PRESTIGE Switzerland Volume 40 Auszug

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THE LUXURIOUS WAY OF

LIFE

10. JUBILÄUMSJAHR




MADE OF LUCERNE


P AT R AV I T R AV E LT E C I I A U T O M AT I S C H E S U H R W E R K CHRONOGRAPH D R EI Z EI T ZO N EN

B U C H E R E R : B A S E L B E R N D AV O S G E N F I N T E R L A K E N L AU S A N N E LO C A R N O L U G A N O L U Z E R N ST. M O R I T Z ZER M AT T Z Ü R I C H Z Ü R I C H FLU G H A FEN K U R Z : B A S E L G E N F LUZ E R N Z Ü R I C H S W I S S L I O N : LUZ E R N T I T L I S





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PRESTIGE erscheint vierteljährlich Schweiz | Deutschland | Österreich Publisher Francesco J. Ciringione

Owner Prestige Media International AG, www.prestigemedia.ch

Publishing Director Boris Jaeggi | b.jaeggi@prestigemedia.ch

Editor in Chief Anka Refghi | a.refghi@prestigemedia.ch Assistant Editor Martina Gaugler | m.gaugler@prestigemedia.ch

Editors Barbara Goerlich, Boris Jaeggi, Carsten Priebe, David Renner, Dr. Susanne Roeder, Dr. Thomas Hauer, Georg Lutz, Gisbert L. Brunner, Wilhelm J. Grusdat, Hans A. Jenny, Helena Ugrenovic, Marco Plüss, Markus Allemann, Matthias Pfannmüller, Nike Schröder, Stefan Gubler, Valentino Scattina, Yvonne Beck

Correctors Andreas Probst

Head of Production & Art Director Sandra Rizzi | s.rizzi@prestigemedia.ch Grafik Design Sandra Schneider | s.schneider@prestigemedia.ch

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News Coordination Eric Yornik | e.yornik@prestigemedia.ch prestigenews.com

Photographs

Die Privatbank unter den Universalbanken – fünf Gründe, weshalb Sie bei uns goldrichtig sind auf

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Alvener, Annex, A. S. Création Tapeten, Atmosphere Kanifushi Maldives, Belvedere Museum Wien, bvd / Werk, Carl F. Bucherer, Dr. Susanne Roeder, Franz Selb, Hennessy, Klaus Lorke, Krug Champagne, Hans A. Jenny, Markus Lanz, Montblanc, Johannes Röder, Gianni Pisano, Parham Taghioff / Salar Motahari, Patrick Loertscher, PR Gilette, Urban Jürgensen, Sotheby’s, Shutterstock

Main Office & Production Prestige Media International AG St. Jakob-Strasse 110, CH-4132 Muttenz  T +41 (0)61 335 60 80, F +41 (0)61 335 60 88 info@prestigemedia.ch | www.prestigemedia.ch

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INHALT CULTURE & ART

66

24 LEGENDS Sophia Loren

28 REDEN, DIE DIE WELT VERÄNDERTEN King’s Dream

30 SINNER & THE SAINT Cosa Nostra

34 NAMHAFTE FRAUEN Die Schönheit in Person

36 EIN KÜNSTLER MIT STARKEM WILLEN Ludwig van Beethoven

38 BÜHNEN DER WELT Ein Haus, das verführt

72

40 AUS DEM BÜCHERREGAL Kunst-Stücke 44 WELT DER WUNDER Taj Mahal

48 BURGEN & SCHLÖSSER Royal Pavilion Brighton

50 SAGEN UND LEGENDEN Die drei Schwestern

24 TRAVEL

51 KARIKATUR NEBELSPALTER Die Schweiz vor 100 Jahren 54 HOT SPOTS Where to go? 56 WUSSTEN SIE SCHON …? Von Gartensucht und 94 Narren

58 LOVESTORY Amour fou

60 EIN MANN VOLLER GESCHICHTEN HANS A. JENNY 62

DER HERR DER FEDER Im Gespräch mit Jérôme Lambert

44

66 JETSETTER Auszeit von der Vollzeit

69 WISSENSWERTES Über Bienen und singende Nachtigallen

70 STECKBRIEF Oxford Street

72 UNDERCOVER FÜR ÜBERFLIEGER Sylt selig – wo nicht nur Fussballhelden sich wohlfühlen!

78 WUSSTEN SIE SCHON …? Von Superseen und dem grössten Naturschutzgebiet

80 HOTEL-LEGENDEN Die Geschichte des Hotels Adlon Kempinski

84 BERGZAUBER Ab in die Berge

88 PRESTIGE PRESENTS Der «Master of Photography»

96 THE TRAVELLER’S CHOICE Die Top 1

98 MIT EISBÄREN AUF TUCHFÜHLUNG Interview mit Markus Lanz

14 | PRESTIGE

38



INHALT

140 134

WATCHES & JEWELLERY

102 UHR-ZEIT Uhrentrends, Neues aus Basel

108 INNOVATIV & KOMPETENT Carl F. Bucherer

112 STORYTELLER Ein 140-Karäter

114 HANDWERK Urban Jürgensen

116 WUSSTEN SIE SCHON …? Von Diamanten und Perlen

128

118 GOLDENE MYTHEN Goldene Zeiten

120 MYTHEN VON JUWELEN Die Fouquets

122 GOLDRAUSCH AM KLONDIKE Der Ruf des Goldes

112 DRIVE STYLE

124 ROAD Mission Future Sports Car

128 WUSSTEN SIE SCHON …? Von heisser Luft und Choppern 130 DEFENDER CHALLENGE Rock ’n’ Roll in Landy-Land 134 SCHIENENKREUZFAHRT DURCH AFRIKA Einmal im Leben 137 AUS DEM BÜCHERREGAL Für Abenteurer und Nostalgiker 138 TO THE SKY PLEASE Sterngucker

118 16 | PRESTIGE

140 AIR Fliegen wie ein Vogel


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INHALT 144

180 LIVING 180 ARCHITEKTUR-OLYMP Zaha Hadid 184 CONNECTED Digitale Revolution 188 TESTED Gadgets 190 LUXUSIMMOBILIEN Schmuckstücke aus Italien 198 ORIGINALS Nur über meine Klinge 200 WUSSTEN SIE SCHON …? Von Stühlen und Schriftarten 202 GÄRTEN The City of Gardens 208 EXTRAORDINARY Rotating Rooms 212 INSIDE Wunderschöne Tapeten

FASHION & BEAUTY

202

144 PRESTIGE PRESENTS Langstrasse by Gianni Pisano

154 WUSSTEN SIE SCHON …? Von Lippen und Locken 156 WEISS  & SCHWARZ Alvener 160 MODEKLASSIKER Knickerbockers 162 MODESÜNDEN Textile Defekte 166 PRESTIGE PRESENTS Autumn Clothes 174 PRETTY POWERFUL Bobbi Brown 176 NEUSTART KÖRPER Auf in ein gesundes Leben

156 18 | PRESTIGE

212


LEGENDS ARE FOREVER

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HERITAGE I PILOT Ton-Up


INHALT CULINARIUM 214 24-STUNDEN-REPORTAGE Alfons Schuhbeck 219 SPECIAL ROOFTOP Exklusives auf dem Dach 220 MOST EXPENSIVE Weisses Gold und Panda-Kot 222 GOURMET KITCHEN Wagyu-Beef 226 SPECIAL BARS Exotische Drink-Erlebnisse

237

228 HAUBEN UND STERNE Lehrjahre der Itamae 231 SPECIAL LOCAL Ungewöhnliche Speiseorte 232 WUSSTEN SIE SCHON …? Vom Erfinder der Sachertorte 233 FLAVOURS Vanille

234

234 RARITIES Mehr als Champagner 237 TRADITIONELLE RESTAURANTS Ein Abend bei Kevin Fehling

FINANCE

238 BACK TO THE ROOTS Heimatküche 240 POWERFRAU MIT KOCHTALENT Meta Hiltebrand

244 IMPERIEN Showdown im Südchinesischen Meer

242 LOUNGE Cognac

248 INVESTMENT Alte Vinylplatten

NEWS 42 CREEPY 52 FARBEN & FORMEN 86 STAY HEALTHY 100 MONACO MOOD 107 BLUE LUXURY 110 EVENING CHIC 123 ROMANTIK PUR 129 ALL OR NOTHING 143 WILD  & FREE 158 WELTENBUMMLER 164 NUR MUT 173 STRONG MEN 178 COLORFUL AUTUMN 187 SWEET HOME 206 COMFORT ZONE 227 SANTÉ! 236 LUXUS-MEAL 247 ONE PIECE

248

254 MONEY DEALER Wendepunkt

KOLUMNEN 64 WILHELM J. GRUSDAT Schau mir in die Augen 159 VALENTINO Made in Tattoos 253 MARKUS ALLEMANN Gold für Doping

10 IMPRESSUM 23 EDITORIAL 256 VORSCHAU

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& ART

CULTURE

S SOPHIA

LOREN «Noch heute greife ich, wenn ich unterwegs bin und mich das Heimweh packt oder wenn ich zu müde bin, um in ein Restaurant zu gehen, zu meiner Kochplatte. Was braucht es schon, um eine Pasta zuzubereiten?»


S

CULTURE & ART

DIE

GÖTTIN ALLER DIVEN In über 60 Filmen zeigt sie, dass sie die Fähigkeit, ihr Innerstes auszudrücken, perfekt beherrscht, was ihr unzählige Auszeichnungen, einen Stern auf dem Walk of Fame sowie den Ehren-Oscar für ihr Lebenswerk beschert. Die Grande Dame des Films. Sophia Loren.

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b Heilige oder Hure, missbrauchte Frau, aufopfernde Mutter, Pizzabäckerin, elegante Millionärin, laut fluchend und wild gestikulierend, bet­ö­rend lächelnd, zer­zaust, trä­ nenverschmiert oder mit perfekt geschminktem Gesicht, das jede erdenkliche Mimik erzeugen und sämtliche Emo­ tionen widerspiegeln kann, glaubt man ihr jede ihrer Rollen. Sie verkörpert die Sorte Frau, bei der man die beste Pasta asciutta und den lecker­sten Babà napoletano al rum, selbstverständlich von ihr persönlich zubereitet, serviert bekommt; die ihre Kinder auf dem Rücken durch die sengende Wüste Gobi oder auf den Vesuv trägt; mit der man ausgelassen auf dem Tisch einen sexy Mambo tanzt, lauthals «Tu vuò fa’ l’americano» schmettert und die auch heute noch graziös und erhaben jede noch so königliche Hoheit ver­blassen lässt. Sie ist ein Chamäleon und dennoch authentisch. Gesegnet mit einer wilden Schönheit, einer ausdrucksstarken Persönlichkeit, sprühendem Charisma und einem atemberaubenden, aufregend kurvigen Körper. Niemand ist mehr Frau als ­Sophia Loren.

Helena Ugrenovic I

Annex

Das Streben nach Glück Sofias Mutter, «Mammina» Romilda Villani, ist eine bezaubernd schöne Frau, die vor Talent sprüht. Sie beteiligt sich an der Ausschreibung der Filmproduktionsgesellschaft Metro-Goldwyn-­ Mayer, die in Italien eine Doppelgängerin für Greta Garbo sucht, und gewinnt sowohl den Wettbewerb als auch ein Ticket nach Hollywood. Doch aus «la vita e bella» wird eine «grande tragedia», denn die Eltern sträuben sich, Romilda ziehen zu lassen und dann erst noch ans andere Ende der Welt, nach Amerika. Enttäuscht über den unverzeihlichen Schuss vor den Bug, verlässt Romilda ihr Elternhaus und das Dörfchen Pozzuoli. Auf der Suche nach dem Karriereglück in den Strassen Roms stolpert sie über die Liebe. Für den erfahrenen Riccardo Scicolone Murillo mit adligen Vorfahren ist es ein Kinderspiel, dem naiven Mädchen vom Land den Mann von Welt mit ­ ­Beziehungen zur Filmindustrie vorzugaukeln. Romilda, geblendet von dem zum Greifen nahen Traum, erliegt Riccardos Verführungskünsten. Als sie am 20. September 1934 ein Mädchen zur Welt bringt, zerplatzen Romildas kühne Träume an Riccardos nüchternen Vorstellungen. Weder

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CULTURE & ART

Am 10. Juli 2016 ist Sophia Loren im Alter von 81 Jahren zur Ehren­ bürgerin von Neapel ernannt worden. «Sie ist der Körper, das Herz und der Kopf von Neapel», twitterte der Bürgermeister Luigi de Magistris im Anschluss an die Feierlichkeiten.

passen Romilda noch Baby Sofia in sein Lebenskonzept. Doch er gibt dem Kind seinen Namen sowie einen kleinen Tropfen blauen Bluts. Sofia darf sich Vicontessa von Pozzuoli, Edelfrau von Caserta aus der Familie der Hohenstaufen, Marchesa di Licata Scicolone Murillo nennen.

Hungrige Bohnenstange Verzweifelt kehrt Romilda mit Sofia in den schützenden Schoss ihrer Familie zurück, wo sich Grossmutter «Mamma Luisa» und Grossvater «Papà Domenico» rührend um ihre Tochter und aufopferungsvoll um ihre Enkelin kümmern. Sie leben in ärmlichen Verhältnissen und es sind quälender Hunger und haufenweise Entbehrungen, die Sofias erste Lebensjahre prägen und die sie auch Jahre später, als Sophia Loren und eine der Jahrhundert-­Göttinnen der Filmgeschichte, nie vergessen wird. Italien ist vom Krieg geschüttelt und nebst einschlagenden Bomben und den kaltfeuchten Nächten in einem beängstigend dunklen Tunnel ist es der quälende Hunger, der an Körper und Seele nagt.

Die ewige Zweite Als der Krieg endet, erblüht auch wieder Cinecittà in Rom, wo Meisterregisseure wie Alessandro Blasetti, Roberto Rossellini, Vittorio De Sica, Luchino Visconti und vor allem Federico Fellini den Mythos der Filmwerkstatt begründen werden. Film-Epen wie «La dolce vita», «Quo vadis», wo Sofia als Komparsin spielt, «Ein Herz und eine Krone», «Ben Hur» oder «Für eine Handvoll Dollar» werden hier gedreht. Die Gesellschaft dürstet nach Zerstreuung und die wiedereröffneten Kinosäle sind zum Bersten voll. Es riecht nach Aufschwung und Ausgelassenheit. Sofia hat sich vom unscheinbaren Entlein in einen wunderschönen Schwan verwandelt und nimmt an Schönheitswettbewerben teil, eifrig unterstützt von Mammina Romilda. Doch sowohl an der Wahl der «Regina del Mare», der Meereskönigin, als auch anderen Schönheitswett­ be­werben wird sie immer nur Zweite.

Eine schicksalhafte Begegnung 1950 kandidiert Sofia für die «Miss Italia»-Wahl. Aber auch dieses Mal scheitert sie an der Konkurrentin Anna Maria Bugliari, der man die Krone aufsetzt. «Und wieder habe ich zu viel von allem.» Der Jury ist sie zu kantig, zu eckig, zu gross und zu dünn und «schlecht proportioniert», doch der Ausschuss richtet eine Sonderkategorie für Sofia ein und kürt sie zur «Miss Eleganza». Die Fotos, die Federico Patellani und Fedele Toscani, der erste Fotograf des «Corriere della Sera», an diesem Abend schiessen und veröffentlichen, machen die Runde bei den Film- und Fotoroman-Produzenten. Zwölf Monate später sitzt sie mit Freunden an einem Tisch am Colle Oppio in Rom. «Warum nehmen nicht auch Sie an dem Defilee teil? Es wäre mir ein Vergnügen.» Der Zettel, den ihr ein Kellner überbringt, beeindruckt sie nicht. Weder ist sie an diesem Abend in der richtigen Stimmung, noch kennt sie den Namen des Zettelschreibers. Bei der zweiten Einladung Carlo Pontis willigt sie schliesslich ein und trifft sich mit dem 20 Jahre älteren, erfolg­ reichen Mann. Zwischen ihr und Carlo Ponti herrschen eine unerklärbare Vertrautheit und Chemie. Sie fühlt sich verstanden und erkannt in ihrer inneren Verletzlichkeit und der Schwere vergangener Jahre, die sich hinter ihrer Schönheit verbergen.

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Der Weg ins Glück Die Einladung Carlo Pontis zu Probeaufnahmen und sein unerschütterlicher Glaube an sie sind die Türe zum Erfolg. Ponti ist ihr Förderer, weiser, vorausschauender Mentor und wird Jahre später, allen Widrigkeiten zum Trotz, ihr geliebter Ehemann und Vater ihrer zwei Söhne Carlo jr. und Edoardo. Er ist es, der ihren Namen als Foto­ roman-Figur Sofia Lazzaro in Sophia Loren umwandelt und ihr die wichtigen und vor allem richtigen Rollen vorschlägt; sie ist es jedoch, die sich mit eiserner Disziplin, Pünktlichkeit, Professionalismus und auch einer gewissen Gier nach etwas, von dem sie oft selber nicht weiss, was genau sie hinterherhetzt, Schritt für Schritt den Legenden-­ Status erspielt. Genauso konsequent wie im Film «Hausboot» mit Cary Grant, wo sie seine Belei­ digung wutentbrannt mit einer saftigen Ohrfeige quittiert, ist sie auch hinter der Kamera. Vehement widersetzt sie sich kosmetischen Korrekturen, weil scheinbar ihr Gesicht zu breit, der Mund zu gross und die Nase zu lang sind. «Carlo, wenn du mir sagen willst, dass ich mir die Nase ab-


CULTURE & ART

«Und wie alle, die nach den Sternen greifen, muss ich einen langen beschwerlichen Weg zurücklegen, doch ich gehe ihn, weil die Sonne, die in weiter Ferne auf mich wartet, mich tröstet und mir den Weg weist.»

schneiden soll, damit ich ins Kino komme, gehe ich nach Pozzuoli zurück, denn meine Nase werde ich mir nicht abschneiden! Es kommt überhaupt nicht infrage, Schluss, aus, basta! Wenn du meine Nase änderst, änderst du alles, und das will ich nicht.»

Und sie sagte Ja! Ein weiterer Mann, der Sophias Lebensweg kreuzt, ihre Schauspielkarriere prägt und der als enger, langjähriger Freund an ihrer Seite bleibt, ist Vittorio De Sica. Der neapolitanische Regisseur weiss genau, wie er sie inszenieren soll, und nimmt ­intuitiv das starke Gefühlsleben und die Sensibilität hinter Sophias ebenso spröder wie sinnlicher Erscheinung wahr, die danach drängen, sich auszu­drücken und in Kunst zu verwandeln. Ohne eine einzige ­Probeaufnahme engagiert er sie vom Fleck weg für den Film «L’oro di Napoli», in dem sie mit starkem neapolitanischen Akzent spricht und mit einer hin­reissend unverfälschten Gestik die Neapolitanerin unterstreicht. Mit dieser Rolle gelingt Sophia Loren der internationale Durch-

bruch, und es folgen noch weitere Klassiker unter der Regie De Sicas wie, «Matrimonio all’italiana» sowie «La ciociara», für den sie 1962 ihren ersten Oscar als erste ausländische Schauspielerin in einem fremdsprachigen Film erhält.

Sky is the limit Der Himmel ist Hollywood, doch das Limit noch lange nicht erreicht. Sophia lernt Englisch und spielt sich in den 60er und 70er Jahren an der Seite von Hollywood-Grössen wie Cary Grant, Richard Burton, Paul Newman, Marlon Brando, John Wayne und Frank Sinatra, die ihr zu Füssen liegen, in den Hollywood-Olymp. Den Heiratsantrag von Cary Grant lehnt Sophia ab und mit ihrem Filmpartner Marcello Mastroianni verkörpert sie in zahlreichen italienischen Produktionen das Traumpaar schlechthin. Doch das «Sì», das sie Carlo Ponti gegeben hat, währt ein Leben lang. In über 100 Filmen begeistert die Leinwand-Diva das Kino- und Fernsehpublikum über Jahrzehnte hinweg und heimst unzählige Preise, Auszeichnungen und Ehrungen ein. Der Fluch der ewigen Zweiten ist längst gebannt. «… es war einmal ein Mädchen mit dünnen Beinen, riesigen Augen, einem lebhaften Mund … Es war einmal eine Schauspielerin, die in vielen Filmen mitspielte – alles Gipfel, die erklommen werden mussten. Nicht jeder Gipfel und nicht jeder Film war der Himalaja … Doch alle waren es wert, gelebt zu werden.»

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CULTURE & ART

DER

HERR

DER

FEDER IM GESPRÄCH MIT

JÉRÔME LAMBERT

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Von hundertzehn Jahren Jubiläum, zwei Töchtern, einem Mann und einer grossen Leidenschaft.

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érôme Lambert ist seit drei Jahren CEO von Montblanc. Zeit für eine erste Bilanz. PRESTIGE sprach mit dem charismatischen Franzosen in der Zürcher Mont­blanc-­Boutique über die besondere DNA der Marke und Luxus.

PRESTIGE: Herr Lambert, Sie sind seit drei Jahren CEO bei Montblanc. Was haben Sie in dieser Zeit verändert? JÉRÔME LAMBERT: Ich hoffe, dass ich dem gesamten Montblanc-Team wieder eine grosse Begeisterung für die Marke zurückgegeben und einen Samen Mut für mehr Kreativität und neue Ideen gesät habe. Zudem haben wir ein komplett neues Boutique-Konzept auf die Beine gestellt, welches in den nächsten Jahren auch in der Schweiz eingeführt wird. Montblanc hat vier Sparten im Haus: Lederwaren, Uh­ ren, Schreibgeräte und Schmuck. Für welche schlägt Ihr Herz am meisten? Das ist, als würden Sie einen Vater fragen, welches Kind sein liebstes ist. Das kann man einfach nicht sagen. Jedes meiner Kinder – ich habe zwei Töchter – liebe ich für etwas Bestimmtes. Aber es stimmt schon, das erste Kind macht immer ein bisschen mehr Stress, beim zweiten ist man relaxter.

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Heisst das, dass die Schreibgeräte mehr Arbeit be­ reiten als die Uhren? In gewisser Weise schon. Es ist schwierig, die Attraktivität der Schreibgeräte noch weiter zu steigern, da sie seit Jahrzehnten unsere Vorzeigeprodukte sind. Sprich: Um sie weiter voranzutreiben, werden sehr viele Investitionen und Arbeitsschritte verlangt. Montblancs Schreibgeräte sind auf der ganzen Welt bekannt und haben damit eine Alleinstellung. Hat man im Uhrenbereich nicht noch grössere Erwar­ tungen an Sie? Immerhin waren Sie lange Zeit CEO von Jaeger-LeCoultre und Lange & Söhne. Ja, wahrscheinlich sind die Erwartungen an mich in dieser Sparte um einiges höher. Doch in dieser Sparte kenne ich mich bestens aus. Man macht sicherlich nicht mehr die gleichen Fehler wie zu Beginn. Von daher fühle ich mich in der Uhrensparte auf absolut sicherem und bekanntem Terrain. Was fasziniert Sie am meisten an der Marke Montblanc? Die Ausstrahlung der Marke ist einzigartig. Es ist eine Marke mit Herz und Charisma. Fast niemand bleibt von ihr unberührt, und das weltweit. Zudem ist die Marke extrem kreativ. Die technischen Meisterleistungen in Zusammenarbeit mit der ästhetischen Linie sind in jedem unserer Produkte spürbar. Es steckt höchste Qualität in allen


CULTURE & ART

Ebenen. Jeder unserer Mitarbeiter hat grossen Respekt vor den Produkten – das liegt an unserer einheitlichen DNA. Was macht diese DNA aus? Montblanc hat eine lange Geschichte. Insgesamt arbeiten über 3000 Menschen für Montblanc, aber jeder kennt die Geschichte und die einzelnen Produkte. Wir achten sehr darauf, dass die Kultur der Marke an jeden unserer Angestellten weitergegeben wird und weiterlebt. Wir versuchen, eine gemeinsame Vision zu haben und daran zu arbeiten: Das bringt uns immer weiter vorwärts. Dieses Jahr ist der 110. Geburtstag der Marke. Wie feiern Sie ihn? Wir haben einen neuen Film mit Hugh Jackman gemacht. In diesem erzählt er die 110-jährige Geschichte Montblancs. Wir haben spezielle Serien auf den Markt gebracht – sowohl bei den Schreibgeräten als auch bei den Uhren –, und es gibt auf der ganzen Welt Events. Warum ist gerade Hugh Jackman Ihr Testimonial? Bei Hugh Jackman und Montblanc stimmt einfach die Chemie. Er ist sympathisch und ehrlich. Er schreibt jeden Tag über das Leben seiner Kinder. Schreiben ist eine Leidenschaft für ihn. So wie für uns. Sein Stil und seine Präsenz passen einfach zu unserer Marke. Zudem ist er sehr maskulin, was auch zu uns passt.

In Zeiten der Smartphones, Laptops, iPads, SMS etc. – welche Chance geben Sie noch Schreibgeräten wie Füllern? Es gab noch nie so viele Menschen wie heute, die schreiben können. Die Alphabetisierung wächst weltweit. Sprich, es gibt eine neue Chance auf dem Markt. Auch wenn wir in einer digitalen Welt leben, ist das Schreiben heute umso spezieller. Wir müssen mit unseren Produkten die Leidenschaft am Schreiben wecken. Wie viel schreiben Sie mit der Hand? Sehr viel. Ich hab viele Notizbücher und mache mir ständig und überall Notizen – ich liebe es, mit Tinte zu schreiben. Was macht für Sie ein gutes Schreibgerät aus? Ein guter Stift vermittelt mir das Vergnügen, weiterschreiben zu wollen. Schreiben soll Spass machen, Ideen müssen leicht auf das Papier fliessen. Wie definieren Sie für sich den Begriff des Luxus? Luxus ist Qualität und Herausragendes. Sprich: Hervorragendes Material perfekt zu ver­ arbeiten, birgt immer Luxus in sich. Montblanc in drei Worten? Excellence, Kreativität und höchste Handwerkskunst.

Montblanc ist also ein maskuliner Brand. Sie haben jedoch auch Damenuhren in Ihrem Sortiment. Was ist die grössere Herausforderung? Es sind zwei verschiedene Herausforderungen: Bei den Damenuhren brauchen wir einen guten Kompromiss zwischen Technik und Ästhetik. Sie müssen die dritte Dimension mehr berücksichtigen und perfekt am Handgelenk sitzen. Die Position einer Uhr am Handgelenk ist für Männer hingegen nicht primär. Wie haben sich die Ansprüche der Kunden in den letz­ ten Jahren geändert? Kunden wollen immer mehr erfahren über die Marke und setzen immer mehr auf Qualität. Haben Sie selbst eine Lieblingsuhr? Ich mag alle Uhren, die mit Zeitzonen zu tun haben, denn ich reise extrem viel, und diese Funktion ist für mich sehr wichtig. Zudem mag ich es, wenn Geographisches wie etwa Länderumrisse als ästhetisches Element benutzt werden.

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TRAVEL

AUSZEITVON DER VOLLZEIT

S TRAVEL

EYCHELLEN

Für sieben Tage und sieben Nächte ist die «Sea Bird» von «Silhouette Cruises» unser Zuhause und wir ein Teil der ältesten Inseln der Welt. Wir sind offline und waren noch nie so online. Seychellen, wo die Seele Vollpension geniesst. Helena Ugrenovic

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TRAVEL

V

or 200 Millionen Jahren waren alle Kontinente zu einem riesigen Urkontinent vereint. So war das heutige Indien mit der Ostküste Afrikas verbunden. Als Indien sich im Prozess der Kontinen­ taldrifte immer weiter von Afrika entfernte, näherte es sich aus südlicher Richtung dem asiatischen Kontinent an, bis es mit diesem verschmolz. Einige Landmassen, sogenannte kontinentale Überreste, blieben auf ihrem Weg im Meer zurück. Sie zählen heute zu den ältesten, schönsten und einzigartigsten Granitinseln der Welt – der Seychellen-Archipel, welcher aus 115 Inseln besteht, die etwa 800 Kilometer vor der Ostküste des afrikanischen Landes Kenia liegen.

Reise in eine Postkarte Brütende Hitze liegt über dem wolkenlosen Samstagmorgen, als wir an Bord der «Sea Bird» einchecken. Um 10.30 Uhr werden wir ablegen und mustern neugierig die restlichen Passagiere. Drei Paare aus Deutschland, darunter Flitterwöchner, ein Ehepaar aus Frankreich und eine ältere Amerikanerin, die auf der Karibikinsel Saba lebt und eine 36-Stunden-Reise hinter sich hat. Das anfängliche Misstrauen meiner Tochter weicht zunehmender Aufgeschlossenheit. Die Vorstellung darüber, mit einer Gruppe unbekannter Menschen ­sieben Tage und sieben Nächte auf kleinstem Raum und ohne Fluchtmöglichkeit über das Meer zu schippern, hatte sie verunsichert. Unsere Reise­ begleiter entpuppen sich als angenehmes und lustiges Grüppchen, von dem wir uns am Ende der Reise unter Tränen verabschieden werden. Erwartungsvoll stehe ich am Bug, als das Segelboot den Anker einfährt und aus dem Hafen gleitet. Langsam entfernen wir uns vom Festland und steuern die Beau-Vallon-Bucht an, wo das Schiff über Nacht ankern wird. Die Ent­ fernung und die Betrachtungsweise vom Wasser her bieten eine komplett andere Kulisse als von einem Strand aus. Die Sonnenstrahlen tanzen auf der grünen Wasseroberfläche, während sich hinter dem Sand dicht bewachsene Berge in den Himmel erheben. Wir sind nicht nur die Betrachter einer Postkarte, wir sind mittendrin.

Robinson Crusoe

Coco de Mer Ihren Namen verdankt sie einem Miss­ verständnis, denn als die Meeresnuss vereinzelt an den verschiedenen Stränden des Indischen Ozeans angespült wurde, nahm man an, sie wachse im Wasser. Der Legende nach feiern die Seychellen-Palmen in stürmischen Nächten, wenn keiner sich ins Dickicht wagt, Hochzeit und paaren sich die männlichen Palmen, deren Blütenstand wie ein männliches Geschlechtsteil aussieht, mit den weiblichen Palmen, deren Samen einem mächtigen Frauenschoss ähneln.

Der kleine Strand in der Bucht ist menschenleer und paradiesisch. An einer der Palmen baumeln unsere Shirts und Shorts. Wir sind die neuen Robinsons und dieser Flecken Erde gehört uns. Faul dümpeln wir im seichten Wasser, während Angelika, eine Lehrerin, lustige Anekdoten aus ihrem Alltag erzählt, «Und als ich sagte, ‹fest drücken›, stürmten alle Schüler der ersten Klasse auf mich zu und umarmten mich, dabei meinte ich, dass sie die Türe zur Sporthalle fest drücken müssen, um sie zu schliessen.» Ich brauche weder ein Buch noch Musik, die malerische Kulisse aus Blau- und Grüntönen, das sanfte Rauschen der Wellen, die plätschernd an den Strand spülen, die Abgeschiedenheit und die Stille beleben meinen Geist. Ich geniesse die Ruhe und Gelassenheit in meinem Kopf. Lächelnd betrachte ich mein-­ iPhone-iPad-Kindle-virtual-life-Kind, das verträumt über den Strand spaziert, Muscheln betrachtet und die einzigartigen Granitfelsenformen studiert.

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TRAVEL

Emmanuelles Haus Eine der Sehenswürdigkeiten von La Digue ist das architektonische Juwel und älteste der Plantagehäuser, die es auf den Seychellen noch gibt, «Plantation House», der Mittelpunkt des L’Union Estate. Das Haus im französischen Kolonialstil ist mit Dielen und Deckenbalken gebaut und wird von Pfählen und Dachträgern gestützt. Als 1977 der Film «Goodbye Emmanuelle» auf den Seychellen gedreht wurde, nutzte man das Plantation House als Wohnsitz des Filmpaares.

Riesenschildkröten und erotische Früchte Die Atmosphäre an Bord ist locker und ungezwungen. Vielleicht liegt es am Gefühl der Freiheit, das ein Schiff ausströmt, oder der Vorahnung, Zeugen von etwas Besonderem zu werden. Der Trip in eine Gegend, die lange vor unserer Zeit entstanden ist, wird uns zu verschiedenen Inseln führen. Curieuse Island ist gänzlich unbewohnt und beheimatet uralte und gefrässige Riesenschildkröten, die nach jedem Blatt schnappen, das man ihnen entgegenstreckt. Zwei Theorien erklären das Vorkommen der Riesentiere auf diesen abgelegenen Inseln. Die eine besagt, dass kleinere und mit Treibgut angeschwemmte Tiere sich auf der Insel zu Riesenformen entwickelt hätten. Laut der zweiten Theorie handelt es sich wahrscheinlich um die letzten Überlebenden, möglicherweise sogar Verkleinerungsformen ihrer einst weltweit verbreiteten Art aus Urzeiten. Im Naturschutzgebiet Vallée de Mai auf der zweitgrössten Insel Praslin wuchern dicht aneinander gedrängt riesige Seychellen-Palmen und bilden ein Sonnenschutzdach. Zwischen den fächerar­ tigen Blättern flattern seltene Vogelarten wie der Rabenpapagei oder der Dickschnabel-Fluchtvogel. Die endemische Palmenart wächst nur auf den Seychellen-Inseln Praslin und Curieuse und trägt entweder männliche oder weibliche Blüten. Die weibliche Frucht der Seychellen-Palme, die Coco de Mer, ist die weltweit grösste Kokosnuss und in ihrer Form einzigartig.

Emmanuelles Insel und flauschige Vogelbabys Cousin Island wurde 1968 vom Internationalen Rat für Vogelschutz erworben, um den Erhalt des weltweit letzten Seychellen-Rohrsängers, von dem es damals nur noch 30 Stück gab, zu gewähr­ leisten. Die Insel ist total ökologisch, Rauchen und sorglose Abfallentsorgung sind strengstens untersagt. Besucher der Insel dürfen mit ihren Yachten und Booten nicht selber an der Insel anlegen, sondern wer-

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den von den Mitarbeitern des Reservats mit Schnellbooten abgeholt. Flauschige, knuddelige Jungvögel, die wie Wattebausche aussehen, sitzen zwischen den Baumwurzeln und Einbuchtungen der Baumstämme. «Fasst die Babys bloss nicht an, sie sehen zwar harmlos aus, aber sie sind sehr leicht reizbar und picken euch die Finger wund», warnt uns der Führer. La Digue ist die kleinste der drei bewohnten Hauptinseln der Seychellen und eine Schönheit der besonderen Art. Wie gemalt neigen sich Palmen schräg über die schönsten Strände der Welt. Pointe Source d’Argent und Anse Source à Jean mit ihren Granitfelsen im Sand und kristallklarem Wasser gehören zu den Traumständen der Erde. Ochsenkarren und Fahrräder ersetzen auf der Insel Autos. Wir entscheiden uns für Fahrräder und fahren einen Teil der Insel ab, bevor wir uns in den Sand und die Einbuchtungen einiger ­Granitblöcke legen. Nebst der atemberaubenden Optik, die sich einem Besucher täglich offenbart, sind es die Emotionen, die auf so einer Reise aktiviert werden. Es ist die Sehnsucht danach, die Zeit anzuhalten und zu verharren, stundenlang ins Meer zu blicken und Erfüllung zu fühlen. Der Einklang mit der Natur ist Balsam für westliche und industrialisierte Seelen.

Abschied «Logbook entry, Day 7: SY Sea Bird – 29th June. 05.45 hrs: picking up anchor from Ste Anne Marine Park, approaching Victoria Harbour, heading into base. Wind: blowing from southeast @ 10 knots. Sea conditions: calm. 6.30hrs: drop anchor at base. Lat: 04 degrees 37’.2 S / Long: 055 degrees 27’.5 E.» Ein bisschen verloren und tief bewegt von all den Impressionen stehen wir am Pier im Hafen von Victoria. Vor einer Woche haben wir uns auf eine Reise begeben, ohne Fernseher, SMS, Internet oder WiFi, ohne Bezug zum Rest der Welt. Sieben Tage und sieben Nächte waren wir so weit weg von allem und doch so nah bei uns selbst. Der Abschied fällt uns sichtlich schwer und ich kämpfe gegen aufsteigende Tränen und Traurigkeit an. Ich kann nicht einordnen, weshalb genau. Weil sich unsere Wege mit wundervollen Menschen wieder trennen, oder ist es der Weggang aus einem Stück Ewigkeit?



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PRESENTS

MASTER OF PHOTOGRAPHY» DER «

PATRICK

LOERTSCHER Ob geschwungene Sanddünen in Wüsten, schneebedeckte Berge im Morgengrauen oder wunderschöne Sandstrände. Patrick Loertscher brachte in seiner Karriere schon einige wunderbare und eindrückliche Landschaften vor seine Linse.

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er einzige «Master of Photography» der Schweiz zählt zu den bedeutendsten Landschaftsfotografen un­serer Zeit. Patrick Loertscher aus dem Appenzellerland reist an die schönsten Orte der Welt und hält die einmaligen Momente auf wunderbaren Fotografien fest. Er sprach mit PRESTIGE über seine Abenteuer auf dem ganzen Globus und über sein Schaffen der letzten Jahre. PRESTIGE: Sie haben während 25 Jahren die schöns­ ten Plätze auf der ganzen Welt bereist und leben im­ mer noch in der Schweiz. Ist Ihnen die Schweiz nie zu eng geworden?

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Boris Jaeggi I

Patrick Loertscher

PATRICK LOERTSCHER: auf keinen Fall. Meine Heimat bietet Schönheit auf kleinstem Raum, enorme Kontraste und eine sehr hohe Lebensqualität. Zudem ist mein idyllischer Wohnort im Appenzellerland für mich ein ideales Rückzugsgebiet nach langen Reisen und intensiven Projekten. Wie lange und wie oft sind Sie denn pro Jahr eigentlich unterwegs? Das hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Waren es vor rund zehn Jahren noch gute acht Monate pro Jahr, verteilt auf verschiedene Kontinente, so unternehme ich heutzutage in der Regel zwei bis drei Fernreisen von je einem Monat und zahlreiche kleinere Produktionen im eigenen Land. Meine Tätigkeit als erfolgreicher Verleger und Galerist setzt mittlerweile auch eine hohe Präsenzzeit gegenüber meinen Kunden voraus.


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GALERIE Ein Besuch der Galerie ist nur auf telefonische Voranmeldung möglich. Telefon +41 (0)71 89115 57 www.patrickloertscher.com

Einige seiner fotografischen Schätze präsentiert Patrick Loertscher in seiner Galerie über dem Bodensee im appenzellischen Heiden.

In Ihrem kürzlich erschienenen Jubiläumsbuch «Reise mit dem Licht» schreiben Sie, dass Sie in all den Jahren mehr als zwei Millionen Kilometer mit eigenen Fahr­ zeugen gefahren sind, dazu kommen tausende Fusswanderungen und unzählige Flüge. Ist Landschaftsfotograf insgesamt ein gefährlicher Job? Abgesehen davon, dass es wohl einer der schönsten Jobs überhaupt ist, ist mir auf meinen Reisen glücklicherweise noch nie etwas Ernsthaftes passiert. Selbst sechs­ monatige Wüstentouren verliefen ohne nennenswerte Zwischenfälle. Meine gefähr­ lichsten Sekunden überhaupt erlebte ich jedoch vor zwei Jahren 20 Kilometer von meinem Wohnort entfernt, als mir auf der Autobahn ein Lastwagen mit 100 km / h ent­gegen­ raste, gerade die Mittelplanke durchbrochen hatte und mich nur um Haaresbreite ­verfehlte. Sie wurden im vergangenen Jahr von der FEP (Federation of European Professional Photographers) als bisher einziger Schweizer mit dem prestigeträchtigen Titel «Master of Photography» ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen dieser Titel? Diese Auszeichnung ist eine grosse Anerkennung meiner langjährigen Arbeit. Natürlich bin ich auch stolz darauf, haben doch von den über 50’000 europäischen Berufsfotografen in 28 Ländern nur gerade 51 diesen Status erlangt. Die Auszeichnung ist aber auch eine zusätzliche Motivation, weiterhin einzigartige Bilder zu machen, die möglichst viele Menschen in ihren Bann ziehen werden. Was macht aus Ihrer Sicht ein gutes Bild aus? Alles dreht sich im Grunde genommen um den richtigen Moment am richtigen Ort. Bei einer guten Fotografie muss der Betrachter den magischen Augenblick sofort spüren und sich dadurch tief in seinem Innersten berühren lassen. Welche Tugenden sollte man mitbringen, um als Landschaftsfotograf erfolgreich zu sein? Ohne Leidenschaft und Liebe zur Fotografie und zur Natur geht gar nichts. Nur wer immer wieder über seine eigenen Grenzen hinausgeht und alles daran setzt, spektakuläre Blick-

winkel für noch bessere Bilder zu finden, kann Menschen stets von Neuem begeistern. Zudem sollte man in der professionellen Landschaftsfotografie Geduld wie ein Fischer und Fitness wie ein Gebirgsgrenadier mitbringen. Seit 20 Jahren vertreiben Sie im eigenen Verlag gross­ formatige Fotokunstkalender. Was hat Sie dazu bewo­ gen, im appenzellischen Heiden Ihre eigene Galerie zu eröffnen? Auf meinen Reisen durch Australien und die USA traf ich immer wieder auf Galerien von ansässigen Fotografen. Dies hat mich vor rund zehn Jahren dazu inspiriert, meine eigene Galerie in der Schweiz zu etablieren. Bei den ausgewählten Fotografien für die Gallery-Collection setze ich bewusst fast ausnahmslos analoge Mittelformat- und Pano­ ramakameras ein. Die limitierten Abzüge werden im Labor von Meisterhand auf hochwertiges Silberhalogenidmaterial belichtet und anschliessend mit Auflagennummer und Signatur versehen. Diese bis zu mehreren Metern grossen Sammlerstücke eröffnen dem Betrachter eine völlig neue fotografische Dimension. Sie haben in Ihrer Karriere bisher schon viel erreicht. Was sind Ihre Wünsche und Träume für die Zukunft? Letztendlich ist es mir ein grosses Anliegen, dem Betrachter durch meine Bilder die Schönheit unseres Planeten näherzubringen und ihn auch dazu zu ermuntern, Natur und Umwelt nachhaltig zu schützen. Es ist mein sehnlichster Wunsch, dass viele meiner Fotografien genau diese Botschaft in sich tragen.

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RAINFOREST MAGIC Bedeutender Kraftort und spirituelle Stätte der Aborigines: die Mossman Gorge im Daintree Nationalpark Australien. In dieser botanischen Schatzkammer im Norden Queenslands befindet sich einer der ältesten Regenwälder unseres Planeten.

INFINITY Abstrakte Sandsteinformationen im Antelope Canyon, Arizona, USA.

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WOLWEDANS SYMPHONY Zauberhaftes Morgenlicht bei Wolwedans, Namib-Rand-Naturreservat, Namibia.

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DESERT WINDS Sanddüne in der Simpson Desert, Zentralaustralien.

MISTY MORNING Königseukalypten und Baumfarne im Yarra-Ranges-Nationalpark, Victoria, Australien.

SUNRISE SERENADE Sonnenaufgang am Mesa Arch, Canyonlands-Nationalpark, Utah, USA.

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OUT OF SPACE Abgestorbene Akazien am Dead Vlei, Namib-Naukluft-Nationalpark, Namibia.

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ZEIT

Rado

WATCHES & JEWELLERY

Zum Wesen des kostbarsten Guts der Menschheit gehört steter Wandel. Für die Objekte, welche es am Handgelenk messen, gilt das natürlich auch. Weil aufgehört hat, gut zu sein, wer sich davon verabschiedet, kontinuierlich besser zu werden, entwickeln die Uhrenmanufakturen ihre Kollektionen regelmässig weiter. Attraktive Designs, innovative sowie nicht alltägliche Materialien oder interessante Uhrwerke wecken den Wunsch, eine dieser wertbeständigen Armbanduhren besitzen zu wollen.

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Gisbert L. Brunner

ado heisst seit knapp 60 Jahren das Synonym für Armbanduhren, welche allem, was Kratzer machen möchte, die kalten Schultern zeigen. Aber die Produkte des Swatch-Group-Mitglieds polarisieren auch. Ihr Design gefällt, oder eben nicht. Zu den Ikonen der Schweizer Marke gehört die 1990 vorgestellte Linie «Ceramica». Dabei handelte es sich um die erste Armbanduhr mit Gehäuse und integriertem Band aus schwarzer Hightech-Keramik. Die neueste Version des durchgestylten Klassikers entstammt einer Kooperation mit Konstantin Grcic. Der Münchner Designer, dessen Kreativität u. a. der skelettierte Chair One entstammt, verleiht der Linie durch die Zifferblatt-Typographie


Hublot

Anonimo

dem sich Anonimo seit Langem auf Bronze versteht, wird das Gehäuse des ausdrucksstarken «Militare Chrono» aus diesem Werkstoff mit hohem Patina-Potenzial gefertigt. Bei der im Inneren verbauten Mechanik handelt es sich um ein Automatikkaliber Sellita SW300 mit dem Chronographen-­ Modul 2035T von Dubois-Dépraz.

und weisses SuperLuminova einen ganz neuen, man könnte auch sagen ungewöhnlichen Auftritt. Die auf 701 Exemplare limitierte Edition ist mit Quarzwerken ausgestattet. Der Name des 1997 gegründeten Labels Anonimo resultiert daher, dass involvierte Handwerker und Kleinbetriebe in Florenz und benachbarten toska­ nischen Gemeinden jahrzehntelang anonym für andere gearbeitet hatten. Seit 2013 entstehen die Uhren unter der Ägide neuer Eigentümer in der Schweiz. Das auffälligste Design besitzt die «Militare» mit patentiertem und zwischenzeitlich optimiertem Kronenschutz. Die komplexe Konstruktion erfuhr eine deutliche Vereinfachung, die Zahl der Komponenten reduzierte sich. Nach-

Über dem Erfolgsrezept der Schweizer Uhrenmanufaktur Hublot steht seit 2004 das Wort Fusion. Die geniale Idee, verschiedene Materialien in einem ausgeklügelten Uhrengehäuse zusammenzuführen, stammt von Jean-Claude Biver. Sie hat Hublot mit seinem Leader «Big Bang» in die chronometrische Top-Liga geführt. Dezenter und damit auch diskreter präsentiert sich die Uhrenlinie «Classic Fusion». Sie brillierte beim «Hublot Polo Gold Cup», welcher vom 18. bis 21. August 2016 in Gstaad über die Bühne ging. Ganz konkret gelangen aus diesem Anlass 200 Exemplare der 45 Millimeter grossen «Classic Fusion Chukker» auf den Markt. Ihr zurückhaltend graues Gehäuse besteht aus Titan und Kunstharz. Bis zu fünf bar Druck schützt es das Automatikkaliber HUB1141 mit funktionalem Chronograph vor dem nassen Element.

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WATCHES & JEWELLERY

Zenith

Montblanc

Zweifellos handelt es sich bei Girard-Perregaux um eine der ältesten Schweizer Uhrenmarken, gegründet 1791 in Genf. Der Traditionsmanufaktur mit teilweise turbulenter Geschichte war 1879 die vermutlich erste Serien-Armbanduhr zu verdanken. Hergestellt für deutsche Marine-Offiziere. Heute gehört der Jubilar zum französischen Kering-Luxuskonzern. Zu seinem 225. Geburtstag präsentiert er exakt 225 Exemplare der «Heritage Anniversary Edition Place Girardet». An diesem Platz in La Chaux-de-Fonds ist das Label aktuell zu Hause. Die Besonderheit der Armbanduhr mit dem Automatikkaliber GP1800 und vorne sichtbarer «Microvar»-Unruh besteht in Zifferblatt-Unikaten mit je einer Jahreszahl zwischen 1791 und 2016 sowie einer dazu passenden Begebenheit. 1808 erinnert zum Beispiel an Beethoven und seine 5. Symphonie, 1963 an die erste Frau im Weltraum.

für Furore. Die Traditionsmanufaktur versteht sich aber auch auf Automatikwerke ohne Zeitschreiber. Und weibliche Wünsche vermag sie ebenfalls zu erfüllen. Letzteres belegt die kürzlich vorgestellte «Elite Lady Moonphase», erhältlich mit 36 Milli­ meter grossem und bis 50 Meter wasserdichtem Gehäuse aus Roségold oder Edelstahl. Um die Indikation der Zeit und der Lichtphasen des bleichen Erdtrabanten kümmert sich das flache, aus 195 Bauteilen zusammengefügte Automatikkaliber 692 mit 50 Stunden Gangautonomie. Zenith fertigt es natürlich in den eigenen Ateliers.

Montblanc blickt 2016 auf eine 110-jährige Geschichte zurück. Bis 1997 hatte der Schreibgeräte-Spezialist mit Uhren nichts im Sinn. Dann jedoch startete er auch chronometrisch richtig durch. 2008 betrat das vielseitige Mitglied des Richemont-Konzerns die kleine, aber feine Welt echter Uhrenmanufakturen mit eigenen Kalibern. Seit 2014 erfreut sich das zarte Geschlecht an der femininen Uhrenlinie «Bohème». Feine Manufaktur für Frauen repräsentiert das brandneue «Bohème ExoTourbillon Slim». Bei dieser patentierten Art des Drehgangs oszilliert die Unruh vor dem eigentlichen Käfig. Als verbindendes Element dient allein die Unruhspirale. Das Automatikkaliber MB 29.24 mit Mikrorotor misst lediglich 4,5 mm in der Höhe. Das schützende Rotgoldgehäuse ist 38 mm gross. Seine Lünette trägt 58 Diamanten von 1,39 Kt. Wer den Namen Zenith hört, denkt beinahe zwangsläufig an Chronographen und «El Primero», den weltweit ersten mit Rotoraufzug und fünf Hertz Unruhfrequenz. Mit ihm sorgte die 1865 in Le Locle gegründete Marke im Jahr 1969

Girard-Perregaux

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LUXURY

BY PRESTIGENEWS.COM

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Blau, blau, blau si nd a l le sei ne U h ren … Ob Meerblau, H i m melblau, Koba ltblau – von den Farbtönen g ibt es fast so v iele w ie Sa nd a m blauen Meer. Wen iger h i n gegen g ibt es von den ausgewä h lten Lu x usu h ren, d ie z u m Tei l i n l i m itier ter Version erhä ltl ich si nd.

1 I ANONIMO DAS KAUTSCHUK­ ARMBAND DER «NAUTILO» ZIERT EIN BLAU ZWISCHEN HIMMEL UND MEER. 2 I TAG HEUER DIE «FORMULA 1»KOLLEKTION ERSTRAHLT IN DEN FARBEN DES FORMEL-1RENNSTALLS. 3 I BREGUET EIN PERFEKTER BEGLEITER FÜR REISENDE UND UHRENLIEBHABER: «CLASSIQUE HORA MUNDI».

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4 I PATEK PHILIPPE EINE UHR FÜR WELTENBUMMLER: ZEIGT 33 ZEITZONEN AN UND HAT EINE PULSOMETERSKALA.

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5 I PERRELET DIE «TURBINE GMT» BESTICHT NICHT NUR DURCH IHREN SPEZIELLEN 3D-EFFEKT. 6 I LAURENT FERRIER DER NÄCHTLICHE BLICK AUF DIE ERDE AM HANDGELENK: «GALET TRAVELLER GLOBE». 7 I JUNGHANS DER «MEISTER DRIVER CHRONOSCOPE»STIL ERINNERT AN DIE KLASSIKER DES AUTOMOBILS.

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WATCHES & JEWELLERY

HAND

WERK

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«DIE HAND IST DAS ÄUSSERE GEHIRN DES MENSCHEN.» – IMMANUEL KANT –

Urban Jürgensen setzt den Schwerpunkt auf feine, traditionelle Handwerkskunst.

Das Wort «hand» hat im Englischen mehrere Bedeutungen: die menschliche Hand, der Zeiger einer Uhr, der Arbeiter. Auch bei der legendären Uhrmanufaktur Urban Jürgensen spielen Hände eine grosse und wichtige Rolle.

Master hand, different sleights of hand and all hands on deck» – zu Deutsch: «Meisterhand, verschiedene handwerkliche Kunststücke und alle Mann an Deck». Egal in welchem Kontext, Hände (oder eben «hands») tragen eine besondere Bedeutung in der Welt von Urban Jürgensen. Dies bezieht sich sowohl auf den Meilenstein des Wechsels von dänischen zu schweizerischen und wieder zurück zu dänischen «hands» im übertragenen Sinne als auch auf die talentierten Menschenhände, welche die komplizierten Markenuhren in klassisch schönem Stil formen und vollenden. Und natürlich auch auf die eigentlichen Uhrzeiger, die wir hier besonders ausführlich, bis ins letzte Detail, betrachten. Eine Urban-Jürgensen-Uhr ist seit jeher ein Beispiel von kompromissloser Handwerkskunst, eine Tradition, zu deren Aufrechterhaltung sich die ­aktuellen Besitzer des Unternehmens verpflichtet fühlen. Die hausgemachten Uhren sind keine massenproduzierten, in anonymen industriellen Gebäuden hergestellten Erzeugnisse, sondern sorgfältig

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Boris Jaeggi I Anzeige

in einem traditionellen Atelier geschliffene Einzelstücke. Die Herstellung einer Urban-Jürgensen-­ Uhr ist nicht ein zweckmässiges Erzeugnis, sondern ein anhaltendes Streben nach Exzellenz, bei welchem das Unternehmen die traditionelle, hoch spezialisierte Form von Handwerkskunst einsetzt, welche die zeitlosen Traditionen des Unternehmens wiedergibt. Bei Urban Jürgensen ist man der Überzeugung, dass Perfektion selten das Produkt von Eile ist. Maschinen mögen vielleicht über Kapazitäten verfügen, aber Handwerkskunst gewährleistet Individualität und langfristige Freude. Während traditionelle Materialien Langlebigkeit sicherstellen, werden talentierte Hände benötigt, um Werkzeuge zu be­ dienen, mit welchen sie geschickt schöne Uhr­ macher-Objekte kreieren.

Authentizität und Materie Im Mittelpunkt des Urban-Jürgensen-Denkmusters definiert das Wort «Authentizität» alles, was das Unternehmen ausmacht. Das Haus verzichtet auf


WATCHES & JEWELLERY

Auch die Uhrzeiger sind handgefertigt.

übertriebenes Marketing zugunsten echter Materialien und setzt den Schwerpunkt auf feine Handwerkskunst und technisches Können. Auf den ersten Blick präsentiert eine Urban Jürgensen eine Simplizität, welche die Komplexität seiner Herstellung verbirgt. Die verwendete Bauweise und das Handwerk sprechen bewusst Kenner der Uhrmacherei an. Während einige Designelemente und Veredelungen klar zu sehen sind, bleiben andere dem Blick verborgen. Das Fachkönnen des Unternehmens in der Produktion von echten Uhrzeigern ist dabei keine Ausnahme. Die meisten Uhrzeiger sind heutzutage industriell designt und von Hand gefertigt, viele in einer einfachen ausgestanzten Form, vielleicht mit einem Falz in der Mittellinie, um die Konstruktion zu verstärken. Gebläut wird meist chemisch.

Die Details machen den Unterschied Urban-Jürgensen-Zeiger sind im Gegensatz dazu handgemacht. Sie beinhalten eine bemerkenswerte Anzahl von Komponenten, die individuell geschliffen, montiert und gefertigt wurden. Dies erfordert natürlich unzählige Stunden hoch qualifizierter Handwerkskunst. Sie sind ein Hauptmerkmal der Urban-Jürgensen-Uhren und sind in keiner anderen Uhr heutzutage zu finden. Dieses Handgemachte macht deutlich, was die Marke mit der Ehrung zeitloser Traditionen sagen will. Die stählernen Zeigerarme von Urban Jürgensen wurden aus ausgewähltem Stahl geschnitten und manuell gefertigt, um eine perfekte Passform zu gewährleisten – goldene Zeigerarme werden aus solidem Gold gemacht. Unzähligen Stunden fleissigen Polierens mit immer feinerem Diamantpapier folgt eine Spiegelglanzpolitur, für welche geheime Arten von Politurpasten verwendet werden. Für diesen Arbeitsschritt wurde eine Vielzahl von Holzpflöcken extra angefertigt. Der finale Touch wird gesetzt durch akribisches thermisches Bläuen, was von hocherfahrenen Handwerkern geduldig ausgeführt wird, bis diese den unnachahmlichen Ton des Urban-Jürgensen-Marineblaus treffen.

Bei dieser noblen Handwerkskunst der Uhrmacherei auf absolut höchstem Level geht die Wichtigkeit der menschlichen Hand natürlich mit einem trainierten Expertenauge einher. Das sinnbildliche «Auge» des Stundenzeigers auf Urban-Jürgensen-­Uhren wird zu Recht als handgemachtes Wunder angesehen: Es ist ein konzentrischer, diamantgeschliffener, massiver Goldeinsatz, der präzise zugeschnitten ist und somit frei von jeglichem Kleben und Löten. Sein asymmetrisches Design, sanft zur Spitze zulaufend, gewährleistet eine einzigartige Eleganz. Diese unerschütterliche Verbindlichkeit zur Exzellenz wird im Zentrum des Ziffernblatts, im präzisionsdrehenden und spiegelpolierten Zeigerrohr, weiter beispielhaft. Um die Hülse sind Arme genietet, wodurch eine perfekte Passform gewährleistet wird.

Handaufzug, handmontiert und handgemacht Aristoteles beschrieb die Hand als ein «Werkzeug für Werkzeuge», während der römische Rhetoriker Marcus Fabius Quintilianus findet: «Man kann fast sagen, mit den Händen kann man sprechen … Setzen wir sie nicht ein, um Freude zu zeigen, Masse, Menge, Nummern und Zeit?» Handaufzug, handmontiert und handgemacht: Hände bei Urban Jürgensen – seien sie dänisch oder schweizerisch, menschlich oder ein Teil einer Uhr – zeigen in der Tat nicht nur die Zeit an, sondern bewegen sich 2016 weiterhin mit der gleichen Spannung, Zustimmung und Staunen unter Uhrmachern und Kennern, wie sie es vor über 240 Jahren taten.

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DRIVE STYLE

MISSION FUTURE FURIOSES COMEBACK VON PORSCHE IM ENDURANCE RACING

Porsche kam, sah und siegte gleich im zweiten Jahr nach dem Wieder­einstieg in die LMP1(Le Mans Prototype 1)-Klasse der FIA-WEC-Langstreckenrennen (World Endurance Championship). Die beeindruckende bisherige Bilanz: Gesamtsieger 2015, zweimaliger Le-Mans-Sieger.  I

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Dr. Susanne Roeder


DRIVE

STYLE

«Le Mans ist einfach traumhaft.»

– Mr. Le Mans Jacky Ickx –

ie Bedeutung des 24-Stunden-­ Rennens von Le Mans kennt beliebig viele Superlative. Kein anderer Sportwagenhersteller do­ ­­m­i­niert dieses härteste und wohl bekannteste aller Langstreckenrennen wie Porsche. Noch nie seit der Regenschlacht anno 1969 zwischen Mister ­Le Mans, dem Belgier Jacky Ickx, im Ford GT40 und dem Stuttgarter Hans Herrmann im Porsche 917 Langheck drei Stunden vor Schluss, die der ­Belgier mit ganzen hundert Metern Vorsprung für sich entschied, war ein Rennen dramatischer als dieses Jahr.

«Le Mans ist ein Aufeinandertreffen von bester Vorbereitung, höchster Präzision und Konzentration auf ein teilweise brutales Zufallsprinzip», sagte Porsche-Teamchef Andreas Seidl wenige Tage vor der 84. Auflage des Klassikers. Die Brutalität schlug diesmal unerhört erbarmungslos zu und traf Toyota drei Minuten vor Rennende mit voller Wucht. Der führenden Startnummer 5 ging buchstäblich die Luft aus: Ein Defekt an einem Ver­ bindungsstück zwischen Turbolader und Intercooler war der Grund. Drama bis zur allerletzten Sekunde, und das nach 24 Stunden Rennen.

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DRIVE STYLE

«Das ist das Grossartige an Porsche – diese unfassbare Fähigkeit, alle Widrigkeiten zu überwinden, damit das Fahrzeug funktioniert und siegfähig ist.» – Derek Bell: 5facher Le-Mans-Sieger, vier Mal mit Porsche –

Sieger in allerletzter Minute Das Rennen ist nun mal nicht vorbei, bevor nicht die schwarz-weisse Zielflagge geschwenkt wird. Ein Drehbuch könnte spannender nicht sein: bühnenreifer Stillstand des Toyota direkt vor den Haupttribünen. Und statt eines zweiten Platzes wurde das Fahrzeug gar komplett aus der Wertung gestrichen, weil es die Schlussrunde zu langsam absolvierte (das Reglement schreibt eine Schlussrunde unter sechs Minuten vor). Der Weg war frei für Fahrzeug Nummer zwei, den Porsche 919 Hybrid mit dem Trio Romain Dumas (F), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (D), das sich bis knapp zwei Stunden vor Rennende ständig mit dem Toyota in der Führung abwechselte und mit dem schnellen Schweizer Jani am Steuer Le Mans doch noch gewinnen konnte. «Le Mans ist quasi unser Wohnzimmer», heisst es bei Porsche. Tatsächlich gelang es dem Sportwagenhersteller, die ungeschriebene Regel für das Rennen ausser Kraft zu setzen, wonach es drei

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Jahre dauert, bis ein Team Le Mans gewinnen kann – das erste Jahr, um das Rennen bis zu Ende fahren zu können, das zweite Jahr, um unter die ersten zehn zu kommen, im dritten Jahr schliesslich kann man um den Sieg fahren. Porsche brauchte nur zwei Jahre, und sogar im ersten Jahr waren die Stuttgarter nah dran, alles zu revolutionieren und den Champagner fast schon zu riechen. Dann aber schlugen technische Gremlins unerbittlich zu: Mark Webber im führenden Porsche fiel gut eine Stunde vor Rennende aus. Marc Lieb, dieses Jahr im strahlenden Siegerteam, fiel im zweiten Porsche nach einem Getriebewechsel weit zurück. Dennoch hatte Porsche 2014 und damit gleich im ersten Jahr gezeigt: Wir sind als Meister der Langstreckendisziplin zurück im Ring. In Le Mans wurden die bis dahin 16-maligen Sieger und damit Rekordhalter mit grosser Freude begrüsst – die Rückkehr der Champions war das, worauf man an der Sarthe ganz offensichtlich sehnlichst gewartet hatte.


Die Fahrerparade am Freitag vor dem Start des 24-Stunden-Rennens am Samstag durch Le Mans ist immer ein Highlight! Schulen machen früher zu, damit jeder teilnehmen kann!

DIE FIA-WEC-SAISON 2016 Der Porsche 919 Hybrid hatte gleich im ersten Jahr als einziges Fahrzeug zwei Energierückgewinnungssysteme – KERS (Kinetic Energy Recovery System) an der Vorderachse sowie ERS zur Rückgewinnung von Abgasenergie – und ist damit nach wie vor das mutigste, weil komplexeste Fahrzeug unter den Le-Mans-Prototypen.

Nach dem Prolog zum Kräftemessen in Le Castellet bildeten die 6 Stunden von Silverstone im April wieder den Auftakt (Sieg für Porsche mit Dumas / Jani / Lieb nach Disqualifikation von Audi), gefolgt von Spa im Mai (Platz 2 für Dumas / Neel / Jani hinter Audi) und Le Mans im Juno, das den Platzierten doppelte Punktzahl beschert. Weitere Rennen: Nürburgring (24. Juli). Auf die 6 Stunden vom Nürburgring «Rennen nach Redaktionsende» folgen nach kurzer Sommerpause die restlichen fünf 6-Stunden-Rennen in Übersee: 3. September Mexiko-Stadt, 17. September Austin (Texas), 16. Oktober Fuji (Japan), 6. November Schanghai (Asien), Abschlussrennen in Bahrain (19. November).

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PRESENTS

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STRASSE

by Gianni Pisano

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& BEAUTY

FASHION  

DRESS Jil Sander STOCKINGS Fogal EARRINGS Saskia Diez RING Saskia Diez SHOES Prada


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DRESS Prada PANTS Dries van Noten @mytheresa.com RING Saskia Diez SHOES Prada

FASHION &BEAUTY

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Z LIVING

DIE ROCK-STARARCHITEKTIN

© Jörg Brockmann

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© Zaha Hadid Architects London

AHA HADID NovaShoe by Zaha Hadid für United Nude Limited Edition des Haute Couture Nova Shoe, in Zusammenarbeit mit Rem D. Koolhaas

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Helena Ugrenovic

Vielleicht trage ich noch diesen Traum des 20. Jahrhunderts in mir, dass Architektur dazu beitragen kann, das Leben der Menschen zu verbessern, darum geht es doch letzten Endes. Es soll uns gutgehen. Manchmal sind die Leute vielleicht überrascht oder verwirrt, wenn sie die neuartigen Räume betreten. Andererseits ist es für sie überhaupt nicht merkwürdig, wenn sie Wanderungen durch die Landschaft machen oder Berge besteigen. Warum? Weil Landschaften aus etwas anderem bestehen. Aber ich bin überzeugt davon, dass auch Gebäude die gleiche Qualität haben können und genauso aufregend, interessant oder beruhigend sind wie ein Spaziergang durch die Natur.» – Zaha Hadid –

Das Kinderzimmer Am 31. Oktober 1950 wird Zaha Hadid in Bagdad geboren. Ihre Familie ist eine der reichsten und liberalsten des Irak. Sie besucht eine von Nonnen geleitete Klosterschule in Bagdad, später Internate in der Schweiz und in England, studiert zuerst an der American University in Bagdad Mathematik, bevor sie von 1972 bis 1977 ein weiteres Studium an der Architectural Association School (AA) in London absolviert. Der ältesten unabhängigen Architekturschule Grossbritanniens, die eine der weltweit renommiertesten Stätten der Architektenausbildung und ein Labor für neue Ideen und Sichtweisen ist.

Zaha Hadid entwirft 2013 die exklusive und limitierte Edition eines Rings und eines Armbands für das Schweizer Juwelierhaus «Caspita».

© Jörg Brockmann

LIVING

Sie ist die erste Frau, die mit der bedeutendsten Ehrung in der Architektur, dem Pritzker-Architektur-Preis, ausgezeichnet wird. Im Jahr 2012 verleiht ihr Queen Elizabeth II den Titel «Dame Commander of the British Empire». Es ist das weibliche Äquivalent zum Ritter und sie ist die Queen der schwebenden Gebäude. Zaha Hadid.



LIVING

Allen Widrigkeiten zum Trotz

Die Königin der Kurven

Die Warterei auf ein umsetzbares Projekt zieht sich wie zäher Kaugummi in die Länge, doch Zaha Hadid hat einen langen Atem und entwirft weiter. Es ist Rolf Fehlbaum zuzuschreiben, dass sie im Jahr 1993 das erste Mal bauen kann und damit ihren Durchbruch schafft. Der Basler hat die Nerven, das Risiko einzugehen, und hilft damit gleichzeitig, eine Menge Vorurteile gegenüber der Architektin aus dem Weg zu räumen. Eigentlich hatte sie nur einen Stuhl für Rolf Fehlbaum, den geschäftsführenden Inhaber von Vitra, entwerfen sollen, doch am Ende erhält sie den Zuschlag für den Gesamtbau der Feuerwache des Vitra-Werks in Weil am Rhein. Zaha Hadid setzt mit dem verschachtelten Wunderwerk, den spitz zulaufenden Winkeln, papierdünnen Betonwänden, einer waghalsigen «fliegenden» Betonplatte einen Urknall mitten ins beschauliche süddeutsche Städtchen. Sie straft die Aussagen ihrer Kritiker, ihre Entwürfe seien nicht umsetzbar, Lügen.

15 Jahre nach der Verwirklichung des Feuerwehrhauses haben sich die Formen ihrer Prachtbauten geändert. Die Gebäude ähneln geschliffenen Diamanten, die sich nahtlos mit der Umgebung verbinden und eine Verknüpfung aus Kanten und strömenden Linien bilden. Weicher, runder, geschmeidiger, aber immer noch futuristisch und avantgardistisch. Wie niemand anderer erschafft sie schwungvolle, archaische, kurvige Einzigartigkeiten, die wie gewundene Schneckenhäuser, das Innere eines Organs oder biologische Gewächse aussehen. Ihr schöpferischer Geist ist unermesslich und sie designt nun praktisch alles – Möbel, Tische, Bänke und Accessoires.

Ecken und Kanten Schliesslich erfüllt sich Zaha Hadid einen langersehnten Traum. Sie, die leidenschaftliche Schuhsammlerin und Schuhfetischistin, wie sie selber sagt, designt ein paar Schuhe: «Das sind besondere Schuhe, es sind Gummischuhe und besonders deshalb, weil wir sie nach architektonischer Sicht designt haben. Zwei bis drei Jahre haben wir daran gearbeitet.» Am 31. März 2016 stirbt Zaha Hadid in Miami unerwartet an einem Herzinfarkt. Sie hinterlässt der Welt nicht nur schwungvolle, einzigartige Gebäude und Kreationen. Sie steht für ein Gedankengut, in dem sich Originalität, Visionen, der Blick in ferne Dimensionen und das schier Unmögliche allen Widrigkeiten und Gegenspielern zum Trotz durchgesetzt haben.

© Zaha Hadid Architects London

«Das Wichtigste ist die Bewegung, der Fluss der Dinge, eine nicht-euklidische Geometerie, in der sich nichts wiederholt: eine Neuordnung des Raumes.»

© McAteer

Die Frau aus dem Irak hat der Welt einen unverkennbaren Stempel aufgedrückt und mit dem Feuerwehrhaus einen Meilenstein in der Weltarchitektur gesetzt. Sie ist nicht nur eine Architektin, sie ist die Baukünstlerin. Mit der Feuerwehrwache ist der Knoten endlich geplatzt und Zaha Hadid auf dem Weg in den Architektur-Olymp. Sie hält an ihrer Vorstellung fest, dass alles möglich ist, was früher verschlossen war, und arbeitet mit ihren circa 400 Angestellten gleichzeitig an mehreren Dutzend Projekten quer über den Globus. Sie macht Dinge, die noch keiner zuvor gewagt hat, bringt bahnbrechende Erkenntnisse und Technologien hervor, verführt eine ganze Gene­ ration dazu, Kunst, Architektur und Technologie miteinander zu verknüpfen, und wird mit Preisen überhäuft.

– Zaha Hadid –

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CULINARIUM

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SCHUH BECK AUSZEICHNUNGEN 1 Michelin-Stern 17 Punkte und 3 Hauben von GaultMillau 4 Kochlöffel vom Aral Schlemmer Atlas Five Star Diamond Award 1 Varta-Tipp Küche und 3 Varta-Diamanten 1 Varta-Tipp Service 5 Flaschen plus Stern im Metternich Weinführer 2,5 Feinschmecker-Punkte Kochschule des Jahres 2008 von GaultMillau


CULINARIUM

IMMER VOLLGAS:

«MIT 90 ARBEITE ICH NUR NOCH HALBTAGS!»

S

Die 24-Stunden-Reportage lässt in den bewegten «Alltag» von Alfons Schuhbeck blicken. Der 67-Jährige stand bei Thomas Gottschalk, Michael Schumacher, Markus Lanz, Christine Neubauer und Franz Beckenbauer privat am Herd. Er selbst ist in Deutschland so bekannt wie ein Popstar. Aber der berühmte Küchenprofi geht mit seiner Beliebtheit gelassen um.

chuhbeck bescheiden: «Wenn du gut kochst, akzeptieren dich die Leute aus jeder Gesellschaftsschicht. Ich koche für jeden Einzelnen sehr gerne.»

7.00 Uhr: Sein Tag beginnt. Im Herzen der Stadt München, am Platzl unmittelbar neben dem weltberühmten Gasthaus, dem Hofbräuhaus. Hier eilt Alfons Schuhbeck mit weisser Kochjacke übers Pflaster in sein Büro in den Platzlgassen.

7.10 Uhr: Kurzer Zwischenstopp im 2. Stock der Kochschule am Platzl. Der Starkoch ist hungrig. Sein Koch Marcel hat seinem Chef das «Schuhbecks»-Spezial-Frühstück

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frisch zubereitet. Das Geheimrezept: 125 Gramm Magerquark verrührt mit 2 EL Lein­öl, 1 EL Honig, 1 EL Leinsamen, 4 Erdbeeren und einer halben Grapefruit. Das Highlight: die Gewürzmischung aus Koriander, Zimt, Kurkuma, Muskatnuss, Chili, Ingwer, Schwarzem Pfeffer, Nelke, Safran und Vanille. Schuhbeck: «Das gibt Kraft für den ganzen Tag und schützt Leber, Galle, Darm sowie das Immunsystem.» 7.18 Uhr: Büro in den Platzlgassen. Assistentin Wassiliki Drossinou spricht Termine ab. Die Griechin ist seit 2001 beim Starkoch – damals noch in Waging. Schuhbeck: «Besser, ich spreche die Termine gleich ab, sonst lässt sie mir keine Ruhe. Sie hat meinen Terminplan voll im Griff.» Sein 2003 gegründetes Imperium in Bestlage beinhaltet sein Schokoladengeschäft, die angrenzende Eisdiele, vor der die Kunden täglich in einer Riesenschlange bis auf die Strasse stehen. An diese schliesst sich sein Bistro «Orlando» an, gefolgt von seinem Gewürzladen, im Nachbarhaus sein über die Grenzen Münchens bekanntes Sternerestaurant «Schuhbecks» in den Südtiroler Stuben und auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes schlussendlich seine Kochschule mit Büro. Schuhbeck:«Ich wusste bald, dass Waging für meine Gastronomie zu klein ist. Ich wollte immer nach München. 2003 hat’s geklappt.» Uneitel ist der Mann nicht, denn überall in seinem Reich liest man sein Logo «Schuhbeck», um genau zu sein 42 Mal, und dann haben wir aber noch nicht den Schriftzug auf Kellnerschürzen mitgezählt.

In dieser Küche kocht Alfons Schuhbeck mit seinen Kochkursgästen leckere Menüs.

The luxurious way of life | 215


CULINARIUM

Schuhbecks Klassiker – Signature Dish «getrüffeltes Nudelgangerl».

Tägliche Küchenbesprechung im Sternerestaurant «Südtiroler Stuben» mit dem Chef.

7.26 Uhr: Küche in den Südtiroler Stuben. Besprechung mit Küchenchef Matthias Striffler. Schuhbeck: «Die Tageskarte wird bei uns jeden Tag neu entwickelt.» 7.45 Uhr: Der Chef wirft den ersten Blick in die Kochschule, hier wird bereits auf Hochtouren vorbereitet. Er motiviert sein Team: «Gas geben Jungs!» Das war nur, wie üblich bei Schuhbeck, ein schneller Kontrollgang vom Chef und schon geht’s ab ins Auto. Schuhbeck unterwegs zum ersten Termin. 8.02 Uhr: Bayerischer Rundfunk, Bayern 3. In «Bayern 3 am Vormittag» mit Roman Röll beantwortet Schubi routiniert den Hörern ihre Fragen. Eine Aufzeichnung für die Sendung. Schuhbeck: «Seit 1992 bin ich jeden Freitag auf Sendung. Das macht mir Riesenspass, den Hörern von Bayern 3 mit bodenständigen Kochtipps weiterzuhelfen.» 8.30 Uhr: Heute herrscht Ausnahmezustand, denn circa alle zwei Wochen fliegt Alfons Schuhbeck nach Hamburg zur «ZDF-Küchenschlacht». Der Flieger startet um 9.10 Uhr, eigentlich kaum daran zu denken, dass der Sternekoch das jemals schaffen könnte. Schuhbeck (wie immer relaxt): «Das klappt sicher noch. Ich bleibe ganz ruhig und mache eins nach dem anderen. Gas geben, das ist mein Lebensmotto.» Alfons Schuhbeck ist ein Kämpfer und er kennt nur eine Richtung: vorwärts.

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«Wer nur zurückschaut, wird unzufrieden», sagt Schubi, «wenn du Ziele hast und nach vorn schaust, triffst du auch die richtigen Entscheidungen.» Aber dieses Mal könnte es am Flughafen doch etwas knapp werden, ein Anruf bei der Lufthansa, nur zur Sicherheit. Dort kennt man schon seine Handynummer, scheint also öfters vorzukommen. Pro Woche fliegt er mindestens fünf Mal, wegen Terminen, Partyservice und zu den Promis an den Herd. 9.03 Uhr: Noch sieben Minuten bis zum Abflug und er ist immer noch nicht durch den Sicherheitscheck. Nichts scheint ihn aus der Ruhe zu bringen – auch nicht, wenn ein Fan jetzt noch ein Foto mit ihm will. 9.08 Uhr: Doch noch geschafft. Schuhbeck hetzt häufig seinem Flieger hinterher, aber irgendwie schafft er ihn dann doch immer noch. Fünf Minuten später fallen dem Meister die Augen zu: «Ich habe einen Riesenvorteil, ich kann überall sofort einschlafen. Das ist meine Art, mich zu erholen.» 10.15 Uhr: Wieder ist es knapp. Auch hier geht’s um Minuten, denn schliesslich wartet die 35-köpfige Produktion von «Küchenschlacht» bereits auf ihn. Doch Fonsi, wie man ihn am Set nennt, schlüpft blitzschnell in sein Koch-Outfit, spricht die Sendung kurz mit Backstage-Aufnahmeleitung Amelie Wüst (38) vom Team durch und ist auch schon am Herd in der Show-Küche. Startklar! Schuhbeck: «Auf die Sendung muss man sich nicht vorbereiten, wir Köche funktionieren spontan am Besten. Das klingt auch authentischer.» Schuhbeck kocht seit 2005 beim ZDF, gehört zur festen Stammbesetzung der «Küchenschlacht». Im Flur treffen wir Markus Lanz, er zeichnet seine Talk-Sendung im gleichen Studio auf. Auch er hat zu Schuhbeck gerne was zu sagen: «Alfons Schuhbeck ist für mich ein echter Freund, wir telefonieren auch privat. Ich finde ihn grossartig. Ein guter und ehr-


© Franz Selb

CULINARIUM

GEHEIMREZEPT INGWER-EISTEE MIT ORANGE UND MINZE für 4 Personen 1 geh. EL Zucker 2 grüne Kardamomkapseln 1⁄4 Vanilleschote 25 g getrockneter geschroteter Ingwer 6 Streifen unbehandelte Orangenschale 1⁄8 l Orangensaft 3 Streifen unbehandelte Zitronenschale 1 EL Zitronensaft 1–2 Splitter Zimtrinde 1 Gewürznelke 8 Scheiben Ingwer 4 Stiele Minze

Opulent speisen in Schuhbecks Bistro «Orlando».

geiziger Typ! Das gefällt mir. Er ist kein oberflächlicher Mensch und hat sein Herz am rechten Fleck!» Heute werden drei Sendungen am Stück aufgezeichnet, aber wir finden bei aller Mühe keinen Moment, in dem Schubi unkonzentriert oder müde wirkt. Schuhbeck: «Mein Ingwerwasser, das ich den ganzen Tag trinke, auch in der Livesendung, wirkt Wunder. Damit bleibe ich, selbst wenn es stressig wird, fit und konzentriert.» 14.00 Uhr: Die dritte «Küchenschlacht»-Sendung ist vorbei. Alle sind geschafft, nur Schubi ist noch in seinem Element. Eigentlich sollte er schon lange am Flughafen sein, aber wir kennen es ja schon von heute Morgen – in der Ruhe liegt die Kraft. Markus Lanz: «Ich bin echt durch, die konzentrierte Studioarbeit schlaucht mich ganz schön, aber Alfons ist wie ein Duracell-Männchen, bei ihm fängt der Tag jetzt erst richtig an! Ich will gar nicht wissen, was er heute noch alles macht.» Lanz lacht. 14.30 Uhr: Den Rückflug erwischt er gerade so, aber nach Millionen Flugmeilen kann er die Sicherheitshinweise der Stewardess sicher mitspielen. Schuhbeck: «Ich übernachte fast nie in Hamburg und versuche immer, abends zurück nach München zu fliegen. Ich habe einen Betrieb dort, also muss ich mich auch darum kümmern!» 15.35 Uhr: Schokoladengeschäft am Platzl. Schubi probiert ein Stück Schokolade. Er bietet eine Auswahl aus über 100 Sorten aus der ganzen Welt. Hier gibt’s hauseigene Trüffel aus der weltbesten Schokolade und besondere Kreationen des Chefs. Schuhbecks Tipp: «Ab 70 Prozent Schokoladengehalt ist Schokolade gut fürs Bindegewebe.» 15.45 Uhr: Blick in den Gewürzladen. Hier kann der Kunde aus 180 Gewürzen aus­ wählen. Begehrt sind die Geheimrezepte vom Chef, die er ständig weiterentwickelt. Schuhbeck: «Gewürze sind nicht nur Geschmacksverstärker, sondern für die Gesundheit besonders wichtig. Eins muss man sich hinter die Ohren schreiben: Wenn du richtig

Zubereitung: 1 In einem Topf 1,5 l Wasser mit dem Zucker köcheln, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Topf vom Herd nehmen. Kardamomkapseln andrücken. Die Vanilleschote der Länge nach halbieren und das Mark mit einem spitzen Messer herauskratzen. Vanilleschote und -mark, Kardamom, Ingwer, Orangenschale und -saft, Zitronenschale und -saft, Zimt und Nelke hinzufügen. Die Mischung 20 Minuten ziehen lassen. 2 Den Ingwertee durch ein feines Sieb giessen. Bis zum Anrichten 1 bis 2 Stunden kühlen. 3 Zum Servieren pro Person 6 Eiswürfel, 2 Ingwerscheiben und 1 Minzestiel in ein Glas geben, mit dem Ingwer-Eistee aufgiessen.

würzt, kannst Du nicht krank werden. Warum nehmen die Leute lieber Medikamente, das kann ich nicht verstehen.» 15.58 Uhr: Empfangsbüro in den Platzlgassen. Leiterin Andrea Kistner bittet den Chef um Widmungen für einen Stapel Bücher. Bisher hat Schubi 30 geschrieben. Am erfolgreichsten ist «Meine Küche der Gewürze» mit über 500’000 verkauften Exemplaren. Schuhbeck:«Ich arbeite an meinem neuen Buch, das die Geheimnisse und Ursprünge der Gewürze weltweit ergründet und weitergibt. Dafür reise ich überall hin und sammle die Erfahrungen der Einwohner. Im orientalischen Raum war ich gerade unterwegs. Dieses Projekt liegt mir sehr am Herzen. Gewürze sind mein Lebensthema.» 16.15 Uhr: Sein Handy klingelt, zum gefühlt 1000sten Mal. Ein FC-Bayern-Spieler möchte ihn sprechen. Schuhbeck: «Seit 30 Jahren koche ich für den FCB auf Reisen und seit 15 Jahren für Spieler und Angestellte an der Säbener Strasse (Trainingslager FC Bayern, Anm. d. Red.).»

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Eissalon am Platzl – schmackhafte Erfrischung.

16.44 Uhr: Bistro-Café Orlando. Hier blickt die regionale Küche in den Süden. Man muss übrigens kein Millionär sein, um beim Sternekoch zu essen, ein leckeres Essen gibt’s hier schon für zehn Euro. Schuhbeck: «Unsere neueste Kreation ist «Vitello tonnato mit gegrillter Wassermelone und Kopf­salat!»

Ist er zufrieden? Schuhbeck: «Ja klar, das war heute der ganz normale Wahnsinn. Irgendwann schiebt man etwas an und dann muss man es auch zu Ende bringen. Ich habe halt viel Arbeit, aber sie macht mir auch Freude!»

16.48 Uhr: Eisladen am Platzl. Knapp 32 verschiedene Sorten aus frischem Früchtepüree werden hier verkauft. Neuester Hit: «Schokoladen-Chili-­Eis». Schuhbeck: «Der Präsident der italienischen Eismacher verriet mir seine 50 Jahre alten Geheim­rezepte. Das Wichtigste: nur frische Zutaten – Sahne, Milch, hausgemachtes Fruchtpüree aus sonnengereiften Früchten – keine Chemie. Wer zu mir nach München kommt und mir Rezepte verraten will, ist im offenen Vollzug», lacht er.

Ab geht es ins Bettchen. Schubi lebt allein, ganz oben im Orlandohaus, benannt nach einem Renaissance-Komponisten. Vom Balkon hat er einen sensationellen Blick auf sein Imperium, um das ihn viele beneiden. Aber wir wissen ja seit heute, was dahintersteckt.

17.15 Uhr: Kochschule. Besprechung mit Leiterin der Kochschule, Monika Reiter. Schuhbeck: «Wir bieten von Dienstag bis Samstag Tages- und Abendkurse. Beliebt sind die Abendkurse bei Leuten, die nach der Arbeit noch zwei Stunden Zeit haben. Bemerkenswert dabei ist, dass 60 Prozent Männer unsere Kurse besuchen.» 18.04 Uhr: Teeverkostung mit Gewürzpapst Dieter Fuchs (89), der extra von Diessen zu Schuhbeck nach München reiste. Schuhbeck: «Mein absoluter Renner ist der Ingwer-­Eistee.» 20.45 Uhr: Südtiroler Stuben. Der Fernsehstar geht an die Tische, spricht mit den Gästen. Schuhbeck: «Das ist mir sehr wichtig! Und die beste Rückmeldung für unser KüchenTeam!» 23.21 Uhr: Im Büro in den Platzlgassen brennt noch Licht. Auf dem Schreibtisch liegen Post, Bewerbungen, Text­entwürfe für Bücher, Ideen, Pläne für Umbau­arbeiten … Schuhbeck: «Zu dieser Zeit kann ich in Ruhe am Schreibtisch arbeiten.» 1.15 Uhr: Sportstudio Gilching. Nach fast 30 Minuten Fahrt 45 Minuten Muskel-Training mit Trainer Paul Mentis (53), Bodybuilding-Weltmeister 2001. Eine Empfehlung von seinem Freund Arnold Schwar­­zenegger. Mentis ist immer stand-by für den Starkoch. Auch nachts. Schuhbeck: «Seit zwölf Jahren mache ich das sechsmal in der Woche – immer nach Mitternacht. Inzwischen habe ich 40 Kilo abgenommen und 20 Kilo Muskelmasse aufgebaut.» 2.35 Uhr: Alfons Schuhbeck geht schlafen. Heute übrigens früh.

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LEBENSLAUF Alfons Schuhbeck (* 2. Mai 1949 in Traunstein / Oberbayern; gebürtig Alfons Karg, ledig, 4 Kinder, katholisch) ist ein deutscher Sternekoch, Kochbuch-Autor, Gastwirt, Fernsehkoch und Unternehmer. Erster Beruf: Fernmeldetechniker, das war aber nichts für ihn. Als er mit seiner Rockband «Die Scalas» im bayerischen Ferienort Waging am See unweit von Salzburg Station machte, stiess er auf den Gastwirt Sebastian Schuhbeck, der ihn davon überzeugte, eine Ausbildung zum Koch zu machen. Schuhbeck adoptierte Alfons, beschäftigte ihn in seinem Lokal. Alfons Schuhbeck besuchte nun die Hotelfachschule, absolvierte seine Lehr- und Wanderjahre in Salzburg, Genf, Paris, London und München. Zu den Stationen nach der Hotelfachschule Bad Reichenhall gehören so renommierte Adressen wie Feinkost Käfer, Alois Dallmayr und das Restaurant Aubergine von Eckart Witzigmann. 1980 übernahm er das elterliche «Kurhausstüberl» in Waging am See. Ende der 90er Jahre hatte Schuhbeck Steuer­ probleme, weil er falschen Leuten vertraute, und war pleite. Doch in Waging gelang ihm ein Neustart und er kochte sich bis nach München ans Platzl, wo heute sein Reich zu finden ist. Gerade beginnt sein «teatro» – dieses Jahr feiert er 14-jähriges Jubiläum.


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SPECIAL 1 I Bis zur Unendlichkeit

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Grand Hotel Central I Barcelona www.grandhotelcentral.com

2 I Eine Augenweide © Red Carnation Hotels DOOKPHOTO.COM

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© Grand Hotel Centra Barcelona

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Auf der 350 Quadratmeter grossen Dachterrasse des 5-Sterne-Grand-Hotels Central schwimmt man ins Unendliche und inmitten der Dächer von «El Born». Die luxuriöse Dachterrasse liegt im Herzen Barcelonas, zwischen dem gotischen Viertel mit seiner prunkvollen Kathedrale und den alten Stadtmauern sowie dem Künstlerviertel «El Born». Doch es ist nicht nur der Infinity-Pool der «Skybar» und die Lage, welche Gäste anlocken: Auch die wunderbare Aussicht auf die Stadt und den Olympia­hafen, die feinen, kreativen Cocktails und frisch gepressten Fruchtsäfte sowie die dazu kreierten Tapas, welche ein Sternekoch des Hotels zubereitet, machen einen Besuch lohnenswert. Dabei haben die Hotelgäste die «Skybar» jeweils tagsüber für sich, ab 21 Uhr dürfen auch Auswertige von dort oben über die Dächer blicken.

1863 wurde direkt am Umhlanga Beach im Osten Südafrikas ein Schiffsnavigationspunkt erbaut, den man in den 1930er Jahren in ein Hotel umfunk­ tioniert hat. 1954 war schliesslich das Hotel Oyster Box geboren. Auf seinem Dach befindet sich die «Lighthouse Bar», von wo aus man auf den bekannten Umhlanga-Leuchtturm, ein renoviertes Wahrzeichen, blickt. Dank der 180-Grad-Aussicht sieht man von der Terrasse aus auf die Küste und auf atemberaubende Sonnenuntergänge. Auch in ihrem Innern ist die Bar mit ihrer Einrichtung aus einer Kombination von dunklem Holz und rotem Leder eine Augenweide. An der langen Bar sowie in den gemütlichen Gesprächsbereichen und zu Live-Musik lassen sich die Abende ausklingen. Und jene, die lieber Sport schauen möchten: Auf grossen Plasmabildschirmen können diese Fussball-, Cricket- oder Rugby-Partien verfolgen. The Lighthouse Bar I Südafrika www.oysterboxhotel.com

© Banyan Tree Hotels &  Resorts Pte. Ltd.

3 I Bangkok aus luftiger Höhe

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Weit über Bangkoks Strassen thront auf 230 Metern Höhe eine der wohl beliebtesten Rooftop-Bars Thailands: die «Moon Bar». Sie gehört zum 5-Sterne-Hotel Banyan Tree und eröffnet mit ihrem 360-Grad-Panorama ihren Besuchern eine Aus­ sicht auf den Grossen Palast, den Chao-Praya-Fluss, den Wat-Pho-Tempel und Bangkoks Skyline. Das Lokal mit gehobener Atmosphäre kombiniert thailändische Tradition und modernes Design. Nur wenige Lichter verteilen sich auf dem 61. Stock, wodurch Sonnenuntergänge, Mondaufgänge be­ sonders gut zur Geltung kommen. Es ist daher kein Wunder, dass die romantische Kulisse oft für Heiratsanträge genutzt wird. Sollte es dann doch mal zu dunkel sein, um die Speisekarte zu lesen oder seiner Liebsten den Verlobungsring über den Finger zu stülpen, hat die «Moon Bar» vorgesorgt: Sie stellt ihren Gästen Taschenlampen zur Verfügung. Moon Bar I Bangkok www.banyantree.com


FINANCE

SHOW

DOWN Spektakuläre Manöver, geheime Bauten und verdeckte Operationen sind Alltag an der wichtigsten Seefahrtroute der Welt. Entlang der bedeutendsten Lebensader Südostasiens prallen China und die USA aufeinander. Carsten Priebe

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FINANCE

s geht um Geld, Macht und Einfluss im Pazifik. Derzeit werden die Weichen gestellt, wer im 21. Jahrhundert das wichtige Meeresgebiet zwischen den Wirtschaftsmächten China, Japan und Australien dominiert. China bietet den USA die Stirn und bringt die Strategen im Pentagon ins Schwitzen. Seit dem Ende des Kalten Krieges beherrschte die US Navy die Weltmeere uneingeschränkt. Dank militärisch überlegener Technik, enormer wirtschaftlicher Ressourcen und politischer Dominanz glauben die USA nach wie vor, dass ihre Vorherrschaft auch vor Chinas Haustüre unangefochten bleiben wird.

Alte Kriegskunst Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass die wichtigste Schifffahrtroute, von der Chinas Wirtschaft abhängt, die Meerenge von Malakka zwischen Malaysia und Sumatra ist. Täglich zwängen sich geschätzte 2000 Schiffe durch das Nadelöhr, jährlich sind es bis zu 94’000 Schiffe. Nirgendwo sonst sind mehr Öltanker unterwegs. Ein Viertel des weltweit zur See transportierten Erdöls muss durch die Strasse von Malakka. Bei einer Blockade würde der Welthandel empfindlich gestört, denn 20 Prozent aller Waren, die weltweit auf Schiffen transportiert werden, nehmen diese Route. Natürlich zeigte die stolze US Navy stets Präsenz in dem für die Weltwirtschaft so wichtigen Gewässer. Flugzeugträgerverbände, U-Boote, Raketenkreuzer und andere Kriegsschiffe veranstalten dort ein ständiges Schaulaufen. Doch die ganze Kriegsmaschine zeigte sich hilflos gegen die Überfälle von Piraten in der Strasse von Malakka. China erkannte dadurch recht schnell, wo die Stärken und Schwächen der Amerikaner liegen und mit welcher Strategie es gegen die US Navy vor der eigenen Haustür vorgehen kann. So richteten die Chinesen das Augenmerk auf zahlreiche unbewohnte Inselgruppen im Südchinesischen Meer, die zwischen China und der Strasse von Malakka liegen und deren Besitzverhältnisse teilweise ungeklärt sind. Dazu gehören neben den Paracel-Inseln auch Scarborough Shoal und als wichtigste Inselgruppe die Spratly-Inseln, in deren Umgebung ergiebige Erdgasfelder vermutet werden. Die Anrainerstaaten des Südchinesischen Meeres (Brunei, Malaysia, die Philippinen, Taiwan und Vietnam) zeigten bis vor kurzem

auch kein sonderliches Interesse an den unwirtlichen Inseln. Mit dem plötzlichen Herrschaftsanspruch Chinas über das gesamte Südchinesische Meer änderte sich das. Die Chinesen beherzigten wieder einmal eine ­Maxime ihres grossen Strategen, des vor über 2000 Jahren verstorbenen Generals Sun-Tsu, der sagte: «Alle Kriegskunst basiert auf List und Tücke.» So landeten auf einigen der Inseln unvermittelt chinesische Fischerboote. Erste Hütten wurden errichtet und die chinesischen Fischer blieben von Besuch zu Besuch länger. Die Proteste der Nachbarstaaten waren zunächst verhalten. Aus den chinesischen Fischerhütten wurden in kurzer Zeit befestigte Bauten und auch erste Soldaten der Volksarmee tauchten auf. Fischereiboote von angrenzenden Ländern wurden von den Chinesen verjagt. Die Fischer beschwerten sich bei ihren Regierungen, und so wurden die Aktionen der Chinesen publik. Die USA zeigten sich sehr verärgert. Gewissermassen unter den Augen der Patrouillen der US Navy begannen die Chinesen mit dem stetigen militärischen Ausbau der besetzten Inseln: Atolle wurden mit Meersand aufgeschüttet. Dadurch entstanden 2014 sieben neue Inseln. ­Neben Leuchttürmen, Bunkern, Funk- und Radar­ anlagen wurden auf diesen Inseln die ersten Startund Landepisten für Flugzeuge betoniert. In Wa­ shington schäumte man vor Wut, suchte Schuldige, während China seelenruhig seine Pläne weiter­ verfolgte. Die USA setzten ihre gesamte Maschinerie in Gang, Spionagesatelliten wurden auf die Inselgruppen angesetzt. Bildanalysten massen die Länge der Startbahnen, der Schattenwurf gab Hinweise auf Gebäudehöhen. Radarsatelliten untersuchten den Untergrund, Spionageschiffe fingen Funksprüche ab und Seeaufklärer spionierten die chinesischen Bauarbeiten aus. Das Ergebnis war ernüchternd für Washington, denn man musste zusehen, wie im Herbst 2015 auf der Insel Fiery-Cross eine

Zwei Fronten Durch den Aufstieg Chinas zur wirtschaftlichen Supermacht änderten sich die politischen Vorstellungen der kommunistischen Führer in der Volks­ republik. In Beijing begriff man schnell, dass der neue Wohlstand geschützt werden muss, und dazu müssen die Handelswege von und nach China gesichert werden. Das Interesse der USA wiederum ist es, die Warenströme von und nach China zu kontrollieren – und im Notfall unterbinden zu können.

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FINANCE

Ein Pulverfass Das Südchinesische Meer gleicht einem Pulverfass. Ein Funke genügt für die Entscheidungsschlacht zwischen den Supermächten China und USA.

Riff-Atoll im südchinesischen Meer wird zur Festung ausgebaut. Das Innere des Atolls dient als sicherer Hafen.

der zunehmenden Spannungen in der Grossregion verstärkt auch Indonesien seine Luftwaffe, und zwar mit dem auf lange Flugstrecken ausgelegten russischen Kampfflugzeug SU-35, Code-Name Flanker-E.

3300 Meter lange Flugzeugpiste einsatzbereit gemacht wurde. Erfahrene Bild­ analysten der Geheimdienste zählten die Anzahl der neu angelegten Basketball-Felder, um daraus Rückschlüsse auf die Zahl der dauerhaft auf der Insel stationierten Truppen zu ziehen. Auch die neuen Hafenanlagen der Insel wurden mit Hilfe von Spionagesatelliten genau unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Auch grosse Tanker können Fiery-Cross nun versorgen. Anfang 2016 beobachten US-Aufklärer die ersten Testlandungen ziviler Maschinen aus China auf Fiery-Cross. Damit verfügen die Chinesen über die längste Startpiste auf den Spratly-Inseln, denn auch andere Anrainer haben auf einzelnen Atollen der Inselgruppe Start- und Landebahnen errichtet. Doch die Piste auf Fiery-Cross ist für die USA besonders bedrohlich, da dort chinesische H-6-Bomber landen können. Zur Bewaffnung des H-6 gehören atomare CJ-10-Marschflugkörper, die mit einer Reichweite von über 1500 km eine echte Bedrohung für den US-Stützpunkt Guam sind. Sorgenfalten auf den Gesichtern der US-Navy-Befehlshaber zeigen sich auch beim Gedanken an die Anti-Schiffsrakete YJ-12 (Eagle-Strike 12), die, von H-6-Bombern abgeschossen, Überschallgeschwindigkeit erreicht und Schiffe im Umkreis von 400 km bedroht. Im Südchinesischen Meer kann China damit nahezu alle Schiffsziele innerhalb weniger Augenblicke eliminieren. Und das ist nur ein kleiner Teil von Chinas Waffenarsenal, das auf Fiery-Cross stationiert werden kann – oder vielleicht bereits stationiert wurde. Je mehr die Chinesen die Inseln aufrüsteten, umso öfter näherten sich US-Flugzeuge und -Schiffe, um Präsenz zu markieren. Der Ton zwischen Beijing und Washington wurde mit jeder Mission schärfer. Die Einschüchterungsversuche der USA lösten nur neue Provokationen vonseiten der Chinesen aus. Chinesische Abfangjäger flogen bedrohlich nahe an US-Maschinen vorbei, US-Kreuzer passierten die Inseln haarscharf entlang der internationalen 12-Meilen-Linie. Selbst Vietnam fühlt sich verunsichert und bestellte in Russland U-Boote der bewährten Kilo-Klasse. Thailand wiederum schätzte die Kräfteverhältnisse anders ein und entschied sich für chinesische Unterseeboote. Angesichts

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Inzwischen haben die Philippinen, nicht zuletzt auf Druck aus Washington, vor dem UN-Schieds­ gerichtshof in Den Haag Klage gegen Chinas Inselbesetzung eingereicht. China wollte mit den ­Philippinen direkt verhandeln, um den USA keinen Vorwand für ein verstärktes Eingreifen in der Region zu geben. Der Plan scheiterte jedoch, Den Haag urteilte gegen China. In Beijing reagierte man äus­ serst gereizt und drohte mit Vergeltung. Schwimmende Atomkraftwerke, so der neueste Plan der Chinesen, sollen die wirtschaftliche Entwicklung der abgelegenen Eilande vorantreiben. Sie wären ein guter Schutz, um eine Bombardierung durch die USA zu verhindern, hätte doch eine Atomkatastrophe negative Auswirkungen für alle Anrainer. In Washington ballt man verärgert die Fäuste. Präsident Obama wird in den letzten ­Monaten seiner Amtszeit kaum einen neuen militärischen Konflikt wagen, der noch die nächste Präsidentschaftsperiode überschatten dürfte. Die Chinesen werden ihre Pläne jedenfalls weiterverfolgen, denn die umstrittenen Inseln sind Teil der «Nine-segment line of the South China Sea» und alles, was innerhalb dieser Linie liegt, wird von der Volksrepublik als eigenes Territorium betrachtet. Egal, was Den Haag urteilte. Seit nämlich die «One Belt, One Road»-Initiative ab Herbst 2013 von Staatspräsident Xi Jinping als neue Seidenstrasse international propagiert wurde, weitet China seine Einflusssphäre sogar über die Strasse von Ma­ lakka bis in den Indischen Ozean aus. Wer auch immer nach Obama im Oval Office sitzen wird – im President’s Daily Briefing durch den Director of National Intelligence wird die Lage im Südchine­ sischen Meer auf längere Sicht eine wichtige Rolle spielen.


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Piece

Es braucht n icht v iel, u m ei n sch l icht es Outfit zu beleben – manchmal reicht ei n ei n zi ges si mples, gewa g t es, ch ic es oder robustes Schmuckstück, welches das Ha nd gelen k zier t.

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1 I URBAN JÜRGENSEN MIT DER UHR DER «JÜRGENSEN 1745 COLLECTION» TRAGEN SIE EXZELLENZ AM HANDGELENK. 2 I VACHERON CONSTANTIN ERSCHEINEN IN NEUEM, LÄSSIGEM STIL: DIE MODELLE AUS DER «OVERSEAS»-KOLLEKTION. 3 I ZENITH DIE UHR AUS DER «PILOT»-LINIE IST ROBUST UND BESITZT EINE ANTIKE RETRO-OPTIK. 4 I PARMIGIANI DIE «TONDA 1950» ZEICHNET SICH DURCH IHR BESONDERS FEINES PROFIL AUS. 5 I JAEGER LECOULTRE CHIC, SCHLICHT, RECHTECKIG: DIE ELEGANTE UHR AUS DER «REVERSO»-KOLLEKTION. 6 I CARL F. BUCHERER DER NEUE «MANERO FLYBACK» VEREINT SPORTLICHKEIT MIT KLASSISCHER ELEGANZ. 7 I MONTBLANC EIN GLITZERMEER: DIE «HERITAGE CHRONOMÉTRIE EXOTOURBILLON MINUTE CHRONOGRAPH».

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VORSCHAU WINTER 2016 JETSETTER DESTINATION-HOPPING – DIE NEUE ART ZU REISEN City-Trip oder Strandurlaub? Wieso nur auf einer Destination landen, wenn man auch gleich weiter auf eine nächste fliegen kann? Wer in Bewegung bleibt, sieht mehr von der grossen weiten Welt, kann Nachbarländer oder -städte ver­ gleichen, erlebt mehr verschiedene Menschen und Kulturen. Vorbei sind die Zeiten des Entwederoder – ab heute wird verbandelt und kombiniert. Zum Shoppen nach Dubai und von dort auf eine Insel? Stopovers in Metropolen wie Istanbul, New York, Madrid oder London geben dem Urlaub an der Sonne einen interessanten Kick.

CULINARIUM IRLAND – DIE KULINARISCHE TOP-DESTINATION Das Land wird oft unterschätzt und hat viel mehr zu bieten als Irish Pubs, Whiskeys und weisse Schafe auf saftig-grünen Wiesen, die den meisten in den Sinn kommen dürften, wenn sie an Irland denken. Die Behauptung, Nordirland sowie die Republik Irland wären kulinarische Top-Destinationen, klingt für viele so abenteuerlich wie die Theorie, die Erde sei doch eine Scheibe. Reisefreude, Mut und der typisch irische Spirit lassen Gourmetherzen höher schlagen.

TO THE SKY PLEASE «HUSTON, WIR HABEN EIN PROBLEM» Die dramatische Geschichte von der missglückten Mondreise von Apollo 13, die dennoch ein «erfolgreicher Fehlschlag» war: Durch eine Reihe falscher Einstellungen und Einschätzungen explodierte der Sauerstofftank der «Odyssey»-Raumkapsel. Es folgen nervenaufreibende Minuten: Die Mission muss abgebrochen werden. Doch die Frage ist, wie? Jack Swigert, als Ersatzmann mit an Bord, erweist sich als der Mann der Stunde und die Mondlandefähre «Aquarius» als eiskaltes Rettungsboot.

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