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«KRYPTOWÄHRUNGEN SEHE ICH ALS DIGITALES GOLD»

Mit dem Ziel, das digitale Geld allen einfach zugänglich zu machen, hat das Schweizer Unternehmen cryptonow seine Gutscheinkarten auf den Markt gebracht. CEO Simon Grylka erzählt, ob es den richtigen Zeitpunkt zum Investieren gibt und wie der Markt momentan tickt.

bietet sich dazu an, ausserdem dient sie gleichzeitig als sogenanntes Wallet. Das heisst: Die Bitcoins werden nach Einlösung direkt auf die Karte geschickt, wo sie offline und sicher aufbewahrt sind.

Aus welchen Gründen entscheiden sich die Käuferinnen und Käufer für die cryptonow-Gutscheinkarten?

Gemäss Umfragewerten von unseren Kunden ist der Hauptgrund das langfristige Sparen in Kryptowährungen.Ein weiterer Grund ist, dass viele Kunden Kryptowährungen einfach mal ausprobieren möchten und erste Erfahrungen in der Welt der digitalen Währungen sammeln wollen.

Gibt es den «richtigen» Zeitpunkt, um in Kryptowährungen zu investieren?

PRESTIGE BUSINESS: Herr Grylka, die cryptonowGutscheinkarten sind seit 2021 auf dem Markt und seit November letzten Jahres auch in diversen Postfilialen der Schweiz erhältlich. Wie ist die Resonanz?

Simon Grylka: Sehr gut. Die Gutscheinkarten werden in der Schweiz immer beliebter bei unseren Kunden, was uns natürlich sehr freut. Unser Klassiker ist natürlich nach wie vor Bitcoin, jedoch wollen wir unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit geben, andere Kryptowährungen auszuprobieren. Deshalb sind wir stolz darauf, mittlerweile auch Ethereum, Polkadot, Solana und Avalanche in Kartenform anbieten zu dürfen.

Ethereum ist als nachhaltig bekannt. Weshalb?

Richtig, der Stromkonsum von Ethereum konnte mittels der Umstellung auf Proof of Stake stark reduziert werden. Beim Begriff Nachhaltigkeit geht es häufig auch um Zukunftsfähigkeit. Ich glaube nicht, dass unser heutiges Geld nachhaltig ist, sprich, dass es langfristig überleben wird. Nachhaltiges Geld muss über einen längeren Zeitraum wertstabil sowie dezentral gesteuert sein. Gold erfüllt diese Kriterien und ich denke, dass Kryptowährungen, besonders Bitcoin, diese Kriterien ebenfalls erfüllen. Die digitalen Währungen müssen sich jedoch noch beweisen.

Welche Vorteile hat die Gutscheinkarte?

Wir setzen stark auf Einfachheit, jeder soll die Möglichkeit haben, schnell und sicher in Kryptowährungen zu investieren. Die Karte www.cryptonow.ch

Nein, den Markt zu timen, halte ich für praktisch unmöglich, da er sehr volatil ist. Um diesen Schwankungen entgegenzuwirken, könnte man regelmässig einen kleineren Betrag investieren, statt nur einmal einen grösseren.

Wie schätzen Sie den aktuellen Krypto-Markt ein?

Wir befinden uns in einer Rezession, die dazu führt, dass gewisse Unternehmen aussortiert werden, während widerstandsfähige Unternehmen überleben. Unsere Branche erlebt diesen Prozess etwa alle vier Jahre. Trotzdem haben wir beobachtet, dass das Interesse an Kryptowährungen in der Schweiz ungebrochen hoch ist. Dies zeigt sich auch am jährlichen Wachstum unseres Produktes von mehr als 300 Prozent.

Was denken Sie: Werden Kryptowährungen das Geld jemals ersetzen?

Ich weiss nicht, ob Bitcoin jemals auf breiter Front als Zahlungsmittel eingesetzt werden wird. Als Wertaufbewahrung kann ich es mir jedoch sehr gut vorstellen. Ich sehe es eher als digitales Gold.

Was sind die nächsten Ziele von Värdex beziehungsweise cryptonow?

Wir legen derzeit viel Fokus auf unsere Expansion nach Deutschland sowie in den generellen EU-Raum.

«ARIV» PREMIUM-CO-LIVING

«3in1: eigenes Apartment, Hoteldienstleistungen und Wohngemeinschaft»

Seit Juni 2022 befindet sich «Ariv», das erste Premium-Co-Living der Schweiz, im ehemaligen Business-Hotel Stücki in Basel. CEO Eva White erzählt, wie man sich das Leben im Co-Living vorstellen kann und weshalb sich gerade Expats bei ihr wohlfühlen.

Interviewpartner: Eva White

Autor: Urs Huebscher

PRESTIGE BUSINESS: Frau White, wie ist Ihr Angebot bisher angelaufen?

Eva White: Insgesamt können wir sehr zufrieden sein. In den etwa sechs Monaten seit Eröffnung durften wir bereits knapp 11’000 Übernachtungen verzeichnen.

Welche Art von Personen lebt die bei Ihnen?

Unsere Hauptkundschaft für längere Aufenthalte ist sicherlich im Businessbereich zu finden, sei es im Rahmen des Neuantritts einer Stelle in Basel oder einer befristeten Tätigkeit wie einer Projektmitarbeit. Dank unseres Co-Working-Bereichs sind wir aber auch für «digitale Nomaden» attraktiv. Bei den Kurzzeitaufenthalten war bisher bereits alles dabei: von Eventbesuchern über Tages- oder Wochenendausflügler bis hin zu Partygängern.

Haben Sie überwiegend Langzeit- oder Kurzzeitmieter?

Es gestaltet sich recht ausgeglichen. Momentan haben wir im Durchschnitt circa 45 Langzeitmieter, welche länger als einen Monat bei Ariv wohnen. Die restlichen Buchungen sind eher kürzere Aufenthalte, wobei man sagen muss, dass die Vorzüge unseres Konzepts bei längeren Aufenthalten überwiegen.

Wie kann man sich das Leben bei Ariv vorstellen?

Unser User-Konzept verbindet die Vorzüge aus drei Welten: eigenes Apartment, Hoteldienstleistungen und Wohngemeinschaft. Jedes Member hat ein eigenes, mit Küche und Bad ausgestattetes Apartment. Auf den über 1 500 Quadratmeter grossen Gemeinschaftsflächen mit Co-Working-Space, professioneller Küche sowie einer grossen Bar mit Terrasse haben die Members die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu knüpfen. Dies wird durch unsere Hosts auch im Rahmen von regelmässigen Events gefördert. Abgerundet wird das Angebot mit Dienstleistungen, welche man aus der Hotellerie kennt, zum Beispiel einer regelmässigen Reinigung der Apartments oder einer Rezeption für allfällige Anliegen.

Woher stammt die Idee für das Co-Living in Basel? Braucht das die Schweiz? Die Idee stammt aus dem europäischen Ausland, wo derartige Modelle seit einigen Jahren stark im Kommen sind. Das Konzept von Ariv hat sich herauskristallisiert, als wir herausgefunden haben, dass die Schweiz und insbesondere Basel bei Expats in puncto Lebensqualität zur Spitzengruppe zählt. Wenn es allerdings um die persönliche Zufriedenheit geht, rangiert die Region eher im unteren Drittel. Als Grund dafür werden vor allem Probleme beim Knüpfen neuer Kontakte angegeben. Diese Tatsache hat uns dazu veranlasst, ein Konzept zu erschaffen, mit dem man auch als Neuankömmling oder Temporärer einfachen Zugang zu einer Unterkunft bekommt und direkt Anschluss an eine Community findet.

Inwiefern hilft Ariv dabei, dass sich Expats in der Schweiz wohlfühlen und Anschluss finden?

Unsere Räumlichkeiten sind so konzipiert, dass sie Begegnungen fördern, zum Beispiel an unserer grossen Bar oder am gemein- samen Esstisch. Neben den Verbindungen zwischen den Ariv-Members versuchen wir allerdings auch, den Zugang zur einheimischen Bevölkerung zu erleichtern, indem wir regelmässig Veranstaltungen in unseren Räumlichkeiten durchführen oder Ausflüge organisieren. www.ariv.ch

Welches Feedback haben Sie bisher erhalten?

Generell ein sehr positives. Vor allem die Langzeitmieter sind von unserem Angebot voll überzeugt. Die Gemeinschaftsküche und das Co-Working kommen besonders gut an. Der ungezwungene Austausch wird sehr geschätzt, genauso wie die Balance zwischen Privatsphäre und sozialem Austausch.

Sie planen weitere Standorte. In welchen Städten wird es Ariv bald geben?

Richtig, wir sind auf Expansionskurs und prüfen momentan verschiedene Standorte. In erster Linie wollen wir in der Schweiz weiterwachsen. Zielstädte sind Zürich, Zug, Genf und Lausanne.

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