PRESTIGE Switzerland Volume 63 Auszug

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GHOST Nature’s blueprint. An artist’s expression. The unassailable truth that beauty is a science. A signature of the universe. Beneath aesthetic mastery lie divine proportions.

Stinson-Strasse 2, 8152 Glattpark / Zürich, Switzerland | +41 43 211 44 41 info@rolls-roycemotorcars-zurich.ch | www.rolls-roycemotorcars.com/zurich Official fuel economy figures for the Rolls-Royce Ghost: Fuel consumption I/100km. Combined 15.7-15.2 l/100 km. Combined CO2 358-347g/km. Efficiency class: G. Figures are obtained in a standardised test cycle. They are intended for comparisons between vehicles and may not be representative of what a user achieves under usual driving conditions. © Copyright Rolls-Royce Motor Cars Limited 2022. The Rolls-Royce name and logo are registered trademarks.







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erscheint vierteljährlich OWNER Editorial Media Group AG Ceres Tower Hohenrainstrasse 24 CH-4133 Pratteln Telefon +41 61 551 39 40 Telefax +41 61 551 39 49 info@editorial.ag www.editorial.ag MANAGING DIRECTOR PETER LEVETZOW PUBLISHING DIRECTOR HASAN DURSUN HEAD OF PRESTIGE BORIS JAEGGI EDITOR IN CHIEF SWENJA WILLMS s.willms@editorial.ag HEAD OF TRAVEL URS HUEBSCHER

IM PRES SUM

HEAD OF PRODUCTION & ART DIRECTION MELANIE MORET m.moret@editorial.ag PRODUCT PUBLIC RELATION SWENJA WILLMS s.willms@editorial.ag

EDITORS KONSTANTIN ARNOLD GISBERT L. BRUNNER CÉCILE VON FÜRSTENBERG NIK VON GUÉRARD LONE K. HALVORSEN THOMAS HAUER CHRISTINA HORISBERGER DENNIS KESSMEYER BEAT KRENGER DR. DOMINIK LAMEZAN-SALINS SVENJA LIEBHART MANUEL MOOSHERR WALEED MUHIDDIN CORINA RAINER BEATRICE SCHÖNHAUS SPIRIG MAURA WASESCHA CORRECTOR ANDREAS PROBST COVER Photo: Robertino Nikolic Production: Call List Agency PHOTOGRAPHS Assouline, Koller, Louis Vuitton, TAG Heuer Formula 1, Breitling, IWC, Image database, Maserati, Porsche, Jaeger-LeCoultre, Cartier, Breitling, Bentley, Land Rover, Parmigiani Fleurier, Bugatti, Chopard, Polaris, Frédérique Constant, Seiko, Tudor, Pathek Philippe, Kurz, Gübelin, Buccellati, Van Cleef & Arpels, Joel Von Allmen, Gucci, Dior, Jimmy Choo, ZIIAS, Hermès, Givenchy, Bottega Veneta, Valmont, Sensai, Chanel, Fornasetti, Menu, Loro Piana, Sonos, Globe-Trotter, Loewe, Fendi, Bateel, The House of Suntory, Imperium Caviar, Tod’s, Manument, Hublot, Montblanc, Smythson ADMIN, COORDINATION & SUBSCRIPTIONS SERPIL TÜRKMEN s.tuerkmen@editorial.ag PRICE  Issue CHF 10.–/€ 9.50 Year ­C HF 39.–/€ 35.– IT SUPPORT ITADMIN@EDITORIAL.AG is a registered trademark. (IGE 596.147) ISSN Print: 1662-1255 ISSN E-Mag: 2813-1495 A PRODUCT OF PRESTIGE MEDIA GROUP SA

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ART & CUL TURE 22 60 MOT ION

22 60 JAHRE «WOMEN IN CARS» James Francis Gill 30 MEISTERWERKE DER VERGANGENHEIT Museum «Art & Cars» in Singen 34 ART «UNLIMITED» Kurator Giovanni Carmine zeigt Grösse 40 MODE FÜRS MUSEUM Kunst trifft auf Fashion 50 GLÜCKLICH MACHENDE UNIKATE Pop Art by «Babedesign»

52 ERFOLG BEGINNT IM KOPF Dieter Jermann im Interview 60 STILVOLL AUF DER FLUCHT Gangstercars 70 AUF DER ÜBERHOLSPUR Polestar als Vorreiter der Nachhaltigkeitswelle 78 MOTORENLÄRM UND OLDTIMERSPEKTAKEL Arosa ClassicCar 80 SPASS AUF KNOPFDRUCK Der neue Genesis «GV60» 84 KOMFORT ÜBER DEN WOLKEN AMAC Aerospace 88 LEISER LUXUS Die neue 7er-Reihe von BMW 98 EINE PRACHTVOLLE PARADE «Concorso d’Eleganza Villa d’Este» 100 EINE GESCHICHTE AUF ZWEI RÄDERN 120 Jahre Harley-Davidson 108 INDIVIDUALITÄT IST LUXUS «Ares Studio»

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116 AM ANFANG WAR DAS WASSER Die Kunst des Bootsbaus von Pedrazzini 120 AMERICAN DREAM NEU INTERPRETIERT Elektrischer Luxus von Lucid


SPIRIT OF BIG BANG Gehäuse aus leuchtend roter, patentierter Keramik. Chronographenwerk mit automatischem Aufzug. Limitiert auf 250 Exemplare.


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WAT CHES &

126 AUTO UND UHR Eine faszinierende Liaison 134 DIE REBELLEN DER HAUTE HORLOGERIE Roger Dubuis 140 TICKENDE NEUHEITEN 2022 Zeitmesser für sie und ihn 148 REBELLION EINER IKONE Hublots Neuzugänge der «Big Bang» 152 EINE AVANTGARDISTISCHE REISE Im Gespräch mit Raynald Aeschlimann

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158 IN VERBINDUNG MIT DER WELT Drei neue Modelle der Hermès «Arceau»

JEW ELLERY

FAS 164 HION 14

151 164 EDITORIAL Black Beauty 182 MANN MIT MISSION Nicolas Ghesquière 188 LUXUS AUF DER HAUT Seiden-Sommerkleider 190 FÜR DEN SCHUTZ DER PRIVATSPHÄRE Taschen von Ferronato 194 AUFTRITT NACH MASS Die Sommerkollektion von «Rose & Born»



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BEAUTY& WELL BEING 200 222 LIV ING

196 LET IT GLOW Glanz auf der Haut 200 LEBENDIG UND ELEGANT Der neue Duft «Dior Homme Sport» 202 MEISTER DER HARMONIE Shaolin-Meister Walter Gjergja im Interview 205 ATTITUDE IN A BOTTLE Duftneuheiten für den Mann 206 GUTE HAUTPFLEGE WÄCHST AN BÄUMEN neemen 208 GESUNDHEIT INDIVIDUELL GEDACHT Nahrungsergänzung von LOEWI

210 BUNGALOWHÄUSER DER MID-CENTURY-MODERNE PS-Raritäten treffen auf Interieur in Los Angeles 216 NACHHALTIGKEIT GESTALTEN, SCHÖNHEIT FEIERN Der 60. Salone del Mobile.Milano 222 EIN EINDRUCKSVOLLES AMBIENTE «Molteni & C | Dada» Flagship Store in Genf 224 KOLUMNE Maura Wasescha

TRA VEL

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226 MAURITIUS DE LUXE AUSPROBIERT Lux Grand Baie 232 LUXURIÖSER RESORT AUFENTHALT Anantara Mai Khao Phuket Villas 236 ZERTIFIZIERTES LUXUS-RESORT Anantara Layan Phuket Resort 242 REGENERATION ÜBER DEN WOLKEN Cloud9

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PRESTIGE

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242 DIE GEHEIMNISSE DER WÄLDER VON JORAT Anne-Sophie Pic 252 EINE LIEBESBEKUNDUNG AN DEN APÉRITIF Lobgesang und Rezeptideen 254 GENUSS FÜR ALLE SINNE Hotel Sonnenhof in Tirol

CULI NA RIUM TRENDS 49 124 151 187 192 209 225 240 251 267

256 UNTER DER SONNE DER TOSKANA Wein der Adelsfamilie Antinori 260 GLOBALER GENUSS «The Epicure» 262 GLAMOURÖSE BRUNCHKULTUR Von Lokalen und Rezepten

FIN ANCE

ART & CULTURE MOTION JEWELLERY FASHION WOMEN FASHION MEN BEAUTY LIVING TRAVEL CULINARIUM FINANCE

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264 AUTOS ALS WERTANLAGE Das Investment in Oldtimersammlungen 268 KNAPPE RESSOURCEN Von Energie, Technologie und Zeit

8 IMPRESSUM 21 EDITORIAL 272 VORSCHAU

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GENERATION Werte bewahren, Wohlstand sichern.

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MOTOR DER INSPIRATION

Das Auto als Objekt der Begierde ist eine faszinierende Geschichte und fast so alt wie der fahrbare Untersatz selbst. Mit der Geburtsstunde des Autos 1886 wurde die Welt nachhaltig beeinflusst – und mit ihr ein ganzer Lifestyle herbeigeführt. Seit jeher zehren Künstler, Uhrmacher und Modeschöpfer von dem scheinbar unermüdlichen Ideenreichtum der Automobilbranche. Hedonisten beiderlei Geschlechts, die ihre automobile Leidenschaft zelebrieren oder neu entfachen möchten, finden in der vorliegenden Ausgabe von PRESTIGE Inspiration dazu. Unsere Sommerausgabe widmet sich PS-Raritäten, exquisiten Sammlerobjekten und den neusten Luxuskarosserien, von denen eine auf dem Cover unserer Sommerausgabe zu sehen ist: Die sportliche Eleganz des Porsche «911 GT3 Touring» trifft auf unsere «Black Beauty» Feuza Diouf. Den Konsens von Motorenstärke und weiblicher Anmut bewies bereits James Francis Gill 1960, als seine «Women in Cars» den Weg in Galerien und Museen fanden. Die farbenfrohen Pop-Art-Werke setzen die Frau in den Mittelpunkt der Szenerie. 60 Jahre später zeigt der Künstler atemberaubende Neuinterpretationen der Serie, die gleichermassen zum Verweilen, Nachdenken und Träumen einladen. Zu Letzterem verführen auch die Kultobjekte, die Beliebtheit errangen bei Schurken und Ganoven unserer Zeit. Den wer möchte sich nicht selbst einmal wie Al Capone aus Chicago fühlen, chauffiert in einem gepanzerten Cadillac? Mit welchen Luxus- und leistungsstarken Sportlimousinen Hollywood-Ikonen und Gangster legendäre Verfolgungsjagden für sich entschieden, erfahren Sie in der vorliegenden Ausgabe. Von der Vergangenheit rollen wir gemeinsam mit BMW in die Gegenwart, direkt zur Neulancierung des Jahres: Mit der vollelektrischen Luxuslimousine «i7» setzt der erfolgreiche Anbieter von Premium-Modellen neue Massstäbe in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. PRESTIGE sprach mit Paul de Courtois, Präsident und CEO der BMW (Schweiz) AG, über das neue Flaggschiff. Entdecken Sie in der vorliegenden Ausgabe viele weitere Facetten, Geschichten und Ikonen einer Industrie, deren Entwicklung und Faszination nicht zu bremsen ist.

EDI TO RIAL

Swenja Willms Editor in Chief

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ART &&ART CULCUL TURETURE PRESTIGE

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60 JAHRE «WOMEN IN CARS» 23

JAMES FRANCIS GILL

ART & CULTURE


Autor_Manuel Moosherr Bilder_James Francis Gill, Premium Modern Art

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Anfang der 1960er Jahre wurden die ersten Werke von James Francis Gill in die ständige Sammlung des Museum of Modern Art in New York aufgenommen. Darunter zwei Gemälde der «Women in Cars». 60 Jahre später zeigt die Queens Kunstgalerie Zürich exklusiv in der Schweiz Gills atemberaubende Neuinterpretationen der «Women in Cars».

Zu Beginn der 1960er Jahre gab es noch nicht viele Farbreproduktionen in Zeitschriften oder Kunstbüchern. In dieser Zeit druckten jedoch das «Life»- und das «Time Magazine» Filmstars und berühmte Menschen ab, die aus Autos stiegen. Die sogenannten «Paparazzi Shots», wie sie auch heute noch bekannt sind. Künstler wie James Francis Gill, Andy Warhol und andere bekannte Grössen der Pop Art sahen sich diese Magazine ganz genau an. Sie waren Inspiration und Antrieb. Sie hatten Farbe. Und Pop Art lebt von Farbe. «Bereits beim Ansehen der Bilder in diesen Magazinen habe ich mir vorgestellt, wie ich das Ganze als Gemälde umsetzen kann», so James Francis Gill. Er sah es als visuelle Anregung, grosse Farbflächen in seine Gemälde zu integrieren, wie auch die Reflektionen und Formen in der Windschutzscheibe und den Fenstern, kombiniert mit Portraits von schönen Frauen und berühmten Männern. Die «Women in Cars» waren geboren.

EIN BEISPIEL FÜR NEUE PERSPEKTIVEN

Als Gills «Women in Cars» in den 1960er Jahren den Weg in Galerien und Museen fanden, galten diese, den Zeitgeist aufgreifend, als modern. Gills Bilder zeigten das, was die Zeitschriften nicht immer bedienen konnten – Farbe. Aber vor allem: Emotion, Ausdruck und Tiefgang. Die Werke liessen dem Betrachter

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ART & CULTURE

genügend Interpretationsspielraum für eigene Überlegungen. Woher kommt die Frau im Auto? Wohin geht sie? Warum steigt sie hier aus? Gills «Women in Cars» drücken genau das aus. Sie nehmen uns mit auf eine spannende und facettenreiche Reise und beschreiben genau wie seine Leinwandarbeiten zwei Aspekte. Zum einen den Innenraum des Autos. Dieser vermittelt Sicherheit und Geborgenheit. Hier kann die Person sein, wie sie ist. Ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Sie kann traurig sein, freudig oder gelangweilt. Dagegen ist der Moment des Verlassens des Autos gleichbedeutend mit einem Schritt in die Realität, nach draussen. Wer wartet auf mich? Wer kann mich sehen? Wie wirke ich? «Wenn du ein Gemälde kaufst und es an eine Wand hängst, es aber im Vorbeigehen irgendwann nicht mehr wahrnimmst, dann ist es nur noch irgendein Bild. Wenn es dir aber jedes Mal, wenn du vorbeigehst, eine Geschichte erzählt, nur dann hast du ein wirklich gutes Kunstwerk an deiner Wand», erklärt Gill. Der Rahmen, den Gill durch das Automobil schafft, rückt das Gesicht der Dame in den Mittelpunkt des Geschehens. Er nützt dabei Flächen und Linien und erreicht durch dieses Stilmittel, dass das Gesicht immer zum Zentrum des Kunstwerks wird. In all seinen «Women in Cars» steht nie das Automobil im Vordergrund. Es ist immer die Frau, die die Handlung bestimmt. Die «Women in Cars» zeigen sich

modern, frisch und attraktiv. So zeigen sich die Frauen in den Autos in vielfältigen Posen. Egal wie, ob mit direktem Blick, hinter einer Sonnenbrille, abgewandt oder den Kopf nach hinten geneigt – Gill spielt ein atemberaubendes Spiel. Er regt zu einer Begegnung an, die in ihrer ganzen Vielfalt jede Menge Interpretationsspielraum lässt und keine Vorgaben macht. Die Szenerien der «Women in Cars» laden zum Verweilen, zum Träumen und zum Nachdenken gleichermassen ein. Die Arbeiten der «Women in Cars» in Gills Spätwerk führen diesen in den 1960er Jahren von Gill verfolgten Ansatz fort, jedoch mit einer dem Zeitgeist angepassten Umsetzung. Auf vielen Arbeiten sind sogar autolackähnliche Farbanmutungen eingearbeitet. Die dargestellten Automobile wirken so noch präsenter. Gills «Women in Cars» sind ein Beispiel für Vielfalt und Beständigkeit. Sie nutzen uns bekannte Formen, um neue Perspektiven zu eröffnen. Sie sind geheimnisvoll und dennoch kommunikativ. Still, wenn es sein muss, und laut, wenn wir es nicht erwarten. Sie sind nicht brav, sondern, wo es sein muss, frech, unartig und vorlaut. Was jedoch im Inneren des Autos passiert, wie die Wirklichkeit in der jeweils dargestellten Person aussieht, die psychische Komponente, das bleibt uns verborgen. Ein Geheimnis, welches jedes dieser Werke innehat. Dieses Geheimnis zu lüften, überlässt Gill uns jedoch selbst.

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PRESTIGE

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ART & CULTURE

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60 Jahren verändert. Damit meine ich nicht, eine gesellschaftliche Fragestellung mit einzubringen. Ich meine eher, dass ich die ‹Women in Cars› dem aktuellen Zeitgeist entsprechend angepasst habe. Die Schönheitsideale haben sich beispielsweise geändert. Was sich aber nicht geändert hat, ist der Rahmen. Die Automobile wirken heute vielleicht moderner und haben sich verändert. In ihren Grundformen sind sie jedoch unverändert geblieben. Das ist ein Zeichen von Beständigkeit. Und das ist in diesen unsicheren Zeiten sicher kein schlechtes Attribut Was hat Sie dazu bewegt, nach 60 Jahren die Serie wieder aufleben zu lassen? Wissen Sie, bei einem Künstler kommt manchmal eins zum anderen. Hin und wieder kann ein Gemälde, das ich mache, eine ganz neue Serie auslösen. Während der Corona-Pandemie hatte ich zudem viel Zeit in meinem Atelier verbracht, da die meisten Ausstellungen verschoben wurden. Ich wollte einfach sehen, wie ich die ‹Women in Cars› in die heutige Zeit transportieren kann. Bei jedem Werk, das ich gemacht habe, ist die Begeisterung noch mehr gewachsen, und ich hatte viele Ideen, die ich umsetzen wollte. Es gibt mir als Künstler unheimlich viel, dass ein Thema, welches ich vor sechzig Jahren künstlerisch bearbeitet habe, heute noch immer so aktuell ist und die Menschen begeistert. Welchen Stellenwert nehmen die «Women in Cars» im Jahr 2022 auf dem Kunstmarkt ein? Das ist eine Frage, die ich eigentlich nicht beantworten kann, da mir eine Antwort auch nicht zusteht. Ich male das, was mir Freude macht und wovon ich denke, dass es auch den Menschen beim Betrachten Freude macht. Als ich in den 1960er Jahren in Los Angeles mit meinen Bildern ankam, träumte ich nicht mal im Ansatz von einer grossen Künstlerkarriere und dass meine Kunst wenige Monate später im MoMA ausgestellt werden würde. Sowas ist auch nicht planbar. Das passiert einfach, und ich hatte Glück. An dem Tag, an dem ich ein Bild malen würde, nur aus der Motivation heraus, es gut auf dem Kunstmarkt zu platzieren, hätte ich als Künstler verloren. Ich möchte Kunst schaffen, die mich glücklich macht. Und wenn ich damit auch noch andere glücklich machen kann – umso besser.

VIER FRAGEN AN JAMES FRANCIS GILL

PRESTIGE: Was verbindet Ihrer Meinung nach Frauen mit der Welt der Autos? JAMES FRANCIS GILL: Der Rahmen, den ich durch das Automobil schaffe, rückt die Person in den Mittelpunkt des Geschehens. Durch die Flächen und Linien erreiche ich, dass das Gesicht und der Körper zum Zentrum des Kunstwerks werden. In den meisten meiner ‹Women in Cars› steht nicht das Auto im Vordergrund. Es ist die Frau, die die Handlung bestimmt. Eine schöne Frau wird durch die Darstellung mit oder in einem Auto sicher nicht noch schöner. Aber das Auto verstärkt die Wirkung der dargestellten Person. Es wirkt wie ein perfekter Rahmen um ein Gemälde. Dazu kommen dann noch beispielsweise die Reflektionen in der Windschutzscheibe und den Fenstern, die den künstlerischen Aspekt verstärken. Hat sich dieses Bild während der 60 Jahre, in denen die «Women in Cars» existieren, verändert? Ja und nein. Die Kernaussage ist in sechzig Jahren gleich geblieben. Die Fragen, die sich der Betrachter stellt, sind nach wie vor dieselben: Woher kommt die Frau? Wohin geht sie? Warum steigt sie hier aus? Die Rolle der Frau hat sich aber in den letzten

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Wahrer Luxus. Genau darum geht’s.

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Sich den Papitag leisten können


© AUDI AG

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Autorin_Swenja Willms

ERFOLG BEGINNT IM KOPF

MO TIMO ONTION

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© Lorenzo Fulvi

MOTION

PERFORMANCE, PASSION UND DAS ERREICHEN VON PERSÖNLICHEN ZIELEN FÜHRTEN DIETER JERMANN IN EIN UNTERNEHMEN, DAS IHN BEREITS EIN HALBES LEBEN LANG BEGLEITETE. DER BRAND DIRECTOR VON AUDI SCHWEIZ SPRICHT MIT PRESTIGE ÜBER DIE NOTWENDIGKEIT EINER KLAREN VISION UND WESHALB ZUKUNFT EINE SACHE DER HALTUNG IST.

PRESTIGE: Dieter Jermann, Sie sind seit über 20 Jahren in der Automobilindustrie tätig. Was fasziniert Sie so daran? DIETER JERMANN: Ich war schon immer ein sehr mobilitätsaffiner Mensch und durfte beruflich im Vertrieb und Marketing, angefangen beim Fahrrad, Mountainbike bis zum Motorrad und schlussendlich dem Auto, tätig sein. Den Führerschein habe ich mit punkt 18 Jahren gemacht. Für mich sind die Entwicklung und der kontinuierliche Wandel der Mobilitätsbedürfnisse einzigartig. Ich hatte das Glück, in der Fahrradbranche damals den Mountainbike-Boom zu erleben, was hochspannend war und den wir aktuell mit den E-Bikes, entsprechend dem Zeitgeist, wieder erfahren dürfen. Die Zeit damals war jedenfalls sehr prägend. Dann arbeitete ich auch in der Motorradindustrie, als erstmals die fantastischen und hochpreisigen 916er Ducatis auf den Markt kamen und meine Neugierde wuchs. Aber ich wusste früh, die Automobilindustrie war immer mein Ziel. Den Einstieg dazu habe ich dann durch Pirelli erhalten. Für mich war dies eine ideale Gelegenheit, in der Automotive-Branche internationale Konzernerfahrung zu sammeln und mit den divergierenden kulturellen Prägungen im Team grosse Ziele zu erreichen. Das war der optimale Einstieg für mich in die Automobilbranche.

Bei Pirelli waren Sie anschliessend viele Jahre in diversen Funktionen tätig. Welche Erfahrungen konnten Sie hierbei mitnehmen für den Übergang zu Audi im Jahr 2018? Mein Einstieg als Marketing Manager für den Schweizer Markt war geprägt vom Aufbau von Strukturen und Marketingleistungen. Nach vier Jahren wurde ich dann zum «Director Swiss Market» befördert. Ich sagte mir damals, wenn ich das ein Jahr schaffe, bin ich sehr gut (lacht). Tatsache ist, es wurden sieben erfolgreiche Jahre daraus. Danach wurde ich von der Konzernzentrale in Mailand berufen, neben der Schweiz wichtige Märkte zusätzlich zu verantworten. In der Funktion «Area Director Central Europe» war ich zuständig für ein Cluster von zehn Ländern mit diversen Sprachen, Währungen und Kulturen; eine sehr spannende und prägende Zeit. Im Hinterkopf blieb aber immer der Wunsch bestehen, Automobile zu verkaufen. Und wie der Zufall es wollte, tauchte dann die Möglichkeit auf, bei Audi einzusteigen. Das Faszinierende daran ist: Ich war schon immer ein «Audi-­Kind» und fuhr 18 Jahre lang begeistert nur diese Marke. Und so schloss sich der Kreis.

LINKS Die elektrische Mobilität ist dynamisch und faszinierend – der Audi e-tron GT beweist es.

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© AUDI AG

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Haben Sie nun das Gefühl, Ihr Karriereziel erreicht zu haben? Ein Ziel, eine Vision zu haben und diese immer wieder zu verinnerlichen, schien mich auf den richtigen Weg geführt zu haben. Natürlich braucht man einige Zeit, bis man in einem neuen Unternehmen seine Pläne umsetzen kann und wirklich angekommen ist. Die letzten vier Jahre bei Audi waren wirklich eine Herausforderung. Unsere Marke hatte in den ersten Jahren stark mit der WLTP-Situation, gefolgt von der Pandemie und schliesslich von der Halbleitersituation zu kämpfen. Nun nach drei Jahren zeigt sich, dass unsere Strategie erfolgreich umgesetzt werden konnte, und ich spüre, dass wir die Basis gelegt haben für eine fantastische Zukunft. Mit Ende April konnten wir einen kumulierten Marktanteil von 7,9 Prozent erzielen, was ein Rekord in der Geschichte von Audi in der Schweiz ist und nur dank unserer Teamleistung (Hersteller / Importeur / Handel) möglich war und uns weiterhin antreibt. Audi verzeichnete in der Schweiz einen Rekordmarktanteil. Trotz zwei schwierigen Jahren, die hinter uns liegen, ein Grund zum Feiern. Woher rührt der Erfolg Ihrer Meinung nach? Durch meine Erfahrungen bei Pirelli war ich auf einen Grosskonzern auf Europaniveau bereits eingestellt. Die Fokussierung auf Vertrieb, abteilungsübergreifende Performance und Zielerreichung ist hier sehr wichtig. Auf der anderen Seite habe ich sehr viel Erfahrung aus dem Marketing mitgebracht. Eine ideale Kombination, die dazu führte, dass wir seit meinem ersten Tag bei Audi eine klare Strategie definierten. Ziele und Strategien sind eine Sache, aber man muss sich dann auch dazu entschliessen, diesen Weg wirklich zu gehen und dranzubleiben. Und das hat sich nun ausbezahlt. Natürlich braucht man auch die richtigen Fahrzeuge und Modelle, die den Zeitgeist treffen, eine gute Zusammenarbeit mit dem Hersteller und herausragende Mitarbeiter in Vertrieb, Marketing und After Sales. Eine transparente Zusammenarbeit mit unseren 63 Audi-Partnern war mir von Beginn an enorm wichtig, und dadurch konnten wir Vertrauen aufbauen, welches ich als unerlässlich halte für eine fruchtbare Zusammenarbeit. Dies konnten wir innerhalb der letzten Jahre erfolgreich entwickeln.

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MOTION

Wofür steht die Marke Audi in Ihren Worten? Audi definiert «Vorsprung» neu und stellt den Menschen mit seinen Werten und Bedürfnissen in den Mittelpunkt der weiterentwickelten Markenstrategie. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Design bleiben die Kernthemen. Die Transformation hin zu nachhaltiger und digitaler Premium-Mobilität wird in der neuen globalen Markenkampagne mit dem Slogan «Future is an Attitude» betont. «Vorsprung durch Technik» steht nach wie vor über allem. Das ist unser Leitmotiv, das wir leben und zeigen mit fantastischen Fahrzeugen, aber auch mit einer starken Markenführung, die wir verstärkt auch in unseren Kampagnen zeigen. Wir fokussieren extrem auf die Elektrifizierung und differenzieren uns damit klar von unseren Kernmitbewerbern – bereits 2019 lancierten wir den ersten rein elektrischen Audi mit vier Ringen. Stichwort Elektrifizierung: Der Audi «e-tron» ist Marktführer im Segment der Kompakt-SUV. Was ist das Erfolgsrezept dieses Modells? Die Überzeugung, mit der wir diesen Wagen lanciert haben, war massgebend. Seit Tag eins stand der «e-tron» für unsere Werte und unseren Glauben an das Produkt. Im Jahr 2019 war das Modell eines der ersten auf dem Markt, was Audi natürlich einen Vorteil verschaffte, aber ebenso mit einem Risiko behaftet war, denn wir mussten auch viel Aufklärungsarbeit leisten, um unseren Kunden zu beweisen, dass die neue Technik der E-Mobilität alltragstauglich und nachhaltig sein kann. Nach nur einem Jahr wurde Audi so zum Marktführer im C-Segment der SUV. Unsere Kernzielgruppe dabei ist sehr vielschichtig. Gerade auch auf Geschäftsebene verzeichnen wir zurzeit grosse Erfolge. Denn viele Unternehmen legen Wert darauf, ihren CO2-Ausstoss zu reduzieren. Dieses Umdenken ist stark im Kommen. Audi profitiert dadurch, weil unsere Marke durch den «e-tron» bereits etabliert ist. Das Modell selbst ist elegant, bringt eine Menge Fahrspass und ist durch und durch ein Audi. Das Interieur ist nicht futuristisch, sondern einladend, gemütlich, und man findet sich sofort zurecht. Noch dazu haben wir eine sehr effiziente Ladekurve, denn die Ladegeschwindigkeit ist entscheidend im Alltag eines Elektrofahrers.

Der erste Schritt von Audis elektrischer Zukunft: e-tron, der sportliche SUV.

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Konsequent von innen nach aussen gestaltet – Audi «urbansphere concept».

«DIE ZUKUNFT IST ELEKTRISCH, UND ES WIRD DER MOMENT KOMMEN, WO DER ÖFFENTLICHE DRUCK ZUNIMMT UND DER AUSBAU DER INFRASTRUKTUR DEM HEUTIGEN TANKSTELLENNETZ GLEICHT.»

Mit Modellen wie dem neuen «RS e-tron GT» positioniert sich Audi auch vermehrt im hochpreisigen Segment. Welche Entwicklung strebt Audi hierbei an? Audi ist heute eine starke Premium-Marke, aber mit klarer Absicht, sich in den kommenden Jahren noch höher zu positionieren. Wir zeigen das einerseits mit den Konzeptfahrzeugen, wie beispielsweise dem «skysphere», mit dem wir einen ersten Geschmack auf das Fahren in der Zukunft geben. Andererseits ist der «RS e-tron GT» als erster rein elektrischer Sportwagen mit vier Ringen das Flaggschiff, das schon heute in Serie in diese hochpreisige Richtung zielt. Audi hat sich das Ziel gesetzt, der führende Anbieter nachhaltiger Premium-Mobilität zu sein. Die Trilogie der Audi-­ sphere-Konzeptfahrzeuge visualisiert diesen Progress und veranschaulicht divergierende Bedürfnisse der Mobilität von morgen. Gleich drei Konzeptfahrzeuge hat Audi in den letzten Monaten vorgestellt, die das Fahren von morgen schmackhaft machen. Welche Probleme von heute lösen diese Modelle? Im Zuge der Digitalisierung vereinfachen die Konzeptfahrzeuge das Fahren in der Zukunft – sie unterstützen also den Fahrer, sei es organisatorisch oder wortwörtlich mittels autonomen Fahrens, schenken so Zeit und ermöglichen auch während der Fahrt dank Infotainment der Extraklasse zusätzlichen Genuss und neue Freiheit. Schon heute vereinfachen Routenplanung, Vorklimatisierung und das Suchen von Ladestationen dank der App «myAudi» den Alltag in unseren Serienmodellen. In Zukunft wird der Kunde immer mehr zum User. Die Fahrzeuge der Zukunft werden von innen nach aussen designt – das Interieur wird zum Wohnraum. Alles Dinge, die es uns ermöglichen, das Reisen mehr zu geniessen.

Dieter Jermann, Brand Director Audi Schweiz

RECHTS Offen für die Zukunft – Audi «skysphere concept», der Oberklasse-Roadster mit E-Antrieb.

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Um sich in einem Fahrzeug wohlzufühlen, spielen auch Customised-Programme eine wichtige Rolle. Welche Möglichkeiten bietet Audi hierfür? Jeder Audi ist heute ein Einzelmodell und gibt es so meist nicht zweimal; da jeder Wagen individuell konfiguriert wird, genies­ sen Premium-Marken wie Audi diese Sonderstellung. Beim «RS e-tron GT», der in unserer Sport Manufaktur in den Böllinger Höfen gefertigt wird, sieht man diese Symbiose aus Technik und Handarbeit sehr stark. Dabei blieb das handwerkliche Können erhalten, ergänzt um digitale Prozesse und intelligente Technologien. Bei den innovationstreibenden Modellen wie dem Audi A8 oder dem RS e-tron GT sind die individuellen Variationen noch etwas mehr möglich, aber auch bei einem RS3 oder Q3 bieten wir Sonderausstattungen oder -lackierungen an, die das Fahrzeug exklusiver machen. Denn das ist dem Kunden einfach wichtig. Damit verändert sich auch die Definition vom Auto als Statussymbol. Es ist eben nicht nur die Motorisierung, die ausschlaggebend ist. Der Moment wird kommen, in dem man sich mit starken Verbrennungsmotoren im Alltag nicht mehr zeigen kann. Und dieser Moment kommt schneller, als wir alle denken. Und dann ist es für uns als Marke natürlich wichtig, bereitzustehen und eine Palette an Fahrzeugen anbieten zu können. Der «RS e-tron GT» verbindet genau diese Sportlichkeit mit Nachhaltigkeit.

OBEN Der Lademeister mit bis zu 700 Kilometer Reichweite – der «Audi A6 Avant e-tron concept». UNTEN First Class in Richtung Zukunft: der Audi «grandsphere concept».

Bei dem «e-tron» alleine soll es nicht bleiben: Alle neuen Audi-­Modelle, welche ab 2026 eingeführt werden, werden elektrisch sein. Welche Herausforderungen gilt es in diesen vier Jahren noch zu meistern? Wir verfolgen eine klare und konsequente Elektrifizierungsstrategie – die Zukunft ist vollelektrisch. Wir haben in der Schweiz sicherlich einige Vorteile aufgrund der kurzen Distanzen und der nachhaltigen Stromproduktion. In puncto Lade-Infrastruktur müssen aber der Staat, die Behörden sowie die Immobi-

lienbesitzer ihren Aufgaben zeitlich nachkommen, der Bevölkerung die nötigen Lademöglichkeiten zuhause und auch gewerblich anzubieten. Das Laden muss attraktiver werden. Mit dem Premium-­ Ladeerlebnis als Pilotprojekt, dem «charging hub», konnte die Audi AG in Nürnberg eine Schnellladestation realisieren, die an eine Lounge angeschlossen ist, wo sich die Audi-Fahrer während des Ladens aufhalten können. Die moderne Schnellladestation mit reservierbaren High-Power-Charging-Ladeplätzen richtet sich unter anderem an E-Auto-Besitzer, denen zuhause keine Lademöglichkeit zur Verfügung steht wie oft im urbanen Raum. Als Stromspeicher fungieren gebrauchte und aufbereitete Lithium-­Ionen-­Batterien – sogenannte Second-Life-Batterien, die aus zerlegten Entwicklungsfahrzeugen stammen. Der zweite «charging hub» in Europa entsteht nun nach erfolgreicher Testphase in Zürich, wo ein solches Bedürfnis ebenso besteht. Eine Initialzündung, die motivierend ist und den Weg in eine nachhaltige Zukunft ebnet. Wir freuen uns bereits auf die Eröffnung im zweiten Halbjahr.

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© IWC

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WATCHES & JEWELLERY

AUTO UND UHR

EINE FASZINIERENDE LIAISON Autor_Gisbert L. Brunner

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© Porsche Design

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ALS

© TAG Heuer

«Als Ingenieur-Marke besitzt IWC eine natürliche Affinität zur puristischen Leistungskultur, die AMG so erfolgreich pflegt.» So und nicht anders erläuterte der damalige CEO Georges Kern die von ihm 2012 vereinbarte und 2013 gestartete Partnerschaft der Schaffhauser Uhrenmanufaktur mit der schwäbischen Autoschmiede unter dem Dach des Mercedes-Konzerns. Ein 46 Millimeter grosses Keramikgehäuse schützt das Manufaktur-­ Selbstaufzugskaliber 80110 bei der 2013 lancierten «Ingenieur Automatik AMG Black Series Ceramic». Ein Jahr später verkörperte die «Ingenieur Automatic AMG GT» einen energieeffizienten Kontrapunkt zum Fahrzeug mit 4,0-Liter-­V8-Biturbo-Maschine. Sichtbarer Ausdruck angewandter Hoch­technologie ist die markante Schale samt Flankenschutz für die Krone aus Borcarbid. Zehn Jahre nach den Anfängen bringen IWC und das Mercedes-AMG Petronas Formula One Team die erste offizielle Team-Armbanduhr auf den Markt. Erhältlich ist der aus leichtem und robustem Titan Grade 5 gefertigte «Pilot’s Watch Chronograph 41 Edition Mercedes-­AMG Petronas» nur online. Die Lieferung des mit dem Manufaktur-­ Automatikkaliber 69385 ausgestatteten Stoppers erfolgt mit zwei selbst auswechselbaren Armbändern. Eines davon ist aus Kalbsleder gefertigt, das andere aus Kautschuk. Die Leucht-Indexierung

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© Porsche Design

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des schwarzen Zifferblatts erscheint in typischem Petronas-Grün. Erstmals zu sehen war diese Armbanduhr beim Renn-Wochenende in Miami. Und dort an den Handgelenken von Teammitgliedern. Sie alle demonstrieren, dass sich automobile Leidenschaft nicht nur mit vier Rädern, sondern auch am Handgelenk ausdrücken lässt. TAG HEUER UND PORSCHE Eine der jüngsten Partnerschaften debütierte 2021 zwischen TAG Heuer und Porsche . In der 2022er Edition der «Carrera x Porsche Limited Edition» tickt das aus 168 Teilen assemblierte Automatikkaliber Heuer 02 mit 80 Stunden Gangautonomie, Schaltradsteuerung und Reibungskupplung. Das hauseigene Mechanik-Œuvre zeigt sich durch einen Sichtboden im tiefschwarz DLC-beschichteten 44-Millimeter-Stahlgehäuse. Vorderseitig sticht die mit Porsches Pantone-Renngelb korrespondierende Farbe kraftvoll ins Auge: beim Wort Porsche in der kratzfesten Keramiklünette mit Tachymeterskala, in der Aufzugs- und Zeigerstellkrone sowie in vielerlei grafischen Details des Zifferblatts, des Glasrands und schliesslich auch auf der Spitze des ansonsten schwarzen Chronographenzeigers. Die Produktion dieser Armbanduhr ist limitiert auf 1500 Exemplare. Auf eines davon blickt der Schauspieler und Rennfahrer Patrick Dempsey während seines Lappland-Trips mit einem renngelben Porsche Carrera. PORSCHE DESIGN UND PORSCHE «Schwarz ist keine Farbe, sondern ein Zustand», pflegte Ferdinand A. Porsche zu sagen. Dabei war es der gestalterische Vater des bekannten Porsche 911, welcher 1972 den ersten schwarzen Porsche-­

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Design-Armbandchronographen präsentierte. Diese Ikone der Zeitmessung feiert 2022 ihren 50. Geburtstag. Logischerweise gibt es aus diesem Anlass limitierte Modelle in charakteristischem Schwarz. Insgesamt 500 Titan-Exemplare mit geschlossenem Gehäuseboden, dem von Porsche Design zusammen mit Concepto entwickelten Flyback-Automatikkaliber WERK 01.140 und natürlich Gliederband erinnern an die Kreation des 2012 verstorbenen Mentors modernen Gebrauchsdesigns. Ein Saphirglas-Sichtboden und weitere spezielle Gestaltungselemente zeichnen hingegen jene 750 Exemplare aus, welche sich mit dem Erwerb des limitiert aufgelegten «Porsche 911 Targa 4 GTS 50 Jahre Porsche Design» verknüpfen. Zu den historischen Bezügen des Fahrzeugs gehören unter anderem die Aussenfarbe Schwarz, die Mittelbahnen der Sitze in klassischem Karomuster und der rote Sekundenzeiger der Porsche-Design-­Subsecond-Uhr. Die Schwungmasse des Uhrwerks erinnert gestalterisch an die Felge des Sondermodells. Darüber hinaus zitiert eine Rotorkappe mit Porsche-Wappen den Zentralverschluss des exklusiven Rads. Des Weiteren bietet das 1972 von «Eff-A» in Zell am See gegründete Unternehmen mit Uhren-Fertigungsstätte in Solothurn ein beinahe grenzenloses Spektrum an Wahlmöglichkeiten bei der individuellen Gestaltung eines Porsche-Design-Chronographen. Zu diesem Zweck gibt es einen ausgeklügelten digitalen Uhren-­ Konfigurator. Mit seiner Hilfe erhalten Frau oder Mann den passenden Zeitmesser zu ihrem vierrädrigen Boliden aus Zuffenhausen. Schliesslich offeriert Porsche Design von Zeit zu Zeit auch noch limitierte Armbanduhren, die ausschliesslich Käuferinnen und Käufern spezieller Porsche-Fahrzeugserien zugänglich sind.


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FERRARI MIT WECHSELNDEN PARTNERN Bis 1971 zurückverfolgen lässt sich die Kooperation von Uhrenmarken mit der nobelsten aller italienischen Automarken. In besagtem Jahr unterzeichneten der schon erwähnte Jack W. Heuer und Enzo Ferrari eine erste Vereinbarung. Heuer übernahm die offizielle Zeitnahme bei der Scuderia Ferrari. Im Gegenzug trugen alle Ferrari-Piloten das Heuer-Logo auf der Montur und einen goldenen Automatik-Chronographen am Handgelenk. 1982 kam Longines als offizieller Zeitnehmer zum Zuge. Aus dem in den 1980er Jahren gepflegten Miteinander stammen Unisex-Armbanduhren mit Quarzwerk und einem zusätzlichen Ferrari-­Schriftzug oder -Logo auf dem Zifferblatt. 1992 speisten Luigi «Gino» Macaluso, Inhaber der Manufaktur Girard-Perregaux und passionierter Rallyefahrer, und Ferrari-­Boss Luca di Montezemolo im Restaurant «Cavallino Rampante». Das Mittagsmahl führte zu einer von unterschiedlichen Armbanduhren geprägten Partnerschaft. Obwohl die Ferrari-­Linie rund zehn Prozent zum Girard-Perregaux-Umsatz beisteuerte, endete die Kooperation 2004. Abnützungserscheinungen verlangten nach einem neuen Partner. Im April 2006 präsentierte Panerai während des Genfer Uhrensalons erste Gemeinschafts-Armbanduhren. Weil beide Seiten wenig von der blossen Nutzung des Namens und Logos auf existenten Uhren hielten, entstanden eigens gestaltete Zeitmesser namens Granturismo und Scuderia Ferrari. Insgesamt lassen sich 26 verschiedene Armbanduhren mit den Referenzen FER0001 bis FER00025 zählen. Von einem durchschlagenden Erfolg konnte man gleichwohl nicht sprechen. Ferrari-­Fahrer mochten sich nicht so richtig mit Panerai-Produkten anfreunden. Und Paneristi bevorzugten die originalen PAM-Referenzen. Deshalb kam es nach fünf Jahren zur friedlichen Scheidung. Gewisse Gemeinsamkeiten können die Uhren von Hublot und Richard Mille nicht verhehlen. Ausserdem ist der Firmengründer ein passionierter Autonarr. Nach nur kurzem Kooperations-Intermezzo mit Aston Martin verständigte sich Richard Mille 2021 auf eine Zusammenarbeit mit Ferrari. Das auf längere Sicht ausgerichtete Miteinander basiert auf gemeinsamen Werten hinsichtlich Technologie, Innovation und Passion. Und es erstreckt sich von der Formel 1 über WEC-Langstreckenprogramme, Competizioni GT, Ferrari Challenge und Ferrari Driver Academy bis zu der sich rasch entwickelnden E-Sports-Klasse. In diesem Zusammenhang wird sich Richard Mille in der «Fahrschule» ebenso engagieren wie in der Ferrari-Challenge-Rennserie. Seit 1993 hat diese renommierte Einsitzer-Meisterschaft Tausende von Gentleman Drivers zusammengeführt, die rund um den Globus gegeneinander antreten. Künftig sollen spezielle, gemeinsam von Richard Mille und Ferrari gestaltete Armbanduhren die Partnerschaft untermauern. VERY BRITISH Am 2. März 2016 hatten Richard Mille und die britische Sportwagenmarke Aston Martin eine globale Partnerschaft bekanntgegeben. Anschliessend sollte eine Kollektion exklusiver Richard-­MilleUhren im Zeichen der legendären Aston-Martin-Flügel entstehen. Darüber hinaus wollte Richard Mille das Aston Martin Racing Team bei der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft sowie bei den 24 Stunden von Le Mans und dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring unterstützen. Anders als angekündigt, war das Miteinander jedoch nur von kurzer Dauer. Am 6. März 2018 verlautbarten der damalige TAG-Heuer-CEO Jean-Claude Biver und Aston-Martin-­Chef Andy Palmer gemeinsame Aktivitäten. Neben

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der Automarke war auch Aston Martin Racing mit von der Partie. Letztgenannten Rennstall, der seinen Geschäften im englischen Milton Keynes nachgeht, betrieb die österreichische Red Bull Racing. Am Steuer eines der Boliden: Max Verstappen. 2018 beteiligte sich der jüngste Grand-Prix-Sieger in der Formel-1-Geschichte am Design einer sportlichen Quarz-Armbanduhr mit Zehntelsekunden-Chronograph. Im kreisrunden Feld für die Sekundenbruchteile findet sich Verstappens Startnummer 33. Komplizierte Mechanik repräsentieren 150 Exemplare «TAG Heuer Carrera x Aston Martin Automatik-Chronograph». Im 45 Millimeter grossen Titangehäuse tickt das hauseigene COSC-­ zertifizierte Tourbillon-Kaliber Heuer 02T. Die erste Kooperation zwischen Aston Martin und einer Uhrenmanufaktur war schon im September 2004 zustande gekommen. Als damaliger CEO der Uhrenmanufaktur Jaeger-LeCoultre betonte Jérôme Lambert: «Das ist kein kurzfristiges Strohfeuer, sondern ein auf Langfristigkeit bedachtes Zukunftsprojekt.» Und diese Vision sollte sich tatsächlich bewahrheiten. Insgesamt zehn Jahre hielten es die Partner miteinander aus. Während dieser Zeit entstand ein breites Spektrum an sogenannten AMVOX-Armbanduhren. Beispielsweise verfügte der «AMVOX2 Chronograph Transponder» über einen elektronischen Schlüssel zum Öffnen der Türen des persönlichen Aston Martin. Nachdem sich TAG Heuer der offensichtlich attraktiveren deutschen Kult-Automarke Porsche zugewandt hatte, stand bei Aston Martin Lagonda ein neuer Partner zur Debatte. Und der heisst ab 2021 Girard-Perregaux. Bereits zum Start der F1-Saison 2021 in Bahrain trugen die Rennwagen des Aston Martin Cognizant Formula One Team das Logo der traditionsreichen Uhrenmanufaktur. Das Frühjahr 2022 steht im Zeichen von insgesamt 306 Exemplaren des «Girard-Perregaux Laureato Absolute Chronograph AM F1 Edition» mit 44-mm-Gehäuse aus Titan und Karbon-Elementen, welche von zwei in der Saison 2021 eingesetzten F1-Rennwagen übernommen wurden. Im Inneren des brandneuen Stoppers tickt das Modulkaliber GP03300-1058 mit Rotor-Selbstaufzug und vier Hertz Unruhfrequenz. Montiert ist es aus 419 Teilen. Beinahe Ehrensache ist der Farbton British Racing Green für Zifferblatt und Armband. BREITLING UND BENTLEY 2002 kreuzten sich die Wege zweier Traditionsunternehmen, welche – Zufall oder nicht – ein geflügeltes B als Markenzeichen eint. Bentley brauchte finanzielle Unterstützung für ein Comeback bei den legendären 24 Stunden von Le Mans. Und Breitling wollte seine Uhrenkollektion diversifizieren. Auf diese Weise entstand mit «Breitling for Bentley» eine Kollektion, welche die Dynamik der Uhren- und das Prestige der Automarke in sich vereint. Ihr Erfolg resultierte aus völlig eigenständiger Uhren-Optik mit hohem Wiedererkennungswert, wie markanten Armbanduhren mit Stoppfunktion, Ewigem Kalender oder Tourbillon belegen. 2018 verkündete Georges Kern in seiner Funktion als neuer Breitling-­CEO einen Wandel. «Bentley hat ein neues Management. In diesem Sinne werden auch die neuen Produkte für Bentley anders, weitaus eleganter aussehen als die bisherigen.» Genau das war der Fall beim Breitling «Premier B01 Chronograph 42 Bentley British Racing Green». Diese Armbanduhr läutete freilich auch das Ende der am längsten währenden Auto-Uhr-Kooperation ein. 2021 liess Georges Kern im Interview wissen: «Wir haben einen neuen Ansatz. Wir haben mit Bentley aufgehört. Ich möchte überhaupt nichts Negatives über die Marke sagen. Aber für uns ist diese Kooperation nicht

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© Parmigiani Bugatti

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12 steckte auch die gleichnamige Platin-Armbanduhr voller Innovationen: Handaufzugswerk Kaliber 2884 mit Platine aus Karbonfaser, Brücken aus blau eloxiertem Aluminium, zwei Federhäusern, zehn Tagen Gangautonomie, Tourbillon und Chronograph ohne Startsprung. Auch bei Design-Details stand der Rennwagen Pate. 2014 verbündeten sich das 1884 gegründete Schmuck- und Uhrenlabel Bvlgari mit der italienischen Sportwagenschmiede, welche am 1. Dezember besagten Jahres den 100. Geburtstag feierte. Somit machte die Limitierung des «Octo-Maserati»-­ JubiläumsChronographen auf insgesamt 1914 Exemplare Sinn. Passend zum Auto weist das Innenleben des 41,5 Millimeter grossen Stoppers eine beflügelte Unruhfrequenz von fünf Hertz auf, denn die behände Mechanik BVL 328 «Velocissimo» mit Rotoraufzug und rund 50 Stunden Gangautonomie stammt von der Schwester Zenith.

mehr zeitgemäss. Bei Autos gehen wir jetzt mehr in Richtung Vintage Cars, weil die nur ein paar 100 Kilometer im Jahr gefahren werden. Und das ist kein V12, welchen man tagein, tagaus bewegt.» Erster Ausdruck der neuen Classic-Car-Initiative waren noch im gleichen Jahr 2021 drei farbenfroh gestaltete Armband-Chronographen. Das Trio huldigt drei auch in Europa verehrten Ikonen der amerikanischen Automobilkultur aus den 1960er Jahren. Und das sind einmal die Corvette von Chevrolet, bekannt auch als Stingray. Dazu der bullige Ford Mustang und die von Carroll Shelby für Rennzwecke entwickelte Shelby Cobra. ZENITH UND LAND ROVER Beendet ist die Zusammenarbeit zwischen Zenith und Land Rover. 1969, als die 1860 gegründete Uhrenmanufaktur die Premiere des «El Primero»-Automatikchronographen feierte, entstanden erste Prototypen des luxuriösen «Range Rover». An Alleinstellungsmerkmalen mangelt es weder dem weltweit ersten Tempo-­ Chronographen noch dem allradgetriebenen Auto-Klassiker. Aus den Archiven geht hervor, dass der Forscher John Blashford-­ Snell den Tapón del Darién, ein sumpfiges Regenwaldgebiet im Grenzland zwischen Kolumbien und Panama, 1972 mit einem der ersten Range Rover durchquerte. Am Handgelenk begleitete ihn ein Zenith «El Primero». Den offiziellen Beginn der Partnerschaft markierte 2016 eine «Range Rover Special Edition» des «El Primero». Sein graues Zifferblatt erinnert an die Anfangszeit des ersten Luxus-SUV. Als Hommage ans Auto besteht die markante 42-Millimeter-Schale aus Aluminium mit mattschwarz keramisierter Oberfläche. Enge Bezüge zum Auto besass auch der 2017 lancierte «Chronomaster El Primero Range Rover Velar Special Edition». Den Launch des Range Rover «Evoque» begleitete die Manufaktur im Jahr 2019 mit der 41 Millimeter grossen «Classic Range Rover» mit traditionellen und modernen Gestaltungselementen. Bei dieser Edition mit der Manufaktur-Automatik Elite 670 SK beschränkte sich Zenith auf 200 Exemplare. MASERATI AM HANDGELENK Ebenfalls von nur jeweils recht kurzer Dauer waren die chronometrischen Partnerschaften der in Modena beheimateten Luxusmarke Maserati. Ab 2005 kooperierte die Ferrari-Schwester vorübergehend mit Audemars Piguet. Wie der 630 PS starke Mega-­­­Bolide MC

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VON PARMIGIANI FLEURIER UND BUGATTI In den Ohren von Autofreaks klingt der Name Bugatti wie Musik. 2001 fand die Automarke mit Parmigiani Fleurier zusammen. Der erste «Atalante»-Flyback-Chronograph erinnerte an den legendären Bugatti Type 57SC aus den 1930er Jahren, von dem lediglich 17 Exemplare entstanden. Beinahe selbstverständlich war eine adäquate Armbanduhr zum 2004 vorgestellten «Veyron» mit stolzen 1001 PS. Bei ihrem Ausnahmekaliber 370 erinnern die Speichen der Zahnräder an diejenigen der Autofelgen. Blicke von oben auf das ergonomisch gewölbte Gehäuse führen die Ausnahmemechanik eindrucksvoll vor Augen. Bei der auf 50 Exemplare limitierten «Bugatti Type 370» liegt sie nicht wie üblich auf dem Handgelenk. Die stehende Anordnung der von Mikromuttern und Zwischenstücken gehaltenen fünf Platinen gestattet ganz besonders tiefe Einblicke. 2010 präsentierte Parmigiani Fleurier die weltweit schnellste Uhr. Der Bugatti-Testfahrer Pierre-Henri Raphanel lotete die Grenzen der Zeitmessung an Bord des «Veyron 16.4 Super Sport» bei 431 Stundenkilometern aus. Ihr Kaliber PF 372 brachte als Weltneuheit anspruchsvolle Doppeltriebe mit konischer Verzahnung zur Übertragung der Zeitanzeige um 90 Grad. Das Zifferblatt steht in diesem Fall nämlich senkrecht zur Anzeigeachse. Aus Karbon besteht das Zifferblatt der auf 30 Stück limitierten Bugatti «Super Sport» mit Roségold-Gehäuse. 2017 brachte zwei mal zehn Armbanduhren zu Ehren des faszinierenden Bugatti «Chiron» mit 1500 Pferdestärken. Zwei Kraftstofftanks, sprich Federhäuser, lassen den linear angeordneten, aus 302 Teilen zusammengefügten Mikrokosmos 80 Stunden lang ununterbrochen mit vier Hertz ticken. Zu Reparatur- und Servicezwecken lässt sich der Linearmotor mit integrierter Gangreserveanzeige als Ganzes aus dem 42,2 mal 57,7 Millimeter messenden Gelenkgehäuse nehmen.


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FA SHI ON

FASH ION

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BLACK BEAUTY

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Dress and sandals: all Sportmax Skin: Fenty Beauty by Rihanna / Sephora, Huda Beauty / Sephora Nails: O P I

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Top and skirt: Klaesi Holdener Clogs: Marsèll (Boutique Roma) Earrings and bracelet: Anouk Eschler (re-coutu-re.ch) Skin: Fenty Beauty by Rihanna / Sephora

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Schönheit kennt viele Facetten. PRESTIGE präsentiert sportliche Eleganz gemeinsam mit einem PS-Boliden: dem Porsche «911 GT3 Touring».

PHOTOGRAPHY:

ROBERTINO NIKOLIC

PRODUCTION: SNESHA BLOOM BEN BERTHER

MODEL :

FEUZA FROM METROPOLITANMODELSGROUP

STYLING :

KSENIA PROSKURYAKOVA

STYLING ASSISTANTS: RENATA SHAKIROVA NATALIA SAVELYEVA

POST PRODUCTION : DANIEL JAROSCHIK

HAIR AND MAKE-UP:

SNESHA BLOOM USING FENTY BEAUTY BY RIHANNA / SEPHORA

A SPECIAL THANKS TO :

ANOUK ESCHER FROM ANOUKDIEGUTEFEE NICK SOLAND

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Turtleneck: Proenza Schouler White Label (Jelmoli) Trousers: J.W. Anderson (Jelmoli) Kitten heels: By Far (Jelmoli) Skin: Fenty Beauty by Rihanna / Sephora

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Top and skirt: Jil Sander Sandals: Marsèll (Boutique Roma) Earrings: Yan Jiang Studio Skin: Fenty Beauty by Rihanna / Sephora Nails: O P I

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LINKS Top: Dries Van Noten (Boutique Roma) Pants: Klaesi Holdener Bracelet: Yan Jiang Studio Skin: Fenty Beauty by Rihanna / Sephora Nails: O P I RECHTS Top and pants: MISBHV (Boutique Roma) Skin: Fenty Beauty by Rihanna / Sephora

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FASHION

Trench coat: Julia Leifert Skin: Fenty Beauty by Rihanna / Sephora

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LINKS Dress: Sportmax Skin: Fenty Beauty by Rihanna / Sephora, Huda Beauty / Sephora Nails: O P I RECHTS Blouse: Klaesi Holdener Skirt: Joseph (Jelmoli) Clogs: Original Danish Clogs Bag: Yan Jiang Studio Skin: Fenty Beauty by Rihanna / Sephora

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PRESTIGE Top and trousers: RUS (Opia) Ankle boots: Jil Sander Skin: Fenty Beauty by Rihanna / Sephora

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BE AUTY WELL &BEAUTY WELL BEING BEING PRESTIGE

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LET IT GLOW

BEAUTY &WELLBEING

Autorin_Beatrice Schönhaus Spirig

Danach sehnen wir uns alle: nach dem Strahlen im Gesicht. Doch mit zunehmendem Alter geht der Glanz unserer Haut verloren. Mit richtiger Ernährung und innovativen Hautpflegeprodukten lässt sich dies vermeiden. 197


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MIT

Mit 20 Jahren hat man ihn ganz von selbst, erlebt ihn in Kombination mit leichtem Herzklopfen, Wärme und etwas aufregender, undefinierbarer Nervosität: the Glow, diesen magischen Glanz auf der Haut, der einen frisch, erotisch und unverschämt jung aussehen lässt. Mit zunehmendem Alter, spätestens mit 40, lässt er aber deutlich nach, dieser schöne Schimmer im Gesicht; wir leben, lieben, haben Stress im hektischen Berufsleben und trinken zur Entspannung ab und zu ein Glas Wein. Ursachen, die unsere Haut austrocknen und die Durchblutung beeinträchtigen – trotz Sport und gesunder Ernährung. Je älter wir werden, desto unebenmässiger wird die Haut, sie verhornt, und die Spannkraft lässt aufgrund schädlicher Umwelteinflüsse nach. Die Zellerneuerung verlangsamt sich, unsere Haut wirkt fahl, glanzlos und müde. Doch die gute Nachricht: Dieses Strahlen können wir uns zurückholen. Zum einen schaffen dermatologische Therapien Abhilfe. So werden bei der Ultherapie Ultraschallwellen gezielt in die mittleren Hautschichten gebracht. So wird die Kollagenbildung stimuliert, und die Haut sieht nach ein paar Anwendungen viel straffer und strahlender aus. Bei der Mesotherapie erreicht man einen ähnlichen Effekt mittels Injektionen von Wirkstoffen wie etwa Hyaluronsäure. Diese gelangen in die mittleren Hautschichten und verleihen der Haut schon nach wenigen Anwendungen ein jüngeres, strahlenderes Aussehen.

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Auch durch Ernährung lässt sich einiges für eine glanzvolle Haut machen. Biologisches, frisches Obst und Gemüse helfen der Haut und tragen zur Entgiftung bei, ebenso wie zwei bis drei Liter Wasser pro Tag. Wer lieber Tee trinkt, kann auf grünen Tee zurückgreifen, der einen Ruf als wahrer Schönmacher geniesst. Wenn möglich sollte auf weissen Zucker sowie Alkohol verzichtet werden. Aber auch Kurzzeitfasten wirkt wie eine tägliche Detox-­Kur für die Haut und wirkt sich positiv auf das Hautbild aus. Genügend Bewegung hält unsere Durchblutung in Gang. Durch anschliessende, regelmässige Saunagänge werden verhornte Hautschüppchen gelöst und Schadstoffe über die Haut ausgeschieden. Schlussendlich kann man sich natürlich auch mittels gezielter Pflege, also Peelings, hochwirksamer Cremes, Seren und Gesichtsmasken zu einer besseren Haut verhelfen. Die wirken unter der Voraussetzung, dass man sie regelmässig anwendet, also einmal die Woche. Die neue Pflegelinie aus dem Hause Valmont, «Luminosity», ist sowohl für reifere als auch jüngere Haut geeignet. Das in den Produkten enthaltene Phyto-Konzentrat aus der Schweiz enthält Melisse, Schafgarbe, Echten Ehrenpreis, Primeln, Pfefferminze, Frauenmantel und Malve. «Jede dieser Pflanzen ist in der pharmazeutischen Wissenschaft für ihre wohltuende Wirkung auf die Haut bekannt. In einem Cocktail zusammengefasst, beheben sie nachweislich Unvollkommenheiten und sorgen für einen gleichmässigen Teint», er-

klärt Sophie Vann Guillon, CEO von Valmont. Das Peeling Fluid «LumiPeel» mit Papaya- und Kaktusfeigen-Enzymen kann täglich angewendet werden. Die «LumiCream» verspricht sofortigen Glanz, das Serum «LumiSence» verfeinert die Poren, und die «LumiMask» verfeinert die Hautstruktur sichtbar. Eine Linie also, die schlau und effektiv zu mehr Glanz verhilft. Auch andere Pflegeneuheiten wie das Gel Peeling «AHA» des Herstellers Bynacht etwa. Das hocheffektive und doch sanfte Gel Peeling ist ein wahres Multitalent: Ein magischer Mix aus vier ultra-effizienten Fruchtsäuren entfernt sanft, aber gründlich abgestorbene Hautzellen an der Oberfläche und legt ein strahlend frisches Hautbild darunter frei, während kostbares Malachit-Mineral und Grüner-Tee-Extrakt nicht nur beruhigen und pflegen, sondern auch die Kollagenproduktion in den tiefen Hautschichten ankurbeln. Die Neuheit von Clarins, die «Crème Nutri-Lumière Revive» mit sogenanntem Glow-Booster, Blütenextrakten und Rosskastanien glättet und revitalisiert die Haut. Neben den kosmetischen Helferlein bleibt die grösste Wunderwaffe unser Schlaf. Das dadurch ausgeschüttete Hormon Melatonin wirkt anti-oxidativ und schützt unsere Haut vor freien Radikalen wie UV-Strahlen, Stress und Luftverschmutzungen. Auch ein ausgiebiges Lavendelbad vor dem Zubettgehen kann dabei helfen. Wahrlich genüssliche Schönheitsrituale, die Körper und Geist guttun.

MUST-HAVES

VALMONT Die «LumiCream» mit dem Finish einer zweiten Haut verschönert die Haut jeden Tag aufs Neue. Mit ihrem subtilen Perlmuttschimmer dank der Soft-Focus-­ Pigmente verleiht diese Creme der Haut einen sofortigen Glow, während ihre wirksamen Inhaltsstoffe in der Tiefe ihre Wirkung entfalten.

SENSAI

CHANEL

«The Cream» aus der «Ultimate»-­ Pflegelinie ist eine aussergewöhnlich gehaltvolle Creme mit nachhaltiger Wirkung und höchstem Pflegekomfort. Der «Sakura Eternal Complex» verbessert die Vitalität der Haut und sorgt für ein strahlendes Erscheinungsbild.

Das «L’Huile-en-Gel de Démaquillage» aus der Kollektion «SUBLIMAGE» von Chanel schenkt der Haut einen Moment der Entspannung und verändert durch Einmassieren seine Textur: Dank der Wärme der Haut verwandelt sich das Gel in ein zartes Öl. Die Haut ist seidig zart gepflegt, perfekt geklärt, geschmeidig, beruhigt und unglaublich leuchtend.

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PS-RARITÄTEN

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Autorin_Conzept-B / Christina Horisberger Bilder_Design21 / Matthew Momberger

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LIVING

IM KALIFORNISCHEN SONNENUNTERGANG DIE HÜGELFLANKEN VON PACIFIC PALISADES (CA) SIND DURCHSETZT MIT GROSSZÜGIGEN BUNGALOWHÄUSERN AUS DEN 1960ER-JAHREN. AN DIESER HEUTE SEHR BEGEHRTEN WOHNLAGE HAT DER IN LOS ANGELES LEBENDE SCHWEIZER ARCHITEKT ROGER KURATH FÜR EINEN BAUHERRN ZWEI SOLCHER HÄUSER UMGEBAUT; GANZ IM STIL DER MID-CENTURY MODERNE. WAS MAN VON DER STRASSE AUS NICHT SIEHT: DAS UNTERE HAUS VERBIRGT HINTER SEINEN UNAUFFÄLLIGEN MAUERN EIN PRIVATES AUTOMUSEUM MIT LEGENDÄREN SPORTCOUPÉS DER 1950ER- BIS 1970ER-JAHRE IN EINEM FILMREIFEN SETTING.

Pacific Palisades liegt zwischen Malibu, dem Wohnort der Filmstars, den Hügeln von Beverly Hills und Santa Monica direkt am Pazifik. Bekannt geworden ist der Ort an der «kalifornischen Riviera» in den 1940er-Jahren auch dank deutscher Emigranten wie Thomas Mann und Theodor W. Adorno, die sich hier auf der Flucht vor den Nazis niedergelassen haben. Und das Designerduo Ray und Charles Eames hat hier 1949 auf einem Grundstück ihr Wohnhaus realisiert, das heute die Eames Foundation beherbergt. Bis in die 1960er-Jahre waren die Hügel im Norden von Pacific Palisades keine sehr begehrte Wohnlage. Zu weit weg waren sie von den eigentlichen Hot Spots am Sunset Boulevard. «Dies hat sich seit einigen Jahren radikal geändert», weiss Roger Kurath, Architekt M.Arch / Assoc.AIA / SIA, der seit 1997 in Los Angeles lebt und arbeitet. Seine Villen für eine anspruchsvolle Klientel sind geprägt von einem ultramodernen Baustil und einem zugleich hohen Schweizer Präzisions- und Qualitätsanspruch, die der Architekt mit der Grosszügigkeit des Lebensstils an der Westküste in Einklang bringt. MID-CENTURY MODERNE Vor zwölf Jahren erhielt Roger Kurath mit seinem Architekturbüro Design21 den Auftrag, in eben diesen Hügeln von Pacific Palisades ein Haus mit Baujahr 1962 zu einem modernen Wohnhaus umzubauen und dabei gleichzeitig auch den Mid-Century-Stil der Bungalow-Villa zu erhalten. Denn der Bauherr ist ein passionierter und ambitionierter Sammler von Sportwagen aus den 1950er- bis 1970er-Jahren: jenen goldenen Jahren des Wirtschaftsbooms und der grossen Verheissung des American Dream nach dem Zweiten Weltkrieg. Roger Kurath liess die Schönheit und Schlichtheit der traditionellen Bauweise spürbar und wertete das Interior Design mit neuen, wenigen und gezielt gesetzten Materialien auf.

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Der Bauherr war mit dem Umbau, der auch in einer DOK-Sendung des Schweizer Fernsehens SRF («Schweizer in Los Angeles») zu sehen ist, so zufrieden, dass er Roger Kurath mit einem weiteren aussergewöhnlichen Projekt beauftragte. Der Bauherr konnte auch das benachbarte Grundstück mit einem Haus in gleicher Bauweise erwerben. Kein modernes Wohnhaus allerdings sollte es diesmal werden, sondern vielmehr ein privates Automuseum für die exklusiven Oldtimer des Bauherrn; zusätzlich mit einem Media Room, einer angrenzenden autonomen Wohnung mit zwei Schlafzimmern und eigenen Badezimmern für Gäste sowie einer Küche mit Wohnraum. GRANDIOSER WOW-EFFEKT Das Besondere und Verblüffende jedoch: Von der Strasse aus ist nicht erkennbar, dass sich hinter den Mauern dieser Villa in Hanglage eine grandiose, lichtdurchflutete Museumshalle befindet, die sich mit ihren verglasten Panoramafenstern zum Pazifik hin öffnet. Vielmehr ist die Einfahrt so gehalten, dass sie wie ein ganz gewöhnliches Garagentor erscheint. Auch der Hauseingang wirkt geradezu unauffällig. «Von aussen wirkt es so, als wären es nach wie vor zwei einzelne Wohnhäuser», erklärt Roger Kurath. «Sobald man aber das ‹Car House› betritt, dann gibt es diesen unglaublichen Wow-Effekt: Unvermittelt steht man in einer riesigen, lichtdurchfluteten Halle.» Die stützenlose Halle hat der Architekt so konzipiert, dass die Oldtimer immer wieder anders platziert werden können, damit sie der Bauherr – wortwörtlich – im besten Licht präsentieren kann. Die Halle kann so auch für Shows und Events genutzt werden, wie es sich für die PS-Leidenschaft der Sammlerinnen und Sammler gehört.

birgt sich das erste Serienmodell des damals noch jungen Unternehmens. Gebaut wurde der 356er von Ende der 1940er-Jahre bis 1965. Bis 1952 besass der formschöne, aerodynamische Sportwagen noch eine geteilte Windschutzscheibe. Ab 1963 wurde er allmählich vom 911er abgelöst, dem wohl bekanntesten Modell des deutschen Autobauers. Davon finden sich im Car Museum des Bauherrn drei verschiedene Modell mit unterschiedlichen Baujahren. Ein spezielles Modell ist dabei der Porsche 914, der 1969 aus einer Kooperation mit Volkswagen hervorgegangen ist und der bis 1976 realisiert wurde.

IKONISCHE SAMMLERSTÜCKE Zu den Vintage Cars des Bauherrn gehören denn auch so ikonische Oldtimer wie etwa ein blauer Alfa Romeo Montreal. Das legendäre Sportcoupé wurde anlässlich der Weltausstellung 1967 in Montreal präsentiert und war von 1970 bis 1977 in Produktion. Aber nur knapp 4000 Exemplare wurden hergestellt. Eine weitere Ikone der Sammlung ist der Porsche 356. Hinter dieser Nummer ver-

FILMREIFE BÜHNE Und es gibt noch ein weiteres Highlight in diesem Projekt, das sich ebenfalls auf den ersten Blick versteckt hält: Die beiden Häuser sind, obwohl von aussen als zwei eigenständige Wohnbauten deklariert, durch einen unterirdischen Zugang direkt miteinander verbunden. Um diese Passage als Erlebnis zu inszenieren, liess sich Roger Kurath von den Arbeiten des amerikanischen Lichtkünstlers James Turrell inspirieren, dessen Kunstprojekt im erloschenen Vulkan «Roden Crater» (1977) in der Wüste von Arizona zu den bekanntesten Land-Art-Projekten der Welt gehört. Der von Turrell inspirierte «Hallway», wie Roger Kurath den Tunnel lieber nennt, ist mehrfach abgewinkelt, und seine Wände sind schräg. Mit LED-Licht lässt sich dieser unterirdische Gang je nach Stimmung in beliebigen Farben ausleuchten. Die futuristische Anmutung dieser Passage dient als perfekter Auftakt für das folgende Wow-Erlebnis mit der lichthellen Halle des Automuseums. Zusammen mit den Vintage-Möbeln bildet die schlichte und zugleich grosszügige Architektur der Halle eine durchaus filmreife Kulisse für die PS-Raritäten. Möglich, dass hier «Q» in einem versteckten Nebenraum James Bond gerade die neuesten Features seines Sportautos erklärt. Schliesslich sind wir in Pacific Palisades nur gerade zehn Kilometer Luftlinie von Beverly Hills entfernt, wo sich der Sitz von Metro Goldwyn Mayer befindet; einer der Produktionsfirmen des letzten Bond-Films mit Daniel Craig. WWW.GODESIGN21.COM

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DIE

Die zukunftsorientierte mauritische Marke LUX* hat bereits drei bestehende Hotels auf der Insel (sowie 14 weltweit). Dieses vierte Projekt hier wurde 2018 gestartet. Es befindet sich auf dem Gelände eines alten Hotels, das eines der ersten Hotels auf Mauritius war und seit 45 Jahren besteht. Das Unternehmen beschloss, das Hotel von Grund auf neu aufzubauen, um dem Standort gerecht zu werden, und gab fast drei Milliarden Rupien dafür aus. Es liegt an der Nordküste an einem der schönsten Puderzuckerstrände in einer kleinen Bucht, die von bonbonfarbenen Häusern eingerahmt wird. Es ist zehn Minuten von Grand Baie selbst entfernt, das teils Touristenrefugium, teils Fischerdorf, teils Saloon-Stadt für Auswanderer ist. Es lohnt sich, es zu erkunden. Ein oder zwei Rum-Caipirinha mit Blick auf das glitzernde Wasser in einer der Strandbars zu geniessen, ist eine gute Möglichkeit, ein paar Stunden zu verbringen und Katamarane zu beobachten. Etwa 20 Minuten entfernt gibt es ein grosses Einkaufszentrum, in dem alles Nötige verkauft wird – von Kinderkleidung bis hin zu erlesenen Weinen und Mückenspray (sie können sogar tagsüber lästig sein). Beim Betreten der gigantischen und luftigen Lobby, durch die man auf den Indischen Ozean blickt, steht mir der Mund offen. Der lokale Architekt Jean-François Adam hat ein kathedralenartiges Gebäude aus Stahl und Jacaranda-Holz entworfen, das über dem milchigen Sand und dem topasfarbenen Wasser der Bucht aufragt. Das hoch aufragende Atrium ist mehr Guggenheim als ein vornehmes Resort – polierte Betonböden und Industrieeinrichtungen ragen gegen eine weisse Wendeltreppe und aus altem Mangoholz

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TRAVEL

gehauene Tische hervor. Davor werden drei Swimmingpools (einschliesslich des Hauptpools mit roten und weissen Tagesbetten, einem Überwasser-DJ und einer Swim-up-Bar) von gepflegten Gärten flankiert. Es ist für alle etwas dabei – das lustige Partypublikum wird von den Schaukeln über dem Pool in der Dachbar Bisou nur für Erwachsene und dem mit Glitzerkugeln übersäten Nachtclub angezogen, der jeden Abend um 22 Uhr zum Leben erwacht. Familien suchen den erstklassigen Kinderclub auf, und einige wollen sich einfach nur am Strand zurücklehnen.

TOP-VILLEN UND JUNIOR-SUITEN

«I love it!» entschlüpft es mir doch glatt beim Rooming, denn ich darf die nächsten Nächte in einer Junior-Suite residieren. Wow, das ist die Einstiegskategorie? Die Junior-Suiten haben eine grosszügige Raumaufteilung und bieten auf 65 Quadratmetern einen grossen Eingangsbereich mit Schränken, Schminktisch mit Föhn, Minibar und ein Schlafzimmer mit Schreibtisch und drehbarem TV – wer braucht den bei der Aussicht? – sowie ein Badezimmer mit grosser gläserner Dusche und separater, freistehender Badewanne. Mit aschblonden Holzböden, Mid-Century-Stühlen und schwarzen Armaturen sind sie eher ein urbanes Loft als ein Strandresort. Monochrome Kunst schmückt die Wände des WCs und Türen im Crittall-Stil teilen das Badezimmer. Die LUX*-Signature-Toilettenartikel mit Düften des Indischen Ozeans wie Citronella gibt es in grossen wiederverwendbaren Flaschen – ein Öko-Tick. Echt, super stilvoll, viel Platz, ein bisschen edle Deko. Highlight bei meiner Site Inspection: die sieben Pool-Villen und die Grand Beach Villa – alle mit privatem Butler-Service. Ich darf mit einem Butler eine der Pool-Villen besichtigen, die in einem eigenen Bereich liegen. Das Innendesign ist dem der Suiten und des Spas sehr ähnlich: natürlich, kleine schicke Details, aber nicht überladen. Die Villen bieten bis zu vier Erwachsenen und zwei Kindern auf 204 Quadratmetern und zwei Etagen viel Platz in zwei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer, einem Küchen- und Essbereich und einem weiteren Open-Air-Raum. Hier findet sich neben dem privaten Pool eine grosszügige Terrasse mit Loungeplätzen in der Sonne und im Schatten und ein weiterer grosser Esstisch – perfekt für ein Barbecue! Dafür kommt dann auch extra ein Koch samt Hightech-Grill. Ultimativ getoppt werden die Pool-­Villen von einer einzelnen Grand Beach Pool Villa im selben Bereich der Anlage und in erster Reihe zum Strand, mit drei Schlafzimmern auf sage und schreibe 420 Quadratmetern und exklusiv mit eigenem Chef de Maison.

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WAGYU-RIND ODER SUSHI

In Sachen Kulinarik bietet das Resort zwar keine unzähligen Locations, aber verschiedenste Küchen von relaxt bis Top-Niveau. All-Day Spot ist das Beach Rouge, wie man es bereits aus anderen Lux-Häusern kennt: am Pool gelegene Frühstücks-, Lunch- und Dinner-Location mit chilliger Musik und Menükarte, die von gesunden Bowls über Pizza und Pasta bis zum Steak reicht, wenn gewünscht auch vom Wagyu-Rind. Beach Rouge unterhält mit seinem Pizzaofen in Form einer riesigen Glitzerkugel, ist aber alles andere als frivol. Ab dem Frühstück steht die Gastronomie im Mittelpunkt. Es ist eher wie ein Delikatessenladen in Zürich denn wie ein Hotelfrühstücksraum eingerichtet und umfasst eine brillante Smoothie-Station zum Selbermachen, hausgemachten Kombucha und die himmlischsten Backwaren. Mittagessen bedeutet hier: die weichsten Brioche-­ Röllchen mit süssem Hummer oder Ceviche vom Fang des Tages auf Eis, bestreut mit Mikrokräutern. Der Schwerpunkt liegt auf Mozzarella mit schwindelerregenden zehn Sorten auf der Speisekarte und verschiedenen Tomatensorten, beträufelt mit charakteristischem Olivenöl aus Spanien. Erwachsene können oben in der Dachbar Bisou speisen, die sich hervorragend für Bar-Snacks eignet. Mein Lieblingsplatz im Resort ist die Rooftop-Bar Bisou. In der obersten Etage findet man hier eine Bar und ein Abend-Restaurant mit Daybeds, Liegen und einem 30 Meter langen Infinity-­Pool mit wundervoller Aussicht auf die Bucht. Ein Konzept, das in namhaften Restaurants von Hamburg bis Paris, von Dubai bis New York schon sehr gut funktioniert, hat jetzt auch auf Mauritius Einzug gehalten: Mit dem mega-­schicken

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TRAVEL

FAZIT

Edel-Asiaten Ai Kisu, dessen Name auf Japanisch «Flamme» bedeutet, findet eine junge und junggebliebene, gut betuchte Klientel nicht nur einen kulinarischen Hotspot, sondern auch gleich noch einen kleinen Nachtclub, um die Kalorien wieder abzutanzen. Schon während die Gäste hier Peking-Ente, Sushi, Dim Sum, Pflaumenwein und Champagner auf Top-Niveau bei aktuellster House-Musik geniessen, zuckt das Füsschen der Fans gepflegter Partys. Wer jetzt so richtig in Stimmung gekommen ist, geht einfach durch eine Tür in den zugehörigen Nachtclub.

Das Lux Grand Baie ist ein Gamechanger für die ganze Insel. Ist Mauritius seit vielen Jahren mit zahlreichen Luxusresort gesegnet, bringt das neue Haus einen ganz neuen Schwung in diesen Teil des Indischen Ozeans und wird darüber auch eine neue Klientel anziehen. Sowohl an den Bars wie auch in den Restaurants bietet sich ein einheitliches Bild: Alle sind sehr auf zack und bieten fröhlich-­ entspannten Fünf-Sterne-Deluxe-Service. Fernab vom Kolonialstil finden jüngere Luxuskunden oder diejenigen, die neben gehobener Kulinarik gern auch ein bisschen niveauvolles Nachtleben geniessen, eine stylishe Location mit edler Hardund Software.

ENTSPANNUNG IM SPA

Gekalkte Holzböden, weisse Kuppellampen und taupegesprenkelte Leinensofas vermitteln ein Gefühl der Ruhe. Die angebotenen Behandlungen liefern gute Ergebnisse – eine Tiefengewebsmassage löst alle Knoten. Das Fitnessstudio ist herausragend – mit den neuesten Technogym-Geräten, die gestreamte Workouts sowie ein Spin-Studio und einen Yoga-Raum für privates Yoga oder Gruppenunterricht mit bis zu sechs Personen bieten. Eine Laufbahn auf dem Dach und der Fitnessrahmen «Muscle-up on the Roof» sind eine unterhaltsame Ergänzung zu seiner beeindruckenden Trainingsliste.

WWW.LUXRESORTS.COM WWW.FLYEDELWEISS.COM

NICE TO KNOW! Die Schweizer Airline Edelweiss fliegt das ganz Jahr über mehrmals wöchentlich von Zürich nach Mauritius. Maximalen Sitzkomfort geniesst man in der Business-Class oder in der Economy Max.

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©  Michaël Berthoud

CUL INA CULI NA RI RIUM UM

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MADAME PIC

CULINARIUM

UND DIE

GEHEIMNISSE DER WÄLDER VON JORAT 245

©  alexandre-bienfait

Autor_Thomas Hauer


©  Serge Chapuis

©  alexandre-bienfait

©  Beau Rivage Palace | Anne-Sophie Pic

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CULINARIUM

ANNE-SOPHIE PIC GEHÖRT NICHT NUR BEREITS ZUR DRITTEN GENERATION IHRER FAMILIE, DIE VOM GUIDE MICHELIN HINTEREINANDER MIT DER HÖCHSTNOTE AUSGEZEICHNET WURDE, DIE BEKANNTESTE KÜCHENCHEFIN DER GRANDE NATION WAR 2007 AUCH DIE ERSTE FRAU IN FRANKREICH SEIT MEHR ALS 70 JAHREN ÜBERHAUPT, ÜBER DEREN RESTAURANT DREI DER BEGEHRTEN STERNE AUFGINGEN, DIE SIE SEITDEM JAHR FÜR JAHR VERTEIDIGT HAT.

Vor Madame Pic haben diesen Olymp der Kochkunst bei unseren Nachbarn nur Eugénie Brazier – wichtigste Mentorin von Kochlegende Paul Bocuse – und Marie Bourgeois (beide 1933) sowie Marguerite Bise (1951) erklommen. Gleichzeitig ist Pic mit aktuell acht Michelin-Sternen, neben den dreien für die «Maison Pic» in Valence, je zwei für ihre Restaurants «Anne-Sophie Pic» im «Beau-­ Rivage Palace» in Lausanne und das «La Dame de Pic» in London, sowie ein weiterer für dessen Pariser Pendant, gar die vom Guide Rouge höchstdekorierte Frau der Welt und Vorbild für weibliche Nachwuchstalente rund um den Globus. Und weitere Sterne für ihre neuesten Outlets in Megève und Singapur sind wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. Und auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht so scheint, als sei der Erbin einer Gastronomendynastie, deren Geschichte mehr als 130 Jahre zurückreicht, das Erfolgs-Gen schon in die Wiege gelegt worden, verdankt Anne-Sophie ihren heutigen Kultstatus in Wahrheit vor allem einem eisernen Willen und harter Disziplin. Sich in der Testosteron-geprägten Welt der französischen Haute Cuisine durchzusetzen, war für die gerade mal 1,58 Meter grosse Autodidaktin mit der warmen, leisen Stimme, trotz ihres grossen Namens, nämlich alles andere als ein Spaziergang. Nachdem Pic zunächst ein Wirtschafts- und Managementstudium am renommierten Pariser Institut Supérieur de Gestion absolviert und unter anderem in Japan und den USA Projekte für Cartier und LVMH betreut hatte, entschied sie sich nach dem frühen Tod ihres Vaters Jacques im Jahr 1992, erst mit Mitte 20,

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ins Rhône-Tal zurückzukehren, um das anfangs fast erdrückende Erbe der «Maison Pic» anzutreten. Die hatte bereits ihr Grossvater André nach dem Umzug der Familie von Saint-Péray, wo er in der «Auberge du Pin» 1934 erstmals drei Sterne erkocht hatte, 1936 an der vielbefahrenen Avenue Victor Hugo in Valence eröffnet. Zu Beginn noch an der Seite ihres Bruders, war Anne-­ Sophie ab 1997 dann alleinverantwortlich für die Geschicke des Familienunternehmens. Eine Herausforderung, an der auch grosse Namen leicht hätten scheitern können, nicht so Anne-Sophie. Nach 10 Jahren harter Arbeit war der dritte Stern, der 1995 verlorengegangen war, schliesslich zurückerobert und die Familienehre wiederhergestellt. Und es war kein Geringerer als Paul Bocuse, der Anne-Sophie Pic damals als «Mère Brazier des 21. Jahrhunderts» feierte. Der Rest ist Geschichte. Müsste man Anne-Sophie Pics Küchenstil in nur drei Worten zusammenfassen, könnte man ihn vielleicht am besten als «Harmonie in Gegensätzen» beschreiben. Pics Teller bewegen sich nämlich weit jenseits des in der Spitzengastronomie über Jahre gepflegten Dreiklangs von weich, süss und gefällig, begeistern vielmehr oft durch die Kombination von im ersten Moment fast unvereinbar scheinenden Geschmackseindrücken – so zum Beispiel, wenn sie Austern mit einem rauchigen Whisky und Kaffee zusammenbringt. Gleichzeitig scheut sich Pic auch nicht, ihren Gästen bittere oder grüne vegetabile Aromen «zuzumuten», die ihren Kreationen eine oft erstaunliche geschmackliche Tiefe verleihen und denen man in der französischen Spitzenküche sonst eher selten begegnet. Mit Süsse und Säure – zwei Sinneseindrücken, auf deren Spannungsbogen heute viele erfolgreiche Küchenchefs ganze Menüfolgen aufbauen, geht sie dagegen eher selektiv um, nutzt sie allenfalls, um Akzente zu setzen oder intensive Aromen, die einen Teller aus der Balance bringen könnten, einzuhegen.


Seit geraumer Zeit rückt Pic auch das Thema Food & Beverage Pairing stärker in den Fokus und hat zuletzt unter der Überschrift «Imprégnation Absolue» ein Menükonzept entwickelt, für das die Gerichte und eine nicht alkoholische Getränkebegleitung auf Basis hochwertiger Tees, Kombucha, Kräuterauszügen oder Kaffee gemeinsam entwickelt wurden, um so völlig neue, oft überraschende Aromen-Akkorde zu schaffen. Zum Beispiel bei filigranen, luftig gefüllten Teigtäschchen, serviert in einer duftenden Pilzessenz, abgerundet mit Tonkabohnen und japanischem Nikka-­Whisky, die Pic zusammen mit einem temperierten äthiopischen GrandCru-Kaffee in einem bauchigen Zalto-Glas servieren lässt. Das Ergebnis auch hier: vollendete Harmonie durch Kontraste. Typisch Pic eben. Kulinarischer Statthalter ihres zweifach besternten «Fine Dining»-Restaurants im mondänen «Beau-Rivage Palace» – 2009 erster internationaler Ableger des mittlerweile stetig wachsenden Pic-Imperiums – von dem wir durch grosse Fensteröffnungen eine atemberaubende Aussicht auf den Genfersee und die französischen Alpen geniessen, ist aktuell Kévin Vaubourg. Der überragt seine Chefin zwar um gut einen Kopf, begegnet ihr allerdings mit deutlich spürbarem Respekt. Denn «La Pic» ist anspruchsvoll. Dabei aber stets fair und voller Respekt für das, was ihre Küchencrew jeden Tag leistet. Schliesslich ist sie selbst durch eine harte Schule gegangen. Vor allem aber wird sie niemals laut. Im Gegenteil. Wenn es in der Küche hektisch wird, spricht sie noch leiser als gewöhnlich, ja beginnt zu flüstern und zwingt ihr Team so zu höchster Konzentration. Gleichzeitig erweist sich die Grande Dame der französischen Haute Cuisine als überaus warmherzige und authentische Gesprächspartnerin, die ihrem Gegenüber mit echtem Interesse begegnet und selbst nicht mit Komplimenten spart, wenn sie das Gefühl hat, man habe tatsächlich verstanden, worum es ihr bei ihren Kreationen eigentlich geht. Und diese Frau hat es schon lange nicht mehr nötig, irgendjemandem etwas vorzumachen. Mit der Eröffnung ihres Schweizer Ablegers wollte Anne-­ Sophie Pic sich damals allerdings nicht einfach selbst kopieren – allenfalls was das Qualitätslevel angeht –, sondern ein ganz neues kulinarisches Kapitel aufschlagen und dem Restaurant einen eigenständigen, tief in der Genfersee-Region verwurzelten Charakter verleihen. Deshalb hat sie über die Jahre Menüs entwickelt, die produktseitig eine immer deutlicher eidgenössische Handschrift tragen, so zum Beispiel bei ihren mit einer Moitié-Moitié-Fondue-­ Mischung gefüllten Berlingots, begleitet von grünen Zebratomaten, Eisenkraut und Brunnenkresse. Ein von Pic 2013 entwickeltes Signature-Gericht, zu dessen Trapez-Form sie ein Lieblingsbonbon

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©  Marion Monier

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© Beau Rivage Palace | Anne-Sophie Pic

CULINARIUM

©  JFMALLET

ihrer Kindheit inspirierte und dem sie zu Hause in Valence MatchaTee, Bergamotte und Ingwer an die Seite stellt, während die Füllung auf Banon basiert, dem berühmten AOC-Ziegenkäse aus der Region Alpes-de-Haute-Provence – Heimat ihrer Mutter. Deshalb hat Anne-Sophie auch von Anfang an eng mit lokalen Topproduzenten zusammengearbeitet und sich mittlerweile ein ganzes Netzwerk an Partnerbetrieben aufgebaut, die das Restaurant beliefern. Dazu gehören zum Beispiel der Agrumen-Züchter Niels Rodin aus Borex oder die Boucherie d’Onex in Genf, die das Restaurant unter anderem mit Waadtländer Limousin Beef versorgt. Einmal im Jahr versammelt Pic in Zusammenarbeit mit der Initiative «Lausanne à table» ausserdem zahlreiche ihrer Lieferanten im Park des «Beau-Rivage Palace» zu einem öffentlichen Geniessermarkt, der ihren Kooperationspartnern nicht nur eine prominente Bühne bietet, um sich und ihre Produkte vor der prachtvollen Kulisse des 1861 eröffneten Hotelpalastes zu präsentieren, sondern wo immer wieder auch neue Ideen und Partnerschaften entstehen. Einer dieser Partner ist der passionierte Wildkräuter- und Heilpflanzenexperte Michaël Berthoud (34) aus Blonay unweit von Vevey – wie Anne-Sophie ein Autodidakt, der Pic in die Geheimnisse der Wildkräuter und Heilpflanzen von den unberührten Wiesen und Wäldern im Hinterland des Genfersees eingeführt hat. Und da Madame Pic eine Frau der Tat ist, war sie mit Berthoud und Küchenchef Kévin Vaubourg natürlich auch schon persönlich auf Kräuterjagd. Für sein erstes, 2021 erschienenes Buch, in dem der Wildsammler 54 essbare Kräuter und Heilpflanzen der Westschweiz vorstellt, hat Pic ausserdem ein sehr persönliches Vorwort verfasst. Wir treffen Berthoud an einem sonnigen Samstagmorgen unweit der Lausanner Metro-Endhaltestelle Croisette, von wo aus wir in nur gut zehn Autominuten einen weitgehend unberührten Abschnitt des Forêt de Jorat erreichen – Michaël zufolge ein perfektes Sammelrevier. Während der Fahrt erzählt Michaël, wie die Leidenschaft für Wildpflanzen bei ihm mit 16 Jahren ganz unspektakulär mit ein paar Blättern Huflattich begonnen hat, mit denen ihn ein Pfadfinderfreund bei einem Freizeitlager nach einer kleinen Verletzung behandelt hatte. Nach einem Studium der Umweltwissenschaften beschloss er dann, seine Passion zum Beruf zu machen. 2016 ging sein Onlineportal «Cueilleurs-sauvages.ch» online, und heute bietet er für grosse und kleine Kräuterfans Führungen und Workshops an – oder arbeitet mit renommierten Küchenchefs wie Anne-Sophie Pic und Kévin Vaubourg zusammen.

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© Beau Rivage Palace | Anne-Sophie Pic

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Nachdem wir das Auto am Waldrand abgestellt haben, sind wir noch keine zehn Meter weit gekommen, als Michaël auch schon im Gebüsch verschwindet und mit den Blüten der «Reine des prés» in den Händen zurückkommt – dem echten Mädesüss. Die Blüten versprühen einen fast hypnotischen, süss-milchigen Duft nach Heliotrop oder Vanille. Michaël erzählt, dass die Pflanze sich deshalb perfekt zum Parfümieren von Desserts eigne und auch im Restaurant von Madame Pic zum Einsatz komme. «Gleichzeitig haben ihre Inhaltsstoffe auch schmerzlindernde, entzündungshemmende und fiebersenkende Eigenschaften, weil sie Aspirin-­ähnliche Wirkung entfalten können», erklärt Michaël. Nur ein paar Meter weiter reckt sich, von zarten weissen Blüten gekrönt, wilder Baldrian in den Himmel, dessen Wurzeln Berthoud mit einer kleinen Schaufel im Handumdrehen ausgebuddelt hat. Sie verströmen den charakteristischen, leicht medizinalen Baldrian-­ Geruch, der nicht jedermanns Sache ist. In Vaubourgs Küche finden die zarten Wurzeln unter anderem in einer Marinade für Entenfleisch Verwendung, weiss Michaël. Nur ein paar Schritte entfernt versteckt sich im Unterholz dann auch schon der nächste Schatz: Wilde Angelika, deren aromatisch-bittere Wurzeln sich gut für den Ansatz von alkoholischen Auszügen, aber auch eine würzige Angelika-­ Milch eignen und deren Bitterstoffe nebenbei noch die Verdauung in Schwung bringen. Und so geht es Schlag auf Schlag. Egal ob Kletten, deren intensives Aroma ihrer Früchte und Samen etwas an Gewürznelken erinnert, Bärenklau, dessen gedünstete Stiele nach Sellerie und Kokos schmecken, während die scharfen, Gerbstoff-reichen kleinen Früchte einem fast die Zunge betäuben, oder Wald-Ziest, dessen Blätter, wenn man sie einige Sekunden zwischen den Fingern zerreibt, herrlich nach frischen Steinpilzen duften. Aus denen macht Michaël zu Hause gerne ein Pesto, das er zu Ziegenkäse empfiehlt. Und plötzlich beginnt man den Wald mit ganz anderen Augen zu sehen, verwandelt sich das vermeintliche Unkraut am Wegesrand in eine kulinarische Schatzkammer. Zu Anne-Sophies Lieblingszutaten gehören neben Mädesüss, Bärenklau und Steinklee übrigens auch frische Tannentriebe. «Am aromatischsten sind die von der Weisstanne, vor allem aber der Douglasie, die einen fast ätherischen Geruch nach Orangenund Mandarinenschalen verströmen, wenn man sie zerdrückt», erklärt Michaël, der uns mitten im Wald eine selbst angesetzte Tannenlimonade serviert. «Man kann die Nadeln aber auch trocknen und in einer elektrischen Kaffeemühle fein zermahlen. Mit diesem Pulver kann man zum Beispiel Gemüsegerichte abschmecken», empfiehlt Michaël. Nach gut zwei Stunden kehren wir schliesslich mit einem prall gefüllten Beutel voller Wildkräuter und Heilpflanzen zum Auto zurück. Mal sehen, was wir zu Hause daraus zaubern werden. Vielleicht können wir Madame Pic das nächste Mal einen Tipp geben.

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CULINARIUM

CULINARIUM

IMPERIUM CAVIAR

Die weisse Seltenheit aus Persien: Der Kaviar vom Albino-Beluga-Stör (Almas) bietet einen cremig-buttrigen Geschmack. Am besten zu geniessen auf einem getoasteten Stück dunklem Brot mit ein wenig oder ohne Butter.

IM B T MANUMENT

Schweizer Präzision und Espresso-Evolution: MANUMENT strebt danach, den besten Espresso durch nachhaltige Innovation zu kreieren und ein einzigartiges Erlebnis und unvergleichliches Design zu liefern. Die manuelle Extraktion, die die «Leva»-Maschine bietet, kann an den persönlichen Geschmack und das gewünschte Aroma jedes Espressos angepasst werden. Das innovative Multi-Flow-Heizsystem und die manuelle Wasserf lusssteuerung sind intuitiv zu bedienen und bieten eine neue Art der Kaffeezubereitung.

BATEEL

Vollgepackt mit Gourmet-Datteln und Premium-Füllungen ist die «Cassandra»-Kollektion von Bateel. Die völlig biologisch und köstlich bekömmlichen Bateel-Datteln sind eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe, natürlichen Zucker, Eisen und Magnesium.

TR EN DS

THE HOUSE OF SUNTORY

Mit der Präsentation der «Yamazaki Limited Edition Tsukuriwake Selection 2022» stellt «The House of Suntory», ein Jahr vor dem 100-jährigen Jubiläum von «Suntory Whisky», die vier Grundpfeiler des «Yamazaki Single Malt Whisky» vor – Puncheon, Spanish Oak, Peated Malt und Mizunara. Diese Kollektion ist eine Hommage an «Tsukuriwake», was so viel bedeutet wie «Kunstfertigkeit durch Vielfalt in der Herstellung».

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FIN AN FIN CE ANCE 264


FINANCE

WERTANLAGE

AUTOS ALS

AM 14. JULI 2021 VERKÜNDETE DIE EUROPÄISCHE KOMMISSION IM RAHMEN IHRES AKTIONSPLANS «FIT FOR 55», DASS ZUR ERREICHUNG DER EUROPÄISCHEN KLIMAZIELE AB 2035 KEINE NEUEN AUTOS MIT VERBRENNUNGSMOTOREN MEHR ZUGELASSEN WERDEN SOLLEN. DAS KAM, NACH ENTSPRECHENDEN FRÜHEREN ANKÜNDIGUNGEN VON EINIGEN LÄNDERN WIE DEN NIEDERLANDEN, GROSSBRITANNIEN, SCHWEDEN ODER FRANKREICH, ABER AUCH VON DIVERSEN AUTOHERSTELLERN, NICHT WIRKLICH ÜBERRASCHEND. ES STELLTE SICH SCHNELL HERAUS, DASS MAN ZWAR DIE EMISSIONEN VERBIETEN WIRD, ABER GRUNDSÄTZLICH EINE TECHNOLOGIEOFFENE LÖSUNG ANSTREBT. DAS BEDEUTET, DASS NEBEN REINEN ELEKTROAUTOS THEORETISCH AUCH VERBRENNUNGSMOTOREN WEITER ERLAUBT WÄREN, WENN SIE CO2-NEUTRAL BETRIEBEN WERDEN KÖNNEN. DAMIT SIND ZUM BEISPIEL ALLE ÜBERLEGUNGEN HINSICHTLICH SYNTHETISCHER KRAFTSTOFFE NOCH IM TECHNOLOGISCHEN RENNEN. WAS KÖNNTE NUN EIN EMISSIONSVERBOT FÜR AUTOSAMMLER – UND DAMIT FÜR DIE OFT BETRÄCHTLICHEN WERTE IN DIESEN SAMMLUNGEN – BEDEUTEN?

Wie bei allen Investments stellt sich auch bei Oldtimersammlungen die Frage des richtig getimten Exits. Ein Exit sollte möglichst erfolgen, bevor eventuell gesetzliche Restriktionen oder Imageprobleme eine Sammlung entwertet haben. Wenn also neue Verbrenner nicht mehr erlaubt sind, was passiert mit alten Verbrennern? Für die meisten Sammlerautos wird es wohl Ausnahmen geben, wenn diese als Kulturgut anerkannt sind. Dafür sprechen die meisten Äusserungen von Politikern und Interessensvertretern und der generelle Bestandsschutz für schon zugelassene Fahrzeuge. Oldtimer können aus diesem Grund bereits jetzt von Umwelt-­ Fahrverboten befreit werden, und die Oldtimerszene stellt einen nicht unbedeutenden Wirtschaftszweig dar. Ausserdem sind alte Autos in der Bevölkerung beliebt, verstehbar und handwerklich wertvoll. Das Zuschauerinteresse bei Oldtimermessen und -rallyes ist anhaltend gross, der Neidfaktor auch bei millionenschweren Klassikern niedrig. Nicht zuletzt ist der Anteil der Oldtimer am Gesamtfahrzeugbestand mit circa einem Prozent so gering, dass hier wohl guten Gewissens eine für alle akzeptable Lösung möglich sein wird. Alte Autos sind sogar ökologisch sinnvoll, denn die Produktion ist schon passiert – mit damals ungleich weniger Materialeinsatz als heute. Für den zukünftigen Betrieb und Besitz von Fahrzeugen, die sich 2035 dem Alter von 100 Jahren nähern werden, werden wohl andere Einschränkungen, die aktuell schon Vorkriegsoldtimer betreffen, wie fehlende Ersatzteile, untergehendes Fachwissen oder aussterbende Fans, relevanter sein als potentielle Verbote. Aber es muss auch klar sein: Ausnahmen wird es wohl nur für historische Autos in sehr gutem Zustand geben, die folgende Voraussetzungen erfüllen: Das Fahrzeug wurde vor mindestens 30 Jahren hergestellt oder erstmals zugelassen, sein spezifischer Fahrzeugtyp wird nicht mehr hergestellt, oder es ist historisch erhalten, im Originalzustand bewahrt und technisch nicht wesentlich verändert. Welche Autos sollten nun als Sammlerstücke für die Zeit nach 2035 gekauft werden? Ein Gedankenaustausch mit dem österreichischen Porsche-Experten Dr. Georg Konradsheim führt zu ein paar allgemein gültigen Regeln.

Autor_Dr. Dominik Lamezan-Salins

LINKS Die schönere Geldanlage: Der Jaguar «E-Type» ist eine solide Investition.

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AUTOKAUF ALS INVESTMENT IST IMMER HEIKEL Auch Topmodelle von berühmten Herstellern sind keine Garantie für steigende Preise. Am Anfang, wenn alle Welt sie haben will, sind sie oft ein gutes Geschäft, aber schon nach kurzer Zeit zeigen sich oft Risiken – wie bei anderen Investments auch. So war etwa der Porsche «911 R» ein gutes Geschäft für die Käufer – er wurde von Porsche verhältnismässig günstig verkauft und in begrenzter Stückzahl. Der auf den ersten Blick ähnlich positionierte «911 GT3» wurde jedoch nur ganz kurz verkauft, war teurer, und die Stückzahl wurde angehoben. Durch den «GT3» hatte aber auch der «R» vorerst an Wert eingebüsst und sich erst vier Jahre später wieder auf gutem Niveau stabilisiert. MANCHE MODELLE HABEN EINEN STARTVORTEIL Coupés oder Cabrios, Autos mit einer grossen Anhängerschaft und ruhmreicher Geschichte wie Ferrari, Porsche, Aston Martin, Maserati, aber auch Alfa Romeo, Jaguar, BMW oder Mercedes-­ Benz, Fahrzeuge in geringen Stückzahlen und solche mit ungewöhnlichen (Sonder-)Farben oder ausgefallenen Ausstattungen schaffen den Sprung zum Sammlerstück schneller als Serienautos. KAUFEN, WAS EINEM GEFÄLLT Wenn man sich ein Modell aussucht, das einem gefällt und Spass macht, dazu möglichst objektiv interessant ist, sollte man davon das beste kaufen, das man kriegen kann. Das wird dann sicher emotional, sehr wahrscheinlich aber auch ökonomisch eine sinnvolle Entscheidung sein oder werden.

Daraus ergibt sich aus unserer Sicht das theoretisch ideale Sammler­ objekt: ein Auto aus gutem Haus in geringer Stückzahl, mit einer ungewöhnlichen Farbe, das Sie zu Ihrer Freude 1000 Kilometer pro Jahr bewegen. Wenn Sie dieses später vielleicht erst 2035 verkaufen, in fast Neuwagen-Zustand, haben Sie wahrscheinlich ein gutes Geschäft gemacht. Und wenn Sie bereits das passende Auto in Ihrer Garage stehen haben: Geniessen Sie den bevorstehenden Sommer und bewegen Sie es.

SPEKULATION BEI SELTENEN NEUWAGEN GEHT SELTEN AUF Der Zeithorizont von spekulativen Käufern liegt meistens zwischen einem und zwei Jahren. Die Autos müssen aber bewegt werden und serviciert. Damit wird es oft schwer, Gewinn zu machen, erst recht, wenn man irgendwann Zeitdruck verspürt; denn man weiss nicht, wie schnell ein Modell gefragt sein wird. Meistens haben Autopreise eine Kurve nach unten, die sich früher oder später erholt und im Idealfall irgendwann über den Listenpreis steigt. ENTSCHEIDEND SIND IMMER MARKE / TYP / MODELL Bei wenig Budget ist statt einem schlechten grösseren lieber ein gutes kleineres Modell zu wählen und später gegen ein grösseres – zum Beispiel Porsche «Boxster Spyder» gegen «911 Speedster» – ­zu tauschen.

Dieser Artikel erschien als Online-­P ublikation unter www.finad.com

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FINANCE

HUBLOT

Nach fünfjähriger Zusammenarbeit präsentieren Hublot und Richard Orlinski das fehlende Bindeglied ihrer gemeinsamen Kollektion: eine Reihe von Uhren an einem neuen Metallarmband, welches die Facetten der berühmten Skulpturen des französischen Künstlers aufgreift. Eine teilweise mit Diamanten besetzte Version der «Classic Fusion Orlinski Bracelet» – Kunst- und Schmuckstück zugleich – ist mitsamt einem neuen, fein abgestimmten Armband verfügbar. Diamanten mit einem Gesamtgewicht von 3,79 Karat verstärken das Spiel mit Licht und Schatten auf einigen Facetten von Gehäuse, Lünette und Armband.

H T TOD’S

Ein stilvolles Accessoire für den Tag im Büro: wendbarer Gürtel aus fülligem Veloursleder in zartem Blauton mit personalisierter Tod’s-TMonogramm-Schnalle aus Metall.

FINANCE

M MONTBLANC

Der «Meisterstück Glacier Doué»Füllfederhalter mit Edelharz in Blau ist von den sagenumwobenen Gletschern des Mont Blanc inspiriert. Diese verkörpern Montblancs Leidenschaft für hochwertige Produkte und die Begeisterung für den Entdecker- und Abenteuergeist. Das Schreibgerät ist mit einer handgefertigten Feder aus rhodiniertem massiven 750er/ 18-K-Gold versehen, die den Drachen des Mer de Glace auf dem Mont Blanc zeigt. Die platinierte Metallkappe zeigt eine Gravur der geometrischen Lichtbrechung von Eiskristallen.

S SMYTHSON

Die aus dem ikonischen, quer genarbten Leder der «Panama»-­Kollektion gefertigte Panama-­A4-Schreibmappe verleiht Geschäftsgesprächen ein stilvolles Flair und erntet bewunderndes Nicken im Sitzungssaal. Zwei Innentaschen bieten Platz für Visitenkarten, während auf dem hellblauen, federleichten Papier wichtige Notizen festgehalten werden können.

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VOR SCHAU

STARS & CARS HOLLYWOODS GELIEBTE AUTOMOBILE

Mal ein Symbol der Freiheit, des Wohlstandes, ein Alltagsgegenstand, der nicht mehr wegzudenken ist, aber viele Male ein Liebhaberstück und

weitaus mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Während Hollywoods

Goldenem Zeitalter galten heutige Oldtimer als Luxusartikel, die sich nur die Reichsten und Berühmtesten, die Crème de la Crème, leisten

konnten und beide Geschlechter gleichermassen davon angezogen waren.

THE FUTURE IS NOW DIGITALE KUNST HOCH IM KURS LANGLEBIGKEIT NEU DEFINIERT EIN BESUCH IN DER «CLINIQUE LA PRAIRIE»

Es ist das Hype-Thema der letzten eineinhalb Jahre auf dem Kunstmarkt. Spätestens als «Everydays: the First 5000 Days» von Beeple für 69,3 Millionen Dollar versteigert wurde,

ist das Thema NFT auch im Mainstream angekommen. Insider sprechen bereits von der nächsten grossen Kultur-Revolution, die man nicht verpassen sollte.

Die «Clinique La Prairie» ist eine Pionierin für innovative medizinische Forschung, regenerative Medizin und Langlebigkeit. Nun hat die Schweizer Luxusdestination ihr renommiertes Revitalisierungs-Premium-Programm neu aufgestellt und präsentiert einen unvergleichlichen Ansatz für Langlebigkeit im Jahr 2022.

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