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VOLUME 67 SUMMER 2023
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Mit der Aqua Terra Shades Kollektion nutzt Zoë Kravitz die Kraft der Farbe, um ihren persönlichen Stil auszudrücken. Genau wie der vielseitige Star strahlen diese OMEGA Uhren Selbstvertrauen aus und bieten ganz unterschiedliche Nuancen, passend zu Ihrer jeweiligen Stimmung. Entdecken Sie die 34-mm-Modellreihe aus Edelstahl mit ihren fünf exklusiven Varianten, die alle von der bewährten Präzision eines Co-Axial Master Chronometer Uhrwerks angetrieben werden. Welchen Look Sie auch immer bevorzugen – eine dieser Nuancen erzählt auch Ihre Geschichte.
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erscheint vierteljährlich
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Editorial Media Group AG
Ceres Tower Hohenrainstrasse 24 CH-4133 Pratteln
Telefon +41 61 551 39 40 Telefax +41 61 551 39 49 info@editorial.ag www.editorial.ag
MANAGING DIRECTOR PETER LEVETZOW
PUBLISHING DIRECTOR HASAN DURSUN
HEAD OF PRESTIGE BORIS JAEGGI
EDITOR IN CHIEF
SWENJA WILLMS s.willms@editorial.ag
HEAD OF TRAVEL URS HUEBSCHER
HEAD OF PRODUCTION & ART DIRECTION
MELANIE MORET m.moret@editorial.ag
PRODUCT PUBLIC RELATION
SWENJA WILLMS
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EDITORS
MATTEO ATTI
GISBERT L. BRUNNER
JULIA FAULHABER
SMITH & SMITH
MAURA WASESCHA
CORRECTOR
MARIO HETZEL
COVER
Photography: Robertino Nikolic
Production: Daniela Berther & Snesha Bloom
PHOTOGRAPHS
Image database, TASCHEN, Lalique, Chris Tille, Gordon Murray, Bujî, Pininfarina, Piaget, Gismondi, Tiffany & Co, Alice Fournier, Zegna, Loewe, Balenciaga, Dio, Fendi, Giambattista Valli, Brioni, Chanel, Swiss Perfection, 72k, Kinraden, Emporio Sirenuse, Fornasetti, Bonacina, Louis Vuitton, Marni, Jacquemus, Bric’s, Octave, Lucrin, Hennessy, Fortnum & Mason, Bee family, Montblanc, Celine, ADMIN, COORDINATION & SUBSCRIPTIONS
SERPIL TÜRKMEN s.tuerkmen@editorial.ag
PRICE
Issue CHF 10.–/€ 9.50
Year CHF 39.–/€ 35.–
IT SUPPORT ITADMIN@EDITORIAL.AG
is a registered trademark. (IGE 596.147)
ISSN Print: 1662-1255
ISSN E-Mag: 2813-1495
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24 IM DIALOG DER INSPIRATION
Pirelli-Kalender 2023
32 HOCH ZU ROSS
Hermès und die Liebe zum Pferd
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MIAMI/BASEL 2023
Gewinnspiel zur Collectors & VIP Preview
38 BASQUIAT X WARHOL
Ein dynamisches Duo
41 KOLUMNE
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42 EIN BESONDERER ANLASS
Harley-Davidson wird 120
50 RENNEN DER ZEIT
Die Geschichte von Le Mans
90 MOTION
60 ZUKUNFTSTRÄUME
Die spannendsten Concept Cars
76 GENUSS AUF WOLKE SIEBEN Elite Flights
78 MEHR ALS EINE AUTOGARAGE Schmohl feiert das grosse Jubiläum
84 DAS ENDE EINER ÄRA
Die Sonderedition des Jaguar «F-TYPE»
90 SIMPLE PERFEKTION
Der neue Rolls-Royce «Ghost»
96 TREFFEN DER ELEGANZ «Concorso d‘Eleganza Villa d´Este 2023»
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98 EIN MANN, EIN TRAUM Thierry Stern im exklusiven Interview
106 EINE ENDLOSE METAMORPHOSE 75 Jahre Serpenti
114 UHREN-FRÜHJAHR 2023 Neuheiten fürs Handgelenk
124 PARISER ELEGANZ «Purnell x PSG Escape Limited Edition»
126 GROSSES KINO Die neue «D-Vibes»-Kollektion von Messika
130 PARADIESISCHE ZEITMESSER «Manero Tourbillon Double
132 EDITORIAL Chrome Couture
148 À LA FUSALP Sophie Lacoste im Gespräch
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WELL BEING BEAU TY &
178LIV ING 202 TR AVEL
154 EDEN-ROC SPA VON DIOR Zu Besuch im neuen Wellnesstempel
162 EIN NEUES LEBENSGEFÜHL Zu Gast im Mayr-Kurhotel
166 DAS HAUS DER DÜFTE Maison Noir
168 SYSTEMUPDATE Hautpflege für das lymphatische System
170 MIT DER KRAFT DER DIAMANTEN
Strahlende Kosmetik von Alûstre
172 EINE PROGRESSIVE DESIGNGESCHICHTE
Ulrike Wittmann im Interview
178 DÄNISCH LEBEN Must-haves
180 MODERNE LICHTKULTUR Axel Meise von Occhio spricht über Licht und Lebensqualität
184 KOLUMNE Maura Wasescha
186 LUXUS DER SUPERLATIVE St. Regis Maldives Vommuli
192 FEIER EINER GLORREICHEN HISTORIE «Bürgenstock Resort Lake Lucerne» feiert das 150-jährige Bestehen
196 EINE OASE DER ENTSCHLEUNIGUNG
Waldhaus Flims
202 FÜR MENSCH UND NATUR Hideaway Forestis
206 REIF FÜR DIE INSEL Vitznauerhof
208 SCHÖNE STUNDEN
Storchen Zürich
210 SPEKTAKULÄRER AUFENTHALT
Caesars Palace Dubai
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Genève
214 TRADITION, REISE UND EXZELLENZ Restaurant Sühring in Bangkok
219 RAR, GEREIFT, GEFRAGT Fine Wine
220 DER GESCHMACK DER HEIMAT Tarik Lange im Interview
224 EDLE TROPFEN Weine für den Sommer
TRENDS
FIN ANCE
226 ENTWICKLUNGEN IM LUXUSSEGMENT Matteo Atti über Veränderungen im Markt
CULINA RIUM 224 230
20 214
30 ART & CULTURE 74 MOTION 123 JEWELLERY 146 FASHION MEN 152 FASHION WOMEN 171 BEAUTY & WELLBEING 185 LIVING 200 TRAVEL 225 CULINARIUM 230 FINANCE 6 IMPRESSUM 23 EDITORIAL 232 VORSCHAU
“Was bedeutet Luxus, wenn Sie keine Zeit haben, ihn zu geniessen?“
Luxus bedeutet, sich nicht um Fragen des Luxus kümmern zu müssen. Sondern den perfekten Moment geniessen zu können. Im Kreise der Familie, mit Freunden. Völlig sorgenfrei, im Wissen, dass im Hintergrund ein Team bereit steht, das alle Wünsche erfüllt. Deshalb bietet Maura Wasescha nicht einfach exklusivste Immobilien zum Kauf oder zur Miete. Maura Wasescha bietet mehr. Sie bietet den perfekten Luxusservice. Damit die Magie des Momentes zum zeitlosen Genuss wird.
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Maura
WER ZU TRÄUMEN WAGT
EDI TO RIAL
«Die Möglichkeit, dass Träume wahr werden können, macht das Leben erst interessant.» So sagte es der Schriftsteller und Bestsellerautor Paulo Coelho – ein Mann, der die Bedeutung von Träumen und deren oft verborgenes Potenzial zu schätzen wusste. Wir widmen die vorliegende Sommerausgabe von PRESTIGE Träumern, Romantikern und all denjenigen, die an die Kraft und Realisation von Visionen glauben. So begleiten wir die Fotografin Emma Summerton in eine Welt geprägt von Surrealismus und magischem Realismus. Unter dem Titel «Love Letters to the Muse» inszenierte Summerton als fünfte Frau seit der ersten Ausgabe 1964 den neuen Pirelli-Kalender und verbildlicht diesen als Dialog mit Kunst, Dichtung, Musik und Literatur. Es ist ein Liebesbrief an ihre Musen, also an all die Frauen, die für sie als Künstlerin und als Person Inspiration und Leitbild waren und sie auf ihrem Weg und bei ihren Entscheidungen begleiteten.
Den amerikanischen Traum zelebrieren wir in der vorliegenden Ausgabe gemeinsam mit Harley-Davidson. Jeder hat sie bestimmt schon mal gehört, die Geschichte vom Hinterhofholzschuppen, in dem die ersten drei Harley-Davidson-Motorräder entstanden. Das war 1903 im US-amerikanischen Milwaukee. Doch konnten William Harley und die drei Davidson-Brüder ahnen, dass ihr Unternehmen die Zeit überdauern würde? Wir feiern das 120-jährige Jubiläum mit einer exklusiven Fotostrecke gemeinsam mit Sabrina Cipolla, die sich als Privatköchin ihren persönlichen Karriere-Traum erfüllt hat.
Ein weiterer Protagonist, der im wahrsten Sinne des Wortes seinen Traum lebt, ist Thierry Stern. Als Präsident leitet er das traditionsreiche Familienunternehmen Patek Philippe in vierter Generation und verrät im exklusiven Interview, wovon er selbst nachts gerne träumt.
Und letztendlich präsentieren wir die Zukunftsträume der Konzerne und Designer: Concept Cars entspringen dem Ideenreichtum visionärer Köpfe. Oftmals bleiben sie Träume, nur selten schaffen sie den Sprung in die Produktion und nur wenige werden zu wahrlichen Wegweisern für das Fahren der Zukunft. Ein Einblick in die spannendsten Modelle der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Swenja Willms Editor in Chief
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ART & CUL TURE CULT URE
ART &
PRESTIGE 24
IM DIALOG DER INSPIRATION
ART & CULTURE 25
Autorin_Swenja Willms Bilder_Pirelli Kalender 2023, Emma Summerton
ES IST EIN LIEBESBRIEF AN IHRE MUSEN: DIE AUSTRALISCHE FOTOGRAFIN EMMA
SUMMERTON HAT DIE 49. AUSGABE DES PIRELLI- KALENDERS IHREN MUSEN
GEWIDMET – ALSO ALL DEN FRAUEN, DIE FÜR SIE ALS KÜNSTLERINNEN UND ALS PERSONEN AUF IHRER SUCHE NACH
INSPIRATION EIN LEITBILD WAREN
UND SIE AUF IHREM WEG UND IN IHREN
ENTSCHEIDUNGEN BEGLEITETEN.
UNTER
Unter dem Titel «Love Letters to the Muse» inszenierte die Fotografin Emma Summerton als fünfte Frau seit der ersten Ausgabe 1964 den neuen Pirelli-Kalender. Somit setzt sie nach Sarah Moon 1972, Joyce Tenenson 1989, Inez van Lamsveerde 2007 und Annie Leibovitz in den Jahren 2000 und 2016 die Reihe bedeutender Fotografinnen für Pirelli fort. Für den Kalender wollte die Australierin zum eigentlichen Ursprung des Wortes Muse zurückkehren. «Muse stand ursprünglich nicht nur für eine Quelle der Inspiration, sondern auch für einen Menschen, der eine literarische, wissenschaftliche oder künstlerische Begabung besass», erklärt Emma Summerton. Wie sie von sich selbst sagt, ist sie «fasziniert von den Frauen, die ausserordentliche und kreative Dinge schaffen, von den Frauen, die mich während meines ganzen Werdeganges und meines ganzen Lebens inspiriert haben, angefangen bei meiner Mutter. Frauen, von denen ich viel gelernt habe: Schriftstellerinnen, Fotografinnen, Dichterinnen, Schauspielerinnen und Regisseurinnen. Meine Vorstellung war es also, diese aussergewöhnlichen Frauen zu ehren und eine Welt zu erschaffen, in der ich sie darstellen kann.» Der Pirelli-Kalender 2023 enthält 28 Aufnahmen von 14 Models, die in dem verträumten Stil, der die Arbeit von Emma Summerton unverwechselbar macht, dargestellt werden. Die Auswahl der dargestellten Frauen ist wohl durchdacht. Jede von ihnen zeigt eine Wesensverwandtschaft mit der Muse, die sie
PRESTIGE 26
darstellt. Kulisse für die Aufnahmen, die im Juni und Juli gemacht wurden, waren die Sets in London und New York. «Bei meinen Aufnahmen ist die Grenze zwischen der Rolle, die die Models spielen, und dem, was sie wirklich sind, verschwommen und alles verschmilzt in Bildern, die wie im magischen Realismus erscheinen», erklärt die Fotografin. Und so wurden Persönlichkeiten wie Guinevere Van Seenus abgelichtet, die neben einem Topmodel in der Realität auch Fotografin ist. Lauren Wasser ist Model und Athletin. Ashley Graham, die im Kalender die Aktivistin darstellt, ist bekannt für ihr Engagement im Namen der Body Positivity. Und Precious Lee, die Erzählerin, schreibt mit Leidenschaft Bühnenstücke und Geschichten.
Als das Team von Pirelli zum ersten Mal im Archiv der Arbeiten von Emma Summerton blätterte, war es sofort von ihrer Fähigkeit fasziniert, Reales und Surreales ineinander übergehen zu lassen und der modernen und malerischen Welt Form zu verleihen, die prägend für ihr Werk ist. Als die Künstlerin begann, das Konzept für ihr Projekt auszuarbeiten, liess sie sich vor allem
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von ihren Werken und der Vielfalt von künstlerischen und lebensnahen Themen inspirieren, denen sie sich stets zugewandt hat: Surrealismus und magischer Realismus, Schönheit und wilde Natur, Liebe für Blumen und wilde Zweige sowie die Kraft des Tierreiches mit dem Symbolgehalt, der all dies in Kunst, Dichtung, Musik und Literatur verkörpert. Das anfängliche Moodboard von Emma enthielt dementsprechend eine Mischung von Themen, die anscheinend keinen Zusammenhang hatten, für sie jedoch komplementär waren. Elemente, die sie stets in ihrem tiefsten Inneren bewegt haben, schon als sie noch ein Kind war, darunter vor allem die Werke der Australierin Vali Myers, Künstlerin und Bohemienne, die sie während ihrer Zeit auf der Kunstschule entdeckte. Ihre jugendliche Leidenschaft für Marilyn Monroe. Die Lieder der australischen Sängerin Crissy Amphlett, mit der sie später Freundschaft schloss. Ein Bild der italienischen Schauspielerin Monica Vitti, mit windverwehtem Haar auf einer Insel in Gedanken versunken, die sie an ihre Mutter erinnerte. Surrealistische Malerinnen wie die mexikanische Künstlerin britischen Ursprungs Leonora Carrington, eine der Gründerinnen der Frauenbefreiungsbewegung in Mexiko, deren symbolhafte Darstellungen Emma schon immer faszinierten, ebenso wie die traumhaften Gemälde des Mexikaners Remedios Varo und der Amerikanerin Gertrude Abercrombie, die in ihre
Werke oft kleine Eulen und Katzen einarbeitete. Zusammen mit ihrer Mutter, die sie immer unterstützt hat, entwarf Emma Mädchenkleidung, und dies stärkte ihr Vertrauen in ihre Kreativität. Ebenso bedeutend war für sie ihr Grossvater. Er zeigte ihr und ihren Schwestern Dias oder Filme, die er mit einer «Super 8» aufgenommen hatte, hörte mit ihnen Musik oder tanzte mit ihnen im Garten. Er schuf für sie magische Augenblicke, die Emma dazu angeregt haben, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Diese Erfahrungen gaben ihrer Vorstellungskraft und ihren Jugendträumen starke Impulse. «Vieles meines visuellen Storytellings habe ich meinem Grossvater zu verdanken. Ich war ein ungezähmtes Kind, aber ebenso wie meine Mutter hat auch er meine Persönlichkeit immer unterstützt. Von beiden habe ich die Zuneigung zum Tier und der Natur, die in meinen Werken fast immer präsent sind», so Summerton. Die Fotografin strebt es immer an, mit ihren Models eine persönliche Beziehung herzustellen und einen tiefergehenden Dialog mit ihnen zu haben. Für Emma ist der Pirelli-Kalender 2023 nicht nur eine Anerkennung für das, was der schöpferische Prozess ihr bedeutet, sondern auch für die Art, in der jede ihrer Musen einen grossen kollektiven und menschlichen Leitfaden darstellt, der aus Emotionen und Inspirationen besteht.
ART & CULTURE 29
MO TI ON
MO TION
EIN BESONDERER ANLASS
JEDER HAT SIE BESTIMMT SCHON MAL GEHÖRT, DIE GESCHICHTE VOM HINTERHOFHOLZSCHUPPEN, IN DEM DIE ERSTEN DREI HARLEY-DAVIDSON-MOTORRÄDER
ENTSTANDEN. DAS WAR 1903 IM US-AMERIKANISCHEN MILWAUKEE. DOCH KONNTEN WILLIAM HARLEY UND DIE DREI DAVIDSONBRÜDER AHNEN, DASS
IHR UNTERNEHMEN DIE ZEIT ÜBERDAUERN WÜRDE?
PRESTIGE
Harley-Davidson wird 120
strich. So wuchs Harley-Davidson binnen 17 Jahren zum grössten Motorradhersteller der Welt heran und konnte sich seiner monumentalen Fabrik rühmen, die unweit des Holzschuppens an der heutigen Juneau Avenue in Milwaukee entstanden war. 1936 lief hier der Urahn moderner Harleys vom Stapel: das rund 145 km / h schnelle Model E / EL mit seinem kopfgesteuerten, Knucklehead genannten V2.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in den USA eine Vielzahl von Motorradherstellern. Sie kamen und sie gingen, Harley-Davidson blieb – und wird jetzt 120. Als einziger Hersteller der Welt hat die Firma 120 Jahre lang ohne Unterbrechung eigenständig Motorräder gefertigt.
Aus den Einzylinder-Modellen der frühen Jahre wurden schon 1909 stärkere, kompakt gebaute 45°-V-Twins. In den riesigen USA mussten selbst auf besseren Feldwegen problemlos gewaltige Entfernungen zurückgelegt werden und Harley-Davidson erwarb sich einen erstklassigen Ruf in Bezug auf die Zuverlässigkeit seiner Maschinen. Seit Mitte der 1910er-Jahre fuhr zudem das Werksrennteam, genannt Wrecking Crew, mit Bikes wie dem 180 km / h schnellen Eight-Valve Racer die Konkurrenz in Grund und Boden –was die Leistungsfähigkeit der Motorräder aus Milwaukee unter-
Die historische Fabrik ist inzwischen das Headquarter des US-Unternehmens. Noch heute ist Harley-Davidson also in Milwaukee daheim, wo einst alles begann, und noch heute ist die Firma – wenngleich man vom 50er-Zweitakter bis zum grossvolumigen Boxer alles Mögliche ausprobiert hat – dem viertaktenden V2 treu ergeben. Auch wenn er äusserlich manchen seiner Ahnen gleicht, wurde er Jahrzehnt für Jahrzehnt den Erfordernissen der Zeit angepasst und ist hochmodern. Mit dem Milwaukee-Eight und dem Revolution Max fertigt Amerikas traditionsreichster Motorradhersteller derzeit zwei unterschiedliche Motorenkonzepte: einen luftgekühlten 45°-V2 mit flüssigkeitsgekühltem Auslassbereich und einen flüssigkeitsgekühlten 60°-V2. Von 975 bis 1923 Kubikzentimeter reichen die Kubaturen, bis zu 112 Kilowatt (152 PS) leisten die Triebwerke. Und längst haben moderne Features wie elektronische Assistenzsysteme, praktische Bluetooth-Handyanbindung und modernstes Infotainment in die Maschinen aus Milwaukee Einzug gehalten. Doch was geblieben ist und sich nie ändern wird, ist der besondere Nimbus einer HarleyDavidson: Ihr Look, ihr Sound und das Feeling, das sie vermittelt, sind einzigartig. Sie steht für ein Lebensgefühl, das mit Werten wie Freiheit, Individualität und Nonkonformismus einhergeht. Ihre Fans und Fahrer bilden eine grosse, weltumspannende Familie, die das Feiern nicht verlernt hat.
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Autorin_Swenja Willms Bilder_Harley-Davidson
DIE GESCHICHTE VON HARLEY-DAVIDSON
CIRCA 1901
In Milwaukee, Wisconsin (USA), arbeiten der technische Zeichner William Harley und der technische Modellbauer Arthur Davidson in ihrer Freizeit an der Konstruktion und Fertigung eines Verbrennungsmotors. Später schliesst sich ihnen Arthurs Bruder, der Eisenbahnmaschinist Walter Davidson, an.
1903
Die ersten drei fahrtüchtigen Motorräder – Einzylinder mit Riemenantrieb – werden hergestellt. Die «Produktion» erfolgt nach Feierabend und am Wochenende in einem Schuppen in der 37. Strasse von Milwaukee, auf den Arthurs Schwester «HarleyDavidson Motor Co.» gepinselt hat.
1909
Der erste V-Twin – konstruiert von William Harley – kommt auf den Markt: 27 Einheiten des Modells 5D mit rund 810 Kubikzentimetern und dem bis heute typischen 45°-V2-Motor verlassen die erneut vergrösserte Fabrik. Hier arbeiten inzwischen 35 Angestellte, die in jenem Jahr insgesamt 1149 Motorräder fertigstellen.
1920
In der Juneau Avenue ist eine riesige neue Fabrik entstanden. Mit 28’980 verkauften Maschinen und über 2000 Mitarbeitern ist Harley-Davidson der weltgrösste Motorradhersteller und investiert massiv in den Rennsport.
1936
Neben einem neuen seitengesteuerten V-Twin mit 30 PS und 80 Kubikzentimetern Hubraum kommt ein weiterer neuer Motor auf den Markt, den man wegen seiner Zylinderköpfe, die an die Knöchel einer Faust erinnern, Knucklehead nennt. Er leistet etwa 37 PS und beschleunigt die mit ihm bestückten Modelle E und EL auf rund 145 km / h.
1957
Die erste Sportster, Typkürzel XL, erscheint mit modernem Fahrwerk, Telegabel und Federbeinen sowie einem 883 Kubikzentimeter grossen OHV-Motor, der 55 PS leistet. Willie G. Davidson, Enkel von Firmengründer William A. Davidson, arbeitet bereits am Design mit und entwirft das runde 1957er-H-D-Tanklogo.
1971
Willie G. Davidson stellt mit der Super Glide das erste Factory Custombike vor, mit dem sich Harley-Davidson auch den Kunden der Chopperszene zuwendet.
1972
Die neue Rennmaschine XR 750 beginnt, die amerikanische Dirt-Track-Szene zu dominieren.
1990
Mit der Fat Boy führt Harley-Davidson eine neue Motorradgattung ein: den Cruiser.
PRESTIGE 46
1903 1941
Knucklehead
1935
«HARLEY-DAVIDSON STEHT SEIT NUNMEHR 120 JAHREN FÜR FREIHEIT, LEIDENSCHAFT, VERBUNDENHEIT UND EMOTIONEN, ABER AUCH FÜR INNOVATION UND TATENDRANG. ICH BIN DANKBAR, EIN TEIL DIESER GESCHICHTE ZU SEIN, UND SCHAUE DEN UNGESCHRIEBENEN KAPITELN MIT FREUDE ENTGEGEN.»
Iwan Steiner, Geschäftsführer von Harley-Davidson
1957
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Schweiz
Sportster
Die erste Knucklehead wird produziert.
PRESTIGE 48 2002 2021 Die Anniversary Collection Pan America
V-Rod
«ICH WURDE MIT BENZIN IN DEN ADERN UND EINEM STIFT IN JEDER HAND GEBOREN.»
Willie G. Davidson, Harley-Davidsons erster Design-Direktor und Enkel des Mitbegründers
William A. Davidson
1994
Die 2’000’000. Harley-Davidson rollt vom Band.
2003
Der 100. Unternehmensgeburtstag wird mit einer mobilen Megafete weltweit gefeiert. Daraus entwickeln sich in Deutschland die Hamburg Harley Days.
2012
Nach 49 Jahren als Chefdesigner geht Willie G. Davidson im April in den Ruhestand. Neben ABS wird der Twin Cam 103 in der Dyna-Baureihe eingeführt. Für die Softail-Baureihe wird der Twin Cam 103B mit Ausgleichswellen präsentiert.
2018
Harley-Davidson feiert sein 115-jähriges Firmenjubiläum mit exklusiven Jubiläumsmodellen und riesigen Partys – unter anderem in Prag und in Milwaukee. Die Softail-Modelle kommen in vollständig überarbeiteten Versionen mit neu entwickeltem Chassis und Milwaukee-Eight-Motor auf den Markt. In den CVO-Modellen ist erstmals der Milwaukee-Eight mit 1923 Kubikzentimetern verbaut.
2020
Die LiveWire, das erste von einem Grossserienhersteller gefertigte Elektromotorrad, erscheint. Mit den RDRS Safety Enhancements stellt Harley-Davidson eine Vielzahl von elektronischen Fahrassistenzsystemen vor.
2021
Mit der Pan America debütiert das erste Adventure Touring Bike von Harley-Davidson. Die in zwei Versionen erhältliche Maschine verfügt über den neuen Revolution-Max-Motor und ein neu konstruiertes Fahrwerk. Auf der technischen Basis der Pan America wird die neue Sportster S präsentiert.
2023
Als traditionsreichster Motorradhersteller der Welt feiert HarleyDavidson sein 120-jähriges Firmenjubiläum – unter anderem in Budapest und in Milwaukee. Aus diesem Anlass kommen sieben Typen in Form besonders edel ausgestatteter AnniversaryModelle auf den Markt.
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EIN MANN, EIN TRAUM
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PRESTIGE: Herr Stern, Patek Philippe wird seit Generationen von derselben Familie gehalten. Ihr Urgrossvater hat Patek Philippe 1932 gerettet, indem er heimlich Aktien kaufte und sie LeCoultre wegnahm. Sonst wäre Patek Philippe heute womöglich unter dem Dach des Richemont-Konzerns. Unabhängigkeit ist eine Tradition in Ihrer Familie, das Eingehen von Risiken auch. Ihr Vater ging grosse Risiken ein, Sie tun es mit der Entwicklung vieler neuer Kaliber.
THIERRY STERN: Für mich war und ist das einfacher, weil ich jetzt genug Reserven habe. Ich bin in dieser Hinsicht ein sehr vorsichtiger Mensch. Das Schlimmste, was passieren könnte und passieren wird, ist eine grosse Krise. Natürlich wird diese eines Tages kommen, das weiss ich.
Ernsthaft?
Eines Tages ja. Ich hoffe immer, dass es während meiner gesamten Laufbahn nicht dazu kommen wird. Aber seien wir realistisch: Mein Vater musste zwei oder drei grosse Krisen durchstehen.
Die 1970er-Jahre zum Beispiel mit ihrer Quarzkrise.
Eines Tages muss ich mich auch einer Krise stellen, definitiv. Wir werden alle eine erleben. Aber das Schlimmste wäre, dann jene eigenen Mitarbeitenden zu verlieren, welche man mühevoll ausgebildet und qualifiziert hat, oder die besten. Es ist meine Angst, diese Leute zu verlieren. Um sie zu halten, braucht man also grosse Reserven …
… die Sie ja auch haben.
Mein Vater hat Reserven behalten. Wie ich gerade sagte, wusste er davon. Es ist ihm passiert. Und ich habe diese Reserve verdoppelt. Heute sagt mir zum Beispiel Herr Peny, unser CEO, immer, dass das ein bisschen zu viel ist.
Was antworten Sie ihm?
Ich erwidere, dass es mir egal ist. Wir verdoppeln die Reserve. Ich möchte vorbereitet sein, falls etwas passiert. Und ich denke, das ist wichtig. Das kann man nur als liquides Familienunternehmen machen. Da kann man sagen: Okay, wir behalten das Geld. Und das ist sehr wichtig. Es ist auch Teil der Mentalität von Patek, nicht zu rennen, um Geld zu verdienen, sondern um
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ALS PRÄSIDENT LEITET ER DAS TRADITIONSREICHE FAMILIENUNTERNEHMEN PATEK PHILIPPE IN VIERTER GENERATION. THIERRY STERN IM EXKLUSIVEN PRESTIGE-INTERVIEW.
das Unternehmen zu erhalten. Das Unternehmen gibt dir Essen und Geld zum Leben. Es geht also nicht nur darum, Dividenden oder was auch immer zu erwirtschaften. Das wäre falsch. Für mich ist es eine ganz einfache Sache, die ich immer im Kopf habe: Wenn ich schöne Uhren entwerfe, wird der Rest folgen. Das ist für mich eine extrem wichtige Regel. Und sie funktioniert.
Würden Sie sich als einsamer Leiter der Traditionsmanufaktur Patek Philippe bezeichnen?
Wenn es darum geht, Patek Philippe zu leiten, ist man nie allein, würde ich sagen. Und das finde ich sehr gut. Ich bin von professionellen Leuten umgeben. Sie alle sind die Hüter von Patek Philippe, nicht ich. Selbst wenn ich morgen sterben würde, würde Patek Philippe weiterbestehen. Ich meine, all diese Menschen sind wirklich gut, sie wissen, was zu tun ist. Es wäre überhaupt keine Katastrophe. Es ist also sehr wichtig zu sagen, dass man nie allein und emanzipiert sein kann. Das Team um einen herum ist auch der Lehrer und Beschützer. Es arbeitet auch, um die DNA-Marke für das Publikum zu bewahren. Wir reden von einer Mischung. Ich bin die nächste Generation, mein Vater ist nicht mehr aktiv, aber ich arbeite immer noch mit dem Team zusammen, welches er zusammengestellt hatte. Es gibt vielleicht auch noch ein paar andere natürlich. So funktioniert das bei Patek. Man darf also nicht verrückt sein, weil die Leute es intern nicht erlauben, verrückt zu sein. Und ich denke, das ist sehr gut. Der Geist ist hoffentlich immer
so offen, dass die Mitarbeitenden sagen können: Nein, Thierry, du liegst falsch, mach das nicht. Als Familienunternehmen ist es sehr wichtig, dass man sich auf die Leute verlassen kann, welche man kennt. Wenn man sagt, ich bin der Eigentümer, ich mache, was ich will, dann ist das das Ende von Patek Philippe oder jeder anderen Marke.
Sie betonen immer wieder, wie Sie von Ihrem Vater gelernt haben und wie er Sie auf Patek Philippe und die Philosophie des Familienunternehmens vorbereitet hat. Sind Sie nun emanzipiert? Immerhin hat sich Ihr Vater schon vor Jahren aus dem Tagesgeschäft in den Ruhestand zurückgezogen. Sie zeichnen jetzt verantwortlich für mehr als 2000 Menschen, für eine grosse traditionelle Uhrenproduktion.
In Bezug auf die Produkte gab es durchaus eine Emanzipation, als ich die Zukunft der 3970 entwerfen musste. Das war nicht einfach, denn es war eine ikonische Uhr. Und als wir sie einstellten, sagte mein Vater: Okay, du musst ein neues Design für dieses Uhrwerk finden. Aber pass auf, es ist eine ikonische Uhr, viel Glück. Und es dauerte etwa zwei Jahre, bis Patek Philippe die 5970 herausbrachte. Und die war sogar noch besser. Aber es war wirklich ein schwieriger Akt. Ich musste auf so viele Details achten. Ich habe wirklich von der Uhr geträumt. Und träumen, das ist ein wichtiges Wort für mich. Ich meine, man muss von seinem Produkt träumen. So habe ich gearbeitet.
WATCHES & JEWELLERY 101
Enzo Ferrari hat gesagt, man muss sein Auto träumen. Sehen Sie, er kopiert mich (lacht). Nein, aber er hat absolut recht. Ich träume von meinen Uhren. Und ich sehe sie. Und selbst jetzt kann ich mir vorstellen, dass ich die Uhr sehe, dass ich sie vor mir sehe, wissen Sie, ich kann sie mir vorstellen. Und diese 5970, als ich sie meinem Vater vorstellte, das war der Moment, in dem ich mich emanzipiert habe, was das Design angeht. Weil es so eine coole Uhr war, war er sichtlich beeindruckt. Und danach konnte ich tun, was ich wirklich wollte.
Philippe Stern kann als hintergründiger Vater der Nautilus gelten. Sie sind gestalterischer Vater der nicht minder begehrten Aquanaut. In beiden Fällen hat Patek Philippe Ikonen in der Uhrenindustrie geschaffen. Was ging Ihnen mit Blick auf die gut 20 Jahre alte Nautilus durch den Kopf, als Sie diese Armbanduhr 1995 oder 1996 nach Ihrem Einstieg bei Patek Philippe kreierten?
Die erste Frage war, wie man die Aquanaut präsentiert und verkauft. Ein wichtiger Schritt besteht logischerweise darin, eine Uhr zu entwickeln. Der zweite Schritt war die Frage, wie man sie kommunizieren und verkaufen kann. Das kam mir wirklich in den Sinn. Jedes Mal, wenn ich eine Uhr entwerfe, denke ich auch darüber nach, wie wir sie der Welt zeigen, wie wir sie der Welt erklären können. Das ist sehr wichtig. Es ist wirklich ein Teil des gesamten Prozesses der Herstellung einer neuen Uhr. Das Erklären einer Uhr ist sehr wichtig. Ich glaube, wenn man ganz klar erläutert, warum man sie gemacht hat, kann man auch sehr weit gehen. Ich werde den Leuten sicher nicht erzählen, dass ich schon eine andere Idee habe. Für mich ist das ein bisschen wie ein Schachspiel. Wenn ich eine Uhr entwerfe, kenne ich bereits die nächsten beiden. Es ist nicht nur eine Uhr, sondern es geht immer um eine Familie, die sich fortsetzen wird. Was wir dieses Jahr auf der Watches and Wonders gezeigt haben, ist für mich definitiv alt, denn ich bin schon zwei Jahre weiter.
Sie denken immer strategisch voraus.
Ja, und ich weiss genau, was ich tun werde und warum.
Ist das logisch und zwingend?
Ja. Das ist auch sehr wichtig für unsere Kunden – wegen des Glaubens an die Marke und ihrer langfristigen Wirkung. Sie haben die erste Version eines Uhrenmodells gekauft, und jetzt
kommt die zweite Ausführung. Das ist sehr wichtig für mich. Das Entwerfen einer Uhr ist also nur ein Teil des Prozesses. Von der Zukunft träumen zu können, gehört auch dazu. Es ist Teil des Marketings, es ist Teil vieler anderer Dinge, die damit einhergehen. Ich meine, wenn man dazu in der Lage ist, weiss man auch, dass man Profi ist.
Haben Sie bei der Kreation der Aquanaut in Erwägung gezogen, eine Ikone zu schaffen, die bis weit in die Zukunft Bestand haben wird?
Das würde ich so nicht sagen. Wenn man eine Uhr kreiert, weiss man grundsätzlich nie, ob sie ein Leader sein wird oder nicht. Bei mir war das vor 20 Jahren so. Heute spüre ich es durchaus. Ich kann einschätzen, diese Uhr wird ein grosser Erfolg werden, sie wird in der Kollektion bleiben und es wird Modifikationen geben, sie wird auf Dauer bleiben. Oder diese Uhr wird ein kurzfristiger, einmaliger Hit, und dann muss ich aufhören, weil es nicht etwas ist, das zu lange aufhalten sollte. Also ja, heute weiss ich es. Es ist vielleicht anmassend, das zu sagen, aber auch das ist nur eine Frage der Erfahrung. Also ich spüre schon, dass ich alt werde.
Trotz aller Modernität bringt die Aquanaut ein subtiles Gespür für traditionelle Designs und durchweg den Geist von Patek Philippe zum Ausdruck. Hat Sie Ihr Vater dorthin geführt oder wie sind Sie dazu gekommen?
Nein, mein Vater war das eher weniger. Natürlich hatte ich das Glück, all diese schönen Uhren seit meiner Jugend immer wieder zu sehen. Ich denke, dadurch gelangte die DNA in meinen Kopf. Die Idee war ja immer dieselbe, dass wir mit Patek eine
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bestimmte Linie bewahrt haben. Ich kann also nicht wirklich mit Gimmicks spielen. Man muss also die Vergangenheit studieren, um die Marke, die Form und auch das Uhrwerk wirklich zu verstehen. Und wenn man das tut, bekommt man im Laufe der Zeit eine bestimmte Linie im Kopf. Aber für mich war auch wichtig, dass man sich immer weiterentwickeln muss. Es ist ein bisschen wie beim Porsche 911. Er ist im Grunde immer noch derselbe, hat sich jedoch immer wieder weiterentwickelt. Und genau das versuche ich auch mit Uhren zu machen. Man muss etwas Neues schaffen, ohne dabei das Image der Marke und einer Linie zu zerstören. Bei der Calatrava-Linie weiss ich zum Beispiel, wie weit ich gehen kann. Es gehört zu meinem Job, an die Grenzen zu gehen, ja.
Wann oder wie erkennen Sie, dass die Grenze erreicht ist?
Der Grenze muss man sich vorsichtig nähern. Und dann gibt es eine rote Linie, die man nicht überschreiten sollte. Das Schöne, die Herausforderung und die Motivation, welche ich habe, bestehen darin, dass ich immer am Rande der Grenze bin. Es ist nur deine eigene Ausbildung, die dich verstehen lässt, wie weit du gehen kannst. Das ist natürlich meine Vision. Ich bin jedoch jemand, der sich gerne weiterentwickelt, aber auch traditionell bleibt, und das schon seit meiner Kindheit. Mein Grossvater und mein Vater haben mir immer gesagt, dass Philippe eine Tradition der Innovation hat. Und das ist es, was ich im Kopf habe, wenn ich diese Art von Design mache. Es ist wichtig, die Vergangenheit aufzugreifen. Da kommen wir her. Aber wenn man als neue Generation seinen eigenen Beitrag leistet, dann ist es das, was die Leute auch von mir erwarten. Wenn Sie also Produkte vergleichen, entdecken Sie eine Evolution der Generationen.
«ICH TRÄUME VON MEINEN UHREN. UND ICH SEHE SIE.»
Thierry Stern
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Wie geht das?
Indem ich viele verschiedene Zeichnungen, viele verschiedene Prototypen ausprobiere. Das ist nichts, was man auf einmal herausfinden kann. Es dauert vielleicht sechs Monate, mitunter auch ein Jahr, um das richtige Gehäuse oder das richtige Zifferblatt zu entwerfen. Und ich kann nicht sagen, dass es das perfekte Modell gibt. Das gibt es nämlich nicht. Aber etwas Neues zu kreieren, das gut aussieht und von den Leuten geschätzt wird, ist ein langer, langer Prozess.
Wie viele Entwürfe gibt es auf dem Weg?
Sehr oft denken die Leute: Oh, er macht ein Design und das war’s dann. Nein. Das schlichteste Zifferblatt, welches wir damals in unserer Kollektion hatten, war eine einfache Calatrava. Ich glaube, ich brauchte 30 Prototypen von Zifferblättern, bis ich das richtige gefunden hatte. Aber so funktioniert es bei Patek. Es gibt keine Grenzen, was das Ausprobieren angeht. Man muss ausprobieren und erneut ausprobieren. Und plötzlich sieht man das Endergebnis und sagt: Das ist das Richtige.
Dann steht die Entscheidung?
Dann ist es in der Tat meine eigene Entscheidung. Vielleicht ist es nicht die beste, ich weiss es nicht. Aber das ist es, woran ich glaube. Ich habe mir wirklich die Zeit genommen – und das tue ich immer noch –, den Leuten im Hause Patek Philippe sowie unseren Konzessionären zuzuhören. Dazu auch Ihnen von der Presse. Die ist ebenfalls wichtig.
Sie sagten, dass Sie aus der eigenen Anschauung gelernt haben. Ich habe mir wirklich viele Uhren angesehen, wissen Sie. Ich habe viele, viele Stunden gebraucht, um mir Museumsstücke und Bücher anzuschauen. Aber nur die von Patek. Kataloge anderer Marken schaue ich mir übrigens nie an. Es ist keineswegs so, dass ich sie nicht mag, aber ich möchte mich nicht beeinflussen lassen. Und so versuche ich, meine Uhren zu entwickeln.
Wenn ich Sammlerstücke von Patek Philippe betrachte, also Uhren aus den 1940er- oder 1950er-Jahren, dann besassen die meiner Meinung nach meist ein hohes Mass an Perfektion. Die Proportionen von Gehäuse, Zifferblatt und Zeiger – sie bestimmen das Bild von einer Uhr.
Bei mir ist das die Erfahrung nach nur 30 Jahren. Als ich jung war, habe ich meinen Vater gefragt, wie ich die Uhren beurteilen kann. Und ich sagte: Hör zu, ich habe hier zwei Stücke, eines ist billig, das andere teuer, ich sehe jedoch keinen Unterschied.
Was hat Vater Philippe geantwortet?
Seine Antwort war ganz einfach. Er sagte: Wenn du erst einmal ein paar hundert Uhren in der Hand hattest, wirst du es wissen. Und genau so kam es. Wenn du etwas entwirfst, hast du eine Vorstellung davon, wie du es machen kannst, wie weit du gehen kannst. Es sind oft Details. Und es ist wirklich sehr wichtig, sich genau auf diese Details zu konzentrieren.
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Das geht am Ende aber ins Geld.
Man muss zwangsläufig akzeptieren, dass es dafür kein Budget gibt. Wir haben zwar ein Marketing-Briefing, aber ich lese es nicht einmal. Ich kenne es nämlich und es sollte mich nicht antreiben, wenn ich etwas kreiere. Man sollte nicht sagen, okay, ich habe ein Budget von sagen wir 150 Franken für dies oder das. Das sehe ich anders. Ich versuche einfach, das Beste aus dem zu machen, was ich kann.
Wie steht es um Assistenz?
Vor vielen, vielen Jahren hatten wir eine Person, die uns bei der Gestaltung half. Sie war ziemlich wichtig für uns und hat immer eine riesige Zeichnung von dem Zifferblatt gemacht. Sie teilte mir mit, dass sie so gut sehe, ob es schön aussieht oder nicht. Ich denke, das war eine gute Idee. Und genau das mache ich heute bei den Prototypen. Zum Beispiel verwende ich Wachs für das Gehäuse. Ich mache es viel grösser, weil ich so jedes Detail sehen kann. Es gibt aber auch Tricks, die man jahrelang lernen muss. Am Ende gewöhnen sich die Augen daran, Perfektion zu sehen und einschätzen zu können. So kann ich es mir erklären. Es ist auch eine Chance. Persönlich habe ich nie eine Designschule besucht. Aber ich habe, sagen wir es so, in und aus der Praxis gelernt. Natürlich habe auch ich vorher eine Menge Fehler gemacht. Aus diesen habe ich ungemein viel gelernt.
Ihr Vater hat Sie auf Patek Philippe vorbereitet. Bereiten Sie in diesem Sinne auch Ihre Kinder auf die Zukunft bei Patek Philippe vor?
Nein, ich bereite meinen Ruhestand vor (lacht).
Gut, oder eher doch nicht. Also folgen Sie dem Beispiel Ihres Vaters?
Ich werde ihm folgen, aber genau genommen ist es ein schöner Kreislauf. Wir werden vielleicht mit einer Ihrer anfänglichen Fragen abschliessen. Ich werde ihm folgen, aber ich werde es etwas anders machen, weil wir uns anpassen und etwas anders arbeiten müssen. Die DNA wird dieselbe sein, die Ausbildung wird etwas anders sein, sie hat sich nämlich weiterentwickelt. Und ich muss mich auch in der Art und Weise, wie ich meine Kinder ausbilden werde, weiterentwickeln. Es wird besser sein, vielleicht aber schwieriger. Aber so ist Patek Philippe nun mal.
Thierry Stern, Jahrgang 1970, besuchte eine Wirtschaftsakademie und die Genfer Uhrmacherschule. Anschliessend bereitete er sich in Europa, den USA sowie unter Anleitung von Philippe Stern direkt im Familienunternehmen auf die verantwortungsvolle Rolle als sehr nahbarer und unprätentiöser Präsident von Patek Philippe vor. 2009 trat er in die extrem grossen Fussstapfen seines Vaters.
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FA SHI ON FASH ION
Shirt: JETSET
Body: Jacqueline Loekito
Eyewear: Polyestershock
CHROME
FASHION 133
Im Rausch der Freiheit verschmelzen Mode & Motorrad
Couture
Top: Lena Quist
Pants: Rick Owens via Boutique Roma
Eyewear: Rick Owens via Boutique Roma
Belt: Polyestershock
Fazcinator: Mourjjan
Earring: Maison Gassmann
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Poncho : ETRO via Coast Boutique
Jewellery: Urart 72 via Coast Boutique
Boots & Eyewear: Stylist’s own
Shirt: Max Mara via Maison Gassmann
Pink Dress: Aje via Jelmoli
Gloves: ROECKL
Earring: Luise Zücker
Suit: Akris
Heart: Amorphose
Jewellery: Urart 72 via Coast Boutique
Gloves: Lena Quist
Make-up: PIXI Beauty UK and Weleda
Metallic Coat: #DAMUR
Collar and Boots: Amorphose
FASHION 141
PHOTOGRAPHY:
ROBERTINO NIKOLIC
MODEL:
SABRINA CIPOLLA
PRODUCTION :
DANIELA BERTHER & SNESHA BLOOM
STYLING :
SABINE BERLIPP
HAIR:
MICHAIL TSANIDIS
HAIR ASSISTANT:
SNESHA BLOOM USING WELLA PROFESSIONALS
MAKE-UP:
MAKE-UP BY ROUGY USING PIXI BEAUTY UK & WELEDA
PHOTO ASSISTANT:
DOMINIC WENGER
STYLING ASSISTANT:
AGNES KAYLEEN
MOTORCYCLE :
HARLEY-DAVIDSON® 2023 BREAKOUT® 117
LOCATION:
THE MOVING MECHANICS COMPANY
SPECIAL THANKS TO:
BRONCOLOR & ANDREA KRIEG STF –SCHWEIZERISCHE TEXTILFACHSCHULE
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Blue Dress: Mourjjan
Shoes: Dondup via Coast Boutique
«FOOD IS ABOUT TELLING A STORY» SABRINA
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CIPOLLA
PRESTIGE: Frau Cipolla, unsere Sommerausgabe steht unter dem Motto «Dreams». Für unser Shooting leben Sie den amerikanischen Traum einer Harley. Wovon träumen Sie persönlich?
SABRINA CIPOLLA: Für mich persönlich steht der «amerikanische Traum» für die Idee, dass jeder die Chance hat, sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten und seine Ziele zu verfolgen. Und das gilt für mich auch in meinem Beruf als Privatköchin und Gastgeberin. Meine Passion treibt mich an. Ich träume davon, meine Leidenschaft für die Kulinarik noch weiter zu vertiefen und neue Geschmackserlebnisse zu kreieren, die meine Gäste begeistern. Ich bin überzeugt davon, dass man alles erreichen kann, wenn man den Mut aufbringt, die eigene Komfortzone zu verlassen, um seinen Traum zu verfolgen. Aber letztendlich braucht es auch eine Portion Glück, welche Chancen sich einem bieten. Wichtig ist, diese zu erkennen und zu packen. Ich bin dankbar für alles, was ich bisher erreicht habe, und freue mich darauf, weiterhin meine Träume zu verfolgen und neue kulinarische Abenteuer zu erleben.
Haben Sie sich mit dem Beruf der Privatköchin Ihren KarriereTraum erfüllt?
Absolut! Ich lebe meinen Traum, indem ich meine Leidenschaft für die Kochkunst und Gastfreundschaft zu meinem Beruf machen konnte. Die Kreativität, die mir dieser Beruf ermöglicht, und die Reaktionen, die mein Schaffen bei meinen Gästen auslösen, sind unglaublich bereichernd und inspirierend. Mit der Eröffnung meiner eigenen Eventlocation «KochRaum» in Zürich Ende 2022 konnte ich ein weiteres Herzensprojekt von mir umsetzen. Neben meiner Tätigkeit als Privatköchin kann ich dort meine Gäste in einem exklusiven privaten Ambiente empfangen und spannende Projekte realisieren. Aber natürlich gibt es immer noch viele Dinge, von denen ich träume – zum Beispiel, mein Kunst-Kochbuch und mich selbst kulinarisch weiterzuentwickeln.
Wie haben Sie den Sprung von einer Köchin in der Gastronomie zur Privatköchin geschafft?
Der Weg zur Privatköchin war bei mir ein Prozess, der sich natürlich entwickelt hat. Mir war schon immer wichtig, meine kulinarische Kreativität auszuleben. Schon während meiner Kochausbildung in Paris und meiner Zeit in der Sternegastronomie im The Dolder Grand habe ich meinen eigenen Stil für Food-Art entwickelt, wie ich Gerichte kreiere und präsentiere. Dies führte dazu, dass ich immer mehr Anfragen nach kulinarischen Erlebnissen in einem privaten Rahmen oder für spannende Projekte erhalten habe. Mein Fine-Dining-Angebot ist eine Nische, die ein zunehmendes Bedürfnis erfüllt. Dank der tollen Kundenempfehlungen war es mir möglich, mich als Privatköchin selbstständig zu machen. Als Privatköchin und Gastgeberin sowie auch als Food-Artistin habe ich nun die Möglichkeit, individuelle Wünsche meiner Kunden umzusetzen und massgeschneiderte Erlebnisse zu schaffen – das ist etwas, was mir sehr am Herzen liegt.
Was waren für Sie die wichtigsten Momente in Ihrer Laufbahn?
Wenn ich zurückblicke, gab es viele prägende Momente, die mich dort hingebracht haben, wo ich heute stehe. Ein Schlüsselmoment in meiner Laufbahn war sicher mein bewusster Entscheid, meine bisherige Karriere hinter mir zu lassen, meiner Passion für die Kulinarik zu folgen und eine Kochausbildung an der renommierten «Le Cordon Bleu»-Schule in Paris zu starten. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, bei Heiko Nieder im Zwei-Michelin-Sterne-Restaurant des «The Dolder Grand»Hotels in Zürich zu arbeiten. Meine Zeit in der Fine-DiningGastronomie war sehr intensiv. Ich habe für meinen weiteren Werdegang unglaublich wertvolle Erfahrung gesammelt und gelernt, wie man in einem hektischen Umfeld als Team konstant Höchstleistung vollbringt. Die Eröffnung meines «KochRaum», in dem ganz viel Sabrina Cipolla drinsteckt, war der nächste grosse Meilenstein auf meinem Weg.
Worauf legen Sie persönlich am meisten Wert, wenn Sie als Köchin und Gastgeberin bei Kunden sind?
Als Köchin bei Kunden und als Gastgeberin ist es mir wichtig, für meine Kunden ein persönliches Fine-Dining-Erlebnis zu schaffen, das alle Sinne anspricht. Jeder Kunde hat individuelle Wünsche und Vorstellungen. Es ist meine Aufgabe, diese Bedürfnisse abzuholen und professionell umzusetzen. Meine Gerichte sollen eine Geschichte erzählen. Hierfür ist für mich die Qualität meiner Produkte essenziell.
Was fasziniert Sie so an Kochkunst und Gastronomie?
Die Faszination ist sicher die Kreativität, die das Kochen ermöglicht und überraschende Geschmackserlebnisse schafft, welche die Gäste begeistern. Bei meinen Reisen und im Austausch mit anderen Köchen entdecke ich immer wieder neue Küchen und Ingredienzien, die einen neuen Kreativitätsprozess in Gang setzen. Auf der anderen Seite finde ich es sehr spannend, wie die Branche immer mehr auf Nachhaltigkeit und Saisonalität fokussiert und sich stets weiterentwickelt. Es ist ein stetiger Prozess.
Wofür steht Luxus in der Gastronomie?
Luxus in der Gastronomie besteht für mich aus drei Aspekten: Qualität, Individualität und Zeit. Es geht darum, Gastronomie als exklusives Erlebnis für die Gäste zu verstehen – ein Erlebnis, das etwas auslöst und berührt. Dies fängt bei mir bei der Qualität der Zutaten und der Kunst der Zubereitung an. Luxus bedeutet für mich, dass meine Gäste eine unvergessliche Zeit haben und sich rundum verwöhnt fühlen. Dazu gehört eine exklusive Atmosphäre, ein aufmerksamer Service und eine kulinarische Reise, die alle Sinne anspricht.
Haben Sie einen Signature-Dish?
Eines meiner Gerichte, welches sehr gerne bestellt wird, ist meine Interpretation einer Ceviche vom Schweizer Zander mit Leche de Tigre, Lauch und Radiesli – ein erfrischender Zwischengang für einen lauen Sommerabend.
FASHION 145
WELL TY & BEAU BEING
BE AUTY & WELL BEING
PRESTIGE 154
SENSORISCHES ERWACHEN EIN
BEAUTY &WELLBEING 155
©Mathieu Salvaing for Parfums Christian Dior
©Alexandra Utzmann for Parfums Christian Dior
DAS
Das «Hôtel du Cap-Eden-Roc» mit Blick auf die Südspitze des Cap d’Antibes ist eine absolute Legende der französischen Riviera. Auf einem Vorgebirge aus weissen Felsen mit uneingeschränktem Blick auf die Lérins-Inseln gelegen, erstrahlt die elegante napoleonische Residenz seit über 150 Jahren. Dieses lebendige Juwel königlicher Natur liegt auf einem neun Hektar grossen Gelände, auf dem Aleppo-Kiefern, Agapanthus, Lavendel, duftende Rosen und Jasmin gedeihen. Diese idyllische Umgebung ist ein Symbol einer einzigartigen Lebenskunst. Es ist ein Zufluchtsort für Stars und Schlüsselfiguren aus aller Welt, vom New Yorker Glamour-Paar Sara und Gerald Murphy, die mit ihren Freunden Hemingway und Picasso den Trend für Sommerferien an der Côte d’Azur begründeten, bis hin zu Sharon Stone, Robert de Niro oder Audrey Hepburn. Das mythische Luxushotel verkörpert den wundervollen mediterranen Lebensstil und trifft in diesem Frühling auf die unnachahmliche Pariser Eleganz von Dior sowie seine einzigartige Philosophie von Schönheit und Wohlbefinden. Gemeinsam schlagen die beiden Häuser ein neues Kapitel in ihrer gemeinsamen Geschichte auf, die im Laufe der Zeit geschrieben wurde. An erster Stelle steht natürlich die Liebe zur Natur und zu den Blumen, insbesondere zu den Rosen, die hier zu Tausenden erblühen. Doch auch Monsieur Diors Oase der Ruhe, das «Château de la Colle Noire», liegt nur ein paar Dutzend Kilometer entfernt. Nachdem Christian Dior diesen Ort für mehrere Werbekampagnen ausgewählt hatte, machte er Eden-Roc zu einem besonderen Reiseziel, indem er ihm ein gleichnamiges Parfüm widmete, eine olfaktorische Hommage an diesen legendären, sonnenverwöhnten Ort.
PRESTIGE 156
Dior ist an den schönsten Orten der Welt vertreten und schliesst sich nun dem «Hôtel du Cap-Eden-Roc» in Antibes an. An diesem legendären, vom Haus geschätzten Ort eröffnete Dior im April ein vielfältiges Spa, das von der Natur und dem strahlenden Licht der Côte d’Azur inspiriert ist. Wir begleiten Corinne Suter, die olympische Skifahrerin, die kürzlich in die Dior-Familie eintrat, an den inspirierenden Ort.
Autorin_Swenja Willms
EINE OASE DER RUHE IM HERZEN DES MITTELMEERRAUMS
Im Schatten der riesigen Aleppo-Kiefern in den Gärten des «Cap-Eden-Roc» tritt Corinne Suter in den Empfangsraum des Dior Spa, gehalten in hellen Sandtönen, der von den Felsen inspiriert ist, auf denen sich das Anwesen erhebt. Eine Boutique beherbergt auch die Parfums der «Collection Privée», darunter natürlich den symbolträchtigen Eden-Roc-Duft, sowie die wertvollsten Hautpflegelinien, die neue «Dior Solar»-Reihe und das Make-up des Hauses. Der zurückhaltende, ruhige Luxus dieser Einrichtung erstreckt sich auch auf die einzelnen Behandlungsräume, die als Oase der Sinne gestaltet wurden: Unter sanftem Licht versetzen Behandlungstische die Gäste in einen Wachtraum und vermitteln das Gefühl, auf einer Wolke zu schweben – ein
wirklich perfekter Auftakt zu einer Behandlung und eine Flucht für die Sinne. Im Erdgeschoss geniesst Corinne Suter ein wahrhaft sinnliches Erlebnis: In einem Onyx-Giessduschraum bieten die Wellness-Experten des Hauses Hydrotherapie-Behandlungen mit verschiedenen Düsen an. Der Spa-Bereich beherbergt auch einen Eisbrunnen, der die Durchblutung nach einem Besuch in der Sauna oder im Hamam anregt und fördert. Inspiriert von traditionellen japanischen Behandlungen bringt der «Iyashi Dôme» den Körper auf tiefe und natürliche Weise wieder ins Gleichgewicht und sorgt für eine Rückkehr zur Harmonie. Durch die sanfte Wärmeverteilung im gesamten Körper mittels FerninfrarotLichtwellen ermöglicht er dem Organismus eine Entgiftung und eine schnellere Regeneration und sorgt zudem für einen effizienten Schlankheitseffekt.
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©Alexandra Utzmann for Parfums Christian Dior
©Mathieu Salvaing for Parfums Christian Dior
Basierend auf seiner ganzheitlichen Vision von Schönheit und Wohlbefinden entwarf Dior die «Dioriginels»-Rituale – vier neue, individuell anpassbare Signature-Behandlungen für seinen neuen Spa. In Anlehnung an das «Hôtel du Cap-Eden-Roc» sind sie von den vier Elementen inspiriert, die diesem mythischen Ort seinen einzigartigen Charakter verleihen: den Felsen, dem Meer, dem Garten und der Sonne. Das «Escale à Eden-Roc»-Ritual beispielsweise ist eine komplette «Reset»-Behandlung, die sich ideal zu Beginn des Aufenthalts eignet und darauf abzielt, den Energiefluss während einer Massage mit Halbedelsteinen wieder ins Gleichgewicht zu bringen und zu harmonisieren. Das «Roc Affusion»-Ritual hingegen interpretiert die volle Kraft des Wassers neu durch eine Hydrotherapie-Behandlung mithilfe einer massgeschneiderten Abfolge von Wasserstrahlen, die sich positiv auf die Muskeln und die Drainage auswirkt.
EINZIGARTIGES SAVOIR-FAIRE UND MODERNSTE TECHNOLOGIEN
Zur Eröffnung des «Dior Spa Eden-Roc» stellt Dior eine aussergewöhnliche Partnerschaft mit Hydrafacial vor. Die neue Gesichtsbehandlung «Dior Powered by Hydrafacial» kombiniert die Hautpflegekompetenz von Dior mit der Hydrafacial-Technologie. Das exklusiv von Maison Dior und den Hydrafacial-Experten entwickelte Protokoll beginnt mit einer gründlichen Reinigung und einem Peeling des Gesichts, anschliessend ist die Haut perfekt auf eine massgeschneiderte Behandlung vorbereitet. «Meine Haut fühlt sich dank des individuell angepassten Hydrafacial unglaublich zart und gepflegt an», erzählt Corinne Suter nach der Gesichtsbehandlung begeistert. Darüber hinaus hat Dior erstmals und exklusiv für diese prestigeträchtige Adresse sechs Wellness-Behandlungen kreiert, die einen Moment aussergewöhnlichen Glücks und Wirksamkeit versprechen. Sie tragen den Namen «Bouquets» in Anlehnung an die Dior-Gärten und sind bis ins kleinste Detail auf jeden Gast zugeschnitten. Sie zielen darauf ab, wesentliche Bedürfnisse wie Entspannung, Immunität, Entgiftung und Schlankheitskur zu erfüllen, und helfen Gästen sogar in Phasen der Lebensveränderung. Ein weiteres «Bouquet» konzentriert sich ausserdem auf das Wohlbefinden von Männern, mit einem Programm zur Stärkung der Muskulatur, zur Wiederherstellung des Gleichgewichts des Organismus mit massgeschneiderten Gesichtsbehandlungen und Ernährungsberatung. Jedes «Bouquet» ist auf mehrere Tage ausgelegt und kümmert sich um Körper und Geist als Ganzes. Diese aussergewöhnlichen Momente der Selbstpflege stärken den Körper nachhaltig und lassen die Gäste von innen heraus strahlen – für eine völlige Wiedergeburt in der einzigartigen Sonne der französischen Riviera.
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©Alexandra Utzmann for Parfums Christian Dior
©Alexandra Utzmann for Parfums Christian Dior
©Mathieu Salvaing for Parfums Christian Dior
©Mathieu Salvaing for Parfums Christian Dior
INTERVIEW MIT CORINNE SUTER
PRESTIGE: Frau Suter, Sie erlebten heute die Eröffnung des ersten Dior-Spa in Südfrankreich. Wie wird hier der Geist des Hauses Dior spürbar?
CORINNE SUTER: Als ich im historischen «Hôtel du Cap Eden Roc» ankam, war ich bereits wahnsinnig inspiriert von der Umgebung. Die Blumen des Gartens, in die sich bereits Christian Dior verliebte, dienen als Inhaltsstoffe für verschiedene Rituale und Behandlungen. Die Spa-Behandlungsräume sind zudem mit den für Dior typischen Materialien ausgestattet.
Was verbinden Sie persönlich mit der Marke Dior?
Mein allererstes Parfum war von der Marke Dior und ist es auch jetzt nach 16 Jahren immer noch. Die Beauty-Produkte verkörpern für mich wichtige Werte wie Glück, Leidenschaft, Leistung, weibliche Eleganz und Stärke.
Worauf legen Sie persönlich Wert bei einem Spa-Besuch?
Die Bandbreite der Einrichtungen, Angebote und Services sind für mich von grossem Interesse. Eine Atmosphäre, in der ich mich wohlfühle, gehört ebenso dazu. Ausserdem schaue ich mir an, welche Produkte verwendet und wie diese präsentiert werden. Die einzigartigen Treatments mit ganz individuellen Abläufen machten für mich den Besuch im Dior-Spa zu einem aussergewöhnlichen Erlebnis.
Was war Ihr persönliches Highlight des Besuchs?
Mein persönliches Highlight war die Ganzkörper-Lymphdrainage mit Elektrostimulation. Ich kam so zur Ruhe, dass ich sogar zweimal einschlief. Mit einem unglaublich guten Gefühl habe ich danach das Spa verlassen und die Heimreise angetreten –erholt und mit jeder Menge verschiedenster Eindrücke.
Wie kommen Sie zur Ruhe? Was sind Ihre Entspannungsrituale?
Zur Ruhe komme ich in der Natur. Ich liebe die Berge, Seen und Wälder. Dies gibt mir enorm viel Kraft. Nach einem anstrengenden Training geniesse ich auch gerne einen Spa-Aufenthalt.
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©Alexandra Utzmann for Parfums Christian Dior
LI V I N G LIV ING
Eine progressive Designgeschichte
HANDWERK UND DESIGN VEREINT – SEIT SEINER GRÜNDUNG IM JAHR 1896 HAT DIE POLSTERMÖBELMANUFAKTUR WITTMANN EINE UNVERWECHSELBARE ÄSTHETIK UND HANDWERKSKUNST ENTWICKELT. WIE ES DIE MÖBELWERKSTÄTTE VERMAG, TRENDS ZU SETZEN UND MEILENSTEINE DER MÖBELGESCHICHTE ENTSTEHEN ZU LASSEN, ERZÄHLT UNS ULRIKE WITTMANN, EIGENTÜMERIN DES UNTERNEHMENS IN VIERTER GENERATION.
LIVING 173
Autorin_Swenja Willms Bilder_Wittmann
PRESTIGE: Frau Wittmann, Ihr Unternehmen entwickelte sich von einer Sattlerei zu einer international renommierten Polstermöbelmanufaktur. Was waren die bedeutendsten Meilensteine in dieser Entwicklung?
ULRIKE WITTMANN: Diese Entwicklung begann zu einer Zeit des allgemeinen Aufbruchs in den 1950er-Jahren. Mein Vater hatte damals progressive, weitsichtige Ideen. Er setzte bewusst auf Design, höchste Qualität und Internationalität, ohne jemals den Wert von echtem Handwerk aus den Augen zu verlieren. Es war selbstverständlich, dass die Produktion nur in den Händen von Menschen liegen darf, die hohes Wissen um den richtigen Umgang mit Polstermaterialien und Leder haben. Dieses Potenzial war im Unternehmen immer vorhanden und ist es nach wie vor. Es wäre niemals zur Debatte gestanden, unseren Stammsitz in Etsdorf aufzugeben. Diese kompromisslosen Entscheidungen waren richtungsweisende Meilensteine. Ein weiteres bestimmendes Moment waren die Kontakte meines Vaters zu den namhaften Gestaltern und Architekten seiner Zeit – allen voran Johannes Spalt, der in Folge den Kontakt zu Josef Hoffmanns Witwe herstellte und somit den Grundstein für etwas legte, das unsere Manufaktur bis heute massgeblich prägt: die enge Verbindung zu österreichischer Designgeschichte.
Welche Bedeutung hat für die Wittmann-Möbelwerkstätten der Begriff Tradition?
Tradition ist der Anker unseres Unternehmens und war es schon, lange bevor sich der diesbezügliche Trend entwickelte. Tradition ist etwas völlig Selbstverständliches für Wittmann –nichts, das diskutiert oder besprochen werden muss. Sie ist einfach immer schon Teil der Unternehmens-DNA. Das Polsterhandwerk ist ja tatsächlich noch ein sehr traditionell ausgeübtes Handwerk. Auch wenn sich die Materialien im Laufe der Zeit immer weiter verbessert haben und natürlich heute besonders auf eine ressourcenschonende Produktion geachtet wird, sind die Handgriffe und Werkzeuge immer noch dieselben wie vor 100 Jahren. Diese Handwerkstradition macht Wittmann aus. Im Übrigen wissen wir sehr genau, dass Tradition und Innovation immer miteinander einhergehen müssen, damit das Potenzial voll ausgeschöpft werden kann.
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Wittmann ist heute noch in Familienhand. Welche Werte sind dabei unternehmerisch bedeutsam?
Möbel sind etwas sehr Persönliches. Ein Wittmann-Sofa begleitet eine Familie jahrzehntelang, womöglich sogar generationsübergreifend. Ebenso persönlich sehen wir unseren Betrieb. Wir haben das Glück, Mitarbeiter zu beschäftigen, die ihr gesamtes Berufsleben lang bei Wittmann tätig sind. Nicht selten arbeiten ganze Familien bei uns. Das schafft nicht nur eine enorme Bindung, sondern sichert natürlich auch Qualität und Know-how. Wir sind sehr dankbar für diese vertrauensvolle Stimmung und wissen den Wert dieses familiären Miteinanders sehr zu schätzen.
Ein Familienunternehmen bedeutet auch eine erfolgreiche Nachfolgeregelung. Steht die neue Generation bereits in den Startlöchern?
Wittmann ist aus Überzeugung in Familienhand. Viele unserer Kernwerte wären ohne diese Struktur womöglich im Laufe der Jahre verwässert worden. Wir spüren auf Messen oder in der Zusammenarbeit mit unseren Handelspartnern, dass das Mitwirken der Familie sehr geschätzt wird. Aktuell ist die Leitung des Unternehmens in der Hand unseres Geschäftsführers Dr. Alexander Sova, der die Lücke zu einer familieninternen Nachfolge schliesst.
Seit 2021 ist der italienische Designer Luca Nichetto der neue Art Director bei Wittmann. Wie hat er die Design-DNA des Unternehmens seither geformt?
Luca Nichetto passt deshalb so gut zu Wittmann, weil seine Arbeit unterschiedliche Designströmungen bündelt. Er stammt aus Italien, lebt in Skandinavien und hat sehr gute, freundschaftliche Kontakte zu anderen zeitgeistprägenden Gestaltern. Er versteht unsere Tradition, kennt das Handwerk und schätzt unsere Geschichte. Zugleich hat er frische Ideen und ein gutes Gespür für die Bedürfnisse der Menschen. Der Austausch zwischen Luca Nichetto, unserer Entwicklungsabteilung und externen Designern lässt sehr viel Produktivität und Kreativität entstehen.
Innovation durch Design – welche Rolle spielen die Designer für Wittmann?
Die Zusammenarbeit mit Kreativen war immer schon Teil des Fundaments von Wittmann. Zu einer Zeit, in der schnell verfügbare und günstig produzierte Waren das neue Mass der Dinge waren, setzte mein Vater auf Wertbeständigkeit und zog Designer und Architekten hinzu, um langlebige, zeitlose und hochqualitative Möbel zu gestalten. Design ist ja mehr als das Schaffen einer ästhetischen Form. Ein guter Designer beschäftigt sich mit den Sehnsüchten der Menschen, mit funktionalen Aspekten, mit Komfort, mit Haptik. Wir haben immer den Kontakt zu jungen Talenten ebenso gesucht wie zu arrivierten, international renommierten Gestaltern. Deren Aussensicht auf unser Unternehmen verstehen wir als Bereicherung.
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Welche Designtrends sehen Sie aktuell und zukünftig?
Es gibt tatsächlich keine dominanten Strömungen. Es ist vielmehr Trend, keinem Trend zu folgen. Individualität ist das zentrale Element des Wohnens. Man richtet sich nach individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ein. Die Menschen wollen ihre Persönlichkeit durch ihr Interieur zum Ausdruck bringen, das Zuhause als ultimativen Rückzugsort verstehen können, an dem man ganz man selbst sein kann. Dazu gehört der Mut, unterschiedliche Stile zu kombinieren, der hochwertigen Einrichtung ausgesuchte Lieblingsstücke zur Seite zu stellen. Die hohe Qualität von Material und Verarbeitung steht dabei enorm im Fokus.
Wie sichert Wittmann die hohen Qualitätsstandards?
Wie gesagt haben wir einen immens hohen Erfahrungsschatz im Unternehmen, den man gar nicht genug wertschätzen kann. Wir bilden unsere Fachkräfte selbst aus, geben die Qualitätsstandards von einer Generation zur nächsten weiter. Die ausnehmend hohe Qualität der Handarbeit sowie die Wertigkeit aller verarbeiteten Materialien waren von jeher unsere Eckpfeiler. Sie sind Massstäbe, die wir uns vor Jahrzehnten selbst gesetzt haben, die seitdem verinnerlicht wurden und zu einer Maxime geworden sind. Natürlich prüfen wir uns aber auch stets selbst. Unsere Qualitätssicherung beginnt in der Entwicklung und zieht sich über Einkauf und alle Produktionsschritte bis zur Auslieferung durch. Wir nehmen eine akribische Endkontrolle aller Produkte vor, die unsere Manufaktur verlassen.
Das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Wie trägt Wittmann dem Rechnung?
Wir leben Nachhaltigkeit seit der Firmengründung, sie ist ein der Unternehmensphilosophie inhärentes Thema. Unsere Möbelstücke sind langlebig – sowohl im Design als auch in der Materialbeständigkeit. Wir verarbeiten ausgesuchte Werkstoffe –Polstermaterialien, Textilien, Holz und Leder – aus zertifizierter Rohstoffwirtschaft. Ausdruck dieser Langlebigkeit sind die vielen Aufträge für Neubezüge von Wittmann-Stücken, die mehr als 20 Jahre alt sind.
Auch das Thema Recycling ist bedeutungsvoll. Wie setzt Wittmann diese Herausforderung um?
Vorrangig setzt Wittmann beim Recycling auf den ressourcenschonenden Umgang mit Materialien. Das heisst, soweit möglich die Entstehung von Abfallstoffen zu minimieren. Dies gelingt uns unter anderem durch die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten direkt aus der Region und damit durch die Vermeidung von ressourcenaufwendigen globalen Lieferketten.
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Kommen wir noch zu den Wittmann-Innovationen, die ja auch im Rahmen des Salone del Mobile ausgestellt wurden. Was sind die Highlights?
Wir haben in Mailand Wohnwelten gezeigt und unsere Kunden waren begeistert. Dass unsere Messepräsentation so gut angenommen wurde, freut uns sehr, denn Mailand ist natürlich ein echtes Trendbarometer. Besonders gut kam an, dass der hohe Wittmann-Komfort nach draussen zieht. Wir haben eine sehr hochwertige Outdoor-Variante von Luca Nichettos Paradise Bird entwickelt. Auch die Erweiterung von Jaime Hayons Vuelta-Serie um ein modulares Sofa zählte eindeutig zu den Messehighlights. Dass der weltweite Erfolg dieses Modells nicht abreisst, finden wir natürlich grossartig.
Welche Produkte zählen zu den Bestsellern von Wittmann? Manche Modelle sind Bestseller, weil sie Ikonen sind. Ich denke hier an die Hoffmann-Entwürfe oder an den schon längst zum Klassiker gewordenen Sessel Aura von Paolo Piva. Vuelta von Jaime Hayon war wie gesagt vor einigen Jahren ein Entwurf, der sofort weltweit enorm erfolgreich war. Bei Wittmann ist es ja immer die Kombination aus einprägsamer Form und einmaligem Komfort, die den Erfolg eines Modells oder auch ganzer Produktgruppen ausmacht. Stühle und kompakte Sessel von Wittmann zählen dazu. Man kauft sich Wittmann-Stühle nicht nur wegen ihrer Optik, sondern weil man weiss, dass man darauf viele Stunden bequem bei Tisch sitzt. Besonders deutlich wird diese Tatsache natürlich bei unserer Bettenkollektion. Nichts kann so wichtig sein wie gesunder Schlaf. Dass unsere Kunden auf die Zuverlässigkeit unserer Qualität vertrauen, wissen wir sehr zu schätzen.
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TR AVEL
TRA VEL
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LUXUS DER SUPERLATIVE IM INDISCHEN OZEAN
TRAVEL
St. Regis Maldives Vommuli
AUF DEN MALEDIVEN GIBT ES VIELE INSELPARADIESE. WIE SOLL MAN SICH DA ENTSCHEIDEN?
IN BEZUG AUF SERVICE UND LUXUS IST DER
UNTERSCHIED ZWISCHEN VIELEN INKREMENTELL.
DENN WENN ETWAS SO GUT WIRD, DASS ES
IHNEN AN NICHTS FEHLT – WIE KANN DAS NÄCHSTE
HOTEL DAS VERBESSERN? DIE ANTWORT IM ST. REGIS MALDIVES VOMMULI IST ARCHITEKTUR –
ODER GENAUER GESAGT: DIE ERFAHRUNG, DIE ARCHITEKTUR SCHAFFT.
Eine etwa 40-minütige Flugreise vom Malé Airport zum DhaaluAtoll bedeutet, dass ich die Insel und das Resort zum ersten Mal von oben sehen kann, in einem der maledivischen Wasserflugzeugtaxis, die so viele Inseln anfliegen. Das Atoll ist einer der unberührtesten Teile der Malediven, mit weniger Resorts als anderswo im Archipel. Keine Gelegenheit, zu beeindrucken, wird verschwendet, denn das erste Gebäude, das sich von der Insel aus erstreckt, um mich zu begrüssen, sieht in seiner Anordnung unverkennbar hummerartig aus
das Iridium Spa, Teil der Lagunenzone, eines von vier unterschiedlichen Gebieten, aus denen die Insel besteht und das sein Design inspirierte.
Von Anfang an legt das St. Regis, dessen Slogan wiederum «die beste Adresse auf den Malediven» lautet, die Messlatte ziemlich hoch, und bei der Ankunft kann man nichts weniger als ein White-Lotus-ähnliches Erlebnis erwarten. Mitglieder des Hotelteams in passenden weissen Revers winken und warten geduldig darauf, die neuen Gäste mit einer frisch geschnittenen Willkommenskokosnuss auf dem Schwimmdock zu begrüssen.
Das Resort beherbergt einige der markantesten Villen des gesamten Inselstaates. Sowohl über dem Wasser als auch am Strand gelegen, sind sie vollständig aus Holz gefertigt und mit einer Reihe von High-Tech-Elementen wie modularen Deckenlampen, Unterschrankbeleuchtung, Regenwaldduschen und privaten Pools ausgestattet. Die Grossartigste aller 77 Villen ist das John Jacob Astor Estate, die grösste Überwasservilla mit drei Schlafzimmern auf den Malediven und der Inbegriff von Raffinesse und Glamour. Benannt nach dem Mann, der die ikonische Marke im frühen 20. Jahrhundert gründete, ist sie so grossartig wie Astor selbst –mit einem 92 Quadratmeter grossen Infinitypool, der von einem
OBEN
Von der Wasservilla bis zum John Jacob Astor Estate haben die Unterkünfte hier die Messlatte für Luxus auf den Malediven höher gelegt.
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Autor_Urs Huebscher Bilder_St. Regis Maldives
bequemen Daybed, einem Sofa und Sonnenliegen eingerahmt wird, und einem Panoramablick auf die tropischen Meereswellen. Andere Signature-Suiten sind ebenfalls eine Hommage an die reiche und bewegte Geschichte der Marke: das Caroline Astor Estate mit drei Schlafzimmern, inspiriert von Astors glamouröser prominenter Mutter, mit seinem Hauptschlafzimmer im Obergeschoss, das von zwei steilen Giebeln flankiert wird. Und die ansässige Resortyacht Norma, benannt nach der Yacht, die Astor 1884 kaufte – die grösste und grossartigste der Welt. Die Gäste können Norma während ihres Aufenthalts nutzen, das Boot ist mit gehobenen Möbeln und Hotelzimmerdetails ausgestattet, auf Abruf für Tauchausflüge, romantische Kurzurlaube und sogar eine Flucht über Nacht.
Die Insel erkundet man am besten zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Die Jungle Zone, so nennt sich das Inselinnere, ein Gewirr von Tunnelstrassen, die von Sand gesäumt und von Dschungel umgeben ist und zu verschiedenen Grundstücken führt, die auf der ganzen Insel verstreut sind. In der Mitte der Insel befindet sich das Vommuli House, ein Naturentdeckungszentrum, dessen Flügel sich wie die Wurzeln eines Banyan-Baums in den Busch verzweigen. Als grösstes Erholungszentrum der Malediven bietet jede Abteilung eine andere Aktivität an, von Meditation bis hin zu Anti-Schwerkraft-Yoga.
Die Malediven sind berühmt für ihren weichen, weissen Sand und die Strände vom Vommuli sind ein typisches Beispiel, der feine Korallensand ist besonders geeignet für diesen Teil der
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Resorts wie dieses zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Gäste über ihre kühnsten Erwartungen hinaus verwöhnen, sodass sich die Anreise immer lohnt.
Welt, da er trotz der gleissenden Äquatorialsonne kühl unter den Füssen bleibt. Zurück am Rand des Strandes, der Vommuli umgibt, leicht getarnt inmitten hoch aufragender Palmen, die wie ein riesiges Geigenspiel in alle Richtungen gewinkelt sind, befinden sich die Strandvillen.
Einfach, dreieckig und mit Glasfront hebt sich ihr Design von den anderen Gebäuden der Insel ab, hat aber Authentizität im Herzen. Inspiriert von einer bestehenden Fischerhütte, die lange vor der Ankunft der St.-Regis-Bauherren im Jahr 2016 am Strand gebaut worden war, sind sie so konzipiert, dass sie sich an ihre natürliche Umgebung anpassen und maximieren, anstatt ihr die Show zu stehlen. Jedes wird im Inneren von einem zentral aufgestellten Bett mit Blick auf den Ozean dominiert, wo ein Tippen auf eine iPad-Taste raumhohe Vorhänge öffnet, um den privaten Pool, den Strand und das Meer dahinter zu enthüllen. Zurück in der Lagunenzone biegen sich die Überwasservillen – eine halbmondförmige Landebahn mit 44 Privathäusern, die das Inselriff küssen und tägliche Ausblicke auf die aussergewöhnliche Unterwasserwelt versprechen, die dort lebt.
EIN ORT FÜR FEINSCHMECKER UND WEINLIEBHABER
Es gibt sechs Restaurantoptionen auf dem Grundstück, die von einem zwanglosen Ort zum Mittagessen am Strand bis zu einem riesigen unterirdischen Weinkeller namens Decanter reichen, der für private Verkostungen und Abendessen mit passenden Weinen gebucht werden kann. Ein riesiger Infinitypool, der den Strand umrahmt und sich aus dem richtigen Winkel nahtlos in den Ozean
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Restaurants wie das Alba bieten Abwechslung und Kreativität auf der Speisekarte, aber scheuen Sie sich nicht zu fragen, ob es etwas Besonderes gibt, das es wert ist, probiert zu werden.
aufzulösen scheint. Dahinter das Alba – das schlagende Herz der Insel. Es ist ein Treffpunkt von morgens bis abends und das charakteristische Restaurant des Resorts, das maledivische und italienische Gerichte mit Bistro-Klassikern in einer lichtdurchfluteten, inspirierten Struktur im Pavillon-Stil verbindet. Geöffnete Glastüren vom Boden bis zur Decke locken in kühle Brisen, die drinnen und draussen zum Essen im Freien verschmelzen – unerlässlich, wenn es der Rahmen für das wichtigste und dekadente Hotelangebot ist: das Frühstück, das nichts weniger als ein Wunder ist. In drei separaten Räumen mit Blick auf den Strand, von einer Bar mit kaltgepressten Säften bis hin zu einer Auswahl an indischen, chinesischen, malaysischen, japanischen und amerikanischen Gerichten, werden Sie diesen Ort nicht hungrig verlassen.
An ihrer Ostflanke bringt das Restaurant Orientale die kulinarischen Köstlichkeiten Asiens ins St. Regis, aber sein neu eröffnetes Schwesterrestaurant ist der wahre Hingucker. Das Ende 2022 eröffnete Teppanyaki-Restaurant T•Pan ist eine Ode an die moderne japanische Küche im Kaiseki-Stil, eine mehrgängige Extravaganz aus dekadenten Zutaten, die vom Küchenchef in einem
Teppan theatralisch zubereitet werden, gepaart mit Sakes aus dem renommierten Haus Dassai. Als eines der wenigen Restaurants weltweit wird hier das Hokkaido Snow Beef serviert. Ein Mann namens Fujio Terauchi ist weltweit der einzige Produzent und er züchtet alle seine berühmten und sehr seltenen japanischen Wagyu auf der nördlichsten Insel Japans, der Insel Hokkaido. Das Beef wird so genannt, weil es in der strengen Kälte von Hokkaido aufgezogen wird und die Marmorierungsmuster Schneekristallen ähneln. Hokkaido Snow Beef ist auf der ganzen Welt nur in ganz wenigen, exklusiven Restaurants erhältlich. Auch jetzt, wo es weltberühmt geworden ist, wird Wert auf Qualitätskontrolle gelegt, und nur eine begrenzte Anzahl von Rindern wird als Hokkaido Snow Beef versendet, unter anderem auch ins T•Pan auf St. Regis. Nun, ich persönlich hatte in der Vergangenheit von Kobe Beef gehört, aber nicht von Hokkaido Snow Beef. Im T•Pan hatte ich die Gelegenheit, dieses zu probieren, und es war besser als jedes Steak, das ich jemals zuvor gegessen hatte.
WWW.STREGISMALDIVES.COM
WWW.FLYEDELWEISS.COM
NICE TO KNOW
Die Schweizer Airline Edelweiss fliegt das ganze Jahr über mehrmals wöchentlich direkt von Zürich nach Malé. Maximalen Sitzkomfort geniesst man in der Business- Class oder in der Economy-Max-Class.
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Mit Luxus, Kreativität und vielen Überraschungen gelingt es diesem Resort, die Erwartungen zu übertreffen.
CUL INA
CULI NAR IUM RI UM
Tradition, Reise
& Exzellenz
SEIT MÄRZ 2016 PRÄSENTIERT DAS RESTAURANT «SÜHRING» IN BANGKOK DAS BESTE DER MODERNEN DEUTSCHEN KÜCHE, INSPIRIERT VON KINDHEITSERINNERUNGEN UND FAMILIENREZEPTEN – ALLES AUF DEM NIVEAU DER HAUTE CUISINE UND KOMBINIERT MIT DER ESSENZ TRADITIONELLER GERICHTE MIT ZEITGENÖSSISCHEN MITTELEUROPÄISCHEN EINFLÜSSEN. THOMAS UND MATHIAS SÜHRING LADEN IHRE GÄSTE ZU SICH NACH HAUSE EIN UND BIETEN HERZLICHE GASTFREUNDSCHAFT IN EINER ENTSPANNTEN, BERUHIGENDEN UND ELEGANTEN UMGEBUNG.
DIE
Die kulinarische Reise der deutschen Zwillingsköche Thomas und Mathias Sühring begann, als sie ihre jährlichen Sommerferien auf dem Bauernhof ihrer Grosseltern verbrachten. Damals wurden sie in traditionelle Kochtechniken wie Fermentieren, Pökeln oder Räuchern eingeführt, die in der deutschen Tradition verwurzelt sind. Anschliessend arbeiteten sie in ganz Europa unter legendären Drei-Michelin-Sterne-Köchen wie Sven Elverfeld im Restaurant «Aqua», Jonnie Boer im Restaurant «De Librije» und Heinz Beck im «La Pergola», bevor sie 2008 nach Thailand zogen. Die Brüder laden seit der Eröffnung ihres Lokals im Jahr 2016 ihre Gäste zu sich nach Hause ein. «Sühring» bietet vier gastronomische Ambiente, in denen innovative Speisen und persönlicher Service gleichermassen wichtig sind. Der gemütliche «Dining Room», der Hauptspeisebereich, bietet ein entspanntes und gemütliches Esserlebnis. Die dynamischere «Küche» ist ein ganz besonderer Ort. Dort können Sie gemeinsam mit Ihren Freunden, Kollegen oder Ihrer Familie das pulsierende Herz der Küche entdecken und den direkten Blick auf die Zwillingsköche und ihr Team geniessen, die Ihre kulinarische Reise gestalten. Das «Glass House», das eine friedliche und natürliche Atmosphäre mit einem wunderschönen Blick auf den Garten bietet, führt Sie zum romantischsten Abendessen. Wer privat speisen möchte, dem bietet der «Living Room» im Obergeschoss ebenfalls Platz für bis zu acht Personen.
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Autorin_Swenja Willms Bilder_Sühring
PRESTIGE: Thomas und Mathias Sühring, Sie sind seit 2008 in Bangkok und führen seit 2013 Ihr eigenes Restaurant. Wie kam die Idee auf, deutsche Küche zu servieren?
THOMAS SÜHRING: Die war nicht direkt da, die wurde uns eher von Freunden und Stammgästen ans Herz gelegt. Wir wollten ursprünglich eher eine breiter gestreute Küche mit europäi schen Einflüssen anbieten – französisch, italienisch und deutsch halt etwas, das jeden anspricht, zumal die deutsche Küche ja auch nicht gerade als Gourmetküche international bekannt ist. Aber wir sind halt zwei Berliner in Bangkok, und so wuchs die Idee dann doch, uns auf deutsche Küche zu fokussieren. Und irgendwie hat uns das auch angespornt, dass selbst in Deutschland in der ge hobenen Gastronomie wenig deutsch gekocht wird und wir auch in der Ausbildung mehr mit französischer Küche als mit der eigenen beschäftigt waren.
MATHIAS SÜHRING: Wir haben erst mal nachge forscht und experimentiert und haben uns intensiv mit der Geschichte vieler Gerichte auseinandergesetzt. In Asien hat man oft das Bild von der Schweinshaxe mit Sauerkraut auf dem Oktoberfest im Kopf, wenn man an deutsche Küche denkt, und dem wollten wir etwas entgegensetzen.
THOMAS SÜHRING: Zudem war es für uns auch superspannend festzustellen, dass wir zu vielen Gerichten, die wir aus unserer Kindheit kennen, eine emotionale Bindung haben, die einen gerade im Ausland noch mehr motiviert, diese Speisen auch auf einem Spitzenlevel zu kochen und zu präsentieren.
Welches Publikum ist zu Gast im «Sühring»?
THOMAS SÜHRING: Als wir eröffnet haben, hatten wir keinerlei Werbung oder Promotion gemacht. Wir hatten das Glück, dass uns viele Leute kannten, in den sozialen Medien Werbung machten oder Bekannten und Freunden Bescheid gegeben hatten. Und so waren wir von Anfang an gut besucht. Zu Beginn bestand unser Publikum fast zu 100 Prozent aus einheimischen Thais. Deutsche Küche hat ja nicht so einen Bekanntheitsgrad, und das war vielleicht am Anfang noch etwas ungewohnt oder, besser gesagt, unbekannt für viele. Der Gedanke, am Abend «deutsch» essen zu gehen, löst da nicht so direkte Emotionen aus, als wenn man italienisch essen geht.
MATHIAS SÜHRING: Aber ich glaube, das war auch für uns ein zusätzlicher Ansporn: ein gutes deutsches Brot mit Kräuterbutter oder ein Hamburger Labskaus so zu kreieren, dass es asiatischen Gourmets in Erinnerung bleibt und deutsche Küche mit einer neuen Emotion auszeichnet. Generell sind Asiaten sehr neugierig auf Deutschland.
THOMAS SÜHRING: Wir hatten aber auch schon deutsche Gäste, die nach dem Essen zu uns kamen und sagten, dass sie selbst in Deutschland noch nicht so gut deutsch gegessen hätten.
Gibt es Gerichte auf Ihrer Karte, die besonders beliebt sind?
MATHIAS SÜHRING: Es gibt immer Gerichte, die besser laufen als andere. Wir hatten zum Beispiel einmal ein Berliner Eisbein auf der Karte, das ja im Unterschied zur bayrischen Haxe nicht knusprig gegrillt wird. Das hat bei einigen Gästen für etwas Verwirrung gesorgt, da man eher die süddeutsche Version des «Pork Knuckle» gewohnt ist und dann überrascht war, wenn es keine Kruste gab. Das haben wir dann wieder geändert. Ansonsten gibt es ein paar Klassiker wie den Labskaus, die wir durchgehend auf der Karte haben, und viele Gerichte, die saisonal wechseln. Wir bemühen uns auch immer wieder, neue Gerichte zu kreieren. Dazu servieren wir auch deutsche Weine von der Mosel und vom Rhein, die hier immer beliebter werden.
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Autor_Heiko Laschitzki
DREI FRAGEN AN THOMAS UND MATHIAS SÜHRING
RAR, GEREIFT, GEFRAGT –
DAS IST EIN FINE WINE
FINE WINES SIND DIE TRÄUME JEDES WEINTRINKERS UND JEDER WEINTRINKERIN. UND SMITH WÄRE NICHT SMITH, WENN WIR DIESE TRÄUME NICHT WAHR WERDEN LASSEN WÜRDEN.
Was macht genau den Unterschied zu anderen monumentalen Weinen aus? Fine Wines sind freilich auch Spitzenweine, aber noch mehr als das sind sie gesucht, rar, gereift und werden entsprechend heiss auf dem Sekundärmarkt gehandelt. Die geheimnisvollen Perlen, von denen man sich nur hinter vorgehaltener Hand berichtet. Wir unterscheiden also die gefragten, teils raren, aber nicht zwingend sehr teuren und alten Weine von den Weinen unserer Winzer*innen, unter denen auch schon heute heiss begehrte und damit künftige Fine Wines sind.
KAUFEN UND VERKAUFEN
Unsere Fine Wines kaufen wir also zum Beispiel am «Place Bordeaux», bei Händlern in Frankreich, der Schweiz und Deutschland, aus gepflegten Privat- und Restaurantkellern – und warum nicht auch von Ihnen? Sie haben Raritäten, gesuchte Sonderlinge und -formate in Ihrem Keller? Für eine erste Beurteilung benötigen wir lediglich eine Liste der Weine. Was wir kaufen, verkaufen wir natürlich auch wieder. Also verschwenden Sie keine Zeit und stöbern Sie jetzt in unserem exklusiven Angebot. Und wer weiss, vielleicht finden Sie ja bald den Wein, den Sie schon lange bewundern!
JETZT ENTDECKEN: DIE WEINE DES «CHÂTEAU PONTET CANET» AUS FRANKREICH, PAUILLAC CHÂTEAU PONTET CANET 2011, 75 cl ab CHF 103.–
CHÂTEAU PONTET CANET 2016, 150 cl von Wine Advocate/Robert Parker mit 98+ Punkten bewertet ab CHF 352.–
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Autor und Bilder_Smith & Smith
FIN AN CE
FINA NCE
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ENTWICKLUNGEN IM LUXUSSEGMENT
Matteo Atti, CMO bei VistaJet und Professor für Unternehmensentwicklung im Luxussegment an der International University of Monaco, über Veränderungen im Luxusmarkt.
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Autor_ Matteo Atti
VistaJet ist heute die angesehenste und vertrauenswürdigste Privatflugzeugmarke der Welt. Einen entscheidenden Beitrag zur Positionierung des Unternehmens hat Chief Marketing Officer Matteo Atti geleistet, der während seiner Zeit bei Gucci mit Paul Smith, Bottega Veneta sowie Tom Ford zusammengearbeitet hat. Mit seiner umfassenden Expertise rund um das Thema Luxus lehrt er an der International University of Monaco als Professor für Unternehmensentwicklung im Luxussegment und blickt auf fünf aktuelle Chancen und Herausforderungen des Luxusmarktes: «Ich glaube, dass Luxus mit Freiheit zu tun hat», sagt Atti. «Es geht darum, aus allem, was verfügbar ist, etwas auswählen zu können, das unseren Bedürfnissen entspricht und uns ein gutes Gefühl bereitet. Beim Betrachten von Trends ist es wichtig zu erkennen, dass die Verbraucher mehr denn je nach einem hohen inneren Wert suchen, der weit über den reinen Preis hinausgeht.»
KUNDENORIENTIERUNG
Laut Atti ist es das Jahr des Kunden. Vor 20 Jahren organisierte eine Marke eine grosse Markteinführung eines neuen Produkts oder Konzepts, wobei alles auf eine einzige Art und Weise abgewickelt wurde. Heutzutage beginnt die Markteinführung jedoch mit einer Ankündigungsphase, gefolgt von einer Interaktionsphase und einer Konversationsphase, ehe es schliesslich zu einer ersten Markteinführung für die Early Adopters kommt. Und warum? Weil Marken heute erkannt haben, dass die Kunden vielleicht eine bessere Idee haben. Sie akzeptieren die Tatsache, dass sie nicht die Kontrolle über die gesamte Konversation haben. Die Kunden initiieren Ideen und nutzen verschiedene Übertragungsmodelle, um Nachrichten auszutauschen und Kommentare abzugeben. Sie schaffen einen
Mehrwert, indem sie Informationen darüber geben, wie es besser gemacht werden kann. Es ist wie eine Rückkehr zu der Zeit, als man sich noch am Lagerfeuer Geschichten erzählte. In gewisser Weise tun wir also genau das, was für uns am natürlichsten ist. Selbstverständlich wollen die grossen Marken bestimmte Gespräche lenken, doch waren sie noch nie so offen für die öffentliche Meinung und für Anregungen.
DAS DIGITALE ZEITALTER
Die Pandemie hat die Absatzkanäle für Luxusprodukte stark verändert, sodass zunehmend weniger persönliche Erfahrungen gemacht werden und immer mehr digitale Kanäle und Tools zum Einsatz kommen. Das bedeutet, dass es neue Systeme und Abläufe in der Beeinflussung von Menschen mit Kaufabsichten gibt – mit der Folge, dass sich der gesamte Prozess vor dem Kauf dramatisch verändert hat, so Matteo Atti. Was sich durch die Pandemie ebenfalls stark verändert hat, ist die Tatsache, dass Luxusmarken Teil des neuen Nachrichtenzyklus werden mussten. Im vergangenen Jahr gab es eine Reihe grosser Nachrichten – Politik, Pandemien, Naturkatastrophen, wirtschaftliche Veränderungen – mit der Folge, dass es für Marken weniger Raum gab, ihre Botschaft zu verbreiten und über sich selbst zu sprechen. Um eine ikonische Marke für «ultra-high-net-worth individuals» (UHNWI) zu etablieren, ist es entscheidend, den Hype zu vermeiden.
RELEVANT BLEIBEN FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION
Laut der jüngsten Studie von Bain und Altagamma waren Millennials und die Gen Z Z im Jahr 2022 für das gesamte Wachstum des globalen Luxusmarktes verantwortlich. Und auch im Jahr 2023 und darüber hinaus werden die jüngeren Generationen ihre Position als entscheidende Wachstumsträger für den Luxussektor be-
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©Vista Jet
Seit über 15 Jahren beschäftigt sich Matteo Atti mit den Geschäftsbereichen im Luxussegment.
haupten. Es wird erwartet, dass die Luxusausgaben der Gen Z und Gen Alpha dreimal so schnell wachsen wie die der anderen Generationen. Die Gen Z kauft wahrscheinlich aufgrund eines erweiterten Luxusmarkenportfolios mit für Teenager attraktiven Produkten sowie verschiedenen Preisgestaltungen und digitalen Kommunikationsstrategien Luxusartikel drei bis fünf Jahre früher als ihre Vorgänger aus der Millennium-Generation. Die Vielzahl der Markenkooperationen zeigt, wie wichtig diese jüngeren Gruppen für Luxusunternehmen sind.
Das beste Beispiel sind laut Matteo Atti die inzwischen weit verbreiteten Kollaborationen zwischen Streetwear / Sportswear und Luxusartikeln, zum Beispiel zwischen Gucci und Palace, Dior und ERL, Louis Vuitton und Nike oder Jacquemus und Nike. Die gemischten Reaktionen auf die jüngsten Gucci-Dickies- oder sogar die Tiffany-Nike-Kooperationen könnten jedoch eine sanfte Mahnung sein, sich vor einer Verwässerung der Marke und einer Kundenmüdigkeit in Acht zu nehmen, wenn Luxusmarken beginnen, sich selbst zu übernehmen. Partnerschaften sind in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung. Es war noch nie so wichtig wie heute, sicherzustellen, dass die Partnerschaft und die Zusammenarbeit dem Zweck und den Werten der Marke entsprechen. Marken, die versuchen, zu differenziert zu sein, können Verwirrung und manchmal auch Empörung bei ihren treuen Luxuskunden hervorrufen.
SOZIALE VERANTWORTUNG
Soziale Verantwortung ist derzeit in der Modebranche allgegenwärtig, von der Materialbeschaffung bis zu den Arbeitsbedingungen. Dabei geht es nicht nur um die Umwelt, sondern auch um eine breitere ESG-Politik (Environmental, Social und Governance), einschliesslich der Arbeitnehmerrechte und des Schutzes der Wertschöpfungs- und Lieferkette. Soziale Verantwortung zeigt sich auch in den Verbrauchergewohnheiten. Luxusmarken stellen sich die Frage, wie sie die Art und Weise, wie sie verkaufen, so verändern können, dass die Verbraucher beginnen, ihr Konsumverhalten anders zu betrachten und den Wert jedes Kaufs und die Auswirkungen, die er nach dem Kauf hat, neu zu bewerten. Der allgemeine Wandel betrifft also nicht nur die Vorverkaufsphase, sondern auch die Gründe für den Verkauf und was mit dem Produkt nach dem Kauf geschieht. Ein einbezogener Kunde wird mit seinen Freunden darüber sprechen, einen Mehrwert schaffen und weitere Ideen vorschlagen. Innovation wird zur Zusammenarbeit. Die Erfolgschancen sind grösser, wenn ein Unternehmen eine Idee organisch mit dem Kunden entwickelt und einen Mittelweg findet, der für beide funktioniert.
MARKENBOTSCHAFTER
Es ist ein schmaler Grat zwischen der Zusammenarbeit mit einem aufstrebenden Influencer und einem, der die Umsätze eines Unternehmens steigern wird. Sobald die Grundlagen der Marke etabliert sind, kann es bereits an der Zeit sein, einen Gang höher zu schalten und die Marke auf eine Spritztour mitzunehmen, um sie fest in den Köpfen potenzieller Kunden zu positionieren. Die fünfjährige Partnerschaft mit Ferrari basiert auf der Entscheidung von VistaJet, nur mit unbestrittenen, ikonischen Marken und Personen zusammenzuarbeiten. In ähnlicher Weise hat die Wahl des Spitzengolfers Jon Rahm als Kundenbotschafter den Wert des Gewinnens auf sympathische, frische und unerwartete Weise in den Mittelpunkt gestellt.
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LOUIS VUITTON AND NIKE «AIR FORCE 1» BY VIRGIL ABLOH © Louis Vuitton –All rights reserved
MONTBLANC
Die «Around the World in 80 Days Collection» ist vom berühmten Abenteuerroman aus der Feder von Jules Verne inspiriert. Der LimitedEdition-811-Füllfederhalter aus schwarz gefärbtem Ebenholz verweist auf den zweiten Teil der Reise von Bombay nach Yokohama. Die handgefertigte Feder aus 18-Karat-Gold ziert einen Rubin und ein Schmuckmotiv von Prinzessin Aouda.
CELINE
Dieses Kartenetui aus Triomphe-Canvas und Lammleder bietet Platz für eine Vielzahl an Visitenkarten. Ein separates Fach mit Reissverschluss sorgt für zusätzliche Organisation für Quittungen und Münzen.
FINANCE
LUCRIN
Dieser wundervolle Füllerhalter hat ein quadratisch designtes Gerüst, das mit erstklassigem authentischem Leder überzogen ist. Sein grosszügiges Volumen bietet Platz für eine ordentliche Anzahl von Füllern, Bleistiften und Markern und stattet somit einen soliden und aufgeräumten Bürotisch aus.
KINRADEN
Der zirkuläre Feinschmuck von Kinraden entsteht aus der Schnittstelle zwischen Architektur und Design unter Berücksichtigung von Materialien, die schonend für die Erde sind. In die beiden Manschettenknöpfe aus recyceltem 18-karätigem Gold ist ein samtig-schwarzer Mpingo-Blackwood-Diamant im Kissenschliff eingebettet.
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AM KAP DER SPITZENWEINE IN DEN REBBERGEN SÜDAFRIKAS
FÜR ENTDECKER UND ABENTEURER MATTHIAS BRESCHAN IM INTERVIEW
VOR SCHAU
Wein ist ebenso Ausdruck der südafrikanischen Kultur wie ihre Kunst. Wir erwecken das 350 Jahre alte Erbe der Weinherstellung Südafrikas zum Leben und begeben uns auf eine Reise durch die Weinberge der Region, die so faszinierend und inspirierend sind wie die edlen Tropfen selbst.
Longines erschafft Präzisionsinstrumente, um die grössten Entdecker bei ihrer Eroberung der Luft, des Meeres und des Landes zu begleiten. Wir sprechen mit CEO Matthias Breschan über die neusten Modelle einer Uhrenmarke, die seit ihren Anfängen von Pioniergeist und Innovation angetrieben wird.
LUXUSREISEN PERSÖNLICH, LANGSAM, EINZIGARTIG
Vor allem im Luxussegment ist der Wunsch zu reisen ungebrochen. Luxusreisen boomen und die Pandemie hat ein neues Bewusstsein und Verlangen nach Luxusreisen geweckt, da viele Kunden Privatjets, Yachten und Züge für den Urlaub nutzen. Auch der durchschnittliche Schweizer Reisende ist bereit, für ein Luxuserlebnis mehr zu zahlen. Besonders beliebt sind Fernreiseziele wie Kanada, Costa Rica, Chile, Argentinien, Ägypten, Tansania, Ruanda, Israel, Japan und Korea.
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„Sight“ nannte der englische Bildhauer Antony Gormley jene Zeichnung, die das Programm der diesjährigen Festspiele ikonografisch begleitet. Ein Blick, der sich in die Ferne weitet; oder eingeschränktes Sehen, das sich einen Spalt breit in die Ewigkeit öffnet? Licht, das sich durch die Dunkelheit frisst und das Augenlicht entzündet. In ebendiesem Spektrum zwischen Hell und Dunkel oszilliert auch das Festspielprogramm 2023: von Werken der Aufklärung – Enlightenment – über jene, die die dunkelsten Bilder von Ohnmacht, Machtbesessenheit, Wahn und Wut evozieren, bis zu heiteren Alterswerken und Kompositionen, die den Glanz des ewigen Lichts beschwören. Wir steigen mit Orpheus in die Dunkelheit des Hades und erleben die Geburt der Oper aus der Trauer um den Verlust der Geliebten; wir vermessen mit Mozart die Welt neu; wir durchstreifen mit Shakespeare und Verdi dunkle Wälder, erschütternde Seelenbilder und finsterste Nacht – und finden uns sogleich in einer tiefgründigen Posse wieder.
Wir leiden mit den Vertriebenen in Martinůs The Greek Passion und mit jenen, die für sie einstehen; wir üben uns mit Lessing und Brecht in Toleranz und Menschlichkeit und blicken hörend auf das ewige Licht – „ein mildes Licht, das wie aus weiter Ferne von Zeit und Raum zu kommen“ scheint (György Ligeti).
„Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens“, so benannte Robert Schumann die Aufgabe der Kunst. Ein solches Licht wollen auch die Salzburger Festspiele senden, in einer Zeit, die aus den Fugen geraten scheint.
Das Direktorium der Salzburger Festspiele
Stand: 4. Mai 2023
· 20. JULI 31. AUGUST 2023
Antony Gormley, Sight , 1986, black pigment, linseed oil and charcoal on paper, 28 x 38 cm, © the artist
www.salzburgfestival.at
SALZBURGER FESTSPIELE
Der neue, rein elektrische Audi SQ8 e-tron. Future is an attitude SQ8 e-tron quattro, 504 PS, 28,0–24,5 kWh/100 km, 0 g CO₂/km, Kat. D A B C D E F G D
impressive.
Quiet,