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HÖHER, WEITER, SCHNELLER

Die digitale Revolution ist Realität

Das Internet, Smartphones und die flächendeckende Vernetzung haben die individuellen Möglichkeiten zur Kommunikation enorm erweitert und beschleunigt. Aber auch die Kommunikation zwischen Computern und Prozessen nimmt inzwischen über 50 Prozent der gesamten Kommunikation ein und erklärt das weiterhin stürmische Wachstum der Datenmenge. Für Kommunikationsunternehmen und die führenden Köpfe der Schweizer Telekommunikationsbranche bedeutet der immer weiter steigende Datenhunger, dass eine leistungsfähige, zuverlässige und sichere Infrastruktur immer wichtiger wird. Denn die Netze sind Garant für das Funktionieren der heutigen Gesellschaft sowie des Wirtschaftsstandortes Schweiz.

Die immer engmaschigere Vernetzung von Menschen, Maschinen und Dingen führt zu immer mehr Daten. Diese bilden die Basis für neue Dienstleistungen. Alle Branchen werden erfasst, bestehende Wertschöpfungsketten aufgebrochen und etablierte Geschäftsmodelle infrage gestellt. Heute beruht praktisch jede Geschäftsidee, jedes Produkt und jede Prozessoptimierung zu einem entscheidenden Teil auf der zuverlässigen Übertragung von Daten. Das Bereitstellen stabiler Kommunikations- und Informationswege hat für die Opinion Leader der Schweizer Telekommunikationsbranche oberste Priorität.

CHRISTIAN AESCHLIMANN CEO von Swisscom

Im Juni 2022 übernahm Christian Aeschlimann die Spitze von Swisscom, einem der grössten Schweizer Telekommunikationsanbieter. Zuvor war er drei Jahre lang Leiter des Geschäftsbereichs Infrastruktur, Netz und IT sowie Mitglied der Konzern- leitung von Swisscom. Sein Diplom als Informatik-Ingenieur schloss er an der ETH Lausanne ab und ergänzte es mit einem Master of Business Administration (MBA) an der McGill University in Kanada. Seine berufliche Laufbahn startete er als SoftwareEntwickler beim Finanzdienstleister Odyssey. Nach einem Abstecher zum Innovationsdienstleister Zühlke übernahm er erneut verschiedene Managementpositionen bei Odyssey. Bevor er zu Swisscom stiess, hatte er leitende Funktionen beim Softwareentwickler ERNI inne, zunächst als Managing Director Schweiz, dann als CEO der Gruppe. Christoph Aeschlimann ist in Basel aufgewachsen und wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern seit vielen Jahren in Genf. Als IT-Fachmann kann Aeschlimann seine Stärken ausspielen, immerhin ist Swisscom mittlerweile auch eines der grössten IT-Unternehmen in der Schweiz. Ein weiterer Vorteil: Aeschlimann hat von seinem Vorgänger Urs Schaeppi einen gut aufgestellten Konzern übernommen, doch muss sich der 46-Jährige mit einigen Baustellen beschäftigen, dazu gehört der Ausbau des Glasfasernetzwerks und der 5G-Infrastruktur.

Andr Krause

CEO von Sunrise

Nach der Übernahme von Sunrise durch die UPC-Muttergesellschaft Liberty Global vor zwei Jahren übernahm André Krause im November 2020 als neuer CEO die Geschäfte des kombinierten Unternehmens Sunrise UPC, zugleich wurde er Mitglied des Liberty Global Executive Team. André Krause kennt die Telekommunikationsbranche sehr gut: Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften und Stationen beim Wirtschaftsprüfer Arthur Andersen (heute Ernst & Young) sowie der Unternehmensberatung McKinsey zog es den Manager im Jahr 2004 zu Telefónica O2 Germany. Dort war er zwei Jahre als Vice President Strategy & Consulting tätig. Im Jahr 2006 stieg Krause dann zum CFO auf.

Nach fünf Jahren als Finanzchef wechselte Krause in gleicher Funktion zu Sunrise. Acht Jahre lang fungierte er als CFO des Telekommunikationsunternehmens. Bei der Transformation des Unternehmens in den Bereichen Netzwerk, Kundenservice, Brand und Unternehmenskultur hat er eine entscheiden Rolle gespielt und war auch massgebend am erfolgreichen Börsengang des Unternehmens sowie an dessen Kotierung an der Schweizer Börse im Jahr 2015 beteiligt.

ROGER SCHAWINSKI Medienpionier

Kaum jemand beeinflusste die Schweizer Medienlandschaft stärker und polarisierte mehr als Roger Schawinski. Nach der Handelsschule machte der heute 77-Jährige an der Kantonsschule Enge in Zürich auf dem zweiten Bildungsweg 1966 Abitur und studierte dann bis 1972 Wirtschaftswissenschaften in den USA (MBA der Central Michigan University) und an der Hochschule St. Gallen, wo er zum Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) promovierte. 1979 gründete er das erste Schweizer Privatradio «Radio 24», das zunächst als italienischer Sender vom Pizzo Groppera in Oberitalien aus mit dem damals stärksten UKW-RundfunkSender der Welt als Radiopirat in die Schweiz sendete, ehe es nach Unterstützung durch die damalige Jugendbewegung und eine breite Öffentlichkeit 1983 in der Schweiz neben anderen Privatradioveranstaltern konzessioniert wurde. Im April 1981 erhielt Schawinski dafür eine Auszeichnung des amerikanischen Billboard-Magazins. 1994 gründete er mit «Tele Züri» den ersten privaten Regionalfernsehsender, vier Jahre später ging er mit «Tele 24» in der ganzen Deutschschweiz auf Sendung. 2001 trennte er sich von seiner Belcom AG und verkaufte das Unternehmen mit Radio 24 und Tele 24 an das Zürcher Verlagshaus Tamedia. Von Dezember 2003 bis Dezember 2006 war Schawinski Geschäftsführer des deutschen TV-Senders Sat 1. Im März 2008 ging er mit seinem neuen Radiosender «Radio 1» auf Sendung. Nebst seiner Auszeichnung 1996 mit dem Züricher Radio- und Fernsehpreis und 1998 mit dem Gottlieb-Duttweiler-Preis wurde Schawinski im Juni 2022 auch mit dem Zürcher Journalistenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Dominik Kaiser

Unternehmer, Film- und TV-Produzent

Seine erste Firma gründete Dominik Kaiser im Alter von 16 Jahren, damals importierte er Atari-ST- und CommodoreAmiga-Computer in die Schweiz. Das Unternehmertum lag dem Thalwiler von Beginn an im Blut. Neben seiner Lehre als Radio-TV-Elektriker veranstaltete er Partys und gehörte zu den Initianten der Street Parade. Mit seinen zwei Musiklabels baute er Künstler wie DJ Tatana, DJ Mind-X, DJ Energy und Minus8 auf. Über Umwege landete er beim Fernsehen. Erst produzierte er für das SRF Teile einer Jugendsendung, bevor er als Senderchef von Viva Plus neue Formate entwickelte. Als unabhängiger TV-Unternehmer hat Dominik Kaiser für das Schweizer Fernsehen über 320 Folgen entwickelt und produziert und war 2003 Produzent des Kinospielfilms «The Ring Thing», einer Schweizer Parodie auf «Der Herr der Ringe». Er hat zwei Bücher über Jugendmarketing veröffentlicht und war bis 2007 Verwaltungsrat und Aktionär der Ruf Lanz Werbeagentur AG in Zürich.

Im Herbst 2006 startete er als Initiant, Hauptaktionär und Geschäftsführer 3+, den grössten Schweizer Privat-TV-Sender. 2009 gewann er mit 3+ den Swiss Economic Award im Bereich Dienstleistungen. Inzwischen erreicht 3+ in der Primetime etwa gleich viele Zuschauer wie Sat1. 2012 kündigte Dominik Kaiser einen Ausbau der Sendergruppe für die Schweiz mit dem Sender 4+ an. 4+ will Blockbuster, Serien und Dokumen -

Bernard Maissen

Direktor des BAKOM tationen zeigen sowie Wiederholungen von Eigenproduktionen von 3+ ausstrahlen. Der Sender startete am 9. Oktober 2012. Im Oktober 2019 war dann Schluss: Dominik Kaiser gab den Verkauf der 3+ Mediengruppe an CH Media bekannt. Es wird spekuliert, dass sich Dominik Kaiser seinen Kindheitstraum mit mehr als 100 Millionen Schweizer Franken vergolden liess.

Der Bündner Bernard Maissen wurde am 1. Mai 2018 neuer Vizedirektor des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM). Zuvor war Bernard Maissen Chefredaktor und Mitglied der Geschäftsleitung der Schweizerischen Depeschenagentur (sda). Nach Beginn seiner journalistischen Laufbahn 1987 bei der «Bündner Zeitung» kam er im Jahr 1992 zur sda. Zunächst war er Korrespondent für Graubünden und Liechtenstein, bevor er die Leitung der Inlandredaktion und später der deutschsprachigen Redaktion übernahm. Zwischen 2003 und 2005 arbeitete er bei der SRG als Chefredaktor von Radio Rumantsch. Anschliessend kehrte er als Chefredaktor und Mitglied der Geschäftsleitung zur sda zurück. Von 2006 bis 2015 war Bernard Maissen Mitglied der Programmkommission der Schweizer Journalistenschule (MAZ) in Luzern. Nach dem Besuch der Schule in Graubünden studierte Bernard Maissen Germanistik, Geschichte und Journalistik an der Universität Freiburg / Fribourg. Danach absolvierte er mehrere Weiterbildungen in der Schweiz und im Ausland, insbesondere im Bereich Management.

Nathalie Wappler

Direktorin des SRF, stellvertretende Generaldirektorin der SRG

Nathalie Wappler studierte an der Universität Konstanz Geschichte, Politik und Germanistik. Auslandsstudien führten sie an die Universität von Bristol in Grossbritannien und an die Stanford-Universität in Kalifornien. Ihre berufliche Laufbahn startete Nathalie Wappler als Redaktorin bei 3sat («Kulturzeit»), danach war sie bei ARD / WDR («Joachim Gauck») und ZDF («aspekte», «Maybrit Illner») tätig. Ab 2005 arbeitete sie beim

Schweizer Fernsehen: zunächst als Redaktorin beim «Kulturplatz», 2008 wurde sie Redaktionsleiterin der «Sternstunden», 2011 übernahm sie die Abteilungsleitung Kultur. Als Kulturchefin führte sie Fernseh-, Radio- und Onlineredaktionen zusammen, modernisierte Radio SRF 2 Kultur und entwickelte neue Filmund Serienstrategien. 2016 wechselte Nathalie Wappler als Programmdirektorin zum MDR, wo sie in den Bereichen Kultur, Jugend, Bildung und Wissen das TV-, Radio- und Onlineprogramm sowie die Klangkörper verantwortete. Im März 2019 kehrte sie als Direktorin zum Schweizer Radio und Fernsehen zurück.

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