WINTER 2021 22
VOLUME 61
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JAHRE
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A NEW BEGINNING
astonmartin.com/de/models/dbx Kraftstoffverbrauch Aston Martin DBX in l/100 km: innerorts 14,7; außerorts 10,2; kombiniert 11,8. CO2‑Emissionen kombiniert in g/km: 269. Effizienzklasse G. Die angegebenen Verbrauchs‑ und Emissionswerte wurden nach dem gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt. Aktuell erfolgt die Typengenehmigung für bestimmte Neuwagen auf Basis eines weltweit harmonisierten Prüfverfahrens für Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge („Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“, WLTP), einem realistischeren Prüfverfahren zur Messung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2‑Emissionen. Wegen der realistischeren Prüfbedingungen sind die nach dem WLTP gemessenen Kraftstoffverbrauchs‑ und CO2‑Emissionswerte in vielen Fällen höher als die nach dem alten NEFZ‑Verfahren („Neuer Europäischer Fahrzyklus“) gemessenen. Allerdings sind aktuell noch die NEFZ‑Werte verpflichtend zu kommunizieren. Soweit Angaben Neuwagen betreffen, die nach dem WLTP‑Verfahren typgenehmigt sind, werden die angegebenen NEFZ‑Werte daher von den WLTP‑Werten abgeleitet. Die zusätzliche Angabe der WLTP‑Werte erfolgt bis zu deren verpflichtender Verwendung freiwillig.
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PRESTIGE
erscheint vierteljährlich OWNER Editorial AG Ceres Tower Hohenrainstrasse 24 CH-4133 Pratteln Telefon +41 61 551 39 40 Telefax +41 61 551 39 49 info@editorial.ag www.editorial.ag MANAGING DIRECTOR PETER LEVETZOW MEMBER OF THE BOARD JAN TANNER PUBLISHING DIRECTOR HASAN DURSUN PRODUCT MANAGER BORIS JAEGGI EDITOR-IN-CHIEF SWENJA WILLMS s.willms@editorial.ag HEAD OF TRAVEL URS HUEBSCHER
IM PRES SUM
HEAD OF PRODUCTION & ART DIRECTION MELANIE MORET m.moret@editorial.ag PRODUCT PUBLIC RELATION SWENJA WILLMS s.willms@editorial.ag
EDITORS KONSTANTIN ARNOLD TRISTAN BRANDT GISBERT L. BRUNNER WILMA FASOLA PATRICK FREY WILLHELM J. GRUSDAT LONE K. HALVORSEN SIMONE HOFFMANN GEORG LUTZ CORINA RAINER BEATRICE SCHÖNHAUS SPIRIG CONFISERIE SPRÜNGLI ANNA KAROLINA STOCK ST. MARTIN TOURIST OFFICE HELENA UGRENOVIC MAURA WASESCHA CORRECTOR ANDREAS PROBST PHOTOGRAPHS Acqua di Parma, Balenciaga, Bally, Breitling, Bucherer, Bvlgari, Carl F. Bucherer, Chanel, Gucci, Gübelin, Hermès, Hublot, Image database, Louis Vuitton, Manolo Blahnik, McLaren, Messika, Prada, Rolex, Swarovski, Valentino ADMIN, COORDINATION & SUBSCRIPTIONS SERPIL TÜRKMEN s.tuerkmen@editorial.ag PRICE Issue CHF 10.–/€ 9.50 Year C HF 39.–/€ 35.– IT SUPPORT ITADMIN@EDITORIAL.AG is a registered trademark. (IGE 596.147) ISSN 1662-1255 A PRODUCT OF PRESTIGE MEDIA GROUP SA
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BØRRESEN 02
SANI SUITE COLLECTION
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DER ERFOLG GEWESENER ZEIT
Nie vergeht Zeit schneller, als wenn wir unserer Passion folgen. Und so schmückt das PRESTIGE-Magazin bereits seit 15 Jahren Zeitschriftenhandel, Hotels und Flughäfen. 60 publizierte Ausgaben, gefüllt mit Geschichten, die Träume zum Leben erwecken. Wir laden ein, eine Retrospektive und die Entwicklung eines Magazins zu erleben, welches die Bedeutung von Luxus neu definiert hat. Vor Ihnen liegt unsere grosse Jubiläumsausgabe – gegliedert in zwei Teile, in Vergangenheit und Gegenwart. Der erste Teil beschwört Nostalgie und Sehnsucht. Wir reisen zurück in der Zeit, um besondere Momente erneut zu durchleben, Ikonen auferstehen zu lassen und Menschen auf neue Weise zu begegnen. Unsere Jubiläumsausgabe führt Sie entlang der kultigen 2000er, dem schrillen Y2KStyle, der während vergangener Saisons sein grosses Revival erlebte, vorbei an aufsehenerregenden Kunstwerken, Attribute jener Jahre, verkörpert als Skulpturen, Ausstellungen oder Malereien. Wir verfolgen die Entwicklung prestigeträchtiger Marken, sprechen mit deren Leader über Veränderungen, Wagemut und Zukunftsvisionen und erinnern uns zurück an vielleicht längst vergessene Verkaufsschlager, die in der Garderobe und Schminkschatulle eines jeden zu finden waren. Die Errungenschaften der Vergangenheit führen uns gegen Ende des Hefts zurück in die Gegenwart. Denn wie es der französische Schriftsteller André Malraux einst sagte: «Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.» Hier empfängt Sie unsere offizielle Winterausgabe, gefüllt mit Geschichten, die uns in eine Hülle der Freude wickeln. Unser Jubiläumsjahr wird auch hier ausgiebig zelebriert: 15 Hotspots rund um den Globus gilt es zu entdecken, 15 kuriose Kunstgeschichten, und die über 15 Jahre andauernde Filmkarriere von Emilia Schüle zeigt: Wer einen Blick zurückwirft, darf stolz sein auf die Erfolge der Vergangenheit und diese als Quelle der Kraft für die nächsten 15 Jahre nutzen.
EDI TO RIAL
Swenja Willms Editor in Chief
23
PRESTIGE
2006
38
38 DIE GEBURTSSTUNDE Mehr als nur ein Magazin 42 EDITORIAL Flashback 52 KOLUMNE Tristan Brandt 54 DOLCE&GABBANA «The one» 56 CAI GUO-QIANG «Head on»
42
2007
58 DER PHÖNIX AUS DER ASCHE Aston Martin 68 LOUIS VUITTON «Neverfull»
70 AI WEIWEI «Fountain of light»
72
70
2008
72 DER KLASSIKER Hublot «Classic Fusion» 78 MANOLO BLAHNIK «Hangisi» 80 SHEPARD FAIREY «Hope»
24
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A B C D E F G
A
PRESTIGE
2009
82 BULTHAUP Ein Ort menschlicher Resonanz
92 BARBARA KRUGER «Between being born and dying»
© Mickalene Thomas
82
90 CHANEL «Soleil Tan de Chanel»
100
2010 102 2011
94 DIE SUCHE NACH DEM BESONDEREN Interview mit Dörte Herold, Pre-Loved-Spezialistin von Beyer 98 VALENTINO «Rockstud» 100 MICKALENE THOMAS «Le déjeuner sur l’herbe»
102 EDITORIAL In a dark place 112 CHANEL «Boy» 114 ANISH KAPOOR «Leviathan»
26
PRESTIGE
2012 116
116 BELL TABLE Ein Glanzstück des vollendeten Handwerks 120 VIRGIL ABLOH «Off-White» 122 DAVID HOCKNEY «A Bigger Picture»
2013
124
124 DER MEISTER DER FARBENFROHEN ZICKZACK-MUSTER Ottavio Missoni 134 MESSIKA Haute Joaillerie
136 YAYOI KUSUMA «Infinity Mirrored Room – The Souls of Millions of Light Years Away»
2014
138 DER SCHÖPFER DER ALIENS Hans Rudolf Giger 142 ROLEX «Cellini»
144 KARA WALKER «A Subtlety, or the Marvelous Sugar Baby»
146
2015
146 DIE LEDERARCHITEKTEN Ein Gespräch mit Nicolas Girotto 158 GUCCI «Dionysus» 160 BANKSY «Dismaland»
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MANERO TOURBILLON DOUBLE PERIPHERAL SCHWEBENDES TOURBILLON
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2016
PRESTIGE
162 DAS JUBILÄUMSJAHR Zehn Jahre PRESTIGE 166 EIN MANN DES WANDELS Sascha Moeri im Interview 172 SYGNARD Charakteristisches Luxus-Mobiliar 174 BALENCIAGA «Triple S» 176 KATHARINA GROSSE «ROCKAWAY»
162
178
2017
178 MIT GEORGES KERN NACH OBEN Der CEO von Breitling im Interview 188 CULT GAIA «ARK»
190 LEONARDO DA VINCI «Salvator Mundi»
2018
192 DER MYTHOS PORSCHE Ein Gespräch mit Michael Glinski 200 VON DER IDEE ZUM START-UP Stardust
192
202 DIOR «Saddle»
204 KERRY JAMES MARSHALL «Past times»
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PRESTIGE
2019
206
206 DIE UNGESCHMINKTE SCHÖNHEIT Ein Gedenken an Peter Lindbergh 214 ACQUA DI PARMA «Signatures of the Sun» 216 JEFF KOONS «Rabbit»
©Brigitte Aeschbach Photography
2020
218
218 EIN NEUES SPITZENTEAM FÜR KURZ Christine Stucki im Interview 226 HERMÈS «Beauty»
228 AMY SHERALD «Breonna Taylor»
2021 238
230 DER NEWCOMER Genesis 236 DIOR «Rouge Dior»
Photo: Wolfgang Volz © 2019 Christo and Jeanne-Claude Foundation
238 CHRISTO & JEANNE-CLAUDE «Arc de Triomphe, Wrapped»
240 PRESTIGE VOLUME 61
16 IMPRESSUM 23 EDITORIAL
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D E E P LY I N S P I R E D Die Innenwelt dieses seltenen Padparadscha-Saphirs, 12.10 ct, offenbart spektakuläre Strukturen, die an einen Vogel erinnern, der seine eleganten Flügel in der Morgensonne auffächert. Erfahren Sie mehr über das Collier « Blushing Wing » unter gubelin.com /aurora. Gübelin – ein Schweizer Familienunternehmen seit 1854
PRESTIGE
«HAPPY BIRTHDAY PRESTIGE! UND AUF WEITERHIN VIELE HAPPY LESERINNEN UND LESER, DIE EIN MAGAZIN MIT EINEM HOHEN QUALITÄTSANSPRUCH ZU SCHÄTZEN WISSEN.»
«IN DEN BEREICHEN ARCHITEKTUR UND DESIGN ZÄHLT PRESTIGE DANK DER SPITZENQUALITÄT UND POSITIONIERUNG IM TOP-SEGMENT ZU DEN FÜHRENDEN MAGAZINEN IN DER SCHWEIZ UND IM DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM. WIR BEDANKEN UNS FÜR DIE GUTE ZUSAMMENARBEIT ÜBER ALL DIE JAHRE UND SAGEN ZUM 15-JÄHRIGEN JUBILÄUM: TANTI AUGURI!»
Frank Bodin, Inhaber bodin.consulting und Präsident ADC Switzerland
STIMMEN ZUM JUBILÄUM
Barbara Martinuzzi, Martinuzzi Interiors
«15 JAHRE PRESTIGE: EIN ECHTES JUBILÄUM, DAS GEFEIERT WERDEN MUSS. VIERMAL JÄHRLICH TOLLE BILDERSERIEN UND INTERESSANTE ARTIKEL IM BRIEFKASTEN, DAS MACHT FREUDE. ALLES GUTE UND AUF DIE NÄCHSTEN 15 JAHRE. LIEBE GRÜSSE AUS NYON!» Patrick Chanton, Brand Director Hublot
«HERZLICHE GRATULATION PRESTIGE. WIR SCHÄTZEN EURE KURATIERTE THEMENAUSWAHL EINER JEDEN NEUEN AUSGABE. EIN MAGAZIN, DAS ES VERSTANDEN HAT, SICH VON ANDEREN ABZUHEBEN.» Benjamin und Matthias Zbären, Zbären Kreativküchen
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«WIR HABEN GEWAGT UND GEWONNEN. HAPPY BIRTHDAY PRESTIGE!» Francesco Ciringione, Verleger PRESTIGE 2006-2020
«EUGÈNE DELACROIX SAGTE EINST: «WIR ARBEITEN NICHT NUR, UM ETWAS ZU PRODUZIEREN, SONDERN AUCH UM DER ZEIT EINEN WERT ZU GEBEN.» IN DEN PRESTIGE-MAGAZINEN DER LETZTEN JAHRE WURDE DIESER WERT VIELFACH FESTGEHALTEN. WIR GRATULIEREN DEM TEAM UM PRESTIGE ZUM JUBILÄUM. ZU DER DAMIT VERBUNDENEN AUSDAUER. ZU DEN HOCHWERTIGEN INHALTEN. ZUM FESTHALTEN AN EINEM EXKLUSIVEN PRINTPRODUKT. WIR FREUEN UNS AUF DIE WEITERE ZUSAMMENARBEIT IN DEN KOMMENDEN JAHREN!» Michael Glinski, CEO Porsche Schweiz
«ICH DANKE DEM PRESTIGE MAGAZIN VIELMALS FÜR DIE STETS ANGENEHME ZUSAMMENARBEIT. ICH BIN STOLZ, IMMER WIEDER TEIL VON DIESEM VIELFÄLTIGEN UND ZUKUNFTSORIENTIERTEN MAGAZIN ZU SEIN. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM 15-JÄHRIGEN JUBILÄUM UND AUF VIELE WEITERE JAHRE.» Maura Wasescha
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©Bürgenstock Hotels AG
PRESTIGE
MIKE WEHRLE
THE BÜRGENSTOCK RESORT
Beschreiben Sie sich mit fünf Wörtern. Zuverlässig, gradlinig, diszipliniert, weltoffen, bodenständig. Was ist für Sie die Definition von Luxus? Luxus ist Zeit und Raum. Was war Ihr bedeutendster Moment in den vergangenen 15 Jahren? Beruflich: das Opening des Bürgenstock Hotels & Resort im Sommer 2017. Privat: Hier kann ich mich nicht auf einen Moment beschränken. Es sind die schönen Reisen und Begegnungen, welche trotz der wenigen Zeit möglich waren. Wenn Sie für 15 Minuten ein Gespräch mit einer Person Ihrer Wahl führen könnten, wer wäre es? Meine zwei Grossväter, die ich leider nicht kennenlernen durfte. Was würden Sie in der Welt gerne verändern? Mehr Frieden auf der Welt. Und ich wünsche mir, dass wir wieder alle schönen Orte der Welt erkunden können ohne Restriktionen und Angst.
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MANUELA FREY
MODEL
Beschreiben Sie sich mit fünf Wörtern. Aufgeweckt, neugierig, wohlwollend, kühn, ehrlich. Was ist für Sie die Definition von Luxus? Zeit mit meinen Liebsten und meiner Familie. Mal nichts tun und die Seele baumeln lassen, das mag ich. Was war Ihr bedeutendster Moment in den vergangenen 15 Jahren? Als ich mit 16 Jahren das erste Mal in New York landete und mir bewusst wurde, dass der Big Apple künftig mein Zuhause würde. Wenn Sie für 15 Minuten ein Gespräch mit einer Person Ihrer Wahl führen könnten, wer wäre es? Ich würde mich gerne mit Alain Berset unterhalten. Ich bewundere ihn, wie sehr er die ganze Covid-Situation handelt, mit dem Druck umgeht, den viele auf ihn ausüben. Was würden Sie in der Welt gerne verändern? Ich wünschte mir, dass viele Menschen toleranter und offener wären. Ich glaube, so würden deutlich mehr Konflikte verhindert werden, und die Diversität wäre um einiges grösser.
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PRESTIGE
2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021
2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
2006
2006, das Jahr, in dem das Hochglanzmagazin PRESTIGE DAS ERSTE MAL über die Druckmaschinen rollte.
DIE GEBURTSSTUNDE Eine Ebene OHNE ZEIT und RAUM.
MEHR ALS NUR EIN MAGAZIN. MEHR ALS NUR LUXUS. 39
PRESTIGE
Ein Magazin, das den Test der Zeit bestand. Die Debüt-Auflage BRILLIERTE mit ausgewählten Beiträgen aus KULTUR, KUNST, KULINARIK und mit aussergewöhnlichen Persönlichkeiten.
Die Vision: einen SCHAUPLATZ für GESCHICHTEN zu erschaffen, für Menschen gemacht, für die «LEBENSSTIL» nicht bloss eine Metapher ist.
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2006
WIE ALLES BEGANN Prolog von Helena Ugrenovic, erste Chefredakteurin des PRESTIGE
Bis heute ist Helena Ugrenovic Teil der PRESTIGE-Redaktion und verfasst Artikel über die schönen Dinge des Lebens.
Schwamm auf. Das Magazin sollte durch fundierte, recherchierte, interessante und hochwertige Themen sowie Berichte brillieren und tollen Lesestoff bieten. Danach schob er den Berg Papier, zur Hälfte gefaltete DIN-A3-Seiten, über den Tisch, und als ich darin blätterte, sah ich Screenshots von Bulgari, Cartier, Chanel. «Das sind nur Bilder? Wo sind die Rubriken und die Struktur?» «Denk dir etwas aus. Überleg dir, über was du schreiben möchtest und welche Berichte passen könnten.» Also dachte ich nicht nur über meine Berichte, sondern auch über den Inhalt im Generellen nach. So stampften wir die erste Edition unter der Leitung eines anderen Chefredakteurs und im Galopp förmlich aus dem Boden. Zu meinen ersten Berichten zählten «Der Seidenspinner», ein Portrait über Andi Stutz, einen der ursprünglichen Gründer des Labels «Fabric Frontline» und deren Foulards, die ich noch aus meiner Crossair-Zeit kannte und am Flughafen Zürich immer bewundert hatte, sowie Erdhäuser. Francesco gefielen meine Ideen, und er überrumpelte mich mit dem Vorschlag, die Chefredaktion zu übernehmen. Erneut sass ich in seinem Büro. «Und? Was hast du für Ideen? Ich möchte ein Hauptthema für jede Ausgabe.» Es war ein Sprung ins kalte Wasser, umflutet von freudiger Erwartung sowie «Muffensausen», und ich sollte jetzt und innerhalb weniger Minuten ein Konzept austüfteln. «Machen wir als Edelmagazin eine Serie mit den Themen Gold, Diamonds, Pearls …?» Und so entstand mit viel Herzblut unsere zweite, meine erste PRESTIGE- Edition «Gold». Es erfüllt mich mit Stolz, Teil des Verlags und PRESTIGE zu sein, zu sehen, wie eine Vision Wirklichkeit wurde, dass sie sich bewährt und wie sich das Magazin bis zum heutigen Tag entwickelt hat. Und am meisten freut es mich, dass die Qualität von PRESTIGE mit seinen hochwertigen Berichten auch nach 15 Jahren unverändert auf dem gleich hohen Niveau ist.
Francesco Ciringione habe ich vor 27 Jahren in einem Unternehmen kennengelernt, für das ich arbeitete und in dem er einen Bekannten besuchte. Danach verloren wir uns wieder aus den Augen, bis zum Tag im Prattler Schwimmbad im Jahr 2006, als ich mit einer Freundin in der Sonne lag und ihr erzählte, dass ich nicht nur online Kurzgeschichten veröffentlichen, sondern für ein Magazin schreiben möchte. «Ich habe einen Bekannten, dessen Bekannter wiederum ein Verleger ist und der, soviel ich weiss, Redakteure sucht. Ich rufe ihn an.» Eine Woche später trafen wir uns, und es war mein ausgefallenstes «Vorstellungsgespräch», in der Prattler Badi, mit meiner Freundin, ihrem Bekannten und dem Verleger, der sich als Francesco entpuppte und fragte: «Kannst du schreiben?» «Ja klar.» «Über was?» «Über was du willst …» So kam ich zu PRESTIGE. In einem Bikini und nach Kokos-Öl duftend. Mit der Übernahme der Chefredaktion für PRESTIGE begann eine Abenteuerreise der besonderen Art, zumal ich vorerst nur als Redakteurin vorgesehen war. Mein erster Termin im Verlag? Legendär. Ich sass vor Francesco Ciringione, dem damaligen Verleger, saugte seine Philosophie über PRESTIGE, wie es sein sollte, wie er es sich vorstellte und wohin die Reise gehen sollte wie ein
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PRESTIGE
2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021
2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
2007
Der DBS aus dem Jahr 2007 wurde zum Symbol für überragende Leistung gepaart mit souveräner Kontrolle.
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PRESTIGE
DER PHÖNIX AUS DER ASCHE 60
Autor_Patrick Frey Bilder_Aston Martin
2007
JAMES BONDS LIEBLINGSAUTO IN DEN FILMEN «CASINO ROYALE» UND «EIN QUANTUM TROST» WAR DER DBS – E INE SYNTHESE ZWISCHEN DEM BAHNBRECHENDEN DB9 UND DEM RENNSPORTLICHEN DBR9. SEIT SEINEM DEBÜT 2007 STEHT DER WAGEN FÜR EINE DER STÄRKSTEN SERIEN, DIE JE VON ASTON MARTIN GEBAUT WURDEN. EIN BLICK AUF EINE MARKE, DIE VON STÄRKE ZU STÄRKE WÄCHST. 61
PRESTIGE
DER
von einem handgefertigten V12-Motor mit 510 PS (517 PS) angetrieben und lieferte atemberaubende Kraft und Leistung. Unter den fliessenden Linien der Leichtbau-Karosserie wurden die Komponenten des DBS zu einem berauschenden Fahrerlebnis verfeinert: straff, dynamisch und monumental schnell, aber immer hoch kontrolliert. Zwei Jahre nach dem erfolgreichen Debüt folgte der DBS Volante, eine Cabrioversion, die 2009 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt wurde. Der DBS Volante, übersetzt «mit Lichtgeschwindigkeit bewegen», erweiterte den Charakter des DBS und sprach eine Klientel an, welche die Aufregung des Fahrens eines fein abgestimmten Sportwagens mit dem belebenden Gefühl der Offenheit für die Elemente verbinden wollte. Dieses Nebeneinander von ultimativer Leistung und Offenheit berührte die Sinne bei jeder Fahrt. Die Produktion des DBS und des DBS Volante der zweiten Generation wurde 2012 eingestellt.
Der von Aston Martins hauseigenem Designer William Towns gestylte DBS war eine dramatische Abkehr vom DB6, der als Flaggschiff der Marke 1967 konzipiert wurde. Mit markanten Leichtmetallrädern anstelle der Speichenräder des Originalfahrzeugs und belüfteten Scheibenbremsen, um der gesteigerten Leistung gerecht zu werden, wurde der DBS V8 als das schnellste viersitzige Serienauto der Welt gefeiert. Insgesamt wurden zwischen 1967 und 1972 knapp über 1000 DBS-Exemplare gebaut, darunter sowohl V6als auch V8-betriebene Versionen. Nach einer 35-jährigen Pause wurde der Name DBS 2007 wiederbelebt. Aston Martin beschrieb den DBS damals kurz und bündig: «Der DBS hat weder die schlichte Eleganz des DB9 noch die jugendliche Agilität des V8 Vantage. Es ist explosive Kraft in einer schwarzen Krawatte und hat seinen eigenen einzigartigen Charakter, der dem von James Bond gleichkommt.» Der Veranstaltungsort für sein Debüt hätte nicht passender sein können, denn der DBS wurde während des weltberühmten «Concours d’Elégance» 2007, bei dem Aston Martin die Hauptmarke war, auf den elegant gepflegten Rasenflächen von Pebble Beach in Kalifornien einem anerkennenden Publikum vorgestellt. Hervorragende Leistung mit überragender Kontrolle: Der DBS bleibt einer der stärksten Serien-Aston Martins, die je gebaut wurden, und steht für die Synthese aus roher Kraft, rennsportlicher Technologie und herausragendem Design. Das Auto wurde
EINE IKONE KEHRT ZURÜCK 2018 gab Aston Martin die Wiedergeburt des ikonischen DBS bekannt. Unter dem unverwechselbaren Spitznamen «Superleggera» erfuhr das Flaggschiff ein Upgrade der Extraklasse und vervollständigte die Ambitionen der Marke, jedes ihrer bestehenden zweitürigen Sportwagen-Modelle im Rahmen ihres Second-Century-Plans zu ersetzen. Der DBS Superleggera steht an der Spitze der Sport-
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wagen-Reihe und bietet ein Höchstmass an Leistung, Handwerkskunst und Design. Marek Reichman, Chief Creative Officer, sagt: «Wenn Sie den Namen DBS Superleggera hören, wissen Sie, was er ist. Es ist der definitive Aston Martin Super GT. Es ist ein Symbol, eine Aussage, und dieses wird nicht anders sein. Wir haben die Grenzen von Leistung und Design verschoben, um diesem Auto einen unverwechselbaren Charakter zu verleihen und sicherzustellen, dass es der Tradition und dem Gewicht dieses Namens gerecht wird.» Mit makellos geformten Kohlefaser-Karosserieteilen verkleidet, ist dieses neueste Modell mit einem muskulösen, sehr individuellen Styling gesegnet. Ein Look, der perfekt zur epischen Leistung des 5,2-Liter-Biturbo-V12 von Aston Martin passt, der auf enorme Leistung und immenses Drehmoment für atemberaubendes Ansprechverhalten und aussergewöhnliche Leistung beim Einlegen der Gänge abgestimmt ist. Mit 725 PS, 900 Nm Drehmoment, einer Höchstgeschwindigkeit von 340 Kilometer pro Stunde und einer atemberaubenden Beschleunigung von nur 3,4 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde ist der DBS Superleggera ein Auto, das sich dem Ziel verschrieben hat, ein unvergessliches Fahrerlebnis zu bieten. EINE NEUE GENERATION VON WISSEN UND ERFAHRUNGEN Der Wandel des DBS zeigt Aston Martins Stärke, die Marke erfolgreich in die Zukunft zu führen. Tobias Moers, CEO von Aston Martin, stellt sich diesen Herausforderungen. Seit seinem Amtsantritt im letzten Sommer hat Moers daran gearbeitet, jeden Mitarbeiter zu befähigen und die Produktionsmethoden zu rationalisieren, um sicherzustellen, dass die Marke weiterhin von Stärke zu Stärke wächst. Tobias Moers hat ein angeborenes Verständnis für zwei Dinge: Technik und Details. Der in Freiburg geborene Geschäftsmann, der im August 2020 zum CEO von Aston Martin
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PRESTIGE
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Die transformative Reise von Aston Martin macht einen grossen Schritt nach vorne mit dem Konzeptfahrzeug «Valhalla».
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ernannt wurde, entstammt einer praxisorientierten Tradition von Führungskräften in der Automobilindustrie. Er ist ausgebildeter Ingenieur und verfügt über beeindruckende Erfahrungen mit den sich schnell verändernden Anforderungen, die Design und Technologie an die moderne Luxusautomobilindustrie stellen. Moers bringt eine neue Generation von Wissen und Erfahrung mit, die das Unternehmen durch die Herausforderungen der modernen Zeit führen wird. Nun ist er bald ein Jahr im Amt. Wie hat er die Art und Weise verändert, wie das Unternehmen Autos entwirft, entwickelt und baut? Bei einem Rundgang durch die Fabrikhalle, bei dem er seine Kollegen trifft und begrüsst, erklärt Moers, dass seine Hauptaufgabe darin besteht, die Männer und Frauen an den Montagebändern zu stärken. «Persönliche Verantwortung ist entscheidend. Wir haben traditionelle handwerkliche Prozesse, was eine intensive manuelle Interaktion mit dem Auto bedeutet», sagt er. «Dabei muss man den Arbeitern auch die letzte Verantwortung und Rechenschaftspflicht übertragen. Das erhöht den Stolz, was wiederum die Qualität verbessert. Das Ergebnis ist, dass die Autos, die unser Fliessband verlassen, besser sind als je zuvor. Damals wurden etwa bei der Sportwagenproduktion in Gaydon auf zwei verschiedenen Linien mit in Summe 70 Stationen pro Linie 15 bis 20 Autos pro Tag gebaut.» Ergebnis der Umstellungen der Produktions-Organisation, die seit kurzem aktiv sind: «Jetzt machen wir auf einer Linie 23 Autos pro Tag.» Er ist fest entschlossen, den Fahrzeugen ein neues Niveau an Präzision und Fahrbarkeit zu verleihen. «Wir haben den Ehrgeiz, dass Aston Martin die Nummer eins wird. So einfach ist das.» BLICK IN DIE ZUKUNFT Aston Martin verabschiedet sich allmählich von seinen V8- und V12-Modellen und setzt in Zukunft zunächst auf Hybride und später auf rein elektrische Modelle. Ab 2030 werde Aston Martin 50 Prozent seiner Produktpalette rein elektrisch ausgerüstet haben. Bei der Elektrifizierung hilft Anteilspartner Mercedes, der bereits den AMG-PHEV-Antriebsstrang mit V8 für den Valhalla liefert. Für die weitere Elektrifizierung mit Mercedes-Technik verspricht Moers, dass die Supersportler auf die spezifischen Anforderungen von Aston Martin zugeschnitten sind.
«WIR HABEN DEN EHRGEIZ, DASS ASTON MARTIN DIE NUMMER EINS WIRD. SO EINFACH IST DAS.» Tobias Moers, CEO Aston Martin 66
ART & CULTURE
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2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021
2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020
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KLASSIKER
DER
1980 ERBLICKTE DIE ERSTE HUBLOT-UHR DAS LICHT DER WELT. SIE WURDE VOM ITALIENISCHEN UNTERNEHMER UND GRÜNDER CARLO CROCCO ENTWORFEN UND GAB EINER KRAFTVOLLEN IDEE FORM: EINE PRAKTISCHE UHR ZU ENTWERFEN, DIE DEN ELEMENTEN STANDHÄLT. SCHLICHT UND KOMFORTABEL SOLLTE ER SEIN, EIN KLASSISCHER, SPORTLICHER ZEITMESSER MIT EINEM SOFORT ERKENNBAREN DESIGN. EBENSO CHARAKTERISTISCH FÜR DEN LEGENDÄREN HUBLOT-STIL IST DIE 2008 EINGEFÜHRTE «CLASSIC FUSION» IN IHREM ZEITLOSEN, SPORTLICHEN CHIC, DIE EBENFALLS AUS DEN ERSTEN INNOVATIVEN DESIGNS DER 1980ER JAHRE HERVORGEGANGEN IST. MIT EINER GROSSEN VIELFALT AN FUNKTIONEN, DURCHMESSERN, MATERIALIEN UND KRÄFTIGEN FARBEN ENTWICKELTE SIE SICH ZU EINEM UNWIDERSTEHLICHEN UNISEX-MODELL.
Als Hommage an das 40-jährige Jubiläum von Hublot wurden 2020 drei Sammlermodelle der «Classic Fusion» lanciert.
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2008 der «Classic Fusion» mit feinstem Beton kombiniert und wird durch filigrane Details, die an die Struktur und charakteristischen Ecken der Stadt erinnern, abgerundet. Gedeckte Grautöne heben sich von einem schwarzen Armband ab und symbolisieren so den Charakter von New York City, der zugleich Ruhe ausstrahlt als auch pures Temperament.
VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT VERBUNDEN
Zum 40-jährigen Jubiläum von Hublot wurde ein Modell der «Classic Fusion» entwickelt, das die Eleganz und zeitlose Raffinesse der «Classic Original» von 1980 einfängt. Mit der Kombination aus einem originellen Design und feinstem Tragekomfort zog die «Classic Original 1980» schnell ein anspruchsvolles Publikum in ihren Bann, welches auf der Suche nach einem einzigartigen Zeitmesser war. Carlo Crocco, der Gründer von Hublot, wollte eine praktische, widerstandsfähige und zu allen Anlässen tragbare Uhr kreieren. Hublot wagte es damals als erste Uhrenmarke, ein edles Material wie Gold mit einem modernen, eigens entwickelten Kautschuk zu kombinieren. Eine erfolgreiche Kombination aus zwei so unterschiedlichen Materialien, welche sich damals niemand vorstellen konnte. Diese neuen, bei Sammlern ausserordentlich beliebten «Classic Fusion»-Modelle verkörpern 40 Jahre voller technologischer Fortschritte und brechen mit Konventionen. «Wir geben uns nicht damit zufrieden, das Classic-Original von 1980 einfach neu aufzulegen, sondern haben es neu interpretiert, um den Hublot von heute widerzuspiegeln. Ein Modell mit mechanischem Uhrwerk im 45-Millimeter-Format für eine brandneue, zeitgemässe Version, die den innovativen Ansatz von Hublot der letzten vierzig Jahre feiert», sagt Ricardo Guadalupe, CEO von Hublot. Das schwarz lackierte und polierte Zifferblatt ist extrem dezent, mit nur facettierten Zeigern, einem applizierten Hublot und H-Logo. Das 45-Millimeter-Gehäuse aus Gelbgold, Titan oder schwarzer Keramik verfügt über die berühmten Schrauben an der Lünette und einen Saphirglasboden und sitzt auf einem zeitlosen, leicht verstellbaren Kautschukarmband mit dreifacher Faltschliesse für zusätzlichen Komfort. Diese charakteristischen Details geben der ersten Hublot-Uhr einen modernen Touch und verleihen diesen Modellen einen wunderbar zeitlosen Charakter.
2008 auf der Baselworld lanciert als moderne Neuinterpretation der ersten innovativen Designs der 1980er Jahre. Die «Classic Fusion»: Ihre sportlich-elegante Ästhetik mit satinierter Lünette, reduziertem Zifferblatt und raffiniertem Profil offenbart ein traditionelles Temperament und spiegelt gleichzeitig ihren unverwechselbaren Look wider. Dank der vielfältigen Funktionen und einer Vielzahl von Durchmessern, Materialien und leuchtenden Farben entwickelte sich die Serie schnell zum Must-have der Marke. Als Unisex-Ikone der Art of Fusion eignet sich die vielseitige Eleganz der «Classic Fusion» heute für alle Material- und Design-Spiele.
DIE KUNST UND MATERIALIEN
Tief verankert in der DNA von Hublot liegt die Verwendung von aussergewöhnlichen Materialien, die aufgrund ihrer ästhetischen Eigenschaften, ihrer Kratzfestigkeit und ihrer Beständigkeit wesentliche Merkmale der Zeitmesser darstellen. Seit Hublot 1980 zum ersten Mal Kautschuk mit einem Gehäuse aus Gold kombinierte, ist er zum unverzichtbaren Werkstoff und Erkennungsmerkmal der Marke geworden. Ebenso ist Magic Gold, das in Partnerschaft mit der «École polytechnique fédérale de Lausanne» entwickelt wurde und in der Giesserei von Hublot produziert wird, weiterhin die einzige kratzfeste und härteste 18-Karat-Goldlegierung der Welt. 2020 verarbeitete Hublot gar Beton in seinen Zeitmessern: Seit Hublot seinen grössten Flagship-Store in den USA in der New Yorker Fifth Avenue eröffnet hat, hat sich die Luxusuhrenmanufaktur zu einem festen Bestandteil von New York City entwickelt. Wie ein starker Fels in der Brandung befindet sich Hublot mitten im Herzen der Stadt und ist stolz, mit der neuen Special Edition «Concrete Jungle» eine Hommage an diese besondere Stadt zu lancieren. In der Industrie ist der Werkstoff Beton für seine Stärke, Beständigkeit und Widerstandsfähigkeit bekannt. Als eine Stadt, die auf einem solchen Fundament gebaut wurde, ist New York nicht nur ein Ort, sondern auch ein Symbol für Kraft und Widerstandsfähigkeit. So wird diese Stadt, die wie Hublot stets danach strebt, die Erste, einzigartig und anders zu sein, auch in diesem besonderen und klassischen Zeitmesser, mit dem gewissen Extra durch die Verwendung von Beton, lebendig. Gefertigt aus einem äusserst robusten Material ist dieses Modell
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MUST-HAVES «CLASSIC FUSION»
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2009
EIN
ORT
Autorin_Corina Rainer Bilder_bulthaup
MENSCHLICHER RESONANZ
Die freistehende Zubereitungsinsel ist seit Beginn der 1980er-Jahre ein Markenzeichen von bulthaup und wurde vom legendären Gestalter Otl Aicher konzeptioniert.
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DAS BAYERISCHE TRADITIONSUNTERNEHMEN BULTHAUP IST EINE INTERNATIONALE GRÖSSE IM KÜCHEN-PREMIUMSEGMENT. SEIT 2009 STEHT MIT CEO UND INHABER MARC O. E CKERT (50) WIEDER EIN FAMILIENMITGLIED AN DER FÜHRUNGSSPITZE DES UNTERNEHMENS. PRESTIGE SPRACH MIT DEM ENKEL DES FIRMENGRÜNDERS ÜBER DEN STELLENWERT DER KÜCHE ALS LEBENSRAUM, ÜBER ANALOGE TÄTIGKEITEN UND ENTSCHLEUNIGUNG – U ND WARUM SEINE PERSÖNLICHEN HIGHLIGHTS DER LETZTEN 15 J AHRE NICHTS MIT DEN PRODUKTEN VON BULTHAUP ZU TUN HABEN. Marc O. Eckert ist der Enkel des Firmengründers Martin Bulthaup und seit 2009 geschäftsführender Gesellschafter.
PRESTIGE: Herr Eckert, die Bedeutung der Küche als Raum veränderte sich im Laufe der Zeit. Welche Bedeutung hat sie Ihrer Meinung nach heute? MARC O. ECKERT: Für mich galt die Küche immer schon als Lebensraum. Doch der Wandel ist die einzige Konstante im Leben. Nichts ist statisch, auch die Bedeutung der Küche nicht. Gesellschaftliche Veränderungen spielen eine grosse Rolle: In den 1980er-Jahren war die Einbauküche nach dem Vorbild der Frankfurter Küche modern und die Hauptfunktion der Küche bestand darin zu kochen. Heute wird das Kochen häufig outgesourct und immer mehr durch andere Aktivitäten ersetzt. Von Homeoffice bis zu Homeschooling, von Party bis zu Yoga: Wer die Küche heute nur aufs Kochen auslegt, verkennt den gesellschaftlichen Wandel. Ist die Küche noch immer der Mittelpunkt einer Wohnung? Ja. Das war so und wird immer so bleiben. Denn sobald die Familie oder die Wohngemeinschaft zusammenkommt, geschieht dies in der Küche. Jede Party beginnt und endet in der Küche, sei dies, um gemeinsam zu kochen oder um Margaritas zu mixen. Die Küche ist zentral bei jedem wichtigen gesellschaftlichen Ereignis, ob dies Hanukkah, Weihnachten oder ein anderes kulturelles Fest ist. Was ist Ihre persönliche Zukunftsvision des Wohnens und insbesondere der Küche? Ich stelle mir das Wohnen in Zukunft sehr agil vor – und dabei aber angepasst an die emotionalen Bedürfnisse der Menschen. Insofern sehe ich die Küche nicht «nur» als Produkt. Ich sehe die Küche als Ort, wo menschliche Resonanz stattfindet. Ich sehe sie nicht bloss als Produkt und Raum: Die Küche ist mehr als ein Stauraum oder ein Herd, mehr als eine Wasserarmatur oder eine Arbeitsfläche. Wenn Sie gemeinsam mit Freunden einen tollen Abend bei einem Glas Wein verbringen, dann sind Sie deswegen
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2009 glücklich, weil Sie lachen, weil Ihre Freunde oder Familie – Ihre Mikrogemeinschaft – eine tolle Zeit haben. Die Zeit vergeht, Sie vergessen sich und schauen nicht aufs Handy. Die Küche ist ein Raum, in dem Menschen sich in ihrer Individualität zeigen können. Omas Geschirr zum Beispiel bleibt vielleicht hinter Türen verborgen, andere Gegenstände sind jedoch sichtbar und geben dem Raum gewissermassen eine Seele. Welcher Gegenstand beseelt Ihre private Küche? Ich habe ein Holzbrett aus einem Moor in Neuseeland, welches mehrere tausend Jahre alt ist. Ich spreche von diesen biografischen Gegenständen, die einen Lebensraum mit Kraft füllen. Für mich hat ein Raum etwas mit Seele zu tun. Goethe sagte: Jetzt und hier bin ich Mensch, hier darf ich sein. Beschreibt dieses Zitat, wovon Sie sprechen? Der Mensch ist dann Mensch und darf dann «sein», wenn er authentisch ist, sobald er sich verletzlich zeigt. Nicht indem er vorgibt, jemand zu sein, der er nicht ist. Damit Sie sich wohlfühlen, müssen Sie bei sich sein und im Moment ankommen. Dann fühlen Sie sich wohl. Wenn Sie nicht bei sich sind, fühlen Sie sich komisch, und es ist ungemütlich. Das Leben ist nicht perfekt, und wir Menschen sind es auch nicht. Natürlich möchten wir mit unseren Produkten bei bulthaup die perfekte Qualität erreichen – bezüglich Materialität, Beschaffenheit und Verarbeitung. Aber am Ende ist nichts vollkommen.
bulthaup b3 ist das aktuell erfolgreichste System von bulthaup, aktuell werden von zehn Küchen acht ins Ausland exportiert.
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PRESTIGE
«DIE KÜCHE IST EIN RAUM, IN DEM MENSCHEN SICH IN IHRER INDIVIDUALITÄT ZEIGEN KÖNNEN.» Marc O. Eckert
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LIVING
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Sie sagten in einem Interview: «bulthaup fängt dort an, wo die Maschine aufhört.» Legen Sie Wert auf die menschliche Komponente in der Verarbeitung? Ja, sehr. Ein Begriff, den ich in diesem Zusammenhang besonders schön finde, ist «Werkstolz». Werkstolz steht für eine Einstellung. Denn bei uns sind es die menschliche Hand und das menschliche Auge, welche für den Abschluss sorgen. Eine Maschine kann dies in ihrer Perfektion nicht, nur der Mensch kann dies erreichen. In unsere Produkte fliesst menschliche Imperfektion ein, und ich glaube, dass unsere Kunden diese Menschlichkeit spüren. Die Seele des Furniermeisters ist beispielsweise ein Teil des Furnierbildes. Furnieren ist eine Kunst. Es braucht Rhythmus und Harmonie, um die einzelnen Holzblätter harmonisch zusammenzufügen. Das kann nur ein Mensch. Bei uns ist keine Küche gleich, denn nach der Fertigung ist dem Endprodukt in gewisser Weise die Seele der Hersteller aufgedruckt. Das kommt im Begriff Werkstolz zum Ausdruck: das Herzblut, welches unsere Meister in ihre Kreationen stecken.
Technologie scheint in Ihren Küchen eine Nebenrolle zu spielen. Weshalb ist es Ihnen wichtig, dass bulthaup-Küchen analog bleiben? Ich finde, unser Leben ist schon genug von Touchscreens und dergleichen bestimmt. In unseren Küchen gibt es keine Touchscreens, denn die Küche kann ein analoger Rückzugsort sein, ein Ausgleich zum digitalen Alltag. Das Leben gleicht einer Pendelbewegung: Je mehr wir digital unterwegs sind, desto mehr haben wir das Bedürfnis nach analogen Tätigkeiten, nach menschlichem, analogem Feedback. Das bekommen wir von keinem Smartphone. Trotzdem denke ich, dass Technologie wichtig ist, wenn sie im Hintergrund verwendet wird und uns die Wahrnehmung oder unser Leben erleichtert. In Form von Licht beispielsweise. Spielt hier auch der Gedanke der Entschleunigung eine Rolle? Entschleunigung ist unvorstellbar wichtig, denn sie ist das Mittel, um zurück zum Bewusstsein zu kommen. Damit ich im Moment bin, muss ich meinen Körper und meine Seele zusammenbringen. Um zu entschleunigen, brauchen wir «Stopping Stones», also Orte, an denen wir bewusst anhalten müssen. In Japan beispielsweise hat es vor jedem Ryokan einen Stein vor einer Holzbank. Dort setzt man sich hin und zieht sich die Schuhe aus. Es ist ein Ritual, ein bewusster Vorgang mit den Händen, der uns hilft, im Moment anzukommen. Die Küche kann eine ähnliche Funktion übernehmen: Auf dem Brett einen Apfel zu schneiden, ist ein multisensorisches Ereignis, das uns ins Hier und Jetzt bringt. Können Sie mir einen kleinen Rückblick geben und uns erzählen, wie sich bulthaup in den letzten 15 Jahren verändert hat? Gibt es etwas, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist? Für mich persönlich waren die stärksten Momente jene, in denen ich die Gemeinschaft von bulthaup gespürt habe. Zum Beispiel an den Messen in Mailand, wenn wir alle auf einen Tag hinarbeiten. Vor dem grossen Tag häufen sich Probleme, schwierige Momente, und gegen Ende klappt doch immer alles. In diesen Situationen spüre ich die globale Community von bulthaup. Diese unvergesslichen Momente erlebst du nie alleine, sondern nur, wenn du als Team das Unmögliche schaffst. Die Highlights der letzten Jahre sind für mich also keine Produkte, um weiterzumachen. Diese Momente sind mir am deutlichsten geblieben. Sie sind der dritte Geschäftsinhaber aus der Familie Bulthaup. Viele sagen, dass Ihr Grossvater und Firmengründer Martin Bulthaup das Produkt bulthaup entwickelte und Ihr Onkel Gerd Bulthaup zusammen mit Otl Aicher die Ästhetik der Marke etablierte. Welchen Meilenstein haben Sie als CEO erreicht? In gewisser Weise haben wir als Familienunternehmen unseren Qualitätsbegriff mit jeder Generation erweitert – vom Produkt über die Ästhetik bis hin heute zum Gefühl. Für mich stehen Menschlichkeit, Bodenständigkeit und die Gemeinschaft im Vordergrund. Das menschliche Miteinander, welches sich in unseren Küchen abspielt. Diesen Qualitätsbegriff habe ich für mich so definiert. Aber ich bin mir sicher, die vierte und fünfte Generation wird wieder einen neuen Qualitätsbegriff hervorbringen, wir werden sehen.
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DIE SUCHE 2010 feierte Beyer sein 250-jähriges Jubiläum. Als besonderes Geschenk produzierte das älteste Uhrengeschäft der Welt gemeinsam mit Patek Philippe einen auf 50 Exemplare limitierten Zeitmesser. Mehr als zehn Jahre später fand eine der Uhren wieder zurück zu Beyer – dank der Spezialisierung des Unternehmens auf rare Fundstücke. Dörte Herold, Pre-Loved-Spezialistin von Beyer, entführt uns auf eine Schatzsuche nach Uhren, deren Kostbarkeit nicht mit einem Preisschild etikettiert werden kann.
NACH DEM
Autorin_Swenja Willms Bilder_Beyer
BESONDEREN 96
2010 PRESTIGE: Frau Herold, wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Patek Philippe für den 250. Geburtstag von Beyer? DÖRTE HEROLD: Patek Philippe ist einer der ältesten Partner von Beyer. Rein von der uhrmacherischen Qualität her entsprach dies unseren Qualitätsansprüchen für einen Zeitmesser, der unser Jubiläum entsprechend zelebriert. Beyer hatte schon immer den Anspruch, exklusive Uhren zu produzieren beziehungsweise zu verkaufen. Ausserdem sind wir zwei Unternehmen, die seit Beginn an noch im privaten Besitz sind, eine Gemeinsamkeit, die wir schätzen.
Was zählt sonst noch zu Ihren Aufgaben als Vintage-Spezialistin? Ein klassisches Beispiel ist die Liquidation von Schmuck und Uhren aufgrund eines Erbfalls. Die Stücke, die für uns interessant sind, begutachte ich dann gemeinsam mit Goldschmieden oder Uhrmachern. So können wir beurteilen, in welchem Zustand diese sich befinden. Wichtig bei Uhren ist es, zu klären, wann der letzte Service gemacht worden ist, wie das Werk zurecht ist, ob Kratzer zu sehen sind oder ob Originalpapiere vorhanden sind, was gerade für Sammler wichtig ist. Wenn die Objekte dann angekauft worden sind, werden sie revidiert beziehungsweise aufgearbeitet und von mir zertifiziert.
Was ist das Besondere an dieser Jubiläumsuhr? Zum einen wurde keine gewöhnliche Calatrava kreiert, also kein einfaches rundes Design ohne Komplikationen, sondern ein spezieller Chronograph. Ausserdem ist auf dem weissen Ziffernblatt mit dem Tachymeter das aktuelle Beyer-Logo mit dem besonderen «Y» aufgedruckt. Ein Detail, das ganz selten zu finden ist.
Gibt es bestimmte Modelle oder Uhrenmarken, bei denen Ihr Herz direkt schneller schlägt? Zurzeit sind für mich Stücke aus den 1940ern und 1950ern Herzklopfer. Eine unglaublich elegante Ästhetik. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Wohlstandsgesellschaft auf, man hatte endlich wieder Geld für pompösen Schmuck und tolle Uhren. Das zeigt sich im Design. Omega, Vacheron Constantin oder Patek Philippe kreierten damals Uhren mit besonderen Gehäuseformen und Bandanstössen, wie der «Top Head», also eine eckige Variante, bei welcher der Armbandansatz versteckt ist. Der Fantasie bei der Gestaltung der Gehäuse waren keine Grenzen gesetzt, auch weil die Industrialisierung noch nicht so weit fortgeschritten war wie heute. Viele Modelle sind heutzutage optisch sehr ähnlich. Erfreulich ist aber, dass Marken wie TAG Heuer oder Omega diese ältere Formsprache wieder aufgreifen, in Verbindung natürlich mit der modernen Technik. Als Vintage-Spezialistin hat man schon alles gesehen – denkt man. Aber die Uhrenindustrie überrascht einen doch immer wieder aufs Neue.
Und nachdem alle Exemplare verkauft worden waren, fand die Uhr letztes Jahr wieder ihren Weg zurück in die Beyer-Boutique in Zürich ... Genau, sie steht nun wieder zum Verkauf. Derzeit führen wir ein Sortiment von rund 250 Pre-Loved-Uhren, knapp weitere hundert Modelle sind noch in Revision. Im Vergleich zu anderen Unternehmen, die sich nur auf Vintage-Uhren spezialisiert haben, eine kleine Zahl. Wir selektieren aber auch unser Sortiment sehr stark. Die meisten unserer Kunden sind auf der Suche nach einer Rolex oder einer Patek Philippe, obwohl wir auch viele andere Marken wie Omega oder IWC führen. Damit geht natürlich ein bestimmtes Preissegment einher. Die Suche, Recherche und Revision für eine günstige Armbanduhr lohnen sich in diesem Sinne nicht für uns.
Im Beyer-Schmuckatelier entstanden zum grossen Jubiläum auch ganz besondere Schmuckstücke bestehend aus Ringen, Ohrschmuck, Colliers und Bracelets.
Hat Beyer im Laufe der vergangenen Jahre eine Veränderung der Nachfrage an CPO-Zeitmessern feststellen können? Einen Anstieg haben wir auf jeden Fall feststellen können, hauptsächlich aber für Rolex und Patek Philippe. Interessant zu sehen ist, dass sich der Geschmack der Kunden über die Jahre immer wieder verändert. Es gab Zeiten, in denen die Nachfrage nach Uhren aus den 1940er- oder 1950er-Jahren sehr hoch war, zurzeit sind verstärkt Chronographen gefragt. Viele unserer Kunden sind auch auf der Suche nach Uhren aus ihrem Geburtsjahr. Das sind Trends wie in der Mode. Warum ist Beyer die richtige Anlaufstelle für gebrauchte Uhren? Zum einen verkaufen wir nicht nur Pre-Loved-Uhren, sondern wir führen in unserer Boutique auch die neuen Modelle diverser Marken. Unser Service sorgt sich ausserdem um Qualität und Garantie, sollte ein Problem mit einer Uhr bestehen. Unsere Lagerbücher geben ausserdem Einblick in die Verkäufe unserer Uhren, teilweise führen diese zurück in die 1920er-Jahre. Es ist wahnsinnig spannend zu sehen, wie sich Preise entwickelten und wohin welche Marken verkauft worden sind. Eine Expertise, auf die nicht jedes Maison zurückgreifen kann. Ich habe beispielsweise gerade heute eine Anfrage bekommen von einem Herrn, der herausfinden möchte, ob seine Omega- Uhr bei Beyer verkauft worden ist, da diese die Beyer-Signatur enthält. Nun muss ich meine Bücher durchforsten, denn wenn dem so ist, ist der Verkauf irgendwo gelistet.
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D A R K
Full look: Chanel Sunglasses, jacket and trousers: luxury-shops.com Gloves: luxurylove.ch
PLACE
IN A
«DIE WELT IST EIN DUNKLER ORT», SAGTE KARL LAGERFELD NACH DER PRÄSENTATION SEINER HERBSTKOLLEKTION IM NEBELVERHANGENEN WALD DES GRAND PALAIS IN PARIS IM JAHR 2011. INSPIRIERT VON DIESER DÜSTEREN ATMOSPHÄRE UND DER SCHATTIGEN FARBPALETTE VON LAGERFELDS KREATIONEN AUS JENEM JAHR ENTSTANDEN DIE NACH FOLGENDEN SEITEN UND GLAMOURÖSEN VINTAGE-LOOKS, MIT DENEN UNS CHANEL ZURÜCK INS LICHT FÜHRT.
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PHOTOGRAPHY & ART DIRECTOR: BRIGITTE AESCHBACH
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ANOUK FROM OPTIONMODELAGENCY
MAKE-UP:
YANNICK ZÜRCHER
HAIR:
RENÉ WAGNER
LOCATION:
LIMMAT STUDIO
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BELL TABLE
© ClassiCon
PRESTIGE
Autorin_Lone K. Halvorsen
EIN
© ClassiCon
GLANZSTÜCK
DES
VOLLENDETEN HANDWERKS 118
© ClassiCon
IST ES EIN KUNSTWERK ODER EINE WUNDERSCHÖNE INTERPRETATION EINES BEISTELLTISCHES? DER «BELL TABLE», ERSCHAFFEN IM JAHR 2012 VON DESIGNER SEBASTIAN HERKNER, STELLT DIE GEWOHNTEN KOMBINATIONEN MIT MATERIALIEN AUF DEN KOPF UND ERSCHAFFT DABEI EIN MEISTERWERK DER HANDWERKSKUNST.
Schön, zart, graziös. Kaum ein Superlativ kann annährend der Schönheit dieses Beistelltisches gerecht werden. Der «Bell Table» von Sebastian Herkner interpretiert einen Couchtisch gänzlich neu mit dem fragilen Werkstoff Glas in Kombination mit Messing, Kupfer oder Marmor. Hier wird der Tischfuss zur prägnanten, farbig-transparenten Glasform im Raum, auf dem die Tischplatte aus Messing, Kupfer oder Marmor beinah schwebend über der mundgeblasenen Glasform wirkt. Mit einer leichten Reminiszenz an Art-déco-Entwürfe bekam der Tisch wegen seiner glockenartigen Anmutung seinen Namen. Einen vollendet harmonischen Kontrast zwischen den Materialien verleiht dem Tisch besonders reizvolle Reflexionen bei unterschiedlicher Lichteinstrahlung.
KLASSISCHES HANDWERK
Innerhalb weniger Jahre wurde der «Bell Table» zur Ikone eines jeden modernen Interieurs.
Sebastian Herkner wurde in Bad Mergentheim geboren. Er studierte Produktgestaltung an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung und gründete dort 2006 sein eigenes Studio. Die Stadt Offenbach war zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur deutschen Lederstadt mit Weltruhm geworden. Das Handwerk, das hier einst zuhause war, verschwand jedoch zunehmend, da die Produktionskosten im Ausland günstiger waren. Nach dem Abschluss von Sebastian Herkner 2007 an der HfG war er als Assistent an der selbigen Hochschule tätig. Nachdem die Lederwerkstatt auch in der Hochschule geschlossen wurde, war ihm bewusst, was die Folgen von neuen Technologien und neuen Materialien sein würden. So kam ihm schliesslich die Idee mit dem «Bell Table»: zurück zu dem klassischen Handwerk mit Glas blasen und Metall drücken.
Nach der Präsentation des «Bell Table» war die Resonanz enorm, und der Durchbruch von Sebastian Herkner kam wohlverdient. Das Geheimnis des Tisches? Sebastian Herkner glaubt es zu kennen: «Der Beistelltisch kommt gut an, weil er zum einen modern ist, zum anderen aber auch eine gewisse Eleganz und Klasse mitbringt. Man zahlt dann auch den Preis gern, den er durch die aufwendige Herstellung hat.» Und in der Tat ist der Herstellungsprozess alles andere als einfach. Schon als Sebastian Herkner den Prototyp produzieren lassen wollte, musste er lange nach einer Glasbläserei suchen. «Das ist ja kein Produkt, das einfach so aus der Maschine fällt», sagt er. Bei der Glasmanufaktur Freiherr von Poschinger im Bayerischen Wald wurde er jedoch fündig – ein Unternehmen, das nach 450 Jahren immer noch im Familienbesitz ist. Jeder einzelne Tisch ist handgefertigt, und deshalb sind auch kleinere Bläschen oder Unebenheiten im Glas keine Fehler, sondern gewünscht, denn das sind die Zeichen der handwerklich traditionellen Verarbeitung. Die grosse Herausforderung für Sebastian Herkner bestand zudem darin, einen Hersteller zu finden, denn die meisten haben sich zu dieser Zeit nicht für Glas interessiert. Das Traditionsunternehmen ClassiCon bekundete sein Interesse, und seit 2012 wird der «Bell Table» von ClassiCon produziert.
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PRESTIGE
DER MEISTER DER FARBENFROHEN
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ZICK ZACK MUSTER
OTTAVIO MISSONI
Autorin_Lone K. Halvorsen Bilder_Missoni
ES BEGANN ALS SPORTLICHE LIEBESGESCHICHTE, DIE DEM STRICK – BIS DAHIN DER INBEGRIFF VON SPIESSIGKEIT – ZU EINER FARBENFROHEN KARRIERE VERHELFEN SOLLTE. 2013 TRENNTE DER TOD OTTAVIO MISSONI UND ROSITA JELMINI – IHR ERBE JEDOCH BLEIBT BIS HEUTE BESTEHEN.
Es ist eine Geschichte über Sport, Wolle, Mode und die fehlenden Büstenhalter auf dem Laufsteg. Es begann 1948 bei den Olympischen Spielen in London, als der ambitionierte italienische Meister über 400 Meter Hürdenlauf, Ottavio Missoni, und die Sprachstudentin Rosita Jelmini sich kennenlernten. Zwischen den beiden entstand eine zarte Liebesgeschichte, die den Grundstein für das Modeimperium Missoni legen sollte. Aus einem ursprünglich kleinen Strick-Atelier wurde innerhalb weniger Jahren eines der bekanntesten Unternehmen weltweit, und die Liebe zwischen Ottavio und Rosita sollte «bis der Tod uns scheidet» erhalten bleiben. Fast siebzig Jahre nach der Firmengründung behauptet sich die Marke Missoni immer noch erfolgreich auf dem Markt. Wer mag noch Strick? «Alle! Aber nur von Missoni!» DAS KLEINE STRICK-ATELIER Als Tochter eines erfolgreichen Textilfabrikanten war Rosita seit früher Kindheit an Mode interessiert. Ottavio war ebenfalls nicht nur sportlich erfolgreich, denn nebst seiner sportlichen Karriere hat er Trainingsanzüge aus Wolle hergestellt und das italienische Olympia-Team damit ausgestattet. Nachdem die beiden sich gegenseitig das Ja-Wort gaben, entstand die Idee, ein kleines Atelier zu gründen, um mithilfe von neuen Techniken Strickwaren zu
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Die erste Modenschau der italienische Kultmarke begeisterte 1966 im Teatro Gerolamo in Mailand zahlreiche Gäste.
produzieren – darunter das erste Patchwork für Strickwaren. Gerüchten zufolge sollen die beiden nur zwei Maschinen im Besitz gehabt haben, die zunächst auch nur Querstreifen stricken konnten. Das Ehepaar experimentierte vor allem mit Wolle und kreierte schon bald die später charakteristischen Missoni-Looks, welche durch farbenprächtige Stoffe und vor allem durch das berühmteZickzack-Muster unverkennbar werden sollten. Was damals mit zwölf Farben seinen Anfang nimmt, endet heutzutage mit vierzig Farben pro Kollektion. Stetig wurde die Nachfrage nach der Strickmode grösser, und die kleine Werkstatt begann gemächlich zum Modelabel Missoni heranzuwachsen. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten – sowohl in privater wie in beruflicher Hinsicht. Zwischen 1954 und 1958 kamen die Söhne Vittorio und Luca sowie Tochter Angela zur Welt. In dieser Zeit erschien zugleich ihr erster Erfolg mit einem senkrecht gestrickten Pullover aus feinsten Garnen, der zum absolutes Must-have wurde. Ihre erste Kollektion «Milano Sympathy» wurde 1958 im Mailänder «La Rinascente» vorgestellt. Die Designs zeichneten sich durch kräftige Farben und wilde Streifen aus, zudem technisch raffiniert mit einem Hauch italienischer Lebensfreude. Ottavio und Rosita hatten ein Verfahren erfunden, mit dem sich nicht nur der Zeitgeist der 1960er Jahre in bequeme unverkennbare Kleidung stricken liess, sondern sie schufen damit eine Marke mit einer unverkennbaren Identität. Der Name Missoni sollte fortan immer wieder in
Modemagazinen auftauchen und entwickelte sich vom Geheimtipp zu einer bekannten Modemarke, die zunächst der Hippie- Mode ein Gesicht gab. Die erste Modenschau der italienischen Kultmarke begeisterte 1966 im Teatro Gerolamo in Mailand zahlreiche Gäste, als die Marke mit dem unverwechselbaren Zickzack-Muster eine unvergessliche Premiere feierte. Spätestens nach dem skandalösen Auftritt 1967 auf der Mailänder Modewoche im Palazzo Pitti, als Rosita die Models in letzter Minute ohne BHs auf den Laufsteg schickte – nicht bedenkend, dass der Stoff unter dem Scheinwerferlicht transparent werden würde – war der Strick nun endgültig von seinem biederen Image befreit. MIT ZICKZACK-MUSTER DIE WELT EROBERN Missoni führte die biederen Strickwaren aus der konservativen Welt hin zu einem frischen leuchtenden Farbenspiel italienischer Leichtigkeit. Inspiriert von der afrikanischen Kultur und der OpArt traf die sportliche Strickmode in fröhlichen Farben den Nerv der Zeit, und rasch rissen sich alle um die Outfits mit dem typischen Zickzack-Muster. Sie kombinierten gefärbte Garne in lebensfroher und eleganter Weise mit Streifenmustern, die mal quer, längs, diagonal und natürlich in Zickzack verliefen. Wie viele grosse Designer und Modehäuser änderte Missoni seinen Stil nicht mit jeder Saison, sondern blieb diesem treu. Ob bewusst oder unbewusst: Das war genau der einzig richtige Weg, die Marke auf Dauer zu verankern.
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Ende der sechziger Jahre lernte das Missoni-Ehepaar die damalige «Vogue»-Chefredakteurin Diana Vreeland kennen. Begeistert von dem Muster, den Farben und dem Ehepaar Missoni zugleich, lässt die Chefredaktorin ihre Kontakte spielen, und kein Jahr später wird die erste Missoni-Boutique in New York eröffnet. Es folgten Jahre, in denen Missoni Hochkonjunktur feierte, gefolgt von kühleren Jahren, in denen Strickwaren ungefähr so sexy wie kalte Spaghetti waren. Doch die Familie verfügte bekanntlich nicht nur über sportliche Qualitäten, sondern auch über die dazugehörige Portion Sportgeist – nach vorne schauen und weiterkämpfen. Trotz allem blieben Anerkennungen und Ehrungen nie aus, und so wurde das Kreativpaar 1973 mit den «Neiman Marcus Award» ausgezeichnet. 1979 stellt Missoni die erste Herrenkollektion in Florenz vor. Es folgen, neben der Damen- und einer Herren-Kollektion aus Strick und Textil, Düfte, Accessoires und Beachwear. Nachdem in den 1980er Jahren die Missoni Home Collection eingeführt wurde, zog der farbenfrohe Missoni Style auch in die Wohnung ein und eroberte neben dem Wohnund Schlafzimmer auch das Bad und den Spa-Bereich nobler Häuser weltweit. DIE DRITTE GENERATION MISSONI Missoni schaffte erfolgreich den Sprung ins neue Jahrtausend, wenngleich die Geschichte der Familie durch die Jahre sehr viele bemerkenswerte Kapitel erlebte. 2013 starb der Patron der Familie, Ottavio Missoni mit 92 Jahren, sein Sohn Vittorio verunglückte mit seinem Privatflugzeug vor der südamerikanischen Küste. Nach 24 Jahren als Kreativdirektorin bei dem lombardischen Modekonzern gab nun das jüngste Kind und die einzige Tochter des Gründerpaares, Angela Missoni (63), 2021 ihre Rolle ab. Nachdem ihre Mutter sich damals zur Ruhe gesetzt hatte, trug Angela massgeblich dazu bei, den Erfolg des Hauses weltweit zu verankern und bis in die Gegenwart zu halten. Ganz ohne ästhetische Rebellion ging es damals bei Angela aber nicht. «Meine Mutter war in einem Zickzack gefangen. Ich hingegen war ein Gaultier-Mädchen», sagte sie. So startete sie damals ihre eigene Linie, blieb aber bei der DNA des Hauses, beim Strick. Zukünftig wird Angela Missoni die Funktion der Verwaltungsratspräsidentin übernehmen. Zum neuen Kreativdirektor rückte der italienische Designer Alberto Caliri auf. Seit 2020 wird das Unternehmen von CEO Livio Proli geführt, aber die Mehrheit des Unternehmens ist immer noch im Besitz der Familie Missoni. Rosita Missoni geniesst ihren Ruhestand mit 90 Jahren, und wenn sie sich nicht gerade in einem ihrer vielen Domizilen aufhält, stöbert sie leidenschaftlich auf Floh- und Trödelmärkten herum. Die italienische Clanmutter mit ihrem unwiderstehlichen Lächeln und der vom Sportgeist getriebene Ottavio Missoni haben bewiesen, dass man mit etwas Farbe die Welt fröhlicher machen kann.
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MUST-HAVES Für das gewisse feminine Extra des saisonalen Looks hat Missoni dieses luxuriöse und schillernde Modell im Angebot. Bei diesen Damen-Sandalen mit schwarzem Leder-Obermaterial und hohem Absatz scheinen dank der breiten kupferfarbenen, laminierten Stoffriemen eine Fülle metallischer Reflexe den Knöchel zu umhüllen.
Das Pailletten-besetzte Minikleid mit V-Ausschnitt sorgt für einen glamourösen Auftritt. Bunte Längsstreifen im Missoni-typischen Muster durchziehen das Partykleid.
Langer Strick-Damenmantel aus Kaschmir-Mischung mit langen Ärmeln, Bindegürtel an der Taille und breitem Schalkragen in Kapuzenform. Ein elektrisierendes zweifarbiges Chevron verleiht ihm Rhythmus und Sinnlichkeit.
Eine Dégradé-Skala aus Weiss, Schwarz und Grau bildet einen raffinierten Hintergrund für den energiegeladenen Zickzack-Print, der die Textur dieses langärmeligen Herrenstrickpullovers mit hohem Kragen und langen Ärmeln veredelt.
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Die erste Zusammenarbeit zwischen Missoni und ACBC führte zur Kreation des Modells «FLY», das modern designte Schuhe und einen nachhaltigen Ansatz vereint und das dem Träger maximalen Komfort bietet sowie die Bedeutung der Verwendung von recycelten Materialien zum Wohle des Planeten unterstreicht.
MOTION
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DER SCHÖPFER DER ALIENS
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Autorin_Swenja Willms Bilder_Museum HR Giger
HANS RUDOLF GIGER
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IN DER WELT DES MYSTISCHEN UND PHANTASTISCHEN FÜHLTE ER SICH ZU HAUSE: H. R. GIGER, HERAUSRAGENDSTER KÜNSTLER SEINER ZEIT, ERSCHAFFER AUSSERIRDISCHER LANDSCHAFTEN UND VERSTÖRENDER, ABER EINPRÄGSAMER BILDER UND GROTESKER FIGUREN. DER BEGNADETE SCHWEIZER SURREALIST VERSTARB 2014.
H. R. Giger wurde 1940 in Chur geboren. Als Kind entwickelte er eine starke Leidenschaft für alles, was surreal und makaber ist. Sein Bedürfnis, sich auszudrücken und die einzigartigen Aspekte seiner kraftvollen Vorstellungskraft zu teilen, zog ihn zur bildenden Kunst. Aus Gigers eigenen Träumen und aus der Inspiration brillanter Bilder von so fantastischen Genies wie Gustav Meyrink, Jean Cocteau, Alfred Kubin und H. P. Lovecraft gingen die amüsanten Bilder seiner eigenen Kunst hervor. Gigers faszinierender biomechanischer Stil, diese brillante Synthese von Fleisch und Maschine, wurde nicht nur durch seine bemerkenswerten Gemälde, sondern auch durch Skulpturstücke, elegant gestaltete Möbel sowie Architektur- und Innenarchitekturprojekte verwirklicht. Seine Bilder wurden in Galerien und Museen auf der ganzen Welt ausgestellt. Seine wunderbar bizarren Landschaften und erschreckenden Kreaturen eroberten schnell die Faszination von Millionen von Fans auf der ganzen Welt. 1980 gewann Giger für die Mitarbeit am Film «Alien» den Oscar für die besten visuellen Effekte. 2014 verstarb der Künstler an den Folgen eines schweren Sturzes.
EIN MYSTISCHER ORT
Am 21. Juni 1998 öffnete das MUSEUM HR GIGER seine Pforten im mittelalterlichen Schloss St. Germain in der 400 Jahre alten, von Mauern umgebenen Stadt Gruyères in der Schweiz. Als ständige Heimat vieler Schlüsselwerke von Giger beherbergt das Museum die grösste und eindrucksvollste Sammlung von Gemälden und Skulpturen, Möbeln und Filmdesigns des Künstlers aus den frühen 1960er-Jahren bis heute. Im Obergeschoss des Museums ist die permanente Ausstellung von Gigers eigener privater Kunstsammlung und die Museumsgalerie, in der auch Werke anderer Künstler kuratiert werden, zu besuchen. Angrenzend an das Museum befindet sich die fantastische «Museum HR Giger Bar», die 2003 fertiggestellt wurde und selbst als echtes Kunstwerk gilt. Die Decke, Wände, Böden, Armaturen, Tische und Stühle wurden vom Künstler im Stil seiner anerkannten biomechanischen Entwürfe modelliert. Die «Giger Bar» ist das Nonplusultra in Sachen immersiver Kunst.
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2015
Autorin_Swenja Willms
DIE LEDERARCHITEKTEN
FASHION
Wegweisend seit 1951: die «Scribe Novo»-Kollektion.
UNSERE FÜSSE TRAGEN UNS DURCH DAS LEBEN. ES GIBT WEGE ZU BESCHREITEN, BERGE ZU ERKLIMMEN. DIE FAMILIE BALLY BAHNTE SICH IHREN EIGENEN WEG – VON DER GUMMIBANDFABRIK ZUR SCHUH PRODUKTION, VON ELEGANTEN HERRENTRETERN ZU BEGLEITERN WAGEMUTIGER BERGEXPEDITIONEN. DAS SCHWEIZER TRADITIONSUNTERNEHMEN KENNT SEINE WERTE UND BLEIBT SEINER KERNKOMPETENZ SEIT BEINAHE ZWEI JAHRHUNDERTEN TREU: DER ARBEIT MIT LEDER. NICOLAS GIROTTO SPRICHT DARÜBER, WAS ES HEISST, CEO EINER MARKE MIT EINER 170-JÄHRIGEN FIRMENGESCHICHTE ZU SEIN.
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PRESTIGE
PRESTIGE: Herr Girotto, Sie kamen 2015 zu Bally und haben als COO die Marke neu positioniert. Vier Jahre später übernahmen Sie den Chefposten bei der Marke. 2019, ein Jahr bevor Corona die Welt durcheinandergewirbelt hat. Wie haben Sie die vergangenen zwei Jahre überstanden? NICOLAS GIROTTO: Am Anfang war es sehr schwierig, aber als CEO spürt man die Macht, die man haben kann, um etwas zu bewirken. Sie spüren, wie viel von Ihnen in diesen turbulenten Zeiten erwartet wird, und natürlich möchte ich aus menschlicher Sicht solche Situationen vermeiden, weil sie schwierig zu bewältigen sind. Gleichzeitig sind dies Situationen, in denen man wirklich etwas verändern kann. Bally konnte sich stärken und schneller transformieren, als ich es in normalen Zeiten erwartet hätte. Die Pandemie ist also nicht nur ein negatives Endergebnis. Aber es war eindeutig ein schwieriger Moment für die Branche. Nun sind wir alle aber wieder auf dem Weg in eine positive Richtung. Welchen Herausforderungen stellen Sie sich nun als CEO? Hat sich Ihre Beziehung zu der Marke mit dem Chefposten verändert? Ja und nein. Ich repräsentiere und liebe die Marke, und nach sechs Jahren habe ich auch eine persönliche Bindung zu dieser Marke entwickelt. Du hast einen Teil deines Lebens hineingesteckt. Aber der grosse Unterschied als CEO ist, dass Sie sich für alles, was passiert, vollständig verantwortlich fühlen. Meine Liebe zur Marke hat sich also nicht geändert, aber meine Herangehensweise insbesondere an die Mitarbeiter hat sich verändert. Ich fühle mich für jeden von ihnen verantwortlich. Ich fühle mich für eine Marke mit einer 170 Jahre alten Geschichte verantwortlich, ein Jubiläum, das wir dieses Jahr feiern. Sie spüren also viel Gewicht auf Ihren Schultern. Aber das ist auch das Schöne an diesem Job. Es ist eine Art von Reichtum und eine Quelle der Inspiration. Und alles begann als familiengeführte Gummibandfabrik in Schönenwerd ... Richtig. Die Bally-Geschichte begann mit Damenschuhen für die Stadt. Dahinter steckt eine schöne Geschichte. Herr Carl Franz Bally besuchte während seines Gummigeschäfts eine Fachausstellung in Paris. Und er beschloss, seiner Frau ein Paar Schuhe als Geschenk mitzubringen. Aber weil er die richtige Grösse vergessen hatte, brachte er zehn Paar Schuhe mit. Nur zwei davon passten. Die restlichen Paare stellte er in das Schaufenster seiner Fabrik. Die Schuhe waren in weniger als einer Woche ausverkauft. Da begann sich Herr Bally zu fragen, warum er seine Schuhe nicht selbst herstellte. Er expandierte sein Sortiment, und Männerschuhe wurden produziert. Heute ist das Verhältnis 60:40 – 60 Prozent unserer Schuhe werden für Männer geschaffen, 40 Prozent für Frauen.
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2015 Nicht nur für klassisch elegante Schuhwerke ist Bally bekannt. Im Laufe der Geschichte hat Bally einen starken Bezug zum alpinen Raum entwickelt. Es begann 1953, als Sherpa Tenzing Norgay eure Rentierstiefel bei der Erstbesteigung des Mount Everest trug. Wie kam es dazu? Jeder weiss um die starke Verbindung, die Bally zum Alpinismus und zum Everest hat. 1947 sponserte Bally eine Schweizer Expedition, um zum ersten Mal den Everest zu besteigen. Die Expedition scheiterte, aber Sherpa Tenzing Norgay behielt die Bally-Stiefel. Sechs Jahre später wurde der Everest erneut bestiegen – erfolgreich, gemeinsam mit den Bally-Stiefeln und Sir Edmund Hillary. Ein weiterer unglaublicher Meilenstein für uns. Wenige Jahre später, 1956, nutzten wir unsere Verbundenheit zum Alpinsport erneut als offizieller Sponsor der Schweizer Olympiamannschaft bei den Olympischen Winterspielen in Cortina d’Ampezzo. Die Curling-Boots, mit denen wir die Mannschaft ausstatteten, wurden letztes Jahr wieder neu aufgesetzt – als funktioneller Modeschuh, der praktisch und gleichzeitig stilvoll ist. Der alpine Raum ist nach wie vor eine grosse Inspirationsquelle für die Marke. Dieses Jahr gründeten Sie die «Bally Peak Outlook Foundation», die sich die Säuberung der Bergwelt zur Aufgabe gemacht hat. Woher kam der Impuls, diese Stiftung zu gründen? Als ich als CEO anfing, habe ich der Nachhaltigkeit einen starken Schub gegeben. Niemand kann unseren Einfluss auf unsere Industrie ignorieren – nach Öl und Gas ist die Modeindustrie einer der grössten Umweltverschmutzungsfaktoren der Welt. Wir haben die Verantwortung voranzukommen, Teil der Lösung und nicht des Problems zu sein. Die «Bally Peak Outlook Foundation» ist ein Beispiel für unser Engagement und kam auf ganz natürlichem Weg. Seit der Erstbesteigung des Mount Everest stehen wir in engem Kontakt mit der Familie von Sherpa Tenzing Norgay. Er hat uns zusammen mit dem Expeditionsleiter Dawa Steven Sherpa auf die Probleme aufmerksam gemacht, die durch den übermässigen Tourismus verursacht werden: Verschmutzung und Müll in den Basislagern der Berge. Gemeinsam haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Umwelt in den Bergen zu schützen und die lokalen Gemeinschaften bei der Bekämpfung dieses Problems zu unterstützen. Bis heute haben wir seit 2019 4,4 Tonnen Müll aus dem Himalaya entfernt.
Als CEO nutzt Nicolas Girotto die Stärken von Bally.
Bally feiert dieses Jahr sein 170-jähriges Firmenjubiläum. Wie hat sich die Marke über diesen langen Zeitraum gewandelt? Wenn ich im Laufe der Geschichte von Bally Punkte nennen müsste, die konstant mit der DNA der Marke verbunden sind und uns so erfolgreich gemacht haben, wären das Handwerk und Innovation. Wenn Sie einen qualitativ hochwertigen Bergschuh haben möchten, auf den Sie sich verlassen können, hat Bally im Laufe der Jahre seine Handwerkskunst unter Beweis gestellt. Zum anderen hat uns das innovative Denken vorangetrieben. Nicht nur technisch, auch industriell. Bally hat viele Prozesse erfunden, wie die Prüfung der Qualität des Leders, um effizienter zu produzieren. Und sogar soziale Innovationen, bei denen Bally seiner Zeit voraus war. Zum Beispiel die Bereitstellung von Kantinen für die Mitarbeiter und die Gründung von Pensionsfonds. Also eine Reihe von sozialen Vorteilen zu einer Zeit, in der niemand über die soziale Verantwortung von Unternehmen sprach. Und mit der modernen Zeit kam ein neuer Zweig der Innovation hinzu: die Nachhaltigkeit. Die Modebranche ist ein Problem für die Umwelt, wir müssen dringend Fortschritte machen. Luxusprodukte sind zwar dafür bekannt, für die Ewigkeit gemacht zu werden, aber nicht alle enthalten das notwendige Mass an Nachhaltigkeit. Hier können wir noch mehr tun. Dass Schuhwerke von Bally für die Ewigkeit gemacht sind, beweist euer Modell «Scribe». Bestseller seit 1951 ... Ein Modell, das einen Meilenstein für unser Unternehmen markierte und von Max Bally aus der dritten Familiengeneration kreiert wurde. Ein zeitloses Design mit einer aussergewöhnlichen Konstruktion aus über 240 handwerklichen Techniken. Inspiriert wurde der Schuh vom Pariser Hotel «Soficel Le Scribe», in dem Max Bally zu diesem Zeitpunkt übernachtete. Mehr als 70 Jahre sind seitdem vergangen, und der Schuh ist immer noch Teil unserer Kollektion.
«ICH MÖCHTE NICHT JEDE GELEGENHEIT NUTZEN, SONDERN DIEJENIGE MIT DEM GRÖSSTEN POTENTIAL.»
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FASHION
Der Bezwinger des Mount Everest: Die Rentierstiefel von Bally erklommen bereits 1953 den höchsten Punkt der Erde.
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Die Curling-Boots von Bally erinnern an die Weltmeisterschaft 1956.
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Die «Unisex Capsule»-Kollektion «Bally Hike» wurde in Zusammenarbeit mit dem renommierten Moderedakteur und Stylisten Robert Rabensteiner designt und vereint Funktion und Mode.
In der aktuellen Herbst / Winter-Kollektion präsentieren Sie «Bally Hike», eine Produktpalette, die vom alpinen Raum inspiriert ist und in Zusammenarbeit mit dem Stylisten und Moderedakteur Robert Rabensteiner entstanden ist. Wie wichtig sind solche exklusiven Kooperationen? Kollaborationen mit Künstlern und Architekten waren für Bally schon immer wichtig. Das sieht man auch, wenn man einen Blick auf die berühmten Poster von Bernard Villemot wirft, die vor vielen Jahrzenten für Bally kreiert wurden. Heutzutage sind solche Kollaborationen gang und gäbe, aber Bally startete schon in den 1920er Jahren damit, mit berühmten Designern und Künstlern zusammenzuarbeiten. Dazumal war es Malerei, später war es eine fotografische Kampagne mit Gunther Sachs, heute eben Robert Rabensteiner.
Zukunft auch weiterhin fokussieren. Ich möchte nicht jede Gelegenheit nutzen, sondern diejenige mit dem grössten Potential. Und obwohl der geringste Umsatz mit Kleidung generiert wird, ist dies für mich wegweisend bei der Entwicklung der Marke. Denn es gibt eine echte Chance, unser Wissen und unsere Handwerkskunst von Leder in Ready-to-wear miteinzubeziehen, wie beispielsweise mit einem Hemd oder Hosen aus Leder. Manchmal nennen wir uns selbst die Lederarchitekten (lacht). Mit unserer Expertise von über 170 Jahren können wir nun Leder als Material neu definieren und verarbeiten. Was können wir folglich von der Frühjahrskollektion 2022 von Bally erwarten? Wir wollten ein Gefühl für die Post-Covid-Garderobe geben. Wir wollen uns wieder schick machen, aber trotzdem Komfortelemente behalten. Die Inspiration des Teams bei der Gestaltung der SS22-Kollektion lag also mitten bei Covid und bei der Beziehung, die man zu seiner eigenen Kleidung hat. Natürlich findet man in der neuen Kollektion auch das diesjährig neu entworfene B-Monogramm zur Feier unseres Jubiläums. Das Motiv mit Ballys charakteristischer, ineinandergreifender B-Chain-Kette erinnert an Schnürsenkel – eine kreative Anspielung auf Ballys Gründung als Schuhmacher im Jahr 1851.
In welche Richtung soll sich Bally in Zukunft entwickeln? Viele Modehäuser wie beispielsweise Gucci oder Hermès sind mittlerweile auch im Interior-Bereich tätig und bieten Home-Accessoires an. Ist eine solche Entwicklung auch für Bally interessant? Bally entwickelte sich von einer klassischen Schuh- in eine Lifestylemarke. 44 Prozent unseres Umsatzes machen wir mit Schuhen, 46 Prozent mit Accessoires, nur zehn Prozent mit Ready-to-wear. Auf diese drei Kerngeschäfte möchte ich mich in
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2016
JUBILÄUMSJAHR
DAS
ZEHN JAHRE HERZBLUT. ZEHN JAHRE FACETTENREICHTUM. ZEHN JAHRE BEGEGNUNGEN MIT WUNDERBAREN MENSCHEN UND THEMEN. 163
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Als Hommage an sein JUBILÄUMSJAHR erschien die 40. AUSGABE des PRESTIGE 2016 in goldener Ausführung.
In FRISCHEM
LOOK
und erneuertem Konzept.
EINE GESCHICHTE, AUF DIE MAN
STOLZ SEIN DARF. 164
2016
ZEHN JAHRE
PRESTIGE
Gedanken von Helena Ugrenovic, erste Chefredakteurin des PRESTIGE
Bis heute ist Helena Ugrenovic Teil der PRESTIGE-Redaktion und verfasst Artikel über die schönen Dinge des Lebens.
Zwei Jahre nachdem PRESTIGE geboren war und die ersten Ausgaben publiziert wurden, wechselte ich als damalige Chefredakteurin zu einem internationalen Logistikkonzern, schrieb als freischaffende Redakteurin für PRESTIGE und war auch weiterhin als «Brainstormer» und Mit-Konzepterin in die Projekte des Verlags involviert. Zum 10-jährigen Jubiläum sass ich erneut im Büro von Francesco: «Könntest du interimsmässig die Chefredaktion für die Jubiläumsausgabe übernehmen? Wir machen sicher 260 Seiten oder so. Hast du schon eine Idee?» Dieses Mal war es war kein Sprung ins kalte Wasser, aber ich arbeitete 100 Prozent in der Claims & Complaints-Abteilung des Logistikkonzerns und hatte zwei Monate Zeit, 260 Seiten der Jubiläumsausgabe zu füllen, die knallen sollte. Doch das Flämmchen brannte wie ein Feuer, und die Kreativität war getriggert. Gemeinsam brüteten wir über Rubriken, die wir noch ergänzend zur bestehenden Struktur einbauen wollten. Die Cover-Gestaltung lag in Francescos Händen, als ausgesprochen affiner Ästhet hatte er bei jeder Ausgabe genaue Vorstellungen, welches Cover es sein sollte. Nächtelang sass ich auf meiner Terrasse, recherchierte Themen, schrieb Berichte und verlor mich in Stunden für die perfekte Bildauswahl. Die Welt ist voller interessanter Themen, diese zu finden ist einerseits Recherche und andererseits das Anzapfen an das eigene Wissen, was man selbst bereits irgendwo aufgesammelt hat. Ich mag es, interessante Storys mit der Welt zu teilen, und so basierte die Themenauswahl auf Geschichten, die mir gefielen und von denen ich überzeugt war, dass sie auch unseren Lesern gefallen würden. Trotz der schier nicht enden wollenden Arbeit faszinierte es mich immer wieder, wie ein Magazin entsteht, wie es sich füllt, wie verschiedenste Themen und unterschiedlichste Facetten schlussendlich ein harmonisches Ganzes bilden. Der schönste aller Momente ist jedoch der, wenn man das gedruckte Magazin in den Händen hält, es durchblättert und denkt: «Wow, das hast du gemacht!»
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2017
Autor_Gisbert L. Brunner Bilder_Breitling
WATCHES & JEWELLERY
MIT GEORGES KERN NACH
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N E B
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ALS GEORGES KERN ANFANG 2002 DIE LEITUNG VON IWC SCHAFFHAUSEN ÜBERNAHM, KONNTE ER GLEICH EINEN SUPERLATIV FÜR SICH VERBUCHEN: MIT NUR 36 JAHREN WAR ER DER JÜNGSTE MARKEN-CEO IM RICHEMONT-KONZERN. ABER DER STUDIERTE POLITOLOGE MIT MBA WOLLTE NATÜRLICH NOCH HÖHER HINAUS. IM APRIL 2017 BELOHNTE DER RICHEMONT-KONZERN DIE ÜBER 15 JAHRE WÄHRENDE HARTE ARBEIT: GEORGES KERN AVANCIERTE ZUM OBER-CHEF ALLER SPEZIALISIERTEN UHRENMARKEN VON A. LANGE & SÖHNE BIS VACHERON CONSTANTIN. ALLERDINGS HIELT DIESES HOCHRANGIGE LEITUNGS-INTERMEZZO NICHT LANGE AN. DER VERKAUF VON BREITLING AN DEN 1981 GEGRÜNDETEN FINANZINVESTOR CVC CAPITAL PARTNERS ERÖFFNETE BESSERE CHANCEN. SCHON IM JULI 2017 ÜBERNAHM DER UHRENERFAHRENE MANAGER DORT DIE AUFGABE DES CEO. BEI DIESER GELEGENHEIT ERWARB ER AUCH ANTEILE AM TRADITIONSUNTERNEHMEN. SEITDEM GEHT ES BEI BREITLING MIT UMSATZ UND PRESTIGE KONSEQUENT NACH OBEN.
PRESTIGE: Herr Kern, Sie agieren jetzt gut vier Jahre als CEO von Breitling. Wenn Sie mal kurz zurückblicken, gibt es elementare Unterschiede zwischen der jetzigen Tätigkeit und Ihrer vorherigen Rolle als CEO bei IWC? GEORGES KERN: Das sind unterschiedliche Welten. Als ich damals mit 36 Jahren zum CEO ernannt wurde, besass ich kaum Erfahrung. Ich hatte nie Leute geführt in dieser Grös senordnung. Ich musste mich erst beweisen. Heute habe ich natürlich ganz andere Voraussetzungen mit über zwei Jahrzehnten Industrieerfahrung. Hat sich das Verhalten als CEO geändert? Natürlich. Zum einen habe ich in 25 Jahren schon alle Fehler gemacht. Ich hoffe, dass sie sich nicht wiederholen. Insofern muss ich mich bei meinen vorherigen Arbeitgebern bedanken. Ich konnte da Fehler begehen, die man im Private Equity nicht machen sollte. Im Laufe der Jahre wird man viel sicherer, auch in stürmischen Zeiten. Als wir vor fünf Jahren mit den ersten Präsentationen zum Wechsel des Managements und zur Neuausrichtung begannen, hiess es, wir würden die Marke an die Wand fahren. Aber da ist man durch die Erfahrung viel gelassener als mit 36 Jahren. Das ist im Prinzip der Unterschied, die Erfahrung und das Alter … Bringt zunehmendes Alter mehr Gelassenheit? Sicher, man agiert viel entspannter. Natürlich rege ich mich manchmal auf, wenn es nicht schnell genug geht. Oder wenn mal ein Fehler passiert. Aber nicht, weil ich nicht an das Team oder an die Marke glaube – oder an das, was wir tun. Heute ist Breitling ein Homerun. Heute sind die Investoren komplett überzeugt. Die Resultate stimmen, und wir sind auf Kurs. Die Mitarbeiter sind hoch motiviert. In Konzernen und Gruppen ist es so, dass man eher defensiv als offensiv spielt. Ich habe heute mein Geld in dieser Firma und nehme interessanterweise viel mehr Risiko auf mich, als ich früher je eingegangen wäre. Wir waren vor vier Jahren die New Kids on the Block, wir waren die Herausforderer. Aber wenn man gegen den FC Bayern spielt, kann man sich nicht hinten reinstellen, denn dann hat man bereits verloren. Also lieber nach vorne spielen und Tore schiessen. Wir waren immer offensiv, ein bisschen wie Jürgen Klopp.
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2017 Unter dem neuen Management hat Breitling Baselworld sehr schnell den Rücken gekehrt. Welche Bedeutung haben traditionelle Uhrenmessen wie ehedem Baselworld oder jetzt Watches & Wonders? Haben sie noch Zukunft oder sind sie von gestern? Wir haben uns bereits 2019 auf unser eigenes Summit- Format konzentriert, welches wir ortsungebunden und zeitlich flexibel gestalten können. Während Corona hat man gesehen, dass es sehr gut ohne die Messen funktionieren kann. Allerdings: Eine flexible Plattform wie Geneva Watch Days ergibt für uns Sinn, da jede Marke ihre Aktivitäten sehr individuell und viel kostengünstiger gestalten kann. Uns ermöglicht es beispielsweise, unser bewährtes Summit-Format dort umzusetzen. Ein wichtiger Begleiteffekt von Messen oder anderen Zusammenkünften ist ja die Tatsache, dass man neue Uhren endlich auch wieder haptisch erleben und auch über sie sprechen kann. Das ist richtig, und genau das verfolgen wir zum Beispiel mit unseren Roadshows und Summits. Aber im vergangenen Jahr konnten wir auch nicht reisen. Wir wollen unsere Produkte dem Handel und der Presse dezentral präsentieren und begeben uns in die einzelnen Regionen und Märkte. Diese Roadshows haben wir bereits vor der Coronakrise eingeführt, und wir werden sie auch künftig weiterverfolgen und weiterentwickeln. Für den Konsumenten gibt es digitale Möglichkeiten. Wir gehören zweifellos zu den Marken, die auch während der Coronazeit den engsten Kontakt zum Handel und zu den Journalisten gehalten haben.
Apropos Märkte, wie haben die sich denn unter Ihrer Ägide entwickelt? Haben sich die Prioritäten verändert? Vor vier Jahren war Breitling sehr stark in den USA, Japan, England und in ein paar weiteren traditionellen Märkten in Europa vertreten. Diese haben wir konsequent weiterentwickelt. Nun sind wir auch stärker in China präsent. Das erste, was wir unter meiner Regie gemacht haben, bestand in der Internalisierung der Distribution. Rund um den Globus arbeiteten wir in fast allen Märkten mit Agenten, die unsere Uhren eingekauft und weitervertrieben haben. Das war das Ex-Factory-Businessmodell des vorherigen Eigentümers von Breitling. Nach dem Kauf strebten wir unmittelbar ein integriertes Modell mit ausschliesslich eigenen Vertriebskanälen an. Parallel dazu haben wir unser Boutiquen-Netzwerk ausgebaut. Inzwischen haben wir rund 150 Boutiquen weltweit, wobei 70 bis 75 Prozent von externen Partnern geführt werden. Wir haben die Kontrolle über unsere Distribution und dadurch viel direkteren Zugriff auf die Märkte. Das hilft natürlich enorm. Speziell in China wachsen wir ausgesprochen stark. Trotzdem müssten wir unseren Umsatz vervierfachen oder verfünffachen, um jenes Level zu erreichen, das wir in Deutschland, Europa oder im Mittleren Osten erreicht haben. In China haben wir keine klassische Distribution über einen etablierten Fachhandel, daher müssen wir ein Netzwerk aus eigenen Boutiquen aufbauen. Hat sich der Markt durch das Coronavirus in den vergangenen beiden Jahren verändert? Der Luxusmarkt hat sich bereits vor Corona verändert, und zwar durch ein grundsätzlich verändertes Konsumentenverhalten. Heute reden wir nicht mehr vom klassischen Luxus, sondern vom sogenannten Neo-Luxus. Breitling steht für inklusiven, relaxten und nachhaltigen Luxus. Und das hat Einfluss auf die Art und Weise, wie wir unseren Kunden begegnen und mit ihnen kommunizieren. Wir engagieren uns nicht mehr in Sportarten wie Formel 1 oder Golf, sondern in Aktivitäten, die für unsere Kunden relevant sind und die sie auch selbst betreiben können. Jeder kann Fahrrad fahren, laufen, schwimmen, surfen und sich damit identifizieren – dies sind Aktivitäten, die für unsere Kunden nachvollziehbar und greifbar sind.
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2017 Ein Beispiel ist unsere Partnerschaft mit Deus ex Machina, die enorm erfolgreich ist, weil sie ein Lebensgefühl vermittelt, das relevant für unsere Kundengruppen ist. Ebenso relevant ist Nachhaltigkeit. Wir haben erst kürzlich unseren «Sustainability Mission Report» veröffentlicht, worin wir nebst unseren Produktinnovationen Massnahmen aufzeigen, wie wir entlang der Wertschöpfungskette positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft nehmen. Luxus ist heutzutage längst nicht mehr so vordergründig, wie er vor sagen wir gut 20 Jahren mal war. Der Sinn und Zweck ist heute das A und O bei den jungen Konsumenten. Es wird viel bewusster konsumiert. Und das betrifft nicht nur das Produkt selbst, sondern beispielsweise auch die Verpackung. Wir haben Anfang des Jahres eine innovative Verpackung eingeführt, die aus 100 Prozent rezyklierten PET-Flaschen besteht, 50 Prozent weniger Materialeinsatz erfordert und sich für den Transport flach zusammenfalten lässt. Wie hat sich das Thema Luxus über die vielen Jahre verändert? Wie nehmen Sie persönlich die Uhrenindustrie im Zeichen des Luxus über die letzten 25 Jahre wahr? Zuallererst hat sich Luxus demokratisiert. Der reichste Mann der Welt feiert seine Erfolge mit hochqualitativen, handgefertigten Luxus-Produkten. Daneben finden sich neun Tech- Milliardäre. Das Interessante ist doch, dass heute in einer hochdigitalisierten Welt einer der wertvollsten Konzerne im traditionellen Luxusbereich agiert. Das zeigt in gewisser Hinsicht doch auch den Wandel der Konsumenten. Der Luxus, wie wir ihn heute kennen, entstand nicht zur Zeit von Ludwig XIX., sondern in den 1980er- Jahren in Italien und Frankreich. Da stiegen grosse Marken wie Gucci, Louis Vuitton oder Chanel empor. Das war der Beginn des modernen Luxus. Ende der 1990er-Jahre kam es zu einer Demokratisierung des Luxus. Dann folgte eine Phase des Hyper-Luxus mit Hyper-Exklusivität und unbezahlbaren Produkten, was mit einer gezielten Abgrenzung einherging. Heute zählt der inklusive, der relaxte und nachhaltige Luxus. Und der wird meines Erachtens auch zukünftig massgebend sein. Luxus wird sich weiter demokratisieren. Neulich habe ich mit einem befreundeten Gastronomen geredet, der mir erzählt hat, dass er in seinen Restaurants noch nie so viel teuren Wein verkauft hat wie nach Corona. Die Leute wollen das Leben geniessen und sich etwas Gutes tun. Die Leute sehnen sich nach einer Welt, in der man noch frei atmen konnte, die noch in Ordnung war und noch nicht so komplex. Und deswegen glaube ich, dass analoge Uhren auch in der Zukunft boomen werden. In einer digitalisierten Welt besteht der neue Luxus nicht aus digitalen Smartwatches. Der neue Luxus ist verbunden mit dem Analogen, dem Fassbaren, mit echten Werten und mit echten Geschichten.
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Superocean Héritage
Alle Welt spricht von Umwelt und Nachhaltigkeit … Heute kann man keine Marke ohne Nachhaltigkeit aufbauen. Das geht einfach nicht mehr – sei es durch gesellschaftlichen Druck oder aus eigener Überzeugung. Ich mache es aus eigener Überzeugung schon seit 25 Jahren. Deswegen haben wir auch die Blockchain eingeführt, damit wir dem Kunden Zug um Zug eine totale Transparenz zu unseren Produkten anbieten können. Deswegen offerieren wir nachhaltige Armbänder und Verpackungen, deswegen unterstützen wir Aufforstungsprojekte. Und aus diesem Grund kooperieren wir mit Kelly Slater und seiner Firma Outerknown, mit Bertrand Piccard und seiner Solar Impulse Foundation und so weiter. Wir engagieren uns, weil wir Teil der Lösung sein wollen und nicht ein Teil der gegenwärtigen Probleme. Hat die Uhrenindustrie die Macht, da etwas zu verändern? Darum geht es nicht. Natürlich können wir die Welt nicht grundlegend verändern. Wir sind kein Grosskonzern im Getränkemarkt. Wir können nicht die Menge an Plastikflaschen oder PET-Flaschen reduzieren. Aber wir haben im Jahr mehr als 200’000 Kunden, welche grundsätzlich Einfluss haben und Einfluss nehmen können. Wenn ich diese Menschen mit derartigen Massnahmen erreiche, erzeugen wir einen Multiplikationseffekt. Das ist ganz wichtig. Wir reden darüber, und zwar auf eine positive Art und Weise. Ich habe früher einmal mit der Cousteau Society zusammengearbeitet. Jacques-Yves Cousteau hat immer gesagt, wir müssen schützen, was wir lieben. Deswegen hat er seine Filme produziert, um die Schönheit der Unterwasserwelt einem breiten Publikum näherzubringen. Wir müssen aufzeigen, dass im Prinzip jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten einen Beitrag leisten
kann. Mir geht es darum, wie man welchen Einfluss als Unternehmen und als Privatperson in der Gesellschaft nehmen kann. Breitling hat mittlerweile Econyl-Armbänder aus recyceltem Material im Programm. Das wird irgendwann für alle Uhrenmarken unausweichlich sein. Schon heute darf man in Kalifornien keine Krokobänder mehr einführen. Dieser Trend wird sich ausweiten. Aber wir können heute organische Bänder herstellen lassen, die ganz genauso aussehen. Die Technologien sind inzwischen sehr weit fortgeschritten. In diesem Sinne ist auch die Blockchain-Technologie ausgesprochen interessant. Mit der Zeit werden wir über Blockchain eine totale Transparenz in den Lieferketten erzielen. Wo kommt das Leder her? Wo kommt der Stahl her? Ist das Material recycelt? Stammt das Gold aus nachhaltigen Minen? Wie gross ist der CO2-Fussabdruck? In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird sich diesbezüglich unheimlich viel bewegen. Kann Breitling da vorangehen? Wir versuchen immer, eine Nasenlänge voraus zu sein. Aber früher oder später werden sich alle zur Herstellung dieser Transparenz gezwungen sehen und dementsprechend handeln müssen. Wie werden die neuen Econyl-Armbänder aus recyceltem Nylon von den Kunden angenommen? Immerhin sind sie durch das Upcycling vergleichsweise teuer. Sie werden sehr gut aufgenommen. Wir lassen aber weiterhin die Wahl. Wir können die Kunden nicht zu Nachhaltigkeit zwingen, sondern müssen sie durch nachhaltige und trotzdem
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2017 Breitling ist eine Uhrenmarke primär für Männer. Wie stehen Sie zu dieser These? Die ganze Ausrichtung der Marke hat sich stark gewandelt, und wir sprechen mittlerweile auch eine weibliche Zielgruppe an. Wir haben unser Produktsortiment für Damen stark ausgeweitet. Die neue Chronomat-Linie mit Modellen mit 32 und 36 Millimeter Durchmesser ist ein unfassbarer Erfolg. Die Taucheruhr «Superocean», die «Superocean Heritage ’57 Capsule Collection» oder die «Navitimer 35» sind weitere Beispiele. Kurz: Wir haben dieses Segment massiv ausgebaut, in der gleichen Art und Weise, wie wir das bei den Männern gemacht haben. Das heisst, wir differenzieren uns über ein sportliches, eigenständiges Design mit coolen Farben, anders als die sehr klassischen Damenuhren der Konkurrenz.
schöne Produkte überzeugen. Unsere neuen Econyl-Bänder sind sehr stylish und cool. Wir und auch der Handel machen zwar keinen Gewinn mit diesen Bändern, weil das Basismaterial – aus dem Ozean geborgene Fischernetze – sehr teuer ist. Aber das spielt keine Rolle. Uns geht es um die Kommunikation und das Bewusstsein unserer Kunden. Wie strukturiert sich denn jetzt der Breitling-Kundenkreis? Sie decken inzwischen ein immens breites Spektrum ab, angefangen bei der extrem klassischen und retroorientierten «Premier» bis hin zur neuen «Super Chronomat». Letztere knüpft ja deutlich an die Ära Schneider im Hause Breitling an. Wer ist hierbei der Kundenkreis? Wen möchte Breitling konkret ansprechen? Grundsätzlich kauft ein Kunde erst einmal die Marke, weil sie ihn emotional anspricht. Dies lässt sich wiederum besonders gut an Automarken aufzeigen. Der Kunde entscheidet sich für einen Mercedes, Audi oder BMW, und das sind unterschiedliche Kunden. Und es sind unterschiedliche Kundentypen, die einen Ferrari, einen Bentley oder einen Aston Martin kaufen. Über das Image der Marke erreiche ich unterschiedliche Kundenkreise. Als Erstes baue ich über das Image der Marke eine Community auf, welche diesen oder jenen Luxus möchte und zum Beispiel die Breitling-Boutiquen oder die Breitling-Werbung cool findet. Wenn man die Leute für die Marke gewonnen hat, bringt man sie zu den Produkten. Und da bieten wir die genannte Diversität von Sportuhren bis hin zu eleganten mechanischen Zeitmessern an. Wenn jemand erst einmal unsere Marke liebt, wird er sich unter Umständen zwei oder drei unterschiedliche Produkte kaufen – für die sportlichen Aktivitäten eine «Endurance Pro» oder eine «Superocean», zum Ausgehen eine elegante «Premier» oder eine «Chronomat». Die Marke zieht Menschen an. Für mich ist sie das Allererste und das Allerwichtigste. Breitling fährt schon seit vielen Jahren eine rigorose Qualitätsstrategie. An dieser wurde und wird ja wohl nicht gerüttelt. Natürlich nicht. Erstklassige Qualität ist eine Grundvoraussetzung. Die Uhrwerke müssen einwandfrei laufen und servicefreundlich sein. Unsere Werke müssen 100 Jahre und mehr laufen, und daher gehen wir bei der Entwicklung auch keine Risiken ein. Wir produzieren keine filigranen, kunstvoll dekorierten oder ausgefallenen Werke. Aber wir haben eines der weltbesten Chronographenwerke. Dazu werden sich in Zukunft weitere gesellen, auch neue Technologien wie Silizium.
Gibt es eine Hausnummer? Unsere Kunden sind zu 30 Prozent Frauen oder so? Wir möchten 30 Prozent unseres Umsatzes mit Uhren für Frauen generieren. Das ist unser Ziel. Sind Frauen anders zu beeinflussen als Männer, wenn es darum geht, sie für eine Uhr oder die Marke Breitling zu begeistern? Es gibt durchaus noch Platz für eine coole Marke, die die Bedürfnisse moderner Frauen abdeckt. Die bekannten und erfolgreichen Damenmodelle sind Klassiker, welche es schon seit eh und je gibt. Und ich glaube, es gibt einen Platz für Produkte, die etwas anders ausgeprägt sind: ein bisschen relaxter, cooler, sportlicher, vielseitig einsetzbar.
«BREITLING STEHT FÜR INKLUSIVEN, RELAXTEN UND NACHHALTIGEN LUXUS.» Georges Kern
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Frauen als Zielgruppe nähern sich der Uhr … … über das Image. Als wir zum Beispiel das Boutique- Konzept mit unserem unverkennbaren Industrial-Loft-Design eingeführt haben, tauchte immer wieder die Frage auf, ob das nicht zu maskulin sei. Oder ob die Marke Breitling mit den Motorrädern, Autos und Flugzeugen nicht zu sehr auf Männer ausgerichtet sei. Nein, denn die Frage ist nicht, ob es maskulin oder feminin ist. Die Frage lautet: Ist es cool oder ist es nicht cool, spricht es unsere Kunden an, ob Frau oder Mann? Es gibt schliesslich auch Surferinnen, Motorradfahrerinnen, Abenteuerinnen und so weiter. Man kann nicht unterscheiden zwischen einem Männer- und einem Frauen-Image. Das Markenimage ist immer gleich. Aber die Produkte müssen für Männer oder Frauen passen. Nehmen wir beispielsweise die «Navitimer 35»: Die Perlenlunette gibt dem Produkt einen speziellen Charakter, aber das Design ist unverkennbar. Ähnlich wurde die «Superocean Heritage ’57» mit dem Design aus den 1950er-Jahren zeitgemäss gestaltet und ist ein phänomenaler Erfolg. Wie würden Sie denn Ihre aktuelle Zielgruppe verorten? Sind das Menschen mit Monatseinkommen zwischen 5000 und 10’000 Euro? Gibt es entsprechende Analysen, wer Breitling- Uhren kauft? Tendenziell haben wir eine eher jüngere Zielgruppe, weil grundsätzlich jüngere Menschen besagten Luxus kaufen. Des Weiteren haben wir auf einmal ganz viele Menschen, die früher nie eine Uhr erworben hätten. Nun kaufen sie plötzlich eine Breitling, weil sie unsere Marke und die Story mögen. Noch vor 25 Jahren war die Reihenfolge der Kriterien in unserer Industrie eine andere: Man wählte ein Uhrwerk, dann eine Uhr und dann die Story. Das hat sich inzwischen umgedreht. Heute steht die Story an erster Stelle, die Marke, dann kommt das Produkt und schliesslich auch das Uhrwerk. Die zentrale Frage ist, welches Image man damit produziert. Wenn Menschen eine «Navitimer» tragen, wollen sie auch die Geschichte dazu erzählen können. Was verknüpft sich mit dieser Uhr? Grundsätzlich pflichte ich dem bei. Aber ich glaube, heute geht es über das Storytelling hinaus. Wir reden von einem neuen Post-Covid-Lebensgefühl. Was möchte ich vom Leben? Was ist mir wichtig, was brauche ich? Welches Lebensgefühl? Wie setze ich meine Zeit ein? Was lohnt sich und was lohnt sich nicht? Welche Marke passt zu mir und repräsentiert meine Werte? Wir erleben das beispielsweise auch, wenn wir Mitarbeiter rekrutieren. Als ich an der Hochschule Sankt Gallen abgeschlossen habe, wollten viele zu den renommierten Beratungsunternehmen, namhaften Banken oder global tätigen Grosskonzernen. Heute stellen sich die jungen Leute die Frage: Wo lerne ich etwas? Wo kann ich etwas bewegen? Sie möchten etwas Sinnvolles tun und ziehen vielleicht eher ein kleineres Unternehmen in Betracht. Dabei ist auch wichtig, welche Kultur im Unternehmen herrscht. Ist es nachhaltig, divers? Somit bin ich überzeugt, dass auch das Verhältnis zu einer Marke heute grundsätzlich anders ist. Heutzutage viel diskutierte Themen sind Wertsteigerung und Wiederverkauf von Uhren zu völlig verrückten Preisen. Das ist sicherlich bei gewissen Marken so. Aber auch das ist eine Frage der Lebenseinstellung und der Präferenzen. Das
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The Breitling Cinema Squad Adam Driver, Charlize Theron und Brad Pitt
betrifft ja nicht nur Uhren, sondern beispielsweise auch Kunst oder Vintage Cars. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man das kaufen sollte, was man mag und womit man sich wohlfühlt – weniger als Investition. Aber es kommt natürlich darauf an. Wenn man Kunst kauft, lässt man sich beraten. Ich würde mich trotzdem fragen: Was gefällt mir, was ist authentisch oder hat es Potenzial? Und nicht umgekehrt in der Reihenfolge. Wenn mir jemand rät, ein Bild von einem auch preislich aufstrebenden Künstler zu erwerben, mir das Bild jedoch nicht gefällt und ich es auch nicht in meinem Wohnzimmer hängen haben will, dann kaufe ich es einfach nicht. Das Gleiche gilt sinngemäss auch für Uhren. Es muss alles zusammenpassen. Hat Breitling Potenzial, um auf die Frage zurückzukommen? Gegenwärtig steigt Breitling massiv im Wiederverkauf. Die «Navitimer», die «Co-Pilot» und andere Vintage-Modelle gehen ab wie verrückt, weil es am Markt kaum mehr Rolex oder Patek-Philippe gibt. Deswegen sieht man derzeit sehr viele Heuer und sehr viele Breitling, die preislich rapide steigen. Wie steht Breitling zu CPO? In den USA ist Certified Pre-Owned ein Weg, den viele Händler bereits selbst beschreiten. Auch in Deutschland ist CPO auf dem Vormarsch. CPO wird immer populärer, denn für den Fachhandel bedeutet das ein zusätzliches und für die Kunden ein sicheres Geschäft. Breitling bietet diesen Service ebenfalls an und arbeitet bislang mit Crown & Caliber in den USA. Wir arbeiten im Bereich CPO an innovativen Ansätzen, die in ein paar Monaten spruchreif sein werden.
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In der Automobilindustrie ist das ja seit Langem schon gang und gäbe. Die Uhrenindustrie hinkt meist fünf oder zehn Jahre hinter neuen Tendenzen her. Alles, was jetzt im Rahmen von CPO kommt, gibt es in der Automobilindustrie schon ewig lange. Und der Konsument erwartet das auch von Uhrenmarken. Das gehört zum Kundendienst. Ganz zum Schluss: Welches ist denn die Lieblingsuhr von Georges Kern? Gegenwärtig ist die neue «Super Chronomat» die perfekte Uhr am Markt. Das betrifft die Optik, den Wiedererkennungswert, den Tragekomfort durch das Rouleau-Armband, das Uhrwerk, die Eigenständigkeit und natürlich die Geschichte.
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DER MYTHOS
2018 FEIERTE PORSCHE SEIN 70-JÄHRIGES JUBILÄUM. 1948 VERWIRKLICHTE FERRY PORSCHE MIT DEM PROTOTYP DES «356» MIT DER NUMMER 001 SEINE VORSTELLUNGEN EINES MODERNEN SPORTWAGENS. MIT DER GLEICHEN PASSION STEHT MICHAEL GLINSKI HINTER DEM TRADITIONSREICHEN SPORTWAGENHERSTELLER. ER KLETTERTE DIE KARRIERELEITER INNERT 20 JAHREN EMPOR – VOM PRAKTIKANTEN ZUM CEO DER PORSCHE SCHWEIZ AG.
PORSCHE Autorin_Wilma Fasola Bilder_Porsche Schweiz AG
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PRESTIGE: Herr Glinski, Sie sind ein echtes Porsche-Kind. Sie haben als Praktikant bei Porsche angefangen, waren nie in einem anderen Unternehmen aktiv, nun sind Sie CEO Porsche Schweiz. Können Sie sich noch daran erinnern, wann Sie zum ersten Mal in Ihrem Leben bewusst mit der Marke Porsche in Kontakt kamen? MICHAEL GLINSKI: Auf jeden Fall. Meine Eltern hatten eine kleine Pension und ein Restaurant. Einer unserer Stammgäste kam immer mit einem Porsche 911 G-Modell. Das war in den 1980er-Jahren. Ich mochte diesen Mann und sein Auto fand ich cool. Und es gab auch eine Freundin meiner Eltern, die einen 968 besass – ein Auto, das zu dem grössten Familienkrach führte, den es bei uns je gegeben hat. Sie bot mir damals nämlich an, dass ich nach meiner Führerscheinprüfung mit diesem Auto nach Hause fahren dürfte. Meine Mutter befürwortete das jedoch in keiner Form. Und sie hatte sicher recht (lacht).
Michael Glinski übernahm 2018 die Leitung der Porsche Schweiz AG.
Was hat Sie damals am meisten fasziniert? Geräusch, Optik, Formen, Farben, Innenleben? Diese Frage stelle ich mir heute noch, wenn ich Kinder beobachte, die einen Porsche sehen. Es passiert mir selbst immer wieder, dass ich an einer Ampel stehe oder vorbeifahre und ein Kind auf meinen Wagen zeigt und ich an den Lippen erkenne, wie es «Porsche!» sagt. So ging es mir damals eben auch. Ich glaube, Kinder erkennen das Design, die Form. Und natürlich ist es dieser Mythos der Marke, geprägt sicher durch den Motorsport.
Einmal Porsche-Kind, immer Porsche-Kind – Sie sagten es selbst. Sie sind in diesem Jahr seit 20 Jahren bei Porsche und stehen nun seit vier Jahren an der Spitze der Schweizer Tochter. Wie würden Sie Porsche in drei Worten zusammenfassen? Traum, Passion und Lebensgefühl. Stichwort Marke: Wie pflegt Porsche seine Marke? Wie unser Wappen besteht auch unsere Markenphilosophie aus fünf Elementen. Im Mittelpunkt steht unser Markenkern: Driven by Dreams. Die Marke steht für alle jene, die nach etwas streben, sich Träume erfüllen wollen. Der Markenkern wird gestützt aus Gegensatzpaaren, die sich nicht ausschliessen. Diese Spannungsfelder sind vielmehr wichtig für unsere Entwicklung. Das erste Gegensatzpaar ist: Pioniergeist und Tradition. Wir schauen immer über den Tellerrand, jedoch verlieren wir dabei nicht den Halt unter den Füssen. Wir vergessen niemals unsere Tradition. Ein weiterer Fokus liegt auf das Thema Performance. Dieser stellen wir die Nachhaltigkeit gegenüber. Übersetzt auf unsere Fahrzeuge bedeutet das: Modelle, die dem Zeitgeist entsprechen, Leistung unter der Motorhaube haben, die aber die Nachhaltigkeit in all ihren Facetten parallel ebenfalls immer im Fokus haben. Das dritte Gegensatzpaar ergibt sich aus Exklusivität und Akzeptanz. Ein Porsche ist immer etwas Besonderes. Doch Sie brauchen ihn auch nicht um die Ecke parken, weil Sie Angst haben, in eine Schublade gesteckt zu werden. Und als viertes Paar folgt Design und Funktionalität.
Und all das begann mit besagtem Praktikum … Ja, absoluter Zufall. Ich habe damals an der Universität Mannheim studiert und ging am Schwarzen Brett vorbei. Im Augenwinkel sah ich das Porsche-Wappen und schaute genauer hin. Ich las, dass man Praktikanten suchte, und kurz darauf betrat ich zum ersten Mal das Werk in Stuttgart-Zuffenhausen. Etwas später wurde mir eine Festanstellung angeboten. Ich begann am 1. September 2001 meine Arbeit bei Porsche im Controlling, Bereich Finanzen. Das heisst, Sie sind nun 20 Jahre bei Porsche? Ja, am 1. September dieses Jahres habe ich mich beim Personalverantwortlichen für die Chance bedankt, die er mir damals ermöglicht hat: Teil des Unternehmens Porsche zu werden. Ich kann aus Überzeugung sagen: Porsche ist mehr als nur ein Arbeitgeber. Das klingt nun sehr nach Marketing … (lacht) Das mag sein, jedoch sehe ich es ehrlich so. Kürzlich wurde ich nach meiner Passion gefragt, und ich habe lange nachdenken müssen. Am Ende war meine Antwort: Porsche. Ich lebe wirklich mit und für diese Marke. Sie ist meine Leidenschaft, und daher bin ich jeden Tag dankbar, dabei sein und den Weg dieses beeindruckenden Unternehmens mitgestalten zu können.
Zwei Dinge, von denen viele behaupten, dass sie sich ausschliessen … Es ist immer ein schmaler Grat. Aber an Porsche sieht man, dass es machbar ist. Wir schaffen das grösstenteils auch, weil wir einen konstanten Dialog mit unseren Kunden führen. Wir leben und unterstützen ein aktives Clubleben. In der Schweiz haben
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wir rund 2000 Clubmitglieder. Weltweit sind es etwa 250’000. Und unsere Kunden sind unsere Markenbotschafter. Gleiche Werte, gleiche Wünsche – und Ideengeber, wenn es um die Weiterentwicklung unserer Flotte geht – sowohl mit Blick auf Design wie auch Funktionalität. Wenn wir beim Thema Kundenwünsche sind: Vor 20 Jahren war es undenkbar, dass Sportwagenhersteller SUVs bauen würden. Mittlerweile haben Sie und auch Ihre Konkurrenz mindestens ein Modell im Angebot. Gibt es dennoch bei Porsche Trends, die man nicht mitgehen würde? Wir verkaufen in der Schweiz in etwa 3500 Fahrzeuge im Jahr. Damit halten wir durchschnittlich einen Anteil von 1,3 Prozent am Schweizer Automobilmarkt. Sie sehen, es geht uns nicht darum, die meisten Autos zu verkaufen. Wir achten vielmehr darauf, unsere Exklusivität nicht zu verlieren. Wir bauen bewusst ein Modell weniger, als der Markt nachfragt. Wenn wir jedoch neue Segmente besetzen, ist unser Ziel ganz klar, das sportlichste Modell in diesem Bereich zu produzieren. Die Exklusivität muss bewahrt werden. Gilt das auch für Elektro- oder Hybridmodelle? Auch hier war es zunächst undenkbar, dass ein Sportwagen halb- oder sogar vollelektronisch auf Touren kommt. Wichtig ist, dass Elektromobilität porschetypisch interpretiert wird. In der Schweiz wird Elektromobilität sehr gut angenommen, aber es gibt auch Skeptiker. Unsere Antwort darauf:
«EIN PORSCHE IST EIN AUTO, DAS KEINER BRAUCHT, ABER JEDER HABEN WILL.» Michael Glinski
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Nicht bloss, dass der erste Porsche, 356-001, überhaupt noch im Besitz des Unternehmens ist – er wird auch fleissig bewegt.
Wir bringen die Menschen in das Auto. Wir bieten jedem die Chance, sich ein eigenes Bild zu machen. Und um einen Taycan wirklich im Detail zu testen, brauchen Sie Zeit. Da reicht keine halbe Stunde, da brauchen Sie schon zwei, drei Tage – besonders um zu erfahren, dass die Ladeinfrastruktur in der Schweiz bereits sehr gut ausgebaut ist. In anderen Märkten ist die Infrastruktur noch nicht so weit, daher setzen wird ganz bewusst weiterhin auf die drei Antriebsvarianten – Verbrenner sowie hybride und vollelektrische Modelle. Und diesen Spagat zwischen den Welten werden wir so lange aufrechterhalten, wie er benötigt wird.
mit Hybrid- oder elektrischem Antrieb fahren, im Jahr 2020 bei 28 Prozent. Im Jahr 2025 werden es weltweit rund 50 Prozent sein, bis Ende des Jahrzehnts prognostizieren wir mehr als 80 Prozent. Wie wird es demnach konkret bei Porsche weitergehen? Worauf können wir uns freuen? Wir werden nicht stillstehen, werden weitermachen, wie wir das schon immer getan haben. Unser Ziel ist es, bis 2030 über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg bilanziell CO2-neutral zu sein. Nachhaltigkeit hat schon unseren Gründer Ferry Porsche beschäftigt. Seine Maxime war es, Autos für die Ewigkeit zu bauen. Und das hat sich bewahrheitet: Mehr als 70 Prozent der klassischen Porsche-Modelle sind heute noch auf den Strassen unterwegs. Wir denken heute noch gesamtheitlicher. Da haben wir die ökologische Nachhaltigkeit, die Aspekte wie die konsequente Reduktion von CO2-Emissionen inkludiert. Unser Ziel ist hier: zunächst vermeiden, reduzieren und wenn nötig kompensieren. Parallel wollen wir zudem nachhaltig wirtschaften und profitabel wachsen. Wir reden von einem wertschaffenden Wachstum, und das bedeutet, wir wachsen nicht um jeden Preis, sondern kontrolliert im Sinne unserer Unternehmensvision und -kultur. Zudem geben wir in Form von sozialer Nachhaltigkeit auch etwas an die Gesellschaft zurück. Besonders in Bereichen wie Mobilitätsförderung, Kultur und Bildung sind wir sehr aktiv. Im letzten Jahr haben wir in der Schweiz beispielsweise mit dem Taycan Artcar
Andere Hersteller gehen andere Wege. Bei BMW heisst es, dass ab dem Jahr 2030 bereits die Hälfte aller Neuwagen nur noch einen Elektromotor besitzen. Ähnlich kommuniziert VW, wenn es um die Zukunft geht. Wenn ich Ihre Antwort richtig deute, dann ist das bei Porsche nicht das erklärte Ziel. Für uns hat der Verbrenner immer noch seine Berechtigung. Wir entwickeln ihn stetig weiter, um ihn noch effizienter und umweltfreundlicher zu machen. Zudem haben wir mit eFuels auch eine Möglichkeit, Verbrennungsmotoren nahezu klimaneutral zu betreiben. Unser Fokus liegt aber definitiv auf der Elektromobilität. Zugleich gibt es eben immer noch Regionen, in denen die dazu passende Infrastruktur fehlt. Und die streichen wir nicht einfach von unserer Kundenliste. In Europa sind wir sehr weit, sowohl in Sachen Entwicklung als auch bezüglich der Infrastruktur. Allein in der Schweiz lag der Anteil unserer verkauften Neuwagen, die
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Kommen wir noch einmal zur Geschichte von Porsche. Sie haben im Jahr 2018 das 70-jährige Jubiläum gefeiert. Das erste erwähnte Konstruktionsbüro aber eröffnete bereits 1931 in Stuttgart. Warum vor drei Jahren 70 statt 90 in diesem Jahr? 1948 wurde der erste Porsche-Sportwagen, ein Prototyp des 356 mit der Nummer 001 produziert. Dies bedeutet die Geburtsstunde des Unternehmens. Im Übrigen wurde der erste Porsche-Seriensportwagen im Jahr 1949 an eine Schweizer Kundin verkauft. Bevor er an Jolantha Tschudi übergeben wurde, konnte er sich noch auf dem Genfer Autosalon präsentieren. Es war das erste Mal, dass sich Porsche mit einem Modell auf einer internationalen Motorshow zeigte. Frau Tschudi hatte den Wagen bereits gekauft, als man sie fragte, ob der Wagen vor Auslieferung noch in Genf gezeigt werden könne. Sie sagte zu. Bei der Versteigerung des Artcars kamen 185’000 Franken zusammen. Diese spendete die Porsche Schweiz AG an die gemeinnützige Organisation «Suisseculture Sociale» und unterstützte damit die Schweizer Kulturschaffenden in der Pandemie.
bei einer Versteigerung 200’000 US-Dollar einnehmen können, die wir Schweizer Künstlern zur Verfügung gestellt haben, die durch die Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. Wenn Sie von Schwierigkeiten sprechen: Wie geht man bei Porsche mit Herausforderungen wie der Reichweite von Elektrofahrzeugen oder einem in Deutschland immer wieder drohenden Tempolimit um? Lassen Sie mich mit der Frage zum Tempolimit beginnen, auch wenn sie in der Schweiz keine Relevanz hat. Ich bin gegen ein Tempolimit an Stellen, an denen man sicher fahren kann, ohne andere zu gefährden. Diese Freiheit sollte man aus meiner Sicht den Menschen lassen. Ein Tempolimit wird häufig als Argument herangezogen, um die Zahl der Unfälle zu reduzieren. Im Grunde betrifft die Diskussion im europäischen Raum auch nur Deutschland. Und die Autobahnen gehören zu den statistisch sichersten Strassen der Welt. Und die Reichweiten – ein Thema, über das gerne gesprochen, gestritten, gemeckert wird? Wir könnten heute schon Autos mit grösserer Reichweite produzieren. Darunter würden aber Fahreigenschaften und Sportlichkeit leiden. Daher machen wir das nicht. Wir schauen stattdessen auf eine Balance zwischen Gewicht und Reichweite. Und unser Ziel ist weiterhin, dass Porsche-Fahrer schnell reisen können. Unser Fokus liegt somit auf dem schnellen Laden. Dazu ist eine ausgebaute Ladeinfrastruktur entscheidend – und die 800-Volt-Technologie, die schnelle Ladezeiten ermöglicht.
Der erste Porsche ging also in die Schweiz und an eine Frau – das wollen sicher nicht alle Männer und auch Deutschen hören. So war es. Und auch einer der ersten Showrooms von Porsche befand sich in der Schweiz. Der Zürcher Hotelier Bernhard Blank wandelte einen Teil seines Hotel Europa in Zürich in einen Ausstellungsraum um. Er war es auch, der den ersten Messeauftritt von Porsche in Genf ermöglichte. Porsche ist, wenn auch eine deutsche Marke, sehr eng mit der Schweiz verknüpft. Wie wird bei Porsche eigentlich «Luxus» definiert? Und was bedeutet Luxus für Sie persönlich? Für mich bedeutet Luxus Zeit mit meiner Familie, Zeit mit Freunden und natürlich, seine Träume zu verwirklichen. Wie es eben auch Ferry Porsche getan hat. Er sagte: «Am Anfang schaute ich mich um, konnte aber den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn selbst zu bauen.» Seine Träume zu verwirklichen hat dabei nur teilweise mit Geld zu tun, sondern es geht darum, mit absoluter Leidenschaft und Disziplin ein Ziel zu verfolgen. Auch unsere Kunden haben Träume. Oft sind es Unternehmerinnen und Unternehmer, die jeden Tag für besagten Traum arbeiten. Wir haben es selbst einmal auf ein Werbeplakat geschrieben: Ein Porsche ist ein Auto, das keiner braucht, aber jeder haben will. Und mit mehr als einer Million Ausstattungsmöglichkeiten kann sich jeder Kunde bei uns seinen Traumwagen individuell zusammenstellen. Und wenn er mag, konfiguriert er sich auch parallel dazu eine eigene Uhr von Porsche Design, made in Switzerland natürlich. Porsche ist ein Lebensgefühl und damit sicher auch Luxus. Und die letzte Frage: Mein Sohn ist aktuell sechs Jahre alt, und er findet Porsche «geil». Wenn alles gutgeht, macht er im Jahr 2033 seinen Führerschein. In welches Modell wird er steigen können, wenn Mama es erlaubt? Ich denke, er könnte in einen vollelektrischen Boxster steigen. Aber eben: nur wenn Mama es erlaubt.
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DIE UNGESCHMINKTE SCHÖNHEIT
EIN GEDENKEN AN PETER LINDBERGH © Jim Rakete / Courtesy of Peter Lindbergh, Paris
Autorin_Anna Karolina Stock
Peter Lindbergh – der Erfinder der Supermodels
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Vor seiner Kamera fühlten sich die Menschen wohl und bereit, ganz sie selbst zu sein. Peter Lindbergh schuf damit ein fotografisches Werk, das in der Modewelt seinesgleichen sucht. Nach seinem Tod im September 2019 ist die Authentizität seiner Arbeit relevanter denn je.
Wer an den im September verstorbenen Peter Lindbergh denkt, hat meist das berühmte «Vogue»-Cover von 1990 vor Augen, auf dem die fünf wunderschönen und damals blutjungen Models Cindy Crawford, Naomi Campbell, Christy Turlington, Tatjana Patitz und Linda Evangelista zu sehen sind. Sie tragen Baumwollshirts zu Jeans, das Make-up ist schlicht. Ein Cover, das so anders war als die perfekt inszenierten Bilder von Frauen mit opulentem Goldschmuck und Fönfrisuren voller Haarspray, die bis dahin die Modemagazine füllten. Aber es waren nicht ihre makellosen Körper oder ihre Jugend, die den Fotografen faszinierten und diese jungen Frauen anschliessend zu den Supermodels der ersten Generation machten. ER SAH ALLE FACETTEN «Peter war ein Menschenversteher. Er hat niemals nur die Fassade einer Person, sondern immer den wahren Menschen dahinter gesehen und abgebildet. Wer sich von ihm fotografieren liess, benötigte Mut und Vertrauen, um diese Nacktheit, diese Entblössung, in welcher Form auch immer, zuzulassen», schreibt Chefredakteurin Christiane Arp über ihren langjährigen Freund und Mitarbeiter in der diesjährigen November-Ausgabe der deutschen «Vogue». Peter Lindbergh war in der Tat ein Visionär, der die wahre Essenz des Menschen in einem einzigen Bild festhalten konnte und nicht müde wurde, entgegen den damaligen Konventionen, intelligente und starke Persönlichkeiten abzulichten, die sich auch ohne Make-up und in schlichten weissen Männerhemden vor seine Kamera trauten. Er blieb auch standhaft, als die Postproduktion als neues Werkzeug der Schönheitsindustrie an die Macht kam. Falten und Fehler zu kaschieren, nannte die Branche «verbesserte Realität», doch Lindbergh weigerte sich, eine retuschierte Perfektion als Wahrheit zu verkaufen, und blieb seiner zurückhaltenden und zeitlosen Art, die ungeschminkte Seele einer Frau abzubilden, während seiner 40-jährigen Karriere treu. So wurde er unter anderem zum ersten Fotografen, der den berühmten Pirelli-Kalender
anstatt mit Softporno-Ästhetik mit Aufnahmen von selbstbewussten Schauspielerinnen aller Altersgruppen bestückte – natürlich in Schwarz-Weiss und mit all ihren «Makeln». SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM MODEFOTOGRAFEN Peter Lindbergh wurde 1944 unter dem Namen Peter Brodbeck in Lissa im heutigen Polen geboren. Da seine Familie nach Deutschland vertrieben wurde, verbrachte er seine Jugend im Nachkriegs-Duisburg, einer von Kohlebergbau und Industrie geprägten Stadt im Ruhrgebiet. Zum Fotografieren kam Lindbergh erst relativ spät. Dort, wo er herkam, war die Kunst weit weg. Nach Abschluss der Volksschule arbeitete er als Schaufensterdekorateur bei den Kaufhausketten Karstadt und Horten. «Das war das Künstlerischste, was ich mir damals vorstellen konnte», verriet der Starfotograf einst in einem Interview. Um nicht von der Bundeswehr eingezogen zu werden, ging er mit 18 in die Schweiz. Zehn Monate später zog er von Luzern nach Westberlin. Ab diesem Zeitpunkt fand er nach und nach seine künstlerische Bestimmung. Seine Karriere begann mit einem Studium der Malerei an der Kunsthochschule in Krefeld, wo er auch seine erste Frau Astrid kennenlernte. Van Gogh und die Neue Sachlichkeit – die Rückbesinnung auf die Welt des Sichtbaren – wurden zu seinen Vorbildern, später die Konzeptkunst. Seine Faszination für Holzstühle soll
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Peter Lindbergh / Courtesy of Peter Lindbergh, Paris
© Peter Lindbergh / courtesy Schirmer / Mosel
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2019 © Peter Lindbergh / courtesy Schirmer / Mosel
sich zum Beispiel von den Werken des US-amerikanischen Konzeptkünstlers Joseph Kossuth ableiten. Erst 1971, im Alter von 27 Jahren, wandte er sich schliesslich der Fotografie zu und arbeitete zwei Jahre als Assistent für den Düsseldorfer Fotografen Hans Lux. In dieser Zeit nahm er den Künstlernamen Lindbergh an, inspiriert von dem Piloten und Schriftsteller Charles Lindbergh, der als erster Mann den Atlantik überquert hatte. Nachdem er sich ein paar Jahre als selbstständiger Werbefotograf einen Namen gemacht hatte, wurde Willy Fleckhaus, einer der innovativsten und einflussreichsten Gestalter der Nachkriegszeit, auf ihn aufmerksam. Es folgten erste Arbeiten für die deutsche Zeitschrift «Stern». Dabei orientierte er sich an frühen Dokumentarfotografen wie Dorothea Lange, Henri Cartier-Bresson oder Walker Evans und legte den Grundstein für seinen späteren Stil, mit dem er bis heute assoziiert wird: schwarz-weiss, körnig, unprätentiös – alles andere als perfekt eben. DER MENSCH IM VORDERGRUND – NICHT DER LOOK Trotz enger persönlicher Beziehungen zu berühmten Modeschöpfern wie Jean-Paul Gaultier oder Giorgio Armani machte Lindbergh – anders als viele seiner Kollegen – nie den Fehler, seine Modelle mit seelenlosen Objekten zu verwechseln. Er kümmerte sich immer wenig darum, wer die Outfits kreiert hatte. Die Mode, die meist ein Interesse daran hat, in ihrer prächtigen Farbigkeit dargestellt zu werden, musste bei ihm hinter die Personen zurücktreten. Viel zu nachlässig, wurde er anfangs kritisiert, Kleider könne man so nicht verkaufen. Lindbergh bewies das Gegenteil: Spätestens als aus seinen bildhübschen Musen erfolgreiche Superstars und mächtige Geschäftsfrauen mit 15’000 Dollar Tagesgage wurden und George Michael sich von Lindberghs Arbeiten zum Video zu seinem Hit «Freedom! ‚90» inspirieren liess, profitierte auch die Modeindustrie von seiner ehrlichen und direkten Art zu fotografieren.
WER SICH VON IHM FOTOGRAFIEREN LIESS, BENÖTIGTE MUT UND VERTRAUEN 211
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INSPIRATION AUS KINDHEITSTAGEN Von Duisburg aus sind es zweieinhalb Stunden mit dem Auto an den malerischen Sandstrand von Zandvoort. Lindberghs Eltern seien an den Wochenenden regelmässig mit ihm und seinen Geschwistern in den niederländischen Küstenort gefahren, einfach um am Strand zu sitzen und der industriegeprägten Heimat zu entkommen, die er eigenen Aussagen zufolge als «so hässlich» empfand, dass alles andere automatisch schön wirkte. Käme er aus Venedig oder Paris, wäre seine Sicht der Schönheit höchstwahrscheinlich anders. Wie sehr ihn diese Strandausflüge aus Kindertagen geprägt haben, spiegelt sich in vielen seiner Arbeiten wider. Zum Beispiel in den Porträts, mit denen die Modedesignerin Jil Sander Anfang der 90er Jahre für ihre Marke warb: sie selbst an einem hellen, breiten Sandstrand, wie sie sich das Revers ihres flatternden Mantels zuhält und dem Wind trotzt. Wie sie die Weite geniesst. Eine starke, freie, elegante Frau. Oder die Gruppenporträts von 1988: Lindbergh hatte mehrere Models, darunter auch die späteren Supermodels Linda Evangelista, Christy Turlington und Tatjana Patitz, in weisse Männerhemden gesteckt und liess sie am Strand von Santa Monica herumalbern. Ihre Beine sind nackt, ihre Haare verweht, sie lachen, ganz ungekünstelt. Später stehen auch Julianne Moore und Kate Winslet am Strand vor seiner Kamera. All diese ikonischen Fotos schoss er. DAS VERMÄCHTNIS EINES STARFOTOGRAFEN Mit seinem Tod am 3. September 2019 im Alter von 74 Jahren hinterlässt Lindbergh seine Frau Petra, seine erste Frau Astrid, vier Söhne und sieben Enkelkinder. Ausserdem eine grosse Lücke, wie sein Team am Tag danach auf seiner Instagram-Seite verkündet. Und diese Lücke sah Lindbergh auch in der zeitgenössischen Fotografie. Übertriebene Selbstdarstellung und digitale Bildbearbeitung waren ihm schon immer suspekt. Photoshop und Selfies konnte er nicht ausstehen. «Nur, wenn man den Mut hat, man selbst zu sein, dann ist man schön», betonte Lindbergh immer wieder. Und als Fotograf habe er die Verantwortung, genau das zu zeigen. Diesem Credo ist er stets treu geblieben. Seine Kamera diente ihm als Transformationsobjekt, mit dem er jede Frau in eine unantastbare und souveräne Heldin verwandeln konnte. Zuletzt fotografierte er für die Septemberausgabe der britischen «Vogue» fünfzehn inspirierende Frauen, die Gastredakteurin Meghan Markle höchstpersönlich ausgewählt hatte. Auf dem Cover werden sie als «Forces for Change» bezeichnet: Frauen, die die Welt in die richtige Richtung lenken könnten. Unter ihnen befindet sich auch Greta Thunberg. Lindberghs Schwarz-Weiss-Porträt von der 16-jährigen Klimaaktivistin könnte tatsächlich den Anfang einer neuen Zeit einläuten. Oder haben Sie schon jemals ein so ernstes Mädchen im Kapuzenpulli und ohne Make-up auf einem «Vogue»-Cover gesehen?
Peter Lindbergh Images of Women 312 Seiten, 189 Duotone-Tafeln Schirmer / Mosel Verlag ISBN 978-3-8296-0637-0
Peter Lindbergh Images of Women II Photographien 2005–2014 296 Seiten, 161 Duotone-Tafeln, 166 Abbildungen Schirmer / Mosel Verlag ISBN 978-3-8296-0685-1
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An der Bahnhofstrasse in Zürich zuhause: die Flagship-Boutique von Kurz 1948.
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Autorin_Swenja Willms
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ES GESCHAH MITTEN IN DER CORONA-KRISE 2020 – DIE BUCHERER GRUPPE TRENNTE SICH VON DER JUWELIER KURZ AG. FÜR VIELE EIN GEWAGTES RISIKO, FÜR CHRISTINE STUCKI EINE EINMALIGE CHANCE. MIT DER IGS AG WURDE EINE SCHWEIZER UNTERNEHMERIN GEFUNDEN, DIE MIT EINER STARKEN VISION DIE GESCHICHTE DER JUWELIER KURZ AG WEITERSCHREIBEN WIRD. AN IHRER SEITE STEHEN CEO DORIS MANCARI UND HEAD OF MARKETING AND COMMUNICATIONS IRENE FRANCO. GEMEINSAM BLICKEN SIE EINEM NEUEN KAPITEL ENTGEGEN. EIN GESPRÄCH UNTER FRAUEN.
PRESTIGE: Frau Stucki, 2020 wurde die Übernahme von Juwelier Kurz durch die IGS bekannt. Der Verkauf geschah mitten in der Corona-Krise – ein guter oder schlechter Zeitpunkt? CHRISTINE STUCKI: Für mich war es trotz der Krise sogar ein sehr guter Zeitpunkt, denn ich hatte viel mehr Freiheit, um mich mit diesem Thema zu befassen. Man ist forciert angehalten worden, ansonsten ist man immer mit allem Möglichen beschäftigt. Als das Thema dann auf den Tisch kam, dachte ich mir zuerst, das wäre eine Nummer zu gross für mich, das Risiko während Corona ist zu hoch. Bei näherem Betrachten musste ich aber feststellen, dass es eine einmalige Chance war – eine Juweliersgruppe in der Schweiz, die so gut aufgestellt ist wie die Juwelier Kurz AG und ein so gepflegtes Sortiment beherbergt, so komplementär ist zu dem, was ich davor gemacht habe. Vor der Übernahme baute ich die Marke «Carat» auf, die in Shoppingcentern vertreten ist. Kurz und Carat konkurrenzieren sich folglich überhaupt nicht. Deshalb kam die Übernahme sehr willkommen, und es ist eine sehr spannende Erfahrung, die ich zurzeit mache. Irrtümlicherweise dachte ich, ich sei bereits in der Schmuck- und Uhrenwelt zu Hause. Aber was ich hier bei Kurz erlebe, ist nochmals etwas völlig anderes. Die Werte, die das Unternehmen pflegt, sind grösser, die Ausbildungsstufe des Personals ist höher, und gemeinsam mit diesen beiden Damen die Frauenpower leben zu dürfen, freut mich sehr.
Mit Kurz widmen Sie sich nun einem anderen Schmucksegment, sowohl von der Käuferschaft als auch vom Preis und der Historie her. Die Presse war sich da einig: ein mutiger Schritt. Sind sie da einer Meinung mit den Medien? CHRISTINE STUCKI: Unterdessen fühle ich mich recht wohl. Es ist natürlich immer noch ein Gebiet, das ich am Entdecken bin. Hinzu kommt die neue Männerkundschaft, die ich kennenlerne. Die innere Freude der Männer zu spüren und das Strahlen in ihren Augen zu sehen, wenn sie eine Uhr in der Hand halten, ist ein sagenhaftes Erlebnis. Beim Schmuck fühle ich mich natürlich sehr zu Hause, und für die Uhren habe ich ja die Spezialistin Doris Mancari an meiner Seite, auf die ich mich verlassen kann. Bis vor einem Jahr standen Sie eher im Hintergrund der Marke Carat, das hat sich mit der Übernahme der Juwelier Kurz AG sicherlich verändert. Wie fühlen Sie sich nun im Rampenlicht? CHRISTINE STUCKI: Das war schon etwas schwieriger. Das bin ich absolut nicht gewöhnt. Ich habe bisher immer die Marken vor mich gestellt und mich selbst im Hintergrund gehalten. Das kommt vermutlich von meinem Ursprung im Grosshandel. Wenn man dort Kunden bedient, stellt man die Marken in den Vordergrund. Das ist nun definitiv ein Szenenwechsel. Aber ich kann das Interesse auf jeden Fall nachvollziehen. Man will eben wissen, wer nun hinter diesem grossen Unternehmen steht. Und ich denke, da muss ich mich auch nicht verstecken.
Die Übernahme war folglich gar nicht weit im Voraus geplant? CHRISTINE STUCKI: Nein, die war überhaupt nicht geplant. Dazu muss ich allerdings sagen, wenn gute Chancen auf mich zukommen, dann packe ich diese gerne beim Schopf.
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Die Person hinter dem Unternehmen steht in einem gewissen Sinn eben auch für das Unternehmen selbst. Sowohl die IGS als auch Kurz sind zwei Schweizer Traditionsunternehmen. Welche Werte verbinden die IGS und Kurz? CHRISTINE STUCKI: Ich glaube, bei Kurz sind wir derzeit dabei, die Werte zu verändern. Kurz wurde vor der Übernahme vermehrt wie ein Corporate-Unternehmen geführt, eher funktional und nicht persönlich. Genau aber dieses Persönliche möchte ich von nun an stärken. Wir stehen alle mit unseren eigenen Persönlichkeiten hinter dem Unternehmen. Und lernen so vermutlich auch viel voneinander? CHRISTINE STUCKI: Absolut, das ist sehr spannend und schön. Was können Doris Mancari und Irene Franco von Ihnen lernen, Frau Stucki? Und auch umgekehrt, was können Sie von Frau Mancari und Frau Franco lernen? CHRISTINE STUCKI: Was ich weitergeben kann, ist das komplette Verständnis der Aufgaben, dass man für alles im Unternehmen zuständig ist. Das ist genau dieses Change-Management, das wir zurzeit vorantreiben. Die Bucherer Gruppe ist eine grosse Unternehmung mit vielen verschiedenen Abteilungen und Hierarchiestufen. Wenn man ein Problem hat, wendet man sich einfach an die entsprechende Abteilung. Jetzt mit der neuen Struktur bleibt alles bei einem selbst liegen. Plötzlich müssen wir uns mit Versicherungsfragen und Pensionskassen beschäftigen. Das kann auf der anderen Seite aber auch sehr erfüllend sein. Wir haben alles in den eigenen Händen, es ist das eigene Produkt. Und diese Verantwortung spüren wir. Was ich hingegen von den beiden Damen lernen kann, ist der Umgang auf diesem Niveau, sowohl mit der Kundschaft im Geschäft als auch intern. Frau Franco inspiriert mich mit ihrer Kreativität, ihrer Fähigkeit, Konzepte auszuarbeiten, und mit ihrer sprachlichen Ausdrucksweise. Und Frau Mancari bewundere ich um ihr Netzwerk, um ihr Wissen über die Uhrenindustrie und die persönlichen Beziehungen zu den Marken.
«WIR STEHEN ALLE MIT UNSEREN EIGENEN PERSÖNLICHKEITEN HINTER DEM UNTERNEHMEN.» Christine Stucki
Und einige dieser hochkarätigen Uhrenmarken wie Omega, IWC, Breitling, Chopard und Carl F. Bucherer dürfen Sie nun zu sich zählen. Eine spannende Angelegenheit … CHRISTINE STUCKI: Absolut! Und diese Marken komplettieren auch das prestigeträchtige Schmucksortiment von Kurz, was einer der Hauptgründe für die Übernahme war. Wir konnten unsere Schmuckkompetenzen und die Nähe zum Diamantsektor mit Carat nicht vollends ausschöpfen. Mit Kurz haben wir nun die Möglichkeit, das zu tun. Und wir sind gerade erst am Aufbauen, wir sind noch lange nicht am Ende (lacht). Wohin soll sich die Marke in Zukunft denn noch entwickeln? CHRISTINE STUCKI: Juwelier Kurz soll vor allem so bleiben, wie er ist. Potenzial sehe ich bei der Aussenwirkung. Denn in den Köpfen der Menschen ist Juwelier Kurz häufig noch nicht das, was er wirklich ist. Daran arbeiten wir nun mit der Kommunikationsabteilung. IRENE FRANCO: Wir investieren zurzeit viele Ressourcen in die Ausarbeitung einer zeitgemässen Digital-Marketing-Strategie und in die Lancierung eines E-Commerce-Auftrittes im Jahr 2022. Mit einem nun inhabergeführten Unternehmen bekommen wir hierbei vonseiten der IGS den nötigen Support. CHRISTINE STUCKI: Und ein wenig verändert haben wir uns ja bereits. Wir heissen nicht mehr «Kurz Schmuck & Uhren», sondern nun «Kurz 1948».
RECHTS Die klassische und beliebte Solitaire-Kollektion The One von Kurz erhält im Oktober 2021 ein Upgrade in Platin mit der Lancierung der neuen Kollektion Queen of Hearts & Arrows Solitaire. Dieser neue Signature- Solitaire von Kurz zeichnet sich durch eine überdurchschnittlich hohe Brillanz und ein feuriges Funkeln aus – dank des äusserst präzisen und seltenen «Hearts and Arrows»-Schliffes.
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©Brigitte Aeschbach Photography
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Es scheint eine durchaus positive Entwicklung zu sein, die Juwelier Kurz seit der Übernahme durchgemacht hat. Trotzdem war das Unternehmen seit 1989 im Besitz der Bucherer Gruppe. War die Übernahme durch die IGS auch ein sentimentaler Moment für Sie, Frau Mancari? Da geht eine lange Beziehung zu Ende … DORIS MANCARI: Es war ein sehr sentimentaler Moment. Ich habe sieben Jahre lang für die Bucherer Gruppe gearbeitet und bin davon ausgegangen, dass ich dort pensioniert werde. Obwohl es eine so grosse Unternehmung ist, waren wir alle auch eine grosse Familie, und wir haben nie mit diesem Wechsel gerechnet. Als mich die Nachricht dann erreichte, musste ich erstmal leer schlucken. Natürlich war es mehrheitlich einfach der Schock, vor eine solche Tatsache gestellt zu werden, in einer solch ungewissen Zeit damals mitten in der Pandemie nicht zu wissen, was passiert. Eines wusste ich allerdings: Ich werde bei Kurz bleiben – auch, als ich Frau Stucki noch nicht kannte. Denn als bekannt wurde, dass es sich um ein Schweizer Traditionsunternehmen als Nachfolger handelte, hatte ich keine Bedenken mehr. Umso schöner ist, wie sie sich nun gefunden haben. DORIS MANCARI: Ja. Als Frau Stucki und ich uns einige Tage nach der Bekanntgabe das erste Mal persönlich getroffen haben, hat es direkt gepasst. Von da an war ich sehr positiv gestimmt und konnte meine Mitarbeiter auch entsprechend an die Hand nehmen. Ich weiss nicht, wie viele Gespräche ich in dieser Zeit mit all unseren Mitarbeitern geführt habe. Das war so wichtig, denn die Unsicherheiten waren spürbar. Wer sind die neuen Eigentümer? Wollen sie etwas verändern? Heissen wir nun nicht mehr «Kurz»? Aber diese Angst konnten wir schnell beiseiteschieben, denn die IGS hat uns ja genau aus diesen Gründen gekauft, die uns heute ausmachen. IRENE FRANCO: Ich glaube, ein Schlüsselmoment war auch, als unsere Mitarbeiter Frau Stucki das erste Mal persönlich kennenlernen durften. Dann hat man gemerkt, wie allen ein Stein vom Herzen gefallen ist, als realisiert wurde, dass man in guten Händen ist.
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Autorin_Swenja Willms Bilder_Genesis Motor Europe
SEIT 2021 ROLLT EINE NEUE LUXUSKAROSSERIE ÜBER DIE STRASSEN VON EUROPA: DIE KOREANISCHE PREMIUMMARKE «GENESIS» GAB IN DIESEM SOMMER IHREN OFFIZIELLEN VERKAUFSSTART VON ZWEI ERSTEN MODELLEN BEKANNT. EIN DEBÜT, DAS MIT SPANNUNG ERWARTET WURDE.
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Die Woche beginnt getreu dem Genesis-Versprechen «We come to you». Gespannt blicke ich aus dem Fenster hinunter in meine Einfahrt, während ich auf die Ankunft meiner G80 Limousine warte, die mir für die Woche als Wegbegleiterin zur Verfügung steht. Per Hauslieferung. Es ist ein herrlich warmer Frühlingstag, erst vor wenigen Tagen gab der koreanische Premiumhersteller Genesis sein Europadebüt und den Verkaufsstart der G80 Limousine und des SUVs GV80 bekannt. Sichtlich neugierig bin auf den neuen Player im Luxussegment, der mich die kommenden Tage über die Schweizer Strassen befördert. Wenige Minuten später rollt die strahlend silbergraue Limousine die Einfahrt hinauf. Am Steuer mein «Genesis Personal Assistant», der sich um jegliche Service- und Wartungsfragen kümmert und dem Kunden stets als persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung steht. Ziel ist es, dem Genesis-Kunden ein möglichst stressfreies Erlebnis zu ermöglichen. Sämtliche Wartungsarbeiten oder gar Werkstattbesuche werden vom «Genesis Personal Assistant» organisiert. Kein Genesis-Kunde muss in Zukunft sein Fahrzeug für einen Werkstattbesuch anmelden oder Wartezeit in Kauf nehmen – sein Fahrzeug wird direkt bei ihm zuhause abgeholt und nach dem Werkstattaufenthalt wieder vor der Haus- oder Bürotür abgestellt. Ein Komfort, der das Fahrerlebnis umso geniessbarer macht. Das klassisch gehaltene Interieur spiegelt die kühne Eleganz der Koreaner wider: die hochwertige Innenausstattung aus beigem Nappaleder und Armaturen aus Holz, eine überschaubare Mittelkonsole und ein nahtlos eingefügter Infotainment-Screen. Dass eine neue Automarke auf den Schweizer Strassen für Aufsehen sorgt, merke ich sofort. Der auffällige Kühlergrill und das lang auslaufende Heck sind echte Hingucker für Passanten, die ihren Kopf interessiert in meine Richtung drehen. Die Limousine ist wahrer Repräsentant von «Athletic Elegance» – der Grundsatz der Genesis-Designphilosophie – mit unverwechselbaren, charakteristischen Genesis-Designelementen wie den Quad-Lamps, die sich vom Crest-Grill über das Fahrzeug erstre-
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2021 cken und sich in eine Doppellinie verwandeln, die sowohl bei der Limousine als auch beim SUV zum Einsatz kommen. Mit dem G70 und dem GV70 steigt die Gesamtzahl der in Europa erhältlichen Genesis-Modelle seit diesem Herbst auf vier. Beide Modelle ergänzen die beeindruckende Fahrzeugpalette der Marke in Europa mit erstklassigem Design und dynamischem Fahrverhalten. «Die G70 Limousine und der GV70 SUV sind zwei Luxus- Performance-Fahrzeuge, in denen ein Jahrzehnt Entwicklung steckt und die unser Angebot für die europäischen Kunden deutlich verbessern werden», kommentiert Dominique Boesch, Managing Director von Genesis Motor Europe. «Beide Modelle, die in Europa debütieren, bieten eine einzigartige Mischung aus luxuriösem Interieur und auffälligem, sportlichem Aussendesign, während sie gleichzeitig raffinierte Leistung, fortschrittliche Technologie, klassenbeste Sicherheit und ein unübertroffenes Serviceangebot garantieren, das für absolute Sorglosigkeit bürgt.» Garantiert wird Letzteres auch dank ausgewählten Schweizer Fünf-Sterne-Partner-Hotels. Aufgrund dieses Angebots ist es möglich, in den Partner-Hotels
Test-Drives für Neukunden anzubieten. Bestehenden Genesis- Kunden ist es gar möglich, ihren Neuwagen auf Wunsch in den Hotels abliefern zu können. Während das Fahrzeug vom persönlichen «Genesis Personal Assistant» in die Werkstatt gebracht wird, geniesst der Genesis-Gast das Fünf-Sterne-Ambiente bei Abgabe sowie Abholung des Wagens und kann dies beispielsweise mit einem bereits geplanten City-Aufenthalt verbinden. Schöner lässt sich die Wartezeit nicht überbrücken. ZU GAST SEIN Dass sich Genesis ganz seiner Liebe zu Pferdestärken verschrieben hat, zeigt sich kommenden Februar. Wenn dann wieder internationale Jockeys auf Vollblutpferden aus ganz Europa über den zugefrorenen St. Moritzersee reiten, wird auch Genesis als Mobilitätspartner vor Ort sein. Genesis tritt als Sponsor des prestigeträchtigen Winterevents «White Turf» in St. Moritz auf und koordiniert die Beförderung der Teilnehmenden und der Gäste. Die «Genesis Personal Assistants» sorgen dafür, dass alle pünktlich beim
Elegant und vielseitig: der G70.
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Festgelände auf dem St. Moritzersee ankommen und dort auf höchstem Serviceniveau willkommen geheissen werden – ganz im Sinne der koreanischen «Son-Nim»-Philosophie, was ins Deutsche übersetzt «zu Gast sein» bedeutet. Dies ist auch das gelebte Motto im neuen Genesis-Studio an der Zürcher Bahnhofstrasse, das zum Verweilen und Entdecken einlädt. Es ist ein harmonisches Konzept: Raffinierte Designelemente an den Wänden spiegeln den Geist der koreanischen Marke wider. Die edlen Karosserien werden inmitten von warmen Holztönen und rauen Metallkompositionen präsentiert. Die Lichter der minimalistischen Wandinstallationen tanzen über die glänzenden und hochwertig gekanteten Oberflächen im unverwechselbaren «Two Lines»-Look der Luxuswagen, während die mit doppelreihigen LEDs bestückten «Quad Lamps» um die Wette scheinen. Wer Inspiration sucht, ist im neuen Genesis-Studio in Zürich richtig – nicht nur um die neuen Genesis-Modelle live zu erleben, sondern auch um während eindrücklicher Informationsgespräche einen Espresso in der Lounge mit Blick auf die prominente Einkaufspassage zu geniessen oder um eine Produktpräsentation im modernen Eventraum im Untergeschoss zu erhalten. Ein Ort, an dem Informationen so spannend per begehbarer Bildschirmbühne vermittelt werden, dass neuerdings auch Unternehmen die Location für Veranstaltungen wie Generalversammlungen und Podiumsdiskussionen buchen. WWW.GENESIS.COM
Ein Ambiente der besonderen Art: Das Genesis Studio an der Bahnhofstrasse in Zürich.
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DIE KUNSTTEMPEL VON PARIS DIE ROMANTISCHSTE STADT DER WELT IST FÜR UNS EINE NOTLÖSUNG, NUR MITTEL ZUM ZWECK. ERST NEULICH, WEIL WIR UNSEREN FLUG IN ROM VERPASSTEN UND DER NÄCHSTE ZWÖLF STUNDEN AUFENTHALT AM CHARLES DE GAULLE HATTE, UND JETZT WIEDER, WEIL WIR IN LISSABON LEBEN UND NACH DEUTSCHLAND MUSSTEN UND DIE DEUTSCHEN DENKEN, DASS PORTUGAL VON MUTANTEN REGIERT WIRD. ALSO KONNTEN WIR NICHT DIREKT FLIEGEN, SONDERN NUR BIS PARIS, UM DANN WIE MIT INTERNATIONALEM HAFTBEFEHL GESUCHTE HEIMLICH MIT DEM ZUG EINZUREISEN. DAS ERSTE MAL PARIS WAR EIGENTLICH GANZ SCHÖN: JARDIN DU LUXEMBOURG, FRÜH AM MORGEN, METALLISCHER REGENHIMMEL, TYPISCH PARIS. BEIM ZWEITEN MAL WAR ES GENAUSO, NUR NOCH MIT WIND UND ALL DEN ERWARTUNGEN, DIE WIR BEIM ERSTEN MAL NICHT HATTEN, WEIL ICH BEIM ERSTEN MAL DACHTE, DASS ES SOWIESO SCHEISSE WIRD, SOBALD ICH MEINE ANGELESENE PHANTASIE VON DER STADT MIT IHRER REALITÄT VERGLEICHE. ABER SO WAR ES NICHT UND DIESMAL KONNTEN WIR MIT UNSEREN ANGEFANGENEN ERINNERUNGEN WEITERMACHEN. ODER EBEN NICHT. Autor und Bilder_Konstantin Arnold
Wir kannten niemanden in Paris, ich kannte nur ein paar Frauen, die ich aber nicht mehr kennen wollte und wir wohnten in dieser Zeit in einem angenehmen, kleinen Hotel in der Mitte von allem – dem Hôtel Renaissance Paris Vendôme. Es war ein gutes Hotel und kein Weg dorthin war weit. Ob man sich das Musée d’Orsay angucken wollte und spät nachts aus Clichy kam und den Moment gefunden hatte oder nicht, es führte einen immer durch den Jardin des Tuileries und an den Bücher-Kais der Seine vorbei. Links oben war dann das Orsay und es war wunderbar, ein Bild dort zum ersten Mal zu sehen, das man schon so oft auf Postkarten oder Desktophintergründen gesehen hatte: Cézannes Berge, auf denen man die Sommerhitze und Tageszeit spüren konnte, van Goghs Traumlandschaften, die so viel wirklicher waren als jede Realität, die ihnen zugrunde gelegen haben mochte. Das Blau des Blaus, das Gelb des Strohs, die Kirche von Auvers, die gemalt ist, wie man sie fühlt, nicht wie man sie sehen sollte. Ich stand stundenlang
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vor diesem Bild und manchmal kam jemand und stellte sich dazu und es war dann ein sehr intimer Moment, so als ob wir in diesem Moment zusammen im Bett dieses Bildes liegen. Mit ihr war es wundervoll und nicht unangenehm, im Bett eines Bildes zu liegen, aber es passierte selten. Meistens war es eine sehr einsame und individuelle Erfahrung und nach einem Museumsbesuch versuchten wir zu erraten, welche Bilder den anderen wohl am meisten beeindruckt hatten. Es ist interessant, auf welche Bilder man anspringt, weil sie das Innere eines Menschen reflektieren wie sonst nichts. Seine seelische Zusammensetzung, alle komplexen Gefühle, aus denen man ist: Ängste, Erfahrungen, Wünsche, Erinnerungen, Assoziationen, Verletzungen und Melancholien. Menschen sollten sich vor Gemälden kennenlernen. Auf meiner Liste standen: die Winterdächer von Gustave Caillebotte – Vue de toits, die Frau im Regen von Paul Sérusier – L’Averse, Lautrecs – Louis Bouglé & Allein Seule. Sie erriet die
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Frau im Regen und Allein Seule. Leider darf man sich im Orsay nicht hinlegen, um zwischen den Galerien mal kurz Pause zu machen. Man darf sich nur wie ein digitaler Wilder benehmen und durch Telefone auf Bilder glotzen oder gar nicht glotzen und hoffen, dass es andere tun. Die Menschen in diesem Museum waren fürchterlich und ihr war’s zu viel und sie ging, weil der Weg zum Hotel ja kurz war. Ich blieb und lief noch ein bisschen durch die grosse Halle an Skulpturen von Thomas Cartier vorbei und an dieser Statue von Paul Cabet – mil nuit –, deren Falten am Umhang so lebendig sind, dass man denkt, sie wären weich. Wenn das Licht am Nachmittag durch die Glaskuppel fällt, glaubt man, die Atome in der Luft zu erkennen, und das Weiss des Marmors beginnt zu leuchten. Es ist ein mächtiges, schöpferisches Gefühl, dann in dieser Halle mit all diesen Statuen in der Luft zu stehen. Urknallatmosphäre. Alle Manets hängen da, also nicht alle, aber die besten, die mit Berthe Morisot, auf denen sich seine Obsession zeigt und die ihn zu Höherem treiben. Frédéric Bazilles Studio, das ihr so gefällt, und ein Monumentalgemälde römischer Dekadenz. Das Licht der Ewigkeit von William Bouguereau – Égalité devant la Mort hätte sie sehen müssen und die Haut der Venusgeburt. Ich
wünschte, sie hätte das alles mit mir gesehen. Zurück im Hotelzimmer erzählt ich ihr davon und sie sagte, ich hätte es für uns gesehen, aber es war nicht das Gleiche. An einem Morgen ging ich allein durch die Tuilerien, um mir im Musée de l’Orangerie die Sammlung von Paul Guillaume anzugucken. Ich kannte Paul ganz gut oder ich dachte ihn zu kennen, weil ich ihn oft auf den Bildern Modiglianis gesehen hatte. Es war der wundervolle Morgen eines warmen Tages. Die Menschen lächelten mir zu. Zwei, drei Frauen und ein Mann auf vielleicht dreihundert Metern. Das Museum war nichts Besonderes, aber sie hatten fast alle Matisse-Weiber, die er in Nizza auf Kanapees gemalt hatte. Wir mochten Matisse, weil er unserem Balkonfenster- Vorhangfetisch einen starken Ausdruck verlieh. Die Besten hatten wir an der Riviera und auf Madeira gesehen und noch Bessere würden wir diesen Sommer an der Amalfi-Küste sehen. Renoirs Fleischfrauen hingen da, die mir gar nicht gefielen. Manche von ihnen malte er so dumm und gefügig, so ohne eigenen Willen, dass sie geistig behindert wirkten (zum Beispiel femme accoudée). Nur seine Klavierbilder gefielen mir. Picabias Frauen waren da und die Treppen Utrillos, wegen denen ich gekommen war. Bei einigen Modiglianis dachte ich, dass es gut war, dass er starb, bevor er sich so oft neu erfinden musste, wie es Picasso getan hat. Aber jetzt ging es um die Brasserie Lipp und nicht um das Museum und Picasso, um den es sowieso viel zu oft geht, und nachdem ich dort fertig war, ging ich ins Lipp. Ich sass vor den Spiegeln in der Ecke unter den Treppen und hatte den Eingang im Blick. Meine Jacke hing am Haken. Ein schöner Kleiderhaken, dachte ich, sonst hätte ich ihn nicht erwähnt. Ausser mir sass niemand im Lokal. Die Kellner liefen
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trotzdem herum und bereitete irgendwas vor. Ich las Zeitung und bestellte ein Bier und guckte die Fliesen an der Decke an. Es waren die gleichen Fliesen an der Decke, die schon alle meine toten Freunde angeguckt hatten. Die Fliesen an der Decke hatten sie überlebt und sie werden auch mich überleben und den nächsten, der das denkt. Nur, dass unser Leben besser ist als das einer Fliese, die im Lipp an der Decke hängt. Was man eben so denkt, bis das Bier kommt. Und es kam gleich mit der Rechnung. 14 Euro für ein Bier? «Monsieur», sagte der Kellner, «Sie sind in Saint-Germain- des-Prés.» «Na und, pisst Gott bei Euch in die Gläser?», fragte ich. Der Kellner lachte, wollte das aber unterdrücken. Er fragte: «Wieso Monsieur, finden Sie das nicht angemessen?» «Was denken Sie denn?», fragte ich den Kellner zurück. «Ich denke, dass es sehr teuer ist», antwortete der Kellner. «Das denke ich auch», fuhr ich fort und meinte, dass ich das nicht zahle, weil ich es nicht zahlen kann. «Gut», sagte der Kellner, «dann zahlen Sie mir wenigstens die Hälfte.» «Einverstanden», sagte ich, zahlte und ging. Ich wollte nicht mehr in Saint-Germain-des-Prés sein. Saint-Germain-desPrés ist eine schöne Frau, die ihren Wert nur allzu gut kennt und ihn damit zerstört und an der alle dran waren. In Lissabon gibt es auch ein Saint-Germain-des-Prés, aber eins mit Seitengassen, in denen die Welt wieder normal ist. Als wir das erste Mal hier waren, fiel uns das alles nicht so auf. Da hatten die Träume gehalten, weil wir kein Geld hatten und nirgendwo reinkonnten, um sie kaputt zu machen. Nur in die Closerie gingen wir und spendierten uns ein paar Austern, weil die französischen so viel besser sind als die portugiesischen. Bei den französischen muss man den Geschmack nicht so herunterspülen wie bei den portugiesischen, sodass nur der Austerngeschmack übrigbleibt und nicht der des Hafens. Ausserdem wollte ich wissen, welche Realität den Beschreibungen von Hemingway zugrunde liegt und sie mit meinen vergleichen – mit meinen Beschreibungen, meinen Weinen, meinen Nächten, meinen Häusern, unserer Liebe und unserer Reise. Sie tat dasselbe mit André Bretons Nadja. Wir liessen uns vom Concierge also Tickets für den Mittagszug nach Frankfurt reservieren, gaben unser Gepäck genauso am Gare de l’Est auf und kauften Sandwiches mit Roastbeef. Es fühlte sich nur nicht so an, wie Hemingway es beschrieben hatte. Es war viel schöner.
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Die Touristik war schon immer eine vorausschauende Branche. Wir Menschen sind ständigen Veränderungen ausgesetzt, und somit ändert sich auch kontinuierlich das Anforderungsprofil an uns. Sich eine Auszeit vom «Höher, Schneller, Weiter» zu gönnen, wurde in den vergangenen Jahren immer wichtiger. Gesundheitsreisen liegen voll im Trend und werden in Zukunft weiter an Bedeutung zunehmen. Die Wichtigkeit eines gesunden Körpers und die persönliche Weiterentwicklung auf mentaler und emotionaler Ebene sind wesentliche Aspekte – alles immer verpackt mit zuvorkommendem Service, einer schmackhaft-gesunden Ernährung sowie den neusten Zimmern und Suiten. Die grossen Hotelmarken sind heute praktisch an allen klassischen Reisezielen präsent. Sie erlauben es, in den Genuss der bekannten, typischen Vorzüge der jeweiligen Hotelgruppe zu kommen, dennoch eine innovative Atmosphäre zu geniessen und eine vielleicht schon bekannte Destination «in neuem Gewand» zu entdecken. Dass manche Urlaubsregionen, in denen der Tourismus noch vor nicht allzu langer Zeit in den Kinderschuhen steckte, richtig boomen, merkt man unter anderem daran, dass sich die grossen Hotelbrands hier relativ schnell ansiedeln. So geschah es zum Beispiel auf den Malediven: Unzählige Luxushotel-Ketten haben sich eine Insel geschnappt. Diese exklusiven Resorts bieten tiefgreifende Ruhe oder auch gemeinsame Erfahrungen mit den Inselexperten – je nachdem, was dem Gast vorschwebt. Renovationen oder Erweiterungen sind für mich der Beweis, dass sich selbst längst bekannte Reiseziele immer wieder neu entdecken lassen.
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HOTEL POST LERMOOS – ÖSTERREICH Das Hotel Post in Lermoos feiert das 15-jährige Jubiläum seiner kompletten Neuerbauung. Die Geschichte des Hauses geht über 460 Jahre zurück. König Ludwig II., Kaiser Friedrich III., Johann Wolfgang von Goethe und Andreas Hofer gehörten zu den illustren Gästen und auch heute ist es bei prominenten Persönlichkeiten beliebt. Als 2006 das Haus neu erbaut wurde, blieb nur ein kleiner historischer Teil stehen, in dem sich heute die Gourmetstube von Zwei-Hauben-Chefkoch Thomas Strasser befindet. Heute ist das traditionsreiche Tiroler Hotel eine ausgezeichnete Wellness- und Genussadresse, das seine Gäste mit einem überwältigenden Ausblick auf das Zugspitzmassiv, einem 3000 Quadratmeter grossen Wellnessbereich und einer ausgezeichneten Zwei-Hauben-Küche verwöhnt. BUDERSAND HOTEL – GOLF & SPA – SYLT, DEUTSCHLAND Mit dem BUDERSAND Hotel – Golf & Spa – Sylt bietet Deutschlands nördlichste Insel ein Hideaway für exklusive Entspannung und anspruchsvollen Genuss. Inmitten der kargen Insellandschaft, direkt an der Nordsee gelegen, fügt sich das Hotel harmonisch in die raue Sylter Natur ein. In seiner Architektur und dem Design verbindet das Fünf-Sterne-Superior-Hotel die natürlichen Elemente der Umgebung zu einem ausgewogenen Ganzen. Mit Traumblick aufs Meer gehen die Gäste im Fine-Dining-Restaurant KAI3 auf eine sinnliche Aromen-Reise. Mit dem Restaurant Strönholt bietet das Hotel eine zweite kulinarische Adresse. Der Bau der 18-Loch-Golfanlage gab dem Sylter Süden ein grosses Stück Natur zurück. In der unter Naturschutz stehenden natürlichen Dünenlandschaft entstand der erste echte Links Course Deutschlands nach klassisch-schottischem Design.
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LINKS Hotel Post Lermoos – Logenplatz mit Zugspitzblick. RECHTS Anantara Villa Padierna Palace – prunkvoller Luxus an der Costa del Sol.
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5 3 6 Menüwahl sowie die Uhrzeit und den Ort betrifft. Jeder Gast kann frei wählen, ob er lieber in seiner Villa, am Strand, in den Gärten oder unter freiem Himmel speisen möchte.
SANTA CATALINA, A ROYAL HIDEAWAY HOTEL – GRAN CANARIA Seit über einem Jahrhundert ist das Santa Catalina Teil der Geschichte Gran Canarias, das sowohl für seine weissen Sandstrände als auch seine schwarzen Lavastrände bekannt ist. Seit seiner Einweihung im Jahr 1890 ist das Gebäude ein Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens der Stadt. Glamour, Authentizität und Exquisität sind Teil der Essenz des Hotels, das von Anfang an grosse nationale und internationale Persönlichkeiten angezogen hat, die in den eleganten 204 Zimmern mit Blick auf den Garten oder die Stadt abgestiegen sind. Ein Hotel im klassischen Stil, in dem Exklusivität und Qualität die Basis für eine dem Gast zugewandte Philosophie bilden und in dem Sie die modernsten Dienstleistungen und Hoteleinrichtungen geniessen können.
ANANTARA VILLA PADIERNA PALACE – MARBELLA, SPANIEN An der Costa del Sol gelegen lockt das erste Anantara Hotel in Spanien nahe der andalusischen Stadt Marbella. Das Fünf-Sterne-Resort verfügt über einen traumhaften Ausblick über die grünen Hügel dreier Golfplätze und eine Kombination aus luxuriösen Zimmern, exquisiter Kulinarik, exklusiver Wellness im Anantara Spa und mehr als 1200 Original-Kunstwerken. Es beherbergt 132 Zimmer, Suiten und luxuriöse Villen, Butler- Service und einen privaten Pool. Herzstück des weitläufigen, aufwendig angelegten Aussenbereichs ist der grosse Pool, der von Palmen und Zypressen umrahmt zum Abkühlen einlädt. Das Anantara Villa Padierna Palace befindet sich etwa 45 Fahrminuten vom internationalen Flughafen Malaga und nur zehn Minuten von Marbellas historischer Altstadt entfernt.
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ANANTARA MAIA LUXURY RESORT & SPA – SEYCHELLEN Gelegen auf einer privaten Halbinsel im Südwesten von Mahé bietet das Resort ein Höchstmass an Privatsphäre, einen ganz auf den einzelnen Gast zugeschnittenen Service und eine Traumkulisse so weit das Auge reicht. Die 30 exklusiven Villen, teilweise mit direktem Strandzugang, sind eingebettet in die tropische Landschaft und schmiegen sich an die Hügel der Insel. Auf einer Fläche von jeweils 250 Quadratmetern verfügen sie über luxuriöse Annehmlichkeiten wie einen 24-Stunden-Butler-Service, Badezimmer mit bodentiefen Fenstern, Regendusche und Outdoor- Badewanne, Infinity Pool und einen separaten Gartenpavillon mit Essbereich und Day Bed. Darüber hinaus ermöglicht es das «Beyond All Inclusive»-Konzept den Gästen, alle Serviceleistungen des Hotels genau dann in Anspruch zu nehmen, wenn sie es möchten. Kulinarisch steht das Konzept für absolute Freiheit, was die
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LUX* BELLE MARE – MAURITIUS Das LUX* Belle Mare an der Ostküste von Mauritius war 2011 das erste Haus der LUX-Gruppe, welche mittlerweile über elf Hotels betreibt. Das Motto der Hotelgruppe spiegelt sich perfekt im Look des Flaggschiffs der LUX-Gruppe wider. Mauritius’ Grande Dame verfügt über 174 Suiten in neuem Glanz, allesamt mit Meerblick. Natürlich dürfen die Reasons To Go LUX* nicht fehlen. Dahinter verbergen sich liebevolle, spontane und unkonventionelle Extras für den Gast. In Sachen Kulinarik haben die Gäste die Qual der Wahl: ob ein gepflegtes Dinner im AMARI, dem indischen Restaurant des Sternekochs Vineet Bhatia, chinesische Spezialitäten im DUCK LAUNDRY oder ein Abend in quirliger Atmosphäre im M.I.X.E mit seinen offenen Showküchen. Ganz entspannt lässt sich der Tag im angesagten BEACH ROUGE mit Livemusik, wechselnden DJs und Panoramablick auf die Lagune ausklingen – oder in der K-BAR (eine Hommage an Designerin Kelly Hoppen) mit einer Mikrobrauerei als Herzstück, in der man sich durch eigene Bierkreationen testen kann.
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OBEN Velaa Private Island - geboren aus einer Leidenschaft für die Malediven. UNTEN Anantara Maia Luxury Resort & Spa – exotisches Tropenparadies auf den Seychellen.
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SHANGRI-LA PARIS – FRANKREICH Bei der Ankunft im Shangri-La in Paris erinnert dessen elegante Fassade an das Erbe als ehemaliges Zuhause von Napoleon Bonapartes Grossneffen, Prinz Roland Bonaparte. Das aufmerksame Personal und ein angenehm diskreter Check-in sorgen dafür, dass der Gast von Anfang an eine königliche Behandlung erhält. In den Zimmern wird man von einem beeindruckenden Blick auf den Eiffelturm und die Seine gefesselt. Die altmodische Eleganz der Zimmer, liebevoll mit feiner Handwerkskunst verziert, spiegelt sich in der darunterliegenden Stadt wider. Hier im Herzen von Paris warten die exklusiven Modedesigner an der Avenue Montaigne und Avenue George V gleich um die Ecke.
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VELAA PRIVATE ISLAND – MALEDIVEN Eingebettet in die atemberaubende Inselwelt des Indischen Ozeans erfüllt Velaa Private Island höchste Ansprüche an Komfort, Exklusivität und Privatsphäre und schafft so ein bisher unerreichtes Inselerlebnis. Die Insel verfügt über 43 Villen und vier Privathäuser und gleicht aus der Luft gesehen einer Meeresschildkröte. Als stilistisches Leitmotiv findet sich die Schildkröte nicht nur im Dekor wieder, sie steht auch als Sinnbild für die Verbundenheit der Insel mit der sie umgebenden Natur. Die Gäste des exklusiven Luxusresorts werden von einem privaten Butler betreut. Darüber hinaus verfügt Velaa Private Island über drei Restaurants, eine private Flotte inklusive einer luxuriösen Yacht sowie einen Golfplatz, konzipiert von der Golflegende José Maria Olazábal. Die zu den grössten Residenzen der Malediven zählenden Velaa Private Residence und Nika Private Residence bieten auf jeweils 1324 Quadratmetern fast ein eigenes Hotel im Hotel für bis zu zehn Personen.
SHANGRI-LA HOTEL, AT THE SHARD – LONDON, ENGLAND Das im Londoner Trendviertel South Bank situierte Luxus- Hotel liegt inmitten von Southwark, in den Stockwerken 34 bis 52 des architektonischen Wahrzeichens der Stadt, The Shard. Besonders reizvoll ist der Blick aus höchster Höhe auf die nahegelegenen Sehenswürdigkeiten der britischen Metropole. Direkt an der U-Bahn-Station London Bridge gelegen, sind Tate Modern, Borough Market, Shakespeare’s Globe, der Tower of London und die St. Paul’s Cathedral in nur wenigen Minuten zu erreichen. Die benachbarte Tower Bridge, die Themse, Canary Wharf und auch der berühmte Big Ben erscheinen von der Aussichtsplattform The View aus 244 Metern Höhe in einer ganz neuen Perspektive. Die 202 luxuriösen Zimmer und Suiten gehören zu den grössten der Stadt. Der Wolkenkratzer gilt mit seinen 72 Etagen als spektakuläres Meisterwerk. Die Bar und der Infinity Pool in der 52. Etage sind ein weiteres Highlight dieses Hotels. DANAI BEACH RESORT & VILLAS – CHALKIDIKI, GRIECHENLAND An die mächtige Steilküste der ägäischen Halbinsel Sithonia geschmiegt, bietet das Danai Beach Resort & Villas ein unvergessliches Hideaway im Norden Griechenlands. Umgeben von grünen Pinienhainen, üppigen Gärten, weissen Sandstränden und kristallblauem Meer schafft das luxuriöse Refugium eine mediterrane Ruheoase. 60 Suiten und private Villen, einzigartig und individuell in Architektur, Design und Ausstattung, laden zum Verweilen, Entspannen und Geniessen ein. Der Privatstrand, ausgestattet mit Beach Cabanas, erstreckt sich entlang der geschützten Bucht und sorgt für eine angenehme Wassertemperatur zu jeder Jahreszeit. Die drei hauseigenen Restaurants, der einzigartig bestückte Weinkeller sowie die elegante Seaside Bar zelebrieren eine Vielfalt an Gaumenfreuden. Besonders exklusiv: das Gourmet-Restaurant «The Squirrel» mit nur fünf Tischen. Der hauseigene Weinkeller beinhaltet die grösste Weinsammlung Griechenlands, die zu den besten in Europa zählt: erstaunliche 1700 neue und alte Etiketten, die über Jahrzehnte hinweg individuell erworben wurden. Die mehrfach preisgekrönte Kollektion enthält viele der besten Rot-, Weiss- und Roséweine der Welt sowie Top-Sammlerstücke exklusiver Champagner.
LUX*Belle Mare – wunderschönes Resort an der wilden Ostküste von Mauritius.
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THE CHEDI – ANDERMATT, SCHWEIZ Umgeben von der wundervollen Natur und ganzjährigen Schönheit der Schweizer Alpen fügt sich The Chedi Andermatt elegant in die klassischen Ski-Chalets von Andermatt ein, die das Bild dieses zeitlos charmanten Orts im Urserntal prägen. Seine 123 eleganten Zimmer und Suiten stehen für Ferienerlebnisse, wie sie luxuriöser nicht sein könnten, und begeistern Gäste aus dem In- und Ausland mit seiner perfekten Verbindung des ungewohnten Miteinanders von alpinem Chic und asiatischem Ausdruck. Mitten im Herzen der Schweizer Alpen, auf 1447 Metern über dem Meer, nimmt das Fünf-Sterne-Deluxe-Hotel die Kraft und Ruhe der umliegenden Bergwelt auf und ist sowohl im Winter als auch im Sommer eine Destination für aktive Geniesser und Erholungsuchende. The Chedi Andermatt vereint einzigartigen Service mit grösster Sorgfalt sowie kulinarische Höhenflüge mit wohltuenden Wellness-Momenten im 2400 Quadratmeter grossen The Spa & Health Club. Es ist eine perfekte Mischung aus aussergewöhnlichen Erlebnissen, genussvoller Verführung, architektonischem Ausdruck, formvollendeter Harmonie und dezentem Luxus. Das Herzstück des Andermatter Tourismusprojekts von Samih Sawiris ist zum Segen für die ganze Region geworden. Die Erfolgsformel des The Chedi Andermatt begeistert seit der Eröffnung 2013. Das Fünf-Sterne- Deluxe-Hotel wurde bereits mehrfach zum Hotel des Jahres gewählt. MATILD PALACE – BUDAPEST, UNGARN Das Matild Palace, a Luxury Collection Hotel, Budapest wurde während der Belle Époque im Jahr 1902 unter der Schirmherrschaft von Maria Clotilde von Sachsen-Coburg und Gotha erbaut, um als gesellschaftlicher Mittelpunkt der Stadt zu dienen. Der ikonische, neobarocke Palast, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, verbindet das einzigartige ungarische Erbe mit einer luxuriösen Atmosphäre und authentischen lokalen Erlebnissen. Das Gebäude bietet königlichen Luxus, eine beeindruckende Historie und eine neue Ära der Gastronomie. Das spektakuläre Innendesign zelebriert die berühmte Vergangenheit des Palasts als blühenden gesellschaftlichen Treffpunkt der Stadt und schafft gleichzeitig ein modernes, elegantes Ambiente. Das Hotel verfügt über ein von ungarischen Thermalbädern inspiriertes Spa sowie drei aussergewöhnliche gastronomische Konzepte, die durch die Zusammenarbeit mit dem weltberühmten österreichischen Koch Wolfgang Puck entstanden sind. Nahe der Elisabethbrücke ist das Hotel ein spektakulärer Ausgangspunkt, um die Stadt an der Donau zu erkunden.
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DUKES THE PALM, A ROYAL HIDEAWAY HOTEL – DUBAI, VAE Man hat den Eindruck, dass man in der Ruhe des Dukes The Palm den Wolkenkratzern dieser Stadt zum Greifen nah ist. Beim Besuch dieses Luxushotels mit Privatstrand auf der exklusiven Palm Jumeirah bildet der Panoramablick auf das Meer und Dubai den Rahmen für einen Aufenthalt, bei dem Eleganz und Exklusivität sowie die britische Gastfreundschaft die herausragendsten Eigenschaften sind. Der Luxus ist die Haupteigenschaft der 279 Zimmer und Suiten und 285 Apartments. Der Zutritt zum Privatstrand garantiert absolute Exklusivität und ist der perfekte Ort für Aktivitäten im Wasser.
Alpin, asiatisch, anders. The Chedi Andermatt – Mitten im Herzen der Schweizer Alpen mit alpinem Chic und asiatischem Ausdruck.
DAS EDELWEISS SALZBURG MOUNTAIN RESORT – ÖSTERREICH Am Fusse der Bergwelt im österreichischen Grossarltal gelegen, ist DAS EDELWEISS Salzburg Mountain Resort der Rückzugsort für Aktive, Erholungssuchende und Geniesser. Was vor vierzig Jahren als kleine Frühstückspension begann, ist heute ein luxuriöses Fünf-Sterne-Resort mit einzigartigem Charakter. Ein moderner Neubau mit grosszügigen Suiten im alpinen Stil sowie dem 7000 Quadratmeter grossen Spa mit Indoor-Aquapark, zwei Aussenpools, verschiedenen Saunen und separaten Bereichen für Familien und Erwachsene verwöhnt die Gäste. Tradition und Moderne sind hier zeitgemäss vereint – in einem Ambiente, das die Leidenschaft und den Zusammenhalt der Gastgeberfamilie widerspiegelt.
SIX SENSES FORT BARWARA – RAJASTHAN, INDIEN Ganze zehn Jahre dauerte das aufwendige Restaurierungsprojekt, um das Ambiente einer Ära, die 700 Jahre zurückliegt, neu zu interpretieren und behutsam in ein atemberaubendes Luxus-Resort mit 48 Suiten zu verwandeln. Das Anwesen erstreckt sich in unmittelbarer Nähe zum Ranthambore-Nationalpark. So kommen die Gäste, die einen Spaziergang durch die Wildnis zu den berühmten Tigern unternehmen möchten, voll auf ihre Kosten. Das Six Senses Fort Barwara, das ursprünglich einer königlichen Familie aus Rajasthan gehörte, umfasst zwei ursprüngliche Paläste und zwei Tempel innerhalb der ummauerten Festung. Jede Suite mit einer Grösse von 70 bis 280 Quadratmetern ist im zeitgenössischen Rajasthani-Stil gestaltet, um die historische Kulisse des Forts zu ergänzen und gleichzeitig auf subtile Weise modernste Zimmer zu integrieren.
Edelweiss Salzburg Mountain Resort – am Fusse der Berge, unweit der Festspielstadt Salzburg.
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WATCH ES & JEW WATCHES& JEWELLERY ELLERY PRESTIGE
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FILMREIFER AUFTRITT Emilia Schüle Autorin_Beatrice Schönhaus Spirig Bilder_Bulgari
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Sie verkörpert all das, was wir mit Luxus, Glamour und Glaubwürdigkeit in Verbindung bringen: die Schauspielerin Emilia Schüle, 29. Nun ist sie neue Markenbotschafterin des römischen Juwelierhauses Bulgari. Eine Win-win-Situation, sozusagen. Das Interview: eine intime Einsicht in eine hochtalentierte, glamouröse und facettenreiche Schauspielerin.
PRESTIGE: Emilia Schüle, Sie sind die neue Markenbotschafterin für Bulgari. Was bedeutet Ihnen Luxus? EMILIA SCHÜLE: Luxus bedeutet für mich, in einem demokratischen Land zu leben, gleichberechtigten Zugang zu Bildung und gesellschaftliche Mitsprache zu haben. Luxus bedeutet für mich auch Verantwortung, Haltung, Nachhaltigkeit. Deswegen schätze ich Bulgari für die klare Haltung in den Bereichen soziales Engagement (Safe the Children) und Nachhaltigkeit (konfliktfreie Diamanten, humaner Bergbau) sehr und liebe unsere Zusammenarbeit. Und wie stehen Sie persönlich zu glamourösem Schmuck, Uhren und Parfums? Was davon mögen Sie am liebsten? Ein tolles Schmuckstück, ein toller Duft, eine schöne Uhr – alles Dinge, die sofort meine Haltung verändern und mir ein gutes Gefühl für den bevorstehenden Anlass geben. Im Alltag sind meine «B Zero 1 Ringe» immer an meiner Hand, nur leider muss ich sie vor meinen Drehtagen ablegen und gegen Film-Kostüme und -Accessoires eintauschen. Deswegen ist es vermutlich ein Duft, der darf nämlich dranbleiben. Wo ist die Verbindung zu Ihrer Kunst, der Schauspielerei? Im Zentrum beider Welten, ob Schmuck oder Film, steht kunsthandwerkliche Perfektion. Beides lieben wir Menschen, beides begleitet uns ein Leben lang, obwohl diese Dinge uns weder Schutz bieten noch eine Überlebensfunktion haben – und trotzdem feiern wir besondere Momente und Gefühle mit Schmuck oder inszenieren sie für die grosse Leinwand, gehen ins Kino oder streamen.
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Sie sind in Russland geboren. Kamen aber schon als Kleinkind nach Deutschland. Was für Erinnerungen haben Sie an Ihre Heimat? Und wie mögen Sie Berlin, die Stadt, in der Sie leben? Ist es für die Schauspielerei ein idealer Ort? Ich war ein Jahr alt, als ich nach Deutschland kam. Ich habe also keine Erinnerungen an Russland, Berlin ist meine Heimat. Ich liebe Berlin. Zurzeit drehe ich in Paris, und natürlich ist Berlin architektonisch nicht ansatzweise so schön, aber dafür so viel grüner, cooler und günstiger. Beruflich spielt sich natürlich viel in Berlin ab, aber es ist absolut kein Muss. Was bedeutet Ihnen reisen? Waren Sie schon in Italien, wo Bulgari 1884 gegründet wurde? Eben etwa in Rom? Ich bin vor der Pandemie sehr viel gereist, und es hat mir wahnsinnig gutgetan, immer wieder Abstand zu gewinnen von der westlichen Welt und in andere Welten eintauchen zu können. Italien habe ich schon oft besucht, ich liebe es dort! Ein bisschen Rom trage ich immer an mir, denn mein «B Zero 1 Ring» ist inspiriert vom renommiertesten Amphitheater der Welt, dem Kolosseum. Sie stehen ja seit 2005 auf der Bühne, als Sie im Rahmen eines Talent-Wettbewerbs Ihre erste Rolle ergatterten. Der Aufstieg zur Jugendfilm-Ikone war nur eine Frage der Zeit ...Welches war Ihr liebstes Film-Projekt und warum? Ich würde sagen, es ist mein aktuelles Projekt, eine Serie über Marie Antoinette. Ich darf sie verkörpern. Deborah Davis («The Favourite») hat die Bücher verfasst. Ich lebe in Paris und drehe im Umland, montags im Château de Versailles. Jetzt gerade sind wir im Studio, in dem die Innenräume von Versailles nachgebaut wurden – alles sehr surreal, nur mit den Korsetts kann ich mich immer noch nicht richtig anfreunden.
Inspiriert vom berühmtesten Amphitheater der Welt, dem Kolosseum,ist der «B.zero1»-Ring ein echtes Musterbeispiel für Bulgaris kreative Vision.
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«IM ZENTRUM BEIDER WELTEN, OB SCHMUCK ODER FILM, STEHT KUNSTHANDWERKLICHE PERFEKTION.» Emilia Schüle
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Mit welchen Traumpartnern würden Sie gerne einmal zusammenarbeiten? Meine Traumpartnerinnen wären wahrscheinlich Emma Stone, Olivia Coleman oder Margaret Qualley. Regie: Alejandro González Iñárritu oder Greta Gerwick. Und wie kam es zu dieser reizvollen Frisur à la Kult-Darstellerin Jean Seberg, die Sie trugen, dem streichholzkurzen blonden Haar? Ich habe mir für Karoline Herfurths neuen Film «Wunderschön» 2019 die Haare vor laufender Kamera abrasiert. Aufgrund der Pandemie kam der Film leider nie ins Kino. Aber jetzt endlich doch: am 16. Dezember. Und nach den Dreharbeiten musste ich einfach einmal sehen, wie das Ganze in Blond aussieht. Worauf freuen Sie sich in Zusammenhang mit dem Haus Bulgari am meisten? Ich freue mich sehr auf neue Erinnerungen mit meiner Bulgari-Familie, darauf mussten wir nun lange genug verzichten. Und noch mehr freue ich mich auf besondere Momente bei Premieren mit zum Beispiel einer Bulgari-Kreation aus der «Heritage Collection» – das sind einzigartige Vintage-Schmuckstücke, die zwischen 1920 und 1995 hergestellt wurden.
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MO MOTI TI ON ON PRESTIGE
Mit der neuen Pan America von Harley-Davidson kann man mehr als nur die Strassen entdecken.
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DIE GEBURT EINER
Autorin_Swenja Willms Bilder_Harley-Davidson
Die Firmengründer von Harley-Davidson im Jahre 1907.
LEGENDE BRUMMENDE MOTOREN, GESCHWINDIGKEIT, FREIHEIT UND PURE LEIDENSCHAFT AUF ZWEI RÄDERN. DAS ALLES SIND BEGRIFFE, DIE EINEM DURCH DEN KOPF SCHIESSEN, WENN MAN DEN NAMEN HARLEY-DAVIDSON LIEST. KAUM EINE WELTMARKE KONNTE SICH IN DER VERGANGENHEIT EINEN SOLCH MYSTISCHEN RUF AUFBAUEN WIE DIE MOTORRADMARKE VOM LAKE MICHIGAN.
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Seit über hundert Jahren begeistert die amerikanische Marke Harley-Davidson die Motorradfans auf der ganzen Welt. Den Ursprung fand die heutige Weltmarke in Milwaukee, Wisconsin (USA). Dort erfand der Maschineningenieur William Harley, gemeinsam mit den Gebrüdern Davidson, sein erstes «Motor-Bicycle» und benannte es wohl schon damals zukunftsorientiert als «Silent Grey Fellow». Das war im Jahr 1903. Einige Jahre später, nach dem Zweiten Weltkrieg, entwickelte Harley-Davidson das erste starke Touren-Bike, welches das Unternehmen zu dem machte, was es heute noch ist. Rund um dieses Bike und die daraus geborenen ersten Biker entwickelte sich eine Kultur, die heute in der Zeit von Digitalisierung und Beschleunigung aktueller ist denn je. Was mit Rockmusik, Tattoos und der typischen Kombination aus lockeren Jeans und coolen Lederjacken begann, hat sich zwar gewandelt, aber der Drang nach Freiheit ist ungebrochen. Spätestens seit dem Film «Easy Rider», in dem 1969 Peter Fonda und Dennis Hopper auf einer Harley – einem 1951 / 52er Panhead Chopper – den Süden der USA abfuhren, war der Mythos Harley-Davidson auf der ganzen Welt bekannt. DER AUFSTIEG EINER IKONE Harley-Davidson wurde mit einem Schlag die Verkörperung dessen, was die USA lange Zeit zelebrierte und was noch heute gilt: das Streben nach der eigenen Freiheit, dem American Dream. Keine andere Marke, auch ausserhalb der Motorradwelt, transportiert dieses Gefühl so gut wie Harley-Davidson. 2013 feierte die Kultmarke aus Amerika ihren 110. Geburtstag. Auch heute noch steht Harley-Davidson sinnbildlich für diesen Traum und wird mit dem lauten Brabbeln der Motoren assoziiert. Immer wieder stand die traditionsreiche Marke an einer Weggabelung und musste sich neu erfinden. Trotzdem büsste man nie etwas vom Mythos ein. Heute ist Harley-Davidson weit mehr als nur Chopper und lauter Sound aus dem Auspuff. Die neuste Innovation der Motorrad-Ikone aus Milwaukee zeigt dabei ein komplett neues Gesicht. Angepasst an
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den heutigen Zeitgeist: leise, sportlich und vor allem 100 Prozent elektrisch. Mit der Harley-Davidson LiveWire präsentierte Harley im Jahr 2019 als erster grosser Motorradhersteller der Welt ein serienmässiges vollelektrisches Motorrad. «Harley-Davidson ist schon längst nicht mehr nur der klassische Chopper aus den 1950er / 1960er-Jahren. Heute sind wir einer der fortschrittlichsten Motorradhersteller und arbeiten weiter hart daran, die Marke noch zugänglicher, noch moderner und noch offener zu gestalten», sagt Iwan Steiner, Country Manager Harley-Davidson Schweiz. Mit der Lancierung der LiveWire wurde eine neue Zeitrechnung für Harley-Davidson und die ganze Motorradwelt eingeläutet. Es wurden fundamentale Veränderungen vorgenommen, und neue Begriffe werden Harley-Davidson zugeschrieben, welche die Marke bereits heute, aber auch in Zukunft weiter begleiten werden: Sportlichkeit, Offroad und Innovation. Was aber immer bleiben wird, ist das Streben nach der Freiheit auf zwei Rädern. PRACHTVOLLE ETABLIERUNG IN DER SCHWEIZ Als besonders innovativ gilt auch Harley-Davidson Schweiz. Erst vor kurzem wurde zusammen mit den Schweizer Vertragshändlern von Harley-Davidson der erste komplett digitale Showroom eröffnet. In Zeiten von technologischen Fortschritten und immer weniger physischen und virtuellen Grenzen wird auch hier der Fokus auf neue Wege gesetzt. Tradition und Innovation werden in Zukunft noch mehr mit dem Harley-Davidson Brand verschmelzen. Mit den neuen virtuellen Showrooms wird die Möglichkeit geboten, jederzeit einen Blick in die Stores zu werfen. Überall und jederzeit. Seit Sommer 2021 bietet Harley-Davidson Schweiz mit dem weltweit
ersten «Motorcycle on Subscription» (Abo) eine moderne Antwort auf die «Sharing Economy». Das Abo von Harley-Davidson Schweiz beinhaltet die Ausleihe einer LiveWire, einer Sportster S und in Zukunft weiteren Modellen auf Monatsbasis. Alle Kosten – ausser dem eigenen Strom- oder Benzinverbrauch – sind dabei inklusive. «Viele Menschen wollen heute nicht mehr zwingend ein eigenes Motorrad besitzen. Sie wollen aber dennoch Feeling und Freiheit auf zwei Rädern geniessen», so Steiner. «Unsere Motorrad-Abos richten sich gezielt an Motorradfans, die erste Erfahrungen mit einem vollelektrischen Bike, sprich unserer LiveWire, oder dem neusten Wurf aus der Harley-Davidson-Schmiede machen wollen.» Dass die Schweiz zu einem der wichtigsten Märkte für Harley ausserhalb der USA wurde, ist mehr als nur ein Zufall. Nebst der überzeugenden Innovationskraft von Harley-Davidson Schweiz sind es auch weitere Parallelen, die dazu führten, dass die Schweiz so stark an Gewichtung gewonnen hat. Beide Länder tragen diesen starken Freiheitsdrang in sich. Weiter tragen die wunderschönen, einladenden Schweizer (Berg-)Strassen dazu bei, dass sich immer mehr Leute auf zwei Rädern von einer Kurve in die andere schwingen wollen. Natürlich spielen auch das hohe Einkommensniveau und die damit einhergehenden hohe Wertschätzung von (Lebens-) Qualität eine nicht zu unterschätzende Rolle. Heute kommen auf 75 Haushaltungen eine Harley-Davidson in der Schweiz. «Da können nur die USA und Kanada mithalten», erzählt Steiner. In der Schweiz selbst ist der Grossraum Zürich der Hotspot unter den Motorradfahrern und damit der mit Abstand grösste Absatzmarkt. Eine hohe Nachfrage bedingt auch genügend Manpower von Seiten Harley-Davidson.
Die frisch eröffneten digitalen Showrooms von Harley-Davidson Schweiz.
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Konzeptbild des entstehenden Harley-Davidson Zürich Store.
DER SELFMADE-SCHRAUBER Einer, der den hohen Anforderungen an Harley-Davidson Schweiz gerecht wird und die steigende Nachfrage nach Motorrädern bereits bedient, ist Ruedi Bütikofer. Was mit einer einzigen Garage begann, ist heute ein etablierter Mobilitätsanbieter mit acht – bald neun – Standorten, verteilt in den Kantonen Thurgau und Zürich, an welchen über 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich ihr Bestes geben. Bei Bütikofer findet sich das Fahrzeug, das zu einem passt – ob auf vier oder auf zwei Rädern. Mit den Marken Ford, SEAT, CUPRA, Maserati, Ducati, Scrambler Ducati, Piaggio, Vespa, Malaguti und eben auch Harley-Davidson. Der Slogan «Bütikofer moves you» kommt nicht von ungefähr. Im Frühjahr 2022 setzt die Bütikofer-Gruppe mit dem neuen Harley-Davidson Zürich Store einen weiteren Meilenstein und eröffnet für den Grossraum Zürich einen komplett neuen, exklusiven Standort für Verkauf und Service in Rümlang. «Nachdem wir bereits in Weinfelden richtig tolle Erfahrungen mit dem Moto84 Store und der Harley Community gemacht haben, freuen wir uns jetzt natürlich umso mehr, bald auch in Zürich präsent sein zu können», meint Ruedi Bütikofer, Inhaber der Gruppe. «Der neue Harley-Davidson Store in Rümlang ist eine Investition in die Zukunft und ein Bekenntnis zur Marke – für die Bütikofer- Gruppe und für Harley-Davidson.» Die Grundsteine für seinen Erfolg legte Ruedi Bütikofer bereits in den 1980er Jahren. Direkt nach der Lehre zum Automechaniker beschloss der junge Bursche, eine eigene Autowerkstatt zu eröffnen. Er mietete einen einfachen Raum und kaufte sein erstes eigenes Werkzeug. Von Anfang an liefen die Geschäfte gut – Freunde und Bekannte brachten ihre Autos zum Service und zur Reparatur. Zusätzlich bereitete er günstig eingekaufte Autos auf und verkaufte diese weiter. Zum zehnjährigen Jubiläum übernahm er die Ford-Vertretung in Gachnang. Sein Geschäft war erfolgreich: Die Menschen aus der Umgebung kannten die Werkstatt und empfahlen sie weiter. Mit noch mehr Aufträgen und wachsender Kundschaft wurde es enger in den gemieteten Werkstatt-Räumlichkeiten. Aus diesem Grund beschloss Ruedi
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Bütikofer, in Gachnang, im Kanton Thurgau, seine eigene Garage mit Carrosserie- und Spritzwerk zu bauen. Kurz vor der Jahrtausendwende konnte er in Frauenfeld seinen zweiten Standort bauen. 2005 wurde weiter expandiert: In Oberwinterthur wurde ein bestehendes Gewerbegebäude in eine topmoderne Garage mit zwei Showräumen für die Marken Ford und Honda umgebaut. Und auch die Jahre 2009 / 10 brachten einige Veränderungen und neuen Schwung mit sich. Die Bütikofer Automobile AG übernahm die Schlossgarage in Frauenfeld mit den Marken Fiat, Alfa Romeo und Lancia und benannte diese um in Bütikofer Autoitalia AG. Fast gleichzeitig eröffnete in Frauenfeld West das neue Bütikofer Carrosserie-Zentrum. Getreu dem Motto «Platz für Ihr Auto» findet der Kunde vor Ort seither eine Werkstatt, ein Carrosserie- und ein Spritzwerk. Im gleichen Jahr wurde auch der Lokalhändlerbetrieb in Neftenbach mit der Marke Ford übernommen. 2010 wurde bereits die nächste Ford-Garage übernommen, diesmal die Garage Müliholz in Uster. Noch im selben Jahr wurde die bestehende Garage in Winterthur komplett umgebaut – eine neue Unterkellerung sowie ein neues Reifen- und Warenlager wurden gebaut. 2014 standen die nächsten Umbauten an. Die Garage Trevisan AG in Neftenbach wurde komplettsaniert und um die Marke SEAT erweitert. Nur ein Jahr später folgte bereits der nächste Coup: Die Marke Maserati wurde in Winterthur und die Marke SEAT / CUPRA in Frauenfeld integriert. Zwei Jahre später, also 2016, erfolgte dann endlich auch der Schritt hin zu den Motorrädern. Die Firma Moto77 in Frauenfeld wurde gegründet und eröffnete mit den Marken Ducati, Vespa und Piaggio. Im Jahr 2020 entschied sich Bütikofer dann dazu, das Motorrad-Angebot weiter zu diversifizieren und eröffnete mit Moto84 den ersten Harley-Davidson Store im Thurgau. «Mit der Eröffnung von Moto84 bieten wir den Harley-Fahrern in der Region Thurgau ein Zuhause. Der Betrieb wurde von Anfang an durch ausgewiesene Harley-Fachleute betreut und garantiert so seit jeher eine Harley Experience der Extraklasse», schwärmt Bütikofer und verspricht: «In Zürich werden wir das nicht anders handhaben. Wir wollen der Region Zürich und den Harley-Fahrern mit dem neuen Standort auch ein neues Zuhause schenken. Wir sind absolut auf Kurs und freuen uns auf den Start.»
LINKS Die CVO Street Glide.
PRESTIGE Dress: Sportmax
FASHFASH ION ION 290
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Dress: Versace
SUITE DRESSING
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PRESTIGE Oversize Blazer: Annakiki Slippers: Giuseppe Zanotti
MODEL:
KORNELIJA T FROM IMG MODELS
MAKE-UP:
JO SANNA FROM GREENAPPLE USING AGEVON SKINCARE
HAIR:
CRISTINA CROSARA FROM GREENAPPLE
FASHIONEDITOR & ART-DIRECTION : MARTINA RIEBECK
PHOTOGRAPHY & RETOUCHING: JANETTE GLOOR
LOCATION :
MILAN SUITE HOTEL
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FASHION Dress: Philosophy di Lorenzo Serafini Earrings: Ilenia Corti Vernissage
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RECHTS Dress: Dolce & Gabbana Leather pumps: Gianvito Rossi LINKS Blazer: Canaku Silk hairband: Roger Vivier
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FASHION
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PRESTIGE LINKS Dress Turban: Delfrance Velvet Pants: Canaku Leather pumps: Gianvito Rossi RECHTS Dress: Michael Kors
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Dress: The Attico
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FASHION
Coat: Prada Lacquer sandals: Gianvito Rossi
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BE BEAUTY AUTY & & WELL BEING WELL BEING PRESTIGE
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JUWELEN
BEAUTY &WELLBEING
DAS FÜR SEINE TRADITION VON LUXURIÖSEM SCHMUCKDESIGN GEFEIERTE ITALIENISCHE MAISON STELLT SEINE BAHNBRECHENDE VISION IN DEN DIENST SEINER NEUEN, PERSONALISIERTEN DUFTERFAHRUNG: BVLGARI «ALLEGRA» PAART DIE BUNTEN EMOTIONEN DES AUFREGENDEN ITALIENISCHEN LEBENSSTILS MIT DEM EINZIGARTIGEN GLAMOUR DER ITALIENISCHEN FRAUEN IN EINER INNOVATIVEN REISE.
Autorin_Swenja Willms Bilder_Bvlgari
DER NATUR 305
Fünf beschwingende Düfte und fünf Magnifying-Essenzen laden dazu ein, die römische Lebensfreude durch die Kreation eines ganz persönlichen Dufts aus erster Hand zu erleben: Ein Statement-Parfum, das ebenso einzigartig und kühn ist wie Bvlgari selbst. Für die neue «Allegra»-Kollektion wählt seine Trägerin für die Personalisierung ihres Dufts eines der fünf Eaux de Parfum aus der Kernkollektion und ergänzt dieses mit exklusiven und aussergewöhnlichen Essenzen des Hauses. Die fünf Kerndüfte werden von der strahlenden Vitalität Italiens geprägt und sind eine Hommage an die grenzenlose Energie der Römer. Jeder Duft hüllt einen in den unwiderstehlichen Genuss einer italienischen Eskapade: die energiespendende Mittelmeersonne, das aufregende Gefühl italienischer Liebe, das besänftigende Vergnügen italienischer Dolce, der Spass eines Aperitivo in Rom bei Sonnenuntergang und die Verzückung einer venezianischen Festa. Die fünf Essenzen mit Namen «Magnifying» wurden entworfen, um nahtlos zu jedem der fünf Eaux de Parfum zu passen. Wie eine Schlagsahnehaube auf Gelato intensiviert ein Spritzer Magnifying-Essenz die Vibes eines Eau de Parfum oder verleiht ihm Schwung und diesen typisch italienischen «molto»-Touch. Mit diesem personalisierten Dufterlebnis wird ein Duft kreiert, der von eigener Kreativität angetrieben wird. Je nach Anzahl der Spritzer bestehen endlose Layering-Optionen für die fünf Eaux de Parfum und die fünf Magnifying-Essenzen. Genauso wie sich zwei italienische Abenteuer niemals gleichen, sind auch zwei Düfte nie identisch. Aber im Herzen transportiert jede einzelne innovative Duftkombination den leidenschaftlichen Spirit und unwiderstehlichen Stil Italiens und des Lifestyles von Bvlgari. Hinter diesem ausgeklügelten System der Duftmischung steht die renommierte Handwerkskunst von Bvlgari. Meister-Parfümeur Jacques Cavallier entwickelt exklusive Akkorde für Bvlgari aus edlen Rohstoffen, wahre Juwelen der Natur. Insbesondere die fünf Essenzen – Magnifying Musk, Magnifying Bergamot, Magnifying Rose, Magnifying Vanilla und Magnifying Patchouli – enthalten hohe Konzentrationen kostbarer, destillierter Rohstoffe aus besten Ernten. Durch den Veredelungsprozess von Cavallier offenbart jeder Inhaltsstoff seine herausragendsten Facetten mit un-
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«ICH HABE MICH VOLLKOMMEN VON DER ITALIENISCHEN SEELE INSPIRIEREN LASSEN.» Meister-Parfümeur Jacques Cavallier gezügelter Intensität und fängt das bunte Pulsieren ungefilterter Emotionen ein. Vanille verströmt ein neues Niveau raffinierter Süsse mit sonnengetrockneten, ledrigen Facetten. Kalabrische Bergamotte wird zu einem präzisen Zeitpunkt gepflückt, um ihre Frische auf ihrem Höhepunkt einzufangen. Mit diesen kostbaren Extraktionen kreiert Cavallier dann seine bahnbrechenden Duftmischungen, wie ein Juwelier seine bunten Edelsteine zusammenfügt.
DER FLAKON
Als Meister bunter Edelsteine erweist die Marke Bvlgari ihrer Tradition mit wunderschönen farbigen Glasflakons alle Ehre. Der römische Luxus-Juwelier ist für seine aussergewöhnliche Verwendung von Cabochon-Verschlüssen bekannt, und die runden Edelsteine dienen als Inspiration für die edlen, skulpturalen Flakons. Die Cabochon-ähnliche Flasche besteht aus einem gerif-
felten Verschluss und einer Basis als Ode an die römischen Säulen, die für die Heimat von Bvlgari typisch sind. Bvlgari prägt die Flakonkappe mit dem charakteristischen Flair der Marke. Der Verschluss besteht aus Glas, eine Rarität, die nur in der Luxus- Parfümerie zu finden ist. Als Anspielung auf das Schmuckdesign von Bvlgari ist der Flaschenverschluss in einer Roségoldfarbe gekrimpt. Das BVLGARI-Logo schmückt die Kappe und den Flaschenhals. Wie jedes Bvlgari-Design weist auch der Flakon exquisite Details auf, die von seiner Kostbarkeit zeugen. Die kühnen Flakons werden durch das Kombinieren leuchtender Farben zum Inbegriff des charakteristischen Designstils von Bvlgari. Die lebhafte olfaktorische Reise von jedem Eau de Parfum inspiriert die Farbauswahl des jeweiligen Glasflakons. Die ausgelassenen Nuancen betonen die Farbe und die fröhliche Energie Italiens und bringen dabei die kühne Designvision zum Ausdruck, die bei Bvlgari im Mittelpunkt steht.
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BEAUTY &WELLBEING
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DIE KOLLEKTION
Das personalisierbare Dufterlebnis beginnt bei der Auswahl des Eau de Parfum. RIVA SOLARE
DOLCE ESTASI
Ein prickelnder Zitrusduft, durchströmt von einem lebhaften
Dolce Estasi erinnert an diese glückselige Zeit in einem verträum-
Hauch Bergamotte aus Kalabrien. Die eigens für Bvlgari kreierte
ten, blumigen Gourmand-Duft. Der Duft strotzt vor zarten Noten,
frische, neue Note fängt die exklusive Ausstrahlung der italie-
bei denen ein Heliotrop-Akkord im Mittelpunkt steht, ein pud-
nischen Riviera und des italienischen Modehauses zugleich ein.
riger Blumenduft mit der unwiderstehlichen Cremigkeit eines
Die zitrische Woge ebbt ab und weicht einer sonnengeküssten
Desserts. Ein Hauch italienischer Zitrusfrüchte verstärkt seine
Note von Orangenblüten. Solare Neroli strahlt mit den leuchten-
feminine Seite, und der abschliessende Moschusakkord verleiht
den Akzenten von Osmanthus und Mandarine um die Wette. In
ihm ein weiches, pudriges Finish.
der Basisnote von einem temperamentvollen Moschus-Akkord intensiviert, setzt Riva Solare die belebende Sinnlichkeit von
ROCK ’N’ ROME
Sonne und Meer und die elektrisierende Freiheit des Mittel-
Ein f lorientalischer Duft, der dank den Noten von Zitrusschalen
meers frei.
an einen gemeinsam genossenen Spritz-Cocktail erinnert. Für das blumig-fruchtige Aroma des Parfums werden die Noten von
FIORI D’AMORE
Osmanthus und Aprikose miteinander gemischt. Der olfaktori-
Fiori d’Amore fängt die leidenschaftliche Energie der italieni-
sche Cocktail fasziniert im Ausklang mit süssem Gummibenzoin.
schen Liebe in einem sinnlichen Rosenduft ein. Türkische und bulgarische rote Rosen vereinen sich im Herzen des Bouquets.
FANTASIA VENETA
Sein frisches, jugendliches Aroma wird von dem neuen, moder-
Indonesisches Patschuli in üppiger Komposition mit Chypre hüllt
nen Akkord-Himbeer-Präludium unterstrichen. Der innovative
in die wunderbare Opulenz der Feierlichkeiten ein. Die Noten
Fruchtakzent erinnert an den Duft von Himbeeren, die im lauen
wurden exklusiv für Bvlgari kreiert und sind genauso reich-
Hochsommer geerntet werden.
haltig und nuanciert wie die Brokat- und Jacquard-Kostüme eines Maskenballs. Der Chypre-Akkord sorgt wie der Karneval für prachtvollen, überraschenden Schwung. Ein faszinierender roter Pfirsich-Akkord und der Hauch eines unwiderstehlichen Vanilledufts.
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BEAUTY &WELLBEING
#MAGNIFYFORMORE
MAGNIFYING ROSE
Die fünf exklusiven Magnifying-Essenzen werden aus einzigarti-
Die blumige Essenz verlockt mit einer samtigen, sinnlichen In-
gen Rohstoffen von Bvlgari hergestellt und enthalten hohe Kon-
tensität. Anders als eine klassische, pudrige Rose besticht diese
zentrationen hochwertigster, natürlicher Inhaltsstoffe. Wenn
Mischung aus bulgarischen und türkischen Rosen mit einer be-
die Magnifying-Essenz über ein Bvlgari Allegra Eau de Parfum
merkenswerten Ausstrahlung, dank einer einzigartigen Fragmen-
gesprüht wird, verleiht sie dem Duft Schwung und kreiert so ein
tierung ätherischer Öle in einer ungewöhnlichen Destillation.
Parfum nach Mass, das ganz von der individuellen Stimmung
Magnifying Rose bildet in einem Prickeln, das von subtilen Höl-
geprägt wird.
zern veredelt wird, ein üppiges Bouquet mit dem Optimismus der Liebe.
MAGNIFYING MUSK Die warme und temperamentvolle Essenz wird von dem innigen
MAGNIFYING PATCHOULI
Gefühl einer Berührung inspiriert. Der mit Ambrette hergestell-
Die elegante Essenz bezaubert mit starker Sinnlichkeit. Sie wird
te, täuschend einfache Moschusakkord offenbart eine raffinierte
mit indonesischem Patschuli hergestellt. Ihr opulentes Destillat
Ausstrahlung. Die Magnifying-Musk-Essenz erinnert mit ihrer
ist von unübertreff licher Qualität und wurde durch eine exklu-
spürbaren und ausdrucksstarken Leuchtkraft an die strahlende
sive Fraktionierung von allen dunklen, erdigen Noten befreit.
Freude einer Umarmung.
Magnifying Pathchouli wird mit holzigen Chypre-Facetten angereichert und besticht mit edler und starker Verführungskraft.
MAGNIFYING BERGAMOT Die Zitrus-Essenz strahlt sonnige Energie aus. Um diese beson-
MAGNIFYING VANILLA
ders strahlende Destillation zu erzielen, wird die Bergamotte
Die leicht süsse Essenz faszinier t mit Vanilleschoten aus
aus Kalabrien geerntet, wenn sie optimal gereift ist. Die frisch
Madagaskar. Diese werden an der Sonne getrocknet, um die
gepf lückte Bergamotte enthält süsse und knackige Noten. Mag-
komplexesten und nuanciertesten Facetten der Frucht zu ent-
nifying Bergamot wird destilliert, um die facettenreiche Frische
falten. Magnifying Vanilla entfacht eine unwiderstehliche An-
der Frucht zu erhalten und verströmt das erhebende Verspre-
ziehungskraft mit unverfälschten, ledrigen und sexy Noten, die
chen eines traumhaften Sommertages.
in einem unvergesslichen Aroma gipfeln.
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LI VI NG LI PRESTIGE
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KÜCHEN AUS LEIDENSCHAFT
LIVING
Autorin_Anna Karolina Stock Bilder_ Zbären Kreativküchen AG und Philipp Rohner
MASSIVHOLZ, MESSING, MARMOR – DIE MATERIALIEN DER ZBÄREN KREATIVKÜCHEN KÖNNTEN NICHT VIELSEITIGER SEIN. GENAUSO FACETTENREICH SIND DIE KÜCHENKONZEPTE, DIE FÜR JEDEN KUNDEN INDIVIDUELL ERSTELLT WERDEN. DAS ERGEBNIS SIND MASSGESCHNEIDERTE DESIGNKÜCHEN, DIE PRÄZISE HANDWERKSKUNST MIT EXKLUSIVEN WERKSTOFFEN VEREINEN UND DIE KÜCHE ZUM HERZSTÜCK DES HAUSES MACHEN.
Matthias Zbären. «Als Geschäftsführer bleibt für das Schreinern wenig Zeit.» Dafür stehen sie ab und zu als Köche in ihren privaten Küchen am Herd – mit Liebe zum Detail gestaltete Zbären-Küchen, versteht sich. Auch wenn sie nicht selbst Hand ans Holz legen, begleiten Matthias und Benjamin Zbären jedes Projekt von Stunde Null bis zum letzten Handgriff. «Bei Konzeptentwicklung und Umsetzung der Küche ist der stete Austausch mit dem Kunden unerlässlich. Nur so lassen sich wirklich alle Vorstellungen und Wünsche des Auftraggebers ergründen und umsetzen», erklärt Zbären. «Wir wollen mit unserem Produkt ja in jederlei Hinsicht eine Punktlandung erzielen.»
Als Spezialist für handgefertigte Küchen hat sich die Schweizer Manufaktur, die Johann Zbären im Jahr 1947 als kleine Familienschreinerei gegründet hatte, weltweit einen Namen gemacht. Von der einfachen Schreinerei an der Lenk im Simmental ist über 70 Jahre später jedoch nichts mehr zu sehen. Ein Rundgang durch den Zbären-Showroom in Bern oder die Ausstellungsräume in Saanenmöser bei Gstaad ist der beste Beweis: Zbären erschafft Traumküchen. Der Weg dorthin war nicht immer leicht. Umso mehr liest sich die Geschichte von Johann Zbären wie ein Drehbuch: vom einfachen Schreiner, der seine Familie ernähren wollte, zum Begründer einer international bekannten Kreativmanufaktur für Küchen. Heute wird sie von den Brüdern Matthias und Benjamin Zbären bereits in dritter Generation geführt. Genauso wie Grossvater Johann, den beide noch kennenlernen durften, sind die Brüder gelernte Schreiner. «Handwerklich sind wir jedoch nur noch in unserer Freizeit tätig», berichtet
QUALITÄT, PRÄZISION UND SIMPLIZITÄT Mal klassisch und leger, mal kontrastreich und markant. Repertoire und Know-how von Zbären sind nahezu grenzenlos und umfassen alle Stilrichtungen: vom rustikalen Landhausstil über Industrie- Chic bis hin zum puristischen Minimalismus – ganz nach den Wünschen des Kunden. Doch so individuell der einzelne Auftrag auch ist, eine Sache ist bei Zbären immer gleich: das hohe Niveau von Qualität und Präzision. «Luxus muss nicht immer protzig sein. Einfache Handhabung und Stabilität sind hier die wahren Grössen», erklärt Matthias Zbären. Kein Wunder also, dass viele der exklusiven Details im Verborgenen liegen und erst auf den zweiten Blick zum Vorschein kommen.
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Für den Privatclub «Lampart’s Guesthouse & Country Club» im Val Lumnezia wurde das Konzept einer «Semi-Profiküche mit heimeliger Atmosphäre» entwickelt.
«Individuell angepasste Designs und verspielte Extras auf Kundenwunsch sind möglich, weil wir vieles selbst machen oder mit ausgewählten regionalen Partnern zusammenarbeiten», so Zbären. Küchenschränke, Regale und Rahmen aus Massivholz werden in der Manufaktur nach Mass und in Handarbeit hergestellt. Auch Metallveredelungen und Textilverarbeitungen können inhouse erfolgen. Aufwändigere Designelemente aus Stein und Metall wie Arbeitsflächen oder Lampen werden bei lokalen Spezialisten in Auftrag gegeben. «‹Swissness› ist hier das Schlagwort», präzisiert Zbären. «Aber wenn eine Komponente in der Schweiz nicht erhältlich ist, schauen wir selbstverständlich im Ausland – der Kunde ist schliesslich König.» Dieses Credo gilt auch für die Küchengeräte: freie Wahl zwischen Marken wie Miele, V-Zug, Gaggenau, Sub-Zero Wolf oder Spezialanfertigungen von Molteni und La Cornue. Grillstationen stammen häufig von Kalamazoo. Am Ende des Schaffungsprozesses werden alle Einzelteile von Zbären-Mitarbeitern zu einem stimmigen Gesamt(kunst)werk zusammengeführt. Kein Aufwand ist zu gross, kein Weg zu weit. Bei Bedarf fliegen sie auch nach New York oder Moskau.
Das für «Lampart’s Guesthouse» entwickelte Küchenkonzept verbindet die Extravaganzen einer semiprofessionellen Gastroküche, die das Herz eines jeden Sternekochs höherschlagen lassen, mit der heimeligen Atmosphäre einer privaten Wohnküche. Ein Blick in die brodelnden Töpfe, ein Plausch mit Küchenchef Reto oder ein leckeres Frühstück direkt an der Anrichte: Die 110 Quadratmeter grosse Küche ist ein Ort des Wohlfühlens, an dem sich der Gast wie zu Hause fühlen darf. Das wohnliche Ambiente kommt nicht von ungefähr: Einrichtung und Licht hat Zbären perfekt aufeinander abgestimmt. Passend zur Villa bestehen die Küchenmöbel aus gestrichenem Holz in dezentem Jugendstil. Über der Anrichte hängen Glasleuchten, die an die Farben des Himmels erinnern und Geborgenheit ausstrahlen. VON DER KÜCHE ZUM GANZEN HAUS Auf Wunsch erstellt die Zbären Kreativmanufaktur nicht nur hochwertige Küchen, sondern auch stimmungsvolle Gesamtkonzepte für Häuser – von Neu- und Umbau über Innenausbau und Interior Design bis hin zur finalen Dekoration. «Wir gehen immer so weit, wie der Kunde möchte», bringt Matthias Zbären es auf den Punkt. So auch bei seinem nächsten Termin: Ursprünglich sollte lediglich der Küchenboden ausgewechselt werden. Inzwischen ist eine Hausvergrösserung mit Anbau im Gespräch. «So oder so, wir sind flexibel.»
KÜCHENKUNST IN LAMPART’S GUESTHOUSE Ein solches Kunstwerk hat Zbären zum Beispiel auch in «Lampart’s Guesthouse & Country Club» im Val Lumnezia, einem Seitental der Surselva, geschaffen. Die im 19. Jahrhundert als Luft-Kurhotel errichtete Jugendstilvilla wurde inzwischen umfassend renoviert und 2019 von Anni und Reto Lampart übernommen. Das neue Hotelkonzept ist genauso besonders wie die darin enthaltene Zbären-Küche: Denn der Aufenthalt in einer der fünf Suiten ist ausschliesslich Mitgliedern des VALU Country Clubs vorbehalten. Das heisst: Nur eingeschriebene Member kommen in den Genuss, wenn Küchenchef Reto Lampart höchstpersönlich am massgefertigten Molteni-Herd steht und seine neuesten Kreationen präsentiert.
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fassdesign & holzwerke Nachhaltiges Upcycling in der Schweiz
Blumenfeldstrasse 22 | CH-9403 Goldach | +41 79 439 92 44 | info@fasswerk.ch | fasswerk.ch
CUL INA CULI NA RI RIUM UM PRESTIGE
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AUS
HYBRID FOOD
CULINARIUM
ZWEI
MACH
MIT DEM «CRONUT» FING ALLES AN. DIE «ELTERN» DES ZWITTER-SNACKS WAREN EIN CROISSANT UND EIN DONUT, DIE IM NU VOM STANDARD GEBÄCK ZUM FOOD-PHÄNOMEN HOCHKATAPULTIERT WURDE.
EINS
Autorin_Lone K. Halvorsen
Die lustigsten Dinge kommen zum Vorschein, wenn man sie miteinander vermischt. Und wer hätte gedacht, dass aus einer relativ simplen Idee gepaart mit ein wenig Experimentierfreude ein Food-Trend entstehen sollte? Der «Big Apple» mit seiner multikulturellen Bevölkerung gilt als Geburtsstätte vieler Food-Trends, und da wundert es nicht, dass das ebenso für den hybriden FoodTrend gilt. Gekreuzt werden hierbei zwei allseits beliebte Leckereien, und heraus kommt etwas, das die Geschmacksgeister weckt und in kürzester Zeit dann viral durch Social Media verbreitet wird.
DER NEW YORKER CRONUT-HYPE
Im Zeitalter des Internets sorgen die Social-Media-Kanäle für eine exzessive Verbreitung und rasante Entstehung von FoodTrends. Denn Trends entstehen nicht nur in der Mode, auch in der Küche und in der Gastronomie setzen sich Jahr für Jahr neue Food-Trends durch. Als der Exil-Franzose Dominique Ansel den Hybrid-Trend 2013 mit der Erfindung des Cronuts in seiner
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New Yorker Bäckerei auslöste, war ihm wohl nicht bewusst, welche Wellen das Ganze schlagen würde. Der Cronut ist eine Kombination aus Croissant und Donut, an dessen Rezeptur der Erfinder mehr als zwei Monate tüftelte. Es handelt sich um einen Croissant-ähnlichen Teig, dessen Zubereitung ganze drei Tage dauert. Schliesslich wird der Teig frittiert, mit Creme gefüllt und mit einer Glasur verziert. Der Hype um das süsse Gebäck sorgt(e) für lange Schlangen vor seiner kleinen Bäckerei – bekanntlich sagt man «der frühe Vogel fängt den Wurm», in diesem Falle wohl eher «the early citizen gets the cronut». Das Geschäft öffnet wochentags um acht Uhr, aber es empfiehlt sich, eine Stunde vorher da zu sein, denn sonst ist die Schlange bereits zu lang und die Chancen, einen Cronut zu ergattern, sinken. Das «Time Magazine» kürte den Cronut 2013 zu einer der besten Erfindungen des Jahres. Selbst Promis wie Leonardo di Caprio stellten sich für einen köstlichen Cronut bereitwillig in die Schlange, und der Franzose gehört mittlerweile zu den zehn besten Konditoren in den USA. Der berühmteste Zuckerbäcker der USA hat es damit zu einigem Ruhm geschafft, und mit der medialen Verbreitung reisen Menschen weltweit nach New York, um ein Selfie mit dem kleinen süssen Promi zu machen. Hat man sich in der Vergangenheit mit Berühmtheiten aus Film und Musik ablichten lassen, tut man das nun heutzutage ebenso gerne mit kulinarischen Promis. Die renommierte Ernährungsexpertin und Autorin des jährlichen Food reports im Zukunftsinstituts-Verlag, Hanni Rützler, beschreibt die Tendenz hierzu: «Nahrung wird zunehmend zum Instrument auf der Suche nach dem Selbst, zum Tool der Selbstverwirklichung, der Selbsterfahrung und der Selbstdarstellung, ein hochemotionales allgegenwärtiges Thema – selbst für die, die kaum mehr essen. Was man isst, sagt künftig genauso viel über den Menschen aus wie das, was man nicht – mehr – isst.»
DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN
Nach dem Hype um den Cronut sind innovative Köche, Bäcker und Konditoren stets auf der Suche nach neuen spannenden Zutaten, um verschiedene Geschmäcker ideal zu vereinen. Die typischen Bäckerei-Produkte sind aber nur eine Ausprägung des Hybrid Foods, wenn auch die bekannteste. Als Kochrichtung geht der Trend jedoch einen Schritt weiter und kombiniert unterschiedliche Küchenkulturen wie im Fall des asiatisch-mexikanischen «Sushirrito», bei dem Sushi und Burrito fusionieren. Der Restaurantbesitzer Peter Yen war es leid, vorgefertigte Sushi-Röllchen in schlechter Qualität in überteuerten Restaurants zu essen. Er machte sich auf die Suche nach einer besseren Alternative, die er schliesslich zusammen mit dem Koch Ty Mahler entwickeln sollte. Es kam zu einer Fusion zwischen der Leichtigkeit der asiatischen Küche mit dem Feuer Mexikos, und so begann die Reise des Sushi- Burritos um die Welt. Er wird in der Regel mit Sushi-Reis und Nori-Algen sowie mit einer Füllung aus asiatischen und westlichen Zutaten wie Gemüse, Fisch oder mariniertem Fleisch zubereitet – letztlich darf alles rein, was schmeckt. Wie bereits erkannt, scheinen Backwaren für Hybrid Food besonders gut geeignet zu sein, und ein Geschwisterchen des Cronut war auch schnell «in aller Munde»: der «Cragel», eine Fusion aus Croissant und Bagel. Der Erfinder Scott Rossillo verkauft die süsse oder auch die deftige amerikanische Variante mit Rührei und Speck in seiner Bäckerei «The Bagel Store» in Brooklyn, New York. Die klassischen Bagels gibt es natürlich auch und für
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CULINARIUM
Rossillo sind die runden Teiglinge mehr als nur ein Brötchen. So nutzt er diese als Leinwand für seine Kreativität mit dem Ergebnis essbarer kleiner Kunstwerke in Regenbogenfarben oder patriotisch in Rot-Weiss-Blau. Ebenso in Brooklyn, New York, in den Smorgasburg-Markthallen, wurde ein leckerer Trend mit einem skurrilen Namen von einem Programmierer mit japanischen Wurzeln kreiert: der «Ramen Burger». Keizo Shimamoto entschied, statt gewöhnlicher Burger Buns japanische Ramen-Nudeln zu nutzen. Die Ramen-Nudeln werden gekocht, gebraten und zur Burger Buns in Form gebracht. Belegt mit einem Burger Patty aus Rinderhack und mit Frühlingszwiebeln, Rucola und der geheimen Shoyu Sauce gekrönt: Der verrückte Burger ist inzwischen legendär und ein wahrer Konkurrent für den konventionellen Burger.
INTEGRATION VON FOOD PAIRING
Die experimentierfreudigen Köche können den Hybrid- Food-Trend durch die Integration von Food Pairing in eine spannende Richtung erweitern. Bekanntlich ist die Kombination von Aromen die Crux aller guten Küchen, und mit der wissenschaftlichen Erforschung idealer Aroma-Paarungen eröffnen sich spektakuläre Horizonte für Food-Kreateure. Entstanden ist das Food Pairing, als der Brite Heston Blumenthal mit salzigen Zutaten und Schokolade experimentierte und dabei herausfand, dass Kaviar und Schokolade hervorragend miteinander harmonieren. Gemeinsam mit dem Parfümeur François Benzi kam er nach intensiver Forschung zu der Erkenntnis, dass Lebensmittel, welche die gleiche
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Hauptkomponente haben, besonders harmonisch miteinander schmecken. So haben beispielsweise Erdbeeren und Lammfleisch ähnliche Aromen, und die Fusion von Blumenkohl und Kakao oder Petersilie und Banane dürfte auch einige überraschen. Blumenthal war bereits in der Vergangenheit bekannt für aussergewöhnliche Speisen: Sein Restaurant «The Fat Duck» gehört zu den Besten der Welt. Mit der Integration von Food Pairing können beim Hybrid Food somit Kreationen entstehen, die zwar auf den ersten Biss womöglich ungewöhnlich erscheinen, jedoch die gleichen Schlüssel aromen besitzen. Dass dem Mischen und Kreuzen in der kulinarischen Globalkultur keine Grenzen gesetzt sind, ist somit belegt. Was alle Welt durch Social Media entdeckt, ist manchmal nicht nur digital ein Leckerbissen, sondern auch in Realität ein Gaumenschmaus. Gewiss wird Hybrid Food in Zukunft als kulinarischer Ausdruck der Globalisierung selbstverständlicher und ungezwungener serviert werden. Das gilt jedoch nicht nur bei Rezepturen, sondern auch für hybride Konzepte im Handel und der Gastronomie. Hier werden sich zukunftsfähige kluge Retail-Gastro-Hybride beweisen müssen. Lehnen wir uns entspannt (und auch gespannt) zurück und folgen den kulinarischen Hashtags, damit wir über die neuen gewagten hybriden Verschmelzungen auf dem Laufenden gehalten werden.
PRESTIGE
VOR
VIVA L’ITALIA
Italien, Luxus ist hier zu Hause. Die Lebensfreude, Kunst und Errungenschaften dieses besonderen Landes möchten wir in unserer PRESTIGEFrühjahrsausgabe 2022 feiern. Gemeinsam zelebrieren wir «La dolce vita».
EMPORIO SIRENUSE TANZ DURCH DAS MITTELMEER
Das «Le Sirenuse» in Positano kann beinahe als Wahrzeichen der Amalfiküste bezeichnet werden. Neben dem prestigeträchtigen Hotel fängt die hauseigene Modekollektion unter dem Namen «Emporio Sirenuse» den Zauber der Lifestyle-Ikone mittels farbenprächtiger und künstlerischer Kleidungsstücke ein – gewidmet dem luftig leichten Lebensgefühl am
SCHAU UNTERWEGS IM VENICE SIMPLON-ORIENT-EXPRESS VON FLORENZ NACH PARIS
Mittelmeer. PRESTIGE sprach mit Carla Sersale,
«In Nerz gekleidete Geheimagentinnen, Herren mit Monokel und Bärtchen, undefinierbare Häupt-
der Designerin und Gründerin der Marke
linge irgendwelcher Volksstämme, bildschöne Frauen, von denen niemand weiss, wovon sie eigentlich
Emporio Sirenuse.
leben, königliche Hoheiten auf der Flucht und indische Maharadschas». Mit diesen Worten beschrieb der Redakteur des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» im April 1948 unter der Überschrift «Tanz im Orient Express» die Passagiere des bis heute wohl berühmtesten Zuges der Eisenbahngeschichte. Und das war keine Übertreibung ...
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