Freedom to move
Up to 839 km on a single charge. Charge up to 400 km in 16 minutes.
Seidengasse 1, 8001 Zurich
Cr de Rive 10, 1204 Geneva
IM PRES SUM
erscheint vierteljährlich
OWNER
Schweizer Fachmedien GmbH
Pfeffingerstrasse 19 CH-4153 Reinach
Telefon +41 78 322 63 43 info@schweizerfachmedien.ch www.schweizerfachmedien.ch
PUBLISHER
FRANCESCO J. CIRINGIONE
PUBLISHING DIRECTOR HASAN DURSUN
HEAD OF PRESTIGE
BORIS JAEGGI
EDITOR IN CHIEF SWENJA WILLMS s.willms@schweizerfachmedien.ch
HEAD OF TRAVEL URS HUEBSCHER
HEAD OF SALES HAZIM JUNUZOVIC
SALES
VIRGINIE VINCENT v.vincent@schweizerfachmedien.ch
HEAD OF PRODUCTION & ART DIRECTION
MELANIE MORET m.moret@schweizerfachmedien.ch
PRODUCT PUBLIC RELATION
LAURA GIORDANO
GIULIA CIRINGIONE info@schweizerfachmedien.ch
EDITORS
GISBERT L. BRUNNER
GIAN-ANDREA FALK
WILMA FASOLA
LONE K. HALVORSEN
SIMONE HOFFMANN
BEAT KRENGER
MARK MEILI
STEFAN PILLER
BENJAMIN STEINER
HELENA UGRENOVIC
CORRECTOR
MARIO HETZEL
COVER
David LaChapelle, Cubist Scape, 2024, Fotografie, Mercedes-Benz Art Collection
PHOTOGRAPHS
BALLY Foundation, Venini, Vitra Design Museum, Image database, Jaeger-LeCoultre, Patek Philippe, Grand Seiko, Jean-Claude Biver, Bulgari, Frédérique Constant, IWC, Van Cleef & Arpels, Bucherer, Messika, Audemars Piguet, L'OBJET, Boucheron, Porsche, Honor, Ferrari, Benetti, Lamborghini, The Row, Manolo Blahnik, Boglioli, BALLY, Rene Caovilla, Tod's, Hermès, Akris, Carl F. Bucherer, Louis Widmer, INITIO Parfums Privés, Kenzai, Rivoli, La Prairie, Lierac, Eloa, WALA, Roche Bobois, Wittmann, Rimowa, Louis Vuitton, Pucci, Celine, Leica, Château Margüi, Moët & Chandon, Veuve Clicquot, Ornellaia, Dyson, Dior, Gozney, Penhaligon, Biondi-Santi, Orsini, Château KOYA, Montepeloso, Gozney, Rapport, Caran d’Ache, Montblanc
ADMIN, COORDINATION & SUBSCRIPTIONS
SERPIL TÜRKMEN
s.tuerkmen@schweizerfachmedien.ch
PRICE
Issue CHF 10.–/€ 9.50
Year CHF 39.–/€ 35.–
is a registered trademark. (IGE 596.147)
ISSN Print: 1662-1255
ISSN E-Mag: 2813-1495
A PART OF FIRST CONSULENZA AG
24 FOREIGNERS EVERYWHERE
Biennale 2024
62 24 &JEWEL LERY WATCH ES ART & CULTURE 46
32 MARKENMACHER
Die grossen Namen grosser Marken
38 LEBENSGEFÜHL
DER GEGENWART
Der Hypersentimentalismus in der Kunstszene
46 NORDLICHTER
Norwegische Kunst im Trend
54 POOLPARTY
Ein Pool als Mosaiklandschaft
56 DIE MUSE DER MUSIK
Pattie Boyd
62 UHRENFRÜHLING AN DER RHÔNE
Uhrenneuheiten der Watches & Wonders
74 EINE WIE KEINE
Die Verbindung zwischen Vacheron Constantin und Yiqing Yin
80 VIVE LA DIFFERENCE
Hublots Feuerwerk neuer Armbanduhren
SPIRIT OF BIG BANG SANG BLEU
Saphirgehäuse. Chronographenwerk mit automatischem Aufzug. Limitiert auf 100 Exemplare.
FASH ION
84 DIE RUHMREICHE GESCHICHTE EINER DESIGNSCHMIEDE Automobili Pininfarina
92 DER VOLLBLÜTER Lotus «Emeya»
96 OBEN OHNE McLarens neues Cabriolet
100 LEUCHTFEUER DES MOTORSPORTS Die Partnerschaft zwischen Genesis und Jacky Ickx
106 KUNSTVOLLE MOBILITÄT
Die kreativen Kräfte von MercedesMaybach und David LaChapelle
110 ÜBER ALLE GRENZEN HINWEG CVO Road Glide von Harley-Davidson
112 DER SOMMER AUF RÄDERN E-Bikes im eleganten Retro-Look
114 DER RUF DER WÜSTE Zu Gast an der tunesischen Fashion Week
120 EDITORIAL Resort Reverie
134 REFUGIUM DES WUNDERBAREN Diors neue Boutique in Genf
136 DIE KÖNIGIN DES ME-STREAMS Iris Apfel
144 PURPUR PERFECTION Aktuelle Favoriten
MASERATI GRANCABRIO FOLGORE
DRIVE LIKE THE BEST IS YET TO COME
GranCabrio Folgore Stromverbrauch (WLTP) in kWh/100 km: kombiniert 22,3 – 23,7; CO 2 -Emissionen in g/km: kombiniert 0; Energieeffizienzkategorie B – CBEAUTY & WELL BEING
152
166
TR AV EL 188
146 UNVERHOFFT KOMMT OFT Meisterparfümeur Thierry Wasser im Interview
152 ILLUSIONÄRE SCHÖNHEIT
Visagistin Mimi Choi und das Spiel der visuellen Magie
156 SCHÖNHEITSGEHEIMNISSE AM MITTELMEER
Swissline Cosmetics
160 BERGBLÜTENWUNDER
Alpeor und die Liebe zur Pflanzenwelt
163 ANTI-AGING-POWER
Pflegeprodukte gegen die Zeichen der Zeit
164 HEILENDE QUELLEN
Royal Tulip Korbous Bay Hotel
Thalasso & Springs
LIV
ING
166 DESIGNDYNASTIE
Salone del Mobile 2024
178 WÜSTENSCHLOSS
Das «Starburst House»
188 NATUR UND ABGESCHIEDENHEIT
Naladhu Private Island Maldives
196 WILD, WUNDERVOLL UND UNVERGESSLICH
Mit Boutique-Schiffen
Südamerika erleben
198 NACHHALTIGER LUXUS UND PURER GENUSS
Sani Resort auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki
202 EIN VERMÄCHTNIS
NEU INTERPRETIERT
Poggio alla Sala
TRENDS CUL INA RIUM
208 GENUSSREISE NACH WIEN The Amauris Vienna
214 MEDITERRANE LEIDENSCHAFT IM BAUR AU LAC Neueröffnung «Marguita»
216 DER GLANZ EINER NEU ERFUNDENEN TRADITION Lallier und der «R.020»
218 SONNIGE AROMEN Erfrischende Weine für den Sommer
220 SOMMERRESIDENZ DER STARCHEFS Der Vitznauerhof läutet die Sommersaison ein
222 IMMOBILIENBEWERTUNGEN Welche Bewertungsmethode bei welcher Immobilie?
228 LEHREN AUS DER SIGNA-INSOLVENZ Immobilien als trügerische Sicherheit bei Finanzierungen?
230 STEUERFREIER KAPITALGEWINN Einschränkungen im Privatvermögen
IMPRESSUM
EDITORIAL
232 VORSCHAU
Ihr Tor zu aussergewöhnlichen Immobilien und MAXIMUM WELLBEING
Ob Sie kaufen oder mieten möchten, wir haben uns darauf spezialisiert, eine exklusive Kollektion von exquisiten Residenzen zusammenzustellen, die MAXIMUM WELLBEING neu definieren. Treten Sie in ein Reich, in dem Raffinesse auf Erhabenheit trifft, und öffnen Sie die Tür zu außergewöhnlichem Wohnen. Unser Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ihnen eine nahtlose Reise durch die Welt der Luxusimmobilien zu bieten und sicherzustellen, dass Ihre Bedürfnisse und Wünsche verstanden und mit äußerster Präzision erfüllt werden.
Besuchen Sie unsere Website oder kontaktieren Sie uns noch heute, um sich auf ein außergewöhnliches Abenteuer in der Welt der Luxusimmobilien einzulassen. Definieren Sie Ihre Vorstellung von MAXIMUM WELLBEING mit Maura Wasescha AG neu.
EDI TO RIAL WAGNISSE DER KREATIVITÄT
Sie ist das Herzstück jeglicher Innovation und allen Fortschritts: die Experimentierfreudigkeit. Wer Neues wagt, erkundet neue Pfade, wächst über sich hinaus. Jede bedeutende Erfindung oder Entdeckung wurde durch unzählige Versuche und auch Misserfolge erreicht. Es ist die Fähigkeit, aus diesen Fehlschlägen zu lernen und weiterzumachen. So feiern wir in der vorliegenden PRESTIGE-Ausgabe den Erfindungsreichtum jener, die nicht davor zurückschrecken – angefangen beim Kubismus, einer Stilrichtung der Kunstgeschichte, die sich ab 1906 in Frankreich entwickelte. Das Aufbrechen traditioneller Gestaltungsmittel war das zentrale Thema dieser Ära und erforderte eine neue Denkweise der Künstler ihrer Zeit. Die Reduktion der Bildelemente auf ihre geometrischen Grundformen machte die Stilrichtung so beliebt und experimentierfreudige Künstlerinnen und Künstler wie Pablo Picasso wurden durch ihre neuartige Bildsprache weltberühmt. Unser Coverbild ist eine Hommage an den Kubismus, inszeniert vom amerikanischen Fotografen David LaChapelle als immersive Bühnenkulisse –eine Fusion mit der kreativen Kraft von Mercedes-Maybach. Ein weiteres Exempel beispielloser Experimentierfreudigkeit ist die Verbindung zwischen Vacheron Constantin und der HauteCouture-Designerin Yiqing Yin. Gemeinsam wagten sie den Versuch, einen Zeitmesser zu kreieren, der eine neue Perspektive auf die Zeit selbst eröffnen sollte. Ein Experiment, das in der «Égérie»Konzeptuhr gipfelte und einen Dialog zwischen drei Welten orchestriert: High Watchmaking, Haute Couture und High Perfumery. In letzterer Branche ist Thierry Wasser zu Hause, der seine Berufung bereits im Namen trägt – auch wenn er das Omen zu Beginn seiner Karriere noch nicht zu deuten wusste. Wurde er doch als Jungspund der Schule verwiesen, weil er nie zum Unterricht erschien, sondern lieber Heilpflanzen im Garten suchte und mit eigenen Kräutermischungen experimentierte. Im Interview nimmt uns der Meisterparfümeur von Guerlain mit in seine früheste Kindheit, in die Weiten der Natur und in seinen Kopf, wenn er seine exklusiven Duftmischungen komponiert.
Manchmal sind Experimente auch nur dazu da, um sich auszuprobieren. Jeder Schritt ausserhalb unserer gewohnten Pfade bietet eine Gelegenheit zur Reflexion und zum Wachstum, sei es durch Erfolg oder Misserfolg. Ein architektonisches Experiment, das trotz jahrelanger Planung nie realisiert wurde, ist das «Starburst House», ein Skelett aus Schiffscontainern, eingebettet zwischen den kargen Wüstenlandschaften und den skurrilen, jahrhundertealten Joshuabaum-Wäldern. Trotz des bedauerlichen Umstands, dass das Haus aufgrund unvorhergesehener Ereignisse nicht gebaut wurde, bleibt das Projekt ein inspirierendes Beispiel für kreative Zusam-
ART & CUL TURE
FOREIGNERS
Autorin_Lone K. HalvorsenBIENNALE 2024
Die 60. Kunstbiennale in Venedig hat ihre Tore geöffnet. In den nationalen Pavillons präsentieren 88 Nationen eine aufregende Welt der zeitgenössischen Kunst.
Die Biennale ist ein faszinierendes Schaufenster gegenwärtiger Kunst, welches Künstler aus aller Welt zusammenbringt, um ihre Werke einem internationalen Publikum zu präsentieren. Bereits seit 1895 findet die Kunstbiennale in Venedig alle zwei Jahre statt und gehört zu den wichtigsten internationalen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Mit einer Vielzahl an innovativen Installationen und provokativen Performances wird hier die Vielfalt und der kreative Reichtum der globalen Kunstszene gefeiert. Die Ausstellung stellt auch stets eine Reflexion der heutigen Gesellschaft dar, die von ständigen Krisen geprägt ist. Wer bei der aktuellen Weltlage nicht mehr durchblickt, erlebt hier ein Spiegelbild dessen. So bleibt auch der israelische Pavillon geschlossen. Die Kuratorinnen haben sich gemeinsam mit der Künstlerin Ruth Patir dazu entschieden, dass die Kunst zu schweigen hat, wenn die Waffen sprechen.
KUNST ALS SPIEGELBILD DES WELTGESCHEHENS
Unter dem Motto «Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere» feiert die 60. Ausgabe der Biennale Themen wie Identität, Migration, Exil und Zugehörigkeit. Der Titel geht auf eine 2004 begonnene Serie von Werken des Künstlerkollektivs Claire Fontaine zurück. Dabei handelt es sich um eine Serie von Neonlichtskulpturen, die in vielen Sprachen die Worte «Überall Ausländer» wiedergeben. Der Begriff leitet sich wiederum vom Namen eines Turiners Kollektivs ab, was in den 2000er-Jahren gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Italien kämpfte: Stranieri Ovunque.
EVERYWHERE
Die Leitung der diesjährigen Biennale liegt in den Händen des renommierten brasilianischen Kurators Adrian Pedrosa, der sich zum aktuellen Titel wie folgt äussert: «Der Hintergrund dieser Werke ist eine Welt, die von vielfachen Krisen hinsichtlich der Bewegung und der Existenz von Menschen über Länder, Nationen, Territorien und Grenzen hinweg geprägt ist, welche die Gefahren und Tücken von Sprachen, Übersetzung und ethnischer Zugehörigkeit widerspiegeln. Darin kommen Unterschiede und Ungleichheiten zum Ausdruck, die durch Identität, Nationalität, Rasse, Geschlecht, Sexualität, Vermögen und Freiheit bedingt sind. In diesem Kontext hat der Titel eine doppelte Bedeutung. Erstens, dass man, egal wo man hingeht und wo man ist, immer auf Fremde trifft – sie / wir sind überall. Zweitens, dass man, egal wo man sich befindet, immer, tatsächlich und tief im Inneren ein Fremder ist.»
DIOR UND DIE BILDENDE KUNST
Seit seiner Gründung hat das Modehaus Dior nie aufgehört, leidenschaftliche Beziehungen zur Kunst zu knüpfen. Eine bedingungslose Liebe, die Dior heute durch die erneute Unterstützung als Hauptsponsor der internationalen Kunstausstellung der Biennale di Venezia fortsetzt. Das Modehaus beteiligt sich an verschiedenen Projekten, darunter an der Ausstellung «Cosmic Garden» von Karishma Swali sowie Manu & Madhvi Parekh, die als Begleitveranstaltung zur Biennale di Venezia stattfindet. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines fruchtbaren Austauschs zwischen den indischen Künstlern und es werden klassische Gemälde und Skulpturen präsentiert, die in Zusammenarbeit mit Absolventen der Chanakya School of Craft entstanden sind, eines gemeinnützigen Instituts, das sich für die Emanzipation der Frauen im Handwerk einsetzt.
ARE WE THE ALIENS_
Während der 60. Ausgabe der Biennale di Venezia präsentieren der belgische Künstler Arne Quinze und der gefeierte amerikanische Musikproduzent Swiss Beatz eine immersive Ausstellung. Diese verbindet Quinzes grossformatige Skulpturen mit einer akustischen Umgebung und Soundscapes von Swizz Beatz. Unter dem Titel «Are We The Aliens_» wird die Ausstellung in der historische Kirche San Francesco della Vigna aus dem 16. Jahrhundert präsentiert. Die Ausstellung markiert zugleich eine Premiere, indem sie erstmals Quinzes Skulpturen aus Glas und Keramik zeigt, die in Zusammenarbeit mit den Meisterwerkstätten Berengo Studio und Atelier Vierkant entstanden sind. Der Titel der Ausstellung soll zum
Nachdenken über die zunehmende Entfremdung der Gesellschaft von der Natur anregen, während das Symbol des Unterstrichs (_), das typischerweise als Fragezeichen in Codes und Technologien verwendet wird, den Betrachter auffordert, die Schilderungen über unsere Verbindung mit der Natur zu entziffern und zu entschlüsseln.
SUPER SUPERIOR CIVILIZATIONS
Laut, bunt und erfrischend selbstironisch, so präsentiert sich der schweizerisch-brasilianische Künstler Guerreiro do Divino Amor, der die Schweiz an der Biennale mit dem Projekt «Super Superior Civilizations» vertritt. Sie zeigt das sechste und siebte Kapitel von Amors «Superfictional World Atlas»: das Wunder von Helvetien und Roma Talismano. Der «Superfictional World Atlas» ist ein kartografisches Projekt von allegorischem Charakter und potenziell unendlichem Umfang, dem sich der Künstler seit fast zwei Jahrzehnten widmet. Durch seine langjährigen Studien und Forschungen im Bereich der experimentellen Architektur
Der Titel
«Are We The Aliens_» soll zum Nachdenken über die zunehmende Entfremdung der Gesellschaft von der Natur anregen.
hinterfragt Divino Amor in seinen künstlerischen Arbeiten die Beziehung zwischen urbanem Raum und kollektiver Vorstellungskraft. Dabei legt er den Fokus auf die Verbindung zwischen Architektur und Ideologie sowie zwischen politischer Propaganda und nationaler Identität.
Bei seiner wohl ehrgeizigsten und komplexesten Installation seiner künstlerischen Laufbahn verschmilzt Divino Amor geschickt Schweizer Identität und Stereotype mit griechischer Mythologie und seiner eigenen verrückten Kosmologie. Die Installation umfasst eine Vielfalt an Elementen, von hochmodernen Hightech3D-Surround-Bildern bis hin zur schlichten, aber wirkungsvollen Low-Budget-Architekturruinen wie umgestürzten Säulen oder einem Brunnen mit einem sich drehenden Kopf und Laseraugen. Es ist eine beeindruckende Zusammenstellung an künstlerischen Elementen, welche dem Pavillon eine besondere Atmosphäre verleiht. Besonders hervorzuheben ist die Videokomponente namens «The Miracle of Helvetia», die den Pavillon auf eine ganz neue Ebene hebt und ihn zu einem wahren Highlight macht. Guerreiro do Divino Amor beeindruckt durch seine Fähigkeit, verschie-
denste Narrative gekonnt mit Virtuosität, Ironie und Humor zu verknüpfen. Manchmal muss man dabei laut auflachen, aber beim Verlassen des Raums wird einem bewusst, wie tiefgreifend und zum Nachdenken anregend seine Visionen sind.
DIE GOLDENEN LÖWEN
Bei der Verleihung der Goldenen Löwen erhielt der Australier Archie Moore den Preis für den besten nationalen Beitrag. In seinem Werk «Kith and Kind» vertieft sich der indigene Künstler ausführlich in die Geschichte und die Tradition der Ureinwohner Australiens und Neuseelands. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Gefühl der Fremdheit, das Indigene oft in ihren eigenen Ländern erfahren. Zu seiner Auszeichnung mit dem Goldenen Löwen sagt Archie Moore: «Die Verwandtschaftssysteme der Aborigines schliessen alle Lebewesen der Umwelt in ein grösseres Netz von Beziehungen ein, das Land selbst kann ein Mentor oder ein Elternteil für ein Kind sein. Wir sind alle eins und tragen gemeinsam die Verantwortung für alle Lebewesen, jetzt und in der Zukunft.»
Ausgehend von seiner eigenen Familiengeschichte hat der Künstler im abgedunkelten Raum des Pavillons einen monumentalen Stammbaum mit nahezu 3500 Personen der indigenen Völker Australiens erstellt. Zwei Monate lang hat er mit Kreide diese ergreifend in Tausenden miteinander verbundenen Kästchen über die Wände und die Decke des Pavillons hinweg gezeichnet. Um diese Arbeit zu realisieren, durchsuchte Moore Stammestagebücher, Karten, Archive und Datenbanken, um die Geschichte in den Raum zu bringen. Einige der Kästchen sind leer, da die Informationen fehlen, was auf Lücken im kulturellen Gedächtnis hinweist, während andere Kästchen verwischt sind – ähnlich einer Schultafel, die eine Unsichtbarkeit sichtbar macht. Im Zentrum des Raums schweben Stapel von Untersuchungsberichten über einer Wasserfläche. Sie erinnern an die überproportionale Anzahl von Inhaftierungen indigener Australier und Todesfällen in der Haft. Moores Arbeit besteche «durch ihre starke Ästhetik, ihren lyrischen Tiefgang und ihre Beschwörung des gemeinsamen Verlusts verdrängter Vergangenheit», hiess es in der Begründung der Jury.
TAKAPAU
Nebst dem Preis für den besten Länderbeitrag oblag es der Jury, die beste Einzelleistung in der grossen Themenausstellung zu küren. Mit dem Titel «takapau» ging dieser Preis an das Künstlerkollektiv Mataaho Collective aus Neuseeland. Bestehend aus vier Maori-Frauen, den Ureinwohnern Neuseelands, greifen sie in einer grossformatigen Installationen Kunst und Wissen der Maori auf. Im Arsenale zeigen die vier Künstlerinnen grossformatige Faserinstallationen, die sich mit den Nuancen des Lebens und den Wissenssystemen der Maori auseinandersetzen. Der Ausdruck «takapau» bezieht sich auf die bei den Maori verwendeten Geburtsmatten, die bei der Geburt den Übergang von Licht und Dunkelheit symbolisieren. Das beeindruckende Kunstwerk, das aus einer gewebten Struktur von Gürteln besteht, zieht sich kreuz und quer durch den gesamten Galerieraum und erzeugt durch die Muster an Wänden und Boden ein faszinierendes Spiel aus Schatten. Die Jury bezeichnete die Installation sowohl als eine Kosmologie als auch einen Schutzraum. Das beeindruckende Ausmass der Installation wird als «eine technische Meisterleistung, die nur durch die kollektive Stärke und Kreativität der Gruppe möglich wurde» beschrieben.
FINALE …
Die Biennale 2024 fällt in eine Zeit erhöhter politischer Instabilität, aber die Geschichte zeigt, dass die Biennale schon längst ein Ort der Debatte und des Protests ist. Auch dieses Jahr zeigt bereits der Anblick des farbenfrohen Gebäudes der Hauptausstellung dem Besucher deutlich, dass die Kunstbiennale ein starkes Statement setzen möchte. Die 60. Ausgabe der Biennale di Venezia ist stark von Weltpolitik, Territorien und Grenzen, Kriegen und ethnischer Zugehörigkeit geprägt, was durchaus als Argument für deren Besuch betrachtet werden kann. Und selbst wenn man keinen Gefallen an der Kunst in den Pavillons findet, ist man immer noch in Venedig.
MARKENMACHER
Sie stehen hinter den Logos grosser Luxusmarken: Persönlichkeiten, die die Geschichte, Gegenwart und Zukunft prestigeträchtiger Unternehmen prägen.
Autorin_Swenja WillmsGABRIELLE CHANEL
Wenige Namen sind so stark und zeitlos wie der von Gabrielle Chanel. Ihr Vermächtnis erstreckt sich über Jahrzehnte und inspiriert noch heute Generationen von Designern und Modeliebhabern. Gabrielle Chanel, oft liebevoll «Coco» genannt, wurde am 19. August 1883 in Saumur, Frankreich, geboren. Ihr Leben begann in einfachen Verhältnissen, aber ihre Träume waren grenzenlos. Ausgestattet mit einem unerschütterlichen Willen und einer unvergleichlichen Vision, brach sie die Konventionen ihrer Zeit und definierte die moderne Weiblichkeit neu. Chanel revolutionierte die Art und Weise, wie Frauen sich kleiden, indem sie die steifen Korsetts und pompösen Kleider des späten 19. Jahrhunderts zugunsten von schlichter Eleganz und raffinierter Simplizität aufgab. Sie war eine Vorreiterin des «Chic» und des «Je ne sais quoi», der Idee, dass wahre Eleganz in der Zurückhaltung liegt. Von der Einführung des kleinen schwarzen Kleides bis hin zur Schaffung des ikonischen Chanel-Anzugs mit seinen charakteristischen Tweedstoffen und Goldknöpfen war jedes ihrer Designs ein Meisterwerk der Einfachheit und des Luxus. Neben ihrer revolutionären Kleidungslinie etablierte sie Parfums, Schmuck und Accessoires, die alle den unverkennbaren Chanel-Stempel trugen. Ihr persönliches Leben war so faszinierend wie ihre Mode. Chanel war eine Frau von widersprüchlichen Facetten –gleichermassen exzentrisch und zurückhaltend, leidenschaftlich und distanziert. Ihr soziales Umfeld umfasste Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle ihrer Zeit, darunter Pablo Picasso, Salvador Dalí und Jean Cocteau. Ihr Erbe lebt heute in der Marke Chanel weiter, die weiterhin die Welt mit zeitloser Eleganz und Raffinesse verzaubert.
MARC JACOBS
Sein untrügliches Gespür für Stil und Innovation bescherte ihm grossen Ruhm und Ansehen. Marc Jacobs wurde am 9. April 1963 in New York City geboren. Sein Talent in der Modeindustrie wurde früh erkannt und an der «Parsons School of Design» gefördert. Hier perfektionierte Jacobs sein Handwerk und formte seine kreative Vision. Mit gerade einmal 21 Jahren wurde er zum jüngsten Designer, der jemals mit dem «CFDA Perry Ellis Award» für neues Talent ausgezeichnet wurde. Dies war nur der Anfang einer langen Liste von Erfolgen, die seinen Weg in die Modegeschichte vorzeichneten. Zwischen 1997 und 2013 war Marc Jacobs als Kreativdirektor bei Louis Vuitton tätig. Unter seiner Führung gelang es
ihm, das traditionsreiche französische Modehaus in die Moderne zu führen, indem er innovative Kollektionen entwarf und spektakuläre Laufsteginszenierungen schuf, die die Grenzen zwischen Mode und Kunst verschwimmen liessen. Aber auch unter seinem eigenen Label «Marc Jacobs» hat er Erfolge gefeiert. Seine Designs sind bekannt für ihre kreative Vielfalt und ihre Fähigkeit, die Persönlichkeit und Individualität seiner Träger*innen zu unterstreichen. Von lässiger Streetwear bis hin zu luxuriösen Abendroben – Jacobs’ Kollektionen spiegeln die Vielfalt des modernen Lifestyles wider. Neben seiner Arbeit als Designer ist Marc Jacobs auch als Trendsetter und Stilikone bekannt. Sein unverwechselbarer Look, der von übergrossen Brillen bis hin zu auffälligen Tattoos reicht, hat ihn zu einer Inspiration für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt gemacht.
CAROLINA HERRERA
Geboren am 8. Januar 1939 in Caracas, Venezuela, etablierte sich Herrera schnell als eine der prominentesten und einflussreichsten Designerinnen ihrer Generation. Ihr Weg in die Mode begann in den Kreisen der High Society, wo sie für ihre elegante und anspruchsvolle Garderobe bewundert wurde. Ihr Durchbruch als Designerin kam jedoch erst in den 1980er-Jahren, als sie ihre erste eigene Kollektion präsentierte. Von Anfang an zeichneten sich ihre Designs durch eine unverkennbare Mischung aus klassischer Schönheit und modernem Glamour aus, die sofort Anklang fand und sie zu einer gefeierten Grösse in der Modebranche machte. Ihre Kollektionen sind bekannt für ihre edlen Stoffe, sorgfältig ausgearbeiteten Details und perfekt geschneiderten
Silhouetten, die die weibliche Form auf elegante Weise betonen. Ein Markenzeichen von Carolina Herrera sind ihre ikonischen Abendkleider, die oft von prominenten Persönlichkeiten auf roten Teppichen und bei Gala-Veranstaltungen getragen werden. Daneben hat sie als Parfümeurin eine Reihe von erfolgreichen Düften geschaffen. Zu den bekanntesten Düften von Carolina Herrera gehört zweifellos ihr Debütduft «Carolina Herrera» aus dem Jahr 1988, der mit seinem blumigen und orientalischen Bouquet sofortige Anerkennung fand und zu einem zeitlosen Klassiker wurde. Seitdem hat sie eine Vielzahl von Düften für Frauen und Männer geschaffen, darunter «212», «Good Girl» und «Bad Boy», die alle die charakteristische Eleganz und Raffinesse ihrer Mode widerspiegeln.
LEBENSGEFÜHL
DER GEGENWART
Aus dem privaten Rahmen direkt an die Art Basel: Der Hypersentimentalismus in der Kunst setzt sich mit viel Gefühl endgültig durch.
Es geht in den nächsten Zeilen um den Blick auf alltägliche Momente und Begegnungen, aber auch – und vielleicht noch viel mehr –um den Sinn des Lebens. Die wichtigsten Kunstmessen und Ausstellungen der Saison beleuchten gemalte oder inszenierte Porträts voller Intimität und stellen Künstler ins Rampenlicht, die zeigen, was sie kennen und lieben: ihre Freunde, Liebhaber und Familie. Der sanfte Blick nach innen, der vermehrt nach aussen dringt, ist, wenn auch nur im flüchtigen Sinne, ein Gegenmittel gegen eine gewisse Müdigkeit, die wir alle nach den letzten Jahren der offen ausgetragenen Streitkultur rund um politische und gesellschaftliche Ansichten verspüren.
Zärtlichkeit ist das Schlüsselwort. Sowohl das Publikum als auch die Fachleute fordern eine Rückkehr zu den Wurzeln: Authentische Werke und Künstler aus allen Bereichen, ehrliche Einblicke und Gesichter, die zum Nachdenken anregen und die Menschen zusammen- und weiterbringen – das ist es, was in diesem Jahr von der Art Basel bis hin zur Frieze London und Biennale di Venezia dominieren wird. Kate Brown, europäische Korrespondentin von Artnet News, hat bereits letztes Jahr während ihres Podcasts die Zeichen der Zeit erkannt und gedeutet, indem sie den damals frisch aufspriessenden Kunsttrend als «öffentlichen Rückzug ins Private» vorstellte und der nach der Ausstrahlung ihrer Sendung umso mehr Fahrt aufnahm. Die Wortschöpfung, mit der Brown die neue Bewegung zusammenfasste, ist nicht nur überaus lang, sondern lässt besonders viel Spielraum für die ganz grossen Gefühle: Hypersentimentalismus. Ein Augenzwinkern hier, eine Offenbarung da, ein bisschen Voyeurismus und dazu noch ganz viel Unbekanntes. Man kennt diese kleinen Dopamin-Kicks bereits von Instagram. Da, wo es ständig etwas zu entdecken gibt, was wie aus dem Nichts aufploppt. Immer noch eine neue Schicht, die sich nur hinter einem Swipe versteckt. Man folgt Gleichgesinnten und gibt selbst offen seine Vorlieben preis. Aber lässt sich bildende Kunst auch auf diese Weise konsumieren?
WIRBELSTURM VOLLER EMOTIONEN
Zweifellos, lautet Kate Browns Antwort, nachdem sie der Liaison von Social Media und den hypersentimentalen Künstlern in einem kürzlich publizierten Essay näher auf den Grund gegangen ist. Ihrer Meinung nach liege der rätselhafte Reiz dieser neuen Welle in ihrer akribischen Erforschung persönlicher Beziehungen, fein codiert wie ein Videospiel-Osterei für diejenigen, die zu einer bestimmten Zielgruppe gehören oder dies anstreben. JD Rainbeau, Jennifer Packer, Stacey Gillian, Louis Fratino, Raghav Babbar, Zéh Palito, Lap-See Lam oder der Schweizer Shootingstar Tobias Spichtig gehören nicht nur dazu, sie sind Vorreiter, die die Bewegung – auch dank ihrer Fangemeinde auf Instagram – ins Rollen gebracht haben. Aber was genau definiert die Stilrichtung der Stunde besonders akkurat? Beim Studium der Werke von besonders sentimentalen Kreativen lassen sich drei Hauptmerkmale identifizieren: Die Gemälde zeichnen sich durch viel Persönlichkeit und Poesie aus. Epische Geschichten von legendären, politischen oder mythologischen Themen interessieren die Maler nicht, und sie erschaffen keine feierlichen, förmlichen Porträts. Zudem werden die Figuren auf den Gemälden in natürlichen Umgebungen verewigt – etwa bei der Arbeit, im Garten oder im Schlafzimmer, je nach Begebenheit alleine oder im Freundeskreis. Die Kunst besteht darin, beim Betrachter emotionale Erlebnisse und Mitgefühl für die Figuren hervorzurufen. Die besten Werke im hypersentimentalen Stil vermitteln die Stimmung einer Person. Und bestenfalls offenbaren sie die Seele des Porträtierten. Dieses Lebensgefühl für das Hier und Jetzt, das auch als Antwort auf die wachsende Anonymität des Lebens in den Städten verstanden werden kann, scheint gerade auch deshalb so viele zeitgenössische Kunstschaffende intensiv zu bewegen.
Nun fragt man sich inmitten der vielen jungen Gesichter und Gefühle vielleicht: Was ist der Unterschied zwischen dem Thema der Stunde und einer Hommage? Ganz einfach erklärt: Hypersentimentalismus ist wie eine mit Graffiti verzierte Häuserwand, auf der kryptische Sprayereien dem Betrachter ihre verschlüsselten Codes zuflüstern. Es geht um diese rohen, flüchtigen Momente in einem Clan seiner Wahl, gemalt mit Referenzen, die nur die Eingeweihten wirklich verstehen. Die aktuelle Kunstrichtung ist das Gegenstück zur Hommage, die wie eine gigantische
HYPERSENTIMENTALISMUS
ENDSTATION SEHNSUCHT
OBEN
A Lesson in Longing, 2019, Jennifer Packer
UNTEN
It was all a Dream, 2023, Zéh Palito
Kathedrale erbaut ist, in der das Zeugnis der Vergangenheit widerhallt. Wo es bedeutet, den Hut vor den grossen Meistern zu ziehen und mit jedem Pinselstrich ein Denkmal für ein Genie zu errichten. Wo der historische Kontext auf das intellektuelle Erbe trifft, das noch lange nach dem Trocknen der Farbe erhalten bleibt.
KUNSTKLEIDER FÜR JACQUEMUS
Chloe Wise ist eine in Kanada geborene Künstlerin, die für ihre Taschen aus Brot und Porträts junger, schöner Menschen, die glamouröse Selfies imitieren, bekannt wurde. Die 34-Jährige, die schon länger in New York lebt, ist derzeit mit ihren fotorealistischen Gemälden, auf denen sie gerne Freund*innen wie Schauspielerin Hari Nef zeigt, in aller Munde. Der französische Designer Simone Porte Jacquemus bat jüngst die Künstlerin sogar, seine FrühjahrSommer-Kollektion in Ölfarbe zu malen. Und so treffen zwei dominierende Trends aufeinander, denn Kooperationen im Kunstund Modebereich sind en vogue. Es sind fruchtbare kreative Ehen mit Vorteilen für beide Seiten. Während die Modebranche an Tiefe und Seriosität gewinnt, kann die bildende Kunst neue potenzielle Sammler gewinnen. Dabei ist das Erfolgsrezept von Wise offensichtlich: Gefällige Bilder gibt es zuhauf. Es braucht nunmehr das gewisse Extra – ein persönliches Topping, das Wise nonchalant serviert.
So verbirgt sich hinter ihrem seriösen Handwerk stets ein liebevoller wie ironisierter Blick auf Realität und Identität. In einer schnelllebigen Welt bieten ihre figurativ gemalten Porträts eine Atempause, die uns dazu anregt, darüber nachzudenken, was wir wirklich wollen: Nähe, Lebensfreude, Teil einer vertrauten Gruppe zu sein. «Reibung in der Kunst ist wichtig und gerade deshalb müssen die Porträts in einen Dialog treten», analysiert die deutsche Kuratorin Katja Andreae jene Werke, die den Charme des Privaten neu entdecken. Und Chloe Wise weiss genau, wie sie diese Reibung erzeugen kann: Sie kritisiert in ihren Arbeiten häufig die Konsumkultur, die Kommerzialisierung und die Suche nach dem Selbst mit einer Balance aus Komik und aufrichtigem Optimismus. Die Malerin bedient sich komödiantischer und satirischer Strategien und verwendet dabei auch Bezüge zur etablierten Kunstgeschichte.
Für ihre nächste und prestigeträchtigste Ausstellung greift die gleichaltrige Künstlerin Lap-See Lam auf ihr persönliches Erbe sowie auf ihr Interesse an der kantonesischen Diaspora und der Idee der Kulturerhaltung zurück. Die Schwedin mit chinesischen Wurzeln wird vom 20. April bis 24. November den Nordischen Pavillon auf der 60. Biennale von Venedig vertreten, zusammen mit dem Finnen Kholod Hawash und dem chinesisch-norwegischen Komponisten Tze Yeung Ho. Die neue Installation wird weiterhin auf den Themen ihrer früheren Arbeiten aufbauen, in denen sie
«versucht, einen Sinn in den eigenen Erinnerungen zu finden und zu schaffen, die im Begriff sind, zu verblassen», und auf diese Weise der Geschichte im Austausch mit Gleichgesinnten eine neue Bedeutung zu verleihen.
Lap-See Lam nutzt lieber die Installation als Porträtmalerei, um Persönliches zu offenbaren. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ihrer Arbeit ist die Art und Weise, wie sie ihre Erfahrungen mit Erzählungen von Verbündeten verbindet und ein allgemein nachhallendes zeitgenössisches Gefühl hervorruft: das Navigieren in der Nostalgie und die Bewältigung des Erwachsenwerdens. «Ich versuche, eine Welt zu schaffen, in der das Potenzial eines Raums vorhanden ist, der von Erinnerungen, eigenen Welten und verlorenen Geschichten bewohnt wird», sagt sie.
MIKROKOSMOS DER COOLNESS
Kate Brown von ArtNews hat mittlerweile viele Werke des Hypersentimentalismus zusammengestellt und verglichen, um die Stilrichtung in einen universellen Kontext einzubetten. Dabei wirft sie folgende Frage auf: Was ist derzeit cool an der Kunst? Und die Antwort liefert sie gleich selbst: «Es könnte sehr gut möglich sein, dass es momentan besonders cool ist, seine coolen Freunde zu malen.»
«DER
«Man muss aus dem privaten Umfeld etwas herausfischen, das gerade schon einen gewissen Zeitgeist trifft, der ja vor allem im Digitalen stattfindet», erklärt die Kunstkennerin das junge Phänomen. Es bedeute jedoch nicht, dass die virtuelle Welt automatisch Einfluss auf die Technik der jungen Künstler und Künstlerinnen habe. «Ich verstehe den Hypersentimentalismus als subtiles Weiterdenken von dem, was uns umgibt», stellt Kate Brown fest.
Louis Fratino, mit 31 Jahren bereits gefeierter Star der NeoBewegung, dessen erotisch aufgeladene Gemälde weltweit Rekordpreise erzielen, sieht das genauso. Nur bringt er die Beziehung zu seinen Kunstwerken eine Spur poetischer auf den Punkt: «Ich denke, dass Malen für mich sehr sinnlich ist. Es ist ein seltsames Wort, den Prozess zu beschreiben, aber ich denke darüber nach, wie eine Erinnerung klingt, riecht und aussieht. Der Versuch, sich spezifisch auf diese Erinnerung oder ein Gefühl zu konzentrieren, schafft Intimität. Oder präziser ausgedrückt: eine glaubwürdigere Intimität der stillen, erhabenen Dinge des Alltags.» Es bereite ihm Spass, realistische Situationen mit stilisierten Körpern zu schaffen. Es sei eine Möglichkeit, sich auf einen Moment oder ein Lebensgefühl zu konzentrieren. Doch was passiert mit einem derart persönlichen Kunstwerk und dem Künstler, der es geschaffen hat, wenn sie das Atelier verlassen und eine grosse Galerie oder Kunstmesse betreten? «Der Dialog mit Galeristen und Kuratoren ist fast wie beim Dating: Es gibt viele Überlegungen bezüglich der Chemie und der Zusammenarbeit mit jemandem persönlich, seinem Geschmack, seiner Professionalität», beantwortet Raghav Babbar die komplexe Frage.
AUKTIONSWUNDER BEI SOTHEBY’S
In der letzten Einzelausstellung des indischen Künstlers in der Londoner Galerie Nahmad Projects zogen Porträts von Familienmitgliedern und flüchtigen Bekanntschaften, gemalt wie Filmstills, den Betrachter in den Bann. Babbar verwendet dicke Farbschichten, um Ausdrücke wiederzugeben, und lässt die Hintergründe grösstenteils spärlich, um anhand seiner vielfältigen Themen Geschichten über Spiritualität im Alltag zu erzählen. Für den Künstler ist das Malen von Ölporträts ein besonders langwieriger Prozess zwischen
VERSUCH,
SICH
SPEZIFISCH AUF EINE ERINNERUNG ODER EINGEFÜHL ZU KONZENTRIEREN, SCHAFFTINTIMITÄT.»
Louis Fratino
dem Warten auf das Trocknen von Farbschichten und dem Ausdrücken der emotionalen Nuancen und der Komplexität seiner Darstellungen.
«Es ist eine schöne Erfahrung, wenn ich jemanden vor mir sitzen habe, da ich ganz genau erfahre, wer er ist», beschreibt Babbar seine Arbeitsweise. «In Indien hat jeder seine eigenen Alltagsprobleme und Lebenskämpfe, und wenn ich ihre Porträts male, konzentriere ich mich auf Emotionen, die noch nicht vollständig gelöst sind.» Die Ergebnisse dieses Prozesses zeigen sein Engagement für die Dokumentation des menschlichen Seins mit Sensibilität, Geduld und Empathie und verschafften dem Künstler wachsende Anerkennung. Zu den Höhepunkten seines Repertoires gehört sicherlich «Dai Ma», welches letztes Jahr entstand: das liebevolle Porträt einer Frau, die mit Babbar zusammenlebte, als er aufwuchs. In Gedanken versunken blickt sie – ganz in Weiss gekleidet – auf ihre in den Schoss gelegten Hände, die von einem bewegten Leben erzählen. Nach Angaben der Londoner Galerie,
die Raghav Babbar vertritt, wurden fast alle Werke bereits vor der Eröffnung der Ausstellung mit einem roten Punkt versehen und für maximal 220’000 Franken an Käufer in Asien, Europa, dem Nahen Osten und den USA verkauft. Institutionelle Platzierungen in den USA und Asien werden derzeit abgeschlossen.
Die gesteigerte Nachfrage nach der Ausstellung spiegelt sich im jüngsten Erfolg des Künstlers auf dem Sekundärmarkt wider, wobei der durchschnittliche Verkaufspreis laut Artsy Price Database mehr als das 22-fache der mittleren Schätzungen beträgt. Mehrere seiner Werke wurden im vergangenen Jahr für sechsstellige Beträge verkauft, unter anderem auf Auktionen in London und Hongkong. Dazu gehört «The Coal Seller», der die geschätzte Preisspanne von Sotheby’s von 23’000 bis 35’000 Franken mit einem endgültigen Zuschlagspreis von knapp 650’000 Franken um ein Vielfaches übertraf. Die Rekordpreisjagd ist umso beeindruckender, wenn man das Alter des Auktionswunder zusätzlich in Betracht zieht: Raghav Babbar ist erst 26 Jahre alt.
ZÄRTLICHKEIT IST DAS SCHLÜSSELWORT:
AUTHENTISCHE WERKE
UND KÜNSTLER AUS ALLEN BEREICHEN, EHRLICHE EINBLICKE UND GESICHTER, DIE ZUM NACHDENKEN ANREGEN UND DIE MENSCHEN ZUSAMMENUND
WEITERBRINGEN.
1997 in Rohtak geboren, einer Stadt etwa 40 Kilometer von Delhi entfernt, reiste er als Kunststudent im Teenageralter durch Uttarakhand und Sikkim, die nördlichen Staaten an der Grenze zu Tibet und dem Himalaya, und wurde tiefgreifend von der Spiritualität der Region, ihren Menschen und der Entdeckung seines eigenen Erbes beeinflusst. 2017 zog er nach Singapur, wo er am renommierten Lasalle College of Art studierte. Nachdem er zuvor ein Angebot für ein MFA-Studium am Royal College of Art in London zurückgestellt hatte, nahm er 2022 schliesslich seinen Platz dort an, wo Raghav Babbar bis heute arbeitet und lebt.
Die enorme Nachfrage nach Kunst, die zugleich Gefühle konservieren und entfachen kann, macht viele Vorreiter des Hypersentimentalismus zu wohlhabenden Geschichtenerzählern der Gegenwart. Doch was verbindet die überaus sensiblen Kunstschaffenden sonst noch? Was wünschen sie sich vor allem, mit ihren Arbeiten zu vermitteln? Die Antwort darauf ist besonders ergreifend, weil sie so simpel ist: Ehrlichkeit.
YUM DIE NORWEGISCHE KUNSTSZENE
NORDLICHTER
Ein roter, bedrohlich wirkender Himmel, eine düstere Landschaft und im Vordergrund ein Mensch, das Gesicht schemenhaft, den Mund in einem nie enden wollenden Schrei geöffnet: Wer an norwegische Kunst denkt, dem fällt mit Sicherheit als Erstes Edvard Munchs Gemälde «Der Schrei» ein, eines der berühmtesten Werke des 20. Jahrhunderts, Norwegens Meilenstein in der internationalen Kunstgeschichte. Aber manchmal kann ein derart gewaltiges Werk Segen und Fluch zugleich sein – Edvard Munchs Ruhm wuchs derart gewaltig, dass er alles andere zu verschlingen scheint. Fast so, als habe das Land der 1000 Fjorde keinen anderen bildenden Künstler hervorgebracht, den zu entdecken sich lohnte. «Ich glaube, das ist ein wenig unsere eigene Schuld», sinniert Reidar Fuglestad, Vorstandsvorsitzender des brandneuen Kunstzentrums «Kunstsilo» in Kristiansand. «Wir Norweger waren in den letzten Jahren nicht besonders gut darin, unsere Kunstgeschichte nach aussen zu tragen und unsere Künstler international zu vermarkten. Munch ist die grosse Ausnahme. Dabei ist unsere Kunst in Skandinavien so grossartig, wir sollten sie der ganzen Welt zeigen.» Dieser Stolz auf die nordische Kunst ist neu, und neu ist auch die Aufbruchstimmung, die man überall in Norwegen in der Kunstszene spüren kann. Es ist ein wenig, als wäre das Land aus einer Art Dornröschenschlaf erwacht: In den letzten vier Jahren spriessen Kunstzentren und Museen förmlich aus dem Boden. Sie sind ein beeindruckendes Beispiel für das Zusammenspiel von visionärer, hochmoderner Architektur und einem Programm, das sich auf internationalem Toplevel bewegt.
Öl und Metallfolie auf Leinwand, Anna-Eva Bergman
Das «Kunstsilo» in Kristiansand, dem Reidar Fuglestad vorsteht, hat erst seit dem 11. Mai für Besucher geöffnet, aber bereits jetzt zieht das Kunstzentrum internationales Publikum an, nicht zuletzt wegen der Architektur. In einer wagemutigen Geste wandelte das Architekten-Duo Mestres Wåge und Architekturbüro MX_SI das ehemalige Getreidesilo zu einem 3000 Quadratmeter grossen, hochmodernen Kunstzentrum um. Der norwegische Sammler Nicolai Tangen steht hinter dem Projekt: Seit über 30 Jahren sammelt er moderne Kunst aus allen skandinavischen Ländern. Diese 5500 Werke umfassende Sammlung wollte er mit einem Museum in seiner Geburtsstadt für alle Menschen zugänglich machen. «Es besteht seit ein paar Jahren ein gesteigertes Interesse an nordischen Traditionen, den typisch nordischen Gesellschaftsformen: Der nordic way of life ist in. Das führt dazu, dass auch die Kunst entdeckt wird. Moderne Künstler aus nordischen Ländern bieten uns ganz neue Perspektiven auf die Kunstgeschichte: In ihren Werken setzen sie sich mit nordischen Traditionen auseinander, andere haben ein sehr politisches Engagement, protestierten gegen den zweiten Weltkrieg», erklärt Reidar Fuglestad.
Reidar Fuglestad hat recht, denn auch international kommt sowohl moderne als auch zeitgenössische Kunst aus Norwegen auf Messen und in Museumsausstellungen aktuell ganz gross raus. Eine regelrechte Goldgräberstimmung, bei der auch Künstler*innen wiederentdeckt werden, die von der Kunstgeschichte bisher nicht genügend beachtet wurden. Anna-Eva Bergman ist eine von ihnen. Die Norwegerin verbrachte einen grossen Teil ihres Lebens in Frankreich, wo sie ein kraftvolles, von Mystik und Spiritualität gekennzeichnetes Werk erschuf. Als Frau, und noch dazu als Gattin
des berühmten Hans Hartung, wurde sie von der Kunstwelt der 60er- bis 80er-Jahre übersehen. Erst jetzt erfährt Bergman die längst überfällige Würdigung, einer grossen Retrospektive im Musée d'Art Moderne 2023 folgt nun eine Einzelausstellung im Osloer Nationalmuseum, die am 14. Juni eröffnet wird: «Der Weg zur Kunst geht nur über die Natur, und unsere Auseinandersetzung mit ihr» – dieses Bergman-Zitat könnte beinahe eine Metapher sein für das, was die Kunst aus Norwegen so einzigartig macht. Denn wie kaum ein anderes Land Europas beeindruckt Norwegen mit einer ursprünglichen, vom Menschen unberührten Natur. Monatelange Dunkelheit und Kälte in den Wintermonaten, nie enden wollendes Sonnenlicht im Sommer – hier bestimmt noch eindeutig die Natur den Lebensrhythmus. Ihrer Allgegenwärtigkeit muss der Mensch sich unterordnen, um zu überleben. Jeder, der einmal in Norwegen war und sich der Landschaft ausgesetzt hat, kennt dieses Gefühl: das Staunen über die Kraft und Schönheit der Natur, die uns Menschen bescheiden werden lässt. Wir sind lediglich Mitbewohner dieser Erde und sollten respektvoll mit ihr umgehen. In einer Zeit der Klimakrise sind diese Themen aktueller denn je, und in Norwegen werden sie mit dem gebührenden Ernst bearbeitet.
Die Architektur des Nationalmuseums in Oslo spiegelt dies wider. Eiche, Bronze, Marmor und Schiefer, diese natürlichen Materialien wurden für den imposanten Bau genutzt, der die nächsten 300 Jahre bestehen bleiben soll. Mit seinen insgesamt 54’000 Quadratmetern ist das Nationalmuseum in Oslo das grösste Museum aller skandinavischen Länder. «Wir haben 7.5 Meter hohe Wände, und im Dach gibt es sogar die Möglichkeit, per Helikopter besonders monumentale Werke einzulassen. Das haben wir bisher noch nicht genutzt, aber ich hoffe, wir bekommen in Zukunft dazu Gelegenheit. Unser Gebäude erlaubt uns so ziemlich alles, wovon man als Museumsdirektor träumen kann. Das ist ein ganz grosser Luxus, den nicht alle Museen der Welt haben. Und es zeigt, wie ernst es der norwegischen Regierung ist mit ihrem Vorhaben, die Kunst zu unterstützen», schwärmt Stina Högkvist, Direktorin der Kunstsammlungen und Ausstellungen am Nationalmuseum Oslo. Die Besucherzahlen sprechen für sich: Allein im ersten Jahr besuchten 1.2 Millionen Menschen das neue Nationalmuseum – bei einem Land mit einer Gesamtbevölkerung von gerade mal 5.4 Millionen ein ziemlich beeindruckendes Ergebnis.
«Kunst zieht in Norwegen mittlerweile ein sehr breites Publikum an», bestätigt Mona Gjessing, Chefredaktorin des OnlineKunstmagazins «Kunstavisen». «Vor allem bei jüngeren Menschen gilt es als cool, sich für Kunst, Philosophie und Kultur zu interessieren. Vor ein paar Jahren waren es eher Menschen aus der Oberschicht, aber heutzutage ist Kunst wirklich demokratisch geworden.» Die Geschichte von «Kunstavisen» ist ebenfalls ein gutes Beispiel für Norwegens Quantensprung auf internationales Topniveau: Vor gerade mal fünf Jahren wurde Mona Gjessing
OBEN
MONTAGNE SOMBRE Öl und Metallfolie auf Leinwand, Anna-Eva Bergman
gefragt, ob sie sich vorstellen könnte, die Chefredaktion eines Online-Kunstmagazins zu übernehmen. Heute gilt «Kunstavisen» als wichtigste Online-Kunstpublikation ganz Norwegens.
Die rasante Entwicklung der norwegischen Szene ist für die Chefredaktorin das Resultat eines guten Zusammenspiels zwischen staatlichen und privaten Institutionen, die in den vergangenen Jahren vermehrt in den Kunstsektor investiert haben. Bereits seit den
70er-Jahren gibt es in Norwegen Fördergelder vom Staat, um Künstlern unter die Arme zu greifen. «Künstler können ihre Projekte vorlegen, um Förderungen vom Staat zu erhalten. Damit können sie arbeiten, ohne sich ständig Sorgen ums Geld zu machen. Das ist hier in Norwegen sehr wichtig, denn das bedeutet einen demokratischen Zugang zur Kunst: Nicht nur Kinder aus wohlhabenden Familien können es sich leisten, Künstler zu werden», erklärt Mona Gjessing.
Demokratie ist ein wichtiges Stichwort, denn gerade dieses auf Gleichberechtigung angelegte soziale System in Norwegen hat dazu geführt, dass seit den 90er-Jahren vor allem in Oslo viele artist run spaces entstanden sind. Die Möglichkeiten, sich auszuprobieren, schufen eine sehr lebendige, vielfältige Kunstszene in der norwegischen Hauptstadt. In den frühen 2000er-Jahren kam dann der Markt dazu: Die Osloer Galerie Standard zeigt neben skandinavischen mittlerweile auch viele internationale Künstler. Der Erfolg hat längst die Landesgrenzen überschritten: Werke von norwegischen Künstlern wie Bjarne Melgaard, Vanessa Baird oder Sandra Mujinga sind mittlerweile auf den wichtigsten internationalen Kunstmessen und in den grossen Museen der Welt zu sehen. Ein anderes Signal für den Norwegen-Trend in der Kunstwelt: Die ehemalige Leiterin des Osloer Nationalmuseums, Karin Hindsbo, wurde erst letztes Jahr an die Spitze der Tate-Modern in London berufen.
OBEN MONTAGNE SOMBRE Vinyl und Metallfolie auf Leinwand, Anna-Eva Bergman
UNTEN Kunstsilo Kristiansand
Für Stina Högkvist vom Nationalmuseum Oslo liegt der Hype um norwegische Kunst auch daran, dass die norwegischen Künstler neue Geschichten erzählen. «Lange haben Kunsthistoriker oder Kuratoren geglaubt, im Norden gäbe es keine konzeptuelle Kunst, aber die gibt es bereits seit den 70er-Jahren. Natürlich sieht sie anders aus als die Kunst in Paris oder New York», so Högkvist. «Aber genau das macht sie so spannend.»
Aber das vielleicht Spannendste an der norwegischen Szene ist nicht einmal streng genommen norwegisch, sondern sami. Im Sapmi, dem Gebiet, das sich über Teile von Norwegen,
Schweden, Finnland und Russland erstreckt, lebt das einzige Naturvolk Europas, die Sami. Das Volk, das jahrhundertelang unter Verfolgung gelitten hat, ist vor allem für Rentierzucht und Naturverbundenheit bekannt. Aber es ist auch ein Volk der Musiker, der Geschichtenerzähler, der Künstler.
Das Nationalmuseum in Oslo widmet der bekanntesten Sami-Künstlerin Britta Marakatt-Labba bis zum 25. August eine grosse Einzelausstellung. Textilkunst, die Geschichten erzählt, die aufregend ungewöhnlich sind. Stickereien und Textilcollagen, die von der Bedrohung erzählen, die wir Menschen für die Natur, für alle anderen Lebewesen dieses Planeten sind. In ihrer zarten, berührenden Bildsprache strahlen die Werke von Marakatt-Labba eine grosse Klarheit aus. Sie wühlen auf, bringen zum Nachdenken und öffnen das Tor zu einer neuen Welt, die es für uns alle noch zu entdecken gilt.
TRENDS
BALLY FOUNDATION
Arcadia ist in der kollektiven Vorstellung ebenjene idyllische Region in Griechenland –ein Ort der Ruhe, an dem die Freuden der Natur und des Gesangs verewigt wurden. Die Ausstellung «Arcadia» verwendet als Basis die Nachbildung des Gebiets der schweizerisch-italienischen Region Tessin aus dem vergangenen Jahrhundert und erforscht diverse Ansätze, die ein Glücksstreben verfolgen, welches die Verbindung und die Entfaltung in der Natur einbezieht.
BDie meisterhafte Verschmelzung venezianischer Handwerkskunst mit modernem Design erzeugt
zeitloser Schönheit: eine Sanduhr in limitierter Auflage, geschaffen vom japanischen Architekten Tadao Ando mit den exklusiven Murano-Glaswaren von Venini.
FFONDATION LOUIS VUITTON
Im Frühjahr 2024 widmet sich die Fondation Louis Vuitton einer wegweisenden Ausstellung – dem «Roten Atelier» von Henri Matisse. Diese Ausstellung konzentriert sich auf die Entstehung und Geschichte dieses berühmten Meisterwerks von 1911. Die grosse Leinwand zeigt das Atelier des Künstlers, gefüllt mit seinen Gemälden und Skulpturen, Möbeln und dekorativen Objekten. Diese Ausstellung vereint die Kunstwerke, die erstmals seit ihrer Entstehung das Atelier von Matisse in Issy-les-Moulineaux verlassen haben. Die Präsentation umfasst auch Archivmaterial sowie verwandte Gemälde und Zeichnungen.
ART & CUL TURE V
VVITRA DESIGN MUSEUM
Die Ausstellung «Transform! Design und die Zukunft der Energie» widmet sich der Transformation des Energiesektors aus der Designperspektive: vom Alltagsprodukt für die Nutzung erneuerbarer Energien bis zur Gestaltung von Solarhäusern und Windkraftanlagen, vom intelligenten Mobilitätskonzept bis zur Zukunftsvision energieautarker Städte.
OOL ARTY
Autorin_Swenja Willms
Bilder_Brechenmacher & Baumann
Das «Artists at Le Sirenuse»Programm präsentiert seine bisher ehrgeizigste Beauftragung: eine Umgestaltung des ikonischen Pools des Hotels in Positano durch das zeitgenössische künstlerischeTalent Nicolas Party, der eine lebendige Mosaiklandschaft erschuf.
Der Blick von der Terrasse des familiengeführten Luxushotels «Le Sirenuse» ist einmalig: Das weite Meer und die umliegenden Berge erschaffen eine aussergewöhnliche Atmosphäre, die auch dem Schweizer Künstler Nicolas Party nicht verborgen blieb. Der Künstler verbrachte eine Woche im «Le Sirenuse», absorbierte den Genius loci und kam auf eine besondere Idee: den Pool des Hotels in ein überschwängliches Spiel sich überlappender und ineinandergreifender organischer Formen zu verwandeln. Das Projekt sollte die elfte Ergänzung zu der fortlaufenden Kunstserie des Hotels werden.
Antonio Sersale, Besitzer von Le Sirenuse, erinnert sich lebhaft an seine erste Begegnung mit Nicolas Partys Werken auf einer Einzelausstellung im Jahr 2019: «Ich liebte die Art und Weise, wie er in der Lage war, eine ganze Welt zu erschaffen, ich liebte die Art und Weise, wie er Verspieltheit mit Liebe zum Detail kombinierte. Ich dachte, wie wunderbar es wäre, den Swimmingpool des Le Sirenuse neu zu gestalten. Wenn man einen Pool betritt, betritt man eine andere Welt, ein wässriges Reich, das hier auf der Terrasse des Hotels, magisch zwischen Meer und Himmel schwebend, noch reicher und seltsamer wird.»
Was die Wahl des Mosaikmediums betrifft, so hatte dies mit Antonios Wunsch zu tun, die Vision seines verstorbenen Vaters Franco Sersale zu respektieren, eines Sammlers und Ästheten, dessen Designflair und Leidenschaft für Kunst und Antiquitäten hinter dem eleganten Ambiente von Le Sirenuse steckt, wie es die Gäste heute erleben. Franco Sersale transformierte Mitte der 1970er-Jahre den Pool auf der Panoramaterrasse. Zuerst bat er in den frühen 1980er-Jahren den in Positano ansässigen Designer
Raimonda Gaetani, ein Meerjungfrauenmosaik zur kleinen Pergola am östlichen Ende hinzuzufügen – eine Arbeit, die auf die Muschelgrotten der grossen barocken Villen Italiens anspielte. Dann, Anfang der 1990er-Jahre, liess er den Pool selbst vollständig mit Mosaikfliesen neu verlegen. «Als wir also Nicolas baten, ein Mosaikwerk für den Pool zu schaffen», kommentiert Antonio, «führten wir wirklich nur eine Tradition weiter, die mein Vater vor fast 40 Jahren eingeleitet hatte.»
Anstatt nach den dekorativen Motiven oder Trompe-l’œil-Stillleben der antiken römischen Tradition zu greifen, entschied sich Party für ein abstraktes Muster und erklärte, dass er «in einem Hotel, das bereits ziemlich perfekt ist, den Pool nicht zu sehr hervorstechen lassen wollte ... ich wollte, dass er wie ein Pool aussieht.» Aus dem gleichen Grund wählte er (mit ein paar auffälligen Ausnahmen) eine Blau-Grün-Farbpalette für die sich überlappenden wellenartigen Formen, die über den Boden des Pools wirbeln und seine Wände erklimmen. In der Mitte des tiefsten Abschnitts des Pools platzierte er eine Scheibe aus goldenen Mosaikfliesen, die, wie er sagt, die Sonne symbolisiere. «Wenn man in den Pool springt, springt man in den Himmel», so Party.
Seine Vision in Mosaiken zu übersetzen, übernahm Italiens führendes Glasmosaikunternehmen «Bisazza», welches Mosaikfliesen oder «Tesserae» in einer schwindelerregenden Vielzahl von Formen und Farben produziert. Die einzelnen Mosaikplättchen wurden dann nach Positano verschifft, wo im Januar 2024 die Brüder Fabrizi, Luciano und Marcello mit der mühsamen Aufgabe begannen, sie zu verlegen. Die Brüder, die in Frosinone südlich von Rom geboren wurden, gehören heute zu den wenigen Experten für italienische Mosaikkunst. Sie lernten ihr Handwerk von ihrem Vater, einem Bauunternehmer und Fliesenleger, der selbst in den 1960er- und 1970er-Jahren mehrere Mosaikaufträge ausführte. Party ist, wie er sagt, «superaufgeregt» über seinen Beitrag zum «Artists at Le Sirenuse»-Programm. Aber der Künstler gibt auch zu, ein wenig vor der Einweihung gestresst zu sein, denn, so sagt er, «viele der Dinge, die ich mache, sind temporäre Installationen ... aber diese wird hoffentlich für kommende Generationen bestehen bleiben. Also sollte sie besser gut sein!»
DIE MUSE DER MUSIK
Autorin_Wilma Fasola
Bilder_Christie’s Images Ltd. 2024
Pattie Boyd hat Musikgeschichte geschrieben, ohne Sängerin zu sein, war sie doch gleich für zwei Ausnahmemusiker Muse und Inspiration für diverse Welthits.
Patricia Anne «Pattie» Boyd Harrison Clapton trägt die Nachnamen von gleich zwei bekannten Musikern: George Harrison und Rock-Legende Eric Clapton. Die britische Fotografin war nämlich zuerst mit dem Leadgitarristen der Beatles verheiratet, bis sie diesen nach elf Jahren Ehe für Eric Clapton verliess. Das Brisante: Die beiden Männer pflegten zu der Zeit eine enge Freundschaft und standen auch gemeinsam im Studio.
Nun hat Pattie diese aussergewöhnliche Dreiecksbeziehung im Rahmen einer Versteigerung des Auktionshauses Christie’s zu Geld gemacht. Rund 2.8 Millionen Pfund kamen für «The Pattie Boyd Collection», eine Sammlung persönlicher Gegenstände der Britin, zusammen. Begehrt waren dabei vor allem die handgeschriebenen Schriftstücke von Harrison und Clapton an sie. Ein Bieter legte sogar rund 119’700 Pfund für einen Liebesbrief Claptons an sie auf den Auktionstresen.
ES WAR EINMAL …
Doch beginnen wir mit der Geschichte einer der berühmtesten Musen der Rock- und Popmusik von vorn. Pattie Boyd kam vor genau 80 Jahren im britischen Taunton zur Welt. Sie lebte zunächst als ältestes von vier Kindern in Südengland, bis die Familie wegen des Jobs des Vaters nach Kenia ging. Nach der Scheidung der Eltern packte ihre Mutter neben den Koffern auch ihre vier Kinder ein und zog zurück ins Vereinigte Königreich. Dort wurde Pattie Assistentin in einem Friseurladen und wurde von einer Kundin gefragt, ob sie sich nicht vorstellen könne, als Model zu arbeiten. Sie folgte dieser Frage und gehörte schnell zur Elite der schönsten und am meisten fotografierten Frauen der 1960er-Jahre. Im Zuge ihrer Modelkarriere erhielt sie die Chance, im Video «A hard day’s night» der Beatles mitzuspielen – eine Chance, die ihr Leben grundlegend verändern sollte. George Harrison fand nicht nur Gefallen an ihr, sondern entwickelte eine echte Obsession für die Frau, die er bereits nach wenigen gemeinsamen Augenblicken fragte, ob sie in heiraten wollte. Sie liess sich jedoch rund 24 Monate Zeit, um dann im Jahr 1966 «Ja» zu sagen. Das tat der leidenschaftlichen Beziehung der beiden ab Tag eins jedoch keinen Abbruch und inspirierte Harrison zu Welthits wie «Something» und «I need you».
«You know I love that woman of mine and I need her all of the time … and you know what I’m telling to you, that woman, that woman don’t make me blue. »
( George Harrison )
EINE NEUE LIEBE
Durch ihren Ehemann George war Pattie fest in der Musikwelt zu Hause und lernte so, neben vielen anderen Musikern, auch Eric Clapton kennen – einen Mann, den sie ebenfalls mit ihrer Schönheit und ihrem Charme verzauberte. Und der ihr, so schrieb sie es in ihrer Biografie selbst, an einem Nachmittag «den tollsten, bewegendsten Song vorspielte, den ich je gehört hatte.» Das Stück hiess «Layla» – ein Lied über einen Mann, der sich unsterblich in eine Frau verliebt, die ihn ebenso liebt, allerdings nicht frei ist. Noch am gleichen Abend kam es auf einer Party zu einer Situation, die das Dreieck Harrison-Clapton-Boyd bis heute zu einer der eindrücklichsten Beziehungsdramen der Musikgeschichte machte. Denn Harrison, an diesem Tag ein Partymuffel, tauchte zu später Stunde doch noch auf dem Event auf. Auf der Suche nach seiner Frau entdeckte er sie gemeinsam mit seinem Freund Eric im Garten. Und dieser gab auf die Nachfrage, was das denn solle, ganz offen zu: «Alter, ich muss es dir gestehen. Ich bin in deine Frau verliebt.»
«Make the best of the situation ’Fore I finally go insane Please don’t say we’ll never find a way Tell me all my love’s in vain»
(Eric Clapton)
FREUNDE FÜRS LEBEN
Es folgten turbulente Tage und Wochen, denn die Medien stürzten sich wie Aasgeier auf die Geschichte. Später kam zudem heraus, dass Clapton Pattie schon Jahre vorher Liebesbriefe geschrieben hatte und sie ganz genau wusste, dass der Freund ihres Mannes mehr von ihr wollte als nur gemeinsame Gespräche in trauter Dreisamkeit bei den Harrisons zu Hause. Briefe, für die nun über 40 Jahre später viel Geld bezahlt wurde.
Doch so brisant die Geschichte um die drei ist, so faszinie rend war es für alle, dass Clapton und Harrison an ihrer Freund schaft festhielten. Pattie Boyd fasste den Grund dafür einmal wie folgt zusammen: «Weil Musiker auf einer anderen Ebene kommuni zieren. Sie kommunizieren durch die Musik. Und das ist eine Ebene, die man nicht versteht, wenn man nicht selbst Musiker ist. Wenn man mit jemandem auf diese Weise kommunizieren kann, dann bleibt das, egal was im Leben oder was dir als menschliches Wesen passiert.» Jahre später übrigens soll Harrison den beiden einen kur zen Brief geschrieben haben: «E+P God Bless Us All, love from G.» Und schon vorher, so heisst es, sagte er sinngemäss: «Lieber Eric Clapton als irgendein anderer Kerl.»
Ein einzigartiges Polaroidfoto, aufgenommen von Pattie Boyd, von Eric Clapton mit seiner Lieblingsgitarre
«And then I tell her, as I turn out the light I say, my darling, you are wonderful tonight Oh my darling, you are wonderful tonight»
(Eric Clapton)
des Künstlers. Es ist alles in ihrem Kopf. Sie projizieren das auf jeden, den sie wollen, aber das ist das Problem des Künstlers. Abgesehen davon macht es mich wirklich glücklich, ihnen zuzuhören, aber ich bin nicht so ein Narzisst, dass ich glaube, dass sie über mich reden. Ich glaube es nicht. Ich erinnere mich noch an das erste Mal, als George zu mir sagte, er habe etwas für mich geschrieben. Ich sah ihn an und fragte: Warum hast du einen Song für mich geschrieben? Warum habe ich ein Lied verdient? Was habe ich getan, um dich zu inspirieren?»
IM HEUTE UND JETZT
Wie Harrison schrieb auch Clapton mehr als nur einen Song für Pattie, neben dem Welthit «Layla» unter anderem auch «Wonderful Tonight». Einen Titel, den Pattie selbst viele Jahre später zum Titel ihrer im Jahr 2007 veröffentlichten Biografie machte: «Wonderful Tonight: George Harrison, Eric Clapton, and Me». Ein Buch, in dem sie das Leben mit den zwei Superstars stilvoll und ehrlich beschreibt, das aber vor allem einen Einblick in ihr Leben bietet. Etwas, das ihr persönlich wichtig war, denn sie sah sich selbst nie als Muse.
In einem Interview zum Erscheinen ihres Bildbands «My life in pictures» verriet sie dem Reporter Toni García der spanischen Tageszeitung «El Pais» ganz offen: «Ich bin keine Muse. Für mich, und das sage ich ganz aufrichtig, liegt alles in den Händen
Und ja, Boyd war sicher viel mehr als nur eine Muse – und ist es bis heute. Sie überzeugt seit Jahrzehnten als Fotografin, hat in bedeutenden Galerien ausgestellt und unterstützt Wohltätigkeitsorganisationen. Noch mehr aber geniesst sie die Zeit mit ihrem dritten Ehemann, Rod Weston. Wie sie ist er ein ehemaliges Model und heute erfolgreicher Businessman. Das Paar feierte in diesem Jahr den 25. Hochzeitstag. Vielleicht war es daher wirklich an der Zeit, sich von den Erinnerungen an die beiden Männer davor zu trennen oder die Muse ad acta zu legen ... oder wie sie selbst im Rahmen der Versteigerung sagte: «Die Dinge stehen für wichtige Momente in meinem Leben, aber nun ist es Zeit, weiterzugehen.»
OBEN
Originalvorlage für das Cover des Albums «Layla and Other Assorted» von Derek and The Dominos aus dem Jahr 1970
JEWEL LERY WATCH ES &
UHRENFRÜHLING
AN
RHÔNE
Die ersten Genfer Uhrenmessen des Jahres 2024 sind zu Ende. Zu sehen waren die Neuheiten internationaler Marken einmal während der Watches and Wonders im Palexpo-Gebäude. Wer nahe dem Flughafen nicht ausstellen konnte oder wollte, fand im Stadtzentrum alternative Möglichkeiten zur Präsentation seine Produkte. Da wie dort gab es ein breites Spektrum an Armbanduhren zu erleben. Auch wenn der uhrmacherische Luxus überwog, konnten Menschen mit nur begrenztem Budget durchaus Passendes finden. Zu viel Farbe gesellten sich spannende mechanische Komplikationen, Superlative, Handwerkskunst und auch neue Werkstoffe. Nach einem Rekordjahr 2023 weiss die Branche nur zu genau, dass der Weg zu weiteren Erfolgen den Namen Produktvielfalt trägt. Allerdings lassen die geopolitische und die ökonomische Weltlage inzwischen einige Wolken am Uhrenhimmel aufsteigen. Selbige verlangen nach Kreativität, kühlem Kopf und auch ein
GETRENNTE WEGE
Bei klassisch konstruierten mechanischen Uhrwerken zweigen eventuell vorhandene Zusatzfunktionen wie Kalendarium oder Chronograph die nötige Kraft direkt vom Räderwerk ab. Das kann die Unruh-Amplitude und damit auch die Ganggenauigkeit beeinträchtigen. Beim 2007 von Jaeger-LeCoultre lancierten «Duometre»-Prinzip ist das hingegen nicht der Fall. Zwei Getriebeketten mit jeweils eigenem Federhaus teilen sich einen Gangregler. Dadurch erreichen die Techniker eine weitgehend konstante Energieversorgung. Dieses Geschehen spielt sich auf der Rückseite des neuen «Duometre Quantieme Lunaire» ab. Richtig dynamisch geht es am Zifferblatt zu. Die «seconde foudroyante», ein charakteristisches Element der Duometre-Armbanduhren, tanzt jede Sekunde mit sechs Sprüngen im Kreis. Im Zentrum rotiert ein langer Sekundenzeiger. Rechts oben drehen die Zeitzeiger des aus 374 Teilen assemblierten Handaufzugskalibers 381. Links gegenüber lassen sich das Datum per Zeiger sowie die Mondphasen im Fenster ablesen. Mit von der Partie sind bei «6» zwei Gangreserveanzeigen. Sie informieren, wie es um den jeweils 50 Stunden betragenden Energievorrat der beiden Räderwerke bestellt ist. 42.5 Millimeter misst das Stahlgehäuse.
24 STUNDEN
Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich die 1999 vorgestellte «Twenty-4» zu einem grandiosen Erfolgsmodell. Diese rechteckige Armbanduhr kleidet anspruchsvolle Frauen trefflich während aller 24 Stunden eines Tages. Patek Philippe nutzt das 25-jährige Jubiläum zur Vorstellung einer roségoldenen Version. Die Herstellung des violetten Zifferblatts erfolgt in der hauseigenen Dependance. In Saint-Imier prägt sie zunächst das Wellenmotiv. Anschliessend erfolgt der Auftrag Dutzender Schichten farbigen Lacks. Farbloser transparenter Decklack bildet den Abschluss. Nach sorgfältiger Politur entsteht neben dem subtilen Lichteffekt auch eine beeindruckende Tiefenwirkung. Applizierte Indexe, arabische Ziffern sowie abgerundete Roségold-Leuchtzeiger heben sich klar ab von dem aufwendig hergestellten Hintergrund. Jeweils 17 Brillanten adeln das rechteckige Gehäuse vom Typ Gondolo. Komfort und Präzision gewährleistet ein elektronisches Quarzwerk vom Kaliber E15. Seine mechanischen Komponenten erfahren bei der Herstellung und Feinbearbeitung die von Patek Philippe gewohnte Sorgfalt.
GRÜN WIE DIE WÄLDER
Die Biographie der Armbanduhren mit ewigem Kalender reicht bei Blancpain zurück bis ins Jahr 1985. Da entstand auch das cha rakteristische, von Jean-Claude Biver gestaltete Gesicht auf dem Mond. Ein Kalendarium, das theoretisch bis Februar 2100 genau geht, besitzt auch die neue «Villeret Quantième Perpétuel» mit intensiv grünem Zifferblatt. Inspiriert ist sie von den Wäldern rund um den Heimatort Le Brassus im Vallée de Joux. Wenn die Besitzerinnen oder Besitzer dieser Armbanduhr mit Rotgold gehäuse das Kalenderwerk früher oder später justieren müssen, helfen patentierte Korrektoren. Diese verbergen sich unter den Bandanstössen und lassen sich ohne Hilfsmittel bedienen. Integ riert ist auch eine Schutzfunktion gegen Beschädigung. Befindet sich die Kalender-Kadratur in Aktion, verhindert die Mechanik manuelles Eingreifen. Das hinter einem Sichtboden mit vier Hertz tickende Automatikwerk besteht aus 351 Komponenten. Dazu gehören neben 32 funktionalen Steinen auch ein Rotgold-Rotor sowie eine völlig amagnetische Silizium-Unruhspirale.
AUFZUG VON HAND
Mechanische Uhrwerke mit automatischem oder manuellem Aufzug sind Ansichtssache. Grand Seiko versteht sich auf beides. Zur Watches and Wonders wartete die japanische Nobel-Manu faktur mit dem neuen Handaufzugskaliber 9SA4 auf. Es belebt eine Dresswatch im Stil der Linie «Evolution 9», welche gleicher massen gut an weibliche wie männliche Handgelenke passt. Die neue Zeitmechanik spiegelt den aktuellen Entwicklungsstand wider. Das äussert sich in einer Unruh mit variabler Trägheit. Stündlich vollzieht sie flotte 36’000 Halbschwingungen. Zwei Federhäuser und eine selbst entwickelte Doppelimpuls-Hemmung bewirkten 80 Stunden Gangautonomie. Den rückerlosen Gangregler vervollständigt eine hauseigene Unruhspirale mit hochgebogener Endkurve. Einen 17-Tage-Test in sechs Positionen bei drei verschiedenen Temperaturen zeichnen den hohen Grand-Seiko-Präzisionsstandard aus. Im Studio Shizukuishi nahe Morioka erfolgt die sorgsame Herstellung dieser Armbanduhr. Aus antiallergischem Brilliant-Hard-Titanium bestehen das 38.6 Millimeter messende Sichtbodengehäuse der Referenz SLGW003 sowie die Bandschliesse. Die hellere Legierung lässt die durch Zaratsu-Politur erzeugten Oberflächen strahlender wirken. Birkenrinde empfindet die Struktur des Zifferblatts nach.
FLACHHEITSWELTREKORD
Bulgari hat einen neuen Flachheitsweltrekord erzielt. Nur noch 1.70 Millimeter trägt die neue «Octo Finissimo Ultra COSC» am Handgelenk auf. Den bisherigen Superlativ unterbietet der tickende Newcomer um 0.05 Millimeter. Überdies wurde der mit vier Hertz oszillierende Mikrokosmos von der Schweizer ChronometerPrüfbehörde COSC offiziell auf ihre Ganggenauigkeit überprüft. Pro Tag geht er weniger als vier Sekunden nach oder sechs Sekunden vor. Für diese Bestleistung mussten die Techniker und Uhrmacher der Schweizer Manufaktur mit römischen Wurzeln einige Kreativität aufbieten. In diesem Sinne dient der stabile Wolframkarbid-Gehäuseboden als Platine des Handaufzugskalibers BVL 180. Er trägt insgesamt 170 Bauteile zum Messen und Anzeigen der Zeit. Zuverlässige Funktion gewährleisten streng im Zehntelmikrometer-Bereich selektierte Komponenten. Exakt in die kreisförmige vorderseitige Öffnung eingepasst sind das Zifferblatt mit Stunden- und Minutenzeiger, das Federhaus sowie der Gangregler. Rund 50 Stunden beträgt die Gangautonomie. Aus Titan bestehen das 40 Millimeter messende Gehäusemittelteil sowie das 1.5 Millimeter flache Gliederband.
ZEIGER IM SCHLEPP
Nach einigen Jahren Pause mischt TAG Heuer wieder in der UhrenLuxusklasse mit. Joker ist der neue «Monaco Split-Seconds Chronograph». Kenner der Marke wissen, dass das kantige Gehäuse dieses Modells 1969 zusammen mit dem ersten Mikrorotor-Automatikchronographen debütierte. Folglich rechtfertigt der 55. Geburtstag etwas Besonderes wie einen Schleppzeiger-Chronographen als Krönung aller Kurzzeitmesser. Auf Stoppuhren mit Einholzeiger versteht sich das Unternehmen seit 1916. Gegenüber dem damals vorgestellten «Mikrosplit»-Uhrwerk im Taschenuhrgehäuse ist
das Automatikkaliber TH81-00 deutlich komplexer. Das liegt zum einen am Selbstaufzug, zum anderen an der integrierten Kombination aus Uhrwerk und integriertem Stoppmechanismus sowie an der deutlich geringeren Grösse. Zur Entwicklung des Uhrwerks mit 65 Stunden Gangautonomie, fünf Hertz Unruhfrequenz und zangengesteuerter Schleppzeigerfunktion holte TAG Heuer den Spezialisten Vaucher ins Boot. Die Feinbearbeitung der Komponenten obliegt Artime. Platz findet das komplexe Mechanik-Œuvre in einer 41 Millimeter grossen Titanschale, welche natürlich über einen Sichtboden verfügt. Gegen Aufpreis bieten sich attraktive Möglichkeiten der Individualisierung.
SCHILDKRÖTE MIT STOPPFUNKTION
1928 lancierte Cartier den ersten «Tortue»-Chronographen. 1998 kehrte dieser elegante Stopper zurück in der exklusiven Collection Privée Cartier Paris (CPCP). Vom neuen «Privé Tortue»-Chronographen fertigt Cartier jeweils 200 Exemplare mit Sichtbodengehäuse aus Gelbgold oder Platin. Deren Dimensionen betragen 43.7 mal 34.8 Millimeter. Die Höhe liegt bei lediglich 10.2 Millimetern. Möglich macht dies das 3.8 Millimeter flache Handauf-
zugskaliber 1928 MC. Dieses Uhrwerk mit nur 4.3 Millimetern Bauhöhe, Schaltradsteuerung, horizontaler Räderkupplung und Bedienung per Kronendrücker passt formal exakt in die 1912 vorgestellte «Tortue». Stündlich 28’800 Halbschwingungen vollzieht die Unruh dieser sorgfältig finassierten Mechanik. Ohne Energienachschub geschieht das etwa 44 Stunden lang. Vor dem hellen Zifferblatt, dessen äussere Indexierung in alter Tradition auf 2.5 Hertz Unruhfrequenz abgestimmt ist, dreht links die Permanentsekunde. Rechts findet sich der 30-Minuten-Totalisator des nach dem Starten wie üblich zentral rotierenden Chronographenzeigers. Blaue Zeiger im Breguet-Stil stellen die Stunden und Minuten dar.
FÜNF JAHRE GARANTIE
2004 trat Frédérique Constant ins Zeitalter eigener Uhrwerke. Inzwischen kann die Manufaktur auf eine breite Kaliberpalette blicken. Neuestes Familienmitglied ist das FC-716, dessen DNA natürlich auf der seit 2009 produzierten Kaliberfamilie FC-700 beruht. Das Jahr 2005 brachte das FC-705 mit Mondphasenanzeige. Eine solche besitzt auch der Newcomer aus dem Genfer
Stadtteil Plan-les-Ouates. Mehr als 90 Prozent der im FC-716 verbauten Komponenten stammen indes vom FC-715, das im Jahr 2015 debütierte. Infolge von 72 Stunden Gangautonomie tickt das Uhrwerk auch nach einem Wochenende im Tresor immer noch mit munteren vier Hertz. Über Jahre hinweg konstatierte Zuverlässigkeit veranlasst Frédérique Constant, die neue «Classic Moonphase Date Manufacture» mit beruhigenden fünf Jahren Garantie zu liefern. Zur Wahl stehen drei Modelle mit 40 Millimeter messendem Sichtboden-Stahlgehäuse. Wasserdruck widersteht es bis zu fünf bar. Auf die in Silber, Marineblau oder Dunkelgrün erhältlichen Zifferblätter, die vier Zeiger für Stunden, Minuten, Sekunden und Datum sowie die Mondphasenindikation blickt man durch entspiegeltes Saphirglas.
TAG UND NACHT
Uhrmacherische Kompetenz, kostbare Materialien und traditionelle Handwerkskunst bilden bei Van Cleef & Arpels die Grundlage der Kollektion «Poetic Complications». Die Entwicklung der in den femininen Armbanduhren verbauten Anzeigemodule erfolgt in eigenen Ateliers. Das gilt auch für die «Lady Arpels Jour Nuit» mit zusätzlicher Tag-Nacht-Indikation. Klassische Zeiger stellen die Stunden und Minuten in üblicher Weise dar. Hinter einem guillochierten Fächer dreht eine kunstvoll gestaltete Scheibe einmal in 24 Stunden um ihre Achse. Ins weibliche Auge stechen einmal der diamantbesetzte Mond und die Sterne am Firmament. Untertags zeigt sich die mit gelben Saphiren verzierte Sonne. Den Eindruck des entschleunigt ablaufenden Sonne-Mond-Zyklus verstärken Murano-Aventurin-Glas und seine Tiefenwirkung. Rückwärtig zeigt sich durch den Saphir-Sichtboden der mit einem Sternenhimmel dekorierte Rotor. 38 Millimeter Durchmesser besitzt das mit Diamanten besetzte Weissgoldgehäuse. Frauen können das daran befestigte Lederband problemlos selbst austauschen.
WIRKLICH EWIGER KALENDER
Gregor XIII. verfügte 1582, dass der Schalttag wegen Unstimmigkeiten des Julianischen Kalenders in allen nicht durch 400 teilbaren Säkularjahren entgegen dem üblichen Vier Jahre-Rhythmus auszufallen hat. Noch im Herbst folgte auf den 4. direkt der 15. Gemäss päpstlichem Edikt wird es also 2100, 2200 und 2300 keinen Februar mit 29 Tagen geben. Vor dieser astronomischen Besonderheit müssen Uhren mit klassi schem ewigem Kalender passen. Sie zeigen in gewohnter Weise einen Schalttag an. Nicht so der neue «Portugieser Eternal Calendar» von IWC. Sein intelligentes Kalendarium besitzt ein Rad, welches in 400 Jahren nur eine Umdrehung voll zieht. An den entsprechenden Stellen positionierte Kerben bewirken, dass die komplexe Kadratur des Sieben-Tage-Automatikkalibers 52640 um besagte drei Nichtschaltjahre bis 2399 weiss. Vom kunstvoll gestalteten Glasziffer blatt des Platin-Boliden mit 44.4 Millimetern Durchmesser lassen sich neben der Zeit das Datum, die Wochentage, Monate, Jahre, Gangreserve und Mondphasen über der nördlichen und südlichen Hemisphäre ablesen. Letztgenannte Indikation ist sogar rekordgenau: In 45 geht sie lediglich einen Tag falsch.
GRAU-SCHWARZE ZEITZONENEMINENZ
Ganz neu ist das grau-schwarze Cerachrom-Drehlünetteninlay der Rolex «GMT-Master II» nicht. Fans dieser Funktionsuhr mit praktischem Zeitzonen-Dispositiv bekamen den farblich zurückhaltend auftretenden Glasrand bislang schon bei den Ausführungen in Edelstahl mit Gelbgold oder massivem Gold. Seit der Watches and Wonders 2024 ist der solcherart ausgestattete Reiseklassiker auch mit Edelstahl-Outfit erhältlich – und das nach persönlichem Geschmack mit Oyster- oder Jubilee-Gliederband. Um die Anzeige der Orts- und Heimatzeit kümmert sich das chronometerzertifizierte Automatikkaliber 3285 mit optimierter Kugellager-Schwungmasse, energieeffizienter Chronergy-Hemmung, amagnetischer Parachrom-Unruhspirale sowie 70 Stunden Gangautonomie. Sein Zwölf-Stunden-Zeiger lässt sich unabhängig vor- und rückwärts verstellen. Das Fensterdatum folgt in beiden Richtungen. 40 Millimeter misst die bis zehn bar druckdichte Oyster-Schale. Mit der Prüfung allein des Uhrwerks durch die COSC belässt es Rolex nicht. Der Titel «Chronometer der Superlative» kommt durch ein hausinternes Prüfverfahren zustande. Am Ende darf die fertige Uhr nicht mehr als zwei Sekunden täglich vor- oder nachgehen. Dafür und für die zuverlässige Funktion garantiert Rolex fünf Jahre lang.
RETROTAUCHER
Als 1969 die «Defy», Referenz A3648, ans Licht der Öffentlichkeit trat, wollte Zenith primär Männer mit Faible für den Unterwassersport ansprechen. Daher trug die Armbanduhr auch den Beinamen SubSea. Unübersehbar waren leuchtendes Orange für die 14-eckige Drehlünette mit Plexiglas-Inlay, der Indexring des ansonsten schwarzen Zifferblatts und die drei unübersehbaren ZeitLeuchtzeiger. In Gestalt der «Defy Revival A3648» kehrt dieses tickende Statement nun zurück – und zwar wie einst mit 37 Millimetern Durchmesser. Dadurch kann sich nun auch das weibliche Geschlecht angesprochen fühlen. Heutzutage verfügt der nur noch einseitig drehbare Tauchzeit-Glasrand über eine kratzfeste Saphirglas-Einlage. Den Retrocharakter unterstreicht der von damals übernommene Farbton Orange. Für die Leuchtausstattung von Zifferblatt und Zeigern verwendet Zenith nun strahlungsfreies Super-LumiNova. Neu ist auch ein Saphirglas-Sichtboden. Dahinter arbeitet das hauseigenes Automatikwerk vom Kaliber Elite 670 circa 50 Stunden ohne weiteren Energienachschub. Tauchgänge bis zu 600 Metern Tiefe steckt die Edelstahlschale locker weg.
TRENDS
AUDEMARS PIGUET
Audemars Piguet präsentiert ihren ersten Zeitmesser aus Sandgold, einer innovativen Legierung mit prachtvollen Lichteffekten, die je nach Blickwinkel zwischen Weiss- und Roségold changiert. Zur Premiere des neuen Edelmetalls lanciert die Manufaktur die «Royal Oak Automatik Flying Tourbillon» mit offen gearbeitetem Design und 41 Millimetern Durchmesser. Das Gehäuse und das Armband dieser Uhr sind in der neuen Goldvariante gestaltet, ebenso wie die offen gearbeiteten Brücken und die Hauptplatine des Kalibers 2972.
A V
BBOUCHERON
Das 20-jährige Jubiläum der Boucheron«QUATRE»-Kollektion ist der Anlass für besonders kostbare Schmuckstücke: Seltene Spessartit-Granate und gelbe Saphire ergänzen einen Ring, ein Armband und ein Collier, wodurch das Funkeln der Diamantenreihe noch verstärkt wird.
B
BUCHERER X MESSIKA
In Zusammenarbeit mit den Meistern des Bucherer-Ateliers hat Valérie Messika zwölf Preziosen in leuchtenden Violett- und Türkistönen entworfen und dabei Schmuckstücke aus ihrer ikonischen Kollektion «Lucky Move Color» und dem High-JewellerySet «Move Iconica» neu interpretiert. Für die Bucherer-Exclusives-Kollektion wurden Edelsteine ausgewählt, die in der Geschichte von Messika vorher noch nie zu sehen waren: Amazoniten aus Tansania und Lepidolithen aus Australien. Diese Edelsteine haben eine einzigartige Ausstrahlung, die je nach Lichteinfall in verschiedenen Farbnuancen schimmern und in ständiger Bewegung zu sein scheinen.
VAN CLEEF & ARPELS
Jedes Jahr, wenn die Natur aufs Neue erblüht, erweist Van Cleef & Arpels ihr eine poetische Hommage. Im Jahr 2024 werden fünf strahlende Stücke in die «Frivole»-Schmuckkollektion aufgenommen, darunter ein Ring «Between the Finger» aus Roségold und ein Ring mit acht Blüten, geschmückt mit Rubinen und Smaragden.
EINE WIE KEINE
Autorin_Swenja Willms
Bilder_Vacheron Constantin
Die Verbindung zwischen Vacheron Constantin und der Haute-CoutureDesignerin Yiqing Yin
verspricht
nicht
nur ästhetische
Meisterleistungen, sondern auch eine neue Perspektive auf die Zeit selbst.
Anerkannt und respektiert in den exklusiven Kreisen der Haute Couture, harmoniert Yiqing Yins Universum natürlich mit dem von Vacheron Constantin. Beide teilen die Liebe zum Detail und den Wunsch nach Entdeckung, was dazu führte, dass Verbindungen zwischen Haute Couture und Haute Horlogerie geknüpft wurden –zwei Welten, in denen Handwerkskunst, Fachwissen und Seltenheit ohne Leidenschaft und Kreativität nichts wären. Die Zusammenarbeit ist ein wahres Zeugnis für Vacheron Constantins «One of not many»-Kampagne, die Talente ehrt, die sich durch Exzellenz, Offenheit und Innovationsgeist auszeichnen. Als Ergebnis dieser kreativen Fusion sind zwei aussergewöhnliche Zeitmesser entstanden: eine Konzeptuhr, die High Watchmaking, Haute Couture und High Perfumery vereint, sowie eine exklusive Limited Edition einer Mondphasenuhr, von der nur 100 Stück produziert wurden und die den eingravierten Namen der Designerin trägt. Diese Uhren sind mehr als nur Zeitmesser, sie sind wahre Kunstwerke, die aus einer perfekten Synthese von Form, Farbe und Handwerkskunst entstanden sind. Sie repräsentieren die Essenz künstlerischer Meisterschaft – von klassischer Eleganz bis zum zeitlosen Minimalismus.
ÄSTHETIK IN BEWEGUNG
Die «Égérie»-Konzeptuhr orchestriert einen Dialog zwischen drei Welten: High Watchmaking, Haute Couture und High Perfumery. Der Name «The Pleats of Time» spielt auf Yiqing Yins lebendige Strukturen und fliessende Bewegungen an, die normalerweise ihre Haute-Couture-Kreationen zieren. In diesem Fall übertrug die Designerin diesen modischen Ansatz auf das Armband der Konzeptuhr, das mit exquisiter Stickerei verziert ist, in die Perlmuttfragmente zwischen Seidenfäden eingelegt sind. Und auch auf dem pudrig lilafarbenen Zifferblatt findet sich das «Falten»-Muster wieder, umgeben von einem 37 Millimeter grossen, roségoldenen Gehäuse, verziert mit Diamanten.
Was beim ersten Blick auf den Zeitmesser sofort auffällt: Das Zifferblatt ist von Stundenmarkierungen befreit und lädt ein, die Zeit intuitiv und emotional zu erleben. Die Mondphase, aus Perlmutt gemeisselt, die schlanken Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger und eine Reihe von Diamanten erhöhen die Komplikation. Unsichtbar, aber wesentlich für die Persönlichkeit dieser Uhr ist ein Duft, der von Meisterparfümeur Dominique Ropion entworfen
wurde und im Armband verkapselt ist. Der speziell für diese Konzeptuhr geschaffene Duft stammt aus zahlreichen Gesprächen zwischen dem Meisterparfümeur und der HauteCouture-Designerin. «Dominique ist ein Alchemist der Emotionen. Unsere erste Idee war es, eine Uhr zu kreieren, die eine einzigartige und sinnliche Wahrnehmung der Zeit bietet», sagt Yiqing Yin. Darauf folgten zahlreiche kreative Brainstorming-Sitzungen, um Emotionen und Formeln zu kombinieren, bis der Duft, der die «Égérie – The Pleats of Time»Uhr verkörpern würde, zum Leben erwachte.
Wie Dominique Ropion erklärt, als er die Kernziele des Prozesses hervorhebt, ging es darum, «einen Duft zu kreieren, der universell ist, wie die Zeit selbst. Ein mineralischer Duft mit pastellfarbenen, winterlichen, pudrigen und irisierenden Noten, der mit der Sonne und einem Hauch von Rauch spielt.» Um sicherzustellen, dass dieser Duft Yiqing Yins Ansatz widerspiegelt, wurde eine sorgfältige Kombination von Inhaltsstoffen geschaffen: ein mineralischer und mariner Akkord aus ozonischen Noten und Galbanum; Noten von Lavendel und Orangenblüte; winterliche Frische auf Basis eines Geissblatt- und Immortellenakkords; irisierende Highlights mit Tuberose und YlangYlang; Sonnenschein in einer Flasche, vermittelt durch Orange und Zitrone; ein Hauch von Zeit, der durch Weihrauch und Oud vergeht. Das in den Nanokapseln enthaltene Parfüm wird zufällig freigesetzt, wenn das Armband gegen die Haut reibt und sich mit Handgelenkbewegungen verschiebt.
Um die «Égérie»-Konzeptuhr zu begleiten, schuf Yiqing Yin ein Haute-Couture-Kleid, das ihren Geist und ihre modische Vision verkörpert. Durch die Erkundung der neuesten Stofftechnologien kombinierte die Designerin manuelles Färben mit umweltsensitiver Nanofärbung, indem sie Fasern und Stoffe in Mineralpulvern tränkt, um Gradienten-Halos zu schaffen. Dieses massgeschneiderte Kleid mit seinem einzigartigen Charme verwebt somit symbolische und visuelle Bindungen zwischen Haute Couture, High Perfumery und High Watchmaking.
DER WAHR GEWORDENE TAGTRAUM Sanftheit, Tagträume, Eleganz: Diese Wörter gelten gleichermassen für Yiqing Yins Kreationen wie auch für die neue «Égérie»-Mondphasenuhr. Denn neben der Konzeptuhr entwickelte Yiqing Yin für das laufende Jahr ein weiteres Modell für die «Égérie»-Kollektion, für die die Designerin seit 2020 federführend ist und von der Manufaktur im Februar 2020 eingeführt wurde. Die Sanftheit spiegelt sich im flieder-
Ein Zifferblatt in verträumtem Lila spiegelt Yiqing Yins kreatives Universum in der «Égérie»Mondphasenuhr wider.
farbenen Perlmutt-Zifferblatt wider, das entweder glatt oder mit einem plissierten Motiv verziert ist und damit den ersten ÉgérieModellen entspricht. Perlmutt, ein besonders zerbrechliches Material, wurde sorgfältig verarbeitet, um das plissierte Muster zu schaffen, das von einzeln aufgetragenen feinen Goldperlen umgeben ist.
Die Interpretation der Mondphase, ebenfalls mit fliederfarbenem Perlmutt verziert und mit Diamanten besetzt, ist zweifellos traumhaft. Eleganz durchdringt die gesamte Uhr, ausgedrückt in den Konturen des 37 Millimeter grossen Roségoldgehäuses, in den schlanken Zeigern, die an die geschickten Finger von Schneiderinnen erinnern, sowie in der charakteristischen Asymmetrie der Égérie-Kollektion: eine Krone, die auf zwei Uhr ausgerichtet ist, zusammen mit der Mondphase und der Vacheron-ConstantinInschrift auf acht Uhr. Deutlich sichtbar durch den transparenten Gehäuseboden, sorgt das hausinterne Kaliber 1088 L für eine präzise Zeitmessung. Die Mondphasenuhr in einer limitierten Serie von 100 Stück erscheint paarweise mit einer Auswahl von drei austauschbaren Bändern: fliederfarbenes Alligatorleder für einen eleganten Ton-in-Ton-Effekt, nachtblaues Satin-Effekt-Kalbsleder oder puderrosa genarbtes Kalbsleder.
INTERVIEW MIT YIQING YIN, HAUTE-COUTURE-DESIGNERIN, ÜBER DIE KONZEPTUHR
«THE PLEATS OF TIME»
PRESTIGE: Yiqing Yin, was hat Sie zur Kreation einer Konzeptuhr mit Vacheron Constantin bewegt?
YIQING YIN: Mein Ziel war es, meine intuitive Kreativität in die rigoros disziplinierte Welt des High Watchmaking einfliessen zu lassen und eine Uhr zu kreieren, die in der Lage ist, Zeit freizusetzen und sie in ein Objekt der Emotion zu verwandeln. Als Haute-Couture-Designerin war ich mit den bisher unerreichten technischen Einschränkungen der Uhrmacherei konfrontiert und suchte nach einem Konvergenzpunkt mit meinem künstlerischen Prozess, der in einer fortlaufenden visuellen Erzählung verwurzelt ist und im Dialog mit flexiblen Formen steht.
Welche Designmerkmale spiegeln die Idee wider, eine Uhr in ein Objekt voller Emotionen zu verwandeln?
Vor allem das Verschwinden aller Markierungen und Messinstrumente auf dem Zifferblatt, wobei nur die Mondphasenkomplikation erhalten bleibt. Für mich ist die Mondphasenkomplikation die poetischste, da sie eine andere Dimension der Zeit eröffnet und es ermöglicht, die Realität auf eine andere, metaphorische Weise zu erleben. Es ist eine Erfahrung der Zeit, die eng mit der Natur verbunden ist, mit einem anderen Rhythmus und einem anderen Jahreszyklus. Diese Verbindung zur Natur und Intuition war mir wichtig, daher habe ich mich entschieden, diese Komplikation beizubehalten.
Welche Emotionen durchströmen Sie jetzt persönlich, wenn Sie das Endergebnis «The Pleats of Time» in Ihren Händen halten?
Zuallererst bin ich stolz darauf, diese Arbeit vorstellen zu können, die das Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung ist. Doch für mich liegt der bewegendste Teil in der Erfahrung des Herstellungsprozesses selbst. Meine Beziehung zur Kreation ist in gewisser Weise losgelöst vom fertigen Objekt. Was ich jedoch behalte, ist die Erfahrung des Austauschs, die Begegnung der Absichten und der Kontrast zwischen unseren Welten. Der Prozess war für mich eine Reise, bei der ich aus meiner Komfortzone herausgetreten bin, um Neues zu entdecken. Dieses Gefühl werde ich behalten, denn es symbolisiert die kreative Zeit, die suspendierte Zeit, die ich durch dieses gesamte Unterfangen illustrieren wollte. Es ist die Zeit, in der man sich verlieren und etwas über sich selbst entdecken muss, eine Zeit, die man nicht vorhersehen kann. Für mich ist der Prozess wichtiger als das Endergebnis.
Haben Sie ein Mantra, nach dem Sie arbeiten?
Haute Couture war für mich schon immer ein Experimentierfeld, in dem ich Konventionen herausfordern und neue Ausdrucksformen erkunden konnte. Ich strebe danach, Grenzen zu überschreiten, sei es durch die Integration von Parfümerie, Tanz und zeitgenössischer Kunst oder von Musik in meine Arbeit. Diese Vielfalt inspiriert mich und führt oft zu unerwarteten kreativen Durchbrüchen. Ich glaube fest daran, dass das Zulassen von «Unfällen» oder unvorhergesehenen Ereignissen ein wichtiger Teil des kreativen Prozesses ist und dazu beiträgt, Innovationen hervorzubringen. Der Pioniergeist, den wir alle in den Bereichen Haute
Couture, Uhrmacherkunst und Parfümerie teilen, beruht auf der Bereitschaft, Risiken einzugehen und die Grenzen des Möglichen zu erweitern. Dieses Projekt, insbesondere die Konzeptuhr, ist für mich mehr als nur ein Produkt. Es ist eine poetische Vision, die darauf abzielt, die Wahrnehmung von Zeit und Luxus neu zu definieren. Es geht darum, eine sinnliche Erfahrung zu schaffen, die Identität und Individualität feiert. Ich bin leidenschaftlich bei dem, was ich tue, nicht wegen des Endprodukts an sich, sondern wegen des tieferen Zwecks und der Bedeutung, die unsere Handlungen haben.
Welche Designdetails der Uhr gefallen Ihnen besonders?
Was ich besonders an der Uhr schätze, ist die gesamte Stickerei des Armbands, die aus Perlmuttscherben gefertigt ist. Diese Scherben sind eigentlich Abfallprodukte, Reste aus der Muschel, die auch für das Zifferblatt ausgewählt wurde. Indem wir mit diesen verworfenen Naturmaterialien arbeiten, verleihen wir der Uhr eine besondere Bedeutung und werten sie im Kontext von Luxus und Handwerkskunst auf. Es ist eine schöne Art, aus scheinbar einfachen Dingen wie Seidenfäden, die handbemalt und dann von Hand gestickt werden, und den gesichtsgeschärften Perlmuttscherben ein kunstvolles Muster zu schaffen. Dieses Muster ist organisch und spiegelt meine ästhetischen Stile wider, insbesondere die Falten in meinen Kleidern und andere ästhetische Codes, die ich verwende.
Weshalb haben Sie sich für die Farbe Lila entschieden?
Die Wahl von Lila sowohl für die Konzeptuhr als auch für die limitierte Mondphasenuhr war für mich von grosser Bedeu-
tung. Lila ist eine äusserst intime und persönliche Farbe, die Tagträume oder sogar den Traumzustand hervorruft – ein Traum in Pastellfarben. Diese Farbe hebt sich wirklich von der Realität ab und hat etwas Ätherisches an sich. Sie vermittelt ein Gefühl der Schwerelosigkeit und Freiheit, in dem man sich vollkommen entfalten und kreativ sein kann. Zudem ist Lila ausgesprochen feminin und zart, was eine sanfte und zugleich elegante Ausstrahlung verleiht. Diese Farbwahl mag überraschend und nicht unbedingt das sein, was man von Vacheron Constantin erwartet, aber sie ist kühn und äusserst stilvoll. Persönlich liebe ich kühle Pastelltöne wie Lila und verwende sie gerne in den Kleidungsstücken und Stoffen, die ich entwerfe, um eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen.
Welche Herausforderungen sind bei der Gestaltung einer Concept Watch im Vergleich zu Ihrer üblichen Arbeit in der Haute Couture aufgetreten?
Die grösste Herausforderung war die Begegnung mit einem völlig anderen Universum, nämlich der Haute Horlogerie. Dieses Universum ist durch einen äusserst strukturierten und rationalen Arbeitsprozess geprägt, der viele Regeln und Codes umfasst, die wir in der Haute Couture nicht haben. In meiner üblichen Arbeit mit weichen Materialien wie Stoff, Drapierung und Flou ist der Prozess sehr intuitiv und unmittelbar, von der Idee bis zur Realisierung und Projektion einer skulpturalen Form. Im Gegensatz dazu erfordert die Haute Horlogerie eine Fokussierung auf Dreidimensionalität, bei der alles vorhergesehen und perfekt kontrolliert werden muss.
Ein mit Diamanten besetztes roségoldenes Gehäuse, ein lilafarbenes Perlmuttzifferblatt, verziert mit einem «Falten»-Muster, und ein original Haute-Couture-Armband, das mit exquisiter Stickerei und Perlmuttfragmenten gewebt ist: eine horologische Erfahrung, die über die Uhr hinaus die Zeit stillstehen lässt
Wenn Sie über die Zusammenführung dieser verschiedenen Welten sprechen – Mode, Parfümerie und Uhrmacherkunst –, welche Ähnlichkeiten sehen Sie zwischen den Branchen?
Eines der auffälligsten gemeinsamen Merkmale ist zweifellos die Präzision. In der Uhrmacherei ist Präzision von entscheidender Bedeutung, da selbst kleinste Abweichungen zu erheblichen Auswirkungen auf die Leistung eines Zeitmessers führen können. Ähnlich verlangt auch die Parfümerie eine präzise Handhabung der Inhaltsstoffe, da die richtige Dosierung und Mischung entscheidend für die Schaffung eines ausgewogenen und harmonischen Duftes sind. Ein weiterer gemeinsamer Nenner ist die Suche nach Perfektion, die oft als unerreichbar angesehen wird. Sowohl in der Mode als auch in der Uhrmacherei streben Designer und Uhrmacher nach höchster Qualität und Exzellenz, auch wenn sie sich der Tatsache bewusst sind, dass Perfektion eine Idealvorstellung ist, die möglicherweise nie vollständig erreicht werden kann. Darüber hinaus spielt auch die Meisterschaft eine wichtige Rolle. Sowohl in der Parfümerie als auch in der Uhrmacherei erfordert es Zeit, Erfahrung und Übung, um ein Meister seines Handwerks zu werden. Die Beherrschung der Techniken und die Entwicklung eines einzigartigen Stils oder einer Signatur sind entscheidend für den Erfolg in beiden Bereichen. In Bezug auf die neuen Erkenntnisse aus der Welt der Uhrmacherei habe ich gelernt, wie wichtig es ist, den Wert der Zeit und die Bedeutung der Präzision in meinem eigenen Schaffen zu schätzen. Die Uhrmacherei hat mir eine neue Perspektive auf die Kunst des Timings und der Synchronisierung gegeben, die ich in meine Arbeit einfliessen lassen kann, um noch tiefere emotionale und ästhetische Wirkungen zu erzielen.
ÜBER YIQING YIN
Yiqing Yin, geboren 1985 in Peking, hat seit ihrer Kindheit die Welt bereist und dabei eine inspirierende Vielfalt an Kulturen und Einflüssen erlebt. Diese reichen Erfahrungen prägten ihre einzigartige Sichtweise auf die Mode. Nachdem sie im Alter von vier Jahren China verlassen hatte, um in Australien und später in Frankreich zu leben, entwickelte sie ein tiefes Verständnis für die Nuancen verschiedener Lebensstile und Ästhetiken. Als Absolventin der renommierten «École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs» in Paris erhielt sie 2009 den angesehenen «Grand Prix de la Création de la Ville de Paris». Seitdem hat sie mit ihrer innovativen Couture die Modewelt beeindruckt. Ihre Kreationen sind nicht nur Kleidungsstücke, sondern wahre Kunstwerke, die die Grenzen zwischen Mode und Skulptur verschwimmen lassen.
Nachdem sie auf dem «Hyères International Fashion Festival» im Jahr 2010 für Aufsehen gesorgt hatte, wurden ihre traumhaften Kreationen in renommierten Ausstellungsorten wie dem «Chaillot National Theatre» und der «Joyce Gallery» präsentiert. Sie gewann den prestigeträchtigen «ANDAM Fashion Award Paris» und wurde von der französischen Vogue als aufstrebendes Talent ausgewählt. Ihre Zusammenarbeit mit führenden Marken wie Cartier, Guerlain und Hermès unterstreicht ihre kreative Vielseitigkeit und ihr beeindruckendes Talent.
Neben ihrer Arbeit in der Mode hat Yiqing Yin auch andere künstlerische Welten erkundet. Sie schuf Kunstwerke für die Biennale von Venedig, arbeitete mit Bildhauern zusammen und entwarf Bühnenkostüme für Ballettaufführungen. Ihre Reise durch die Welt der Kunst und Mode zeigt ihre Leidenschaft für kreative Innovation und ihre kontinuierliche Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten.
Vive
Zur Watches and Wonders 2024 überraschten Hublot und CEO Ricardo Guadalupe mit einem Feuerwerk neuer Armbanduhren. Das breite Spektrum verkörpert einen gelungenen Mix aus Innovation und Tradition.
Im Mittelpunkt des Geschehens stand einmal mehr die Linie «Big Bang», deren Vielseitigkeit auch nach 19 Jahren am Markt geradezu beispielgebend ist. Ihr Curriculum Vitae verlangt nach einem kurzen Blick zurück. Vor genau 20 Jahren, also 2004, begann nämlich das zweite Kapitel der Erfolgsgeschichte des Hauses Hublot. Es ist untrennbar mit Jean-Claude Biver verknüpft. Der mit allen Uhr-Wassern gewaschene Manager heuerte im Herbst besagten Jahres an und lenkte das damals heftig kränkelnde Unternehmen mit frischen Ideen sowie neuen Modellen in zukunftsweisendes Fahrwasser.
Mit dieser Feststellung sollen die Leistungen von Carlo Crocco keinesfalls geschmälert werden. 1976 gründete der damals 32-Jährige seine Firma MDM Genève. Als «Montre des Montres», also «Uhr unter den Uhren», schwebte dem gebürtigen Mailänder ein sportlich-eleganter Zeitmesser mit belastbarem Kautschukband vor. Aus dem realisierten Design des Premierenmodells entsprang schliesslich auch der Name Hublot, also Bullauge. Mitgliedern mehrerer königlicher Familien gefiel das. Überzeugt davon, praktisch Unsterbliches geschaffen zu haben, übersah Carlo Crocco jedoch ein wesentliches Element der Uhrenbranche: Dort bleibt die Zeit niemals stehen. Da alles im Fluss ist und die Konkurrenz niemals schläft, stand Hublot An fang 2004 ungeachtet aller Leistungen mit dem Rücken zur Wand.
Entwicklung des eigenen Chronographen-Kalibers «Unico» führten Hublot in den überschaubaren Zirkel echter Manufakturen. Das reizte den französischen Luxusmulti LVMH. 2008 kaufte er Hublot für 500 Millionen Schweizerfranken.
Nach dem altersbedingten Ausscheiden von JeanClaude Biver trat sein langjähriger enger Mitarbeiter Ricardo Guadalupe in dessen grosse Fussstapfen. Er schreibt die von Jean-Claude Biver eingeleitete Erfolgsgeschichte fort, wie die kürzlich von Hublot vorgestellte Uhrencuvée 2024 Hublot eindrucksvoll belegt.
CLASSIC FUSION 29 MILLIMETER
Jean-Claude Biver zögerte nicht lange. Sein ge niales Fusionskonzept mündete 2005 in der Linie «Big Bang». Schlüssel zum anhaltenden Erfolg ist ein modular gestaltetes Gehäuse, das die Fusion unterschiedlichster Werkstoffe geradezu heraus fordert. Der Urknall setzte sich auch bei den Werkstoffen fort: Kratzfestes «Magic Gold», farbige Keramik, Carbonfasern oder transpa renter Saphir sind nur einige Beispiele. Der Kauf des Mechanikspezialisten BNB sowie die
Speziell an das zarte Geschlecht wendet sich die neue «Classic Millimetern Gehäusedurchmesser. Diese Uhrenlinie knüpft an das Erbe von Carlo Crocco an und besticht durch sportliche Eleganz. Hublot hat die seinerzeitige Vorstellung von einer andersartigen Armbanduhr mit verschraubtem Glasrand so subtil weiterentwickelt, dass sie inzwischen zu einem wichtigen Standbein in der Kollektion avancierte. Ganz nach dem persönlichen Geschmack und Budget können Frauen, die dimensionaler Opulenz am Handgelenk überdrüssig sind, zwischen ganz verschiedenen Gehäusematerialien wählen: Titan, Gelbgold oder King Gold, einem von Hublot entwickelten Rotgold. Zifferblätter stehen in unterschiedlichen Farben zur Verfügung. Besonders hohe Ansprüche erfüllen die Ausführungen mit Brillanten auf dem Glasrand und, wenn gewünscht, auch auf dem Gehäuse. Für gleichermassen sicheren wie komfortablen Halt am weiblichen Handgelenk sorgt stets ein Kautschukband. Weitere einende Elemente sind die Wasserdichte bis zu fünf bar Druck und ein präzises elektronisches Quarzwerk mit Fensterdatum.
BIG BANG INTEGRATED TIME ONLY
Der Reduktion auf das im täglichen Leben Wesentliche huldigt die «Big Bang Integrated Time Only». Neben den Stunden, Minuten und Sekunden zeigt das aus insgesamt 117 Komponenten assemblierte Automatikkaliber HUB1115 nur noch das Datum durch einen Zifferblattausschnitt an. Nach Vollaufzug stehen 48 Stunden Gangautonomie zur Verfügung. Erstmals nur 38 Millimeter Gehäusedurchmesser machen diese Armbanduhr mit integriertem Gliederband zu einer zuverlässigen Begleiterin für Menschen beiderlei Geschlechts. Wählen heisst es zwischen sechs verschiedenen Modellen. Zur Palette gehören zwei Versionen aus satiniertem Titan, davon eine mit schwarzem und die andere mit blauem Zifferblatt. Mit denselben Zifferblattfarben sind zwei weitere Ausführungen mit Gehäusen aus warmem King Gold erhältlich. Nachdem die Zifferblätter aus Weicheisen bestehen, bieten sie einen erhöhten Schutz gegen Magnetfelder. Bleiben zwei Modelle mit kratzfestem Keramik-Outfit: Hier heisst es, sich zu entscheiden zwischen Marineblau oder dem charakteristischen «Black Magic». So oder so bleibt Wasser bis zu zehn bar Druck aussen vor.
BIG BANG UNICO ORANGE
Stanley Kubricks «Uhrwerk Orange» wird vielen Kinofreunden noch in tiefer Erinnerung sein. Orange zeichnet das Outfit dieser neuen «Big Bang» aus. Wenn sich die Dinge um diesen gleicher-
massen leichten wie kratzfesten Werkstoff mit farbigem Erscheinungsbild drehen, gehört Hublot zu den unangefochtenen Pionieren. Als Weltpremiere präsentierte die Marke 2019 eine knallrote Keramik, 2021 folgte strahlendes Gelb. Nun also leuchtendes Orange. Die Realisierung dieser Signalfarbe ist alles andere als leicht.
Auf dem Weg dorthin waren viele Fragen zu beantworten, zumal die von Hublot garantierten Keramikstandards zu den strengsten auf diesem Gebiet gehören. Der unübersehbare Newcomer besticht durch hohen Wiedererkennungswert. Spiegelglatt poliert ist die Oberfläche seiner 42-Millimeter-Schale. Farblich darauf abgestimmt präsentiert sich das Kautschukband, welches die Besitzerinnen und Besitzer mithilfe des patentierten «OneClick»-Systems im Handumdrehen auswechseln können. Messen und Stoppen der Zeit bewerkstelligt das hauseigene Automatikkaliber HUB1280 «UNICO 2» mit 72 Stunden Gangautonomie und Flyback-Funktion. Es besteht aus 354 Komponenten. Nach 250 Exemplaren endet die Produktion dieser Armbanduhr, deren
Wasserdichte bis zu zehn bar Druck reicht. Weniger knallig am Handgelenk tritt die Variante mit dunkelgrünem Keramikgehäuse in Erscheinung.
BIG BANG WATER BLUE SAPPHIRE
Neben Keramik versteht sich Hublot auch trefflich auf transparenten Saphir als Gehäusematerial. In der Uhrenwelt verfügt die Manufaktur unstrittig über die breiteste Farbpalette. Diese ergänzt 2024 ein durchscheinendes Wasserblau, das es so noch nicht gegeben hat. Dieser Werkstoff passt perfekt zum komplexen, aus 270 Bauteilen montierten Handaufzugskaliber HUB9011. Dessen Geschichte reicht zurück bis ins Jahr 2018. An Aktualität hat es seitdem nichts verloren. Nicht weniger als sieben Federhäuser gewährleisten stolze 14 Tage Gangautonomie.
Um die Bauhöhe des Uhrwerks nicht über 10.9 Millimeter klettern zu lassen, ist die Batterie von Energiespeichern stehend und dazu auch noch koaxial angeordnet. Diese Drehung um 90 Bogengrade zur Werksebene verlangt nach einem schräg verzahnten Schneckenrad. Selbiges können Mechanik-Voyeure genau beobachten. Nicht minder ausserge wöhnlich ist die digitale Gangreserveindikation. Unmissverständlich führt sie vor Augen, wann es an der Zeit ist für manuellen Energienach schub. Mit Blick auf die Seltenheit vorzüglicher Uhrmacherkunst hat Hublot die Edition die ser aussergewöhnlichen Armbanduhr auf nur 50 Exemplare limitiert.
SQUARE BANG UNICO
«Sich nach dem Quadrat zu richten, heisst, recht zu handeln», hat kein Geringerer als der chinesische Philosoph Konfuzius proklamiert. Unter allen geometrischen Formen gibt es wohl nur eine, welche statische Ausgewogenheit so klar repräsentiert. Die vier gleich langen Seiten verweisen auf die Äquivalenz der vier Jahres zeiten und der vier Himmelsrichtungen. Sie erinnern an die vier von Empedokles als un veränderlich erachteten Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde. So gesehen wundert es nicht, dass Hublot die in jeder Hinsicht augenfällige «Square Bang Unico» aus der Taufe gehoben hat.
Zur ausgewogenen Form passt das Gehäusematerial «Magic Gold». Durch seinen speziellen Farbton unterstreicht der von Hublot entwickelte und für die Marke patentierte Werkstoff den kraftvollen Auftritt dieser Armbanduhr in den Dimensionen 42 mal 42 Millimeter. «Magic Gold» ist die weltweit erste und einzige absolut kratzfeste 18-karätige Goldlegierung. Ihre Härte beträgt beinahe 1000 Vickers. Klassisches Gold mit diesem Reinheitsgrad bringt es auf 400, gehärteter Stahl auf 600 Vickers. Wer nicht so viel magisches Gold bei sich tragen möchte, erhält diesen Chronographen alternativ in Kombination mit ebenfalls kratzfester Keramik. Stets tickt im Inneren der bis zehn bar wasserdichten Schale das hauseigene Automatikkaliber HUB 1280, von dem schon die Rede war.
So weit einige ausgewählte Armbanduhren aus dem 2024 vorgestellten Portfolio. Des Weiteren umfasst es beispielsweise die «Big Bang Unico Pink Sapphire Crystal» mit trendigem pinkfarbenem Saphirgehäuse oder die vom Tattookünstler Maxime Büchi beeinflusste «Spirit of Big Bang Sang Bleu Sapphire». Auch dieses Duo sorgt für den am Handgelenk keinesfalls zu unterschätzenden Unterschied.
MO TI ON
DIE RUHMREICHE GESCHICHTE
EINER DESIGNSCHMIEDE
AUTOMOBILI
Mit eleganten Linienführungen und rassiger Eleganz bereichert das renommierte italienische Designstudio «Pininfarina» seit fast 95 Jahren die Autowelt mit extravaganten Entwürfen. Die Geschichte begann im Jahr 1930, als der Gründer Battista «Pinin» Farina sich zum Ziel setzte, sich auf Design und die Details von luxuriösen Sportwagen in limitierter Auflage zu konzentrieren. Die grösste Bekanntheit erlangte die Turiner Karosserieschmiede mit ihren Arbeiten für Ferrari, wenngleich von Pininfarina über 1200 Autos – vom Sportwagen bis zum Kleinwagen – entworfen wurden. PRESTIGE sprach mit dem Chefdesigner des Unternehmens, Dave Amantea, über die verantwortungsvolle Aufgabe als Designer und die epochalen Entwicklungen im Zeitalter der Elektroautos.
Autorin_Lone K. Halvorsen
Bilder_Automobili Pininfarina
PININFARINA
Das Zeitalter der Elektrifizierung wird sicherlich neue spannende Möglichkeiten in der Automobilgeschichte ermöglichen. Wir stehen gegenwärtig an einem bedeutsamen Punkt in der technologischen Entwicklung und die Elektrifizierung ist der Funke, der es uns ermöglicht, noch weitere 100 Jahre Designgeschichte zu schreiben. Automobili Pininfarina möchte in diesem «Rennen der Giganten» nicht auf Platz zwei kommen, sondern Pionier sein. Das elektrische Zeitalter hat gerade erst begonnen, und das Beste steht uns noch bevor. Mit dem «Battista» wollten wir für Furore sorgen und einen Meilenstein in der Geschichte von Pininfarina setzen. Es war das erste italienische Elektro-Hypercar, das zugelassen wurde – mit hypermodernen Technologien und einer fesselnden Silhouette, welche zugleich das Erbe der Vergangenheit von Pininfarina würdigt. Dieses Auto ist bereits jetzt eine Ikone und daher sind die Erwartungen dementsprechend auch sehr hoch.
Kann man nach ein paar Jahren auf dem Markt bereits von einer Ikone sprechen?
Wenn wir über eine Ikone sprechen, betrifft das nicht nur das Design, sondern eine Reihe von Faktoren, die zusammen eine elementare Rolle spielen. Mit dem «Battista» war es unser Ziel, die beste italienische Maschine zu entwickeln: fast 2000 PS gepaart mit den besten Technologien der Welt. Wir haben etwas Einzigartiges entworfen. Ausserdem werden nur 150 Stück davon produziert und diese sind limitiert auf fünf Design-Editionen sowie weitere massgeschneiderte Editionen. Jeder «Battista» übertrifft alles, was wir in der Vergangenheit gesehen haben.
Der «Battista» war die Verwirklichung des Traums des Gründervaters Battista «Pinin» Farina. Laut Aufzeichnungen sagte der Visionär bereits 1959: «Die nächste Revolution in der Automobilindustrie wird sein, wenn sich die Autos von den Zwängen des Verbrennungsmotors befreien können.» Was würde er wohl sagen, wenn er das erste Auto des Unternehmens, das nach ihm benannt ist, gesehen hätte?
PRESTIGE: Herr Amantea, das Jahr 2023 war von zahlreichen Awards für Pininfarina geprägt, und das Jahr 2024 hat bereits mit drei Auszeichnungen begonnen. Ich nehme an, es geht Ihnen gut?
DAVE AMANTEA: Ich bin unglaublich glücklich über die Auszeichnungen, welche wir in den letzten Jahren bei Automobili Pininfarina erhalten haben. Gewiss entsteht dadurch ein enormer Druck, dem Namen Pininfarina gerecht zu werden, aber ich glaube wirklich, dass unsere Vorfahren stolz darauf wären, was wir bislang erreicht haben.
Glück empfinden, aber vermutlich entsteht zugleich ein gewisser Erwartungsdruck ... Der benannte Druck entsteht natürlich, weil wir die Geschichte des Unternehmens mit dem lang gehegten Traum des Gründungsvaters, ein eigenes Pininfarina-Auto zu entwickeln, nun in eine neue Ära gebracht haben. Mit dem Elektro-Hypercar «Battista» wurde dieser Traum im Jahr 2018 vollbracht und fortan steht «Designed and produced by Pininfarina» nicht nur auf der Karosserie von anderen Autos, sondern ebenfalls auf unseren selbst entwickelten Autos.
Ich hoffe, er würde «Wow» sagen, und ich denke, dass er mit Stolz auf uns und unser Design herabblickt. Er war ein Visionär auf seinem Gebiet – er hatte recht, als er sagte, dass dieser technologische Wandel ein weiteres Kapitel in der Entwicklung des Sektors aufschlagen wird.
Welche Bedeutung hat Pininfarinas erstes eigenes Auto für das Unternehmen?
Ich kann die Bedeutung des «Battista» gar nicht hoch genug einschätzen. Dieser Hyper-GT ist das leistungsstärkste italienische Auto, das je produziert wurde, und er ist das erste Auto, das die Marke Automobili Pininfarina trägt. Der Battista verkörpert unser Kernziel: «Dream Cars. Made Real.» Der Battista ist nicht nur schön, er ist auch der Schlüssel zur Geschichte einer erstaunlichen und ikonischen Familie.
Im Jahr 2023 hat Automobili Pininfarina gleich drei Autos vorgestellt. Wofür stehen diese drei neuen Modelle?
Das Jahr war sensationell und es wurden ebenfalls drei sensationelle Fahrzeuge vorgestellt: der «Battista Edizione Nino Farina», der «B95 Barchetta» und das Designkonzept «PURA Vision». Der «Battista» war die erste Brücke vom Jahr 2019 in die Gegenwart, der «PURA Vision» ist die Vorlage für die Zukunft und schlägt die Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft. Der
«B95», unsere Hyper-Barchetta, ist der erste Beweis dafür, wie wir die «PURA Vision» in unsere Entwürfe einfliessen lassen.
Der Begriff «PURA Vision» ist nun ein paar Mal gefallen. Sie sind quasi der «Pate» dieser Designphilosophie, die als Inspirationsquelle für Automobili Pininfarinas zukünftiges Fahrzeugportfolio dienen wird. Können Sie uns Ihre Intentionen hinter diesem Konzept erläutern?
Die «PURA Vision» ist die Kunst des Gleichgewichts von Designzutaten, die verwendet werden, um die Schönheit der Einfachheit zu entwerfen. Unsere «PURA»-Designphilosophie umfasst die DNA der ikonischen Fahrzeuge aus der Vergangenheit von Pininfarina und interpretiert sie für eine moderne Ära neu. Sie steht für zeitloses Design, Eleganz, schöne Details und klassische Proportionen.
Der Einfluss des «PURA Vision»-Designkonzepts wuchs mit der Zeit mit dem Ziel, etwas Zeitloses zu schaffen, das die Vorlage für zukünftige Modelle bilden soll. Die ersten Entwürfe wurden im Jahr 2019 auf dem Genfer Autosalon zusammen mit einem massstabsgetreuen Modell präsentiert. Anhand des Feedbacks wurde die Vision perfektioniert, aber bedauerlicherweise bremste Covid-19 unsere Pläne – es hat uns jedoch nicht zum Stillstand gebracht. Das Konzept wurde weiterentwickelt und letztlich bot uns die Monterey Car Week 2023 die Möglichkeit, die Vision der «PURA»-Designphilosophie, die in zwei Fahrzeugen –dem «PURA Vision Design Concept» und dem «B95 Barchetta» –verkörpert wird, zu demonstrieren.
Als der «B95» auf der Monterey Car Week vorgestellt wurde, waren der Empfang und die Begeisterung von Presse und Publikum so, wie Sie es erwartet hatten?
Die Resonanz war erstaunlich! Es ist immer etwas nervenaufreibend zu hören, was die Leute denken, und wir haben uns für eine mutige Art entschieden, das Fahrzeug der Öffentlichkeit vorzustellen. Es war absolut perfekt!
Woher kam die Inspiration für das weltweit erste elektrische «Barchetta» Super Sports Car, den «B95»?
Wir haben den Geist eines Rennwagens aus den 60er-Jahren aufgegriffen, des offenen Le-Mans-Rennwagens, aber auch den futuristischen Ansatz eines modernen F1-Wagens. Die Inspiration kam jedoch auch von früheren Pininfarina-Modellen wie dem Maserati «Birdcage 75th Anniversary», dem Ferrari «Testarossa Lamelles», dem Pininfarina «Abarth Prototyp» und natürlich dem «PURA Vision» und dem «Battista».
Automobili Pininfarinas Engagement für Designinnovationen und dessen Führungsrolle im Bereich der Luxus-Elektrofahrzeuge ist kaum zu übertreffen. Welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen, um den Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu halten?
Wir arbeiten daran, die nächsten 100 Jahre des Erfolgs des Familiennamens zu gestalten. Die wichtigste Herausforderung besteht darin, als Erster ein Risiko einzugehen. Zum Beispiel die
«DAS ELEKTRISCHE ZEITALTER HAT GERADE
ERST BEGONNEN, UND DAS BESTE STEHT UNS NOCH BEVOR.»
Entwicklung eines hyperelektrischen Autos mit fast 2000 PS, das die Vergangenheit respektiert, aber in die Zukunft blickt.
Gibt es eine andere Kategorie von Autos, auf die Automobili Pininfarina spekuliert?
Das ist in der Tat eine sehr häufige Frage und wenn man bedenkt, dass es nur 150 Personen gibt, die einen Battista kaufen können, ist es zurecht auch eine legitime Frage. Wir produzieren erst seit fünf Jahren Autos im eigenen Namen, haben zwar eine Meile an Entwicklung zurückgelegt, der Weg ist jedoch noch lang. Daher lautet die Antwort auf die Frage: Ja, und wir werden Schritt für Schritt etwas unternehmen, um die Stückzahlen zu vergrössern. Dennoch wollen wir unsere «Pininfarina-Seele» bewahren und den Fokus auf limitierte Serien von Fahrzeugen legen.
Sie wurden kürzlich von Bloomberg Businessweek als eine von nur 50 Personen auf der «Ones to Watch»-Liste 2023 genannt. Welche Gefühle löst das in Ihnen aus, wenn Sie an die Verleihung dieser ehrenvollen Auszeichnung denken?
Ich fühle mich geehrt, eine solche Nominierung zu erhalten. Es ist der Lohn für all die Anstrengungen, die ich unternommen habe, um so weit zu kommen, wie ich jetzt bin. Gleichwohl geht ein grosses Dankeschön an mein Team, denn es ist meine Geheimwaffe, die es mir ermöglicht, vor allen anderen zu glänzen. Dies ist jedoch keineswegs der Endpunkt, sondern der Anfang.
Als Designer müssen Sie Ihrer Zeit immer voraus sein und die Trends von morgen schon heute erkennen. Wie funktioniert das?
Das ist eine grossartige Frage, und ich könnte gewiss drei Stunden lang darüber reden. Ehrlich gesagt, geht es um Vision, Intuition und ein bisschen Glück. Ich betrachte etwas gerne aus allen Blickwinkeln und denke darüber nach, wie ich in Zukunft leben werde.
Was sind die grössten Vorteile in Bezug auf die künstlerische Freiheit und die Möglichkeiten beim Design eines Elektroautos im Vergleich zu einem Auto mit Verbrennungsmotor?
Die Architektur eines Elektroautos bietet eine gewisse Freiheit, die es uns ermöglicht, eine schöne Silhouette zu gestalten und einen unglaublich niedrigen Schwerpunkt zu erreichen. Ich versuche, ein Designer zu sein, was etwas anderes als ein Künstler ist. Der Grossmeister des italienischen Autodesigns, Herr Giugiaro, sagte mir, dass Künstler ein gutes Händchen für Skizzen und gute Ideen haben, aber Designer haben die Kontrolle über die Gesamtsituation. Und obwohl Künstler mehr künstlerisches Geschick haben, sind Designer geschickt darin, Konzepte vom Papier in die Produktion zu übertragen und dabei dem Geist des Originals treu zu bleiben. Hinzu kommt die fantastische Arbeit, welche unsere Ingenieure geleistet haben, um unseren Kunden das bestmögliche Fahrerlebnis zu bieten.
Und wenn Sie keine Autos designen würden, was dann?
Wann betrachten Sie ein Fahrzeug als besonders erfolgreich?
Wenn ein Auto als schön erkannt wird, ist das ein Erfolg. Aber noch mehr, wenn ein Auto mit einer kulturellen Bewegung oder einer Epoche verbunden wird. An diesem Punkt wird es zu einer Design-Ikone, was ein sehr seltener und besonderer Moment ist.
Welches Auto hat Sie am meisten beeindruckt, als Sie jung waren?
Es gibt sehr viele schöne Autos, von denen ich seit der Kindheit träume, jedoch wird mir immer eine Begegnung in Erinnerung bleiben: Ich war ungefähr acht Jahre alt und mit meinem Vater unterwegs. Auf einem grossen Areal standen sehr viele Autos herum und hier entdeckte ich einen Ferrari Testarossa. Es war «Liebe auf den ersten Blick». Wie das Schicksal es so wollte, liess mich der Besitzer in das Auto sitzen, während er den Motor startete. In diesem Moment war es um mich geschehen –und fast 30 Jahre später kann ich zurückblicken und Dankbarkeit dafür empfinden, dass ich für ein Unternehmen arbeiten darf, das dieses Auto entworfen hat.
Somit können wir festhalten, dass Pininfarina der Grund dafür ist, dass Sie Autodesigner geworden sind?
In der Tat kann ich diese Frage mit Ja beantworten, und es ist ein grosses Privileg für mich, als Chefdesigner für Automobili Pininfarina tätig zu sein. Es ist sogar fast wie ein Schicksal, denn ich wurde in Turin geboren und ging dort sogar auf die PininfarinaSchule.
Mein absoluter Traum wäre, zusammen mit dem legendären «Hollywood-Designer» Daniel Simon Fahrzeuge jeglicher Art – ob Raumschiffe, Autos oder Motorräder – für HollywoodFilme zu entwickeln. Hier muss man auch nicht mit den Ingenieuren über die Konstruktionsweise diskutieren (lacht), sondern man hat nur Spass, verrückte Science-Fiction-Ideen auszuleben.
Progressives Design ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie von Automobili Pininfarina, das im Jahr 2055 sein 125-jähriges Bestehen feiern wird. Ein Blick in die Zukunft: Wie wird das Jubiläumsauto im Jahr 2055 aussehen?
Im Zeitalter der Elektrifizierung wird es interessant sein zu sehen, wie weit man gehen kann, aber das Jubiläumsauto wird definitiv ungeheuer schön sein.
DER VOLLBLÜTER
Autorin_Swenja Willms Bilder_Lotus
Ein Kraftpaket, das die 75-jährige Expertise von Lotus mit modernster Technologie vereint: Der «Emeya» kombiniert Emotion mit Logik, Kraft mit Präzision und verbindet die Stärke eines Sportwagens mit dem Luxus und Komfort eines Viertürers.
Elektromobilität ist nicht nur grün, sondern auch aufregend und leistungsstark. Das beweist einmal mehr der Neuzugang aus dem Hause Lotus. Der «Emeya» ist nicht nur ein Fahrzeug, er ist eine Hommage an die Seele des Fahrens, eingebettet in die DNA von Lotus. Angefangen beim Namen: Dieser beginnt, wie bei Lotus Tradition, mit dem Buchstaben «E». Zurückführen lässt sich die Beharrlichkeit auf den Buchstaben auf den Gründer von Lotus, Colin Chapman. Dieser benannte seine ersten Fahrzeuge zunächst nach den römischen Zahlen, entschied sich dann aber dazu, sein elftes Modell Lotus «Eleven» zu nennen. Eine Tradition war geboren. In den darauffolgenden Jahren wich Chapman nicht von dieser Eigenartigkeit ab: «Elite», «Elan» oder «Exige» – und in näherer Gegenwart «Eletre» und «Evija» gliedern sich in den Brauch ein. Und doch markiert der «Emeya» einen neuen Meilenstein in der Geschichte von Lotus: Er ist der erste viertürige Hyper-GT des Unternehmens, der eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 250 Kilometern pro Stunde ermöglicht. Das macht ihn zu einem der schnellsten elektrischen GTs der Welt.
Doch die Abstammung seiner vorrangigen Modelle bleibt erkennbar. Charakteristische Designelemente des Neuankömmlings waren bereits im «Eletre» und im Sportwagen «Emira» zu sehen, beispielsweise die durch acht Lüftungsöffnungen freigelegte Porosität, die dafür sorgt, dass die Luft durch das Auto strömt, um Leistung, Batteriekühlung und Reichweite zu verbessern
und gleichzeitig ein markantes Aussendesign zu schaffen. Gestärkt wird dieses durch die Positionierung der Batterie nahe am Boden und zwischen den Rädern. Der aktive Frontgrill, der Heckdiffusor und der Heckspoiler sorgen zusätzlich für einem niedrigen Schwerpunkt. Dadurch entsteht ein echter Sportwagen-Look mit einer «Cab-forward»-Silhouette. Der lange Radstand mit kurzen Überhängen erweckt den Eindruck, dass die Räder an den Ecken stehen, was dem «Emeya» einen festeren, dynamischeren Stand verleiht. Kräftige, muskulöse Radkästen sind ein Markenzeichen von Lotus, das auf Strassen- und Rennmaschinen der 1950erund 1960er-Jahre zurückgeht.
Doch nicht nur optisch ist der «Emeya» ein echter Sportwagen. Auch in puncto Leistung zeigt der Hyper-GT seinen vollblütigen Charakter. Sein Herzstück, ein leistungsstarkes Doppelmotorensystem, ermöglicht eine Beschleunigung von null auf 100 Kilometer pro Stunde in weniger als 2.8 Sekunden. Unter dem Boden befindet sich ein hochmoderner 800-Volt-Lithium-IonenAkku mit 102 Kilowattstunden. Im Vergleich zu herkömmlichen 400-Volt-Systemen können Fahrer mit der 800-Volt-Architektur in nur 18 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufladen, wenn sie an ein 350-Kilowatt-Gleichstrom-Schnellladegerät angeschlossen sind. Das Fahrerlebnis wird durch ein elektronisch gesteuertes Luftfederungssystem optimiert. Die fortschrittlichen Sensoren an Bord des Fahrzeugs erfassen die Strasse 1000-mal pro Sekunde und stellen die Dämpfung automatisch ein, sodass eine geschmeidige Fahrt gewährleistet wird, egal wie anspruchsvoll die Strassenverhältnisse sind.
EIN KLEINES HIGHTECH-WUNDER
Lotus glaubt, dass Rechenleistung die neue Pferdestärke ist. Folglich ist das brandneue Juwel aus dem Hause Lotus mit einem Supercomputer ausgestattet, der auf der NVIDIA-DRIVE-Plattform basiert und eine atemberaubende Rechenleistung von bis zu 25 Billionen Operationen pro Sekunde bietet – das entspricht in etwa der Geschwindigkeit, mit der das menschliche Gehirn ein Bild identifiziert, und das in nur 50 Millisekunden. Maximilian Szwaj, Vizepräsident von Lotus Technology und Geschäftsführer
«DER EMEYA IST EIN
LOTUS, WIE IHN
DIE WELT NOCH NIE ZUVOR GESEHEN HAT.»
Ben Payne, Vice President of Design der Lotus Groupvon LTIC, sagte: «Rechenleistung wird schnell zur neuen Pferdestärke. Deshalb haben wir mit dem Emeya einen Supercomputer auf Rädern gebaut. Es ist vollgepackt mit Hightech-Funktionen, die den Kunden Vertrauen, Sicherheit und Zufriedenheit bieten sollen.» Dafür sorgen vier ausfahrbare LiDARs, 18 Radare, sieben AchtMegapixel-Kameras und fünf Zwei-Megapixel-Kameras, die in einem Radius von bis zu 200 Metern um das Auto herum in jede Richtung nach Hindernissen suchen, selbst bei schlechten Lichtverhältnissen oder schlechtem Wetter. Sie rekonstruieren sogar eine virtuelle Umgebung um das Fahrzeug herum, um die beste Flugbahn zu definieren – eine wesentliche Voraussetzung in einer autonomen Zukunft. Doch das ist erst der Anfang. Mit seinem intelligenten EV-Routensystem lernt der GT individuelle Fahrmuster wie Abfahrtszeiten, Ziele und Routen. Auch der Innenraum des «Emeya» ist eine Oase der Innovation, mit einem 15-ZollOLED-Touchscreen, der wunderschöne, gestochen scharfe, klare Bilder in über 16 Millionen Farben anzeigt. Ausserdem sind bis zu sieben konfigurierbare Bildschirme verfügbar. Des Weiteren wurde seitens Lotus fleissig in nachhaltige Materialien investiert, die aus nachhaltiger Beschaffung stammen, um den ökologischen Fussabdruck des Fahrzeugs zu reduzieren. Dazu gehören ein neues Luxusgarn aus recycelten Fasern aus der Modebranche sowie PVD-Aluminium, Alcantara oder Nappaleder. «Mit dem Emeya setzen wir neue Massstäbe dafür, wie sich ein luxuriöses Elektroauto anfühlen und wie es aussehen soll. Damit ist der Emeya genau das, was wir bei der Entwicklung unserer Fahrzeuge anstreben: for the drivers», so Benedikt Bucher, Head of DACH bei Lotus. Die Auslieferung an Kunden beginnt noch in diesem Jahr.
OBEN OHNE
Wenn die Temperaturen steigen, fallen die Hüllen. Ein neues Gefühl von Freiheit vermittelt diesen Sommer McLarens neuster Supersportwagen in Form eines schnittigen Cabriolets: der «Artura Spider».
Der Wind im Haar gehört zum Sommer wie ein kühles Eis im Strandbad. Es ist die Zeit der Freiheit und des unbeschwerten Genusses – und ruft nach einem ganz besonderen Begleiter auf den Strassen. McLaren antwortet mit einem unwiderstehlichen Angebot: Der britische Autohersteller hat es geschafft, die bahnbrechende Leistung und Dynamik des «Artura» in ein atemberaubendes Cabriolet zu integrieren. Mit einem Handgriff und innert nur elf Sekunden wird aus dem «Artura Spider» ein offenes Gefährt, das die grenzenlose Freiheit der offenen Strasse einfängt und den Sommer erst richtig erlebbar macht.
EIN MEISTERWERK DER HYBRIDTECHNOLOGIE
Die «Artura»-Baureihe legte Anfang 2021 den Grundstein, als McLaren erstmals seinen neuen Serien-Supersportwagen mit Hybridantrieb vorstellte. Der «Artura» markierte damit nicht nur den Einstieg des Unternehmens in die Ära der High-Performance-
ABER MIT STIL
Hybride, sondern setzt auch neue Massstäbe in Bezug auf Leistung, Fahrspass und Effizienz – von alltäglichen Fahrten in der Stadt bis hin zu Fahrten auf der Rennstrecke.
Der fortschrittliche benzinelektrische Antriebsstrang des «Artura» bietet eine unübertroffene Kombination aus Gasannahme, Beschleunigung und rein elektrischem, emissionsfreiem Betrieb. Um die Leistung des «Artura» als Supersportwagen der nächsten Generation noch weiter zu steigern, wurden die für den «Spider» entwickelten Verbesserungen auch in das «Artura Coupé» integriert, das gleichzeitig als neues Modell eingeführt wird. Sowohl der neue «Spider» als auch das neue «Coupé» bietet ein Höchstmass an dynamischer Leistung – bis hin zu einer herausragenden Rundstreckentauglichkeit. Beide erfüllen aber auch die Anforderungen des normalen Fahrbetriebs und bieten den nahezu geräuschlosen Elektroantrieb, der in städtischen Umgebungen so vorteilhaft ist.
Das Herzstück des «Artura Spider» ist sein HochleistungsHybridantriebsstrang, der eine Gesamtleistung von 700 PS bietet und eine Beschleunigung von null auf 100 km / h in nur drei Sekunden ermöglicht. Diese immense Kraft wird nahtlos von einem elektronisch gesteuerten Achtgang-Getriebe auf die Strasse übertragen, während das elektronisch gesteuerte Differenzial für maximale Stabilität und Agilität sorgt. Dank seiner innovativen Hybridtechnologie und seines leichten Kohlefaser-Monocoque ist er nicht nur extrem leistungsstark, sondern auch überraschend effizient mit einer nutzbaren rein elektrischen Reichweite von 33 Kilometern und einem Leistungsgewicht von 480 PS pro Tonne.
WENIGER IST MEHR
Freizügigkeit wird in diesem Fall belohnt, denn McLaren konzentriert sich auch beim «Artura Spider» unablässig auf seine Superleichtbau-Philosophie. Jedes unnötige Gramm muss eliminiert werden, ohne dabei die Sicherheit oder strukturelle Integrität zu
beeinträchtigen. Durch den Einsatz hochmoderner Materialien und Fertigungstechniken wird das Gewicht aller McLaren-Fahrzeuge minimiert, was wiederum die Leistung, Beschleunigung, Agilität und Effizienz verbessert. Folglich hat der neue «Artura Spider» ein Trockengewicht von nur 1 457 Kilogramm und ist somit das leichteste Cabriolet der Konkurrenz.
Das markante Design des «Artura Spider» ist geprägt von charakteristischen Details, die ihn sofort als Mitglied der renommierten «Artura»-Familie erkennbar machen. Die elegante «Hammerkopf»-Nase, die aerodynamischen Elemente wie die Luftschlitze auf den vorderen Kotflügeln und die präzisen Lufteinlässe in den Scheinwerfern verleihen ihm eine unverkennbare Ästhetik, die die Blicke auf sich zieht. Die zweiflügeligen Türen, die sanft zur Seite gleiten, fügen sich nahtlos in das Gesamtbild ein und betonen zugleich seine sportliche Eleganz.
Auch der Innenraum des «Artura Spider» zeigt sich offen und minimalistisch. Das Lenkrad ist frei von Knöpfen und Bedienelementen und das Display der Instrumententafel konzentriert sich auf die wichtigsten Informationen, um die Ablenkung des Fahrers zu minimieren. Der Clubsport-Sitz, der in den meisten Märkten serienmässig verbaut ist, kann in einem elliptischen Bogen verstellt werden, wodurch er die Flexibilität einer beweglichen Rückenlehne mit dem geringen Gewicht und der festen Unterstützung eines Schalensitzes vereint. Diese Eigenschaft macht ihn gleichermassen geeignet für den Einsatz auf der Strasse und auf der Rennstrecke, wo höchste Präzision und Komfort gefragt sind.
Das Armaturenbrett ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch äusserst funktional gestaltet. Eine clevere Integration sorgt dafür, dass es sich gemeinsam mit der Lenksäule bewegt, wenn diese in Reichweite oder Neigung verstellt wird. Dadurch bleibt das Armaturenbrett stets im optimalen Blickfeld des Fahrers, damit er alle wichtigen Fahrinformationen problemlos im Auge behalten kann. Darüber hinaus beherbergt das Armaturenbrett die Bedienelemente zur Auswahl der Fahr- und Antriebsmodi: «Comfort» ist die Standardeinstellung, während «Sport» und «Track» eine stärkere Unterstützung bieten. Der gewünschte Modus wird mit einem der beiden Wippschalter oben auf dem Armaturenbrett ausgewählt. Diese befinden sich in unmittelbarer Reichweite des Lenkrads, sodass der Fahrer mühelos zwischen verschiedenen Fahrmodi wechseln kann. Und wer mal eine Pause vom Fahrvergnügen braucht, der stellt sich einfach an den Strassenrand, öffnet das Verdeckt und geniesst das Sonnenbaden de luxe.
TRENDS
PPORSCHE X HONOR
Das «Porsche Design Honor Magic 6 Rsr» vereint aussergewöhnliche Leistung mit einem vom Motorsport inspirierten Designerlebnis. Es besticht durch sein klares, symmetrisches Design und ein griffiges Haptikgefühl. Das Smartphone ist mit einem hochmodernen Kameramodul ausgestattet, das vom Porschetypischen hexagonalen Design umrahmt ist und gestochen scharfe Aufnahmen auch bei schwierigen Lichtverhältnissen ermöglicht.
LLAMBORGHINI
FERRARI
Die Umhängetasche aus Kalbsleder der Ferrari-Sonderkollektion ist eine stilvolle Verschmelzung von amerikanischem Rennsport-Erbe und italienischer Eleganz, inspiriert von Miamis pulsierender Energie. Mit feinen Details wie aufgestickten Applikationen, die an Rennsport erinnern, ist sie ein Statement für Stil und Leidenschaft.
FMit der Einführung des Lamborghini «Urus SE», des ersten Plug-in-Hybrids der «Urus»-Baureihe, beginnt für Automobili Lamborghini ein neues Kapitel. Mit neuem Design, optimierter Aerodynamik, noch nie dagewesener On-Board-Technologie und einem 800-PS-Hybridantrieb überholt der Wagen bei Komfort, Leistung, Effizienz, Emissionen und Fahrspass seinen Bruder, den «Urus S».
BBENETTI
Benetti blickt auf 150 Jahre Erfahrung im Schiffs- und Yachtbau zurück. Das Jubiläumsbuch würdigt ikonische Schiffe wie «El Caran», «Nabila» und den historischen «Delfino». Es zeigt die Entwicklung der Marke, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen und italienische Handwerkskunst. Geschrieben von Kevin Koenig, bietet das Buch exklusive Einblicke mit noch nie zuvor gesehenen Fotos. Es ist eine Hommage an Benettis jahrhundertelange Hingabe zur Schaffung maritimer Meisterwerke und ihren Einfluss auf Segel-Enthusiasten und Luxus-Liebhaber weltweit.
LEUCHTFEUER
Autorin_Swenja Willms Bilder_Genesis MotorsDer Rennsport, ein unendliches Drama aus Geschwindigkeit, Können und Leidenschaft, fasziniert die Massen seit jeher. Doch weit über das blosse Streben nach Siegen und Trophäen hinaus ist es die MenschMaschine-Verbindung, die diesen Sport so einzigartig macht. Fahrer wie Jacky Ickx, dessen Name untrennbar mit den legendären Rennstrecken und den epischen Duellen auf dem Asphalt verbunden ist, verkörpern diese Verbindung auf eine Weise, die unvergesslich ist. Als Partner und Botschafter für Genesis setzt Ickx sein Erbe fort und inspiriert eine neue Generation von Autoenthusiasten.
Rennsportlegenden verhalfen schon so manchen Automobilherstellern zum Sieg. Ayrton Senna heuerte im Jahr 1988 bei McLaren an und überquerte in seiner ersten Saison im «MP4 / 4», einem der besten Formel-1-Rennwagen aller Zeiten, achtmal als Erster die Ziellinie – ein neuer Rekord. Niki Lauda stand in seiner Laufbahn bei Ferrari zweimal auf dem Siegertreppchen, 1975 und 1977, und Sir Stirling Moss fuhr den «DBR1/300» beim 1000-KilometerRennen auf dem Nürburgring 1958 zum Sieg. Namen wie Jim Clark, Michael Schumacher oder Alain Prost sind nicht nur Synonyme für Siege und Trophäen. Ihre unbestreitbare Erfahrung und Expertise machen sie zu begehrten Partnern für Luxusautomarken. So hat sich Genesis, die Luxusfahrzeugmarke aus Südkorea, mit einer der grössten Motorsportlegenden seiner Zeit zusammengetan: Jacky Ickx, bekannt für seine beeindruckende Karriere sowohl in der Formel 1 als auch in Langstreckenrennen. Die Zusammenarbeit, basierend auf dem Streben nach Perfektion, verspricht vielfältig zu werden.
DER «MONSIEUR LE MANS»
Geboren am 1. Januar 1945 in Brüssel, Belgien, wurde Jacky Ickx von Kindheit an von der Faszination für den Motorsport ergriffen. Und die Erfolge kamen schnell. Schon bevor Ickx sein 20. Lebensjahr erreichte, stieg er aufs Treppchen seiner ersten Strassen- und Motorradrennen. So belegte er 1962 im Mettet Grand Prix Road Race der 50-ccm-Klasse den ersten Platz. Sein Talent und seine Entschlossenheit führten ihn schnell in die Welt der Formel 1, wo er 1967 in Monza debütierte. Dort errang er im Laufe seiner Karriere acht Siege und stand 25-mal auf dem Podium. Parallel zu seinen Erfolgen in der Königsklasse des Rennsports tauchte Ickx auch in die Welt der Langstreckenrennen ein. Gemeinsam mit Hubert Hahne
DES MOTORSPORTS
LINKS
So kraftvoll wie schön: der «X Gran Berlinetta Tribute»
«ICH MÖCHTE IN DER ZUKUNFT
leben,
ruhen lassen, NEUES GESTALTEN UND
MICH STETS nach vorne bewegen.» Jacky Ickx
triumphierte er 1966 beim 24-Stunden-Rennen von Spa in Belgien, und seine Siege setzten sich fort. Ickx gewann sechsmal das 24Stunden-Rennen von Le Mans und erlangte den respektvollen Titel «Monsieur Le Mans». Seine Fähigkeit, unter extremen Bedingungen zu fahren und gleichzeitig eine bemerkenswerte Geschwindigkeit und Ausdauer zu bewahren, machte ihn zu einer Legende des Motorsports. Ickx betonte stets, dass er sich selbst als Teamplayer sieht und weiss, dass die Experten im Hintergrund eine ebenso wichtige Rolle in seinem Erfolg und der Verwirklichung seiner Träume spielen.
EINE PARTNERSCHAFT FÜR
PERFORMANCE UND ELEGANZ
Es scheint, als habe Ickx seinen Platz in der Motorwelt auch abseits der Rennstrecken gefunden. Denn sich nur auf den Lorbeeren seiner Erfolge auszuruhen, genügt dem heute 79-Jährigen nicht: «Ich möchte in der Zukunft leben, die Vergangenheit ruhen lassen, Neues gestalten und mich stets nach vorne bewegen.» So hat Ickx eine neue Position in der Automobilindustrie eingenommen. Bei Genesis wird er eine dreifache Rolle als Partner übernehmen und nicht nur als Berater fungieren, um strategische Einblicke zu geben, sondern auch als Botschafter für das Ethos der Marke auftreten und als geschätzter Diplomat in der Luxuslandschaft agieren. «Ich habe Genesis schon immer wegen der Eleganz und des ästhetischen Designs bewundert und bin von dieser Beziehung, die auf Authentizität und gegenseitiger Wertschätzung beruht, voll und ganz überzeugt», wie er sagt. Die Fülle an Erfahrungen, sein Wissen und die Historie, aus all dem schöpft Genesis neue Inspiration für Konzepte und die Entwicklung seiner Fahrzeuge. So wie für das Konzeptfahrzeug «X Gran Berlinetta Tribute»: Als eine Hommage an die beeindruckende Karriere von Jacky Ickx erstrahlt das Fahrzeug in einer speziellen Lackierung in Midnight
Jacky Ickx, Formel-1- und WeltrekordLangstreckenrennfahrer, ist offizieller Partner der Marke Genesis.
Blue mit einem einzelnen weissen Streifen, der an seinen legendären Rennhelm erinnert. Das Flaggschiff-Konzept der Genesis-«Magma»-Linie verkörpert auf eindrucksvolle Weise die charakteristische Designphilosophie von Genesis: Athletic Elegance. Die neue Frontpartie des Konzepts integriert den Crest-Kühlergrill und die Quad Lights auf innovative Weise, wodurch eine strukturierte Volumenverteilung entsteht. Das Seitenprofil betont den grosszügigen Dash-to-Axle-Abstand und verleiht dem Fahrzeug eine schlanke Silhouette. Die aerodynamischen Details des Designs unterstreichen seine kraftvolle Form, während das Heck mit einem Spoiler und seitlichen Schleppkanten für Hochgeschwindigkeitsstabilität verfeinert wurde. Im Interieur des «X Gran Berlinetta Tribute» steht die Konzentration auf die Rennstrecke im Mittelpunkt. Durch die Gestaltung des weissen Raums wird eine übersichtliche Umgebung geschaffen, die Fahrerinnen und Fahrer auf das Wesentliche fokussieren lässt. Die digitale PanoramaSchnittstelle dient als Informationszentrum und bietet freie Sicht
auf nahegelegene Fahrzeuge durch das digitale Surround-Monitoring-System. Die Steer-by-Wire-Griffbefehle ermöglichen präzises und entschlossenes Manövrieren, um den Fahrerinnen und Fahrern einen klaren Vorteil zu verschaffen. Doch der «X Gran Berlinetta Tribute» zeigt nicht nur eine beeindruckende Ästhetik, sondern auch eine bemerkenswerte Performance. Mit einem Lambda-11-V6-Front-Mittelmotor, der von der E-SC-Technologie von Genesis unterstützt wird, liefert das Fahrzeug eine Gesamtleistung von 1071 PS und 1337 Newtonmetern Drehmoment – eine perfekte Verkörperung der Verbindung von Kraft und Eleganz.
LEUCHTENDES ORANGE: DIE SIGNALFARBE DER HOCHLEISTUNGSMODELLE
Der «X Gran Berlinetta Tribute» ist Teil der «Magma»-Linie von Genesis, also des Performance-Labels, welches im März 2024 den Eintritt der Marke in das Hochleistungsterritorium markierte. Das Ziel dieses Programms ist es, für jedes Modell der bestehenden
Palette ein Hochleistungsmodell namens Magma zu entwickeln, das sowohl Ästhetik als auch Leistung maximiert – und natürlich den Fahrspass. Auf den Strassen werden diese Modelle kaum zu übersehen sein, denn sie werden stets in die Signalfarbe «Magma», also in ein leuchtendes Orange, gekleidet.
Der «X Gran Berlinetta Tribute» ist eines von fünf Modellen im Rahmen des «Genesis Magma»-Programms, neben den bereits vorgestellten «GV80 Coupe Concept», «G80 Magma Special», «X Gran Berlinetta Concept» und «GV60 Magma Concept». Letzterer hebt das Design und die Leistung des bestehenden «GV60», des derzeitigen Bestsellers der Marke, auf eine neue Ebene, indem er verbesserte Batterie- und Motortechnologien integriert. Durch eine breitere und tiefere Bauweise gewinnt das Fahrzeug eine dynamischere Haltung und einen niedrigeren Schwerpunkt, was die Stabilität beim sportlichen Fahren verbessert. An der Front sorgen breitere Lufteinlässe für eine effektive Kühlung der Batterien, des Motors und der Bremsen, während aerodynamische Luftschleier die Effizienz steigern. Zusätzliche Canards und vergrösserte Kotflügel unterstützen die Erzeugung von Abtrieb an der Vorderachse. Im Innenraum beeindruckt der «GV60 Magma Concept» mit luxuriösem, sportlichem Design. Sportsitze mit Wagenfarbe und Nappa- und Wildlederbezug, kombiniert mit doppelten Diamantnähten in den charakteristischen Farben von Magma und Titangrau, schaffen eine elegante Atmosphäre.
Durch die Fusion von erstklassigem Design, innovativer Technologie und dem Erbe eines Champions schreibt die «Magma»Linie eine Geschichte des Fortschritts. Sie ist nicht nur ein Tribut an die glorreichen Tage des Rennsports, sondern auch eine Verheissung für eine aufregende Zukunft auf den Strassen der Welt –auch abseits der Rennstrecke.
KUNSTVOLLE
In einer Fusion aus Mobilität und Ästhetik haben Mercedes-Maybach und der renommierte Künstler David LaChapelle erneut ihre kreativen Kräfte vereint, um eine Hommage an ikonisches Design zu präsentieren. Diese Zusammenarbeit hat drei einzigartige Kunstwerke hervorgebracht, die die Symbiose zwischen Automobilkunst und den bedeutendsten Kunstbewegungen des frühen 20. Jahrhunderts zelebrieren.
MOBILITÄT
Autorin_Swenja Willms Bilder_David LaChapelle Fotos_Mercedes-Benz Art Collection
Durch seinen meisterhaften Umgang mit Farben, seine einzigartigen Kompositionen sowie seine fantasievollen Erzählungen hat LaChapelle das Genre der Fotografie erweitert. Seine inszenierten Tableaus, Porträts und Stillleben schaffen eine unverwechselbare Ästhetik, die oft als surrealistisch und hyperrealistisch beschrieben wird. Im Rahmen der Mailänder Designwoche wurden nun drei neue Kunstwerke des amerikanischen Fotografen präsentiert, eingebettet in eine immersive Veranstaltung, die von David LaChapelle selbst kuratiert wurde.
VEREINT DURCH GEMEINSAMEN SCHÖPFERGEIST
LaChapelle folgte bei der Zusammenarbeit mit Mercedes-Maybach keiner speziellen Vorgabe, sondern liess sich nur von der Kunst und drei ihrer einflussreichsten Epochen inspirieren: Kubismus, Futurismus und Surrealismus. Die ausgewählten Kunstrichtungen galten zu ihrer Zeit als bahnbrechend. So sind sie eine perfekte Anspielung auf die Geschichte von Maybach. Denn Maybach steht seit jeher für bahnbrechende Ingenieurskunst, die als anspruchsvolles Designobjekt gestaltet ist. Die Herausforderung bestand darin, Kunstwerke zu schaffen, welche die Mercedes-MaybachFahrzeuge gezielt und unaufdringlich integrieren, ohne vom Rest der Komposition abzulenken. Dies gelang dank der akribischen Herangehensweise des Künstlers an das Set-Design. Angesichts von LaChapelles Leidenschaft für Analogtechnik spielen die ausgeklügelten technischen Elemente, die Präzision und das hohe Mass an Handwerkskunst, mit der die Kulissen gefertigt wurden, eine wichtige Rolle im kreativen Prozess und beim Endergebnis. Die Live-Produktion ermöglichte auch
das perfekte Zusammenspiel zwischen den Models, dem Kreativteam und der Crew. Darunter waren Akrobaten, die vierfache Oscar-Preisträgerin für das beste Kostümdesign, Colleen Atwood, sowie Annie Sperling, mit der LaChapelle seit Jahren gemeinsam an seinen Set-Designs arbeitet.
Jedes Kunstwerk erzählt eine eigene Geschichte, die die Essenz der jeweiligen Kunstrichtung einfängt. «Cubist Scape» ist eine Hommage an den Kubismus, der mit spielerischen Formen und Farben die Energie dieser Ära einfängt. «Future Scape» hingegen entführt den Betrachter in eine futuristische Welt, in der die Mercedes-Maybach-Fahrzeuge neben ägyptischen Pyramiden als Triumph der Technik dargestellt werden. Und schliesslich präsentiert «Surreal Scape» eine Neuinterpretation des Surrealismus, die eine Landschaft aus Theater, Tanz und Musik mit dem MercedesMaybach GLS verschmelzen lässt.
Die Enthüllung dieser Kunstwerke markiert nicht nur eine Meisterleistung in der künstlerischen Zusammenarbeit, sondern diese werden auch Teil der renommierten Mercedes-Benz Art Collection. Dort werden sie zu verschiedenen Anlässen weltweit ausgestellt, um die Verbindung zwischen Kunst und Automobil weiter zu würdigen.
ÜBER DIE MERCEDES-BENZ
ART COLLECTION
Die Mercedes-Benz Art Collection wurde 1977 gegründet und zählt heute zu den bedeutenden europäischen Unternehmenssammlungen mit musealer Qualität und internationalem Renommee. Zur Sammlung gehören rund 3000 Werke von über 800 Künstlerinnen und Künstlern wie Cao Fei, Alicja Kwade, Charlotte Posenenske, Oskar Schlemmer, Franz Erhard Walther und Andy Warhol. Die Art Collection konzentriert sich auf abstrakt-konstruktive Bildkonzepte, kritisch-engagierte Kunst sowie repräsentative Werke und Auftragsarbeiten zu Themen wie Automobilität, Design oder Konstruktion.
Die Kunstsammlung verkörpert das breit angelegte gesellschaftliche Engagement von Mercedes-Benz für Kultur und Bildung und spiegelt den Wunsch des Unternehmens wider, einen erkennbaren Nutzen für das Gemeinwohl zu stiften. Mit Ausstellungen der Werke im Unternehmen und in internationalen Museen macht die Mercedes-Benz Art Collection die Sammlung für ein breites kunstinteressiertes Publikum erlebbar.
In der Motorradkultur, in der das Dröhnen von Motoren den Geist der Freiheit widerspiegelt, steht Harley-Davidson als Emblem für anhaltende Leidenschaft und Innovation. Mit der Veröffentlichung der «CVO»-Reihe, kurz für «Custom Vehicle Operations», definierte Harley-Davidson die Grenzen von Leistung, Technologie und Stil neu. Die Verkörperung all dessen ist die neue CVO Road Glide.
ALLE ÜBER GRENZEN HINWEG
Im Zentrum der CVO Road Glide liegt ein Design, das die Tradition ehrt und gleichzeitig eine neue Ära der Ästhetik einläutet. Die klassische «Sharknose»-Verkleidung hat eine markante Evolution durchgemacht, die Aggression und Dynamik ausstrahlt. Ein einzelner LED-Scheinwerfer, der an frühere Modelle erinnert, zieht Aufmerksamkeit mit seinem breiten, horizontalen Blick auf sich, während integrierte Bernstein-Blinker nahtlos Form und Funktion vereinen. Jede Linie und Kontur der CVO Road Glide spricht von Zweck und Stärke. Von der straffen, gestreckten Oberfläche des Kraftstofftanks bis hin zur dreidimensionalen Form der Seitenkoffer ist jedes Detail sorgfältig gestaltet, um mit dem Bewegungsfluss zu harmonieren. Das Ergebnis ist nicht einfach nur ein Motorrad, sondern ein Meisterwerk in Bewegung, eine Symphonie aus Form und Funktion.
Die CVO Road Glide bietet Fahrern die Wahl zwischen zwei verschiedenen Lackierungen, jede ein Zeugnis für Handwerkskunst und Kunstfertigkeit. Der Standard «Dark Platinum» mit «Bright Smoked Satin-Pinstriping» strahlt Raffinesse aus, während das optionale zweifarbige «Whiskey Neat / Raven Metallic»-Schema Kühnheit und Individualität verkörpert.
Unter seiner Aussenhülle beherbergt die CVO Road Glide den Milwaukee-Eight-VVT-121-V-Twin Motor, ein Wunderwerk der Ingenieurskunst. Mit 121 Kubikzoll Hubraum liefert dieses Kraftpaket eine berauschende Mischung aus Drehmoment und PS. Die variable Ventilsteuerung optimiert die Leistungsentfaltung über den gesamten Drehzahlbereich, während modernste Kühltechnologie auch bei den anspruchsvollsten Bedingungen für Fahrerob beim Gleiten durch die Strassen der Stadt
AUF RÄDERN
DER SOMMER
Der Sommer – eine Zeit der Leichtigkeit und der Freiheit. Während die Sonne den Himmel in warme Farben taucht und die Natur in voller Pracht erstrahlt, gibt es keine bessere Art, die Schönheit dieser Jahreszeit zu erleben, als auf dem Fahrrad. Derzeitiger Favorit: E-Bikes im eleganten Retro-Look.
EIN REVOLUTIONÄRES FAHRERLEBNIS
Ob durch die malerischen Strassen einer Küstenstadt oder über die sanften Hügel des ländlichen Hinterlands – die Wahl des richtigen Fahrrads für ausgedehnte Touren ist diesen Sommer unerlässlich. Wer bequem und stilvoll ans Ziel kommen möchte, der ist mit einem E-Bike gut bedient. Die Modelle des Schweizer E-Mobility-Unternehmens EGO Movement fallen dabei besonders ins Auge – und nicht nur aufgrund ihres unverkennbaren Retro-Designs.
STILVOLL, NACHHALTIG UND LEISTUNGSSTARK
Mit «Cleopatra» ist jede Fahrt ein Vergnügen, egal ob man durch die Stadt gleitet oder ins Grüne entflieht. Der Bestseller von EGO Movement, wahlweise mit Trapez- oder Diamantrahmen erhältlich, setzt neue Massstäbe für stilvolle und nachhaltige Mobilität. Dank der aufrechten Sitzposition und der einstellbaren Schiebehilfe meistert man entspannt jede Steigung. Die fünf Unterstützungsstufen bieten die perfekte Balance zwischen Leistung und Komfort, während der leistungsstarke Akku Distanzen von bis zu 100 Kilometern zurücklegt. Automatisch einschaltende LED-Lichter für optimale Sichtbarkeit in der Dämmerung und zuverlässige Scheibenbremsen bieten ein Höchstmass an Sicherheit. Mit zusätzlichen Optionen wie Schutzblechen, einem Aluminium-Gepäckträger und verschiedenen Korb- und Schlossoptionen kann man das E-Bike ganz nach seinen Wünschen gestalten.
Eine Neuheit aus dem Hause EGO Movement ist das E-Bike «Skarabäus». Der Name ist nicht nur eine Hommage an den gleichnamigen Käfer, sondern auch ein Hinweis auf die Farbgebung des Fahrrads. Wie der schimmernde Panzer des Käfers wechselt das E-Bike seine Farbe je nach Lichteinfall von einem tiefen Grün bis zu einem satten Blau, was ihm einen faszinierenden und dynamischen Look verleiht. Farblich dazu kontrastieren die Griffe und der Sattel aus veganem Leder, die dem modern anmutenden Bike den für EGO Movement bekannten Retro-Touch verleihen. Reifen mit Reflexstreifen sorgen zusammen mit dem Reflexelement am Oberrohr für ideale Sichtbarkeit im Dunkeln. Aber das Design ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional: Mit einem Gewicht von nur 18.5 Kilogramm ist das E-Bike leicht zu manövrieren und bietet eine agile Fahrt für Fahrer jeder Grösse.
FA SH ION
DER RUF
DER WÜSTE
Wenn Tunesien einlädt, Mode zu entdecken, kann viel erwartet werden – aber keine Konventionen ...
Autorin_Swenja WillmsAnfangs zieren noch hoch gewachsene Palmen den Strassenrand, dann wird die Landschaft langsam dürrer, Olivenplantagen folgen auf die kargen Küstenabschnitte, bis schlussendlich nur noch Sand zu sehen ist. Endlos viel Sand. Meditativ ziehen die Regionen Tunesiens an mir vorbei, während meiner Reise vom Norden des Landes an den Rand der Sahara. Oder zum Tor der Wüste, wie man die malerische Stadt Douz auch nennt. Sie war einst der Treffpunkt der Nomaden und ist heutzutage der letzte Halt, bevor man sich in das grosse Sahara-Abenteuer stürzt. Aber für ein klassisches Wüstenabenteuer mit Kamelritt und dem Traum aus Tausendundeiner Nacht bin ich nicht hier – obgleich mich die Sahara mit ihrer endlosen Weite sofort in ihren Bann zieht. Doch statt rassige Araberpferde stapfen hier schlanke, wohl gekleidete Menschen durch die Dünen. Fotografen schreien wirr umher, ein kleines, lautes Chaos am ansonsten so berüchtigten Ort der Stille. Hier, fernab einer pulsierenden Metropole und des Glamours, wird heute Mode zelebriert. Seit 15 Jahren dient die Fashion Week Tunis als lebendiges Schaufenster für die kreative Fusion von Mode und Kultur. Und in diesem Jahr versammeln sich Presse, Schneider und Models in der bezaubernden Kulisse der Sahara, und nicht wie gewöhnlich in der Hauptstadt Tunis. Das einzigartige Modeevent bietet jährlich nicht nur jungen talentierten Designern aus Tunesien, sondern auch internationalen Künstlern eine Bühne, um ihre Visionen zu präsentieren, wenngleich ihre Veranstaltungen auch nicht ganz so prunkvoll und strukturiert sind, wie man es aus Paris, Mailand oder New York gewöhnt ist. Die tunesische Fashion Week ist etwas abenteuerlicher, lebt von anderen Gepflogenheiten und vor allem von der afrikanischen Zeitvorstellung. Denn hier wird sich reichlich Zeit genommen: für Setup, Fitting und den Showablauf.
Und auch wenn die Austragung von Fashion Shows in Tunesien eher rar ist – Mode hat hierzulande einen hohen Stellenwert, was sich vor allem in der Textil- und Bekleidungsindustrie widerspiegelt. Mit über 1800 Unternehmen und mehr als 174’000 Beschäftigten ist die Modebranche ein wesentlicher Motor der tunesischen Wirtschaft. Insbesondere der Export von Jeans und T-Shirts hat Tunesien zu einem wichtigen Akteur auf dem internationalen Markt gemacht, wobei Europa als Hauptabnehmer gilt. Und auch in der Wüstenstadt Douz ist das Handwerk tunesischer Mode sichtbar, etwa in Form von traditionellen Saharaschuhen, den Babuschen, die hier auf dem traditionellen Souk verkauft werden. Doch die Lederslippers sucht man auf dem Laufsteg der tunesischen Fashion Week natürlich vergebens, dominieren hier doch moderne Pumps und Riemchensandalen. Doch selbst der Laufsteg ist nicht konventionell gehalten. Denn der Austragungsort der 15 Fashion Shows ist der «Chott El Jerid», der grösste teils ausgetrocknete Salzsee Nordafrikas, der seine Besucher mit seiner endlosen Weite und den berühmten Fata Morganas verzaubert. Die surreal anmutende Landschaft, die zwischen orangefarbenen Salzkrusten und kristallinen Ausblühungen changiert, ist ein wahres Naturwunder – und eine wahrliche Herausforderung für einen anmutigen Catwalk. Präsentiert werden vielseitige Kollektionen, von Haute-Couture-Kreationen bis Street Style, zwischen Tradition und Innovation.
Eine Institution, die die Modebranche in Tunesien stärkt, ist die «ESMOD», die international ausgerichtete Modedesign-Schule in Tunis. Studierende erhalten während der tunesischen Fashion Week die Möglichkeit, ihre Kreationen einem grossen Publikum zu präsentieren. Eine aus dem Absolventinnen-Programm entsprungene Prêt-à-porter-Marke ist Souraya Sahraoui. Ihre neueste Kollektion «Unique Rose» reflektiert die Fantasie und Inspiration der Designerin, die sich kontinuierlich bemüht, Frauen einen eleganten und glamourösen Look zu verleihen. Die Kollektion umfasst zwölf Stücke, die speziell für die Präsentation während der tunesischen Fashion Week entworfen wurden und von den farbenfrohen Naturlandschaften der Sahara inspiriert sind.
Souveräner Auftritt: Der portugiesische Designer Luís
präsentierte modische Zweiteiler für den Mann.
Neben national ansässigen Marken lädt die tunesische Fashion Week jährlich auch internationale Talente ein, darunter beispielsweise Luís Carvalho aus Portugal, der bereits auf der Pariser Modewoche 2017 debütierte. Die Ästhetik seiner Marke balanciert zwischen Klassik und Lässigkeit, ist geprägt von hoher Schneiderkunst und Liebe zum Detail. Seine in Pastellfarben gehaltenen Zweiteiler, wahlweise mit Bermudashorts, taillierten Hosen oder Röcken und kunstvoll drapierten Vesten und Blusen, zeichnen sich durch die Konstruktion und Dekonstruktion der Silhouette aus und sind sowohl für Männer als auch Frauen geschneidert. «Büro Unique», von der russischen Designerin Alena Chipura gegründet, präsentiert Strickwaren, Tüll und Spitze in aufwendigen handgefertigten Kreationen.
Am Ende eines langen Tages verlassen wir die Wüste, wie wir sie vorgefunden haben – still und leise. Denn sobald die sengende Hitze am Horizont verschwindet, wird es schnell kalt und ungemütlich. Im neuen Luxushotel «The Residence Douz» lässt sich die wohltuende Ruhe der Wüste ganz entspannt geniessen, in einer intimen Oase aus 50 von der Wüste inspirierten Villen, umgeben von üppigen Palmen und Wüstengärten. Die Villen sind in ihrer Schlichtheit elegant und mit Laternen, handgewebten Teppichen, Kunstwerken und historischen Motiven geschmückt, die den geräumigen Innenräumen eine charismatische lokale Note verleihen.
In ihrer Schönheit und Wildheit erinnert uns also auch hier die Wüste daran, dass die Natur noch immer eine der grössten Quellen der Inspiration ist, die es gibt –selbst für Mode.
RESORT REVERIE
PHOTOGRAPHY
FREDERIKE WETZELS, COSMOPOLA
MODEL
FARAH HOSNI
STYLING
SABINE BERLIPP, STILISTE
HAIR & MAKE-UP
YASSIN WELHAZI
POSTPRODUCTION
SEVENGREEN
LOCATION
ROYAL TULIP KORBOUS BAY
SPECIAL THANKS TO
ANDREA PHILIPPI, DISCOVER TUNISIA
Bag: Anissa Aida Metallic Leatherjacket: Dondup Bermudas: Stine Goya via Zalando Lingerie: Yasmine Eslami via Le Pop Lingerie Boots: Stylist’s ownDES
WUNDERBAREN
Das Haus Dior feiert seine unerschütterliche Verbundenheit mit der Schweiz und der Kunstwelt mit einer neu eröffneten Boutique in Genf.
Die Verbindung von Dior und der Schweiz reicht weit zurück. Christian Diors Faszination für die Schweiz und ihr aussergewöhnliches Erbe spiegelt sich in seinen Kollektionen und Designs wider. So entwarf er für die Haute-Couture-Show Frühjahr-Sommer 1954 ein Outfit namens «Genève», das die Magie verschneiter Landschaften heraufbeschwor. Maria Grazia Chiuri trug zur Fortsetzung dieser Beziehung bei, indem sie die Kostüme für das zeitgenössische Ballett Utopia entwarf, inspiriert vom Monte-Verità-Hügel im Schweizer Kanton Tessin. Nun markiert die Eröffnung einer neuen Dior-Boutique in Genf einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der unerschütterlichen Affinität zwischen Dior und der Schweiz.
Speziell von Christian de Portzamparc entworfen, dem ersten französischen Architekten, der mit dem renommierten Pritzker-Preis ausgezeichnet wurde, besticht die unglaubliche Fassade der Boutique auf der Rue du Rhône durch anmutige, geschwungene Linien, die denen des Flagship-Stores in Seoul ähneln. Sechs bezaubernde Blütenblätter ragen in den Himmel und erinnern an die Stoffe von Monsieur Diors Couture-Kreationen. Glaswände lassen die Sonnenstrahlen in einem faszinierenden Spiel von Licht und Schatten eindringen, ein poetischer Dialog zwischen Innenund Aussenbereich. Die sechs Stockwerke präsentieren eine Auswahl an Dior-Frühjahr-Sommer-2024-Prêt-à-porter-Modellen, entworfen von Maria Grazia Chiuri, Dior-Sommer-2024-Herrenmode-Looks, kreiert von Kim Jones, und zarten Schmuckkreationen von Victoire de Castellane.
TRENDS
MANOLO BLAHNIK
Hellblaue Wildleder-Oxfords für den modernen Gentleman. Die exquisiten Schuhe sind mit einem Zehenkappendesign und aufwendigen Lochmusterdetails versehen. Das Obermaterial besteht zu 100 Prozent aus Kalbswildleder, das nicht nur eine luxuriöse Optik bietet, sondern auch für Langlebigkeit und Tragekomfort sorgt, während das Futter aus weichem Ziegenleder gefertigt ist, das den Füssen ein angenehmes Gefühl verleiht, egal wie lange Sie unterwegs sind.
BTHE ROW
Machen Sie eine stilvolle Aussage mit der klassischen Sporttasche aus mattem, genarbtem Kalbsleder. Die geräumige Tasche bietet ausreichend Platz für Reiseutensilien, sei es für einen Wochenendausflug oder ein Training im Fitnessstudio. Der abnehmbare und verstellbare Schultergurt ermöglicht es, sie bequem über der Schulter zu tragen.
TBOGLIOLI
Die Boglioli-Frühjahr-Sommer2024-Kollektion ist eine wahre Reise an einen Ort voller Kontraste. Weichheit ist das Schlüsselwort und prägt die gesamte Kollektion: von Jacken bis zu Hosen, von Mänteln bis hin zu Freizeithemden – die Liebe zum Detail und die Kompetenz der Marke in Bezug auf Materialien, insbesondere Kaschmir, manifestieren sich in jedem Kleidungsstück.
BBALLY
Mit ihrem markanten geometrischen Design verleiht die Sonnenbrille jedem Look eine subtile Kühnheit. Die charakteristische Bally-Prägung auf den Bügeln rundet das Design ab und verleiht ihm einen Hauch von Luxus.
DIE KÖNIGIN IRIS, DES ME-STREAMS
Für sie gilt «more is more and less is bore», Mode ist etwas, das man kaufen und lernen kann, Stil jedoch eine Frage der Gene oder eben nicht. Neun amerikanische Präsidenten berät sie bei der Einrichtung des Weissen Hauses, pfeift auf «dos and dont’s» und richtet sich ihr Leben lang nach ihrem eigenen untrüglichen Gespür für Stoffe, Farben und Formen. Über ein Jahrhundert lang ist sie die schillerndste aller Früchte an den Bäumen einer oftmals grauen Welt: Iris Apfel, die Stil-Ikone mit dem unverkennbaren und einzigartigen Wiedererkennungswert.
Es ist ein aufregendes Jahrhundert, das sie sogar noch um zweieinhalb Jahre toppt und in dem sich die Ereignisse, Entwicklungen, Erfindungen und technischen Fortschritte praktisch überschlagen. Von der Entdeckung des Penicillins bis zum ersten Menschen auf dem Mond, der Erfindung des Internets, Organtransplantationen und künstlichen Herzen, vom Stumm- zum Tonfilm, vom Farbfernseher bis zum Retortenbaby, von der E-Mail bis zu Dolly, dem ersten geklonten Schaf, dem ersten vom Mars aus versendeten Foto, SMS und Digitalkamera, von der Concorde bis zur Erstbesteigung des Mount Everest. Videos auf YouTube, der erste kommerzielle Flug zwischen London und Johannesburg, «Schneewittchen und die sieben Zwerge» als erster Animationsfilm, «Toy Story» als erster computeranimierte Animationsfilm. Das Auto als treuer und omnipräsenter Alltagsgefährte, königliche Hochzeiten, Krönungen, Liebesgeschichten, Intrigen, zwei Weltkriege und unzählige weitere, von Umweltkatastrophen und Geheimdiensten bis hin zu den Bauten und Künsten der Welt, die unvergänglich sind. Eine Welt, die bunter nicht sein könnte und so prallgefüllt ist wie die Kleiderschränke und Schmuckdosen von Iris Apfel.
IRIS IM WUNDERLAND
Als Iris Barrel am 29. August 1921 in Astoria, Queens, New York City, als einziges Kind von Samuel und Sadye Barrel geboren wird, könnte der Zeitgeist nicht passender sein. Der Erste Weltkrieg ist seit zwei Jahren beendet und die Menschen dürsten nach Ausgelassenheit und Fortschritt. Die «Roaring Twenties», die «Goldenen Zwanziger», öffnen so manches Tor und kippen so manches Tabu. Es ist eine Zeit, die geprägt ist von wirtschaftlichem Wachstum, Wohlstand und Vergnügen. Tanzclubs spriessen wie Pilze aus dem Boden, Jazzmusik ist die beliebteste Musikrichtung und wird auch das Leben von Iris beeinflussen, der «Bubi-Kopf» löst kunstvoll drapierte Zopffrisuren ab, kurze Röcke und Hosen werden salonfähig und das Charleston-Kleid mit wippenden Fransen oder glitzernden Pailletten, üppige Federboas sowie Stirnbänder mit Federn und funkelnden Schmuckstücken zelebrieren das neue Savoir Vivre, das durch jede Pore des neuen, pulsierenden Lebens dampft.
«ES GEHT NICHT DARUM, WAS SIE TRAGEN, SONDERN WIE SIE ES TRAGEN.»
Samuel Barrel betreibt ein Glas- und Spiegelgeschäft, Mutter Sadye, eine gebürtige Russin, ist ihrer Zeit schon immer weit voraus, hat ein Händchen für Mode und Stil und studiert lieber Rechtwissenschaften als Backrezepte. Als sie mit Iris schwanger ist, beendet sie das Studium und eröffnet stattdessen während der Grossen Depression eine Modeboutique. «Meine Mutter war immer wundervoll gekleidet», erzählt Iris in einem Interview. «Sie war auch die erste Person, die Modeschmuck verkaufte, und das zu bemerkenswerten Preisen. 35 US-Dollar mögen heutzutage wie ein Hauch von Nichts erscheinen, doch damals entsprachen sie einem Wert von 3500 US-Dollar.» Obwohl Iris von ihren Grosseltern auf einer Farm grossgezogen wird, fährt sie oft mit der U-Bahn in die Stadt, erkundet Manhattan, verliebt sich in Greenwich Village und stöbert für ihr Leben gern in Antiquitätenläden. Während der Grossen Depression, als die Budgets der Familien immer kleiner werden, beweist die Familie, die nähen, drapieren, kleben und malen kann, dass Design und Stil keine Frage des Geldes, sondern auch bei kleinstem Budget eine Frage der Haltung sind. Etwas, das Iris in die Wiege gelegt wurde. Iris verbringt eine schöne Kindheit, lebt mit ihren Eltern vor der Hitler-Ära teilweise in Europa, studiert Geschichte an der New York University und besucht die Kunstschule in Wisconsin.
Doch ist es nicht das Erlernte, das sie zum ältesten Teenager sowie Model der Welt machen wird, sondern sie selbst und der Jazz. «Ich bin ein Jazz-Fan, seit ich denken kann, und irgendwie ist alles wie Jazz, die Musik, die Stoffe, die Farben, die Accessoires. Menschen fragen mich oft nach meinem Stil – ich habe keinen, ich breche ihn ständig, ich richte mich nicht nach Trends und schon gar nicht nach dem Mainstream, sondern kaufe und trage das, was mir gefällt. Zu einer Party eingeladen zu sein oder daran teilzunehmen, ist zweitranging. Das Spannendste daran ist die Vorbereitung, die Performance des eigenen Ichs, das man mit hübschen Kleidern und Accessoires schmückt. Jemand sagte einmal zu mir, ich sei nicht hübsch, besässe aber etwas weitaus besseres – Stil.»
DER SCHWARZE GÜRTEL
1933, als Iris zwölf Jahre alt ist, soll sie bei der Easter Parade in der Fifth Avenue mitgehen, doch sie hat kein passendes Kleid. Ihre Mutter ist zu beschäftigt, um mit ihr einzukaufen, und so steckt sie Iris 25 US-Dollar zu, damit sie sich ein Ensemble zusammenstellen kann. Iris verliebt sich im Kaufhaus S. Klein in ein Kleid auf dem ersten Ständer, doch folgt sie dem Rat ihrer Mutter, nie das Erste zu kaufen, das einem ins Auge sticht, und durchstöbert weitere Läden. Doch nichts, was sie sieht, gefällt ihr. Zurück im Kaufhaus S. Klein schnappt sie sich den ersten Favoriten, kauft dazu passende Pumps, einen Strohhut, gönnt sich einen Mittagssnack
und fährt nach Hause. Ihre Mutter bescheinigt ihr Sinn für Mode und ihr Vater finanzielles Geschick. Ihrem Grossvater missfallen die Knopflöcher, doch für das Mädchen ist es ein grosser Erfolg und der Beginn ihrer Karriere als Profi-Einkäuferin – der schwarze Gürtel des Shoppings.
Eigentlich liebäugelt sie mit dem Journalismus und hat in ihrem Abschlussjahr gute Aussichten, für Vogue in Paris im Rahmen des Wettbewerbs Prix de Paris zu arbeiten, doch das Büro wird während des Zweiten Weltkriegs geschlossen. Iris ist jedoch entschlossen, als Moderedakteurin zu arbeiten, und ergattert einen schlecht bezahlten Job bei «Womens Wear Daily» in New York City, wo sie einen wöchentlichen Hungerlohn von 15 US-Dollar erhält und dafür tagein, tagaus treppauf und treppab die neuesten Storys von einer Abteilung zur nächsten und Nachrichten von einem Redakteur zum anderen bringt. Nach einigen Monaten ungewollten Fitnesstrainings zieht sie weiter und erhält einen Job bei Robert Goodman, dem angesagtesten Modezeichner jener Zeit. Es ist nicht das Gelbe vom Ei, doch sein mondänes Penthouse gegenüber dem Luxuskaufhaus Saks Fifth Avenue, in dem er eine illustre und betuchte Klientel beschäftigt, öffnet ihr das Tor zum Wunderland.
TOR ZUM GLÜCK
Elinor Johnson kann zwar nicht mal eine Papiertüte dekorieren, doch die Innendesignerin verfügt über Luxus-Apartments, die sie manchmal kauft, manchmal nur mietet, für imaginäre Bewohner einrichtet. Und sie beherrscht vor allem eines: ein Team genialer, im Aufstieg begriffener Inneneinrichter zusammenzustellen. Sie holt Iris ins Boot. Iris gefällt der Job mit seinen Herausforderungen, auch wenn das Kriegsgeschehen das tägliche Business beeinträchtigt und es keine Möbellieferungen gibt, sondern sie mit dem Team durch die Bowery zieht, alte Säulen ohne Kapitelle sowie eine dicke Glasscheibe findet und zurück im Apartment daraus einen Couchtisch kreiert. Doch schon kurze Zeit später zieht es sie wieder zur Schreiberei.
Durch eine Kurzanstellung als Reporterin bei Grossinger’s, dem legendären Resort in Ferndale, New York, erhält sie ihren ersten Job als Raumgestalterin. Das Resort ist berühmt für seine VIP-Gäste und angesagten Topstars wie Sammy Davis Jr., Milton Berle oder Sheecky Green. Iris soll einen Monat lang die Reporterin des Hauses vertreten. Sie schreibt über Veranstaltungen im Resort, interviewt Gäste und berichtet über sie. Doch der Job im Paradies bedingt nicht nur das perfekte Outfit, sondern zahlreiche davon. Sie hat nicht viel Geld, doch die geschickte Kombination von Kleidungsstücken bringt ihr eine Menge Komplimente ein und ihr Mix sowie ihr Stil fallen den Gästen auf. Während eines Gesprächs erwähnt sie beiläufig ihr Interesse und ihre Erfahrung im Raumdesign. Sie hat keine Referenzen, doch die Gäste nehmen an, dass eine Frau mit so viel Stil auch Räume und Häuser passend gestalten kann. Plötzlich hat sie Kunden und macht daraus ein Geschäft. Ihre Kunden haben keinen «Geschmack von der Stange», was perfekt und genau nach ihrem Gusto ist. «Ich glaube ohnehin nicht, dass ein Stil zu jedem passt. Ich versuchte so viel wie möglich über ihre Interessen, ihren Stil und ihren Geschmack herauszufinden, und wenn sie mir nichts darüber erzählen konnten, entwickelte ich anhand dessen, was ich über sie wusste, eine Einrichtung, die ihrer Ästhetik entsprach. Bei den meisten bekam ich freie Hand. Ich konnte improvisieren, und das gefiel mir sehr. Schliesslich führen alle Wege zum Jazz.»
« FÜR MICH
MAG ICH KEINEN
MINIMALISTISCHEN
LOOK. ICH MAG «ZEUG»;
ICH UMGEBE MICH
GERNE MIT VIELEN DINGEN, DIE MIR BEIM ANSCHAUEN SPASS MACHEN.»
EINE LIEBE FÜR DIE EWIGKEIT
66 Jahre lang ist Iris mit ihrem Ehemann Carl Apfel verheiratet, dem sie am 22. Februar 1948, an Washingtons Geburtstag, im Waldorf Astoria in New York in einem trägerlosen, rosafarbenen Brautkleid ihr Jawort gibt. Die beiden gründen ein Textilunternehmen namens Old World Weavers und spezialisieren sich auf die Rekonstruktion alter Textilien. Als das Weisse Haus ihnen einen Vertrag anbietet, arbeitet das Ehepaar in den kommenden Jahrzehnten für neun verschiedene Präsidenten. «Mrs. Nixon war die interessanteste aller First Ladys. Sie wollte die speziellste Einrichtung, hatte aber weder Geschmack noch Stil, jedoch grosses Interesse. Sie pickte jedes Mal die falschen Farben und Stoffe aus, um mich am Morgen anzurufen und zu sagen: Oh Mrs. Apfel, ich habe wieder mal die falschen Sachen zusammengestellt, bitte bringen Sie mir die richtigen Sachen und bleiben Sie zum Mittagessen.» Iris und Carl werden zu Weltreisenden, die auf der Suche nach einzigartigen Textilien, wundervollen Kleidern und einzigartigen Einrichtungsgegenständen für Iris’ Nebenjob als Innenarchitektin um den Globus reisen.
RARA AVIS UND DER ZENIT
Als im Jahr 2005 eine ursprünglich geplante Ausstellung im Metropolitan Museum of Art abgesagt wird, will das Costume Institute der Met Iris Apfel in den Mittelpunkt ihrer Ausstellung mit dem Titel «Rara Avis» setzen – Selections from the Iris Apfel Collection. In einem Moment der Inspiration beschliesst Harold Kota, der Kurator, Iris ihrer berühmten Modeschmuck-Sammlung wegen zu kontaktieren. Die daraus resultierende Ausstellung zeigt ihren aussergewöhnlichen Schmuck, fantastische Kleider und ihre charakteristische Schildpattbrille. Über ihren eklektischen Stil schreibt das Museum: «Iris Apfel ist ein amerikanisches Original im wahrsten Sinn des Wortes und eine der lebhaftesten Persönlichkeiten in der Welt der Mode, der Textilien und des Innendesigns. In den letzten 40 Jahren hat sie einen persönlichen Stil kultiviert, der sowohl geistreich als auch überschwänglich eigenwillig ist.» Durch
Midas Collection
176 Seiten
ISBN 978-3-03876-146-4
die Met-Ausstellung wird Iris auch ausserhalb der New Yorker Modebranche bekannt und durch den Dokumentarfilm «Iris» aus dem Jahr 2015 wird ihr Ruhm noch gesteigert.
Ihr Markenzeichen – die runde Brille, kiloweise Modeschmuck und bedruckte Kleidungsstücke – macht sie zu einer unverkennbaren Figur in der Modewelt. Im Jahr 2018 fertigt Mattel eine Barbiepuppen-Version von Iris an, was ihr die höchste Auszeichnung des Hauses verleiht. Auf Anregung von Tommy Hilfiger unterschreibt sie 2019 einen Modelvertrag bei IMG und wirkt in zahlreichen Werbekampagnen und Markenpartnerschaften mit. Fünf Tage vor ihrem 100. Geburtstag wird die Iris Apfel Zentennial Collection mit Zenni Optical herausgebracht. Die Kollektion besteht aus einer Brillenlinie mit fünf verschiedenen Fassungen, die ihre persönliche Accessoire-Philosophie widerspiegeln. «Ein Outfit ist nicht komplett ohne ein oder mehrere charakteristische Accessoires, mit denen man seine Individualität unterstreicht. Meine sind Brillen – je grösser und heller, desto besser.»
Nach der Eröffnung von Rara Avis am Costume Institute des Metropolian Museum of Art erzählt man ihr immer, sie habe über Nacht Furore gemacht. «Sie haben recht. Nur dass mein «über Nacht» 70 Jahre gedauert hat.»
TRENDS
RRENE CAOVILLADie «Roxanne»-Sandalen erblühen im Sommer. Die markten Riemchen in Form einer Schlange sind mit einem Spitzenband und zarten Blumenapplikationen in Pastelltönen verziert. Jede Blüte wird von Hand mit funkelnden Kristallen und Perlen besetzt, was dieses Modell zu einem romantischen Blickfang macht. Perfekt als Ergänzung zum Brautkleid und für viele andere elegante Anlässe.
TEDiese durchsichtige Plexi Clutch, hergestellt in Italien, ist ein StatementAccessoire für jeden Anlass. Mit einem Magnetverschluss für bequemen Zugang, einer Innentasche für Ihre Essentials und einer abnehmbaren Kette für vielseitiges Tragen bietet sie Funktionalität und Stil in einem.
Ein Hauch von Glamour: Sonnenbrille mit geschwungenem Acetatrahmen in zartem Rosa. Ein Statement-Accessoire, das nicht nur die Augen vor der Sonne schützt, sondern auch den perfekten SommerLook komplettiert.
ZZIMMERMANN
Die Frühjahrskollektion 2024 der australischen Designerin Nikki Zimmermann läuft unter dem Namen «Natura». Inspiriert von der vielfältigen Schönheit Australiens ist die Kollektion eine Ode an die Natur mittels sanfter Farbverläufe, fliessender Stoffe und floraler Muster.
WOMEN
PURPUR PERFECTION
Diese Trendpieces haben sich der Farbe der Kreativität, des Luxus und der Mystik verschrieben: Purpur.
AKRIS
Die Akris-Herbstkollektion 2024 feiert die Vielseitigkeit der modernen Frau durch Kleidungsstücke, die Transformation und Hybridisierung ermöglichen. Mäntel werden zu Gilets und Jacken, ein Trench wird zu einem Kleid oder einem Rock. Die Kollektion bietet kontrastreiche Silhouetten und reichhaltige Texturen, die die Stärke und Sinnlichkeit der Frau unterstreichen.
HERMÈS
Sonnig, strahlend, spielerisch. Der limitierte Nagellack von «Les Mains Hermès» in der Farbe «Ultraviolet» überzieht die Nägel mit einem sonnigen Glanz und einem Hauch Magenta.
LOUIS WIDMER
Die umfassende, hochverträgliche und hochwirksame IntensivAnti-Aging-Pflegelinie von Louis Widmer wird um ein revolutionäres Produkt erweitert: Das neue hautbildverjüngende ZweiPhasen-Öl-in-Serum ist ein zellerneuerndes Powerkonzentrat mit hochwertigen, pflegenden Ölen. Die hochdosierte Wirkstoffkombination geht mit einer Siebenfach-Wirkung gezielt gegen Zeichen frühzeitiger Hautalterung vor.
INITIO PARFUMS PRIVÉS
«Narcotic Delight» ist ein vibrierender, verlockender Zaubertrank, der die Sinne entflammt. Vanilleschoten initiieren die erotische Wirkung, elektrisiert von rosa Pfeffer, eingetaucht in einen kräftigen Schuss Cognac, vermischt mit narkotisierendem Zigarrenduft. Dazu gesellt sich – fast wie ein Vorgeplänkel – eine freche, saftige Kirsche.
CARL F. BUCHERER
Die neuste Variante der «Manero Tourbillon Double Peripheral» in Violett ist inspiriert von einem optimistischen Lebensgefühl. Ein CFB-Manufakturwerk, das mit seinen zwei peripher gelagerten Komplikationen zu den komplexesten Kalibern des Unternehmens zählt, ist in ein 18-Karat-Roségold-Gehäuse gefasst. Dazu kombiniert: ein mit Laser bearbeitetes Zifferblatt und eine farblich passende, mit Edelsteinen besetzte Lünette.
surprise with luxury
YOU CAN’T GO WRONG WITH THE MOST EXQUISITE VOUCHER OUT THERE. get your giftonlinevoucher
SWISSDELUXEHOTELS.COM
Established in 1934, the Swiss Deluxe Hotels group combines 39 of Switzerland’s most iconic five-star hotels:
ANDERMATT: The Chedi Andermatt AROSA : Tschuggen Grand Hotel ASCONA : Castello del Sole, Hotel Eden Roc BAD RAGAZ : Grand Hotel Quellenhof & Spa Suites BASEL : Grand Hotel Les Trois Rois BERN : Bellevue Palace, Hotel Schweizerhof Bern & Spa CRANS-MONTANA : Guarda Golf Hotel & Residences, LeCrans Hotel & Spa GENÈVE: Beau-Rivage, Four Seasons Hotel des Bergues, Mandarin Oriental Geneva GSTAAD : Gstaad Palace, Le Grand Bellevue, Park Gstaad, The Alpina Gstaad INTERLAKEN: Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa LAUSANNE : Beau-Rivage Palace, Lausanne Palace LE MONT-PÈLERIN : Le Mirador Resort & Spa LUGANO : Hotel Splendide Royal LUZERN : Mandarin Oriental Palace Luzern MONTREUX : Fairmont Le Montreux Palace NEUCHÂTEL : Beau-Rivage Hotel PONTRESINA : Grand Hotel Kronenhof ST. MORITZ : Badrutt’s Palace Hotel, Carlton Hotel St. Moritz, Kulm Hotel St. Moritz, Suvretta House VEVEY: Grand Hôtel du Lac VITZNAU : Park Hotel Vitznau ZERMATT: Grand Hotel Zermatterhof, Mont Cervin Palace, Riffelalp Resort 2222 m ZÜRICH : Baur au Lac, La Réserve Eden au Lac, The Dolder Grand, Widder Hotel
BEAUTY & WELL BEING
Autorin_Swenja Willms Bilder_Guerlain
Unverhofft OFT kommt
Thierry Wasser trägt seine Berufung bereits im Namen – auch wenn er das Omen zu Beginn seiner Karriere noch nicht zu deuten wusste. Wurde er doch als Jungspund der Schule verwiesen, weil er nie zum Unterricht erschien, sondern lieber Heilpflanzen im Garten suchte. Nein, Thierry Wasser fand den Weg in die Parfümerie eher zufällig. Doch heute kreiert er Duftwasser wie kein anderer. Im Interview nimmt uns der Meisterparfümeur von Guerlain mit in seine frühste Kindheit, in die Weiten der Natur und in seinen Kopf, wenn er seine exklusiven Duftmischungen komponiert. Ein Gespräch über wahre Schönheit, Selbstachtung und Wagemut.
PRESTIGE: Thierry Wasser, als kleiner Junge streunten Sie lieber in der Natur umher, statt die Schulbank zu drücken. Was ist für Sie der Geruch Ihrer Kindheit?
THIERRY WASSER: Definitiv nichts Glamouröses (lacht). Vermutlich ist es der Geruch von Kühen. Ich stamme nicht aus einer Familie, die im Parfümgeschäft tätig war. Meine Erziehung war recht bescheiden, umgeben vom rustikalen Charme eines Bauernhofs. Ich spielte ständig mit Hühnern, Kaninchen und Schweinen. Meine Mutter war immer ganz entsetzt, wenn ich dreckig nach Hause kam.
Hat Ihnen das Spielen in der Natur etwas beigebracht?
Als Kind habe ich immer die Schule geschwänzt, um nach Pflanzen im Gebirge oder im Wald zu suchen. Als neugieriger Junge fand ich Trost darin, die Wiesen zu erkunden, Heilpflanzen zu identifizieren und meine eigenen Kräutermischungen zusammenzustellen. Ich widmete mich der Literatur über Heilpflanzen statt dem Mathebuch in der Schule. Letztendlich wurde ich von der Schule verwiesen und begann eine Lehre in der Drogerie. Aber diese Verbindung zur Natur entfachte den Funken meiner Leidenschaft für Düfte.
Und aus Leidenschaft wurde Berufung?
Die Reise war so unerwartet wie glücklich. Einer meiner damaligen Kollegen, ein Journalist beim Magazin Hebdo, zeigte mir einen Artikel über die Parfümerieschule Givaudan in Paris. Trotz anfänglicher Skepsis fühlte ich mich zur Kunst der Parfümerie hingezogen. Also schrieb ich einen Brief an die Schule und wurde eingeladen, sie zu besuchen. Und bevor ich es wusste, war ich in der faszinierenden Welt der Düfte versunken. Es war ein Zufall, aber manchmal trifft man Menschen oder hat Begegnungen in seinem Leben, die einem eine Richtung weisen. Und ich fragte mich, warum ich mich nicht einfach mal auf meinen Instinkt verlassen sollte.
Einen unbekannten Weg zu gehen, erfordert Mut.
Das ist Einstellungssache. Es geht nicht nur um Mut, sondern auch darum, einfach losgelöst und entspannt zu sein. Häufig suchen wir nach zu vielen Antworten auf Fragen, auf die es vielleicht gar keine Antworten gibt.
Herz über Kopf sozusagen. Folgen Sie diesem Prinzip auch beim Kreieren von Düften?
Bei Parfüms ist die Emotion das Entscheidende. Wir sollten lernen, unseren Kopf auszuschalten. Denn zu häufig stellen wir die Vernunft vor das Gefühl. Der erste Eindruck ist meist auch der richtige.
Ihre Geschichte zeigt die Macht des Zufalls und der Intuition. Als Sie diese Reise antraten, sind Sie auch auf Herausforderungen oder Momente des Zweifels gestossen?
In der Tat war der Weg zum Parfümeur von Zweifeln und Unsicherheiten gesäumt. Beim Betreten unbekannten Terrains habe ich oft meine Fähigkeiten und meinen Platz in der Branche hinterfragt. Doch mitten in der Unsicherheit gab es ein tiefes Gefühl der Distanzierung und Akzeptanz. Ich lernte, das Unbekannte zu umarmen und dem Entdeckungsprozess zu vertrauen.
Ihre Philosophie, Unsicherheit anzunehmen, ist wirklich inspirierend. Könnten Sie uns etwas über die Bedeutung von Düften in Ihrem Leben erzählen, insbesondere über den Duft, den Sie seit Ihrer Kindheit tragen?
Die Essenz von Erinnerungen, die in einem Duft eingefangen sind, ist ein tiefgründiges Phänomen. Der Duft, den ich seit meiner Kindheit trage, «Habit Rouge» von Jean-Paul Guerlain aus dem Jahr 1965, hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ursprünglich stammte er von einem Freund meiner Mutter, den ich mit 13 Jahren traf. Ich wurde damals in der Schule gehänselt, weil ich noch keine Bartstoppeln hatte wie viele andere in meinem Alter. «Habit Rouge» war für mich der Geruch eines Mannes. Also stahl ich den Duft, ohne mir über dessen Wirkung bewusst zu sein. Doch rückblickend kann ich sagen, dass sich meine Einstellung gegenüber meinen Mitschülern dank diesem Parfüm veränderte.
ALLIANZ ZWEIER GROSSER HÄUSER
Das eine wurde 1828 in Paris, das andere 1861 an den Ufern des Genfersees in Lausanne geboren. Im Frühjahr 2024 vereinten zwei grosse Häuser ihr Savoir-faire, um das erste Guerlain Spa im Herzen des Beau-Rivage Palace zu verwirklichen. Ein Zufluchtsort, der die Sinne und den Geist verzaubert und von der Guerlain-Expertise geprägt ist.
Die Liste der Behandlungen im Guerlain Spa im Beau-Rivage Palace umfasst eine breite Palette von Signature-Behandlungen, die von der atemberaubenden Schönheit der Schweizer Riviera inspiriert sind, beispielsweise «Glanz der Riviera», eine Gesichtsbehandlung, die der Schweizer Riviera und ihrer unendlichen Schönheit Tribut zollt, oder «Ballett auf dem Genfersee», eine unendlich sinnliche und künstlerische Gesichts- und Körperbehandlung, die sich am Béjart Ballet Lausanne orientiert.
Der Duft wurde zu einem Talisman, einem Symbol des Mutes inmitten kindlicher Unsicherheiten. Auch heute noch dient er als nostalgische Erinnerung an jugendliche Abenteuer und unerwartete Wendungen des Schicksals. Ein Glücksbringer, der mich die letzten 55 Jahre begleitete.
Und das Glück war Ihnen hold. Vor 16 Jahren traten Sie als Parfümeur aus dem Hintergrund von Firmenich und Givaudan in das Rampenlicht von Guerlain. Was bedeutete Ihnen dieser Karrieresprung?
Es war eine grosse Überraschung. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als ich die Anfrage erhielt, dem Team bei Guerlain beizutreten. Ich hielt es für einen Scherz (lacht). Selbst nach 20 Jahren als Parfümeur hatte ich nicht viel Selbstbewusstsein in Bezug auf meine Duftfähigkeiten. Ich bin auf dieser Ebene ziemlich durchschnittlich. Ich hatte viele Fragen, da sich das Geschäftsmodell von Guerlain stark von dem unterschied, was ich bei Firmenich und Givaudan gewohnt war. Also fragte ich meine Mentoren und Freunde um Rat und sie alle sagten dasselbe: «Warum fragst du? Mach einfach!»
Sie mussten sich also wieder selbst an ihr eigenes Mantra erinnern.
Erwischt (schmunzelt)!
Hat sich Ihre Herangehensweise bei der Komposition neuer Düfte verändert, nachdem Sie Guerlain beigetreten waren? Während meiner Arbeit bei Firmenich und Givaudan konkurrierte ich mit anderen Parfümeuren in verschiedenen Häusern, um eine Marke zu beliefern, die keine eigenen Parfümeure hat. Die überwiegende Mehrheit aller Parfümmarken, die man in Geschäften oder Kaufhäusern findet, hat keine eigenen Parfümeure im Haus. Ich habe folglich Duftstoffe für Designer kreiert, war aber nie intern bei einer Marke tätig. Anders als meine früheren Kreationen, bei denen der Wettbewerb die Kreativität beflügelte, bot Guerlain einen Rückzugsort für reine künstlerische Ausdrucksformen. In der Duftindustrie ist Guerlain wie der Vatikan des Parfümgeschäfts und Jean Paul Guerlain war der Papst. Der Eintritt bei Guerlain war folglich wie ein Schritt in einen heiligen Bereich, in dem jeder Duft mit grösster Ehrfurcht geschaffen wird. Die Überwachung des gesamten Duftherstellungsprozesses, von der Konzeption bis zur Herstellung, hat meinen Horizont erweitert und meine Wertschätzung für die Kunst des Duftes vertieft.
Vermissen Sie manchmal den Konkurrenzkampf?
« Bei Parfüms ist die Emotion das Entscheidende. Wir sollten lernen, unseren Kopf auszuschalten.»
Nein, der Wettbewerb fehlt mir überhaupt nicht. Ich bin vielmehr ein Teamplayer geworden, denn die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Abteilungen während der Herstellung eines Duftes empfinde ich als äusserst interessant und lehrreich. Ich konzentriere mich jetzt ganz auf meine Rolle als Parfümeur und auf das Entwerfen von Düften, verbringe meine Tage nicht mehr im Labor, in der Fabrik oder auf dem Feld, um Materialien und Inhaltsstoffe zu beschaffen. Darum kümmert sich mein Team.
Und geniessen Sie Ihren neuen Ruhm?
Ja, damit komme ich zurecht. Mittlerweile mag ich ihn sogar. Ich bin gerne von Menschen umgeben – eine Fähigkeit, die man besitzen muss, wenn man im Rampenlicht steht. Schliesslich
Trends in der Parfümindustrie sind anders als in der Modebranche. Während in der Modebranche jährlich Hunderte von Kollektionen erscheinen und Trends schnell aufkommen und verschwinden, dauert es in der Parfümherstellung etwa zwei Jahre, um einen Duft von Anfang bis Ende zu entwerfen. Das Tempo ist also viel langsamer. Es gibt Trends in der Parfümindustrie, aber sie sind schwer vorhersehbar und werden oft erst im Nachhinein erkannt. Zum Beispiel gab es in den 80er-Jahren kühne und laute Düfte wie «Poison» und «Opium». In den 90er-Jahren entstand der Unisex-Trend mit Düften wie «CK1» als Reaktion auf die globale AIDS-Pandemie. Die Trends sind oft eine Reaktion auf gesellschaftliche Ereignisse und Entwicklungen. Letztendlich entscheidet jeder individuell, welchen Duft er trägt, basierend auf Stimmung, Vorlieben und Persönlichkeit, ohne strikten Regeln zu folgen. ©Florian Cella/24heures
habe ich eine Verpflichtung den Menschen gegenüber, mit denen ich arbeite. Ich repräsentiere sie. Und auch das Thema Schönheit dreht sich stets um Menschen.
Was bedeutet Schönheit für Sie?
Schönheit dreht sich um Selbstachtung: dass man sich selbst im Spiegel gefällt und das Bild mag, das man projiziert. Hautpflege ist ein Genuss, ein verwöhnender Moment, ebenso wie das Tragen eines Duftes. Entweder ist es ein Talisman wie mein «Habit Rouge» oder es ist ein Vergnügen, einen olfaktorischen Abdruck zu haben, den man der restlichen Welt vermittelt, oder wie man sich präsentiert. Es ist wie ein unsichtbares Kleid.
Ein gesundes Selbstwertgefühl zu erlangen, ist heutzutage gar nicht so einfach. Wie begegnen Sie den heutigen Schönheitsidealen?
In der heutigen von sozialen Medien geprägten Welt wird das Selbstwertgefühl ständig durch unrealistische Schönheitsstandards herausgefordert. Ob man dafür verurteilt wird, zu dünn, zu dick, zu klein, zu gross oder zu alt zu sein – der Druck ist unerbittlich und kann das Selbstvertrauen untergraben. Make-up und Hautpflege sind mächtige Werkzeuge, um ein geringes Selbstwertgefühl zu bekämpfen. Gerne wird ja behauptet, mit dem Tragen von Make-up würde man sich selbst verstecken. Dem widerspreche ich: Make-up und Hautpflege dienen der Selbstentfaltung und der Steigerung des Selbstbewusstseins, nicht dem Verschleiern des wahren Selbst.
Könnten Sie uns abschliessend Ihre Gedanken zur Zukunft der Düfte und zu den sich entwickelnden Trends in der Branche mitteilen?
MUST-HAVE
NÉROLI PLEIN SUD
Als Vorlage, um eine überwältigende olfaktorische Reise zwischen Himmel und Erde zu kreieren, dienten den Guerlain-Parfümeuren die Reisen in südliche Gefilde von Antoine de Saint-Exupéry, dem namhaften Abenteurer und Autor des Kleinen Prinzen. Unter der Sonne Marokkos wird der leuchtende und vibrierende Anflug der blühenden Orangenbäume von der würzigen, von Kurkuma und Zimt getragenen Hitze des Wüstensandes aufgewirbelt. Jenseits der Dünen schliesslich landet der Duft sanft auf den kräftigen, holzigen Noten des Vetiver.
Autorin_Swenja Willms
Bilder_Mimi Choi
SCHÖNHEIT ILLUSIONÄRE
Sie malt mit der Hand eines Künstlers, doch nicht auf der Leinwand, sondern auf nackter Haut. Die Visagistin Mimi Choi liebt das Spiel der visuellen Magie. Mit einem Pinsel in der Hand und einer Vision im Kopf verwandelt sie Gesichter in lebendige Kunstwerke.
PRESTIGE: Mimi Choi, Sie sind eine Visagistin der anderen Art. Bei Ihnen findet man optische Illusionen und surreale Effekte statt klassischer Smokey Eyes. Welche Inspirationen liegen Ihrer einzigartigen Ästhetik zugrunde?
MIMI CHOI: Ich lasse mich von allem inspirieren, was mir begegnet. Fotografie, digitale Kunst, Filme, Musik, Architektur, klassische Kunst und Skulpturen haben zum Beispiel zu einigen meiner Illusions-Looks geführt. Ausserdem leide ich unter Schlaflähmung, einer Erkrankung, bei der mein Körper nicht reagiert, aber mein Geist kurz vor dem Aufwachen aus dem Schlaf wach ist. Während dieser Zeit erlebe ich oft einzigartige und manchmal beängstigende Visionen, die mich für zukünftige Looks inspirieren.
Wollten Sie schon immer Visagistin werden?
Bevor ich Make-up-Künstlerin wurde, war ich Erzieherin in einer Montessori-Kindertagesstätte. Obwohl ich Kinder liebe und gerne mit ihnen arbeite, begann ich mich nach einigen Jahren unerfüllt zu fühlen. Ich hatte das Gefühl, dass meine Kreativität und Persönlichkeit unterdrückt wurden, und ich fand mich oft dabei, meine Nägel zu lackieren und in meiner Freizeit zu zeichnen. Eines Abends fragte mich meine Mutter, ob ich wirklich glücklich mit dem war, was ich tat, was letztendlich dazu führte, dass ich meinen Job kündigte, um meiner Leidenschaft zu folgen, indem ich eine Make-up-Schule besuchte.
Können Sie uns etwas über Ihren kreativen Prozess erzählen? Wie entwickeln Sie Ihre Ideen von der Konzeption bis zur Umsetzung?
In der Regel plane ich meine Looks nicht im Voraus auf Papier, es sei denn, es wird von einem Kunden verlangt. Stattdessen habe ich eine Vorstellung davon, was ich erreichen möchte, und fange direkt an, mein Konzept auf meinem Gesicht zu skizzieren. Mein Malprozess ist sehr organisch, und ich passe den Look an, während ich arbeite. All meine Arbeit geschieht durch Versuch und Irrtum, und ich lerne viel aus jedem Make-up-Look.
Gibt es spezielle Produkte oder Werkzeuge, auf die Sie besonders schwören?
Ich verwende eine Vielzahl von Alltagskosmetika und auch professionelle Körper- und Gesichtsfarben. Ausserdem füge ich gerne verschiedene Materialien als Requisiten zu meinem Gesicht hinzu, was ein weiteres interessantes Element zu einigen meiner Illusionen beiträgt.
Ihre Bilder erzeugen oft eine starke emotionale Reaktion beim Betrachter. Ist es Ihnen wichtig, eine bestimmte Botschaft oder Emotion mit Ihrer Arbeit zu vermitteln?
Ich erschaffe Kunst aus meinen eigenen persönlichen Emotionen. Das Tolle an visueller Kunst ist, dass jeder sie auf seine eigene, einzigartige Weise interpretiert. Ob meine Kunst als schön, beängstigend oder humorvoll empfunden wird, liegt ganz beim Betrachter.
Wie sehen Sie die Beziehung zwischen Kunst und Visagistik?
Für mich ist alles, was Emotionen und viszerale Gefühle hervorruft, Kunst. Make-up ist nichts anderes. Das Gesicht und der Körper sind meine Leinwände.
Gab es einen besonderen Moment in Ihrer bisherigen Karriere?
Die Präsentation meiner Arbeit für die Met Gala war besonders speziell, da ich dadurch viel Aufmerksamkeit in der Popkultur erlangte, was zu zusätzlichen unvergesslichen Erfahrungen führte. Ich konnte auch meine Leidenschaften für Make-up, Lehren und Reisen verbinden, indem ich zu Masterclasses eingeladen wurde und meine Arbeit auf der ganzen Welt demonstrieren durfte, wofür ich ewig dankbar sein werde.
«ICH LASSE MICH VON ALLEM INSPIRIEREN, WAS MIR BEGEGNET.»
Welche sind einige der grössten Herausforderungen, denen Sie als Visagistin gegenüberstehen, und wie überwinden Sie sie?
Meine grösste Herausforderung besteht darin, kontinuierlich danach zu streben, mich zu verbessern und mich mit jedem weiteren Look zu übertreffen. Es wird immer schwieriger, da ich bereits das Gefühl habe, mich körperlich, geistig und emotional zu überanstrengen.
Haben Sie Ratschläge für angehende Visagisten, die ihre Fähigkeiten verbessern und in der Branche erfolgreich sein möchten?
Ich rate meinen Schülern immer, weiter zu üben und ihr Handwerk zu verfeinern. Es reicht nicht aus, sich nur auf Talent zu verlassen, da die Branche bereits übersättigt ist. Es ist wichtig, demütig zu bleiben und zu akzeptieren, dass man nie etwas voll-
ständig beherrschen kann – man kann nur danach streben, besser zu sein als am Vortag. Eine positive Einstellung, Freundlichkeit gegenüber anderen, gute Kommunikation und professionelles Verhalten sind in der Branche wahnsinnig wichtig.
Was sind Ihre Pläne und Ziele für die Zukunft Ihrer Karriere als Visagistin? Gibt es Projekte oder Zusammenarbeiten, auf die wir uns freuen können?
Mein persönliches Ziel ist es, mich darauf zu konzentrieren, Kunst zu schaffen, die mich wirklich glücklich macht, und mich zu verbessern, indem ich die Messlatte für mich selbst immer höher lege. Ich freue mich darauf, mit Künstlern und Marken zusammenzuarbeiten, die einzigartig, leidenschaftlich, authentisch und inspirierend sind.
SCHÖNHEITS GEHEIMNISSE
Autorin_Swenja Willms
Bilder_Dermalab S.A.
AM MITTELMEER
Nur wenige Orte vereinen Glamour und Geschichte so sehr wie das Carlton in Cannes im Herzen der Côte d’Azur. Und im frisch renovierten Spa der luxuriösen Residenz hat sich eine Schweizer Kosmetikmarke niedergelassen, die eine genauso bedeutsame Geschichte schreiben möchte wie das Hotel selbst.
An der malerischen Promenade de la Croisette in Cannes thront ein Wahrzeichen des Glamours – das legendäre Carlton Hotel. Mit seiner majestätischen Fassade, den opulenten Innenräumen und einem unvergleichlichen Blick auf das azurblaue Mittelmeer verkörpert es den Glamour der französischen Riviera wie kein anderes. Seit mehr als einem Jahrhundert ist dieses prächtige Hotel ein Magnet für die Schönen, Reichen und Berühmten aus aller Welt: Grace Kelly, Elizabeth Taylor und Winston Churchill haben hier bereits die eleganten Suiten bewohnt, und ihre Anwesenheit hat dem Hotel eine historische Bedeutung verliehen. Wer auf sich aufmerksam machen will, haust in diesen heiligen Hallen. Folglich findet man inmitten des frisch renovierten «Le C Club Fitness & Spa Center» auch eine Kosmetikmarke, die sich bereits einen Namen gemacht hat: Swissline. Die hochwertigen Produkte der Schweizer Kosmetikmarke sind weltweit an exklusiven Orten erhältlich, darunter erstklassige medizinische Kliniken, Medi-Spas und eben Fünf-Sterne-Hotels. Ein «Golden
Circle», der die Produkte im idealen Umfeld erlebbar macht. Neben dem Burj al Arab in Dubai oder dem Bürgenstock Resort in Luzern hat sich Swissline auch im Carlton in Cannes eingenistet –ein Stück Schweiz in Cannes.
Im «Le C Club Fitness & Spa Center» haben die Gäste die Qual der Wahl zwischen fünf charakteristischen Gesichtsbehandlungen und drei Körperbehandlungen der Marke. Ganz gleich, ob es der Haut an Feuchtigkeit, Leuchtkraft oder Straffung fehlt –Swissline hat die passenden Problemlöser zur Hand. Angesichts der Expertise von Swissline im Bereich Kollagen ist es nicht verwunderlich, dass eine Reihe der Behandlungen reines Kollagen sowie kollagenverstärkende Peptide und mimetische Wachstumsfaktoren enthält, die klinisch erwiesenermassen die Dichte und Fülle der Haut verbessern und Falten reduzieren. Natürliche Wirkstoffe und hautidentische Inhaltsstoffe sind ebenfalls in den Behandlungen enthalten, um Entzündungen zu bekämpfen und die Hautbarriere zu schützen.
HAUTPFLEGE, DIE IHRE HAUT VERSTEHT
Swissline wurde vor 30 Jahren in der Schweiz gegründet und ist somit eine der ältesten Beautymarken aus unserem Land. Ausserdem ist sie eine der wenigen Marken, die ihren Ursprung in der Zelltherapie haben. Auch heute noch liegt der Fokus auf biotechnologischen Innovationen und Entwicklungen. Die Philosophie von Swissline ist ganz einfach: Intelligente Hautpflege arbeitet nicht gegen die Haut, sondern mit ihr und respektiert ihre Bedürfnisse. So enthalten die preisgekrönten Formeln von Swissline natürliche und hautähnliche Wirkstoffe wie Hyaluronsäure, Niacinamid, Prä- und Probiotika oder Madecassoside, einen Inhaltsstoff zur Bekämpfung stiller chronischer Entzündungen.
Vor allem aber ist Swissline ein Kollagenexperte. Dieser Inhaltsstoff wurde bei Swissline bereits 1990 eingeführt und ist nach wie vor der Star der Bestsellerlinie «Cell Shock». Die preis-
gekrönten und nach Geheimrezept entwickelten Kollagenseren und -crèmes wurden für alle gängigen Hauttypen und -bedürfnisse geschaffen. Doch Swissline versteht auch, dass wirksame Inhaltsstoffe die Haut zwar unterstützen, deren Gesundheit jedoch mithilfe einer 360-Grad-Ausrichtung gefördert werden sollte. Ein gesunder Lebensstil ist dabei unverzichtbar. Auf diese Weise kann oxidativem Stress und einer daraus resultierenden vorzeitigen Hautalterung entgegengewirkt werden. Dazu gehören Sonnenschutz, genügend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und Entspannungsmomente im Alltag. Letztere können besonders im Carlton in Cannes geschaffen werden.
MUST-HAVES
AQUA-VITALE SERUM 24
Das beruhigende Gesichtsserum mit 24 verschiedenen Nährstoffen und Antioxidantien spendet intensive Feuchtigkeit und belebt trockene, dehydrierte Haut. Feuchtigkeit, Energie und Leuchtkraft bleiben während 24 Stunden erhalten. Konzentrierte und biologisch angebaute Pflanzen aus den Schweizer Alpen wirken antioxidativ, remineralisierend, reinigend und aufhellend.
CELL SHOCK LUXE-LIFT RICH CREAM
Die preisgekrönte Kollagencreme verleiht dank ihrer auffüllenden, revitalisierenden und faltenreduzierenden Wirkung eine seidenweiche Haut. Dank der kreativen Formel mit Meereskollagen, pflanzenbasierten, mimetischen Zellwachstumsfaktoren und Seidenproteinen wird die Kollagenbildung angeregt und die extrazelluläre Matrix stabilisiert. Das Ergebnis: eine dichtere, festere Haut.
CELLULAR EYE MASK COMPLEX4
Die Maske für die Augenpartie wirkt revitalisierend auf müde, reife Haut. Der «Cellactel 2 Complex» erzeugt zusammen mit MeeresPolysaccharid einen Synergieeffekt, sodass die Augenpartie sichtbar gestrafft wird. Koffein lindert Schwellungen, Hydractin und Hyaluronsäure spenden der Haut Feuchtigkeit.
TRENDS
PENHALIGON
«AlUla» ist mehr als nur ein Duft, es ist eine Reise durch die exotische Pracht der Wüste, eine Ode an die Sinnlichkeit und Faszination des Orients. Eine meisterhafte Fusion von Gewürzen, Pflaumen und Weihrauch, die von einer warmen Vanillenote sanft betont wird.
DIOR
Für Christian Dior war der Süden Frankreichs immer ein Synonym für Freude. In dieser Saison, als Hommage an den Couturier-Gründer, nimmt das Haus Dior seinen Sommeraufenthalt in diesem inspirierenden Land auf. Wie eine Einladung zum Entspannen und Spielen vermischen sich sonnige Farbtöne und zarte Nuancen mit den Paletten für Augen, Wangen und Lippen.
W P D
WALA
D
DYSON
Trocknet und glättet gleichzeitig – nur mit Luft. Mit dem neuen Dyson-«Airstrait»Haarglätter, entwickelt für alle Haartypen, können Stylist*innen und Benutzer*innen ein geschmeidiges, glattes Styling mit Volumen erzielen und gleichzeitig die Stärke sowie ein natürliches Look & Feel der Haare beibehalten.
Der Naturkosmetikpionier Dr. Hauschka geht mit der Pflegeserie «Regeneration Intensiv» auf die Bedürfnisse reifer Haut ein. Das RegenerationNachtserum spendet Feuchtigkeit und mildert Spannungsgefühle.
AU TY
BERGBLÜTEN WUNDER
In den Schweizer Alpen, mehr als irgendwo sonst auf der Welt, sind die dort wachsenden Pflanzen und Blumen extremen und wechselnden Bedingungen ausgesetzt: grossen Höhen, niedrigen Temperaturen, Schnee, Wind, starken UV-Strahlen, Trockenheit und Feuchtigkeit. Pflanzen müssen sich ständig anpassen und ihre eigenen Abwehrmechanismen entwickeln. Warum also nicht dieselbe Strategie nutzen, um den Alterungsprozess zu bekämpfen oder zumindest seinen Ursprung zu kontrollieren? Warum der Haut nicht die gleichen Mittel geben, um die biologische Uhr zu verlangsamen, damit die Zellen länger leben können und die Haut resistenter gegen Umweltaggressoren ist? Durch die Anwendung der Prinzipien der Biomimetik ist es der Schweizer Kosmetikmarke «Alpeor» gelungen, Formeln zu entwickeln, die genau das tun.
PRESTIGE: Herr Flueckiger, schon Ihre Grossmutter hat mit Schönheitselixieren aus den Alpen gearbeitet – in der «Clinique du Bien-être Mirabeau» in Montreux in den 1950er-Jahren. Was war das Besondere an einem Aufenthalt in diesem Kurhotel?
ALEXANDRE FLUECKIGER: Meine Grossmutter leitete die Klinik während einer Zeit, in der die Menschen vor allem wegen des Mikroklimas und der gesunden Bergluft in die Gegend kamen. Unsere Produkte wurden damals nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern vor allem aus gesundheitlicher Sicht hergestellt. Die Rezepte für unsere Schönheitselixiere, darunter Limonaden oder ein Körperöl, bestehend aus elf ätherischen Ölen, wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Heute verwenden wir ähnliche Pflanzenextrakte in unseren Alpeor-Produkten, um sowohl der Gesundheit als auch der Schönheit unserer Kunden zu dienen.
Der Wunsch, Schönheit und Gesundheit in Einklang zu bringen, besteht also noch heute?
Bei Alpeor streben wir immer ein Gleichgewicht zwischen Gesundheit und Schönheit an. Unsere Produkte sind nicht nur kosmetisch, sondern auch auf die Gesundheit ausgerichtet. Von Anfang an verzichten wir auf Mineralöl und Silikon und setzen stattdessen auf pflanzliche Öle als Nährstoffe für die Haut. Die Verwendung von Pflanzenextrakten in unseren Produkten basiert darauf, dass diese Pflanzen in den Bergen überleben müssen und daher besonders widerstandsfähig und nährstoffreich sind. Ein gutes Beispiel dafür ist die Narzisse, die auch in unserer neuen «Ultitude»-Kollektion eine wichtige Rolle spielt. Die Pflanze ist extrem überlebensfähig, sie kann in einer Box ohne Wasser rund zwei Wochen lang überleben. Bemerkenswert für eine solch zierliche Pflanze!
Ihre Begeisterung für die Pflanzenwelt ist spürbar. Sind Sie selbst auch viel in der Bergwelt unterwegs?
Ja, meine Frau und ich sind immer auf der Suche nach neuen Pflanzen und unterstützen verschiedene Projekte in den Alpen wie den botanischen Alpengarten «La Rambertia» in Montreux. Aber es ist nicht einfach, neue Pflanzen zu entdecken und zu kultivieren. Wir suchen gezielt nach bestimmten Arten, zum Beispiel gibt es insgesamt mehr als 20 Typen der Pflanze Edelweiss, aber nur eine davon ist für Kosmetika interessant. Folglich muss man erst die richtigen Bedingungen für ihr Wachstum schaffen. So dauerte es zehn Jahre, bis wir genug Edelweiss für unsere Produkte ernten konnten.
In Ihrem alpinen Freiluft-Laboratorium wachsen über 4000 seltene Pflanzenarten. Was ist der Vorteil eines solchen Gartens?
Dieser Garten ist eine Quelle der Inspiration und Kreativität. Ich komme regelmässig hierher, um neue Sorten zu studieren und zu verstehen, warum Pflanzen an bestimmten Orten leben. Pflanzen stehen im Mittelpunkt von Alpeor, doch bevor wir eine neue Pflanze verwenden, beobachten wir ihre Entwicklung und recherchieren ihre historische Verwendung. Wenn wir eine geeignete Pflanze entdecken, müssen wir Leute finden, die dazu bereit sind, sie auf ihren Ländereien zu kultivieren. Es ist eine langfristige und geduldige Arbeit, die sowohl im Sommer bei heissen Temperaturen als auch im Winter bei eisiger Kälte bestehen muss. Es braucht Geduld und Liebe, um die Früchte dieser Arbeit zu ernten.
Und welche Kraft entfesseln die pflanzlichen Inhaltsstoffe in Ihren Produkten?
Wir konzentrieren uns hauptsächlich auf Anti-Aging-Produkte. Für uns ist es entscheidend, dass zunächst die Zellvitalität
MUST-HAVES
SÉRUM OR DES ALPES
Das «Sérum Or des Alpes» wirkt tief in der Haut zur Verfeinerung und Neudefinition des Hautreliefs. Mit der exklusiv von Alpeor entwickelten Verbindung aus kraftvollen Wirkstoffen der Rhodiola Rosea (Rosenwurz) und von Pistazien gelingt es, das Phänomen der Hauterosion, das für die Entstehung von Falten verantwortlich ist, aufzuhalten. Ähnlich wie Botox, aber pflanzlichen Ursprungs, baut Or des Alpes die Haut von innen heraus auf, um ausgeprägte Falten zu mildern und die Haut vor multiplem, umweltbedingtem Stress zu schützen.
und das Zellkapital verbessert werden. Diese beiden Aspekte sind die sichtbaren Resultate der Alterung. Erst dann können Festigkeit und Vereinheitlichung des Teints erreicht werden.
Mit ihrer neuen «Ultitude»-Kollektion heben Sie Ihre AntiAging-Forschungen nochmals auf eine neue Stufe. Haben Sie eine neue Geheimzutat entdeckt?
Ja, in der Regenerationsfähigkeit von Iris und Narzisse haben wir das Geheimnis zur Steigerung der Zellvitalität und zum Erhalt des jugendlichen Kapitals der Haut gefunden. Die Blütenknospen dieser Pflanzen sind reich an essentiellen Nährstoffen und bioaktiven Verbindungen – eine wahre Goldgrube. In unserer neuen «Ultitude»-Pflegelinie haben die Pflanzen zum ersten Mal die Fähigkeit, die Zellvitalität der Haut zu optimieren und zu verlängern. Darauf sind wir sehr stolz.
WWW.ALPEOR.COM VERTRIEB SCHWEIZ VIA WWW.JP-ROSSELET.CH
ULTITUDE EYE CARE
In der Regenerationsfähigkeit von Iris und Narzisse hat Alpeor das Geheimnis zur Optimierung der Zellvitalität und zum Erhalt des jugendlichen Kapitals der Haut gefunden. Die Augencreme aus der neuen «Ultitude»-Kollektion ermöglicht es reifer Haut, ihr jugendliches Aussehen wiederzugewinnen, indem es effektiv auf alle Anzeichen von Hautalterung einwirkt, vom Verlust der Festigkeit und Strahlkraft bis hin zu ausgeprägten Falten. Die Haut wird tiefgreifend regeneriert und revitalisiert.
MASQUE JEUNESSE
Selten bietet eine Maske nach nur einer Anwendung so viel Pflege wie die Masque Jeunesse. Die mit Suberin-Extrakt und Blütenwässern aus Pfefferminze und Hamamelis angereicherte Maske wirkt sowohl im Bereich der Dermis als auch der Epidermis. Die natürliche Abwehr der Haut wird gestärkt und dank des Maschennetz-Effekts werden Unebenheiten im Hautrelief ausgeglichen.
ANTI-AGINGPOWER
Vollgepackt mit reichhaltigen Inhaltsstoffen, kämpfen diese Pflegeprodukte gegen die Zeichen der Zeit.
Das von Bildschirmen ausgehende blaue Licht ist einer der Hauptfaktoren für die Hautalterung. Die Produkte von Kenzai Cosmetics enthalten zwei wichtige Inhaltsstoffe, die wirksam schützen: Ectoin, ein Derivat einer Aminosäure, und die aus Südafrika stammende Sukkulente Bulbine frutescens. Mit seinen entwässernden Eigenschaften und seiner straffenden Wirkung verleiht das Gesichtsserum der Haut neue Spannkraft. Mit Antioxidantien und feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen glättet es die Haut und schützt sie vor blauem Licht, Umweltverschmutzung und Stress.
RIVOLI
Diese Maske sorgt in nur zehn Minuten für einen erneuerten, strahlenderen Teint. Ein Mikroalgenextrakt unterstützt die natürliche Fähigkeit der Haut, beschädigte Proteine zu recyceln. Dies fördert einen glatteren, strahlenderen und jugendlicher aussehenden Teint. Ihre entgiftende Wirkung schützt zudem die Haut vor schädlichen äusseren Einflüssen wie UV-Strahlen und städtischer Verschmutzung. Gleichzeitig entfernt die reinigende Wirkung sanft überschüssiges Öl, befreit die Poren von Verstopfungen und exfoliert die Haut sanft.
LA PRAIRIE
Dank der effektiven Kombination aus Caviar Infinite und Caviar Micro-Nutrients wirkt das leistungsstarke Augenserum «Skin Caviar Eye Lift» auf die horizontalen sowie vertikalen Hautstrukturen. Die exquisite Formel ist zusätzlich mit dem «Exclusive Cellular Complex», dem Signature-Komplex von La Prairie, angereichert und verleiht mehr Festigkeit, glättet Falten, mildert Schwellungen und lässt die oberen Augenlider sichtbar gestrafft wirken.
LIERAC
Nach zehn Jahren Forschung auf dem Gebiet der Zellalterung haben die LIERAC-Laboratorien eine neue Generation der Premium-Pflege entwickelt – das absolute zelluläre Anti-Aging gegen die Zeichen der Hautalterung: Falten, feine Linien, dunkle Flecken, fehlende Festigkeit, Ausstrahlung, Elastizität und Dichte sowie Trockenheit. Das Serum besteht zu 96 Prozent aus natürlichen Inhaltsstoffen und bietet ein einzigartiges sensorisches Erlebnis: Auf die Frische des Wassers folgt der Komfort eines Öls. Ihr kultiger, zarter Blumenduft enthüllt subtile Noten von Jasmin, Rose und Ylang-Ylang.
HEILENDE Quellen
Eingebettet zwischen sanften Hügeln und dem glitzernden Mittelmeer, ist Korbous ein Rückzugsort für alle, die nach Erholung und Entspannung suchen. Die Thermalquellen des tunesischen Küstenorts bieten nicht nur körperliche Heilung, sondern auch geistige und seelische Erneuerung.
Die Thermalquellen von Korbous sind seit Jahrhunderten bekannt für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften. Das Wasser, das aus den Tiefen der Erde emporsteigt, ist reich an wohltuenden Mineralien wie Schwefel, Kalzium und Magnesium. Diese natürlichen Elemente sind bekannt für ihre entzündungshemmenden, entspannenden und regenerierenden Eigenschaften und werden häufig zur Linderung von rheumatischen Beschwerden, Hauterkrankungen und Atemwegsproblemen eingesetzt. Im «Royal Tulip Korbous Bay Hotel Thalasso & Springs», dem Fünf-Sterne-Resort gelegen an der unmittelbaren Küste von Korbous, wird die natürliche Kraft der Thermalquellen geschickt in das Wellnessangebot integriert. Das Hotel beherbergt eines der modernsten Thermalund Thalassotherapiezentren des Mittelmeers mit einer Fläche von 3675 Quadratmetern, verteilt auf vier Etagen. Im Herzen des Zentrums «Eaux de Carpis» fliesst Thermalwasser mit einer Temperatur von 54 Grad Celsius, welches für die verschiedenen Massagen und traditionelle oder medizinische Behandlungen verwendet wird. Neben den 31 Behandlungsräumen finden sich im Spa diverse Wasserbetten, Regen- und Affusionsduschen, ein Hallenbad für Rehabilitationsmassnahmen, eine Sauna, ein Hammam sowie ein grosser Infinitypool mit Blick auf die Bucht von Tunis.
LI V IN G
DESIGNDYNASTIE
Seit mehr als 60 Jahren steht der «Salone del Mobile» für stilvolle
Innovationen und zukunftsweisendes Design. Das wurde auch in diesem Jahr von allen Marken wieder bestätigt und noch mehr zelebriert.
Mehr als 360’000 Besucher, 1950 Aussteller aus 35 Ländern und Möbel, die die Welt braucht – so das kurze Fazit des «Salone del Mobile 2024» in Mailand. Seit 1961 lockt die Messe jedes Jahr im April Interieurbegeisterte in die Metropole im Norden Italiens. Und dann macht es auch nichts, wenn man sich in die verstopften Metros drängen muss, um vom Hauptbahnhof zum Messegelände zu kommen. Es lohnt sich einfach immer und immer wieder. Denn was sich die Aussteller jedes Jahr aufs Neue einfallen lassen, um die gerade lancierten Produkte der Öffentlichkeit zu präsentieren, ist einzigartig und darf, auch dem Ort geschuldet, auf jeden Fall das Prädikat «La bella vita» tragen. Und nicht nur auf dem Messegelände selbst, sondern überall in der Stadt zeigen sich die teilnehmenden Unternehmen stilvoll und elegant von ihrer besten Seite.
EXTRAVAGANZ
Italienische Handwerkskunst seit 1976, dafür steht der Name «BOSA». Ihren Ursprung und bis heute ihre Heimat hat die Marke in der venezianischen Landschaft im kleinen Dörfchen Borso del Grappa. Die farbenfrohen Keramikprodukte, dekoriert mit Edelmetallen wie Gold und Platin, in nicht selten aussergewöhnlichen Formen und Figuren waren auch in diesem Jahr wieder echte
Farbenfrohe Keramik, italienisches Handwerkskunst, BOSA zeigte auch in diesem Jahr wieder echte Hingucker.
SALONE DEL MOBILE 2024
Hingucker für jede und jeden, die oder der über den Salone del Mobile in Mailand geschlendert ist. Gründer Italo Bosa wird bei seiner Arbeit nicht nur von seinen beiden Töchtern Francesca und Daniela und seiner Frau unterstützt, sondern setzt vor allem auf die Ideen junger, aufstrebender europäischer Designer: Talente wie Elena Salmistraro, die in Erinnerung an die vor 100 Jahren geborene Architektin Cini Boeri ein neues Werk für die «Most Illustrious»-Kollektion von BOSA geschaffen hat.
FARBTUPFER
Fünf Ikonen, eine Farbe – in diesem Jahr hat «Gucci» die Besucherinnen und Besucher Mailands ganz in Dunkelrot überrascht. Creative Director Sabato De Sarno hat gemeinsam mit Michaela Pelizzari im Rahmen des Projekts «Gucci Design Ancora» fünf Ikonen des italienischen Designs neu aufgelegt, und das in der wunderschönen Farbe «Rosso Ancora». Zu sehen waren diese während des Salons im Flagship Store in der Via Monte Napoleone in der Mailänder Innenstadt. Unter anderem zeigte sich die «Lampada da Tavolo Parola» der Designer Gae Aulenti und Piero Castiglioni aus dem Jahr 1980 in der auffälligen Farbe – und auch das «Divano Le Mura» von Mario Bellini für Tacchini, erstmals aufgelegt im Jahr
Mit dem Projekt «Gucci Design Ancora» hat das Label ein Statement gesetzt, in diesem Fall mit der «Lampada da Tavolo Parola».
OBEN
Minotti lud in seine kleine eigene Welt ein und erinnerte mit jedem Detail an den verstorbenen Chefdesigner Rodolfo Dordoni.
UNTEN
Das H von Hermès steht seit Jahrzehnten für «high quality» - auch in diesem Jahr stilvoll präsentiert in der alten Sporthalle «La Pelota» im Herzen Mailands.
GROSSZÜGIGKEIT
4500 Quadratmeter – Minotti zeigte sich in diesem Jahr auf dem Salon von seiner grosszügigen Seite und wie immer in perfekter Eleganz. Eine kleine Welt inmitten des wuseligen Messealltags, in der verschiedene Wohnwelten zum entspannten Verweilen einluden. Geprägt durch und in Erinnerung an Rodolfo Dordoni war das Design des Architekten und ehemaligen Chefdesigners der Marke in jedem Detail gut zu erkennen. Oder wie er es selbst einmal im Rahmen eines Interviews in Worte fasste: «Man muss immer etwas erfinden, das völlig überraschend ist, das Erste seiner Art!» Nicht zu übersehen waren übrigens in diesem Jahr die zehn Kamine, vor denen sich die zahlreichen neuen Wohnlandschaften perfekt inszenieren liessen. Wunderschöne Armchairs, ausladende Sofas, grosse Tische aus Mamor und Holz und kleinere Coffee Tables, die in Kombination mit den neuen Stühlen von Minotti wieder einmal zeigten, dass man das Überraschende auch nach dem Tod des eigenen Chefdesigners immer noch kann.
URSPRÜNGLICHKEIT
Seit vielen Jahren schon nutzt Hermès die alte Sporthalle «La Pelota» im Herzen Mailands, um während des Salons perfekte Inszenierungen erlebbar zu machen. So auch in diesem Jahr. Im Vergleich mit den bisherigen Ausstellungen ging es diesmal jedoch nicht um pompöse Aufbauten, sondern mit Liebe zum Detail war der gesamte Boden der Location mit verschiedenen Tafeln bedeckt, eingerahmt von schwarzen Stegen. Die Tafeln selbst waren mit Erde, Terrakotta, Ziegeln, Steinen, Lehm und Holz bedeckt. Die eigentliche Präsentation der neuen Produkte fand im hinteren Teil des Hauses statt. Kombiniert mit Stücken aus dem Hermès-Archiv zeigten sich unter anderem ein neuer kunstvoller Ledersessel, Kaschmirüberwürfe mit den klassischen HermèsMotiven und ein Tafelservice, das an die Ursprünge des Unternehmens erinnerte, den Reitsport und die Sattlerei. Gleiches galt für die alten Jockey-Blusen, die ebenfalls aus dem Archiv in Paris stammten.
MIT LIEBE ZUM DETAIL
SWISSNESS
Freudvoll ging es im «House of Switzerland» in der «Casa degli Artisti» zu. Im ehemaligen Künstlerviertel Brera gelegen, beherbergte das Haus erneut die Gesamtausstellung von Schweizer Designerinnen und Designern. In diesem Jahr galt das Motto «Joy». Insgesamt wurden 23 Projekte gezeigt, unter anderem die der acht «Emerging Talents», die jährlich von der Schweizer Kulturstiftung ausgewählt werden. Im Fokus stand die Wiederverwertung von Materialien, die modern, aber mit alter Handwerkskunst gefertigt wurden. Zudem gab es Produkte, die in innovativer Zusammenarbeit mit Designschaffenden und Schweizer Marken wie Micasa, HAY und FREITAG entstanden sind. Und auch namhafte Institute wie das Lausanner Designmuseum, die Basel Academy of Art and Design wie auch die NOV Gallery aus Genf waren vertreten.
ANZIEHUNGSKRAFT
Wenn Alcova ruft, dann kommen die Menschen – egal wie lange die Anreise ist. Die diesjährige Gemeinschaftsausstellung fand nämlich rund eine Stunde vom Messegelände entfernt in zwei Villen statt. Die 1945 fertiggestellte Villa Borsani ist für ihre üppigen Gärten und die charakteristische Inneneinrichtung bekannt. Sie war somit der perfekte Rahmen für die Werke der zahlreichen Künstlerinnen und Künstler, die von Alcova eingeladen worden waren, in diesem Jahr an der gemeinschaftlichen Ausstellung teilzunehmen. Und die Villa Bagatti Valsecchi gehört zu einer der bedeutendsten Beispiele der Villenarchitektur des 19. Jahrhunderts. Zu den Ausstellenden gehörten in diesem Jahr Elisa Uberti, Natalia Criado, Tino Saubert und Kiki Goti – keine Newcomer mehr, sondern die aufstrebende Elite der Kreativen, die beeindruckende Arbeiten zu Lebensumgebungen, Produkten, Systemen, Materialien und technologischen Innovationen umzusetzen wissen.
RECHTS
Die diesjährige Gemeinschaftsausstellung von Alcova war trotz langer Anreise wie immer ein Must-have der Messe.
URBANITÄT
«Piccolo Milano» auf der Messe in Mailand das war der Stand von Kartell in diesem Jahr. Die Hommage an die urbane und architektoni sche Identität der italienischen Metropole war nicht zu übersehen und wollte entdeckt wer den. Und inmitten dieser tollen Kulisse gab es dann Neuigkeiten wie unter anderem den Stuhl «H.H.H.» zu sehen. Designt von Philippe Starck war «Her Highest Highness» auf jeden Fall ein Highlight des diesjährigen Salons. Erhältlich in den verschiedensten Stoff- und Lederkom binationen darf man sich – egal welchen Ge schlechts auch immer – auf diesem Stuhl auf jeden Fall königlich fühlen. Zudem hat Kartell in diesem Jahr mit den neu entwickelten Liberty- Stoffen die perfekte Grundlage für dauerhaften Spass an den neuen Möbeln für den Aussenbereich gesorgt.
FUNKTIONALITÄT
Weniger ist bekanntlich mehr und bei USM Haller ist das seit vielen Jahrzehnten schon Programm. USM Haller steht für ein überschaubares Baukastensystem, mit dem man jedes Büro in einen stylishen Arbeitsplatz verwandeln kann. Inklusive individueller Note natürlich, oder besser: vielseitig und anpassungsfähig. Passend zum diesjährigen Salone del Mobile hat die Schweizer Design-Ikone ihre DNA in den Räumlichkeiten von Rossognoli zelebriert. Direkt an der Corso Garibaldi 71, unweit des weitläufigen Simplonparks, wurde das Motto von USM Haller – «in motion» –interaktiv erlebbar gemacht. Egal ob Regal, Vitrine oder Büroschrank, das modulare System von USM Haller passt einfach immer. Egal ob in dezenten Farben oder als knalliger Hingucker in Rot, Grün oder Gelb, es geht immer darum, etwas Langlebiges und Nachhaltiges zu schaffen, denn jedes einzelne Element wird nicht nur aus recycelbaren Rohmaterialien geschaffen, sondern auch energiesparend produziert.
Designt von Philippe Starck war «Her Highest Highness» auf jeden Fall das Highlight des diesjährigen Salons am Stand von Kartell.
UNTEN
Baukasten ist seit Beginn des Unternehmens bei USM Haller Programm, daran liess auch die Ausstellung der Schweizer Marke in diesem Jahr keinen Zweifel.
WITTMANN
Der Paravent hat eine lange Tradition in der Architektur von Gärten und Räumen. Seine wichtigste Funktion ist es, der Sehnsucht nach Intimität und Diskretion nachzukommen.
In diesem Sinne nennt Arthur Arbesser seine Version des vielseitigen Möbelstücks «TACT», englisch für Feingefühl oder Anstand. Die einzelnen Paneele sind akkurat von schwarzem Leder eingefasst, die gepolsterten Oberflächen teilen sich auf jeder der beiden Seiten in zwei frei gestaltbare Flächen. So kann «TACT» einfarbig mit Stoff oder Leder bezogen werden oder aber mehrere Gesichter erhalten.
ELOA
TRENDS
Die Glasleuchten des Berliner Designlabels «Eloa» lassen den Begriff Licht wortwörtlich in einer neuen Dimension erstrahlen. Die neuen Tisch- und Pendelleuchten «Haumea Convex» schaffen eine entspannte Atmosphäre und sind in einer Palette von fünf unterschiedlichen sanften Farbtönen erhältlich. Durch die spezielle Einarbeitung der hochpigmentierten Glaspigmente beim Blasen und die variierende Dicke des Glases entstehen ausdrucksvolle Farbverläufe. Wie schwerelose Asteroide oder luftige Blasen bewegen sie sich sanft im Raum und erzeugen ein Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit.
LRMit der Benennung der Kollektion «Bamboo Mood» wollte die chinesische Designerin Jiang Qiong Er eine Metapher rund um den Bambus einführen, ein starkes Symbol in der chinesischen Kultur. Die Pflanze repräsentiert die Schlüsselwerte Integrität, Widerstandsfähigkeit, Einfachheit und Harmonie. Jiang Qiong Er interpretiert diese Werte auf poetische Weise neu – ein Ansatz, der mit Konventionen bricht und gleichzeitig Eleganz ausstrahlt. Die Kollektion für Roche Bobois umfasst ein Sofa, einen Paravent, eine Konsole und Cocktailtische sowie Teppiche und Keramik.
WLOUIS VUITTON
Louis Vuitton präsentierte im Rahmen der Mailänder Designwoche eine moderne Interpretation seines ikonischen Bettkoffers. Inspiriert von Louis Vuittons Originalentwurf von 1865 vereint diese neue Version Tradition und Moderne. Von aussen ist der Koffer mit dem klassischen Monogram Canvas bedeckt, während das Innere eine innovative Kombination aus Aluminium und Buchenholz aufweist, die es dem Koffer ermöglicht, sich schnell in einen stabilen Bettrahmen zu verwandeln. Das Kopfteil des Bettes ist verstellbar und ein kleiner Beistelltisch aus Buchenholz ist am Koffer befestigt.
Autorin_Swenja Willms Bilder_Whitaker Studio
WÜSTENSCHLOSS
Zwischen den kargen Wüstenlandschaften und den skurrilen, jahrhundertealten Joshuabaum-Wäldern erhebt sich ein architektonisches Juwel –das «Starburst House».
Es ist eine einzigartige Landschaft, geprägt von surrealen Felsformationen und endloser Weite. Ein Ort der Inspiration und Erhabenheit. Hier, inmitten der Wildnis, findet man das «Starburst House». Mit seinem innovativen Design und seiner nachhaltigen Energieversorgung verkörpert das architektonische Werk des «Whitaker Studio» aus London nicht nur Luxus und Komfort, sondern auch die Schönheit und Ruhe dieser unberührten Landschaft.
Das Projekt, das im Frühling 2017 in Joshua Tree in Angriff genommen wurde, ist mehr als nur ein architektonisches Unterfangen – es ist eine Ode an die Natur und die Kraft der Zusammenarbeit. Das Grundstück, grosszügig verteilt auf zehn Hektar, bot eine atemberaubende Kulisse für das geplante Haus, das sich nahtlos in die umliegende Landschaft einfügen sollte. Die Wahl des Standorts in der Nähe des Nationalparks war kein Zufall, sondern ein bewusster Schritt, um die natürliche Schönheit und Ruhe der Umgebung zu würdigen und zu bewahren.
Mit seinen 200 Quadratmetern Wohnfläche soll das Haus nicht nur Platz zum Leben bieten, sondern auch ein Ort des Rückzugs und der Erholung sein. Jedes der drei Schlafzimmer ist mit einem eigenen Bad ausgestattet, um den Bewohnern höchsten Komfort und Privatsphäre zu bieten. Die offene Küche und das Wohnzimmer sind so gestaltet, dass sie den Blick auf die majestätische Landschaft durch grosse Fenster und Terrassenöffnungen einfangen.
Das Herzstück des Designs ist zweifellos das Exoskelett aus Schiffscontainern. Diese unkonventionelle Wahl bietet nicht nur eine robuste Struktur, sondern auch endlose Möglichkeiten für kreative Gestaltung und Anpassung. Jeder Container wurde sorgfältig platziert, um die bestmögliche Aussicht zu gewährleisten, das natürliche Licht zu lenken und gleichzeitig eine harmonische Verbindung zwischen Innen- und Aussenraum zu schaffen.
Ein weiteres innovatives Merkmal des Projekts ist der Carport, der mit Solarpanelen bedeckt ist. Diese nachhaltige Energiequelle versorgt nicht nur das Haus mit Strom, sondern setzt auch ein Zeichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen und soll einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Trotz des bedauerlichen Umstands, dass das Haus aufgrund unvorhergesehener Ereignisse nicht gebaut wurde, bleibt das Projekt ein inspirierendes Beispiel für kreative Zusammenarbeit und visionäres Denken – und steht für mögliche Interessenten gar zum Verkauf.
TR AV EL
NALADHU Private Island Maldives
Autor_Urs Huebscher
Bilder_Naladhu Private Island Maldives
WO SICH Natur& Abgeschiedenheit
Tropischer Inselsand. Endloses türkisfarbenes Wasser. Öffnen Sie Ihre Augen und Sie werden in Naladhu sein. Das maledivische Luxus-Resort ist mit nur 20 Villen sehr exklusiv und bietet ein Mosaik zeitloser Momente auf dem klaren Wasser des Indischen Ozeans.
Als führendes Resort im Indischen Ozean in den letzten Jahren –und zwei Jahre in Folge unter den Top Five der besten Resorts der Welt – ist Naladhu Private Island nicht nur in hochfliegenden Kreisen beliebt, sondern auch eines von nur einer Handvoll Anwärter weltweit, die um den Titel des luxuriösesten privaten Refugiums der Welt konkurrieren. Sein Status bedeutete, dass wir mit den entsprechenden Erwartungen ankamen.
Das Resort befindet sich im Süd-Malé-Atoll, knapp 30 Minuten mit dem Boot vom Flughafen Malé entfernt. Es war schwer, ein Lächeln zu unterdrücken, als wir uns etwa 25 Minuten später dem Anantara-Resort näherten. Zuerst bekamen wir kalte Handtücher gereicht, gefolgt von Begrüssungsgetränken. Als wir über den hölzernen Steg zur Insel gingen, regnete uns ein Mitarbeiter Rosenblätter zu Füssen. Dann schlug er einen lauten Gong, um unsere Ankunft anzukündigen – in dem Moment, in dem unsere Füsse zum ersten Mal den Sand der Insel berührten. Sicherlich eine der schönsten Ankunftserfahrungen, die wir je erlebt haben. Wir mochten es …
VERBINDEN
Nach der Begrüssung durch die Resort-Managerin Fathimath Shaazleen und ihr Team sowie unseren persönlichen Butler Evgenia, der hier Kuwaanu genannt wird, erfolgte der Check-in im Komfort unserer Villa. Da das Servicekonzept in Naladhu darin besteht, dass es sich um eine eigene Privatinsel handelt, gibt es nicht wirklich eine Lobby. Stattdessen soll man sich als Gast wie zu Hause fühlen.
Naladhu liegt direkt gegenüber von Dhigu und Veli, den beiden anderen Anantara-Resorts. Alle drei Inseln sind durch eine Brücke oder eine fünfminütige Bootsfahrt (die im Grunde alle paar Minuten verfügbar ist) miteinander verbunden. Während die Naladhu-Gäste Zugang zu Dhigu und Veli haben (und das Privileg, auch alle Strände, Pools, Fitnessstudios, Spas und Restaurants auf diesen Inseln zu nutzen), ist die Insel Naladhu für diejenigen, die nicht dort übernachten, tabu (was absolute Privatsphäre garantiert). Aufgrund dieser zusätzlichen Exklusivität kommt eine andere Kundschaft, die nach ultimativer Privatsphäre und der Art von Service sucht, bei der «Nein» nicht Teil des Vokabulars ist.
OCEAN HOUSE MIT POOL UND PRIVATSTRAND-CABANA
Das Fehlen einer Lobby oder öffentlicher Bereiche erweckte den Eindruck, also ob man einen Besuch auf der Privatinsel eines
Freundes macht. Eine sehr kunstvolle Sandskulptur zweier Delfine begrüsste uns vor der Villa und wir beschlossen, dass wir für die Dauer unseres Aufenthalts niemals darüber laufen würden. Etwas, das auch von allen Mitarbeitern, die in unsere Villa kamen, beachtet und respektiert wurde. Leider vernichtete ein nächtliches Gewitter nach zwei Tagen das Kunstwerk.
Die Ocean Houses werden im Naladhu nicht als Wasservillen bezeichnet, obwohl sie einen Panoramablick auf das Meer direkt am Wasser bieten. Es gibt Felsen und Korallen in der Nähe der Villa und der Blick geht auf den wilden und offenen Ozean am Rand des SüdMalé-Atolls. Die Kombination aus hohen Wänden, dem Rauschen des tosenden Ozeans und dem Mangel an Platz zum Schwimmen vor dem Haus liess die Villa wirklich privat wirken. Jede der Villen verfügt über ein zeitloses Design, idyllische Ausblicke und ein unvergleichliches Zuhause-Gefühl. WLAN, Bose-Heimkinosys-
tem, LCD-Sat-TV und ein iPod sind Standard. Die offenen Badezimmer sind atemberaubend und verfügen über ein eigenes Dampfbad, eine Aussendusche und eine Badewanne. Der Aussenbereich wird von einem gigantischen Swimmingpool dominiert, der vor dem Badezimmer beginnt und sich bis zur Vorderseite des Schlafzimmers erstreckt.
Da man keinen direkten Zugang zum Strand hat, verfügt jedes Haus über eine zugehörige Strand-Cabana auf der gegenüberliegenden Seite der Insel. Die Cabanas sind einzeln nummeriert und bieten ein bequemes, schattiges Tagesbett mit Handtüchern und Kissen. Nach zwei Tagen hatten wir die Gelegenheit, in ein selten freies Beach House zu wechseln. Dieses ist eine Oase für Strandliebhaber, eingebettet in die Farben der Insel, und bringt die tropische Schönheit der Insel mit eigenem Garten und Infinitypool vor die Haustür, um sich nach einem Tag am Strand abzukühlen.
NO-MENU-DINING-KONZEPT
Die Sache mit einem Ort wie dem Naladhu Private Island ist, dass man kaum andere Gäste auf der Insel sieht, was mehrere Gründe hat. Erstens muss man die Villa nie verlassen, wenn man nicht möchte. Jede Mahlzeit oder Massage kann in der Villa arrangiert und ganz nach den persönlichen Vorlieben gestaltet werden. Es gibt nur ein Restaurant auf der Insel (The Living Room), aber es gibt unzählige weitere Restaurants, die über die beiden nahe gelegenen Anantara-Inseln verstreut sind. Das Living Room verfügt über ein No-Menu-Dining-Konzept. Technisch gesehen gibt es keine Begrenzung der Speisekarte, da alle Menüs nur als Vorschlag dienen. Das Frühstück funktioniert nach einem 24-StundenKonzept, was bedeutet, dass Langschläfer auch um 13 Uhr noch ein Frühstück geniessen können. Das Essen ist durchweg hervorragend in Bezug auf Geschmack und Präsentation. Mein Favorit war das Baan-Huraa-Thai-Restaurant, das nicht nur beste thailändische Küche, sondern auch eine unglaubliche Lage über der Lagune auf der Brücke zwischen Naladhu und Veli bietet.
Trotz unserer hohen Erwartungen an dieses hochgelobte Resort fanden wir kaum Raum für Verbesserungen. Das Naladhu Private Island erreicht etwas anderes und etwas Seltenes: Man hat das Gefühl, dass es ein besonderer Ort ist, der irgendwie mit dem besten des besten maledivischen Charmes gesegnet ist. Vielleicht liegt es an der Gesundheit der Insel, die sich dank der schieren
Menge an Wildtieren, die Sie innerhalb weniger Stunden sehen werden, bemerkbar macht: von Eidechsen, die herumkrabbeln, und Vögeln, die gemächlich am Strand entlang stapfen, bis hin zu Tintenfischen, die vorbeischwimmen, und Flughunden, die während des Abendessens auf einer milden Brise gleiten. Die Insel hat diese einzigartig friedliche und beruhigende Qualität, die einem das Gefühl gibt, über etwas gestolpert zu sein, das fast zu schön ist, um wahr zu sein.
WWW.NALADHU.COM
NICE TO KNOW Edelweiss, die führende Schweizer Ferienfluggesellschaft, fliegt mehrmals wöchentlich nonstop von Zürich nach Malé. Maximalen Sitzkomfort geniesst man in der Businessclass.
WWW.FLYEDELWEISS.COM
WILD,
Autor_Urs Huebscher Bilder_Oceania-CruisesInkaruinen, Amazonasdörfer, patagonische Wildnis, brasilianischer Samba, uruguayische Parrillada – Südamerika ist eine Fundgrube für atemberaubende Landschaften, vielfältige Ökosysteme, historische Städte und architektonische Meisterwerke. Zahlreiche UNESCO-Weltkulturerbestätten warten darauf, entdeckt zu werden. Mit Oceania Cruises reisen Passagiere ganz bequem zu den entlegensten Orten des Kontinents.
Von Abenteuern auf dem Amazonas und in Patagonien bis hin zu geführten Erkundungen von Ruinen und kulinarischen Touren unter der Leitung von Küchenchefs bieten die Landausflüge in Südamerika das Beste der regionalen Küche, Kultur, Geschichte und Naturschönheiten. Ausgedehnte Abendaufenthalte und Übernachtungen in der Region geben den Gästen die Möglichkeit, die ikonischen Wunder und das lokale Leben mit Erkundungen an Land und gemütlichen, sinnvollen Touren besser kennenzulernen.
DIE HIGHLIGHTS VON SÜDAMERIKA
Der Amazonas ist eine wilde und ungezähmte Region. Boca da Valeria in Brasilien ist noch ein authentisches, abgelegenes indigenes Dorf. Die Holzhäuser sind zum Schutz vor Überschwemmungen auf Stelzen gebaut, und es gibt keinen Strom. Kulturinteressierte haben die Möglichkeit, sich bei Ankunft unter die Einheimischen zu mischen und etwas über ihr Leben hier zu erfahren. Oder sie können auf den nahe gelegenen Dschungelpfaden rund um das Dorf wandern, dem Kreischen der Papageien lauschen und mit etwas Glück rosa Delfine sehen. Passende Kreuzfahrt: «Amazonian Mystique» mit der Nautica von Miami nach Miami ab 9. November 2024.
WUNDERVOLL UND UNVERGESSLICH
Buenos Aires gilt als das Paris des Südens. Die Gäste entdecken die elegante Stadt bei einer ruhigen Kreuzfahrt durch das TigreDelta. Besonders imponierend ist auch das elegante Viertel La Recoleta. Bei einem Ausflug in die Pampa beobachten die Teilnehmer die Gauchos bei ihren aussergewöhnlichen Reitkünsten oder geniessen eine fabelhafte Tango-Show in der Geburtsstadt des Tangos. Oder sie machen einen Ausflug in den Iguazu-Nationalpark, der an der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien liegt. Über 76 Meter hoch und fast 2700 Meter breit sind die herrlichen Wasserfälle, wo das Wasser mit donnerndem Getöse in die spektakulären Kaskaden in den gewaltigen Fluss darunter stürzt. Passende Kreuzfahrt: «Captivating South America» mit der Marina von Lima nach Rio de Janeiro ab 21. Dezember 2024. Am Ende der Welt zu stehen, ist ein besonderes Erlebnis. Im argentinischen Ushuaia erleben Abenteurer die spektakuläre Schönheit des Feuerlands, der üppigen Wälder und der hoch aufragenden Berge mit dem Zug, einem Geländewagen oder auf dem Rücken eines Pferdes. Bei der Go Local Tour von Oceania erfahren die Teilnehmer, wie in einer der abgelegensten Gegenden der Welt frische Produkte auf nachhaltige Weise angebaut werden können. Ausserdem fahren sie zum Fischerdorf Puerto Almanza, von wo aus sie durch den Wald zur Cascada de los Duendes, einem malerischen Wasserfall, wandern. Passende Kreuzfahrt: «South America Illumination» mit der Marina von Rio de Janeiro nach Santiago de Chile ab 26. Januar 2025.
Die pastorale Schönheit des chilenischen Chiloé-Archipels und die bezaubernden Dörfer der Insel Chiloé verzaubern Besucher seit Langem. Der Hafen von Castro ist die grösste Stadt und Inselhauptstadt. Hier finden die Passagiere eine der 16 Holzkirchen, die von Jesuiten und Franziskanern zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert erbaut wurden und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Castro liegt auch ganz in der Nähe des Nationalparks, in dem viele Wanderwege für jedes Fitnesslevel warten. Kulinariker sollten unbedingt die heimischen Kartoffeln probieren. Die auf der Insel Chiloé angebauten Sorten gehören zu den ältesten kultivierten Knollengewächsen der Welt. Passende Kreuzfahrt: «Penguins Passage» mit der Marina von Buenos Aires nach Santiago de Chile ab 16. Februar 2025.
Von den Mangroven von Ciénaga Grande bis zu den Stränden des Tayrona-Nationalparks bietet Santa Marta eine Vielzahl aufregender Abenteuer. Die älteste Stadt Kolumbiens ist reich an spanischem Kolonialcharme, darunter eine der ersten in Lateinamerika errichteten Basiliken, die Kathedrale von Santa Marta. Geschichtsliebhaber sollten die «Ciudad Perdida», die verlorene Stadt, erkunden, von der man annimmt, dass sie 650 Jahre vor Machu Picchu gegründet wurde. Passende Kreuzfahrt: «A Tale of Two Sea» mit der Vista von Miami nach Los Angeles ab 3. Dezember 2025.
Mit BoutiqueSchiffen das atemberaubende Südamerika erleben
Die beeindruckende Geschichte der Mayas und Inkas entdecken Kulturinteressierte ab 7. Dezember 2024 mit der Marina von Miami nach Lima. Neben Zielen in Mexiko und Peru werden zusätzlich traumhafte kleine Orte in Mittel- und Südamerika angesteuert und der imposante Panamakanal wird durchquert. Durch den Übernachtaufenthalt in Lima haben Passagiere die Möglichkeit, die Wunder von Machu Picchu zu erkunden, über die Nazca- Linien zu fliegen und das köstliche Ceviche und Pisco Sour zu geniessen. An Bord wird es auch einen deutsch- und französischsprachigen Reisebegleiter geben, wodurch Anliegen und Fragen vor Ort in der Muttersprache geklärt werden können.
SANI RESORT
NACHHALTIGER GENUSSpurer LUXUS&
Willkommen in einer Welt des Luxus und der Entspannung auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki. Das Sani Resort bietet die perfekte Kombination aus Erholung, Genuss und Abenteuer. Es erstreckt sich über ein beeindruckendes, 400 Hektar grosses Naturreservat und bietet direkten Zugang zu wunderschönen weissen Sandstränden, die von türkisblauem Wasser umgeben sind. Das Resort ist nur 45 Minuten Fahrt vom Flughafen Thessaloniki entfernt und liegt gleichzeitig versteckt inmitten der Natur.
Die Halbinsel in Nordgriechenland bietet etwas für jeden Urlaubsgeschmack: türkisfarbenes Wasser, weisser Sand, dichte Pinienwälder, verträumte Hotels, schöne Buchten mit Fisch-Tavernen und Cafés, Strandbars, archäologische Stätten sowie traditionelle Dörfer und die Petralona-Höhle in Kassandra. Chalkidiki lockt mit einem Leben in Luxus in den exklusiven Strandresorts. Gehobener Service, Wellness und eine Fülle von einzigartigen Angeboten: private Abendessen am Strand, wohltuende Spa-Behandlungen, geräumige Villen direkt am Wasser und renommierte Weine.
Autor_Urs Huebscher Bilder_Sani ResortsDas Sani Resort ist ein Weltklasse-Luxusrefugium bestehend aus fünf preisgekrönten Strandhotels, die eingebettet in ein 1000 Hektar grosses Naturschutzgebiet sind, inklusive privater Marina und über 40 Restaurants und Bars, sowie einem Sportangebot auf höchstem Niveau mit Rafa Nadal Tennis Center. Ein besonderes Augenmerk liegt im kommenden Sommer auf dem Sani Asterias. Wer einen Rückzugsort der besonderen Art sucht, ist im neu renovierten Boutique-Hotel im Herzen des Resorts genau richtig. Ausgewählte Suiten transformieren sich zu exklusiven Beachfront Residences mit direktem Strandzugang und lassen keine Wünsche offen. Die Innen- und Aussenbereiche verschmelzen förmlich miteinander und bieten auf bis zu 185 Quadratmetern Platz
für reichlich Privatsphäre. Im Interieur spiegelt sich die exquisite Natur von Sani wider – Naturstein und helle Farbtöne dominieren das Design. Erstklassig sortierte Maxi-Bars und Weinkühlschränke, moderne Sound- und Home-Cinema-Systeme sowie Spa-Behandlungen auf dem Zimmer sind nur einige der vielen Annehmlichkeiten vor Ort. Wer es noch exklusiver möchte, bucht eine Residenz mit eigenem Infinitypool und Garten. Das Porto Sani ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet und bietet in seinen Suiten alles, was eine Familie im Urlaub benötigt – sei es High-End-Babyausstattung, Buggys, Kinderbetten, Spielzeug oder Babyphones. Der Sani Club liegt am äussersten Ende des Resorts, eingebettet in einen Pinienwald und alte Olivenhaine mit exklusivem Panoramablick auf die Ägäis und den Olymp. Ein Privatstrand, Infinitypools und luxuriöse Bungalows sowie der Club Spa laden zum Verweilen ein und bieten viel Privatsphäre. Das Sani Dunes besticht durch seine Eleganz und einen modernen architektonischen Stil. Direkt am Strand gelegen und mit dem grössten beheizten Swimmingpool Griechenlands im Lagunenstil möchte man hier sofort losschwimmen. In direkter Nähe zur Sani Marina und mit zahlreichen Bungalows und Suiten ist das Dunes perfekt geeignet für Paare jeden Alters. Das Sani Beach direkt am Kap Sani ist die
optimale Location für all jene, die es bevorzugen, möglichst nahe an den vielfältigen Sportangeboten und dem herrlichen Bousoulas Beach zu sein. Es bietet sich ein atemberaubender Blick über den legendären Sani Hill, auf dem jeden Sommer das Sani Festival stattfindet.
SANI GOURMET FESTIVAL
Vom 26. Juli bis zum 23. August laden international renommierte Küchenchefs zu exklusiven Dinnern ein – ein kulinarisches Gipfeltreffen auf der griechischen Halbinsel. Das bei den Gästen beliebte etablierte Format bringt in diesem Jahr Massimo Bottura aus Italien, die Irin Clare Smyth und die Slowenin Ana Ros sowie die beiden Spanier Andoni Aduriz und Paco Morales unter die Sonne Griechenlands und setzt damit erneut Massstäbe für höchsten Genuss. Während der Dinner-Abende haben die Gäste die Möglichkeit, massgeschneiderte Menüs zu geniessen, die von den einzelnen Köchen sorgfältig zusammengestellt wurden, wobei sie sich von ihrem eigenen Stil und ihrem kulinarischen Flair inspirieren lassen. Diese exklusiven Abendessen bieten eine Auswahl von sieben bis neun köstlichen Gerichten, die fachmännisch mit exquisiten internationalen und lokalen Weinen kombiniert werden, Letztere wurden von den Sommeliers des Sani ausgewählt. Diese speziell kuratierten Abendessen von Sani Gourmet finden im Restaurant Elia statt und sind ein einzigartiges Erlebnis für Gäste, die die reichhaltigen Aromen und die kulinarische Kultur einiger der bekanntesten Sterneköche der Welt kennenlernen möchten.
Paco Morales (zwei Michelin-Sterne) – 26. Juli 2024: Der gebürtige Spanier stammt aus einer Hoteliersfamilie und gilt als Vorreiter der spanischen Gastronomie. Seinen ersten Michelin-Stern erhielt Paco Morales im Jahr 2024 für das gleichnamige Restaurant in Bocairente. 2016 eröffnete Morales mit dem Noorsein sein bis dato grösstes Projekt und erkochte sich damit seinen zweiten Michelin-Stern.
Massimo Bottura (drei Michelin-Sterne) – 2. August 2024: Als Küchenchef der renommierten Osteria Francescana, die bereits zweimal als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet wurde, machte sich Massimo Bottura einen Namen.
Andoni Aduriz (zwei Michelin-Sterne) – 9. August 2024: Der aus San Sebastian stammende Chefkoch des Mugaritz gilt als Visionär und Vorreiter und wurde bereits als «das wichtigste gastronomische Phänomen der letzten Zeit» beschrieben.
Ana Ros (drei Michelin-Sterne) – 16. August 2024: In einem kleinen Örtchen in Slowenien erfüllte sich Ana Ros mit dem Restaurant Hiša Franko ihren Traum. Das Kochen lernte sie im Selbststudium. Mit ihrer Küche möchte sie die Jahreszeiten, das Land, das Reisen und die Weiblichkeit zum Ausdruck bringen. 2017 folgte die Adelung als beste Köchin der Welt und 2023 erhielt sie ihren dritten Michelin-Stern.
Clare Smyth (drei Michelin-Sterne) 23. August 2024: Die Nordirin Clare Smyth ist die erste Britin, der es mit ihrem Londoner Restaurant Core gelang, drei Michelin-Sterne zu erkochen. Ihr
Kochstil ist eine neuartige Definition von British Fine Dining. Sie serviert regionale Produkte, die optisch und technisch mit höchstem Anspruch verarbeitet werden. «World’s 50 Best Restaurants» wählte Smyth 2018 zur besten Köchin der Welt.
Die fünf Dinner finden vom 26. Juli bis 23. August 2024 jeweils freitags ab 20:00 Uhr im Elia Restaurant des Porto Sani statt. Tickets sind unter www.sani-resort.com/festivals/sani-gourmet erhältlich.
Kulinarische Vielfalt, gepaart mit höchster Qualität: Die hervorragend kreierte Küche ist für viele Reisende Anlass genug für einen Urlaub im Sani Resort. Insgesamt locken 27 erstklassige Restaurants und 13 exquisite Bars die Gäste zu einem Genuss auf höchstem Niveau – von traditioneller griechischer Küche bis zu ihrer modern-innovativen Variante, von Sushi über Italienisch bis zu internationalen Gourmet-Menüs. Im Restaurant Over Water zeigt beispielsweise die mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Köchin Stéphanie Le Quellec die bezaubernd puristische französische Küche. Mit feinstem italienischem Fine Dining von Sternekoch Ettore Botrini werden die Gäste im Fresco verwöhnt und im El Puerto laden der Sternekoch David Ibarboure und sein Team dazu ein, authentische spanische Küche mit einer modernen Note zu geniessen. Das attraktive Angebot «Dine Around» ermöglicht es den Gästen mit Halb- oder Vollpension, die verschiedenen Restaurants ausserhalb ihres gebuchten Hotels zu besuchen.
SPORT AUF WELTKLASSENIVEAU
Zum besonderen Angebot des Sani Resort gehören Partnerschaften mit Weltklassemarken wie dem Rafa Nadal Tennis Centre, der Bear Grylls Survival Academy und der Chelsea FC Football Academy. Gastspiele berühmter Sportpersönlichkeiten wie Toni Nadal, Carlos Moya oder Ashley Cole sorgen für unvergessliche Urlaubserinnerungen. Von Wassersport und geführtem Jogging über Yoga am Strand, TRX im Wald, Atemarbeit und Meditation bis hin zu Meerjungfrauschwimmen und Bungee-Trampolin ist darüber hinaus für jeden Geschmack etwas dabei.
WWW.SANI-RESORT.COM/DE
Ein einzigartigesErlebnis für die Gäste
POGGIO ALLA SALA
Autor_Urs Huebscher
Bilder_Poggio alla Sala
EIN VERMÄCHTNIS
Inspiriert von der historischen Seidenstrasse, die einst die Toskana durchquerte, wurde eine Villa aus dem 19. Jahrhundert sorgfältig restauriert, um ihrer glorreichen Vergangenheit gerecht zu werden. Das Luxus-Boutique-Resort ist eine Hommage an den kulturellen Pluralismus und die Schönheitder italienischen Landschaft.
NEU INTERPRETIERT
Vor der Kulisse von Weinbergen, alten Zypressen und dem zeitlosen Charme der toskanischen Landschaft hat das Precise Tale Poggio Alla Sala seine Tore geöffnet. Dieses Hotel bringt die geschichtsträchtige Vergangenheit des Gebäudes mit 71 Zimmern und Suiten in eine luxuriöse Gegenwart. In der Nähe der malerischen Landschaft von Montepulciano gelegen, wo natürliche Schönheit und Geschichte miteinander verflochten sind, umfasst dieser familienfreundliche Rückzugsort die Prinzipien von zugänglichem Luxus und moderner Gastfreundschaft. Einst das geschätzte Anwesen der Adelsfamilie Bonci-Casuccini, wurde dieses Kulturerbe wiedergeboren und seine historische Pracht in einer meisterhaften Balance zwischen historischer Ehrfurcht und moderner Raffinesse behutsam wieder zum Leben erweckt.
EINE VERSCHMELZUNG VON EPOCHEN UND ÄSTHETIKEN
In einer behutsamen Restaurierungsreise integrierte das Designteam von Precise Hotels sorgfältig die historische Essenz des Gebäudes mit der dezenten, eleganten Ästhetik der Marke. Die noble Villa aus dem Jahr 1895 ist ein Zeugnis dieser Designphilosophie. Die Fresken, die von Hand mit handwerklicher Präzision restauriert wurden, bieten eine visuelle Reise durch die Geschichte der Toskana.
Diese harmonische Mischung aus altem Charme und zeitgenössischer Eleganz wurde von der alten Seidenstrasse inspiriert und verwebt östliche und westliche Motive. Das Ergebnis ist ein Teppich aus kulturellem Pluralismus und exotischer Anziehungskraft, gefüllt mit filmischen Interieurs.
Die 71 Zimmer und Suiten des Hotels sind in neun Kategorien unterteilt, vom Classic-Studio bis zur Panoramaturm-Suite, die sich perfekt eignet, um einen atemberaubenden 360-GradBlick zu geniessen. Jedes Detail – von der Auswahl der Materialien bis zum Lichtdesign – erzählt eine Geschichte der Erkundung und des Zaubers. Zu den bemerkenswerten Merkmalen gehören fein geschnitzter Travertin, Terrakottaböden, handgefertigte Ziegelgewölbe in den Fattoria-Gebäuden, freiliegende Kastanienbalken in allen Gebäuden, verzierte schmiedeeiserne Geländer sowie gewölbte Türen und Fenster. Die Farbpalette spiegelt die natürlichen Farbtöne und die raue Schönheit wider, die für das architektonische Erbe der Region stehen.
Die Gemeinschaftsräume verkörpern das Ethos des ländlichen Lebens und des landwirtschaftlichen Wohlstands, das das Anwesen jahrhundertelang geprägt hat. Hier wurden durch die Restaurierung Räume für Versammlungen und Feiern wiederbelebt, wobei ein roter Faden erhalten wurde, der die verschiedenen Umgebungen verbindet. Mit einem starken Fokus auf Wellness und Verjüngung entpuppt sich das Spa des Hotels als Zufluchtsort ganzheitlicher Gesundheit. Das Angebot umfasst ayurvedische Heil- und Oud-Duft-Rituale sowie eine umfassende Reihe von Behandlungen mit exklusiven Sodashi-Produkten. Der Raum, ergänzt durch ein hochmodernes Fitnessstudio mit freiem Blick auf die italienische Landschaft und ein beheiztes Tauchbecken im Innenbereich, ist als ruhiger Rückzugsort in der toskanischen Landschaft konzipiert.
Ergänzt wird das Wellnessangebot durch die drei Aussenpools (Hauptpool mit 210 Quadratmetern, Adults-only-Pool mit 55 Quadratmetern und ein Kinderbecken mit 160 Quadratmetern) und einen kreativen Kinderclub.
Unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit arbeitet das Resort als plastikfreies Hotel und bietet Ladestationen für Elektroautos. Wasser aus dem eigenen Brunnen wird für die Gartenarbeit genutzt, und Sonnenkollektoren, die in der nächsten Saison in Betrieb genommen werden sollen, werden erheblich zur Energieautarkie des Resorts beitragen.
EINE GASTRONOMISCHE ODYSSEE
Die Gastronomie ist ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte des Ortes, denn das Restaurant La Via Della Seta verbindet orientalische und italienische Aromen inmitten prächtiger Fresken und gewölbter Decken. Chefkoch Ronen Dovrat Bloch, ein Meister des Cordon Bleu, bietet eine Hommage an den kulturellen Austausch und die kulinarische Vielfalt der Seidenstrasse, gefiltert durch einen einzigartigen toskanischen Akzent.
Die kulinarische Essenz der Region wird in Gerichten wie dem Pulpo mit Harissa, dem langsam gegarten Oktopus mit würziger Harissa-Sauce und Gemüseragout, sowie dem AcquerelloRisotto mit Steinpilzpulver, Portobello-Pilzen und Parmigiano genossen. Das kulinarische Erlebnis wird durch eine Cocktailkarte ergänzt, die die vielfältigen kulturellen Einflüsse einfängt, die Marco Polo entlang der Seidenstrasse erlebt hat – von den geschäftigen Märkten Konstantinopels bis zu den ruhigen Gärten Chinas. Die Marco-Polo-Bar befindet sich im Hauptpool und bietet einen atemberaubenden Blick über das Tal, das sich in Richtung Montepulciano erstreckt. Diese Oase wurde sorgfältig für Entspannung und Genuss gestaltet und spiegelt das Engagement des Hotels wider, Luxus mit Einfachheit zu verbinden.
Mit seiner Mischung aus historischer Eleganz, raffiniertem Design, kulinarischer Exzellenz und zugänglichem Luxus ist das Hotel ein Beweis für die anhaltende Anziehungskraft der Toskana. Es ist ein Ort, an dem Geschichten der Vergangenheit in das Gewebe der Gegenwart eingewoben sind und ein Erlebnis bieten, das sowohl tief in der Tradition verwurzelt als auch erfrischend neu ist.
WWW.PRECISEHOTELS.COM/EN/POGGIO-ALLA-SALA
PPUCCI
Für besonders heisse Tage: ein eleganter Fächer von Pucci im unverkennbaren «Heritage Vivara»Print. In lebendigen Pastellfarben gehalten, ist er aus Birkenholz gefertigt und trägt das Hausmono gramm am Griff.
RTRENDS
CCELINE
Entspannen mit Stil, im Garten, im Park oder direkt am Strand. Die Hängematte aus Holz, Jacquard-Textil und Besätzen aus Kalbsleder bietet ultimativen Komfort. Inklusive abnehmbarer Kissen und Transporttasche.
TRA VEL
RIMOWA
Der Rimowa «Essential Check-in L» in glänzendem Mintgrün ist speziell für 14- bis 15-tägige Reisen konzipiert und bietet eine Reihe cleverer Funktionen, darunter einen stufenlos verstellbaren TeleskopGriff, das RimowaMultiwheel-System, TSA-geprüfte Schlösser und eine duale Inneneinteilung.
LLEICA
Die Leica «SL3» ist die neueste spiegellose Vollformatkamera von Leica, die herausragende Vielseitigkeit in Fotografie und Videografie bietet. Mit einem kompakten, leichten Design und einem hochauflösenden Sensor liefert sie beeindruckende Bildqualität bei allen Lichtverhältnissen. Das innovative Autofokussystem und der hochauflösende Sucher ermöglichen präzise Aufnahmen. Die Kamera zeichnet Videos in bis zu 8K auf und bietet ein verbessertes Benutzererlebnis mit einem neuen User-Interface.
Glacier Pullman Express
Luxus-Zeitreise auf historischen Schienen
Erleben Sie Komfort und Eleganz des einzigartigen Original-Luxuszuges aus den 1930er Jahren: Der Glacier Pullman Express mit seinen kunstvoll renovierten Salonwagen im Art-Déco-Stil, dem Gourmino Speisewagen sowie der Piano Bar entführt Sie während zwei Tagen in eine andere Epoche der gloriosen Alpenüberquerungen. Auf dieser Schienenkreuzfahrt der Sonderklasse entdecken Sie die landschaftlichen und bahn technischen Glanzlichter auf der Strecke
von St. Moritz nach Zermatt – oder umgekehrt. Inkludiert sind nebst der Bahnfahrt spektakuläre Ausflüge entlang der Strecke, kulinarische Höhenflüge aus der Bordküche und eine Übernachtung im aufstrebenden Andermatt.
Weitere Informationen rhb.ch/glacierpullman
RI UM CULI NA
THE AMAURIS VIENNA
Im Herzen VON WIEN
Autor_Urs Huebscher
Bilder_The Amauris
Wien ist die Stadt der Träume, gefüllt mit inspirierenden Erlebnissen, welche die Muse in Ihnen weckt. Kunst und Kultur sind ein Synonym für Wien, und beides ist überall in der Stadt zu finden – von den historischen, eleganten Räumen bis hin zum modernen, grossstädtischen Flair. Es gibt viel zu entdecken.
Im Herzen dessen, was Wien zu bieten hat, findet man ein neues Luxus-Boutique-Hotel in allerbester Lage. The Amauris – der Name kommt aus der Welt der wunderschönen Schmetterlinge. Amauris ist eine wegen ihrer Anmut und Schönheit beliebte Schmetterlingsart. Ihre Farben sind schwarz und weiss und dies spiegelt sich auch im Design des neuen Hotels wider. Das Haus befindet sich inmitten feiner Restaurants und Cafés und liegt nur einen kurzen Spaziergang von Sehenswürdigkeiten wie der Hofburg, der Albertina und dem Kunsthistorischen Museum entfernt, das Werke der Meister Raffael, Rembrandt, Caravaggio und Rubens beherbergt. Das Herz des Amauris ist mehr als ein Gebäude, es ist mehr als die Zimmer und Gänge, es ist der Geist Wiens, Vergangenheit und Gegenwart. Es ist der Geist der Erinnerungen, die inmitten der Kunst, Kultur und Geschichte dieser inspirierenden Stadt gemacht wurden. Dieser Geist fängt den Besucher ein, wenn man die Museen, Kirchen und Paläste Wiens erlebt. Jahrhunderte von Geschichten warten darauf, angehört zu werden.
NEUES «WOHNZIMMER» FÜR RINGSTRASSE
Das frühhistorische Eckhaus, erbaut von den renommierten österreichischen Architekten Willhelm von Flattrich und Carl Schumann, wurde anfänglich als nobles Wohnhaus genutzt und war bis zum Ende der Monarchie beliebter Treffpunkt des österreichischen Adels und Grossbürgertums. Seit 2007 Anlaufpunkt für internationale Gäste, war das traditionelle Wien hier immer schon allgegenwärtig. Knapp zwei Jahre hat die komplette Renovierung gedauert. Das 1860 errichtete Gebäude erstrahlt in völlig neuem Glanz und bietet ein stilvolles Ambiente mit individuellem
Service. Das Wiener Lebensgefühl wird im Amauris Vienna weitergelebt. Gastfreundschaft, Esskultur und die Kunst des guten Lebens stehen im Mittelpunkt.
Hochwertigste Materialien – viel Holz und Marmor – verbunden mit einem individuellen, personalisierten Angebot kennzeichnen das neue Highlight der Vereinigung Relais & Châteaux in Wien. Die 62 exklusiven Einheiten inklusive 17 Suiten sind grosszügig ausgestattet, sowohl im Interieur als auch in der Technik, beginnend mit dem Classic Room bis hin zur einzigartigen Opera Suite mit 120 Quadratmetern und Balkon zur Wiener Ringstrasse.
HÖCHSTE QUALITÄT
Mehr als 160 Tonnen feinsten Marmors wurden bei der Renovierung verarbeitet. Eingangstüren aus Carrara-Marmor führen zu den Zimmern in eine einzigartige Welt höchsten Komforts. Erhalten wurden das ehrwürdige Treppenhaus, der historische Aufzug, der kunstvolle Stuck in den hohen Räumlichkeiten und natürlich die elegante Ringstrassenfassade, welche von Grund auf saniert wurde. «Das Wesentliche ist die persönliche Note, die wir dem Gast bieten wollen. Man soll sich wie in einem Wohnzimmer eines Wiener Ringstrassen-Palais fühlen. Wir sind stolz, dass wir in einer perfekten Lage zwischen Staatsoper und Musikverein ein neues, feines, kleines, urbanes Hideaway geschaffen haben», schwärmt Nicole Zandt, General Managerin des Amauris Vienna.
EXQUISITE KULINARISCHE ERLEBNISSE
Ein wichtiges Element des Amauris Vienna ist die Gastronomie unter dem Namen Glasswing. (Glasswing ist übrigens auch ein wunderschöner Schmetterling mit transparenten Flügeln, so wie die Türen und Fenster in der Fassade im Erdgeschoss, welche die Offenheit dieses neuen Hotels charakterisieren.) Das elegante Gourmet-Restaurant mit 45 Sitzplätzen liegt an der Ecke Kärntner Ring / Akademiestrasse und ist von Dienstag bis Samstag jeweils zwischen 18 und 23 Uhr geöffnet. Dank der Neugestaltung können die Fensterelemente im Erdgeschoss komplett geöffnet werden und ermöglichen eine grosszügige Verbindung zum Gastgarten, der sowohl vom Bistro als auch vom Restaurant direkt erreichbar ist.
Chef de Cuisine ist Alexandru Simon, der von Dienstag bis Samstag ein Sieben-Gänge-Gourmetmenü mit Weinbegleitung serviert. Aber es gibt auch eine umfassende À-la-carte-Auswahl. Die Grundprodukte kommen dabei primär von heimischen Produzenten und Züchtern. Simon ehrt sowohl die Tradition als auch die Frische durch seinen Drang nach höchster Qualität und saisonalen Lebensmitteln. Seine Vision ist es, regionale Produktbeschaffenheit, mediterrane Einflüsse und französische Küchentechnik in Einklang zu bringen. Simon, geboren in Frankreich, aufgewachsen und umgeben vom landwirtschaftlichen Alltag in Rumänien, wurde von der reichen kulinarischen Tradition seines Heimatlandes geprägt. Dadurch kennt er den Weg jeder einzelnen Zutat vom Garten bis auf den Tisch. Diese kulturelle Vielfalt spiegelt sich in seinen Gerichten wider, seine Liebe zur Authentizität und seine Leidenschaft für die französische Küche haben ihn dazu inspiriert, traditionelle Gerichte zu modernen kulinarischen Wundern zu verfeinern. Seine kulinarische Philosophie basiert auf der Verwendung hochwertiger saisonaler Zutaten und dem Streben nach einer ausgewogenen Kombination von Aromen, Texturen und visueller Präsentation. Begünstigt durch die zentrale Lage des
Hauses im Herzen der Stadt, ist das gastronomische Angebot auch ein beliebter Treffpunkt für Wiener Gäste.
Das im Erdgeschoss direkt an der Ringstrasse gelegene Glasswing Bistro & Bar steht dem Besucher ganztägig mit hochwertigen Gerichten offen. Das Bistro zeichnet sich durch eine klare Linie aus, österreichisch inspiriert mit mediterranem Touch. So wird nicht nur den Hotelgästen, sondern auch den lokalen Besuchern ein kulinarisches Erlebnis geboten, welches täglich mit dem Frühstück im Restaurant um sieben Uhr beginnt. Die Frühstückskarte bietet eine Vielzahl köstlicher Optionen, für die besondere Gaumenfreude am Morgen mit frisch gebackenen Gebäckstücken und einer gesunden Auswahl an frischem Obst, Joghurt und Müsli. Für diejenigen, die sich ein herzhafteres Frühstück wünschen, bietet die Karte eine Auswahl an pikanten Gerichten. Ob man einen leichten und nahrhaften Start oder reichhaltigere Speisen bevorzugt – das Frühstück im Amauris Vienna ist darauf ausgelegt, zu beleben und zu begeistern.
GEBORGENHEIT IM AMAURIS SPA
Von den zarten Farben über angenehme Düfte bis zu ruhigen Klängen, die das Gefühl von Geborgenheit und vollkommener Entspannung geben – jedes Detail ist hier sorgfältig durchdacht. Nach einem Wien-Rundgang ist es eine Wohltat, die Wärme des Dampfbads oder der finnischen Sauna auf sich wirken zu lassen, um Körper und Seele zu entspannen. Und dann eine Abkühlung im Eisbrunnen, bevor man in den beheizten Indoor-Entspannungspool eintaucht, der sich inmitten des Innenhofs des Amauris befindet. Ausgestattet mit Massagedüsen und einer Gegenstromanlage ist er die beste Art, sich zu erholen. Dank des sich öffnenden Glasdaches hat man nachts nicht nur den Blick auf den Sternenhimmel über der Wiener Innenstadt, sondern es vermittelt auch echtes Outdoor-Flair. Finnische Sauna, Dampfbad, Massageraum, Kosmetik und ein Fitnessbereich, ausgestattet mit den neuesten Trainingsgeräten von Technogym, werden den höchsten Ansprüchen gerecht.
Autorin_Swenja Willms
Bilder_Baur au Lac
MEDITERRANE LEIDENSCHAFT
Ein neues gastronomisches Abenteuer steht im renommierten Baur au Lac in Zürich bevor. Nach sieben Generationen unter der Leitung der Familie Kracht wird das Sterne-Restaurant Pavillon im Sommer 2024 mit einem neuen Namen und Konzept wiedereröffnet.
Das Baur au Lac, bereits seit sieben Generationen unter der Führung der Familie Kracht, bereitet sich auf eine aufregende Veränderung vor. Das renommierte Sterne-Restaurant Pavillon schloss zum 1. Januar 2024 seine Türen, um im August desselben Jahres unter neuem Namen und Konzept wiedereröffnet zu werden. Unter dem Namen «Marguita» zelebriert das neue Restaurant das mediterrane Lebensgefühl und bietet eine entspannte Atmosphäre. Die Namensgebung des Restaurants, inspiriert von Marguita Kracht, der Mutter von Andrea Kracht, spiegelt die familiäre Verbundenheit und die Tradition des Hauses wider.
Die Speisekarte, entwickelt vom Küchenchef Maximilian Müller, reicht von klassischen mediterranen Gerichten wie Pasta, Risotto oder gegrilltem Fleisch bis zu innovativen Kreationen. Spitzen-Sommelier Marc Almert wird eine Weinkarte kuratieren, die sowohl Liebhaber feiner Weine als auch Neulinge anspricht und eine Vielfalt von Weinen aus dem Mittelmeerraum sowie gereifte Raritäten umfasst, die perfekt zu den Gerichten von Küchenchef Müller passen. Das «Marguita»
Baur au Lac
wird nicht nur eine neue kulinarische Ära im Baur au Lac einläuten, sondern auch architektonische Veränderungen vornehmen, um eine unabhängige Identität zu schaffen. Die Küche wurde erweitert und neben dem Abendessen wird nun auch Mittagslunch angeboten, um die Gäste das ganze Jahr über zu verwöhnen. Die Terrasse im malerischen Park ist direkt an das Restaurant angebunden, um eine entspannte Atmosphäre im Freien zu ermöglichen.
Der GLANZ
Tradition
Seit 117 Jahren zelebriert Lallier seine untrennbare Verbindung zur Natur, die den Kern seiner Philosophie ausmacht, und lanciert nun die zehnte Ausgabe der «Réflexion»-Weine R.020, welche zum ersten Mal unter der Leitung von Dominique Demarville entstand.
Demarville, im Herzen ein pragmatischer Landwirt mit 23 Jahren Erfahrung als Kellermeister in der Champagne, wiederholt gerne, dass «die Arbeit mit der Natur die Bodenständigkeit bewahrt.» 2003 wurde er Direktor für Weinberge und Weine bei G. H. Mumm und Perrier-Jouët, 2006 stellvertretender Direktor bei VeuveClicquot. Mit viel Liebe zum Detail bringt er heute unermüdlich seine Leidenschaft und sein Wissen über die Welt des Champagners in die Campari-Gruppe und das Haus Lallier ein.
Die neue Multi-Vintage-Brut-Cuvée R.020 verkörpert die Essenz der Ernte 2020, eines Jahrgangs, in dem die Natur ideale klimatische Bedingungen bieten konnte und der einen Champagner von seltener Eleganz enthüllte.
In der Nase entfaltet der R.020 von Anfang an die für den Chardonnay typischen Aromen weisser Blüten, die insbesondere an Akazien und Geissblatt erinnern. Frische Zitrusnoten wie Grapefruit und Zitrone verbinden sich mit einem Hauch von weissem Obst wie Birne und Pfirsich zu einer unwiderstehlichen Frische. Nach einiger Zeit an der Luft zeigen sich reifere, leicht würzige Nuancen, die den Beitrag des Pinot Noir und die Komplexität des Ausbaus unterstreichen. Die unterschwellige, fast kreideartige Mineralität erinnert an das typische Terroir der Champagne.
Am Gaumen besticht der R.020 durch seine bemerkenswerte Ausgewogenheit zwischen Kraft und Finesse. Der Auftakt ist lebhaft, getragen von einer schönen Säure, die sich in eine cremige und delikate Textur einfügt. Die Aromen von Zitrusfrüchten und weissen Früchten bestätigen sich, angereichert durch eine köstliche, briocheartige Dimension, welche das Ergebnis eines sorgfältigen Ausbaus ist. Die leichte Dosage bewahrt eine anhaltende Frische, während der mineralische und salzige Abgang bereits zum nächsten Genuss einlädt.
Seit ihrer Entstehung im Jahr 2014 zeichnet sich die Kollektion «Réflexion» durch einen innovativen Ansatz aus, der den einzigartigen Geist jeder Weinlese einfängt und gleichzeitig die stilistische Ausgewogenheit bewahrt, für die Lallier bekannt ist. Mit R.020 zollt Dominique Demarville auch der Grosszügigkeit des Jahrgangs 2020 in der Champagne Tribut, indem er durch eine präzise und zeitgenössische Assemblage die vier Säulen des Lallier-Stils – Frische, Reinheit, Tiefe und Intensität – hervorhebt.
Doch die Innovation geht noch weiter: Mit der Lancierung von R.020 wird auch eine neue visuelle Identität eingeführt, die aus einem Weinblatt besteht, welches auf das Etikett geprägt ist und die tiefe Verbundenheit des Hauses mit seinem Terroir widerspiegelt. Diese ästhetische Entwicklung unterstreicht das Engagement von Lallier für die Natur und die Nachhaltigkeit –Prinzipien, die Demarville am Herzen liegen und in dieser neuen Cuvée verkörpert werden.
Der R.020, der zu 81 Prozent aus Trauben des Jahrgangs 2020 besteht und durch Selektionen aus den Jahren 2018 und 2019 ergänzt wurde, offenbart den Reichtum eines unberührten Terroirs, das von einem trockenen und sonnigen Sommer profitierte. Nach 30 Monaten Reifezeit, die weit über die vorgeschriebenen 15 Monate hinausgeht, bietet dieser Wein ein perfektes Gleichgewicht zwischen den wesentlichen Merkmalen von Lallier, wobei der Chardonnay mit 51 Prozent erstmals die Assemblage dominiert. Diese Cuvée bringt die gesamte Komplexität des Champagners zum Ausdruck und verspricht ein unvergessliches Geschmackserlebnis.
Mit dem R.020 unterstreicht Christophe Prat, Managing Director French Icon Brands bei Campari, die Kühnheit des Hauses, indem er die traditionelle Kunst der Weinbereitung zu einem Grand Cru verschmelzen lässt. Diese Cuvée ist nicht nur die Reflexion eines aussergewöhnlichen Jahres, sondern auch eine Demonstration der kontinuierlichen Entwicklung von Lallier, immer auf der Suche nach Exzellenz und Authentizität.
Dieses Engagement spiegelt sich in jeder Cuvée wider, deren Frische und Reinheit den Reichtum des Terroirs der Champagne offenbaren, ergänzt durch eine bemerkenswerte Intensität, die das Ergebnis eines strengen Weinbereitungsprozesses ist. Lallier widmet sich ausschliesslich der Auswahl der besten Rebsorten und zeichnet sich durch die Kunst der Veredelung von Chardonnay, Pinot Noir und, für einige Sondereditionen, Meunier aus. Die Domäne von Lallier erstreckt sich über 15 Hektar Weinberge, von denen die meisten als Grand Cru klassifiziert sind. Zwischen der Marne und dem Südhang des Reims-Gebirges gelegen, vereinen sich hier die historischen Weinkeller von Aÿ mit den modernen Anlagen von Oger.
R.020 ist eine Einladung, das Beste der Champagne zu feiern, das nur zu feinen und raffinierten Speisen passt. Seine Präsentation in einer exklusiven Flasche unterstreicht die unverwechselbare Identität von Lallier, die bereit ist, alle Liebhaber und Kenner auf der ganzen Welt zu verführen.
SONNIGE AROMEN
Mit den wärmeren Temperaturen und längeren Tagen erwacht nicht nur die Natur zu neuem Leben, sondern auch unsere Vorliebe für erfrischende und vollmundige Weine. Der Sommer lädt dazu ein, das Glas mit köstlichen Tropfen zu füllen, die die Früchte dieser Jahreszeit perfekt einfangen.
CHÂTEAU MARGÜI
Dieser Rosé aus der Weinlese 2022, ein «Côteaux Varois en Provence AOP», besticht durch seine zarte Farbe mit pfirsichroten Reflexen und verführt mit einem Bouquet von Himbeeren und Honigmelone, begleitet von einer feinen Zitrusfrische. Am Gaumen präsentiert sich der Wein zart cremig mit Aromen von Walderdbeeren, Weinbergpfirsich und einem Hauch von Quittengelee und roten Johannisbeeren. Ein edler Provence-Rosé, der mit seinen vielfältigen Facetten und dem dezenten Lavendelduft die Essenz der Region einfängt.
MOËT & CHANDON
Zum 280. Geburtstag präsentiert das französische Champagnerhaus mit seiner neuen Prestige-Cuvée d’exception «Collection Impériale Création No. 1» einen unvergleichlichen Champagner. Er ist ein Verschnitt aus sieben aussergewöhnlichen Jahrgängen mit jeweils eigenem Charakter. Das aromatische Profil ist zunächst zurückhaltend und entfaltet nach und nach mineralische, trockene Noten wie Süssholzwurzel und Mokka. Im Anschluss folgen Sekundäraromen von Madeleine-Gebäck, frischer Haselnuss und Vanille, dann üppige Früchte, begleitet von Noten wie getrockneter Feige und Mirabelle.
VEUVE CLICQUOT
Veuve Clicquot präsentiert «La Grande Dame Rosé 2015», eine Huldigung von Madame Clicquot und ihres visionären Lebens. Der Jahrgang 2015 besteht aus 90 Prozent Pinot Noir und zehn Prozent Chardonnay, veredelt mit einem 13-prozentigen Anteil an Pinot-Noir-Rotwein aus der legendären Parzelle «Clos Colin». Gewürznoten wie Pfeffer, Muskatnuss und Nelke weben sich kunstvoll mit delikaten Aromen roter Früchte sowie floralen Nuancen von Rosen und Veilchen zusammen.
ORNELLAIA
Dieser «Bolgheri Rosso Superiore DOC», eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot, besticht mit einer wunderbaren Fülle von Impressionen. Der Ornellaia 2021 ist ein äusserst ausdrucksstarker und komplexer Wein mit Noten von mediterraner Macchia, Wacholderbeeren und schwarzer Johannisbeere. Seine fleischige Tanninstruktur füllt den Gaumen mit Präzision, Länge und Würze vollmundig aus.
BIONDI-SANTI
Die «Riserva 2010» ist ein grandioser Jahrgang, der Montalcino wieder auf die Landkarte der grossen Weinregionen zurückgebracht hat. Eine explosive Nase mit kleinen dunklen Früchten, Erde und Unterholz, Kräutern, einem Hauch von Gewürzen –Sternanis und weissem Pfeffer – und Leder. Am Gaumen ist der Wein in sich geschlossen mit einer starken Konzentration, Eleganz und Wucht und wird dank seines unglaublichen Alterungspotenzials eine lange Zukunft vor sich haben.
TRENDS
O M
MONTEPELOSO
Aus den Rebsorten Sangiovese, Malvasia Nera und Cabernet Sauvignon vinifiziert, transportiert dieser Wein die Besonderheiten des Terroirs von Montepeloso, dem Weingut in der Toskana, geführt vom italienischstämmigen Schweizer Fabio Chiarelotto. Ein charaktervoller Rotwein mit einem opulenten Bouquet, welches von schwarzen Früchten und würzigen Noten dominiert wird. «Eneo» ist ein Alleskönner er passt zu Grilladen, zu gereiftem Käse und auch zu Pastagerichten. Seit Februar 2024 sind die Weine von Montepeloso nun bei Baur au Lac Vins erhältlich.
ORSINI
CIn der idyllischen Region Yantai, bekannt für ihr mildes, küstenbedingtes Klima und die hervorragenden Ugni-Blanc-Trauben, kreiert «Château KOYA» Brandy, der die Sinne betört. Der «Koya XO 10 Years» ist gewissermassen das Prunkstück dieser Tradition. Er wird in traditionellen «Charentais»-Pot-Stills destilliert und in weiterer Folge in französischen Limousin-Eichenholzfässern gelagert. Der zehn Jahre alte XO Brandy begeistert mit seinem üppigen Bouquet von getrockneten gelben Pflaumen, Rosenblüten, karamellisierten Feigen und dunkler Schokolade. Geröstete Mandeln und Gewürze wie Zimt, Muskatnuss und Nelken runden die Aromenvielfalt dieses aussergewöhnlichen Brandys ab.
Chefkoch Antonio Guida, der zuvor für das «Seta» im Mandarin Oriental in Mailand zwei Michelin-Sterne gewonnen hat, bringt sein einzigartiges Talent nun auch nach Zürich. Bekannt für seine avantgardistischen kulinarischen Kreationen, verzaubert Guida im «Orsini» im Mandarin Oriental Savoy authentische italienische Gerichte mit Geschmack und Raffinesse.
GGOZNEY
Der «Dome» macht das Kochen mit Holz zu einem unvergesslichen Erlebnis. Egal ob Anfänger oder erfahrener Koch, mit dem «Dome» lässt sich ganz einfach braten, räuchern, dämpfen oder backen. Sein einzigartiges Dual-Fuel-Design bietet den Komfort eines integrierten Gasbrenners und ermöglicht es, ganz einfach zwischen Holzfeuer und Gasbetrieb zu wählen, sodass die optimale Kochmethode für jedes Gericht gefunden werden kann –von superschnell bis schonend kochen.
CULINARIUM
SOMMERRESIDENZ
Starchefs
Autorin_Swenja Willms Bilder_VitznauerhofDie Sommersaison hat begonnen und der Vitznauerhof bringt das
Riviera-Lebensgefühl an den Vierwaldstättersee.
Was ist noch besser als ein Starchef? Viele Starchefs! Nachdem Jeroen Achtien in seine Heimat die Niederlande zurückgekehrt ist, bespielen gleich mehrere Starchefs sein ehemaliges Restaurant «Sens». Als Pop-up-Plattform für die angesagtesten Küchenchefs aus der ganzen Welt werden aufregende Geschmackserlebnisse sowie spannende Menschen und ihre Geschichten auf Zeit im markanten Haus am See beheimatet. Ganz getreu dem Motto «The stage is yours» warten während der Sommermonate international renommierte Küchenchefs auf.
Den Anfang macht der Italiener Matteo Morbini. Er stammt aus dem toskanischen Städtchen Lucca, hat aber schon überall auf der Welt gekocht: Im Restaurant «Gordon Ramsey» in London war er Chef de Partie. In Sydney arbeitete er im «Quay» bei seinem grossen Idol Peter Gilmore. In seiner Heimat Lucca eröffnete er ein eigenes Restaurant. Vom 13. Juni bis 31. Juli kocht Matteo Morbini nun in der Schweiz, direkt am Vierwaldstättersee. Die Gäste kommen in den Genuss seiner innovativen italienischen Küche. Matteo Morbini liebt die Wurzeln und Traditionen der italienischen Küche, gibt seinen Gerichten aber einen eigenen, fantasievollen Touch. Er misst den ausgewählten Zutaten maximalen Respekt bei. Er verwendet, was die Region hergibt, und setzt verschiedene Fermentierungstechniken sowie Einflüsse aus anderen Kulturen ein.
Am 30. Juni betritt ein zweiter Koch die «Sens»-Bühne. Marcel Koolen wird ein Stück Nostalgie und viel Neues mitbringen. Das Kochtalent hat Jeroen Achtien beim Aufstieg im «Sens» als Souschef unterstützt, bevor er Ende 2020 ins «7132 Silver» nach Vals wechselte. Seine beeindruckende Laufbahn gipfelte vorläufig, als er letztes Jahr die Küchenleitung übernahm und die zwei Michelin-Sterne souverän verteidigte. Ein Sommerresidenz-Gast, der Sinn ergibt, genauso wie der Name des Pop-ups: «Silver makes Sens».
WORKCATION WAR GESTERN
Die gesamte Saison über bis zum 31. Dezember 2024 begrüsst Executive Chef Ruud Oosdijk seine Gäste im Restaurant «Inspiration». Er lebt Regionalität aus voller Überzeugung – er weiss, welches Rind von der Rigi bei ihm auf dem Tisch landet. Nichtfleischesser*innen kommen aber genauso auf ihre Kosten. Alle Gerichte sind vegetarisch oder vegan und können mit einer abgestimmten Fleisch- oder Fischkomponente ergänzt werden.
Auch im Sens verwöhnt Ruud von März bis Juni und von September bis Dezember. In exklusivem Rahmen kann das Restaurant für private Gruppen bis 30 Personen gebucht werden. Das Küchenteam lässt sich beim Kochen über die Schulter blicken –wer mag, hilft mit. Der Übergang zum Aperitif ist fliessend und startet direkt in der Küche. Gegessen wird Feinstes aus der Region. Draussen auf dem privaten Steg mit DJ startet die Party so richtig. Ob ein Tages- oder Übernachtungsbesuch: An der Swiss Gourmet Riviera verbringt man eine Lakecation – Alltag weg, Paddleboard her, Genuss starten.
FIN AN CE
IMMOBILIENBEWERTUNGEN
WELCHE BEWERTUNGSMETHODE
In der Schweiz finden verschiedene Bewertungsmethoden Anwendung, die abhängig von der Art der Immobilie und dem Zweck der Bewertung eingesetzt werden. Wir erklären, wie eine Immobilienbewertung funktioniert und welche Bewertungsmethoden es gibt.
Der Marktwert oder Verkehrswert bezeichnet den geschätzten aktuellen Preis, der für eine bestimmte Immobilie typischerweise am freien Markt erzielt werden könnte. Er wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst: Lage, Grösse, Bausubstanz, Ausstattung, Zustand und vielen weiteren. Die genaue Kenntnis des Marktwerts ist eine der entscheidenden Voraussetzungen beim Verkauf einer Immobilie. Denn kaum etwas hat einen so grossen Einfluss auf den Ausgang eines Verkaufs wie der Angebotspreis. Liegt er über dem Marktwert, werden potenzielle Käufer gleich zu Beginn abgeschreckt. Ist er hingegen zu tief, erhält man viele unseriöse Angebote, womit schlussendlich der Verkauf der Immobilie unter Wert riskiert wird. Der Marktwert ist allerdings nicht nur für Verkäufer von Immobilien von Bedeutung, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei der Finanzierung. Es gilt das sogenannte Niederstwertprinzip: Banken dürfen in der Schweiz eine Immobilie bis zu einem Anteil von maximal 80 Prozent belehnen, und die Berechnungsgrundlage, der sogenannte Belehnungswert, entspricht dem tieferen Wert aus dem Marktwert oder Verkaufspreis. Viele Käufer können es sich daher gar nicht leisten, eine Immobilie weit über dem Marktwert zu kaufen – sie müssen die Differenz schliesslich mit zusätzlichen Eigenmitteln finanzieren. Um den Marktwert von Immobilien zu ermitteln, gibt es mehrere Bewertungsmethoden, die im Folgenden erklärt werden.
BEWERTUNGSMETHODE 1: HEDONISCHE BEWERTUNG
Die hedonische Bewertungsmethode ist heute die am häufigsten verwendete Art der Immobilienbewertung. Sie ist ein Vergleichswertverfahren: Der Wert der Immobilie wird durch einen Vergleich mit vergangenen Transaktionen ermittelt. Die Bewertungstools von IAZI und Wüest Partner, die von fast allen Immobilienmaklern und Banken verwendet werden, benutzen hedonische Bewertungsmethoden. Die hedonische Bewertungsmethode beruht auf der Annahme, dass der Preis einer Immobilie (oder einer anderen Sache oder Dienstleistung) durch ihre Merkmale oder Attribute beeinflusst wird. Zugrunde liegt ein statistisches Verfahren, mittels dessen der Preis als Funktion der einzelnen Merkmale der Ware oder Dienstleistung modelliert wird. Mit der hedonischen Bewertungsmethode kann also vorhergesagt werden, welcher Preis für eine Immobilie aufgrund ihrer Merkmale zu erwarten ist. Es werden quantitative und qualitative Faktoren bei dieser Bewertungsmethode berücksichtigt: Qualitative Faktoren sind beispielsweise das Baujahr, der Zustand oder die Ausstattung, quantitative Faktoren sind die Zimmerzahl, die Nutzfläche oder die Quadratmeterzahl des Grundstücks.
Für dieses statistische Verfahren wird eine grosse Zahl an Transaktionen als Datengrundlage benötigt. Die hedonische Bewertungsmethode ist daher besonders geeignet, um den Wert von Wohnimmobilien zu bestimmen, bei denen einerseits die einzelnen Merkmale einen grossen Einfluss auf den Wert haben und bei denen andererseits ein grosser Markt an ähnlichen Vergleichsobjekten besteht. Daher findet die hedonische Bewertungsmethode mehrheitlich Anwendung bei der Bewertung von Ein- und Mehrfamilienhäusern und Eigentumswohnungen. Sie ist jedoch weniger gut geeignet, wenn keine Vergleichsmöglichkeiten bestehen, zum Beispiel bei Spezialobjekten mit besonderen Eigenschaften oder bei sehr abgelegenen Immobilien.
BEWERTUNGSMETHODE 2: REALWERTMETHODE
Der Realwert, auch Substanzwert oder Sachwert genannt, ist ein weiterer Schätzwert, der bei einer Bewertung ermittelt werden kann. Bei dieser Bewertungsmethode wird der Wert einer Immobilie anhand der theoretischen Wiederbeschaffungskosten bestimmt. Das heisst, der Realwert bildet ab, zu welchem Preis dasselbe Gebäude an derselben Lage neu errichtet werden könnte. Der Realwert setzt sich zusammen aus dem Landwert und dem Bauwert. Der Landwert ist der Wert des Grundstücks, auf dem die Immobilie steht. Der Bauwert entspricht dem Neuwert des Gebäudes abzüglich der Altersentwertung. Der Landwert kann entweder durch
BEI WELCHER IMMOBILIE?
ein Vergleichswertverfahren oder mittels Lageklassen ermittelt werden. Der Bauwert wird entweder aufgrund der tatsächlichen Baukostenabrechnung oder, wenn keine Baukostenabrechnung vorhanden ist, anhand eines Kubikmeterpreises bestimmt. Die Realwertmethode kann grundsätzlich auf alle Arten von Immobilien angewendet werden. Insbesondere aber können damit Immobilien ohne gute Vergleichsmöglichkeiten geschätzt werden, beispielsweise solche an besonderer Lage oder mit untypischen Eigenschaften wie aussergewöhnlich grosse Immobilien, Luxusimmobilien, Industriegebäude oder historische Bauten.
BEWERTUNGSMETHODE 3: ERTRAGSWERTMETHODE
Bei der Ertragswertmethode wird der Wert der Immobilie nicht über der Beschaffenheit des Gebäudes oder durch einen Vergleich mit ähnlichen Objekten ermittelt, sondern über die Rendite, die sich voraussichtlich mit dem Objekt erzielen lässt. Daher findet diese Bewertungsmethode Anwendung bei Immobilien, die vom Besitzer nicht selbst bewohnt werden, zum Beispiel bei Mietobjekten, Gewerbeimmobilien oder Immobilien mit gemischter Nutzung. Der Ertragswert ergibt sich aus dem Verhältnis der Nettomieteinnahmen (Mieteinnahmen abzüglich Nebenkosten wie Strom, Heizung und Wasser) und einem Kapitalisierungszinssatz. Ein höherer Ertragswert ergibt sich, wenn die Mieteinnahmen hoch sind und der Kapitalisierungszinssatz niedrig ist. Der Kapitalisierungssatz ist von der Lage und Risikobereitschaft des Investors abhängig. Er setzt sich aus einem Referenzzinssatz sowie Zuschlägen für Leerstandsrisiko, Verwaltungs- und Unterhaltskosten sowie Altersentwertung zusammen. Ein geringerer Kapitalisierungssatz, bedingt durch niedrige Kosten und Risiken, führt zu einem höheren Ertragswert.
BEWERTUNGSMETHODE 4: DCF-METHODE
Die Discounted-Cashflow-Methode (DCF) ist eine Bewertungsmethode, die den Wert einer Immobilie aus den künftigen Geldströmen ableitet. Der Wert der Immobilie entspricht dem heutigen Wert (Barwert) der zukünftig erwarteten Einkommensströme. Zwei Schlüsselfaktoren beeinflussen den Immobilienwert nach der DCF-Methode:
Erwartete Einnahmen und Ausgaben («Free Cashflows»): Sie zeigen, wie viel Geld die Immobilie voraussichtlich einbringt und kostet.
Diskontsatz: Der Diskontsatz ist der Zinssatz, mit dem die erwarteten Einnahmen und Ausgaben kapitalisiert werden, um den heutigen Wert zu erhalten. Er bildet das objekt- und lagespezifische Risiko einer Investition ab. Beispiele von Risiken, die im Diskontsatz abgebildet werden können, sind unsichere Finanzmärkte, die Entwicklung der mittel- und langfristigen Zinsen sowie gesetzliche Veränderungen.
Die grösste Schwierigkeit bei der Bewertung nach dem Discounted-Cashflow-Verfahren besteht darin, die zukünftigen Zahlungsströme und Risiken richtig abzuschätzen. Dafür lassen sich allerdings auch veränderliche Erträge und Kosten abbilden. Diese Bewertungsmethode ist daher besonders gut geeignet, um Immobilien mit komplexen Entwicklungen zu bewerten.
WWW.NEHO.CHWIE VIEL IST MEINE IMMOBILIE WERT?
Wenn Sie Ihre Immobilie verkaufen, ist es zentral, dass Sie den Marktwert kennen. Denn ein angemessener Verkaufspreis nahe am Marktwert bietet die Grundlage für Preisverhandlungen und ein allfälliges Bieterverfahren. Eine professionelle Immobilienbewertung ist daher unabdingbar. Für die Bewertung empfiehlt es sich, einen Experten zu Rate zu ziehen. Ihr lokaler Neho-Makler oder Ihre lokale Neho-Maklerin steht Ihnen für all Ihre Fragen zur Immobilienbewertung und zum Verkaufspreis zur Seite. Zögern Sie nicht, unser Team für einen Bewertungstermin zu kontaktieren, oder bewerten Sie ihre Immobilie in wenigen Minuten kostenlos und unverbindlich online.
TRENDS
MONTBLANC
Die «Masters of Art Collection» von Montblanc zollt grossen Künstlern Tribut, die die menschliche Erfahrung in Form und Schönheit zum Ausdruck brachten. Die Hommage an Gustav Klimt, Teil dieser Kollektion, feiert den Einfluss des Künstlers auf den Wiener Jugendstil. Das exklusive Schreibgerät, die «Montblanc Masters of Art Homage to Gustav Klimt Limited Edition 4810», würdigt Klimts Meisterwerke und seine revolutionäre Vision. Inspiriert von seinem ikonischen Werk «Der Kuss» und dem Porträt seiner Muse Emilie Flöge, vereint das Schreibgerät kunstvolles Design mit handwerklicher Meisterleistung. Die goldenen Details und das tiefblaue Finish spiegeln Klimts einzigartigen Stil wider.
Verspielt und surreal zugleich – die «L’OBJET + Lito»-Kollektion besticht durch das Spiel mit dem Augenmotiv in Verbindung mit feinsten Materialien. Der Brieföffner aus Messing mit Porzellan details ist nicht nur ein funktionales Schreibtischaccessoire, sondern auch ein Kunstwerk, das das Büro schmückt
RCARAN D’ACHE
Dieses Jahr arbeitet Caran d’Ache zum bereits sechsten Mal mit Nespresso zusammen und enthüllt eine neue Version ihres Kugelschreibers «849». Das Besondere: Er wird aus recyceltem Aluminium von Nespresso-Kaffeekapseln hergestellt. Die neue «SonderediMon» in einem monochromen, nachtblauen Metallic-Look stellt das Recycling und die Kapsel «Kazaar» in den Vordergrund.
CRAPPORT
Hergestellt mit einer Reihe von Schubladen, um eine Vielzahl von Accessoires und Schmuckstücken aufzubewahren, sorgt diese Deluxe-Schatulle dafür, dass alles geschützt und stilvoll aufbewahrt wird. Zwei vordere Öffnungstüren führen zu einem weichen Wildlederinnenraum mit mehreren Schubladen, um zwei Uhren und feine Schmuckstücke aufzubewahren –mit einem abnehmbaren Tablett und einer Reisebox. Ein Leder-Tragegriff ermöglicht es, mit dieser geschmackvollen Schatulle zu reisen.
LEHREN AUS DER
Unternehmen finanzieren sich regelmässig mittels Fremdkapital von Kreditgebern. Als Schutz vor dem Ausfall verlangen Kreditgeber Sicherheiten. Immobilien stellen grundsätzlich eine bewährte und geeignete Garantie dar. Trotzdem müssen bei Immobiliensicherheiten gewisse Risiken berücksichtigt werden und beide Parteien haben ein Interesse daran, auch andere Sicherheiten in Erwägung zu ziehen.
Verfügt der Kreditnehmer über Immobilien, kann die Kreditgeberin Sicherheiten an den Immobilien verlangen. In der Regel geschieht dies in Form eines Schuldbriefs, welcher als Garantie für die Zahlungsverpflichtungen dient. Werden die Zinsen nicht bedient oder wird der Kredit bei Fälligkeit nicht zurückbezahlt, kann die Kreditgeberin die Zwangsverwertung der Immobilie verlangen. Auch wenn eine Immobiliensicherheit mit gewissen Kosten verbunden ist, da zum Beispiel für die Ausstellung des Schuldbriefes Gebühren verlangt werden, ist es eine zuverlässige Sicherheit, da man mit einer Immobilie einen materiellen Vermögenswert als Pfand hat. Wenn man die Entwicklung über die letzten Jahre betrachtet, konnte man ausserdem davon ausgehen, dass der Wert der Immobilie und damit der Garantie tendenziell über die Jahre zunimmt. Die vergangenen Monate haben allerdings gezeigt, dass auch bei solchen Sicherheiten in der Praxis Risiken bestehen.
SIGNAINSOLVENZ
PRAXISRISIKEN AUFGRUND VON ÜBERBEWERTUNGEN
Die Signa-Gruppe, welche im Immobilienbereich tätig ist, ist bekanntlich teilweise insolvent und mehrere Gruppengesellschaften haben bereits Konkurs beziehungsweise Nachlassstundung anmelden müssen. In diesem Zusammenhang werden deren Gläubiger und Kreditgeber auf Forderungen verzichten müssen.
Unter den Geldgebern der Signa-Gruppe waren auch Banken mit Sitz in der Schweiz, unter anderem Kantonalbanken. Als Sicherheiten für ihre Kredite dienten in vielen Fällen die Globus-Immobilien im Portfolio der Signa-Gruppe. Bei diesen Immobilien ging man von hohen (Geschäfts-)Mieteinnahmen aus, was deren Wert in die Höhe trieb. Offenbar zeigte sich aber bereits vor der Insolvenz, dass diese Veranlagung nicht gerechtfertigt war. Seit Corona haben Geschäftsmieten einen schweren Stand. So wurde zum Beispiel die Globus-Immobilie an der Bahnhofstrasse in Zürich bereits ab 2020 abgewertet.
Selbst wenn sich der Immobilienmarkt in der Tendenz nach oben entwickelt, kann der Wert der Immobilie und Sicherheit erheblich beeinträchtigt werden, wenn die Mieteinnahmen zu hoch kalkuliert sind. Im Falle einer Zwangsverwertung der Immobilie müssen die Kreditgeber damit rechnen, dass sie nicht vollständig für ihre Forderungen bezahlt werden.
ERKENNTNISSE FÜR FINANZIERUNGEN
Was lässt sich daraus für Finanzierungstransaktionen ableiten? Der Wert einer Sicherheit lässt sich nie zu 100 Prozent genau bestimmen und unterliegt Marktschwankungen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass bei Finanzierungen die Risiken diversifiziert und verschiedene Sicherheiten gestellt werden. Dies können neben Immobilien auch Aktien, Bankkonten, Forderungen und Immaterialgüterrechte sein. Ein breites Sicherheitenpaket hat für beide Seiten Vorteile. Es reduziert nicht nur die Risiken für die Kreditgeberin, sondern führt beim Kreditnehmer auch zu besseren Finanzierungsbedingungen durch tiefere Zinsen. Eine umfassende Bestandsaufnahme der potenziellen Sicherheiten ist deshalb für beide Parteien entscheidend.
WWW.PRAGER-DREIFUSS.COM
Einschränkungen beim steuerfreien
Im Unterschied zu vielen Ländern sind in der Schweiz Kapitalgewinne aus der Veräusserung von beweglichem Privatvermögen in der Regel von der Einkommenssteuer befreit. Nichtsdestotrotz gibt es Konstellationen, welche diesen Grundsatz durchbrechen und Steuerfolgen auslösen.
Kapitalgewinn im Privatvermögen
Damit ein allfälliger Kapitalgewinn steuerfrei vereinnahmt werden kann, ist in erster Linie zu prüfen, ob tatsächlich Privatvermögen vorliegt. Während sich bei einer privaten Vermögensverwaltung Kapitalgewinne aus sich bietenden Gelegenheiten realisieren lassen, gehen selbstständige Erwerbstätigkeiten mit gewerbsmässigen Risiken einher. Zu den häufigsten Anwendungsfällen gehören der Handel mit Wertschriften, Liegenschaften sowie Kunst. In solchen Fällen sind Kapitalgewinne steuerbar und unterliegen darüber hinaus den Sozialversicherungsabgaben.
WECHSEL VOM PRIVAT- INS GESCHÄFTSVERMÖGEN
Beim Transfer von Aktien vom Privatvermögen ins Geschäftsvermögen ist ebenfalls Vorsicht geboten. Im Rahmen einer solchen Übertragung kann sich bereits vorhandenes steuerbares Ausschüttungssubstrat in einkommensfreie Substanz «umwandeln». Das Steuergesetz begegnet diesem Umstand mit zwei expliziten Gesetzesartikeln:
Wenn Aktien aus dem Privatvermögen in ein selbstbeherrschtes Geschäftsvermögen übertragen werden, beispielsweise in eine Personalholding mit einer Quote von mehr als 50 Prozent, unterliegt die Differenz zwischen dem Nennwert der Beteiligung (einschliesslich Kapitaleinlagereserven) und dem Transaktionspreis der Einkommenssteuer (sogenannte «Transponierung»).
Eine ähnliche Konstellation liegt bei der «indirekten Teilliquidation» vor. Eine solche wird vermutet, wenn innerhalb von fünf Jahren nach dem Verkauf der Aktien aus dem Privatvermögen
in das Geschäftsvermögen eines Dritten (zum Beispiel Akquisitionsholding) eine Ausschüttung von nicht betriebsnotwendiger Substanz erfolgt, die im Zeitpunkt des Verkaufs handelsrechtlich ausschüttungsfähig war. In diesem Fall wird der vermeintlich steuerfreie Kapitalgewinn nachträglich um den Entnahmebetrag gekürzt und besteuert.
MITARBEITERBETEILIGUNG UND UNTERNEHMENSNACHFOLGE
Aktientransaktionen mit Konnex zu einem aktuellen oder künftigen Arbeitsverhältnis sind, mit Ausnahme von Gründeraktien oder familieninternen Übertragungen, stets unter dem Gesichtspunkt der Mitarbeiterbeteiligung zu prüfen. Wenn sogenannte Mitarbeiterbeteiligungen innert fünf Jahren nach Erwerb an eine unabhängige Drittpartei zum Verkehrswert veräussert werden und nicht nachweisbar ist, dass der ursprüngliche Erwerb ebenfalls zu einem Verkehrswert erfolgte, besteht im Sinne einer Übergewinnbesteuerung das Risiko, dass nur ein Teil des Kapitalgewinns steuerfrei ist. Zum Beispiel gilt in vielen Kantonen auch der Verkauf einer Beteiligung von mehr als 50 Prozent an einen Schlüsselmitarbeitenden als Mitarbeiterbeteiligung und nicht als Unternehmensnachfolge.
Aus nachgelagerten Kaufpreiszahlungen (sogenannter «Earn-out») können bei Unternehmensnachfolgen weitere Einkommenssteuerfolgen resultieren, sofern beispielsweise die daran gekoppelten Weiterbeschäftigungskonditionen nicht marktgerecht sind. Wird zusätzlich zur Weiterbeschäftigung eine Rückbeteiligung ausgehandelt, kann diese ebenfalls als Mitarbeiterbeteiligung qualifizieren. Der ausgehandelte Preis dafür wird unter Umständen nicht als Verkehrswert betrachtet, sondern gilt als Formelwert – das Risiko der erwähnten Übergewinnbesteuerung und die Beschränkung der Steuerfreiheit treten ein.
UNSICHERHEITEN VERMEIDEN
Die Verschärfung der Steuerpraxis macht eine frühzeitige Begleitung von Aktientransaktionen im Privatvermögen umso wichtiger, um eine möglichst steueroptimale Struktur zu schaffen. Mit einem verbindlichen Steuerruling können zudem Unsicherheiten und Überraschungen vermieden werden.
WWW.BDO.CH
Stefan Piller ist Partner, diplomierter Steuerexperte und Leiter der Abteilung «Steuern & Recht» bei der BDO AG in Zürich.
Gian-Andrea Falk ist Senior Tax Consultant und Treuhänder mit eidgenössischem Fachausweis bei der BDO AG.
EPOKALE
EIN BESUCH IN DER KELLEREI TRAMIN
Epokale: begehrt und kaum erhältlich. Mit dem Gewürztraminer schuf die Kellerei Tramin ein Weisswein-Monument, das inzwischen weltweit bei Sammlern hoch gehandelt wird. Er ist der bis dato einzige Weisswein Italiens, der 100 Parker-Punkte errang. Eine Fahrt in den einzigartigen, vier Kilometer langen Stollen ist jedes Jahr nur wenigen Personen gestattet – PRESTIGE war dabei.
VOR SCHAU
LOTUS «EMIRA» AUFTRITT EINER NEUEN LEGENDE
Der Lotus «Emira» erfindet den Sportwagen neu. Mit seinem atemberaubenden Design und seiner rennsportlichen DNA verspricht der «Emira» ein unvergleichliches Fahrerlebnis. PRESTIGE begibt sich auf eine Testfahrt in der englischen Grafschaft Norfolk.
TOSKANAS AUGENWEIDE
CASTELLO DI RESCHIO
Das «Reschio», ein altes Anwesen, das die wilde umbrische Landschaft mit mühelosem italienischem Stil verbindet, bietet seinen Gästen eine unvergleichliche Kombination aus Luxus und Authentizität. Eingebettet in eine idyllische Umgebung aus sanften Hügeln, Olivenhainen und Weinbergen, verspricht dieses elegante Refugium einen Rückzugsort für Erholungssuchende und Geniesser gleichermassen. Mit einem reichen Erbe, das bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht, vereint das Hotel meisterhaft traditionelle Architektur und modernen Komfort.
Jetzt kostenlos* Mitglied werden und profitieren.
*HEV-Mitgliedschaft bis Ende 2024. Ab 2025 gilt der reguläre Jahresbeitrag der zuständigen Sektion. Die Aktion gilt nur für Neumitglieder und bis 31.12.2024. Hier anmelden: www.hev-schweiz.ch/prestige-magazin
Hauseigentümerverband Schweiz
Seefeldstrasse 60, Postfach, 8032 Zürich www.hev-schweiz.ch, info@hev-schweiz.ch