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LIMITED EDITION SPRING 2012
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INHALT
Editorial
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26
Fashion
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Dresscodes Kleider machen Leute
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Acqua di Parma Liebling der Stars
32
Romantic Times Sophie Scharf
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Fashion News Frühling / Sommer 2012
48
UGG Australia Goes Springtime Inspiriert von Kaliforniens Küste
40
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culinarium Suad Sadok Der Olivenöl-Liebhaber
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Eine Begegnung mit Louis XIII Das Geheimnis von Luft, Holz und Branntwein
62
Vom Piratengetränk zum Gaumenschmeichler Die bunte Welt des Rums
54
64
Offene Waadtländer Keller
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Wein-Degustationen 70
Food News Purer Genuss
72
living
62
Marc Newson Futuristisch, sexy, humoristisch
76
Interior News Living & More
82
76 20
INHALT
86 Wie man sich bettet ... Hästens – ein Familienunternehmen aus Schweden
84
Der grüne Bauplan Architektur und Nachhaltigkeit
102
86
Ein Pool im Garten ... ... schafft Freizeitwert
98
Beauty Und immer lockt der Duft Neue Düfte
102
New Candylook Der Beauty-Trend im Frühling
108
Anti-Aging-Produkte Kämpfen nicht nur gegen Falten
110
Culture «Desperate Housewives» Der Tod der Hausfrauen
116
Der Mann in Schwarz Johnny Cash
116
124
James Rizzi Kunst, die Spass macht, und eine Liebeserklärung an den Big Apple 134
134
Bugsy «Bedroom-Eye» Siegel Kosher Nostra
144
Drive Style Maserati Der Dreizack will es wieder wissen
124
154
Bewegung in Öl Wandschmuck mit viel PS
154 21
162
INHALT
WAtches & jewellery Alexa Chung meets the Happy Mickey Collection
168
Wie die Schweiz tickt Eine kurze Geschichte des Uhrmacherhandwerks
168
176
190
Pinsel, Füller, Kugelschreiber Eine kleine Geschichte der Schreibkunst
184
Travel
148
Mongolei Das Land Chinggis Khaans
190
Malediven Neue Wasserwelten
176
200
London Lasset die Spiele beginnen
204
Places to see Stätte mit Geschichte
214
Events ASMALLWORLD Charity Weekend in Gstaad
204
224
KOLUMNEN 100
Gabriel Palacios Ich zeige Dir meinen Hals – Was wir durch Kleidung und Schmuck unterbewusst kommunizieren
52
Wilhelm J. Grusdat Und gehst Du zum Kunstwerk, vergiss das Teppichmesser nicht ...
152
74
Vera Dillier
52
132 188
Flug oder Zug – Ende des Jet-Sets? 100
Götz Winter Dem Zauber verfallen: Believe the BB-Hype
114
Nubya Der Weg des Künstlers
132
Guido Tognoni Die Obsession Blocher
152
Dr. med. Peter J. Jenoure
114
74
Rehabilitation nach Sportverletzungen
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EDITORIAL
Geschätzte Leserinnen, geschätzte Leser
D
er Frühling steht für das Werden, das Entstehen neuen Lebens. Die Tage werden länger und milder, der Schnee schmilzt, die Wiesen werden grün und die ersten Blumen beginnen zu blühen. Die Vöglein zwitschern, überall entsteht Neues und die Menschen sind froh, dass der Winter, die kalte und dunkle Jahreszeit, endlich zu Ende ist.
Auch in der Frühlingsausgabe des PRESTIGE geht es bunt zu. Unser Redaktionsteam reiste für Sie nach London, um vor der Olympiade zu recherchieren, was es in der britischen Hauptstadt neben dem riesigen Sportspektakel noch zu entdecken gibt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Gourmet-Trip? Die Auswahl und die Qualität der Londoner Restaurants sind besser denn je. Was man früher unter englischer Küche verstand – Fish & Chips, Steak & Kidney Pie, Sausage & Mash –, ist längst passé. London ist eine der kulinarischen Hauptstädte, in der fast täglich neue Restaurants eröffnet werden. Die Mongolei hingegen ist zwar alles andere als ein kulinarischer Hotspot, dafür eine einzigartige Erfahrung an Gastfreundschaft und gigantischer Natur. Tauchen Sie mit uns ein in das abenteuerliche Land Chinggis Khaans. Spannend geht es auch in unserer Rubrik Criminals zu. Unsere Redaktorin wühlte sich durch Archive und Kriminalakten, um das Geheimnis des Benjamin «Bugsy» Siegel zu ergründen. Bugsy gehörte zum Mob der New Yorker Mafia in den Anfängen des 20sten Jahrhunderts und war ein Verbündeter und enger Freund der Mafiagrössen Lucky Luciano und Frank Costello. Kein anderer Gangster vereinte so perfekt den charmanten Lebemann, der sich mit Hollywood-Stars im Glitzer der High Society sonnte, und den eiskalten Mörder wie er. Lehnen Sie sich also genüsslich zurück, geniessen Sie die ersten wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings und begeben Sie sich mit uns auf eine abenteuerliche und spannende Lesereise.
Francesco J. Ciringione Yvonne Beck
Verleger Chefredaktorin
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FASHION
Kleider
machen Leute
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FASHION
D c D c D c
r o r o r o
e d e d e d
s e s e s e
s s s s s s
«Smart Casual», «Morning Dress», «Black Tie» – sie regeln den Dresscode. Stilbewusste sollten diesen Code entschlüsseln können.
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FASHION
«Ein Mann, der seine Frau liebt, achtet nicht auf ihr Kleid, sondern auf seine Frau. Fängt er an, auf die Kleidung zu achten, hat seine Liebe schon nachgelassen.» Henry Miller
von Yvonne Beck
D
resscode bedeutet «Information durch Kleidung». Und Kleider machen Leute. Mit diesem noch heute wahren Satz betitelte Gottfried Keller bereits im 19. Jahrhundert sein Buch. Ob Hochzeiten, Galadinner, Präsentationen oder Opernpremiere – viele Veranstaltungen erfordern bestimmte Kleidung. Dass man bei einer Cocktailparty mit dem kleinen Schwarzen nicht falsch liegt, wissen die meisten, aber darf man Jeans oder einen Pulli tragen, wenn der Kleidungsstil «Business casual» verlangt wird? Aber was versteht man beispielsweise unter «Come as you are» im Business-Kontext? Und was versteckt sich hinter dem Code «Tenue de Ville»?
Dieser hält vermehrt auch in europäischen Unternehmen und Grosskonzernen Einzug. Er wird als Einstimmung auf das nahende Wochenende gelebt. Beim Casual Friday trägt der Herr Jackett und Hose, möglich hier auch eine saubere ordentliche Jeans, aber ohne Krawatte. Denkbar sind auch Anzüge aus Leinenstoff, die auf Grund ihrer Knittereigenschaften unter der Woche eher verpönt sind.
Am Mann orientieren Die Dresscodes sind immer männlich – das hat sich weltweit so festgesetzt, weil es für Frauen viel zu viele Alternativen gibt. Frauen sollten sich darum immer am Outfit des Mannes orientieren. Mit einem Hosenanzug oder einem Kostüm liegen sie meist richtig. Häufig ist jedoch bereits aus dem Veranstaltungsort abzulesen, was man tragen sollte. Generell gilt: je höher die Position oder je feierlicher der Anlass, desto dunkler der Anzug. Mit Schwarz ist man aber nicht immer gut beraten. Denn Schwarz macht nicht nur schlank, sondern gibt auch eine distanzierende Wirkung. Im Berufsleben eignen sich als Anzugfarben Dunkelblau, Dunkelgrau und Anthrazit oder Nadelstreifen. Dazu gehört ein helles Hemd. Als klassische Krawattenfarben haben sich Hellblau und Dunkelrot durchgesetzt. Was die Farben des gesamten Outfits angeht, so gilt die einfache Formel: nicht mehr als zwei Farben und drei Muster kombinieren. Allein eine Krawatte kann ein solches Farbschema schon sprengen.
Come as you are? Komm wie Du bist – diesen Dresscode sollte man auf keinen Fall wörtlich nehmen. Also im Sommer nicht etwa in Shorts und Badeschlappen aufkreuzen! Der Begriff bezieht sich auf das Outfit, das man bereits im Büro getragen hat: Strassenanzug oder Kombination aus Hose und Jackett für den Herrn und Hosenanzug, Kostüm et cetera für die Dame (je nach Arbeitsort auch legerer) sind hier gefordert. Come as you are bedeutet letztendlich nichts anderes, als dass man sich nach Arbeitsschluss nicht extra umziehen muss, zum Beispiel zu einem Abschieds-Apéro einer Mitarbeiterin, die die Firma verlässt. Von Business casual bis Strassenanzug ist alles erlaubt. Casual bedeutet im Englischen so viel wie: frei, bequem. Dementsprechend steht dieser reine Casual-Look für elegante Freizeitbekleidung. Das bedeutet aber nicht, dass man auf Leggins und Tennissocken zurückgreifen sollte! Vielmehr trägt der Mann zum Beispiel Hose mit Jackett und Polo Shirt. In südlichen Ländern wird häufig das Jackett weggelassen. Stattdessen trägt man einen Pulli lässig über der Schulter. Die Krawatte kann getrost im Schrank bleiben. Die Damen im Casual-Look tragen häufig einen Rock mit Blazer und T-Shirt. Relativ neu in unseren Breitengraden ist der Casual Friday – eine amerikanische Erfindung.
Auch wenn es langsam wieder etwas wärmer wird und im Sommer die Temperaturen mächtig ansteigen, ist dies kein Freifahrtschein für nachlässige Kleidung. Das klassische Business Outfit für den Herrn besteht auch dann aus Anzug mit Krawatte. Bei hohen Temperaturen sollte besonderen Wert auf die Qualität des Stoffes gelegt werden. In einem Anzug aus hochwertiger Schurwolle muss niemand ins Schwitzen geraten. Die Dame trägt Kostüm oder Hosenanzug mit Bluse. Bei hohen Temperaturen hat sich das klassische Etuikleid vielfach bewährt.
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FASHION
«Business Attire» und «Tenue de Ville» Gerade bei einem Business-Tag ausserhalb der eigenen Geschäftsräume und mit externen Partnern erwartet man einen bestimmten Dresscode. Meist einen dunklen Anzug mit Hemd, Krawatte und schlichten Schuhen. Wichtig ist es jedoch, keine zu festliche Abendgarderobe, sondern einen Anzug zu wählen, den man auch im Büro tragen würde. Man setzt auf Understatement. Für alle weiblichen Teilnehmer gilt der klassische BusinessDresscode: Hosenanzug oder Kostüm mit knieumspielendem Rock und Strumpfhose in Anthrazit, Dunkelblau oder Schwarz, Bluse in Weiss, Hellblau oder Rosé. Dezentes Make-up, klassische Frisur und wenig nackte Haut. Generell gilt jedoch, dass immer auch das Umfeld der Veranstaltung und der Gegenüber mit eingeplant werden muss. Bei Kontakten mit der Chefetage sollte man auf den «semi-formalen» Dresscode setzen. Dieser klingt jedoch legerer, als er ist, beinhaltet er doch eine Mixtur der oben genannten klassischen Outfits. Der erwartete Grad an Eleganz ist nicht zu unterschätzen: Tagsüber trägt der Mann auf jeden Fall einen dunklen Anzug, Hemd und Krawatte, die Dame mindestens ein elegantes Kostüm, gern auch ein Kleid. Ab 18 Uhr kann dem Event entsprechend sogar ein Smoking beziehungsweise ein langes Abendkleid gemeint sein. Semi-formal bedeutet nicht «halb»-formal! Für Damen ist abends ein langes Abend- oder Cocktailkleid Pflicht.
Die Königsklasse Besonders vornehm und chic geht es beim Dresscode «White Tie» zu. Die Königsklasse des Abendanzugs steht für den Frack mit Schössen, der zu einer dunklen Hose mit doppelten Satinstreifen getragen wird. Der Frack wird grundsätzlich nur am Abend, nach 18 Uhr, zu sehr festlichen Anlässen getragen. Er ist üblicherweise schwarz, mit weisser Weste und weisser Fliege.
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FASHION
Die einzig mögliche Kopfbedeckung zum Frack ist der Zylinder.
Westen sorgen für einen eleganten Anstrich.
Fauxpas: eine schwarze Fliege. Sie wollen doch nicht mit dem Oberkellner verwechselt werden. Der Herr kombiniert dazu schwarze seidene Kniestrümpfe und schwarze Lackschuhe ohne Schnürung. Die Hose darf nicht mit Gürtel getragen werden. Die Dame trägt ein langes, elegantes Abendkleid. Schöner Schmuck kommt hier am besten zur Geltung. Der Smoking ist die etwas weniger festliche, aber immer noch förmliche Variante des Fracks. Liest man auf einer Einladung «Black Tie», kommt der Smoking zum Einsatz. Er ist schwarz und wird mit Fliege und Weste oder dem so genannten «Kummerbund» getragen. Zum Smoking gehören schwarze, geschnürte Lackschuhe. Dazu kommt ein Hemd mit Umlegekragen, verdeckter Knopfleiste und Doppelmanschetten. Die Dame wählt ein langes Kleid oder ein besonders elegantes kurzes Kleid aus, das gemeinhin als «Cocktailkleid» bekannt ist, und trägt bei dieser Gelegenheit etwas dezenteren Schmuck. «Black Tie Optional» hingegen suggeriert die freie Wahl zwischen Smoking mit schwarzer Fliege oder dem dunklen Anzug mit Krawatte. Damen tragen Cocktailkleider, lange Abendkleider oder festliche Kostüme, eventuell auch mal einen Smoking für Damen.
britische Klassiker gilt als Tagespendant für den Frack am Abend. Seine Hauptmerkmale sind die schräg geschnittenen Schösse des Gehrockes und die Zweifarbigkeit des Ensembles: Zu der mittel- bis dunkelgrauen Jacke trägt man graugestreifte Hosen ohne Aufschlag und eine hellgraue oder cremefarbene, einreihige Weste. Das i-Tüpfelchen: Ein Zylinder, allerdings sollte er denselben Ton haben wie die Weste. Die Dame: Da es sich um eine Tagesgarderobe, wenn auch um eine sehr elegante, handelt, muss die Dame nicht zwingend ein langes Abendkleid tragen, sondern darf auch im Cocktailkleid oder Seidenkostüm auftreten. Die Rocklänge sollte jedoch nie kürzer als knieumspielend sein. Individualisten mögen beim Thema Dresscode aufschreien. Doch nur wer die Regeln kennt, kann sie auch gekonnt brechen. Nur wer den Code beherrscht und diesen auch umsetzen kann, kann anfangen zu jonglieren und aus einer langweiligen «Uniform» einen persönlichen, chicen Dresscode entwickeln. Grundsätzlich gilt jedoch: je später die Stunde, desto eleganter die Garderobe. Im Zweifelsfall eher over- als underdressed kommen, denn ein elegantes Outfit lässt sich schnell zu etwas Legerem abwandeln.
Die hochoffizielle Tagesgarderobe «Cutaway Coat» oder «Morning Dress» werden häufig bei klassischen Hochzeiten oder Pferderennen bis 17 Uhr angesetzt. Der
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CULINARIUM
Suad Sadok Der Olivenöl-Liebhaber 1961 kam er als 22-jähriger Gastarbeiter in die Schweiz. Vom Kofferträger zum Direktor des Hotels Carlton und später Präsident der Schweizerischen SpeisewagenGesellschaft. Seit seiner «Pensionierung» widmet er seine Leidenschaft dem Olivenöl.
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CULINARIUM
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CULINARIUM
«Wenn Sie heute einen Baum pflanzen, ernten Sie Ihre ersten Oliven circa nach zwölf Jahren!»
von Lone K. Halvorsen
PRESTIGE: Sie kommen ursprünglich aus Istanbul. Was hat Sie in die Schweiz geführt?
aufzusammeln. Auf den Boden lag ein weisses Leintuch, und ich musste die Oliven, die neben dem Tuch gelandet waren, einsammeln. So habe ich die Liebe zu den Oliven entdeckt. Und diese Liebe habe ich nie vergessen. Als ich pensioniert wurde, habe ich mich gefragt, was kann ich noch machen, und da sind mir die Oliven wieder in den Sinn gekommen. Zusammen mit meinen Partner Beat Läubli wurde dann der «Olive Shop» gegründet.
Suad Sadok: Vor fünfzig Jahren – und auch heute noch – war die Hotellerie in der Schweiz sehr berühmt. Ich habe zu der Zeit im Hotel Divan in Istanbul gearbeitet und wollte meine Kenntnisse verbessern. Daher habe ich die Schweiz ausgewählt.
Wie haben Sie die ersten Jahre erlebt?
Welche Rolle spielt Olivenöl in Ihrem beruflichen und privaten Alltag?
Ich habe angefangen als Gepäckträger im Hotel Carlton und zehn Jahre später wurde ich Direktor des «Carlton». Inzwischen habe ich mich natürlich weiter ausgebildet und habe sämtliche Stationen durchgelaufen.
In meinem privaten Alltag verwende ich die verschiedenen Olivenölsorten je nachdem, was ich oder meine Frau kochen. Der Genuss spielt natürlich eine grosse Rolle, und in beruflicher Hinsicht, dass ich etwas machen kann, was mir Freude macht – und dass ich auch allgemein Freude bereiten kann. Die Olive ist nebst Brot und Wein eines der ältesten Lebensmittel, die man kennt. In der Antike hat das Olivenöl ebenso eine grosse Rolle gespielt – wenn man bedenkt, dass der Olivenzweig zum Frieden schliessen verwendet wurde.
Nun sind Sie seit 50 Jahren in der Schweiz. Haben Sie hier einen beruflichen Werdegang erlebt, den Sie in der Türkei nicht hätten erfahren können? Ich hatte natürlich gute Möglichkeiten, um mich hier weiterzubilden. Die Hotelfachschule habe ich besucht, dann das Seminar vom Hotelierverein, was ein höheres Studium für die Hoteliers und Restaurateure ist. Ferner habe ich die Weinfachschule besucht und noch weitere verschiedene Kurse. Ich habe mich stets weitergebildet und hatte ebenso die Gelegenheit, nach Amerika an die Cornell University zu gehen, um auch dort Hotellerie zu studieren.
Woher haben Sie Ihre Olivenöl-Passion? In meiner Jugend haben wir zuhause Olivenbäume gehabt. Meine Aufgabe war als kleines Kind – vermutlich war ich drei bis vier Jahre alt –, die Oliven, die meine Eltern heruntergeschlagen haben,
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CULINARIUM
Suad Sadok, der Olivenรถl-Papst der Schweiz.
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CULINARIUM
Wie sind die grossen Preisunterschiede bei Olivenöl zu erklären?
gewaschen, aber der erdige Geschmack bleibt trotzdem. Ferner ist zu beachten, dass, wenn Sie eine grüne Olive nehmen, Sie ein qualitativ gutes Öl, aber quantitativ wenig haben. Und dieses wird meist bitter schmecken. Die schwarze Olive ist süsslich, quantitativ haben Sie zwar mehr, aber eine schlechtere Qualität. Und alle diese Faktoren entscheiden natürlich über den Preis des Öles.
Wenn Sie ein gutes Öl produzieren wollen, müssen Sie den Baum richtig pflegen. Das heisst, Anfang des Jahres müssen die Bäume fachmännisch geschnitten werden. Wenn die Oliven zu wachsen beginnen, müssen sie gleichmässig von der Sonne profitieren. Nachher sollten die Oliven von Hand gepflückt werden. Ich möchte Ihnen einen Beispiel geben: Ein Mensch kann von Hand pro Tag circa 100 Kilo Oliven sammeln. Ein Baum hat circa 20 Kilo Oliven, und Sie benötigen fünf bis sechs Kilo Oliven, um einen Liter Öl produzieren zu können. Wenn Sie heute einen Baum pflanzen, ernten Sie Ihre ersten Oliven circa nach zwölf Jahren! Diese Zahlen zeigen sehr deutlich, warum ein gutes Öl nicht günstig sein kann. Wobei die Olive nicht teuer ist, sondern der Lohnanteil. Ausserdem muss der Baum richtig gepflegt werden, das heisst, die Düngung zur richtigen Zeit vornehmen und während des Sommers die Olivenfliege fachmännisch bekämpfen. Anschliessend ist nach der Erntezeit wichtig, dass die Oliven in den richtigen Behältern transportiert werden. Diese müssen luftdurchlässig sein, damit die Oliven nicht ersticken, und sie müssen sehr schnell gepresst werden. Wenn Sie zum Beispiel drei Tage warten, werden Sie nie ein gutes Olivenöl bekommen. Das Öl sollte anschliessend zwei Monate in einem Stahltank ruhen und dann in eine dunkle Flasche gefüllt werden. Das sind die Grundelemente, um ein gutes Öl zu produzieren, und wenn man alle diese Faktoren beachtet, kann man gar nicht ein preiswertes Öl produzieren.
Wie erkenne ich den Geschmack von qualitativ gutem Olivenöl? Respektive wie degustiert man Olivenöl? Beim Wein spielen ja Auge, Nase und Gaumen eine grosse Rolle. Beim Olivenöl vergessen Sie die Augen, denn ein professionelles Degustationsglas ist blau. Man muss sich eine Art Cognac-Glas vorstellen, darauf ist ein Deckel. Sie nehmen das Glas in die Hand und erhitzen es mit den umschliessenden Händen bis auf eine Temperatur von circa 28 Grad. Dann nehmen Sie den Deckel weg und bringen das Öl an die Nase heran. Die Nase erinnert Sie an etwas, beispielsweise Mandeln, Sie nehmen einen Schluck und lassen es bei der Zungespitze rollen und weiter in den Gaumen anhalten. Sensorisch werden Sie wieder die Mandeln erkennen. Die menschliche Sensorik sagt immer die Wahrheit. Öle, die fast nicht kratzen im Gaumen, sind sehr gut, wenn allerdings ein längeres Kratzen spürbar ist – Hände weg davon.
Was gehört auf die Etikette einer Olivenölflasche? Auf eine Etikette gehört: Wo wurde es produziert? Wo wurde es abgefüllt? Und die vollständige Adresse der Produzenten. Ferner sollten das Datum sowie Ablaufdatum draufstehen. Je nach Öl das Qualitätsmerkmal «DOP». Dies ist das Minimum, was auf einer Flasche stehen sollte. Leider haben Sie häufig auch einen Haufen Prosa, was wiederum irrelevant ist. Also die Etikette beachten und wenn möglich immer probieren.
Wenn man heutzutage ein preiswertes Olivenöl kauft, sind die Oliven meist schon so gereift, dass sie von alleine auf den Boden fallen – und somit können natürlich 100 Kilo in fünf Minuten gesammelt werden. Nur dann haben Sie die Erde, die Steine und anderes dabei, was nicht in ein Olivenöl hineingehört. Natürlich wird es
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CULINARIUM
«Mit einem Dessertlöffel ein leichtes Olivenöl drei Minuten lang den Mund spülen, tötet für den Tag jegliche Bakterien und trägt zur Stärkung des Zahnfleisches bei.»
Welche Feinde hat das Olivenöl? Luft, Licht und Wärme.
Kann man Olivenöl erhitzen? Bis 190 Grad kann man das Öl erhitzen.
Erkennt man, in welchem Land ein Olivenöl hergestellt wurde? Sind die geschmacklichen Unterschiede deutlich erkennbar? Es sind drei Unterschiede bei Olivenöl: mild, mittel oder kräftig. Dies hängt von der Region, dem Klima und der Olivensorte ab. Die Olivenöle aus Ligurien oder Gardasee sind sehr mild und schmecken meist nach Mandel oder Baumnuss. Wenn jemand das nicht gerne hat, hat er vermutlich Olivenöl nicht gerne. Je mehr man Richtung Süden geht, entdeckt man bei den Ölen eine Geschmacksrichtung von grünem Gras, grünen Tomaten und Artischocken heraus.
Und welches Olivenöl ist nun «das beste»? Beim Degustieren findet jeder seine Präferenz. Es gibt nicht «das beste» Olivenöl, sondern «die besten» Olivenöle.
Wo sind Ihre Olivenöle erhältlich? In den Mövenpick-Weinkellereien, im Jelmoli Olive Shop in der Gourmet Factory oder im Ristorante Ciro.
Wein oder Olivenöl – worauf könnten Sie am besten verzichten? Olivenöl ist wichtiger für die Gesundheit als der Wein. Ohne Wein kann man schon leben – ohne Öl natürlich auch. Aber wenn schon, dann kann man eher ohne Wein leben.
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LIVING
Marc Newson Berühmt geworden ist Marc Newson mit Objekten im retro-futuristischen Look. Ob Türstopper oder Raumfahrzeug, Freizeitschuhe oder Sitzgelegenheit – fast jeder Entwurf des australischen Designers hat biomorphe Formen.
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LIVING
Futuristisch, sexy, humoristisch
von Lone K. Halvorsen
I
m Jahr 2011 ging der Lucky Strike Designer Award an den Australier Marc Newson – einen der einflussreichsten Designer seiner Generation. Mit Marc Newson würdigt die Raymond Loewy Foundation «den weltweit sehr erfolgreich agierenden Allround-Designer für Industrieprodukte und Güter des täglichen Lebens», so die Jury der Stiftung. Geboren 1963 in Sydney, reiste Newson bereits in frühen Jahren durch Europa und Asien, bevor er am Sydney College of the Arts Schmuckdesign und Bildhauerei studierte und mit Möbeldesign zu experimentieren begann. Nach seinem Abschluss 1984 erhielt er ein Stipendium des Australian Crafts Council und organisierte in der Roslyn Oxley Gallery in Sydney eine Ausstellung, in der auch die legendäre Lockheed Lounge präsentiert wurde – und für wahre Aufregung sorgte! Zuvor hatte Newson mehrere «elende Monate» damit verbracht, die Aluminiumplatten
auf sein erstes Modell zu hämmern. Dieses skulpturale Möbelstück besteht aus fiberglasverstärktem Polyester, der mit einer Haut aus genietetem Aluminiumblech überzogen ist. Das Aussehen der Liege erinnert stark an alte Flugzeuge, gleichzeitig sind ihre Formen rund und organisch. Ein Exemplar der legendären Lockheed Lounge hat 2009 auf einer Design-Auktion in London den Rekordpreis von 1,1 Millionen Pfund erzielt. Damit ist die Liege das mit Abstand teuerste Objekt zeitgenössischer Designerkunst. In einem Interview erklärte der Londoner Kunst- und Designhändler Kenny Schachter warum: «Es ist das bedeutendste Werk des modernen Designs. Alles auf dem Markt wird daran gemessen.» Das versteigerte Exemplar befand sich lange Zeit in der Sammlung von Newsons Mutter. Es erlangte einige Berühmtheit, als sich Madonna im Video zu ihrer Single «Rain» auf dem futuristisch anmutenden Möbel räkelte.
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LIVING
Möbel, Kleidung und Privatjets
Die Darstellung der Zeit
1997 ging der Kosmopolit nach London, wo er zusammen mit Benjamin DeHaan das Unternehmen Marc Newson Ltd. ins Leben rief. Die Bandbreite der Produkte, die Newson entwirft, reicht von Fahrrädern (MN01 für Biomega) über Mobiltelefone (für Japans KDDI) bis hin zur Inneneinrichtung des Falcon-900BPrivatjets, Uhren für seine eigene Firma Ikepod und die Kleidung der australischen Olympia-Mannschaft 2004. Ebenso vielfältig sind die Namen der Hersteller, für die Newson bisher arbeitete. Neben den Design-Herstellern Alessi, Flos, Iittala oder Magis zählen auch Bekleidungsfirmen wie Nike oder G-Star oder der Autohersteller Ford zu seinen Kunden.
Natürlich durften die Uhren nicht fehlen, denn jeder gute Designer hat irgendwann das Bedürfnis, sich auch an der Darstellung der Zeit zu versuchen. So wurde die Schweizer Firma Ikepod eigens von Newson und in Kooperation mit Oliver Ike ins Leben gerufen, um die originellen Uhrenideen des Australiers in die Tat umzusetzen. Mit dem Ikepod Hourglass gelang ein grosser Designwurf. Dabei handelt es sich gleichermassen um eine Uhr wie um ein Kunstobjekt, denn der funktionale Aspekt tritt angesichts der Formgebung stark in den Hintergrund. Das Äussere erinnert an eine klassische Sanduhr, was durch das Gehäuse aus Borosilikatglas 3.3 unterstrichen wird. Im Inneren rieseln sogenannte Nanokügelchen aus Edelstahl und zeigen so die Zeit an. Leider hielten die Managementfähigkeiten bei Ikepod nicht Schritt mit Newsons überirdischem Design. Name, Entwürfe und Ideen wurden dann 2006 von einem New Yorker Kunstsammler namens Adam Lindeman aufgekauft, und bald wurden wieder erste Uhren produziert und neue Modelle vorgestellt. Radikal neue Uhren präsentierte Newson 2010. Für Jaeger-LeCoultre interpretierte er die legendäre Atmos neu als Atmos 566. Der australische Designer begeisterte sich schon in seiner Kindheit für die Atmos-Tischuhr. Anlässlich des 80-Jahre-Jubiläums der ewigen Uhr entwirft er ein ebenso schlichtes wie zeitgenössisches Modell: Eine Glocke aus Baccarat-Kristall mit abgerundeten Formen schützt das kostbare Uhrwerk, das zu schweben scheint. In Anlehnung an das Symbol der Unendlichkeit wird das Modell insgesamt 888-mal hergestellt.
Das Design des gebürtigen Australiers lässt sich nur schwer einer bestimmten Stilrichtung zuordnen, da es sowohl biomorphe als auch futuristische Züge aufweist. Newsons Entwürfe spielen mit den Phantasien und Gefühlen der Konsumenten und setzen kühne Visionen der Vergangenheit in Objekte der Gegenwart um. Newsons Arbeiten wurden nicht nur mit zahlreichen Preisen prämiert – darunter sechs Good Design Awards des Chicago Atheneum –, sondern auch in zahlreichen Ausstellungen präsentiert. Die Arbeiten Newsons sind in den meisten ständigen Ausstellungen der grossen Museen vertreten – so etwa im Museum of Modern Art in New York, im Londoner Design Museum, im Musée National d’Art Moderne des Centre Georges Pompidou sowie im Vitra Design Museum.
«Die Arbeiten Newsons sind in den meisten ständigen Ausstellungen der grossen Museen vertreten.»
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LIVING
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LIVING
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«Frauen waren für mich durchaus karrierefördernd.»
Design mit Sexappeal Dass der Australier schöne Kurven nicht nur bei Designobjekten liebt, wird gern kolportiert. Und ob Sex eine Rolle in seinem Design spielt, darüber denkt er nicht nach. «Mein Stil ist eher ein Ergebnis meiner Herkunft. Das Licht, mit dem ich aufgewachsen bin, die Farben, das Meer. Die Surf- und Popkultur, mit der ich in Sydney aufgewachsen bin, haben mich geprägt. Bretter, Wellen, Wetsuits. Das ist fliessend, Pop, australische Jugendkultur. Es ist nicht sehr europäisch. Ein australischer Designer zu sein, hat mir eine besondere Perspektive gegeben.» Was ist dran an seinem Ruf als Womanizer? Er gibt zu: «Frauen waren für mich durchaus karrierefördernd.» Ende der 80er etwa verhalf ihm seine damalige Freundin zum Einstieg beim Tokioter Designunternehmer Teruo Kurosaki. Das Model gefiel dem Japaner – mehr noch die Modelle des australischen Newcomers. Kurosaki wurde Newsons Mentor, seine Firma Idée verlegte seine Entwürfe erstmals in nennenswerter Auflage. Darunter heutige Ikonen wie der «Embryo Chair», der «Pod of Drawers» – und auch die «Lockheed Lounge». Über den Wert des guten Stücks denkt er nicht nach. «Ich entwerfe, weil ich Trends kreieren will. Ein Designer muss sich Gedanken über morgen machen. Sobald ein Entwurf alltagstauglich wird, kann er nicht mehr innovativ sein.» In seinen Arbeiten stellt er sich immer wieder die Frage, wie das, was er gestaltet, in Zukunft wahrgenommen wird. Er versucht Design zu machen, was zukunftsfähig ist, denn daran wird der Designer gemessen. Er spielt in seinen Entwürfen mit den Phantasien und Gefühlen der Konsumenten und setzt kühne Visionen der Vergangenheit in Objekte der Gegenwart um.
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Und immer lockt der Duft Neue Düfte Bis zu 200 neue Düfte werden jedes Jahr lanciert. Eine grosse Herausforderung für Art- und Kreativdirektoren der Werbeindustrie. Jede Saison aufs Neue fragen sie sich: «Wie vermittle ich durch Werbesujets dem Konsumenten, um welche Art von Duft es sich hier handelt? Wie wecke ich ein Kaufbedürfnis?» Unendlich viele Ideen werden dabei jährlich realisiert. Genau darin besteht auch die Kunst der Visualisierung eines Lifestyle-Produktes, das den Konsumenten und vor allem auch die Zielgruppe in seinen Bann zieht.
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Eric Nehr for Christian Dior Parfums
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Eric Nehr for Christian Dior Parfums
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von Valeska Jansen
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iele Menschen sind bereits visuell übersättigt. Durch die Präsentation eines neuen Duftes, aber auch durch diffizile Suggestion, sollen die diversen Zielgruppen eingekreist werden. Genau das ist die grosse Herausforderung, und für die Macher der Duftkampagnen wird ihre Aufgabe von Jahr zu Jahr anspruchsvoller. Oft greifen sie deshalb bei der Wahl eines Duftkampagnen-Models auf bekannte Gesichter zurück. Was früher die Fashion-Models verkörperten, stellen nun immer häufiger Hollywoodstars dar. Ein hübsches unbekanntes Gesicht ist nicht mehr genug. Auch bekannte Popstars tummeln sich in der Zwischenzeit auf den Werbeplakaten. So gibt es Düfte von Britney Spears, Jennifer Lopez oder Katy Perry, um nur einige zu nennen. Sie werden doppelt eingesetzt. Gesicht plus Name und die Fangemeinde will den Duft haben.
Die meisten Menschen brauchen ein Idol Psychologisch betrachtet ein kluger Schachzug, denn der Mensch hat sich schon immer seine Idole erschaffen. In unserer modernen und schnelllebigen Welt, bestehend aus Facebook, Blogsites, Digital TV, Social Media, iPad und iPhone, wechseln Idole sicher schneller. Wo die Damenwelt in den 60ern noch geschlossen ei-
nen James Dean anhimmelte, über Jahre hinweg, wechselt der Werbemann der Träume meist mehrmals im Jahr. Wichtigster Faktor für Werbegesichter ist die Auffälligkeit. Das Gesicht muss in Erinnerung bleiben und es muss eine Sehnsucht erwecken. Die coole Grossstadtfrau à la «Sex and the City» auf dem Werbesujet befriedigt zumindest Träume und verborgene Wünsche. Die elegante Luxus-Lady verführt in den Traum der Sorglosig- und Unabhängigkeit. Der Jungle-Mann entführt in eine Abenteuerwelt und suggeriert wilde Entschlossenheit. Ein Hollywoodstar oder ein berühmter Popstar suggeriert noch mehr: Eine beliebte Filmrolle, ein Lieblingssong assoziieren unserem Unterbewusstsein einen zusätzlichen Identifizierungswunsch.
Reine Psychologie der Kaufverführung Egal wie, meist sind es die Gesichter, die wir mit schönen Emotionen verbinden. Dann noch eingebettet in ein fantastisches Umfeld und die Gedankenverknüpfung gelingt perfekt. Das erste Kaufmotiv hat sich beim Betrachter manifestiert. Nicht ausser Acht zu lassen ist auch der Faktor Neugier. Der potentielle Konsument muss sich nicht nur mit einem Kampagnenbild identifizieren können, oder wollen, seine Neugierde auf den beworbenen Duft
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muss geweckt sein. Jetzt kommt das zweitwichtigste «Model» ins Spiel, der Flakon. Auch er muss «dazu» passen. Der Flakon muss in Gedanken platziert werden können. Das heisst, wir müssen uns vorstellen können, wie eben dieser eine Flakon im heimischen Badezimmer vor dem Spiegel thront. Ein Objekt, das bereits am hektischen Morgen Lust auf sich macht. Haptik ist nun gefragt. Allein die Vorstellung, wie der Parfumflakon in der Hand liegt, wie er sich anfühlt, sollte einen Moment der Sinnlichkeit visualisieren.
Schlüsselreize steuern den Menschen Mit diesen positiven Erinnerungen, vorausgesetzt der Betrachter fühlt sich angesprochen, soll sein Weg schnurstracks zur nächsten Parfumerie führen. Die Idealvorstellung der Werber. Das eigentliche Dufterlebnis steht am Ende der Bedürfniskette. Aber auch Schlüsselreize sollen im Unterbewusstsein unser Kaufbegehren steuern. Für einen kurzen Zeitraum setzen sich die Botschaften einer Duftkampagne im Gehirn fest, und findet in diesem Zeitraum oft auch nur eine flüchtige Konfrontation statt, beginnen sie zu arbeiten. So sieht man zum Beispiel im Vorbeilaufen den «gespeicherten» Duft irgendwo im Regal stehen und der Bedürfnisreiz schaltet sich ein. Falls wir nicht gerade jetzt unter Termindruck stehen, werden die meisten von uns der Versuchung nicht widerstehen können, wenigstens einmal kurz zu schnuppern. Werbekampagnen haben einen hohen Preis, aber ihre Beeinflussung zahlt sich für den Hersteller aus, fast immer.
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«Schlüsselreize sollen im Unterbewusstsein unser Kaufbegehren steuern.»
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«Desperate Housewives» Der Tod der Hausfrauen Nur noch ein paar wenige Folgen, dann ist die US-Hitserie «Desperate Housewives» Geschichte. Acht Staffeln lang haben uns die Ladies aus der Wisteria Lane den Fernsehabend versüsst. Müssen die Hauptdarstellerinnen nun demnächst stempeln gehen? Wir haben bei Hollywoodstar Felicity Huffman nachgefragt.
Text: Dominique Zahnd, Fotos: ABC
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ie Sonne ist so grell, dass man die Augen zukneifen muss. Schuld daran ist das Meer, auf dessen Wellen Millionen von glitzernden Punkten tanzen. Felicity Huffman ist immun gegen das Geflacker: Sie trägt eine Sonnenbrille mit dunkel getönten Gläsern. Ihre leicht gewellten Haare schwingen sanft hin und her wegen der warmen Brise, die vom Strand herüberweht. Sie sieht zufrieden aus, ihr Lächeln ist breit, die Zähne schneeweiss. Als Lynette Scavo wirkte sie in der Serie «Desperate Housewives» immer ein bisschen abgekämpft – kein Wunder bei fünf Kindern. Doch privat schaut Huffman toll aus. Ihr Make-up ist dezent, Kleid, Schuhe und Accessoires versprühen Hollywood-Glamour. Die Frau ist eben ein echter Star. Kürzlich tauchte die Blondine in der «Forbes»-Liste der bestbezahlten Fernsehschauspielerinnen auf Platz drei auf – mit rund 6,6 Millionen Euro Jahresverdienst. Wow! Jetzt ist die New Yorkerin nach Monaco gereist, um über das Ende von «Desperate Housewives» zu sprechen. Sie empfängt den Prestige-Reporter auf einer riesigen Veranda, die gleich unter dem Dach des Grimaldi-Forums liegt. In dieser Art königlichem Business-Center wimmelt es während des renommierten TV-Festivals nur so von Promis. Auch Prince Albert schaut kurz vorbei. Dementsprechend ist das am Strand gelegene Gebäude gesichert: Grimmig dreinblickende Männer in dunklen Anzügen patrouillieren in den verzweigten Gängen und Hallen im ZehnMinuten-Takt und bellen ihre Kontrollergebnisse in ihre im Ärmel versteckten Funkgeräte.
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Ein bodenständiger Star Für Felicity Huffman ist dieser Rummel normal. Es gehört auch zu ihrem Alltag, dass sie Flugzeuge benutzt wie unsereins das Tram. Und überall, wo die Schauspielerin auftaucht, wartet bereits ein Empfangskomitee aus Fans – sei das nun am Flughafen, vor dem Hotel oder abends neben dem Restaurant. Seit ihrem Durchbruch mit «Desperate Housewives» vor acht Jahren ist nichts mehr normal im Leben der Amerikanerin. Doch statt den Glamour zu geniessen, erträgt sie ihn eher. «Sich mal herauszuputzen für eine Filmpremiere oder ein schickes Galadinner ist sicher was Schönes. Aber ich und mein Mann ziehen es vor, zurückgezogen zu leben», sagt sie. Der Ruhm hat sie also nicht verdorben, im Gegenteil: Die Schauspielerin ist privat völlig bodenständig. Ihr Mann ist William H. Macy, bestens bekannt aus Filmen wie dem Dinothriller «Jurassic Park 3» oder der Motorradkomödie «Born to be Wild». Er hat
auch gerade einen Hit am Start mit der Fernsehserie «Shameless». Deswegen gibt er ebenfalls Interviews in Monte Carlo. Als hätte der Schauspieler gespürt, dass über ihn gesprochen wird, schlendert er plötzlich auf die Terrasse und drückt seiner Frau schnell einen Kuss auf die Wange. Später am Abend werden sich die zwei auf der Tanzfläche weiter anstrahlen. Gleich neben Prince Albert und seiner Charlene Wittstock, die ebenfalls die Hüften kreisen lassen zum Livesound der Partyband Kool & the Gang. Während der Schauspielerin ein Mineralwasser gebracht wird, fängt sie an, von ihrer Familie zu erzählen. Nach 15 Jahren Beziehung heiratete sie den «Emergency Room»-Star William H. Macy. Die beiden haben zwei Töchter, Sofia Grace (*2000) und Georgia Grace (*2002). Beide sind nach Monaco mitgekommen. «Die zwei sind vorhin schwimmen gegangen», sagt Felicity.
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«Ich frage mich, ob meine Karriere bald zu Ende ist.»
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«Es gab ungefähr 86 Tode in der Wisteria Lane, der Strasse, wo alles spielt.»
Was kommt nach dem Auszug aus der Wisteria Lane? Es wird Zeit, über «Desperate Housewives» zu reden. Wer die Serie noch nie zu Gast im heimischen Wohnzimmer hatte, hier eine kleine Zusammenfassung: Im Mittelpunkt stehen die Erlebnisse der vier Nachbarinnen Susan Delfino (Teri Hatcher), Lynette Scavo (Felicity Huffman), Bree Van de Kamp (Marcia Cross) und Gabrielle Solis (Eva Longoria) sowie deren Familien. Sie alle leben in der Wisteria Lane in der fiktiven US-Stadt Fairview. Und dort hat fast jeder Bewohner ein dunkles Geheimnis … Die letzten acht Jahre waren eine verrückte Zeit. «Als Lynette Scavo habe ich ganz schön viel Seltsames erlebt», sagt sie und blickt raus aufs Meer. Es waren gute Jahre. Und die Fans wurden bestens unterhalten – mit grandiosen Wortgefechten, kuriosem Slapstick und thrillergerechter Spannung. «Es gab ungefähr 86 Tode in der Wisteria Lane, der Strasse, wo alles spielt.» Als Lynette musste sie so allerlei über sich ergehen lassen. So wurde sie in der dritten Staffel mit Krebs diagnostiziert und musste in der vierten Staffel eine Chemotherapie erdulden. Huffman versuchte dies so realistisch wie möglich darzustellen. Besonders genossen hat es die Amerikanerin übrigens, eine Schwangere zu mimen. «Weil dann meine Kleider angenehm weit geschnitten waren.» Das Finale ist bereits abgedreht, die letzten Folgen laufen momentan. Was kommt danach? Die 49-Jährige gibt sich besorgt. «Denn ich frage mich, ob meine Karriere bald zu Ende ist. Ganz
ehrlich, das Ganze macht mir grosse Angst. Die Menschen identifizieren dich so sehr mit der Rolle, die du gespielt hast, dass es schwer ist, danach wieder Arbeit zu finden», glaubt sie. Und doppelt nach: «Es gibt doch diesen Weg, der mit den Leichen alter Fernsehstars gepflastert ist. Ich hoffe, dass ich nicht eine von ihnen werde, aber ich denke, das wird wohl der Fall sein.» Frauen um die 50 haben es in Hollywood schwer, Arbeit zu finden. Das stimmt. Aber verhungern wird die Schauspielerin kaum. Sie hat sich auch schon ein bisschen auf die bevorstehende Lohneinbusse vorbereitet. «Wer wie ich lange in einer Serie mitgespielt hat, muss vorsorgen und sparen, damit er die nächsten fünf Jahre nur noch Theater spielen kann.» Der Broadway scheint Huffman anzuziehen. Und auf den Bühnenbrettern gibt es auch keine Altersbegrenzung. Das beste Beispiel ist Angela Lansbury: Die 86-Jährige – bekannt geworden als Jessica Fletcher in der Fernsehserie «Mord ist ihr Hobby» (1984–1996) – stellt sich in New York fast täglich vors Publikum.
Auf zu neuen Ufern Der Broadway wird die TV-Hausfrau mit Kusshand aufnehmen. Doch ihr wäre unrecht getan, wenn man die Amerikanerin auf «Desperate Housewives» reduzieren würde. Denn sie war auch schon in Serien wie «Akte X», «Law & Order» und «Frasier» zu sehen. Und natürlich im Film «Transamerica» (2005), wo sie die Transsexuelle Bree verkörperte, die kurz vor der letzten
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Operation steht, die sie zur Frau machen soll. Die Rolle brachte ihr einen Golden Globe sowie eine Oscar-Nominierung ein. Huffman wird ihren Weg gehen, keine Frage. Ein zweites Buch ist unter anderem geplant, denn eines hat sie bereits geschrieben. Es trägt den ironischen Titel «A Practical Handbook for the Boyfriend» (ein praktisches Handbuch für den Freund). Darin hat sie Männern einige Tipps gegeben, wie sie Frauen am besten verführen. Zum Beispiel: «Sprich über Gefühle. Tu so, als ob du welche hättest. Schau ihnen in die Augen, nicke und sage ihnen, dass du dich verletzlich fühlst. Und wenn du Frauen nackt sehen willst, dreh’ die Heizung auf …» Und was machen ihre Kolleginnen nach dem «Housewives»Ende? Die in der Serie immer perfekt organisierte Marcia Cross gibt zu, im echten Leben eine Chaotin zu sein. Für die Zukunft wünscht sie sich, «mehr Zeit mit meinen Zwillingen Eden und Sa-
vannah zu verbringen – die zwei kommen bald in den Kindergarten.» Einen Film hat sie kürzlich abgedreht: Er heisst «Bringing Up Bobby» und erzählt die Geschichte einer Diebin. Die feurige Latina Eva Longoria hilft Präsident Obama gerade beim Wahlkampf und steht nebenbei für die Actionkomödie «The Baytown Disco» vor der Kamera. Und Ex-Bondgirl Teri Hatcher? Die soll angeblich für eine neue Serie unterschrieben haben. Doch sie hüllt sich darüber noch in Schweigen. Der eine oder andere «Housewives»-Fan hofft derweil auf einen epischen Nachschlag im Kino. Ein Film über die Hausfrauen ist aber nicht in Planung. Marc Cherry, der Produzent der Show, spricht Klartext: «Ich habe diesen Figuren für immer Lebewohl gesagt. Ich würde sie nie wie die ‹Sex & the City›-Girls nach Dubai schicken wollen. Wir haben alles erzählt, was es zu erzählen gab. Ich bin mit dem Ende unserer Serie sehr zufrieden.»
Leslie Bibb
© Copyright Walt Disney Studios Schweiz
«Wir haben alles erzählt, was es zu erzählen gab. Ich bin mit dem Ende unserer Serie sehr zufrieden.»
Das Erbe der Hausfrauen Eine neue Serie über fünf andere Hausfrauen steht bereits in den Startlöchern. «Good Christian Bitches» – oder abgekürzt «GCB» – wird als legitimer «Housewives»-Nachfolger gehandelt. Im Mittelpunkt steht die Zicke Amanda Vaughn (Leslie Bibb, «Confessions of a Shopaholic», «Zookeeper»), die in ihre Heimatstadt Dallas zurückkehrt. Bei der Produktion hatten die Schöpfer von «Sex and the City» ihre Finger mit im Spiel. Das klingt vielversprechend.
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Auch Tazio Nuvolari (in Weiss) fuhr Maserati. Hier steht er 1939 hinter dem damals neuen 4CL.
Maserati
Der Dreizack will es wieder wissen Ber체hmt geworden ist die italienische Automobilmarke Maserati einst auf der Rundstrecke. Seit 15 Jahren bl체ht das Haus, welches viel 채lter ist als Ferrari, wieder auf. In zwei Jahren soll der zum Fiat-Konzern z채hlende Sportwagenhersteller gar den Quantensprung schaffen.
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Targa Florio 1956: Piero Taruffi errang im 300S den zweiten Gesamtrang.
Text: Adriano Cimarosti/map, Fotos: Collection Maniago, Werk
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ie Firma «Società Anonima Officine Alfieri Maserati» mit Sitz an der Via De Pepoli 11 in Bologna wurde bereits am 1. Dezember 1914 gegründet. Hier reparierte man Automobile, oder es entstanden auch besondere Konstruktionen. Neben dem 25-jährigen Firmengründer Alfieri Maserati waren dort auch dessen Brüder Bindo, Ettore und Ernesto tätig. 1926 ging dann ein Auto namens Maserati mit Alfieri am Steuer bei der Targa Florio an den Start, und das Achtzylinder-Modell – es trug erstmals den Dreizack der Statue des Neptun-Brunnens der Piazza Maggiore in Bologna – holte sich den Sieg in der 1,5-Liter-Klasse (in Verbindung mit dem neunten Gesamtrang). In den folgenden Jahren und Jahrzehnten gewannen die Maserati-Rennwagen so ziemlich alles, was es international zu gewinnen gab. Auf der Rennstrecke waren die mit bis zu 16 Zylindern ausgestatteten Boliden gefürchtete Gegner und erzielten auch einige Geschwindigkeits-Weltrekorde. Doch so genial die Geschwister Maserati ihre Rennwagen bauten, so schlecht waren sie in finanziellen Angelegenheiten. Die Administration und Finanzierung ihres Unternehmens war entsprechend schwierig. Deshalb beschlossen sie, ihre Firma 1937
an den Modeneser Industriellen Adolfo Orsi zu verkaufen. Allerdings verpflichteten sich die drei verbliebenen Brüder – Alfieri war 1932 an den Folgen eines Autounfalls verstorben – der Marke noch während zehn Jahren zur Verfügung zu stehen. 1940 erfolgte der Umzug des Unternehmens von Bologna aus an die Via Ciro Menotti in Modena, wo grössere Hallen zur Verfügung standen. Wie mit Adolfo Orsi vereinbart, schieden Bindo, Ernesto und Ettore 1947 aus der Firma Officine Alfieri Maserati S.A. aus. Noch Anfang Dezember des gleichen Jahres gründeten sie eine neue Automobilmarke namens OSCA (Officine Specializzate Costruzioni Automobili) mit Sitz in San Lazzaro di Savena bei Bologna, doch das ist eine andere Geschichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden mit den Typen A6 1500 und 6CS 1500 die erste Maserati-Strassenmodelle; letzteres sollte bis 1950 gebaut werden. Eingekleidet von Pininfarina, Zagato, Allemano, Frua und Touring, gab es verschiedene Versionen, die sich bei anspruchsvollen Fahrern sofort hoher Wertschätzung erfreuten – während der erste Strassen-Ferrari 1947 auf den Markt kam. Nach wie vor betätigte sich der Dreizack aber auch im Motorsport und der neuen Formel 1. Piloten wie Alberto Ascari,
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Seriensieger: Maserati MC12
Luigi Villoresi, Juan Manuel Fangio, Giuseppe Farina, Emanuel de Graffenried oder auch Reginald Parnell sassen am Steuer. 1953 kam der prominente Konstrukteur Gioachino Colombo zu Maserati, der 1937 für den erfolgreichen Alfa Romeo 158 und unmittelbar nach dem Krieg für den ersten Ferrari des Typs 125 S verantwortlich gezeichnet hatte. 1953 stiess mit Giulio Alfieri ein weiterer Ingenieur hinzu, der dann bis 1975 bei Maserati als Chefkonstrukteur tätig sein sollte und für zahlreiche Erfolgsmodelle verantwortlich zeichnete – ab 1956 tat er das bereits als technischer Direktor. Bereits 1953 gewann Juan-Manuel Fangio mit dem Zweiliter-Rennwagen A6GCM den GP von Italien. In der Formel 1 bis 2,5 Liter machte ab 1954 das Modell 250F mit Reihensechszylinder-Motor Furore, an dessen Steuer Fangio dann 1957 seinen fünften Weltmeistertitel errang. Und auch bei den Sportwagenrennen war Maserati mit diversen Modellen vertreten: A6GCS mit Zweilitermotor oder auch 300 S mit dem Sechszylinder-Dreiliter. Den Höhepunkt erreichte man 1956 mit dem 450 S mit 4,5-Liter-V8-Motor, der im Folgejahr in Sebring sowie beim GP von Schweden siegte. Zwar war das erste in wesentlich höheren Stückzahlen gebaute Modell der zwischen 1957 und 1964 in 2225 Exemplaren produzierte 3500 GT mit Sechszylinder-Reihenmotor. Doch am Ende des sportlichen Erfolgsjahres 1957, in dem Fangio mit dem 250F die erwähnte WM-Krone holte, steckte Maserati in einer
tiefen Krise – insbesondere auch deshalb, weil mit einem hoch dotierten Auftrag etwas schief gelaufen war und man sich finanziell total verausgabt hatte. Werkseitig erfolgte daraufhin der Rückzug aus dem kostspieligen Motorsport. Rennwagen wurden nur noch im Auftrag von Kunden gebaut, wie etwa der 1959 erschienene Tipo 61 mit Vierzylinder-Frontmotor und einem aus vielen dünnen Rohren gebauten Fachwerkrahmen, weshalb das von Alfieri konzipierte Auto bald nur noch «Birdcage» (Vogelkäfig) genannt wurde. Strassensportwagen versprachen klar mehr Profit und wurden in den folgenden Jahrzehnten zur Hauptaktivität des Unternehmens. Zu diesen extravaganten Modellen zählten der Sebring (1962–68, 600 Exemplare), der erste Quattroporte (1963–69, 776 Ex.), der zeitlos elegante Mistral (1964–1969, 955 Ex.), der Mexico (1966–72, 485 Ex.), der berauschend schöne Ghibli mit 4,7-L-V8-Motor (1967–72, 1280 Ex.), der Indy (1969–75, 1104 Ex.), der Bora (1971–78, 530 Ex.), der Merak (1972–83, 1820 Ex.), der Khamsin (1974–82, 430 Ex.), der elitäre Quattroporte II (1976–78, zwölf Ex.), der Kyalami (1976–83, 200 Ex.) sowie die dritte Quattroporte-Generation (1979–90) mit weiteren 2155 Einheiten. Dennoch – Geld blieb knapp, und Maserati war aus eigener Kraft nicht mehr überlebensfähig. Schon 1968 hatte Citroën 60 Prozent des Aktienkapitals übernommen, drei Jahre später wurden es 100%. Damals lieferte Maserati täglich 30 komplette
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Bildschรถn aus jeder Perspektive: das Gran Cabrio
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V6-Motoren für den Citroën SM nach Paris, während Maserati-Modelle wie Bora oder Merak mit Citroën-Komponenten bestückt wurden. Leider ging es auch den Franzosen immer schlechter, und 1974 übernahm Peugeot – unter anderem mit der Bedingung, Maserati zu veräussern. 1975 gewann der in Modena ansässige Argentinier Alejandro de Tomaso die Kontrolle über das Unternehmen, worauf 1981 eine längere, aber eher weniger glanzvolle Ära mit den zahlreichen V6-Biturbo-Modellen begann, die sich bis 1991 hinzog. Schon 1990 war schliesslich Fiat mit 49 Prozent bei Maserati eingestiegen; 1993 sicherten sich die Turiner auch die restlichen Anteile und machten aus dem ruhmreichen Haus wieder ein rein italienisches Unternehmen. Unter dem Fiat-Dach wurde Maserati einmal mehr neu definiert – und 1997 dem einstigen Erzfeind Ferrari untergeordnet. Was Markenfans zunächst verwunderte, wurde vom damaligen Ferrari-Boss Luca di Montezemolo ganz pragmatisch umrissen:
«Ferrari – zwei Sitzplätze. Maserati – vier Sitzplätze». Als neuer Markenvorstand hatte er sehr konkrete Vorstellungen, wie die Nobelmarke aus den roten Zahlen zu führen war, und nannte auch gleich den künftigen Hauptkonkurrenten: Jaguar. Montezemolo reorganisierte und modernisierte das komplette Unternehmen, verbesserte die Qualität und straffte das Vertriebsnetz. Der frische Wind manifestierte sich in einem Modellprogramm, das mit dem von Giugiaro gezeichneten 3200 GT Ende 1998 seinen Neuanfang nahm – es war übrigens das erste Serienautomobil mit LED-Licht. Nach gut 5000 Exemplaren präsentierte Maserati bereits 2001 den optisch kaum veränderten, aber US-Markt-fähigen und schlicht «Coupé» genannten Nachfolger, welcher nun von einem Ferrari-V8-Saugmotor angetrieben wurde: Synergien zwischen Modena und Maranello reduzierten Betriebs- und Herstellungskosten, ausserdem kaufte man jetzt gemeinsam ein. Parallel hatte man eine offene Stoffdach-Version namens Spyder eingeführt.
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2003 folgte eine komplett neu entwickelte, fünfte QuattroporteGeneration, die bis heute und in drei Versionen im Programm ist. Zudem kehrte Maserati 2004 in den Motorsport zurück: Der eng mit dem Ferrari Enzo verwandte Karbon-Prototyp MC12 mit Sechsliter-Zwölfender (57 Exemplare) startete im Rahmen der FIA-GT-Meisterschaft und holte bis einschliesslich 2010 zahlreiche Siege und Meisterschaften. Im Rahmen eines illustren Markenpokals fand parallel auch das Maserati Coupé auf die Rennstrecke; seit 2010 wird diese Gentlemen-Meisterschaft mit dem GranTurismo Trofeo ausgetragen. Bereits 2005 hatte man die enge Bindung zu Ferrari wieder aufgelöst, wurde Maserati direkt Fiat unterstellt. Seither gibt es Pläne, Maserati oberhalb der auch zu Fiat zählenden Marke Alfa Romeo, die ebenfalls über ein sportliches Image verfügt, zu platzieren. Tatsächlich könnte dieser Schachzug den Dreizack besser aufwerten. Immerhin, nach 17 Jahren Fiat-Regie betrat
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Italienische Businessklasse: Quattroporte
Maserati 2007 wieder die Gewinnzone, ergänzte eine neue Produktlinie das Angebot. Der GranTurismo ist ein 4,88 Meter langer Luxus-Zweitürer mit vier Sitzplätzen. Er ersetzte das Maserati Coupé (18 700 Ex. inklusive Spyder) und wurde in drei verschiedenen Versionen bisher gut 15 000 Mal gebaut. Anfang 2010 kam ein offenes GranCabrio mit Softtop hinzu (4500 Exemplare bis Ende 2011). Um in den Wachstumsmärkten Asiens oder Russland Fuss fassen zu können, ist ein SUV beschlossene Sache – Porsche hat den wirtschaftlichen Erfolg dieser Strategie mit dem Bestseller Cayenne bewiesen, und auch andere Luxusanbieter wie Bentley oder Jaguar planen neue Luxus-Softroader. Der Allrad-Maserati kommt 2014 und heisst Kubang wie jene bereits 2003 von Italdesign entworfene Studie. Das Serienmodell sieht anders aus und hat recht ungewöhnliche Gene: Es basiert auf dem aktuellen Jeep Grand Cherokee, der inzwischen auch zum Fiat-Reich gehört, aber noch ein Derivat der vorletzten Mercedes-M-Klasse (W164) ist. Den Kubang-Antrieb soll derweil ein Ferrari-Motor übernehmen.
pakte Sportlimousine unterhalb des dann in Ablösung befindlichen Quattroporte präsentiert. Weitere Spielarten wie ein BusinessCoupé oder eine radikal offene Barchetta sind durchaus denkbar und auch erforderlich, soll der Quantensprung gelingen. Der muss neben Nord- und Südamerika nicht zuletzt in China stattfinden: Dort hat man den Absatz 2011 mit knapp 800 verkauften Fahrzeugen nahezu verdoppeln können, verkauft Maserati inzwischen fast so viele Autos wie im Hauptmarkt USA. Für Maserati brechen also moderne Zeiten an, doch eines bleibt – die Legende vom ältesten noch existenten italienischen Sportwagenproduzenten.
Mit dieser dritten Baureihe ist Maserati aber noch lange nicht dort, wo die Marke nach dem Willen von Fiat-Auto-Chef Sergio Marchionne sein muss. Viel weiter in der Profitabilität nämlich, und deshalb ist bis 2015 ein jährlicher Absatz von über 55 000 Einheiten vorgesehen. Zum Vergleich: 2010 betrug das Gesamtvolumen gerade mal 5675 Fahrzeuge. Um das hehre Ziel zu erreichen, hat man das Management teilweise neu organisiert, wird 2013 eine komSoll den Absatz beflügeln: das kommende SUV-Modell Kubang
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Wie die Schweiz tickt
Eine kurze Geschichte des Uhrmacherhandwerks Die Entdeckung der Langsamkeit wird den Schweizern zugeschrieben: Beim Streichen der Turmuhr schlägt der Stundenzeiger dem Eidgenossen bekanntermassen den Pinsel aus der Hand. Aber in der Ruhe liegt auch die Kraft. Schweizer Bedachtsamkeit und Qualitätsarbeit finden sich in der Uhrmachergeschichte wieder. von Lone K. Halvorsen
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Auf- und Abschwingen, welches die Uhr aufzog. Im Jahre 1870 vollendete Breguet in Paris, wahrscheinlich ausgehend von der Idee Perrelets, die Perpetual-Uhr (immer währende Uhr). Darauf setzten weitere wichtige Entwicklungen ein, wie die des Chronographen durch den Franzosen Rieussec im Jahre 1821 und jene des Schleppzeiger-Chronographen durch Louis-Frédéric Perrelet im Jahre 1827. Seither hat sich die Uhrenindustrie stets weiterentwickelt. Der Triumphzug der Uhren nahm letztendlich seinen Siegeslauf durch die Einführung der Automatik in den 1930er Jahren, dazu kam, dass die Uhren jetzt auch wasserdicht hergestellt werden konnten. Etwa zur gleichen Zeit wurde auch die Quarzuhr erfunden, also konnte man auch auf Zeiger verzichten. Die Räderuhren wurden weitgehend vom Markt verdrängt, erleben aber heute wieder einen enormen Zuspruch. Man wusste es zu Beginn noch nicht, aber die Armbanduhr sollte das beliebteste Accessoire auf der ganzen Welt werden.
ber ticken tun die Schweizer schon lange nicht mehr. Höchstens schwingen. Seit der Erfindung der Quarzuhr wurde das Ticken hinfällig, es gab nichts mehr, was tickte, denn Quarzuhren ticken nicht, sondern sie schwingen. Damit es dennoch ein «Tickgeräusch» zu hören gibt, wird ein spezieller Quarz in die Uhr eingebaut, der beim sekündlichen Stromdurchleiten ein schönes Knackgeräusch von sich gibt, welches in ungeübten Ohren dann als «Ticken» wahrgenommen wird. Die Aussage «die Schweizer ticken anders» sollte also revidiert werden zu «die Schweizer knacken anders», um zeitgemäss zu bleiben. Die erste automatische Uhr mit Handaufzug war eine Taschenuhr und wurde im Jahre 1770 von Louis-Abraham Perrelet im jurassischen Le Locle erfunden. Die durch das Marschieren des Trägers entstandenen Stösse brachten ein Gewicht zum
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Patek Philippe
Swiss made Qualität, Präzision, Einzigartigkeit, Beständigkeit, Tradition, Design und Innovation. Es fehlt nicht an Eigenschaften, um die Vielseitigkeit der Schweizer Uhrenindustrie zu beschreiben. Produziert werden Zeitmessungsinstrumente – klein und ultrakomplex, die perfekte Vereinigung von traditionellem Wissen und modernster Technik. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts sind die Uhren eine Schweizer Spezialität und vor allem die Region Genf ist bekannt dafür. Noch heute konzentriert sich der Grossteil der Produktion auf die Kantone Neuenburg, Waadt, Jura, Bern, Solothurn und Baselland. Es war der puritanische Reformator Johann Calvin (1509–1564), der das Genfer Volk anhielt, «sich einfach zu kleiden, ohne alles läppische Gepränge und Haschen nach menschlichem Ruhm». Es fiel den Genfern sichtlich schwer, sich mit dem Diktat Calvins abzufinden, denn ganz ohne Schmuck wollten die Bürger nicht sein. Politisch korrekt kauften sie von
nun an Uhren von den zu Uhrmachern konvertierten Juwelieren, deren Auftragslage sich sprunghaft verbesserte. Da sich die Uhrenfabrikation also auf bestimmte Gebiete der Schweiz beschränkte, und somit gar nicht die ganze Schweiz repräsentierte, stellt sich die Frage, warum die Uhren weltweit als Symbol der Schweiz berühmt geworden sind. Letzteres mag in erster Linie damit zusammenhängen, dass die in der Schweiz produzierten Uhren zu 95 Prozent exportiert und im Ausland als «Swiss made» wahrgenommen werden. Somit ist die Uhrenindustrie auch ein Schlüsselsektor der Schweizer Exportwirtschaft. Uhrenmarken sind über die Gestaltung ihrer Armbanduhren erkennbar – entsprechend hoch sind die Identifikationsmöglichkeiten des Trägers mit einem bestimmten Image und die entsprechende Signalwirkung auf andere. Diese Identität von Produkt und Marke ist eines der stärksten Verkaufsargumente in der Branche.
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Swatch
Glashütte
Blancpain
Die Tradition der Uhrmacherei in der Schweiz hat somit zwei starke Standbeine. Zum einen die handwerklich hoch qualitative Konzeption und Ausführung ihrer Werke für komplexe, aber sinnvolle Anzeigen, zum anderen das immer währende Streben nach schöner, zeitgemässer und stilvoller Gestaltung der Produkte. Das Phänomen Swatch Die Swatch-Gruppe nimmt in der Geschichte der Uhrenproduktion der Schweiz eine ganz besondere Rolle ein. Sie besitzt nicht nur einen grossen Marktanteil, sondern hat auch Ende der 1970er Jahre die wohl grösste Krise in der Schweizer Uhrengeschichte abgewendet. Als Weltmacht in der Uhrenindustrie und unbestrittene Königin in der Produktion von Luxusuhren hat die Schweiz die Auswirkungen der Quarztechnologie auf den Uhrenmarkt weitgehend unterschätzt. So überliess sie die Weiterentwicklung dieser Innovation Dritten, vor allem den Japanern und den US-Amerikanern. Dank dieses Umstandes entwickelte
die Konkurrenz präzise, aber kostengünstige Uhren, die sich anschickten,den Markt zu beherrschen. Für die Schweizer Uhrenindustrie war dies ein harter Schlag, denn die Verkaufszahlen fielen dramatisch in den Keller und viele Unternehmen fanden sich am Rande des Konkurses. Es war der Wirtschaftsberater Nicolas Hayek, der dem Schweizer Uhrenmarkt zu neuem Leben verhalf. Unter dem Namen Swatch kam diese Quarzuhr, die hohe Qualität mit niedrigem Preis kombiniert, 1983 auf den Schweizer Markt. Einerseits setzte sich die Swatch aus 51 und nicht wie herkömmlich aus 90 Komponenten zusammen, und andererseits konnte ihre Herstellung automatisch und in einer Produktionslinie vollzogen werden – eine absolute Neuheit auf dem Schweizer Uhrenmarkt. Die Schweizer Uhrenindustrie erwachte aus ihrem Dornröschenschlaf und kehrte an die Weltspitze zurück. Im bislang besten Jahr 2008 exportierten die Schweizer Hersteller Uhren, Uhrwerke und Komponenten im Wert von insgesamt 17 Milliarden Franken.
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IWC: Big Pilots Watch
Hublot: BigBangBoaBang
Ein Blick in die Zukunft Viele wünschen sich, mal einen kleinen Blick in die Zukunft werfen zu können. Interessant wäre so ein Blick oder eine Reise in die Zukunft auf jeden Fall. Aber was würden wir dort vorfinden? Es ist abzusehen, dass sich bei den Uhren in 10 oder 15 Jahren nicht allzu viel verändern wird und wir uns in dieser Zeit problemlos zurechtfinden werden. Aber was wird in 100 oder 200 Jahren sein? Wie schon die Vergangenheit zeigt, kann die Entwicklung in einem Zeitraum von 100 Jahren gigantisch sein. Die Uhr hat ja eine enorme Evolution hingelegt von den Anfängen bis zum heutigen Tag. Doch wie wird sich die Uhr weiterentwickeln? Wird die Zeit immer noch der Mittelpunkt des Menschen sein und dessen Leben bestimmen? Aber egal, wie sich die Uhr der Zukunft entwickeln wird, aus welchen Materialien sie gefertigt wird, welches Design sie aufweisen wird, am Ende wird die Uhr immer die gleiche Primärfunktion aufweisen, nämlich die Zeit anzeigen.
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Breitling: Chronomat44GMT
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Mongolei
Das Land Chinggis Khaans Keine Zäune, keine Hochspannungsmasten, keine Strassen. Die Mongolei fasziniert durch ihre raue Natur und spröde Schönheit.
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«Unglück und Zerstörung sind nicht das Ende. Wenn das Gras vom Steppenfeuer verbrannt ist, spriesst es immer jeden Sommer neu.» Mongolische Weisheit
von Yvonne Beck
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ei den Nachfahren Chinggis Khaans begrenzen keine Zäune die weidenden Viehherden, auch die Flüsse mäandern noch völlig ungehindert zwischen den Hügeln. Wichtigstes Transportmittel sind weiterhin Pferde und Kamele und die Menschen sind in traditionelle «deel», die mongolischen Mäntel, gehüllt. In der Mongolei ist sie noch zu finden, die ungestörte und noch weitgehend intakte Natur. Eine Welt zwischen hohen Bergen, trockener Wüste, ursprünglichen Wäldern, einem scheinbar ewig blauen Himmel, frischer Luft und klarem Wasser.
Faszination der menschenleeren Weite Die Taiga mit grossen zusammenhängenden Wäldern, eine Steppenlandschaft mit einer nicht enden wollenden Weite an Grasland und schliesslich die Wüste in ihrer spröden Schönheit teilen das riesige Land in verschiedene Klima- und Vegetationszonen. Durch die Mongolei ziehen sich Gebirge, Flüsse und Seen und vergrössern den ungeheuren Reiz der Landschaft noch Ein weites Land, etwa 40-mal so gross wie die Schweiz, mit nur 2,5 Millionen Einwohnern. Hunderttausende Quadratkilometer unberührter Natur, die für Europäer fremde wie faszinierende Kultur der Steppennomaden, deren berühmte Gastfreundlichkeit, urtümlicher Kehlkopfgesang zur Melodie der klassischen «Pferdekopfgeige» und ein stolzes Volk mit langer Tradition – dafür steht die Mongolei. Zu entdecken gibt es so vieles. Nach langen, manchmal auch anstrengenden Fahrten durch einzigartige, völlig unberührte Natur und Begegnung mit einer uns fremden Kultur wird man reichlich belohnt: Wildpferde im Nationalpark Hustain Nuruu, die gigantischen Sanddünen Mongol els, der riesige Huvsgul-See, Bruder des weltberühmten Baikalsees, der zweitgrösste Süsswassersee mit seinem klarem Wasser und Fischreichtum, Wildschafe und
-steinböcke und ewiges Eis der Gletscher in der Geier-Schlucht Yolyn Am am Rande der Gobi, das Orkhon-Tal mit der historischen Hauptstadt Khara Khorum, Adler und Schneeleoparden im AltaiGebirge, das prächtige buddhistische Kloster Gandan und zahlreiche nationale touristische Highlights wie Naadam-Fest, Yak Festival, Hunting with Eagle Festival machen das Reich von Chinggis Khaan und seinen Nachkommen zu einem einzigartigen Reiseziel.
Zwischen Adlerjagd und Yak Unterwegs durch die Mongolei wird man immer wieder auf Tiere treffen. Schon das mongolische Staatswappen zeigt deutlich, was im Mittelpunkt des Lebens der Mongolen steht: das Pferd. Etwa 2,5 Millionen Pferde ziehen in grossen Herden über die Steppe. Damit kommt auf jeden Mongolen ein Tier. Das Stockmass der mongolischen Pferde reicht selten über 1,40 Meter, sie ähneln eher einem Islandpony. Die Tiere können auch im Winter draussen überleben und scharren unter der dünnen Schneeschicht die Grasnarbe frei. Ebenso viele Rinder wie Pferde leben in den mongolischen Steppen. Auch sie bleiben praktisch das ganze Jahr im Freien. Das ursprünglichste Nutztier ist jedoch zweifellos der Yak, das asiatische Hochgebirgsrind. Sein dichtes langes Haarkleid bedeckt den ganzen Körper und berührt auf der Bauchseite fast den Boden. Damit überlebt der Yak Temperaturen bis zu minus 50 Grad Celsius. Die Tiere werden als Transport- oder Reittiere für die Gebirgsregionen mit steilen Hängen verwendet. Ein ausgewachsener Ochse kann mit etwa 60 Kilogramm Gepäck 25 Kilometer am Tag zurücklegen. Übrigens leben in der Mongolei auch weltweit die meisten Kamele. Für die Nomaden ist das Kamel, das zusätzlich zur Wollund Milchproduktion sehr ausdauernd mit 220 bis 240 Kilogramm Gepäck 30 bis 40 Kilometer am Tag zurücklegen kann, ein ideales Nutztier.
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Anfang des Sommers brechen viele Bewohner des Landes in die Berge auf, um nach Adlerhorsten zu suchen und Tiere zum Abrichten für die Jagd zu fangen. Wegen ihrer besonderen Kraft und Ausdauer werden weibliche Vögel bevorzugt. Sie wiegen dreimal so viel wie männliche und werden 3,5 bis 6,5 Kilogramm schwer bei einer Spannweite der Flügel von 2,5 bis 3 Meter. Die jungen Steinadler werden mit wenigen Monaten aus dem Nest geholt, langsam an Handfütterung durch den Menschen gewöhnt und zur Jagd abgerichtet. Es ist auch Tradition, die Tiere – die ein Alter von 50 Jahren erreichen können – nach zehn Jahren im Dienst des Jägers wieder freizulassen. Der Steinadler gleitet mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 Kilometer in der Stunde durch die Luft, greift aber mit 100 bis 150 Meter in der Sekunde auch grössere Tiere an.
Leben im Einklang mit der Natur Für die Nomaden ist es seit jeher von existentieller Bedeutung, den Lebensraum zu bewahren, und so ist es in ihrem Bewusstsein verankert, ressourcenschonend mit der Natur umzugehen. Sie verehren Berge, Pässe, Quellen und Bäume als besonders heilig. Dieser Respekt vor der Natur wird bis heute durch das «khadag» – ein blaues heiliges Tuch – zum Ausdruck gebracht, das auf einem Pass oder einem Baum befestigt wird. Naturschutz im Sinne von Artenschutz hat in der Mongolei eine lange
Tradition. Schon früh sollte der ökologisch empfindliche Lebensraum geschützt werden. Seit den Zeiten Chingghis Khaans sind Jagd- und Schonzeiten für Tiere bekannt, Wasser durften nicht verunreinigt werden und Pflanzen mussten vor dem Pflücken erst ihre Samen an den Boden abgeben.
Willkommen bei den Nomaden Nomaden reisen mit leichtem Gepäck. Entsprechend mobil ist selbst die Architektur – über Jahrhunderte wurde die Jurte perfektioniert, schnell auf- und abbaubar. Diese zeltähnlichen Behausungen werden stets so aufgestellt, dass die Tür nach Süden zeigt. Aus dieser Richtung nähert man sich auch, das heisst so, dass der Hausherr den Reisenden schon von weitem sehen kann. Jede Jurte steht Besuchern offen, allerdings sollte man bereits von ferne sein Kommen durch Rufen anmelden, denn die mongolischen Hütehunde, wegen ihrer Flecken unter dem Auge auch als VierAugen-Hunde bekannt, sind über die Riten der Gastfreundschaft keineswegs immer informiert. Man sollte beim Betreten der Jurte auch vermeiden, auf die Schwelle zu treten, da die Schutzgeister dadurch aufgeschreckt werden und böse Dämonen das Innere der Jurte erreichen können. Kein Besuch bei einer Hirtenfamilie ist denkbar, ohne dass «buzz», mit Hackfleisch gefüllte Teigtaschen, in grosser Menge auf dem Ofen zubereitet werden, eine Nudelsuppe oder zumindest ein traditioneller Milchtee gereicht wird.
Adlerjäger mit Steinadler
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«Wer ein Pferd hat und läuft, ist selbst schuld.» Mongolisches Sprichwort
Wer seine Einrichtung alle paar Wochen komplett zusammenpackt, um zu einem neuen Weidegrund zu ziehen, muss sich beschränken. Die traditionelle Kunst der Mongolen ist daher in erster Linie auf nützlichen Hausrat beschränkt. Aufwendig werden kleine Haushaltsgegenstände gearbeitet: auf Wurzelholz getriebene Silberschalen, prunkvolle Messer, die am Gürtel baumeln, und feinste Schnupftabakflaschen, die jeder mongolische Mann aus den Tiefen seines Mantels fischen kann. Kunstsinn und Prestigebedürfnis richten sich seit jeher auch auf Reit- und Zaumzeug, Waffen und Frauenschmuck. Hinzu kommen Filze, Applikationen sowie Rollbilder mit Motiven aus dem Buddhismus. Die Mongolei ist eine faszinierende und gastfreundliche Destination, einzig Vegetarier werden es auf der Reise nicht leicht haben, denn Hammelfleisch ist der Eckpfeiler der mongolischen Küche, die keinerlei Scheu vor Fett hat. Auch fleischgefüllte Teigtaschen kommen in allen Variationen auf den Tisch und als Absacker gerne einen Milchschnaps hinterher. Der Grund dafür ist relativ simpel: Nomaden bauen kein Gemüse an. Vegetarier auf Reisen könnten daher kaum ein schlechteres Ziel wählen als die Mongolei, denn kurz hinter Ulaanbaatar beginnt die gemüsefreie Zone. Für alle anderen eröffnet sich hier vielleicht eins der letzten Abenteuer der Welt – die unbeschreibliche Weite Mongolias!
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Schiedsrichter bei den traditionellen mongolischen K채mpfen am Moon-Sum-Festival, welches j채hrlich zu Ehren der Stadt veranstaltet wird.
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ASMALLWORLD Charity Weekend in Gstaad Es ist eine kleine Welt, eine Elite-Community, zu der Meinungsführer aus Wirtschaft, Kultur, Sport und Politik gehören. Im Dezember trafen sich die Mitglieder zum 2. ASMALLWORLD Season Opening in Gstaad.
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von Yvonne Beck, Fotos: photoeye
er Schweizer Unternehmer Patrick Liotard-Vogt und Oscargewinner Adrien Brody luden zum 2. ASMALLWORLD Season Opening im Hotel Gstaad Palace ein. Rund 150 nationale und internationale Gäste folgten trotz starker Schneefälle der Einladung. Unter anderen reisten Liliana Matthäus, Jubaira Bachmann, Bianca Bauer und Luca Ruch ins verschneite Berner Oberland, um sich gemeinsam für die Somaly Mam Foundation stark zu machen. ASMALLWORLD wurde als erstes soziales Netzwerk im Jahre 2004 gegründet und zählt nach heutigem Stand 700 000 Mitglieder aus über 200 Ländern. Die Elite-Community gewährt nur Personen Einlass, welche von Mitgliedern empfohlen und eingeladen worden sind, wobei nur eine geringe Anzahl zu diesem Privileg kommt.
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Elitetreffen mit Alpenchic In vorweihnachtlicher Atmosphäre wurden die angereisten Gäste am Freitagabend am Chairman’s Apéro auf ein erlebnisreiches Wochenende eingestimmt. Mit einer charmanten und sympathischen Rede auf dem Strohballen eröffnete Gastgeber Patrick Liotard-Vogt den Event und liess seine Gäste beim Dinner in Alpenchic-Romantik rasch den Alltag vergessen. Der geplante Lunch am Samstag im Bergrestaurant «Wasserngrat» auf 1900 Meter über Meer wurde wegen des Wetters kurzfristig nach Saanen in das «16 Art Bar Restaurant» verlegt. In einem originalen Saanerhaus konnte sich die Elite-Community in den verschiedenen Stuben beim traditionellen Schweizer Käsefondue angeregt austauschen. Während sich die einen danach für den erholsamen SPA-Aufenthalt im Hotel entschieden, genossen andere eine Shoppingto von Somaly Mam, selbst ein Opfer von sexueller Ausbeutung in jungen Jahren, gegründet. Dieser Schicksalsschlag ermutigte sie, sexuelle Ausbeutung und moderne Sklaverei von Kindern auf der ganzen Welt zu bekämpfen. Über zwei Millionen Kinder und Frauen werden weltweit in die Prostitution verkauft. In einer emotionalen Rede appellierte der Gastgeber mit einem Spendenaufruf für den guten Zweck. Die Anwesenden nahmen sich dies zu Herzen und kauften während des grossen Gala-Dinners grosszügig Tombolalose, um die Foundation zu unterstützen. Im Mitternachtspokerturnier wurde gleich weiter gesammelt und die Teilnehmer konnten sich gegen Gastgeber Patrick Liotard-Vogt
und Poker-Champion Daniel Studer behaupten. Mit dem überwältigenden Spendenbetrag von circa CHF 50 000.– supportet die ASMALLWORLD-Community die Somaly Mam Foundation und setzt damit ein Zeichen für deren Engagement. Zum Abschluss des vielseitigen Rahmenprogrammes feierten und tanzten die ASMALLWORLD-Gäste bis in die frühen Morgenstunden zu heissen Beats im hoteleigenen Club «GreenGo». Alles in allem erfreuten sich die ASMALLWORLD-Members eines entspannten Wochenendes in unkomplizierter, vertrauter Atmosphäre.
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«Mit dem Spendenbetrag von circa CHF 50 000.– setzt ASMALLWORLD Ein Zeichen.»