WATCHES & JEWELLERY KUNST AN DER MANSCHETTE RÜCKBLICK
SIHH UND NEUES VON DER
BASELWORLD
KOMPLIKATIONEN,
DIE KRÖNUNG DER UHRMACHEREI AUF DER LEINWAND
ZEIT
THE LUXURY WAY OF
LIFE
prestigemedia.ch
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INHALT
IN DIESER SONDERBEILAGE
PRÄSENTIEREN WIR IHNEN DIE RUBRIK WATCHES & JEWELLERY AUS DER
PRESTIGE FRUHLINGSAUSGABE.» WATCHES & JEWELLERY
4 NEUES AUS DER WELT DER UHREN SIHH & Baselworld 2016
25 DIMENSIONEN DER ZEIT Urban Jürgensen
26 PRESTIGE PRESENTS… Hublot Suite
32 KOMPLIKATIONEN Komplizierte Wunderwerke
38 SAPHIRE Kolorit der Tiefe
42 ZEIT AUF DER LEINWAND Filmhelden und ihre Uhren
44 DER MANSCHETTENKNOPF Der wahre Schmuck des Mannes
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26 GOLDVISH
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NEWS 36 37 41 47
FARBE MIT KLASSE VERSPIELT MIT FARBE EWIGES BLAU OWN THE MOMENT
3 EDITORIAL 48 VORSCHAU & IMPRESSUM
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«HIER VERSCHMELZEN BRANDS & COMMUNITY» EINE NEUE WELT GEHT ONLINE! REGISTRIERE DICH KOSTENLOS UND SEI EIN TEIL DAVON!
GESCHÄTZTE LESERINNEN LESER
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ir begrüssen Sie zur Lektüre unserer Sonderbeilage «watches & jewellery». 2016 werden wir in vier Sonderausgaben vier spannende Themen erkunden und Ihnen an die Hand geben. Wir leben von und für Ihren Zuspruch und Ihr Lesevergnügen, was umso leichter ist, da wir uns mit den schönen Seiten des Lebens beschäftigen dürfen. Schöne Dinge sind Ausdruck menschlicher und kultureller Werte, die durch Nachhaltigkeit und Zeitlosigkeit geprägt sind. Und wo lässt sich Bestehendes besser bestaunen als in der Meisterschaft von Uhren. Wir laden Sie ein, mit uns einen Blick zurück auf die SIHH zu werfen und deren Neuheiten zu bestaunen. Die Haute Horlogerie steht im Wind ihrer Krise standfest und liefert handwerkliche Meisterwerke ohne Extravaganzen. Sie besinnt sich auf ihre Tugenden. Im Frühling steht auch dieses Jahr wieder mit der Baselworld die wichtigste Uhrenmesse der Welt an, und wir freuen uns, dass Sie schon in deren Neuigkeiten stöbern können. Für die Augen gönnen wir Ihnen eine Fotostrecke in der Hublot-Suite 107. Oder Sie entdecken mit uns eines der letzten Schmuckstücke des Mannes. Der Manschettenknopf ist das versteckte Spielbein des persönlichen Stils und fester Bestandteil der eleganten Garderobe. Graben Sie mit uns in den Tiefen nach Saphiren. Steine aus der Ur-Zeit, denen magische Eigenschaften nachgesagt wurden und die in allen Farben des Regenbogens vorkommen. Lehnen Sie sich entspannt zurück, geniessen die Brise des Frühlings bei einem spritzigen Glas Weisswein und stöbern Sie durch unsere Sonderbeilage. Es ist nur ein kleiner Teil unseres Universums, der Ihnen hoffentlich Freude macht.
Francesco J. Ciringione Verleger
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RÜCKBLICK AUF DEN
SIHH 2016
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Als der Genfer Uhrensalon SIHH seine Türen am Nachmittag des 22. Januar 2016 schloss, war vom hier und da geäusserten Pessimismus nicht mehr viel zu spüren. Die meisten Uhren-CEOs demonstrierten zufriedene Gelassenheit.
irtschaftliche Verwerfungen gehören zum Geschäft mit der hohen Uhrmacherkunst wie das Salz zur Suppe. Erfahrene Firmenlenker wissen auch, dass es nach Umsatz-Dellen bislang immer wieder aufwärts ging. Mehr noch: Die Erholungsphasen brachten ungeahnte Wachstumsschübe mit sich, denn Menschen lieben Luxus. Das gilt auch für den am Handgelenk zur Schau getragenen. Zuversichtlich stimmte auch die Tatsache, dass der Trend zur Apple Watch und zu anderen Smartwatches nicht so nachhaltig zu sein scheint, wie ursprünglich angenommen. Gleichwohl ist das Jahr 2015 für die Schweizer Uhrenindustrie und ihre Exporte nicht sonderlich positiv verlaufen. Seit Juni 2015 waren die Export-Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat konti nuierlich zurückgegangen. Der Dezember schloss mit einem Minus von 3,8 Prozent ab. Übers Jahr gesehen fielen die Verkäufe ins Ausland von 22,26 auf 21,52 Milliarden Schweizer Franken. Sorgenkind bleibt definitiv Hongkong. Dort stürzten die Exporte bereits im zweiten Jahr nacheinander um jeweils 23 Prozent ab. 2013 hatten die Eidgenossen Uhren im Wert von 4,12 Milliarden Franken in die ehemalige Kronkolonie geliefert. 2015 sank der Wert auf 3,18 Milliarden. Russland sackte um ca. 30 Prozent ab. Zum Glück konnten Länder wie Saudi-Arabien, England und Österreich das Minus mit zweistelligen Wachstumsraten zumindest teilweise kompensieren. Die positiven Zahlen resultieren jedoch zu einem sehr grossen Teil aus dem weiterhin florierenden Tourismus. Apropos Tourismus: 2015 spazierten deutlich weniger Besucher aus dem Reich der Mitte durch die Genfer Messehallen. Einer der Gründe ist im chinesischen Jahreswechsel zu sehen. Hinzu gesellten sich Ängste vor terroristischen Anschlägen. Und zum Dritten gibt es
Gisbert L. Brunner
in China derzeit nur insgesamt vier Stellen, an denen sich die reisewilligen Bürger Pässe mit biometrischen Daten ausstellen lassen können. Auch aus anderen fernöstlichen Regionen bemühten sich weniger Gäste als üblich in die Schweiz. Allerdings hatten kluge Firmenlenker vorgebeugt und ihre Neuheiten den Konzessionären vor Ort präsentiert. Neue Produkte gab es reichlich zu sehen, wirklich Spektakuläres hingegen weniger. Die virulente Situation gebietet wohlüberlegtes Handeln. Die Zeiten, da sich nahezu alles zu jedem x-beliebigen Preis verkaufen liess, gehören vorerst einmal der Vergangenheit an. Ungeachtet dessen sind hohe fünf-, sechs- oder gar siebenstellige Zahlen fast schon an der Tagesordnung. Aber zum Glück gibt es Marken und Manufakturen, die sich mit Blick auf ihre potenziellen Kundenkreise eiserne Dis ziplin auferlegt haben. Beim erreichten Preisniveau wird es inzwischen nämlich selbst für Gutver diener (mit Familie und Mietwohnung in guter Lage) schwierig, sich den tickenden Traum zu erfüllen. Übrigens gilt diese Erkenntnis gilt mittlerweile auch für die wohlhabende Schweiz.
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1 | Kompliziertes aus Sachsen: A. Lange & Söhne «Datograph Perpetual Tourbillon» Vom äusserst komplizierten «Datograph Perpetual Tourbillon» mit Platin ge häuse, Durchmesser 41,5 Millimeter, produziert die Nobelmanufaktur A. Lange & Söhne gerade einmal 100 Exemplare. Getreu der altbewährten Erkenntnis, dass Vorzügliches Seltenheitscharakter besitzen soll. Den Namen dieser Armbanduhr nutzen die Sachsen als Botschaft, denn er verkündet plakativ, was zahlungskräftige Uhrenliebhaber für ihr Geld bekommen. «Datograph» steht für den selbst entwickelten Chronographen mit Schaltradsteuerung, horizontaler Räderkupplung, akkurat springendem Minutenzähler und Flyback- Funktion zum Nullstellen aus dem Lauf heraus. Auch ein Grossdatum gehört zum 1999 vorgestellten Uhrwerk. «Perpetual» weist auf das nur 1,9 Millimeter hohe Kalendarium hin, welches bis 2100 keiner manuellen Korrektur bedarf. Noch genauer geht die Mondphasenindikation. Erst nach 122,6 Jahren weicht sie um einen Tag von der astronomischen Norm ab. Bleibt das nur durch den Saphirglasboden sichtbare Minutentourbillon. Im filigranen Stahlkäfig bringen die Uhrmacher eine Unruh mit variabler Trägheit und die zugehörige Breguet- Spirale aus eigener Fertigung unter. Das Ensemble oszilliert mit entschleunigten 2,5 Hertz. Nach spätestens 50 Stunden muss manuell frische Energie zugeführt werden. Für eines der Kaliber L952.2 benötigt A. Lange & Söhne insgesamt 729 sorgfältig finissierte Bauteile.
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Gangreglers bringt eine höhere Stabilität der Unruhschwingungen und damit auch ein Plus an Präzision mit sich. Auf der anderen Seite braucht es allerdings auch mehr Antriebs-Energie. Der Tribut: Gegenüber dem Automatikkaliber 3120, das den Konstrukteuren als technische Basis diente, sinkt die Gangautonomie um 15 auf rund 45 Stunden. Im Gegenzug klettert die Bauhöhe um circa 1,3 auf 5,57 Millimeter. Jedes der natürlich handskelettierten Uhrwerke verlangt nach 245 Komponenten. Die mit diesem Automatikwerk ausgestattete Royal Oak, Durchmesser 41 Millimeter, bietet Audemars Piguet in Stahl oder Roségold an.
3 | Uhren zum Boliden: «Capeland Shelby Cobra 1963» von Baume & Mercier
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2 | Für Augenmenschen: Audemars Piguet «Royal Oak Doppelte Unruh Squelette» Warum ist auf diese Idee eigentlich vorher noch niemand gekommen? Diese Frage stellt sich fast schon zwangsläufig beim näheren Betrachten des skelettierten Manufakturkalibers 3132. Gleich zwei Unruhn samt den zugehörigen Spiralen haben die Techniker von Audemars Piguet auf einer Unruh welle montiert. Der Vorteil des selbstverständlich patentierten «Dualbalance»-Konzeptes ist zunächst ein augenfälliger. Mechanik-Freaks können sich bei jedem Blick auf das Zifferblatt an den Oszillationen des vorderseitig montierten Gangreglers erfreuen. Stündlich vollzieht er 21’600 Halbschwingungen. Mit der gleichen Drei-Hertz-Frequenz definiert auch die rückwärtig angebrachte Unruh den Takt der kontinuierlich verstreichenden Zeit. Zur Regulierung der Ganggenauigkeit nutzen die Uhrmacher aus technischen Gründen allerdings nur die acht Masselot-Gewichte einer der beiden Unruhn mit variablem Trägheitsmoment. Die Masse des doppelten
Von Carroll Shelby stammt Satz, «lass es nicht zu, dass Dich jemand von Deinen Träumen abbringt». Und damit meinte er auch seinen legendären «Shelby Cobra». Diesen rasanten Boliden schickte der Unternehmer 1963 bei den 12 Stunden von Sebring an den Start. Am Steuer die Fahrer Dan Gurney, Lew Spencer und Dave MacDonald. 1964 jagten unter anderen auch Ken Miles und Allen Grant um den Rundkurs. Insgesamt holten nicht weniger als acht amerikanische Fahrer-Legenden das Letzte aus dem Cobra CSX2128 heraus. Das beeindruckte die Uhrenmarke Baume & Mercier, welche 2015 eine Kooperation mit dem amerikanischen Mythos Shelby startete. Mit zwei auf jeweils 1963 Exemplare limitierten «Capeland Shelby Cobra 1963»-Chronographen erinnert Baume & Mercier an das historische Auto mit der Nummer 15. Beide Versionen besitzen schwarze Zifferblätter mit gelben Akzenten und farblich genau zu ihren chronometrischen Aufgaben passenden Zeigern. Die silberfarbenen kümmern sich um die kontinuierlich fortschreitende Zeit, während die gelben der Stoppfunktion zugeordnet sind. Ausführungen einen das bewährte Automatikkaliber Eta 7753 mit einseitig wirkendem Kugellagerrotor, 44 mm Gehäusedurchmesser und einer Wasserdichte bis fünf bar Druck. Der Unterschied zeigt sich im Material. Einmal gibt es den markanten Stopper in Edelstahl pur. Der Saphirglas-Sichtboden trägt die Nummer 15. Das tut er auch bei der Variante mit schwarzem, hartbeschichtetem Stahlgehäuse. Egal ob so oder so: Die zugehörige Box enthält ein massstabsgerechtes Modell des ultraspor tiven Fahrzeugs.
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4 | De Bethune «DB25 World Traveller» Kosmopoliten mit extravaganten Ansprüchen sollten sich den während des SIHH 2016 vorge stellten «DB25 World Traveller» von De Bethune näher anschauen. Diese Armbanduhr, Durchmesser 45 Millimeter, bietet leicht handhabbare Funktionalität rund um den Erdball. Zwei blaue Zeiger im Zifferblattzentrum stellen die jeweilige Ortszeit dar. Wie es sich für eine gute Zeitzonen- Armbanduhr gehört, lässt sich der zentrale Stundenzeiger beim Erreichen eines fernen Ziels über die ganz gezogene Krone unkompliziert, vom Minutenzeiger unabhängig vor- und rückwärts auf die Ortszeit umstellen. Die zentrale Scheibe schaltet ein Drücker bei der «8» in Stundenschritten vorwärts. Städtenamen weisen auf die dort aktuell geltende Stunde. Bleibt die für De Bethune typische Kugel. Sie bewahrt unterwegs die Heimat- oder Referenzzeitzone. Durch beständige Drehungen wechselt die Farbe. Die goldene Seite lässt wissen, dass man zuhause gerade arbeitet, die blaue signalisiert Schlafenszeit. Ganz aussen findet sich schliesslich ein springendes, mit der Lokalzeit gekoppeltes Zeigerdatum. De Bethune fertigt das Handaufzugswerk DB2547 mit zwei Federhäusern und fünf Tagen Gangautonomie aus 430 Komponenten. Die Titan-Unruh mit Titan-Inlays vollzieht pro Stunde 28’800 Halbschwingungen. Aus Silizium bestehen die patentierte Unruhspirale und das ebenfalls patentierte Ankerrad. Schliesslich verwendet De Bethune für das 45-Millimeter-Gehäuse massives Weissgold.
5 | Neue Uhrenlinie für Männer: «Drive de Cartier» Ohne jeden Zweifel kann Cartier als Pionier der unrunden Zeitmesser fürs Handgelenk gelten. Davon zeugen unter anderem die teilweise vor mehr als hundert Jahren lancierten Uhrenlinien «Santos», Tank», «Tonneau», «Tortue», «Crash», «Ellipse», «Gondole», «Square» und «Cousin». Diese lange Tradition setzt 2016 eine ganz neue Uhrenlinie fort, welche sich nach dem Willen ihrer Schöpfer speziell an Männer wendet. «Drive» mit kissen förmigem Gehäuse soll die noch nicht sonderlich gut ausgeprägte Akzeptanz der Manufaktur und ihrer Armbanduhren beim maskulinen Geschlecht steigern. Den Beginn einer neuen Modell-Ära markieren drei Versionen. Bei zwei davon ist das Gehäuse jeweils in Stahl oder 18-karätigem Rotgold erhältlich. Den Einstieg ermöglicht die stählerne «Drive» mit dem hauseigenen Kaliber 1904-PS MC. Das Uhrwerk mit 25,6 Millimetern Durchmesser, Fensterdatum, kleiner Sekunde, Rotoraufzug und
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zwei Federhäusern besitzt circa 48 Stunden Gang autonomie. Die Bauhöhe liegt bei vier Millimetern. 186 Bauteile braucht es für ein Exemplar des mit vier Hertz tickenden Mikrokosmos. Das Gehäuse der schlichten «Drive de Cartier» misst 40 x 41 Milli meter. Am Handgelenk trägt die Armbanduhr 11,25 Millimeter auf. Ihre Wasserdichte reicht bis drei Bar Druck. Mehr Funktionen, nämlich zweite Zonenzeit mit Tag / N acht-Indikation und Grossdatum, bietet die Referenz WSNM0005, deren Automatikkaliber 1904-FU MC heisst. Die Spitze der noch kleinen Kollektion definiert derzeit ein «fliegendes» Tourbillon, Kaliber 9452 MC. Für Qualität und hohe Ganggenauigkeit der nur in Rotgold erhältlichen Armbanduhr bürgt das «Genfer Siegel».
6 | Tradition in neuem Zifferblattlook: Panerai «Radiomir 1940 3 Days» Die erste Panerai «Radiomir» mit kissenförmigem Gehäuse, bügelförmiger Bandbefestigung und Schraubkrone, Entstehungsjahr 1936, war nichts anderes als eine grosse Rolex «Oyster». 1940 musste diese Schale einer moderneren Version weichen, denn die angelöteten Schlingen hielten den extremen Belastungen unter Wasser beim Militär nicht immer stand. Ausserdem bedingte jeder Bandwechsel einen relativ grossen Aufwand. Deshalb bekam das Flottenkommando der italienischen königlichen Marine ein neues, 47 Millimeter grosses Stahlgehäuse mit massiven hornförmigen Bandanstössen. Rolex lancierte in den 1940er Jahren eine ähnliche, aber deutlich kleinere «Oyster». Gemeinsame Elemente dieser und jener Version: Schraubkrone und -boden. Beides besitzt auch die brandneue Panerai «Radiomir 1940 3 Days», Referenz PAM 00662. Ihr opulentes Stahlgehäuse, Durchmesser wie einst 47 Millimeter, widersteht Tauchgängen bis zu 100 Metern Tiefe. Fürs Messen
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und Bewahren der unter Wasser besonders kostbaren Zeit kümmert sich das Manufaktur-Handaufzugswerk P.3000. Sind beide Zugfedern voll gespannt, tickt das markante Œuvre mit braunem Sandwich-Zifferblatt und «Superluminova» Leucht ausstattung 72 Stunden am Stück.
7 | Up up and away: IWC «Big Pilot’s Heritage Watch 55» 1936 erschien bei IWC die erste Piloten-Armbanduhr auf der Bildfläche. Ende der 1930er Jahre entwickelte die Schaffhauser Manufaktur dann für die deutsche Luftwaffe ein professionelles Instrument mit mattiertem 55 Millimeter grossem Stahlgehäuse. Dieser augenfällige Jumbo diente nun als Vorbild für die brandneue, auf nur einhundert Stück limitierte «Big Pilot’s Heritage Watch 55», Referenz IW510401. Wer diese Armbanduhr tragen möchte, sollte also das passende Handgelenk besitzen. Aus Gründen der Gewichtsersparnis besteht das äussere Gehäuse aus leichtem, aber festem Titan. Daher bringt das Ensemble mit innerem Weich eisenschutz gegen Magnetfelder und Kalbsleder riemen insgesamt nur 150 Gramm auf die Waage. Seine Wasserdichte reicht bis zu sechs bar Wasserdruck. Nur schwerlich abreissen lässt sich die Zugfeder des 37,8 mm grosse Manufaktur-Hand aufzugskalibers 98300 mit 2,5 Hertz Unruhfrequenz und 46 Stunden Gangautonomie. Ihr Ende besitzt nämlich einen Schleppzaum, der auch in Automatikwerken zur Anwendung kommt. An die Stelle der ursprünglich zentralen Sekunde beim Original tritt nun jedoch ein kleiner Zeiger bei der «6». Ihr Ende besitzt einen Schleppzaum, der auch in Automatikwerken zur Anwendung kommt. Beim Ziehen der Krone zum Zweck des akkuraten Zeigerstellens hält das Uhrwerk selbstverständlich sofort an.
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8 | 85 und kein bisschen alt: Jaeger-LeCoultre feiert seine «Reverso» So alt wie die «Reverso» werden, wie die Archive der Uhrenindustrie offenbaren, nur sehr wenige Zeitmesser. Deshalb lässt Jaeger-LeCoultre zum 85. Geburtstag der seit Jahrzehnten erfolgreichen Wende-Armbanduhr sozusagen die Korken knallen. Ein breites Spektrum neuer Modelle unterstreicht die wichtige Rolle des Bestsellers. Ganz oben in der Jubiläumskollektion steht die dritte Generation des exklusiven «Gyrotourbillon». Dessen Limitierung beläuft sich nicht, wie man angesichts dieses Geburtstags glauben könnte, auf 85 sondern auf nur 75 Exemplare. Der Modellname steht für einen Drehgang mit sphärischem Käfig, welcher dreidimensional rotiert. Durch das komplexe Bewegungsschema gleicht er die negativen Auswirkungen der Schwerkraft auf die Ganggenauigkeit in praktisch allen Lagen der rechteckigen Platin-Armbanduhr in den Dimensionen 51,2 x 31 x 12,4 Millimeter aus. Der äussere Titankäfig rotiert einmal pro Minute um seine Achse. Das innere, um 90 Grad versetzt drehende Gestell benötigt für einen Umlauf nur 12,6 Sekunden. Ganz im Inneren vollzieht die exklusive zweiarmige Unruh stündlich 21’600 Halbschwingungen. Vielseitigkeit gewährleisten zwei unterschiedlich gestaltete Gesichter des Wende-Containers. Selbstverständlich zeigt sich besagtes «Gyrotourbillon» so oder so. Vorne findet sich ein klassisches Zifferblatt mit Zeigern für Stunden und Minuten. Die skelettierte Rückseite bietet tiefe Einblicke ins 5,97 Millimeter hohe Handaufzugskaliber 179 mit 38 Stunden Gangautonomie. Von ihr lässt sich unterwegs die Heimatzeit ablesen. Zur Vermeidung von Missverständnissen gibt es bei der «2» eine Tag / Nacht- Indikation.
9 | Ring frei für die dritte «Overseas»-Generation von Vacheron Constantin Streng genommen beginnt die «Overseas»-Geschichte bei Vacheron Constantin im Jahr 1977 mit der von Jörg Hysek gestalteten «222». 1996 betrat «Overseas» die Bühne der Zeitmesskunst. 2005 brachte die 2. Generation. Und beim SIHH 2016 ging die sportliche Uhrenlinie in komplett überarbeiteter
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Form an den Start. Kunden können zwischen fünf verschiedenen Basismodellen wählen. Alle eint der manschettenfreundliche Glasrand, das Genfer Qualitätssiegel, welches eine maximale wöchentliche Gangabweichung von sechzig Sekunden verspricht, sowie ein patentierter Mechanismus zum schnellen Wechsel des Armbands. In diesem Sinne liefert Vacheron Constantin alle Edelstahl-Modelle von Hause aus mit drei verschiedenen Bändern aus Stahl, Kautschuk und Alligator-Leder aus. So leicht wie das Band selbst lässt sich auch die Faltschliesse auswechseln. Das stählerne Gliederband kann durch behutsames Ziehen um zwei mal vier Millimeter verlängert werden. In der 41 Millimeter grossen, bis 15 bar wasserdichten Einsteiger-«Overseas» tickt das hauseigene, aus 172 Teilen zusammengefügte Automatikkaliber 5100 mit 22-Karat-Goldrotor, circa 60 Stunden Gangautonomie, Zentralsekunde und Fensterdatum. Sein Durchmesser liegt bei 30,6, die Höhe bei 4,7 Millimeter. Stündlich 28’800 Halbschwingungen vollzieht die Glucydur-Ringunruh.
10 | Illumination auf Knopfdruck: Van Cleef & Arpels «Midnight Nuit Lumineuse» Ein Knopfdruck genügt und sechs Diamanten auf dem Aventurin-Zifferblatt erstrahlen in brillantem Glanz. Sie finden sich im rechten unteren Quadranten, wo die Künstler ein Einhorn abgebildet haben. Möglich macht die Illumination ein Zusatzmechanismus auf der Vorderseite des Automatikwerks mit 40 Stunden Gangautonomie, den der Nobeljuwelier mit uhrmacherischer Kompetenz zum Patent angemeldet hat. Die Betätigung des Drückers bei «8» aktiviert ein piezoelektrisches Element mit Keramikstreifen. Der solcherart erzeugte Strom lässt kleine Leuchtdioden und damit auch die vor ihnen positionierten Diamanten vier Sekunden lang aufblitzen. Die Zeitanzeige präsentiert sich entschleunigt, was vielen Frauen sehr gelegen kommen dürfte. Die «Midnight Nuit Lumineuse» besitzt nämlich nur einen einzigen Zeiger, welcher im Laufe von zwölf Stunden nach oben wandert. Dort angekommen, springt er blitzschnell nach unten zurück. Uhrmacher sprechen von einer retrograden Indikation, welche Van Cleef & Arpels in einem 42-Millimeter-Weissgoldgehäuse verbaut.
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11 | Ganggenauigkeit unter Kontrolle: EMC «Time Hunter» von Urwerk Mechanische Uhren gehen mehr oder weniger genau. Amtlich zertifizierte Chronometer müssen sich in einem Delta zwischen minus vier und plus sechs Sekunden bewegen. Pro Tag versteht sich. Das Handaufzugskaliber im neuen TMC «Time Hunter» von Urwerk wird zwar nicht von der Prüfbehörde COSC gecheckt, aber Präzisionsfans können es mit eigenen Mitteln auf die für sie und ihre Lebensgewohnheiten optimale Ganggenauigkeit trimmen. Zu diesem Zwecke wird die konventionelle Mechanik mit zwei Federhäusern und 80 Stunden Ganggenauigkeit – wenn gewünscht – von einer elektronischen Zeitwaage überwacht. Das Resultat der Messungen bildet eine spezielle Indikation links oben im Zifferblatt ab. Zeiger der elektronischen EMC-Anzeige stellen die aktuelle Ganggenauigkeit im Spektrum zwischen minus und plus 15 dar und dazu die Amplitude der Unruhschwingungen. Die Funktion des Ganzen ist keine Hexerei. Mit Hilfe der rechts oben am Gehäuse befestigten Kurbel erzeugen die Besitzer elektrische Energie, welche ein Kondensator speichert. Anschliessend steht der Zeiger entweder auf «δ» (signalisiert Prozess im Gang) oder im Fall ungenügenden Energievorrats auf «P». Danach weist der EMC-Zeiger einige Sekunden lang auf die momentane Ganggenauigkeit und dann auf die Schwingungsweite der Unruh. Eine niedrige Amplitude ist Indiz dafür, dass dem Uhrwerk eine Revision zuteilwerden sollte. Zeitgenossen mit Interpretationsproblemen hilft eine Lichtemissionsdiode. Bei Grün ist alles in Ordnung, bei Rot besteht Handlungsbedarf. In diesem Fall hilft die rückwärtig zugängliche Einstellschraube beim Nachjustieren des Gangreglers. Konkret kann die aktive Länge der Unruhspirale durch Drehen verlängert (Nach gehen) oder verkürzt (Vorgehen) werden. Urwerk fertigt den EMC «Time Hunter» in zwei limitierten Editionen. 15 Stück gibt es von der Version mit unbehandeltem Titan / Stahl-Gehäuse und weitere 15 von der Titan / Stahl-Ausführung mit militärgrüner Keramikbeschichtung.
limitierte «H2 Tradition». Erstmals in der Geschichte des jungen Labels, gibt es ein weiterhin sehr technisch wirkendes Ensemble mit guillochierten Veredelungen, lackierten Zifferblättern und gebläuten Zeigern. Nichts ändert sich jedoch an der hydromechanischen Optik, welche der Marke und ihren Uhren als Namenspatin diente. Die Stunden indiziert eine blaue Flüssigkeit in einem gebogenen Glasröhrchen. Druck und Gegendruck erzeugt die, durch einen konventionellen Unruhschwinger, F requenz drei Hertz, regulierte Mechanik im Zusammenwirken mit zwei v-förmig angeordneten und damit an die Zylinder eines luftgekühlten Motors erinnernden Faltenbälgen. Für die Indikation von Stunden und Minuten sind rotierende Zeiger zuständig. Die Gangautonomie des HYT-Kalibers beträgt 192 Stunden. Schutz bietet ein 48,8 Millimeter grosses Gehäuse aus Weissgold und Titan. Und zwar bis fünf bar Druck.
13 | Transparent durchs All: MB & F Horological Machine Nr. 6 «Space Pirate» Bei MB & F debütierte der Zeit-Motor HM6 (Horological Machine Nr. 6) am 4. November 2014 in einer Armbanduhr mit dem Beinamen «Space Pirate». Ihre Konstruktion ist darauf ausgelegt, alle Arten von Abenteuern und Unbill im Weltraum zu überstehen. Stösse von mehreren G, starke Be- und Entschleunigungen, gefährliche Strahlungen, extreme Temperaturunterschiede und die niemals auszuschliessenden Risiken einer Kollision. Vorne finden sich kugelförmige Displays zur Indikation von Stunden und Minuten, hinten ebenfalls kugelförmige «Turbinen», welche die Geschwindigkeit des Rotoraufzugs regulieren. Im Zentrum thront das «fliegende» Tourbillon. Weil Sonnenlicht und UV-Strahlung dem unverzichtbaren Schmiermittel kräftig zusetzen, lässt sich eine zweiteilige Titan-Abdeckung mit Hilfe der linksseitig montierten Krone über den delikaten Drehgang wölben. Beim Öffnen stellt sich ein bemerkenswerter Aha-Effekt ein. Das komplexe Uhrwerk einschliesslich der streitaxtähnlichen Platin-Schwungmasse besteht aus 475 Komponenten. Die Entwicklung nahm mehr als drei Jahre in Anspruch, hat es also verdient, ins richtige Licht gerückt zu werden. Zu diesem Zweck entstand zum SIHH 2016 ein aufwändiges
12 | Wasseruhr: HYT «H2 Tradition» Die Technik und Architektur der Uhrwerke von HYT führen beinahe zwangsläufig zu polarisierenden Designs. Man mag sie, oder auch nicht. Aber im Rahmen der konstruktiven Möglichkeiten bringt HYT, wie sich während des Genfer Uhrensalon 2016 zeigte, auch relativ klassische Designs zustande. Beredtes Beispiel ist die auf 50 Exemplare
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Sandwich-Gehäuse aus Saphir und wahlweise Platin oder Rotgold. Die transparenten «Deckel» oben und unten mit insgesamt 9 Kuppeln kleben Spezialisten aus insgesamt elf Teilen zusammen. Pro Uhr veranschlagt Max Büsser allein diesbezüglich 350 Arbeitsstunden. Alles in allem braucht es 78 Komponenten für jede der bis drei bar dichten Schalen in den Dimensionen 51 x 50 x 22,7 Millimeter.
14 | Sportlich-markant: Montblanc «TimeWalker ExoTourbillon Minute Chronograph» Seit dem Genfer Uhrensalon 2016 krönt der «ExoTourbillon Minute Chronograph» die «TimeWalker»-Linie von Montblanc. Bei diesem markanten Zeitmesser sticht, wie der Name unschwer erkennen lässt, die exklusive und für Montblanc patentierte Drehgang-Konstruktion sofort ins Auge. Ihre Unruh oszilliert unübersehbar vor dem eigentlichen Drehgestell. Deshalb kann der Gangregler mit variablem Trägheitsmoment deutlich grösser ausfallen. Konkret besitzt er einen Durchmesser von 9,7 mm. Unter einer langgestreckten Tourbillonbrücke vollzieht das Glucydur-Bauteil mit vier kleinen Masselot- Gewichten jede Stunde 21’600 Halbschwingungen. Als Bindeglied zwischen Unruh und Drehgestell, welches die Hemmungspartie trägt und einmal pro Minute um seine Achse rotiert, dient die flache Unruhspirale. Keineswegs selbstverständlich ist eine Stoppvorrichtung zum sekundengenauen Ein stellen der Zeit. Über das ExoTourbillon hinaus besitzt die Manufaktur- Automatik MB R230 aus der exklusiven «Rieussec»-Familie Gangautonomie für circa 50 Stunden, einen Monopusher-Chronograph mit Schaltrad steuerung, Vertikalkupplung und bis 30 Minuten reichendem Zeiger-Totalisator. Ferner bietet das aus 296 Komponenten assemblierte Uhrwerk auch noch ein Z eigerdatum. Alles zusammen findet in einem 44 Millimetern grossen und mit 16,27 Millimetern erstaunlich flach gebauten Komposit-Gehäuse aus teilweise schwarz beschichtetem Titan und Karbonfasern Platz. Bevor jede der insgesamt nur 100 Uhren ihren Weg zum Kunden nimmt, muss sie bei Montblanc den 500 Stunden währenden «Laboratory Test» erfolgreich absolvieren.
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15 | Zeiger im Schlepp: Parmigiani und das Jubiläums-Kaliber PF361 «Die Konstruktion eines integrierten Chronographen und seine Entwicklung zur Serienreife ist fünf Mal schwieriger als bei einem Tourbillon. Bei einem Chronographen müssen nämlich sehr viele Komponenten funktional perfekt zusammenwirken. Fällt nur ein kleines Teil aus oder ist eine Baugruppe falsch justiert, versagt der Stoppmechanismus seinen Dienst.» Gesagt hat das kein Geringerer als der versierte Meister-Uhrmacher Michel Parmigiani, Präsident der zur Sandoz-Stiftung gehörenden Uhrenmanufaktur Parmigiani Fleurier. Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit konnte das hauseigene Chronographenkaliber PF361 pünktlich zum 20-jährigen Firmenjubiläum fertiggestellt und während des SIHH 2016 vorgestellt werden. Die damit ausgestattete Armbanduhr heisst «Tonda Chronor Anniversaire». Zum Leistungsspektrum des zeitschreibenden Newcomers gehört neben dem Schleppzeiger-Chrono graphen in klassischer Zangen-Konstruktion mit zwei Schalträdern, vertikaler Reibungskupplung sowie 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler auch ein Grossdatum. Aus massivem Gold bestehen die tragenden Teile des durchbrochen gestalteten Handaufzugswerks. Wegen der hohen Unruhfrequenz von fünf Hertz stoppt es auf die Zehntelsekunde genau. Die Unruh mit variablem Trägheitsmoment und die frei schwingende Unruhspirale stammen von AtoKalpa, einem Mitglied der Parmigiani-Gruppe. Vom «Tonda Chronor Anniversaire» entstehen je 25 Exemplare in Weiss- und Rotgold. Wahlmöglichkeit besteht zwischen silberfarbenem oder blauem Zifferblatt.
16 | Extrem zurückhaltend: «Galet Boréal» von Laurent Ferrier Laurent Ferrier hat viele Jahre seines Uhrmacherlebens bei Patek Philippe verbracht. Seit 2010 fertigt er zusammen mit externen Zulieferern seine eigenen Uhren. Klassische Konstruktionsprinzipien, feinste handwerkliche Realisation, klares Design und Kleinstserien kennzeichnen die tickenden Produkte aus
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17 | Ein Hauch von Roy Music am Handgelenk: H. Moser & Cie. «Endeavour Small Seconds Bryan Ferry Limited Edition»
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17 Genf. Am Anfang der überschaubaren eigenen Kollektion stand die kissenförmige «Galet Boréal», welche während des SIHH 2016 mit sehr nostalgisch anmutender Optik zu sehen war. Neben dem Gehäuse erinnert auch das sehr speziell gestaltete Leuchtzifferblatt mit markanter Indexierung an die 1930er Jahre. Die uhrmacherische Delikatesse findet sich in der Schale mit 41 Millimeter Kantenlänge. Beim Blick durch den Sichtboden auf das Kaliber 229.01 sticht zunächst der unter einer langen Brücke stossgesichert ge lagerte Mikro rotor für den Selbstaufzug hervor. Bei voller Spannung des Federspeichers stehen 72 Stunden Gangautonomie zur Verfügung. Nicht minder auffällig ist die Glucydur-Unruh mit variablem Trägheitsmoment. Das Räderwerk dieses Uhrwerks ist auf eine Frequenz von drei Hertz aus gelegt. Genaueres Hinschauen verlangt indessen die weitgehend im Verborgenen wirkende Hemmung. Durch die Lupe erkennt man zwei aus Silizium gefertigte Anker räder. Die erteilten Impulse erfolgen in diesem Fall auf direktem Weg. Nicht zuletzt auch wegen des sehr diskret im Werksinneren agierende, von Abraham-Louis Breguet erfundene «Echappement Naturel», einer aussergewöhnlichen Hemmung mit konstanter Kraft und der Verwendung von Stahl für das schlichte Gehäuse verkörpert diese Armbanduhr pures Understatement.
1971 gründeten Bryan Ferry, 70, Urgestein der R&B, Soul- und Popmusik, und Brian Eno Roxy Music. 1983 löste sich die Art-Rock-Band wieder auf. Der Sohn eines britischen Bergarbeiters hatte an der Newcastle University Kunst studiert. Danach arbeitete er als Restaurator und Lehrer. Seine ausgeprägte Nähe zur Kunst prädestinierte Bryan Ferry quasi zur Kooperation mit der traditionsreichen Schweizer Uhrenmanufaktur H. Moser & Cie. Und zur Kreation einer eigenen Armbanduhr. Von dem Zeitmesser mit Roségold gehäuse entstehen insgesamt 100 Exemplare. Ganz im «Süden» des Zifferblattes, welches wegen der roten «12» Erinnerungen ans frühe 20. Jahrhundert weckt, findet sich anstelle des üblichen «Swiss Made» ganz dezent der Name Bryan Ferry. Der Sänger brachte seine «Ideen zu einer Armbanduhr ein, Moser fügte die Expertise und eine lange Geschichte hinzu. So entstand Zug um Zug diese Armbanduhr. Will heissen, das Zifferblatt, die Zeiger und die Form des Gehäuses.» Wegen der schlanken Handgelenke des Engländers misst die «Endeavour Small Seconds Bryan Ferry Limited Edition» ledi glich 38,8 Millimeter. Das im Gehäuseinneren verbaute Handaufzugskaliber HMC 321 mit austauschbarer Moser-Hemmung, 72 Stunden Gangauto nomie, rückwärtiger Gangreserveanzeige und 2,5 Hertz Unruhfrequenz entstammt eigener Manufaktur.
18 | Hommage an die Weiblichkeit: Roger Dubuis «Black Velvet» Roger Dubuis wendet sich verstärkt dem zarten Geschlecht zu, denn mittlerweile findet, wie CEO Jean-Marc Pontrué unverblümt zum Ausdruck bringt, etwa ein Viertel der produzierten Armbanduhren an weibliche Handgelenke. Überwiegend handelt es sich um Modelle der sehr femininen Linie «Velvet». Genau die stand 2016 im Mittelpunkt der gestalterischen Aktivitäten. Nicht weniger als zehn neue Kreationen wenden sich an Frauen mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen. In jedem Fall verbaut die Manufaktur das eigene, aus 172 Komponenten assemblierte Automatikkaliber RD821 mit knapp 26 Millimetern Durchmesser und 3,43 Millimetern Bauhöhe. Bei regelmässigem Tragen versorgt der Kugellagerrotor die Zugfeder beständig mit frischer Energie. Im Ruhezustand tickt die Mechanik 48 Stunden lang mit vier Hertz weiter. Besonders innovativ präsentiert sich die «Black Velvet Paraiba» mit 36 Millimeter grossem Karbongehäuse und dazu einem Zifferblatt aus dem gleichen Material. Als Ode an die Weiblichkeit sind Lünette und Dekor, wie der Modellname verheisst, mit 66 Paraiba-Turmalinen von circa einem Karat Gewicht besetzt. Die Applikationen auf dem Zifferblatt bestehen aus massivem Weissgold. Für komfortablen Halt am Unterarm sorgt ein Satinband. Dem nassen Element widersteht die auf 88 Exemplare limitierte Schmuckuhr bis drei bar Druck. Wie alle Zeitmesser aus der Manufaktur Roger Dubuis muss jedes Exemplar der «Velvet»-Kollektion den strengen Anforderungen des Genfer Qualitätssiegels genügen. Es schreibt unter anderem vor, dass die Uhr während sieben Tagen nicht mehr als eine Minute falsch gehen darf.
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19 | Quarz-Kaliber ganz ökologisch: Piaget 700P Piaget versteht sich nicht nur auf ultraflache Mechanik, sondern seit 1976 auch auf Quarzwerke mit geringer Bauhöhe. Die neueste Entwicklung der Manufaktur mit Fertigungsstätten in Genf und im Westschweizer Jura ist ein Hybrid aus beidem. Auf ein Schweizer Patent aus dem Jahr 1972 geht das brandneue Kaliber 700P zurück. Seine Entwicklung nahm etwa zwei Jahre in Anspruch. Zunächst einmal handelt es sich um ein ganz normales Automatikwerk mit vorne sichtbarem Mikrorotor, dessen Rotationen eine Zugfeder spannen. Ein Getriebe leitet die darin gespeicherte Kraft – wie in jedem mechanischen Zeitmess-Mikrokosmos – an den Gangregler weiter. Dabei werden langsame Federhaus-Drehungen in schnellere, aber kraft ärmere Rotationen umgewandelt. Gleichförmig drehende Zeiger stellen die Zeit auf dem Zifferblatt dar. Damit enden die überlieferten Elemente. Ankerhemmung, Unruh und Unruhspirale sucht man vergebens. An ihre Stelle tritt ein «Synchro-Regulator», der jede Sekunde 5,33 Umdrehungen vollzieht. Für Präzision sorgt eine patentierte Technologie. Ein ausgeklügeltes Ensemble aus Spulen und Magnetrotoren generiert Energie für die quarzgesteuerte elektromagnetische Bremse. Piaget speichert sie in einem kleinen Kondensator. Der Strom regt einen Quarz zum Schwingen an. Ferner wird er für eine elektronische Schaltung benötigt, welche die hohe Quarz-Frequenz (32’768 Hz) permanent mit den 16 Hertz des kleinen Magnetrotors vergleicht. Bei Abweichungen greift die Elektronik regulierend und korrigierend ein. Auf diese Weise beträgt die tägliche Gangabweichung der weissgoldenen «Emperador Coussin 700P» nicht mehr als eine Sekunde. Die offiziell genannte Limitierung beträgt 118 Exemplare. Weil die Nummern 4, 14, 24 … 114 wegen der Eigenheiten potenzieller chinesischer Kunden fehlen, entstehen jedoch nur 106 dieser Uhren.
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20 | Emaille vorne und hinten: «GMT-6» von Kari Voutilainen Farbenfreude lenkt den Blick aufs emaillierte Zifferblatt der «GMT-6» von Kari Voutilainen. Den äusseren Scharnierboden des 39-Millimeter-Platingehäuses bedeckt eine transluzide Emailleschicht. Erst nach dem Öffnen zeigt sich das Uhrwerk aus eigener Fertigung des finnischen Uhrmachers. Seine Maximen gelten robuster Ausführung der ausnahmslos konventionell tickenden Uhrwerke gepaart mit technischer Raffinesse. Im Fall des 30 Millimeter grossen und 5,6 Millimeter hohen Handaufzugskalibers äussert sich Letztgenanntes in einer neuen Direkt-Impuls-Hemmung mit zwei Hemmrädern. Den 2,5-Hertz-Zeittakt diktieren eine ausladende Unruh mit variablem Trägheitsmoment und massivgoldenen Masselots sowie die zugehörige Breguet- Spirale. Die im Federhaus gespeicherten Kraftreserven reichen 65 Stun den lang. Bei der «6» dreht konzentrisch zum kleinen Sekundenzeiger eine 24-Stunden-Scheibe mit farblicher Tag / Nacht-Differenzierung.
21 | Privatjet am Handgelenk: Richard Mille «RM 50-02 ACJ» Richard Mille kooperiert seit kurzem mit Airbus Corporate Jets. Ausdruck des Miteinanders ist ein uhrmacherisches Manifest der besonderen Art. Die «RM 50-02 ACJ» debütierte während des SIHH 2016 und spiegelt den Spirit einer Familie exklusiver Flugzeuge wider, deren Interieur so gut wie keinen Einschränkungen unterliegt. In diesem Sinne verkörpert auch der markante Schleppzeiger-Chronograph mit Minutentourbillon Exklusivität pur. Das typisch tonneauförmige Gehäuse misst 50,1 x 42,7 Millimeter. Der Blick auf den tickenden Boliden zeigt zunächst einen kratzfesten Glasrand aus ATZ-Keramik. Hinter dem Kürzel verbirgt sich eine spezielle Keramik, welche mit Aluminium gehärtet wird. Darunter liegt ein zweiter Glasrand aus
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Titan-Aluminium. Die Köpfe der Torq-Set-Schrauben, mit denen Richard Mille die Lünette am Ge häusekorpus aus Titan und Aluminium befestigt, gleichen denen von Airbus Industries verwendeten. Natürlich entspricht auch das Formkaliber dem hohen Anspruch der Kooperation. Die Platine besteht aus 90 Prozent Grade-5-Titan, 6 Prozent Aluminium und 4 Prozent Vanadium, die Brücken sind teils aus dem gleichen Werkstoff und teils aus Edelstahl. Das Funktionenspektrum des Hand aufzugswerks umfasst e inen energetisch optimierten Chronographen mit Einholzeiger, 60-Minuten-Z ähler und ein Minutentourbillon. Die darin untergebrachte Glucydur-Unruh mit variablem Trägheitsmoment vollzieht stündlich 21’600 Halbschwingungen. Neben der kon tinuierlich fortschreitenden und der gestoppten Zeit lassen sich vom transparenten, farblich im Stil von Flugzeuginstrumenten gestalteten Zifferblatt auch noch die verbleibende Gang reserve, die aktuelle Spannung der Zugfeder sowie die augenblickliche Funktion der Aufzugs- und Zeigerstellkrone im Stil einer Flugzeugturbine ablesen. Jedes der nur 39 Exemplare kostet mehr als eine Million Euro. Das ist viel Geld, letzten Endes aber deutlich weniger als ein Flieger von Airbus Corporate Jet.
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BASEL WORLD | Für Laureaten: «Laureato» von Girard-Perregaux
Der Name dieser sportlichen Armbanduhr kommt nicht von ungefähr: «Laureato» geht auf den italienischen Girard-Perregaux-Importeur und den italienischen Titel von Mike Nichols Film «The Graduate» zurück. Als das Modell 1975 auf den Markt gelangte, entwickelte es sich jenseits des Brenners spontan zu dem Geschenk für Laureaten aller Art. 1984 stand die erste optische Überarbeitung an. Hinzu kamen allerlei komplizierte Uhrwerke mit astronomischen Anzeigen. Auf die zweite gestalterische Fortentwicklung im Jahre 1995 folgte 2005 eine dritte mit Namen «Evo³». Die optischen Unterschiede zu den Anfängen zeigten sich in Gestalt sanfterer Linienführung. Den jeweils zehnjährigen Entwicklungsschritten folgend, pflegt das altehrwürdige Mitglied des Kering-Luxusimperiums abermals den Wandel. Zum 225. Geburtstag zelebriert Girard-Perregaux die ursprünglichen Werte in Gestalt einer limitierten «Laureato»-Edition, deren Wasserdichte bis drei bar Druck reicht. Von zwei Edelstahl-Modellen, eines mit blauem und das andere mit grauem «Clous-de-Paris»-Zifferblatt, entstehen dem Anlass entsprechend jeweils 225 Exemplare. Die gegenwärtigen Ansprüche bedingten ein grösseres Gehäuse mit nunmehr 41 Millimetern Durchmesser, kratzfestem Saphirglas und natürlich Sichtboden. Manufakturarbeit schwebt über den inneren Werten. Das flache Automatikkaliber, Bauhöhe 3,2 Millimeter, tickt mit vier Hertz. Nach Vollaufzug durch den Zentralrotor beträgt die Gangautonomie mindestens 46 Stunden.
23 | Mondsüchtig: Omega «Speedmaster Moonphase Chronograph Master Chronometer» Die so genannte Monduhr heisst «Speedmaster Professional» und stammt von Omega. 1969 begleitete sie die ersten Menschen auf den bleichen Erdtrabanten. Ihm widmet sich auch der neue «Speedmaster Moonphase Chronograph Master Chronometer». Durch ein halbkreisförmiges Fenster im blauen
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Zifferblatt zeigt sich der Mond in besonders realitätsnaher Darstellung. Möglich macht das ein hochauflösendes Bild mit scharfen Schwarz- Weiss-Kontrasten, das einem Foto der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA zur Ehre gereichen würde. Schritt für Schritt durchwandert der Mond zur Darstellung seiner Lichtphasen den kleinen Zifferblattausschnitt. Nach zehn Jahren geht er einen Tag falsch, was sich mit Hilfe der Krone leicht korrigieren lässt. Ausdruck zertifizierter Präzision ist das hauseigene Kaliber 9904, welches die Uhrmacher aus 368 Bauteilen zusammenfügen. Natürlich besitzt es die exklusive co-axiale Ankerhemmung und darüber hinaus einen Chronographen mit zwei Zählzeigern, die, konzentrisch angeordnet, bei der «3» ihren Aufgaben nachgehen. Gegenüber, bei «9», rotieren die Permanentsekunde und ein Datumszeiger. Vor der Lieferung an die Kunden müssen sich zunächst das Werk und anschlies send die ganze Armbanduhr mit Stahlgehäuse und Keramiklünette offiziell bewähren. Gemeint sind die amtliche COSC-Chronometerprüfung und der noch anspruchsvollere METAS-Check. Nach dem Bestehen beider Tests darf sich die Uhr «Master Chronometer» nennen. Zu ihren Besonderheiten gehört die Tatsache, dass das speziell konstruierte Automatikwerk Magnetfeldern bis zu 15’000 Gauss, also auch den Aufenthalt in einem Magnetresonanz tomographen, klaglos übersteht.
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24 | Mond für Frauen: Breguet «Classique Phase de Lune 9088» Der Mond zeigte sich schon bei vielen Zeitmessern, die der Meister-Uhrmacher Abraham-Louis Breguet im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert fertigte. Seine Nachfolger tun es ihm gleich, denn die Mondphasenanzeige erfreut sich auch heutzutage bei Männern und Frauen grosser Beliebtheit. Die Vertreterinnen des zarten Geschlechts verwöhnt Breguet, heute Mitglied der eidgenös sischen Swatch Group, mit der femininen «Classicque Phase de Lune 9088». Trotz des sehr moderaten Durchmessers von nur 30 Millimetern birgt das Weissgoldgehäuse ein mechanisches Uhrwerk mit Rotor-Selbstaufzug. Das Kaliber 537L, welches auf seiner Vorderseite ein echtes Emaille- Zifferblatt trägt, benötigt nach spätestens 45 Stunden frische Energie. Innovative Elemente sind Silizium-Bauteile im Hemmungs- und Schwing system, das eine ungewöhnliche Frequenz von 3,5 Hertz aufweist. Als glitzernde Hommage an die Weiblichkeit versteht Breguet den Glasrand und die Bandanstösse mit 66 Brillanten von zusammen 1,04 Karat. Alternativ offeriert Breguet auch eine Version in Rotgold. Der Verzicht auf Diamanten ist ebenfalls möglich.
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25 | Transparenter Zeit-Bolide: Hublot «LaFerrari Sapphire» Karbonfaser, Leinen, Texalium, Magic Gold, farbige Keramik: Diese Gehäusematerialien zeugen von einschlägiger Innovationskraft der Uhrenmanufaktur Hublot. 2016 gesellt sich nun auch noch Saphir hinzu. Der kratzfeste, transparente Werkstoff bringt das uhrmacherische Manifest namens MP-05 erst richtig zur Geltung. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich zwar kein neues, aber doch ein weiterhin einzigartiges Handaufzugswerk in den Dimensionen 45,8 x 39,5 Millimeter. Seine Bauhöhe beträgt 15,3 Millimeter. Das Aussergewöhnliche mit stehend angeordnetem Minutentourbillon verlangt nach 637 Komponenten. Elf seriell miteinander verknüpfte Federhäuser bewirken 50 Tage Gangauto nomie. Deren Anordnung, gepaart mit den rechtsund linksseitig positionierten Anzeigen, ähnelt durchaus einem PS-starken Motor. Eine Aufzugskrone der üblichen Art wäre wenig dienlich. Vielmehr erledigt ein kleiner Elektromotor, der sich auf der Rückseite andocken lässt, das Spannen der vielen Energiespeicher. Die Stunden, Minuten sowie die aktuell verbleibende Gangreserve las sen sich von digitalen Anzeigen ablesen. Die Entscheidung, durch Verwendung einer komplexen
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Saphirschale vollen Einblick zu gewähren, ist also mehr als verständlich. Aber das Ganze ist leichter gesagt als getan. Die Gehäusefertigung verlangt nach ausgeklügelten Verfahren unter Einsatz hochpräziser Laser und wirkungsvoller Poliermethoden. Die äussere, den Elementen ausgesetzte Schale besteht aus zwei Saphir-Teilen und einigen Titan- Komponenten. Letztere unterstreichen den High- Tech-Charakter. Das Uhrwerk selbst umgibt ein ebenfalls transparenter Container aus «itr2», einem ultraleichten und dennoch extrem widerstandsfähigen Kompositharz. Dafür, dass «LaFerrari Sapphire» eine Angelegenheit für ganz wenige bleiben wird, sorgen der Preis und die Mini-Auflage von nur 20 Exemplaren.
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26 | Blick ins Herz: Rado «True Thinline Skeleton» Nur insgesamt 99 Exemplare bringt Rado von der «True Thinline Skeleton» auf den Markt. Lediglich sieben Millimeter misst ihr 40-Millimeter-Gehäuse aus schwarzer Hightech-Keramik in der Höhe. Der Boden besteht aus schwarz beschichtetem Titan. Durchblick gewähren zum einen die Saphirgläser auf der Vorder- und Rückseite. Weil das allein nur eine halbe Sache wäre, verbauen die Erfinder der Armbanduhr mit kratzfestem Gehäuse zudem auch noch ein durchbrochenes Automatikwerk. Konkret handelt es sich um das gleichermassen zuverlässige wie flache 2892-S2 mit vier Hertz U nruhfrequenz und 42 Stunden Gangautonomie. Passend zum Gehäuse liefert es die Schwester Eta mit schwarzer PVD-Beschichtung. Selbstverständlich zeigt auch das Armband allem, was u nschöne Kratzer machen möchte, die kalte Schulter. Das nasse Element bleibt bis zu drei bar Druck aussen vor.
27 | Preisbrecher: TAG Heuer «Carrera Calibre Heuer 02 T» Dass die nur 250 Exemplare des «Carrera Caliber Heuer 02 T Black Phantom Titanium»-Chrono graphen rasch ausverkauft sein werden, lässt sich an den fünf Fingern abzählen. TAG Heuer
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offeriert sie nämlich zum Stückpreis von weniger als 20’000 Euro. Für dieses Geld gibt es jede Menge Mechanik und natürlich auch Optik. Die schwarz beschichtete Manufaktur-Automatik Heuer 02 T mit Rotoraufzug, schaltradgesteuertem Chronographen, Vertikalkupplung, 30-Minuten- und 12- Stunden-Zähler basiert auf dem 2013 vorgestellten Kaliber CH 80. Hinzugefügt haben die Techniker ein Minutentourbillon. Dessen Drehgestell besteht aus Kohlefaser. Die Wahl dieses gleichermassen leichten wie stabilen Werkstoffs erfolgte mit Blick auf das verfügbare Drehmoment des nur 6,5 Millimeter hoch bauenden Mikrokosmos. Im Inneren des Tourbillons vollziehen die Unruh mit variabler Trägheit und ihre flache Unruhspirale stündlich 28’800 Halbschwingungen. Die exakte Regulierung des Gangs erfolgt mit Hilfe kleiner Masselot- Gewichten. Keineswegs selbstverständlich für Tourbillonkaliber ist die offizielle «COSC»- Chrono meterprüfung, In einem täglichen Delta zwischen minus vier und plus sechs Sekunden bewegt sich somit die amtlich bestätigte Ganggenauigkeit. TAG Heuer schützt das Uhrwerk mit einem 45-Milli meter-Titangehäuse. Das vordere Saphirglas ist doppelt entspiegelt, das hintere gewährt neugierige Blicke auf das Uhrwerk. 100 Metern Tauchtiefe entspricht die Wasserdichte bis zu zehn bar Druck.
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28 | «Der Erste» von Zenith in neuem Gewand: «Elite Chronograph Classic» Wer im Uhrenbusiness den Namen Zenith hört, denkt beinahe zwangsläufig an «El Primero», den weltweit ersten Automatik-Chronographen mit Selbstaufzug durch einen zentralen Kugellager rotor, Schaltradsteuerung und fünf Hertz Unruhfrequenz. Seine Geburtsstunde schlug im Jahr 1969. Nach vorübergehender Zwangspause in den 1970er und frühen 1980er Jahren ist das gewissermassen betagte Uhrwerk aktueller denn je. Die Schweizer Traditionsmanufaktur hat ihm mit der Reanimation allerdings sorgfältige Pflege angedeihen lassen. Seitdem beseelt es einen grossen Teil der Uhrenkollektion. Besonders puristisch, weil auf Minimalismus reduziert, präsentiert sich der neue «Elite Chronograph Classic». Vor dem Zifferblatt mit dezenten Strich-Indexen drehen sich
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insgesamt fünf Zeiger. Drei indizieren die Stunden, Minuten und Sekunden, zwei weitere bilden gestoppte Zeitintervalle zwischen einer Zehntelsekunde und 30 Minuten ab. Rechteckige Drücker in der rechten Gehäuseflanke dienen dem Starten, Anhalten und Nullstellen des Chronographen. Das Manufakturkaliber El Primero 4069 umfängt ein 42 Millimeter grosses Gehäuse, je nach persön lichem Anspruch aus Edelstahl oder Roségold erhältlich.
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DIMENSIONEN DER ZEIT UND
DIE UHREN VON URBAN JÜRGENSEN
Auf den ersten Blick ist die Zeit ein rastloser Freund, der schnell weiter will. Es ist schon später als gedacht und es muss bis genau zu dieser Uhrzeit dies und das erledigt werden. Zeit hat aber noch andere Dimensionen, die sich auch in hochwertigen Uhren widerspiegeln. Georg Lutz
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er stetig fortschreitende Zeiger sagt uns, dass Zeit ein knappes Gut ist und irgendwann unsere Zeit gekommen ist. Das ist die Zeit, die uns immer vorantreibt. Das war nicht immer so. Im Mittelalter orientierten sich die Menschen noch an Jahres- und Erntezeiten und an kirchlichen Feier tagen im Kalender. Zeit war eher unwichtig. Erst die Moderne brachte uns den tickenden Zeittakt an das Handgelenk. Die Zeit kann aber auch völlig in den Hintergrund treten. Ein Liebespaar, welches in einer innigen Umarmung versunken ist, wird nach der Frage, wie lange denn der Kuss gedauert habe, nur verständnislos aufblicken. Auch wer an einem verregneten Sonntagnachmittag am Kaminfeuer mit einem Glas Rotwein ein spannendes Buch liest, vergisst die Zeit. Nur wenn das Telefon klingelt, kommt plötzlich die Zeit zurück. Die Zeit ist daher kein eigenständig handelndes Subjekt. Sie ist nur das Medium, in dem sich alles ereignet. Sie ruht in sich selbst. Auf jeden Fall hat sich die Zeit tief in unser bewusstes und unbewusstes Leben eingegraben. Zeit ist gleichzeitig praktischer Alltag, Philosophiegeschichte und Versprechen für die nächste Generation. Sie prägt uns in unserer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Aus diesem Grund braucht es Uhren, die diese unterschiedlichen Dimensionen widerspiegeln.
Die Uhren von Urban Jürgensen verkörpern Zeitmesser, die Geschichte atmen, unseren Alltag prägen und gleichzeitig in die Zukunft weisen. Die Moderne findet man aber hier nicht in nüchternen Fabrikhallen, sondern in Ateliers, die eher klassischen Manufakturen gleichen, in denen die handwerkliche Kunst mit individueller Perfektion gepflegt wird. Trotz aller Produktivitätsfortschritte prägen seit 240 Jahren die gleich hohen handwerklichen Standards das Geschehen bei Urban Jürgensen. Es ging und geht immer um das beständige Streben, die Grenzen der Perfektion der Uhrmacherkunst nach oben zu verschieben. So entstehen aus handwerklicher Kunst individuelle Produkte, die Freude bereiten. Der Begriff Echtheit ist in diesem Rahmen das Qualitätsversprechen, an dem sich die Verantwortlichen messen lassen wollen.
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PRESTIGE FRÜHLINGSAUSGABE.» PHOTOGRAPHER Patrick Kobelt Gonzalez www.pkg-photography.ch MODEL Andrea Caroline Brotschi (Option Model Agency) www.andreabrotschi.com HAIR & MAKE-UP Danka Topalovic www.dankatopalovic.ch STYLING Vanessa Pedrosa www.vanessapedrosa.com WATCHES Hublot www.hublot.com FASHION Grieder www.bongenie-grieder.ch LOCATION Hotel Atlantis by Giardino, Zürich | Hublot Suite 107 www.atlantisbygiardino.ch
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GANZ
SCHÖN
KOMPLIZIERT Seit Jahrhunderten verkörpern sogenannte Komplikationen die Krönung der feinen mechanischen Uhrmacherei. Zu den frühesten unter ihnen zählen Wecker und Kalenderwerke. Gisbert L. Brunner
Girard-Perregaux Tourbillon Minutenrepetition
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Ewig währt am längsten Datumsanzeigen und Kalendarien sind bei mechanischen Uhren nichts grundsätzlich Neues. Diese gibt es schon seit mehreren Jahrhunderten.
Den simplen haftet freilich ein entscheidendes Manko an: Ihre Anzeigegenauigkeit währt maximal 92 Tage, und zwar vom 1. Juli bis zum 30. September eines Jahres. Dann indizieren sie den 31., obwohl bereits der 1. Oktober hereingebrochen ist. Wer manuelle Nachbesserung scheut, kann sich ein ewiges Kalendarium ans Handgelenk legen. Es berücksichtigt bis 2100 die unterschiedlichen Monatslängen in Normal- wie Schaltjahren ganz automatisch. Dementsprechend hoch ist der me chanische Aufwand. In etwa 100 Komponenten braucht es für das unter dem Zifferblatt angeordnete Schaltwerk. Wichtigste Komponente ist «das Gehirn» in Gestalt einer Programmscheibe für die Dauer der Monate.
Parmigiani Fleurier Tonda Tourbillon
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ls technisch und handwerklich aufwändigste Zusatzfunktionen können Schlagwerke gelten. Weltzeitindikationen wenden sich vor allem an Globetrotter unterschiedlichster Art. Tourbillons begeistern ausgewiesene Präzisionsfanatiker. Die mit Abstand grösste Verbreitung haben jedoch Chronographen gefunden. Die Komplikationsskala ist übrigens nach oben beinahe völlig offen. Versierte Uhrmacher können mechanische Zusatzfunktionen fast nach Belieben kombinieren. Vereinen sie zum Beispiel Schleppzeiger-Chronograph, ewiges Kalendarium und Minutenrepetition in einem Gehäuse, spricht man von «Grande Complication». Für so etwas werden dann mehrere hunderttausend Schweizer Franken oder Euro fällig.
Hublot Unico Chronograph
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Wirbelwind «Bürger Minister», schrieb der Uhrmacher Abraham-Louis Breguet am 14. April 1801, «ich habe die Ehre, Ihnen eine Notiz zu überreichen, mit Einzelheiten über eine neue Erfindung, die bei Zeit messern angewendet werden kann und die ich ‹Régulateur à Tourbillon› genannt habe.» Breguet waren die erheblichen Einflüsse der Erdanziehungskraft auf den Gang mechanischer Uhren aufge fallen. Er konstatierte, dass jede noch so kleine Exzentrizität des Schwerpunkts von Unruh und Spirale sowie wechselnde Reibungsverhältnisse die Schwingungen – je nach Lage der Uhr – beschleunigen oder bremsen. Zur Kompensation der Problematik lagerte Breguet die gangbestimmenden Teile (Unruh, Spirale und die Hemmung) in einem feinen Stahlkäfig, der einmal pro Minute um seine Achse dreht. Auf diese Weise werden jene Sekundenbruchteile, die zum Beispiel in der ersten Minutenhälfte verloren gehen, in der zweiten wieder hereingeholt.
zieren zwei oder mehrere Zonenzeiten auf einem Zifferblatt. Ideal ist es, wenn sich der Stundenzeiger unabhängig vom Minutenzeiger in Stundenschritten vor- und rückwärts verstellen lässt.
Die akustische Dimension der Zeit Wer hören möchte, wie spät es gerade ist, muss sich die aufwändigste aller mechanischen Zusatzfunktionen ans Handgelenk legen. Repetitionsschlagwerke geben die aktuelle Zeit auf Wunsch mehr oder minder genau akustisch wieder. Je nach Ausführung des Schlagwerks unterscheidet man zwischen Uhren mit Viertelstunden-, Achtelstunden- (7 ½ Minuten), 5-Minuten- oder Minuten-Repetition. Bei Letztgenannter schlagen zwei kleine Hämmer zuerst die Stunden, dann die danach verstrichenen Viertelstunden und schliesslich noch die verbleibenden Minuten auf sorgfältig gestimmte Tonfedern. Besonders kompliziert ist die «Grande Sonnerie», welche die Stunden und Viertelstunden «im Vorbeigehen» akustisch kundtut.
Verweile doch! Chronographen Der Wunsch, die kostbare Zeit ein wenig anhalten zu können, ist so alt wie die Menschheit selbst. Chronographen tragen diesem Verlangen zumindest scheinbar Rechnung. Dabei handelt es sich zunächst einmal um ganz normale Uhren mit Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger. Ein praktischer Zusatzmechanismus gestattet es, den meist zentral positionierten Chronographenzeiger per Drücker zu starten, zu stoppen und wieder in seine Null position zurückzustellen. Das Uhrwerk selbst läuft stetig weiter, damit die Uhrzeit erhalten bleibt. Gestoppte Zeiten bis zu einer Minute lassen sich vom Chronographenzeiger ablesen. Minuten- und (ggf.) Stundenzähler registrieren längere Zeitspannen. Sehr feine Chronographen besitzen ein Schaltrad zur Steuerung der Funktionen. Einfachere Ver sionen kommen mit einem Schaltnocken aus. «Flyback»-Kaliber gestatten einen direkten Neustart ohne zeitraubenden Zwischenstopp. Und die komplexe Steigerungsform mit Einholzeiger zum Er fassen von Zwischenzeiten heisst Chronograph- Rattrapante.
Zeit für die Welt Gemäss internationaler Vereinbarung, getroffen 1998, verschiebt sich – ausgehend vom Green wicher Nullmeridian – die Zeit analog zum Lauf der Sonne nach jeweils 15 Längengraden um eine volle Stunde. Uhren mit Zeitzonen-Dispositiv indi-
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Vacheron Constantin Overseas Ewiger Kalender
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Patek Philippe Calatrava Pilot Travel Time mit Zeitzonen-Dispositiv
Urban Jürgensen Ewiger Kalender
Chronoswiss Sirius Viertelstunden-Repetition
TAG Heuer Carrera Heuer 01 Grey Phantom Chronograph
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MIT KLASSE
Jenseits der Kompl i kation bri n g t Farbe a m Ha nd gelen k das ausgesuchte Outfit: Die K lasse, d ie Sti l von der Mode abhebt. Wo Gold u nd Sta h l n icht kombi n ier t, sondern nu r a n geleg t werden, er freut der mask u l i n-starke Kontrast z u m du n k len H i nterg r u nd n icht nu r I h ren Au ftritt, sondern auch jeden Bl ick nach der Zeit. BY LAURA
I II IV I HUBLOT II A. LANGE & SÖHNE III TAG HEUER IV PARMIGIANI FLEURIER
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III
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I
MIT FARBE
Rot- u nd Gelbgold bi lden ei ne verspielte Fassu n g fü r Farbnua ncen. Blasse Töne ver v iel fä ltigen sich z u Blu menw iesen, sch meichel n dem Tei nt u nd I h ren Augen. Bei farblosen Stei nen erstra h lt i m Gold das L icht des Mittags. Per fek t m it Blu men muster oder dem sch l ichten BY LAURA Weiss des Südens.
I AL CORO II ROLEX III BUCHERER IV MEISTER V GÜBELIN VI BULGARI
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KOLORIT DER TIEFE
Aus dem Bergmassiv Sri Lankas erhebt sich majestätisch der Samanaḷa Kanda, der heilige Berg, auf dem der Budha seinen Fussabdruck hinterlassen hat. An dem Gebirge regnet sich die Natur ab und am Fuss liegt das berühmteste Feld für Rubine und Saphire, weshalb die Gegend auch Ratna Dvipa, die Insel der Edelsteine, genannt wird. David Renner
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Klar oder strahlend Die Saphire sind begehrte Edelsteine, deren Wert sich, wie beim Diamanten, nach Grösse, Farbe – genauer Farbton, Farbsättigung und Helligkeit –, Makellosigkeit und Reflektion ermisst. Gemeinhin kommen in Sri Lanka Saphire aller Farben und in bester Qualität vor. Die gelben Saphire ebenso wie die seltenen und teuren Padparadscha, von der «Farbe des Lotus», die orange leuchten, und natürlich die blauen Saphire. Die Meisten sind leicht
bis mittelblau. Beim Aspekt der Reflektion weicht der Saphir aber von der Regel ab. Einerseits gilt zwar auch hier ein klarer Stein, der das Licht einfängt und erstrahlt, als wertvoll, doch sind auf der anderen Seite milchige Steine, die kaum von Licht durchdrungen werden können, begehrt. Hier können feine Einschlüsse von Rutil zu Asterismus führen, einem Phänomen, bei dem das Licht in sechs Strahlen sternförmig reflektiert wird. Solche Stern-Spahire werden als Cabachon geschliffen, damit der Effekt besonders gut zur Geltung kommt. Sind die Einschlüsse versetzt, so entstehen zwölf Strahlen. Der grösste geschliffene blaue Saphir mit Asterismus ist der «Stern von Indien» (563 Karat), der im Museum of American History zu sehen ist und vor 300 Jahren in Sri Lanka gefunden wurde. Ein kurzer Ausflug in Diebeshand Ende der 60er endete in einem Schliessfach in Miami. Der grösste geschliffene Saphir ist der «Black Star of Queensland». Als Harry Spencer 1938 einen matten, faustgrossen Stein zum Türstopper umfunktionierte, war ihm nicht klar, was für einen Schatz er für die einfache Aufgabe erwählt hatte. Es mussten noch 10 Jahre ins Land gehen, bis Harry Kazanjian den 1156-Karat-Stein entdeckte. In Los Angeles verlieh er ihm seinen heutigen Schliff bei 733 Karat. Der Stein begeisterte 2008 in einem kuriosen Rechtsstreit die Presse.
Foto: AMNH/C. Chesek
R
atna Dvipa ist die Heimat der grössten, schönsten und wertvollsten Saphire und Rubine der Welt. Die nächste Stadt ist Ratnapura, die Stadt der Edelsteine, die ein wichtiger Umschlagplatz für die wertvollen Steine ist. Saphir und Rubin sind Kinder einer Mutter. Sie sind Varietäten von Korund und unterscheiden sich nur durch feine Einschlüsse im Aluminiumoxid (Al2O3). Ist Chrom eingeschlossen, dann leuchtet der Stein rot und so nennt man ihn Rubin. Bei allen anderen Farben handelt es sich um einen Saphir. Die blaue Farbe entsteht durch Eisen- und Titaneinschlüsse. Sie ersetzen in der Gitterstruktur Aluminium und färben so den Stein. Nach dem Diamanten gilt der Korund als zweithärtestes Mineral mit einer Mohshärte von 9,0. Sie entstanden vor Millionen von Jahren in den Tiefen der Erdkruste und traten in den Magmaströmen der Vulkane an die Erdoberfläche. Korund tritt vergesellschaftet auf, das heisst er ist mit anderen Gesteinen verbunden.
Der teuerste Saphir… … ist der «Blue Belle of Asia», der 2014 von Chrtistie’s für 16,7 Millionen Schweizer Franken versteigert wurde. Der grösste geschliffene SternSaphir ist der «Black Star of Queensland», der grösste blaue Stein mit Asterismus war der «Star of India», doch wurde in Ratna Dvipa jüngst ein Stein von 1404.49 Karat ausgegraben. Mit 486.52 Karat ist der «Blue Giant of the Orient» der grösste geschliffene und eingefasste Saphir der Welt, gefolgt von dem «Logan» mit 422.99 Karat.
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Schon Griechen und Römer haben die Steine aus Sri Lanka importiert und im Mittelalter galten sie als so besonders, dass nur Könige und Bischöfe sie tragen durften. Die Steine, so sagte man, hälfen gegen frühzeitiges Ableben durch die Hand anderer und dämpften die Fleischeslust. Bis der Diamant sich als Verlobungsschmuck durchsetzte, waren Saphire die begehrteren Steine. Der älteste Saphir Englands ziert noch heute die Imperial State Crown. Bei seiner Krönung 1042 schmückt der blaue Stein einen Ring König Edwards, den dieser kurzerhand vor Westminster Abbey einem Bettler in Mangel an Kleingeld überliess. Der Bettler aber, so sagt die Legende, war kein Geringerer als der Evangelist Johannes, der unter den Menschen wandelte. Der liess 1065 den Ring von zwei Pilgern zurückbringen, samt der Nachricht, dass er ihn in sechs Monaten erwarte. Edward ordnet seine Angelegenheiten und verstirbt pünktlich am 5. Januar 1066 und wird samt Ring begraben. Heinrich III. lässt den von Papst Alexander III. Heiliggesprochenen 1269 ausgraben und entledigt ihn im Austausch gegen ein neues Grab von Ring und Krone. Der Saphir wird Teil der Kronjuwelen und sitzt seit 1838 im Kreuz der Krone. Damals wurde auch der grosse Stuart-Saphir vom Cullinan auf die Rückseite verdrängt.
Weltweit wurden von Russland bis zur Antarktis an rund 1500 Orten Saphire gefunden. Als in den 1880ern in der Region Kashmir ein Erdrutsch fremde Steine zutage förderte, bescherte dies der Region einen für kurze Zeit unglaublichen Reichtum. Noch heute sind die Saphire für ihr Kornblumblau berühmt. Neben Schmuck erfüllen künstlich hergestellte Saphire in der Technik wichtige Aufgaben. Als exklusives Uhrenglas, als Fenster für Weltraumflüge und als technische Teile in der Feinmechanik begleiten sie uns im Alltag.
Foto: Her Majesty Queen Elizabeth II 2014
Königliche Steine
Zier und Technik Viele sind dem blauen Schein verfallen: Lady Dianas Verlobungsring zierte ein prächtiger Stein und Rockefeller Jr. schmückte zwei seiner Frauen ebenso. Die Bismarck-Kette von Cartier erstrahlte am Hals von Mona von Bismarck, der bestgekleideten Frau der Welt und so weiter und so fort.
Royal Collection Trust
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Blau
EWIGES
Wie der H i m mel der P rovence, d ie Bäche des Tessi ns oder d ie Schatten des Abend s verzauber t der blaue Saph i r u nd Ta n sa n it. Dicht er a n U h r, Ha l sba nd u nd R i n g, bri n gen sie d ie Gefü h le des Südens u nd der Ferne. Der entspa n nende Moment der Ew ig keit fu n kelt ber u h igend i n der Hek ti k des A l ltags u nd komplettier t I h r Outfit. BY LAURA
VI VII
I I FABERGÉ II BUCHERER III GÜBELIN IV CHOPARD V LA SERLAS VI DE GRISOGONO VII CARTIER
II
V IV
III The luxurious way of life | 41
W
enn das Popcorn raschelt und man sich im weichen Kinositz zurücklehnt, dann vergisst man die Zeit. Bis zum Abspann taucht man in eine andere Welt ein. Hier und da begleiten die Helden und Bösewichte Uhren, die durch ihren Auftritt ikonisch wurden. Jean Connery kann als Bond kaum ohne die Submariner Oyster Perpetual gedacht werden und Tarantino widmete der Lancet in «Pulp Fiction» sogar einen ganzen Monolog.
Foto: Twentieth Century Fox Home Entertainment
ZEITAUF DER LEINWAND
Swiss Heuer Monaco
Foto: Universal Pictures
Die Rolle des getriebenen Rennfahrers Michael Delaney war Steve McQueen wie auf den Leib geschrieben. McQueen bestand bei den Dreharbeiten von «Le Mans» darauf, die Swiss Heuer Monaco zu tragen. Der Film war so bildgewaltig, dass man die rechteckige Heuer noch immer mit ihm verbindet. Die 1133 nennen Liebhaber noch heute «McQueen Monaco». Sie ist die meistgesuchte Vintage-Uhr. Sie war eine der ersten automatischen Chronographen und ermöglicht eine auf die Achtelsekunde genaue Zeitmessung bis zu 12 Stunden. Bei der 3 und 9 sind kleine quadratische Chronographensekunden und -minuten angebracht und auf der 6 liegt eine Datumsanzeige.
OMEGA Speedmaster Wir haben ein Problem, wenn wir die Omega Speedmaster so tragen wollen, wie sie im Film und während der historischen Apollo-13Mission getragen wurde. Doch bevor wir uns dem Armband widmen, muss man der Speedmaster ihren Platz einräumen. Sie ist die einzige Uhr gewesen, die für die NASA in Betracht kam, den Orbit zu bereisen. Die Speedmaster Professional Moonwatch hat ein schwarzes Zifferblatt und eine Tachymeterskala. Die Indizes sowie die zentralen Stunden- und Minutenzeiger sind mit Superluminova beschichtet. Doch das Armband der NASA ist nicht zu kaufen. Mittlerweile hat sich aber ein Liebhaber gefunden, der das Velcro fast originalgetreu produziert.
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Foto: 2013 Paramount Pictures
TAG Heuer 1000 Exclusive Wenn Geld gemacht wird, dann ziert die Dramaturgie mit Gold. Das junge Meisterwerk von Martin Scorsese ist «The Wolf of Wall Street», hinter dessen grellen Schnitten Leonardo DiCaprio mit seinen verführerischen Reden Wölfe schafft. Im Börsenrausch zählen Sekunden und die TAG Heuer 1000 Exclusive zeigt sie verlässlich an. Die Tag Heuer 1000 ist ein Klassiker unter den Modellen. Sie ist die erste hochwertige Taucheruhr (nach der Autavia) aus dem Haus und prägt selbst nach ihrer Verabschiedung 1992 noch immer das Design ihrer Nachfolger.
Foto: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Casio 52/F-100 Ridley Scotts «Alien» von 1979 hat das Science-Fiction Genre von dem Hochglanz-Ballast befreit und die Helden durch Techniker ersetzt. Wenn Sigourney Weaver als Ellen Ripley in den Gängen des Raumschiffs den Puls des Zuschauers in die Höhe jagt, dann kann die perfekte Spannung mit der Casio 52/F-100 gestoppt werden. Als Filmprop wurden zwei zusammengeschaltet, die den Dreh mehr schlecht als recht überlebten. Die Casio 52/F-100 war Casios erste Uhr aus Plastik und barg auch sonst (für 1977) Grossartiges. Sie stoppt 1/100 Sekunden und Runden, hatte eine Beleuchtung, zeigte den Tag mit zwei Lettern an und als letztes Novum waren die Knöpfe an der Fronseite angebracht. Für damals fast Science-Fiction.
Foto: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Breitling Chronomat Airbone Ein Raumschiff über Washington, eines über New York und viele andere. Das war 1996 die Vision in Roland Emmerichs «Independence Day». Damals bedrohte die fortschrittlichere Technik bildgewaltig die Erde und die Menschheit schien hoffnungslos unterlegen, bis – Orson Welles lässt grüssen – ein Computervirus dem Spuk erstmal ein Ende setzte. Kein Wunder also, dass Will Smith als Captain Steven Hiller auf zuverlässige Mechanik setzt. Die Breitling Chronomat Airbone wurde 1984 für extreme Bedingungen kreiert. Das Breitling-Manufakturkaliber 01 läuft zuverlässig und präzise und findet sich in 41 und 44 mm. Im Film läuft sie auch noch im Weltall tadellos.
Seiko H558 Quartz Diver In einer Zeit, in der ein Mann eine Mission hatte, brachte Arnold Schwarzenegger die Seiko H558 auf die Leinwand. In «Predator» (1987), «Raw Deal» (1986), «Commando» (1985), «Running Man» (1987) und Twins (1988) zierte die ehemalige Bond-Uhr die baum stammdicken Unterarme des Man of the Universe und liess dessen Verkaufszahlen in die Höhe schnellen. Die Seiko H558 war die erste Taucheruhr mit digitaler Stopp- und Alarmfunktion. Sie hatte ein kombiniertes Analog- und Digital-Display. Das Ziffernblatt war 46 mm im Durchmesser und die Uhr 12 mm dick. Nach ihrem Patron wurde sie schlicht «The Arnie» genannt.
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Giovanni Boldini: Robert de Montesquiou. Die runden Manschettenknรถpfe aus einem Stein perfektionieren den Anzug.
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DER WAHRE SCHMUCK DES MANNES
KUNSTAN DER MANSCHETTE Sie waren fast verschwunden, die Manschettenknöpfe, deren Rand knapp unter dem Sakko zum Vorschein kommt und dem Mann eine der letzten Zierden ist. Fast unscheinbar zeugen sie von Eleganz und Geschmack, diese Klammer der französischen Manschette.
D
ie westliche Mode hat den Mann in den letzten Jahrhunderten fast seines gesamten Schmucks beraubt und selbst im 21. Jahrhundert steht er noch immer unter dem Dogma der funktionellen Zierde fast nackt da. Einzig die Uhr, die Krawattennadel und der Manschettenknopf lässt ihn sein Outfit verzieren. Letzterer hält die eleganteste unter den Manschetten zusammen, die Umschlag- oder französische Manschette, und ist somit notwendiger Teil des stilechten Auftritts.
Mann von Welt setzt auf Manschettenknöpfe Stilecht sind die Manschettenknöpfe nicht grösser als eine silberne Münze und spiegeln die Form der Uhr wider. Sind sie farbig, so sollten sie eine Farbnote des Hemdes aufgreifen oder auf die Uhr abgestimmt sein. Mit der Umschlagmanschette wird ausserdem die Geste à la Prinz Charles möglich: Das dezente Spiel an den Manschettenknöpfen, um den Fingerbreit an sichtbarem Hemd zu überprüfen, gibt einen royalen Look und präsentiert den Schnitt des Anzugs.
David Renner
Wie die Manschette ist auch seine Geschichte fest mit dem Manschettenknopf verbunden. Die ersten tauchen im 17. Jahrhundert auf, doch war Metall noch für «Säbel und Sporen» und nichts für das Ornament. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts blieb es Usus, die Hemdärmel mit Bändern zu befestigen. Dann kam – wie bei fast allen modernen Modetrends – Beau Brummel, der Dandy erster Stunde, der die Rüschen der gefällten Aristokratie überwand. Die Mode wandelt sich von adliger Üppigkeit zur bürgerlichen Effizienz und das neue Hemd setzt sich endgültig Mitte des 19. Jahrhunderts durch. Der übliche Ärmelabschluss wird die italienische, einfache Manschette, doch gibt es auch die Umschlagmanschette, die man später französisch nennt (in Frankreich nennt man sie nach den Musketieren «Poignet mousquetaire»). Das blütenweisse Hemd wurde gestärkt und so setzt sich der Manschettenknopf als Verschluss durch, da er einfacher als ein Knopf durch den festen Saum geht. Die massenhafte Produzierbarkeit trug ihren Teil dazu bei, den Manschettenknopf über alle Schichten hinweg zu verbreiten.
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garderobe waren sie etwas zu vornehm für das Tageslicht. Erst Ende der 80er Jahre beginnen New Yorker Banker und Manager wieder französische Manschetten ins Büro zu tragen und ver helfen so auch den Manschettenknöpfen zu ihrem grandiosen Revival. Heute trägt man Manschettenknöpfe modegerecht als dezentes Understatement seines Geschmacks. Der französische Aufschlag ist das Besondere. Karl Lagerfeld ist dies jedoch zu wenig und er trägt Manschettenknöpfe auch zu den legereren italienischen Manschetten.
Wertvolle Einzelstücke
Mike Todd beweist mit französischer Manschette samt Manschettenknopf Geschmack und Stil.
Das Revival In kürzester Zeit entwickeln sich die Formen, die noch heute verbreitet sind. Der Doppelknopf, bei dem zwei Plättchen miteinander verbunden sind, war in Europa populär. Die Plaketten können dabei verschieden, gleich oder aufeinander bezogen sein. In Nordamerika setzt sich der einfach zu handhabende Klappknebel durch und der Prince of Wales, Albert Edward, entwickelt den Seidenknoten. Der Manschettenknopf wird zur Spielfläche von Moden und Designern und von Arm und Reich gleichermassen getragen. In Begleitung von Gehstock und Uhr oder Zigarettenetui und Feuerzeug wird der Manschettenknopf zum wechselbaren Schmuckstück des Alltags. Doch verschwinden im Swinging London der doppelte Ärmelumschlag samt den Manschettenknöpfen hinter den Türen von Banketten und Anlässen. Als fester Teil der Abend
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Als Schmuckstück ist der Manschettenknopf Spielbein des Modereigens. In dem modisch-eintönigen viktorianischen England ist er die einzige Möglichkeit zur individuellen Gestaltung. Die Einzelstücke von Cartier, Fabergé, Giuliano, Wiese und Tiffany sind aus Gold, Silber oder Elfenbein und werden mit Edel- und Halbedelsteinen verziert. Als John Ruskin und William Morris die Vorlage für die Art Nouveau liefern, wird das Gesamtbild des Schmuckes wichtiger als die Preise seiner Teile. Edelsteine werden mit gewöhnlichen Steinen zu neuen Formen arrangiert. Man perfektioniert natürliche Emaillefarben und die Plique-à-jour-Technik. René Lalique, Hector Guimmard und Alphons Mucha schaffen verspielte Stücke. In den letzten Jahren vor dem grossen Krieg lebt das Dandytum nochmals auf und setzt auf erlesene Qualität. Fabergé, Tiffany und Cartier eröffnen in den europäischen Städten und den Spas Dependancen, um dem Adel mit Schmuck zu dienen. Das neu artige Platin aus Sibirien ermöglicht feine Mosaike aus Edelsteinen. Zwischen den Kriegen findet der Art déco die moderne Formensprache: abstrakt mit klaren Farben. Manschettenknöpfe werden nun aus verschiedensten Materialien geformt: Plastik, Chrom und Stahl finden Einzug in den Schmuck, der sich mit der Haute Couture verbindet. Coco Chanel fördert Fulco di Verdura sowie Jean Schlumberger und Cartier heiratet bei Worth ein. Noch heute sind die alten Manschettenknöpfe tragbar, wenn man sie findet.
VII VI
I CARAN D’ACHE II CARTIER III URBAN JÜRGENSEN IV MONTBLANC V IWC VI TATEOSSIAN VII GIRARD PERREGAUX
OWN THE
V
moment
I
Es si nd k lei ne Deta i ls, d ie Sti l ausmachen u nd den Au ftritt prägen. Bei der Ver tragsu ntersch ri ft, dem Bl ick nach der Zeit oder dem Weg z u m Auto. Stra h lend oder i m Kontrast von du n k len Tönen u nd Edel meta l l schei nt Gesch mack i m Verborgenen au f. BY LAURA
II IV III
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VORSCHAU SOMMER 2016 DRIVESTYLE SPECIAL
DAS RENNSPORT-MONUMENT IN DER EIFEL «When you’re in the car, the lights go out.» So beschreibt Sir Jackie Stewart den Moment, wenn er auf dem Nürburgring zu einem Rennen startet. Und nachvollziehbar ist sein Gedanke, denn nirgendwo auf der Welt war und ist das Fahren gefährlicher als auf dem Nürburgring. Die Nord schleife dort führt über Berge, durch Täler und windet sich durch dichten Wald am Fusse einer alten Burg. Dieser Ort hat etwas Mystisches und zieht viele Rennfahrer in seinen Bann. Sie bezeichnen den Nürburgring als die eindrucksvollste Rennstrecke der Welt. Wir stellen die 90-jährige Geschichte der «Grünen Hölle» vor – und die Stars des Rennsports, die auf dem Nürburgring um ihr Überleben gefahren sind.
NACHTFAHRT MIT DEM OLDTIMER Es gibt zwei klassische Tabuthemen in der Oldtimerszene. Da wäre zum einen die Autobahn – eine mit blechernen Belanglosigkeiten überfüllte Piste der Moderne, die höchstens als Transferstrecke zu anderen verlockenden Destinationen taugt. Und zum anderen das noch grössere «No-Go»: die Nachtfahrt. Mit dem eigenen Oldtimer über die Alpen, das ist immer etwas Besonderes. Wir sind diesmal erst losgefahren, als die Dämmerung hereinbrach – begleiten Sie uns zu einer Passkontrolle der etwas anderen Art. OBEN OHNE Sobald die ersten Sonnenstrahlen die Luft erwärmen, bevölkern sie wieder die Strassen, die Cabriolets. Die Auswahl ist riesig: Mittlerweile bieten fast alle Hersteller Sonnen-Modelle an. Egal wie alt, egal wie teuer – Hauptsache oben ohne. Der Cabriomarkt ist seit Jahren hart umkämpft und immer mehr Autokäufer entscheiden sich für eine mobile Sonnen terrasse. Cabriolets sind Lustbringer, Spassmacher und rollende Statements echter Sonnenanbeter. Wir stellen einige der grössten Klassiker, aber auch wahre Yachten für die Strasse vor. Erfahren Sie in unserem Sommer Special, welche neuen Modelle es auf dem Markt gibt und worauf man beim Kauf unbedingt achten sollte.
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