TRAVEL & SAVOIR VIVRE
VOLUME 27
ST. PETE CLEARWATER
UNVERGESSLICHE ERLEBNISSE IN FLORIDA
TAHITI
118 Perlen Südseezauber
KANADA
Land of the Living Skies
JAMAIKA
«Some like it hot …»
VIETNAM
www.imaginemag.ch | CHF 4.90
03
von Hanoi bis Saigon 9 772 235 37 0401
NEW YORK // ZWEITÄLERLAND // JAPAN // AOSTA-TAL // ROM // RUSSLAND
Kanadas Naturvielfalt
Floridas weisse Sandstrände & GESCHÄTZTE LESERINNEN, GESCHÄTZTE LESER
Genauso unterschiedlich wie die Jahreszeiten, ist unsere Komposition an Destinationen. Da wäre einmal, dass sich einer der weltweit schönsten Strände nicht in der Karibik oder auf den Seychellen, sondern an der Westküste Amerikas befindet, um genauer zu sein, an Floridas Golfküste: St. Pete / Clearwater. Hätten Sie das gewusst? Von Pistazien- bis Smaragdgrün verlaufen die Farben des Meeres, das sich um die bizarre Insel schmiegt, hie und da mit türkisblauen Einflüssen gemustert. Abseits des Trubels aller Attraktionen und Themenparks, ist die Insel mit ihrem Ambiente, ihren fantastischen orangevioletten Sonnenuntergängen, der unglaublichen Vielfalt an Kultur und Kulinarik, ein Ausflug in die Leichtigkeit des Seins. Eine andere Leichtigkeit des Seins, manchmal fernab der Zivilisation, tief verbunden und verankert mit der Natur, mit dichtbewaldeten, majestätischen Bergen, unberührten Landschaften, unendlicher Weite und wo «Freiheit» aus jedem Tannenzapfen, jedem Stein und jedem See strömt, findet sich in Kanada. Ob auf Schienen, mit dem Auto oder im Wohnmobil durch schier endlose Freiheit zu fahren, Elche und Bären aus sicherer Entfernung zu beobachten oder im Trubel der Metropolen Toronto und Vancouver einzutauchen. Kanada hält für jeden Besucher ein unvergessliches Erlebnis bereit.
Some like it hot, some like Jamaika. Der wahre Schatz der karibischen Insel Jamaika liegt im fruchtbaren Boden, wo durch die Einfuhr von Gewürzen und allerlei sonstiger Früchte und Knollen ein neues «Gewächshaus» entstand, auf dem praktisch alles von alleine gedeiht. Eine wahrhafte Spezialität der Jamaikaner ist der berühmte Jamaica Blue Mountain Kaffee, der aus den Blauen Bergen im Osten Jamaikas stammt. Surfen Sie über die jadegrünen Wellen Clearwaters, staunen Sie über die riesige Fläche Freiheit Kanadas und geniessen Sie bei einem Jamaika-Besuch den Blue Mountain Kaffee. Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen!
Francesco J. Ciringione Verleger
EDITORIAL 2 IMAGINE VOLUME 27
Helena Ugrenovic Chefredaktorin
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Big Bang Unico Blue Sapphire. Kratzfestes blaues SaphirGehäuse. Manufaktureigener UNICO Chronograph mit Säulenrad. Auf 250 Exemplare limitierte Serie.
Editorial
2
SPECIAL DESTINATION St. Pete / Clearwater
Unvergessliche Erlebnisse & Entspannung pur
Floridas schöne Töchter
Lebensfreude, Rollerblades & gelbe Strassenbahnen
Diamantenfieber
Auf Spurensuche in der Wüste Namib
Das Atlantis der Seychellen Die Insel Praslin
Kanada
Inhalt
8
8 16 18 22
26
26
Land of the Living Skies
AIR, ROAD & SEA Auf Schienen durch Kanada
Mit dem Zug das Land des Ahornblatts erkunden
Indie Campers
32 36
Die Freiheit des Reisens
LOST & FOUND Vietnam
38 38
Von Hanoi bis Saigon
Baros Maldives
Eine Insel mit Suchtpotenzial
Tahiti
42 46
118 Perlen Südseezauber
Japan
Von Pilgerpfaden und Meeresfrauen
CITY & CULTURE San Francisco
Auch ein Zuhause für edle Tropfen
New York Megacity
Hotel Hassler in Rom
Überragender Luxus im Reich der Stille
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60 56 60 64
Tonda MÊtropolitaine SÊlène Bis ins kleinste Detail in der Schweiz hergestellt parmigiani.com
Welche, wenn nicht diese?
68
ADVENTURE & SPORT Tradition trifft auf Moderne
Das Travel Charme Ifen Hotel im Kleinwalsertal
Genuss hat immer Saison Hotel Ansitz Plantitscherhof
Das ZweiTälerLand
Auszeit im Herzen des Schwarzwaldes
Valle d’Aosta
Das Tal der 100 Burgen & Schlösser
Himmlischer Herbst im Sky Spa in Südtirol
68 70
Das «Datakitchen» in Berlin
Jamaika
«Some like it hot …»
Big Apple Fine Dining
Leidenschaft essbar machen «Osteria Francescana» in Modena
Switzerland
goes Island meets Japan
74 76
Honeymoon-Erlebnisse
Surf Odyssey
The Culture of Wave Riding
Picture Postcard from … Russland
70
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80
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UNIQUE Romantik pur!
72
72
FOOD LOUNGE Regional & Digital
Inhalt
96 100 106
NEWS & BOOKS Skurile Fakten über die Seychellen Zwischen zwei Buchdeckeln On tour You need a cold one! Alles neu! Travel & Relax
INHALT 6 IMAGINE VOLUME 27
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E LICH S S E ERG SE R UNV LEBNIS UNG PU ER PANN S ENT in
&
e t e P St .
r e t a w r a e l C
IDAS DE R O L N F TRÄ S E BEST
Abseits vom Trubel der Themenparks Orlandos und der Metropole Miami liegt St. Pete / Clearwater – eine Region an Floridas Golfküste mit unbändig schöner Natur und über 60 Kilometern malerischer Traumstrände. Dank vieler direkter Flugverbindungen ist die Golfküstenregion für Schweizer Urlauber das Florida-Reiseziel. Ab Januar 2018 bietet Edelweiss zudem einen Direktflug von Zürich nach Orlando an – von dort sind es nur 90 Autominuten bis ins sonnige St. Pete / Clearwater. Autor: Mackenzie Monteiro
SPECIAL DESTINATIONS 8 IMAGINE VOLUME 27
SPECIAL DESTINATIONS VOLUME 27 IMAGINE 9
Der Strand unserer Träume: Clearwater Beach
Das wohl beste Argument für einen Besuch in St. Pete / Clearwater sind seine traumhaften und preisgekrönten Strände. Dazu zählt ohne Zweifel Clearwater Beach mit seinen puderzuckerweissen Stränden und dem kristallklaren Ozean im Hintergrund, in dem munter Delfine tollen. Viele nahegelegene Hotels, Restaurants und Bars sowie Wassersportmöglichkeiten lassen Urlaubern keinen Wunsch offen. Kein Wunder also, dass Clearwater Beach bei der Wahl der besten Strände der USA des Onlineportals TripAdvisor in diesem Jahr auf Platz 4 landete und 2016 sogar auf Platz 1. In Clearwater Beach fühlen sich Alleinreisende, Paare und Familien gleichermassen wohl, denn die Hotelvielfalt ist gross: von familienfreundlichen Motels bis zu modernen Luxushotels. Ein allseits beliebter Treffpunkt ist der Pier 60. Denn hier lassen sich jeden Abend Sonnenuntergänge der Extraklasse bestaunen. Einen atemberaubenden Blick auf die Weiten des Ozeans bietet die Rooftop-Bar Jimmy’s Crow’s Nest. Eine erfrischende Margarita am Strand lässt sich im Palm Pavilion geniessen, das beste Grouper Sandwich mit fangfrischem Zackenbarsch gibt es in den vier Frenchy’s Restaurants. Freunde der gehobenen Küche sind im Caretta on the Gulf, im Sandpearl Resort oder im Sea-Guini, das zum neu eröffneten Wyndham Grand Resort gehört, gut aufgehoben. Ein Auto braucht man in Clearwater Beach übrigens nicht: Den Transport erledigen öffentliche Verkehrsmittel und Golfcarts, die als Taxis unterwegs sind. Events wie Power-Boot-Rennen, das Clearwater Jazz Festival, Restaurant-Wochen, Sandburgen- und Kreidekunst-Wettbewerbe und eine Segelregatta sorgen das ganz Jahr über für weitere Highlights. Auf keinen Fall entgehen lassen dürfen sich Besucher das Clearwater Marine Aquarium, dessen berühmtester Bewohner, der Delfin Winter, sogar die Hauptrolle in den Hollywood-Filmen «Mein Freund der Delfin 1 + 2 » spielte.
Freunde der gehobenen Küche sind im Sandpearl Resort gut aufgehoben.
Wilde Naturschönheiten: Honeymoon Island und Caladesi Island
Nur wenige Kilometer nördlich von Clearwater Beach liegen die beiden Inseln Honeymoon Island und Caladesi Island und sind damit das perfekte Ausflugsziel für einen Tagestrip. Mit ihren langen weissen Sandstränden und zahlreichen Wanderwegen ist die unbebaute, dem Festland vorgelagerte Insel Honeymoon Island der perfekte Ort für eine echte Auszeit. Hier können Naturfreunde die unbändige Schönheit Floridas entdecken und einheimische >
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Das beste Grouper Sandwich gibt es in den vier Frenchy’s Restaurants.
Am Pier 60 lassen sich jeden Abend Sonnenuntergänge der Extraklasse bestaunen.
Das perfekte Ausflugsziel für einen Tagestrip nördlich von Clearwater Beach: Honeymoon Island
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In den Hotelanlagen lässt sich die traditionelle Gastfreundschaft Floridas hautnah erleben.
Auch Wassersportarten stehen hoch im Kurs.
Am St. Pete Beach lässt sich wunderbar im azurblauen Wasser baden, Delfine beobachten und in einer Strandbar relaxen. Im Spinners Rooftop Revolving Bistro den faszinierenden 360°-Blick über den Strand geniessen.
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Tier- und Vogelarten in freier Wildbahn beobachten. Nicht umsonst ist die Insel der meist besuchte State Park in ganz Florida. Die Schwesterinsel Caladesi Island ist eine der wenigen komplett natürlichen Barriere-Inseln an Floridas Golfküste. Ihre umwerfenden, naturbelassenen Strände werden regelmässig unter die besten USStrände gewählt. Erreichbar ist Caladesi Island nur auf dem Wasserweg: entweder mit der Fähre von Honeymoon Island oder mit dem Kajak vom Festland aus.
Hinreissend lässig: St. Pete Beach
Auch St. Pete Beach reiht sich ein in die Riege der TopStrände in der Region St. Pete / Clearwater: Von TripAdvisor wurde er als drittbester US-Strand 2017 ausgezeichnet. Hier lässt sich wunderbar im azurblauen Wasser baden, Delfine beobachten und in einer Strandbar relaxen. Auch Wassersportarten wie Paddleboarding, Parasailing oder Jet Ski stehen hoch im Kurs. In den Hotelanlagen wie im stattlichen DonCesar Hotel, der sogenannten Pink Lady, oder den kultigen TradeWinds Island Resorts lässt sich die traditionelle Gastfreundschaft Floridas hautnah erleben. Auch für etliche Hollywood-Streifen und Strandhochzeiten hat St. Pete Beach bereits die traumhafte Hintergrundkulisse gestellt. Direkt hinter dem Strand liegt die Corey Avenue, die mit ihren Galerien, Shops und Restaurants zum Bummeln einlädt. Wer Urlaub am St. Pete Beach macht, sollte unbedingt einen Besuch im Spinners Rooftop Revolving Bistro einplanen und von dort den faszinierenden 360°-Blick über den Strand und den schier unendlichen Ozean geniessen. Ausserdem empfehlenswert sind ein Sonntagsspaziergang über den Corey Avenue Market und die Musik-Events in der Beach Bar Woody’s Waterfront.
Kunst & Kultur in Downtown St. Petersburg
Das kulturelle Herz der Region schlägt eindeutig in Downtown St. Petersburg, das von seinen Bewohnern auch kurz St. Pete oder liebevoll «The Burg» genannt wird. Hochklassige Museen, eine spannende Mischung aus modernen Wohnhäusern und historischen Vierteln und langgezogene Parkanlagen verleihen der Stadt ein fast europäisches Flair. St. Pete hält übrigens den Guinness-Rekord für die meisten Sonnentage am Stück (768) und hat sich damit einen weiteren Kosenamen wohl verdient: Sunshine City. Weithin bekannt ist St. Pete ausserdem für seine abwechslungsreiche Restaurantszene, seine Vielzahl an Craft Beer Brauereien und sein Nachtleben. Gefeiert wird beispielsweise in VIP-Bars über den Dächern der Stadt, auf stattlichen Verandas historischer Hotels oder unter freiem Himmel mit Sitzgelegenheiten zum «Sehen und Gesehen-Werden». Dabei wird die Mischung aus Stadtbewohnern und Besuchern von Jahr zu Jahr bunter und vielfältiger. Denn die Stadt zieht immer mehr internationale Besucher an, die auf der Suche nach Alternativen zu den oft überlaufenen Urlaubsorten in Südflorida gern nach St. Pete kommen. Es dürfte also kaum verwundern, dass die Zeitung New York Times St. Petersburg kürzlich in ihre Liste der «52 sehenswertesten Orte auf der Welt» aufgenommen hat. St. Pete hat eine einmalige Kunstszene hervorgebracht, die von Weltklasse-Museen einerseits und einer lebendigen lokalen Künstler-Community andererseits getragen wird. Dies zeigt sich besonders in den fünf Stadtvierteln Warehouse Arts, Grand Central, EDGE, Central Arts und Waterfront. Hier entstehen immer mehr Museen, >
Das kulturelle Herz der Region schlägt in Downtown St. Petersburg.
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Weithin bekannt ist St. Pete für seine Vielzahl an Craft Beer Brauereien.
St. Petersburgs Dalí Museum ist eines der schönsten Museen der Welt.
Künstlerische Graffitis, sogenannte Urban Murals, zieren vielerorts die Hauswände.
Galerien, Ateliers und Street Art als Zeichen einer lebendigen Kunstszene. Viele der Kultureinrichtungen sind problemlos zu Fuss oder mit dem regelmässig verkehrenden Bus Downtown Looper zu erreichen. St. Petersburgs Dalí Museum ist eines der schönsten Museen der Welt – so hat es jedenfalls das renommierte Luxusreisemagazin Condé Nast Traveller im Jahre 2016 verkündet. Wer das aus gerundetem Glas geformte Gebäude mit seiner mystischen Aura einmal gesehen hat, wird ohne zu zögern zustimmen. Im Gebäudeinneren können Besucher die grösste Sammlung des weltberühmten Surrealisten Salvador Dalí ausserhalb seines Heimatlands Spanien bewundern. Immer wieder macht das Dalí Museum auch durch bemerkenswerte Wanderausstellungen von sich reden. Nur etwa 20 Gehminuten entfernt an der Central Avenue liegt das Morean Arts Center, wo zeitgenössische Werke von Künstlern aus der Region ausgestellt werden. Im Gebäude gegenüber ist die Chihuly Collection untergebracht. Hier können Kunstfreunde eintauchen in die bunte, expressive Welt von Dale Chihuly, dem berühmtesten Glaskünstler der USA. Chihuly selbst hat
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St. Petersburg als Standort für das einzige Museum ausgewählt, das exklusiv seine eindrucksvollen Glaskreationen zeigt. Einen tieferen Einblick in die Glasbläser-Kunst erhalten Besucher im Glass Studio & Hot Shop bei einer Live-Vorführung. Doch auch in den Strassen der Stadt bringen bunte Farben und wilde Formen Passanten zum Staunen und Kunstfreunde zum Schwärmen. Künstlerische Graffitis, sogenannte Urban Murals, zieren vielerorts die Hauswände, vor allem in den fünf kunstaffinen Stadtvierteln. St. Pete wurde sogar schon in die «Top 15 der besten Street Art Cities» gewählt und spielt damit in einer Liga mit London, Paris und San Francisco. Neugierige können die Urban Murals auf eigene Faust erkunden und sich dabei an einem Plan orientieren, in dem alle Wand bilder verzeichnet sind. Wer mehr über die einzelnen Kunstwerke erfahren möchte, kann an den geführten Touren teilnehmen. Traumstrände und unberührte Natur, Kunst, Kulinarik und vielfältige Freizeitangebote – damit ist St. Pete / Clearwater ein wahrer Garant für ein unvergessliches Urlaubserlebnis!
> www.visitstpeteclearwater.com/de
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s a d i r o Fl r e t h c ö T e n ö h sc SUNSHINE CITY, LIGHTNING CAPITAL OF THE WORLD&THE CITY BEAUTIFUL
Ihre Spitznamen sind genauso «shiny» wie der Bundesstaat selbst. Lebensfreude, Rollerblades, gelbe Oldtimer-Strassenbahnen, vollgepackt mit Amerikas Top-ten-Attraktionen und den traumhaft schönsten, schneeweissen Stränden an der Westküste der USA. Das sind St. Petersburg-Clearwater, Tampa und Orlando. Unweit voneinander entfernt und ein Ballungszentrum an Freizeit- und Vergnügungsparks, Sehenswürdigkeiten, von türkisblauem und jadegrünem Wasser umsäumte Landzungen und mit dem luftig-leichten und immerwährenden High-School-die-Welt-gehört-uns-Feeling. Autor: Helena Ugrenovic
E
r ist der Bundesstaat, der als letzter an den nordamerikanischen Kontinent angedockt ist. Entstanden aus unzähligen Unterwasser-Vulkaneruptionen, durch die die Karibischen Inseln aus dem Meer aufgepoppt sind und irgendwann sich diese eine Landmasse zum Mutterkontinent schob und mit ihm
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vereinte. Vielleicht ist es gerade das, was den SunshineState Florida vom Rest der USA unterscheidet und das luftig-leichte, karibische Limbo-Steelband Savoir-vivre des südlichsten Zipfel Amerikas prägt. Florida, das von der Sonne geküsste Wunderland, das alle Sensoren aktiviert und sämtliche Sinne anspricht.
Einige der weltschönsten Strände finden sich an der sich über 56 Kilometer lang erstreckenden Küstenlinie «Sunshine Citys» genauso wie grossartige Golfplätze, zauberhafte Gärten, Broadway-Shows, Ballett-Vorstellungen, Jahreszeiten-Festivals, Shoppingmöglichkeiten, ein pulsierendes Nachtleben sowie die weltweit bedeutendsten Museen. Das als Kulturhauptstadt Floridas bekannte St. Petersburg ist ein Mekka für Kunstliebhaber, wo im Salvador Dalí Museum die international umfangreichste Sammlung und einige seiner berühmtesten Werke ausserhalb Spaniens ausgestellt sind, im St. Petersburg Museum of Fine Arts die Tudors und Elizabethans zu einer Entdeckungstour einladen oder die weltweit grösste Sammlung russischer Kunst im Florida International Museum besichtigt werden kann. Heritage Village im Largo lädt zu einer Reise in längst vergangene Zeiten ein und visualisiert die Entstehung sowie Entwicklung der Lebensstile in Florida um die Jahrhundertwende.
Lightning Capital of The World
Sie wird auch die Hauptstadt der Zigarren genannt, Tampa, Floridas drittgrösste Stadt nach Miami und Jacksonville und die einen Katzensprung von St. Pete entfernt ist. Die City am Tampa Bay, wo sich einst die Spanier an der Mündung des Hillsborough Rivers niederl iessen, gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten der USA und ist ein Schmelztiegel an Sehenswürdigkeiten und Touristenattraktionen. Es gibt nichts, was es in Tampa nicht gibt. Naturfreaks strömen in den «Lettuce Lake Park» oder schlendern durch «Busch Gardens», der als schönster Freizeitpark Tampas gilt. Zu Unrecht oftmals von den Touristen verschmäht ist der Hyde Park, das Juwel Tampas, der jedoch mit seinen Springbrunnen, Kolonialstilhäusern und Märkten ein absolutes «must» ist. Tampa ist das Epizentrum der Vielfalt und bietet von architektonischen Schätzen, dem kubanischen Viertel «Ybor City», Vergnügungsparks, kulturellen Highlights und ausgezeichneten Gourmetplätzen alles, nach was sich ein Touristenherz sehnt. Der «Tampa Riverwalk» ist eine Promenade unweit der Flussmündung mit fünf Museen, sieben Parks, zahlreichen Hotels, Restaurants und den ultimativ besten Schnappschuss-Plätzen, wenn sich morgens ein pinkfarbener Himmel über den Joggern offenbart, auf der einen Seite die Wasseroberfläche in der Morgensonne schimmert und auf der anderen Seite noch Stille über den Museen und Parks liegt.
© Visit Orlando
St. Petersburg Clearwater
The City Beautiful
Mickey Mouse, Cinderellas Schloss, das Kennedy Space Center, Chocolate Kingdom, Sea World, das Coca-Cola Orlando Eye, eine Giraffen-Ranch, Cirque du Soleil, die Blue Man Group, der Florida Zoo und Botanische Garten, Universal Studios Florida, Legoland, ein kulinarischer Hotspot mit kleinen, unabhängigen Lokalen bis hin zu Themenrestaurants oder wenn «The City Beautiful» nachts zu neuem Leben erwacht, ist Orlando mit seinem aktionsgeladenen Angebot die perfekte Plattform für Familien, Pärchen, Singles oder best-buddyCliquen. Sei es für einen kurzen Abstecher oder einen längeren Aufenthalt. Nur eine Stunde von Tampa entfernt ist es deren ideale Kombi-Partnerin. Warum nicht in Tampa landen und von Orlando wieder zurückfliegen und gleichzeitig auf der Strecke zwischen den zwei City Beautys in die Themenparks eintauchen?
Nice to know !!! Durch die kurzen Distanzen lassen sich die Städte hervorragende miteinander kombinieren. Diese Ganzjahresdestinationen bieten eine perfekte Strand-Unterhaltung-NaturKultur-Gastro-Kombination. Edelweiss Air fliegt bis Mitte Januar 2018 zwei Mal wöchentlich, bis Ende Mai einmal und ab Anfang Juni wieder zwei Mal die Woche nonstop nach Tampa. Neu geht es ab Mitte Januar 2018 mit Edelweiss einmal wöchentlich nonstop nach Orlando. > www.flyedelweiss.com
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© Eric Bauer, Gerald de Beer, Damien du Toit
DIAMANTEN
F ieber Auf Spurensuche in der Wüste Namib: Kolmanskuppe, Geisterstadt und einstige deutsche Diamantengräbersiedlung. Autor: Kai Althoetmar
E
in heftiger Wind fegt vom Atlantik durch die Wüste Namib in Richtung Diamantensperrgebiet. Feiner Sand dringt durch Fenster und Türritzen der wildwestartigen Kolonistenhäuser von Kolmanskuppe. Meterhoch türmt sich der Sand in den Stuben und Dielen, gleissendes Sonnenlicht strömt durch die Fenster, deren verwitterte Läden schief aus den Angeln hängen. Niemand lebt hier mehr. Ausser vielleicht ein paar Geckos und Skorpione. Ein Trupp Touristen stapft einer Fremdenführerin hinterher. «Und hier sehen Sie, wie so ein deutscher Diamantengräber damals gelebt hat.» Feldbett, Kommode, Nachtgeschirr, Essgeschirr, Kaiser Wilhelm in Öl – Puppenstubenromantik in Südwestafrika. Auch die Turnhalle wurde konserviert: Reck, Pferd und Barren stehen da, als hätten sich eben noch Soldaten der kaiserlichen Schutztruppe mit Klimmzügen für den nächsten Herero-Aufstand gerüstet. Kolmanskuppe, die einstige deutsche Diamantengräbersiedlung im heutigen Namibia, ist eine Geister- und Museumsstadt. Während der Endphase des deutschen Kaiserreichs war der Ort ein Vorposten deutscher Lebensart in Afrika. Seit 1884 war ganz Südwestafrika deutsches Schutzgebiet.
Die Zeit der Glücksritter
1908 wurde die Bahnstrecke von Lüderitzbucht nach Keetmanshoop fertiggestellt. Der thüringische Eisenbahner August Stauch kontrollierte die Gleise zwischen Lüderitz und der Station Grasplatz. Stauch schärfte seinen Männern ein, auf ungewöhnliche Steine zu achten. Am 14. April 1908 kam der Arbeiter Zacharias Lewala mit einem Fund zu Stauch – ein Diamant! Stauch kaufte die Schürfrechte und stellte Arbeiter ein. Bis Ende 1908 waren 39’000 Karat Rohdiamanten ausgebuddelt. Hunderte Glücksritter machten sich auf. Die Reichs regierung setzte dem Treiben ein jähes Ende. Bereits am 22. September 1908 erklärte sie einen 100 Kilometer breiten Küstenstreifen zum Diamantensperrgebiet. Das Gebiet wurde der flugs gegründeten Deutschen Diamanten Gesellschaft unterstellt. Fortan verdiente das Kaiserreich. 1910 war der 15 Kilometer von Lüderitz entfernte Ort bereits eine boomende Wüstenoase, das Pro-Kopf-Einkommen der Kleinstadt und damit das höchste ganz Afrikas. Bis 1914 wurden tausend Kilo Diamanten gewonnen.
Eine Siedlung entsteht
Die deutschen Kolonisten von Kolmanskuppe lebten komfortabel. Häuser wurden im Wüstensand >
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hochgezogen, Jugendstilvillen mit Giebeldächern und verglasten Veranden. Es gab eine Schule mit Turnhalle und Ballsaal, Krankenhaus, Postamt, Bäckerei, Metzgerei, Gemischtwarenladen, Restaurants, eine BlockeisAnlage. In der Schule paukten bis zu vierundvierzig Kinder das Einmaleins und lasen Schiller. Der Pfarrer kam per Motorrad aus Lüderitzbucht zum Gottesdienst, der im Klassenzimmer gefeiert wurde. Die weniger frommen Kolonisten fuhren sonntags nach Lüderitzbucht zur Bar von «Kapps Hotel». Gezahlt wurde gerne in Karat. Bis zu 400 deutsche Siedler lebten in Kolmanskuppe. Die fast 1000 schwarzen Schürfarbeiter waren ausserhalb des Ortes in Sammelunterkünften untergebracht. Die Deutsche Diamanten Gesellschaft und später die südafrikanische Consolidated Diamond Mines (CDM) verdienten in Kolmanskuppe prächtig. Ihr Nachfolger, die namibische Namdeb, tut es noch heute – wenn auch in anderen Abschnitten des Sperrgebiets.
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Erinnerungen
Was in Deutsch-Südwest fehlte, brachten Ozeanriesen der Woermann-Linie – vom Bauholz bis zum Grammophon. Der Deutsch-Südwester Willi Bartens, Jahrgang 1919, der in Kolmanskuppe aufgewachsen war und kürzlich verstorben ist, erinnerte sich: «Lüderitzbucht hatte in den 1920er Jahren seine Blütezeit. Alles, was in Kolmanskuppe verbaut wurde – jede Eisenbahnschiene, jede Schraube –, kam aus Deutschland. Sogar das Bier – jede Flasche in einer Strohhülse.» Bartens, dessen Vater 1904 nach Deutsch-Südwest emigriert war, ging in Kolmanskuppe zur Schule der CDM und lernte Schlosser. Der Feierabend war vom Vereinsleben bestimmt: «Montagabend Musikprobe der Kapelle des Turnvereins Kolmanskuppe. Dienstagabend Turnen in der Halle. Mittwochs Männerchor. Donnerstags Pfadfinder. Freitags wieder Turnen.» Sonntags marschierte der junge Bartens mit seinen
Brüdern für das Reichssportabzeichen durch die Namib, während der Vater, der werktags Hochspannungsleitungen reparierte, Antilopen schoss. 1915 hatte sich die Schutztruppe den britisch-südafrikanischen Verbänden ergeben müssen. Die Hälfte der «Südwester» wurde fortan von Südafrika «heim ins Reich» zwangsrepatriiert – während von Süden Buren zuwanderten. Adolf Hitler erschien den verbliebenen Deutschen als einer, der sie aus der «burischen Knechtschaft» erlösen würde. Bartens: «Wir waren mittendrin, obwohl wir weit weg waren.» 19-jährig suchte er den deutschen Konsul auf. Er wollte sich für Wehrmacht oder Reichsarbeitsdienst melden – und wurde abgelehnt. «Es hat nicht sollen sein», erinnerte er sich im Gespräch und war froh darüber, «denn viele Südwester sind drüben gefallen».
Der Niedergang
Statt Stalingrad und «totalen Krieg» erlebte Bartens den Niedergang von Kolmanskuppe. Weiter südlich waren die neu entdeckten Diamantenvorkommen ergiebiger – bis heute. Schon 1930 wurde die Mine von Kolmanskuppe dichtgemacht, weil die Vorkommen
dort nahezu erschöpft waren. Magazine und Werkstätten wurden von anderen Minen weiter genutzt. 1939 baute CDM weiter Stellen ab. Die Familie Bartens zog nach Windhuk. 1956 gingen die letzten Familien fort. Die Wanderdünen der Namib nahmen den Ort in Besitz. 1980 begann CDM, einzelne Häuser wieder auszugraben und instand zu setzen und Originalmöbel aus Privatbesitz zurückzukaufen. Heute ist der Ort Museum mit jährlich 30’000 Besuchern, die auf verwehten Spuren wandeln.
Nice to know !!! Das Freilichtmuseum Kolmanskuppe liegt etwa 15 Kilometer vor Lüderitz an der Fernstrasse B4 gegenüber dem Lüderitz Airport. Anreise mit Mietwagen oder Bahn werktäglich von Windhuk nach Keetmanshoop, von dort gelangt man mit dem Bahnbus nach Lüderitz. Alternativ geht 6-mal wöchentlich ein Flug der Air Namibia vom Stadtflughafen Windhuk-Eros nach Lüderitz.
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DAS
ATLANTIS
Seychellen DER
Laut einer Legende ist «Lémuria» eine versunkene Hochkultur, die mindestens dreimal so gross wie Atlantis gewesen sein soll. Auf der Seychellen-Insel Praslin liegt auf der Nord-West-Spitze ein Luxusresort, das vor allem durch seine prädestinierte Lage – hier befindet sich einer der schönsten Strände der Welt – einzigartig ist. Sein Name ist Constance Lémuria. Autor: Valeska Jansen SPECIAL DESTINATIONS 22 IMAGINE VOLUME 27
A
ls zweitgrösste Insel der Seychellen liegt Praslin knapp 45 Kilometer nordöstlich der Hauptinsel Mahé. Mit ihrer Länge von zwölf Kilometern und einer Breite von fünf Kilometern hat die gebirgige Insel, mit rund 7 0 00 Einwohnern, eine Grösse vergleichbar mit der Stadt Basel. Der höchste Berg, Fond Azore, ist 367 Meter hoch und befindet sich am Rand des weltberühmten Vallée de Mai, das 1983 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. In diesem 19,5 Hektar grossen Nationalpark gibt es, nicht nur die auf den Seychellen beheimatete Palme Coco de Mer, sondern auch einige der seltensten bekannten Vogelarten. Umgeben ist Praslin von wahren Traumstränden wie dem Anse Lazio oder dem Anse Georgette. Beide wurden in den weltweiten «Top-Ten-Traumstrand»-Rankings bereits mehrfach ausgezeichnet.
Auf Gongschlag ins Paradies
Zwischen drei Traumstränden befindet sich das Constance Lémuria Resort auf einer Fläche von 100 Hektar. Nur zehn Fahrminuten vom Flugplatz entfernt, ist es von üppiger exotischer Vegetation umgeben. Highlight für alle ankommenden neuen Gäste ist ein vibrierender
Gongschlag als Begrüssungsritual. Er öffnet das Tor zum Paradies. Auf Schlag bewegt sich eine massive Holzflügeltür und gibt den Blick frei auf drei stufen förmig angeordnete smaragdfarbene Pools, saftig grüne Palmen in verschiedenen Formen und Grössen, einen schneeweissen Strand und den türkisblauen Indischen Ozean – das Paradies.
Luxus in natürlichem Ambiente
Zur «Leading Hotels of the World Allianz» gehörend, erfüllt das 2016 komplett renovierte Hotel höchste Ansprüche. 105 Suiten und Villas, davon 88 Junior-Suiten mit 52 m², acht Senior-Suiten mit 115 m², acht Villas mit zwei Schlafzimmern und jeweils eigenem Pool mit 1250 m² sind alle Richtung Meer ausgerichtet. Von jeder, in einen tropischen Garten eingebetteten, Suite aus sind es nur 15 Meter bis zum Strand. Beim Bau der gesamten Anlage wurden ausschliesslich natürliche Materialien wie Holz und Stein verwendet, und Elemente wie Licht und Wasser dienen bewusst als spezieller Effekt darin. Alle Suiten und Villen wurden aus Holz, Marmor, Kalkstein und roséfarbenem Granit gebaut, die Dächer sind palmgedeckt. >
SPECIAL DESTINATIONS VOLUME 27 IMAGINE 23
Hinter dem Golfplatz wartet Robinson Crusoe
Der Gast hat die Wahl zwischen drei Stränden: der «Grande Anse Kerlan» liegt in Front der meisten Unterkünfte. Nur durch eine schmale Landzunge getrennt, lässt sich der «Petite Anse Kerlan» erreichen, jedoch das grosse Highlight befindet sich hinter dem mehrfach prämierten 18-Loch-Golfplatz, der weltberühmte «Anse Georgette». Vollkommen unverbaut und zumindest früh am Morgen menschenleer, lässt dieser Strandabschnitt echtes Robinson Crusoe Feeling aufkommen. Eine sanfte Brandung bebt durch das Türkisgrün des Indischen Ozeans, schneeweisser Pudersand strahlt unwirklich gleissend in der Sonne und natürlich geneigte Palmen versuchen das Meer zu berühren. Rundgewaschene Felsformationen aus Granit umrahmen dabei die romantische
Kulisse. Für Hotelgäste besteht die exklusive Möglichkeit, sich ein vorbestelltes Essen von einem Butler direkt im Paradies servieren zu lassen.
Erlesene Speisen für jeden Geschmack
Vier auf dem Hotelareal angesiedelte Restaurants garantieren allerdings auch romantische Ausblicke und Momente. Das ins Hauptgebäude integrierte «The Legend» bietet in einer eleganten und entspannten Atmosphäre morgens ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, mittags leichte Küche und abends wechselnde Buffets, Themenabende, Live Cooking, für die, die es scharf lieben, einen Indian Corner oder auch À-la-carte-Gerichte. Am Lémuria-Golfplatz liegt «The Diva». Farbakzente wie ein leuchtender Aubergine-Ton, kombiniert mit strahlendem Weiss, lassen bereits eine extravagante Küche erahnen. Der französische Innenarchitekt Marc Hertrich, der auch massgeblich an der Gestaltung des Genfer Hotels Richemond involviert war, hat das moderne und extravagante Küchenkonzept aussagekräftig in die Gestaltung des Gastraumes einfliessen lassen.
Aussergewöhnliche Lage
Vor allem abends lohnt sich der Besuch von «The Nest». Wie der Name bereits erahnen lässt, thront es oberhalb des Meeres wie ein Möwennest. In kreolischer Atmosphäre werden hier gerne Meeresfrüchte serviert, dazu der Blick auf den Indischen Ozean, Romantik pur. Lässig geht es im Strandrestaurant Takamaka zu. Kleine Gerichte und Getränke können hier tagsüber mit den Füssen im Sand und den Köpfen unter den Schatten spendenden bizarren Takamaka-Bäumen genossen werden. Auch fünf Bars laden mit ihrem umfangreichen Getränkeangebot zu Aperitif oder Digestiv ein.
Körper und Geist im Einklang
Ein, inmitten von tropischen Gärten, sehr ruhig gelegener Spa garantiert absolute Erholung. Im U Spa by Constance gibt es Behandlungsmöglichkeiten zur Verjüngung, Entspannung, Entgiftung, Rehydration und vieles mehr. Auf einer persönlichen Karteikarte kann hier jeder Gast seine ganz individuellen Wünsche und Vorlieben eintragen lassen. Der Name wurde dem Constance Lémuria zu Recht verliehen, hat das Resort doch so einiges mit der Vorstellung von einer perfekten Hochkultur gemein: paradiesische Aussichten, kulinarische Hochgenüsse und einen Service, der alle Sinne verwöhnt.
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Skurile Fakten n e l l e h c y e S ie d r übe
ss die Trauminseln: Da (Un-)Bekannte n als be r zu bieten ha Seychellen meh n nur se is ter Palmen, w ezial- Luxus-Ferien un Sp r de. SeyVillas, de verriet wenige Reisen n, lle die Seyche r fü r te al st an Reisever en über die er skurrile Fakt uns deshalb vi n. So steigt Indischen Ozea Inselgruppe im n auf tdeckungstoure die Lust auf En eise. nr A r schon vor de Mahé und Co.
Sagenumwobener Piratenschatz
Der Franzose mit dem Spitznamen «La Buze» – «Der Bussard» – zählte zu den berühmt-berüchtigten Piraten des 18. Jahrhundert. Kurz vor seiner Hinrichtung im Jahre 1730 warf er der Sage nach eine Schatzkarte unter die Zuschauermenge, die zu seinem legendären Piratenschatz führen sollte. Dieser versteckt sich angeblich auf der Insel Mahé und soll das berühmte Goldkreuz von Goa beinhalten. Auch heute noch sind Schatzsucher dem Geheimnis auf der Spur.
Riesen-Hodenfrucht
Der kleine Bruder von Big Ben
Das Nationaldenkmal der Seychellen ist eine Nachbildung des berühmten Zeitmessers Big Ben in Victoria. Die Seychellois nennen ihn in ihrer kreolischen Landessprache Lorloz. Die bekannten Uhrmacher Gillett und Johnston bauten den Clock Tower 1903 mit Finanzierung durch öffentliche Spenden. Ein Quartz getriebe ersetzte 1999 das alte Uhrwerk komplett, da das ursprünglich vorhandene nicht wie gewünscht funktionierte.
Erst im 19. Jahrhundert brachten spanische Seefahrer den Samen der Avocado auf die Seychellen. Der ursprünglich aus Mexiko stammende Baum ist heute nicht mehr aus der Flora der Inselwelt wegzudenken. Der Name der Frucht, die paarweise am Baum hängt, geht auf das aztekische Wort «ahuacatl» für «Hoden» zurück. Die Seychellen-Avocado hat sich optimal den Gegebenheiten angepasst und ist doppelt so gross wie ihre Artgenossen in europäischen Supermärkten.
Die weltweit schwerste Schildkröte
Auf den klangvollen Namen «Esmeralda» hört die älteste und zugleich schwerste Riesenschildkröte der Welt. Das Aldabra-Schildkrötenmännchen wiegt um die 400 Kilogramm und ist circa 200 bis 240 Jahre alt. Damit ist der alte Herr stolzer Besitzer eines Eintrags im Guinness Buch der Rekorde. Besucher finden Esmeralda auf der Seychellen-Insel Bird Island, die dank umfassender Naturschutz-Programme eine Vielzahl seltener Tierarten beheimatet.
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© Tourism Saskatchewan / Paul Austring
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Land of the Living Skies Roadt rip durch Nor th ern Sask atch ewan 30'000 Einwohner auf einer Fläche fast so gross wie die Bundesrepublik – der Norden der zentralkanadischen Provinz Saskatchewan zwischen Manitoba im Osten und Alberta im Westen gehört zu den am dünnsten besiedelten Flecken der Welt. Doch mehr als 100’000 kristallklare Seen, endlose Wälder und einige der schönsten Nationalparks des Landes locken Jahr für Jahr wagemutige Outdoorfans aus der ganzen Welt hierher – willkommen im Land of the Living Skies! Autor: Dr. Thomas Hauer SPECIAL DESTINATIONS VOLUME 27 IMAGINE 27
Heute haben rund 14 Prozent der gerade mal knapp eine Million Einwohner Saskatchewans ihre Wurzeln in einem der indigenen Stämme der First Nations, wie «Indianer» in Kanada offiziell genannt werden, um den politisch aufgeladenen Terminus elegant zu umgehen. Mehr als in jeder anderen kanadischen Provinz. So gibt es heute mehr als 600 Reservate, die meisten davon für Mitglieder der in Nordamerika ethnisch grössten First-Nation-Gruppe, den Cree, dicht gefolgt von den Dakota. Von der Cree-Sprache leitet sich auch der Name der Provinz ab: Kisiskatchewani Sipi – schnell fliessender Fluss.
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Wasserflugzeug beim Landeanflug – im hohen Norden oft das einzige Fortbewegungsmittel.
Sind der Süden und die Mitte Saskatchewans von Weizen feldern, deren wogende Ähren im Wind wie die Oberfläche eines uferlosen Ozeans wirken, und ausgedehntem Gras land geprägt, ist der Norden fast komplett von borealer Waldtundra bedeckt. Hier bestimmen Birken, Pappeln, Lärchen und Kiefern das Bild. Dazwischen leben Schwarzbären, Elche und Wapitis, während über Flüssen und Seen, die Biber mit ihren gewaltigen Wasserburgen anstauen, majestätisch Weikopfseeadler kreisen. Führt der Weg von Süden hier hinauf zunächst über einen der wenigen asphaltierten Highways, verwandeln sich diese nach und nach in unbefestigte Schotterpisten, aber selbst die verlieren sich ein paar Hundert Kilometer weiter nördlich einfach im Nirgendwo. Das einzige Fortbewegungsmittel, um ab hier noch weitere Strecken zu überbrücken, ist das Floatplane – das Wasserflugzeug. Einer der wagemutigen Piloten, die mit ihren Maschinen in den Sommermonaten hier heraufkommen, ist Ron Striker. Der befördert seine Kunden in einer einmotorigen Otter auf Wunsch selbst in die entlegensten Winkel und managed nebenbei noch eine kleine Lodge in Missinipi an den Ufern des Otter Lake. Abgesehen von der kurzen Saison zwischen Mitte Juni und Mitte September leben in dem gottverlassenen Nest, das aus nicht mehr als ein paar Blockhäusern, Bootsschuppen und einem
© Tourism Saskatchewan / Brian M. Wolitski
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einen Spitznamen führt Saskatchewan nicht von ungefähr. An kaum einer anderen Stelle des Globus dehnt sich der Himmel weiter, türmen sich die Wolkengebirge dramatischer, wird einem beim Blick auf den Horizont bewusster, dass die Erde keine Scheibe ist, als in den endlosen Ebenen der Great Plains. Ein Reiseziel für Individualisten, denn jenseits seiner dramatischen Naturschönheiten bleibt Saskatchewan ein Land der Extreme. So fallen die Temperaturen aufgrund des ausgeprägten Kontinentalklimas im Winter teilweise auf unter - 40º Celsius. Im konstant wehenden Nordwind, der durch keinen Gebirgskamm gebremst wird, liegt die gefühlte Temperatur sogar oft noch deutlich darunter. Im kurzen, aber heissen Sommer kann die Quecksilbersäule dagegen auf mehr als 40 Grad klettern. Dann wüten oft auch ausgedehnte Wald- und Präriebrände, die aber unverzichtbar sind, um die Vegetation zu erneuern.
© Tourism Saskatchewan / Greg Huszar Photography
© Tourism Saskatchewan / Kevin Hogarth Photography
In Saskatchewan leben mehr Angehörige der First Nations als in jeder anderen kanadischen Provinz.
© Tourism Saskatchewan / Greg Huszar Photography
© Detlef Berg
Kanulegende Ric Driediger
Am Waskesiu Lake im Prince Albert National Park
Kolonialwarenladen besteht, der von der Biberfalle bis zu Marshmallows alles im Angebot hat, was man hier draussen zum Überleben braucht, gerade mal ein gutes Dutzend Menschen. Im Sommer schwillt der Ort dann auf rund 300 Einwohner an. Die meisten von ihnen Saisona rbeiter, die die Schotterpisten ausbessern. Der Rest sind Touristen. Darunter zahlreiche Angler, sind die umliegenden Seen doch randvoll mit Walleye und Northern Pike, sodass selbst ein Greenhorn nur fünf Minuten einen Angelhaken ins Wasser zu tauchen braucht, bevor das erste Prachtexemplar anbeisst. Zu Strikers Gästen gehören aber auch Kanuten, die sich von dem braun gebrannten Endvierziger zu abgelegenen Fliessgewässern fliegen lassen, gelten die Gewässer des Churchill River doch als eines der besten Paddelreviere des Planeten. Dazu werden Boote, Paddel und Proviant einfach an den Kufen des Wasserflugzeugs festgeschnallt, während bis zu drei Passagiere im Inneren der fliegenden Aluminiumkiste Platz finden. Allerdings war Striker nicht immer Pilot. «17 Jahre habe ich im Lebensmitteleinzelhandel Regale eingeräumt. Dann hatte ich die Nase voll und habe den Pilotenschein gemacht – der Start in ein neues Leben», erzählt Ron nach einem Rundflug über die tosenden Nistowiak Falls bei einer Tasse Kaffee. «Ab und zu nehme ich auch meine elfjährige Tochter mit ins Cockpit – auch wenn sie offiziell natürlich noch keinen Pilotenschein hat: Sie könnte das Flugzeug problemlos starten und landen», erzählt Striker nicht ohne Stolz.
Anders als noch vor wenigen Jahren ist der Job als Pilot eines Floatplanes heute – für kanadische Verhältnisse – vergleichsweise gut bezahlt. Denn Ron fliegt nicht nur Touristen, sondern transportiert auch wichtige Versorgungsgüter und Arbeiter zu den abgelegenen Gold- und Uranminen Saskatchewans, die nochmal bis zu 50 Kilometer weiter im Norden liegen. Während der Buschfeuersaison sitzt er aber auch schon mal im Cockpit eines Löschflugzeugs. «Die grösste Herausforderung für einen Piloten hier draussen ist die Navigation», weiss Ron, «wenn das GPS mal ausfällt, gibt es kaum einen Anhaltspunkt, um sich zu orientieren. Da hilft nur, solange in Richtung des nächsten Highways zu fliegen, bis man die Piste erreicht und dann an der Strasse entlang, bis man vertrautes Terrain erkennt. Wenn einem dabei das Benzin ausgeht, kann man ja jederzeit auf einem der Seen landen.» Klingt beruhigend. Zahlreiche Passagiere bekommt Ron auch von den ebenfalls in Missinipi ansässigen Churchill River Canoe Outfitters vermittelt. Deren Boss Ric Driediger gilt in der Kanutenszene als lebende Legende und ist seit mittlerweile mehr als 40 Jahren im Geschäft. 1973 kam der damals 19-Jährige, der wie rund 30 Prozent der Locals deutschsprachige Vorfahren hat, zum ersten Mal in die abgelegene Wildnis des Churchill River und machte sich nach einigen Jahren als Kanuguide selbstständig. Heute betreuen er und sein Team Kanuten aus der gan zen Welt, darunter zahlreiche Stammkunden, die teilweise >
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bereits seit 20 Jahren nach Missinipi kommen. Zum All-inclusive-Package gehört notwendiges Gerät, Proviant und detailliertes Kartenmaterial, das Rics Sohn Dan, der auf bestem Wege ist, in die Fussstapfen seines Vaters zu treten, selbst erstellt. Ein erfahrener Guide fährt auf Wunsch ebenfalls mit – gerade für Anfänger unverzichtbar. Klar, dass Ric auch seine Frau Theresa vor vielen Jahren auf einem Kanutrip kennengelernt hat. «Mittlerweile habe ich sicher mehr als 500 Touren begleitet. Je nachdem wie abenteuerlustig unsere Gäste sind, können wir Kanurouten zusammenstellen, die man in sechs Stunden bewältigen kann oder bei denen man sechs Wochen keiner Menschenseele begegnet», erzählt Ric. Denn: Schon wenige Minuten von Missinipi entfernt verabschiedet sich das Mobilfunknetz ins Nirwana. Ohne Satellitentelefon ist man hier sprichwörtlich von der Aussenwelt abgeschnitten. Deshalb halten die Floatplane-P iloten auch mit Argusaugen Ausschau nach in Not geratenen Anglern oder Wassersportlern. Schwenkt man die Arme über Kreuz, ist das ein klares Notsignal und der Pilot wird versuchen, in der Nähe zu landen. «Das ist nichts für jedermann», erzählt Ric schmunzelnd. Seine heutigen Gäste begnügen sich mit einer Halb tagestour auf dem nahegelegenen Devil Lake. Die zahlreichen Stromschnellen und kleineren Wasserfälle werden dabei auf dem Landweg passiert – dazu müssen die rund 30 Kilo schweren Kanus aus dem Wasser gewuchtet und auf den Schultern durch den dichten Wald geschleppt werden, bis der Fluss wieder passierbar ist, umschwirrt von geschätzt einer Million Stechmücken. Portage nennt man das reichlich verharmlosend, und zum Glück übernehmen die Guides den Knochenjob. Und so geht es an diesem Vormittag zunächst einmal quer über den See, vorbei an Staircase Falls und Mosquito Rapids bis zu den Three Sister Stromschnellen, die selbst Anfänger auf dem Wasser passieren können. Am Blueberry Point steht noch ein kurzer Fotostopp auf dem Programm, und wie der Name verheisst, braucht man hier nur in die Knie zu gehen, um sich den Bauch mit aromatischen Wildheidelbeeren vollzustopfen – die gehören im Herbst übrigens auch zur Leibspeise der Schwarzbären, die bis zu 25 Kilo der dunkelhäutigen Delikatesse pro Tag verputzen. Doch auch bei dieser Tour ist der Himmel die
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vielleicht faszinierendste Sehenswürdigkeit, ändern sich doch das Wetter und damit Licht und Stimmung im Minutentakt. Findet sich eben noch kein einziges Wölkchen am strahlend blauen Himmel, ziehen plötzlich in rasendem Tempo gewaltige Wolkentürme auf und nur 30 Minuten später entlädt sich ein heftiges Gewitter begleitet von aggressiven Sturmböen, bis ein Doppelregen bogen am Horizont erscheint. Binnen weniger Minuten ist der Himmel dann wieder klar, so als wäre nicht gerade fast die Welt untergegangen. Natur in ihrer ursprünglichsten Form. Auf dem knapp 500 Kilometer langen Weg zurück in die Zivilisation lohnt ein Stopp im Prince Albert Nationalpark, der mit ausgedehnten Bike-Trails, Badeseen, Westernreiten, Planwagentouren oder Ziplining-Adventures lockt, sowie im Wanuskewin Heritage Park vor den Toren von Saskatoon – mit rund 220’000 Einwohnern Saskatchewans grösster Stadt. Schon vor mehr als 6000 Jahren bis zu ihrer Vertreibung Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten hier Kanadas Ur einwohner in einem kleinen Tal, das Schutz vor den eisigen Winterwinden bot und das zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt werden soll. Wer mag, kann hier stilecht im Tipi übernachten und Bisonspezialitäten probieren. Saskatoon selbst hat sich in den letzten Jahren zu einer Art Mini Silicon Valley entwickelt, und das Alter seiner Einwohner liegt weit unter dem Landesdurchschnitt. So präsentiert sich die Prairiemetropole als lifestyliges Pendant zur eher biederen Provinzkapitale Regina, als Zentrum von Kunst und Kultur inmitten der Great Plains. So eröffnet mit dem Remai Modern im Herbst 2018 auch ein neues Museum für moderne und zeitgenössische Kunst von Weltformat. Gleichzeitig lockt Saskatoon, das 1883 ausgerechnet von einem Ableger der Temperance Colonization Society, einer Abstinenzlerbewegung aus Ontario, gegründet wurde, mit einer lebendigen Livemusik-, Bar- und Kneipenszene. Mit dem Ayden, dem Little Grouse on the Prairie und Sticks and Stones, allesamt Babys von Top-Chef-Kanada-Gewinner Dale MacKay hat Saskatoon ausserdem einige der besten Restaurants im Wilden Westen Kanadas zu bieten. Worauf warten Sie noch?
> www.tourismsaskatchewan.com > www.churchillrivercanoe.com > www.thompsonscamps.com
© Tourism Saskatchewan / Eric Lindberg
Auch für Westernreiter ist Northern Saskatchewan ein Paradies.
Nice to know !!!
Anreise: Über Toronto, Montreal oder Calgary mit Air Canada nach Saskatoon und weiter mit Transwest Airlines nach La Ronge. Von hier ca. eine Stunde mit Mietwagen oder Shuttle über Schotterpisten nach Missinipi. 6-Tage-Kanutour inklusive Guide, Ausrüstung und Proviant ab ca. 2 400 Can. $ p. P. für eine Gruppe von bis zu 6 Pers. Zimmer in Rons Lodge (Thompson’s Camp) oder bei Ric Driediger ab ca.130 bzw. 90 Can. $ Nacht / Zimmer. Angellizenzen gibt es unkompliziert vor Ort.
© Tourism Saskatchewan / Bob Deutscher
© Tourism Saskatchewan / Remai Modern
Gemütliche Bootstour auf einem der zahllosen Seen im Prince Albert National Park
Zurück aus der Wildnis lockt die Zivilisation in Saskatchewans grösster Metropole Saskatoon u. a. mit der brandneuen Remai Modern Art Gallery und hochklassigen Restaurants wie z. B. Aydens Kitchen & Bar von Top-Chef Canada Gewinner Dale McKay.
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© Tourism Saskatchewan / Greg Huszar Photography
© Tourism Saskatchewan / Paul Austring
Kanuten paddeln auf dem Devil’s Lake.
© Rocky Mountaineer
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KANADA
Unberührte Landschaften, unendliche Weiten und eine paradiesische Tierwelt – um Kanada in all seinen Facetten kennenzulernen empfiehlt sich eines der zahlreichen Angebote, mit denen sich das Land des roten Ahornblatts auf Schienen erkunden lässt. Autor: Anka Refghi
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anada ist nicht nur das zweitgrösste Land der Welt, sondern begeistert auch durch seine attraktiven Metropolen, wie Toronto oder Vancouver, eine atemberaubende Natur und seine Tierwelten. Und wo Elche, Bisons und Bären zuhause sind, da weht auch ein Hauch von Abenteuer. Kanada ist einzigartig. Einige Eckdaten dazu gefällig? Bitte sehr: 10 Millionen Quadratmeter, sechs Zeitzonen, 31 Prozent Wald und 42 Nationalparks sind nur einige Punkte des Landes, die seit jeher die Menschen aus aller Herren Länder anlocken. Doch nicht nur das, denn so leben in Nunavut, einem Territorium im Norden des Landes 50 Prozent aller Polarbären und in der Provinz Saskatchewan liegen 100’000 Seen und Flüsse und damit 20 Prozent aller globalen Frischwasserreserven. Ein wahres Eldorado nicht nur für Wassersportler und Angler.
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Qual der Wahl inklusive
Wer Kanada kennenlernen möchte, dem bieten sich verschiedene Möglichkeiten. So lässt sich das Land mit dem Auto oder dem Wohnmobil erkunden, was zwar ein Maximum an Individualität verspricht, allerdings eine sorgfältige Planung im Vorfeld bedingt – ganz besonders dann, wenn es sich um das erste Mal handelt. Eine weitere, durchaus bequeme – und nicht minder faszinierende Weise – ist das Reisen auf Schienen. Zwei bis drei Wochen oder auch nur zwei Tage – die angebotenen Routen sind dabei mannigfaltig und die Qual der Wahl inklusive.
Der Weg ist das Ziel
So beispielsweise führt eine einzigartige Bahnreise von Ost- nach Westkanada. Der legendäre Traditionszug «The Canadian», das Flaggschiff der kanadischen Bahn-
Toronto ist die grösste Stadt Kanadas und Hauptstadt der Provinz Ontario.
Die Horseshoe Falls, auch Canadian Falls genannt, sind beeindruckend.
gesellschaft VIA Rail, der aus der goldenen Zeit der nordamerikanischen Eisenbahnen stammt, bringt Abenteuerlustige von Toronto am Ontario See bis nach Vancouver am Pazifik. 4 500 Kilometer legt der Zug dabei zurück, denn der Weg ist das Ziel. 23 chromblitzende Waggons, gezogen von zwei blau-gelben Diesellokomotiven und jede von ihnen 3 000 PS stark. Ein Highlight im «The Canadian» ist der sogenannte Dome Car, einem doppelstöckigen Panoramawagen mit Glasdach und gewölbten Scheiben. Es ist eine Reise durch die Zeitzonen, durch endlos tiefe Tannenwälder und eine wilde, sich stets verändernde Natur. Und natürlich sind auch Aufenthalte eingeplant – einer von ihnen in der Stadt Winnipeg, der Hauptstadt Manitobas und die vermeintliche Geburtsstadt des Bären «Winnie the Pooh». Danach geht die Reise weiter durch Felder, Wiesen und Wälder, durch die himmlische Prärie
Saskatchewans und durch die Provinz Alberta. Und dann, ab Hinton, sind sie endlich zu sehen: die schneebedeckten Rocky Mountains. Ein weiterer Dreh- und Angelpunkt der Reise ist der Ort Jasper. Denn bei diesem Aufenthalt lassen sich nicht nur der Jasper und Banff Nationalpark geniessen, Ausflüge zu den türkisfarbenen Seen, wie dem Maligne oder dem Bow und Peyto Lake oder den Bow-Wasserfällen unternehmen, sondern auch die Art der Weiterreise nach Vancouver planen. Entweder geht es für kleineres Geld weiter mit dem «The Canadian» oder ein wenig komfortabler mit dem berühmten «Rocky Mountaineer», der die gleiche Strecke fährt, aber nur tagsüber, da die Nächte im Hotel verbracht werden, genauer gesagt in Kamloops. Unter dem Titel «Journey to the Clouds» lässt sich im Übrigen >
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die Route Vancouver – Kamloops – Jasper mit dem «Rocky Mountaineer» auch als Zwei-Tages-Tour in umgekehrter Richtung geniessen. Doch gleich für welchen Zug man sich entscheidet, die letzte Etappe begeistert mit einer Fahrt vorbei an mit Wüstensalbei bedeckten Hängen und entlang dem Fraser-Fluss, der gleichermassen die Heimat der grössten Lachswanderung Britisch- Columbias darstellt, bis nach Vancouver.
Die Metropole Vancouver
Der Fraser-Fluss mündet südlich der Stadt Vancouver in den Pazifik.
Vancouver bietet eine berauschende Vielfalt.
Die Hauptstadt der Provinz Manitoba: Winnipeg.
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In Vancouver angekommen, bietet die Stadt den Gästen einiges, denn nicht umsonst steht sie seit Jahren im Ranking um die höchste Lebensqualität unangefochten an der Spitze. Zu empfehlen ist eine Busrundfahrt durch die Metropole, ein Besuch in Gastown, dem historischen Stadtteil Vancouvers mit seinen liebevoll restaurierten Gebäuden aus viktorianischer Zeit. Vancouver steht für attraktive Vergnügungsviertel, exklusive Restaurants, Bars, Kunstgalerien und Boutiquen jeglicher Couleur. Es ist eine wunderbare Stadt, deren Häuserschluchten entweder den Blick auf den Pazifik oder auf das Grün der Coast Mountains preisgeben. Multikulti lautet hier das Credo der Stadt, die sich nicht in eine Schublade stecken lässt. Und eine Stadt, die konzentriert das bietet, für das Kanada steht: eine berauschende Vielfalt.
Nice to know !!! Ein Must für Filmliebhaber ist die Winnipeg, die Hauptstadt der Provinz Manitoba mit seinen rund 700’000 Einwohnern und von ihrer Vielfältigkeit lebt. Die abwechslungsreichen Viertel bieten eine Mischung aus Grossstadtflair, Shoppingmöglichkeiten, Architektur, künstlerischem Angebot und kulinarischen Überraschungen. Das Exchange District war im frühen 20. Jahrhundert das Handels- und Kulturzentrum Winnipegs und wird heute mit seinen historischen Gebäuden immer wieder als Kulisse für internationale Filmproduktionen genutzt. Durch das Jahr finden in Winnipeg zahlreiche Festivals, Kunstausstellungen und Musikveranstaltungen statt, was die Provinzhauptstadt seit 2010 zu einer der Kulturhauptstädte Kanadas gemacht hat.
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Indie Campers
s n e is e R s e d it e ih e r Die F Über 70 verschiedene Standorte europaweit lassen Abenteurer-Herzen höherschlagen! Autor: Katharina Gering
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ich in Europa frei bewegen, ohne an ein Hotel, Hostel oder eine Mietwohnung gebunden zu sein? Indie Campers machen genau dies möglich! Eine ultimative Urlaubserfahrung: Beginnen Sie Ihr Abenteuer an einem Standort Ihrer Wahl und beenden Sie es an einem anderen.
Der Van
Für jeden Abenteuer-Typen bieten Indie Campers den passenden Van mit fünf verschiedenen WohnmobilModellen zum Mieten. Ob Single, Paar oder Familie, die Vans haben Platz für bis zu vier Personen. Sitzecken werden zu Betten, drehbare Vordersitze verwandeln sich ruckzuck in Sitzgelegenheiten. Eine kleine komfortable und mobile Wohnwelt, zum Schlafen, Verweilen und Reisen.
Die Ausstattung
Indie Campers bieten eine grosse Anzahl an Extras wie zum Beispiel WLAN, GPS, Campingtische sowie Campingstühle, Grills, Surfboards, Fahrräder oder Kajaks und vieles mehr. Die Extras können bequem bei der Wahl der Fahrzeuge hinzugebucht werden. Zusätzlich verraten die Teams vor Ort Insider-Tipps zur Region und ermöglichen eine individuelle Reise in einzigartige Orte, für ein unvergessliches Abenteuer!
Die Mission
Indie Campers Mission ist es, die Freiheit des Reisens zu ermöglichen, die Reisenden zu inspirieren und weltweit Abenteurer mit unvergesslichen europäischen Destinationen zu verbinden. Ihr Ziel ist es, aussergewöhnliche Erfahrungen und eine hervorragende Betreuung sowie Unterstützung zu vermitteln.
Nice to know !!! Das Mietbus-Start-up hat 2013 mit drei Kleinbussen angefangen. Mittlerweile verfügen Indie Campers über 350 Vans verteilt an 70 verschiedenen Standorten in Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Belgien und der Schweiz. Unterdessen zählen Indie Campers zu den grössten Miet-Unternehmen Europas. > www.indiecampers.com
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Vietnam von Hanoi bis Saigon Lernen Sie die faszinierende Kultur Vietnams auf eine ganz persönliche Weise kennen, auf einer Privatreise mit eigenem Guide und Fahrer. Autor: Lukas Mira
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ietnam – Endlose Reisfelder, traumhafte Palmenstrände, ursprüngliche Bergdörfer, jahrtausende alte Kultur und eine weltweit einmalige Küche.
Nordvietnam
Eine Vietnam-Reise beginnt in der Regel in Hanoi, wo Vietnamreisende zunächst einen Kulturschock erleben: Die Strassen sind enger, der Verkehr dichter und die Gerüche intensiver als in den meisten anderen Orten. In der Nähe von Hanoi befindet sich die Halong-Bucht, ein Meeresgebiet mit Tausenden bizarren, fast senkrecht aus dem Meer ragenden Inseln. Die Halong-Bucht ist ein UNESCO-Weltnaturerbe und wohl die berühmteste Sehenswürdigkeit in Vietnam. Wer gerne wandert, sollte einen Ausflug nach Sapa an der Grenze zu China einplanen. In der Bergregion in Vietnams Norden wandert man durch grün leuchtende Reisterrassen und besucht Dörfer mit farbig gekleideten Bergstämmen.
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Zentralvietnam
Die Reise führt weiter nach Zentralvietnam zu einigen kulturellen Höhepunkten des Landes. In Hue befinden sich sorgfältig restaurierte Palastanlagen der alten Königsstadt sowie riesige Grabanlagen von früheren Herrschern. Das malerische Städtchen Hoi An, ein UNESCO-Weltkulturerbe, lädt zu ausgedehnten Spaziergängen in der reizvollen Altstadt ein. Rund um Hoi A n haben Urlauber die Möglichkeit, tiefer in die vietnamesische Kultur einzutauchen, zum Beispiel indem sie bei lokalen Bauern Reis anpflanzen oder mit einheimischen Fischern eine Fischertour machen.
Südvietnam
Weiter geht die Reise nach Saigon, eine Stadt mit un bändiger Energie, welche sich in atemberaubendem Tempo modernisiert. Neben gigantischen Wolkenkrat-
zern verkaufen Strassenverkäufer Nudelsuppen, hinter supermodernen Einkaufszentren versteckt sich ein Wirrwarr aus kleinen Gassen und lokalen Strassenmärkten. Die Dichte und Bandbreite an Eindrücken ist in Saigon so hoch wie wohl nirgends sonst auf der Welt. Weiter südlich beginnt das Mekong Delta, ein riesiges Fluss- und Sumpfgebiet, welches sich am besten auf einem Privatboot mit eigener Crew besichtigen lässt. Wer Entspannung sucht, findet im Süden zudem Traumstrände, die den bekannten Destinationen in Thailand um nichts nachstehen.
Vietnam-Privatreisen mit Mirango Travel
Um Vietnam richtig kennenzulernen, eignet sich am besten die Organisation einer Privatreise durch einen Vietnamspezialisten. Reisende werden von einem privaten Guide und Fahrer begleitet, welche den Gästen
die vietnamesische Kultur auf eine ganz persönliche Art und Weise näherbringen. Jede Privatreise ist massgeschneidert und auf die individuellen Interessen jedes einzelnen Kunden abgestimmt. Privatreisen bewegen sich in der Regel abseits des Massentourismus und so kann ein viel authentischeres Bild des Landes als auf einer standardisierten Gruppenreise vermittelt werden. Auf Privatreisen übernachten Sie in ausgewählten Hotels mit gehobenem Standard, einer zentralen Lage und viel lokalem Charme. Mirango Travel sind bekannte Spezialisten für Vietnam-Privatreisen aus der Schweiz. Mirango Travel verfügt über umfangreiche Kenntnisse aller Destinationen in Vietnam und bietet durch die persönlichen Kontakte vor Ort Zugang zu Leistungen und Aktivitäten, welche anderen Reisebüros verwehrt bleiben.
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Zwischen zwei BUCHDECKELN Must-have für alle Pferdeliebhaber
«Die Welt der Pferde» nimmt Sie mit auf die Reise in eine Welt, in der stets ein Hauch von edlem Leder und frischem Heu in der Luft liegt. Pferdeexperte und -liebhaber Peter Clotten übernimmt in diesem Buch das Kommando und entführt uns in die facettenreiche Welt des Pferdesports. Lernen Sie in emotionalen Porträts und informativen Texten berühmte Protagonisten und Pferdeenthusiasten kennen – Imposant, anmutig, majestätisch, aber auch überaus geduldig. Die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist heute mehr denn je von einer innigen Verbundenheit geprägt und Reiten zu einer Lebenseinstellung geworden. Das Buch «Die Welt der Pferde» ist die beste Einstimmung, um sich in diese Welt zu träumen und sich eine kleine Auszeit vom Alltag zu gönnen.
Die Welt der Pferde | Peter Clotten | TeNeues Verlag
Elefanten – Schönheit, Vergänglichkeit & Würde
Elefanten werden gerne als Dickhäuter bezeichnet und dadurch ergibt sich der Trugschluss, ihnen könnte nichts und niemand etwas. Doch damit liegen wir falsch. Elefanten werden seit jeher gejagt und aufgrund ihres Elfenbeins getötet. Was jedoch oft ignoriert wird: Die getöteten Elefanten hinterlassen oft Jungtiere, die als Waisen zurückbleiben. Der Fotograf Joachim Schmeisser erzählt ihre Geschichte. Durch eine eigene Elefantenpatenschaft kam er in Kontakt mit dem David Sheldrick Wildlife Trust in Nairobi, der weltweit grössten und erfolgreichsten Rettungs- und Auswilderungsstation für Elefantenwaisen. Ziel ist es, die Elefanten in ihren natürlichen Kreislauf zu integrieren und mit anderen ausgewilderten Tieren leben zu lassen. Ohne den Trust hätten die Elefantenwaisen keinerlei Überlebenschance. «Elephants in Heaven» bebildert die Aufzucht der traumatisierten Elefanten an einem für sie wahrlich himmlischen Ort und gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen einer Aufzuchtstation.
Elephants in Heaven | Joachim Schmeisser | TeNeues Verlag
Bildgewaltige Reise in die tropischen Regenwälder
Mit dem atemberaubenden Reichtum ihrer Tier- und Pflanzenwelt sind die Regenwälder der Erde wahre Schatzkammern der Natur. Der preisgekrönte Fotojournalist und Naturschützer Christian Ziegler hat sie für Jungle Spirits festgehalten. Das Buch ist mehr als eine Ode an die tropische Pracht der vielfältigsten Ökosysteme unseres Planeten – es ist ein dringender Aufruf, die tropischen Regenwälder weltweit zu bewahren. Informative Texte von Daisy Dent, Zieglers Partnerin und Mitstreiterin in Sachen Naturschutz, komplettieren den aufwendigen Bildband. Befeuert von der Leidenschaft des Autorenduos für den Schutz und Erhalt dieser natürlichen Wunderwelten, ist Jungle Spirits eine bildgewaltige Odyssee, die jeden Tierfreund, Botanikbegeisterten und Naturliebhaber in ihren Bann ziehen wird. Ein perfektes Geschenk für alle, die sich für Natur, Tiere oder Reisen interessieren.
Jungle Spirits | Christian Ziegler & Daisy Dent | TeNeues Verlag
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BAROS MALDIVES
Eine Insel mit Suchtpotenzial
Das luxuriöse BAROS Maldives liegt umgeben von Kokosnusspalmen, tropischer Vegetation, Korallenriffen und dem kristallklaren Wasser des Indischen Ozeans im Nord Malé Atoll. Die private Koralleninsel ist nur 25 Schnellboot-Minuten vom internationalen Flughafen von Malé entfernt, sodass der Urlaub direkt beginnen kann, und doch ist man weit genug entfernt vom Alltag, um in eine völlig andere Welt einzutauchen. Autor: Isabel Finzel LOST & FOUND 42 IMAGINE VOLUME 27
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iese «andere Welt» entdecken die Gäste von BAROS Maldives bei den kulinarischen Reisen in den drei Restaurants der Insel, in dem gerade neu definierten «Serenity Spa» der Insel sowie in jedem Lächeln seiner Angestellten, die bis heute den Zauber dieser Insel perfekt machen. Wenn Amor ein weltliches Zuhause hätte, keine Frage, er hätte sich auf BAROS niedergelassen. Kein Ort könnte sich besser eignen als das romantische Inselparadies, um Menschen für den Rest ihres Lebens zusammenzuführen. Kein Wunder also, dass BAROS Maldives immer wieder Schauplatz für Heiratsanträge und verliebte Honeymooner wird. Auch die Erneuerung des Eheversprechens – vielleicht an dem Ort, an dem man Jahre zuvor schon den Heiratsantrag bekam – ist auf BAROS Maldives möglich. Hier wird das Band der Liebe nur noch durch das legendäre Inselfeeling selbst gekrönt. Romantiker, die eine exklusive Hochzeit auf BAROS Maldives mit Freunden und Familie feiern möchten, können auch gleich die ganze Insel mieten. Exklusiver kann der Bund der Ehe nicht geschlossen werden. Mehrfach als eines der romantischsten Resorts der Welt ausgezeichnet, zeigt BAROS Maldives neben der «Romantik» aber noch viele weitere Facetten. Für die Herren der Schöpfung schlüpft BAROS in seine männlichste Rolle und bietet den Gentlemen den idealen Rahmen, um eine Verschnaufpause fernab des Alltags einzulegen und nachhaltig zu entspannen. BAROS Maldives bietet alles, was das Männerherz begehrt: von Hochseefischen über Windsurfing- und Tauchkurse bis hin zu geführten Wine-Tastings und Signature Cocktails. Oder darf es doch lieber Fine-Dining in exklusivem Ambiente sein? Von völliger Abgeschiedenheit bis zur blitzschnellen Verbindung mit der digitalen Welt – BAROS Maldives lässt keine Wünsche offen, denn hier sind Gentlemen gefragt.
BAROS Maldives ist bekannt für sein hohes Mass an Aufmerksamkeit, das das diskrete Personal jedem einzelnen Gast entgegenbringt, ohne das Ambiente aus absoluter Ruhe und unaufdringlichem Luxus zu stören. Jede der 75 Overwater- und Strandvillen garantiert absolute Privatsphäre. Meistens mit privatem Pool ausgestattet, bietet jede einzelne Villa den Raum, um ganz Mann selbst zu sein. Zudem verfügt jede Villa über einen Weinkeller, bestückt mit sorgfältig vom Sommelier
ausgewählten Tropfen und edlen Champagnersorten, sowie über einer Minibar mit kühlen Gaumenfreuden. Die Divers BAROS Maldives PADI-Tauchstation bietet alles rund ums Tauchen und stimmt seine UnterwasserSafaris individuell auf die Gäste ab. Gemeinsam mit Meeresbiologen aus dem Marine Center lernen Gäste beim Schnorcheln im Hausriff mehr über das sensible Ökosystem und seine zahlreichen Bewohner. Privates Dinner auf der naheliegenden Sandbank oder eine Bootsfahrt in den Sonnenuntergang mit Champagner und Canapés sind weitere Highlights eines Aufenthalts auf BAROS. BAROS Maldives steht nicht nur für unaufdringliche Eleganz, sondern auch für kulinarische Hochgenüsse, die die drei inseleigenen Restaurants jeden Tag aufs Neue versprechen – und halten. Für Gourmets und Connaisseurs ist die Insel längst «the place to be» auf den Malediven. Die Anzahl der Restaurants gemessen an der Grösse der kleinen Koralleninsel von 300 auf 350 Meter zeigt die hohe Gewichtung des Themas Kulinarik auf BAROS Maldives. Die drei Gourmetgrössen der Insel heissen «Lime Restaurant», «Cayenne Grill» sowie das FineDining «The Lighthouse Restaurant», die seit Jahren den guten (kulinarischen) Ruf der Insel prägen. Die drei Restaurants überzeugen dabei nicht nur durch ihre abwechslungsreiche Lage – über dem Wasser, am >
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Strand oder unter Sternen unmittelbar neben dem Infinity Pool –, sondern auch die kulinarische Vielfalt ist enorm, sodass es kaum ein Gast jemals schaffen dürfte, auf BAROS zweimal das gleiche 3-Gänge-Menü zu geniessen – es sei denn, es ist gewollt. Mindestens 54 Tage kulinarische Vielfalt garantiert ein Blick auf die À-lacarte-Menüs der Restaurants, die ihre Vielfalt zudem regelmässig steigern. Wer noch mehr Abwechslung sucht, für den bietet BAROS Maldives das Destination Dining Deluxe an. Ganz gleich, ob die Resort-eigene Sandbank-, das Piano-Deck, der Strand oder aber das Nooma, ein traditionelles Segelboot der Malediven, Schauplatz für einen romantischen Abend unter Sternen sein sollen, der Chefkoch und sein Team sorgen dafür, dass der Abend in einem kulinarischen Erfolg gipfelt. Bemerkenswert ist auch die enorm hohe Anzahl an Repeating Guests, die Jahr für Jahr auf «ihrer Insel» wieder nach Hause kommen. Wer einmal einen Fuss auf diese Insel gesetzt hat, versteht dieses Bedürfnis sofort. BAROS Maldives ist die Insel mit Suchtpotenzial.
> www.baros.com
Nice to know !!! Wer sich an den Luxusverstanalter Trauminsel Reisen wendet, kann sicher sein, von Maisie und Wolfgang Därr und ihren MitarbeiterInnen kenntnisreich beraten zu werden. Das Portfolio besteht nur aus Hotels, von deren besonderen Qualität sich ein Trauminsel Reisen Mitglied vorab selbst überzeugen konnte. Jeder Mit arbeiter kennt «seine» Destinationen und Hotels von regelmässigen Besuchen persönlich und bringt bei der Beratung seine eigenen Erfahrungen mit ein – dadurch kann für jeden individuellen Urlaubswunsch genau die richtige Insel und das richtige Hotel gefunden werden. Jede Reise wird individuell zusammengestellt und an die Kundenwünsche angepasst. 8 Tage / 7 Nächte in einer Deluxe Villa ab 1 475 € pro Person / DZ / ÜF inkl. Transfer mit dem Schnellboot ab / bis Male. > www.trauminselreisen.de > Tel. +49 (0)8152 9319 0
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Thailändisches Fremdenverkehrsamt, Zähringerstrasse 16, CH-3012 Bern, Telefon 031 300 30 88, Fax 031 300 30 77 info@tourismthailand.ch, www.tourismthailand.ch, www.amazingthailand.ch www.facebook.com/TATSwitzerland
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N E L R UBER E P 118EE ZA SÜD Sa Ora nnaa,ava» «Lva, Ma Mae
Mitten in den Weiten des Ozeans und im Herzen der Südsee verteilen sich 118 Inseln wie Perlen in einer riesigen Muschel auf einem Meeresgebiet von vier Millionen Quadratkilometern. Die fünf Archipele Französisch-Polynesiens, die sich aus den Gesellschaftsinseln, Tuamotu-Inseln, Marquesas, Gambier-Inseln und den Astral-Inseln zusammensetzen, sind die am weitesten vom Festland gelegenen Archipele der Welt. Sie sind natürlich abenteuerlich, und sie sind vom Mana erfüllt. Die Lebensart und das Lebensgefühl der tahitianischen Kultur, in dem alles Leben steckt, was man überall fühlen, spüren und schmecken kann, und was in jeder Pore steckt sowie in der Luft flirrt. Autor: Helena Ugrenovic
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s sind diese fast surreal anmutenden Farbschattierungen wie glasklares Jadegrün, helles Topasblau und strahlendes Türkis, bevor sie am Ring eines Atolls in tiefes Indigoblau wechseln und die saftig-grünen, bizarr geformten Hügel und Berge der Inseln fernab von den Kontinenten umrahmen und sanft umspülen. Jedoch sind es nicht nur die eindrücklichen Kolorationen, die intensiver als sonst wo aus dem Pazifik leuchten, sondern die Fülle und Aktivitäten- sowie Insel-Vielfalt, welche die 118 Inseln von Tahiti von anderen Destinationen unterscheiden. Französisch-Polynesien nur auf Bora-Bora und Honey-Moon-Badeferien der Extraklasse oder Tahiti zu beschränken, wäre genauso falsch, wie die Schweiz auf das Matterhorn und Deutschland auf den Starnberger See zu reduzieren.
118 Gärten Eden
Die faszinierende, üppige Landschaft sowie extreme Vielseitigkeit der Inseln, ihre einzigartige, tropisch-exotische Flora und Fauna sind perfekte Kulissen für Bewegungsliebhaber. Die beeindruckende Komposition aus tiefgrün bewucherten, mystischen Dschungeln, dramatischen Bergen mit versteckten, atemberaubenden Wasserfällen und verschiedensten Vogelarten lassen Abenteuerherzen höher schlagen. So kann man auf Tahiti den Orohena- oder Aorai-Berg erklimmen und einen atemberaubenden Blick von oben auf die Insel ergattern. Für Badenixen bieten die schneeweissen und schwarzen Pulverstränden, die fröhlich farbige Unterwasserwelt mit bunten Korallenriffen, Meeresschildkröten und Napoleonfischen die perfekte Abwechslung. Alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs und bieten neben dem Paradies eine hervorragende Insel- und Aktivitätenvielfalt. Ob Abtauchen in den schönsten Tauchrevieren der Welt oder Surfen auf den höchsten Wellen, auf Tahiti ist all dies und noch viel mehr möglich. Adrenalinliebhaber können auf einem der weltbekanntesten Surfspots, Teahupo’o, auf einer Tube-Ride durch glitzernde, schaumige und sich brechende Wellen rasen; Abenteuersuchende können Kitesurfen, Stand-up-Paddeling oder mit dem Auslegerkanu, das hier ein traditionelles Transportmittel ist, die Lagune erkunden. Es sind die Tore zu einzigartigen Erlebniswelten, die Geist und Seele natürlich abenteuerlich triggern. Gibt man sich den Inseln von Tahiti hin spürt man jeden Tag das Mana aufs Neue. Die Einwohner Tahitis leben dieses Gefühl alltäglich und jeder Gast kehrt mit seinem ganz eigenen Mana wieder nach Hause zurück. >
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Tiki, Tattoo & Tradition
Die jahrtausendealte Kultur der Inseln von Tahiti führt die Besucher dieses Südseezaubers in mystische, aber längst nicht vergessene Welten. Sei es mit dem Tanz, der in der tahitianischen Kultur eine grosse Rolle spielt und diese aussergewöhnlich schöne Kunstform eine Hommage an die Ahnen und die uralte Kultur der Inselbewohner darstellt, mit den aus Holz geschnitzten Tiki-Figuren oder «Tatau». Bereits vor 1500 Jahren wurde die TattooKunst auf den Inseln von Tahiti ausgeübt, bei der mittels Tinte und Naturwerkzeugen Muster unter der Haut verewigt werden. Der Legende nach schmückten sich die Maohi mit Tätowierungen, um der allmächtigen Gottheit Ta’aora zu gefallen. «Tatau», von dem das Wort Tattoo abgeleitet ist, erzählt die Geschichten von Lebensereignissen, Trauer, Freude, Niederlagen und Siegen, genauso wie sie Elemente aus der Tier- und Pflanzenwelt darstellt, die Sinnbild von Naturverbundenheit und Schönheit sind. Jedes Tattoo hat eine tiefergehende Bedeutung oder stellt den Schutzgeist der Familie dar.
Eine Beauty wird 50
Als die Amerikaner Hugh Kelley, Muk McCallum und Jay Carlisle, die «Bali Hai Boys», in den Sechzigerjahren nach Tahiti kamen, um hier zu leben, weil sie sich in die Inselwelten von Französisch-Polynesien verliebt hatten, eröffneten sie auf Moorea und Raiatea Hotels. Die Geschäfte liefen gut, doch Raiatea hatte keinerlei Sandstrand, und so suchten sie nach Möglichkeiten, ihre Hotels trotzdem attraktiv zu gestalten. Um den Gästen einen Zugang zur Lagune zu ermöglichen schlug Kelley eine Idee vor, die den Tourismus auf den Inseln von Tahiti nachhaltig revolutionieren und prägen sollte und gleichzeitig die Geburtsstunde für «Overwater-Bungalows» ist – die Hotel-Bungalows sollten über dem Meer gebaut werden und die Glasböden der Bunga-
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lows einen einzigartigen Blick in die Unterwasserwelt ermöglichen. 1967 wurden für das Bali Hai Hotel die ersten drei Overwater Bungalows gebaut. Heute, 50 Jahre später, gibt es 884 Overwater-Bungalows in insgesamt 22 Hotels.
Nice to know !!!
• Ganzjahresdestination • Nicht mehr nur Extraklasse, sondern für jedes Budget erschwinglich • Auf Taha’a den Duft der teuersten und exquisitesten Vanille der Welt geniessen • Die Inseln «unter den Winden» sind ein Segel paradies mit unzähligen Buchten • Perlenmarkt in Tahiti – ein absolutes Must-see! • Fakarava – Fischschwärme, Korallen, kristallklares Wasser, Delphine und Mantas. Das Biosphären reservat der Unesco ist der Zenit für Taucher und Schnorchler • Im Galopp über die Marquesas, schroffe Berge, schwarze Strände und die wildeste sowie ursprünglichste Insel Tahitis • Haere Mai – «komm zu uns», ins Leben einer familiengeführten Pension der gastfreundlichen Polynesier eintauchen und sich so fühlen, als wäre man ein lang verlorener Verwandter, der nach Hause zurückgekehrt ist. • Auf der Insel Raiatea (45-minütiger Flug von Tahiti) liegt die bedeutenste Stätte des polynesischen Volkes: Die Marae Taputapuatea. Die heilige Stätte wurde im Juli 2017 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbe aufgenommen. > www.tahiti-tourisme.ch
© Grégoire Le Bacon
N AT Ü R L I C H ABENTEUERLICH
The Islands of Tahiti haben sehr viele Seiten, doch etwas verbindet sie alle: Mana. Mana ist die Kraft des Lebens und der Natur, die uns umgibt. Man kann sie sehen. Berühren. Schmecken. Fühlen. Und sobald Sie hier sind, werden auch Sie spüren, dass unsere Inseln
Wenn Sie Mana für sich selbst entdecken möchten, besuchen Sie Tahiti-Tourisme.ch
© Dr. Thomas Hauer, Aman
d a en f p r e g l i P n r a uen Vo Meeresf
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Ich muss ungefähr zwölf gewesen sein, als ich «Godzilla» zum ersten Mal im Fernsehen gesehen habe. Das 1954 von Kult-Regisseur Ishirō Honda in Schwarzweiss produzierte Leinwanddebüt des Monster sauriers mit der durchdringenden Reibeisenstimme gilt bis heute als genreprägendes Meisterwerk des Creature-Horror. Autor: Dr. Thomas Hauer
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ittlerweile gibt es mehr als dreissig Kinostreifen, in denen Gojira, wie die Killerechse in Japan genannt wird, die Hauptrolle spielt. Gedreht wurde das Original rund 300 Kilometer südwestlich der Bucht von Tokio auf der Halbinsel Shima, die 1946 zum Nationalpark erklärt wurde und den Einheimischen dank mildem See-Klima und unberührter Natur schon seit Jahrhunderten als «umashikuni» gilt, als «Landstrich aussergewöhnlicher Schönheit». Doch Ise-Shima, wie die Region im Osten der Präfektur Mie traditionell ebenfalls genannt wird, ist den meisten Japanern nicht in erster Linie als Filmkulisse ein Begriff. Vielmehr sehen viele den zerklüfteten Küstenstreifen mit seinen unzähligen Buchten, einsamen Stränden und mehr als 60 vorgelagerten Inseln, die auf dem Festland in dicht mit Ahorn, Zedern und Pinien bewaldetes Hügelland übergehen, vor allem als das spirituelle Zentrum des stolzen Inselreichs an. Liegt hier mit dem Ise-jingū oder «Grossen Schrein» doch das bedeutendste Shintō-Heiligtum des Landes – die Seele Japans. Shintōismus – der «Weg der Götter» – ist eine nur im Reich der aufgehenden Sonne verbreitete Glaubensrichtung, in deren Mittelpunkt als «Kami» bezeichnete Gottheiten stehen. Diese können die Gestalt von Tieren, den eigenen Ahnen, aber auch Naturobjekten wie Bäumen, Felsen oder markanten Berggipfeln (Fuji-san) annehmen, die in landesweit mehr als 80’000 Schreinen verehrt werden. Insofern trägt der Shintōismus, zwischen 1868 und 1945 sogar offizielle Staatsreligion mit dem Gottkaiser an der Spitze, Züge eines polytheistischen Naturritus. Gleichzeitig ist er klar diesseitsbezogen und frei von Dogmen oder feststehenden Glaubenssätzen. Obwohl die Geschichte des Ise-jingū mehr als 1300 Jahre zurückreicht, wurden die Tempelanlagen erst im Jahr 2013 errichtet – dem Beginn des 62. Erneuerungszyklus oder Shikinen-sengū. Traditionsgemäss werden Shintō-Schreine nämlich alle 20 Jahre durch einen Neubau ersetzt – das nächste Mal also 2033. Im A llerheiligsten des Grossen Schreins, dem Kōtai-jingū, wird von den Priestern die Sonnengottheit Amaterasu-ōmikami verehrt – mythische Urahnin des Tennō und Schutzgottheit der japanischen Nation. Deshalb gilt der Ise-jingū auch als bedeutendstes Pilgerziel des Landes, das jährlich mehr als sechs Millionen Besucher anzieht. Gleichzeitig ist die Kultstätte Endpunkt einer Pilgerroute entlang des Kumano Kodō, des «alten Weges», der mehrere bedeutende Schreine in den Nachbarpräfekturen Wakayama und Nara mit dem Ise-Heiligtum verbindet und dessen mythische, jahrhundertealte Pfade seit 2004 als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet sind. >
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Jahrhundertealte Pilgerpfade des Kumano Kodō.
Pilgern und shoppen
Gleich neben dem Eingang zum inneren Bezirk des Grossen Schreins erstreckt sich parallel zum Fluss Isuzu mit der Oharaimachi-dori eine rund 800 Meter lange Einkaufsstrasse. Hier machen die Pilgermassen nach ihrer Stippvisite bei der Sonnengöttin oder einem der 124 Nebenschreine des insgesamt 5500 (!) Hektar grossen, teilweise dicht bewaldeten Tempelareals Jagd auf kulina rische Souvenirs. Undenkbar, nach einer Pilgerfahrt ohne ein schmackhaftes Mitbringsel zur Familie oder an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Noch interessanter als die zahllosen regionalen Spezialitäten, die hier feilgeboten werden, aber ist die traditionelle Architektur der teilweise in die Edo- (1603–1868) bzw. Meiji-Periode (1868–1912) zurück datierenden Gebäude entlang dieser beliebten Shoppingmeile. Begierig, tiefer in die geheimnisvolle Welt japan ischer Mystik einzutauchen, treffen wir am nächsten Morgen im kleinen Städtchen Tsu, gut eine Autostunde vom Ise-jingū entfernt, Florian Wiltschko (29). Der gebürtige Österreicher ist der einzige Ausländer, der im Mutterland des Shintō ein Priesteramt bekleidet. Bei
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einer Tasse grünem Tee erklärt er Besuchern geduldig die oft religiösen Hintergründe einiger typisch japanischer Vorlieben. Zum Beispiel der für androgyne MangaCharaktere mit grossen runden Kulleraugen, die auch das gängige Schönheitsideal Nippons prägen oder schlicht alles, was den Japanern als «kawaii», als «niedlich», gilt. «Menschen aus dem Westen finden das oft eher befremdlich», weiss Wiltschko, «tatsächlich wurzelt diese Faszi-
Amas bei der Zubereitung fangfrischer Meeresfrüchte.
nation aber in der traditionellen Wertschätzung, die Neugeborene bzw. kleine Kinder im Shintōismus geniessen, wo sie als vollkommene Wesen gelten.»
Meeresfrauen und Meeresfrüchte
Doch Ise-Shima ist nicht nur ein Hort der Spiritualität. Die ruhigen Küstengewässer sind auch für ihre maritimen Delikatessen bekannt. Tatsächlich stehen die lokalen Muscheln und Seeigel, vor allem aber Austern, Abalone, Tiger-Fugu und Langusten (Ise-ebi) bei Japans Küchenchefs und Feinschmeckern in solch hohem Ansehen, dass sie auf dem Tokioter Tsukiji-Fischmarkt regelmässig Höchstpreise erzielen. Mindestens ebenso berühmt wie diese Meeresfrüchte aber sind die Menschen, die sie ernten – die «Meeresfrauen» oder kurz Amas. Zu ihnen gehören auch Chizuko Nakamura (64) und Sanayo Matsui (65), beide bereits seit über 40 Jahren im Geschäft, die wir in ihrer winzigen Fischerhütte bei Toba besuchen. Heute gibt es allerdings nur noch knapp 2000 dieser Freitaucherinnen, denn die Arbeit ist hart, zumal es mittlerweile selbst in ländlichen Küstenregionen für junge Frauen
deutlich attraktivere Joboptionen gibt. Ausserdem sind die natürlichen Ressourcen vor Japans Küsten durch Über fischung mittlerweile ernsthaft bedroht. Deshalb dürfen die verbliebenen Amas, traditionell in weisse Baumwollgewänder gehüllt, unter denen sie heute allerdings meist moderne Neoprenanzüge tragen, auch nur noch an 50 Tagen im Jahr auf Unterwasserjagd gehen. Mit dem Bewirten von Gästen verdienen sich die Ama-san deshalb ein Zubrot. Dank einer speziellen Atemtechnik erreichen die Taucherinnen Wassertiefen von fünf bis maximal 20 Metern. Dort bleiben ihnen dann aber nur wenige Sekunden zum Einsammeln der Schalentiere. Während Chizuko und Sanayo für unser Mittagessen eine bunte Auswahl lebendfrisches Meeresgetier kunstvoll auf einem rot glühenden Holzkohlengrill drapieren – kein Anblick für Menschen mit zartem Gemüt –, erzählen sie vom Alltag in ihrem Dorf. Mit ein wenig Glück könne man als Ama manchmal in nur ein bis zwei Stunden umgerechnet 1000 Euro verdienen, flüstert Frau Nakamura dabei verschwörerisch. Trotzdem wollen auch ihre beiden Töchter nicht in ihre Fussstapfen treten. >
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Onsen-Badelandschaft im Amanemu Resort auf der Halbinsel Ise-Shima.
Matsusaka-Beef
Aber kulinarische Spezialitäten gibt es in Mie nicht nur unter Wasser – auch das Matsusaka-Beef aus dem hohen Norden der Halbinsel Shima geniesst in Japan, ähnlich wie Rindfleisch aus Kōbe und Yonezawa, Kultstatus. So kostet ein Kilo Filet vom Matsusaka Black Line Wagyū in den Luxuskaufhäusern auf der Tokioter Ginza schon mal 80’000 Yen – umgerechnet rund 650 Euro. Dafür zergeht das Fleisch, dessen Fett einen besonders niedrigen Schmelzpunkt hat, dann aber auch auf der Zunge. Kein Wunder – werden die Tiere doch erst mit über drei Jahren geschlachtet und geniessen bis dahin ein königliches Leben inklusive regelmässiger Massageeinheiten und dem einen oder andern Fläschchen Bier, das hilft, den Appetit anzukurbeln. Kein Scherz. Eines der berühmtesten Restaurants in Matsusaka – das «Wadakin» – hat sich deshalb auch ganz dem Tanz ums goldene Kalb verschrieben. Egal, ob in Form von Shabu-shabu, für das dünne Rindfleischscheiben elegant in kochend heisser Brühe gewendet, oder als Sukiyaki, bei dem Beef und Gemüse in einer süsslichen Marinade aus Sojasosse, Mirin und Zucker geköchelt werden – das Ergebnis ist beide Male köstlich! Nur an einer Fettphobie sollten Gäste besser nicht leiden. Nach dieser Völlerei ist es nun aber höchste Zeit für ein entspannendes Onsen-Bad!
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Onsen – baden auf Japanisch
Dank seiner Lage entlang des pazifischen Feuergürtels gibt es in Japan mehr als 30’000 heisse, mineralienreiche Quellen und rund 3000 Bäder- und Kurorte – besonders viele entlang der Ostküste. So locken auch in Ise-Shima zahlreiche Ryokans, traditionelle japanische Gästehäuser, mit hauseigenem Thermalwasser. Die High-End-Variante: das «Amanemu» auf einer Anhöhe oberhalb der Ago-Bucht gelegen. Gäste wohnen in 24 grosszügigen Suiten bzw. vier Villen, die allesamt über ein privates Onsen-Becken verfügen und den klassischen Baustil japanischer Minka-Bauernhäuser mit dem puristischen Aman-Look verbinden. Doch gebadet wird in Japan nicht nur im Hotel – vielmehr ist der B esuch eines der unzähligen öffentlichen Onsen ein beliebtes Entspannungsritual nach einem anstrengenden Arbeitstag. Dabei baden Männer und Frauen heutzutage, anders als früher, aber meist getrennt. Waschen muss man sich ohnehin schon vorher in einem separaten Bereich – und zwar demonstrativ gründlich. In die wohlig warmen Fluten steigen dann aber alle grundsätzlich nackt, nur ein taschentuchgrosses Tenugui, strategisch geschickt platziert, bedeckt dabei die eigene Blösse. Im Anschluss an das schweisstreibende Bad sollte man ausgiebig ruhen. Zur Stärkung gibt es traditionell Grüntee oder eine leichte Ramen-Suppe.
Sprechen wir Ăźber Ihre Ferien . . . damit Sie die Sonne unbeschwert geniessen kĂśnnen.
Ihr Gesundheits-Coach.
«IF YOU’RE A LIVE, YOU CAN’T BE BORED IN SAN FRANCISCO. IF YOU’RE NOT A LIVE, SAN FRANCISCO WILL BRING YOU TO LIFE.»
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– WILLIAM SA ROYAN –
SAN
FRAN CISCO Auch ein Zuhause für edle Tropfen
Seit 1776 lockt San Francisco vom Goldgräber bis zum Computerprofi Menschen an, die hier oft sesshaft werden, auch wenn sie eigentlich nur auf der Durchreise waren. Nach einem Besuch der vielleicht unamerikanischsten Stadt der USA werden auch Sie wissen, warum Tony Bennett seit 1962 singt: «I left my heart in San Francisco.» Autor: Nike Schröder CITY & CULTURE VOLUME 27 IMAGINE 57
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If you’re alive, you can’t be bored in San Francisco. If you’re not alive, San Francisco will bring you to life», beschrieb der US-amerikanische Romanautor William Saroyan die Lebenslust, die diese Stadt am Pazifik versprüht. Dieser weltoffene, tolerante Lifestyle zieht jährlich 18 Millionen Besucher an, die gleich nach der Ankunft erst mal zum Wahrzeichen der Stadt pilgern: der Golden Gate Bridge. Ein magischer Anblick, der nicht jedem Besucher vergönnt ist. Denn auch der Nebel ist hier in San Francisco schon eine eigene Sehenswürdigkeit geworden. Genauso wie die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz, auf der Al Capone einsass, oder die Painted Ladies – ein Strassenzug aus farbig gestrichenen Holzhäusern aus dem 19. Jahrhundert – und die Cable Cars, die die steilen Strassen rauf und runter rattern. Die Lombard Street gilt als kurvenreichste Strasse der Welt mit einem Gefälle von 27 Prozent und darf auf keinen Fall beim Sightseeing ausgelassen werden.
Die exklusivste Champagnerprobe der Welt
Von den bekannten Wahrzeichen der Stadt hört man viel, aber wir haben einen echten Geheimtipp gefunden: Die
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drei Gläschen muss man für ein solches Geschmacks erlebnis rechnen, nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt. Schon in der Reservierungsmail gibt man seine Wünsche und Vorlieben preis, damit der Gastgeber darauf eingehen kann. Sogar Spezialveranstaltungen organisiert der Firmenchef: romantische Champagner-Dates für zwei Personen, Geburtstagsfeier mit 25 Gästen oder einfach intime Runden in seinem Loft. Seine Inspiration fand Marci bei gemütlichen Weinproben in Frankreich, bei denen er lange mit den Weinbauern zusammensass.
Das Kontrastprogramm Tea Time
«San Francisco Champagne Society». Um sich in diese Champagner-Boutique überhaupt Zutritt zu verschaffen, muss man schon etwas Mühe investieren. Eine vorherige Reservierung per Mail ist nötig, danach erhält man einen Code, und nur mit diesem lässt sich die Eingangstüre der Adresse 1097 Howard Street öffnen – übrigens nach aussen ein simples Hochhaus. Keine Leuchtschrift, kein Firmenschild, keinerlei Hinweise darauf, dass man gleich Teil eines exklusiven Champagnertastings sein wird. Rein äusserlich erinnert es also eher an die Flüsterpartys zu Zeiten der Prohibition. Denn der Besitzer Bill Marci betreibt die Champagne Society tatsächlich aus seinem eigenen Loft heraus. Marci ist tagsüber Elektroingenieur, er lebt seine Leidenschaft – fast schon Obsession – für Champagner nachts aus, indem er seine seltenen Schätze zur Verkostung an sein erlesenes Publikum ausschenkt. Eine Flasche Magnum 1998 Selosse etwa.
Edle Tropfen
Da kommt Bill Marci ins Schwärmen. «Diese Flasche wurde mir eigenhändig von Anselm Selosse übereicht. Ich will meinen Gästen eine Erfahrung ermöglichen und nicht einfach nur ein Glas Champagner servieren. Mir ist es wichtig, dass sie auch etwas lernen. Zum Beispiel, dass Form und Beschaffenheit des Glases, aus dem ich trinke – wie beim Wein – auch beim Champagner den Geschmack verändern können.» Ungefähr 200 Dollar pro Person für
Keine zehn Gehminuten entfernt von der «Champagner Speakeasy» finden wir das Kontrastprogramm. Im Luxury-Collection-Hotel «The Palace San Francisco» trifft sich die feine Gesellschaft am Samstagnachmittag zum Signature Tea. So förmlich wie noch bei den High Teas der britischen Upper Class, die regelrecht zelebriert und nach bestimmten Regeln serviert wurden, geht es allerdings nicht zu. Doch alleine das Setting im Hotelbereich des «The Garden Court» ist beeindruckend. Das exklusive Ambiente macht das Erlebnis perfekt: das sieben Millionen Dollar teure Glasdach, edelste Kristallleuchter und Marmorsäulen, die den Raum umgeben. Seit über einem Jahrhundert gilt «The Garden Court» als einer der schönsten Dining-Rooms weltweit. Dieser altehrwürdige Zauber ist auch zu spüren. Bereits 1875 wurde das erste «Palace» als weltweit grösstes Hotel eröffnet und avancierte bald zum Liebling der High Society. Ein Feuer während des Erdbebens 1906 zerstörte zwei Drittel San Franciscos und auch das Luxushotel. Einige Jahre später wieder aufgebaut, wurde auch «The Garden Court» der Öffentlichkeit präsentiert. Als Juwel des Luxushotels. Seither finden hier High Teas statt. Hausgemachte Scones, Devonshire Cream, Lemon Curd, Rose Petal Jam und diverse Sandwiches, die wie kleine Kunstwerke aussehen. Dazu eine Auswahl an schwarzem, grünem, Oolong- oder Kräutertee. Signature Teas bis 325 Dollar beinhalten dann auch Caviar Tea for Two. Klar, dass die Preise steigen, die Parkplätze noch knapper und die Warteschleifen vor solchen Prestigeplätzen noch länger werden. Doch San Francisco ist einfach eine der schönsten Städte der Welt: mit seiner Mischung aus Tradition und Bildersturm, mit Stadtvierteln, die nicht auf dem Reissbrett geplant, sondern organisch gewachsen sind – und natürlich mit den klassischen Sehenswürdigkeiten wie der Golden Gate Bridge, dem Gefängnis auf Alcatraz und dem HaightAussteigerviertel.
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