen Atmosphäre des Metroplex. Im Stadtzentrum laden Geschäfte und Ateliers von Kunsthandwerkern ein oder kleine Weinhandlungen mit Degustationsstationen. Hier verköstigt man echten texanischen Wein. Ja, so etwas gibt es, auch wenn die wenigsten Reisenden den US-Staat Texas mit Wein in Verbindung bringen würden. Seit mindestens 130 Jahren baut man hier Reben an. Begonnen haben die Mönche; in den 1970er Jahren verkündete die Universität in Texas, dass beinahe das gesamte Bundesgebiet zum Weinbau geeignet sei, und die moderne Weinindustrie begann. Weine aus Texas werden ausschliesslich aus Vitis-Vinifera-Sorten gekeltert. Dominierend sind die klassischen Sorten Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling, Cabernet Sauvignon, Chenin Blanc und Sémillon. Texas ist die Nummer 5 der amerikanischen Weinstaaten, gleich hinter Kalifornien, Oregon, Washington und dem Staat New York. Rund die Hälfte aller Weingüter in Texas finden sich im «Texas Hill Country» westlich von Austin, wo sanfte Hügellandschaften und das richtige Klima die besten Voraussetzungen für die Winzer schaffen. Was die Reben im Land der Cowboys und des Öls produzieren, kann man in Grapevine in einer der gemütlichen Bars testen.
© Annika Heckler
Frei und stolz wie die coolen Helden – noch heute gilt dies als typisch texanisch. Dafür steht auch der «Lone Star» auf der Staatsflagge. Tauchen Sie ein in das Tor zum Wilden Westen und erleben Sie einen unverwechselbaren US-Staat.
Nice to know !!! Leben wie die Cowboys
Überall in Texas trifft man auf Orte, an denen das Erbe der Pionierzeit noch erhalten ist. Gutes Beispiel hierfür sind unter anderem die zahlreichen «Guest Ranches», die ein einmaliges Urlaubserlebnis bieten. Abendliche Lagerfeuer, Ausritte im Sonnenuntergang sowie Füttern der Longhorns oder Jeeptouren durch die Wildnis. Eine dieser Ranches liegt nur 90 Minuten von Fort Worth entfernt: die Wildcatter Ranch – ein Paradies für Cowboy- und Wildwest-Fans. Sie bietet mitten im «North Texas Hill Country» einen atemberaubenden Ausblick über den historischen Brazos River. Wer hier Urlaub macht, sollte sattelfest sein. Denn bei einem Ausritt auf den Pferden erlebt man die natürliche, wilde Landschaft am besten. Angeführt von einem waschechten Cowboy geht es über Stock und Stein durch das dichte Buschwerk von Texas vorbei an grasenden Rindern – den typisch texanischen Longhorns – und dem lehmroten Fluss. Und wie es sich für echtes Wildwest-Feeling gehört, wird auch scharf geschossen. Beim Tontaubenschiessen haben selbst Anfänger unter sachkundiger Anleitung schnell ein Erfolgserlebnis. Wer lieber Indianer statt Cowboy ist, der kann mit Pfeil und Bogen sein Glück versuchen. Die Wildcatter Ranch, die im Jahr 1870 erbaut wurde, war bereits mehrfach Kulisse für Filme und wurde 2007 zu einem der Top10-Rückzugsorte in Texas gewählt! Neben Aktivitäten wie Reiten, Fischen, Canyoning, Wandern und Tierbeobachtungen kann auch bei den täglichen Arbeiten auf der Ranch mitgeholfen werden. Wer auf der Suche nach einer Western Ranch mit luxuriösen Hotelsuiten in Texas ist, der ist auf der Wildcatter Ranch genau richtig. Hier können Städter für ein paar Tage Cowboy-Romantik pur schnuppern. Jedes Apartment wurde in einem anderen Stil errichtet. Westernstyle sind auch die Zimmer. Jeder Raum erzählt eine Geschichte aus dem Wilden Westen von Indianern, Büffeln und den ersten Siedlern dieses Gebietes. Besonderes Highlight: der Sonnenuntergang auf der eigenen Terrasse. www.wildcatterranch.com
SPECIAL DESTINATIONS Longhorns auf der Wildatter Ranch
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Special
DESTINATIONS Eine Reise unter die Erde
Am 15. Mai 2016 eröffnete in Island das Projekt «The Cave», das erstmals Touren für Besucher in die Tiefen der Höhle Vidgelmir anbietet. Mit einer Gesamtlänge von fast 1 6 00 Metern und einer Grösse von 148’000 Kubikmetern gilt Vidgelmir als die gewaltigste Höhle Islands und eine der grössten weltweit. Zwei Führungen ermöglichen es Gästen erstmals, das Naturspektakel aus der Nähe zu bestaunen. Die Höhle Vidgelmir befindet sich in Westisland, im Lavafeld von Hallmundarhraun, welches etwa 100 Kilometer nördlich von Reykjavik liegt. Sie entstand – ebenso wie die beiden Wasserfälle Barnafossar und Hraunfossar, die sich in der Nähe befinden – durch eine gewaltige Eruption im 10. Jahrhundert. Erstmals Erwähnung fand die Höhle, die in den verschiedensten Farben leuchtet und faszinierende Lavaformationen beherbergt, in einer Dokumentation aus dem Jahre 1398. www.thecave.is
Exklusiver Weingenuss über den Wolken in allen Klassen
Emirates investiert kontinuierlich in sein exklusives Weinsortiment und erwarb allein 2015 über 13 Millionen Weinflaschen im Wert von 140 Millionen US-Dollar. Die Strategie hinter der Weinauswahl von Emirates liegt darin, aussergewöhnliche Weine «en primeur» zu kaufen, also Jahre bevor diese auf den Markt kommen, und diese zur Reifung einzulagern. Während die meisten Fluggesellschaften ihre Weine über Zwischenhändler oder Gebote beziehen, greift Emirates auf ein eigenes Team an Weinkennern zurück, das direkte Kontakte zu den renommiertesten Weingütern der Welt hält. Diese treffen eine sorgfältige Auswahl, um die exklusivsten und möglichst seltenen Weine für ihre Kunden zu erhalten. www.emirates.ch
Hello Chicago
Neue Destination in den USA: Seit März fliegt die isländische Linienfluggesellschaft Icelandair ganzjährig nach Chicago (ORD). Die Stadt am Lake Michigan wird bis zu viermal wöchentlich via Keflavik, den Heimatflughafen von Icelandair, in Island aus angesteuert. Reisende aus Deutschland und der Schweiz gelangen dank günstiger Anschlusszeiten bequem in die drittgrösste Stadt der USA. Chicago ist nicht die einzige Neuerung im Sommerflugplan der Airline: Hinzu kommt als weitere Destination Montreal (YUL). Damit erreichen Passagiere im Sommerflugplan, der von Mai bis Oktober gültig ist, von Deutschland und der Schweiz aus via Island insgesamt 16 Ziele in Nordamerika: Neben den zwei genannten auch Portland in Oregon, New York (JFK und EWR), Anchorage, Boston, Denver, Minneapolis, Orlando, Seattle, Washington D.C., Edmonton, Halifax, Toronto und Vancouver. www.icelandair.de
SPECIAL DESTINATIONS 14 IMAGINE VOLUME 22
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© Field of Light, Uluru, Bruce Munro 2016, Photos by Mark Pickthall
Faszinierendes
Lichtspektakel am Uluru
Der britische Lichtkünstler Bruce Munro installierte im spirituellen Herzen des Landes ein Feld voller leuchtender Blumen. Autor: Detlev Berg
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50’000 Lichtkugeln vor dem Uluru
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ngespannt und aufmerksam beobachtet Bruce Munro die Reaktionen der ersten Besucher, die am Abend am Uluru durch die weitläufigen Felder mit ihren 50’000 Lichtkugeln spazieren. Die unzähligen Stäbe mit den mattierten Leuchten hatten er und mehrere Hundert Helfer in den letzten Wochen in den roten Wüstensand eingepflanzt und mit Glasfaserkabeln verbunden. Jetzt, bei Anbruch der Dämmerung, erblühen die Glaskugeln ganz langsam. Einige erstrahlen in klarem Weiss, andere in kräftigem Gelb – die Farbpalette umfasst auch leuchtendes Blau, Magenta und Karmesinrot. Nach einiger Zeit verglühen einzelne Parzellen des Feldes ganz langsam, um wenig später wieder in anderen Farbtönen zu alter Leuchtkraft zurückzufinden. Die einzelnen Stäbe stehen dabei nicht etwa wohlgeordnet in Reih und Glied. Sie neigen sich vielmehr wie Blumen im Wind in verschiedene Richtungen und sind wie in der Natur auch unterschiedlich lang.
Spaziergang kurz bevor das Lichtspektakel beginnt
Es begann am Uluru
«Wir sind wirklich überrascht und regelrecht fasziniert», sagen Abe und Mary aus Kalifornien, die sich gerade auf einer Rundreise durch Australien befinden und zu den ersten Besuchern zählen. «Es ist ja nicht nur das fantastische Lichtermeer, sondern auch das Sternenzelt mit dem Kreuz des Südens und der leuchtende Mond, die das Schauspiel so einzigartig machen.» Dazu kommt am Horizont noch die mächtige Felsformation des Ayers Rock, den die Aborigines Uluru nennen. «Ich bin sehr >
Lichtkünstler Bruce Munro
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glücklich, dass das Projekt realisiert werden konnte und die Menschen die Installation annehmen», sagt Munro, der in England aufgewachsen ist. Mit 24 ging er für einige Jahre nach Sydney und war vom ersten Tag in Land und Leute verliebt. Bevor er wieder nach Grossbritannien zurückkehrte, machte er, was viele Australienbesucher tun: Er kaufte ein altes Auto, packte ein Zelt in den Kofferraum und begab sich auf eine Rundreise durch den Fünften Kontinent. Uluru war eine der Stationen. Und was eigentlich ein Abschied werden sollte, wurde schliesslich der Beginn einer neuen Reise. Als er auf der roten Erde sass und den massiven Felsmonolithen betrachtete, der aus der Ebene aufragt, entstanden seine ersten künstlerischen Ideen. «Die Begegnung
mit dem Uluru sollte mein gesamtes Leben verändern», erinnert sich Munro. «Damals fühlte ich mich aber noch zu jung für eine Künstlerkarriere und hatte der Welt noch nichts zu sagen.» Einige Jahre später begeisterte Munro mit seinen Installationen Field of Lights Menschen in aller Welt. Sie waren im Victoria and Albert Museum in London, im Botanischen Garten in Arizona oder auf dem St. Andrews Square in Edinburgh zu bewundern. Und jetzt, nach 24 Jahren, kehrt Munro zurück an den Ort, der ihn zu seinem künstlerischen Schaffen inspirierte. «Die beste Zeit zum Fotografieren ist die abendliche Dämmerung», sagt er. «Dann können Sie den Wechsel des Lichtes besonders intensiv erleben. In der Nacht, wenn es total finster ist, ergibt sich dann wieder ein ganz anderes Bild.»
Nice to know !!! Informationen: Der «Field of Light»-Pass für 35 AUD enthält Transfers vom Hotel zum Erlebniskunstwerk und zurück, der «Field of Light Star»-Pass kostet 75 AUD und bietet zusätzlich Sekt & Canapées mit Panoramablick auf die Installation von einem erhöhten Sichtbereich. Das viereinhalbstündige A Night at Field of Light umfasst ausserdem ein exklusives 3-Gang-Menü, das für 335 AUD gebucht werden kann. www.ayersrockresort.com.au/events
© Field of Light, Uluru, Bruce Munro 2016, Photo by Mark Pickthall
Unterkunft: Voyages Ayers Rock Resort von der einfachen Outback Pioneer Lodge bis zum luxuriösen Sails in the Desert Hotel Unterkünfte in verschiedenen Preiskategorien. www.ayersrockresort.com Währung: Ein Euro entspricht zurzeit 1.47 Australischen Dollar AUD.
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Australische
n e t k Fa
Abgeschiedene Grossstadt
Perth ist eine der abgeschiedensten Grossstädte der Welt. Mit 1.5 Mio. Einwohnern stellt Perth satte 80 % der Bevölkerung in Western Australia. Die nächste Stadt mit mindestens 100’000 Einwohnern ist allerdings Adelaide und die liegt 2 100 km Luftlinie entfernt im Osten. Bei diesen Distanzen ist es kein Wunder, dass viele Australier die im Westen für zurückgeblieben halten. Sie waren vermutlich selbst noch nie dort, um sich vom Gegenteil zu überzeugen.
Gross im Westen
Der grösste Monolith der Welt ist der Mount Augustus in Westaustralien. Er ragt 860 Meter aus der ihn umgebenen Tiefebene heraus und stellt den viel bekannteren Uluru / Ayer’s Rock in den Schatten.
Ähnlich aber anders
Obwohl die Namen sich sehr ähnlich sind, zeigen Australien und Austria in radikal andere Richtungen: Australien bedeutet «südliches Land» (lateinisch Terra australis), während Austria «östliches Reich» oder eben Österreich heisst.
Let’s have a Party
Der Australia Day ist Australiens offizieller Nationalfeiertag und wird am 26. Januar gefeiert. Er erinnert an die Gründung der ersten europäischen Siedlung in Port Jackson im Jahre 1788. Meist organisieren Australier eine Grillparty mit Familie und Freunden und verkleiden sich dabei originell mit Australienfahnen, Hüten, Bemalungen und unechten Tattoos. Außerdem finden an diesem Tag jede Menge Einbürgerungszeremonien statt.
Ring frei
Boxende Kängurus wurden zur Hauptattraktion auf australischen Jahrmärkten, nachdem es 1891 in Melbourne einen legendären Kampg über fünf Runden zwischen Jack und seinem Trainer Professor Lindermann gegeben hatte. Die Grundhaltung eines Faustkampfes liegt in der Natur des Tieres, aber in freier Wildbahn erfüllt sie den Zweck, dem Känguru zu gestatten, den Gegner mit seinen «Armen» zu umklammern und ihm dann mit den Krallen seiner Hinterläufe einen Jump-Kick zu verpassen, der ihm unter Umständen den Bauch aufschlitzt.
SPECIAL DESTINATIONS VOLUME 22 IMAGINE 19
Verzauberte Landschaft
An der Westküste Irlands lässt es sich im Hochsommer gut leben. In der wilden Landschaft um Donegal findet das Earagail Arts Festival statt. Auf Irisch und Englisch wird musiziert, Theater gespielt und auf alle erdenklichen Weisen ein Zauber an das Ende Europas getragen: ob im Wald, an der Küste oder im Rathaussaal. 8.–24. Juli | Donegal
Ein Fest an der Küste
Ganz in Rosa präsentiert sich am 1. Juli die Küste der Emilia Romagna von Comacchipo bis Senigallia. Bei der Notte Rosa machen alle mit: von Theatern über Konzerte zu den nächtlichen Partys wird alles geboten. Nur muss man sich entscheiden, wo man die Notte Rosa mitfeiert. Natürlich in Rosa gekleidet. 1. Juli 2016 | Emilia Romagna
Nachts beginnt am Nachmittag
Am 1. September verfinstert sich die Sonne über der EU – zumindest in einem Teil davon. Auf La Réunion im Indischen Ozean verschwindet der Himmelskörper zwischen 12.20 und 14.40 Uhr ringförmig und bietet ein eindrückliches Schauspiel auf einer eindrücklichen Insel. Der Rest der EU muss bis 2026 warten. 1. September 2016 | La Réunion
SPECIAL DESTINATIONS 20 IMAGINE VOLUME 22
Erntedank der kleinen Antillen
Am 1. August endet das Erntedankfest auf Barbados mit dem grossen Karneval, doch wird schon den ganzen Juni und Juli ausgiebig gefeiert. Ursprünglich am Ende der Zuckerrohrernte, hat sich das Fest stark gewandelt. Im Mittelpunkt stehen aber noch immer die Rhythmen von Calypso und Soca – und gute Laune. Dazu tragen die Umzüge und das Essen und Trinken bei. bis 1. August | Barbados
Schmelztiegel Kultur
Brooklyn – der Name allein verspricht kulturellen Hochgenuss. Doch das AFROPUNK-Festival übertrifft alle Erwartungen. Am Anfang war es das, was der Name sagt, doch hat sich das Fest mittlerweile zu einem gigantischen Schmelzpunkt von Musik, Internet, Kunst und Menschen verwandelt und ist pure Erfahrung. 27. & 28. August | New York
Kamele in der Wüste
Die besten Rennkamele stammen heutzutage aus Australien. Aus den wenigen, die vor vielen Jahren ausgesetzt wurden, wurden mittlerweile riesige Herden, die den roten Sand beherrschen. So lässt sich auch die Idee zum «Alice Springs Camel Cup» in der Mitte Australiens erklären, der nun seit über 44 Jahren für wohltätige Zwecke stattfindet und Zuschauer aus der ganzen Welt begeistert. 9. Juli 2016 | Alice Springs
SPECIAL DESTINATIONS VOLUME 22 IMAGINE 21
SPECIAL DESTINATIONS 22 IMAGINE VOLUME 22
N A K I I S N CH E I M O D R EP U B L I K SYNONYM FÜR LUXUS UND WELLNESS 600 Kilometer Strände, 255 Sonnentage im Jahr, eine Durchschnittstemperatur von 27 Grad Celsius und 21 blaue Umweltflaggen, die für Top-Wasserqualität stehen – in der Dominikanischen Republik gehen Traumurlaube in Erfüllung. Ruhesuchende, die ihren Aufenthalt mit Luxus und Wellness kombinieren möchten, erfreuen sich an sämtlichen All Inclusive-Anlagen, die nach dem Adults Only-Konzept ausgerichtet sind – ergänzt wir das breite Luxus-Angebot mit personalisierten Boutique-Hotels. Autor & Bilder: Tourist Bord Dominikanische Republik
SPECIAL DESTINATIONS VOLUME 22 IMAGINE 23
Wellness in der Dominikanischen Republik The Westin Puntacana Resort & Club
Viva Wyndham Resorts Luxus-Resort Amanera
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as Tourismusangebot breitet sich vor allem im Norden der Dominikanischen Republik stark aus. Eines der Highlights ist das Luxus-Resort «Amanera», das zur Hotelgruppe Aman gehört. Es liegt erhaben über dem halbmondförmigen Playa Grande Beach und wird von saftig-grünem Dschungel und dem atemberaubenden Gebirge «Cordillera Septentrional» umrahmt. Freunde des grünen Sports sind hier bestens aufgehoben, denn das weitläufige Resort ist der erste golfintegrierte Aman, platziert am berühmten und renovierten Playa Grande Golf Course. Er gilt als Golfplatz mit der grössten Anzahl an Löchern mit Meerblick in der westlichen Hemisphäre. Designt wurde er vom gefeierten Architekten Robert Trent Jones Sr. ; für die Renovierung zeichnet nun sein Sohn Rees verantwortlich. In Playa Cosón, auf der Halbinsel Samaná, im Nordosten der Dominikanische Republik, eröffnete kürzlich das Viva Wyndham Resorts das «V Samaná». Zum ersten Mal erleben Reisende die Mischung aus All InclusiveAngebot und eleganter Hippiekultur in lebendigem, modernem, entspannendem und aktivem Ambiente. Das neue Resort ist nach dem Adults Only-Konzept ausgerichtet – Individualität, Erholung und Momente der Zweisamkeit sind somit gewährleistet. Das nachhaltige Hotel verfügt über 144 Zimmer – 48 davon sind sogenannte «Vibe Rooms» mit Privatpool.
SPECIAL DESTINATIONS 24 IMAGINE VOLUME 22
In Samaná befindet sich auch das Luxury Bahía Príncipe Samaná, das seit 20 Jahren zu den bekanntesten Hotels der Nordküste gehört. Inmitten einer saftig-grünen Waldlandschaft über einer Klippe gelegen, bietet die kürzlich komplett renovierte Anlage 149 exklusive Zimmer mit traumhaften Aussichten auf die malerische Bucht von Samaná. Die weitläufigen Terrassen mit Blick auf den Privatstrand mit dichten Palmenhainen laden zum Verweilen ein. Urlauber mit einer Vorliebe für Natur unternehmen zahlreiche Ausflügen zu unberührten Stränden wie Playa Bonita oder Playa Rincón, dem zweitbesten Strand der Welt, so die renommierte Zeitschrift Condé Nast Traveler. Für ein unvergessliches Naturschaupiel ist die Walbeobachtungsstation zuständig, die jeden Winter zwischen Januar und März bis zu 5 000 Buckelwale begrüsst. Ergänzt wird das Hotelangebot im Norden mit dem Luxusresort Gansevoort Playa Imbert in Sosúa, Puerto Plata: 48 Suiten, drei Zimmer-Apartments mit privatem Pool und geräumiger Terrasse sowie Penthäuser mit vier Schlafzimmern und Whirlpool auf dem Dach stehen Gästen zur Verfügung. Highlight: der dreistufige Wasserfall-Pool und das neue Adults Only-Schwimmbad. And last, but not least: das Boutique Hotel Casa Colonial & Spa Resort. Direkt am Playa Dorada in Puerto
Tortuga Bay Hotel
Luxury Bahía Príncipe Samaná*****
Boutique-Hotel Eden Roc
Plata gelegen, freuen sich Besucher unter anderem auf 50 Suiten mit geschmackvoller und persönlicher Note. Im Bagua Spa erwartet Wellnessbegeisterte eine über 1100 Quadratmeter grosse Fläche. Ob mit Gesichtsbehandlungen, Ganzkörperpackungen, Massagen oder entspannenden Aromatherapien – hier geht jeder BeautyWunsch in Erfüllung!
Punta Cana: Synonym für Spa & Wellness
Die Region Punta Cana, an der Ostküste der Dominikanischen Republik, gehört zu den beliebtesten Reisezielen der Karibikinsel. Wellnessbegeisterte erfreuen sich im The Westin Puntacana Resort & Club und dem dazugehörenden Six Sense Spa, der mit neun Behandlungsräumen und einem Outdoor-Room direkt am Strand gelegen sowie privatem Ying-Yang-Bad für Zwei zum Entspannen einlädt. Ebenfalls in Punta Cana befindet sich das Tortuga Bay Hotel. Es gilt als einziges Resort in der Karibikinsel mit der AAA Five Diamond-Klassifizierung. Zudem wurde es mit dem Leading Hotels of The World 2012 Commitment to Quality Award ausgezeichnet und steht auf der Liste des Condé Nast Traveler 2012 Roaders Choice Awards als Best of the World. Anspruchsvoller Luxus wird hier mit Nachhaltigkeit verbunden. Die Innenausstattung der 13 Villen mit Meerblick und Suiten trägt das
Casa Colonial & Spa Resort
Siegel des international berühmten Designers Oscar de la Renta. Am Golfplatz La Cana stehen Villen mit drei, vier, fünf oder sechs Schlafzimmern zur Verfügung. Im Fünf-Sterne Boutique-Hotel Eden Roc geniessen Gäste Eleganz und Luxus zugleich. Inspiriert von den Residenzen der italienischen und französischen Riviera, stellt das Hotel seinen Gästen insgesamt 34 Suiten sowie private Villen zur Verfügung. Das harmonische Flair ist den Mailänder Designern Carlos Belgir und Marina Nova zu verdanken, die bei der Gestaltung zarte Farben, edles Holz, hochwertige Stoffe und einheimische Kunst miteinander kombiniert haben. Erholung und Gesundheit werden im SOLAYA Spa grossgeschrieben. Die SOLAYA Menüs stehen für ausgewogene Gerichte. Zahlreiche Prominente haben das Eden Roc besucht, jüngst Heidi Klum.
Südosten: Privatsphäre im Paradies
In der Region La Romana, im Südosten der Dominikanischen Republik, befindet sich das Luxusresort Casa de Campo Resorts & Villas, das bereits mehrfach mit dem World Travel Award ausgezeichnet wurde. Neben luxuriösen Hotelzimmern und Suiten stehen Gästen eine Vielzahl von Villen mit drei bis sieben Schlafzimmern, eigenem Garten und Pool, einem Lounge-Bereich und einem Golfcart zur Verfügung. Wellnessbegeisterte erfreuen sich an der Spa-Anlage mit holistischem Ansatz >
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Billini Hotel Santo Domingo
Casa de Campo Resorts & Villas Casa de Campo Resorts & Villas
und geniessen wohltuende Spa-Anwendungen und Massagen. Auch Ausflüge sind sehr empfehlenswert: ob ein Spaziergang am eigenen Yachthafen oder in Altos de Chavón, dem nachgebauten Mittelmeerdorfes aus dem 16. Jahrhundert – Erholungssuchende kommen hier voll auf ihre Kosten.
die «awe tower» im 10. Stock mit atemberaubender Aussicht. Die Top-Lage der Hotels ermöglicht es, den Aufenthalt mit einem halbtätigen Ausflug nach Santo Domingo zu verbinden.
Das Resort schmückt sich ausserdem mit dem Titel «Bestes Golfresort der Welt». Zudem wurde es kürzlich als Golf Resort of the Year 2015 in der Kategorie «Rest of the World» von der International Association of Golf Tour Operators (IAGTO) ausgezeichnet, das die Dominikanische Republik 2016 zum dritten Mal als beste Golf-Destination der Karibik und Lateinamerika ernannte. Golfspieler freuen sich auf den weltweit bekannten 18-Loch-Platz «Teeth of the Dog», der von Pete Dye entworfen wurde. Ebenfalls erstklassig sind die Plätze «The Links» und «Dye Fore».
Eine kulturelle Zeitreise erleben Besucher der Dominikanischen Republik in der Hauptstadt Santo Domingo mit über 300 Gebäuden aus der Kolonialzeit. Der historische Stadtkern zählt seit 1990 zum UNESCO Welterbe und bietet zahlreiche luxuriöse Boutique-Hotels an, welche mit historisch ausgestatteten Einrichtungen ebenfalls für eine Zeitreise sorgen. Hierfür steht beispielsweise Casa Sánchez: das restaurierte Boutique-Hotel, das dem Adults Only-Konzept nachgeht, bietet seinen Gästen Kolonialzimmern mit hohen Decken sowie originale Keramiken aus der Kolonialzeit. Des Weiteren begrüsst das luxuriöse Billini Hotel Santo Domingo seine Gäste inmitten der wunderschönen, restaurierten Architektur des 16. Jahrhunderts. Der avantgardistische Stil des Hauses vereint klassische Eleganz mit modernem Komfort und historischen Anklängen. Besucher erfreuen sich an den Designer-Suiten, die unter anderem mit Whirlpools, eigener Terrasse und Kochnische ausgestattet sind. Ebenso in der Kolonialstadt liegt das Hotel Casas del XVI, dessen perfekte Kombination aus Moderne und Geschichte den Luxus-Aufenthalt im Herzen der Stadt unvergesslich macht. Als optimale Ergänzung empfiehlt es sich, die historischen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt zu erkunden und die dominikanische Kultur näher kennen zu lernen – Lebensfreude pur!
Luxus pur erfahren Gäste der Karibikinsel ebenso in den zwei kürzlich eröffneten Hotels der renommierten dominikanischen Kette HODELPA. Zum ersten Mal begrüsst der Tourismusort Juan Dolio Hotel-Anlagen mit All Inclusive-Angebot – perfekt geeignet für Honneymooner. Während im Emotions by Hodelpa 341 Zimmer in den Kategorien Superior, Deluxe zusammen mit dem Adults Only-Bereich wie auch den Essentia Club zur Verfügung stehen, bietet das Hotel Sensations by Hodelpa 325 modern eingerichtete Zimmer in den Zeoy-Kategorien Superior, Superior Swimout und Ocean View sowie die Junior Suiten Sensory und Desire. Die Suiten Master und Junior mit tropischer Atmosphäre versprechen eine Mischung aus Seelenfrieden und Luxus. Highlight ist
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Eleganz und Kultur in Santo Domingo erleben
www.godominicanrepublic.com
Karibische Rhythmen unter tropischen Palmen.
Punta Cana immer mittwochs und samstags direkt ab Zürich Edelweiss fliegt ab Zürich nonstop an über 40 Feriendestinationen. Mit ausgezeichnetem Service an Bord und einem Stück Heimat im Gepäck sorgen wir dafür, dass die schönste Zeit des Jahres bereits mit dem Flug beginnt.
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Hotelcard –
das Halbtax für Hotels
Bei der Bezeichnung «typisch Schwiiz» denkt man sofort an Käse, Schokolade oder Jodeln. Aber unser facettenreiches Land hat noch viel mehr zu bieten als Fondue, Toblerone oder Jodeln.
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ntdecken Sie die überwältigende historische, kulturelle und topographische Vielfalt der Schweiz mit der Hotelcard – Ihrem persönlichen Halbtax für Hotels! Wandern Sie von der Bergstation der Seilbahn Holzegg hinauf auf den grossen Mythen und betrachten Sie von der Bergspitze das spektakuläre 360-GradPanorama. Oder geniessen Sie nach einem Bummel durch die typischen Gässchen von Ascona «Dolce-Vita» auf der berühmten Seepromenade. Ob im Berghotel für Wanderlustige, im Winter-Hotspot für Sportbegeisterte oder in der Wellness-Oase für Erholungssuchende: Dank der Vielfalt an Hotelangeboten sind Ihnen bei Ihrem nächsten Ausflug keine Grenzen gesetzt. Machen Sie Ihren Aufenthalt unvergesslich und verlängern Sie Ihr Erlebnis mit einem Hotelbesuch in einem von unseren über 550 Top-Hotels. Mit der Hotelcard
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residieren Sie in allen Hotels auf www.hotelcard.ch zum ½ Preis und zwar wann, wo und so oft Sie möchten. Den Kaufpreis der Karte haben Sie oft schon nach der ersten Übernachtung amortisiert.
Das Konzept funktioniert
Die Idee zur Hotelcard basiert auf der des Halbtax-Abos der SBB. Die Hotelcard AG hat diese vor sechs Jahren mit grossem Erfolg auf die Hotellerie übertragen. Das Konzept überzeugt durch seine einfache Handhabung: Auf www.hotelcard.ch das passende Hotel finden, die Buchungsanfrage absenden und beim Check-In im Hotel die Hotelcard vorweisen: Drei Schritte zum Ferienglück mit 50 % Rabatt.
Gast und Hotel profitieren
Die Hotels bieten den Mitgliedern von Hotelcard ihre freien Zimmer zum ½ Preis
5-Sterne Hotel Beau-Rivage in Neuchâtel im Jura & Drei-Seen-Land. Doppelzimmer Suprior ab CHF 230.– statt CHF 460.–
4-Sterne Hotel Sorell Tamina in Bad Ragaz in der Ostschweiz. Superior Doppelzimmer inkl. Frühstück ab CHF 150.– statt CHF 300.–
4-Sterne Hotel Bernina 1865 in Samedan im Graubünden. Deluxe Doppelzimmer inkl. Frühstück ab CHF 195.– statt CHF 390.–
3-Sterne Hotel Schützen in Steffisburg im Berner Oberland. Doppelzimmer mit Balkon ab CHF 92.50.– statt CHF 185.–
an, weil sie auf diese Weise neue Gäste ansprechen und ihre Zimmerauslastung erhöhen können. Aber auch, weil für die Hotels – anders als bei anderen InternetBuchungsportalen – bei Hotelcard keine Kommissionen fällig werden. Denn beim Konzept der Hotelcard werden diese Vergünstigungen vollumfänglich dem Gast weitergegeben.
50 % Rabatt und Bestpreis-Garantie
Hotelcard garantiert ihren Mitgliederinnen und Mitgliedern nicht nur 50 % Ermässigung auf den regulären Preis, sondern auch stets den besten Preis unter allen HotelBuchungsportalen.
Hohe Verfügbarkeit
Die Hotels garantieren höchst mögliche Disponibilität. Die durchschnittliche Verfügbarkeit von Zimmern zum ½ Preis liegt bei beeindruckenden 75 % und wird täglich überprüft. Ein Tipp: Je früher Sie buchen, desto grösser sind Auswahl und Verfügbarkeit der Hotels. Reservationen sind bis zu 365 Tage im Voraus möglich.
Die Hotelcard reicht für zwei Personen
Ihre Partnerin oder Ihr Partner kann Sie jederzeit begleiten, denn für die Buchung eines Doppelzimmers genügt eine einzige Hotelcard. Die auf www.hotelcard.ch
3-Sterne Park Hotel in Rovio im Tessin. Doppelzimmer Standard inkl. Frühstück ab CHF 75.– statt CHF 150.–
angegebenen Preise gelten dementsprechend nicht pro Person, sondern pro Zimmer.
Die Vorteile der Hotelcard:
• Übernachtungen in über 550 Top-Hotels in der Schweiz und im angrenzenden Ausland • Bestpreis-Garantie in sämtlichen Hotels • Die Hotels sind im Schnitt an 75% der Tage zum ½ Preis verfügbar • Die Hotelcard amortisiert sich bei der ersten oder zweiten Übernachtung • Um ein Doppelzimmer zu buchen, genügt eine Hotelcard • Die Hotelcard ist beliebig oft einsetzbar • Kein Konsumationszwang • Kein Mindestaufenthalt Bestellen Sie sich jetzt Ihre persönliche Hotelcard unter www.hotelcard.ch/imagine für CHF 79.– statt CHF 95.– und profitieren Sie von unseren exklusiven Vorzügen. Bestellungen werden gerne auch telefonisch unter +41 (0)848 711 717 entgegengenommen. Bitte erwähnen Sie den Rabattcode «imagine»
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Wer dachte, dass die schönen Künste nur in den Hallen berühmter Galerien zu finden sind, hat weit gefehlt. Hotels auf der ganzen Welt werden jetzt zur Kulisse für gefeierte Meisterwerke, zeitgenössische Kunst und eindrucksvolle Installationen. Imagine präsentiert preisgekrönte Kunsthotels, in denen Warhol, Pollock und Picasso nur allzu gern übernachtet hätten. Autor: Lilly Steffen
The Surrey in New York
Mit einer der grössten und schönsten Kunstsammlungen im Big Apple ist dieses Hotel in der Madison Avenue ein Paradies für Kunstliebhaber. Nach einer Schönheitskur im Wert von 60 Millionen US-Dollar kann das 5-Sterne-Hotel wahrlich mit einer 5-Sterne-Kunstsammlung aufwarten. Im Herzen des Hotels befindet sich seine Hauptattraktion: das raumhohe Porträt von Supermodel Kate Moss, kreiert von Chuck Close. Das gesamte Hotel versprüht die Atmosphäre vom Zuhause eines reichen Kunstsammlers mit einer ganz besonderen Leidenschaft für die 1940er. Ein Hauch von Art déco trifft auf Design im Stil der 90er, mit Werken von Künstlern wie Jenny Holzer, Cecily Brown und Richard Serra, die von den Gästen bewundert werden können. www.thesurrey.com
The First Luxury Art Hotel Roma
Dieses 5-Sterne-Hotel wartet an jeder Ecke mit erstklassigen Kunstwerken auf. Jede Suite im The First Luxury Art Hotel Roma ist mit eindrucksvollen Stücken zeitgenössischer Kunst von einigen der bedeutendsten Künstler der italienischen Kunstszene gestaltet – jedes Zimmer wirkt damit wie Ihre eigene kleine Privatgalerie. Das Hotel ist Schauplatz mehrerer Dauer- und Wechselausstellungen. Zudem steht den Gästen ein Kunstberater zur Verfügung, der Wissenswertes zu den ausgestellten Werken erläutert. Dieser ist exklusiv für die Beschreibung und Bewertung der Stücke zuständig und hilft den Gästen, wenn sie eines der Kunstwerke erstehen möchten. www.thefirsthotel.com
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Hotel Éclat in Peking
Luxus und Kunst – so lässt sich dieses 5-Sterne-Design-Hotel in Peking wohl am besten beschreiben. Verteilt auf die Zimmer und die öffentlichen Bereiche des Hotels Éclat findet der Gast eine unglaubliche Sammlung von mehr als 100 Kunstwerken, darunter Originalskulpturen und -gemälde von Meistern wie Salvador Dalí, Andy Warhol, Pierre Matter, Zhang Guolang, Chen Wen Ling, Gao Xiao Wu, Zou Liang und vielen mehr. Tatsächlich beeindruckt das Hotel mit der grössten Privatsammlung an Werken von Salvador Dalí in ganz China. www.eclathotels.com
The Art, A Hotel in Denver
In diesem neuen 5-Sterne-Luxushotel in Denver verschmelzen auf kunstvolle Weise zeitgenössisches Design und modernste High-Tech-Anlagen miteinander. Jeder einzelne Raum des Hotels ist von Kunst durchdrungen – Kunstwerke zieren die beiden Galerien, die Gänge und die einzelnen Zimmer. Das Herzstück des Hotels bildet eine Kunstinstallation mit 22’000 Lichtern. Ein Grossteil der Kunstwerke in den Galerien wurde von der Kuratorin des Denver Art Museum, Dianne Vanderlip, zusammengetragen und umfasst Stücke von vielen lokalen Künstlern. Selbst das Hotelrestaurant Fire mit seiner fesselnden Feuerinstallation, seinen herrlichen Kronleuchtern und kinetischen Skulpturen besticht durch einen künstlerischen Touch. www.thearthotel.com
21c Museum Hotel in Louisville
Sehenswürdigkeiten und kulturelle Attraktionen tauchen auf, sobald Sie durch die Tür dieses Hotels treten, das gleichzeitig ein Museum für zeitgenössische Kunst ist. In diesem 5-Sterne-Hotel, das in einem hergerichteten Lagerhaus aus dem 19. Jahrhundert im Zentrum von Louisville untergebracht ist, erwartet einen ein unvergessliches Kunsterlebnis. Im Keller des Hotels verzaubert eine einzigartige Kunstinstallation namens «Asleep in the Cyclone», die auch als Hotelzimmer dient. Komplett aus umfunktioniertem Scheunenholz, massgefertigten Textilien, Originalskulpturen und -kunstwerken designt, besticht das Zimmer mit einer Kuppel, Antiquitäten, einem Kuriositätenkabinett sowie einem Plattenspieler mit einer Auswahl an Schallplatten. Alle Kunstwerke im Hotel und Museum sind als fantastische Hommage an lebende zeitgenössische Künstler von Weltrang überaus verspielt und interessant. www.21cmuseumhotels.com
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Johannes Reck GetYourGuide ist das weltweit grösste Online-Buchungsportal für Touren, Ausflüge, Sightseeing und Attraktionen. Wir haben Gründer Johannes Reck getroffen. Autor: Yvonne Beck
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009 stellen Johannes Reck, Biochemie-Student an der ETHZ (Zürich), und fünf seiner reisebegeisterten Freunde fest, dass man zwar Flüge und Hotels problemlos online buchen kann, Urlaubsaktivitäten jedoch kaum. In der Überzeugung, dass die Tourismusbranche «reif» für die Digitalisierung ist, gründen sie ihre Website für die Buchung von touristischen Dienstleistungen. Heute beschäftigt GetYourGuide rund 100 Mitarbeiter an den drei Standorten Zürich, Berlin und Las Vegas. Zu seinem umfangreichen Online-Angebot hat GetYourGuide ein starkes Vertriebsnetzwerk aufgebaut und kooperiert mit führenden europäischen Online-Reiseagenturen und -veranstaltern, aber auch mit Unternehmen wie TripAdvisor, Dertour oder Thomas Cook.de.
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IMAGINE: Herr Reck, für alle, die es noch nicht kennen, was ist GetYourGuide? Johannes Reck: GetYourGuide ist weltweit die grösste Plattform zur Buchung von Aktivitäten und Attraktionen in Destinationen. Sprich, hat ein Reisender seinen Flug und ein Hotel gebucht, kann er mit unserer Website oder App die passenden Aktivitäten vor Ort buchen. Wir bieten alles an von Tickets für den Eiffelturm bis hin zum Kochkurs in Barcelona oder einer Spreerundfahrt in Berlin. Auf dem Online-Portal www.getyourguide.de finden sich über 27’500 Touren, Aktivitäten und Attraktionen für mehr als 2 500 Reiseziele weltweit. Ob eine historische Sightseeing-Tour, eine kulinarische Stadtführung, ein
Bungee-Sprung vom Hochhaus oder ein MusicalBesuch: Bei GetYourGuide ist eine Fülle an Urlaubsideen buchbar. Wie erklären Sie sich Ihren Erfolg? Wir sind das letzte grosse digitalisierte Feld im ReiseOnline-Bereich. GetYourGuide macht das nun seit sechs Jahren, und es ist ein riesiger Wachstumsmarkt. Flüge und Hotels verkauft im Online-Bereich inzwischen jeder, die spannenden Aktivitäten jedoch vor Ort – an die sich die Reisenden auch noch später erinnern –, das sind die Produkte mit Strahlkraft. Die In-den-Destinations-Themen sind unheimlich stark in den Vordergrund gerückt, daher ist GetYourGuide auch so erfolgreich. Etwa ein Drittel des Reisebudgets wird vor Ort ausgegeben. Doch statt beim Reiseleiter oder beim Concierge buchen gerade jüngere Urlauber Zusatzleistungen gerne online. Das Geschäft ist sehr kleinteilig, aber der Markt riesig. Laut Marktforschungen ist er dreimal so gross wie der für Autovermietungen. Jetzt geht es ja einigen Destinationen blendend, andere schwächeln und klagen über Besucherrückgang. Was können Sie diesen raten bzw. anbieten? Der Destinationsmarkt und -service machen den gleichen Wandel durch, den auch die Hotels in den letzten Jahren durchgemacht haben. Touristen wollen immer mehr ausgefallene spannende Dinge. Die vielen kleinen Anbieter, die einen personalisierten Service und interessante Dinge wie eine Tapas-Tour durch Barcelona anbieten, das ist es, was Touristen immer mehr suchen. Jede Destination sollte daher sicherstellen, dass sie sich dementsprechend vermarktet und auch die passenden Angebote hat. Es werden immer ausgefallenere Ergebnisse gesucht. Vor allem von Touristen, die die Destination zum zweiten oder dritten Mal besuchen. Zudem wird viel Wert gelegt auf Services, die einen hohen Mehrwert bieten wie beispielsweise ohne Anstehen ins Vatikanmuseum und die Sixtinische Kapelle zu kommen. Und hier wird GetYourGuide tätig. Sind Sie ein Workaholic? Wie viele Stunden in der Woche arbeiten Sie? Ich reise sehr viel zwischen unseren Offices, daher ist dies schwer zu sagen. Generell würde ich sagen,
dass ich zwischen 60 und 80 Stunden pro Woche arbeite. Aber ich liebe meinen Job, und mir sind die Stunden daher auch ziemlich egal. Mir ist es wichtiger, dass es der Firma und unseren Angestellten gut geht. Dafür bleibe ich gerne länger im Büro. Und was machen Sie in Ihrer Freizeit? Reisen! Ich liebe es zu verreisen. Vor allem Städtetrips, bei denen ich gerne die Angebote von GetYourGuide wahrnehme und gleichzeitig testen kann. Sie haben mit Ihrem Unternehmen in Zürich gestartet. Warum haben Sie Ihre weiteren Büros nun in Berlin und Las Vegas angesiedelt? Berlin ist eine der zentralen Plattformen für Start-ups in Europa, weshalb die Rekrutierung dort viel leichter ist als in Zürich. Las Vegas war unerlässlich, um mehr über den amerikanischen Markt zu erfahren, der riesig ist und viele Chancen bietet. Weil in Europa alles ganz anders läuft, ist es wichtig, vor Ort präsent zu sein. Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt? Wir wurden von einigen Grössen der Schweizer Tourismusbranche gefördert. Ganz besonders von Roland Zeller, dem Gründer des Reisebüros Travel.ch. Er hat schon früh das Online-Potenzial für den touristischen Bereich erkannt. Was sind neue Ziele von GetYourGuide? Wir wachsen momentan international recht schnell, und das wollen wir auch beibehalten. Es geht uns darum, die noch «freien» Auslandsmärkte als Erster zu besetzen. Unsere Website gibt es derzeit bereits in 113 Sprachen. Momentan versuchen wir, uns auf dem australischen Markt zu positionieren. Wagen wir einen Blick in die Zukunft. Wohin geht der Internettrend in den nächsten Jahren? Lokaler, mobiler und reibungsloser Zugang zu allen Services. Der Trend geht immer mehr zum mobilen Endgerät, und ich denke, wir können noch nicht mal erahnen, wohin uns dieser Weg führt. Das mobile Endgerät wird das neue Schweizer Taschenmesser für alle Lebensbereiche. GetYourGuide ist für Sie in drei Worten? Spannend, fordernd und innovativ. >
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Danger, Geeks crossing Einen echten Nerd aus seiner gewohnten Umgebung zu locken ist eine Wissenschaft für sich. GetYourGuide hat Touren für Nerds, Geeks und Fans von Wissenschaft und Fiktion zusammengestellt. Autor: Yvonne Beck
In einer weit entfernten Galaxie
Die unendlichen Weiten des Weltraums rücken im Kennedy Space Center Florida ein Stück näher an die Erde. In zahlreichen Ausstellungen und Attraktionen zu Themen wie dem Hubble-Teleskop, den Space Shuttles und den unterschiedlichen Raketen in der Raumfahrt erfahren selbst echte Nerds noch viel Neues. Die Tour präsentiert zudem das Space Shuttle Atlantis und einen Blick hinter die Kulissen des Raumfahrtzentrums inklusive der verschiedenen Gebäude und Startrampen. Ein Highlight ist die Saturn V, die grösste Rakete aller Zeiten. Beim Mittagessen mit einem Weltraumhelden der NASA können die Besucher Fragen zur Raumfahrt und dem Leben im All stellen. Ein Selfie mit einem realen Astronaut sorgt anschliessend in den Geek-Foren für ein Stück Unsterblichkeit.
Marvel meets Star Wars
Neben einem Besuch der klassischen Exponate können Besucher von Madame Tussauds London die «Marvel Super Heroes 4D Show» erleben, die einige der beliebtesten Superhelden durch einen Mix aus 4D-Animation, interaktiven Themenbereichen und verblüffend realistischen Wachsfiguren zum Leben erweckt. Nachdem ausgiebig mit Thor, Iron Man und dem Hulk posiert wurde, treffen die Tour-Teilnehmer auf Jedis, Wookies und Siths: Die Star-Wars-Ausstellung im Madame Tussauds lässt Fans in die Welt einer der beliebtesten Science-Fiction-Filme eintauchen. Insgesamt 16 Charaktere aus der Filmreihe, eingebettet in elf verschiedene Kulissen, warten auf ihren Einsatz.
Muggels aufgepasst
Bei der Warner-Brothers-Studiotour in London erhalten auch «Muggels» Zutritt in die magische Welt von Harry Potter. Hinter den Kulissen erkunden Besucher eine grosse Auswahl an Filmsets, Kostümen und Requisiten. Die bislang streng gehüteten Geheimnisse über die Spezialeffekte und Animatronic der Harry-Potter-Filme werden hier gelüftet. Besucher gehen über das Kopfsteinpflaster der Winkelgasse, in der sich die Geschäftsfront von Ollivanders Zauberstab-Geschäft, Flourish & Blotts und Weasleys zauberhafte Zauberscherze befinden. Zu den Highlights der ausgestellten Requisiten gehören Harrys Nimbus 2 000 und Hagrids Motorrad. Die zu besichtigenden Szenensettings umfassen Gryffindors Gemeinschaftssaal, das Jungen-Schlafzimmer, Hagrids Hütte und das Klassenzimmer für Zaubertränke. Neuer Bestandteil der Tour ist der Hogwarts-Express am Bahnsteig 9¾. Die originalgetreue Nachbildung des Bahnsteigs und des Zugs laden zur ausgiebigen Fotosession ein, bevor die magische Lokomotive durch die Wand verschwindet.
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auf der Spur
Der Fotograf Claudio Gotsch (1969) hat sein Revier: das Engadin. Seine Hauptmotive sind die Tiere, die in dem Hochtal leben. Autor: Yvonne Beck
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eit er sich als Zwölfjähriger mit einer gelben Unterwasserkamera von seinem Heimatort La Punt auf die Pirsch nach dem besonderen Bild gemacht hat, lässt Claudio Gotsch die Faszination für Tierfotografie nicht mehr los. In seinen Bildern fängt er intime Momente der Natur ein und bringt den Zauber des Engadins ins Wohnzimmer. Mit seiner «black Edition» ist es ihm besonders eindrücklich gelungen, eine intensive Spannung zwischen Tier und Betrachter aufzubauen. Durch den ruhigen Hintergrund strahlen seine Aufnahmen eine ungeheure Kraft aus. Für solche Aufnahmen braucht es nicht nur Geduld und Ausdauer, sondern auch ein tiefgreifendes Wissen über die Tiere und ihr Verhalten. Als Tierfotograf muss man vor den Tieren kommen und nach den Tieren gehen. Dafür muss man sie genau kennen. Neben seinen Tierbildern hält Claudio Gotsch auch seine Heimat in wundervollen Landschaftsbildern fest. Das Hochtal ist eine einmalige Gegend, dessen Seen, Berge und Täler eine besondere Stimmung verbreiten.
IMAGINE: Wie sind Sie zur Fotografie gekommen? Claudio Gotsch: Ich kam schon als kleiner Junge zur Fotografie, etwa mit zehn Jahren trieb ich mich mit einer kleinen gelben Unterwasserkamera im Wald herum. Schon da waren Tiere mein privilegiertes Motiv für die Linse. Ein Rehfoto war das absolut Grösste für mich. In den folgenden 30 Jahren hat sich das dann zu dem entwickelt, was es heute geworden ist. Was ist das Besondere daran, Tiere zu fotografieren. Auf was muss man dabei alles achten?
Der Schlüssel ist, den Lebensraum, das Verhalten und die Gewohnheiten eines jeden Tieres zu kennen. Dazu kommt, sich dem Tier unbemerkt nähern zu können: Man muss auf den Wind, die Geräusche und die Sicht oder auch die Tarnung achten, all das kann bei Nichtbeachtung den Zugang zu einem Bild in Sekunden vernichten. Zudem muss der Winkel zum Tier stimmen, der Lichteinfall und der Hintergrund sind auch zu berücksichtigen. Und ganz wichtig: Das Tier soll nicht gestresst sein, damit der Ausdruck natürlich bleibt. Ein gestresstes, gestörtes oder aufgescheuchtes Tier sieht man im Bild, und es wirkt eben auch genau so. Nicht zu vergessen sind die Geduld und die Ausdauer: stundenlanges Ansitzen und Warten, hartnäckig tagelang demselben Motiv hinterherzuspringen, sich von Pleiten nicht unterkriegen zu lassen, sondern immer dranzubleiben, immer auf der Suche nach dem perfekten Foto! Mein persönliches Zitat: «Manchmal muss man bei der Tierfotografie auf ein Foto im richtigen Moment verzichten, um ein noch besseres machen zu können!» Gab es ein Erlebnis beim Fotografieren von Tieren, das für Sie besonders war? Es gab ein Erlebnis, frühmorgens und stark neblig auf dem Berg in den Felsen: An einer Felswand, keine 30 Meter senkrecht oberhalb von mir, entdeckte ich zwei junge Steinböcke. Ein Adler flog sehr nahe aus dem Nebel an uns vorbei, kreiste ein zweites Mal seine Runden und verschwand dann in der dichten, weissen Masse. Plötzlich tauchte er wieder auf, und ich entdeckte etwas in seiner Kralle. Zunächst war >
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ich mir unsicher – und erkannte das «Etwas» erst, als er einen Stein auf die beiden Steinböcke fallen liess. Nur knapp verfehlte der Stein die Tiere: Sie sollten abstürzen, um dann gefressen werden zu können. Natürlich flog der Stein auch sehr nahe an mir vorbei: Ich hatte das Glück, zuvor alles beobachtet zu haben und so schnell reagieren zu können. Die Situation war für mich sehr speziell und hat mir gezeigt, wie trickreich und intelligent die Tierwelt, in diesem Falle der Adler, sein kann! Gibt es ein Tier, das Sie noch unbedingt vor die Linse bekommen wollen, oder haben Sie alle abgelichtet? Ja, da gibt es sehr viele verschiedene Tiere, vor allem die heimischen nachtaktiven Tiere (neben dem scheuen Wolf und dem wieder heimischen und sehr seltenen Bären) sind sehr schwer vor die Linse zu bekommen. Und wenn ich die Tiere bereits abgelichtet habe, ist mein Motto immer: «Das geht noch besser!» «Immer auf der Suche nach dem perfekten Foto» Was bedeutet Heimat für Sie? Heimat ist da, wo man sich wohlfühlt, da, wo die Familie ist. Ich bin hier geboren und aufgewachsen, das Engadin ist seit jeher mein Zuhause. Und wenn ich in der Engadiner Wildnis sein darf, dann weiss ich, dass ich lebe! Was macht für Sie den Zauber des Engadins aus? Seine Vielfältigkeit, seine Unberührtheit und Schönheit, seine extremen Gegensätze und sein Hagel an Eindrücken. Vom Winter zum Sommer – gegensätzlicher kann es nicht sein. Auch für die Tiere eine RiesenHerausforderung zum Überleben – ein Kampf auf Leben und Tod … Nur die Stärksten überleben – die natürliche Auslese herrscht über die Tierwelt. Manchmal hat man den Eindruck, wir seien hier in Kanada oder Alaska. Sogar der Bär und der Wolf haben wieder den Weg zu uns gefunden. Für das besondere Tierfoto müssen Sie sich auf die Lauer legen. Machen Sie das auch für Ihre Landschaftsbilder? Ja, aber auf eine andere Art; Bei einem Landschaftsfoto gilt es, den richtigen und speziellen Moment zu erwischen: Er sollte besonders sein und den Betrachter fesseln. Man geht 20 Mal an denselben Ort
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und erwischt mit Glück den perfekten Moment. Wenn dann die Perspektive und Kameraeinstellungen stimmen, gibt’s ein tolles Landschaftsbild. Ihr Lieblingsort / -platz im Engadin? Der Herbst mit seinen farbigen Lärchen, wenn er sich in den Oberengadiner Seen widerspiegelt! Die Seen sind oft so glatt wie ein Spiegel – windstill – man weiss nicht, was oben und unten ist. Ein Traum kombiniert mit den Farben der Bäume und dem tiefen Blau des Himmels! Wie kam es zur Verbindung mit LUMAS? Ich arbeite bereits viele Jahre als Tierfotograf, unter anderem auch für diverse Zeitschriften, für die ich Titelbilder und Reportagen fotografiert habe. LUMAS ist letztes Jahr auf mich aufmerksam geworden, da sie schon länger mit dem Gedanken gespielt haben, das Thema Engadin fotografisch zu besetzen. Schnell war klar, dass meine Serie «Black Edition» und auch die anderen Fotos, die im Engadin entstanden sind, perfekt geeignet waren. Im Mai stellen wir die Bilder nun erstmals gemeinsam in Basel und in Zürich in den LUMAS-Galerien aus.
LUMAS LUMAS bietet weltweit in über 40 Galerien limitierte, handsignierte Editionen von Fotografien renommierter Künstler und Newcomer. In der Schweiz ist LUMAS mit Galerien in Zürich und Basel vertreten und vergrössert das Portfolio an Schweizer Künstlern stetig. Mit Claudio Gotsch widmet sich die Editionsgalerie der traditionellen Schweiz und verlegt atemberaubende Fotografien der Flora und Fauna des Bündnerlands. Die Besonderheit der Aufnahmen liegt in der Herangehensweise des Fotografen. Gotsch spürt die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung auf, wartet mit viel Geduld und Ausdauer, bis sich ein besonderer Moment der Nähe zeigt. Sehr reduziert gehalten, strahlen seine Aufnahmen umso mehr eine ungeheure Kraft aus. Die limitierten und handsignierten Werke sind als Edition in einer Auflage von je 75 Stück verfügbar, die Anfangspreise für ein eigenes Stück Engadin liegen bei 479 CHF.
Bücherregal Bilder, wie aus der Zeit gefallen
Lost Places, verfallene Palazzi, Theater, stillgelegte Fabriken, eine kaputte Kirche, vermoderte Behandlungssäle, mehr Gruselkabinett als Krankenstation. Sven Fennema reist durch Europa zu vergessenen Orten und dieser seltsam-faszinierenden Gegenwelt mitten unter uns. Er fotografiert Plätze ohne Hektik und Lärm, an denen die Natur sich ihren Teil wieder nimmt. Ein Bildband über geheimnisvolle Orte, mit faszinierend komponierten Fotografien.
Nostalgia – Orte der verlorenen Zeit Sven Fennema & Petra Reski | Frederking Thaler
Der inspirierende Zauber legendärer Hotels
Ob das Waldhotel Davos, Inspirationsstätte für Thomas Manns Zauberberg, ob das Sacher in Wien oder das Waldhaus in Sils-Maria, wo Nietzsche seinen Gedanken nachging und Hermann Hesse wohnte – kein Ort hat Schriftsteller in einer Weise inspiriert wie Hotels. Bis in unsere Tage üben Hotels und Treffpunkte wie der Frankfurter Hof zu Zeiten der Buchmesse grosse Anziehungskraft auf Literaten aus. Unterstützt durch wunderbare Fotografie entführt Rainer Moritz in die literarischen Hotels Europas und unterhält gewohnt kurzweilig mit vielen Geschichten rund um Kultur und Literatur. Im Buch enthalten u.a. Vier Jahreszeiten, Hamburg, Le Cagnard Cagnes sur Mer, Elephant Weimar, Brenner’s Baden-Baden, Frankfurter Hof, Waldhotel Davos, Waldhaus Sils-Maria, Hotel Villa Post Vulpera, L’Hotel Paris, Gabrielli Venedig, Schloss Elmau, Hotel Victoria Triest, Wedina Hamburg, Hotel Sacher Wien
Der schönste Aufenthalt der Welt – Dichter im Hotel Andreas Licht, Rainer Moritz | Knesebeck Verlag
Geheime Städte, wilde Plätze & verlorene Räume
Spätestens seit Google Earth ist die Welt bis in den letzten Winkel erforscht und vermessen. Es gibt keine unbekannten Orte mehr, keine unberührten Eilande, nichts mehr zu entdecken – oder etwa doch? Alastair Bonnett stellt in diesem Buch faszinierende und aussergewöhnliche Orte vor, die unsere Vorstellungen von der Welt gehörig durcheinanderbringen. Sie tauchen auf und unter wie die Inseln im Gangesdelta, verschwinden von Satellitenbildern wie Sandy Island vor der australischen Küste oder verstecken sich unter Gebüsch und Gestrüpp, das alle Spuren überwuchert wie auf der britischen Halbinsel Arne. Unterhaltsam und leichtfüssig werden Orte wie Bir Tawil in Ostafrika beschrieben, die partout keine Nation haben will, oder Orte, die scheinbar zu zwei Nationalstaaten gleichzeitig gehören. Berichtet wird von versteckten Labyrinthen, unterirdischen, verlassenen oder überbauten Städten ebenso wie von ihrer historischen Entwicklung. Lehrreich, aber nicht belehrend führt Bonnett durch geografische Kuriositäten und zeigt, dass auch für den heutigen Menschen das Entdecken nie aufhört.
Die seltsamsten Orte der Welt | Alastair Bonnett | C.H. Beck
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Ein fremder Zauber
IRAN
Ein Land, das lange Zeit auf der Roten Liste stand, ist inzwischen zu den Must-Gos der Weltenbummler avanciert. Der Iran ist aus seinem Märchenschlaf erwacht und erlebt einen wahren Tourismus-Boom. Autor: David Renner
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er Iran verströmt einen fremden Klang. Persien war einst ein mächtiges und kultiviertes Reich, das sich auch nach der Islamisierung seine eigenständige Sprache und seinen Charakter bewahrt hat. Seine bewegte Geschichte hat im gesamten Land ihre Spuren hinterlassen, und obwohl die Welt dem Land lange verschlossen war, sind seine Menschen weltoffen. «Kosh amadid», herzlich willkommen, erklingt es an allen Orten, ob auf dem Bazar, am Rande der Wüste oder in den modernen Teilen der Städte. Alle Befürchtungen, hier zu reisen, verflüchtigen sich bereits bei der Ankunft, auch wenn Reisen in einen islamischen «Gottesstaat» durchaus Einschränkungen und Feingefühl erfordern.
Die halbe Welt
Isfahan liegt hinter einem Vorhang aus Bergen. «Isfahan ist die halbe Welt», sagt man hier, und es verzaubert seit Jahrtausenden. Im Zentrum lässt sich unter den unzähligen türkisenen Kuppeln tagelang dem Orient nachspüren. Die Stadt war zeitweise Hauptstadt und Handelszentrum und unter dem berühmten Gelehrten Avicenna Zentrum der Wissenschaft. Ausgangs- und Orientierungspunkt im historischen Zentrum ist der Meydan-e Imam, der Platz der Plätze und Abbild der Welt. 524 auf 160 Meter, von zweigeschossigen Arkaden umspannt, in deren Erdgeschoss Läden und Handwerker ihren Platz finden. Im Norden liegt der Eingang zum
Bazar, im Süden die Moschee des Königs, im Westen das Tor zum Königspalast und im Osten die ehemalige kleine Privatmoschee des Schahs. Jeder der Eingänge ist als Iwan gestaltet, einer hochgezogenen Fassade, die zur Hofseite als Halle mit Tonnengewölbe geöffnet ist und sich im Paar gegenüberliegen. Im Inneren verbinden sich Architektur und Ornament. Beim Schlendern durch die Gassen entdeckt man an den alten Haustüren zwei Arten von Türklopfern. Die Runden, die einen helleren Klang machen, sind für Frauen und die eckigen, die tiefer tönen, für Männer. Nach einer Stärkung in einer der Garküchen mit Berani (geschnittenem Lammfleisch mit Zwiebeln und Brot) geht es zum Zayandeh Rud, dem «Leben spendenden Fluss». Die schlichte Pol-e Shahristan, deren Fundament 1 700 Jahre alt ist, überspannt seit tausend Jahren den Fluss. Jünger und prächtiger sind die Pol-e Khadjou und Si-o Se Pol. Die Pol-e Khadjou schloss Isfahan an Schiras an und ist eine der schönsten Brücken der Welt. Das Fundament ist als Staudamm mit Schleusen konzipiert, durch das die nahe gelegenen Gärten bewässert wurden. Die Brücke besteht aus 23 verzierten Bögen, auf denen Galerien Schatten spenden. In der Mitte liegt ein grosser Vergnügungspavillon mit Aussichtsplattformen, von denen aus der Schah Wettkämpfe auf dem Wasser beobachten konnte.
Der Perserteppich ist seit Jahrhunderten unerreicht. Ob in Isfahan oder in den Labyrinthen des Bazars in Schiras.
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Seit 1000 Jahren gibt es um Schiras das Wassersystem, das es zur Stadt der Gärten macht. Unser Wort Paradies stammt von diesen Gärten. Das altiranischen «pairidaēza» heisst so viel wie «umgrenzter Bereich».
Die Stadt der Dichter und Gärten
Über Yazd, der Stadt an der Wüste, in der das heilige Feuer der Zoroastrier brennt, durch staubige und trockene Landschaften erreicht man seit über tausend Jahren am Fusse des Berack Schiras die Stadt der Rosen und Nachtigallen. In dieser Region liegen die Wurzeln der jahrtausendealten Kultur Persiens. Nicht weit von hier sind Hunderte prähistorische Siedlungen, die Ruinen des alten Reiches Pasargad und die Überreste der Palastanlage Persepolis. Inmitten der beigen Landschaft erblüht die Stadt wie eine grüne Oase. Um die moderne Metropole mit historischem Kern ranken sich die Reben, die hier seit der Revolution nicht mehr gekeltert werden dürfen, und in der Stadt wachsen die alten Gärten, für die Schiras berühmt ist.
Persische Paläste
Vor den Toren Schiras liegt Persepolis, die Überreste einer Palastanlage, die bei der Siegesfeier Alexanders des Grossen in Flammen aufging. Darius, Herrscher des Achämeniden-Reiches, hatte auf einer grossen Terrasse begonnen, ein Palastkomplex zu errichten, der für Festlichkeiten und hohen Besuch ausgelegt war. Seine Nachfolger Xerxes und Artaxerxes erweiterten den Bau. Aus dem ganzen Reich wurden Baumeister gerufen, die die Vielfältigkeit der Untertanen in Baustilen aufnahmen. Richtung Isfahan, von den weissen Gipfeln des Hochlandes umgeben, liegen die Überreste von Pasargad. Hier >
Nice to know !!! Schweizer und EU-Bürger benötigen ein Visum und einen Pass, der noch mindestens sechs Monate gültig ist.
Reisezeit
Der Iran ist mehr als viermal so gross wie Deutschland, und so finden sich verschiedenste Klimazonen. Im Norden ist es im Winter kalt, im Sommer wird es nicht allzu warm. Im Süden ist es warm und feucht. In den Touristikregionen im Hochland um Schiras, Isfahan und Teheran ist es im Sommer heiss und trocken und im Winter kalt. Hier bieten sich der Frühling und Herbst als Reisezeit an.
Geld & Finanzen
Durch die politische Lage ist es im Iran nicht möglich, über Kredit- oder EC-Karten an Geld zu kommen, sodass man mit genug Devisen reisen sollte.
Mitbringsel
Verschiedene Regionen sind für verschiedene Handwerke berühmt. In Isfahan werden so z. B. S toffe kunstfertig bedruckt, und aus Yazd berichtete schon Marco Polo von der berühmten Seide. Noch gibt es kaum Touristen-Handwerk, sodass die Qualität hochwertig ist. Wahre Meisterschaft hat man im Iran im Teppichknüpfen bewiesen. Nicht umsonst gilt der «Perser» als König unter den Teppichen. Gehandelt und gefeilscht wird im Iran übrigens nur im hochpreisigen Segment.
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hat Achämenes das erste Königreich der ehemaligen Nomaden gegründet und den Grundstein für Persien gelegt. Auf mehreren Terrassen verteilen sich die Ruinen, doch der Höhepunkt ist das Grab des Kyros, das schon Alexander der Grosse besuchte.
Die neue Hauptstadt
Teheran ist die junge Hauptstadt des alten Reiches. Erst 1789 wurde aus einer unbedeutenden Provinzstadt die Hauptstadt Persiens. Heute ist Teheran das Herz des Irans und eine pulsierende Metropole. Geschätzte 15 Millionen Menschen drängen sich an den Fuss des Elburs-Gebirges und bewegen sich sicher durch den rauschenden Stadtverkehr. Um das alte Zentrum drängen sich die besten Museen des Landes. Unter anderem gibt es das Museum für zeitgenössische Kunst, dessen Sammlung ausserhalb der USA und Europas die grösste der Welt darstellt. Das Nationalmuseum bietet Geschichtsinteressierten eine einmalige Sammlung zur persischen Geschichte. Die
Altstadt beherbergt einige Paläste aus der Zeit als Hauptstadt Persiens und den Bazar, der grösser als die Zürcher Altstadt ist. Der burj-e azad, der Freiheitsturm, ist das Symbol des modernen Teherans. Er erhebt sich im AzadiKulturkomplex und bietet bei klarer Luft die beste Aussicht auf Teheran. Die Teheraner halten sich gerne in den Parks auf, wo die jüngeren auf ein klein wenig Freiheit hoffen, oder es zieht sie in die Berge. Beim Wandern im Elburs-Gebirge geht es vielen nicht um die eindrückliche Natur, sondern um den offenen Sozialkontakt. Männerund Frauengruppen überholen sich gegenseitig regelmässig, um aus einem Blickkontakt ein Gespräch zu knüpfen. Neben all den vielen Attraktionen sind es jedoch vor allem die Menschen, die hier das Reisen im Iran so angenehm machen. Gastfreundschaft wird hier besonders grossgeschrieben.
Nice to know !!! Austrian Airlines – neu nach Isfahan
Anreise: Austrian Airlines stockt ihr Flugangebot in den Iran auf. Ab 4. September 2016 hebt die österreichische Fluglinie bis zu vier Mal pro Woche in die iranische Handelsstadt Isfahan ab. Teheran wird sogar bis zu zwei Mal täglich angeflogen. Somit baut Austrian Airlines mit Isfahan ihr Portfolio weiter aus und wird zukünftig bis zu 18 wöchentliche Verbindungen ab Wien in den Iran anbieten. Durch die 8 täglichen Flüge von Austrian Airlines ab Zürich (vier davon in Kooperation mit SWISS), bestehen ausgezeichnete Verbindungen von / nach Wien. Verbindungen nach Wien werden zudem durch die vier täglichen Flüge ab Genf und zwei täglichen Flüge ab Basel gewährleistet. Um den Fluggästen auf der Kurz- und Mittelstrecke mehr Sitzkomfort zu bieten, wird in der Business Class der Mittelsitz nicht besetzt. Diese Sitze haben durch die «Reserved for your comfort» Aufschrift an der Kopfauflage eine eigene Kennzeichnung, und müssen immer freigehalten werden. Gerne verwöhnt Sie zudem die mehrfach preisgekrönte Crew mit kulinarischen Leckerbissen von DO & CO und bedient Sie mit authentisch österreichischer Gastfreundschaft. Austrian Airlines – the charming way to fly! www.austrian.com
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Pra k tische
Begleiter
Beauty-Helfer im Pocket-Format
Die ersten warmen Tage stehen kurz bevor, die langen Wochenenden sind schon in Sicht und auch der Sommerurlaub rückt immer näher. Wo immer die Reise auch hingeht, mit den Yon-Ka-Reisegrössen bekommt unsere Haut im Urlaub alles, was sie braucht. Das Eau Micellaire (75 ml) verbindet softe Mizellen-Technologie mit der Anti-Aging-Power des Strandflieders. Das Gel Nettoyant (75 ml) entfernt sanft das komplette Make-up und belebt die Epidermis mit ätherischen Ölen aus Lavendel und Geranium. Die Lait Nettoyant (75 ml) befreit die Haut dank ihrer natürlichen Reinigungssubstanzen in nur einem Schritt von Gesichts- und Augen-Make-up. Die Lait Corps (50 ml) bringt trockene und raue Haut u.a. mit Ginseng und Traubenkernöl schnell wieder ins Gleichgewicht. Die Lotion Yon-Ka (50 ml) erfrischt und stimuliert mit ihren Quintessence-Ölen die hauteigene Vitalität – super als Frischekick für zwischendurch! Jetzt müssen wir uns nur noch entscheiden, welche dieser Beauty-Essentials ins Reisegepäck kommen. Ach, wir nehmen sie einfach alle! www.yonka.com
Für die toughen Momente im Leben
Beim Surfen, Schnorcheln, bei Ski-, Kajak-, Canyoning-Touren und im turbulenten Alltag mit aktiven Kindern gibt es viele Situationen für tolle Aufnahmen. Nur muss das Smartphone hier meist passen. Nicht aber die OLYMPUS TOUGH TG-870. Denn sie ist wasserdicht bis zu einer Tiefe von 15 m, stossfest bis 2.1 m Höhe, bruchsicher bis 100 kg sowie staubdicht und frostsicher bis 10°C. Und dank OLYMPUS OI.Share lassen sich die durch OI.Track mit Geodaten versehenen Aufnahmen über das Smartphone von jedem Ort der Welt mit Freunden, der Familie oder in sozialen Netzwerken teilen. Die TOUGH TG-870 gibt es in Weiss, Schwarz und Grün. www.olympus.ch
SKINS DNAmic
Zum ersten Mal wartet die Freizeitsport- und Trainings-orientierte Kollektion auch mit der SKINS-eigenen und revolutionären dynamisch gradienten Kompression auf. SKINS DNAmic wird aus drei unterschiedlichen technischen Materialien hergestellt, bietet konzentrierte Unterstützung sowie Stabilität für die aktive Muskulatur und zeichnet sich durch besonders flache und haltbare Nähte aus. Ein hervorragendes Feuchtigkeitsmanagement, erwiesener 50+-UV-Schutz in allen Bereichen ohne Mesh, ein Update in der Farbgebung und individuellen, futuristischen Drucken für die Damen- und Herren-Kollektionen komplettieren die Überarbeitung der Produktlinie. www.skins.net
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© Jean-Daniel von Lerber
«
Schaut ihn an, sage ich, das ist ein wirklicher Clown. Was ist ein wirklicher Clown? Das weiss ich nicht, aber schaut ihn an: Er kann schon allerhand und immer noch etwas mehr und dann ist er selig, wenn noch mehr gelingt, sogar das Unglaubliche. Man freut sich wie mit einem Kind, das die Tücke aller Dinge entdeckt und wie durch ein Wunder nicht strauchelt. Ich bin in jedem Augenblick gespannt, aber dann hat immer jemand gelacht, einfach laut gelacht, als wäre er allein, nicht wie man über einen Witz lacht, sondern gelacht vor Freude wie ein Kind; das war ich, und der Clown heisst Dimitri», so Max Frisch. Clown Dimitri wurde im letzten
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Herbst bereits 80 Jahre alt. Doch nach wie vor ist er voller Tatendrang, und sein Reich des Humors in Verscio, einem 1000-Einwohner-Dorf am Eingang der Talschlucht Centovalli, zieht Theaterinteressierte, Schauspieler und die, die's noch werden wollen, Künstler und Kulturfreaks, aber auch Touristen und Wanderer aus aller Welt an.
Kleinkunst ganz gross
Das Teatro Dimitri blickt auf eine bewegte und bewegende 40-jährige Geschichte zurück: 1971 wurde das Theater auf Privatinitiative von Clown Dimitri und seiner Frau Gunda als erstes festes Theater des Kantons Tessin gegründet.
Tusch für DIMITRI
Der Tessiner Clown Verscio, das kleine Dorf in der Nähe von Ascona und Locarno, hat etwas, was kein anderes Dorf im Tessin zu bieten hat: ein Kulturzentrum von internationalem Rang und Namen. Ein Zentrum mit einer Theaterschule, einem festen Theater mit zwei Spielsälen, einem eigenen Ensemble und einem Museum. Autor: Lilly Steffen
Damals wurde die kleine und intime Bühne im Keller des Stammhauses bespielt. Der Saal bot 80 Zuschauern Platz. Heute verfügt das Theater neben der Kellerbühne auch über eine neue und grössere Spielstätte für 200 Zuschauer. Den 30 Vorstellungen pro Jahr von damals stehen bis zu 200 Veranstaltungen von heute gegenüber. Gastierten vor 30 Jahren etwas mehr als zehn auswärtige Künstler pro Jahr auf den Brettern von Verscio, sind es heute zwischen 60 und 80, die neben hauseigenen Produktionen von Clown Dimitri, Compagnia Teatro Dimitri und Scuola Teatro Dimitri (Werkstattaufführungen, Abschlussarbeiten, Variétéprogramm des 2. Schuljahres) das Programm bereichern.
Damals spielte man während zwei, drei Sommermonaten, heute sind die Pforten des Theaters von Mitte März bis Anfang November und zwischen Weihnachten und Neujahr geöffnet. Damals verfolgten etwa 4 000 Zuschauer das kulturelle Leben in Verscio, heute sind es über 20’000. So ist das Teatro Dimitri in den letzten 30 Jahren zu einem der meistbespielten und wichtigsten Kleintheater der Schweiz geworden. Ein ganz grosses unter den Kleinen!
Im Herzen schon immer Clown
Dimitri wurde 1935 in Ascona als Sohn eines Bildhauers und Malers und einer Stoffplastikerin unter dem >
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bürgerlichen Namen Dimitri Jakob Müller geboren. Bereits als Siebenjähriger fasste er den Entschluss, Clown zu werden. In Bern machte er eine Töpferlehre. Während dieser Zeit nahm er Schauspiel-, Musik-, Ballett- und Akrobatikunterricht. Danach absolvierte er eine pantomimische Ausbildung bei Etienne Decroux und wurde Mitglied der Truppe von Marcel Marceau in Paris. Erste Berufserfahrungen als August mit dem Weissclown Maïss im Cirque Medrano, Paris. Nach seinem ersten Auftritt 1959 liess der Erfolg nicht lange auf sich warten. Er wurde schnell national und international bekannt, und seine Touren führten ihn auf alle Kontinente. 1961 heiratete er seine Jugendliebe Gunda Salgo. Mit ihr gründete er eine grosse Künstlerfamilie, die heute gemeinsam das Kulturzentrum im Centovalli führt. 1971 gründete Dimitri mit seiner Frau Gunda in Verscio das Teatro Dimitri. 1975 folgte die Gründung der Theaterschule und 1978 diejenige der Compagnia Teatro Dimitri. Für die hauseigene Truppe kreierte und inszenierte er regelmässig neue Stücke. Im Jahr 2000 wurde dem Kulturzentrum in Verscio das von Harald Szeemann eingerichtete Museo Comico angegliedert. Neben unzähligen andern Preisen und Auszeichnungen wurden Dimitri 2009 der Swiss Award für Kultur und 2013 der Swiss Award für sein Lebenswerk verliehen. Dimitri gilt nach wie vor als einer der grössten Clowns, der das Publikum mit seiner Poesie und seinem grossen Herzen nicht nur zum Lachen bringt, sondern auch tief bewegt und berührt.
Nice to know !!! Anfahrt mit Zug
Mit der Centovallina von Locarno (Stazione FART). Alle Regionalzüge halten in Verscio. Fahrplanauskünfte www.sbb.ch
Anfahrt mit Auto
Von Bellinzona: «Locarno» folgen. Nach dem Autostrassentunnel Mappo-Morettina «Centovalli» folgen. Vor dem Bahnübergang in Ponte Brolla links abbiegen und über die Brücke Richtung «Centovalli» fahren. Nach etwa 1.7 km sind Sie in Verscio. Von Locarno: «Valli» bzw. «Centovalli» folgen. In Ponte Brolla vor dem Bahnübergang links abbiegen. Nach etwa 1.7 km sind Sie in Verscio. Von Domodossola: Nach dem Dorf Intragna links abbiegen, Richtung «Locarno» (Nebenstrasse). Nach etwa 2.7 km sind Sie in Verscio. Parkplätze gibt es in der Nähe des Bahnhofs Verscio (von Locarno kommend am Ende der Piazza links abbiegen).
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© Loredana Motta
Ruhig wird es um den nun 80-jährigen Komödianten aber noch lange nicht. Neben dem Familienprogramm «La Famiglia Dimitri» ist er nach wie vor auch mit einem Soloprogramm «Highlights» on Tour und plant bereits die Erweiterung seiner Schule im Casa del Clown, einer grossen Villa, die zu einer Kultur- und Forschungsstätte mit Ausstellungen, Musik, Bibliothek, Konferenzräumen, Restaurant und bis zu fünf Gästezimmern umgewandelt werden soll. Ein Traum, der die ganze Casa del Clown umgibt, ist schon wahr geworden: Der grosse Garten, der die Villa umgibt, wurde als öffentlicher «Parco del Clown» eingeweiht: Dank grosszügiger Unterstützer sind jetzt zehn Skulpturen aus Stein, Kupfer, Messing, Bronze und Holz sowie ein Murales zu bestaunen. Die Werke setzen sich mit den Figuren Pierrot und Harlekin auseinander und greifen Themen aus der Welt der Clowns und der Narren auf.
TRAVEL & SAVOIR VIVRE
Jahresabo
VIER AUSGABEN CHF 19.– EINZELPREIS CHF 4.90 KONTAKTIEREN SIE UNS UNTER: PRESTIGE MEDIA INTERNATIONAL AG ST. JAKOB-STRASSE 110 CH - 4132 MUTTENZ / BASEL T +41 (0) 61 335 60 80 F +41 (0) 61 335 60 88 INFO@PRESTIGEMEDIA.CH WWW.IMAGINEMAG.CH
It’s Movietime
Der Unterhändler
«Bridge of Spies» ist ein im Kalten Krieg angesiedelter Spionagethriller von Steven Spielberg mit Tom Hanks in der Rolle eines amerikanischen Anwalts, der einen in Russland festgehaltenen Landsmann und Piloten befreien soll, der der Spionage beschuldigt wurde. Für den Anwalt James Donovan aus Brooklyn, ein nahezu unmögliches Unterfangen. Bridge of Spies war in insgesamt sechs Kategorien für den Oscar nominiert. Mark Rylance ging als bester Nebendarsteller ins Rennen, um den begehrten Goldjungen letztlich mit nach Hause zu nehmen. Bridge of Spies – Der Unterhändler | Laufzeit: 142 Minuten | FSK: 12
Patricia Highsmith at her Best
Therese träumt von einem Job als Setdesignerin beim Theater, doch stattdessen ist sie mit Richard zusammen, den sie eigentlich gar nicht liebt. So schlägt sie sich durchs New York der 50er-Jahre und versucht, sich mit einem Job in einem Kaufhaus über Wasser zu halten. Eines Tages trifft sie Carol, die Therese sogleich ihre Adresse gibt, damit ihre Einkäufe dorthin geliefert werden können. Aus einem Impuls heraus schickt Therese Carol eine Karte zu Weihnachten, auf die sie wider Erwarten eine Antwort erhält. Verbunden durch das Gefühl der Einsamkeit, beginnen die beiden Frauen, immer mehr Zeit miteinander zu verbringen. Dabei entwickelt Therese starke Gefühle für Carol – sehr zum Missfallen von Carols Mann Harge. Carol | Laufzeit: 118 Minuten | FSK: 6
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Tragikomische Coming-of-Age-Geschichte
Der 16-jährige Mike Tyson lebt mit seiner Mutter Cynthia mitten im Nirgendwo der kanadischen Wälder. Weil Mike keine Aussichten hat, jemals von hier fortzukommen, und seine Existenz sowieso eher als sinnlos empfindet, beschliesst er, seinem trostlosen Leben ein Ende zu setzen. Also verfasst der Junge seine eigene Traueranzeige, besorgt sich eine Waffe und drückt ab. Leider ist Mike kurze Zeit später noch immer nicht tot, sondern findet sich lediglich im Krankenhaus wieder. Der einzige Lichtblick folgt bei einer Routineuntersuchung, bei der die Ärzte einen pflaumengrossen Tumor in Mikes Kopf finden. Was der missglückte Selbstmordversuch nicht geschafft hat, wird also die Natur für ihn besorgen, solange er sein Leiden verheimlichen und sich vor der lebensrettenden Operation drücken kann. Doch der Tumor verändert seinen Blick auf das Leben, und als der Junge der charmanten, wenn auch ein wenig abgedrehten Miranda begegnet, beginnt sich das Blatt zu wenden. Coconut Hero | Laufzeit: 101 Minuten | FSK: 12
Mensch und Tier
«Der letzte Wolf» spielt in China, Ende der 1960er-Jahre: Der junge Student Chen Zhen soll in den Steppen der Mongolei einen Nomadenstamm unterrichten. Vor Ort wird er nicht nur mit dem dortigen harten Leben konfrontiert, sondern auch mit dem ärgsten Feind der Schafhirten: dem Wolf. Doch dann findet er ein Wolfsjunges und zieht es gross. Während er eine fast magische Beziehung aufbaut, gerät diese jedoch schon wieder in Gefahr zu zerbrechen, als die regionale Behörde beschliesst, Jagd auf Wölfe zu machen … Der letzte Wolf | Laufzeit: 119 Minuten | FSK: 12
Träume gross und hab Spass
Charlie Brown, Snoopy, Lucy, Linus und der Rest der beliebten Peanuts erleben neue Abenteuer, und das erstmals als Film. Basierend auf den Ideen von Charles M. Schulz, erschaffen von den Machern von Ice Age. Es ist ein schicksalhafter Tag im Leben von Charlie Brown, als das kleine rothaarige Mädchen durch die Klassentür schreitet und sein Herz höher schlagen lässt. Sofort ist es um den Jungen geschehen! Dabei hat sich sein Leben doch bislang als eine Aneinanderreihung von Pannen dargestellt, dabei ist Charlie doch so unsicher, woran auch die langjährige Konkurrentin Lucy nicht unschuldig ist – aber von seinen Gefühlen beschwingt beschliesst der Pechvogel, das Lager zu wechseln und endlich auf die Seite der Gewinner zu treten. Die Peanuts – Der Film | Laufzeit: 88 Minuten | FSK: 0
Verlosung Verlosung – Verlosung – DVD & 3 x 1 Bluray der Filme. st 3 x 1 h IMAGINE verlo estigemedia.c : redaktion@pr an l er od y ra lu Einfach Mai lm & B Ihren Wunschfi s Als Kennwort werden von un r ne in Die Gew DVD angeben. t. benachrichtig
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eis ens
De rG es ch des mac R k
Für alle, die gutes Essen lieben, gehört das Probieren lokaler Spezialitäten zu den grössten Vergnügen einer Reise. Es gibt kaum einen besseren Weg, die Seele eines Landes und seiner Bewohner kennenzulernen, als über den Gaumen. Autor: David Renner FOOD LOUNGE 52 IMAGINE VOLUME 22
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er einmal mit jemandem seine Ernte geteilt hat oder den Fang der Fischernetze, die Leckereien aus der Backstube oder die sorgfältig gehüteten Familienrezepte, weiss, wie intensiv der «Geschmack des Reisens» sein kann. IMAGINE begibt sich auf eine Gaumenweltreise … >
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Bei Ebbe trainieren die Austern ihre Muskeln. Nach der Ernte bleiben sie länger frisch. (Cancale, Frankreich)
Unter Feinschmeckern
Frankreich gilt als Land der Feinschmecker, was angesichts der Restaurants und Spezialitätenläden nicht verwundert. Doch manches wirkt so «einfach». Von der französischen Atlantikküste ziehen sich die Eisentische bis hoch in die Normandie, in denen die Austern heranwachsen. Im Wechsel der Gezeiten haben sie abwechselnd Wasser um sich oder hängen an der frischen Luft und trainieren ihren Schliessmuskel. Regelmässig müssen die Säcke, in denen die Austern liegen, geschüttelt werden, um nicht festzuwachsen und um den regelmässigen Wuchs zu gewährleisten. Bevor die Flut wiederkommt, stapft Jean-Paul durch den Sand voran und holt noch ein Dutzend grössere Exemplare – «für später!» Nach einem kurzen Abstecher in das Dorf öffnet er mit seinem Austernmesser und einem Tuch geschickt die Muscheln und giesst etwas von dem Wasser im Inneren ab. Das Pain à l’Ancienne kracht beim Auseinanderreissen, und der Korken des Muscadet ploppt verlockend. «Würde es nur um die Auster gehen», sagt der Austernzüchter, «dann würden wir nur Wasser trinken.» Auch die Zitrone, die er über seine Auster träufelt, bevor sie in seinem Mund verschwindet, würde sonst fehlen. Die Auster schmeckt leicht salzig, etwas
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Wer mehr als nur den kleinen Tapas-Snack sucht, kann sich von den ausgefallenen Pinchos verwöhnen lassen. (San Sebastian, Spanien)
nach Tang und Muschel – wie man sich das Meer vorstellt – und dazu die Säure der Zitrone. Göttlich.
Von Happen zu Happen
Bei «Tapas» beginnen die Augen von Genusssüchtigen zu strahlen, denn in Spanien wird Essen zelebriert. Bis zu den ausgedehnten Abendessen, die bis tief in die Nacht gehen, will man auch im Stehen in der Bodega oder der Tapasbar nicht auf die köstlichen Momente verzichten. Tapas sind kleine Happen, die – einfach oder kompliziert – die Sinne erfreuen. Früher gab es zum Bier oder Wein ein Tapa umsonst, was heute nur noch selten vorkommt. Bei den Schälchen mit würzigem Manchego, feinem Serano-Schinken oder aromatischen Oliven kommt es «nur» auf die Qualität der Produkte an. Da, wo selbst Hand angelegt wird, lohnt es sich, den Einheimischen zu folgen. Eine selbst gemachte Alioli zu den Patatas bravas geht zwar auf die Hüften, zergeht dafür aber auch auf der Zunge. Die Boquerones en vinagre sind weit verbreitet und beliebt: frisch marinierte Sardinen mit Knoblauch und Petersilie. Jede Region und jede Bar hat ihre Spezialitäten, die sich am besten beim «Tapear» erleben lassen. Von einer Tapas-Bar zur nächsten und einen Drink und ein Tapa bestellen und weiter.
Die höllisch-scharfen Tamales werden auch in kubanischen Paladars serviert.
Revolutionäre Karibik
Kubas Zauber ist vielfältig, er endet aber leider oft hinter der Tür zum Restaurant. In den staatlichen Restaurants gibt es zwar Fisch und Meeresfrüchte, doch schmeckt das nicht, wenn es lieblos zubereitet und ebenso lieblos serviert wird. Die «Paladars» hingegen sind kleine privat betriebene «Restaurants», in denen ein anderes Regime herrscht. Taxifahrer, Barkeeper und Touristen verraten einem die Adressen, in denen sich im fast privaten Rahmen der authentische Geschmack der Karibik erleben lässt. Mit den «Paladars» verdienen sich Kubaner etwas hinzu. Aufgetischt wird meistens Hausmannskost oder das, was gerade zu haben ist. Nicht sonderlich raffiniert, dafür von Herzen. Typisch kubanisch ist Pollo con Moros y Cristianos: Huhn mit Reis und Bohnen. Es schmeckt auch durch die Gesellschaft, die auf so engem Raum gesellig wird. Denn das Schöne am Essen ist auch immer das Beieinander-Sein.
Feuer und Sonne
Mexiko ist die Welt von Paprika, Mais und Bohnen. Draussen brennt die Sonne, und im Schatten der Küche werden «Tamales», gefüllte Maisblätter, gerollt. Das Füllen
der Blätter braucht Zeit, sodass fast die gesamte Familie mithelfen muss. Das Radio überscheppert kaum das Gelächter und die Diskussionen über dies und das. Ein Hauptbestandteil der Füllung ist «Masa harina», ein typisch mexikanisches Poulet in scharfer Tomatensauce. Eine ganze Hand voll geräucherter Jalapeños ist vorhin in der Sauce verschwunden, und in der Füllung sind nochmal einige der noch schärferen Serrano-Chilis gelandet. Neben den Paprika ist Mais als typisch amerikanische Zutat unverzichtbar, und gemeinsam bilden sie diese süss-scharfe Kombination, die die mexikanische Küche so besonders macht. Die befüllten «Tamales» werden im Wasserdampf gegart und später im Garten ausgepackt. Es schmeckt herrlich, auch wenn die Schärfe bei jedem Biss zu Schweissausbrüchen führt.
Ein Happen Anarchie
Hongkong ist die Stadt des 21. Jahrhunderts. Hier gibt es alles, und es ist laut und stickig und eng – und die Stadt ist berühmt für ihre Dim Sum, was auf Deutsch so viel heisst wie: «Sie berühren Dein Herz.» Die kleinen gedämpften Teigtaschen stammen ursprünglich aus Guangdong, doch haben sie in >
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In Istanbul wird an allen Ecken gegessen. Frische Zutaten gibt es auf einem der vielen Märkten.
Hongkong ihre zweite Heimat gefunden. Im DreiSterne-Michelin-Restaurant Sun Tung Lok gibt es die besten und in der Hafenstadt gibt es das günstigste Michelin-Stern-Restaurant der Welt. Tim Ho Wan macht hier nur Dim Sums. Doch heute geht es ins Lin Heung Tea House. «Har gau», Garnelen in Nudelteighülle, und «Siu mai», gedämpftes Schweinehack, sind bei Dim Sums der Massstab, wie gut eine Küche ist. Doch bei Lin Heung ist es schon schwer, einen Stuhl zu bekommen. Mitten unter kantonesischem Gebrüll braucht es etwas Zeit, um den Ablauf zu verstehen. Die Dim Sums werden auf einem kleinen Wagen in den Bambuskörbchen hineingefahren, und dann gilt es zu rennen und zu schubsen, um das Körbchen seines Herzens zu ergattern. Am Ende war jedes ein Gedicht, auch wenn hier weder «Siu mai» noch «Har gau» zu haben waren.
Ein Biss in Istanbul
In den engen Gassen Kadiköys auf der asiatischen Seite Istanbuls lüftet das Lahmacun seine Geheimnisse. Der Bäcker reicht fast im Sekundentakt Lahmacun um Lahmacun aus dem engen Fenster, hinter dem der Holzofen brennt. Das Zusammenspiel von Bäcker und Kellner ist allein den Besuch wert. Sofort landet sie auf dem Holzbrett, und dazu gibt es jedes Mal eine Schale voller Petersilie und einen grossen Schnitz Zitrone. Der hauchdünne Teig ist mit würzigem Hackfleisch belegt und duftet verführerisch. Am Tisch wird die «türkische Pizza» mit viel Petersilie und Zitronensaft verfeinert, eingerollt und genossen. So schnell es im Mund
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verschwindet, so schnell hat man auch schon das nächste auf dem Holzbrett. Der Ayran, ein Getränkaus Joghurt, Wasser und Salz, ist eine erfrischende Ergänzung zu den würzigen Aromen.
Multinationaler Nachtisch
Der Herbst auf Kreta ist bezaubernd. Nicht nur, weil die ausgedörrten Gräser wieder grün erstrahlen, sondern auch weil die Walnussbäume reif sind und die Imker den wohlverdienten Honig gegen günstigen Zucker tauschen. Beste Voraussetzungen, sich endlich den nötigen Winterspeck zu gönnen. Baklava, der Traum einer Nachspeise, aus Filoteig und Nüssen, wird von jedem Land des Balkans und Nahen Ostens als seine eigene Kreation beansprucht, was dem Gaumen aber herzlich egal ist. Auf Kreta wird der Filoteig gestapelt und zweimal mit einer Walnuss-Butter-Mischung gefüllt. Am Ende tränkt ein Sirup aus Honig und Zimt das Ganze. In der goldenen Abendsonne, dazu ein kräftiger Mokka, der auf dem Herd noch handgerührt wird und nach Nüssen duftet, ist Baklava die süsse Verheissung des Herbstes.
h c s i r a n i l u K starke n e u a Fr
Es war eine Frau, welche die Kurstadt Meran zur beliebten Tourismusdestination machte. Kaiserin Sissi kam Ende des 19. Jahrhunderts erstmals mit ihrer Tochter zur Luftkur nach Meran und legte damit den Grundstein für die touristische Entwicklung der Kurstadt. Wie einst Sissi, die ihr Herz an Meran verloren hatte, prägen heute zahlreiche spannende Frauen ihre Südtiroler Heimat als engagierte und ausserordentliche Persönlichkeiten.
Anna Matscher – autodidaktische Sterneköchin
Sie hat sich ganz nach oben gekocht und ist die einzige weibliche Sterneköchin ganz Südtirols. Die ausgebildete Masseurin hat ihre Berufung gefunden und landete nach etlichen Kursen und Praktika bei den ganz Grossen der Szene im gastronomischen Sternenhimmel. Die Herkunft ihrer Produkte liegt ihr besonders am Herzen, und die Kräuter für ihre Gerichte baut sie selber an. Unterstützt wird sie in ihrem Restaurant Zum Löwen in Tisens von Mann und Tochter als Sommelier und im Service. www.zumloewen.it
Doris Moser – erste Sommelière Südtirols
Damals war sie jüngste Wein-Sommelière Italiens und die allererste im Südtirol. Und heute gilt ihre grosse Leidenschaft immer noch dem Wein. Die ehemalige Gastronomin ist stets auf der Suche nach authentischen Gaumenfreuden. Sie hat sich dem Genuss und der Kunst verschrieben und leitet heute das Kunst- & Kulturhotel Maratscher, wo jedes der zehn Zimmer von einem Künstler aus der Gegend gestaltet wurde. Slow Food hat es als «Locale del buon formaggio» ausgezeichnet. www.maratscher.com
Priska Weger – Kräuterexpertin und Bäuerin des Jahres
Auf ihrem Hof aus dem 13. Jahrhundert baut sie in einem wunderschönen Garten über 100 Arten Heilpflanzen und Kräuter an. Die Expertin kennt deren Wirkung und weiss genau, dass für alles ein Kraut gewachsen ist. Auf dem Oberhaslerhof bietet sie Führungen und Kurse, aber auch Ferienwohnungen an. Ihre Produkte gibt’s im Hofladen zu kaufen. Die Kräuterfrau setzt sich ausserdem für die Erhaltung alter Gemüsesorten ein und wurde vom Südtirol als Bäuerin des Jahres ausgezeichnet. www.oberhaslerhof.com
Christine Schönweger – einzige weibliche Schnapsbrennerin
Mit grosser Sorgfalt und Leidenschaft bewirtschaftet sie die zu ihrem Ansitz gehörenden Güter und hat im Obst- und Weinbau ihre Passion für Hochprozentiges entdeckt. So gründete sie 2007 die Hofbrennerei Gaudenz und stellt aus sonnengereiftem Obst edle Destillate von erstklassiger Qualität her. Die ursprüngliche Modedesignerin wurde zur leidenschaftlichen Schnapsbrennerin und stellt in Partschins reinste Grappe und Obstbrände aus hochwertigen Biofrüchten her. www.hofbrennerei.com
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