Schweizer Wirtschaft 01/24

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AUSGABE 01 | 2024
Livia Moretti CEO der Bank CIC (Schweiz) AG «DIE BANK MUSS IHRE ROLLE ALS HEBEL DES WIRTSCHAFTSWACHSTUMS GERECHT WERDEN.»

Ihr

Anbieter für Gesamtlösungen

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Menschen haben eine alles überspannende Gemeinsamkeit. Jede und jeder ist einzigartig. Angefangen bei der individuellen, aus Genetik und Erfahrungen geprägten Sicht auf die Welt über den Fingerabdruck bis hin zur Iris – niemand ist identisch. Diese Einzigartigkeit charakterisiert auch jedes Unternehmen. Denn Branche und Firmenangebot, Markenidentität, Management und viele weitere Faktoren verbinden sich unnachahmlich zur ganz spezifischen DNA jeder Firma. Um die perfekte Arbeitsumgebung zu kreieren, die die Facetten aller Bedürfnisse optimal abbildet, verfügen wir deshalb über eine Vielzahl von Produkten, Marken und Ausführungen.

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Hermann Miller, Charles und Ray Eames oder Richard Sapper: Viele grossartige BüromöbelDesigns haben nicht nur den Sprung in die heiligen Hallen berühmter Design-Museen geschafft, sondern auch in die privaten Räumlichkeiten vieler Anhänger des Schönen und der Ästhetik. Zu Recht, wie wir meinen. Denn was den Belastungen eines Büro-Alltags in Sachen Funktionalität und Qualität mit Stil standhält, macht auch in den eigenen vier Wänden eine gute Figur. Neugierig, wie unsere prämierten Designs, oder jene unserer Partner, auch in Ihrem Zuhause für das perfekte Ambiente sorgen könnten? Lassen Sie sich von unseren Ideen vom Badezimmer bis Home-Office inspirieren.

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Hitachi Energy in der Schweiz

Hitachi Energy ist ein weltweit führendes Technologieunternehmen, das eine nachhaltige Energiezukunft für alle entwickelt. Wir beliefern Kunden in den Bereichen Energieversorgung, Industrie und Infrastruktur mit innovativen Lösungen und Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Gemeinsam mit Kunden und Partnern sind wir Wegbereiter für Technologien und ermöglichen die digitale Transformation, die erforderlich ist, um die Energiewende hin zu einer klimaneutralen Zukunft voranzutreiben.

Advancing a sustainable energy future for all

Liebe Leserin, Lieber Leser,

CHAOS AM ARBEITSPLATZ

Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, warum selbst nach der grössten und leidenschaftlichsten Aufräumaktion binnen kürzester Zeit wieder das Chaos Herr Ihres Arbeitsplatzes geworden ist? Ist es nicht unglaublich oder schon wie verhext?

Da räumt, sortiert, ordnet, beschriftet, entrümpelt man, wirft einen Teil weg, der andere wird liebevoll wieder neu abgelegt – nur damit der alte Plagegeist der Unordnung wieder von unserem neu geschaffenen Freiraum Besitz ergreifen kann.

Denn wer nur aufräumt, schafft zwar neuen Freiraum und hat ein momentanes Glücksgefühl, doch bestimmt er lange noch nicht, was mit diesem freien Raum passieren wird. Deshalb ist es wichtig, dass Sie bereits vor dem Entrümpeln eine klare Vorstellung davon haben, was Sie nach der Aufräumaktion mit all dem neuen, sauberen Platz, der Ihnen dann zur Verfügung steht, anfangen wollen. Sie müssen sich im Klaren darüber sein, welcher neue Geist durch Ihr Büro, Ihre Werkstatt oder Ihr Atelier wehen soll. Dieser Plan soll uns schon im Vorfeld dazu dienen, dem Freiraum, den wir durch unser Aufräumen schaffen, eine neue Bedeutung zu verleihen; er soll künftig nicht mehr die Unordnung, sondern die Ordnung an unserem Schreibtisch widerspiegeln.

Es bleibt mir nur noch, Ihnen, geschätzte Leserschaft, einen schönen Frühling zu wünschen, damit die Frühjahrsputzete auch für Sie zu einem Erlebnis und einem hoffentlich sauberen und überschaubaren Arbeitsplatz wird.

Herzlichst

Ihr Roland Baer und Team

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bei Schärer + Kunz Arbeitssicherheit und Kennzeichnung

IT

68 Digitales Wohlfühlerlebnis beim Shoppen Erfolgsgeschichte Diaqua

ENERGIE & UMWELT

74 Systemflexibilität ist der Schlüssel zur Vermeidung von Einspeisungsbegrenzungen bei der angestrebten Verdreifachung der Erneuerbaren Energieträger Hitachi Energy

77 Meistern Sie Ihre Inbetriebnahmeprüfungen Interstar AG

78 Fronius GEN24

Volle Sonnenkraft für die Energiewende

80 Hydrauliktechnologie im Gebäudesektor

Nachhaltige Wachstumschance für den Schweizer Detailhandel

86 Kräutertrocknung mit weniger Energie

ZHAW entwickelt Funktionsmuster eines Absorptionstrockners

4 SCHWEIZER WIRTSCHAFT INHALTSVERZEICHNIS COVERINTERVIEW 08 «Die Bank muss ihrer Rolle als Hebel des Wirtschaftswachstums gerecht werden.» Bank CIC (Schweiz) AG MOBILITÄT 10 Flottenmanagement Post Company Cars AG 14 Abwärme beheizt E-Fahrzeuge Kompaktes Heiz- und Kühlmodul 22 75-jähriges Firmenjubiläum Hako Schweiz AG 26 Sauberkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit in der Stadtreinigung KWS Stapler AG LADESTATIONEN 28 Stromladestation auf Basis von Wasserstoff «kvyreen80» 32 So fördern Immobilienbesitzer die E-Mobilität Ladeinfrastruktur 34 SYMALIT POWER-CHARGER-BOX Unser Beitrag zur Elektromobilität 36 Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft Apex AG GRENZREGIONEN 40 Ein trinationaler Wirtschaftsraum am Oberrhein Regio Basiliensis 44 Die Aussenbeziehungen des Kantons St. Gallen International, grenzüberschreitend, interkantonal und national NATURGEFAHREN & SICHERHEIT 50 Kantonale Gebäudeversicherungen Ein bewährtes System 56 Betriebliche Risikoanalyse und Naturgefahren Lifetec AG 60 Sicherheit gewährleistet dank Notstrom Die entscheidende Rolle von Notstrom –Versorgungs- und Betriebssicherheit 64 Willkommen
08 22
78

Wir bauen Seewasserheizungen. Auch für kommende Generationen.

Energiezukunft neu denken . Heizen und Kühlen mit Seewassernutzung sind wichtige Bausteine für eine nachhaltige und klimaschonende Energieversorgung von morgen. Diese Art der Energienutzung eignet sich hervorragend für Städte und Gemeinden in Seenähe.

Energie 360° entwickelt und realisiert diese Energieversorgung der Zukunft bereits für mehrere Grossprojekte wie z.B. in Meilen, Wohlen bei Bern, Tolochenaz, Thalwil und

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Gerne unterstützen wir Sie auch bei nachhaltigen Wärmelösungen mit Holz, Biogas, Erdwärme oder beim Aufbau von Wärmeverbünden und ganzen Areallösungen. Zudem elektrisieren wir für Sie die E-Mobilität mit neuester Ladetechnologie und Ladelösungen.

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BÜROLÖSUNGEN

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LOGISTIK

102 Druckluft isoliert Erdkabel

Pilot- und Demonstrationsprojekt des BFE

106 Eine digitalisierte Intralogistik macht Unternehmen zukunftsfähig proLogistik Schweiz AG

108 MOVEMENT’32

Ein strategischer Masterplan für die Schweizer Supply-und Logistik wirtschaft

LIFESTYLE

110 Mechanik trifft auf Design

«Les Grandes Classiques» von Aerowatch

112 Blockchain im Dienste des Luxus

Wie neue Technologien das Kundenerlebnis von Luxusgütern verändern

KULINARIK

116 ZARAZ Gastronomie

Eine multifunktionale Gastronomie

119 Mit Weitblick über den Bodensee Hotel Restaurant Schönblick****

UNTERHALTUNG

120 Regionale Gesellschaftsspiele erobern die Schweizer Wohnzimmer unique-GAMING PARTNERS AG

VORSCHAU

122 Powertage 2024

Jubiläumsausgabe adressiert drängende Anliegen der Schweizer Strombranche

KOLUMNEN

48, 67, 72, 85

• Schutzhandschuhe

• Schutzbekleidungen

• Schutzbrillen

• Schutzhelme

• Gesichtsschilde

• Sicherheitsschuhe

• Sicherheitsstiefel

• Gehörschutzprodukte

• Atemschutzmasken

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6 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
INHALTSVERZEICHNIS
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Den Vorteil für das Unternehmen nutzen Das Ziel heisst optimale Bürolösungen zu realisieren
96 Flexcube-Modulmöbel Individuell, flexibel, zeitlos
98 Der Aufwand lohnt sich Mehr Produktivität in Arbeits- und Lernumgebungen

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«DIE

BANK MUSS IHRER ROLLE ALS HEBEL DES WIRTSCHAFTSWACHSTUMS GERECHT WERDEN.»

CEO Livia Moretti spricht im Interview mit «Schweizer Wirtschaft» über die Neuausrichtung der Bank CIC (Schweiz) AG im Dienst von Unternehmen und Unternehmern.

Livia Moretti, Sie sind nun seit einem Jahr CEO der Bank CIC (Schweiz). Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund die Rolle der Banken in der Wirtschaft?

Livia Moretti: Ich vergleiche das gerne mit dem Blutkreislauf. Ebenso wie das Herz das Blut durch den Körper pumpt, sorgen die Banken dafür, dass das Geld im sozialen Körper unserer Wirtschaft zirkuliert. So kann sich die Wirtschaft entwi-

ckeln. Werden die Banken dieser Rolle nicht mehr gerecht, stockt das Herz. Die Gefässe verstopfen oder entzünden sich und die Lunge oder die Beine arbeiten nicht mehr richtig. Ein medizinischer Eingriff oder eine Operation ist notwendig. In den letzten 20 Jahren führte mehrfach eine Störung im Bankensektor in den entwickelten Volkswirtschaften zu einem sogenannten systemischen Risiko. Die betroffenen Staaten mussten notfallmässig eingreifen.

8 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
Interview mit Livia Moretti Livia Moretti, CEO der Bank CIC (Schweiz) AG seit dem 1. Februar 2023

Im Jahr 2023 wurde die Credit Suisse auf Anordnung der Behörden mit der Garantie aller Schweizerinnen und Schweizer von der UBS übernommen. Übrigens dieselbe UBS, die im Jahr 2008 selbst vom Bund gerettet worden war. Daran lässt sich ablesen, wie sehr die Schweiz – eines der reichsten Länder der Welt – und die Schweizer Wirtschaft von der Solidität der Banken abhängen.

Bedeutet das, dass sich der Beruf des Bankiers verändert hat?

Traditionell bestand das Geschäft des Bankiers darin, Spareinlagen der Kunden gegen Zins entgegenzunehmen und dieses Geld wiederum gegen höhere Zinsen zu verleihen. Diese Vision einer Bank – der Grundgedanke der lokalen und regionalen Sparkassen, wie sie im 19. Jahrhundert in ganz Europa gegründet wurden – besteht weiterhin und hat nichts von ihrer Gültigkeit verloren.

Einige Finanzinstitute sind in der Folge gewachsen. Sie haben sich an die Kunden- oder Marktbedürfnisse angepasst und immer komplexere und riskantere Tätigkeiten aufgenommen. Die Finanzkrise 2008 und die Vertrauenskrise im Jahr 2022 haben den grössten Marktakteuren jedoch schmerzlich bewusst gemacht, dass die Expansion in alle Richtungen zu einem Kontrollverlust und einem unüberschaubaren Anstieg des Ri sikos führen kann.

Ende November haben Sie Ihre neue Strategie bekanntgegeben. Sie wollen die Bank CIC als Kreditbank für Unternehmen und Unternehmer im Dienst der Schweizer Wirtschaft positionieren. Wie hängt ein Unternehmenskredit mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Schweiz zusammen?

Es geht darum, eine Hebelwirkung zu erzeugen. Wenn über Kredite neue Gelder zur Verfügung gestellt werden, können die Unternehmen neue Projekte entwickeln, sich vergrössern oder neue Märkte erschliessen – oder alles auf einmal. Das sorgt für Wachstum, von dem das gesamte Land und alle Schweizerinnen und Schweizer profitieren. Die breite Öffentlichkeit muss verstehen, dass die Erhöhung des Lebensstandards aller Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz direkt an das Wachstum und den Erfolg der Schweizer Unternehmen geknüpft ist. Je mehr sich ein Unternehmen weiterentwickelt, desto mehr direkte Arbeitsplätze schafft es. Dazu kommen noch die indirekten Arbeitsplätze bei ihren Lieferanten und anderen Dienstleistern. Und je mehr der Wohlstand, den ein Unternehmen schafft, zirkuliert, desto stärker trägt es zum kollektiven Wohlstand bei.

Was ist das Besondere an Ihrem Ansatz? Zum einen konnten wir unsere Aktionäre von unserem Potenzial auf dem Markt für Unternehmens- und Unternehmerkredite in der Schweiz überzeugen.

Mitglieder der Geschäftsleitung der Bank CIC, von links nach rechts: David Fusi (CBO), Yves Aeschlimann (CRO), Livia Moretti (CEO), Mirko Angelini (CFO), Matthias Kälin (COO)

Zunfthaus zu Weinleuten, Hauptsitz der Bank CIC am Marktplatz 13, 1969.

So hat uns unsere Gruppe eine erhebliche Kapitalerhöhung gewährt, damit wir unsere Ziele erreichen können.

Zum anderen ist uns bei unseren gemeinsamen Überlegungen zu unserem Strategieplan klargeworden, dass wir uns auf unsere eigentliche Bestimmung zurückbesinnen müssen – den Grundgedanken, mit dem sich Basler und Elsässer Bankiers im Jahr 1871 zusammengeschlossen und eine Bank gegründet haben, die heute Bank CIC heisst, deren Name Programm ist: CIC steht für Crédit Industriel et Commercial (Industrie- und Handelskredite). Dazu kommt ein 360-Grad-Ansatz für die Bedürfnisse von Unternehmen und Unternehmern. Das bedeutet, dass wir ihnen neben den verschiedenen möglichen Finanzierungen ein breites Spektrum an Dienstleistungen anbieten – vom Private Banking und Factoring über das Ausstellen von Wechseln bis hin zur Verwaltung ihrer Pensionskasse. Auch den Bereich Corporate Finance decken wir ab.

So wollen wir uns als wichtigste «Pure Play»-Boutique für Kredite und Dienstleistungen für Unternehmen und Unternehmer in der Schweiz positionieren. Das steht nicht nur in unserem Namen, sondern liegt auch in unserer Bestimmung und in unserer DNA.

www.cic.ch

9 SCHWEIZER WIRTSCHAFT COVERINTERVIEW

FLOTTENMANAGEMENT MIT POST COMPANY CARS AG

Managen Sie Ihre Flotte noch selbst?

Profitieren Sie von einer Professionalisierung und sparen Sie Zeit, Geld und Nerven. von Reto von Arx

10 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
Marcel Ingold, Leiter Sales & Markt Post Company Cars

Firmenfahrzeuge kosten viel Geld und der administrative Aufwand für den effizienten Betrieb einer Fahrzeugflotte ist hoch. Zudem sind die tatsächlichen Vollkosten für jedes einzelne Firmenfahrzeug oft gar nicht bekannt. Mit der Bewirtschaftung der Fahrzeugflotte durch Profis können sich Firmen wieder auf ihr Kerngeschäft fokussieren und dadurch die Kosten optimieren. Denn gut gewartete Firmenfahrzeuge sichern einen ungehinderten Geschäftsalltag.

Marcel Ingold, Leiter Sales & Markt und Mitglied der Geschäftsleitung von Post Company Cars, erklärt, weshalb sich das Outsourcing der Firmenflotte an Post Company Cars für die Kundinnen und Kunden rechnet.

Herr Ingold, welches sind die Hauptgründe, dass Kunden ihre Flotte im Outsourcing bewirtschaften lassen?

Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der Hauptgrund ist sicher der Fokus auf ihr Kerngeschäft. Viele Unternehmen sind bei der Ausübung der Geschäfts tätigkeit auf die Fahrzeuge angewiesen. Es macht durchaus Sinn, in diesem Bereich alles aus einer Hand zu

beziehen, ohne finanzielle Risiken einzugehen. Wir beleuchten die Kosten der Flotte mit dem TCO-Modell. Somit kennen unsere Kunden von Anfang an ihre Mobilitätsvollkosten und können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und dadurch interne Ressourcen einsparen.

Was sind die Vorteile des TCO-Modells? TCO bedeutet Total Cost of Ownership. In diesem Modell werden alle Kosten, die mit dem Besitz und Betrieb einer Fahrzeugflotte verbunden sind, berechnet. Dies umfasst neben den Anschaffungskosten auch die Kosten für Treibstoff, Versicherung, Steuer, Instandhaltung, Reparaturen, Zinsen und Abschreibung über die gesamte Nutzungsdauer der Fahrzeuge.

Es gibt viele Mitbewerber am Markt. Mit welchen Argumenten überzeugen Sie Ihre Kunden?

Wir können sicher mit unserem Gesamtpaket und Transparenz überzeugen. Unser Flottenmanagement ist modular als Baukastensystem aufgebaut. Die Kunden können die einzelnen Module nach ihren individuellen Bedürfnissen wählen oder weglassen. Zudem profitie -

ren unsere Kunden vom grossen schweizweiten Partnernetz mit 800 Garagen und Carrosserie-Betrieben. Auch ein Vorteil: Wir sind marken- und herstellerunabhängig und bewirtschaften eine grosse Palette an unterschiedlichen Fahrzeugen vom Dreirad über Personenund Lieferwagen bis hin zum E-Lkw. Ganz wichtig ist die persönliche Betreuung unserer Kunden.

Was macht die Betreuung durch Post Company Cars einzigartig?

Kurze Reaktionszeiten! Wir bearbeiten kommerzielle Anfragen schnell und unterstützen unsere Kunden in allen relevanten Belangen. Die Fahrzeugverantwortlichen werden direkt durch unsere Key-Account-Manager und unser Sales-Support-Team betreut – und die Fahrerinnen und Fahrer durch unser eigenes Servicecenter, welches sich um das operative Tagesgeschäft kümmert. Durch diese klare Trennung der Zuständigkeiten gewinnen unsere Kunden wertvolle Zeit. Und besonders erwähnenswert: Wir garantieren eine persönliche Betreuung im Ereignisfall (Schaden, Panne usw.) in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.

11 SCHWEIZER WIRTSCHAFT MOBILITÄT
Post Company Cars überzeugt mit dem Gesamtpaket

Und wie können Ihre Kunden mit dem Flottenmanagement effektiv Kosten sparen?

Wir übernehmen die administrativen Tätigkeiten im gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs und entlasten sie bereits dadurch. Wie schon erwähnt, werden die Kosten nach dem TCO-Modell berechnet. Gestützt auf die Vollkostenabrechnung gibt es verschiedene Abrechnungsmodelle. Bei der geschlossenen Abrechnung sind die Kosten gedeckelt und linear, alle finanziellen Risiken (Wertverlust, Reparaturen, Instandhaltung) übernehmen wir. Die Kunden können somit ihren Fahrzeugpark viel einfacher planen und Kosten veranschlagen.

Alle sprechen von der E-Mobilität. Welche Erfahrungen hat Post Company Cars damit?

In diesem Bereich dürfen wir uns durchaus Pioniere nennen. Bereits seit fast 15 Jahren elektrifizieren wir die Flotte von unserem grössten Kunden, der Schweizerischen Post. Mittlerweile bewirtschaften wir mit über 7500 Fahrzeugen die grösste E-Flotte der Schweiz. In all den Jahren haben wir ein grosses

DIE VORTEILE MIT DEM FLOTTENMANAGEMENT VON POST COMPANY CARS IM ÜBERBLICK:

‣ Sichere Budgetierung durch planbare und lineare Gesamtkosten

‣ Individuelle Dienstleistungen im modularen Baukastensystem (Finanzierung, Wartung, Instandhaltung, Reparaturen, Reifen, Ersatzmobilität, Versicherung, Assistance und Schadenmanagement)

‣ Möglichkeit der Rekalkulation bereits während der Vertragslaufzeit (Anpassung der Kilometerlaufleistung)

‣ Deutlich geringerer administrativer Aufwand dank fachmännischer Rechnungsprüfung, Treibstoff- und Schadenmanagement

‣ Professionelles Datenmanagement und Onlinereporting

‣ Klare Umsetzung der Kundenfahrzeugpolitik (Marken, Modelle, Ausstattung)

ÜBER POST COMPANY CARS

Die Post Company Cars AG ist die grösste marken- und herstellerunabhängige Flottenmanagerin der Schweiz und führend im Bereich von nachhaltigen Mobilitätslösungen. Das KMU mit Sitz in Bern ist schweizweit tätig und beschäftigt 80 bestens ausgebildete Fachspezialistinnen und -spezialisten, die mit viel Herzblut und Know-how über 25’000 Fahrzeuge bewirtschaften. Post Company Cars bietet alle Dienstleistungen aus einer Hand: von der Analyse, Planung und dem Einkauf über Finanzierung, Versicherung, Instandhaltung, Reparatur, Treibstoff- und Ladelösungen bis zum Wiederverkauf. Besonders stolz ist Post Company Cars, mit über 7 500 Fahrzeugen die grösste Elektroflotte der Schweiz zu managen.

12 SCHWEIZER WIRTSCHAFT MOBILITÄT
Post Company Cars bewirtschaftet die grösste E-Flotte der Schweiz.

Know-how in der Elektromobilität aufgebaut, von dem jetzt natürlich auch unsere Kunden profitieren.

Welche Vorteile bieten Sie konkret?

Nichts weniger als ein 360-Gradsorglos-Paket. Wir unterstützen unsere Kunden auf dem Weg in die Elektromobilität und bieten die Planung, Installation und den Betrieb der Ladeinfrastruktur / -lösung aus einer Hand an – sei es durch die Beratung über bauliche Massnahmen inklusive Einholung von Baubewilligungen, den Zugang zum grössten Ladenetz der Schweiz oder über intelligente Abrechnungslösungen. Mit unserem E-Mobility-Flottencheck zeigen wir unseren Kunden das Einsparpotenzial auf und empfehlen passende Fahrzeuge und die richtige Ladeinfrastruktur. Dies alles betrifft den Bau und Betrieb von Ladestationen sowohl an den Firmenstandorten als auch bei den Mitarbeitenden zu Hause. Kurzum: Auch hier kümmern wir uns um alles, die Kunden fokussieren sich auf ihr Kerngeschäft.

Gibt es immer noch Vorurteile in diesem Bereich?

Es gibt zahlreiche Mythen in der Elektromobilität: zu teuer, zu wenig Reichweite, kompliziertes Laden. Die Vorurteile nehmen aber laufend ab. Heute fragen sich viele Unternehmer, ob sie schon bereit

sind, ihre Flotte zu elektrifizieren. Hier kommt wieder unser E-Mobility-Flottencheck ins Spiel, mit dem wir unseren Kunden genau aufzeigen können, ob sich eine Umstellung jetzt lohnt. Was ich klar verneinen kann, ist die pauschale Aussage, dass Elektromobilität bei der Gesamtbetrachtung der Vollkosten immer noch teurer als eine fossile Flotte ist.

Was liegt Ihnen persönlich am Herzen?

Das ist die gemeinsame Weiterentwicklung der Fahrzeugflotten mit unseren Kunden. Dazu gehört, dass wir uns als Flottendienstleister stetig weiter verbessern, unsere Prozesse digitalisieren, offen sind für neue Technologien sowie Prozesse und Trends prüfen.

Aktuell sind Fahrzeug-Abos voll im Trend. Bietet Post Company Cars dies auch an?

Wir haben soeben YellowDrive lanciert. Mit diesem Angebot bieten wir unseren B2B-Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, für einen kurzfristigen, ungeplanten Bedarf ein Fahrzeug zu mieten. Die Miete ist schon ab einem Monat möglich. Wir bieten verschiedene Fahrzeugkategorien und -modelle, darunter auch E-Fahrzeuge, mit unterschiedlichen Kilometerpaketen an. Im monatlichen Fixpreis sind ausser dem Treibstoff alle Kosten wie Versicherung, Zulassung, Steuern, Service und Wartung inkludiert.

Haben Sie noch einen Tipp für unsere Leserinnen und Leser?

Auf unserer Website haben wir einen Onlinerechner. Damit können interessierte Flottenverantwortliche mit wenigen Klicks die Gesamtkosten für ihre Flotte berechnen lassen. Die Auswertung folgt nach dem TCO-Modell. Gerne zeigen unsere Kundenberater im Nachgang in einem unverbindlichen und kostenlosen Beratungsgespräch die grossen Einsparmöglichkeiten mit dem Fullservice-Flottenmanagement auf.

Mit dem Scannen des QR-Codes geht es direkt zum Onlinerechner.

KONTAKT

Post Company Cars AG

Stöckackerstrasse 50

CH-3030 Bern

Telefon +41 (0) 58 338 88 88

verkauf.companycars@post.ch

www.postcompanycars.ch

13 SCHWEIZER WIRTSCHAFT MOBILITÄT

ABWÄRME BEHEIZT E

FAHRZEUGE

Bei Gebäudeheizungen sind Wärmepumpen unterdessen eine Standardlösung. Noch wenig erprobt ist die Nutzung dieser Geräte für die Beheizung von Fahrzeugen. Im Rahmen eines Pilot- und Demonstrationsprojekts des Bundesamts für Energie wurde ein kompaktes Heiz- und Kühlmodul für kleine E-Traktoren getestet. Die Lösung unter Verwendung einer Sole-Sole-Wärmepumpe mit zwei umschaltbaren hydraulischen Kreisläufen könnte Schule machen und künftig auch in anderen Fahrzeugarten zum Einsatz kommen.

von Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

Motoren, die mit Diesel oder Benzin betrieben werden, produzieren reichlich Abwärme mit hoher Temperatur. Diese kann direkt für die Beheizung des Fahrzeugs herangezogen werden. Motoren von Elektrofahrzeugen hingegen arbeiten mit einer sehr hohen Effizienz und setzen nur in begrenztem Umfang Wärme frei. Diese hat zudem eine tiefere Temperatur und kann meistens nicht direkt für Heizzwecke genutzt werden. Daher werden diese Fahrzeuge in der Regel direktelektrisch beheizt, also mit Strom aus der Batterie. Dieser zusätzliche elektrische Verbraucher schmälert die Reichweite des Fahrzeugs.

Um den Stromverbrauch für die Beheizung der Fahrzeugkabine zu vermindern, kann eine Wärmepumpe eingesetzt werden. Diese nutzt insbesondere Abwärme des Elektromotors und weiterer

Komponenten und stellt Heizwärme mit weniger Strom bereit als eine Elektroheizung. Gemäss Berechnungen der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich kann der Stromverbrauch für die HLK-Systeme (Heizung, Lüftung, Klima) eines Elektrobusses so um fasst 60 Prozent gesenkt werden. (vergleiche BFE-Artikel «Viel Komfort und wenig Strom beim Busfahren», abrufbar unter www.bfe.admin.ch/ ec-mobilitaet).

KOMPAKTE BAUWEISE

Ein Bus hat Platz für den Einbau einer Wärmepumpe. Bei kleineren Fahrzeugen ist das nicht ohne weiteres möglich, denn der verfügbare Raum wird für andere Fahrzeugkomponenten gebraucht – oder steht den Nutzerinnen und Nutzern als Sitz- und Laderaum zur Verfügung. Die Rigitrac Traktorenbau AG in Küssnacht am Rigi, die unter

anderem kompakte Elektrotraktoren herstellt, liess sich von dieser Ausgangslage nicht abschrecken. Ihre Ingenieure entwickelten für die E-Traktoren ein Wärmepumpen-basiertes Heiz- und Kühlsystem. Die Hochschule Luzern –Technik & Architektur war als wissenschaftliche Partnerinstitution beteiligt. Das BFE unterstützte das Projekt im Rahmen seines Pilot- und Demonstrationsprogramms.

Vereinfachte schematische Darstellung des Heiz- und Kühlsystems für den E-Traktor: Als Wärmequellen dient die Abwärme verschiedener Fahrzeugkomponenten (zum Beispiel: Elektromotoren, Frequenzumrichter oder Hydrauliköl-Kühlung). Die Wärmequellen werden durch einen Kreislauf (blau) erschlossen. Die Wärme wird mit der Wärmepumpe auf eine höhere Temperatur gehoben und zur Beheizung der Fahrerkabine (aber auch zur Temperierung der Batterie) genutzt (roter Kreislauf).

Angesichts des begrenzten Raums kommt ein kompaktes Heiz- und Kühlmodul der Firma Aircontech GmbH (Vorarlberg / A) zum Einsatz. Es ist unter der Haube des E-Traktors platziert und hat in etwa die Grösse einer Autobatterie (35 x 25 x 27 Zentimeter). Das HLK-Steuerungsmodul (5 x 3 x 2 Zentimeter) ist unter dem Armaturenbrett montiert. «Wir wollten unser Fahrzeug nicht nur mit einer Klima anlage für heisse Sommertage ausrüsten, daher nutzten wir anstelle eines Kühlaggregats eine Wärmepumpe mit zwei umschaltbaren hydraulischen Kreisläufen, mit der wir kühlen und wärmen können», sagt Rigitrac-Ingenieur Pirmin Zimmermann. «Im Vergleich zur reinen Kühlanlage brauchen wir hier nur ein paar zusätzliche Ventile. Durch sorgfältige Auswahl dieser Komponenten und eine entsprechend clevere Anordnung konnten wir das Fahrzeug kompakt bauen, obwohl es nun zusätzlich eine effiziente Heizung enthält.»

AUCH FÜR KALTE WINTERTAGE

Das Heiz- und Kühlmodul von Aircontech stellt – je nach «Betriebsrichtung» – bis zu 7 Kilowatt Heiz- oder bis zu 4.5 Kilowatt Kühlleistung bereit. Die Heiz- und Kühlenergie wird zur Beheizung (Winter) oder Kühlung (Sommer) der Fahrerkabine eingesetzt, aber auch zur Kühlung von Elektromotoren und elektrischen Umrichtern sowie zur Temperierung der Batterie. Das Heizund Kühlmodul ist für Aussentemperaturen von –15 bis 35 Grad Celsius ausgelegt. Für die Bereitstellung der Wärme wird eine Sole-Sole-Wärmepumpe eingesetzt, welche die circa 30- grädige Abwärme von Elektromotor, Frequenzumrichtern oder der Hydrauliköl-Kühlung heranzieht und auf das gewünschte Temperaturniveau bringt. «Für Ausnahmesituationen beziehungsweise zur Komfortsteigerung ist eine herkömmliche Zusatzheizung (PTC-Heizelement) verbaut», sagt Pirmin Zimmermann.

16 SCHWEIZER WIRTSCHAFT MOBILITÄT

Abwärme wird in höherwertigen Elektroautos heute schon teilweise genutzt. Im Bereich Nutzfahrzeuge ist der

Ansatz von Rigitrac aber noch wenig erprobt. Im Rahmen des P + D-Projekts haben Experten der Hochschule Lu -

zern (HSLU) um Prof. Dr. Beat Wellig die Heiz- und Kühllösung im Labor und bei Feldtests bezüglich Messung

Wir suchen IT-Talente mit Fokus.
MOBILITÄT
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Blick auf das Heiz- und Kühlmodul während der Tests auf dem Prüfstand der Hochschule Luzern.

Mit der Wärmepumpe lässt sich die Fahrerkabine gemäss Simulationen der HSLU (rote Linie) in 17 Minuten von 10 auf 23.5 Grad Celsius aufheizen (bei einem Strombedarf von 231 Wattstunden). Bei einer Messung am Traktor betrug die Aufheizzeit für Kabine und die gleichzeitige Temperierung der Batterie 27 Minuten (blaue / grüne Kurve). Zum Vergleich: Für den gleichen Vorgang braucht das PTC-Heizelement 50 Minuten (Strombedarf von 915 Wattstunden). Die Wärmepumpe braucht nur einen Drittel der Zeit und einen Viertel des Stroms. Im praktischen Betrieb werden Wärmepumpe und Zusatzheizung (PTC-Heizelement) teilweise kombiniert, was die Aufheizzeiten verkürzt.

KLEINTRAKTOREN MIT ELEKTROANTRIEB

Die Rigitrac Traktorenbau AG wurde 2003 in Küssnacht am Rigi (SZ) gegründet. Die Firma baut und wartet Traktoren für den Einsatz in der Landwirtschaft und als Kommunalfahrzeuge (Rasenpflege, Schneeräumung usw.). Das Familienunternehmen produziert Diesel ­ betriebene Traktoren mit 110 PS Leistung. Ab 2018 entwickelte Rigitrac einen vollelektrischen Traktor (40 Kilowatt beziehungsweise etwa 54 PS), der seit 2022 auf dem Markt ist. Das Familienunternehmen beschäftigt 50 Mitarbeitende, darunter acht Lehrlinge.

KEIN PROBLEM MIT VEREISUNG

Wärmepumpen-Heizungen für Elektrofahrzeuge können nicht ohne weiteres Aussenluft als Wärmequelle nutzen, so wie das bei Gebäuden üblich ist. Der Grund: Beim Betrieb einer solchen Heizung bei Temperaturen unter 0 Grad Celsius käme es am Verdampfer zu Eisbildung. Das wäre ein Problem, denn der Verdampfer kann beim Fahrzeug nicht so einfach «enteist» werden wie bei der Wärmepumpe eines Gebäudes. Der Traktor von Rigitrac umgeht diese Hürde, indem er nicht Aussenluft als Wärmequelle nutzt, sondern nur die Abwärme von Batterie und Antrieb. Auf diesem Weg lässt sich der Traktor auch bei Minusgraden mit der Wärmepumpen-Heizung betreiben, ohne dass ein Enteisungsproblem auf tritt.

18 SCHWEIZER WIRTSCHAFT MOBILITÄT

Die Wärmepumpe braucht für die Beheizung der Fahrerkabine weniger Batteriestrom als die Elektroheizung. Bei tiefer Arbeitsbelastung ist die Einsatzdauer mit Wärmepumpe rund 10 Prozent länger als mit Elektroheizung. Bei mittlerer Arbeitsbelastung ist die Einsatzdauer immerhin noch rund sechs Prozent länger.

der Betriebscharakteristik, Leistungsfähigkeit und Effizienz erforscht. «Unsere Untersuchungen haben die Markttauglichkeit der Heiz- und Kühllösung bestätigt», sagt HSLU-Projektleiter Stefan Flück. Die Auswertungen hätten gezeigt, dass sich die Abwärme der verschiedenen Komponenten trotz der vergleichsweise tiefen Temperatur nutzen lasse – entweder über die Wärmepumpe oder in speziellen Situationen sogar direkt. «An einzelnen Punkten kann die Steuerung des Heiz- und Kühlmoduls noch optimiert werden», ergänzt Flück.

LÄNGERE EINSATZDAUER

Die HSLU-Wissenschaftler bestimmten mit ihren Messungen den energetischen Vorteil der neuen Heizung. Für die Wärmepumpe (nur Heizbetrieb) ermittelten sie eine durchschnittliche Umwandlungseffizienz von Strom in Wärme (COP) von 2.9. Damit arbeitet die Wärmepumpe etwas

PILOT- UND DEMONSTRATIONSPROJEKTE DES BFE

Das im Haupttext vorgestellte Projekt wurde vom Pilotund Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie (BFE) unterstützt. Mit dem Programm fördert das BFE die Entwicklung und Erprobung von innovativen Technologien, Lösungen und Ansätzen, die einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz oder der Nutzung erneuerbarer Energien leisten. Gesuche um Finanzhilfe können jederzeit eingereicht werden.

www.bfe.admin.ch/pilotdemonstration

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weniger effizient als Wärmepumpen für Gebäudeheizungen (COP von drei bis fünf), was sich mit dem grösseren inneren Temperaturhub der Traktoren-Wärmepumpe erklären lässt. Dabei muss man sich vor Augen halten, dass der Strombedarf der Wärmeerzeugung nur einen geringen Anteil am Energieverbrauch der E-Traktoren hat. Daher kann die Wärmepumpe den Stromverbrauch des Fahrzeuges nicht so stark vermindern und entsprechend die Einsatzdauer des Fahrzeugs mit einer Batterieladung nicht so viel verlängern: Bei tieferer und mittlerer Arbeitsleistung – so werden E-Traktoren im praktischen Einsatz die meiste Zeit betrieben – steigt die Einsatzdauer um sechs bis zehn Prozent (entspricht 15 bis 45 Minuten).

Auch wenn der Gewinn an Einsatzdauer durch Nutzung der Abwärme beschränkt ist, rechne sich die Wärmepumpe, sagt Theres Beutler, Geschäftsführerin von Rigitrac: «Wenn das Fahrzeug dank der Wärmepumpe für die gleiche Einsatzdauer weniger Strom braucht, können wir eine kleinere Batterie einbauen, und das spart

Kosten. Diese Einsparungen sind höher als die Mehrkosten für die Ventile, die für den umschaltbaren Betrieb der Wärmepumpe nötig sind.»

AUF ANDERE FAHRZEUGE ÜBERTRAGBAR

Rigitrac hat im Jahr 2023 zwölf E-Traktoren mit dem neuen Heiz- und Kühlsystem gebaut. Durch Kooperation mit dem italienischen Landmaschinenhersteller Goldoni-Keestrack SRL soll die Stückzahl in Zukunft gesteigert werden. Im Vordergrund stehen Traktorfahrzeuge für den kommunalen Einsatz. Grundsätzlich lasse sich das Wä rmepumpen-System in allen Arbeitsmaschinen sehr gut nutzen, betont Theres Beutler. Die besten Voraussetzungen dazu böten Arbeitsmaschinen, die eine gewisse Abwärme erzeugen, welche aber hinsichtlich Leistung resp. Temperatur nicht hoch genug ist, um direkt damit zu heizen. Mittels der Wärmepumpe könne die Abwärme der Komponenten auf ein nutzbares Niveau angehoben werden. «Solange die Batteriepreise auf

HINWEISE

Der Schlussbericht zum Projekt ‹Effiziente Wärmepumpenheizung für elektrische Landwirtschafts- und Kommunalfahrzeuge› ist abrufbar unter: www.aramis.admin.ch/ Texte/?Project ID=48584

Auskünfte zum Thema erteilen Men Wirz (men.wirz@bfe.admin.ch), Leiter des Pilot- und Demonstrationsprogramms des BFE, und Stephan Renz (info@renzconsulting.ch), externer Leiter des BFE-Forschungsprogramms Wärmepumpen und Kältetechnik.

Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im Bereich Wärmepumpen und Kälte technik finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ ec-wp- kaelte.

einem hohen Niveau liegen oder die Platzverhältnisse keine grössere Batterie zulassen, ist jede Effizienzsteigerung ein Gewinn für den Kunden sowie auch für den Produzenten», sagt Beutler.

Die Autorinnen und Autoren des Projektschlussberichts sehen für das Heiz- und Kühlsystem einen Einsatz auch bei anderen Fahrzeugarten: «Solche Systeme können nicht nur für «Spezialfahrzeuge» (zum Beispiel Traktoren, Lastwagen oder Bau maschinen) eingesetzt werden, sondern auch für Automobile.» Interessant ist in diesem Kontext ein weiteres vom BFE gefördertes Projekt: Darin soll ein batterieelektrischer Traktor für die Landwirtschaft gebaut und das Anbaugerät (Mähwerk, Futtermischer usw.) von hydraulischem auf elektrischen Antrieb umgerüstet werden. Bei der Erprobung unter Praxisbedingungen soll untersucht werden, welche Energieeinsparpotenziale bei einer Ge samtbetrachtung solcher Traktor-Geräte- Kombi nationen auf Bauernhöfen mit eigener Stromproduktion möglich sind.

20 SCHWEIZER WIRTSCHAFT MOBILITÄT
Blick in die Rigitrac-Produktionshalle in Küssnacht am Rigi.

Reinigungstechnik

Kommunaltechnik

Wasserstrahltechnik

Grosses Format für hohe Effizienz

Der Citymaster 2250 – mit durchdachtem Fahrerhauskonzept Mehr Komfort, Sicherheit und Effizienz in der 6-t-Klasse – als Kompaktkehrmaschine oder als vielseitiger Geräteträger für den Ganzjahreseinsatz. Mit Crash-getestetem, individuell ausstattbarem Fahrerhaus mit optimaler Raumnutzung, ergonomischen Bedienelementen für gesteigerten Arbeitskomfort sowie grosszügiger Verglasung für gute Sicht auf das Arbeitsumfeld. Hako – Multifunktionalität ohne Kompromisse.

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HAKO FEIERTE SEIN 75 ­ JÄHRIGES FIRMENJUBILÄUM

Immer vorne – das war Hako schon vor seiner Gründung im Jahr 1948 im deutschen Bad Oldesloe, als Hans Koch in den 1920erJahren die erste Kleinmotorhacke der Welt entwickelte. Von da an ging es mit Hako steil nach oben. 1961 entwickelte Hako die erste europäische Kehrsaugmaschine und führte seine Mission der maschinellen Arbeitserleichterung erfolgreich weiter. Heute ist Hako ein weltweiter Anbieter von Reinigungs-, Kommunalund Wasserstrahltechnik.

22 SCHWEIZER WIRTSCHAFT MOBILITÄT

Hans Koch war ein grossartiger Erfinder, Unternehmer und Mitgründer der ersten anarchistisch-kommunistischen Kommune. Als er im Ersten Weltkrieg wegen einer weiteren Verletzung vorzeitig entlassen wurde, zog er nach Berlin in eine Wohngemeinschaft. Sie nannten sich damals selbst «Kommune-Anarchisten», da sie die zentralistische Ordnung sowie die Zwänge der bürgerlichen Gesellschaft ablehnten. Zu dieser Zeit war das ein mutiges Unterfangen und entsprach nicht annähernd dem damaligen Zeitgeist. So mussten sie flüchten und fanden eine verlassene Missionsprokuratur in Blankenburg, dem Ort, an dem eine der ersten Landkommunen Fuss fassen sollte. Kaum gegründet, verliess Hans Koch diese jedoch wieder, weil es Schwierigkeiten gab. Und so schloss er sich der Landkommune Harxbüttel an, die damals Spargel anpflanzte und in Konserven abpackte.

DER STARTSCHUSS ZU «HAKO» ERFOLGTE IN EINER LANDKOMMUNE

Hans Koch war eher der Praktiker, der auch anpacken wollte. So kam es, dass er die anstrengende Bodenbearbeitung mechanisieren wollte – nicht zuletzt, weil er eine Ellbogenverletzung aus dem Ersten Weltkrieg hatte, die ihn körperlich einschränkte. Bereits in Blankenburg hörte er vom Schweizer Viktor von Meyenburg, der 1919 eine Bodenfräse entwickelt hatte, und besuchte diesen. Dies war der Initialschlag für seine erste mechanische Bodenhacke, für die er 1924 sogar ein eigenes Patent erhielt. Die Bodenhacke funktionierte über einen Motor mit Schneckengetriebe, der über eine flexible Welle das Hackmesser antrieb. So konnte der Anwender den Boden auflockern und das Unkraut gleichzeitig ausreissen. Dieses Gerät wurde auf dem Rücken getragen.

Dieser Erfindung folgte dann gleich die erste Motorheckenschere, an die verschiedene Typen angebracht werden konnten. Das Patent dazu erhielt Hans Koch im Jahr 1925. Ein Berliner Unternehmen baute und vertrieb zwischenzeitlich seine erste Motorhacke. 1930 machte sich Hans Koch selbstständig und gründete die Firma DiMoHa, «die motorisierte Hand». Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs flüchtete Hans Koch nach Pinneberg und gründete dann am 24. Dezember 1948 die Maschinenbaufirma Hans Koch & Sohn, ab gekürzt Hako. 1954 zog das Unternehmen nach Bad Oldesloe in Norddeutschland, wo auch heute noch der Hauptsitz des Konzerns ist. 1956 erlangte Hako den Aufstieg durch die Entwicklung der «Hakorette», eines Einachsschleppers, danach folgte der «Hakorecord» und anschliessend der erste Kompaktschlepper «Hakotrac».

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Werkstatt in Sursee Hako Schweiz AG Hans Koch mit der ersten Bodenfräse
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Vollelektrische Kompakt-Kehrmaschine Citymaster 1650 ZE Servicetechniker Reto Senn und Mechanikerin Marlis Thalmann in der Werkstatt in Sursee

DER NEUE MULTICAR M41 AUF DER IFAT 2024

Erleben Sie den neuesten Multicar M41 vom 13. bis 17. Mai 2024 auf der IFAT 2024 in München. Hako Schweiz wird ebenfalls am Hako-Stand vertreten sein.

Der M41 erweitert die Palette der multifunktionalen Lasten- und Geräteträger von Hako im oberen Segment. Hako zeigt mit der neuen Maschine, dass auch Fahrzeuge in der 7.5-Tonnen-Klasse kompakt, wendig und dank grosser Anwendungsvielfalt flexibel einsetzbar sein können. Der kraftvolle Dieselmotor mit 129 Kilowatt (175 PS) Leistung unterbietet sogar die Abgasgrenzwerte der Euro VI-E. Allradantrieb und optionale Allradlenkung verbessern die Manövrier- und Rangierfähigkeit auch in anspruchsvollem Gelände. Der intelligente Fahrantrieb ermöglicht stufenloses Fahren bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km / h. Der Multicar M41 überzeugt in allen Betriebszuständen mit einem besonders niedrigen Verbrauch und erfüllt höchste Ansprüche an Flexibilität und Wirtschaftlichkeit im Ganzjahreseinsatz.

HAKO EROBERT DIE REINIGUNGSBRANCHE

Anfang der 1960er-Jahre tüftelte Hans Koch an einer Kehrsaugmaschine, die die erste ihrer Art in Europa sein sollte. Sie vermochte es, Schmutz bequem zu kehren und das Kehrgut gleichzeitig aufzusaugen, und reduzierte so Staub. Ab 1975 ging die erste europäische Kehrsaugmaschine in Produktion und eroberte den Markt. Von da an wuchs Hako stetig weiter und weitete seine Kompetenzen bis auf den heutigen Stand aus. In den 1990er-Jahren kamen noch Kommunalmaschinen und Geräteträger wie Multicar dazu.

HAKO SETZT AUF KREISLAUFWIRTSCHAFT UND NACHHALTIGKEIT

Hako baut seit jeher langlebige und hochwertige Produkte, um die Kreislaufwirtschaft zu stärken und die Umwelt sowie Ressourcen zu schonen. Hako-Geräte werden innerhalb der Hako-Gruppe selbst hergestellt. Bei der Entwicklung legt Hako grossen Wert auf die Verwendung von schadstofffreien, langlebigen, reparierbaren und recyclingfähigen Materialien. Dadurch erreicht Hako bei seinen Geräten eine Recyclingfähigkeit von bis zu 95 Prozent.

Um den Gedanken der Kreislaufwirtschaft zu stärken, baut Hako die Standardvariante der Scrubmaster B25 ab Juni 2024 mit einem Frisch- und Schmutzwassertank, der aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff hergestellt ist. Im ersten Schritt wird ausschliesslich internes Industrie-Rezyklat verwendet, um die Hako-Qualität zu gewährleisten. Hako verwendet Verschnitte und Ausschüsse zur Herstellung des Rezyklat-Tanks und schliesst somit interne Kreisläufe. Ebenfalls hält Hako die Maschinen über die gesamte Lebensdauer in einem optimalen Zustand, dank der professionellen Reparatur- und Full-Service-Angebote.

HAKO IN DER SCHWEIZ

Hako-Maschinen werden seit den 1960er-Jahren in der Schweiz vertrieben, früher noch unter Wega, seit 1998 unter der Hako Schweiz AG, einer Tochtergesellschaft der Hako GmbH. Mit dem Hauptsitz in Sursee liegt die Firma sehr zentral und agiert von dort aus in der gesamten Schweiz. Rund 35 Mitarbeiter sind bei der Hako Schweiz AG beschäftigt. Vor Ort verfügt die Firma über eine grosse eigene professionelle Werkstatt. Ausserhalb helfen Servicetechniker den Kunden am Standort der Maschine und nehmen dort Wartungen und Reparaturen vor.

Hako-Maschinen sind auch in der Schweiz für ihre Langlebigkeit bekannt und stehen für hohe Qualität. Technologisch haben sich die Geräte ebenfalls weiterentwickelt. So gibt es die vollelektrische Kehrmaschine Citymaster 1650 ZE für den Aussenbereich und Reinigungsroboter für den Innenbereich. Gerade der Reinigungsroboter Scrubmaster B75 i ist das hauseigene Flaggschiff für die autonome Reinigung – bald mit eigener Homebase, in der sich der Reinigungsroboter von selbst auflädt, Frischwasser auffüllt und Schmutzwasser automatisch ablässt.

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SAUBERKEIT, EFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT IN DER STADTREINIGUNG

Innovative Reinigungslösungen von der KWS Stapler AG

In der Welt der Stadtreinigung sind Sauberkeit und Effizienz trotz Kostendrucks unverzichtbar. Als führender Anbieter von industriellen sowie kommunalen Reinigungsgeräten präsentieren wir voller Stolz unsere innovativen Lösungen in der Reinigungstechnik.

In der Welt der Stadtreinigung sind Sauberkeit und Effizienz trotz Kostendrucks unverzichtbar. Als führender Anbieter von industriellen sowie kommunalen Reinigungsgeräten präsentieren wir voller Stolz unsere innovativen Lösungen in der Reinigungstechnik. Das Thema Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde, und Institutionen tragen Verantwortung gegenüber unserer Umwelt. In diesem Zusammenhang haben wir mit der italienischen Tenax International einen Partner an unserer Seite, der das Thema Nachhaltigkeit vorlebt. Ihre Produkte wie die Kehrmaschine Maxwind und die Kehrmaschine Evos+ stehen für Nachhaltigkeit und Effizienz.

Die Tenax-Maxwind-Kehrmaschine bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die dazu beitragen, das Kehren von Gehwegen und Fussgängerzonen wirksam und umweltfreundlich zu gestalten. Die innovative Lösung ermöglicht ein effizientes, schnelles und umweltfreundliches Kehren, was zu Sauberkeit und einer verbesserten Sicherheit führt.

Und nun eine brandneue Ergänzung unserer Produktpalette: die Tenax Electra 2.0 Evos+, unsere zu 100 Prozent elektrische Kehrmaschine. Diese Innovation bietet nicht nur eine umweltfreundliche Lösung, sondern auch eine erstklassige Leistung.

Die Tenax Electra 2.0 Evos+ ist nicht nur eine Kehrmaschine, sondern ein wahres Meisterwerk der Elektrotechnik. Von Grund auf elektrisch konzipiert, bietet sie höchste elektrische Produktivität, was eine bemerkenswerte Autonomie von bis zu zehn Stunden pro Batterieladung verspricht.

Auf dem 48-Niedervolt-Technologiesystem basierend, setzt die Maschine nicht nur auf Umweltfreundlichkeit, sondern auch auf Sicherheit und Kosteneffizienz. Die niedrige Spannung macht die Electra 2.0 Evos+ zu einer sicheren Wahl für den Einsatz in verschiedenen Umgebungen, erleichtert den Service und minimiert gleichzeitig den Energieverbrauch.

Tenax-Kehrmaschinen bieten im Gegensatz zu elektrifizierten konventionellen Kehrmaschinen eine hohe Leistung, sowohl in Bezug auf die garantierten konstanten und kontinuierlichen Arbeitsstunden als auch in Bezug auf die Batterien. Dank der grossen Auswahl an verschiedenen Batterietechnologien ist es möglich, sich perfekt an die technischen und wirtschaftlichen Anforderungen der Kunden anzupassen und massgeschneiderte Energielösungen anzubieten.

Ein weiterer Vorteil der Tenax-Kehrmaschinen ist das Fehlen eines Hydraulikkreislaufs, wodurch keine Gefahr besteht, dass Hydrauliköl in die Umwelt gelangt. Ölverschmutzungen erfordern kostspielige Säuberungsmassnahmen und stellen eine Gefahr für die Umwelt sowie für die Gesundheit und Sicherheit der Bürger dar.

Da Tenax-Kehrmaschinen kein CO2 und sehr geringe Lärmemissionen verursachen, tragen sie ausserdem zu einer lebenswerteren und nachhaltigeren Umgebung bei. Die Rentabilität der Investition in Tenax-Kehrmaschinen ist ein weiterer wichtiger Aspekt.

Die KWS Stapler AG garantiert eine umfassende Unterstützung durch spezialisierte Techniker, die immer zur Verfügung stehen und die Bedürfnisse der Kunden in den Vordergrund stellen. Dank eines schweizweiten Netzes von 24 Servicetechnikern ist der lokale Support für eine schnelle Fehlerbehebung und eine kontinuierliche und spezialisierte Wartung gewährleistet.

Kurzum: Bei der KWS Stapler AG Reinigungstechnik leben wir das Motto «Dörf’s bizzeli meh si» und machen damit den entscheidenden Unterschied. Unsere Unternehmenswerte wie Menschlichkeit, Zusammenarbeit, Fairness und Transparenz ergänzen unser Angebot auf einzigartige Weise.

Als Ihr Partner schweizweit stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung, um Ihnen erstklassige Reinigungslösungen anzubieten und Ihre individuellen Anforderungen zu erfüllen.

KONTAKT

KWS Stapler AG

Reinigungstechnik

Alti Ruedelfingerstrass 7

CH-8460 Marthalen

Telefon +41 (0) 52 305 47 27

info@kws-stapler.ch

www.kws-stapler.ch

27 SCHWEIZER WIRTSCHAFT MOBILITÄT

Unter dem Markennamen «kvyreen 80» wurde im Oktober 2023 in St. Gallen eine Wasserstoffbetriebene Ladestation für Elektromobile mit einer Ladeleistung von 80 kW in Betrieb genommen.

STROMLADESTATION AUF BASIS VON WASSERSTOFF

Auf Wasserstoff ruhen grosse Hoffnungen. Der Energieträger kommt unter anderem in Wasserstoff-Fahrzeugen zum Einsatz, wo er den Strom für den Elektroantrieb bereitstellt. Wasserstoff kann aber auch herangezogen werden, um Ladestationen zu betreiben, die Elektroautos mit Strom versorgen. Auf diesem Weg lassen sich vom Stromnetz unabhängige Ladestationen realisieren, die künftig den Ausbau der Elektromobilität unterstützen und bei der mobilen Stromversorgung etwa von Baustellen oder im Katastrophenfall gute Dienste leisten könnten. Das zeigen eine Entwicklung der Firma H 2 Energy und die entsprechende Begleitstudie des Forschungsinstituts Empa. von Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

28 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LADESTATIONEN

Mit dem Ausbau der Elektromobilität entsteht in der ganzen Schweiz ein immer dichteres Netz von Ladestationen. Standorte sind Privatgrundstücke, öffentliche Parkplätze, Firmen oder Autobahn-Raststätten und -Rastplätze.

Die Ladesäulen beziehen den Strom in aller Regel aus dem Netz. Anders ist das bei der Ladestation, die im Oktober 2023 in St. Gallen installiert wurde. Hier wird der Strom mit einer Brennstoffzelle erzeugt, welche den vor Ort gespeicherten Wasserstoff (H 2) in Strom umwandelt. «Die wasserstoff-betriebene Schnellladestation in St. Gallen vermeidet eine Belastung des Stromnetzes, und dank des Wasserstoffvorrats an der Tankstelle ist die Ladeleistung jederzeit verfügbar», sagt Thomas Walter vom Zürcher Unternehmen H2 Energy.

Die H 2 -basierte Ladestation in St. Gallen hat eine Ladeleistung von bis zu 80 kW. Damit kann ein durchschnittliches E-Auto in einer Viertelstunde Strom für 100 Kilometer Reichweite aufnehmen. «Ab 2024 wollen wir grössere Ladestationen mit einer Leistung von 150 bis 500 kW herstellen und auf den Markt bringen, mit denen sich dann auch batterieelektrische Lastwagen laden lassen. Für Lastwagen im kommerziellen Betrieb sind hohe und zuverlässige Ladeleistungen ein absolutes Muss und hier werden Wasserstoff-betriebene Schnelllader die netzgebundenen massgeblich unterstützen», sagt Walter. Mit einer 500-kW-Ladestation könnte ein Elektro-Lkw den für 100 Kilometer benötigten Strom in rund 20 Minuten laden.

LADESTATION AUF

DER GRUNDLAGE VON WASSERSTOFF

H2 Energy wurde 2014 gegründet und zählt heute 80 Mitarbeitende. Die Firma realisiert Wasserstoff-Produktionsanlagen, -Tankstellen und -Anwendungen. Die Firma ist im Besitz von acht Investoren, das niederländische Rohstoffhandelsunternehmen Trafigura ist mit 15 Prozent beteiligt. Bereits im März 2022 hatte H2 Energy in St. Gallen eine erste Wasserstoff-betriebene Ladestation in Betrieb genommen, damals mit einer Ladeleistung von 60 kW. St. Gallen wurde als Standort gewählt, weil dort die Firma Osterwalder St. Gallen AG eine Wasserstofftankstelle betreibt und damit auch die WasserstoffVersorgung der Tankstelle für die Brennstoffzelle genutzt werden kann.

Aufbau der Pilotanlage der Wasserstoff-betriebenen Ladestation, die 2022 in St. Gallen getestet wurde: Ein Brennstoffzellen-System (BZ-System) generiert aus Wasserstoff eine Leistung von bis zu 60 kW bei einer DC-Spannung von circa 650 – 700 Volt (Gleichstrom / DC). Über einen Wechselrichter wird daraus phasen-synchronisierter Drehstrom (400 V, 50 Hz, drei Phasen) erzeugt und über einen Trenntransformator an die Ladestation abgegeben. Ein Netzanschluss dient einerseits als Puffer, um schnelle Laständerungen des Schnellladers abzudämpfen. Andererseits wird er benötigt, um das BZ-System zu starten. Mit einer elektronischen Kontrolleinheit (ECU, Electronic Control Unit) und eigens entwickelter Software wurden die einzelnen Komponenten angesteuert und überwacht. Die Ladestation wird aus dem gleichen H2-Speicher versorgt wie die benachbarte H2-Tankstelle.

Die 60 kW-Ladestation war eine Pilotanlage, und sie stand im Zentrum eines zweijährigen Forschungsprojekts mit dem Namen e-HRS (für: Electric Hydrogen Refuelling Station), das vom BFE unterstützt wurde. Mit diesem Projekt untersuchte H 2 Energy die Möglichkeit, den Energieträger Wasserstoff für den Betrieb von E-Ladestation zu nutzen. Immer dann, wenn ein Elektrofahrzeug Strom laden wollte, wurde die Ladestation in Betrieb genommen und die erforderliche Strommenge mittels Brennstoffzelle bereitgestellt.

STARTPHASE MIT NETZSTROM

Das Forschungsprojekt kam zu einem positiven Ergebnis: «Es konnte gezeigt werden, dass diese Art und Weise der Aufladung zuverlässig funktioniert und mit der Anlage eine netzschonende Ladung von Elektrofahrzeugen mithilfe von Wasserstoff als Energieträger möglich und sinnvoll ist», heisst es im Schlussbericht. Das Forschungsprojekt lieferte dabei wichtige Erkenntnisse für künftige Ladestationen auf der Grundlage von

Wasserstoff. So braucht die Brennstoffzelle aufgrund ihrer Funktionsweise etwas Zeit für das Aufstarten: Bis der erste Strom fliesst, vergehen rund 20 Sekunden, die maximale Ladeleistung ist nach zwei Minuten erreicht.

Obwohl die Brennstoffzelle selbst Strom produziert, braucht sie zu Beginn und während des Ladevorgangs eine externe Stromversorgung. Der externe Strom unterstützt den Startvorgang (mit einer kurzzeitigen Leistungsspitze von bis zu zehn kW) und gewährleistet während des Ladevorgangs, dass die Brennstoffzelle durchgehend mit voller Leistung produziert. Zu diesem Zweck verfügte die St. Galler Pilotanlage aus dem Jahr 2022 über einen Anschluss ans Stromnetz.

MOBILE LADESTATIONEN

Die neuste Ladestation, die im Oktober 2023 in St. Gallen in Betrieb ging, ist vom Stromnetz unabhängig. Die Stromversorgung während des Start- und Ladevorgangs wird durch eine Batterie (24 kWh Kapazität) gewährleistet. Als Folge davon kann die Ladestation

29 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LADESTATIONEN

durchgängig mit Gleichstrom arbeiten, was den Wirkungsgrad verbessert. Ein netzunabhängiger Betrieb schaffe grosse Vorteile, sagt H2-Energy-Mitarbeiter David Sauter: «Dank Nutzung von Wasserstoff ist unsere Ladestation mobil. Sie kann Schnellladekapazität bedarfsgerecht zur Verfügung stellen. So können zum Beispiel im Winter zusätzliche Ladestationen in Wintersportorten und im Sommer an den Alpenübergängen oder an Festivals aufgebaut werden.» Ein weiterer Vorteil: Wasserstoff lässt sich in Tanks oder Gasnetzen in grossen Mengen speichern und transportieren.

Der Bund geht in den Energieperspektiven 2050+ davon aus, dass Wasserstoff eine Rolle in der künftigen Energieversorgung spielen wird. Welche genau, will der Bundesrat voraussichtlich 2024 in einer Wasserstoffstrategie konkretisieren. Indes ist heute schon klar: Der Bund setzt auf «grünen» Wasserstoff, also Wasserstoff, der (mittels Elektrolyse) aus erneuerbarem Strom erzeugt wird und nicht – wie heute noch üblich – aus Erdgas. Dieser grüne Wasserstoff muss in der Schweiz produziert oder – über eine noch zu bauende Pipeline – in die Schweiz importiert werden.

HAUPTERGEBNISSE DER BEGLEITSTUDIE DER EMPA

In einer wissenschaftlichen Begleitstudie zum e-HRS-Projekt hat die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa (Dübendorf) mit grünem Wasserstoff betriebene Ladesta -

HINWEISE

Die Begleitstudie der Empa unter dem Titel ‹kvyreen – Wasserstoffbetriebene Schnellladestation für Elektrofahrzeuge› ist abrufbar unter: www.aramis.admin.ch/Dokument.

aspx?DocumentID=70731

Auskünfte zu dem Projekt erteilt Stefan Oberholzer (stefan.oberholzer@bfe.admin.ch), Leiter des BFE-Forschungsprogramms Wasserstoff.

Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrationsund Leuchtturmprojekte im Bereich Wasserstoff finden Sie unter: www.bfe.admin.ch/ec-h2

Diese Wasserstoff-betriebene Pilot-Ladestation wurden in St. Gallen innerhalb des Projektzeitraums von März bis August 2022 30 Mal zur Ladung eines Elektrofahrzeugs genutzt. Die Fahrzeuge luden im Durchschnitt 27 kWh Energie, dies bei einer durchschnittlichen Ladedauer von 34 Minuten. Hierfür wurde grüner Wasserstoff verwendet, der zuvor unter Einsatz von erneuerbarem Strom aus Wasserkraft mittels Elektrolyse gewonnen worden war

tionen mit herkömmlichen Ladestationen verglichen. Die wichtigsten Erkenntnisse: Wasserstoff-betriebe Ladesäulen haben – wie zu erwarten – einen geringeren Wirkungsgrad als netzgebundene Ladesäulen. Werden Elektrofahrzeuge zum Beispiel mit Strom aus einem Wasserkraftwerk geladen, sind 93 Prozent des erneuerbaren Stroms an der netzgebundenen Ladesäule abrufbar (die restlichen sieben Prozent gehen als Transportverluste im Stromnetz verloren). Mit der Wasserstoff-betriebenen Ladesäule lassen sich lediglich 29 Prozent des erneuerbaren Stroms nutzen (der übrige Strom geht als Transport- und Umwandlungsverluste verloren). Kommentar von Empa-Studienleiter Christian Bach: «Hohe Wirkungsgrade bei der Energieumwandlung sind grundsätzlich wünschbar. In Zukunft wird aber gerade Solarstrom eine immer grössere Rolle spielen, und er wird immer öfter in Zeiten verfügbar sein, wo aktuell kein Bedarf besteht. In diesen Zeiten ist es sinnvoller, diesen erneuerbaren Strom mit einem schlechteren Wirkungsgrad zu nutzen als überhaupt nicht. Die Zwischenspeicherung in Wasserstoff ist ein Weg, dies zu tun.»

Strom aus einer mit grünem Wasserstoff betriebenen Ladesäule ist zwar nicht ganz «CO2 -frei», hat aber eine geringe Treibhausgasbelastung (17 Gramm CO2eq/

kWhel). Das ist ein vergleichsweise tiefer Wert und nur wenig mehr, als wenn der gleiche erneuerbare Strom über eine herkömmliche Ladesäule getankt wird (vier bis fünf Gramm CO2eq / kWhel). Diese tiefen Werte gelten indes nur für den idealen Fall, wenn genügend Strom aus Laufwasserkraft verfügbar ist (so wie das künftig bei stark ausgebauter Schweizer Photovoltaik-Produktion in den Sommermonaten der Fall sein könnte). Höher liegt die CO2 -Belastung, wenn man der Berechnung den realen Schweizer Strommix (auf Basis des Jahres 2018) zugrunde legt. In diesem Fall ist die Kilowattstunde Strom an der Wasserstoff-betriebenen Ladestation mit 148 bis 354 Gramm CO2eq/ kWhel belastet, der Strom aus der herkömmlichen Ladestation mit 84 Gramm CO2eq / kWhel. Kommentar Christian Bach: «Diese Überlegungen zeigen, dass netzgebundene Ladestationen mit Blick auf das Klima zwar vorteilhaft sind, dass Wasserstoff-betriebene Ladestationen aber trotzdem einen Beitrag für eine klimaschonende Mobilität leisten können, wenn überschüssiger erneuerbarer Strom für die Wasserstoffproduktion verfügbar ist. Wir lernen aus der Studie zudem: Lädt man E-Mobile an Wasserstoffbetriebenen Ladestationen mit Schweizer Strom, liegen die CO2 -Emissionen selbst im ungünstigsten Fall immer noch nur

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halb so hoch wie bei einem konventionellen Benziner.»

Bei angenommenen Investitionskosten von 200’000 Franken, einem Wasserstoffpreis von 20 Franken pro Kilogramm, einer Anlagenlebensdauer von zehn Jahren und einer Anlagennutzung von 73’000 kWh pro Jahr (entspricht acht Ladevorgängen pro Tag) resultiert an der Wasserstoffbetriebenen Ladestation ein Strompreis von 2.20 Franken / kWh. Für die herkömmliche Ladestation lag der Preis bei 70 bis 80 Rappen pro Kilowattstunde. Kommentar Christian Bach: «Die Zahlen illustrieren, dass Wasserstoff-betriebene Ladestationen wegen des aktuell hohen Wasserstoffpreises und der noch teuren Wasserstofftechnologien im Moment noch nicht wirtschaftlich sind.»

Das Autoren-Team der Empa betont in seiner Untersuchung, diese Zahlen stellten eine Momentaufnahme dar. Sollte in Zukunft günstiger grüner Wasserstoff zum Beispiel über eine Pipeline in die Schweiz gelangen, könnte das die Voraussetzung schaffen, dass Wasserstoff seine Vorzüge als speicherbarer Energieträger ausspielen kann.

Ladevorgang mit der Wasserstoff-betriebenen Pilot-Ladestation: Die Ladeleistung der Brennstoffzelle steigt innerhalb von rund zwei Minuten auf das Maximum von 60 kW und hält danach für gut 20 Minuten an. Die Ladeleistung liegt etwas tiefer als die Stromproduktion der Brennstoffzelle, unter anderem wegen Umwandlungsverlusten durch Wechselrichter. Im zweiten Teil des Ladevorgangs ist nicht mehr die volle Ladeleistung gefragt, deshalb reduziert die Brennstoffzelle schrittweise ihre Stromproduktion. Die Grafik zeigt auch, dass die Ladestation externen Strom braucht (graue Kurve), der im vorliegenden Fall aus dem Stromnetz stammte: Zu Beginn beträgt dieser Netzbezug kurzzeitig circa zehn kW und liegt dann im Verlauf des weiteren Ladevorgangs erst bei circa fünf kW und später unter ein kW. Der externe Strombezug wird benötigt, um die Stromproduktion der Brennstoffzelle optimal steuern zu können.

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SO FÖRDERN IMMOBILIENBESITZER

DIE E­MOBILITÄT

Ladeinfrastruktur

Elektroautos werden immer beliebter. Viele Mieterinnen und Mieter können allerdings zu Hause nicht aufladen. Doch es gibt Lösungen, von denen alle Beteiligten profitieren. Das Unternehmen Energie 360° bietet als eine der führenden Anbieterinnen bei der Elektrifizierung von Parkplätzen Unterstützung.

Die Zahl verkaufter Elektrofahrzeuge nimmt rasant zu. Bereits jedes dritte neu zugelassene Auto hat einen Stecker. 2030 wird der Marktanteil von Steckerautos bei den Neuwagen gemäss Swiss eMobility zwischen 72 und 94 Prozent betragen. Ob diese Prognose aber tatsächlich zutrifft, hängt vor allem auch von der Ladeinfrastruktur ab. So zeigt die Studie des «Swiss Mobility Mo nitor 2023» der Universität Luzern auf, dass der Wechsel auf einen Stromer weniger eine Frage des Geldes oder der Reichweite, sondern der fehlenden Ladeinfrastruktur zu Hause ist – und dies generationsübergreifend. Hier besteht also dringend Handlungsbedarf, denn eine E-Infrastruktur ist eine effektive und rasch umsetzbare Massnahme zur Reduktion der CO2 -Emissionen.

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HERAUSFORDERUNG

FÜR IMMOBILIENBESITZER

Für viele Immobilienbesitzerinnen und -besitzer dürfte die Situation neu, kompliziert und entsprechend herausfordernd sein. Welche Ladestationen gibt es? Wie viele werden benötigt – heute und in Zukunft? Was kosten sie und wer bezahlt? Und vor allem: Wer hat die nötigen Kompetenzen für die Planung, Installation, Hardware, den Betrieb und die Abrechnung? Wer nicht das nötige Knowhow hat, wendet sich an einen Experten. Eine der führenden Anbieterinnen von Lösungen zur Elektrifizierung von Parkplätzen ist Energie 360°. Das Unternehmen mit Sitz in Zürich und Lausanne steht für nachhaltige Energie- und Mobilitätslösungen in der ganzen Schweiz und bietet ein umfassendes Angebot an Produkten und Leistungen, die Immobilienbesitzer und Liegenschaftenverwaltungen bei der Umsetzung ihrer Ladeinfrastrukturprojekte unterstützen. Zu den Kunden zählen unter anderem Coop, die Post, die SBB, Wincasa und Artemis Immobilien.

DEN VERKEHRSSEKTOR KLIMANEUTRAL WEITERENTWICKELN

Das Verständnis der Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden und die Entwicklung von nachhaltigen und effizienten Lösungen sind für das Energieunternehmen von zentraler Bedeutung. Bereits seit 2018 setzt es Mobilitätslösungen um. Jörg Wild, CEO von Energie 360°, sagt: «Die Elektrifizierung der Mobilität nimmt rasant zu. Gemeinsam mit Partnern sowie Kundinnen und Kunden treiben wir die Mobilitätswende erfolgreich voran.» Durch die Förderung nachhaltiger Mobilitätsformen, den Umstieg auf Elektromobilität und die Verbesserung der Infrastruktur kann der Verkehrssektor klimaneutral weiterentwickelt werden.

LADEINFRASTRUKTUR WERTET IMMOBILIEN AUF

Heutzutage erwarten viele Mieterinnen und Mieter von ihrem Vermieter, dass für ihr Steckerauto die entsprechende Ladeinfrastruktur in der Tiefgarage oder auf dem Abstellplatz zur Verfügung steht. Hier kann Energie 360° Unterstützung bieten, denn dank langjähriger Erfahrung erhalten Immobilienbesitzer sowie Verwaltungen kompetente Beratung für die beste Lösung – und dies schweizweit durch nur einen Ansprechpartner, was die Projektumsetzung enorm vereinfacht.

Nicht zuletzt profitieren nebst Mieterinnen und Mieter auch Immobilienbesitzer von den Ladestationen. Denn mit der Nachfrage nach E-Autos steigt der Bedarf an Ladeinfrastruktur. Ist diese vorhanden, wertet das die Immobilie auf und macht sie zukunftssicher.

STARKE UNTERSTÜTZUNG DURCH FÖRDERGELDER

Bezüglich Investitionen wird die Ladeinfrastruktur für E-Autos stark mit unterschiedlichen kantonalen Fördergeldern unterstützt. Im Kanton Zürich beispielsweise werden 60 Prozent der Installationskosten übernommen. Fördergelder gibt es auch für den Fall, dass der Immobilieninvestor für die Stromversorgung den Bau einer Photovoltaikanlage in Erwägung zieht – allenfalls nicht nur für die Ladestation, sondern auch für den übrigen Stromverbrauch der Liegenschaft. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Notwendigkeit einer Elektrifizierung der Parkplätze nicht aufzuhalten und dank professioneller Unterstützung ein schneller Ausbau der Ladeinfrastruktur in privaten Immobilien problemlos möglich ist.

NACHHALTIGE ENERGIE- UND MOBILITÄTSLÖSUNGEN

Energie 360° macht nachhaltige Energie in der ganzen Schweiz nutzbar. Das Unternehmen mit Sitz in Zürich und Lausanne plant, baut und betreibt Energielösungen und Fernwärme, investiert in E-Ladestationen und ist ein führender Anbieter von Solaranlagen, Biogas und Holzpellets. So leistet Energie 360° Tag für Tag einen Beitrag zur Umsetzung des Netto-Null-Ziels – hier und jetzt für die kommenden Generationen.

KONTAKT

Energie 360° AG

Aargauerstrasse 182

Postfach 805

CH-8010 Zürich

Telefon +41 (0) 43 317 20 02

mobilitaet@energie360.ch www.energie360.ch

33 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LADESTATIONEN

SYMALIT POWERCHARGERBOX

Unser Beitrag zur Elektromobilität

Dass Innovation und Tradition keine Widersprüche darstellen, beweist die im aargauischen Lenzburg ansässige SYMALIT AG, welche sich seit 70 Jahren erfolgreich im Kabelschutzrohr-Bereich und deren vielfältigen Komplettlösungen etabliert hat.

So erstaunt es denn nicht, dass mit der neu konzipierten Power- Charger-Box, einem Kombi-Artikel aus Schacht, Deckel und Betonsockel, der Zeitgeist im Bereich der Elektromobilität voll getroffen wird und die SYMALIT AG ih ren Teil zu einer intakten Infrastruktur der E-Mobility beiträgt.

Die Verkaufszahlen im Bereich der Elektrofahrzeuge nehmen rasant zu und manch ein Autokäufer macht sich, nebst ökonomischen Überlegungen, auch vermehrt ideologische und ökologische Gedanken, denn in den verschiedenen relevanten Entscheidungsfaktoren wie Investitionskosten, Angebotsvielfalt, Infrastrukturnetz, Aufladezeiten und so weiter wurden allseits massive Fortschritte erzielt.

Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt ist eben nicht mehr bloss für einen kleinen Kreis unserer Konsum-Gesellschaft ein relevantes Thema.

34 SCHWEIZER WIRTSCHAFT

INNOVATIVE LADESTATION

Vor gut fünf Jahren wurden erste Prototypen von Kabelschächten aus glasfaserverstärktem, rezykliertem Polyethylen produziert. Erste mögliche Kunden wurden bereits in der Planungsphase früh miteinbezogen und es entstand ein Gemeinschaftswerk aus einem zweiteiligen Schacht: Ein Teil dient als Kabelschacht und wird mittels Gussdeckel ebenerdig verschlossen, auf den zweiten Teil kommt der teilweise sichtbare Betonsockel als Fundament für die Ladestation.

Ein entscheidender Vorteil dieser Ladestation ist die unkomplizierte, schnelle und dadurch kostengünstige Installation. Aufgrund des Unterbaus kann auf eine Schalung verzichtet werden und die notwendigen Einführungslöcher lassen sich problemlos mittels Kronenbohrer vor Ort praktisch und punktgenau auf diesen äusserst leichten Schacht setzen. Natürlich ist der Betonsockel mit dem notwendigen Einführungsloch für die Elektro-Einspeisung ebenfalls schon vorbereitet. Diese Vorgehensweise erlaubt eine Installation auf einem stark frequentierten Parkplatz (zum Beispiel bei Bahn -

höfen, Poststellen, Einkaufszentren, Sport- und Freizeitstadien) in knapp einem Tag – und dadurch kann, zum Wohl des Kunden, die Anlage schnellstmöglich in Betrieb genommen werden und es finden keine langen und mühsamen Strassensperrungen statt.

Die Power-Charger-Box entspricht somit klar dem Kaiteki-Gedanken unseres Mutterhauses, unser Verhalten möglichst nachhaltig und ressourcenschonend stets zu hinter fragen und zu optimieren.

KONTAKT

MCAM Symalit AG

Hardstrasse 5

CH-5600 Lenzburg

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KREISLAUFWIRTSCHAFT IN DER LANDWIRTSCHAFT

Seit Herbst 2021 kann auf dem Hof von Andrea und Christian Müller in Thayngen (SH) besonders umweltfreundlich Biomethan getankt werden. Dieses Beispiel macht nun Schule: Weitere Schweizer Landwirte bereiten Biogas auf, speisen das Biomethan ins Erdgasnetz und / oder betanken damit ihre Traktoren und weitere Fahrzeuge.

Landwirte sind oft auch Lohnunternehmer mit Lastwagen und Traktoren und somit grosse Abnehmer des heimischen Treibstoffs. Eingesammeltes Grüngut wird zusammen mit dem Hofdünger in der Biogasanlage vergoren und in der Aufbereitungsanlage der Apex AG zu Treibstoff «veredelt». Gleich an Ort und Stelle und ohne Umwege können diese Kehrrichtfahrzeuge mit Biomethan betankt werden.

Die Energie aus den regionalen Abfällen wird so zum Treibstoff mit Herkunft «vor der eigenen Tür» und ersetzt den bisher eingesetzten Diesel.

An der Zapfsäule können auch private Biogas-Fahrzeuge getankt werden. Dazu kann vom Betreiber der Anlage ein

Prinzipschema: Biogas-Anwendungen für die Produktion von Strom, Wärme und Biomethan als Treibstoff und für die Einspeisung ins Gasnetz

36 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
Herr Pletscher tankt den New-Holland-Traktor an der Tankstelle der Müller Energie GmbH.

Tank-Chip bezogen werden und ab sofort ist die Tankstelle für den 24-Stunden-Betrieb offen.

BIOMETHAN TANKEN

Biomethan eignet sich vorzüglich für Personenwagen, Kommunalfahrzeuge, den Schwerverkehr, Busse und neuerdings Traktoren. Je nach Fahrzeugtyp dauert die Betankung nur unwesentlich länger als mit Benzin oder Diesel. Mit Biomethan fährt es sich ebenso ökologisch wie mit einem Elektroantrieb, es stellt eine oft vergessene, attraktive Alternative dar. Das bestehende Netz von Erdgas- /Biogastankstellen wird durch solche Inseltankstellen ergänzt und aufbereitetes Biogas kann an Orten getankt werden, an denen kein Erdgas- / Biogasnetz vorhanden ist.

«VEREDELUNG» VON BIOGAS

Biogas entsteht bei der anaeroben Vergärung von Biomasse aus Kläranlagen, Landwirtschaftsbetrieben, kommunalem Grüngut oder Gastronomieabfällen. Es enthält typischerweise etwa 55 bis 60 Prozent Methan (CH4), 40 bis 45 Prozent Kohlendioxid (CO2), ist mit Wasser gesättigt und enthält weitere Begleitstoffe wie Siloxane, Schwefelwasserstoff, Ammoniak etc.

Wird das Biogas vorbehandelt (entfeuchtet und entschwefelt), kann es in Blockheizkraftwerken zur Produktion von Strom und Wärme genutzt werden. Diese Technologie hat sich tausendfach bewährt.

Für die Verwendung als Treibstoff muss Biogas zwingend weiter «veredelt» werden. Das CO2, Wasserdampf und weitere Begleitstoffe müssen fast vollständig entfernt werden, um es als Biomethan ins Erdgasnetz einzuspeisen oder zum Tanken von Erdgas- / Biogasfahrzeugen zu nutzen.

Das Biogas wird gekühlt, entwässert und mittels Aktivkohlefilter von den Begleitstoffen getrennt. Anschliessend wird es verdichtet und den selektiven Membranen der Evonik Fibres GmbH zugeführt, wo das CO2 abgetrennt und so zu Biomethan oder Erdgasqualität aufbereitet wird.

Durch die Abtrennung von CO2 wird der Methananteil von etwa 55 auf 96 Prozent erhöht. Mit dieser Qualität kann Biomethan ins Erdgasnetz eingespeist werden. Für die Fahrzeugbetankung wird es weiterverdichtet und in Hochdruckflaschenbündel gespeichert und steht für die Betankung bereit.

Mit der Kreislaufwirtschaft schliesst sich der CO2-Kreislauf.

APEX AG

Die Apex AG wurde 2003 in Däniken (SO) gegründet. In der ganzen Schweiz unterwegs, baut und wartet Apex installierte Erdgas-/Biogastankstellen von klein bis gross. Seit einigen Jahren produziert Apex selbst entwickelte, kleine Biogas-Aufbereitungsanlagen bis circa 200 Nm3/h Biogas für die Einspeisung von Biomethan ins Erdgasnetz (Typ BlueFEED). Dort, wo kein Gasnetz zur Verfügung steht, kommen Insellösungen mit integrierter Tankstelle zum Einsatz (Typ BlueBONSAI). Die Biomethan-Aktivitäten passen synergetisch ideal zum angestammten Geschäftsfeld und zum Trend der vermehrt nachgefragten Mengen an erneuerbaren Energien, lokal, dezentral und «Swiss made». Apex plant, baut und betreut diese Systeme und bietet umfassende Dienstleistungen als «one-stop-shop» an. Erneuerbare Gase als Energiespeicher (zum BeispielWasserstoff) stehen im Fokus unserer Entwicklungsarbeiten. Zusätzliche Informationen erhalten Sie unter www.apex.eu.com oder bei Apex AG, Industriestrasse 31, 4568 Däniken.

37 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LADESTATIONEN Verteilung Verteilung über das Gasleitungsnetz Herstellung Vergärungsprozess, BiogasAufbereitung und Einspeisung Nutzung Wärme, Mobilität, Stromerzeugung Photosynthese CO2-Aufnahme Rohstoff Organische Abfallstoffe
BlueBONSAI Typ BB27 mit grossem Speicher und Biomethan-Zapfsäule (Thayngen, SH)

Das Offgas mit geringem CH4 -Anteil aus der Aufbereitung wird an die Atmosphäre abgegeben oder als Schwachgas dem Fermenter zurückgeführt, wo es dem Biogas zugemischt und im Blockheizkraftwerk zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt wird.

KOMPAKTANLAGEN ALS BIOMETHANTANKSTELLE UND FÜR DIE GASNETZEINSPEISUNG

Bei beiden Anwendungen enthält der 20-Fuss-Container ( 6 x 2.5 x 3 Meter) alle notwendigen Module. Die Anlagen arbeiten automatisch. Anlagen ab 100 Nm3/h benötigen einen 40-Fuss-Container.

Einzig bei der Biomethan-Tankstelle mit integrierter Hochdrucktechnik steht der Hochdruckspeicher nebenan und die Zapfsäule dort, wo parkiert und betankt werden kann.

Der Container ist aufgeteilt in zwei Teilbereiche: den Ex-Bereich (Ex-Zone 2) mit den gasführenden Modulen sowie den Nicht-Ex-Bereich mit der Steuerungstechnik und dem Kaltwassersatz. Die beiden Teilbereiche sind durch eine gasdichte Trennwand getrennt.

Aus dem Aufbereitungsraum führen die Ausblaseleitung für das abgetrennte CO2 und eine Entlüftungsleitung über das Dach. Für allfällige Stillstandzeiten sind in beiden Räumen Raumheizungen installiert und die Räume sind mit den notwendigen Lüftungen versehen.

WARTUNGSKOSTEN

Für die Wartung fallen jährliche Kosten an. Ein grosser Teil dieser Kosten betrifft die Verdichter-Wartung, Filter, den Austausch der Aktivkohle und weiterer Betriebsmittel sowie die Rückstellungen für den Ersatz von Verdichtern, Aufbereitungsmembranen, Gasanalysegeräten etc. Bei sorgfältiger Überwachung der Membranen kann die von Evonik «garantierte» Lebenserwartung von drei Jahren über viele Jahre verlängert werden. Ein weiterer, grosser Teil der Wartungskosten entfallen auf die Wochenkontrollen, die nach eingehender Schulung und mit einiger Erfahrung vom ortsansässigen Betriebspersonal durchgeführt werden können.

Per Fernzugriff wird die Anlage überwacht, Anpassungen können implementiert werden und bei allfälligen Störungen lassen sich Ferndiagnosen erstellen und Eingriffe vornehmen. Prädiktive Diagnosen und einfache Anpassungen erfolgen somit einfach, schnell und kostengünstig und Wartungsarbeiten sind einfach planbar. Unser Ziel: eine möglichst wirtschaftliche Gesamtlösung (Neubau und Betrieb).

ÖKOSTROM SCHWEIZ

Ökostrom Schweiz ist der Fachverband der landwirtschaftlichen Biogasproduzenten. Die im Jahr 2000 gegründete Genossenschaft umfasst über 180 landwirtschaftliche Biogasbetreiber aus der gesamten Schweiz. Ökostrom Schweiz ist damit die grösste Organisation im Bereich erneuerbarer Energie aus Biogas.

Das vornehmlich aus Hofdünger und organischen Reststoffen gewonnene Biogas wird dabei in Strom und Wärme, Biogas-Brennstoff oder Biogas-Treibstoff umgewandelt. Dadurch leisten Biogasanlagen einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz.

Ökostrom Schweiz unterstützt seine Mitglieder unter anderem bei Planung, Bau und Betrieb von Biogasaufbereitungsanlagen und -tankstellen. Mit der InselTankstelle der Müller Energie GmbH konnte das erste Leuchtturm-Projekt der Schweiz in der Landwirtschaftszone initiiert und umgesetzt werden.

ÖKOLOGISIERUNG DER ERDGASLEITUNGEN

Wird Biomethan ins Erdgasnetz eingespeist, ersetzt es sukzessive fossiles Erdgas. Auch die Einspeisung von synthetischem Methan (Power-to-Gas) oder Wasserstoff ersetzt fossiles Erdgas. Der Trend zur Dekarbonisierung hält Einzug und schreitet voran.

AUSBLICK

Bereits sind die ersten Inseltankstellen von Apex in der Schweiz im Betrieb und weitere folgen, auch im grenznahen Ausland. Mit der zunehmenden Dekarbonisierung erhält auch Wasserstoff einen grösseren Stellenwert. Mit der Methanisierung kann Wasserstoff gebunden und ins bestehende Erdgasnetz eingespeist werden. Apex beobachtet diese Entwicklung aktiv, kooperiert mit verschiedenen Instituten und Forschungsanstalten und ist am Technologietransfer interessiert. Mit der Realisierung von Pilotprojekten werden Erfahrungen im Feld gesammelt. Diese sind Vorläufer von zukünftigen marktreifen Produkten. Sie dürfen gespannt sein.

EVONIK FIBRES GMBH

Das Herz der Biogas-Aufbereitungsanlage sind die Membranen. Die Evonik Fibres GmbH aus Deutschland ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Im Mittelpunkt stehen Megatrends wie Gesundheit, Ernährung und Ressourceneffizienz.

Mit den Sepuran-Green-Membranen bietet Evonik ein elegantes Verfahren zur Aufbereitung von Rohgas zu Biomethan an, das sich sehr gut auch für kleinere Biogasmengen eignet, wie sie bei vielen schweizerischen Anlagen vorkommen. Weiterentwicklungen schliessen unter anderem Wasserstoff-Anwendungen ein.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: Apex AG, Industriestrasse 31, 4658 Däniken E-Mail: uoester@apex.eu.com www.apex.eu.com

38 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LADESTATIONEN

Regio Basiliensis

GRENZEN VERBINDEN – FRONTIÈRES UNISSENT

Die Regio Basiliensis setzt sich als privater Verein und staatliche Koordinationsstelle für einen prosperierenden Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturstandort im Dreiland und am Oberrhein ein. Sie verbindet Menschen, Unternehmen und Ideen über die Grenzen hinweg und gestaltet die Zukunft mit. Um erfolgreich zu sein brauchen wir Sie!

Werden Sie Mitglied der Regio Basiliensis und unterstützen Sie die Regio-Idee!

Mit der Mitgliedschaft profitieren Sie von einem starken Netzwerk, attraktiven Veranstaltungen und Dienstleistungen sowie dem Zugang zu einem grenzüberschreitenden Kompetenzzentrum. Unser Team zeigt Ihnen gerne die Vorteile einer Mitgliedschaft auf.

Kontakt:

Regio Basiliensis

St. Jakobs-Strasse 25

4052 Basel

+41 61 915 15 15

info@regbas.ch

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EIN TRINATIONALER WIRTSCHAFTSRAUM AM OBERRHEIN

Die Nordwestschweiz ist eine der dynamischsten und erfolgreichsten Wirtschaftsmotoren der Schweiz. Es bestehen enge politische, wirtschaftliche, kulturelle und soziale Verflechtungen über die Grenzen mit Deutschland und Frankreich. In der trinationalen Grenzregion profitieren Unternehmen und Privatpersonen von der Öffnung des Europäischen Binnenmarktes, den bilateralen Verträgen und der Personenfreizügigkeit zwischen der Schweiz und der Europäischen Union. Grenzregionen sind Botschafter und Multiplikatoren für gute nachbarschaftliche Beziehungen.

40 SCHWEIZER WIRTSCHAFT

Die Region Oberrhein, welche die Nordwestschweiz, das Elsass, den südöstlichen Teil von Baden-Württemberg sowie die Südpfalz umfasst, war schon immer ein Gebiet der Modernität, ein «Melting Pot» aus Personen, Ideen und Innovationen, zwischen dessen Städten reger Kontakt und Handel herrschte. Die trinationale Region ist ein natürlich abgegrenzter, einheitlicher Kultur- und Lebensraum, der heute mit mehr als sechs Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, einer Wirtschaftskraft von 291 Mil -

liarden Euro und einer Fläche von rund 21’500 Quadratkilometern ein Potenzial aufweist, das mit dem einzelner EUMitgliedsstaaten vergleichbar ist.

Das überdurchschnittliche Wirtschaftswachstum der letzten Jahre in der Region ist massgeblich auf die bilateralen Abkommen zurückzuführen. Durch den freien grenzüberschreitenden Austausch von Waren und Dienstleistungen mit der EU sowie durch die einfache Rekrutierung von Fachleuten dank der Personenfreizügigkeit, konnten Produktionssteigerungen erreicht werden, die zum Konjunkturaufschwung beitrugen. Als Folge davon wurden zahlreiche neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen und bestehende gesichert. Dank der hohen Standortattraktivität in Forschung, Life Sciences und Logistik konnten auch neue Unternehmen in der Region angesiedelt werden. Von diesem Wirtschaftswachstum hat auch das Bau-, Dienstleistungs- und Detailhandelsgewerbe profitiert.

Die Oberrheinregion stand im Mittelpunkt der Konflikte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Danach war sie Motor der Versöhnung, der Zusammenarbeit, des Aufbaus und des Wiederaufbaus und schliesslich des Austauschs, der dazu führte, dass wir diesen Wohlstand in unserer Region haben. Natürlich ist nicht alles perfekt und es gibt Verbesserungspotenzial. Aber grenzüberschreitende Zusammenarbeit bedingt für alle Partner das Erkennen einer Win-Win-Situation und ist in der heutigen Aussenpolitik nicht mehr wegzudenken. Entsprechend werden Grenzen nicht mehr als Hindernisse, sondern als Chancen mit einem klaren Mehrwert verstanden. Es ist eine wirtschaftlich starke Region, die anstatt aus einer 180°-Perspektive aus einer 360°-Perspektive betrachtet werden muss, vor allem im Hinblick auf wirtschaftliche Fragestellungen wie beispielsweise den Fachkräftemangel. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist eine Antwort auf die vernetzte Welt, in der sich immer mehr lokale Probleme nur noch regional oder international und gemeinsam lösen lassen.

DIE REGIO BASILIENSIS

Die Regio Basiliensis ist das Kompetenzzentrum erster Wahl zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein und steht dabei im Dienst der Politik, Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft, Organisationen und Bevölkerung. Sie gibt von schweizerischer Seite Impulse für die Entwicklung des oberrheinischen Raumes zu einer zusammengehörigen europäischen Grenzregion und wirkt bei deren Realisierung mit.

«Werden Sie Mitglied der Regio Basiliensis und unterstützen Sie die Regio-Idee!»

Mit einer Mitgliedschaft profitieren Sie von einem starken Netzwerk, attraktiven Veranstaltungen und Dienstleistungen sowie dem Zugang zu einem grenzüberschreitenden Kompetenzzentrum. Eine Mitgliedschaft ist als Einzel- sowie als Jugendmitglied oder als Unternehmen beziehungsweise Organisation möglich.

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf über info@ regbas.ch

41 SCHWEIZER WIRTSCHAFT GRENZREGIONEN

WENN ARBEITSMÄRKTE ÜBER GRENZEN REICHEN

Der Arbeitsmarkt der Region Oberrhein ist für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus den jeweils anderen Teilgebieten bereits seit geraumer Zeit vergleichsweise durchlässig und weist einen hohen Integrationsgrad auf. Dies zeigen die rund 100’000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger, die in einer Teilregion wohnen und im Nachbarland einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Sie sind für den Wirtschafts-, Wissenschafts- und Gesundheitsstandort systemrelevant und ein klarer Standortvorteil. Wichtige Erfolgsfaktoren für einen einheitlichen Arbeitsmarkt sind auch hier der EU-Binnenmarkt sowie das Personenfreizügigkeitsabkommen und die Bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der EU. Der grenzüberschreitende Arbeitsmarkt bietet Chancen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie die öffentliche Verwaltung am Oberrhein, um neue Methoden, Ansätze und Ideen zu gewinnen, Erfahrungen auszutauschen und damit das Unternehmertum und das Wirtschaftswachstum zu fördern.

Einen wegweisenden Beitrag zur Transparenz und Information zum grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt am Oberrhein haben in den letzten 25 Jahren die Beratungsstellen des INFOBEST-Netzwerks, die EURES-T-Partnerschaft und die Deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinkonferenz geleistet. Diese

grenzübergreifenden Netzwerke und Partnerschaften verbessern die Rahmenbedingungen und stellen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern im Grenzgebiet alle wichtigen Informationen hinsichtlich Arbeitsbedingungen, Sozialversicherung, Steuerfragen, Arbeitsmöglichkeiten im Nachbarland, zweisprachiger Berufsbildung und Weiterbildung zur Verfügung.

Über den Arbeitsmarkt am Oberrhein informiert die gemeinsame Broschüre der BAK Economics AG, der Regio Basiliensis und weiterer Partner, die jährlich erscheint und Zahlen und Fakten zum regionalen grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt liefert.

WISSENSREGION OBERRHEIN –GRENZÜBERSCHREITENDE FORSCHUNG, BILDUNG UND INNOVATION

Die oberrheinische Bildungs- und Wissenschaftslandschaft ist mit Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen eine der leistungsstärksten Regionen Europas. Sie weist mit ihren 215’000 Studierenden, 20’000 Forschenden und 167 Forschungseinrichtungen ein sehr hohes Potenzial in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation auf. Die Nordwestschweiz profitiert von der Zusammenarbeit angesehener Universitäten und Hochschulen aus dem ganzen Oberrheingebiet – beispielsweise im Universitätsverbund «Eucor – the European Campus» oder der Allianz der

Hochschulen für angewandte Wissenschaften am Oberrhein TriRhenaTech. Es werden einige trinationale Studiengänge am Oberrhein angeboten. Die kulturellen und sprachlichen Erfahrungen bereiten die Absolventinnen und Absolventen bestens auf den internationalen und trinationalen Arbeitsmarkt vor.

SCHWEIZER GRENZREGIONEN

ALS BOTSCHAFTER

UND MULTIPLIKATOREN

Die Grenzregion am Oberrhein ist eine von vielen Grenzregionen der Schweiz. Die aktuelle Bestandesaufnahme zeigt eine grosse Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Kooperationsgefässe entlang der Schweizer Grenze. Die Schweiz liegt im Herzen Europas. Sie teilt ihre 1 935 Kilometer lange Grenze mit fünf Ländern: Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein und Österreich. 15 der Schweizer Kantone sind Grenzkantone, rund die Hälfte der Schweizer Bevölkerung lebt in Grenzregionen und zwei der drei grössten Schweizer Städte – Genf und Basel –liegen unmittelbar an der Grenze. Mehr als 75 Prozent des nominalen Bruttoinlandprodukts werden in diesen Kantonen generiert.

An den Grenzen der Schweiz zu den Nachbarländern treffen kulturell, wirtschaftlich und politisch sehr unterschiedliche Regionen zusammen, die auf unterschiedliche Art und Weise ihre Standortqualitäten stärken und sich im globalen Wettbewerb positionieren. Dies bietet Chancen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, indem Komplementaritäten genutzt werden. Dies bringt aber auch viele Hindernisse für eine gleichmässige Entwicklung der Grenzregionen in einem Radius von 360 Grad mit sich. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit hat somit sowohl die Aufgabe, Entwicklungschancen über die Grenze hinweg zu nutzen wie auch Grenzhindernisse im Hinblick auf einen möglichst ungehinderten Fluss von Personen, Waren und Dienstleistungen abzubauen. Dies zeigt sich auch mit dem Ausmass des Warenhandels der Schweizer Grenzregionen mit den benachbarten Regionen. Dieser ist gleich gross wie derjenige der Schweiz mit dem Vereinigten Königreich, Hongkong, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Singapur und Taiwan zusammen.

Überregionale und grenzüberschreitende Netzwerke und Vertrauen

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Der Austausch über die Grenzen ist in der Dreiländerregion Alltag – wie beispielsweise mit Marion Paradas, Botschafterin Frankreichs in der Schweiz (links) hier gemeinsam mit Dr. Kathrin Amacker, Präsidentin der Regio Basiliensis.

haben sich in der Vergangenheit als Grundlage einer erfolgreichen Zusammenarbeit für die Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft erwiesen. Der Austausch zwischen den Grenzregionen findet jedoch nur punktuell statt. Einer der wichtigsten Gründe für die Vernetzung ist die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Die verschiedenen Regionen haben unterschied liche Erfahrungen und unterschiedliche Herangehensweisen und Lösungen für grenzüberschreitende Fragestellungen entwickelt. Ein Austausch der Schweizer Grenzregionen über Best Practice, aber auch gescheiterte Kooperationen, generiert Ideen und fördert Innovationen.

Für eine Verstetigung des Austausches der Grenzregio nen spricht vor allem die Tatsache, dass gemeinsam die «kri tische Masse» erreicht werden kann, um Anliegen auf natio naler Ebene erfolgreich vertreten zu können. Zugleich ist es wichtig, die europäischen, nationalen sowie andere öffentliche und privatwirtschaftliche Akteure für die Anliegen und Inte -

Regio-Gipfel 1989 in Basel (v.l.n.r. sitzend): Bundeskanzler Helmut Kohl, Bundespräsident Jean-Pascal Delamuraz, Staatspräsident François Mitterand. Erstmals wurde die europäische Ebene der Regionen mit ihren neuen Formen der transregionalen und interregionalen Kooperation auf nationaler Ebene gewürdigt.

der Schweizer Grenzregionen im Oktober 2023 soll dieser Austausch unter den Schweizer Grenzregionen intensiviert und verstetigt werden.

43 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
Die Konferenz der Schweizer Grenzregionen in Basel mit mehr als 230 Teilnehmenden zeigte das Potenzial der Grenzregionen als Drehscheiben für die Beziehungen zu den Nachbarländern und zu Europa. Austausch mit Maroš Šefčovič, Vize-Kommissionspräsident der EU 2023 in Brüssel.

DIE AUSSENBEZIEHUNGEN DES KANTONS ST. GALLEN

Der Kanton St. Gallen besitzt die meisten interkantonalen und internationalen Grenzen der Schweiz. Diese sind zentral, damit er sich erfolgreich weiterentwickelt. Der Fokus liegt aktuell darauf, die grenzüberschreitende Mobilität zu optimieren, die Energieversorgung im Grenzraum zu fördern, stabile Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu fördern und die Wahrnehmung des internationalen Bodenseeraums zu stärken. Um seine Interessen möglichst wirksam zu vertreten, arbeitet der Kanton St. Gallen mit Kantonen, dem Bund und weiteren Partnern zusammen. Der Kanton pflegt intensive Beziehungen mit seinen zahlreichen Nachbarn. Dabei engagiert sich die Regierung international, grenzüberschreitend, interkantonal und national im Rahmen von verschiedenen Gefässen.

Der Kanton St. Gallen pflegt intensive Beziehungen zu seinen zahlreichen Nachbarn.

44 SCHWEIZER WIRTSCHAFT GRENZREGIONEN

Der 1803 gegründete Kanton St. Gallen wurde durch seine Stickereien weltweit bekannt und ist heute ein wirtschaftlich innovativer und erfolgreicher Industriekanton in den Bereichen Maschinenbau sowie Hightech- und Präzisionstechnologie. Besondere Strahlkraft besitzen die renommierte und bestens vernetzte Universität St. Gallen sowie der St. Galler Stiftsbezirk, der seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

Zusammen mit den angrenzenden Gebieten Vorarlbergs und Süddeutschlands gehört das St.Galler Rheintal zu den innovativsten und exportorientiertesten Regionen Europas. Das BIP der Bodenseeregion in Höhe von 314 Milliarden Franken ist vergleichbar mit dem nationalen BIP Finnlands. Qualifizierte und hochqualifizierte Fachkräfte finden hier einen attraktiven Arbeitsmarkt vor – vor allem im Bereich der wissens-, qualitätsund technologieorientierten Wirtschaft – bei hoher Lebensqualität, welche die gesamte Bodenseeregion bietet.

Als Kanton mit den meisten interkantonalen und internationalen Aussengrenzen ist St. Gallen auf vielfache Weise eng mit seinen Nachbarn verflochten. Aufgrund seiner vielen Nachbarn legt der Kanton St. Gallen deshalb grossen Wert auf eine intensive grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

MOBILITÄT ÜBER DIE GRENZEN OPTIMIEREN

Die Bodenseeregion zeichnet sich dadurch aus, dass die verschiedenen regionalen Zentren eng verflochten sind. Diese Struktur löst eine vielschichtig vernetzte Mobilität mit intensiven gegenseitigen Pendlerströmen aus. Die rund 45’000 erwerbstätigen Pendlerinnen und Pendler innerhalb der internationalen Bodenseeregion spiegeln die engen Beziehungen wider. Hotspots der Pendlerströme sind das Rheintal und die deutsch-schweizerischen Nachbarregionen. Allein rund 10’000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger kommen täglich aus Deutschland, Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein nach St. Gallen, um zu arbeiten.Grenzgängerinnen und Grenzgänger machen vier Prozent aller St. Galler Arbeitskräfte aus.

Die intensiven gegenseitigen Pendlerströme im Bodenseeraum erfordern einen leistungsfähigen grenzüberschreitenden Schienenverkehr.

Um den erheblichen Mobilitätsbedürfnissen gerecht zu werden, setzt sich der Kanton St. Gallen im Rahmen der IBK für die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs ein. Dabei arbeitet er eng mit den Kantonen Schaffhausen, Zürich, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden sowie dem Fürstentum Liechtenstein, Vorarlberg, Baden-Württemberg und Bayern zusammen. Gemeinsames Ziel ist es, die Bodenseeregion als attraktiven Lebens-, Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraum zu erhalten und zu fördern.

Mit dem von Interreg geförderten Projekt BODANRAIL 2045 der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) soll ein umweltfreundliches und leistungsfähiges Verkehrskonzept für den Berufs-, Ausflugs- und Einkaufsverkehr umgesetzt werden. Dazu wird die grenzüberschreitende Abstimmung und Optimierung der Planungen im Schienenpersonenverkehr im Bodenseeraum intensiviert. Der öffentliche Verkehr auf der Schiene soll damit für die Fahrgäste attraktiver werden – mit kürzeren Reisezeiten, mehr Direktverbindungen und besser abgestimmten Anschlüssen. Ebenfalls wird sich künftig eine Stelle um die kundennahen Herausforderungen des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs kümmern.

Der Bodensee ist nicht nur ein einzigartiger Lebens- und Wirtschaftsraum für über vier Millionen Menschen, sondern wichtiger Trinkwasserspeicher und wertvolles Ökosystem. Die private wie berufliche Schifffahrt auf dem Bodensee basiert heute fast ausschliesslich auf verbrennungsmotorischen Antrieben mit fossilen Kraftstoffen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels tritt auch die Klimaneutralität der Bodenseeschifffahrt zunehmend in den Fokus. Eine Machbarkeitsstudie «Klimaneutrale Schifffahrt auf dem Bodensee» der IBK zeigt mögliche Massnahmen auf und soll als Basis für zukünftige Entscheide dienen.

EIN ZUKUNFTSFÄHIGER BODENSEERAUM

Der Bodenseeraum leistet mit seiner starken und innovativen Industrie einen wesentlichen Beitrag zum Wirtschaftsstandort Schweiz und dessen internationaler Wettbewerbsfähigkeit.

45 SCHWEIZER WIRTSCHAFT GRENZREGIONEN
Austausch der St. Galler Regierung mit Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann.

Den gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensraum über alle Grenzen hinweg zu fördern –dazu haben sich mehr als 25 Organisationen aus Wirtschaft und Politik mit der Unterzeichnung der Charta zum Metropolitanraum Bodensee bekannt.

Gemeinsam wollen 25 Organisationen aus Politik und Wirtschaft den polyzentrischen Wirtschafts- und Lebensraum weiterentwickeln. Ziel dabei ist, das Potenzial der Region noch besser zu realisieren und die Position im nationalen und internationalen Standortwettbewerb zu stärken. Zu diesem Zweck streben die Kantone St. Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden im nächsten «Raumkonzept Schweiz» an, dass der internationale Bodenseeraum mit einem eigenständigen Profil national und international positioniert wird. Das Raumkonzept Schweiz ist ein Orientierungsrahmen und eine Entscheidungshilfe für die Raumentwicklung der Schweiz. Es ist ein zentrales Strategiedokument in der Schweizer Raumentwicklung, das von allen Staatsebenen gemeinsam entwickelt und getragen wird.

Der Kanton St. Gallen stärkt den Bodenseeraum, indem er sich gezielt für dessen Entwicklung und bessere Vernetzung einsetzt. Mit dem Switzerland Innovation Park Ost wurde die Grundlage für die Vernetzung und innovative Weiterentwicklung der Geschäftsfelder zahlreicher Branchen und Unternehmen geschaffen. Dies stärkt die nationale und internationale Positionierung der Region Ostschweiz und des Fürstentums Liechtenstein in

zukunftsgerichteten Innovationsfeldern nachhaltig. Die Switzerland Innovation Park Ost AG fokussiert auf die Schwerpunkte Gesundheit, Digitalisierung von Geschäftsmodellen sowie Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie.

St. Gallen ist von jeher eine Bildungsregion. Bereits vor mehr als tausend Jahren war die Benediktinerabtei St. Gallen ein Ort der Gelehrsamkeit von europäischer Strahlkraft. Heute übernimmt die vernetzte und renommierte Universität (HSG) diese Rolle. Mit den Schwerpunkten Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften, Internationale Beziehungen und Informatik zieht sie jedes Jahr tausende wissbegierige Studierende in den Kanton. Mit dem 2024 eröffneten Informatikinstitut der HSG in Dornbirn entwickelt sich die Region als grenzüberschreitender Bildungsund Forschungsstandort weiter. Das «HSG -Institut für Computer Science» widmet sich den Forschungsschwerpunkten «Big-Data-Infrastrukturen» und «Embedded Sensing Systems». Auch nebst der HSG weist die Region eine hohe Dichte an Bildungsinstitutionen auf, die sich im «Wissenschaftsverbund Vierländer region Bodensee», dem grössten hochschulartenübergreifenden Verbund Europas, zusammengeschlossen haben.

ZUSAMMENARBEIT DER ALPENREGION

Aufgrund seiner alpinen und voralpinen Gebiete arbeitet der Kanton St. Gallen aktiv in der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) mit. Die Arge Alp hat es sich zum Ziel gesetzt, durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit gemeinsame Anliegen auf kulturellem, sozialem, wirtschaftlichem und ökologischem Gebiet zu behandeln. Das Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung für den alpinen Lebensraum soll vertieft, die Kontakte zwischen der Bevölkerung sollen gefördert und die Stellungen der Regionen gestärkt werden, um einen wertvollen Beitrag zur Zusammenarbeit in Europa leisten zu können. Nebst den Kantonen Graubünden, St. Gallen und Tessin sind die Bundesländer Tirol, Vorarlberg und Salzburg, der Freistaat Bayern, die Provinzen Südtirol und Trentino sowie die Region Lombardei in der Arge Alp vertreten.

Der Alpenraum steht nicht nur aufgrund des Klimawandels, sondern auch aufgrund der Landesgrenzen vor besonderen Herausforderungen. Der Kanton St. Gallen hat in seinem Vorsitzjahr in der Arge Alp eine Diskussion zur «Energieversorgung im alpinen Grenzraum» in der Arge Alp angestossen. Im Rahmen der Arge Alp wurde Wasserstoff als zukunftsträchtiger Energieträger für die Region identifiziert. Die Arge Alp fordert insbesondere die Anbindung des Alpenraums an das internationale Wasserstoffnetzwerk. Vor diesem Hintergrund setzt sich der Kanton St. Gallen auch für die Umnutzung einer früheren Erdölpipeline, der sogenannten «Oleodotto-Leitung», für den Transport von Wasserstoff und Strom ein.

INTERREG «ALPENRHEINBODENSEE-HOCHRHEIN»

Für die grenzüberschreitende Kooperation im Bodenseeraum ist das Interreg-Programm «Alpenrhein-BodenseeHochrhein» ein für den Kanton St. Gallen wirkungsvolles Instrument. Die Themenbereiche, um Projekte mit den Nachbarn Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg und dem Fürstentum Liechtenstein umzusetzen, sind breit und reichen von Innovation, Digitalisierung, Umwelt bis zu Mobilität, Tourismus und Gesundheit. Interreg hat wesentlich dazu beigetragen, Cluster und Netzwerke im Bodenseeraum aufzubauen. Dies ist wichtig, um das grenzüberschreitende Potenzial auszuschöpfen. Denn die Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarn ist für die Schweiz von zentraler

46 SCHWEIZER WIRTSCHAFT GRENZREGIONEN

St.

Interreg fördert Projekte wie das «LAB KMUdigital», das kleinund mittelständische Unternehmen der Bodenseeregion bei der Bewältigung, Umsetzung und Implementierung der rasant fortschreitenden industriellen Digitalisierung unterstützt.

Bedeutung. Die Programmregion zählt zu den innovativsten und leistungsstärksten Regionen in Europa. Allein mit BadenWürttemberg und Bayern ist das Handelsvolumen der Schweiz grösser als mit China. Die Basis dafür bilden die vielschichtige Wirtschaftsstruktur mit einer hohen Dichte an Hightech-Industrieunternehmen sowie das Zusammenspiel von KMU mit qualifizierten Hochschulen und Forschungsinstitutionen. Finanziert wird das Interreg-Programm durch die Europäische Union (EU), das Fürstentum Liechtenstein sowie auf Schweizer Seite durch die Neue Regionalpolitik und die am Programm beteiligten Kantone.

STABILE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR DIE WIRTSCHAFT

St. Gallen weist als exportorientierter Grenzkanton eine engere Verflechtung mit den europäischen Volkswirtschaften auf als die meisten anderen Kantone. Rund 60 Prozent der St. Galler Exporte gehen in die EU. Dies ist vor allem auf das hohe technologische Niveau zurückzuführen. Der Beschäftigungsanteil in der Maschinen- und Metallindustrie ist doppelt so hoch wie im schweizerischen Durchschnitt. Entsprechend ist die Region auf Fachkräfte angewiesen. Insbesondere die Nachbarstaaten sind wichtige Handelspartner. Für die Unternehmen und die Exportwirtschaft ist deshalb der Zugang zum EU-Binnenmarkt essenziell und vertraglich abgesicherte Beziehungen sind von höchster Priorität.

KOORDINATIONSSTELLE FÜR AUSSENBEZIEHUNGEN

Kernaufgabe der Koordinationsstelle für Aussenbeziehungen des Kantons St. Gallen ist es, die Aussenbeziehungen des Kantons St. Gallen zu stärken und für eine wahrnehmbare und zielgerichtete Aussenwirkung zu nutzen. Ziel ist es, die interkantonale, grenzüberschreitende und internationale Interessensvertretung des Kantons sicherzustellen. Die Koordinationsstelle fungiert dabei als Kompetenzzentrum und unterstützt die Kantonsregierung und die Departemente. Dadurch soll der Standort im internationalen Wettbewerb erfolgreich positioniert, seine Entwicklung positiv beeinflusst sowie die Vernetzung mit den Nachbarn und Partnern gestärkt werden.

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Gallen ist ein wirtschaftlich innovativer und erfolgreicher Industriekanton in den Bereichen Maschinenbau sowie Hightechund Präzisionstechnologie.

Fridays for Future

von Boulevard Vogel

Wie schlimm ist unsere Welt geworden! Eine gewisse Gesellschaft der neuen Generation will uns wirklich plausibel machen, dass alles, was seit Jahrzehnten aufgebaut wurde, und alles, was wir mit der Nahrung betrieben haben, grundsätzlich falsch sein sollte. Ich möchte gerne mal den Effekt sehen, den solche Gruppen während des Militärs ohne Selbstversorgung gefordert hätten. In Bezug auf Krieg und Militär will ich mich nicht weiter äussern, denn es liegt mir fern, Personen aus einer anderen Kategorie mit dem Ehemaligen zu vergleichen. Die Situation spitzt sich in allen Belangen zu. Die Forderungen werden immer aufmüpfiger und frecher. Sie fordern Respekt, doch wurde bis anhin nichts Konkretes geliefert, nein, es wird nur gelabert und gestreikt.

Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem das Verständnis nicht mehr sichtbar ist und die Arroganz der Gruppierungen überhandnimmt!

Wenn ich plötzlich vegane Butter auf dem Brot habe, dann weiss ich auch über die Bücher, dass sie wirklich gesund ist. Will ich enden wie die Körnlipicker, bleich und schwach? Es war ja mal «noblesse oblige», dass man einen weissen Teint hatte, doch in den letzten Jahren, nach Aerobic im Fernsehen und «Fit mit Jack» aus den 70er-Jahren, wurde doch alles übertrieben. Wieso sind die Kinder dieser Generation unserem Alltag nicht mehr treu und rebellieren bei jeder Kleinigkeit? Manchmal kommt es mir so vor, dass sich unsere Zeit in eine Apokalypse verwandelt, wir haben ja genug «Science-Fiction» in den Fernsehsendern und den Medien. Wie soll das weitergehen?

Alle werden in dieser Gruppe immer dünner, blasser und versuchen, mit ihren Forderungen die Welt zu retten. Wir hatten den Globuskrawall, wir hatten die Demos des AJZ und die Bahnhofstrasse wurde an einem 24. Dezember 1981, also an Heiligabend, durch die Behörden abgeriegelt und die Einkaufsstrasse mit Polizeifahrzeugen belagert. Es waren keine kleinen VW-Busse, nein, es wurden die grossen Geschütze aufgefahren. Wir arbeiteten an diesen Tagen noch halbtags. Es war zu dieser Zeit an der Tagesordnung, an Feiertagen den Griffel zu bewegen, da es noch keine Computer gab, doch die Arbeit musste gemacht werden, ohne Wenn und Aber. Der Tag war sicherlich nicht der angenehmste, da viele nicht in Zürich wohnten und

Boulevard Vogel ist Kolumnist, Redaktor und Satiriker

keine Verbindungen, sei es mit Tram oder Bahn, vorhanden waren. Alles wurde relativ auf die leichte Schulter genommen. Ja, es ist lange her, doch die Statistiken zeigen, es ist einfach der Zyklus der Zeit, welcher immer wieder eine Lawine ins Rollen bringt. Natürlich wird heute alles viel schlimmer gehandhabt, doch die Exzesse und Probleme der Jungen bleiben die Gleichen. Wieso tut ihr euch das an? Wieso seid ihr Kleber, wieso seid ihr «Fridays for Future» und vernachlässigt an Freitagen die Schule, um zu demonstrieren? Es wird doch am Schluss alles ins Lächerliche gezogen, da diese Gesellschaft, die Retter der Welt, selbst den Anschluss an unsere Kultur, welche seit Tausenden von Jahren besteht, nicht verstehen will und sich nur durch die lachhaften Aktionen Privilegien zu verschaffen erhofft. Es wäre an der Zeit, «Friends of the Future», dass ihr den Sinn des Lebens endlich versteht.

Kommt zurück auf unseren schönen Planeten!

48 SCHWEIZER WIRTSCHAFT KOLUMNE

Die Gebäudehülle ist gegenüber Hagel, Sturm und Starkregen direkt gefährdet. Sie verdien t entspreche nden Schutz.

Machen Sie deshalb den Naturgefahren-Check:

schutz-vor-naturgefahren.ch

KANTONALE GEBÄUDEVERSICHERUNGEN

Ein bewährtes System

50 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
Meteorologische Naturgefahren können die gesamte Gebäudehülle treffen und innert kürzester Zeit massive Schäden anrichten.

Die Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV) haben drei Kernaufgaben: Prävention, Intervention und Versicherung. Sie arbeiten in einem solidarischen System eng zusammen und versichern 2.3 Millionen Gebäude gegen Feuer- sowie Elementarschäden in der Schweiz. Dies entspricht einer Versicherungsdeckung für einen Gebäudewert von annähernd 2 500 Milliarden Schweizer Franken.

Wird bei einem Hagelschlag die Fassade beschädigt und dabei undicht, kann Wasser eintreten und hohe Folgeschäden verursachen.

Die KGV* sind öffentlich-rechtliche Versicherungsträger. Sie sind mit Service Public-Aufgaben betraut und auf Grundlage der im Kanton geltenden gesetzlichen Vorgaben tätig. Dieses historisch gewachsene und bewährte System passt hervorragend zum schweizerischen Föderalismus.

VERSICHERTE PROFITIEREN

VON UMFASSENDEN LEISTUNGEN

Eine Gebäudebesitzerin oder ein Gebäudebesitzer in einem KGV-Kanton ist neben Feuer automatisch gegen die Elementarrisiken Hochwasser, Überschwemmung, Sturm, Hagel, Lawine, Schneedruck, Felssturz, Steinschlag oder

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NATURGEFAHREN & SICHERHEIT

Der dreifache Schutz führt zu einem optimierten Personen- und Sachwertschutz sowie zu günstigen Versicherungsprämien.

KGV

*Kantonale Gebäudeversicherungen (KGV) gibt es in den Kantonen AG, AR, BE, BL, BS, FR, GL, GR, JU, LU, NW, NE, SH, SG, SO, TG, VD, ZH und ZG. Sie versichern Gebäude gegen Feuer- und Elementarschäden. In den Kantonen GE, UR, SZ, TI, AI, VS und OW übernehmen

Privatversicherer die Abdeckung von Feuer- und Elementarschäden. Die KGV in VD und NW decken zusätzlich die Fahrhabe ab. Im Gegensatz dazu wird in der übrigen Schweiz die FahrhabeDeckung durch die Privatassekuranz übernommen. Als Fahrhabe gilt der Hausrat, aber auch Gebäudeteile, die nicht direkt mit dem Gebäude verbunden sind.

Erdrutsch versichert. Das Naturereignis Erdbeben zählt jedoch nicht dazu (Ausnahme Kanton Zürich). Weil die Gebäudeversicherung mehrere Elementarrisiken bündelt, nicht gewinnorientiert arbeitet und sich in der Prävention stark engagiert, bleibt die Prämie – unabhängig der individuellen Gefährdung des Gebäudes im jeweiligen Kanton – gleich tief. Die Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer geniessen somit einen umfassenden Versicherungsschutz zu einem günstigen Preis. Der Deckungsbereich der versicherten Schäden ist praktisch unbegrenzt. Massgebend für die Höhe der Entschädigung ist die Versicherungssumme. Die Mittel für den Wiederaufbau und den Ersatz der betroffenen Gebäude und Fahrhabe stehen innerhalb kurzer Zeit zur Verfügung. Dank dieser können die Folgen eines Naturereignisses rasch behoben werden. Eine Gebäudeversicherung richtet ihr Geschäftsmodell danach aus, auch sehr grosse Schadenereignisse bewältigen zu können.

DREIFACHER SCHUTZ FÜR GEBÄUDE

Die Kantonalen Gebäudeversicherungen versichern nicht nur, sondern engagieren sich auch für Prävention und Intervention.

Optimaler Schutz durch die Kantonalen Gebäudeversicherungen

• Prävention Brandschutz und Elementarschadenprävention verhindern schlimme Schäden.

• Intervention

Eine rasche Intervention dank gut ausgebildeter und ausgestatteter Feuerwehren sorgt dafür, dass die Schäden tief bleiben.

• Versicherung

Die trotz Prävention und effizienten Feuerwehren unvermeidbaren Schäden sind gedeckt und werden rasch entschädigt.

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NATURGEFAHREN & SICHERHEIT

HERAUSFORDERUNGEN BEI DROHENDEN

NATURGEFAHREN MEISTERN

Die Schweiz geniesst im Umgang mit Naturgefahren auch international grosses Ansehen. Dieser Erfolg beruht unter anderem auf direkten Präventionsleistungen der Kantonalen Gebäudeversicherungen.

Unter dem Begriff Naturgefahren werden Vorgänge und Einwirkungen der Natur bezeichnet, die sowohl für Menschen als auch für Sachwerte schädlich sein können. Aufgrund ihrer vielfältigen Topografie und den geografischen Eigenheiten ist die Schweiz besonders vielen unterschiedlichen Naturgefahren ausgesetzt. Dabei wird primär zwischen zwei Arten von Naturgefahren unterschieden. Meteorologische Naturgefahren sind Gefahren, die aus kurzzeitigen Wetterphänomenen wie Schnee, Sturm, Hagel aber auch Starkregenereignissen entstehen. Als gravitative Naturgefahren werden Gefahren bezeichnet, die durch Fliess-, Rutschoder Sturzbewegungen von Wasser, Erdmassen, Steinen oder Schnee entstehen.

Naturgefahren verursachen jährlich Gebäudeschäden in dreistelliger Millionenhöhe. Die meisten Schäden sind in den vergangenen Jahren durch meteorologische Naturgefahren wie Überflutungen, Hagel und Sturmwinde entstanden. Sie sind für über 90 Prozent der Gesamtschadensumme verantwortlich.

PRÄVENTION GEWINNT

AN BEDEUTUNG

Während der letzten Jahre haben sich Gebäudeschäden durch Naturgefahren mehr als verdoppelt. Im Gegensatz zu früher werden heute vermehrt Materialien verwendet, die ästhetische und wirtschaftliche Kriterien erfüllen. Wichtige Aspekte wie Beständigkeit oder Robustheit werden dabei oftmals vernachlässigt. Folglich stellen Einwirkungen der Natur eine immer grössere Gefahr für die Bevölkerung und Sachwerte aller Art dar. Insbesondere, da man Naturgefahren nicht verhindern und ihnen oftmals nicht ausweichen kann.

Auch der Klimawandel wirkt sich unmittelbar auf Naturgefahren aus: Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, die sich wiederum in häufigeren und noch intensiveren Starkregen entlädt und zudem das Potenzial für Stürme verschärft. In Zukunft wird entsprechend mit einer Zunahme von Extremwetterereignissen gerechnet.

Um Schäden zu verringern oder zu vermeiden, sollten Gebäude möglichst

wetterfest und schadensicher gebaut und unterhalten werden. Das reduziert nicht nur die Kosten im Schadenfall, sondern schützt auch die Menschen und deren Besitz. Mit tiefbleibenden Kosten können zudem die Gebäudeversicherungs-Prämien tief gehalten werden.

Die Prävention ist daher einer der Grundpfeiler der Kantonalen Gebäudeversicherungen. Essenziell ist dabei die Sensibilisierung der Bevölkerung. Die Vereinigung der Kantonalen Gebäudeversicherungen VKG hat deshalb die Marke «Schutz vor Naturgefahren» ins Leben gerufen. Die gleichnamige Internetplattform steht Interessentinnen und Interessenten mit Wissensinhalten und Tools zur Seite. Zudem bietet die Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen Ausbildungen in den Bereichen Brandschutz und Naturgefahren. Die Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen fördert Forschungsprojekte zum Schutz vor Naturgefahren. Es werden Projekte unterstützt, die den Gebäudeschutz fördern. Daraus sind unter anderem ein Hagelwarnsystem für Lamellenstoren sowie ein Register mit hagelbeständigen Bauprodukten entstanden.

UMFASSENDER GEBÄUDESCHUTZ VOR HAGELSCHÄDEN

Mehr als ein Drittel der Schäden durch Naturereignisse ist auf Hagel zurückzuführen. Hagel kann überall in der

Schweiz auftreten und die ganze Gebäudehülle treffen. Über die Lebensdauer eines Gebäudes muss mindestens einmal mit Hagel von drei Zentimeter Durchmesser gerechnet werden. Ein Hagelkorn dieser Grösse prallt mit einer Geschwindigkeit von rund 85 km / h auf. Bei nicht von sich aus hagelresistenten Bauteilen kann ein solcher Aufprall massive Schäden verursachen. Im schlimmsten Fall können Risse entstehen. Wird dabei die Gebäudehülle undicht, kann Wasser eintreten und hohe Folgeschäden verursachen.

Um einen umfassenden Hagelschutz zu erreichen, gilt es, zwei Aspekte zu berücksichtigen: Erstens die Verwendung robuster Materialien und hagelgeprüfter Produkte, zweitens der Schutz der besonders verletzlichen Lamellenstoren.

HAGELSICHERE BAUTEILE FINDEN

Nebst hagelunempfindlichen Materialien wie Beton oder genügend starkem Glas gibt es für sämtliche Elemente der Gebäudehülle eine Vielzahl hagelgeprüfter Produkte. Im Hagelregister finden sich Bauteile, die nach einheitlichen Prüfbestimmungen an sieben Prüfinstituten getestet werden. Die Bauteile werden dabei in fünf Hagelwiderstandsklassen HW 1 bis HW 5 eingeteilt, wobei die Ziffern jeweils der maximalen Korngrösse in Zentimetern entsprechen, der ein Bauteil standhält. Als allgemeine Empfehlung gilt, die gesamte

Bei Gewitter gilt: Storen hoch. Moderne Fenster und Fensterrahmen sind wesentlich robuster gegen Hagelschlag.

53 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
NATURGEFAHREN & SICHERHEIT

Ein natürlich gestalteter Abflusskorridor leitet das Wasser bei einem Starkregenereignis gezielt zwischen Gebäuden hindurch.

Gebäudehülle gegen mindestens drei Zentimeter grosse Hagelkörner zu schützen, also Bauteile mit einem Hagelwiderstand von mindestens HW 3 zu verwenden.

Das Hagelregister (zu finden unter www.hagelregister.ch) beinhaltet unterschiedlichste Bauteile der Gebäudehülle und kann zielgerichtet nach deren Anwendung und weiteren Suchkriterien wie Hersteller oder Hagelwiderstand durchsucht werden.

HAGELWARNSIGNAL FÜR

INTELLIGENTE STOREN

Lamellenstoren und andere Sonnenschutzelemente sind durch Hagelschläge besonders gefährdet. Sie können bereits bei Hagelkörnern unter zwei Zentimeter Durchmesser beschädigt werden. Gegenüber anderen Teilen der Gebäudehülle haben Storen aber einen entscheidenden Vorteil; sie lassen sich hochfahren und so aus der Gefahrenzone bringen. Die darunterliegenden modernen Fenster und Fensterrahmen sind heute sehr robust und weniger anfällig für Hagelschläge. Entstanden als Forschungsprojekt der Präventionsstiftung, bieten die Kantonalen Gebäudeversicherungen das Warnsignal «Hagelschutz – einfach automatisch» kostenlos an. Damit lassen sich sämtliche Storen eines Gebäudes einfach vor Hagel schützen. Eine Schnittstelle ruft laufend die Hagelprognose für den Standort ab und lässt die Gebäudesteuerung bei Hagelgefahr automatisch die Storen hochfahren.

SCHUTZ VOR STARKREGEN UND OBERFLÄCHENABFLUSS

Überschwemmungen sind für über einen Drittel der Gebäudeschäden durch Naturgefahren verantwortlich. Zusammen mit Hagelschäden verursachen sie ungefähr 80 Prozent der jährlichen Gesamtschadensumme aller Kantonalen Gebäudeversicherungen. Die klimabedingt immer häufigeren und intensiveren Starkregenereignisse und die heutige Bauweise tragen wesentlich zur Erhöhung der Gebäudeschäden bei.

HÄUFIGERE UND HEFTIGERE NATUREREIGNISSE

Rund die Hälfte aller Überschwemmungsschäden sind nicht auf ausufernde Bäche, Flüsse und Seen, sondern auf Oberflächen-

abfluss zurückzuführen. Wasser, das bei starkem Regen nicht unmittelbar versickern kann, fliesst als Oberflächenabfluss auf dem Boden ab und gelangt über Wiesen und Strassen ins Siedlungsgebiet. Dort kann es in tiefer liegende Gebäudeöffnungen eindringen und massive Schäden verursachen. Die zunehmende Verdichtung und intensivere Nutzung des Lebensraums führt vielerorts zu zusätzlicher Versiegelung der Böden und trägt so zur Erhöhung des Überschwemmungsrisikos bei.

Die Gefährdungskarte Oberflächenabfluss zeigt, dass zwei von drei Gebäuden bei Starkregen potenziell gefährdet sind. Die Verschärfung der Starkregengefahr birgt erhebliche Risiken. Gebäude müssen widerstandsfähiger werden.

ZUVERLÄSSIGER SCHUTZ

VOR ÜBERSCHWEMMUNG

Ein zuverlässiger Hochwasserschutz setzt auf den permanenten Schutz sämtlicher Gebäudeöffnungen im überschwemmungsgefährdeten Bereich. Obwohl Objektschutzmassnahmen auch an bestehenden Bauten nachträglich durchgeführt werden können, lohnt es sich, diese bereits in die Gebäudeplanung mit einzubeziehen.

So lässt sich bei einer Gefährdung durch Oberflächenabfluss die Höhenlage des Erdgeschosses und der Gebäudeöffnungen optimieren und die Umgebung so gestalten, dass der Wasserabfluss gezielt um Gebäude herumgeleitet wird.

Für die Planung und Umsetzung von Schutzmassnahmen ist die Kenntnis der Abflusswege von Regenwasser entscheidend. Die lokale Gefährdung durch Oberflächenabfluss kann ganz einfach mit dem Naturgefahren-Check der Informationsplattform www.schutz-vor-naturgefahren.ch abgerufen werden. Ausserdem werden auf der Seite Materialien und Bauteile für den Hochwasserschutz gelistet, die gefiltert und nach Verwendungszweck durchsucht werden können.

INFORMATIONSPLATTFORM «SCHUTZ VOR NATURGEFAHREN»

Die Website www.schutz-vor-naturgefahren.ch ist die zentrale Informationsplattform zum Thema Gebäudeschutz vor Naturgefahren. In Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen bietet sie Kommunikationshilfen zur Sensibilisierung und Wissensvermittlung. Sie unterstützt Spezialistinnen und Spezialisten mit Informationen und Online-Tools beim Planungsprozess, zeigt aber auch Eigentümerschaften und interessierten Mieterinnen und Mietern die Gefährdungen durch Naturgefahren auf. Ergänzend liefert die Plattform Empfehlungen und Hinweise für Schutzmassnahmen und Tipps zum Verhalten im Ereignisfall.

Naturgefahren-Check am Standort Herzstück der Informationsplattform ist der Naturgefahren-Check. Die Gefährdung kann mittels Adresseingabe direkt am Gebäudestandort überprüft werden. Die Plattform liefert eine Übersicht über alle am Standort relevanten Naturgefahren und zeigt zur Situation passende Empfehlungen für Schutzmassnahmen auf. Die Informationsplattform greift dabei auf die kantonalen Gefahrenkarten und weitere nationale Gefährdungskarten zu.

54 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
NATURGEFAHREN & SICHERHEIT

Schweiz unter Hochspannung

Strom neu vernetzen

ENERGIESYSTEM SCHWEIZ: DER UMBAU DRÄNGT

Diskussionen über Herausforderungen und Lösungen im Fokus der Powertage 2024

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Bei HSE-Konzepten werden die Gegebenheiten vor Ort betrachtet, Risikoanalysen erstellt und ein Business Continuity Management geplant.

BETRIEBLICHE RISIKOANALYSE UND NATURGEFAHREN

Eine Risikoanalyse in Unternehmen muss auch Naturgefahren einschliessen. Der wirtschaftliche Druck in den Unternehmen ist gross. Die Mitarbeitenden müssen produktiv sein und den Zeitdruck bewältigen. Da sind Sicherheitsmassnahmen und die Beschäftigung mit Naturgefahren auf den ersten Blick meistens hinderlich. In finanziell schwierigen Situationen wird es noch herausfordernder, Sicherheit zu leben und umzusetzen. Aber: Firmen müssen und können die unternehmerischen Aspekte mit den Sicherheitsaspekten zusammenbringen und dadurch eine Win-win-Situation schaffen.

56 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
NATURGEFAHREN & SICHERHEIT

HSE ist in vielen Unternehmen ein Begriff und steht für «Health, Safety, Environment» – also für alle Themen rund um Gesundheit, Sicherheit und Umwelt. Häufig fokussieren die Unternehmen dabei auf Betriebliches Gesundheitsmanagement, auf Krankheitstage und Absenzen, Fluktuation und Mitarbeiterbindung sowie auf Unfälle und deren Verhinderung oder auf Umweltvorschriften und deren Einhaltung. Das sind Themen, die Mitarbeitende und Firmen sicherer machen, aber auch wirtschaftlich relevant sind.

Dabei werden die Gegebenheiten vor Ort betrachtet, Risikoanalysen erstellt und ein Business Continuity Management geplant. Zu einer Risikoanalyse gehören auch Naturgefahren. Deshalb kann es sich lohnen, all die genannten Themen auch unter dem Szenario eines solchen Elementarereignisses durchzuspielen. Ein simples Beispiel: Sind unsere gefährlichen Materialien auch dann noch sicher gelagert, wenn ein Erdbeben das Firmenareal erschüttert? Oder entsteht dann mit der bisherigen Lösung eine Gefährdung für Mitarbeitende, Anwohner und Umwelt?

ERSTE HILFE

BEI NATURGEFAHREN

Gesundheit und Sicherheit können durch Naturgefahren gefährdet sein. Ob Hagel, Sturm, Waldbrände, Murgänge, Lawinen, Hitze, Steinschläge, Überschwemmungen, Erdbeben oder andere

Naturgefahren – sie alle zerstören nicht nur Gebäude, Fahrzeuge oder die Natur. Sie können auch bei Menschen zu verschiedensten medizinischen Notfällen oder Verletzungsmustern führen, direkt oder indirekt. Deshalb braucht es zwingend Leute, die Erste Hilfe leisten können. Hier kommen einerseits Betriebssanitäter:innen in Unternehmen ins Spiel. Andererseits braucht es dafür auch schlicht und einfach die ganze Bevölkerung, die sich zutraut, im Notfall Erste Hilfe zu leisten, was letztlich auch eine Bürgerpflicht ist.

BETRIEBSSANITÄTER:INNEN UND AUSBILDUNGEN

Um Patient:innen nach einem Unfall oder in einem medizinischen Notfall bestmöglich versorgen und behandeln zu können, muss ab den ersten Sekunden der Gefahrenlage eine ganze Kette von Hilfeleistungen in Gang kommen. Die Profis des Rettungsdienstes sind durchschnittlich erst nach 15 Minuten vor Ort. Nach einem Naturereignis kann das aus verschiedenen Gründen sogar noch deutlich länger dauern. Erstens dürften viele Menschen und Orte betroffen sein, zweitens sind allenfalls Zugangswege blockiert oder für die Retter zu gefährlich. Sie brauchen also noch länger an den Einsatzort, und bis dahin besteht die Rettungskette ausschliesslich aus Ersthelfer:innen.

Ihre erste Aufgabe: Sie müssen den Notfall richtig interpretieren und einen Alarm absetzen. Die Notrufnummer 144

ist leider auch heute noch bei vielen Menschen nicht bekannt. Dazu kommt, dass es in einer solchen Ausnahmesituation noch schwieriger wird, Basiswissen abzurufen und sich an die Notrufzentrale zu wenden. In Unternehmen gibt es Betriebssanitäter:innen, die regelmässige Schulungen besuchen und Notfallsituationen trainieren. Von ihnen kann in der Regel erwartet werden, dass sie bis zu diesem Punkt richtig handeln. Allerdings kann ein Naturereignis auch dazu führen, dass die Betriebssanitäter:innen selbst zu Opfern werden, ihnen das nötige Material für eine Erstversorgung fehlt oder sie räumlich von einem Einsatzort abgeschnitten werden.

HEMMUNGEN ABBAUEN UND TECHNOLOGIE INTEGRIEREN

Betriebssanitäter:innen sind zwar der goldene Weg für die schnelle Erste Hilfe. Letztlich kann aber jeder Mensch Ersthelfer sein und Leben retten – gerade wenn Disponenten der Notrufnummer 144 sie anleiten.

Optimal wäre, wenn Ersthelfer:innen dabei auf eine gewisse Schulung zählen können. Es gibt verschiedene Bestrebungen, Erste-Hilfe-Massnahmen nicht nur bei der Fahrprüfung und allenfalls in der Rekrutenschule zu lernen, sondern schon in der Grundschule. Wichtig wäre, dieses Wissen regelmässig aufzufrischen, das reduziert die Hemmfaktoren.

Zudem kann Technologie helfen, die Rettungskette zu verstärken. Das beginnt bei Alarmierungs-Apps auf dem Smartphone und geht über Sensoren, die Notfälle erkennen, bis hin zu Defibrillatoren (AED) und modernen Erste-HilfeSystemen. Die heutigen Defibrillatoren sind weit entwickelt – man muss sie nur noch einschalten und tun, was die Geräte sagen. Sie geben Feedback, beispielsweise, ob die Thoraxkompression in Ordnung ist. Auch gibt es moderne ErsteHilfe-Systeme, die sich automatisch mit der Notrufzentrale 144 verbinden, wenn Ersthelfer:innen den Notfallkoffer öffnen. Das medizinische Fachpersonal der Notrufzentrale gibt Anweisungen, in welcher Form Erste Hilfe zu leisten ist, was den Ersthelfern:innen Ängste und Hemmungen nimmt. Gleichzeitig erhält die Notrufzentrale wichtige Informationen über die aktuelle Verfassung der Patient:innen. Sie kann eine Standorthinterlegung abrufen, um die Rettungskräfte zielgerichtet zum Notfallort zu lotsen. Und über eine Fernwartung

57 SCHWEIZER WIRTSCHAFT NATURGEFAHREN & SICHERHEIT
Viele Arbeitnehmende sind ganz oder teilweise Alleinarbeitende, im Forst, im Lager, in einer Werkstatt, im Pikett- oder im Aussendienst.

ALLEINARBEIT

Bislang gingen wir stets davon aus, dass bei einem Ereignis mehrere Menschen vor Ort sind, von denen einige Opfer oder Patient:innen sind, andere aber als Ersthelfer:innen agieren können. Tatsächlich ist das längst nicht immer so. Viele Arbeitnehmende sind ganz oder teilweise Alleinarbeitende, im Forst, im Lager, in einer Werkstatt, im Pikett- oder im Aussendienst. Das heisst: Nach einem Unfall oder in einer kritischen Situation kann nicht sofort Erste Hilfe geleistet werden, weil eine Sichtverbindung oder die Rufweite zu einer anderen Person fehlt.

Deshalb gelten für Alleinarbeitsplätze auch besondere Bedingungen. Zum einen sollen nur Menschen für solche Aufgaben zugelassen werden, die sich psychisch, physisch und intellektuell dafür eignen. Zum anderen müssen sie eine Möglichkeit haben, im Notfall jederzeit Hilfe anzufordern – und dieser Notruf muss jederzeit angenommen werden können.

ALLEINARBEITERSCHUTZ AM BEISPIEL STRABAG AG

Die STRABAG AG ist einer der grössten Baukonzerne in Europa. Die Firma beschäftigt weltweit rund 75’000 Mitarbeitende. 700 davon arbeiten in der Schweiz an rund 20 Standorten. Zu den Tätigkeiten gehören der klassische Hoch- und Tiefbau, der Ingenieur- und Spezialtiefbau, der Bau von Verkehrswegen sowie der Holzbau, zudem als Projektgeschäft der Tunnelbau. Weiter betreibt das Unternehmen in der Schweiz auch Belags-, Kies- und Betonwerke.

kann sichergestellt werden, dass der integrierte Defibrillator jederzeit einsatzfähig ist. Neben festmontierten Erste-HilfeGeräten mit einem fixen Halterplatz, gibt es mittlerweile auch praktische Notfallrucksäcke, die sich einfach zu den Notfallstellen tragen lassen. Technologie kann helfen, nur Systeme können nicht selbständig Situationen einschätzen. Letztlich ist es der Mensch, der die Initiative ergreifen und handeln muss. Deshalb muss man die Menschen sensibilisieren und diese Situationen regelmässig üben und trainieren, auch in den Unternehmen.

Während auf Baustellen meistens mehrere Mitarbeitende beschäftigt sind, gibt es ganz besonders in Werkhöfen oder bei den Produktionsbetrieben auch Arbeitsplätze, wo manch einer allein arbeitet. Ein Beispiel sind die Werkstätten für Baumaschinen – es gibt in Disentis einen Geschäftsstandort, wo solche Baumaschinen gewartet, repariert und unterhalten werden. Diese Werkstatt ist nicht besonders gross. Es gibt einen Mitarbeitenden, der dort allein agiert, unter anderem Maschinen aufbockt und repariert. Wenn es zu gefährlichen Situationen kommt, wird es dort wirklich ernst.

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Firmen schaffen eine Win-win-Situation, wenn sie die unternehmerischen Aspekte mit den Sicherheitsaspekten zusammenbringen. Dr. Patrick Wegmann ist Chairman / Managing Director Consulting & Operations, Lifetec AG.
NATURGEFAHREN & SICHERHEIT

Seit rund einem Jahr setzt die STRABAG

Andere Beispiele sind Mitarbeitende im Pikettdienst bei der Wasserhaltung oder Mitarbeitende auf Lagerplätzen mit Turmdrehkränen. Sie arbeiten häufig allein. Auch Kiesgruben, wo Material abgebaut wird, bergen gewisse Risiken für Alleinarbeitende. Ein weiteres Beispiel sind Betonwerke, wo man bei guter Auslastung schon früh morgens beginnt und spät abends aufhört. Dann gibt es Stunden, in denen gewisse Mitarbeitende allein arbeiten.

Die STRABAG AG hatte verschiedene Lösungen zum Alleinarbeiterschutz im Einsatz, die aber entweder an der Akzeptanz der Mitarbeitenden oder an den technischen Herausforderungen scheiterten. Beispielsweise, weil aus gewissen Orten in der Kiesgrube oder zwischen Stahlkonstruktionen kein Alarm abgesetzt werden konnte. Seit rund einem Jahr setzt das Unternehmen nun auf TWIG, eine Personen-Notsignal-Anlage (PNA), die technisch zuverlässig funktioniert. Sie ist speziell für Alleinarbeitende in lauten und gefährlichen Industrieumgebungen entwickelt worden. Ausgestattet mit einer Mandown-Funktion und vielen weiteren Funktionen, erkennt die PNA automatisch Stürze oder Bewegungslosigkeit und löst einen Alarm aus. Aber auch hier gilt: Mit der Technologie allein ist es noch nicht getan. Die zehn bei STRABAG AG eingesetzten Geräte sind standortgebunden zugeordnet und entsprechend den Standorten ist eine jeweilige Alarmorganisation hinterlegt – weil

sich die Notfallkonzepte und die effizientesten Rettungsmassnahmen je nach Standort unterscheiden. Ein Alarm geht zuerst an eine Alarmzentrale. Diese versucht dann, die hinterlegten Personen zu erreichen oder bietet ansonsten die Einsatzkräfte auf.

FAZIT

Ob privat oder beruflich, Wissen über Erste Hilfe ist jederzeit überaus hilfreich. Man sollte sofort dazu bereit sein, wenn es sie braucht. Eine regelmässige Weiterbildung in Erster Hilfe ist gut investierte Zeit.

Genauso gut investiert sind die Zeit und die Kosten, um sich organisatorisch und konzeptionell auf die unterschied -

ÜBER DIE LIFETEC AG

lichsten Gefährdungen vorzubereiten. Das gilt auch für Szenarien, welche die Natur allenfalls für uns bereithält. Wer sein Gebäude und seine Mitarbeitenden schützt, sichert auch den unternehmerischen Erfolg und agiert deshalb wirtschaftlich. Hier wären wir also bei der Win-win-Situation, die wir eingangs angesprochen haben.

Die Lifetec AG wurde im Jahr 2012 gegründet und im November 2016 von einer Investorengruppe um Dr. Patrick Wegmann übernommen. Wegmann ist Chairman und seit Juli 2023 Managing Director Consulting & Operations der Lifetec AG. Die Firma hat ihren Sitz in Dietikon. Spezialisiert in Gesundheitsschutz, Sicherheit und Umweltschutz (HSE), bietet die Lifetec AG Unternehmen, Gemeinden und Institutionen, die das Leben ihrer Mitarbeitenden, Kunden und Lieferanten schützen und ihr Wohlbefinden verbessern wollen, ganzheitliche Beratung, Erste-Hilfe-Schulungen und intelligente Systeme aus einer Hand. Mit ihrem innovativen Erste-HilfeSystem LIFETEC ONE bietet die Lifetec AG die bestmögliche Rettung im medizinischen Notfall. Das Gerät verbindet sich automatisch mit den Fachpersonen der Notrufzentrale 144, die umgehend die Rettung einleiten und den Ersthelfer bei den Soforthilfe-Massnahmen kompetent unterstützen. Dank der neuesten GPS-Ortung von Swisscom und der Standorthinterlegung bei der Notrufzentrale sind die Rettungskräfte schneller am Unfallort.

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AG auf TWIG, eine Personen-Notsignal-Anlage (PNA), die technisch zuverlässig funktioniert.

SICHERHEIT GEWÄHRLEISTET DANK NOTSTROM

Die entscheidende Rolle von Notstrom – Versorgungs­ und Betriebssicherheit

In einer Welt der stets vorausgesetzten Erreichbarkeit und Flexibilität ist eine zuverlässige Energieversorgung unerlässlich. Rechenzentren, Flughäfen, Finanzinstitute, Krankenhäuser und viele weitere Einrichtungen sind auf eine unterbrechungsfreie Netzversorgung angewiesen. Auch im Alltag wäre ein Leben ohne Stromnetz für viele sehr stark eingeschränkt. Die Gewährleistung von Versorgungs- und Betriebssicherheit erfordert, dass man jederzeit auf einen Notfall vorbereitet sein muss. Dafür sind Notstromanlagen von Unternehmen wie der AKSA Würenlos AG da, um für Kontinuität zu sorgen, wenn das Stromnetz ins Wanken gerät oder gar komplett ausfällt.

Hoch hinaus: mobiles Mietaggregat der AKSA Würenlos AG wird mit einem Kran sicher auf ein Hochhaus gehoben.

60 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
NATURGEFAHREN & SICHERHEIT

Die Schweiz ist bekannt für ihr zuverlässiges Versorgungsnetz, das Strom, Wasser und andere grundlegende Dienstleistungen umfasst. Insbesondere in Zeiten wie den vergangenen zwei Jahren, in denen Stromausfälle und Engpässe in aller Munde waren, wird von den Versorgern erwartet, dass ein zuverlässiger Zugang zum Stromnetz in Notsituationen jederzeit und überall gewährleistet ist. Eine Vielzahl von Lösungen, von kleinen mobilen Mietaggregaten bis hin zu fest installierten grossen Netzersatzsystemen, steht für solche Einsätze zur Verfügung. Dabei ist es entscheidend, dass die Aggregate robust und in der Lage sind, unter extremen Bedingungen zu arbeiten. Eine sorgfältige Planung und Berechnung sind erforderlich, um sicherzustellen, dass das Aggregat die notwendige elektrische Last bewältigen kann, wie es die AKSA Würenlos AG für ihre Kunden durchführt.

KUNDENSPEZIFISCHE LÖSUNGEN

Netzersatzsysteme sind in verschiedenen Leistungsklassen und Konfigurationen erhältlich, um den spezifischen Anforderungen unterschiedlicherAnwendungen gerecht zu werden. So divers wie ihre Anwender sind auch die Notstromanlagen. Damit eine gewisse Flexibilität erlangt werden kann, bieten mobile Aggregate eine passende Möglichkeit an. Insbesondere die Nachfrage nach standortunabhängigen Lösungen ist stets am Wachsen, da sie eine zuverlässige und kosteneffiziente Antwort auf unerwartete Stromausfälle darstellen, wodurch die Kontinuität der Betriebsabläufe gewährleistet wird. In einer zunehmend vernetzten Welt, in der Ausfallzeiten zu erheblichen finanziellen Verlusten führen können, sind sie unverzichtbar. Durch ihre Mobilität können sie schnell an den Einsatzort gebracht und in Betrieb genommen werden, um Notstrom bereitzustellen, wo dieser am dringendsten benötigt wird. Diese mobilen Aggregate finden Anwendung auf Baustellen, in Industrieanlagen, bei Outdoor-Veranstaltungen oder sogar in abgelegenen Gebieten ohne Stromnetzanbindung. Moderne Varianten zeichnen sich durch effiziente Motoren aus, die den Kraftstoffverbrauch minimieren und strenge Umweltstandards erfüllen.

BETRIEBSSICHERHEIT AM FLUGHAFEN ZÜRICH

Der Flughafen Zürich ist ebenfalls mit Notstromanlagen ausgestattet, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Für den mobilen Einsatz an einem der hektischsten Orte der Schweiz wurde hierfür durch die AKSA Würenlos AG ein Stromerzeuger mit der Notstromleistung von 550 Kilovoltampere in einem 20-FussSchiffcontainer verbaut. Die besondere Bauweise ermöglicht den Transport des Containers entweder mit einem Hakenlastwagen oder einem Wechselanhänger und bietet die Flexibilität, den Container mit einem Pneukran an jedem gewünschten Ort zu positionieren. Alle elektrischen Abgänge sind mit MultiContact-Schnellverschlüssen oder Steckverbindungen ausgestattet, sodass ein schnelles Anschliessen der Kabel sichergestellt ist. Eine motorisierte Kabeltrommel hilft beim Auf- und Abrollen der im Container mitgeführten Leistungskabel.

Ein LCD-Bedienpanel ermöglicht eine einfache Überwachung aller Aggregatdaten und Betriebsanwendungen wie Inselbetrieb oder Netzparallelbetrieb. Weiter kann die Anlage ebenfalls über ein externes Panel synchronisiert werden und ist mit einer Antenne ausgestattet, um einen Fernzugriff jederzeit zu ermöglichen. Diese technischen Merkmale machen das mobile Aggregat zu einem vielseitigen Werkzeug für alle Arten von Einsätzen am Flughafen Zürich. Vor der Auslieferung

IHRE LOKALE CUMMINS-VERTRETUNG IN DER SCHWEIZ

Sie bewegen Baumaschinen, bohren Tunnelsysteme, bringen Sie mit Bussen und Zügen von A nach B, präparieren mit den Pistenbullys Ihre Skipisten oder liefern Strom während eines Stromausfalls: Cummins-Motoren sind die unsichtbaren und verlässlichen Alltagspartner. Die AKSA Würenlos AG ist seit 75 Jahren die Generalvertretung von Cummins Inc. in der Schweiz.

Cummins Inc. ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Motorentechnologie, das seit über 100 Jahren Motoren entwickelt und produziert.

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Mobile Notstromaggregate sind für jeden Bedarf standortunabhängig verfügbar. Kundenspezifische Container-Lösung für den Flughafen Zürich von AKSA Würenlos AG
NATURGEFAHREN & SICHERHEIT

wurden sämtliche Betriebsmodi im Werk der AKSA Würenlos AG in Würenlos / Aargau gemeinsam mit dem Personal des Flughafens getestet und geschult.

FLEXIBLE MIETOPTIONEN

Das Mietgeschäft der AKSA Würen los AG umfasst eine breite Auswahl an Aggregaten mit unterschiedlichen Leis tungsstufen, die für alle möglichen Einsätze geeignet sind. Ein besonderes Merkmal ihres Angebots ist die umfassende Unterstützung: Neben der Be reitstellung der Aggregate stellt sie ausser dem das benötigte Zubehör wie Kraftstofftanks und Kabel zur Verfü gung, um eine reibungslose Stromversor gung zu gewährleisten. Darüber hinaus wird die Installation vor Ort von internen Fachspezialisten durchgeführt. Eine solche individuelle, auf den Kunden zugeschnittene Beratung ist entscheidend für die Auswahl der passenden Notstrom-Ausrüstung.

Die Flexibilität der AKSA Würenlos AG zeigt sich auch in den Mietoptionen. Kunden haben die Möglichkeit, die Aggregate je nach Bedarf für kurze oder lange Zeiträume zu mieten. Dies macht sie zu einem idealen Partner für Veranstalter von Events, Bauunternehmen, Industriebetriebe und viele andere. Darüber hinaus legt die AKSA Würenlos AG grossen Wert auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit. Die Aggregate sind nicht nur effizient und leistungsstark, sondern erfüllen auch die neusten Umweltstandards.

LOKAL GETESTET

Neben mobilen Notstromaggregaten sind die stationären Netzersatzsysteme der AKSA Würenlos AG für längerfristige Betriebssicherheit geeignet. Stationäre Aggregate oder Notstromanlagen sind dafür konzipiert, eine zuverlässige Stromversorgung an festen Standorten sicherzustellen. Durch eine gründliche Analyse der Situation vor Ort und eine enge Zusammenarbeit mit den Kunden kann die AKSA Würenlos AG massgeschneiderte Lösungen entwickeln, die optimal auf spezifische Kundenanforderungen zugeschnitten sind.

Alle Vorbereitungen sowie die Tests der Netzersatzsysteme werden vor Ort

im Werk der AKSA Würenlos AG in Würenlos durchgeführt, um die Qualität und Zuverlässigkeit der Produkte sowie eine effiziente Inbetriebnahme sicherzustellen. Diese lokal durchgeführten Prüfungen ermöglichen es, die geplanten Betriebsmodi bereits vorab mit den Kunden durchzutesten. Zudem können Lastsprünge simuliert werden, wie man sie später auf der Anlage nicht mehr testen kann.

Mit einer breiten Palette von Netzersatzsystemen bietet die AKSA Würenlos AG für jede Anforderung die passende Lösung – sei es ein mobiles Notstromaggregat für kurzfristige Einsätze oder ein stationäres Netzersatzsystem für die langfristige Betriebs- und Versorgungssicherheit.

WIR STELLEN EIN!

Möchtest du im Bereich Notstrom arbeiten? Wir wachsen – finde hier unsere offenen Stellen!

KONTAKT

AKSA Würenlos AG

Grosszelgstrasse 15

CH-5436 Würenlos

info@aksa.ch

www.aksa.ch

62 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
Vorbereitung von Netzersatzsystemen im Werk von AKSA Würenlos AG: alles wird komplett bei AKSA vor Ort in Würenlos getestet. Die umfassende Flotte der AKSA Würenlos AG ist mobil für Sie im Einsatz mit 24 / 7 Pikett-Dienst.
NATURGEFAHREN & SICHERHEIT

YOUR VISION, OUR MISSION

Wir setzen ihr Unternehmen oder ihr Produkt ins beste Licht. Ob Image-, Marketing- oder Produkt-Film – wir entwickeln und realisieren die passende Bildwelt.

Instinct Pictures | Erlenparkweg 110 | CH – 4058 Basel | T +41 61 535 66 60 | www.instinct-pictures.com

WILLKOMMEN BEI SCHÄRER + KUNZ

Die Schärer + Kunz AG ist zuständig für Arbeitssicherheit und Kennzeichnung – seit über 60 Jahren bedient das Unternehmen den Schweizer Markt mit Produkten im Arbeitssicherheits- und im Kennzeichnungsbereich und steht Ihnen mit Rat und Tat, Kompetenz und Freundlichkeit zur Verfügung. Schärer + Kunz sorgt dafür, dass alles besser sicher – sicher besser ist, egal ob es um Schilder, Etiketten, persönliche Schutzausrüstung oder Drucker samt Software geht. Die Experten beraten Sie gerne und sorgen dafür, dass Sie sich sowohl in Ihrer Unternehmung als auch privat rundum sicher fühlen können. Jahrelange Erfahrung mit den besten Lieferanten schlägt sich in einer hohen Akzeptanz nieder.

64 SCHWEIZER WIRTSCHAFT

In den letzten Jahren ist viel pas siert. Auch der Bereich des Ar beits- und Gesundheitsschutzes in Unternehmen blieb davon nicht unberührt. Was waren die wesentlichen Herausforderungen für den Arbeits schutz in den letzten Jahren? Welche Beobachtungen haben Sie gemacht? Bruno Buttino: Der Arbeitsschutz ist von essenzieller Bedeutung in jedem Un ternehmen. Unsere Beobachtungen zei gen, dass viele Betriebe die erforderlichen Massnahmen ergreifen und gleichzeitig auch ein gewisses Bewusstsein bei ih ren Mitarbeitern schaffen möchten. Hierin liegen jedoch die Herausforderungen. Ein ausgetüfteltes Sicherheitskonzept mag auf dem Papier gut aus sehen, doch letztendlich hängt der Erfolg davon ab, wie die Mitarbeiter es umsetzen. Jeder Einzelne sollte sich bewusst ma chen, welche potenziellen Risiken ihn um geben und welche Konsequenzen diese im schlimmsten Fall mit sich bringen kön nen. Nur durch eine gemeinsame Anstren gung aller Beteiligten kann ein effektiver Arbeitsschutz gewährleistet werden.

Homeoffice und mobile Arbeit gehö ren längst zum Arbeitsalltag vieler

Betriebe. Welchen Einfluss haben diese Veränderungen auf die Organisation der Arbeitssicherheit?

Natürlich hat der Anstieg von Homeoffice und mobiler Arbeit erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitssicherheitsorganisation. Dafür müssen einige neue Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Ergonomie im Homeoffice oder Datenschutz beim Remote-Arbeiten sind beides wichtige Aspekte. Unternehmen müssen im Vergleich zu vor einigen Jahren deutlich flexibler sein und sehen sich auch völlig neuen Herausforderungen gegenüber.

Ist die Digitalisierung in der Arbeitssicherheit von Vorteil und wie sehen Sie die weiteren Schritte?

Es ist schwierig, genau vorherzusagen, wie der Arbeitsschutz in 20 Jahren aussehen wird, da sich Technologien und Vorschriften ständig weiterentwickeln. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Digitalisierung eine immer wichtigere Rolle spielen wird, indem sie die Überwachung von Arbeitsbedingungen und die Identifizierung von Risiken verbes -

sert. Möglicherweise werden auch neue Technologien wie Virtual Reality und Augmented Reality eingesetzt, um Schulungen und Simulationen durchzuführen. Insgesamt wird der Arbeitsschutz wahrscheinlich immer stärker automatisiert und datengesteuert sein, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen.

Was bedeutet Arbeitssicherheit im Be trieb?

In kurzen Worten ausgedrückt, zielt der Arbeitsschutz darauf ab, dass alle Mitarbeiter am Ende des Arbeitstages gesund nach Hause gehen können. Unsere Produkte tragen dazu bei, Gesundheitsrisiken für Arbeitnehmer zu minimieren oder im besten Fall zu beseitigen.

Die Schweiz erlebt einen Bauboom. Macht sich der Wirtschaftsaufschwung bei Ihnen stark bemerkbar?

Der Bauboom in der Schweiz ist ein deutliches Indiz für den anhaltenden Wirtschaftsaufschwung. Die steigende Nachfrage nach Immobilien und Bauprojekten verdeutlicht, dass die Wirtschaftslage in der Schweiz weiterhin

65 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
NATURGEFAHREN & SICHERHEIT

stabil ist. Diese positive Entwicklung hat positive Auswirkungen auf verschiedene Branchen und den Arbeitsmarkt.

Wer ist Ihre grösste Zielgruppe und wovon profitieren Ihre Kunden insbesondere?

Pauschal kann man das nicht beantworten, da unser breit gefächertes Portfolio es uns ermöglicht, alle Industrien zu beliefern. Darüber hinaus sind wir sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich tätig. Unsere vielseitige Ausrichtung erlaubt es uns, massgeschneiderte Lösungen für unterschiedlichste Kundenbedürfnisse anzubieten. Darüber hinaus profitieren unsere Kunden von unserem jahrzehntelangen Know-how sowie von unserem breit aufgestellten Lieferantennetzwerk.

Beschreiben Sie bitte in wenigen Sätzen, wie Arbeitsschutz in 20 Jahren funktionieren wird.

In Zukunft wird sich der Arbeitsschutz durch innovative Technologien wie künstliche Intelligenz und Robotik weiterentwickeln. Arbeitsplätze werden noch sicherer und ergonomischer gestaltet sein, um Unfälle und Gesundheitsrisiken zu minimieren. Präventive Massnahmen werden verstärkt eingesetzt, um die langfristige Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten. Zudem werden digitale Lösungen wie Wearables und Sensoren genutzt, um die Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu überwachen und zu verbessern.

Naturgefahren sind momentaner Gesprächsstoff. Erdbeben-, Feuer- und Wasserkatastrophen werden immer häufiger. Wie kann S+K mit der Beschilderung und Beschriftung den Verantwortlichen helfen?

Durch eine gezielte und gut gestaltete Beschilderung kann man auf jegliche Aspekte aufmerksam machen und gleichzeitig visuelle Hinweise geben. Insgesamt sind die Möglichkeiten der Beschilderung bei S+K nahezu grenzenlos. Ein durchdachtes Konzept, das die Bedürfnisse der Zielgruppe berücksichtigt, kann die Effektivität der Beschilderung maximieren und zur Sicherheit, Orientierung und Kommunikation beitragen.

Kann der Kennzeichnungsschutz je nach Brisanz der Lage jederzeit produziert und verteilt werden?

Unser umfangreiches Standardsortiment ist grösstenteils stets auf Lager und dank unserer engen Beziehungen zu unseren Lieferanten können wir in den meisten Fällen termingerecht und zur vollen Zufriedenheit liefern. Natürlich sind auch wir und unsere Lieferanten von bestimmten Rohstoffen abhängig. Bisher hat die Verfügbarkeit dieser Rohstoffe jedoch keinen Anlass zur Besorgnis gegeben. Ebenfalls haben aber auch wir keinen Einfluss auf geopolitische Entwicklungen und können daher nicht behaupten, dass Produktion und Verteilung jederzeit möglich sind. Wir hoffen auf das Beste und haben bisher keine negativen Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht.

Viele Wege führen zum Arbeitssicherheits- und Kennzeichnungsschutz. Bieten Sie auch Aus- und Weiterbildungskurse und Seminare an?

Die persönliche Schutzausrüstung spielt eine entscheidende Rolle bei der Verhütung von Unfällen und Gesundheitsschäden am Arbeitsplatz. Als Aktivmitglied des Branchenverbands swiss safety, der Hersteller und Anbieter von Persönlicher Schutzausrüstung, fungieren wir als Kompetenzzentrum für PSA. Unsere Schulungskurse richten sich an Sicherheitsbeauf-

tragte (SiBe) und Spezialisten ASGS aus verschiedenen Branchen wie Chemie-Pharma, Nahrungsmittelindustrie, Baugewerbe, Industrie, Gewerbe und Gemeindebetriebe. Die Kurse umfassen Themen wie die Evaluierung der PSA nach Tätigkeiten, die Erstellung von PSA-Katastern, die Umsetzung von Weisungen zur PSA, den Einsatz von PSAgA, dass Befahren von engen Räumen und Tanks sowie den Einsatz von Rettungs geräten undPSA auf Hubarbeitsbühnen. Dieser Kurskonzept beinhaltet sowohl theoretische als auch praktische Elemente, um einen optimalen Praxisbezug zu gewährleisten und die sichere Anwendung der persönlichen Schutzausrüstung zu fördern.

Wir bedanken uns für das nette Gespräch und wünschen Ihnen und der Schärer + Kunz AG viel Erfolg und alles Gute.

KONTAKT

Schärer + Kunz AG

Hermetschloostrasse 73

CH-8048 Zürich

Telefon +41 (0) 44 434 80 80

www.schaererkunz.ch

66 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
NATURGEFAHREN & SICHERHEIT

Petfluencer

Haben Sie sich auch schon einmal Gedanken gemacht oder Überlegungen mit ihrer Familie angestellt, ein Haustier in ihre vier Wände aufzunehmen.

Ihre Kinder machen Sie unglaublich nervös, da die Frage nach einem Welpen jeden Tag schon am Frühstückstisch wie ein Pinball von Platz zu Platz huscht. Wann können wir einen jungen Hund oder ein liebes Kätzchen bestellen und bei uns einziehen lassen? Mit den Gedanken schon in der Firma bei der ersten Telefonkonferenz – wie schnell wird nach so vielen flehenden Worten bei Sonnenaufgang der Wunsch mit einem kurzen Ja beantwortet, mit der Aussage, dass Sie sich der Sache in den nächsten Wochen annehmen würden. Geben Sie um Gottes Willen nicht die Ausrede, es gäbe im Moment keine Welpen, aufgrund von schlechter Witterung oder Überzüchtung. Ganz falsch, denn Ihre Kids wissen mehr über den Trieb der Tiere, als Sie in Ihren Biologiestunden gelernt haben – dem Smartphone sei Dank. Und schon hat Ihr Heim einen neuen Mitbewohner, der aber sicher bald von Ihnen ausgeführt und betreut wird, denn die Jungtierzeit ist ja nicht für ewig und Ihre Kinder haben in der Pubertät plötzlich auch andere Interessen. Das ist der Lauf und die Laune der Natur!

Kannten sie den Ausdruck «Petfluencer»? Oder wussten Sie, wie aus einem Haustier ein Influencer wird? Nein? Das ist wirklich keine Schande. Die Influencerszene weiss ja wirklich nicht mehr, wie blöd sie sein soll. Jeder ist heute doch ein viraler Akteur, wenn er jede Minute seines Tagesablaufs, seine Menükreationen, seine Shoppingtour oder seine Yoga-Übungen ins Netz stellt und auf Likes und Followers hofft, um somit in den Genuss von eventuellen Werbeauftritten zu kommen, wenn die Community blöd genug ist zu folgen.

«Ist das wirklich ganz normal?»

Petfluencer sind meistens Haustiere, die mithilfe ihrer menschlichen Assistenten auf eine hohe Anzahl von Followern zurückgreifen können. Wie menschliche Influencer werden sie für ihre Auftritte bezahlt, auch wenn ein Grossteil dieser Petfluencer aus Hunden und Katzen besteht.

Wenn Ihr Hund musikalisch ist und Songs von den Beatles oder Ouvertüren von Ludwig van Beethoven kennt, eventuell aber auch ein Rechengenie ist oder eine Denise-BiellmannPirouette auf ihrem Afghan-Teppich hinlegen kann, dann beherbergen Sie wahrscheinlich einen zukünftigen «Pet-Hund».

Ihren Hund können Sie mit Geschick schnell zu einem Hund in der Sparte Influencer trainieren, also zu einem PET.

Was soll eine recycelte PET-Flasche mit einem Fluencer zu tun haben?

Möglicherweise werden die Influencer auch bald recycelt, wenn sie nicht mehr genügend Likes und Follower für ihre Werbekunden produzieren, da die Ideen immer dümmer und unvernünftiger werden, wenn sie selbst einen dreifachen Lutz oder einen doppelten Axel aufs Parkett legen.

Es ist eine tragische Zeit, in welcher wir uns wegen einiger Spinner bewegen. Darum kann man doch verstehen, dass die ehemaligen Welpen nur noch bellen und miauen.

«Holt uns da raus!»

67 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
KOLUMNE

DIGITALES WOHLFÜHLERLEBNIS

BEIM SHOPPEN

Erfolgsgeschichte Diaqua

Verwandeln Sie Ihr Badezimmer in eine einzigartige Wellness-Oase mit diaqua®. Die Marke bietet alles, was Sie sich wünschen, um ein Erlebnis zu schaffen. Das umfangreiche Sortiment an Produkten für Bad und Küche lässt keine Wünsche offen. Ob Duschvorhänge, Badteppiche, Badewanneneinlagen, Kosmetikspiegel, WC-Sitze, Produkte rund um die Dusche oder verschiedene Accessoires zur Verschönerung des Badezimmers, es ist alles da. Um sicherzustellen, dass das Einkaufserlebnis wirklich aussergewöhnlich ist, wurde das bestehende Opacc ERP um den Opacc Enterprise Shop erweitert. Diese integrierte und umfassende Gesamtlösung wurde ausgewählt, um den höchsten Ansprüchen gerecht zu werden und den Kunden ein nahtloses und problemloses Erlebnis zu bieten.

68 SCHWEIZER WIRTSCHAFT

Diaqua, ein bekanntes und hoch angesehenes Unternehmen in der Sanitärbranche, ist weltweit tätig und bedient über seinen Online-Kanal sowohl B2C- als auch B2B-Kunden. Das Unternehmen ist ein zuverlässiger Lieferant für führende europäische Bau- und Heimwerkermärkte und bietet eine grosse Auswahl an hochwertigen Markenprodukten im Bereich Bad- und Sanitärzubehör. Diaqua hat ihren Hauptsitz in Reinach, Schweiz, und verfügt über ein engagiertes Team von über hundert Mitarbeitenden. Mit einer hochmodernen Logistik, einschliesslich eines automatisierten Lagersystems, und einer gut aufgestellten Vertriebsorganisation gewährleistet Diaqua schnelle Reaktionszeiten und einen hervorragenden Kundenservice. Dies hat dem Unternehmen seit über sechs Jahrzehnten Vertrauen Loyalität eingebracht. Die Marke diaqua® ist heute als führender Anbieter für Badezimmeraccessoires bekannt. Ihr umfangreiches Sortiment bietet Lösungen für unterschiedlichste Anforderungen und deckt alle Bedürfnisse ab. Diaqua ist bekannt als innovativer, zuverlässigen Partner für Sanitärbedarf und bietet ein umfassendes Sortiment an hochwertigen Badezimmeraccessoires ab.

AUSGANGSLAGE

Nicht nur zu den Kundinnen und Kunden bestehen langjährige Partnerschaften, auch mit dem Softwarehersteller Opacc pflegt die Diaqua AG eine bewährte Zusammenarbeit. Dessen ERP-System bildet seit Jahren eine stabile, zuverlässige Basis für die Daten und Prozesse, für die Auftragsabwicklung, Artikel- und Bestandsverwaltung. Auf dieser Grundlage wollte man bei der Diaqua AG die künftige Wachstumsstrategie im Schweizer Direktgeschäft sowie in Europa unterstützen und forcieren. Hintergrund war das Ziel, die Marke diaqua® gegenüber den Endkunden bekannter zu machen und den Markenkern sowie die Unternehmensphilosophie zu vermitteln. Bei der Etablierung der Marke diaqua® als Inspirationsquelle und Ansprechpartnerin für die Belange im Bereich Badezimmereinrichtung sollte Opacc eine noch zentralere Rolle als digitale ERP- / E-

VORGEHEN

Dass das Projekt kein reines IT-Vorhaben war, stand von Anfang an fest. So war die Projekthoheit im Category Management diaqua® mit dem integrierten Marketing angesiedelt. «Uns war es wichtig, dass wir sowohl den klassischen Online-Shop als auch die Inspirationsbereiche optimal unter einen Hut bringen», erklärt Dominik Stamm. Für ihn als Category Manager war es ein zentrales Anliegen, Design, Content und Shop-Funktionen zu einer harmonischen Einheit zu verbinden. Unter dem Stichwort «Shop the Look» wurde zusammen mit Opacc ein Lösungskonzept erarbeitet, welches eine direkte Verbindung der für die Gestaltung der im Badezimmer verwendeten Produkte mit dem Warenkorb vorsah. Kundinnen und Kunden können sich auf diese Weise inspirieren lassen und das Gesehene ohne Umweg gleich einkaufen. Das entsprechende Screendesign wurde mit einer spezialisierten Grafikagentur erarbeitet und umgesetzt. Beim Zusammenspiel von Online-Shop und ERP, unterstützte Opacc das Projekt nicht nur mit Rat und Tat, sondern auch mit den benötigten Softwarefunktionen.

LÖSUNG

Ein schöner Tag beginnt in einem schönen Bad. Dieses Leitmotiv prägt den gesamten Webauftritt von diaqua®. Rein von einem Webshop zu sprechen, greift dabei zu kurz. Das Lösungskonzept resultiert in einem gelungenen Gesamtwerk von Bildern, Inhalten und Einkaufsmöglichkeiten. Zum Einsatz kommen dabei Opacc OXAS als Plattform für die Anwendungen Opacc ERP, Opacc DMAS und natürlich der Opacc Enterprise Shop. Diese Bausteine bilden das Fundament für ein äusserst benutzerfreundliches Einkaufserlebnis. Abgesehen von den aktuellen Bloginhalten und den ansprechenden Bildwelten, wird im Backend – quasi unter der Oberfläche – mit Opacc Enterprise Software ganze Arbeit geleistet. Damit die Shop-Besuchenden möglichst gezielt und rasch die gewünschten Produkte finden, kommt ein Konfigurator für Eigenschaften wie Farbe, Grösse, Materialisierung et ce -

69 SCHWEIZER WIRTSCHAFT IT
Integrierte Gesamtlösung mit ERP und Online-Shop

35 JAHRE INNOVATION UND QUALITÄT

In einer Ära, als das digitale Zeitalter noch in den Kinderschuhen steckte und das Internet eine ferne Vision war, legte die Opacc Software AG den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die heute, 35 Jahre später, in der Technologiewelt seinesgleichen sucht. Gegründet in einer Zeit, als Microsoft mit Windows 2 Pionierarbeit leistete, hat Opacc nicht nur die technologische Evolution miterlebt, sondern sie mitgestaltet und geprägt.

Im Herzen Europas, mit Standorten in Rothenburg LU und Münchenstein BL, hat sich Opacc als unangefochtener Qualitätsführer im Bereich der Enterprise Software etabliert. Ein Ruf, der durch zahlreiche Qualitätsstudien und das Lob von Branchenexperten, die das Unternehmen als «Software-Wunder» bezeichnen, untermauert wird. Während Wettbewerber auf der Strecke blieben, baute Opacc seine führende Position aus, indem es sich auf die Digitalisierung der Geschäftsprozesse seiner Kunden konzentrierte.

Mit dem digitalen Kraftzentrum Opacc OXAS bietet das Unternehmen eine umfassende Lösung, die ERP-, CRMund Online-Shop-Funktionalitäten in einem integrierten System vereint. Diese ganzheitliche Herangehensweise ermöglicht eine nahtlose Abbildung aller Geschäftsprozesse und -daten, gestützt durch die mehrfach ausgezeichnete Update-Garantie, die den Kunden langfristige Sicherheit und Investitionsschutz gewährleistet.

vereinfachen die Zuordnung und Auffindbarkeit der über 800 Artikel und deren zahlreichen Varianten. Welche Vorteile das integrierte Lösungskonzept bietet, zeigt sich zum Beispiel in der Möglichkeit, die Verfügbarkeit von Waren darzustellen oder Produkte zu sperren. Die Barriere freiheit ist ebenfalls gewährleistet. Die Schriftgrösse kann auf Wunsch angepasst werden und Texte können bei Bedarf mittels Screenreader vorgelesen werden. «Solche Funktionen

35 Jahre Opacc Software AG stehen für 35 Jahre Innovation, Qualität und Kundenerfolg. Ein stolzes Jubiläum, das die Weichen für eine Zukunft stellt, in der Opacc weiterhin Massstäbe in der digitalen Transformation setzen wird. Bei

70 SCHWEIZER WIRTSCHAFT IT
diaqua® können sich Interior-Trendsetter Inspirationen holen. Der Opacc Campus ist auf informellen und formellen Austausch ausgelegt.

sind mehr als nur ‹nice to have› . Sie beeinflussen in zunehmenden Mass auch das Suchmaschinen-Ranking», betont Dominik Stamm. Überhaupt hat das Thema Usability bei der Gestaltung des Webshops einen hohen Stellenwert. Mehrsprachigkeit, Sprachsteuerung, die Auswahl verschiedener Währungen, eine übersichtliche Navigationsstruktur mit modularer Seitenverwaltung, das Anlegen von Favoriten und Merklisten sowie das Bewerten und Kommentieren von Produkten gehören zum Funktionsumfang des OnlineShops dazu. Ein besonderes Highlight ist für die Kundschaft sicherlich das «Shop the Look»-Feature. Die Darstellung der unterschiedlich eingerichteten Badezimmern wird mittels Punkten zu den Produkten verlinkt, welche direkt in den Warenkorb gelegt werden können. Zwar würde dies auch für mobile Geräte funktionieren, doch hat man sich hier aus Usability- Gründen bewusst dazu entschieden, die Produkte direkt als Slider unterhalb des Gesamtbildes zu zeigen. Selbstverständlich dürfen auch Produktvorschläge beziehungsweise Alternativprodukte und Empfehlungen nicht fehlen. Auch hier überzeugt der diaqua® -Webshop mit einem State-of-the-Art-Funktionsumfang und verweist zum Beispiel auf Zugehörigkeit eines Artikels zu einer Kollek-

OPACC SUCHT IT-TALENTE MIT AUSDAUER

Werde jetzt Teil des Opacc Teams. Bei Opacc kannst du dein Talent laufend weiterentwickeln. Möchtest du dich weiterbilden? Kein Problem, wir unterstützen dich dabei. Bei Opacc kannst du Karriere machen –und zwar genau in den Bereichen, welche dir Freude machen. Wir legen Wert darauf, dass Du neben Deiner Verantwor tung bei Opacc auch die Verantwortung in Deinem privaten Umfeld wahrnehmen kannst. Sei es gegenüber Deiner Familie, Deinen Freunden oder Deinem Verein. Erfahre jetzt mehr unter jobs.opacc.ch

tion oder auf ähnliche Produkte, welche Kundinnen und Kunden in diesem Zusammenhang auch kauften.

FAZIT

Die Umsetzung der Konzeptidee, die darauf abzielte, Kunden durch eine Kombination aus Inspiration und Verkaufsförderung anzulocken und gleichzeitig die Nähe zu den Besuchern herzustellen, wurde von Dominik Stamm als erfolgreich bewertet. Stamm erklärt : « Der Wert eines integrierten ERP und Online-Shops liegt nicht nur in seiner Fähigkeit, die strategischen Ziele eines Unternehmens oder einer Marke zu unterstützen, sondern auch in seinem beeindruckenden Endergebnis und seiner Funktionalität. » Obwohl das Projekt zwölf statt der ursprünglich geplanten zehn Monate gedauert hat, ist man bei diaqua® sehr zufrieden. In Anbetracht des Umfangs und der Anforderungen des Projekts ist alles hervorragend gelaufen, so Stamm. Das digitale WohlfühlEinkaufserlebnis von Opacc hat deutlich an Dynamik gewonnen.

KONTAKT

Diaqaua AG

Pfeffingerstrasse 21

CH-4153 Reinach

Telefon +41 (0) 61 716 73 90

www.diaqua.com

Opacc Software AG

Wahligenpark 1

CH-6023 Rothenburg

Telefon +41 (0) 41 349 51 00

Geschäftsstelle Basel

Tramstrasse 66

CH-4142 Münchenstein

www.opacc.ch

71 SCHWEIZER WIRTSCHAFT IT

DUnd täglich grüsst das Murmeltier …

er Super-GAU: alle Daten sind verschlüsselt, auf dem Bildschirm steht eine Meldung, dass nur gegen Bezahlung eines Lösegelds die Daten wieder hergestellt werden können. Die Gefahr, Opfer von einem solchen Angriff zu werden, ist zu einem ständigen Begleiter geworden. Fast täglich kann von einem erfolgreichen Angriff gelesen werden.

Ransomware, eine Form von Malware (Kurzform für malicious software, jegliche Art von unerwünschter Software), die Daten zuerst stiehlt, danach verschlüsselt und Lösegeld für deren Freigabe fordert, breitet sich zunehmend aus und stellt eine ernsthafte Bedrohung für Unternehmen weltweit dar. In der heutigen vernetzten Welt, in der Daten oft das wertvollste Gut eines Unternehmens sind, kann ein Ransomware-Angriff katastrophale Folgen haben. Viele Firmen aller Grössen und Branchen sind bereits betroffen, und die Zahl der Vorfälle steigt stetig.

Hatten Hacker früher noch einen Ehrenkodex und haben beispielsweise keine Spitäler angegriffen, ist heute jedes Ziel lohnenswert. Im Januar traf es mehrere Hilfsorganisationen, im Februar konnte gelesen werden: «Angreifer konnten auf IT-Systeme vom KaDeWe, der Landeskirche Hannover, von Schneider Electric und Thyssenkrupp zugreifen. Dabei sind zum Teil Daten abgeflossen.» Und im März wurde der Klinikverbund im deutschen Kreis Soest gestört, um nur einige wenige Beispiele aus dem ersten Quartal 2024 zu nennen. Gleichzeitig hat der Landkreis Anhalt-Bitterfeld Mitte März bekanntgegeben, dass die Bereinigung nach dem Ransomware-Vorfall 2.5 Millionen Euro gekostet hat.

Die Entscheidung, ob das geforderte Lösegeld bezahlt werden soll, ist komplex und wird kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite kann die Zahlung als schnellster Weg zur Wiederherstellung der Daten erscheinen, insbesondere wenn kritische Geschäftsprozesse zum Stillstand gekommen sind. Doch zahlen bedeutet auch, die kriminellen Aktivitäten zu unterstützen und möglicherweise zur Zielgruppe für zukünftige Angriffe zu werden. Experten und Strafverfolgungsbehörden raten in der Regel davon ab, das Lösegeld zu bezahlen. Stattdessen sollten Unternehmen ihre Bemühungen auf die Prävention, Erkennung und schnelle Reaktion auf solche Angriffe konzentrieren.

Bei einem Ransomware-Angriff ist es wichtig, sofort zu handeln und die richtigen Stellen zu informieren. Das betroffene System muss umgehend isoliert werden. Auch schon das Netzwerkkabel auszustecken, hilft, die Ausbreitung zu stoppen. Umgehend ist die IT- Abteilung zu informieren. Diese kann erste Schritte zur Identifikation einleiten und bei Bedarf externe Unterstützung hinzuziehen. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten, um rechtliche Schritte gegen die Angreifer einzuleiten.

72 SCHWEIZER WIRTSCHAFT KOLUMNE

Von grosser Bedeutung ist die Prävention von Ransomware-Angriffen. Diese erfordert eine mehrschichtige Sicherheitsstrategie. Dazu gehören als wichtigster Punkt regelmässige Sicherheitsupdates für alle Systeme und Anwendungen, um bekannte Sicherheitslücken zu schliessen. Neue Schwachstellen werden immer schneller von Hackern ausgenutzt. Über Suchmaschinen können gefährdete Systeme innert Sekunden gefunden werden. Auch auf Schwachstellen spezialisierte Websites helfen, verwundbare Systeme schnell zu finden. Weiterhin ist eine umfassende Schulung der Mitarbeitenden erforderlich, um sie über die Gefahren von Phishing-Angriffen und anderen Methoden, die zur Verbreitung von Ransomware genutzt werden, aufzuklären. Als Lebensversicherung für jedes Unternehmen sind regelmässige Back-ups unerlässlich. Diese sollten immer getrennt vom Netzwerk gespeichert werden, um im Falle eines Angriffs eine schnelle Wiederherstellung der Daten zu ermöglichen.

Zu den Vorbeugungsmassnahmen gehört die Implementierung von «Endpoint Detection and Response (EDR)»-Lösungen und die Nutzung von Anti-Malware-Software, die speziell darauf ausgelegt ist, Ransomware zu erkennen und zu blockieren. Netzwerksegmentierung kann ebenfalls hilfreich sein, um die Ausbreitung der Malware im Falle eines Angriffs zu begrenzen. Darüber hinaus sollten Unternehmen einen Incident-Response-Plan entwickeln und regelmässig üben, um im Falle eines Angriffs schnell und effektiv reagieren zu können.

Ransomware stellt eine ernstzunehmende Bedrohung dar, die proaktive Massnahmen zur Prävention und Vorbereitung erfordert. Obwohl die Entscheidung, das Lösegeld zu bezahlen, von den spezifischen Umständen des Einzelfalls abhängt, ist es generell ratsam, sich auf Prävention, Vorbereitung und die Zusammenarbeit mit Behörden zu konzentrieren. Durch die Implementierung einer robusten Sicherheitsstrategie, die regelmässige Schulungen, Back-ups, die Aktualisierung von Software und die Vorbereitung auf Sicherheitsvorfälle umfasst, können Unternehmen ihre Resilienz gegen Ransomware-Angriffe stärken und ihre Daten und Ressourcen schützen.

Andreas Wisler

ist Inhaber und Sen ior Security Consultant der goSecurity AG

ISO 27001, 27701 und 22301 Lead Auditor

www.goSecurity.ch | www.27001.blog www.angriffslustig.ch

73 SCHWEIZER WIRTSCHAFT KOLUMNE

SYSTEMFLEXIBILITÄT IST DER SCHLÜSSEL ZUR VERMEIDUNG

VON EINSPEISUNGSBEGRENZUNGEN BEI DER ANGESTREBTEN

VERDREI FACHUNG DER ERNEUERBAREN ENERGIETRÄGER

74 SCHWEIZER WIRTSCHAFT ENERGIE & UMWELT
Das für die AEW Energie AG realisierte Batteriespeicher-Projekt in Dättwil, AG

Von Einspeisungsbegrenzungen [1] spricht man, wenn wir bewusst auf die Nutzung von Strom verzichten, den wir durch erneuerbare Energieträger wie Wind- und Solarenergie hätten erzeugen können. Während die Welt versucht, die Ziele von COP28 schrittweise umzusetzen, also die Verdreifachung der Kapazität zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu realisieren, müssen wir sicherstellen, dass wir so wenig dieser Kapazität zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wie möglich durch Einschränkungen verschwenden. Der beste Weg, Einspeisungsbegrenzungen zu vermeiden, besteht darin, die Flexibilität der Stromsysteme zu verbessern und erneuerbare Energien und Strombedarf möglich gut auszubalancieren.

DIE GUTEN NACHRICHTEN

Die Verdreifachung der Wind- und Solarenergiekapazitäten bis 2030 ist eine grosse Herausforderung, aber machbar, wenn wir heute damit beginnen. Wir verfügen im Prinzip über die erforderlichen Technologien, um in grossem Massstab Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, ihn über das Stromnetz zu transportieren und und auch angemessen zu speichern. Darüber hinaus werden wir schrittweise immer besser, wenn es darum geht, eine flexiblere Nachfrage zu schaffen. Wir nutzen digitale Plattformen, um beispielsweise die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität zu verwalten, um Warmwasser zu erhitzen oder um unsere Häuser zu kühlen –je nachdem, wann Strom aus erneuerbaren Energien am billigsten und in grossen Mengen vorhanden ist.

DIE SCHLECHTEN NACHRICHTEN

Der Weg zu diesem neuen Energiesystem wird sich nicht von alleine weiterentwickeln. Wir müssen schnell skalieren und verhindern, dass es durch Verzögerungen bei Genehmigungen und Netzanschlüssen zu Engpässen kommt, die die gesamte Energiewende gefährden könnten. Eine derartige Beschleunigung des Infrastrukturausbaus erfordert das Engagement aller Beteiligten.

WAS IST EINE EINSPEISUNGSBEGRENZUNG?

Vereinfacht ausgedrückt kommt es zu einer Einspeisungsbegrenzung, wenn mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden kann, als das System gleichzeitig aufnehmen kann. Dies könnte beispielsweise daran liegen, dass es nicht genügend Speichermöglichkeiten gibt, um den aus allen Erneuerbaren erzeugten Strom zu speichern, wenn die Einspeisung am höchsten und der Bedarf niedriger ist. Oder die Ursache liegt in einer Überlastung des Stromnetzes – also in einem Mangel an Übertragungskapazität, um den Strom vom Erzeugungsort dorthin zu transportieren, wo er gerade benötigt wird oder gespeichert werden kann.

Insbesondere bei einer sehr hohen Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien sind aufgrund der Variabilität gewisse Einschränkungen unvermeidlich. Normalerweise handelt es sich dabei um kurze, vorübergehende Situationen. Wenn die Einspeisungsbegrenzungen in einem Stromnetz jedoch systematisch zunehmen, ist dies ein Zeichen für ein systemisches Ungleichgewicht. Während die Investitionen in erneuerbare Energieträger steigen, steigt auch der Investitionsbedarf für die Einhaltung

dieses Gleichgewichts für die Minimierung von Einspeisungsbegrenzungen. Und wir haben es auch schon erlebt, dass es mit der Zunahme des Anteils von Strom, der aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, im gesamten Stromversorgungssystem zu Einschränkungen kommen kann – sofern nicht vorsoglich in entsprechende Technologien investiert worden ist.

Im vergangenen Jahr wurden mehr als 560 Milliarden Dollar in erneuerbare Energien investiert. Um den Anteil erneuerbarer Energien zu verdreifachen, müssen wir laut Jenny Chase von Bloomberg NEF jährlich durchschnittlich etwa 1,2 Billionen US-Dollar für erneuerbare Energien ausgeben, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen.

Um sicherzustellen, dass sich die Energiewende in einem Tempo entwickelt, das unsere Klimaziele unterstützt, müssen wir dafür sorgen, dass das Energiesystem immer flexibler wird, um diese Ressourcen zu nutzen und um Einschränkungen zu minimieren.

75 SCHWEIZER WIRTSCHAFT ENERGIE & UMWELT
Gerhard Salge ist CTO bei Hitachi Energy.

FLEXIBILITÄT IST DIE

LÖSUNG FÜR EINSPEISUNGSBEGRENZUNGEN

Meine Kollegen Alexandre Oudalov und Jochen Kreusel von Hitachi Energy haben zusammen mit Albert Moser, Professor am Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft der RWTH Aachen, kürzlich eine zweiteilige Serie veröffentlicht, in der sie erklären, warum die Flexibilität des Stromsystems ein Schlüsselfaktor der Energiewende ist – und wie eine übermässige Einschränkung der Nutzung erneuerbarer Energien vermieden werden kann.

Kurz gesagt: Durch Flexibilität kann ein Stromsystem jederzeit mit Schwankungen und Unsicherheiten zurechtkommen – zwei Faktoren, die zunehmend zur Realität werden, da unser Stromsystem immer stärker von wetterabhängigen, erneuerbaren Energieträgern gespeist wird. Die Versorgung der Residuallast wird wichtiger und komplexer als je zuvor. Um die rasante Variabilität des zukünftigen, nachhaltigen

Stromsystems im Griff zu behalten, sind Flexibilitätsinstrumente von zentraler Bedeutung.

Ein flexibles Energiesystem hat vier Dimensionen, die alle durch digitale Technologien gesteuert werden:

• Erzeugungsseitige Flexibilität: Erneuerbare Energieträger wie Sonne und Wind erzeugen Strom wetterabhängig auf variable Art und Weise, ganz anders als die konventionelle, steuerbare Stromerzeugung. Diese Variabilität erfordert digitale Managementtools, wie Planung und Prognose und, falls unvermeidbar, die Begrenzung der Einspeisung.

• Nachfrageseitige Flexibilität: Wie auf der Erzeugungsseite ist auch auf der Nachfrageseite eine deutlich grössere Variabilität und geringere Vorhersehbarkeit zu beobachten. Elektrofahrzeuge, sowie elektrisches Heizen und Kühlen bieten Flexibilitätspotenzial, die dezentrale Erzeugung wird immer stärker mit der Nachfrage verknüpft. Der Trend geht dahin, dass die Flexibilität auf der

Nachfrageseite zunehmend von Aggregatoren verwaltet wird, die ihre Dienste kommerzialisieren.

• Energiespeicher: Die traditionelle Speicherung erfolgte vorwiegend über grosse zentrale Pumpspeicherkraftwerke, doch zu modernen Lösungen gehört die Ergänzung des Systems durch Batterie-Energiespeichersysteme (BESS – Battery Energy Storage Systems) verschiedener Grössen, mit dem technologischen Schwerpunkt auf der Lithium- Ionen-Technologie. Allerdings werden immer noch zusätzliche Speichertechnologien für die saisonale Flexibilität erforscht und entwickelt.

• Vernetzte, steuerbare Stromübertragungs- und Verteilungssysteme: Überregional vernetzte Stromsysteme nutzen Flexibilitätsressourcen effizient gemeinsam und reduzieren so den Bedarf an individuellen Flexibilitätsmassnahmen. Um die Flexibilität des Stromsystems in Europa zu verbessern, verlangt zum Beispiel die EU eine Erhöhung der grenzüberschreitenden Verbindungskapazitäten. Verbindungs leitungen erleichtern ausser dem die Integration erneuerbarer Energie quellen und sind für Reserve strommärkte von entscheidender Bedeutung.

• Digitalisierung als Katalysator in allen Dimensionen der Stromsysteflexibilität: Die Digitalisierung ist der Schlüssel zum sicheren Betrieb eines flexiblen, nachhaltigen Energiesystems. Dadurch kann das System die Regeln des Energiemarktes einhalten und die Effizienz maximieren. Digitalisierung ermöglicht es, alle Arten von Komponenten sicher mit den Kontrollzentren zu verbinden, und sie ermöglicht eine zuverlässige und belastbare Gesamtsystemverwaltung. Digitale Werkzeuge und Technologien sind für die gesamte Planung, die kurzfristige Prognose und den Echtzeitbetrieb von Energiesystemen von entscheidender Bedeutung.

Alles in allem werden flexible Systeme dazu beitragen, dass wir den Strom, den wir durch die Verdreifachung der erneuerbaren Energien gewinnen, bestmöglich nutzen – und somit die Energiewende auf Kurs halten.

[1] Wenn wir in diesem Artikel von Einspeisungsbegrenzungen sprechen, meinen wir damit die «aktive Einschränkung variabler erneuerbarer Energiequellen (VRES – Variable Renewable Energy Sources)».

76 SCHWEIZER WIRTSCHAFT ENERGIE & UMWELT

INBETRIEBNAHMEPRÜFUNGEN

und Zustandsanalysen von Mittelspannungskabeln –so einfach und schnell wie nie zuvor!

Das VLF Sinus 62 mit integrierter Tan-Delta-Messung ist ein kompaktes, robustes und tragbares Hochleistungsprüfund -diagnosesystem für Mittelspannungskabel.

Das Prüfsystem ist ein wahres Multitalent: Neben VLF- und DC-Prüfungen können auch Mantelprüfungen und Mantelfehlernachortungen (in Kombination mit der Schrittspannungssonde ESG NT2) durchgeführt werden.

Darüber hinaus ermöglicht die optionale interne Tan-Delta-Messung eine zuverlässige Bestimmung des Alterungszustandes von Mittelspannungskabeln. Das intelligente VLF-System passt die Prüffrequenz automatisch an die Kabellänge an, sodass auch Prüfungen an 35-KilovoltKabeln (bis 25 Kilometer) einfach und zuverlässig durchgeführt werden können.

Zur Bedienung der Anlage, auch für Tan-Delta-Messungen, ist kein externer Computer erforderlich. Das VLF Sinus 62 kV ist mit einer intuitiven Bediensoftware und einem grossen internen Speicher ausgestattet, der alle Daten automatisch auswertet und speichert.

Über den USB-Anschluss oder eine drahtlose Verbindung zu einem mobilen Endgerät (folgt in Kürze) können die Datensätze einfach exportiert und mit der PC-Software Megger Book Lite (im Lieferumfang enthalten) zur Berichterstellung weiterverarbeitet werden.

Am Gerät selbst kann der Benutzer alle durchgeführten Messungen sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt überprüfen.

Die durchdachte Touchscreen-Bedienoberfläche hebt die Benutzerfreundlichkeit auf ein bisher unerreichtes Niveau. Die Einarbeitungszeit wird auf ein Minimum reduziert, selbst bei fortgeschrittenen Kabeldiagnoseverfahren. Dank der analogen Restspannungsanzeige ist der Anwender jederzeit über den Zustand des zu prüfenden Kabels informiert, was ein Höchstmass an Sicherheit gewährleistet.

Das System kann auch als Spannungsquelle für das optionale Teilentladungsmodul PDS 62-SIN verwendet werden. Damit kann es zu einem universellen Prüf- und Diagnosesystem für Kabelprüfungen, Tan-Delta-Diagnosen und TE-Messungen erweitert werden.

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77 SCHWEIZER WIRTSCHAFT ENERGIE & UMWELT
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FRONIUS GEN24

Volle Sonnenkraft für die Energiewende

Für optimale Sicherheit und hohen Eigenverbrauch in der solaren Energiegewinnung sorgt Fronius mit seinen hochwertigen Wechselrichtern und erweitert sein Produktportfolio nun mit dem Fronius GEN24.

Das Herz einer jeden Photovoltaikanlage ist der Wechselrichter: Er holt das Beste aus der Sonne heraus und versorgt Haushalte optimal mit Solarstrom –ganz auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Auf den bewährten Hybridwechselrichter Fronius GEN24 Plus folgt nun der Fronius GEN24 als neuester Fronius-Wechselrichter fürs Eigenheim. Auf den ersten Blick beinahe namensgleich, beeindrucken beide Produkte mit der gewohnten FroniusQualität sowie spezifischen Features.

Der neue Fronius GEN24 überzeugt als vielseitiger Wechselrichter mit integrierter Basisnotstromfunktion, dem PV Point. Im Notstromfall kann über eine separate, abgesicherte Steckdose ein Verbraucher wie ein Radio oder Handyladegerät oder auch

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Leonhard Peböck ist verantwortlich für Product Marketing Solar Energy bei der Fronius International GmbH.

ein kleiner Stromkreis bis drei Kilowatt, einphasig ohne zusätzliche Komponenten versorgt werden – ein wichtiger Schritt in Richtung Unabhängigkeit und Energieselbstversorgung. «Mit dem Fronius GEN24 sind unsere Kundinnen und Kunden weniger vom öffentlichen Stromnetz abhängig und sparen darüber hinaus signifikant Kosten», ist Leonhard Peböck, Product Marketing Solar Energy bei der Fronius International GmbH, überzeugt. «Unser Wechselrichter bietet ihnen die effiziente Lösung, um den Strom aus der eigenen PV-Anlage direkt zu nutzen, solange die Sonne scheint. In Zeiten volatiler Energiepreise spricht das besonders für den GEN24.»

Als Hybridwechselrichter ermöglicht der bewährte Fronius GEN24 Plus in Kombination mit einer Batterie auch in sonnenarmen (Nacht-) Stunden die Speicherung und den Verbrauch von überschüssigem, selbst erzeugtem Solarstrom und holt so 24 Stunden Sonne ins Haus. Dank der zusätzlichen Notstromoption

Full Back-up werden bei Netzstromausfall der gesamte Haushalt und selbst grosse Verbraucher weiterhin zuverlässig mit Strom versorgt.

PER SOFTWARE-UPGRADE ZUM HYBRIDWECHSELRICHTER

Zuerst die PV-Anlage, danach eine Energiegesamtlösung: Quasi im Handumdrehen wird der Fronius GEN24 zum Hybridwechselrichter inklusive optionaler Full-Back-up-Notstromoption sowie Anbindungsmöglichkeit an einen Batteriespeicher. Möglich wird das durch Fronius UP.storage, das innovative Software -Upgrade von Fronius. Das macht den Fronius GEN24 nachhaltig zukunftssicher und somit zum beständigen Begleiter auf dem individuellen Weg zur Energiewende.

VIELSEITIGKEIT INKLUSIVE

Ob hängend, liegend oder in einem bestimmten Montagewinkel, ob drinnen oder draussen platziert – der Fronius GEN24 macht alles mit und bietet auch unter herausfordernden Voraussetzungen volle Designflexibilität. «Dachkonstruktionen mit unterschiedlich ausgerichteten oder auch kleinen Flächen können so optimal zur Energieerzeugung genutzt werden. Dank integriertem Verschattungsalgorithmus – dem Dynamic Peak Manager von Fronius – werden selbst bei Teilverschattung höchste Erträge erzielt», erklärt Peböck weiter.

NACHHALTIGKEIT IM FOKUS

Der Fronius GEN24 überzeugt mit den bereits prominenten Features der Fronius-Wechselrichter wie der aktiven Kühltechnologie für anhaltend starke Leistungsfähigkeit selbst bei hohen Umgebungstemperaturen oder der offenen Systemarchitektur, die eine einfache Integration von weiteren Komponenten, beispielsweise Home-Automation-Systemen, ermöglicht. Darüber hinaus können bei Bedarf einzelne Komponenten leicht ausgetauscht und bedient werden. Das hält sowohl den Ressourcenverbrauch als auch den CO2 -Fussabdruck äusserst niedrig, was die Lebenszyklusanalyse (LCA) des nachhaltigen Fronius Wechselrichters «made in Europe» eindrücklich bestätigt.

«Fronius steht für ganzheitliche Energiesysteme mit dem besten Carbon Footprint. Unsere ganzheitliche und transparente Produkt-Nachhaltigkeit unterscheidet uns wesentlich vom Mitbewerb. Wir sind branchenweit Vorreiter, sowohl hinsichtlich der Detailtiefe als auch der Konsistenz der Ökobilanz. Mit dem Fronius GEN24 gelingt es uns einmal mehr, unsere Kundinnen und Kunden bei ihrer persönlichen Energiewende optimal zu begleiten», ist Martin Hackl, Global Director Marketing & Sales, Business Unit Solar Energy der Fronius International GmbH, überzeugt.

Mehr Informationen finden Sie unter www.fronius.ch/gen24-wechselrichter.

KONTAKT

Fronius Schweiz AG

Oberglatterstrasse 11

CH-8153 Rümlang

Telefon +41 (0) 44 817 99 44

pv-sales-swiss@fronius.com

www.fronius.ch.

79 SCHWEIZER WIRTSCHAFT ENERGIE & UMWELT
Martin Hackl ist Global Director Marketing & Sales, Business Unit Solar Energy der Fronius International GmbH.

HYDRAULIKTECHNOLOGIE IM GEBÄUDESEKTOR

Nachhaltige Wachstumschance für den Schweizer Detailhandel

Der Lebensmittelgross- und Detailhandel zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Schweiz. Im Jahr 2020 erzielten stationäre Handelsbetriebe einen Rekordumsatz von knapp 30 Milliarden Schweizer Franken mit dem Verkauf von Lebensmitteln – allem voran mit temperatursensiblen Produkten wie Fleischwaren und Milcherzeugnisse. Die hierfür erforderlichen Lagerkühlungs- und Gefrierprozesse sind energetisch verbrauchs- und emissionsintensiv und damit per se ein Belastungsfaktor für Klima und Umwelt. Der Einsatz effizienzoptimierter Energietechnologien leistet einen wichtigen Beitrag dazu, den Verbrauch von Primärenergien zu senken, CO2-Emissionen zu drosseln und Betriebskosten zu reduzieren. Besonders vielversprechend: die Kopplung von Kälteproduktion und Wärmeversorgung mittels Wärmerückgewinnung. Ein Blick in den deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zeigt Lösungen für eine erfolgreich transformierte Energieversorgung auf.

von Ing. Christian Zortea, Geschäftsführer und Leiter Technik, Zortea Gebäudetechnik GmbH

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Die effiziente Nutzung von Abwärme aus Kühlungs- und Klimatisierungsprozessen erzielt in Kombination mit Wärmepumpen-Technologie hohe Ressourceneinsparungen und sichert gleichzeitig eine (kosten-)stabile Energieversorgung.

kologisch, fair, sozial, gesund und regional – der kundenseitige Nachhaltigkeitstrend setzt sich im Lebensmittelsegment, zunehmend aber auch in anderen Handelssparten weiter durch. Dabei ist die Schweiz insgesamt auf einem guten grünen Kurs: Schon heute ist der Anteil an nachhaltigen Produkten im Schweizer Detailhandel höher als in vielen anderen Ländern. Um eine weitere Verbesserung der Öko- und Klimabilanz in diesem Wirtschaftszweig zu erzielen, müssen zusätzliche umweltrelevante Rahmenfaktoren geprüft und angepasst werden – darunter die energetische Standortbewirtschaftung des stationären Handels. Denn nicht nur Kälteprozesse zum Konservieren und Lagern von Lebensmitteln, sondern auch der weiterwachsende Bedarf in den Bereichen Raumklimatisierung und Stromversorgung fällt mit einem hohen Primärenergieverbrauch deutlich ins Gewicht.

Grundsätzlich steht dem Handel schon seit Längerem eine Vielzahl effektiver Technologielösungen für den avisierten Effizienzhub im Gebäudemanagement zur Verfügung – von der nachhaltigen Erzeugung von Wärme, Kälte und Strom über die intelligente Steuerung von Energieflüssen bis hin zu neuen innovativen Speichersystemen. Doch speziell in unsanierten Bestandsgebäuden zeigen sich immer wieder Probleme, wenn es darum geht, diese hochleistungsfähigen Effizienzbausteine zu einem verbrauchsoptimierten Gesamtsystem zusammenzufügen.

In Deutschland investiert der Lebensmitteleinzelhandel derzeit verbreitet in energiesparende Gebäudekonzepte und effizienzsteigernde Anlagensysteme als zentrale Grundlage für eine langfristig zukunftsfähige Marktpräsenz.

DER STATIONÄRE HANDEL –PRÄDESTINIERTES EINSATZFELD FÜR EINE OPTIMIERTE EFFIZIENZAUSSCHÖPFUNG

Niedersachsen. Hier setzt man auf die Wärmewende im eigenen Haus und kombiniert eine klimafreundliche Kälteerzeugung und mit einer nachhaltig realisierten Raumbeheizung. Im Zuge seines Sanierungsprojekts hat die Wilhelm Cramer GmbH die Kopplung von Kälteproduktion und Abwärmenutzung sowie den Einsatz der Wärmepumpentechnologie zur thermischen Versorgung seiner beiden Gebäudeteile neu aufgebaut.

Grundsätzlich bietet die gezielte Weiterverwendung von Abwärme ein enormes Effizienzsteigerungspotenzial, vielerorts bleibt das wertvolle Prozessnebenprodukt jedoch ungenutzt – in der Regel noch immer deshalb, weil die technologischen Voraussetzungen für eine wirksame effiziente Einbindung von Niedertemperaturen in die energetische Infrastruktur fehlen. Eine gewinnbringende Verwertung von Abwärme bedingt, dass diese verlustfrei und mit hoher Präzision gespeichert und den Abnehmern auf Erzeuger- und Verbraucherseite zugeführt werden kann. Meist erfordert der Umstieg auf regenerativ basierte, multivalente Versorgungslösungen tiefgreifende technische Adaptionen, die mit komplexen Herausforderungen bei der Integration und dem komplementären Betrieb mehrerer Erzeuger mit unterschiedlichen Leistungsniveaus einhergehen. Besonders im Fokus steht dabei immer wieder die Hydraulikqualität. Zu den frühen Pionieren der Hydraulikoptimierung in thermischen Versorgungsinfrastrukturen zählt die Zortea Gebäudetechnik GmbH aus Hohenems / Österreich: Sie legte mit einer multivalenzfähigen und gleichzeitig effizienzmaximierenden Technologielösung den Grundstein für die erfolgreiche Wärme- und Kältewende im Gebäudesektor.

ZORTEAS ERFOLGSGESCHICHTE: VOM HYDRAULIKPIONIER ZUM TECHNOLOGIEPARTNER DER WÄRMEWENDE

Markt gebrachte Anlage bereits von Beginn an die Betriebssicherheit von thermischen Versorgungssystemen und erzielte dabei Pumpenstromeinsparungen von bis zu 90 Prozent.

In einem zweiten Adaptionsschritt optimierte Zortea seine Energiezentrale für den Einsatz und die Zusammenführung verschiedener fossiler und regenerativer Erzeuger. Dabei wurden die Temperaturschichtungen innerhalb von Zortström für einen gezielten Temperaturab- und -aufbau präzisiert, wodurch die Voraussetzung für flexibel kombinierbare und gleichzeitig hocheffizient arbeitende Multivalenzlösungen mit allen verfügbaren Erzeugertypen (Brennwerttechnik, Fernwärme, Wärmepumpen, Solarthermie, BHKWs und Abwärmenutzung) geschaffen wurde. Die Entwicklung eines integrierten Puffers beziehungsweise Gleitschichtraums führte schliesslich zu einer weiteren wesentlichen Systemvereinfachung und Effizienzsteigerung durch eine bedarfskonforme thermische Einspeisung und Abführung mit höchster Regelgenauigkeit.

Als Ergebnis eines immer weiter differenzierten Engineerings, wissenschaftlicher Kooperationen und umfassender Praxiserfahrung arbeiten ZortströmAnlagen heute erfolgreich in mehr als 7 000 thermischen Versorgungsumgebungen – darunter auch der bauseitig und anlagentechnisch umfassend sanierte Standort der deutschen EDEKA-Filiale Cramer.

STARK IM VERBUND: WÄRMERÜCKGEWINNUNG, WÄRMEPUMPENBETRIEB

UND HYDRAULISCHE SYSTEMOPTIMIERUNG

Neben der Investition in ein stromsparendes Beleuchtungskonzept und der Umstellung auf klimaschonende Kältetechnik wurde eine neue Gebäudewärmeversorgung durch Wärmerückgewinnung (WRG) aus den Kälteerzeugungsprozessen realisiert, bei der die Abwärme aller Kühlmöbel am Standort effizient zur Raumbeheizung eingesetzt werden kann. Die dabei erzeugten Temperaturen liegen bei 40 / 30 Grad Celsius und liefern einen thermischen Output von 180 Kilowatt. Ergänzt wird das Verfahren durch den Betrieb einer 60-Kilowatt-Wär mepumpe. Eine maximal effiziente Einbindung der Abwärme bei einem gleichzeitig optimierten Wärmepumpenbetrieb realisiert die Hydrauliklösung von Zortea mit zwei Zortström-Multi-PG-H-Anlagen (sechsstufig mit einem Durchmesser Ö

Zu den Lebensmitteleinzelhändlern, die bereits früh Strategien für eine umweltorientierte Unternehmensführung verfolgten, gehören Unternehmer aus dem EDEKA-Verbund: Sie zählten zu den ersten, die ihre Märkte CO2 -neutral betrieben und auf die Nutzung von Solarenergie und Geothermie umgestiegen sind. Dieser Transformationsprozess setzt sich in vielen EDEKA-Standorten weiter fort, so beispielsweise im E-Center Cramer im norddeutschen Großburgwedel/

Seit mehr als 30 Jahren befasst sich das Vorarlberger Unternehmen mit der Problematik gestörter Versorgungskreise, ineffizient arbeitender Erzeugeranlagen und hoher Energieverluste im System. In mehreren Entwicklungsstufen entwarfen die TGA-Experten ein kombiniertes Sammel-, Speicher- und Verteilzentrum für Wärme- und Kälteströme, dessen Kernfunktion zunächst in der vollständigen hydraulischen Entkopplung aller systemimmanenten Versorgungskreise bestand. Auf diese Weise maximierte die unter dem Produktnamen Zortström auf den

81 SCHWEIZER WIRTSCHAFT ENERGIE & UMWELT

von 900 Millimetern, einer Höhe von 2 340 Millimetern und einem Inhalt von 1 387 Litern sowie fünfstufig mit einem Durchmesser von ebenfalls 900 Millimetern, einer Höhe von 2 190 Millimetern und einem Fassungsver mögen von 1 291 Litern). Durch eine komplette hydraulische Entkopplung aller ankommenden und abgehenden Volumenströme können diese vollständig unabhängig voneinander, ohne wechselseitige Beeinflussung und in allen Betriebszuständen gleichbleibend stabil bewegt werden, auch bei hohen Druck- oder Temperaturdifferenzen. Sowohl die Erzeuger- als auch die Verbraucherseite lässt sich durch die präzise Temperatur vorhaltung mit der jeweils optimalen Arbeitstemperatur bzw. den gewünschten Soll-Vorlauftemperaturen ansteuern; erzeugte Niedertemperaturen und die niedertemperierte Energie der Rückläufe kann wiederum aktiv durch Einbindung in eine tiefere Temperaturstufe genutzt werden.

Die Verbundlösung aus Wärmerückgewinnung und Wärmepumpeneinsatz am Standort des E-Centers Cramer versorgt statische Heizungen, Hauptlüftung, Nacherhitzer, Deckenerhitzer und eine Brauchwasserstation. Sie wurde so geplant, dass sie in der Übergangszeit den gesamten thermische Bedarf des Gebäudes deckt. Eine Zuschaltung der Brennwerttechnik bleibt damit auf die Sicherung von Spitzenlasten und zur Unterstützung der Brauchwarmwasserbereitung begrenzt.

FAZIT

Die hoch energieintensive Gebäudebewirtschaftung stellt einen massgeblichen Kostenfaktor im deutschen LEH wie auch im Schweizer Detailhandel dar und belastet zusätzlich

Eine vollständige Volumenstromentkopplung und die maximale Schichtungsqualität schaffen die Voraussetzungen für eine effektive Effizienzausschöpfung in bi- und multivalenten Versorgungsstrukturen.

deren Klimabilanzen. Insbesondere Kälteprozesse zum Konservieren und Lagern von Lebensmitteln, aber auch der weiter zunehmende Bedarf an Raumklimatisierung fallen mit einem hohen Primärenergieverbrauch ins Gewicht. Das Projektbeispiel einer deutschen EDEKA-Filiale zeigt, wie sich energetische Gesamtwirkungsgrade in der Kälteerzeugung durch die Weiterverwendung des thermischen Sekundärprodukts Abwärme signifikant steigern lassen. Eine effiziente Einbindung von nutzbaren Niedertemperaturen gilt dabei als entscheidendes Kriterium für einen optimierten Betrieb von regenerativ basierten Multivalenzlösungen – und damit als wirksames Instrument für eine flächendeckende Substitution fossiler Energieträger.

KONTAKT

Zortea Gebäudetechnik GmbH

Rudolf-von-Emsstraße 32

A-6845 Hohenems

Telefon +43 (0) 55 767 20 56 13

office@zortea.at www.zortea.at

Zortström-Anlage der H-Reihe: Das exakt dimensionierte, flexibel installierbare und wartungsfreie System macht die Energiewende im eigenen Betrieb effektiv und unkompliziert möglich.

82 SCHWEIZER WIRTSCHAFT ENERGIE & UMWELT

Inbetriebnahmeprüfungen und Zustandsanalysen von Mittelspannungskabeln

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Maximale Flexibilität im Anlagendesign bei minimalen betrieblichen Gesamtsystemkosten: Mit dem robusten Wechselrichter Fronius Tauro können PV-Großanlagen noch wirtschaftlicher betrieben werden. Fronius Tauro. Designed to perform.

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«Das schwarze Gold» –

Mit dem Preis steigen auch die Risiken

In den letzten Wochen wurde das «schwarze Gold» aufgrund diverser politischer Situationen, gemessen an der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung, wieder einmal in die Höhe getrieben. Das Handelsvolumen im Öl-SpotPreis (Brent), aber auch dasjenige an den Terminbörsen wurde durch Spekulation zum Feind der Unternehmer. Die privaten Bezüger sind die Leidtragenden.

Das weltweite Fördervolumen bei Rohöl beläuft sich täglich auf circa 94 Millionen Barrel (Fass 158,987 Liter). Selbst bei einem Marktpreis von circa 85 US-Dollar ergibt sich daraus täglich ein Marktvolumen von circa sieben Milliarden Franken.

Die Preise können ins Unermessliche steigen, solange die Unruhen und die Nichtverständigung der ölproduzierenden Länder anhalten und die Querelen nicht beendet werden. Energieprodukte werden aber immer mehr Anklang finden, beispielsweise Erdgas als zweitwichtigste Brennstoffquelle oder aber auch die «erneuerbaren Energien».

Nicht zu vergessen Ethanol, ein Benzin-Ersatz, der nicht aus Öl, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais etc. gewonnen wird. In der Schweiz finden wir verschiedene Anbieter in der Bankenbranche, welche Fonds für Nachhaltigkeit anbieten respektive für erneuerbare Energien werben.

Nach der Tiefstpreis-Ölkrise Ende der 1990er-Jahre bemühte sich die OPEC (Organisation erdölexportierender Länder) um eine sehr aktive und attraktive Preisteuerung des Juwels Öl. Leider weit gefehlt!

Die Förderländer haben sich am Anfang sehr diszipliniert und verständnisvoll verhalten, was auch zu einer Regulierung des Preises auf dem Markt beigetragen hat. Durch die massiven Unruhen in gewissen Ländern wie auch im Umfeld der ölproduzierenden Länder ist es durch die Unstimmigkeiten nicht zu einer seriösen Findung gekommen. Die Situation wurde verschärft und findet keinen Schluss für eine faire Alternative.

Ist die Weltpolitik schon jetzt am Rande eines erneuten Absturzes oder gar eines Kollapses, da sich alle Auseinandersetzungen und möglichen Verträgen im «Sande verlaufen» haben?

Eine globale Stabilisierung des Öls wird in naher Zukunft nicht mehr zu sehen sein. Schreiben wir denn alle diese Probleme nur einer Materie zu oder sind denn die Mächte dieser Welt, welche sich so offenbaren, nicht in der Lage, eine vernünftige Resolution zu finden, damit nicht das von uns so geliebte und gegebene Natur-Produkt zum Albtraum und zum Verfall der Menschheit wird?

Die Explosion einer Förderplattform zeigte uns das Beispiel, dass das «schwarze Gold» wichtiger ist als Menschenleben – nicht zu vergessen unsere anderen Bewohner wie die Meerestiere und die ganze Fauna. Eine Umweltkatastrophe kann einfach nicht mehr helfen, sie wird nur noch zu erneuten Spekulationen genutzt, wie wir es leider schon verschiedene Male erlebt haben.

Öl im Feuer, Gift in der Luft, Wut im Bauch

War es die letzte Ölung?

Wünschen wir uns doch Vernunft in der Politik, eine globale Zusammengehörigkeit der Menschheit, welche nicht nur mit Gier, Profit und Unvernunft einen Anteil des uns Gegebenen mit aller Kraft zerstört! Das «schwarze Gold»; es wird uns eines Tages fehlen, wie so vieles mehr.

85 SCHWEIZER WIRTSCHAFT KOLUMNE

KRÄUTERTROCKNUNG MIT WENIGER ENERGIE

ZHAW entwickelt Funktionsmuster eines Absorptionstrockners

Tee, Gewürze und andere organische Stoffe werden durch Trocknung haltbar gemacht. Der Trocknungsprozess verschlingt mitunter erhebliche Mengen an Öl, Gas und Strom. Ein an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickeltes

Absorption sverfahren senkt den Energieverbrauch deutlich. Auf diesem Weg lassen sich Solarwärme oder Abwärme aus industriellen Prozessen besonders gut energetisch nutzen. Das neuartige Trocknungsverfahren hat ein breites Anwendungspotenzial beispielsweise in der Lebensmittelindustrie oder in Lackierereien.

von Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

Das sieht man nicht alle Tage: Im Labor einer technischen Hochschule stehen auf einem Tisch Plastiksäckchen mit getrockneten Kräutern. Öffnet man eines davon, vernimmt man einen kräftigen Minzeduft. Wären da noch ein Tee-Ei und heisses Wasser, dann wäre der Minztee im Nu zubereitet. Doch wir sind nicht in einem Teehaus, sondern auf dem Campus der ZHAW im Stadtzentrum von Winterthur. Ein Untergeschoss beherbergt hier das Labor des Instituts für Energiesysteme und Fluid-Engineering (IEFE). Neben dem Labortisch mit den Teesäckchen steht eine raumhohe Anlage. Sie dient dazu, Minze, Gewürze oder Arzneipflanzen mit einem innovativen Verfahren zu trocknen.

Kräutertrocknung ist ein gängiges Konservierungsverfahren. Dabei wird ein trockener Luftstrom durch das Trocknungsgut geleitet. Die Bereitstellung der Trocknungsluft geschieht bisher in der Regel mit fossilen Brennstoffen oder mit Strom (Wärmepumpen-Luftentfeuchter). Anders ist das bei der Trocknungslage im Winterthur: Hier durchströmt eine durch Absorption entfeuchtete Luft das organische Material und nimmt dessen Feuchtigkeit auf. Die Entfeuchtung der Trocknungsluft durch Absorption hat einen doppelten Vorteil: Die Bereitstellung der Trocknungsluft kommt ohne fossile Energie und ohne Strom aus. Und: Die Absorberflüssigkeit kann mit industrieller Abwärme oder Solarwärme regeneriert und dann wiederverwendet werden (zur Funktionsweise siehe Textbox).

75 PROZENT WENIGER ENERGIE

«Unser Verfahren hat ein grosses Potenzial, die Trocknung von Kräutern mit deutlich weniger Energie zu ermöglichen», sagt Serena Danesi, die das vom BFE unterstützte Forschungsprojekt an der ZHAW leitete, bevor es im Herbst 2023 abgeschlossen wurde. Der Projektschlussbericht untermauert die Aussage mit Zahlen: Die ZHAW-Laboranlage braucht im Vergleich zu einer herkömmlichen Trocknungsanlage mit Wärmepumpen-Luftentfeuchter rund 75 Prozent weniger elektrische Energie und reduziert die Trocknungsdauer um 50 Prozent (wobei das ZHAW-Team hierbei die Energie für die Regeneration der Natronlauge unberücksichtigt lässt, da es sich hierbei um «überschüssige, kostenlose Energie» handle). Die Absorberflüssigkeit (Natronlauge) sei

Funktionsmuster des Absorptionstrockners der ZHAW: Die Anlage hat eine Trocknerfläche von einem Quadratmeter. Darauf können Brennnesseln, Apfelminze, Pfefferminze und weitere Kräuter bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 12 Prozent getrocknet werden.

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«gut handhabbar» und die Qualität der getrockneten Kräuter «gleichwertig oder höher» als in konventionellen Trocknungsanlagen, schreiben die Forschenden im Projektschlussbericht.

Das Funktionsmuster der ZHAW ist das Ergebnis einer dreijährigen Forschungsarbeit. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bauten ein erstes Funktionsmuster und gelangten über verschiedene Optimierungen zu der heute vorliegenden Version. Eine der zentralen Herausforderungen war die Prozessführung der Absorptionsflüssigkeit,

die den Wasserdampf im Absorber aus dem Luftstrom entzieht. Natronlauge wird heute schon in industriellen Prozessen eingesetzt, aber immer nur in luftdicht abgeschlossenen Kreisläufen. Der Grund: Kommt Natronlauge mit Luft in Kontakt, reagiert sie mit dem Luftbestandteil CO2 zu Natriumcarbonat, das als Bodensatz ausfällt. So wird die Natronlauge verbraucht.

KONSTRUKTIVE HERAUSFORDERUNGEN

Im ZHAW-Funktionsmuster wird Natronlauge erstmals in einem offenen Pro -

Energiekonsum des ZHAW-Trockners (zweite, dritte und vierte Säule) im Vergleich zu einem herkömmlichen Trockner (Säule links). Dargestellt wird der Energiekonsum für Ventilator (blau), Pumpen (rot), Beheizung des Absorptionstrockners (gelb) und Regeneration der Natronlauge (grau).

werden und keine Feuchtigkeitsnester verbleiben.

zess – also mit Luftkontakt – eingesetzt. Da das Gehäuse des Absorptionstrockners aber verschlossen ist, kann die Natronlauge nur mit dem Luftvolumen im Trockner reagieren. Dieses Luftvolumen ist so gering, dass die Gesamtmenge an Natriumlauge nicht massgeblich geschmälert wird, wie die Versuche gezeigt haben.

Eine weitere Herausforderung bei der Konstruktion des Trockners war, dass das Trocknungsgut gleichmässig getrocknet wird, dass also keine Stellen mit Restfeuchtigkeit verbleiben. Dies wird mit einem innovativen Rührwerk sichergestellt. Schliesslich musste der Trockner möglichst kompakt gebaut werden, damit die Ventilatoren für die Trocknungsluft und die Pumpen für die Absorberflüssigkeit möglichst wenig Energie brauchen.

REGENERATION IM DESORBER

Einer sorptive Trocknungsanlage besteht nicht nur aus dem Absorptionstrockner, der an der ZHAW entwickelt wurde. Zusätzlich ist eine Desorber erforderlich, in dem die Absorptionsflüssigkeit regeneriert wird: Hier wird der verdünnten Natronlauge Niedertemperaturwärme zugeführt und so aufkonzentriert, dass die Natronlauge anschliessend erneut zur Entfeuchtung der Trocknungsluft im Absorber verwendet werden kann. «Der Bau eines Desorbers ist mit bekannten technischen Mitteln umsetzbar und stellt insofern keine besondere Herausforderung dar», sagt Lukas Vontobel, der das ZHAWProjekt massgeblich begleitet hat.

HINWEISE

Der Schlussbericht zum Projekt ‹SONITRO – Sorptive Nieder temperaturtrocknung› ist abrufbar unter: www.aramis.admin.ch/ Grunddaten/?ProjectID=46572

Auskünfte zum Forschungsprojekt erteilt Sandra Hermle (sandra.hermle@bfe.admin.ch), die den BFE-Forschungsbereich interimistisch leitet.

Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrationsund Leuchtturmprojekte im Bereich Industrielle Prozesse finden Sie unter: www.bfe.admin.ch/ec-prozesse.

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Das Rührwerk der neuartigen Trocknungsanlage sorgt dafür, dass die Kräuter gleichmässig getrocknet

Er und das Forscherteam haben untersucht, wie eine sorptive Trocknungsanlage im industriellen Massstab aussehen würde. Bei der Berechnung orientierten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an einer existierenden Trocknungsanlage mit WärmepumpenLuftentfeuchter, die die Holderhof Produkte AG in Niederwil (SG) zur Kräutertrocknung verwendet. Dort werden aktuell auf einer Anlage mit 800 Quadratmeter Trocknungsfläche pro Jahr Kräuter mit einer Trockenmasse von 35 Tonnen getrocknet. Eine sorptive Trocknungsanlage könnte die gleiche Menge an Kräutern wegen ihres höheren Durchsatzes auf einer halb so grossen Fläche (400 Quadratmeter) trocknen, haben die Berechnungen gezeigt.

REGENERATION WÄHREND

DES GANZEN JAHRES

Erforderlich für diese Trocknungsleistung wäre ein Doppeltank mit total 250 Kubikmeter Fassungsvermögen. In einem Tank wird die mit Wasser angereicherte (also verdünnte) Natronlauge zwischengespeichert, im anderen die regenerierte (aufkonzentriere) Natronlauge. Zur Regeneration der Natronlauge wäre eine Solarthermieanlage mit 250 Quadratmeter Fläche erforderlich. «Wir gehen in unserem Betriebskonzept davon aus, dass die Trocknungssaison von Mai bis Oktober dauert. Die Regeneration der Natronlauge würde sich über das ganze Jahr erstrecken», sagt ZHAW-Forscher Vontobel. Interessant dabei: Rund ein

Fünftel der Regenerationsleistung wird in den Wintermonaten erbracht. Da sich die Regeneration über das ganze Jahr erstreckt, kann die Solarthermie-Anlage kleiner und günstiger gebaut werden.

INDUSTRIELLE TROCKNUNGSPROZESSE

Sorptive Trocknungsanlagen – das zeigt die ZHAW-Forschung – sind technisch grundsätzlich realisierbar. Erste Abschätzungen

WIE DER ABSORPTIONSTROCKNER FUNKTIONIERT

Absorptionswäscher (auch «Gaswäscher») werden in der Industrie eingesetzt, wenn ein bestimmter Stoff aus einem Gasstrom entfernt werden muss (zum Beispiel ein Schadstoff aus einem Abgasstrom in einem Rauchgasreiniger). Hierzu wird eine Absorberflüssigkeit benutzt, welche den zu entfernenden Stoff aufnimmt (absorbiert). Dieses bekannte Verfahren wird von den ZHAW-Forschenden nun erstmals für einen Trocknungsprozess verwendet: Als Absorberflüssigkeit wird hierzu Natronlauge (in Wasser gelöstes Natriumhydroxid/NaOH) eingesetzt. Diese hygroskopische (wasseraufnehmende) Flüssigkeit nimmt den Wasserdampf aus dem Luftstrom auf, der zur Trocknung verwendet wurde. Die von Wasserdampf befreite Luft kann in einem Kreislauf zum Trockengut zurückgeführt und abermals zur Trocknung verwendet werden.

Interessant aus energetischer Sicht: Der Prozess, der im Absorptionstrockner abläuft, kommt ohne Zufuhr von Energie aus. Das gilt für den Trocknungsprozess, bei dem die trockene Luft die Feuchtigkeit aus dem Trocknungsgut aufnimmt, und das gilt gleichermassen für den Absorptionsprozess, bei dem die Feuchtigkeit aus der Trocknungsluft entfernt wird. Der Absorptionsprozess benötigt nicht nur keine Energie, es wird dabei sogar Energie frei (in Form von Wärme). Diese Wärme wird im Absorptionstrockner genutzt, den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Der Trocknungsprozess würde auch ohne diese Wärme (also mit trockener Luft, die nicht eigens erwärmt wurde) funktionieren.

Energie braucht die sorptive Trocknungsanlage an zwei anderen Stellen: Zum einen für die Aufkonzentrierung der Natronlauge im Desorber, wozu sich Niedertemperaturwärme aus Solarthermie oder aus industrieller Abwärme sehr gut eignet. Zum anderen braucht es Strom zum Betrieb der Pumpen und Ventilatoren sowie der Wärmepumpe des Desorbers.

90 SCHWEIZER WIRTSCHAFT ENERGIE & UMWELT

Wassergehalt der Luft während der Trocknung von Pfefferminzpflanzen am Eingang der Trocknungskammer (rot) und am Ausgang (blau): Die Trocknungsluft nimmt während des Trocknungsvorgangs Wasser aus den Pflanzen auf; nach rund 40 Stunden sind die Pflanzen getrocknet und die Trocknungsluft nimmt praktisch kein Wasser mehr auf.

Der Speicher einer beispielhaften Trocknungsanlage im Jahresverlauf: In den ersten Monaten des Jahres werden keine Kräuter getrocknet; die Wärme aus der Solaranlage wird zur Regeneration der Natronlauge benutzt – in den Speichern befindet sich nun zunehmend mehr konzentrierte Natronlauge anstelle von verdünnter Natronlauge.

zeigen zudem, dass sie auch in ökonomischer Hinsicht konkurrenzfähig sein könnten. Als Einsatzgebiete sind – neben der Kräutertrocknung – weitere Industriebetriebe denkbar: Lackierereien etwa, die Lebensmittelindustrie, oder Fertigungsstätten für Baustoffe und Keramik. Trocknungsprozesse haben heute

laut Schätzungen einen Anteil von 12 bis 25 Prozent am Gesamtenergiebedarf der Industrie. Mit sorptiven Trocknungsanlagen könnte der Einsatz von fossilen Energieträgern gesenkt und elektrischer Strom eingespart werden, hält der Schlussbericht der ZHAW fest.

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91 SCHWEIZER WIRTSCHAFT ENERGIE & UMWELT

DEN VORTEIL FÜR DAS

UNTERNEHMEN NUTZEN

Das Ziel heisst optimale Bürolösungen zu realisieren

Bürowelten sind heute nicht mehr nur Flächen, auf denen Stühle, Schränke und Tische stehen. Die Atmosphäre und die Lösungen spiegeln die Philosophie des Unternehmens wider. Eine gute Arbeitswelt kann den entscheidenden Schub in Richtung eines Marktvorteils bewirken. Mit Christian Mehling, CEO der Lista Office Group AG, führten wir ein Interview mit der zentralen Fragestellung, wie man ein passendes Büro mit einem heutigen Multizonenkonzept bestückt und wie sein Haus im Wettbewerb besteht.

«Der Status quo ist das Gestern von morgen!» Dieser Satz ist mir auf Ihrer Website sofort aufgefallen. Was verbinden Sie damit?

Christian Mehling: Grundsätzlich erleben wir diese Welt als eine Welt der Veränderung. Zu Corona-Zeiten haben wir das in unserer Branche, in der es um die Einrichtung von Büros geht, hautnah gespürt.

War Corona ein Brandbeschleuniger?

Genau. Wir reden ja schon seit Jahren von der Digitalisierung und welche Transformationsprozesse sie freisetzt. Das war und ist aber ein schleichender Prozess. In Zeiten von Corona arbeiteten die Menschen von einem Tag auf den anderen im Homeoffice, viele klassische Büros standen plötzlich leer und haben sich bis heute nicht mehr vollständig gefüllt.

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Interview mit Christian Mehling von Georg Lutz Eine heutige Arbeitsumgebung muss an vielen Punkten Herausforderungen lösen: Licht, Ergonomie, Flexibilität und Akustik.

Und was ist die Konsequenz?

Es überleben nur die Unternehmen, die sich hier rasch und innovativ anpassen können.

Sie produzieren in erster Linie doch Büromöbel. Das klingt erst einmal konservativ und alltäglich. Warum ist es das nicht?

Die Zeit der klassischen Büromöbelhersteller ist definitiv vorbei. Die Generationen, die heute und morgen in ihr Büro kommen, arbeiten definitiv anders als Büroangestellte vor 20 Jahren. Aus diesem Grund ist ein wichtiger strategischer Eckpfeiler, den wir schon vor Corona verankert haben, die Positionierung als Gesamtlösungsanbieter: Wir möchten die Themen unserer Kunden gesamtheitlich verstehen, die zukünftigen Arbeitswelten miteinander festlegen und dann die dafür richtigen Möbel auswählen. Dabei sind wir als Gesamtlösungsanbieter in der Lage, die Produkte für alle Branchen und Arbeitsund Lernfelder zu liefern, entweder mit eigenen Lösungen oder mit ausgewählten Handelsprodukten unserer Partner.

Wie sieht das Kernbusiness Ihres Hauses aus?

Unser Brot- und Butterbusiness sind Tisch- und Stauraumlösungen. Diese entwickeln und produzieren wir selbst. Teppiche, Stühle, Licht und Akustik sind zugekaufte Lösungen.

Wo liegen denn konkret die Innovationspotenziale?

Das Spannende an der Situation ist, dass viele Verantwortliche in unterschied -

lichen Branchen anfangen, sich grundsätzliche Gedanken zu machen, sprich beispielsweise: Wie arbeite ich morgen als Versicherungsunternehmen, in einer Brauerei oder als Zeitungsredaktion? Die

Antworten fallen hier sehr unterschiedlich aus. Daher gibt es eine klare Vorgehensweise: Bevor wir mit dem Kunden erörtern, welche Produkte er braucht, gilt es, ein Grundverständnis herzustellen. Wie werden die Menschen in seinem Unternehmen arbeiten?

Verkaufen Sie also keine Lösungen über den Tresen?

Es kommt darauf an. Wenn es um eine bestehende Bürolandschaft geht, die nur ergänzt werden soll, kann es zu solchen Lösungen kommen. Dann verkaufen wir einzelne Stühle und Tische. Wenn es aber um ein neues Projekt geht, steht zunächst die Philosophie des Unternehmens und deren konkrete Umsetzung in einer Bürolandschaft im Vordergrund.

Wir haben beispielsweise ein Versicherungsunternehmen gehabt, welches während der Corona-Zeit seine gesamten Einzelarbeitsplätze ins Homeoffice verlagert hat. Es gab dann nur noch Räume und Flächen für Besprechungsräume sowie andere Funktionszimmer der

93 SCHWEIZER WIRTSCHAFT
Christian Mehling ist CEO bei der Lista Office Group AG. Kreislaufwirtschaftliche Ideen halten Einzug in die Büros.

Kommunikation und sozialen Interaktion. Die haben wir innenarchitektonisch völlig neu gestaltet. Zudem ist ein Besprechungszimmer nicht immer identisch, sondern grundverschieden. Wir tasten uns da mit dem Kunden an eine optimale Lösung heran.

Weiter haben wir unsere klassischen Arbeitsfelder der Büroräumlichkeiten ausgeweitet. Zwei zentrale Beispiele sind hier Lernumgebungen und Räume im Rahmen des Gesundheitsmanagements. Dort gibt es ähnliche Herausforderungen, bei denen wir unsere Expertise anwenden können. Die Spielaufstellung unseres Hauses hat sich vergrössert und unter anderem aus diesem Grund stehen wir auf dem Markt gut da.

Bei der angesprochenen Flexibilität und den unterschiedlichen Lösungen können Sie aber doch immer schwerer betriebswirtschaftlich skalieren und damit Gewinne erwirtschaften, wenn es immer um unterschiedliche Lösungen geht.

Nein. Es war und ist uns klar, dass wir nicht alles Lösungen, die eine moderne Bürolandschaft braucht, selbst entwickeln und herstellen können.

Daher braucht es Partner. Exakt. Es geht bei uns immer um eine LO-Lösung plus. Wir fangen jetzt nicht an, beispielsweise Bodenbeläge zu entwickeln. Aber wir wissen sehr gut, welche Bodenbeläge funktionieren und wann und wo sie eingesetzt werden. Aber bei der Herstellung verweisen wir gerne auf unsere Partner. Wo es nicht passt, werden wir daher den Kunden auch nicht in Richtung LO-Produkte beraten. Es geht immer um die richtige Lösung. Nur so erreichen wir auch eine langfristige positive Kundenbindung.

Springen wir in die Praxis: Heute betrete ich das Gebäude meines Unternehmens und setze mich nicht mehr an meinen Arbeitsplatz, sondern suche mir einen Funktionsraum, den ich gerade brauche, und verbinde mein Notebook mit dem Netz.

Der klassische Stauraum mit Tisch, Stuhl und Spind verliert an Bedeutung. Sie sehen heute mehr Raumteiler, die auf Rollen stehen und auch atmosphärisch Statements setzen können. Der klassische Registratur-Schrank verliert an Bedeutung. Heute wählen Sie einen Stau- und

Arbeitsraum aus. Sie loggen sich dann beispielweise mit einem Fingerprint ein und die Lösungen, beispielsweise für ein TeamInterview im individuellen Arbeitsraum, stehen Ihnen zur Verfügung. Am nächsten Tag wählen Sie aber eine ganz andere Arbeitsumgebung, da es mehrere grosse Meetings gibt, an denen Sie teilnehmen.

Das heterogene Marktgeschehen ist anspruchsvoll. Für unsere Produktion und Entwicklung ist das eine Herausforderung, da unsere Aussenwelt immer neue Lösungen will. Gleichartige Volumen, die nur ausgebaut und ausgerollt werden, sind Geschichte.

Jeder Trend hat aber einen Gegentrend. Es ist ein Kampf der Philosophien zu beobachten. Es gibt Unternehmensverantwortliche, die sagen, wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter vier Tage im Homeoffice ist, ist das nicht mehr mein Angestellter. Man kann dann von unserer Seite die bestehenden Flächen immer noch optimieren, aber nicht vollständig verändern. Es ist noch nicht klar, was sich hier wie und wo durchsetzen wird. Wir müssen auf beide Szenarien vorbereitet sein.

94 SCHWEIZER WIRTSCHAFT BÜROLÖSUNGEN
Die Unternehmensphilosophie des Kunden steht im Mittelpunkt.

Homeoffice hat oft auch eine Vereinzelung zur Folge. In der Konsequenz leiden die Teams.

Theoretisch können Sie Ihren Arbeitsplatz weltweit aussuchen. Die sozialen Kontakte, ganz konkret der Plausch am Kaffeeautomat oder der Austausch mit Kolleg*innen am Töggelikasten, gehen verloren. Das gilt es, im Auge zu behalten.

«Es geht immer um die richtige Lösung.»

Kommen wir zu den Trends bei den Materialien. Holz erlebt gerade eine Re naissance. Wie sieht es mit Stahl und gebürstetem Alu aus?

Die Schweiz ist weiter ein Land, welches Stahlmöbel mag. Und das hat für uns auch Vorteile. Stahl ist robust und hält lange. Demgegenüber hat eine Spanplatte ein beschränktes Zeitfenster zur Verfügung. Bei Stahl können wir diesen Möbeln ein zweites Leben geben.

Geht das in Richtung Kreislaufwirtschaft?

Ja, unsere Stahlmöbel halten über 15 Jahre. Die Idee ist es, sie durch einen «Fresh-up-Prozess» zu führen und in gleicher oder veränderter Form wieder zum Kunden zu bringen. Hier sind wir am Anfang einer sehr spannenden Reise und haben mittlerweile in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden unterschiedlichste Projekte umsetzen können.

Beeinflusst das strategische Bekenntnis zur Nachhaltigkeit die tägliche Arbeit?

Ja, denken Sie zum Beispiel an die Neuentwicklung von Produkten: Wir achten darauf, dass unsere neuen Produkte wenig Schweisspunkte haben. Warum? Klick- und Stecksysteme erlauben auf einfache Art, die Möbel in 15 Jahren wieder zu «öffnen» und diese erneut in neue Möbel zu verwandeln.

Sicher klagt auch Ihre Branche über den Fachkräftemangel. Über welche Stellschrauben verfügen Sie hier in der Praxis, um die Problemlage zu mildern?

Im Vorfeld muss man erklären, worum es geht. Wir haben 330 Angestellte, die aber über die Schweiz verteilt sind. Wir haben im Zentrum zwei Ostschweizer Werke, hier in Degersheim und in Arnegg. Zudem gibt es Showrooms und Logistikpunkte in der ganzen Schweiz.

Wir wollen den Menschen bei uns eine Perspektive vermitteln. Hier geht es in erster Linie um die berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung. Das fördern wir aktiv. Da wir ein KMU sind, kann man flache Hierarchien in der Praxis leben und dadurch attraktiver werden. Einmal im Jahr gibt es bei uns zum Beispiel einen Gesundheitscheck mit medizinischem Fachpersonal, der für LO-Mitarbeiter umsonst ist. So kann man den Menschen unsere Kernbotschaft transportieren: Ihr seid uns nicht egal.

Inzwischen arbeitet Ihr Haus unter dem Dach der Zhejiang Henglin Group Chair Industry, eines chinesischen Unternehmens. Wie kommen chinesische Strategien und die Werte der Schweiz KMU zusammen?

Die Werte und Managementmethoden sind sehr unterschiedlich. Das ist für beide Seiten eine kulturelle Herausforderung. Wir sind aber operativ sehr eigenständig und unsere Unternehmens-DNA ist geprägt vom Swissness-Gedanken. Daran ändert sich nichts.

Der grosse Gedanke war, unser Geschäftsmodell nach China zu transportieren. Das war 2019 – sprich noch vor Corona. Da hat sich auch nach den Corona-Turbulenzen wenig getan. Das ist ein Projekt, bei dem man die Ziele neu definieren muss. Im Privatbereich wird in China vergleichsweise viel Geld für hochwertige Möbel ausgegeben. Im Bürobereich setzt man eher auf billige Lösungen. Unser Fokus ist und bleibt die Schweiz. Bei der Expansion denken wir eher an angrenzende Regionen und Länder.

Was wird sich in den nächsten Jahren in Ihrer Branche tun?

Die gesamte Branche zeichnet sich durch eine immer höhere Konzentration aus. Die Marktbereinigung ist da. Auf der einen Seite gibt es Nischen in Hochpreissegmenten, auf der anderen Seite gibt es die billige Masse. Alles, was dazwischen ist, wird sich entscheiden müssen. Die traditionellen Hersteller haben unglaubliche Probleme. Sie wollen einen Schrank mit dem oder dem Umfang verkaufen. Das ist aber nicht unser Weg. Wir wollen den Kunden verstehen und ihn optimal bedienen. Und wir haben Visionen für die Zukunft.

KONTAKT

LOG Produktions AG

Alfred Lienhard Strasse 2

CH-9113 Degersheim

info@lista-office.com

www.lista-office.com

95 SCHWEIZER WIRTSCHAFT BÜROLÖSUNGEN
Homeoffice und klassischer Arbeitsplatz agieren auf Augenhöhe.

FLEXCUBEMODULMÖBEL

individuell, flexibel, zeitlos

Ob für Ihr Büro, Ihre Arztpraxis, Ihre Kanzlei oder Ihr Zuhause. Flexcube ist das hochwertige modulare Möbelsystem, mit dem Sie mühelos massgeschneiderte Möbelstücke oder stilvolle Räume erschaffen. Hochwertig und langlebig durch Cubes und Stangen aus Edelstahl und hochwertigen Metallpaneelen. Einzigartig in der Farbauswahl, unübertroffen in Lieferzeiten, Service und Preisvorteil. Direkt vom Schweizer Hersteller. Seit mehr als einem Jahrzehnt entwerfen, liefern und montieren wir massgeschneiderte FlexcubeLösungen für öffentliche Einrichtungen, Institutionen und Stiftungen jeglicher Art in der gesamten Schweiz. Wir beraten Sie gerne persönlich und besuchen Sie auf Wunsch vor Ort.

96 SCHWEIZER WIRTSCHAFT BÜROLÖSUNGEN

Design, Qualität und Service für Premiumansprüche zum fairen Preis –Flexcube-Modulmöbel und -Schreibtische stehen in Design, Qualität und Service für Premiumansprüche und lebenslangen Gebrauch. Dank des modularen Aufbaus können alle Möbelstücke nach individuellen Wünschen konfiguriert werden. So entstehen nahezu unbegrenzte Möglichkeiten in Funktion, Grösse und Ausstattung, sowohl für Büros jeder Art und Grösse als auch für die Einrichtung zu Hause.

KMU-SONDERRABATT FÜR KMU, ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN UND INSTITUTIONEN

• Direkt vom Schweizer Hersteller

• Persönlicher Ansprechpartner

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• Sehr kurze Lieferfristen direkt ab Lager

• Endlose Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten

• Über 200 RAL-Farben als Sonderanfertigung möglich

• Professionelles Flexcube-Montageteam

• Komplette Objektausstattung möglich

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INDIVIDUELL, WANDLUNGSFÄHIG UND DAUERHAFT

Bestehende Kombinationen können jederzeit ergänzt, erweitert oder auch wieder zerlegt und zu neuen Kombinationen zusammengebaut werden. So lassen sich Flexcube-Modulmöbel jederzeit problemlos an veränderte Ansprüche anpassen. Alle Komponenten sind einzeln erhältlich und sofort ab Lager lieferbar, sodass einzelne Elemente eines Modulmöbels jederzeit ersetzt werden können, falls Gebrauchsspuren das Aussehen im Laufe der Jahre beeinträchtigen.

ONLINE KONFIGURIEREN ODER KOSTENLOS

UND UNVERBINDLICH PLANEN LASSEN

Wir beraten und planen kostenlos und unverbindlich und erstellen bedürfnisorientierte Planungsvorschläge für Neuausstattung oder Umgestaltungen von Büros.

Mit dem Flexcube-3-D-Konfigurator eröffnen sich online unendliche Möglichkeiten, um die eigene Kreativität zu entfalten – egal ob schlichtes Sideboard oder komplexe Empfangstheken über Eck. Das Wunschmöbel ist sofort online bestellbar.

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Wir produzieren das Flexcube-Modulsystem seit über zehn Jahren nach den bekannt hohen schweizerischen Ansprüchen an Qualität, Funktionalität und Ästhetik. Wir sind stolz, unseren Kunden ein zuverlässiger und geschätzter Partner zu sein und Schweizer KMU mit unserem speziellen KMU-Rabatt ein hochwertiges Produkt zu wirklich fairen Preisen anbieten zu können.

www.flexcube.ch

97 SCHWEIZER WIRTSCHAFT BÜROLÖSUNGEN

DER AUFWAND LOHNT SICH

Mehr Produktivität in Arbeits­ und Lernumgebungen

Heutige Lern- und Arbeitsräume müssen unterschiedliche Herausforderungen bestehen. Mit Juan Franco, Senior Consultant / Key-Account-Manager der ZESAR.ch SA, analysieren wir im folgenden Interview das Thema Ergonomie am Arbeitsplatz. Dabei geht es nicht nur um unterschiedliche Körperpositionen und dazu passende Tischhöhen. Aspekte des Wohlbefindens oder das Aufspüren von psychosozialen Risiken sind Handlungsfelder –und es kommen noch einige dazu. Gute Ergonomielösungen beinhalten ein holistisches Konzept.

Interview mit Juan Franco von Georg Lutz

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Arbeitsplatzlösung für die Uhrenindustrie – anders produzieren

Lernumgebungen, aber auch Arbeitsplätze hatten früher eine klare innenarchitektonische Struktur. Stühle und Tische waren in Reihen hintereinander platziert. Vorne stand die Lehrerin oder der Lehrer und prägte den Frontalunterricht. Auch die damaligen Grossraumbüros waren ähnlich hierarchisch gestaltet. Wie lernen und arbeiten wir heute?

Juan Franco: Grundsätzlich sind wir mobiler geworden. Das bezieht sich jetzt hier nicht auf das Thema Reisen, sondern auf Klassen- und Arbeitsräume. Wir haben in Schulen, Universitäten und Betrieben immer weniger fixe Arbeitsplätze. Heute haben Tische Räder, um sie zu verschieben, die Höhe und die Neigung der Arbeitsflächen sind je nach ergonomischen Bedürfnissen und Arbeitsaufgaben verstellbar.

Heute arbeiten und lernen wir auf flexiblen Multifunktionsflächen?

Ja genau. Das Klassen- und Sitzungszimmer sieht oft sehr unterschiedlich aus. Und auch die Personen agieren von unterschiedlichen Plätzen aus. Sowohl die Referierenden als auch die Zuhörer*innen sind je nach Aufgabe sehr unterschiedlich im Raum platziert.

Es gibt oft gar keinen eignen Raum oder Tisch mehr, ich bin in unterschiedlichen Funktionsräumen oder im Homeoffice. Corona war für solche Entwicklungen sicher nochmals ein Booster.

Ohne Frage. Zudem hat die globale Dimension zugenommen. Das Stichwort dazu heisst Arbeitsnormaden.

Sie können uns sicher ein Beispiel aus der Praxis verraten. Im Rahmen dieses Interviews kommunizieren wir über eine Eigenentwicklung, das sogenannte «airtime».

Das Produktionstudio «airtime» – anders schulen und kommunizieren

Was versteht man darunter?

Es ist ein professionelles Filmstudio im Miniaturformat auf Rollen.

Ja, ich sehe im Hintergrund von Ihnen einen Green Screen. Ja, und jetzt eine Waldlandschaft …

… beeindruckend!

Ich stehe hier an einem Tisch. Mit der Frontkamera sehen Sie uns. Zudem habe ich eine Vertikalkamera, mit der ich Dokumente zeigen und Handskizzen anfertigen kann. Das ermöglicht eine ganz neue Form des Arbeitens. Die Einsatzvielfalt, beispielsweise im Marketing, ist beeindruckend. Wir nennen das aber auch Ergonomie in der Kommunikation.

Damit kommen wir zu den Gesundheitsasketen. Bekanntlich sitzen wir zu lange und zu viel auf schlechten Stühlen. Rückenprobleme sind die Folge.

Ich stehe jetzt hier im kleinsten Filmstudio der Welt. Wir können mit der ganzen Welt auf eine sehr einfache, aber qualitativ hochstehende Art und Weise kommunizieren.

Das tönt spannend. Mitarbeiter*innen finden das sicher toll. Aber was bringt es der Businesswelt?

Wir erhöhen mit unseren Lösungen die Produktivität.

Wie funktioniert das?

Wer sich auf der Arbeit wohl fühlt, arbeitet in der Regel intensiver und besser. Glückliche Menschen sind viel produktiver.

99 SCHWEIZER WIRTSCHAFT BÜROLÖSUNGEN
Juan Franco ist Key-Account-Manager der ZESAR.ch SA und Senior Ergonom Consultant der ergoexpert SA.

Mit dieser Philosophie verkaufen Sie vermutlich keine Produkte über den Tresen, sondern Lösungen, die Sie mit dem Kunden entwickeln.

Wir müssen uns daran gewöhnen, den ganzheitlichen Blick zu haben. Früher sah man nur den einen Tisch. Heute ist es ein Tisch, der der Gesundheit dient. Man kann im Sitzen oder im Stehen arbeiten.

Kulminiert das bei Ihnen unter dem Begriff New Work?

Hier kommen Flexibilität im Raum, globale Flexibilität und Flexibilität im Denken zusammen.

Können Sie uns ein kleines Beispiel verraten?

Wenn ich klassischerweise einen Vortrag halte, muss ich alles vorbereiten und mich an klare Rahmenbedingungen halten. Wir haben nun einen Stuhl mit drehbarer Lehne entwickelt. An dieser Lehne ist eine kleine Oberfläche montiert, damit ich dort schreiben, oder auch einen Kaffeebecher platzieren kann.

Das erinnert mich an Regiestühle an Filmsets.

Ja, das ist ein passendes Beispiel. Aber bei uns sitzt nicht nur ein Regisseur so. Bei unseren Lösungen sind alle Stühle an einer Wand platziert. Jede*r nimmt nun einen Stuhl und setzt sich dorthin, wo es ihm oder ihr am besten gefällt. Als Vortragender überlasse ich es dem Zuhörer, wo und wie es ihm am besten gefällt.

Mit welchen strategischen Schritten arbeiten Sie bei Ihren Kunden, um Ergonomie am Arbeitsplatz mit Leben zu füllen?

Bei einem ersten Besuch verschaffen wir uns einen Überblick und gewinnen Einblicke in die Unternehmensphilosophie des Kunden. Der zweite Schritt beinhaltet eine Arbeitsplatzanalyse nach dem S.T.O.P.-Verfahren. Es geht um die Ermitt-

lung und Beurteilung von Gefahren am Arbeitsplatz. Drittens geht es um Lösungs- und Massnahmenvorschläge. Viertens stehen eine 3-D-Visualisierung und ein Kostenvorschlag auf der Agenda. Im Rahmen des fünften Punkts setzen wir die technische Lösung um. Sechstens stehen die Einführung und die Begleitung des Unternehmens in der Praxis im Mittelpunkt.

Nur so können wir eine professionelle Grundlage für eine Lösung schaffen. Ein weiteres Mittel dazu ist auch eine Echtzeit-Ergonomieanalyse am Arbeitsplatz. Dort platzieren wir an der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter 17 Sensoren. So können wir das Belastungsprofil darstellen und dementsprechend sind unsere Lösungen viel zielgenauer.

Das tönt ja fast so wie beim Orthopäden oder im Healthcare-Center.

Ja, es geht um einen Coachingprozess. Das Konzept kommt ursprünglich aus der Sportmedizin. Bei einem Uhrmacher ist es sehr wichtig, wie lange sich seine Schulter in dieser oder jener Höhe befindet. Das sind auf den ersten Blick Details, aber sehr wichtige Punkte einer Lösung. Solch ein Vorgehen unterscheidet uns von vielen anderen Mitbewerbern.

Es gibt noch mehr Pfeile im Köcher, die in diese Richtung zeigen. So bieten Sie Exoskelett-Lösungen für Arbeitsplätze in der industriellen Produktion an.

Wir sind bei diesem Thema der führende Anbieter in der Schweiz, da wir auch hier den ganzheitlichen Blick haben. Wir müssen den Prozess und die Abläufe verstehen, nur dann kann es befriedigende Lösungen geben.

Betriebswirtschaftlich klingt das Konzept aber schwierig. Sie können nicht identische Stühle in der Masse verkaufen, sprich schnell skalieren, sondern die Entwicklungskosten

100 SCHWEIZER WIRTSCHAFT BÜROLÖSUNGEN
Arbeitsplatzlösung für den Bereich Dentaltechnik – anders arbeiten

und der Zeitaufwand in der Produktion und beim Kunden sind hoch, um passende Lösungen zu realisieren. Wie gehen Sie hier vor?

Das ist eine sehr grosse Herausforderung. Der springende Punkt ist, eine gewisse Standardisierung zu erreichen. Es geht um Komponenten, die wir flexibel einsetzen können, da es nur um kleine Modifikationen geht. Beispielsweise haben unterschiedliche Stühle von uns gleiche Untergestelle. Zusammengefasst: Standardisierung ist im Rahmen der flexiblen Philosophie wichtig. Und das muss man clever angehen.

Wie sieht die Arbeitssteilung zwischen den Schwesterfirmen ZESAR .ch und ergoexpert aus?

Die Produktion und der Verkauf liegen bei ZESAR.ch. ergoexpert kümmert sich um die Usability, sprich Entwicklung. Die Konstrukteure sind bei ergoexpert angestellt. Es braucht eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Konstrukteur, Ingenieur und Ergonom. Dazu kommen noch Partner wie die Agytec SA, die uns bei Stahllösungen weiterhilft und auch bei uns im Ort agiert.

Forschung und Entwicklung sind nicht wie so oft bei KMU outgesourct, sondern das geht Hand in Hand.

Ja, wir agieren unter einem Dach. Was uns zugutekommt, ist unsere Erfahrung mit Arbeitsplatzanalysen. Wir erkennen die Bedürfnisse am Markt. Wir haben Erfahrung in unterschiedlichen Branchen und ein Partnernetzwerk.

Nachhaltigkeit ist ein ziemlich abgeschliffener Begriff, Kreislaufwirtschaft ist dagegen klarer. Er steht bei Ihnen aber im Zentrum Ihrer Philosophie. Wie kann man sich Kreislaufwirtschaft in Ihrem Hause vorstellen?

Fangen wir beim verwendeten Material Holz an. Wir müssen uns zunächst überlegen, welche heimischen Holzarten wir verwenden können. Dann geht es um die Verarbeitung. Bei uns wird nicht geleimt, sondern gesteckt. Schwalbenschwanzlösungen stehen hier beispielsweise zur Verfügung. Dann wird nicht mehr lackiert, sondern natürlich eingeölt. Hier ist ein gewisser regelmässiger Aufwand im Alltag nötig, gerade wenn es – wie in Schulen –zu Belastungen des Materials und der Produkte kommt. Da gibt es aber pädagogische Konzepte. Am Tag vor den Sommerferien schleift jede Schülerin und jeder Schüler ihren oder seinen Tisch ab und ölt ihn neu ein. Bei Stahl – wir verwenden Inox-Stahl –stehen ebenfalls Stecklösungen im Vordergrund. Wer bei uns ein Produkt kauft, bekommt nicht nur die übliche Garantie,

sondern wir reparieren die Produkte über den gesamten Lebenszyklus. Tischen, die mehrere Jahrzehnte alt sind, geben wir ein zweites Leben. Sie kommen dann beispielsweise im globalen Süden zum Einsatz.

Wie sehen Ihre Vertriebskanäle aus?

Wir verkaufen und vertreiben direkt. Unser Aussendienst ist nach Regionen in der Schweiz aufgeteilt, die unsere Kunden betreuen. So können wir die wandelnden Bedürfnisse des Markts sehr schnell erfassen. So haben wir auch die gesamte Wertschöpfungskette von der Analyse über die Produktion bis zur Auslieferung und zum Service im Blick.

Wie positionieren Sie sich in einem Markt, der entweder auf Masse oder auf hochpreisige Nischenprodukte setzt? Die klassischen Möbelbauer im mittleren Segment haben hier grosse Schwierigkeiten.

Eigentlich sind wir ein klassischer Nischenplayer, der heute, wie Sie zurecht sagen, in Schwierigkeiten stecken könnte. Allerdings können wir diese schwierige Situation durch unsere Kundennähe, Qualität und Flexibilität lösen. Das macht uns stark. Die Langlebigkeit ist ein weiterer wichtiger Punkt. Da nimmt man dann auch einen höheren Preis in Kauf.

Wird das von den Kunden angenommen?

Ja, in der Schweiz nimmt der Kunde das gerne an. Wir haben hier genügend Arbeit und wollen nicht ins Ausland expandieren. Bei uns im Jura ist beispielweise die Uhrmacherindustrie eine wichtige Branche. Gerade sie braucht perfekte Tische und Stühle, um ihre herausfordernde Arbeit erfolgreich meistern zu können.

KONTAKT

ZESAR.ch SA

Rue de la Dout 11

CH-2710 Tavannes

Telefon +41 (0) 32 482 68 00

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101 SCHWEIZER WIRTSCHAFT BÜROLÖSUNGEN
Arbeitplatzlösung «Kokon» für eine maximale Lernflexibilität – anders lernen

DRUCKLUFT ISOLIERT ERDKABEL

Für die Übertragung grosser elektrischer Ströme werden bisher Freileitungen oder Kunststoff-isolierte Erdkabel eingesetzt. Eine neue Idee geht dahin, Erdkabel mit einer Hülle aus Gas zu isolieren statt mit Kunststoff. Derartige Gasisolierungen sind heute schon in Schaltanlagen des Hoch- und Mittelspannungsnetzes verbreitet. In einem BFE-unterstützten Demonstrationsprojekt wurde nun ein Druckluft-isoliertes Hochspannungskabel während eines Jahres unter realitätsnahen Bedingungen getestet. Dabei wurden Erfahrungen gesammelt für den künftigen Einsatz dieser neuartigen Erdkabel.

von Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

102 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LOGISTIK

Das Schweizer Überlandnetz besteht zu grossen Teilen aus Freileitungen, die Strom bei einer hohen Spannung von 220 oder 380 kV transportieren. Diese Leitungen verlaufen hoch über dem Boden, in sicherem Abstand zu den Menschen. Wo Freileitungen nicht möglich oder unerwünscht sind, können Erdkabel verlegt werden. Diese werden in der Regel mit einer Kunststoffschicht aus VPE (vernetztem Polyethylen) isoliert. Als Alternative dazu werden seit einigen Jahren Erdkabel entwickelt, deren schützende Hülle nicht aus Kunststoff, sondern aus einem Gas besteht.

Gas wird bisher vor allem in Schaltanlagen als Isolator eingesetzt, es kann aber auch für die Isolierung von Leitungen genutzt werden. Dafür wird in der Regel Schwefelhexafluorid verwendet, geläufig unter der chemischen Summenformel SF6. Dieses Gas ist bei Raumtemperatur ungiftig und reaktionsträge, aber sehr klimaschädlich. Ein Kilogramm SF6 verstärkt den Treibhaus-Effekt so stark wie 26’000 kg CO2. Vor diesem Hintergrund ist es wünschbar, SF6 durch ein Gas zu ersetzen, das nicht als Treibhausgas wirkt.

PRAKTIKER GRÜNDET START-UP

Genau das ist das Ziel des Start-up Hivoduct (Kempthal/ ZH), das aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich hervorgegangen ist. Mitgründer und CEO ist der österreichische Elektrotechnik-Ingenieur Walter Holaus, der an der ETH Zürich den Doktortitel erworben hat und über 15 Jahre in der Entwicklung Gas-isolierter Schaltanlagen bei Industrieunternehmen tätig war. 2020 gründete er mit zwei Kollegen ein eigenes Unternehmen mit dem Ziel, mit Druckluft isolierte Erdkabel für die Stromübertragung zu entwickeln. Die Firma, die heute sieben Mitarbeitende zählt, hat unterdessen Kabel für Anwendungen bei Mittelspannung (12 bis 52 kV) und Hochspannung (72 bis 145 kV) zertifiziert.

Ein Vorteil der Neuentwicklung: Wegen des grösseren Leiterquerschnitts sind die elektrischen Verluste bis zu zehn Mal tiefer als bei Freileitungen und zwei bis drei Mal geringer als bei Kunststoff-isolierten Erdkabeln. Mit den neuartigen Kabeln liessen sich erhebliche Mengen an Strom sparen; bislang gehen im Schweizer Übertragungsnetz nämlich bis zu zehn Prozent des Stroms auf dem Transportweg verloren. Druckluftkabel sind auch eine Alternative zu supraleitenden Erdkabeln, die in den letzten Jahren entwickelt wurden, die sich bislang aber nicht durchgesetzt haben. «Um die Gas-isolierten Erdkabel auf den Markt bringen zu können, müssen wir deren Leistungsfähigkeit und Verlässlichkeit in einem praxisnahen Umfeld demonstrieren», sagt Walter Holaus. Diesem Zweck diente ein vom BFE mitfinanziertes Demonstrationsprojekt, das im Herbst 2023 abgeschlossen wurde.

DEMO-ANLAGE BEI DER SBB

Für das Projekt wurde bei der Schaltanlage der SBB in Zürich-Seebach ein 30 Meter langer Abschnitt einer Druckluftkabel-Leitung (für 2 500 A Strom) aufgebaut. Die SBB stellte den Teststandort zur Verfügung, da sie gerade in städtischen Gebieten oft Erdkabel einsetzen muss. Vorteilhaft ist für die SBB auch, dass Druckluftkabel etwa drei bis fünf Mal weniger Blindleistungsbedarf haben, was einen breiteren Einsatz im Netz im Vergleich zu VPE-Kabeln ermöglicht. Für das Demonstrationsprojekt wurde eine Spannung von 145 kV gewählt – eine Hochspannung, die in Europa verbreitet ist und auch in den Netzen der Schweizer Verteilnetzbetreiber verwendet wird.

Im Sommer 2023 wurde das Flanschdesign der Druckluftkabel nochmals verbessert. Nun können die Druckluftrohre bei Bedarf flexibel und mit einem Winkel von bis zu 10 Grad verlegt werden.

103 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LOGISTIK

Vor dem Bau der Demonstrationsanlage in Zürich-Seebach waren die Druckluftkabel im Rahmen eines Innosuisse-Projekts und gemeinsam mit der Ostschweizer Fachhochschule auf einem Teststand der Fachkommission für Hochspannungsfragen (Versuchsanstalt Dänikon) getestet worden.

Der einjährige Pilotbetrieb ermöglichte den Test verschiedener Betriebsfälle – insbesondere Dichtigkeitstests, Hochspannungstests mit simuliertem Druckabfall, Dauertests mit hohen Strömen - und das alles während Hitzeperioden im Sommer und Kälte und Schneefall im Winter. Die getesteten Kabel verwenden Druckluft bis 10 bar. In den Bersttests mussten sie ihre Dichtigkeit bis zu Drücken von 50 bar unter Beweis stellen. «Der Pilotbetrieb hat die Einsatztauglichkeit und die Robustheit der Druckluftkabel bestätigt», sagt Walter Holaus. «Es hat sich auch gezeigt, dass die laufende Überwachung mit Druck- und Temperatursensoren wertvolle Daten für den Betreiber liefert.»

KONSTRUKTIVE VERBESSERUNGEN

Der einjährige Betrieb hat bestätigt, dass in den Kabeln während zwölf Monaten keine Druckverluste auftreten. Die Entwickler gehen davon aus, dass die Dichtigkeit der Kabel über die gesamte Lebensdauer von 40 Jahren gewährleistet ist. Dies ermöglichen unter anderem neuartige Flanschen, die die einzelnen, fünf Meter langen Druckluftrohre verbinden. Die Flansche bestehen aus einer eigens entwickelten und patentierten, formschlüssigen Ringverbindung und müssen nicht verschraubt werden.

Dank der Erfahrungen des Demonstrationsprojekts konnten die Druckluftrohre unterdessen weiter verbessert werden: So erwiesen sich Kontaktstellen zwischen versilberten Komponenten und Aluminiumteilen beim Einsatz unter freiem Himmel als korrosionsanfällig; sie werden nun mit einer Abdeckung geschützt. Das Demonstrationsprojekt machte es dem Startup auch möglich, erstmals den vollständigen Produktions- und Installationsprozess durchzuspielen. Dabei konnten unter anderem die Werkzeuge optimiert werden, welche für das Zusammenfügen der einzelnen Rohre zu einer langen Druckluftkabel-Strecke benötigt werden.

Schematisch Darstellung einer Hochspannungsleitung, die auf einem Abschnitt als Druckluft-Erdkabel geführt wird. Für die Kabelführung stehen vier unterschiedliche Designs zur Verfügung.

PILOT- UND DEMONSTRATIONSPROJEKTE DES BFE

Das im Haupttext vorgestellte Projekt wurde vom Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie (BFE) unterstützt. Mit dem Programm fördert das BFE die Entwicklung und Erprobung von innovativen Technologien, Lösungen und Ansätzen, die einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz oder der Nutzung erneuerbarer Energien leisten. Gesuche um Finanzhilfe können jederzeit eingereicht werden.

SCHRITTWEISE ZULASSUNG

Hivoduct-Druckluftkabel bis 145 kV sind unterdessen zertifiziert und dürfen somit im Schweizer Stromnetz verbaut werden. Kabel für die beiden Höchstspannungen im Schweizer Übertragungsnetz (220 kV, 380 kV) könnten bald folgen, sind momentan aber noch nicht zugelassen. Bei der Kommerzialisierung der Druckluftkabel stehen für Hivoduct die Mittelspannung (12 kV bis 52 kV) und un -

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LOGISTIK

tere Hochspannung (52 bis 145 kV) im Vordergrund: «Wir starten in diesem Spannungsbereich, weil diese Projekte zügig umgesetzt werden können», sagt Holaus. In Deutschland geht 2024 eine Pilotinstallation in einem städtischen Mittelspannungsnetz (36 kV) in Betrieb.

«Wir sehen das Einsatzgebiet für Druckluftkabel hauptsächlich da, wo Stromtrassen neu gebaut werden und wir Erdkabel benötigen, oder wo bestehende Freileitungen durch Erdkabel ersetzt werden müssen», sagt Holaus. Nach seiner Aussage liegen die Kosten für Druckluftkabel mit hohen Strömen über 1 500 A bereits heute bei jenen von Kunststoff-isolierten Erdkabeln. Im Vergleich mit Freileitungen sind die Investitionskosten für Druckluftkabel 1.5 bis zehn Mal höher. Hier müssten für einen fairen Kostenvergleich Übertragungsverluste und Wartung mit einbezogen werden, sagt Walter Holaus.

DRUCKLUFT ISOLIERT STROMLEITUNGEN

Wie bei einem herkömmlichen Stromkabel fliesst der elektrische Strom beim Druckluftkabel durch einen metallischen Leiter (siehe Abbildung unten; innerer grüner Ring). Dieser befindet sich in einem mit Druckluft gefüllten Gehäuserohr, das bei einer 145 kV-Leitung einen Durchmesser von gut 20 Zentimeter hat (siehe Abbildung unten; äusserer grüner Ring). Das Gehäuserohr wirkt als Druckbehälter, als Erdleiter und zusätzlich als effektive Abschirmung für die elektromagnetischen Felder, so dass die Umgebungsbeeinträchtigung stark reduziert wird.

Druckluft wird verwendet, weil sie noch besser isoliert als Luft bei Normaldruck. Eine zehn Zentimeter starke Schicht aus Druckluft mit zehn bar isoliert ungefähr so gut wie ein Meter unkomprimierte Luft. Im Rahmen des BFEDemonstrationsprojekts wurden auch

Druckverluste simuliert: Bei einem Druckabfall kam es in einer 145 kV Leitung mit einem Strom von 2000 Ampère erst bei einem Druck von 1.8 bar zu einem Überschlag. Das zeigt, dass Druckluftkabel, deren Druck bei 10 bar liegt, eine grosse Reserve aufweisen.

Innerhalb des Druckluftrohrs sorgen alle fünf Meter Scheiben aus nichtleitendem Kunststoff dafür, dass der Leiter mittig im Rohr sitzt. Das Rohr ist geerdet, so dass eine Person, die es berühren würde, keinen Stromstoss befürchten müsste. Ein Druckluftkabel hat im Vergleich zu einem herkömmlichen erdverlegten Hochspannungskabel mit einem Isolator aus VPE (vernetztem Polyethylen) einen grösseren Durchmesser. Die beiliegende Abbildung (Abbildung unten) zeigt den Grössenvergleich zwischen einem 145 kV-Druckluftkabel (2500 A) auf der linken Seite und einem VPE-Kabel (1000 A) auf der rechten Seite.

HINWEISE

Der Schlussbericht zum Projekt ‹Demonstrationsanlage Druckluftkabel 145 kV› ist abrufbar unter: www.aramis.admin.ch/ Grunddaten/?ProjectID=50061

Auskünfte zum Thema erteilt Roland Brüniger (roland.brueniger@brueniger.swiss), externer Leiter BFE-Forschungsprogramms Elektrizitätstechnologien.

Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrationsund Leuchtturmprojekte im Bereich Elektrizitätstechnologien finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-strom.

105 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LOGISTIK
Illustration: Hivoduct

EINE DIGITALISIERTE INTRALOGISTIK MACHT UNTERNEHMEN ZUKUNFTSFÄHIG

Immer mehr Unternehmen wollen und müssen ihre Intralogistik optimieren, um ihre Kunden schnell und nachhaltig mit den gewünschten Waren zu versorgen. Die proLogistik Group ist mit ihren Warehouse-Management-Systemen, Transport-ManagementSystemen und ihrer Hardware Marktführer in der DACH-Region.

Die Arbeitsabläufe, Lager- und Lieferprozesse waren in der Vergangenheit nicht annähernd so exakt wie heute. Zettel, Papiere und Sätze wie «Ich glaube, wir haben noch drei, ich schau mal nach» gehören der Vergangenheit an. Digitalisierung, E-Commerce und Nachhaltigkeitsdiskussionen sorgen dafür, dass eine schlanke, effiziente und optimal steuerbare Intralogistik nicht nur Wettbewerbsvorteile bringt, sondern Unternehmen mittel- und langfristig überhaupt erst am Leben erhält.

WELTWEIT ERWORBENES KNOW-HOW

Die proLogistik Group hat sich mit ihrem breiten Angebot an Warehouse-Management-Systemen (WMS), TransportManagement-Systemen (TMS) sowie branchenspezifischen Softwarelösungen und Dienstleistungen zum führenden Logistikberater entwickelt. Seit 2021 gehören neben proLogistik die Heilbronner Firma LogiSoft-S, die weltweit agierenden Schweizer Unternehmen proLogistik Schweiz (ehemals Dataphone) und XELOG sowie ITC Henrik Ernst zur Gruppe. Ausserdem gehören TM3 Software, active logistics, Strübing Datensystemberatung, AIS alfaplan sowie IBB Adaptive Solutions, Cargo Support und DSIA zur proLogistik Group. Damit rücken auch TMS, Webshops und Software-as-a-Service-Angebote stärker in den Fokus.

Unternehmen, die ihre veraltete Intralogistik erstmals mit einem modernen WMS aufrüsten wollen, steigen mit proLogistik schnell und nachhaltig auf effiziente Systeme um. Längst geht es bei der modernen Lagerverwaltung auch um die jederzeit anpassbare Steuerung von Materialflüssen, Warenein- und -ausgängen, Versandwegen oder auch Gefahrgütern, die zuverlässig von A nach B bewegt werden müssen. Mit modular zusammenstellbarer Hardware und speziellen Datenanalytikern werden die spezifischen Anforderungen jedes Unternehmens im Vorfeld unter die Lupe genommen.

106 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LOGISTIK

RICHTIGER UMGANG MIT KÜHLKETTEN UND FRISCHWAREN

Auch die Klimakrise verlangt von den Unternehmen spezielle Lösungen, die einerseits Energie sparen, andererseits aber auch Lagerorte und Transportwege neu und ökologisch denken und regeln. So werden Regale wieder höher und beweglicher, Lieferungen bewusst effizient und gegebenenfalls mit anderen Unternehmen gemeinsam geplant. Speziell für die Lebensmittelbranche hat proLogistik das jährlich vom Fraunhofer-Institut zertifizierte Warehouse-Management-System «Foodline» entwickelt, das auch die notwendigen Temperaturen für Frischeund Tiefkühlartikel überwacht und Zusatzstoffe wie Trockeneis in die Transport- und Zwischenlagerstrukturen integriert. Selbst die Barcodekontrolle oder eine Chargenrückverfolgung übernimmt das System. Unter dem Überbegriff «Techline» unterstützt proLogistik gezielt den Sanitär-, Baustoff- und technischen Grosshandel, der mit unterschiedlich grossen und schweren Produkten und Materialien jeweils massgeschneiderte Lösungen benötigt. Dabei geht es einerseits um eine effiziente Lagerhaltung, aber auch um eine sinnvolle Vernetzung von Beständen, Personen und Warenbewegungen.

MEHR VERNETZUNG UND TRANSPARENZ

Sowohl für kleine als auch für grosse Unternehmen wird es immer wichtiger, bestimmte Mengen ihrer Waren auftragsbezogen schnell und einfach kommissionieren, verpacken, versenden und abrechnen zu können. Die beleglose Kommissionierung, die einstufig, mehrstufig oder parallel erfolgen kann, bringt jedem Unternehmen nur Vorteile. Denn das Ende der Zettelwirtschaft bedeutet, dass die Bestands- und Auftragserfassung jederzeit an neue Gegebenheiten und Technologien angepasst werden kann. Die proLogistik Group analysiert deshalb im Vorfeld nicht nur den konkreten Kommissionierablauf, sondern entwickelt auch Verbesserungsvorschläge und optimiert so den gesamten Kommissionierprozess.

Mit der zunehmenden Vernetzung von Gütern und Dienstleistungen entstehen zudem Daten, die wiederum für neue Automatisierungen oder auch Roboteranbindungen genutzt werden können. Um Prozesse und eben auch Daten auswerten zu können, um daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten und neue Infrastrukturen zu etablieren, gilt eine optimale Supply Chain als Lernmittel Nummer eins. Folglich sind, wie einige Beraterinnen und Berater schon seit geraumer Zeit sehen, möglichst umfassend reformierte WarehouseManagement-Systeme vielleicht die beste Möglichkeit für das Unternehmen, um für die Zukunft zu lernen.

ES WIRD DAS BESTE VOM BESTEN VERLANGT

Gerade im schnelllebigen E-Commerce sind ständig neue Lösungen gefragt, die garantiert funktionieren müssen, um die Kundinnen und Kunden zufriedenzustellen – insbesondere bei Rabattaktionen wie dem Black Friday oder der Cyberweek. Die Systeme müssen agil sein und mit Hochrechnungen sprichwörtlich das Beste aus der installierten Warenwirtschaft herausholen. Die Anbindung an Shopsysteme erfordert passgenaue und zuverlässige Integrationsprozesse, die neben der konkreten Bestellabwicklung auch eine direkte Kommunikation mit dem Kunden ermöglichen. Weiss der Kunde, wo sich sein bestelltes Produkt gerade befindet? Möchte er vielleicht auch wissen, wie und wo es gelagert und wie viel Energie bei der Herstellung und Auslieferung verbraucht wurde?

Moderne Webshops sollten in Zukunft neben der Steuerung kleinteiliger Prozesse, Versandsystemen und einer zuverlässigen Bestandsführung sicherlich auch in der Lage sein, spezielle Fragen zum ökologischen Fussabdruck abzubilden. Dies werden nur Unternehmen leisten können, die sich in allen Bereichen vom E-Commerce über die Automatisierung bis hin zum Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) als umsichtig und lernfähig erweisen. Eine solche Lernfähigkeit kann aber nur eine Logistiksoftware haben, die immer wieder neue, übergeordnete Ansätze in das Tagesgeschäft integriert. «Übergeordneter Anspruch ist für uns ein konsequenter Best-of-Breed- Ansatz, um für jede Branche die besten Produkte und Lösungen entlang der Supply Chain zur Verfügung zu stellen», sagt Thulackshan Mohan, CTO der proLogistik Group.

Bis heute hat die proLogistik Group 1 750 WMS-Installationen im Einzel- und Grosshandel, aber auch in der Industrie und bei Logistikdienstleistern realisiert und ist damit zum Marktführer für Warehouse-Management-Systeme in Europa aufgestiegen. Jedes einzelne System signalisiert dabei vor allem eines: Nur ein zukunftssicheres Warehouse-Management sichert den Erfolg eines Unternehmens.

KONTAKT

proLogistik Schweiz AG

Schaffhauserstrasse 611

CH-8052 Zürich

+41 (0)44 200 40 00

info-ch@prologistik.com

www.proLogistik.com

107 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LOGISTIK

MOVEMENT’32: EIN STRATEGISCHER MASTERPLAN FÜR DIE

SCHWEIZER SUPPLY­UND

LOGISTIKWIRTSCHAFT

Die Schweiz steht an einem Scheideweg. Die Güterversorgung, in der rund ein Fünftel der Schweizer Arbeitnehmer tagtäglich arbeiten, ist für unseren Wohlstand und unsere Lebensqualität von grundlegender Bedeutung. Doch trotz seiner Wichtigkeit steht dieser Sektor vor grossen Herausforderungen: Fachkräftemangel, die rasante Digitalisierung und der zunehmende Druck, ökologische Verantwortung zu übernehmen, sind nur einige der Schwierigkeiten, die es zu bewältigen gilt. Hier setzt MOVEMENT’32 an, eine zukunftsweisende Initiative mit dem Ziel, die Schweizer Supply- und Logistikwirtschaft nachhaltig zu stärken und zukunftsfähig zu machen.

HERAUSFORDERUNGEN IM SCHWEIZER SUPPLY- UND LOGISTIKBEREICH

Der Supply- und Logistikbereich umfasst alle Tätigkeiten, die mit der Beschaffung, Lagerung und Verteilung von Güternzusammenhängen. Dazu gehören der Einkauf, die Materialwirtschaft, Lagerhaltung, Logistik und der Transport. Auch internationale Spedition, Verpackung, Recycling und Entsorgung gehören dazu. Ohne effiziente Supply- und Logistikprozesse wären beispielsweise die Regale in Supermärkten schnell leer, denn moderne Märkte sind auf regelmässige Anlieferungen angewiesen und haben nur begrenzte Lagerkapazitäten. Insbesondere in Krisenzeiten, wie während der Corona-Pandemie, kann das Kaufverhalten der Kunden die Lieferketten überlasten. Dies kann zu vorübergehenden Engpässen führen. Die Branche ist eine tragende Säule der Schweizer Wirtschaft

sieht sich aber mit dem demografischen Wandel, einem zunehmenden Fachkräftemangel und einer oft mangelnden Anerkennung ihrer Bedeutung konfrontiert. Mit fast einem Fünftel der Arbeitskräfte, die in diesem Sektor tätig sind, braucht es eine starke Strategie, um diesen Schlüsselbereich der Wirtschaft zu stärken und attraktiv zu halten.

DIE DREI SÄULEN DES MOVEMENT'32

Das Fundament der Initiative bilden drei strategische Säulen: Nachwuchsförderung, Imageförderung und Wissensaustausch. Diese Bereiche sind entscheidend, um den Supply- und Logistikbereich nicht nur zu erhalten, sondern auch attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten.

1. Nachwuchsförderung: Angesichts des demografischen Wandels und des sinkenden Interesses junger Menschen

108 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LOGISTIK
Daniel Moser (ASTAG) hat Movement’32 in mehreren Vorträgen vorgestellt, etwa anlässlich der transportCH 2023.

an traditionellen Berufen in der Versorgungswirtschaft, setzt MOVEMENT'32 gezielt auf die Förderung und Gewinnung junger Talente. Durch Bildungsprogramme, Partnerschaften mit Schulen und Universitäten sowie durch die Schaffung attraktiver Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten will die Initiative junge Menschen für die vielfältigen und sinnvollen Berufe in der Versorgungsbranche begeistern.

2. Imageförderung: Das Image der Supply- und Logistikwirtschaft ist oft von veralteten Vorstellungen geprägt. MOVEMENT'32 will das Ansehen der Branche verbessern und die öffentliche Wahrnehmung modernisieren. Mit gezielten Kommunikationskampagnen, Medienpräsenz und durch die Teilnahme an Grossanlässen wie der Landesausstellung Svizra27 wird das Image der Branche neu geprägt – weg vom reinen Dienstleister hin zu einem innovativen und unverzichtbaren Teil der Wirtschaft.

3. Wissensaustausch: In einer sich schnell verändernden Welt ist der stetige Austausch von Wissen und Best Practices entscheidend. MOVEMENT'32 fördert den Dialog zwischen Unternehmen, Experten und der Wissenschaft. Konferenzen, Workshops und eine digitale Plattform sollen dazu beitragen, dass neueste Erkenntnisse und Technologien schnell und effizient in der Branche verbreitet werden können.

AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND AUSBLICK

Das Projektteam von MOVEMENT'32 arbeitet intensiv daran, bis Ende des Jahres die finanzielle Unterstützung von Unternehmen für den Start der Initiative zu sichern. Diese finan -

ziellen Beiträge sind entscheidend für den Erfolg und die Umsetzung der geplanten Massnahmen.

Parallel dazu wird in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen (HSG) eine Studie zu den zentralen Themen von MOVEMENT'32 erstellt. Diese Studie, die im Oktober veröffentlicht wird, soll weitere Daten und Erkenntnisse liefern, die die Notwendigkeit und den Nutzen der Initiative unterstreichen.

FAZIT

MOVEMENT'32 ist mehr als nur eine Antwort auf aktuelle Herausforderungen – es ist eine zukunftsgerichtete Strategie zur Verbesserung der Versorgungssicherheit und der Lebensqualität in der Schweiz. Mit gezielten Investitionen in die Bereiche Nachwuchsförderung, Imageförderung und Wissensaustausch sichert MOVEMENT'32 die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit des Schweizer Supply-Sektors. Dieses Engagement und die strategische Ausrichtung sind zentral, um die Schweiz als einen der führenden Wirtschaftsstandorte in Europa zu stärken und ihre Position in einer sich rasch wandelnden Welt zu festigen.

«Für die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft ist eine stabile und zuverlässige Güterversorgung unentbehrlich – Tag für Tag. Dazu braucht es genügend Fachkräfte und einen starken Nachwuchs. MOVEMENT’32 unterstützt Unternehmen und Organisationen im gesamten Supply- und Logistikbereich, um sich für die Zukunft zu rüsten und junge Talente zu begeistern.» so Thierry Burkart, ASTAG-Zentralpräsident und FDP-Parteipräsident.

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Tel. + 41 (0) 6 1 56 1 75 15 info @ vlag.ch ww w. vlag.ch Basel Rheinfelden Aarau St. Margrethen Weil am Rhein Waldshut / Koblenz

MECHANIK TRIFFT AUF DESIGN

«Les Grandes Classiques» von Aerowatch

Die von Familienhand geführte Uhrenfirma Aerowatch setzt einmal mehr auf Bewährtes: Sie fordert Uhrenkenner heraus, indem die Gebrüder Bolzli den erfolgreichen Halbskelett-Automatik-Chronographen aus der Linie «Les Grandes Classiques» präsentieren. Sie weichen von der klassischen Anzeige ab, bei der die Zeiger aus dem Zifferblatt-Zentrum ausgehen, und fügen separate Zähler für Stunden, Minuten, Sekunden und Datum hinzu. Durch die ausgewogene Einteilung des Zifferblatts vereint sich die Mechanik auf raffinierte Weise mit dem Design.

Für den Halbskelett-Automatik-Chronographen ist eine strenge Zifferblatteinteilung für die präzise Zeitangabe unverzichtbar. Um diesen Eindruck etwas zu mildern, präsentiert sich der Halbskelett-AutomatikChronograph in einem mattpolierten Edelstahlgehäuse mit Pilotenkrone und einem dezenten anthrazitfarbenen Zifferblatt, das durch die roten Zeiger den passenden Farbtupfer erhält. Die Strichindexe und Zeiger sind luminovabeschichtet und erlauben auch bei Dunkelheit ein angenehmes Ablesen. Mit einem Durchmesser von 44 Millimetern passt der in sich ruhende Chronoskop an jedes Handgelenk. Durch das Antireflex-Saphirglas öffnet sich das skelettierte Zifferblatt dem Betrachter und die neu gekleidete Uhr gewährt Einblick in ihr dekoriertes Herz. Es ist faszinierend, freie Sicht auf diese

geheimnisumwobene Welt der hohen Uhrmacherkunst zu haben. Beim Betrachten des Spiels des rhodinierten Räderwerks schweift der Blick unweigerlich zu den gebläuten Schrauben und den anglierten, dekorierten Brücken ab. Es gilt, nichts vom Schauspiel zu verpassen. Was bleibt, ist die hohe Achtung vor der Uhrmacherkunst.

Der Halbskelett-Automatik-Chronograph «Les Grandes Classiques» ist der Beweis, dass Aerowatch nimmermüde für die Weiterentwicklung seiner Erzeugnisse einsteht, die Grenzen des Machbaren sucht und gleichzeitig seinen Werten treu bleibt. Der Halbskelett-Chronograph ist exklusiv in den Aerowatch-Verkaufspunkten erhältlich.

www.aerowatch.com

LES GRANDES CLASSIQUES –HALBSKELETT-AUTOMATIK-CHRONOGRAPH

Ref. A 61989 AA06 1 / 2 SQ

‣ Automatisches Chronographenwerk 13. (Linien) Valjoux 7 750

‣ 25 Rubine – 28’800 Halbschwingungen pro Stunde

‣ Halbskelettiertes, rhodiniertes Uhrwerk mit Dekor «Côtes de Genève» und Perlierung, polierten gebläuten Schrauben und rhodinierter skelettierter «Ecusson»-Masse

‣ Stunden, Minuten, Sekunden bei neun Uhr, Datum bei drei Uhr, 30-Minuten-Zähler bei zwölf Uhr, Zwölf-Stunden-Zähler bei sechs Uhr

‣ Poliertes Edelstahlgehäuse mit Durchmesser 44.00 Millimeter

‣ Anthrazitfarbenes mattes Zifferblatt

‣ Leuchtindexe und Leuchtstunden- und Minutenzeiger

‣ Sekundenzeiger Farbe rot

‣ Gewölbtes entspiegeltes Saphirglas

‣ Sichtboden

‣ Wasserdicht bis 50 Meter

‣ Graues Lederband

‣ Faltschliesse

111 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LIFESTYLE

BLOCKCHAIN IM DIENSTE DES LUXUS

Wie neue Technologien das Kundenerlebnis von Luxusgütern verändern

Mit dem Ziel, einen neuen Branchenstandard für die Luxusindustrie zu setzen, haben sich namhafte Marken zu einer Allianz verbandelt. Die Blockchainagnostischen Lösungen des Aura Blockchain Consortium schaffen nicht nur eine intensive Kundenerfahrung, sondern sichern mithilfe der BlockchainTechnologie auch die Authentizität von Luxusgütern und schaffen so einen wahren Mehrwert für Marken und dessen Produkte. Im exklusiven Interview mit Romain Carrere, dem Visionär hinter dem Aura Blockchain Consortium, entdecken wir, wohin neueste Technologien die Luxusindustrie führen können. von Swenja Willms

112 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LIFESTYLE
Mithilfe der Aura-Blockchain-Technologie und dem integrierten NFC-Tag können Authentizität und Rückverfolgbarkeit der «Di Bag» von Tod’s garantiert werden.

Herr Carrere, können Sie uns die Gründungsgeschichte des Aura Blockchain Consortium und die Motivation hinter der Schaffung dieser Organisation erzählen, insbesondere im Hinblick auf die Beteiligung namhafter Luxusmarken wie LVMH, Mercedes-Benz, OTB, Prada Group und Cartier?

Romain Carrere: Stellen Sie sich eine Luxusmarke vor, die an einer neuen Technologie arbeitet. Wäre es nicht schön, wenn andere Marken helfen könnten, den Wettbewerb zu unterstützen, und sich für das grosse Ganze vereinen? Das ist es, worum es bei Aura geht. Ursprünglich wurde die Idee von LVMH initiiert. Schnell erkannte der Konzern aber, dass es notwendig ist, mit anderen Branchenakteuren zusammenzuarbeiten und das Gemeinwohl zu fördern. Die Gründungsmitglieder – LVMH, Mercedes-Benz, OTB, Prada Group und Cartier als Teil von Richemont – haben somit ihre Kräfte gebündelt, um einen neuen Branchenstandard und eine intensive Kundenerfahrung zu schaffen. Aura ist die erste und einzige Konstruktion, die vom Luxus für den Luxus geschaffen wurde. Heute sind wir Branchenführer in der Luxusgüterindustrie – mit über 40 Marken, die unsere Lösungen nutzen, und mit über 25 Millionen Produkten, die auf der

Blockchain verzeichnet sind. aher betrachten wir Marken nicht als Instrumente, sondern als Mitglieder, und das macht einen grossen Unterschied.

Inwiefern haben sich die Blockchain-agnostischen Lösungen des Konsortiums als vorteilhaft für die Luxusbranche erwiesen?

Marken, die dem Konsortium beitreten, erhalten Zugang zu den Technologien, die vom Luxus für den Luxus entwickelt wurden. Marken profitieren enorm von dieser Expertise. Wir können je nach Bedarf individuelle Anwendungsfälle entwickeln und den Marken entsprechende Lösungen anbieten. Zudem setzen wir die Implementierungen nach den neusten gesetzlichen Vorschriften um. All dies bringt nicht nur auf der technologischen Seite, sondern auch in Bezug auf das GesamtKnow-how in der Luxusindustrie den richtigen Mehrwert.

Trägt Aura auch zur Sicherung und Verbesserung des Markenimages und der Luxusindustrie bei?

Die Luxusindustrie muss gegen Produktpiraterie kämpfen. Eine unserer Lösungen trägt dazu bei, mehr Vertrauen für den Endkunden zu schaffen, damit er sein Produkt authentifizieren kann. Sobald Sie das Eigentum zertifizieren können, ist es möglich, es auf sicherere Weise durch den Eigentumsübertrag zu verkaufen oder zu verschenken.

Welche verschiedenen Lösungen bieten Sie den Luxuskonzernen und den Kunden?

Wir haben zwei Arten von Lösungen. Die erste ist der digitale Produkt-Pass, den wir DPP nennen. Es handelt sich um eine digitale Aufzeichnung von Informationen vom Ursprung bis zur Endnutzung. Die zweite Lösung sind digitale Sammlerstücke, zum Beispiel NFTs (Non-Fungible Tokens).

Kern ihrer Lösungen ist der digitale Produkt-Pass. Weshalb ist so ein Produkt für den Konsumenten notwendig?

Meine Vision des DPP kann in drei Teile segmentiert werden. Der erste Teil ist das Storytelling. Die Marke präsentiert und illustriert ihre Produkte auf eine einzigartige Weise. Dies schafft eine Verbindung zwischen dem Produkt und dem Kunden, noch bevor ein Kauf überhaupt entsteht. Wenn Sie sich zum Beispiel in einem Einzelhandelsgeschäft befinden, können Sie das Produkt scannen und alle Informationen dazu – von der Wertschöpfungskette über Materialien bis zur Produktion –digital erhalten. Der zweite Teil betrifft die Regulierung. Ein auf Blockchain basierter DPP bietet vertrauenswürdigere Informationen, da er unveränderlich ist und den zukünftigen EUVorschriften entsprechen wird, sobald diese erlassen werden. Die Kundin oder der Kunde kann eindeutig nachweisen, dass sie oder er die Eigentümerin oder der Eigentümer ist. Ausserdem kann der Besitz auf sichere Weise übertragen werden.Ein erfolgreiches Beispiel hierfür ist die Prada-«Eternal Gold»-Kollektion, bei der jedes Schmuckstück mit einer Karte verknüpft ist, die einen eingebetteten NFC-Chip hat. Im Falle eines Verlusts des Schmuckstücks ist mit der Karte zu beweisen, dass man der Eigentümer des einzelnen Schmuckstücks ist. Und der dritte Vorteil des DPP ist, dass wir ein umfassendes Know-how bieten. Wir versorgen Marken mit den digitalen Lösungen für Web-3-Dienstleistungen, zum Beispiel mit Garantien, Treueprämien, Verlust- und Diebstahlschutz sowie dem Schenken von NFTs.

113 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LIFESTYLE
CEO Romain Carrere, der Visionär hinter dem Aura Blockchain Consortium

Wie konkret schafft das Aura Blockchain Consortium einen Mehrwert durch NFTs?

NFTs haben einen regelrechten Hype ausgelöst, basierten aber hauptsächlich auf Spekulationen und boten keinen besonderen Nutzen. Aura schafft NFTs mit einem tatsächlichen Wert. Die Kunden können beispielsweise beim Kauf eines Produkts ein NFT als Geschenk erhalten. Dies wird als ein digitaler Zwilling bezeichnet, weil das NFT zwangsläufig mit dem Produkt verbunden ist. Ein weiteres Beispiel für ein NFT mit konkretem Nutzen ist eine Garantie. In diesem Fall wäre eine Versicherung in das NFT eingebettet, welches gleichzeitig auch mit Treueprämien verbunden sein könnte. Das NFT könnte auch Endfunktionen wie einen direkten Link zum Kunden haben, der die Kommunikation verbessert und ein Gemeinschaftsgefühl schafft. Der Zugang zu besonderen Veranstaltungen, speziellen Abendessen und Produkten schafft eine exklusive Gemeinschaft. Es ist wie ein exklusiver Club, bei dem die Mitgliedschaft nicht übertragbar ist und der nur dem Besitzer gehört. Menschen kaufen solche NFTs nicht aus spekulativen Gründen, sondern für den tatsächlichen Nutzen, den sie daraus ziehen können.

Gibt es besondere Kundengruppen, die Sie mit ihren Lösungen ansprechen möchten? Gerade die jüngere Käuferschaft ist bezüglich solch neuer Technologien aufgeschlossen. Wie sieht es bei der älteren aus?

Wir sprechen unterschiedliche Zielgruppen an, je nachdem, welche Strategie unsere Mitglieder verfolgen und ob es sich um einen finanziellen oder werblichen Ansatz handelt. Zum Beispiel haben wir einen Use Case mit Dior für den «B33»- Sneaker. Der Kunde kauft den Schuh, scannt ihn und erhält alle Informationen sowie den digitalen Zwilling. Je nachdem, ob der Kunde ein Web-3-Wallet verwendet oder nicht, gibt es unterschiedliche Formen von Kundenreisen und -erfahrungen. Einerseits erhält man den digitalen Ausdruck beispielsweise in der Apple Wallet. Darin sind Informationen enthalten, die auf der Blockchain registriert werden. Wenn der Kunde jedoch Web 3 bevorzugt, kann das NFT beispielsweise über MetaMask heruntergeladen werden.

114 SCHWEIZER WIRTSCHAFT LIFESTYLE
Die Produktionskette der Prada-«Eternal Gold»-Kollektion wurde auf der Plattform des Aura Blockchain Consortium protokolliert. Ein QR-Code gewährt Zugang zum digitalen Zertifikat.
«Aura ist die einzige Konstruktion, die vom Luxus für den Luxus geschaffen wurde.»

Sehen Sie dabei keine Barrieren für technisch nicht so versierte Kundengruppen?

Unser Ziel ist es, Blockchain weniger sichtbar zu machen, aber dennoch ihre Wertigkeit für die Kunden zu bewahren. Wir implementieren Blockchain- Lösungen, machen sie aber für den Benutzer einfach und nahtlos. Der Benutzer muss nicht einmal wissen, dass es sich um Blockchain handelt, aber er kann den digitalen Ausdruck mit dem NFT sammeln, ohne die Schwierigkeiten und Barrieren zu sehen, die Blockchain mit sich bringen kann.

Wird auch bereits künstliche Intelligenz in Ihren Lösungen eingesetzt?

Es gibt bereits Beispiele, die die Verbindung von Produkten durch NFC-Chips, QR-Codes und KI-Technologie veranschaulichen. Die KI-Technologie ermöglicht es beispielsweise, Produkte anhand von hochauflösenden Bildern zu erkennen und spezifische Details zu identifizieren. So kann der Verkauf von gefälschten Artikeln verhindert werden.

Welche zukünftigen Entwicklungen und Innovationen plant das Aura Blockchain Consortium?

Ab 2026 treten die neuen EU- Regu lierungen in Kraft. Unabhängig davon, ob eine Marke in der EU ansässig ist oder nicht, muss sie die neuen Vorschriften einhalten, wenn sie Produkte in der EU verkauft. Folglich werden wir unsere Plattform an die neusten Regulierungen anpassen. Unser Framework soll den Marken helfen, sich auf die Einhaltung dieser Vorschriften vorzubereiten, und das erklärt auch den grossen Zuspruch von Marken, die sich an uns wenden, um DPPs zu entwickeln. Zudem möchten wir unsere verschiedenen Web3-Dienstleistungen ausbauen. Dies ist besonders relevant, da Blockchain immer noch eine relativ neue Technologie ist. Wir entwickeln für Aura stets neue, zusätzliche Funktionen für DPPs je nach Strategie der Marke. Die Flexibilität, verschiedene Ansätze für verschiedene Marken umzusetzen, ist sicherlich eine unserer grossen Stärken.

www.auraconsortium.com

115 SCHWEIZER WIRTSCHAFT

ZARAZ GASTRONOMIE

Eine multifunktionale Gastronomie

Hinter diesem Namen verbirgt sich nicht nur der Vorname von Abram, dem Gründer und Inhaber der ZARAZ GmbH. Das polnische Wort «ZARAZ» bedeutet so viel wie «gleich», «sofort» bzw. «schnell» oder auch «direkt» und soll die Philosophie des Unternehmens widerspiegeln, in welchem schnelle und unkomplizierte Servicedienstleistungen geboten werden. Darüber hinaus ist das Wort ZARAZ auch ein sogenanntes Palindrom (Altgriechisch für «rückwärts laufend»), also ein Wort, das rückwärts gelesen dasselbe Wort ergibt. Im übertragenden Sinne bedeutet das, dass das Konzept Hand und Fuss hat oder, anders gesagt, von A bis Z funktioniert – von Anfang bis Ende und wieder zurück, denn nach dem Service ist vor dem Service.

Interview

KULINARIK
mit Araz Abram von Roland Baer

Herr Abram, Sie betreiben mehrere spezielle Nischen in Ihrer Firma. Ist das Catering das Herzstück Ihres Betriebs?

Abram Araz: Ja, weil das Catering mir eine grosse Abwechslung bietet. Die Herausforderung ist, die Bedürfnisse der verschiedenen Menschen im Bereich Food, Lokalität und Ambiente genau zu erfüllen. Ich liebe es, die Ansprüche der Gäste in hervorragender Weise umzusetzen. Und je höher der Anspruch der Gäste ist, desto mehr Spass macht mir diese Aufgabe.

Seit dem Jahr 2012 ist ZARAZ Gastronomie ein kompetenter Partner im Bereich Catering, Partyservice, Events, Gemeinschaftsgastronomie und Belieferung von Mittagstischen und Kantinen. Es macht den Eindruck, dass Sie in jedem Bereich tätig sind. Wie können Sie dies alles unter einen Hut bringen?

Ich war in sechs verschiedenen Ländern in der Gastronomie tätig und habe mir dadurch sehr viel Erfahrung in den Bereichen Führung und Organisation aneignen können. Dies ist ein wichtiger Aspekt, damit alle Bereiche reibungslos funktionieren. Zudem habe ich gute Mitarbeiter, welchen ich komplett vertraue und welche viel Freiheit bekommen, im Unternehmen mitzuwirken. Dies führt dazu, dass wir gemeinsam gute Ergebnisse erzielen.

Was halten Sie von mehr Nachhaltigkeit in Ihrer Tätigkeit im Catering?

Nachhaltigkeit ist ein Thema, mit welchem sich jeder gute Betrieb befassen muss. Aus meiner Sicht ist Nachhaltigkeit ein Bestandteil der Betriebsorganisation. Respektvoll mit Ressourcen umzugehen, ist für mich seit meiner Firmengründung ein wichtiger Punkt.

Sicherlich hat die Fridays-for-Future-Bewegung gehörig dazu beigetragen, dass ökologische Aspekte stärker in das Bewusstsein der Menschen vorgedrungen sind. Kochen Sie auch vegan?

Wir kochen sämtliche Gerichte, welche von den Gästen gewünscht werden. Uns macht es Freude, auch immer wieder neue Rezepte auszuprobieren und auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Ich bin jedoch kein Freund von veganen Fertigprodukten.

«Ein erfolgreiches Catering gelingt, wenn freundliches und zuvorkommendes Servicepersonal den Anlass begleitet.»

Beliefern Sie auch private Gruppen in kleinem Rahmen? Kochen Sie auch als privater Koch in speziellem Ambiente in einer fremden Küche?

Klar, wenn wir genügend Kapazität haben, koche ich gerne selbst für die Kunden. Diese Anlässe sind Erlebnisse, welche man nicht vergisst. Es geht dabei nicht nur ums Kochen. Man wird bei fremden Leuten eingeladen und ist für einen kurzen Moment ein Teil dieser Gruppe. Manchmal erhält man auch Einblicke in eine andere Kultur, was sehr bereichernd ist.

Ist eine Lieferung in der ganzen Schweiz möglich oder ist Ihr Umfeld auf die nähere Umgebung fixiert?

Unsere täglichen Lieferungen wie die Mahlzeiten für Tagesstrukturen oder Mittagstische beschränken wir aus ökologischen Gründen auf einen Radius von 60 Kilometern zu

117 SCHWEIZER WIRTSCHAFT KULINARIK
Araz Abram ist Gründer und Inhaber der ZARAZ GmbH.

unserer Produktionsküche. Einzelaufträge erfüllen wir in einer Entfernung von 120 Kilometern zu Rheinfelden.

Sie haben unglaubliche Referenzen. Ich nehme an, dass Ihr kulinarischer Weg noch nicht zu Ende ist.

In der Gastronomie gibt es kein Ende, man erreicht nie den «höchsten Punkt». Es gibt immer Bereiche, in welchen man sich verbessern kann. Das ist der Ansporn – der Wille, noch besser zu werden und mehr zu erreichen.

Erklären Sie doch bitte noch, welche speziellen Speisen oder Menus im Trend sind und welche Sie mit ganz grosser Leidenschaft liefern. Was ist der Hype und was kochen Sie gerne?

Ich grilliere sehr gerne, weil dies auch ein Live-Cooking-Event ist. Bei dieser Art Catering hat man viele Gäste um sich und wird beobachtet. Die Kunst ist, dass man die Gerichte «auf den Punkt» kocht und schön präsentiert. Wenn ich dann von den Kunden höre, «das war sehr, sehr gut!», macht mich das stolz. In den Gesichtern die Zufriedenheit der Kunden zu sehen und ihren Geschmack mit hervorragender Qualität getroffen zu haben, das beflügelt mich.

Es zählt aber nicht nur das gute Kochen. Ein erfolgreiches Catering gelingt, wenn freundliches und zuvorkommendes Servicepersonal den Anlass begleitet.

KONTAKT

ZARAZ Gastronomie

Im Waldhof 1

CH-4310 Rheinfelden

Telefon +41 (0) 61 831 51 51

info@zaraz.ch

www.zaraz.ch

118 SCHWEIZER WIRTSCHAFT KULINARIK

MIT WEITBLICK ÜBER DEN BODENSEE

Verbringen Sie genussvolle

Tage im Vier-SternePanoramahotel Schönblick in entspannter Atmosphäre. Es erwarten Sie elegante Zimmer mit Blick über den Bodensee, gutbürgerliche Küche auf Hauben-Niveau und zahlreiche Erholungsmöglichkeiten in unserem Wellnessbereich und der umliegenden Natur.

Das Hotel Schönblick liegt in bester Lage 400 Meter über dem Bodensee, eine halbe Stunde von der Schweizer Grenze entfernt. Unsere Zimmer mit Seeblick bieten allesamt einen Balkon mit unschlagbarem Panorama. Der Wellnessbereich lädt mit Hallenbad, Sauna, Dampfbad, diversen Anwendungen und der Liegewiese zum Verweilen ein. Erkunden Sie von hier das einzigartige Dreiländereck oder geniessen Sie das vielseitige Angebot vor Ort.

RESTAURANT UND WEINKELLER

Unser haubenprämiertes À-la-carteRestaurant bietet kreative heimische Küche mit vorwiegend regionalen und hauseigenen Produkten. Die passende Weinbegleitung liegt uns dabei besonders am Herzen. Unser Weinkeller ist die Perle des Hauses und wird von den zwei Weinakademikern und Chefs des Hauses persönlich bestückt.

SEMINARE

Fokussiertes Arbeiten in angenehmem Ambiente ermöglichen wir Ihnen in unserem modernen Seminarraum. Verfolgen Sie Ihre Ziele abseits des Trubels, wir kümmern uns dabei um eine rundum abgestimmte Versorgung. Auch für das Rahmenprogramm sorgen wir mit abendlichen Käse-Wein-Verkostungen und geführtem Waldbaden. Familie Hehle und ihr Team freuen sich auf Sie.

KONTAKT

Hotel Restaurant Schönblick**** Dorf 6

A-6911 Eichenberg

Telefon +43 (0) 55 74 45 96 56

hotel.schoenblick@schoenblick.at www.schoenblick.at

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REGIONALE GESELLSCHAFTSSPIELE EROBERN DIE SCHWEIZER WOHNZIMMER

Gesellschaftsspiele im traditionellen Sinn stellen immer den sozialen Aspekt des Spielens in den Mittelpunkt. Zusammensein, sich austauschen, gemeinsam die Zeit verbringen – Themen, die aktueller sind als je zuvor. Die Unique Gaming Partners AG hat sich bereits 2014 ganz bewusst auf Gesellschaftsspiele konzentriert und diese in einer neuen Form in die Schweizer Haushalte gebracht. Dieses Jahr erweitern die Spielentwickler ihr regionales Sortiment um weitere neue Spiele.

Das Gesellschaftsspiel erlebt nicht erst seit Corona eine Renaissance. Dies haben die beiden Gründer André Tschumper und Daniel Herzog erkannt und während der Pandemie ihr eigenes Wissensspiel kreiert. Die Ausgangslage war, dass es ein Spiel werden sollte, welches einfache Regeln hat, Spielspass für Kinder und Erwachsene zugleich bietet und ebenfalls einen regionalen Charakter aufweist. «Du bist aus» – das regionale Wissensspiel, eine Mischung aus Leiterlispiel und Quiz mit 600 Fragen und Antworten – war geboren.

Bereits die ersten vier Editionen waren im Schweizer Buchund Spielfachhandel nach wenigen Wochen restlos ausverkauft und mussten / konnten nachproduziert werden. Heute, zwei Jahre später, wurden bereits über 30 regionale Editionen in allen Schweizer Sprachregionen umgesetzt und nahezu alle gingen in den ersten Verkaufswochen über den Ladentisch.

120 SCHWEIZER WIRTSCHAFT UNTERHALTUNG

WIE SCHAFFEN ES

ERFOLGREICHE MARKEN AN DEN FAMILIENTISCH?

Das Team der Unique Gaming Partners AG hat sich zum Ziel gesetzt, Spiele mit regionalem Bezug zu entwickeln. Dabei steht der Mensch immer im Mittelpunkt. Mit den regionalen Spielen sollen Menschen zusammengebracht und es soll etwas zur Entschleunigung beigetragen werden. Seit gut 14 Jahren individualisiert das Team bekannte Brettspielmarken wie Monopoly ® , Cluedo ®, Du bisch vo ®, Du bist aus ® etc. für Regionen und Städte in der Schweiz, Liechtenstein, Österreich und Deutschland, aber auch für Firmen äusserst erfolgreich.

Firmen, die auf der Suche nach etwas ganz Speziellem sind, werden kompetent beraten und gezielt zum richtigen Produkt geführt. «Nicht jedes Spiel eignet sich gleich gut für jede Branche. Da gibt es schon Unterschiede», so André Tschumper, Gründer und Leiter Spielentwicklung der Unique Service Partners AG. Firmenkunden werden von der Idee über die Entwicklung und Produktion bis zur Auslieferung durch die faszinierende Welt des Spiels geführt. «Bis am Ende die Marke des Kunden auf eine sympathische Art und Weise auf dem Familientisch landet, braucht es Zeit und die richtige Beratung», ergänzt Daniel Herzog, Gründer und Vertriebsleiter der Spieleagentur.

«DU BISCH VO ®» –FÜR DIE GANZE FAMILIE

Inspiriert wurden die beiden Unternehmer dabei von der Lebensmittelbranche, die bereits seit vielen Jahren erfolgreich auf regionale und nachhaltige Produkte setzt. Mit ihrer eigenen Marke «Du bisch vo ® » hat sich die Unique Gaming Partners AG bereits einen guten Namen im Spielemarkt erarbeitet und wird diesen mit neuen Spielen weiter ausbauen.

Unter dieser Marke werden im Herbst weitere Spiele für die ganze Familie erscheinen. Man darf sich also schon bald auf Neuigkeiten aus dem Hause Unique Gaming freuen.

KONTAKT

unique-GAMING PARTNERS AG

Obere Au 34

FL-9495 Triesen

Telefon +41 (0) 81 511 84 15

info@unique-gaming.com

UNTERHALTUNG
PUR
www.unique-gaming.com www.baurundschau.ch INNOVATION

POWERTAGE 2024

Jubiläumsausgabe adressiert drängende Anliegen der Schweizer Strombranche

Vom 4. bis 6. Juni 2024 finden die Powertage in der Messe Zürich statt. Die Plattform für die Schweizer Stromwirtschaft verbindet in einem Format Wissenstransfer, Networking und Information und feiert im Juni 2024 ihr 20-jähriges Jubiläum. Erwartet werden rund 150 Ausstellende und 2 200 Fachbesuchende.

«20 Jahre Innovation und Zukunftsvisionen –Fokus auf entscheidende Branchenthemen.»

Entstanden aus der ineltec und erstmals im Jahr 2004 durchgeführt, bringen die Powertage alle zwei Jahre wichtige Unternehmen, Expertinnen und Meinungsmacher aus der Schweizer Stromwirtschaft zusammen. Gemeinsam mit den führenden Verbänden Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE), Electrosuisse, Bundesamt für Energie (BFE) und swissmig fördern die Powertage die Diskussion der aktuellen, komplexen Fragestellungen. Im Rahmen der zehnten Durchführung stehen dabei vier Leitthemen im Fokus, welche im Powertage Fachforum wie auch in der Ausstellung vertreten sein werden.

ERNEUERBARE STROMVERSORGUNG

Damit die Schweiz ihre Energieund Klimaziele erreicht, braucht es einen massiven Ausbau der heimischen Produktion aus erneuerbaren Energien. Um den, aufgrund der Dekarbonisierung der Sektoren Verkehr und Wärme, künftig steigenden Strombedarf decken zu können, muss dieser Ausbau von Solarund Windkraft so schnell wie möglich erfolgen. Wie gelingt es, die nötigen Verfahren zu beschleunigen? Und wie können wir dennoch für jedes Projekt eine Interessenabwägung zwischen Schutz und Nutzen gewährleisten, um die Chancen auf Akzeptanz zu erhöhen?

VERSORGUNGSSICHERHEIT SCHWEIZ

Der Ausbau der Winterproduktion – vor allem mit Wasserkraft, alpiner Photovoltaik und mit Windkraft –ist zentral, um das Risko für allfällige Mangellagen während der kalten Jahreszeit zu verringern und um die Abhängigkeit der Schweiz punkto Stromimporte vom europäischen Ausland zu reduzieren. Wie gelingt uns der Ausbau und die Modernisierung des Schweizer Netzes auf allen Ebenen? Und wie schaffen wir die dafür notwendigen beschleunigten Verfahren und klaren Rahmenbedingungen?

DIGITALISIERUNG UND KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Die Energieversorgung wird zunehmend dezentral und damit komplexer. Um diese steigende Komplexität zu handhaben und die Systemstabilität zu gewährleisten, brauchen wir digitale Technologien. Die neuen Möglichkeiten, Daten zu erheben, bieten Energieversorgern zahlreiche neue Opportu -

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nitäten. Wie gelingt es uns, Machine Learning und KIAnwendungen als Instrumente zu nutzen, um die Stromversorgung noch sicherer zu machen oder den Stromhandel zu optimieren?

KOMPETENZEN IM WANDEL

Der Umbau des Energiesystems erfolgt nicht nur auf technologischer Ebene, sondern betrifft auch die Fachkräfte der Energiebranche in erheblichem Masse. Moderne Technologien erfordern neue Kompetenzen beim Fachkräfte-Nachwuchs. Um diese Bedürfnisse bedienen zu können, müssen Aus- und Weiterbildungen entsprechend aktualisiert werden. Gleichzeitig sind aber auch das Know-how und die grosse Erfahrung der langjährigen Expertinnen und Experten gefragt. Wie gelingt es uns, den dazu notwendigen Austausch zwischen den Generationen zu unterstützen?

ERSTE HIGHLIGHTS

AUS DEM FORUMSPROGRAMM

Neben der Ausstellung mit rund 150 Ausstellenden werden die Powertage ein erstklassiges Forumsprogramm präsentieren - erste Highlights daraus sind:

EINE

SICHERE STROMVERSORGUNG

MIT ERNEUERBAREN ENERGIEN

Die Übertragungsnetze sind das Rückgrat einer sicheren Stromversorgung. Die schnell zunehmenden neuen erneuerbaren Energien verlangen ein Umdenken und es gilt, die Chancen der Transformation der Energiesysteme gezielt zu nutzen. Im Powertage Fachforum am Dienstag, 4. Juni 2024 bringt dies Adrian Häsler, Leiter Grid Infrastructure bei Swissgrid, in seiner Keynote auf den Punkt. Er zeigt in seinem Referat auf, wie das Netz der Zukunft aussehen wird und welche Rollen die Schweiz, Europa und insbesondere auch die Politik spielen müssen. Auf dem Podium im Anschluss geht es um die nationale Weichenstellung, die uns mit der Abstimmung vom 9. Juni 2024 bevorsteht, sowie die aktuellen Herausforderungen auf kantonaler Ebene. Gemeinsam mit Adrian Häsler diskutieren auf dem Podium Stephan Attiger, Regierungsrat des Kantons Aargau, Michael Frank, Direktor des VSE und Benoît Revaz, Direktor des BFE.

CIGRE - ENERGY TRANSITION IS NOW!

Wissensmanagement ist zentral für den Erfolg bei der praktischen Umsetzung der Energiewende. Über digitale und analoge Plattformen arbeiten führende Experten gemeinsam an anstehenden Problemen. Sie dokumentieren die Lösungsansätze in weltweit verfügbaren technischen Broschüren. Dabei geht es nicht nur um technische Komponenten, Subsysteme und Speicher, sondern auch um Systemführung, Asset Management, Marktregulierung, Umweltperformance und Cybersecurity auf allen Netzebenen. Am Mittwoch, 5. Juni 2024 gibt Rudolf Meier, Präsident CIGRE CH, Geschäftsführer EnerTrans und Geschäftsbereichsleiter EVT bei Bouygues Energies & Services einen Überblick zur CIGRE.org und zeigt mit praktischen Beispielen, wie man die Plattform effizient nutzt. Im Anschluss an diese Keynote werden in Vorträgen Trends beleuchtet, welche beherrscht werden müssen: Künstliche Intelligenz, Cyber Security, die Integration der Elektromobilität und den Einsatz von Leistungselektronik in Stromnetzen.

EINE ANLEITUNG ZUR GESTALTUNG DER ZUKUNFT

Am Donnerstag, 6. Juni 2024 stehen im Fachforum der Umbau und die Kollaboration im Vordergrund. Echter Wandel kann allein mit Wissen und Können nicht gelingen – es braucht einen kulturellen Wandel hin zu einer klimagerechten Zukunft. Wie dies konkret aussieht, bringt Transformationsforscher Jörg Metelmann in seiner Keynote «The Power of Imagineering» auf den Punkt. Man darf auf überraschende neue Perspektiven des HSG-Titularprofessors gespannt sein! Auf dem Podium im Anschluss geht es gemeinsam mit Vertretenden aus der Praxis ans Eingemachte – mit Franziska Barmettler, Zürcher Kantonsrätin und Leiterin Nachhaltigkeit bei IKEA Schweiz, Alexander Keberle, Geschäftsleitungsmitglied und Verantwortlicher für das Energie-Dossier bei economiesuisse, und Alena Weibel, Head of Corporate Communications bei Axpo Group.

POWERTAGE 2024  – TREFFPUNKT DER SCHWEIZER STROMWIRTSCHAFT

‣ Das Programm der Powertage 2024 ist auf www.powertage.ch im Menüpunkt «Programm» publiziert.

‣ Tickets für die Powertage können ab sofort unter www.powertage.ch/de/tickets erworben werden.

‣ Dauer, Öffnungszeiten: 4. bis 6. Juni 2024, Dienstag bis Donnerstag, 9 bis 17 Uhr

‣ Alle Informationen: www.powertage.ch

‣ Veranstalter: MCH Messe Schweiz (Basel) AG, Powertage, CH-4005 Basel

‣ MCH Group: Die MCH Group mit Sitz in Basel ist ein international tätiges Erlebnismarketing-Unternehmen mit einem umfassenden Dienstleistungs-Netzwerk und einem internationalen Angebot von Erlebnismarketing- Lösungen. Der Geschäftsbereich Exhibitions & Events veranstaltet jährlich rund 170 Gastveranstaltungen und organisiert 25 eigene Events und Messen in der Schweiz, darunter national führende Plattformen wie die Powertage, die Swissbau, die Igeho und die Giardina. Zudem betreibt die MCH mit der Messe Basel, dem Congress Center Basel und der Messe Zürich die flächenmässig grössten multifunktionalen Eventinfrastrukturen der Schweiz. Das Unternehmen beschäftigt über 800 festangestellte Mitarbeitende, rund die Hälfte davon in der Schweiz und in den USA. Weitere Informationen unter: mch-group.com

KONTAKT

MCH Messe Schweiz (Basel) AG

Powertage

Dominique Farner

CH-4005 Basel

Telefon +41 (0) 58 206 21 99

dominique.farner@messe.ch

www.powertage.ch

123 SCHWEIZER WIRTSCHAFT VORSCHAU

IMPRESSUM

Die nächste Ausgabe erscheint Ende August 2024

Schweizer Fachmedien GmbH

Pfeffingerstrasse 19 CH-4153 Reinach

Tel. +41 78 322 63 43 info@schweizerfachmedien.ch

Verleger

Francesco J. Ciringione

Verlagsleitung

Hasan Dursun h.dursun@schweizerfachmedien.ch

Projekt- & Redaktionsleitung

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Verkaufsleitung

Hazim Junuzovic h.junuzovic@schweizerfachmedien.ch

Verkauf & Marketing

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Leitung Produktion & Grafik

Sandra Schneider s.schneider@schweizerfachmedien.ch

Grafik

Melanie Moret m.moret@schweizerfachmedien.ch

Korrektorat

Mario Hetzel

Leitung Digital Ersin Yornik e.yornik@schweizerfachmedien.ch

Autor*in

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REGIO BASILIENSIS

Reto von Arx

Roland Baer

Swenja Willms

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Kolumnen

Andreas Wisler

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Max Räb

Roland Baer

Interviews

Abram Araz

Bruno Buttino

Christian Mehling

Juan Franco

Livia Moretti

Titelbild

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Kantonale Gebäudeversicherungen (KGV)

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Mit über 90 Jahren Erfahrung im Bereich der Energieerzeugung bietet AKSA schlüsselfer tige Lösungen für Stromerzeugung und Transpor tkälte.

Mit Notstromaggregaten der AKSA Würenlos AG bleiben Sie jederzeit mit Energie versorgt.

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Seien Sie auf alles vorbereitet - auch für den Notfall! info@aksa.ch www.aksa.ch

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Wir

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