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CULTURE LIVING TRAVEL DRIVE STYLE BEAUTY FASHION & MORE
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INHALT
Editorial
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CULTURE Richard Gere Eine Hollywood-Ikone in Zürich
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Meister der morbiden Unterhaltung Alfred Hitchcock
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The Making of «The Cal» Pirelli-Kalender 2013
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Musik im Blut Karim Bhorania
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The Gambino Family «Teil 2» Paul Castellano
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«Malen kommt in meinem Leben als Erstes» Burkhard Driest
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WATCHES & JEWELLERY Richtig schenken Kein Problem
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Aus den Tränen der Götter geboren Die Königinnen der Perlen
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46
Schmuck News Strahlend schön
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FASHION Der Faltenmacher Issey Miyake
82
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Mit Karl Lagerfeld fing alles an ... Kiki Kausch And The Red Bag
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Fashion Books Weiche Roben und rauschende Kleider
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Last Christmas Feierlich und elegant
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Der Handschuh Schutzfunktion und Mode-Accessoire
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88 10
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INHALT
98 106
CULINARIUM Edles Schalentier mit zwei Scheren Hummer 116
Food News Special Editions und edle Gewänder
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Wintercocktails World's Best Tasting Vodka
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Essen, Kochen, Networking ... Hopping Dinner
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Beauty Vom Musikproduzenten zum Markengesicht Mark Ronson
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Dentalklinik der Premium-Klasse Privatklinik ALTA AESTHETICA
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Es funkelt und glitzert ... Beauty News 144
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Beauty Goes Gold Goldige Zeiten in der Kosmetikbranche 146
146 Drive Style Aston Martin Eine Klasse für sich
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LIVING
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Patricia Urquiola Eine Schöpferin poetischer Designwerke
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Interior News Living & More
170
Der Meister der Kurven Oscar Niemeyer 172
154 11
INHALT
180 Travel Wunder der Natur Abseits der Touristenmassen
180
Fliegen Deluxe Suiten über den Wolken
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Anime und die Kinder von Edo Tokio: Welcome To Manga City
190
Weltreise für die Sinne Kussmund auf hoher See
190
198
EVENTS Schwanensee Das Russische Staatsballett auf Jubiläumstournee
200
PRESTIGE-Events Pferde, Schnee & Ski
202
188 Short Cuts Short Cuts #1 Wem die Stunde schlägt
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Short Cuts #2 Coffeetime 132
Short Cuts #3 Brummende Motoren
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KOLUMNEN 134
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Wilhelm J. Grusdat A Star Is Born
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Tim Marschall Zum Erfolg braucht es keine Boni!
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Gabriel Palacios
114 178
152 80
Teure Kleidung – Placebo oder Qualität?
114
Vera Dillier «Hast Du Tickets?»
134
Götz Winter Winter-Freuden
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Walter Bollier In Russland werden die Weichen für den Wandel gestellt
60 12
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ÂŤ In Paris, during the Age of Enlightenment, Pierre Jaquet Droz regularly presented his creations to Louis XVI and Marie-Antoinette. Âť
Petite Heure Minute 35 mm, ref. J005004570 White mother-of-pearl dial with sun structure. 18-carat white gold case, set with 232 diamonds, total 1.28 carat Automatic movement. Power reserve of 68 hours. Diameter 35 mm. W W W.JAQUET-DROZ. CO M
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EDITORIAL
Geschätzte Leserinnen, geschätzte Leser
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er Winter ist da und mit ihm unsere neue Ausgabe! Um auch in dieser kalten Jahreszeit Ihr Herz und Ihre Seele etwas zu erwärmen, hat sich unser Redaktionsteam wieder einmal auf die Suche nach spannenden, bewegenden und bunten Themen gemacht.
Weihnachtszeit bedeutet auch immer die Zeit exquisiter Speisen und Getränke. Unser Redaktionsteam spürte für Sie die neusten Champagnertrends auf und traf sich mit dem Sternekoch Peter Nöthel, um mit ihm über seine Lieblingszutat, den Hummer, zu sprechen. Er verriet uns nicht nur, wie man das Schalentier richtig zubereitet, sondern auch woher der beste Hummer kommt. Eine ganz andere Spezialität, nämlich eine auf vier Rädern, testete unser Autoredaktor für Sie. Mit dem neuen, 573 PS starken Top-Modell Vanquish und dem stark überarbeiteten DB9 von Aston Martin ging es für ihn rasant über den Asphalt. Issey Miyake ist der Meister der Falten: Mit der Linie «Pleats Please» schafft der Designer einfach geschnittene Modelle aus knitterfreien, dehnbaren und federleichten PolyesterPlissées, die wie Skulpturen wirken. Körperskulpturen, die nicht nur fantastisch aussehen, sondern auch noch bequem zu tragen sind. Unsere Redaktorin Valeska Jansen machte für Sie den Test und beschreibt in ihrem Portrait die Faszination des Faltenlooks. Falten trägt man also auf der Haut als Kleidung, aber nicht im Gesicht. Welche neuen Trends die Kosmetikindustrie entwickelt hat und warum Gold dabei hoch im Kurs steht, erfahren Sie in der vorliegenden Ausgabe. Lehnen Sie sich also genüsslich zurück, geniessen ein gutes Glas Wein vor dem knisternden Kamin und begeben Sie sich mit uns auf eine spannende und informative Lesereise.
Francesco J. Ciringione Yvonne Beck
Verleger Chefredaktorin
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Š Ascot Elite
CULTURE
Richard Gere
Eine Hollywood-Ikone in Zürich
Anwälte, Ärzte, Agenten: Er hat schon alles gespielt. Seine weiblichen Fans sehen Richard Gere allerdings am liebsten als Romantiker. Dass er von seinem Charme nichts eingebüsst hat, bewies der Beau mit dem Silberhaar beim Besuch des Zurich Film Festivals.
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© Miramax Films
CULTURE
Wandelbar: In «The Hoax» spielt Gere einen Betrüger, in «Nights in Rodanthe» turtelt er mit Diane Lane.
von Dominique Zahnd
W
as weiss man über Gere? Er ist Buddhist, Charakterdarsteller, treuer Ehemann und Weltverbesserer. Die rührselige Romanze «Pretty Woman» machte ihn zum Inbegriff des Märchenprinzen. Dieses Image klebt auch noch 22 Jahre später an dem Schauspieler. Jetzt ist Richard Gere mit seinen 63 im Rentenalter. Doch Frauen kippen in seiner Gegenwart immer noch um wie Dominosteine. Das war auch beim Zurich Film Festival so, wo der Hollywoodstar seinen sehenswerten Finanzthriller «Arbitrage» vorstellte. Vom Fanansturm war er sichtlich überwältigt. «Ich dachte immer, die Schweizer wären so ruhig, aber das ist der Wahnsinn», sagte Gere. Anschliessend wurde der Schauspieler mit dem Gold Icon Award für sein Lebenswerk geehrt. Die Auszeichnung ist verdient, schliesslich hat er in über 50 Filmen mitgespielt.
den nicht minder sinnlichen Streifen «Ein Offizier und Gentleman» (1982) und «Atemlos» (1983). Dass er später dann auch noch das Top-Model Cindy Crawford heiratete, liess ihn für viele Frauen nur noch begehrenswerter erscheinen. 1993 wurde das Traumpaar vom amerikanischen «People Magazine» als «Sexiest Couple» ausgezeichnet. 1999 holte er dann auch noch solo den Titel als «Sexiest Man».
Durchbruch als Edel-Callboy
Sein Image als Mister Perfect torpediert er auch mit einer kleinen Geschichte aus seinem Privatleben. «Ich schnarche, und das anscheinend schrecklich laut», gibt er zu. Erst kürzlich liess er sich ein spezielles Mundstück anfertigen, das die Luftröhre auch nachts
Beim Treffen mit dem PRESTIGE-Reporter in einem noblen Fünfsternehotel am Zürichsee macht sich der Hollywoodstar über sein sexy Image lustig. «Ich wundere mich selber, dass man mir noch immer Rollen in romantischen Komödien anbietet. Das ist verrückt, nach so vielen Jahrzehnten», sagt er und schiebt hinterher: «Ich bin doppelt so alt, wie es für ein Sexsymbol üblich ist. Ich gehöre eigentlich ins Seniorenheim.»
Der Irrsinn um seine Sexyness begleitete ihn von Anfang an. Alles losgetreten hat damals der Erotik-Krimi «American Gigolo: ein Mann für gewisse Stunden» (1980). Danach etablierte Gere sich mit
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© Warner Bros
CULTURE
«Ich bin doppelt so alt, wie es für ein Sexsymbol üblich ist. Ich gehöre ins Seniorenheim.»
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© Fox Searchlight
CULTURE
Moralische Unterstützung für Oscar-Preisträgerin Hilary Swank: Gere in «Amelia».
offen hält. «Dieses Opfer nahm ich für meine Frau auf mich. Hätte ich das nicht getan, müsste ich jetzt in einem anderen Zimmer schlafen.» Mit dem Ex-Bondgirl Carey Lowell («Licence to Kill») ist er seit zehn Jahren verheiratet. Das Paar hat einen 12-jährigen Sohn namens Homer (benannt nach Geres Vater). Seine Frau begleitete ihn ebenfalls mit nach Zürich. Wie halten die beiden Vielbeschäftigten ihre Ehe am Laufen? «Auch wir haben Probleme. Aber ich habe gelernt, sofort darüber zu reden. Ausserdem bin ich ehrlich mit mir selbst und versuche, mich in andere Menschen einzufühlen. Das ist schwer, aber dafür sind wir auf der Welt. Es macht uns zu besseren Menschen.»
Das Oberhaupt der Tibeter hat ihm allerdings geholfen, mit dem Starrummel fertigzuwerden. «Als mir zum ersten Mal bewusst wurde, dass mich die Leute auf der Strasse erkennen, hatte ich Angst, meine Freiheit zu verlieren. Doch auch das muss man als Chance sehen: Wenn man sich nirgends mehr verstecken kann, muss man eben völlig offen sein, und diese Offenheit ist die grösste Freiheit.»
Weit entfernt vom Pensionärsdasein Mit 63 setzen sich andere Leute zur Ruhe. Gere will nichts davon wissen und noch «mindestens 20 Jahre weiterdrehen». Dabei ist ihm vor allem eines wichtig: die bewusste Wahl des Regisseurs. «Wenn ich meinen Emotionen wirklich freien Lauf lassen soll, muss ich mich in Sicherheit wiegen können. Wenn das nicht gegeben ist, kann ich nicht funktionieren.» Bei Newcomer Nicholas Jarecki schien die Chemie jedenfalls zu stimmen, das merkt man dem Thriller «Arbitrage» auch an. Gere spielt vordergründig einen erfolgreichen New Yorker Unternehmer und liebenden Ehemann, dem aber in Wirklichkeit das Wasser bis zum Hals steht. Doch dem Schauspieler gelingt die Meisterleistung, dass der Zuschauer Sympathien für den skrupellosen Schweinehund auf der Leinwand entwickelt.
Ein Leben mit dem Buddhismus Solche Aussagen sind typisch für ihn. Er ist ein Gutmensch und arbeitet hart daran, dass das auch so bleibt. Wie sich der Schauspieler durchs Leben bewegt, ist geprägt vom Buddhismus. Mit dem in Kontakt kam er in der Schweiz. Vor bald 30 Jahren traf er hier erstmals den Dalai Lama, als dieser in einem Kloster gelehrt hat. «Das veränderte mein Leben …», sagt Gere. Seither setzt er seine Bekanntheit dafür ein, dem unterdrückten Tibet zu helfen. Darum erstaunt es auch kaum, dass der Schauspieler es sich nicht nehmen liess, bei seinem Schweiz-Besuch die Vorstandsmitglieder der tibetischen Organisationen in unserem Land zu treffen. Redet Richard Gere eigentlich auch mit dem von ihm bewunderten Dalai Lama über seine Filme? «Damit würde ich seine Zeit nie verschwenden.»
Aber selbst ein Kino-Highlight wie «Arbitrage» lässt nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihn sein Beruf nicht komplett erfüllt. Dem stimmt der Star aus «Red Corner», «The Jackal» und «Runaway Bride» zu. «Ich verspüre das Bedürfnis, mich zurückzuziehen.
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Boa Bang Green. Chronograph in Rotgold 750, verziert mit Tsavoriten, Turmalinen und grünen Saphiren im Baguetteschliff. Zifferblatt mit Python-Druck, mit 8 Diamanten besetzt. Armband aus Kautschuk und Pythonleder. www.hublot.com •
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© Diese Seite: Ascot Elite
CULTURE
Der Schein trügt: Geschäftsmann Robert Miller steht vor dem Aus.
Aber die Schauspielerei ist nun mal meine Bestimmung. Das hat mir auch seine Heiligkeit, der Dalai Lama, gesagt. Ich brauche die wechselseitige Kommunikation, um mich weiterzuentwickeln.»
Füssen und Händen auf die Probe: Er liess die Bilder eines namhaften Kriegsfotografen zu Hause rumliegen, um zu provozieren. Konnte die betreffende Dame den Fotos nichts Künstlerisches abgewinnen, war es mit Geres Interesse sofort vorbei. Und auch seine Frau Carey musste einen Test bestehen. Er nahm sie mit zum Reiten. «Ich brauche jemanden an meiner Seite, der furchtlos ist. Also galoppierten wir durch den Schnee und ich hielt mich kein bisschen zurück. Aber sie war immer dicht hinter mir und sprang mit ihrem Pferd mutig über umgefallene Bäume. Das hat mir imponiert.»
Reaktionen zu bekommen, ist ihm wichtig. Das war schon immer so. Vor der Kamera ist er – nach eigenen Angaben – nur dann gut, wenn er mit jemandem interagieren kann. Doch auch wenn es um Frauen geht, testet er gerne deren Reaktionen. Als Teenager stellte er potentielle neue Freundinnen mit brutalen Fotos von amputierten
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RUBRIKEN
Wie Richard Gere den durchtriebenen Businessmann Miller in «Arbitrage» verkörpert, ist überaus sehenswert.
Chef eines New Yorker Hotels Das Promipaar führt seit ein paar Jahren ein luxuriöses BoutiqueHotel im Bundesstaat New York. «Ich entdeckte per Zufall dieses zerfallene Landhaus aus dem 18. Jahrhundert in meiner Heimatstadt Bedford. Es hat mir wehgetan, es so heruntergekommen zu sehen. Wir haben es dann von Grund auf renoviert. Dieses Hotel ist eine Herzensangelegenheit für mich», sagt er. In seiner Nobelherberge gibt es lediglich acht Gästezimmer. Die Atmosphäre ist familiär, zwei Restaurants sorgen für das leibliche Wohl. «Die Schokoladenmousse mit Erdnussbutter ist unschlagbar», schwärmt Hausherr Gere. Zahlende Gäste sieht er dort gerne, bei aufdringlichen Fans ist das weniger der Fall. Wie bei der Horde mittelalterlicher Frauen, die vor kurzem plötzlich über die Mauer kletterten und den Hollywoodstar mit lautem «Hallo Richard!» begrüssten. Der verscheuchte die Ladies schnell wieder.
Gere und «Pretty Woman»
Dass Gere so angetan ist von seinem Hotel auf dem Land, macht Sinn. Denn er selber wuchs auf einer Farm auf. Sein Vater Homer war Versicherungsvertreter, seine Mutter Doris Hausfrau. Ambitionen in Richtung Schauspielerei hatten damals aber weder Richard noch seine vier Geschwister. Musik war das grosse Thema im Haus. Gere spielt mittlerweile Klavier, Gitarre, Trompete und Schlagzeug. «Musik war immer sehr wichtig für mich. Ich habe sie als Kommunikationsmittel gesehen. Ein Gefühl für Rhythmus zu haben, hilft einem auch in der Schauspielerei.» Hat er mal einen schlechten Tag, zaubern coole Songs die gute Laune schnell wieder herbei – besonders die von Bob Dylan. «Können Sie sich ein Leben ohne Dylans ‹Visions of Johanna› vorstellen? Oder ohne ‹Like A Rolling Stone›? Das sind Momente göttlicher Offenbarung …»
Doch ihm ist bewusst, dass ihn wegen «Pretty Woman» heute noch viele Frauen anbeten. «Es passiert in der Tat gelegentlich, dass mir Frauen genau das gestehen. Auch wenn ich es persönlich absurd finde. Ich bin als Schauspieler eine Projektion – mit dem privaten Richard Gere haben diese Kunstfiguren nichts zu tun.»
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© Touchstone Pictures
Wann hat er «Pretty Woman» zuletzt gesehen? «Nur an der Premiere damals. Keine Ahnung, wie lange das her ist», sagt der Schauspieler. Obwohl der Glückstreffer aus dem Jahr 1990 für nur 14 Millionen Dollar produziert wurde, spielte er 463 Millionen Dollar ein. In Geres Herzen hat der Film aber keinen besonderen Platz.
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Als Hommage an den Erfinder des Chronographen ist diese Uhr so kostbar wie die Zeit, die sie anzeigt. Die charakteristische Sekunden- und Minutenanzeige sowie die Anzeige einer zweiten Zeitzone auf Drehscheiben machen das Uhrwerk zu einem integralen Bestandteil des Zifferblatts. automatisches Manufakturwerk, 60Monopusher-Chronograph, Sekunden-Zähler und 30-Minuten-Zähler auf Drehscheiben, zweite Zeitzone auf Drehscheibe mit Tag- und Nachtanzeige, 18 K Rotgoldgehäuse. Hergestellt in der Montblanc Manufaktur in Le Locle, Schweiz.
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Richtig
schenken Kein Problem!
WATCHES & JEWELLERY
Alle Jahre wieder … steht Weihnachten vor der Tür. Fürwahr ein Grund zur Freude. Gäbe es da nicht ein altbekanntes Problem. Und das sind in schöner Regelmässigkeit die adäquaten Geschenke. Solche der tunlichst nicht alltäglichen Natur. Was passt zu der oder dem Liebsten? Im Fall des Falles könnte man ja auch sich selbst etwas Gutes tun. Wie auch immer: Ein Objekt von bleibendem Wert kommt auf jeden Fall gut an. Eines mit Wachstumspotential erfüllt den Zweck noch besser. Indes wird hier die Luft schon reichlich dünn. Aber zum Glück gibt es edle Armbanduhren erlesener Provenienz.
von Gisbert L. Brunner
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an mag es fast nicht glauben, aber es ist so: Selbst Frauen schauen im Laufe eines Tages für gewöhnlich öfter aufs Zifferblatt ihres Zeitmessers als in den Spiegel. Männer sowieso. Bei ihnen ist die Uhr ausserdem neben Ehering und Manschettenknöpfen das einzige akzeptable Schmuckstück. Doch auch die Vertreterinnen des zarten Geschlechts lieben es immer mehr, ihren chronometrischen Hedonismus unübersehbar am Handgelenk zu präsentieren. Natürlich besitzen Menschen von Welt mindestens eine Upperclass-Armbanduhr. Aber gelegentlicher Wechsel bereichert das Leben. In diesem Sinne heisst das Pendant zu sportlich beispielsweise flach und elegant, jenes zum Runden ist das Kantige, und wer bislang auf Kompliziertes setzte, könnte durchaus Gefallen an etwas Schlichtem, wenn nicht gar Minimalistischem finden. Wer heutzutage im ausgesprochen breiten Spektrum hochwertiger Zeitmesser nicht das Passende entdeckt, ist eigentlich selber schuld. Die Uhrenindustrie handelt nach der Maxime, dass manchem etwas bietet, wer vieles offeriert. Natürlich gibt es Zeitgenossen, die jede Form einer Uhr akzeptieren, wenn sie nur rund ist. Aber rechteckige, quadratische, kissen- oder tonneauförmige Gehäuse besitzen durchaus ihren Reiz. In diesem Sinne pflegt die Branche seit Jahren eine formale Pluralität. Die Finanzkrise 2008/2009 brachte ein bemerkenswertes Comeback jener gestalterischen Reduktion, die Antoine de Saint-Exupéry einmal so charakterisierte: «Perfektion entsteht nicht dann, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern dann, wenn sich nichts mehr wegnehmen lässt.» Zeit, der ewige Kreislauf des Kommens und Gehens, in ihrer puristischen, auf zwei oder maximal drei Zeiger reduzierten Form. Nicht mehr so riesig gross wie noch vor Jahren. Durchmesser von 38 oder 40 Millimeter reichen ebenso. Denn die treffen auch den fernöstlichen
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WATCHES & JEWELLERY
FÜR SIE von einem ewigen Kalender. Chronographen und Zeitzonen-Dispositive sind weitere äusserst beliebte Zusatzfunktionen, denen sich die Uhrenindustrie hingebungsvoll widmet. Auf der sportlichen Seite rangieren Armbanduhren mit Tiefgang, solche im Pilotenlook und Exemplare von markanter Optik in der Käufergunst ganz oben. Egal ob für Herren oder Damen. Apropos Damen: Grösse ist fürs zarte Geschlecht schon lange keine Schande mehr. Stattliche Dimensionen schrecken es keineswegs ab. Ganz im Gegenteil: Oft lautet die Devise zur Freude der Uhrenindustrie schlicht und einfach «his watch for her.» Andererseits entdeckt sie die feminine Seite der Uhrmacherei gegenwärtig aufs Neue. In diesem Sinne ist das Spektrum an eleganten Damenuhren so breit wie selten zuvor. Funkelnde Steine, die liebsten Freunde der Frauen, geniessen hier natürlich einen hohen Stellenwert. Oder verspielte Zifferblätter oder auch Farbe. Alles ist erlaubt, wenn es am Ende nur gefällt.
Geschmack. Das tut Komplikationen, also dem «Salz in der Suppe höchster Uhrmacherkunst» keinen zwangsläufigen Abbruch. Der Armbanduhr mit Minutenrepetition sieht man das komplexe Innenleben so gut wie nicht an. Ein kleiner Schieber im linken Gehäuserand aktiviert die betörende akustische Dimension der Zeit. Wird er betätigt, ertönt die Zeit auf die Minute genau. Ganz anders gestalten sich die Dinge bei den Tourbillons zur Kompensation negativer Schwerkrafteinflüsse auf den Gang mechanischer Uhren. Der beständig rotierende «Wirbelwind» in einem kreisrunden Zifferblattausschnitt ist ein echter Eyecatcher und deshalb en vogue wie selten zuvor. Vor allem Damen lieben Mondphasenanzeigen. Oft ergänzt der bleiche Erdtrabant ein vollständiges Kalendarium, welches in seiner nobelsten Ausprägung bis zum Jahr 2100 keinerlei manuellen Nachhilfe bedarf. In diesem Fall spricht man
Im Gegensatz zu Männern, denen Mechanik über alles geht, akzeptieren Damen auch Quarzwerke. Selbige sind komfortabel, weil sie selbst nach längerer Zeit im Tresor noch präzise laufen. Allein beim Werterhalt ist Elektronik eine Sache für sich. Hier hat konventionell Tickendes, das sich auch nach Jahrzehnten in der Regel noch reparieren lässt, eindeutig die Nase vorn. Bleibt am Ende der alles dominierende persönliche Geschmack. Über ihn lässt sich im 21. Jahrhundert weiterhin nicht streiten. Und das ist mit Blick auf das Weihnachtsfest auch gut so. Wer seiner Partnerin oder seinem Partner eine edle Armbanduhr schenkt, wird die Vorlieben genau kennen. Und bei sich selbst weiss Frau oder Mann ohnehin am besten, was das Handgelenk am besten ziert.
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RUBRIKEN
Für sie:
DLC-beschichtetem Titan vermischen sich Amethysten und Spinelle ähnlich einem byzantinischen Mosaik. In allen 188 Exemplaren tickt das Manufaktur-Automatikkaliber RD821.
Den Trend zu mechanischen Uhrwerken an weiblichen Handgelenken hat auch Baume & Mercier erkannt. Aus dieser Erkenntnis entstand 2012 eine neue Automatikversion der beliebten «Linea». Ausgestattet mit Perlmuttzifferblatt und Diamanten. Durch den Saphirglasboden lässt sich das Uhrwerk bei der zeitbewahrenden Arbeit beobachten. Dank eines intelligenten Bandwechsel-System bietet diese Armbanduhr Gewähr für unkomplizierte Vielseitigkeit.
Auf die erfolgreiche «Leopard Bang» folgt bei Hublot die neue «Boa Bang.» Schlangenoptik beherrscht die Modewelt und sorgt mit gleichermassen glamourösen wie grafischen Formen für besonders weiblichen Look. Den 41 mm grossen Touch des Dschungels kann in Stahl oder 18-karätigen Rotgold am Handgelenk bei sich tragen. Dank automatischem Chronographenwerk ist auch Stoppen möglich, zum Beispiel beim al-dente-Kochen der Spaghetti. Das Armband besteht übrigens aus Pythonleder.
Erfolgreiche Frauen unserer Tage reisen. Und das natürlich auch über Zeitzonen-Grenzen hinweg. In diesen Fällen ist es ausgesprochen hilfreich, wenn sie gleich zwei Zonenzeiten simultan im Blick haben. Die am Aufenthaltsort und jene zu Hause. Diesem Anspruch wird die 38 mm grosse «J 12 GMT» von Chanel gerecht. Das kratzfeste Gehäuse aus schwarzer Hightech-Keramik bietet einem Automatikwerk Schutz. Und zwar bis fünf Atmosphären Wasserdruck.
Diese feminine Armbanduhr stellte JaegerLeCoultre erst kürzlich vor. Das exklusive Innenleben der «Rendez-Vous Night & Day» nennt sich 967A, besitzt einen automatischen Aufzug, besteht aus 214 Einzelteilen und zeigt neben den Stunden, Minuten und Sekunden auch Tag und Nacht an. Die altehrwürdige Manufaktur bietet ihre Newcomerin mit 29 oder 34 mm Gehäusedurchmesser an. Edelstahl, Roségold und auf Wunsch zusätzlich auch funkelnde Diamanten: Alles ist möglich, ganz wie es Frau beliebt.
Die feminine «Legend 38 Mystery Moon» von Corum betört Damen durch ein Perlmuttzifferblatt, welches sich während 31 Tagen vollständig um die eigene Achse dreht. Dabei bewegt es die Mondphasenindikation, die symbolisiert dargestellte Sonne und das Datumsfenster. Die typisch zwölfeckige «Admiral’s Cup» Lünette ist mit 72 Diamanten von 0,58 Karat besetzt. Auf den Mechanismus, angetrieben von einer Eta-Automatik, hält Corum ein Patent. Einen Hauch von Rock’n’Roll verstrahlt die «Velvet Amethysten und Spinelle» von Roger Dubuis. Ihr nuancenreiches Wechselspiel aus Licht und Schatten bietet ein ganzes Kaleidoskop aus dunklen und leuchtenden Farben. Auf dem 36-mm-Gehäuse aus
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WATCHES & JEWELLERY
FÜR IHN Patek Philippe ist Pionier der Armbanduhren mit immerwährendem Kalendarium. Die neue Referenz 7140 entstand ausdrücklich für Vertreterinnen des zarten Geschlechts. Durch den Saphirglasboden sieht Frau das Mikrorotor-Automatikwerk 240. Die sorgfältig feinbearbeitete Kadratur verbirgt sich unter dem Zifferblatt. 68 Brillanten zieren die Lünette des flachen, 35 mm kleinen Roségoldgehäuses. 2006 lancierte Louis Vuitton die Tambour Bijou Kollektion. Sechs Jahre später folgt die Erweiterung der Linie um ein juwelenbesetztes Modell in Rosé- oder Weissgold. Dank seines raffinierten Gehäusedesigns verkörpert es Schmuckstück und Uhr in einem. Das Zifferblatt zeigt sich nach leichter Drehung der oberen Monogram-Blüte. Für die kostbare Zeit ist ein Quarzwerk zuständig. Durchmesser 22 Millimeter.
Für ihn: Bei Audemars Piguet feiert der fast schon legendäre Leader «Royal Oak» 2012 seinen 40. Geburtstag. Dieses Jubiläum ist willkommener Anlass für eine limitierte Edition von 40 Platin-Modellen mit dem 3,05 mm hohen Rotorkaliber 5122 in handskelettierter Ausführung. Das ultraflache Uhrwerk mit Fensterdatum erinnert an die nahezu baugleiche Ur-Version 2121, welche bereits die erste Royal Oak von 1972 beseelte. Von Gérald Genta, der 1972 die Royal Oak gestaltete, stammt auch das Modell «Octo» des italienischen Nobeljuweliers Bulgari. Die neueste Version, bei der Achteck, Quadrat und Rund gekonnt zusammenfinden, misst 41 mm. Das Gehäuse aus Edelstahl oder Roségold besitzt nicht weniger als 110 handbearbeitete Flächen. Poliertes und Satiniertes wechseln sich illuster ab. Das flache Automatikkaliber BVL 193 mit Rotoraufzug und 50 Stunden Gangautonomie liefert Vaucher zu.
Seit 180 Jahren ist Longines in Saint-Imier zu Hause. Kein Wunder, dass die neue Flagship-Linie diesen Namen trägt. Preisbewussten Liebhaberinnen mechanischer Zeitmessung dürfte die schlichte drei-Zeiger-Version mit Selbstaufzug und Fensterdatum gefallen. Ihr 26-mm-Gehäuse besteht aus Edelstahl und Rotgold. Perlmuttzifferblatt und 60 Diamanten huldigen den Ansprüchen des weiblichen Geschlechts. Grössere Schalen gibt es übrigens auch, und zwar mit 30, 38,50 oder 41 Millimetern.
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FASHION
Der Faltenmacher Issey Miyake
Der japanische Designer liebt es, Reaktionen und Emotionen zu erhalten. Seine Liebe zu technischen Dingen spiegelt sich in all seinen Entw端rfen wider, vom Objekt bis zum Kleidungsst端ck.
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«Die Vorzüge der Kleider von Pleats Please treten besonders in Erscheinung, wenn man auf Reisen ist. Sie werden auch das Fassungsvermögen der Tasche für Privat- und Geschäftsreisen radikal verändern!» von Valeska Jansen
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leats Please! So nennt Miyake auch diesen Herbst und Winter seine Kollektion. Die erste unter diesem Namen präsentierte er bereits 1993. Inspiriert von den eleganten Lendenschurzen der Pharaonen bis zu den bewegten Kostümen von Isadora Duncan. Hin zu den ikonenhaften Sonnenplisseekleidern der Marilyn Monroe und den erstaunlich männlichen Kilts der Schotten. Schon immer galt es als grosse Kunst, Flaches in Volumen zu verwandeln. Miyake sieht Falten als Mittel, um eine andere, radikalere Vorstellung von Raum und Zeit in die Modelandschaft einzuführen. Der ganz besondere Reiz ist dabei die optische Täuschung, erreicht durch die Dreidimensionalität.
Eine faltige Modewelt Durch systematische Suche und einen beinahe animalischen Instinkt für das Kommende gelang es Miyake, mit seinen PleatsPlease-Stücken nicht nur Individualisten zu begeistern. Seine Kleidungsstücke mit schlichten Formen und farbigem Hell und Dunkel sollen eine weitere Form der Illusion verkörpern und zu einer ausdrucksvollen Materie werden. Die abstrakten Formen wirken wie subtile, gestreckte Körper im Raum und ihre fein abgestufte farbige Oberfläche soll Energie ausstrahlen. Miyake entwirft seine
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RUBRIKEN
«In Zeiten extremer Spannungen und chaotischer Zustände ist das Konzept fliessender Formen und beweglicher Architekturen ein Weg, um mit der Situation zurechtzukommen.»
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Modelle niemals einem internationalen Trend folgend. Er reflektiert den jeweiligen Zeitgeist: «In Zeiten extremer Spannungen und chaotischer Zustände, in Zeiten wie der unseren, ist das Konzept fliessender Formen und beweglicher Architekturen ein Weg, um mit der Situation zurechtzukommen, eine Welt der Angst anzunehmen, sich auf ein Zeitalter des Zweifels einzulassen.» So ist Pleats Please das üppige Ergebnis eines fast zwei Jahrzehnte umfassenden Werkes, bei dem das Wesen der Falten untersucht und erkundet wurde. Ihre Fähigkeit, den sich bewegenden Körper einzuhüllen, sich seinen Bewegungen anzupassen und ihn gleichzeitig zu enthüllen.
plissierte Stoffe gehüllt, und dank der grossen Anpassungsfähigkeit der gefältelten Kostüme konnte eine neue Art der tänzerischen Darstellung erreicht werden. Bis heute hat diese Inszenierung eine der markantesten Signaturen im Modedesign hinterlassen. «Allein das Material ist schon kreativ und beinahe unverwüstlich. auseinanderfalten, ausbreiten, einfalten und binden. Alle Kleidungsstücke von Pleats Please haben etwas Magisches, man kann sie überall tragen, sie schmiegen sich an und kleiden jeden Körper mit grosser Anmut.» So beschreibt Miyake seine Kleidung. Als sogenannte «Kofferkleidung» haben Miyakes Kreationen eine grosse Fangemeinde bei Frauen, die viel reisen. Ein Kleid kann zum Beispiel so klein wie ein Taschentuch zusammengefaltet werden, dazu ist es federleicht, um es am Ziel wieder in seine ursprüngliche Grösse, knitterfrei, zu entfalten. Hinzu kommt die grosse Kunst der Verhüllung des Plissees, Frau muss keine perfekte Figur haben. Ungeliebte Regionen können kunstvoll verdeckt werden, und wegen der
Platz ist in der kleinsten Tasche … Das Plissieren (in Falten legen) eines Stoffes kann durch zwei unterschiedliche Methoden erreicht werden: das Weben eines Stoffes mit elastischen Garnen oder das In-Falten-Pressen eines ursprünglich flach gewebten Materials. Besondere Aufmerksamkeit erlangte diese Materialtechnik nach einer Ballettinszenierung des berühmten Choreografen William Forsythe. Alle Tänzer waren in
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FASHION
grossen Variabilität des Materials können Vorzüge aber auch raffiniert in Szene gesetzt werden. «Die Vorzüge der Kleider von Pleats Please, die leicht, modisch, klein zusammenzulegen und einfach zu pflegen sind, treten besonders in Erscheinung, wenn man auf Reisen ist. Sie werden auch das Fassungsvermögen Ihrer Tasche für Privat- und Geschäftsreisen radikal verändern! Gute Reise mit Pleats Please!», sagt Issey Miyake.
zu stellen, sondern mit der Absicht, denjenigen zu antworten, die sich Fragen zu unserer Epoche und der besten Art, in ihr zu leben, stellen.» Heute hat sich Pleats Please über die ganze Welt verbreitet, und indem diese Kleider die individuelle Persönlichkeit einer jeden Trägerin zum Ausdruck bringen, haben sie selbst eine Anonymität erreicht, die unserer modernen Gesellschaft vollkommen angemessen ist. Die Kraft Miyakes, diese anonymen Produkte hervorzubringen, resultiert auch aus seiner engen Zusammenarbeit im Team. Ein zweiter Faktor ist seine hartnäckige und kontinuierliche Forschungsarbeit in den Bereichen Materialien und Entwurf. Und drittens ist es seine Technik. Sein Erfindergeist, der High- und Lowtech kombiniert. Zuletzt kommt seine aussergewöhnliche Sensibilität für die gesellschaftlichen Bedürfnisse. Die Pleats-Please-Linie wurzelt in der Konzeption des «one piece of cloth». Miyake erklärt es so: «Über die Grenzen von Nation, Geschlecht und Alter hinweg werden Bekleidung und Lebensräume sich zu einer einzigen Architektur vereinen und zu einem einzigen Stück Stoff zurückkehren, das uns sanft umschliesst.»
Die Kunst des architektonischen Designs Der Designer betrachtet seine Kollektionsstücke nicht nur als Bekleidung, für ihn charakterisieren alle Teile auch ein architektonisches Design. Deshalb nennt er sich selbst auch lieber Kleidungsdesigner als Modedesigner. Miyake sagt: «Im Mittelpunkt meiner Arbeit stehen Neugier und Freude. Design ist nicht statisch, sondern wird erst durch den konstanten Austausch von Ideen, Ästhetik und Sensibilität ermöglicht.» Dann fährt er fort: «Das einzige Interesse der Kleidung besteht darin, dass sie in ihrem Träger Gefühle und Reaktionen hervorruft. Ich kreiere nicht, um mein Ego oder meine Persönlichkeit in den Vordergrund
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Edles Schalentier mit
zwei Scheren Hummer
Hummer gilt gemeinhin als beliebte und sehr kostbare Delikatesse. Egal ob amerikanisch oder bretonisch: Das Fleisch des Hummers ist fest und geschmackvoll. Bei vielen Gourmets ist er wie die Auster ein absoluter Silvester-Klassiker.
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von Yvonne Beck
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aum zu glauben, aber in vergangenen Zeiten galt Hummer als Arme-Leute-Essen, so gross war das Vorkommen des Schalentiers. In einem der ersten Streiks der Geschichte soll die Dienerschaft an der amerikanischen Ostküste sogar durchgesetzt haben, dass ihnen Hummer nicht mehr als dreimal die Woche serviert wird. Für das Hauspersonal war Hummer ein preiswertes Grundnahrungsmittel – wie heute Kartoffeln anderenorts. Es gab das Scherentier in solchem Überfluss, dass man die zuhauf angeschwemmten Exemplare zermahlte und als Dünger unterpflügte. Diesem landwirtschaftlichen Zweck wird der Hummer heute nicht mehr zugeführt. In hiesigen Gefilden gilt Hummer zusammen mit anderen Lebensmitteln wie Kaviar, Austern oder Champagner als Inbegriff der feinen, gehobenen Küche, obwohl er kein Vermögen mehr kosten muss.
In Maine gibt es pro Tag tausende von «Lucky Lobsters» – glückliche Hummer, denn Tiere, die sehr gross gewachsen sind, meist paarungsfreudige Männchen und Weibchen mit dunkelrotem Rogen an den Bäuchen, werden zurück ins Meer entlassen. Sie sichern die Zukunft! Ein weiterer Grund für das prächtige Gedeihen der Hummer ist zudem die «sanfte» Fangmethode. Während Crevetten und Jakobsmuscheln in Maine längst ausgestorben sind, weil sie mit Netzen gefangen wurden, gedeiht der Hummer prächtig, da er mit Hilfe von Reusen gefangen wird. Und im Unterschied zu Netzen zerstören Reusen die Meeresfauna nicht.
Bei lebendigem Leib ins kochende Wasser Über die Zubereitung eines Hummers streiten sich die Geister. So manche Hausfrau lehnt es ab, Hummer zuzubereiten, da dies nichts für Tierfreunde und schwache Gemüter ist. Das Töten des Krustentiers geschieht in kochendem Wasser. Dazu muss das Wasser unbedingt sprudelnd kochen, und der Topf muss gross genug sein. Dann gibt man das Tier mit dem Kopf voran in das Wasser und legt den Deckel auf. Mit dieser Methode ist der Hummer in kürzester Zeit tot, auch wenn er sich noch etwas regt. Erschreckend sind für viele die «Pfiffe» des Hummers, wenn er in das kochende Wasser kommt. Viele meinen, dieses Pfeifen sei der Todesschrei des Hummers. Laut Experten entweicht in Wirklichkeit jedoch nur laut zischend Luft aus dem Panzer des Tiers. Der Autor David Foster beschrieb das Kochen eines Hummers folgendermassen: «Auch nachdem der Hummer im Wasser untergegangen ist, ja selbst bei geschlossenem Deckel, hört man, wie er sich dagegen wehrt und aus seiner Not entkommen will. Dieses Kratzen der Scheren an der Topfwand, die Stösse gegen den Deckel, wenn der ganze Körper hin und her peitscht!» – keine
Vom Arme-Leute-Essen zur Delikatesse An der amerikanischen Ostküste ist Hummer nach wie vor oder besser gesagt wieder ein «Alltagsessen». Denn seit dem Einbruch der Kabeljau-Population, durch Überfischung, sind die Bestände von Hummer und Shrimps in einigen Teilen der Atlantikküste regelrecht explodiert. In Halifax und Umgebung werben Fastfoodketten wie McDonald's gar mit der «McLobster Season», in der das Scherentier als Sandwich über die Theke geht. Der Geschmack ist jedoch auch nicht annähernd mit einem frischen, selbstgeknackten Hummer zu vergleichen. Hummer kann mit gutem Gewissen genossen werden, denn im Gegensatz zu den immer rarer werdenden Fischen aus den Weltmeeren nimmt die Zahl der Scherentiere zu – besonders vor der nordamerikanischen Küste in Maine. Über 25'000 Tonnen Hummer werden in Maine aus dem Wasser gezogen und in Feinschmeckerlokale in die ganze Welt verkauft.
«Ein Snob ist jemand, für den der Hummer nur die Vorspeise zu einer Pellkartoffel ist.» Hans Clarin
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schöne Vorstellung. Doch wer frischen Hummer zu Hause verspeisen möchte, muss sich dieser Prozedur wohl oder über unterziehen. Da tote Hummer schnell Giftstoffe entwickeln, die zu Lebensmittelvergiftungen führen, werden gefangene Hummer grundsätzlich nicht getötet. Roher Hummer wird also fast ausschliesslich lebend verkauft. Beim Kauf lebender Hummer sollte man darauf achten, dass der Hummer noch kräftig Beine und Scheren bewegt. Vom Kauf eines sich träge oder gar nicht mehr bewegenden Hummers ist abzuraten. Ein lebender Hummer sollte nach dem Herausnehmen aus dem Becken und dem Entfernen der Bänder seine Scheren spreizen. Ein Zeichen für höchste Frische. Ausserdem muss der Panzer prall mit Fleisch gefüllt sein. Das Tier sollte also «schwer» in der Hand liegen. Europäische Hummer kommen meist aus Schottland, Norwegen, Irland und aus der Bretagne. Dabei ist zu bedenken, dass dieser Hummer Sommerware ist, kauft man ihn also im Winter, so ist er meist lange gehältert worden und von minderer Qualität. Fangfrischen kanadischen Hummer gibt es dagegen das ganze Jahr über. Der kanadische Lobster ist zudem auch preisgünstiger, da die Fangrate weitaus grösser ist.
Der Hummerkoch Peter Nöthel gehört seit über 25 Jahren zu den besten Köchen Deutschlands. Seit 1991 führt er zwei Sterne und im Gault-Millau wurde er mit 18 Punkten ausgezeichnet. Sein Essen ist ohne grossen Firlefanz, jedoch stets an Spitzenqualität orientiert. Nach dem Besuch der Hotelfachschule in Salzburg führte ihn sein Weg vom «Haus zu Haus» (Ratingen) über das Restaurant «Gala» (im Casino, Aachen), das «Landhaus Laret» (in Davos) nach Düsseldorf, wo er seit 1985 sein eigenes Restaurant «Hummer-Stübchen» und das Hotel Fischerhaus betreibt. Anders als andere Küchenchefs scheut Nöthel ein wenig die Öffentlichkeit. In Lu-
zern im «Schweizerhof» wurden zum ersten Mal ausserhalb des «Hummer-Stübchens» einige seiner Hummergerichte, darunter die bei Gourmets weltbekannte Hummersuppe mit Champagner, serviert. Das von Peter Nöthel zusammengestellte Hummermenu wurde begleitet von einer exquisiten Auswahl an Champagner der Traditionsmarke Perrier Jouët. PRESTIGE traf sich mit dem etwas kantigen Sternekoch und sprach mit ihm über seine Leidenschaft zu den Schalentieren, ihrer richtigen Zubereitung und über Champagner als passenden Hummerbegleiter.
PRESTIGE: Herr Nöthel, Sie werden als der «Hummerkoch» betitelt und Ihr Restaurant in Düsseldorf heisst auch «HummerStübchen». Wie kam es zu der Liebe zu diesem Schalentier? Peter Nöthel: Zum Hummer kam ich, man will es kaum glauben, durch die Schweiz. Der Grundgedanke resultiert aus der Hummer- und Austernbar in Zürich im «St. Gotthard». Dort war ich vor circa dreissig Jahren ab und an als Gast. Hummer war schon immer ein ausgesprochen hoch gehandeltes Produkt, obwohl es heute gar nicht mehr so exklusiv ist. Ein Rinderfilet kostet im EK mehr als ein halber Hummer. Aber die meisten Menschen können oder wollen einen Hummer zu Hause nicht zubereiten. Daher auch diese «aufgesetzte» Exklusivität. Ich erkannte jedoch, dass man aus Hummer eine derartige Vielfalt an Gerichten zubereiten kann. Man kann ihn «nature», asiatisch oder mit Ochsenschwanz essen. Daraus entstand also die Idee, etwas mit Hummer zu machen. Zudem kannte niemand mei-
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«Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.» Winston Churchill
nen Namen, aber Hummer war etwas, das Aufmerksamkeit erweckte. Daher begleitet mich der Hummer seit 27 Jahren ohne irgendwelche Skandale.
Für eine Sterneküche haben Sie in Ihrem «Hummer-Stübchen» recht moderate Preise. Ist das ein Zeichen, dass sich die Sterneküche verändert hat?
Woher kommt der beste Hummer?
Die klassische Sterneküche, wie wir sie früher zelebriert haben, ist schon lange nicht mehr en vogue. Ausgeprägt grosse Menus zu sehr hohen Preisen, das macht der Gast heute nicht mehr mit. Wir haben unsere Preise gesenkt und sind daher immer noch recht gut besucht. Das Problem ist jedoch, dass Qualität ihren Preis haben muss. Man müsste also eigentlich mit anderen Produkten arbeiten … Ich habe da auch schon einen Plan.
Darüber scheiden sich die Geister und ich führe seit 25 Jahren meine Streitgespräche zu diesem Thema. Die meisten Fachleute und Journalisten bezeichnen bretonischen Hummer als den besten Hummer. Ich glaube jedoch nicht, dass man bei gleicher Zubereitung einen grossen Unterschied herausschmeckt. Die Hummerqualität hängt von der Frische, von der Lebendigkeit, sprich, wie lange war ein Hummer bereits in Gefangenschaft und inwieweit beginnt er dadurch zu zähren. Ich bin also nicht der Meinung, dass man sagen kann, ob der kanadische, amerikanische oder europäische Hummer besser oder schlechter ist. Es kommt vieles auf die richtige Zubereitung an.
Das hört sich nach baldigen Veränderungen an … Ja, ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich mich noch einmal komplett verändern möchte. Die kulinarische Landschaft hat sich in Deutschland sehr verändert. Der Name «Hummer-Stübchen» ist längst nicht mehr zeitgemäss. Hummer, Kaviar, Champagner und Gänseleber will heute niemand mehr hören – das ist vielen, besonders Firmen, viel zu exklusiv. Nur so viel: Meine Zukunft und die meiner beiden Söhne, die mit in meinem Betrieb arbeiten, wird nicht am Herd eines Sternerestaurants sein. 2013 wird einiges passieren – lassen Sie sich überraschen!
Wie sieht die richtige Zubereitung aus? Die meisten meiner Kollegen machen den Fehler, da sie nicht häufig mit Hummer arbeiten, dass sie den Hummer totkochen. In Kochbüchern findet man teilweise die Angabe fünf Minuten für 100 Gramm. Bei einem 1-Kilo-Hummer würde das eine Kochzeit von 50 Minuten bedeuten. Das ist tragisch. Wir kochen Hummer in dieser Grösse immer fünf Minuten. Dieser wird dann anschliessend kurz angebraten oder gratiniert.
Der Abend findet in Kooperation mit dem Champagnerhersteller Perrier Jouët statt. Sind die Gerichte darauf abgestimmt und ist Champagner ein perfekter Begleiter zu Hummergerichten?
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Heute Abend wird es unter anderem Hummer auf Chili-Krokant, meine Hummersuppe mit Champagner, gebratenen Hummer auf geschmorter Kalbshaxe mit Eierschwämmli, Spinat und Pommes mousseline geben – alles Klassiker aus dem «Hummer-Stübchen». Ich habe also keines der Gerichte auf den Champagner abgestimmt. Aber Champagner ist einfach ein perfekter Begleiter zu Hummergerichten. Und auch auf die Gefahr hin, dass mich Champagner-Kenner dafür am liebsten lynchen möchten, auf Eis ist er ein perfektes Küchengetränk.
Ja, das ist die humanste Tötungsmethode. Man muss aber darauf achten, dass in einem Topf nicht zu viele Tiere sind, denn sonst kühlt sich das Wasser ab und der Tötungsprozess verlängert sich unnötig. Man muss jeden Tieren gegenüber einen gewissen Anstand haben.
Wie würden Sie Ihre eigene Küche beschreiben?
Würden Sie Hummer als Ihre Henkersmahlzeit auswählen?
Ich koche eine neue deutsche Küche mit vielen regionalen Impressionen. Ich koche vielleicht nicht so kreativ wie andere Köche, aber ich koche ja auch für meine Gäste, und denen schmeckts. Wir kombinieren gerne Hummer mit Fleisch. Eine tolle Paarung, wenn man es richtig macht.
Kochen ist für Sie in drei Worten? Freiheit, Kreativität und Musse.
Ich esse Hummer sehr gern, aber mein Lieblingsgericht ist Rheinischer Sauerbraten.
Ist Hummer heutzutage noch ein Luxusprodukt? Das kommt darauf an, was man unter «Luxusprodukt» versteht. Hummer ist für uns hier kein Luxusprodukt, weil wir sehr viel davon verarbeiten. Wichtiger als Luxusprodukte sind ethisch vertretbare Produkte, sprich, wenn möglich verwende ich regionale Produkte. Alles, was wir verarbeiten, kann ich auch vertreten, auch wenn ich dafür auf teurere Produkte zurückgreifen muss. Doch es gibt viele andere Aspekte: In einigen Restaurants werden Krebsen bei lebendigem Leib der Darm gezogen, so was würde es bei mir niemals geben, denn das ist Tierquälerei aus reiner Bequemlichkeit des Koches.
Hummer wird aber auch bei lebendigem Leib ins kochende Wasser geworfen?
Diese Grösse ist selten … Das Guinness-Buch der Rekorde besagt, dass am 11. Februar 1977 vor der Küste der kanadischen Halbinsel Neuschottland ein mehr als 20 Kilogramm schwerer Hummer gefangen wurde. Ein Rekord, der bis heute besteht, da nur wenige Hummer heute lang genug leben, um ihre volle Körpergrösse zu erreichen – dazu brauchen sie bis zu 60 Jahre. In der Regel können Hummer bis zu 70 Zentimeter gross werden und erreichen dabei ein Gewicht von über neun Kilogramm. Der Verzehr eines solchen Tieres empfiehlt sich aber nicht, denn sein Fleisch ist eher zäh.
«Bis ins 19. Jahrhundert hinein galt Hummer als Arme-Leute-Essen und Frass für Zuchthäusler. Den Verzehr von Hummer, vergleichbar mit dem von Ratten, hielt man schlicht für menschenunwürdig.» David Foster Wallace
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www.gize.com
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Vom
Musikproduzenten
zum
Markengesicht Mark Ronson Fan di Fendi Pour Homme, so heisst der allererste Herrenduft aus dem Mailänder Fashionhaus. Doch wie sieht der Fendi-Mann eigentlich aus?
von Valeska Jansen
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ie Wahl fiel auf Mark Ronson, den berühmten Musikproduzenten, der auch Amy Winehouse unter seinen Fittichen hatte. Er ist das Kampagnenmodel und soll dem alteingesessenen Modeunternehmen den Spirit der Musik- und Künstlerbranche einhauchen. Seine Mission: die Visualisierung des modernen Kosmopoliten. Warum die Wahl auf einen Briten fiel, erklärt Isabelle Gex, Duft-Verantwortliche im Hause Fendi, so: «Wir haben uns für Mark Ronson als Duft-Botschafter entschieden, weil er ein toller Musiker und Künstler ist. Er ist einer der erfolgreichsten Musikproduzenten von heute und mit seinem einzigartigen Kleidungsstil verkörpert er perfekt den modernen Zeitgeist unseres Hauses.» Ein moderner Dandy mit modernem Stil, das kommt Ronson sicher sehr nahe. PRESTIGE sprach mit ihm in London:
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«Ich sehe mich als Musiker und als DJ und nicht als Model.»
PRESTIGE: Was denken Sie, warum immer häufiger Markenbotschafter für Düfte in der Musikbranche gefunden werden? Mark Ronson: Ich glaube, das liegt daran, dass heute anders darüber nachgedacht wird, wie exakt ein Duftbotschafter dem aktuellen Zeitgeist des Duftes entsprechen sollte. Vielleicht verleihen Künstler einer Werbekampagne auch irgendwo mehr Charakter. Darum werden wohl auch immer häufiger bekannte Schauspieler ausgewählt.
Sie sind neuerdings auch Model, hat Sie das irgendwie verändert? Nein! Ich bin noch immer der Gleiche, wenn ich morgens aufwache. Ich denke, als Musiker ist man sowieso ein gebranntes Kind, was den Bekanntheitsgrad angeht, und sieht vermeintliche Freunde und deren Aufmerksamkeit vorsichtiger. Ausserdem ist die Musik für mich das Allerwichtigste. Ich sehe mich als Musiker und als DJ und nicht als Model.
Was war während der Shootings für die «Fan di Fendi Pour Homme»-Kampagnen für Sie die grösste Herausforderung?
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«Ich würde niemals zu anderen Menschen unfreundlich oder abweisend sein!»
Also ehrlich gesagt war das eine ganz einfache Sache. Ich kam ins Studio und nach drei Stunden war alles im Kasten.
Was bedeuten Ihnen Düfte und Gerüche? Ich bin so viel unterwegs und natürlich beeindrucken mich die dort jeweils vorherrschenden Gerüche. New York riecht zum Beispiel ganz anders als London. Aber ich denke, das geht allen Menschen so, und wirklich erklären oder beschreiben kann man diese subtilen Eindrücke nicht. Ich kann es auf jeden Fall nicht …
Würden Sie jemals Ihr Haus ohne ein Parfum verlassen? Ja, wenn es brennen würde … Ich benutze eigentlich immer einen Duft.
Was ist für Sie das Wichtigste an einem Herrenduft? Er muss mich verzaubern und ich muss diesen Duft lieben.
Wie wichtig ist ein Parfum für Männer? Ich finde, das hängt vom Alter ab. Mit der Jugend beginnt man zu experimentieren und findet wahrscheinlich leichte und frische
Düfte toll. Je älter man wird, umso wichtiger wird ein Duft für einen Mann und vielleicht entscheidet man sich dann auch für nur einen einzigen Duft.
Der Fendi-Mann soll magnetisch sein, was ist Ihre Magnetik? Na hoffentlich meine Musik. Das ist für mich das Allerwichtigste, Menschen mit meinen Songs zu fesseln.
Wie war es, mit Amy Winehouse zusammenzuarbeiten? Nur ein Satz, der alles beantwortet: Es war ein grosses Geschenk!
Sie leben in London und in New York. Verraten Sie uns jeweils dort Ihr Lieblingsrestaurant? In London liebe ich das italienische Restaurant «Essenza» in der Kensington Park Road sehr und in New York mag ich am liebsten das Restaurant «Bar Pitti» in der 6th Avenue im West Village.
Was würden Sie niemals tun? Ich würde niemals zu anderen Menschen unfreundlich oder abweisend sein!
ASTON MarTIN Eine Klasse für sich
Aston Martin stellt mit seinem neuen, 573 PS starken Top-Modell Vanquish und dem stark überarbeiteten DB9 überaus fahraktive Sportwagen auf die Räder, die dank ausgezeichnetem Fahrwerk und der Abneigung des Firmenchefs gegen elektronische Helferlein noch vom Piloten befehligt werden – und nicht andersherum.
DRIVE STYLE
von Roland Löwisch
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ston-Martin-Fahrer sind glückliche Menschen: Sie haben immer einen ECU in der Tasche. Nein, damit ist nicht der Vorläufer des Euro (European Currency Unit) gemeint, sondern das «Emotion Control Unit». So heisst der Zündschlüssel bei dem englischen Nobelhersteller, und der macht wirklich etwas her: ein Glasbaustein mit dem Gewicht von 70 Gramm und der Grösse von ungefähr einem Mini-Milky-Way, den man in den Schacht der Mittelkonsole seines Sportwagens schiebt und damit stilvoll mächtige Kräfte entfesselt. Zum Beispiel beim Vanquish. Das ist englisch für «Bezwinger», und der ist ab sofort als Nachfolger des DBS das aktuelle Top-Modell des kleinen britischen Edelherstellers. Der Vanquish antwortet auf so viele elektronisch entfesselte Emotionen mit 573 PS, die er bei ungehobeltem Umgang fast gewalttätig an die Hinterräder des Super-Gran-Tourismo abgibt und für maximal 295 km/h oder einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,1 Sekunden sorgt.
Der typische Aston-Martin-Fahrer Aber – haben Sie schon jemals einen Aston-Martin-Fahrer gesehen, der ungehobelt mit seinem Auto umgeht? Eben. Diese Klientel geniesst ihr Auto meistens für sich, ohne ihr Umfeld zu nerven.
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ASTON MARTIN DB9 COUPÉ/DB9 VOLANTE Karosserie: überwiegend Aluminium Chassis: geklebtes Aluminium Motor: V12-Sauger Hubraum: 5935 ccm Leistung: 380 kW (517 PS) bei 6500/min Max. Drehmoment: 620 Nm bei 5500/min Getriebe: Sechsgang-Automatik Antrieb: Hinterrad Länge/Breite/Höhe: 4720/2061/1282 mm Radstand: 2740 mm Gewicht: 1785 kg Tankinhalt: 78 Liter Reifen: vorne 245/35 ZR20, hinten 295/30 ZR20 Bremsen: belüftete Carbon-Keramikscheiben rundum Beschleunigung 0–100 km/h: 4,6 Sek. Top-Speed: 295 km/h Verbrauch kombiniert: 14,3 l/100 km CO²-Ausstoss: 333 g/km Preis: 203'971/221'344 Franken inkl. Steuern
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Vanquish
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ASTON MARTIN VANQUISH Karosserie: Carbon Chassis: geklebtes Aluminium Motor: V12-Sauger Hubraum: 5935 ccm Leistung: 422 kW (573 PS) bei 6750/min Max. Drehmoment: 620 bei 5500/min Getriebe: Sechsgang-Automatik Antrieb: Hinterrad Länge/Breite/Höhe: 4720/2067/1294 mm Radstand: 2740 mm Gewicht: 1739 kg Tankinhalt: 78 Liter Reifen: vorne 255/35 ZR20, hinten 305/30 ZR20 Bremsen: belüftete Carbon-Keramikscheiben rundum Beschleunigung 0–100 km/h: 4,1 Sek. Top-Speed: 295 km/h Verbrauch kombiniert: 14,4 l/100 km CO²-Ausstoss: 335 g/km Preis: 290'083 Franken inkl. Steuern
Ein Aston-Martin-Fahrer geniesst, meistens ganz für sich – ist vielleicht nicht gerade introvertiert, aber bestimmt nicht extrovertiert. Das beweist alleine schon sein Gespür für Design. Denn bei Aston Martin ist Design (fast) alles, und der Vanquish schreibt die Aston-Martin-Geschichte fort, wonach die Marke seit langem in der Lage ist, verdammt gutes Design noch besser machen zu können. Das liegt allerdings auch am Werkstoff: Der Vanquish ist der erste in grösserer Serie geplante Aston, der in einer CarbonKarosserie daherkommt. Die hat auch ihr Vorbild, das Supercar Aston Martin One-77. Aber den gibt es nur 77-mal, während der Vanquish rund 4400 Käufer finden soll. Die zahlen mindestens 290'083 Franken und bekommen dafür den auch dank der unglaublich ausgewogenen Proportionen wohl schönsten Sportwagen auf dem aktuellen Automarkt. Allerdings hat Kohlefaser nicht nur den Vorteil, dass sie absolut modern, in unlackierter Form schön anzusehen und besonders leicht ist. Chefdesigner Marek Reichman: «Mit Carbon als Werkstoff für die Karosserie sind extremere Formen möglich, weil Carbon besser gezogen werden kann.» Beispiel hintere Kotflügel: Sie stehen so muskulös weit ab vom eigentlichen Karosseriekörper,
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wie es mit Alu nie realisiert hätte werden können. Was nebenbei für einen enorm grossen Kofferraum sorgt: Bei 368 Liter passen locker zwei komplette Golfbags samt kleiner Extrataschen hinein. Weiteres Beispiel: der Heckdeckel. Trotz bei einem Auto von Aston Martin erstmalig echtem Heckflügel ist das Bauteil aus einem einzigen Stück – da stören keine Fugen, Ecken und Kanten das Gesamtbild. Dafür nimmt die Firma auch in Kauf, dass die Herstellung zwei volle Tage in Anspruch nimmt. Noch mehr Beweise? Die Fronthaube. Sie ist bis zum Aston-Martin-typischen Grill (dessen Streben aus Metall bestehen, weil trotzdem der gesetzlich geforderte Fussgängerschutz dank der durchdachten Haube voll erfüllt wird) gezogen und vermeidet somit einen unschönen Spalt. So einem künftigen Vanquish-Eigner wird eben eine Menge Sinn für Details unterstellt.
Das Interior: ein Augenschmaus Innen darf das Auge weiterschwelgen. Bridge-of-Weir-Leder, rundherum, der Dachhimmel mit Alcantara ausgeschlagen, von den AHolmen bis zum Heckfenster. Dazu immer wieder zwischendurch handgefertigte Doppelnähte, wobei man sich natürlich die Farben des Leders und die der Nähte aussuchen kann. Auch das Layout des Cockpits gehört zu den Augenschmeichlern – die Mittelkonsole fein abgesetzt vom übrigen Armaturenbrett, schwarzer Klavierlack über den Touch-Schaltern à la Smartphone, die AM erstmalig einsetzt und die es auch sonst noch nicht gibt. Auch die gegenläufig anzeigenden Instrumente wirken wie ein «Emotion Unit» – fein verglast und schlecht abzulesen, aber wer achtet bei einem Vanquish schon auf Tempo und Drehzahl. Nur die offensichtlich aus dem Ford-Regal stammenden Hebel an der Lenksäule für Licht und Scheibenwischer stören das sonst einwandfreie Gesamtbild. Aber es gibt noch Hoffnung: Aston Martin hat es ja auch geschafft, den Ford-Zündschlüssel bei der ersten Generation Vanquish (gebaut von 2001 bis 2007) durch den ECU zu ersetzen.
Schieben wir also endlich den wohlgeformten Zündschlüssel (man kann auch einen als Zweit-ECU erwerben, muss dafür aber 820 Franken extra drauflegen) in den dafür vorgesehenen Schacht und starten das Auto. Damit erwecken wir das Kölner Herz des SuperGT – der Zwölfzylinder wird in ehemaligen Ford-Hallen gebaut. Der rundherum überarbeitete AM-Motor leistet nun 573 PS, was grosse Vorfreude auf das trotz Leichtbau immer noch 1739 Kilo schwere Auto macht (womit der Vanquish nur ein Kilo leichter ist als der Vorgänger DBS, aber mehr Features wie grössere Bremsen etc. tragen soll). Ein tiefes Brummen kündigt von der Reisebereitschaft des Autos, über Knöpfe (P, R, N, D) wird dem Getriebe der Einsatz befohlen. Wir belassen es erstmal im Automatikmodus, bis wir in den Bergen sind. Der Motor schnurrt, wie schnurren, aber dass es angenehm ist, einen so potenten Sportler langsam zu bewegen, hat ja auch niemand angezweifelt. Kaum verlassen wir bewohnte Gegenden, machen wir Ernst: Mit den Schaltpaddeln manuell ins Getriebe eingreifen, zweiter Gang, hohe Drehzahl, und Gas geben.
Verbrauch und Fahrgefühl Man glaubt zu spüren, wie der Saugmotor den Sprit inhaliert und in Vortrieb umsetzt. Verbrauch? Hat da jemand was von Verbrauch gerufen? Dann sind Sie kein Aston-Martin-Fahrer. Der ist in seinem Viert-, Fünft- oder Sechstwagen nicht so oft unterwegs, und wenn doch mal, ist ihm der Verbrauch ziemlich egal. Für alle anderen: Aston Martin gibt einen Mix von 14,4 Liter an, was ein typischer Laborwert ist. Anders ausgedrückt: 20 Liter auf 100 Kilometer dürften realistisch sein. Jedenfalls dann, wenn man seinen Spass haben will. Dann ist er aber auch garantiert. Nur wenige Einstellungsmöglichkeiten ändern die Charakteristik des Autos: Die Dämpferverstellung (bei uns am unrunden, optionalen Lenkrad aus dem One-77, das mit 1165 Franken berechnet wird) erlaubt gesunde Härte
(normal), erträgliche Härte (sport) und harte Härte (track), der «sport»Button ändert auf Befehl unter anderem die Schaltgeschwindigkeit des Getriebes und aktiviert die Auspuffklappen. Plötzlich donnert beim Gasgeben ein tiefes, rotziges Bollern aus den Designerrohren, dass selbst hartgesottene Strassenbauarbeiter am Wegesrand vor Ehrfurcht ihre Schaufel fallen lassen. Da fährt sogar der GentlemanDriver mal kurz im Tunnel das Fenster herunter und lässt das Geschoss aufheulen, um den Sound zu geniessen. Kein Abstandsautomat, kein Kurvenlicht, kein Spurhalteassistent trüben den Fahrspass – und so etwas ist auch nicht für gutes Geld und Worte zu bekommen. Mit voller Absicht – Chef Dr. Ulrich Bez ist kein Freund von solchen Dingen. Auch ein Grund, warum das ESP nicht schon bei der ersten Unruhe des Auto einsetzt, sondern etwas Schlupf zulässt, bevor es sanft reguliert. Apropos sanft: Ein prima abgestimmtes Fahrwerk, die breite Spur und der lange Radstand sorgen dafür, dass der GT kaum aus der Ruhe zu bringen ist – auch nicht bei hohem Tempo auf Strassen, die mit Wellen und Löchern nur so gespickt sind. Fahrer und Auto werden schnell zur Einheit, und beide denken nicht daran zu ermüden. Sechs gut abgestimmte Gänge (die Konkurrenz bietet inzwischen hochmoderne Doppelkupplungsgetriebe mit sieben oder acht Gängen an) genügen, um jede Situation zu meistern – bei einem maximalen Drehmoment von 620 Newtonmeter ist das kein Wunder. Wer will, kann dank LaunchControl den Sprint von 0 auf 100 in 4,1 Sekunden versuchen, aber auch ohne den elektronischen Extrovertierten-Schalter gelingt das Fortkommen schnell genug, um für erstaunte Mitreisende zu sorgen.
Ist das von allem eine Spur zu viel? Für solche Fälle hat Aston Martin seinen etwas sanfteren DB9 aufgefrischt. Viele Teile der Aussenhaut sind neu, der Zwölfzylinder wurde von 476 auf 517 PS gestärkt, der Wagen serienmässig mit Keramik-Carbon-Bremsen ausgerüstet, die Frontscheinwerfer mit Bi-Xenon-Licht aufgerüstet. Zudem wurde durch strukturelle Massnahmen die Verwindungssteife beim Coupé um 20 Prozent und beim Cabrio um 30 Prozent gestärkt. Kurz: ein wunderbares Auto für 203'917 (Coupé) oder 221'344 Franken (Cabriolet), das
zwischen 2000/min und 4000/min höchst komfortables Gleiten erlaubt, aber auch sofort auf Gasstösse bissig reagieren kann, ohne Unruhe in die Fahrt zu bringen. Wir entscheiden uns bei der Wahl Coupé/Cabrio für die Fahrt im Freiluftauto, was bedeutet: Dach und Scheiben in genau 20 Sekunden restlos versenkt, die Spass- und Luftbremse Windschott in den Kofferraum verbannt und in der Sonne braten. Das Dächer-Versenken kann bis 30 km/h gestartet werden, bis sogar 70 km/h soll es dann noch problemlos im Verdeckkasten verschwinden. Kann es eine schönere Form von «oben ohne» geben? Wenn es an der Kultmarke Aston Martin überhaupt etwas zu kritisieren gibt, dann ist es die Ähnlichkeit ihrer aktuellen Modelle. Beispiel Vanquish und DB9: Beide basieren auf dem gleichen Chassis aus geklebtem Aluminium, weshalb auch der Radstand mit 2740 Millimeter exakt gleich ist. Beide sind als 2+2-Sitzer zu haben. Der Motor ist der gleiche, durch Änderungen an Details aber in verschiedenen Kraftausprägungen. Die Instrumente sind gleich, die Handbremse ebenfalls (laut Firmenchef Dr. Ulrich Bez mit voller Absicht nicht elektrisch wie bei den meisten Mitbewerbern, sondern mit traditionellem Hebel – «damit man wie James Bond eine Handbremswende machen kann, wenn man es mal eilig hat ...»). Am offensichtlichsten aber ist die optische Ähnlichkeit. Tatsächlich ist oft auf den ersten Blick nicht zu erkennen, welches Modell sich da von hinten nähert. Chefdesigner Reichman hat damit allerdings kein Problem: «Für uns ist wichtig, dass man erkennt, dass es ein Aston Martin ist. Und bei anderen Herstellern wie BMW oder Audi sieht man auch nicht auf den ersten Blick, was für ein Modell das ist.» Da fällt ein Konter schwer ... Allerdings könnte man sich einen Vanquish bauen lassen, der unverwechselbar ist: Auf Kundenwunsch fertigt Aston Martin auch einen Wagen in Sichtcarbon. Weil dann aber die Lagen des Kunststoffes auf ganz bestimmte Weise gelegt werden müssen, wird der Preis kräftig steigen. Aber irgendetwas ist ja immer ...
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«Wenn es an der Kultmarke Aston Martin überhaupt etwas zu kritisieren gibt, dann ist es die Ähnlichkeit ihrer aktuellen Modelle.»
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Patricia Urquiola Eine Schöpferin poetischer Designwerke Patricia Urquiola beschreibt ihr Design selbst als schlicht, obwohl es voll romantischer Details, anmutiger Formen und dazu sinnlich und sexy ist.
von Lone K. Halvorsen
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ehrfach wurde die gebürtige Spanierin von internationalen Medien zur besten Designerin gewählt. Sie ist ein Shootingstar auf den Möbelmessen und ebenso erfolgreich mit Leuchten und Stoffen. Ausgebildet bei einer Designlegende Italiens, Achille Castiglioni, ist sie heute eine beherrschende Stimme des modernen Designs.
Der Hurricane Im Jahr 1961 wurde die Spanierin in Oviedo geboren, in Madrid begann sie Architektur zu studieren und beendete die Ausbildung bei Achille Castiglioni in Mailand. Es folgten einige Jahre in den Büros von Vico Magistretti und Piero Lissoni, bis sie sich entschloss, ein eigenes Studio in Mailand zu gründen. Innerhalb weniger Jahre avancierte das «Studio Urquiola» zu einem international beachteten Design- und Architekturbüro. Ihre Kundenliste liest sich wie das «Who is who» des italienischen Designs: B&B Italia, Driade, Molteni, Moroso, Foscarini. Der Spanierin Patricia Urquiola liegt Mailand zu Füssen. «Hurricane» haben die Italiener sie liebevoll getauft, denn wie ein Wirbelwind fegt sie durch die
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Designszene und hat zig Projekte parallel in Arbeit. Typisch für die Designerin ist die unkonventionelle Originalität und Kreativität, mit der sie ihre häufig in kräftigen Farben gehaltenen Entwürfe gestaltet. Erfrischend unkonventionell kombiniert sie femininen Stil und florale Zitate mit Minimalismus. Ihre Produkte wirken dank ihrer ungewöhnlichen Formen und ausgefallenen Materialien temperamentvoll, jung und frech. Oberflächen und Stoffe sind für Urquiola keineswegs nur eine Hülle, sondern werden selbst zum Ausdrucksmittel, das Form und Funktion des Objekts mitbestimmen kann. Dennoch, auf einen bestimmten Stil legt Patricia Urquiola sich nicht fest. Vielmehr will sie emotional berühren und Assoziationen vermitteln, indem sie Stile, Formen und Zitate mischt, neu interpretiert und mit «Leben» füllt. Kein Wunder, ist es ihr wichtig, dass Menschen ihr Design spontan anfassen mögen. Ihre Inspiration findet Patricia Urquiola in ihrem Umfeld: «Manchmal ist es etwas Emotionales, manchmal etwas sehr Einfaches, Alltägliches, das mich auf eine Idee bringt. Für mich ist Design ein überraschender Prozess. Man hat eine Idee und mischt sie mit anderen Zutaten, aber weiss nie, was am Ende dabei herauskommt.»
Siza und Castiglioni Auf dem «Salone del Mobile», der grossen Mailänder Möbelmesse, kann man seit einigen Jahren den Eindruck erlangen, es handle sich um die Patricia-UrquiolaFestspiele und alles andere sei hier nur ein schmückendes Rahmenprogramm. Sie gestaltet Stände für Hersteller wie Moroso, hat die wichtigste Neuheit für B&B Italia gerade fertiggestellt, Teppiche bei Paola Lenti, zeigt bei Kartell Plastikstühle, Leuchten am Stand von Flos – Patricia Urquiola, wohin man schaut. Dass sie eine der erfolgreichsten Designerinnen der Gegenwart werden sollte, war zu Beginn ihrer Karriere nicht abzusehen. Sie verbrachte mehr Zeit im Kino als in der Universität, die Fakultät in Madrid war damals ganz und gar der Postmoderne verschrieben. Bis zu ihrem architektonischen Erweckungserlebnis mit dem portugiesischen Architekten Alvaro Siza, den sie als Gastdozent in Madrid kennenlernte. «Sein Ansatz, auf regionale
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«Für mich ist Design ein überraschender Prozess. Man hat eine Idee und mischt sie mit anderen Zutaten, aber weiss nie, was am Ende dabei herauskommt.»
Gegebenheiten einzugehen, nicht eitle Skulpturen zu entwerfen, der öffnete meinen Geist, mein Herz, meinen Horizont.» Die zweite entscheidende Begegnung erlebte sie in Mailand am Politecnico, wo sie gegen ihren eigentlich erklärten Willen Industriedesign studierte. «Ich wollte nie Designer werden. Ich dachte: Designer machen nur Stühle.» Den Einfluss ihrer Lehrer Siza und Castiglioni erkennt man noch immer in ihren Entwürfen. Nicht stilistisch, sie hat längst ihre eigene Handschrift gefunden, jedes Möbel, egal welcher Art, ist als «typisch Urquiola» auszumachen. Stets nimmt sie die Wünsche, die Interessen, die «Umgebung» ihrer Auftraggeber ernst, versucht, sich in deren Lage zu versetzen und auf das Unternehmen und seine Zielgruppe zugeschnittene Produkte zu kreieren (wie Alvaro Siza in seiner Architektur). Und sie geht persönlich und intuitiv an die Aufgabenstellung heran – frei nach Castiglioni.
Bohemian Rhapsody Dass Patricia Urquiola auch als Architektin erfolgreich zu agieren weiss, zeigt die Villa, die sie – zusammen mit Martino Berghinz – in Udine für Designunternehmerin Patrizia Moroso und deren Familie entworfen hat. Bloss keine bürgerliche Villa, eher eine Mischung aus Bauernhaus und Loft wollte die Familie haben! Das war sich die Kreativdirektorin der elterlichen Polstermöbelfirma schon von Berufs wegen schuldig. Sie ist «die» Design-Instanz, und das nicht nur in der 1952 gegründeten Manufaktur in Udine im Zentrum der Region Friaul-Julisch Venetien, sondern weltweit. Wer als Designer für Patrizia Moroso ein neues Möbel entwerfen und mit ihr entwickeln darf, gehört zur internationalen Avantgarde. Nicht nur hier lässt sich beobachten, wie geschickt Urquiola darin ist, Privatsphäre und repräsentatives Wohnen auf zeitgemässe Weise zu verbinden, es gelingt ihr auch, klare Raumfolgen zu schaffen, die ganz und gar zeitgenössisch wirken. Patricia Urquiola ist die Designerin, die den Stil Moroso stets auf ideale Weise interpretiert hat, und sie ist es auch, die für die Hauptlinie der neuen Kollektion Bohemian verantwortlich ist. In
dieser interpretiert Urquiola nicht nur das klassische «capitonné» neu. Sie schafft vielmehr eine Produktfamilie aus Sofa, Lehnsessel, Chaiselongue und Sessel, deren Auflagen und Formen sich in unregelmässige, wie zufällig anmutende Linien aufzulösen scheinen. Trotz einer klassischen Grundform wirkt ein Sofa nun plötzlich so, als habe es einen Schal um die Schulter gelegt. In immer anderen Varianten entsteht durch eine solche Überlagerung aus einem Grundelement eine hybride Mixtur, die sich aus verschiedenen Kulturen und Traditionen speist, ohne einer einzigen wirklich nachzueifern oder sich ihr ganz auszuliefern. Es ist vor allem dieses luxuriöse Patchwork, das Urquiolas Möbeln ein ums andere Mal ein nomadenhaftes Flair verleiht, mit dessen Hilfe sie das bürgerliche Wohnen auffrischt, aber auch ironisch kommentiert. Vor allem die Italiener lieben sie für diese Möbel, die auf eine neue, multikulturell und weltbürgerlich geprägte Bourgeoisie zielen und trotz mancher Verspieltheit stets eine gewisse Grandezza verströmen.
Mailänder Möbelmesse Die Möbelmesse «Salone del Mobile» in Mailand zeigt Originelles, Schräges, Braves und diskutiert Wohn- und Designtrends. Mailand bietet in den Tagen des Salone del Mobile ein einziges Spektakel. Kein Showroom, der nicht mit einem «Event» aufwartet, schnell aufgebaute Vitrinen versperren die Fusswege, schreiend bunte Autos verwandeln die Stadt in eine Freilichtausstellung Was das alles mit Möbeln zu tun hat? Der Salone del Mobile war bis in die neunziger Jahre nicht mehr als eine wichtige Messe für ein Fachpublikum. Doch der Siegeszug des «Designed in Italy» und die Anziehungskraft Mailands und seines industriellen Hinterlands auf die Kreativen aller Welt machten die Messe zum Mekka.
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Wunder der Natur Abseits der Touristenmassen
Sicherlich ist das Great Barrier Reef ein Paradies für Taucher – doch Christmas Island ist nicht minder faszinierend. Und mit ihrer unglaublichen Vielfalt übertreffen Kroatiens Inseln ihre griechischen Schwestern. Viele Reise-Ideen sind zwar weniger bekannt, jedoch ebenso faszinierend und spannend. Und so lohnt es sich, mal ein paar Schritte abseits der ausgetretenen Pfade zu gehen, um neue, noch unverbrauchte Wunder der Natur zu erleben.
TRAVEL
Ruaha National Park / Tansania Südafrikas grösster Nationalpark, der Krüger Nationalpark, ist eines der berühmtesten Reservate der Welt. Dadurch herrscht dementsprechend viel Verkehr auf den Strassen des Parks. Vor allem wenn Raubkatzen gesichtet werden, rangeln sich Dutzende Fahrzeuge um die besten Plätze. Der Ruaha National Park in Tansania ist längst nicht so überlaufen. In der einsamen Halbwüste des zweitgrössten Parks des Landes stehen unzählige Affenbrotbäume, die ihre kahlen Äste wie Finger gen Himmel strecken. Man kann stundenlang fahren, ohne ein anderes Auto zu treffen. Doch auch der Wildbestand ist grossartig: Geparden, Leoparden, Löwenrudel und über 12ʼ000 Elefanten durchstreifen die raue Wildnis mit ihrem schroffen, strengen Charakter. Zahlreiche Antilopenarten, darunter die grossen Kudus mit ihren majestätischen Hörnern, dürfen natürlich auch nicht fehlen. Im Ruaha National Park lässt sich noch eine weitgehend unberührte raue Wildnis erleben, wie sie in nicht mehr vielen anderen Parks anzutreffen ist.
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TRAVEL
Devils Tower / USA
USA
Viele kennen den Uluru (früher Ayers Rock), das markanteste Naturmonument Australiens, doch nur wenige wissen, wo der imposante Devils Tower zu finden ist. Er ist der Wächter über die Black Hills von Wyoming und entstand vor etwa 50 bis 60 Millionen Jahren. Erosion schuf in Jahrmillionen ein wahres geologisches Wunder mit der bizarren Form. Bei den Ureinwohnern ist er heilig. Einer Legende nach stammen die unzähligen Spalten und Rinnen des Devils Tower von den Klauen eines riesigen Bären. Dank seiner festen Substanz und den zahllosen Rissen ist er bei Kletterern besonders beliebt. Bis zu 5000 Menschen wagen jährlich den Aufstieg, aber nur die Hälfte erreicht das fussballfeldgrosse Plateau, um den fantastischen Panoramablick zu geniessen. Doch auch von unten betrachtet ist der Devils Tower ein lohnenswerter Anblick. Der Monolith mit einer Höhe von rund 265 Meter von der Basis ragt etwa 385 Meter über dem Bett des Belle Fourche River. Je nach Sonneneinstrahlung erstrahlt er in ganz unterschiedlichen Farben und versprüht seine mystische Energie.
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TRAVEL
Orinoco / Venezuela Der Amazonas ist ein einziger Superlativ: der längste Fluss Südamerikas und je nach Messung sogar der Welt. Er ist die Heimat einer atemberaubenden Flora und Fauna. Doch er ist teilweise unpassierbar und das Laubwerk ist grösstenteils so dicht, dass Besucher kaum etwas zu sehen bekommen. Der Orinoco in Venezuela hingegen begeistert selbst übersättigte Reisende. Kein anderes Ökosystem der Welt zeigt eine höhere biologische Vielfalt. Auf seinem Weg zur Mündung am Atlantik durchfliesst der Strom eine atemberaubende Skala verschiedenster Geländeformen – von hohen Bergen und tropischen Wäldern bis zu feuchten Ebenen und sumpfigen Deltas. Viele Nebenflüsse sind immer noch nicht erforscht. Das Becken des Orinocos ist über 880'000 Quadratkilometer gross. Wer seine Augen offen hält, bekommt Alligatoren, Flussdelfine, Boas, Brüllaffen und Pumas zu Gesicht. Mehr als 10'000 Pflanzen-, 1400 Vogel-, 1200 Fisch- und mindestens 340 Säugetierarten leben in dem Gebiet. Und jeden Monat werden an seinen Ufern ein Dutzend neuer Arten entdeckt. Weltweit ist dies unerreicht.
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TRAVEL
Bryce Canyon / USA
USA
Der Grand Canyon zählt verdientermassen zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Welt. Doch die Gegend um den Bryce Canyon in Utah ist eine einzigartige Märchenlandschaft, ihr Anblick lässt den kolossalen Grand Canyon fast verblassen. Eis, Wasser und Wind haben die Aneinanderreihung aus tausenden von natürlichen «Amphitheatern» geformt und herausgeschält. Viele der Sandsteinformationen sind «hoodoos» – merkwürdige Pfeiler, an denen das weiche Gestein im Laufe der Jahrtausende vom harten Gestein abbröckelte. Zurück blieben massive Felsen auf bleistiftdünnen Schäften aus versteinertem Sand in grellen Farbtönen. Anders als beim Grand Canyon ist man hier bereits nach einer einstündigen Wanderung im Innersten des Monolithenlabyrinths. Pfade schlängeln sich im ewigen Schatten des Canyons zwischen aufragenden orangefarbenen Felsen hindurch. Die vielerorts in die Felsen gehauenen Wege führen durch Tunnel und unter Felsbogen hindurch und bieten nach jeder Biegung immer neue erstaunliche Ausblicke. Zudem ist der Bryce Canyon im Gegensatz zum Grand Canyon auch im Sommer kühl genug zum Wandern.
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BRASILIEN
TRAVEL
Iguaçu-Fälle / Brasilien Wer nach einem berühmten Wasserfall fragt, wird in neun von zehn Fällen «Niagara» als Antwort erhalten. Die Niagara-Fälle zählen zu Recht zu den berühmtesten Naturwundern Amerikas und locken jedes Jahr eine unglaubliche Zahl von Besuchern an. Mitten im unberührten tropischen Urwald Brasiliens bieten jedoch die 275 fantastischen Kaskaden der IguaçuFälle eine atemberaubende Alternative an. «Armer Niagara!» soll Eleanor Roosevelt ausgerufen haben, als sie dieses überwältigende Naturwunder an der brasilianisch-argentinischen Grenze zum ersten Mal sah. Das komplexe System von 275 Kaskaden verteilt sich über einen fast drei Kilometer langen Abschnitt des Rio Iguaçu. Einige Fälle sind bis zu 84 Meter, der Grossteil ist 64 Meter hoch. Dagegen erreichen die Niagara-Fälle «nur » eine Höhe von 53 Meter. Zu der fantastischen Naturerfahrung trägt zudem der tropische Regenwald, der die Fälle umringt, bei. Die atemberaubendste Ansicht der Fälle erlebt man rund um den Garganta del Diabolo – dieser «Teufelsrachen» ist eine überwältigende 700 Meter lange und 150 Meter breite U-förmige Schlucht.
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TRAVEL
Nebelwald Mindo-Nabillo / Ecuador Costa Ricas Regenwälder sind von Reiseveranstaltern und Händlern in Beschlag genommen und kaum noch ursprünglich – anders als der Nebelwald in Ecuadors Schutzgebiet Mindo-Nabillo. Noch ist er von atemberaubender Schönheit und noch wenigen bekannt. Auf einer Fläche von fast 20ʼ000 Hektar beherbergt das Schutzgebiet drei verschiedene Ökosysteme: Andenwälder, subtropische Wälder und Nebelwälder. Das Naturreservat ist von hohen Bergen, tiefen Wäldern und klaren Flüssen mit Wasserfällen geprägt und ist wahrlich ein magischer Ort, ein geschütztes Ökosystem, das noch unbelastet ist von den Sorgen des 21. Jahrhunderts. Es verfügt über einen überwältigenden Reichtum an einheimischen Pflanzen (darunter zahlreiche Bromelien, Grossfarne und 370 Arten von Wildorchideen) und Tieren (vor allem Schmetterlinge und Vögel). Viele Arten galten bereits als ausgestorben, haben hier jedoch überlebt, obwohl das Gebiet in weniger als zwei Stunden Fahrt von Quito aus leicht erreichbar ist. Doch im Gegensatz zu Costa Ricas Regenwäldern gelten hier strenge Vorschriften. Hier bieten keine Führer ihre Dienste an und keine Fünf-SterneLuxushotels schaden dem intakten Ökosystem.
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EVENTS
Schwanensee
Das Russische Staatsballett auf Jubiläumstournee Ein Vierteljahrhundert hierzulande auf Tournee – diesen «Geburtstag» begeht das Russische Staatsballett auf seiner Gastspielreise 2012/2013.
von Yvonne Beck
I
m Rahmen des Jubiläums hat das Ensemble unter anderem einen beliebten Klassiker im Programm: «Schwanensee». Das «Ballett der Ballette», welches in vier Akten die Geschichte von Prinz Siegfried und Schwanenkönigin Odette erzählt, hat seit seiner Premiere (in der bis heute massgeblichen Inszenierung) 1895 nichts von seinem zauberhaften Charme verloren. Akrobatisch sehenswert sowie tänzerisch exquisit, entsteht zur inspirierenden Musik Tschaikowskys ein unwiderstehliches Bühnenerlebnis für Jung und Alt, das mit seiner einzigartigen Ausdruckskraft allerhöchsten Ansprüchen genügt. Eintrittskarten für die Aufführungen des Meilensteins kosten zwischen 28 und 55 Euro (zuzüglich Gebühren). Auf Jubiläumstournee garantieren das hochkarätig besetzte Ensemble des Russischen Staatsballetts und die professionelle Produktion dafür, dass «Schwanensee» auch fortan eine Sternstunde der Ballettkunst darstellt.
«Schwanensee»-Termine in der Schweiz 06.01.13 CH-Lugano, Palazzo dei Congressi (18 Uhr) 22.01.13 CH-Zürich, Kongresshaus (20 Uhr) www.russisches-staatsballett.com
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„Exquisite Kulinarik trifft auf Akrobatik“ (Basellandschaftliche Zeitung)
4-Gang-Gourmet-Menü von Peter Moser
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PRESTIGE EVENTS
AROSA
Pferde, Schnee & Ski
Pferderennen auf Schnee
Der Grundstein zu den Pferderennen auf Schnee in Arosa liegt bereits über 100 Jahre zurück. Am 29. Dezember 1910 machte der Hotelierverein Arosa die Anregung, den Skikjöring-Sport auch in Arosa einzuführen. Bereits am 13. Januar 1911 wurde der Skikjöring-Club Arosa gegründet und am 29. Januar des gleichen Winters konnte zum ersten Rennen auf dem Arosa Obersee gestartet werden. Aus den Skikjöring-Rennen entstanden über die Jahre die heutigen Pferderennen auf Schnee mit den weltweit einzigartigen Hürdenrennen.
83. Internationale Lauberhornrennen Das grösste alljährlich wiederkehrende Lauberhornrennen findet jeweils Mitte Januar vor der schönsten Bergkulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau statt. Die jährlich zunehmenden Zuschauerzahlen, die TV-Rekordeinschaltquoten und die stetig zunehmende Medienpräsenz beweisen, dass Wengen mit über 80 Jahren Tradition zu den Highlights im alpinen Skirennsport gehört. Die im Jahr 1930 erstmals durchgeführten Internationalen LauberhornSkirennen werden seit der Wintersaison 1966/67 im Rahmen des alpinen FIS Ski-Weltcups ausgetragen. Die Abfahrt ist das längste Rennen im Ski-Weltcup und der Slalom gehört zu den schwierigsten Läufen weltweit.
LAUBERHORN
Am 13. Januar 2013 wird mit den Pferderennen auf Schnee in Arosa die Turf-Saison 2013 glanzvoll eröffnet. Nebst Flach- und Trabrennen sowie berittenen Skijörings stehen in Arosa weltexklusiv Hürdenrennen auf Schnee auf dem Programm. Eine Woche später findet auf dem traumhaft gelegenen Oval auf dem gefrorenen Arosa Obersee der zweite Renntag statt. Die prickelnde und einzigartige Atmosphäre der Pferderennen auf Schnee erleben in Arosa nicht nur Turf-Interessierte, sondern auch Gäste aus aller Welt, die in Ferienstimmung aussergewöhnliche und schöne Erlebnisse geniessen.
Bekannt ist vor allem die legendäre Lauberhornabfahrt. Sie ist mit circa 4,5 Kilometer Länge und mit Fahrzeiten um 2:30 Minuten die längste aller Abfahrten und weist mit knapp 160 km/h auch die höchste Maximalgeschwindigkeit auf. Das Lauberhornrennen zählt zu den Klassikern des alpinen Skiweltcups und wird traditionellerweise im Januar, eine Woche vor dem Hahnenkammrennen in Kitzbühel, durchgeführt. Am Freitag steht üblicherweise die Super-Kombination, die 2005 in Wengen erstmals im Weltcup ausgetragen wurde, auf dem Programm. Es folgen die Abfahrt am Samstag und der Slalom am Sonntag. FIS Ski World Cup Lauberhorn 18. Januar 2013 Superkombination 19. Januar 2013 Abfahrt 20. Januar 2013 Slalom
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PRESTIGE EVENTS
Internationale Pferderennen auf Schnee seit 1907 White Turf – ein Event der exklusiven Spitzenklasse, spannender Pferderennsport, edles Catering, attraktive Musik und Kunstdarbietungen verpackt in einer von Sonne überfluteten, einzigartigen Landschaft.
Polo at its best! Der St. Moritz Polo World Cup on Snow ist das weltweit prestigeträchtigste Winter-Poloturnier auf Schnee. Vier High Goal Teams mit Handicaps zwischen 15 und 18 Goals kämpfen auf dem gefrorenen St. Moritzersee jedes Jahr um den Sieg. Die Zuschauer erleben dabei vor traumhafter Bergkulisse eine Welt des Sports, die von Stärke, Eleganz, Geschwindigkeit, Stolz und dem traditionellen britischen Sportgeist geprägt ist.
Inmitten der herrlichen Bergkulisse treffen sich Gäste und Einheimische zum grössten Event des Engadins auf dem gefrorenen St. Moritzersee. Trommelnde Hufe auf stiebendem Schnee. Spannende Galopp- und Trabrennen, mit Wettbüro. Tollkühne Männer und Amazonen auf Skiern hinter unberittenen Vollblutpferden beim einzigen Skikjöring-Rennen der Welt. Ein wahres Fest der Sinne und ein gesellschaftlicher Höhepunkt der Saison. Beim gesellschaftlichen Höhepunkt der Saison faszinieren trommelnde Hufe auf stiebendem Schnee nicht nur Pferdesportliebhaber. Ein Grossanlass, bei dem nicht nur Champagner auf Eis gelegt wird, ist Jahr für Jahr ein einzigartiger Treffpunkt für die High Society, Besitzer, Trainer und Jockeys aus aller Welt wie aber auch für die treuen einheimischen Besucher. Über 35ʼ000 mitfiebernde Besucher werden an den ersten drei Februarsonntagen lautstark ihren Favoriten zujubeln, Wetten tätigen, in einer gediegenen Zeltwelt bestes Catering geniessen und zu guter Letzt bei den Prix d’Honneurs traumhafte Preise wie Aufenthalte in Luxushotels und Ferien auf entfernten Inseln gewinnen. In einer einzigartigen Atmosphäre, welche seinesgleichen sucht, heisst es am 03. 02., 10. 02. und 17. 02. 2013 «cavalli partiti» – «passion for races!». Die Prestige Media AG freut sich besonders auf den dritten Rennsonntag, an dem ein verlagseigenes «Prestige»-Rennen stattfinden wird.
Nach dem Round-Robin-Prinzip spielt jedes Team gegen jedes. Höhepunkte des Turniers sind das kleine und das grosse Finale am Sonntag. Die Partien sind auf höchstem Niveau und erfordern von den Weltelite-Spielern wie von den Pferden Konzentration, Kraft, Geschick, Mut und Ausdauer. Die speziellen Verhältnisse auf Schnee, die ungewohnte Lage auf 1800 m ü. M. und das kosmopolitische St. Moritz machen das Turnier weltweit einzigartig. Davon überzeugen sich jeweils rund 15'000 Zuschauer aus aller Welt, die Ende Januar auf den St. Moritzersee pilgern. Für ein spannendes Poloturnier und Weltklasseniveau sorgen vom 24. – 27. Januar 2013 folgende vier Patrons: Richard Davis (GBR) für Team Cartier, Jonathan Munro Ford (AUS) für Team Bank Sal. Oppenheim, Michael Bickford (USA) für Team Ralph Lauren und Andreas Knapp Voith (ESP) für Team BMW.
ST.MORITZ 203
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