Damit Ihre Ideen nicht im Bodenlosen verschwinden
Luzern Rösslimatt Baufeld A1
389 verrohrte Dreh-Verdrängungspfähle
Pfahllängen 30 – 40m
Gründungstechnik AG Techniques de fondation SA
Erstellt Pfahfundationen von Grund auf richtig
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Folgen Sie dem Beispiel unserer über 180 Kunden: Profitieren Sie vom professionellen Management Ihrer Flotte durch Post Company Cars und gewinnen Sie wertvolle Ressourcen für Ihr Kerngeschäft.
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Schon gewusst? Wir sind der grösste hersteller- und markenunabhängige Flottenmanager der Schweiz und bewirtschaften über 25 000 Fahrzeuge, davon mit 7 000 Fahrzeugen die grösste E-Flotte der Schweiz.
Post Company Cars. Ihr Partner für nachhaltiges Flottenmanagement und intelligente Mobilitätslösungen.
Nicht nur Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum, sondern auch Hedgefonds, Aktien und Devisen spielen in den letzten Wochen verrückt – die ganze Finanzwelt will immer höher und weiter. Ist es wirklich der Zeitpunkt, mit Kriegen und Hass in der momentanen heiklen Situation im Osten nur über Gewinne und positive Bilanzen zu sprechen? Ist die Raffgier denn so weit, dass einige den Hals nicht vollkriegen und die anderen sich nur um Macht und Kriege kümmern? Das ist wohl das Szenario der momentanen Weltlage und der heutigen Zeit.
Viele Arbeitnehmer sind im Aufruhr, seit ein Unternehmen nach dem anderen Stellen streicht oder gar Entlas sungen bekannt gibt. Gewerkschaften mobilisieren zu Streiks, das soziale Umfeld ist in eine unberechenbare Bahn ka tapultiert worden.
So präsentiert sich die Marktsituation seit einigen Wochen. Analysten sehen für die kommenden zwölf Monate keine bedeutende Veränderung und verbergen sich hinter den Fakten und Zahlen der ausgewiesenen Quartalszahlen von Industrie und Wirtschaft. Innovation und Optimismus sind also gefragt.
Verfolgen wir den zyklischen Verlauf der Konjunkturzahlen der letzten Jahre, so sind wir doch auf dem besten Weg, einen weiteren Aufschwung zu erleben und die Hemmschwellen der Zurückhaltung zu durchbrechen. Die bilaterale Verständigung zwischen Bund und Wirtschaft macht es uns vor, eine Erholung zu realisieren, die Ängste und Sorgen zu verdrängen und gemeinsam einen Durchbruch durch die momentane Krise zu realisieren.
Gehen wir also gelöst und mit grossem Elan in die nächsten Arbeitsmonate und nehmen wir uns für die kommenden, bevorstehenden Herausforderungen einiges vor! Liebe Leserin, lieber Leser, in der vorliegenden Ausgabe der «Schweizer Wirtschaft» warten viele interessante Informationen und Hinweise auf Sie. Ich wünsche Ihnen viel Lesespass mit der neuen Ausgabe.
Herzlichst
Ihr Roland Baer und Team
Das Uhrenmuseum Beyer erzählt mit rund 270 kostbaren Objekten die Geschichte der Zeitmessung von 1400 v. Chr. bis in unsere Zeit. Ausgestellt sind Sonnenuhren, Turmuhren, Prunk-Pendulen, Taschenuhren, der Prototyp der ersten Quarz-Armbanduhr und viele mehr. Seit 1971 ist die weltweit bedeutende Privatsammlung der Öffentlichkeit zugänglich. Den Besuchern stehen Informationen in verschiedenen Sprachen zur Verfügung.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 14 bis 18 Uhr
Bahnhofstrasse 31 8001 Zürich museum@beyer-ch.com www.beyer-uhrenmuseum.com
08
Die proLogistik Group
Effizienzsteigerung in der Logistik durch Digitalisierung und Automatisierung: Einblicke aus der Sicht von proLogistik
12
Goldpreis – the sky is the limit? Bank CIC (Schweiz) AG
16 Wissen aus dem Assetmanagement
Sieben Kriterien, die eine Luxusuhr zu einem Investitionsobjekt machen
20 Ihr zuverlässiger Partner für nachhaltige Office- und Druckpapiere Papyrus Schweiz AG
24 Digitale Kommunikation
Das Fräulein in der Zentrale
26 Schutzräume
Eine Investition in Schutz und Sicherheit
29 Effizienz und Sicherheit durch professionelle Kennzeichnung
Schärer + Kunz AG
32
Abgasmessung im fliessenden Verkehr
Schweizer Beitrag zur internationalen Emissionsforschung
38 Energie aus Seewasser
42
Die ökologische Alternative zum Heizen und Kühlen
Von der Wachskerze über das Gaslicht bis zur LED
Die Erfindungen des Thoma Alva Edison 46 Zementproduktion ohne CO 2 -Emissionen
54
Pilot- und Demonstrationsprojekt des BFE
PV-Lösungen mit Bekenntnis zu europäischer Produktion
Fronius Schweiz AG
56 Strombezüge staffeln, Lastspitzen entschärfen
Pilot- und Demonstrationsprojekt des BFE 62 Primeo Energie Kosmos
Die Kommunikationsplattform für Klima und Energie in der Region
65 Wärmepumpen zeigen Muskeln
BFE-Tagung zur Schweizer Wärmepumpen-Forschung in Bern
70
Trauffer Erlebniswelt
Seminare, Meetings und Events der besonderen Art 72 Meetings und Seminare mit Blick auf den Zürichsee
Marina Lachen
11. – 12. September 2024
Entdecke die neuesten Produkte und Trends, tausche dich aus und erlebe die Elektrobranche hautnah. Fokussierter Content in einem kompakten Format in der Messe Zürich. Elektrisierend und neu geladen.
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74
Tafeln zwischen den Reben Ein kulinarisches Erlebnis im Weinberg
78
Die Geschichte des Tête de Moine Maison de la Tête de Moine
81
Das Uhrenmuseum Beyer Weltberühmte Kollektion mit hochkarätigen Exponaten
82 Unique Gaming bringt Marken direkt an den Familientisch Zusammensein, sich austauschen, gemeinsam die Zeit verbringen
86 ineltec 2024
Der führende Treffpunkt der Schweizer Elektrobranche ist zurück!
15, 19, 23, 84
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Effizienzsteigerung in der Logistik durch Digitalisierung und Automatisierung: Einblicke aus der Sicht von proLogistik
Als Marktführer für Systemlösungen in der Supply Chain kennt die proLogistik Group die Herausforderungen ihrer Kunden genau: volatile Märkte, Kostendruck, schwankendes Nachfrageverhalten, kleinteilige Aufträge und die Forderung nach kürzeren Lieferzeiten bei höchster Lieferqualität und effizientem Retourenmanagement. Das Unternehmen unterstützt Klein- und Grossunternehmen mit massgeschneiderten Softwarelösungen bei der digitalen Transformation.
Digitalisierung und Automatisierung machen auch vor der Lager- und Transportbranche nicht halt. Wie sieht die Zukunft der Logistikbranche aus Ihrer Sicht aus?
Jörg Sänger: Digitalisierung und Automatisierung werden die Zukunft der Logistikbranche entscheidend prägen. Diese Technologien bieten enorme Chancen, die Effizienz, Transparenz und Flexibilität der Prozesse zu steigern. Digitale Plattformen und Systeme spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Vernetzung von Lieferketten. Sie ermöglichen die Erfassung und Auswertung von Daten in Echtzeit, was zu präziseren Prognosen, einem besseren Bestandsmanagement und optimierten Transportwegen führt. Diese Verbesserungen reduzieren nicht nur Kosten, sondern erhöhen auch die Nachhaltigkeit, da Ressourcen gezielter eingesetzt werden können.
Automatisierung ist ein weiterer Schlüsselfaktor für die Zukunft der Logistik. Der Einsatz von autonomen Fahrzeugen
und automatisierten Lagersystemen erhöht die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Logistikprozesse erheblich. Um sich auch in Zukunft Wettbewerbsvorteile zu sichern, sind Investitionen in diese Technologien notwendig.
Ein weiteres spannendes Feld ist die künstliche Intelligenz (KI). KI-gesteuerte Systeme analysieren enorme Datenmengen und identifizieren Optimierungspotenziale, die menschliche Experten möglicherweise übersehen. Auf diese Weise ist es möglich, schneller auf Marktveränderungen zu reagieren und proaktive Strategien zu entwickeln, um Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern.
Trotz aller technologischen Fortschritte steht der Mensch nach wie vor im Mittelpunkt. Die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat weiterhin oberste Priorität, denn sie sind es, die die Technologie mit Leben füllen und den entscheidenden Mehrwert für die Kunden schaffen.
Die Globalisierung der Logistikbranche verändert sich rasant. Wie wirken sich diese Herausforderungen auf den Schweizer Markt aus?
Die Globalisierung bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen für den Schweizer Logistikmarkt mit sich. In einer zunehmend vernetzten Welt müssen wir uns an neue Rahmenbedingungen anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die hohen Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen.
Eine der grössten Herausforderungen besteht in der steigenden Komplexität der globalen Lieferketten. Aufgrund der geografischen Lage und der spezifischen wirtschaftlichen Strukturen der Schweiz ist es besonders wichtig, dass wir effiziente und flexible Logistik- und Transportlösungen für die Supply Chain anbieten. Auch der zunehmende Fokus auf Nachhaltigkeit in der globalen Logistik ist eine wichtige Entwicklung, die wir aktiv mitgestalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Globalisierung für den Schweizer Logistikmarkt sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringt. Mit einer klaren
Strategie, in novativen Lösungen und einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit können wir unsere Kunden optimal unterstützen.
Heute hat die proLogistik Group 800 Mitarbeiter*innen und will 2024 einen Umsatz von 105 Millionen Euro erwirtschaften. Wie beurteilen Sie die weitere Entwicklung? Und welche Strategien verfolgt proLogistik, um in einem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben?
Die proLogistik Group hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt und ich bin überzeugt, dass wir auch in Zukunft erfolgreich wachsen werden. Um in einem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, verfolgen wir eine mehrdimensionale Strategie, die auf Innovation, Fokussierung auf den Kunden und Nachhaltigkeit basiert.
Erstens setzen wir auf kontinuierliche Innovation. Dies bedeutet, dass wir fortlaufend in Forschung und Entwicklung investieren, um die neuesten Technologien zu integrieren und unsere Dienstleistungen zu verbessern. Zweitens legen wir grossen Wert auf Kundenzentrierung. Wir verstehen, dass jede Branche und jedes Unternehmen spezifische Anforderungen hat. Daher bieten wir massgeschneiderte Lösungen an, die genau auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt sind. Durch eine enge Zusammenarbeit und regelmässiges Feedback stellen wir sicher, dass unsere Dienstleistungen stets den höchsten Ansprüchen genügen und wir fle xibel auf Veränderungen im Markt reagieren können.
Welche neuen Funktionen bietet ein modernes Lagerverwaltungssystem? Können Sie uns ein Beispiel aufzeigen?
Ein modernes Lagerverwaltungssystem (WMS) bietet zahlreiche innovative Funktionen, die Effizienz, Genauigkeit und Transparenz verbessern. Hier einige der wichtigsten: Die Echtzeit-Datenverfolgung und -analyse bietet eine präzise Bestandsverwaltung und identifiziert Trends durch Echtzeiteinblicke in Lagerprozesse. Durch die Automatisierung von Prozessen werden manuelle Aufgaben durch automatisierte Systeme wie Förderbänder, Roboter und autonome Fahrzeuge ersetzt – dies steigert die Effizienz und reduziert Fehler. Eine optimierte Kommissionierung nutzt Algorithmen und Technologien wie Pickby-Voice, Pick-by-Light und Augmented Reality (AR) zur Effizienzsteigerung. Die Integration von IoT ermöglicht die kontinuierliche Überwachung von Lagerbeständen, Temperatur und Feuchtigkeit – ideal für sensible Güter. Ein flexibles Reporting bietet massgeschneiderte Berichte und Dashboards zur Überwachung des Lagerbetriebs. Durch künstliche Intelligenz und Machine Learning lassen sich Muster er-
Innerhalb der proLogistik Group vereinen wir die Expertise starker Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz, den USA, Kanada und Mexiko. Mit über 800 Mitarbeitenden an 18 Standorten verfügen wir über langjährige Er fahrung im Bereich des Supply Chain Managements.
kennen und Nachfrageschwankungen zur Verbesserung der Lager planung prognostizieren. Und zu guter Letzt hilft die dynamische Anpassung von Lagerstrategien dabei, Lagerraum optimal zu nutzen.
Können Datenanalyse und künstliche Intelligenz zur Verbesserung der Lieferkette beitragen?
Absolut! Datenanalysen und KI haben das Potenzial, die Effizienz und Effektivität der gesamten Supply Chain erheblich zu steigern. Diese Technologien bieten vielfältige Möglichkeiten, um Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und die Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen zu verbessern.
Durch den Einsatz von Datenanalysen und KI können Unternehmen präzisere Nachfrageprognosen erstellen. Traditionelle Methoden basieren oft auf historischen Daten und einfachen Modellen, während moderne KI-Systeme in der Lage sind, komplexe Muster und Trends zu erkennen. Dies führt zu einer besseren Planung und geringeren Bestandskosten, da Überbestände und Engpässe vermieden werden können.
Durch Datenanalysen können Unternehmen ihre Transportwege und -methoden optimieren. KI-gestützte Systeme können die effizientesten Routen und Verkehrsmittel unter Berücksichtigung von Faktoren wie Wetterbedingungen, Verkehrslage und Kraftstoffverbrauch ermitteln. Dies führt zu kürzeren Lieferzeiten und geringeren Transportkosten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Datenanalysen und KI entscheidende Werkzeuge sind, um die Supply Chain effizienter und robuster zu gestalten. Sie bieten tiefere Einblicke, ermöglichen eine bessere Entscheidungsfindung und helfen Unternehmen, sich in einem dynamischen und oft unvorhersehbaren Marktumfeld erfolgreich zu behaupten.
KONTAKT
proLogistik Schweiz AG Schaffhauserstrasse 611 CH-8052 Zürich
info-ch@prologistik.com www.prologistik.com
«Auro loquente omnis oratio inanis est – wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt», dies besagt ein altes lateinisches Sprichwort. In den vergangenen Monaten scheint es sogar so zu sein, dass das Edelmetall davon profitiert, wenn die Welt laut wird. Schliesslich war es in letzter Zeit alles andere als still. Die geopolitischen Unsicherheiten begannen mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, gefolgt vom Säbelrasseln zwischen China und Taiwan, und seit letztem Jahr herrscht wieder Krieg im Nahen Osten. Der Goldpreis stieg 2022 in einem Umfeld, in dem Aktien und Anleihen stark fielen, leicht an. Im Jahr 2023 gewann das Edelmetall rund 14 Prozent und in diesem Jahr stieg der Goldpreis pro Unze um weitere 16 Prozent. von Luca Carrozzo
Doch was sind die Gründe für diesen markanten Anstieg? Oft wird behauptet, dass Gold einen optimalen Schutz vor Inflation bietet. Die Verbraucherpreise sind jedoch seit dem Höchststand im Jahr 2022 kontinuierlich gesunken –und dennoch steigt der Goldpreis. Wir sind der Meinung, dass Gold nur einen begrenzten Schutz gegen steigende Verbraucherpreise bietet, denn eine Anlage, die als Absicherung gegen Inflation dient, sollte in Zeiten hoher Inflation im Wert steigen, um diese auszugleichen. Die Geschichte lehrt uns aber, dass dies bei Gold nicht immer zuverlässig der Fall ist.
Die geopolitische Lage hat sich sicherlich verschlechtert und dazu geführt, dass Gold als sichere Anlage gesucht wird. Aber nicht nur sie alleine ist für die positive Entwicklung des Goldes verantwortlich. Viel mehr wird der Goldpreis von vielen verschiedenen Faktoren und wechselseitigen Dynamiken beeinflusst, beispielsweise von der Inflation, der USVerschuldung, der negativen Korrelation zum US-Dollar, den Goldkäufen der Zentralbanken, aber auch von der Tatsache, dass Gold eine endliche Ressource und eine sichere Anlagewährung ist. Und so scheint es, dass es das verlorene uneingeschränkte Vertrauen vieler Grossanleger gegenüber den Weltwährungen ist, das sie dazu bewegt, sich mit dem Edelmetall einzudecken. Auch wenn sich die über längere Zeiträume beobachtete negative Korrelation zwischen Gold und dem US-Dollar in letzter Zeit ins Positive gewendet hat, kann man aus dieser Perspektive immer noch von einer intrinsischen Schwäche sowohl des US-Dollars als auch anderer Währungen sprechen. Eine weitere wichtige Rolle spielen die Strategien der Zentralbanken. Im Jahr 2022 / 23 haben diese ihre Goldreserven um über 1 000 Tonnen aufgestockt. Das entspricht etwa einem Drittel der Jahresproduktion des Edelmetalls. Ein Bericht des World Gold Council zeigt, dass vor allem östliche Zentralbanken, angeführt von der chinesischen Zentralbank und gefolgt von Singapur und
Polen, Gold anhäufen. Dies hat eine preistreibende oder zumindest preisstützende Wirkung.
Goldanleger achten zudem sehr genau darauf, was die wichtigen Zentralbanker sagen und wie sich die Zinssätze der Notenbanken entwickeln. Im vergangenen Jahr trieben vor allem die Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell den Goldpreis hin und her. Natürlich ist es für Gold von Vorteil, wenn die Zinsen wieder gesenkt werden. Wir glauben aber, dass die Erwartung von Zinssenkungen bereits Ende letzten Jahres in den höheren Goldpreis eingepreist war.
Und nicht zuletzt haben, wie eingangs erwähnt, geopolitische Ereignisse einen Einfluss auf die Nachfrage nach Edelmetallen. Schliesslich führen Kriegsängste natürlich ebenso zu einer allgemeinen Verunsicherung, auch wenn wir derzeit nicht davon ausgehen, dass globale Konflikte der Haupttreiber für den Aufwärtstrend sind.
Ein Blick in die Zukunft zeigt einen rosigen Ausblick für Gold. Kurzfristig sind wir zwar der Meinung, dass sich der Goldpreis nicht ungebremst immer weiter positiv entwickeln wird. Wir gehen davon aus, dass es in naher Zukunft eine Konsolidierung mit möglichen Wiedereinstiegsmöglichkeiten in Gold geben wird. Längerfristig sehen wir jedoch ein starkes Momentum für Gold und erwarten, dass sich der Goldpreis in Richtung 2 800 US-Dollar bewegen wird.
Bei der Portfoliokonstruktion empfehlen wir eine substanzielle Goldposition in einem Wertpapierportfolio als günstige Absicherung gegen unvorhersehbare Ereignisse jeglicher Art. Bei etlichen Turbulenzen wird Gold seinem Ruf als härteste Währung der Welt, wie in den vergangenen 1 000 Jahren, auch in Zukunft gerecht werden.
www.cic.ch
von Guia Greaves
Trotz des steigenden Renteneintrittsalters kann es für Menschen über 50 eine Herausforderung sein, Führungspositionen zu besetzen. Im schlimmsten Fall kann das Ausscheiden aus dem Job in diesem Alter das Ende der Karriere bedeuten. Bei Bewerbungsverfahren stellen hohe Sozialversicherungskosten, Stereotype oder nicht lineare Lebensläufe für viele erfahrene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fast unüberwindbare Hindernisse dar. Da sind zum einen die Sozialversicherungen. Die Kosten für BVG, AHV und weitere Versicherungen steigen mit zunehmendem Alter der beschäftigten Person für den Arbeitgeber. Dies macht die Anstellung von Fachkräften über 50 Jahre
Seit 2024 ist Guia Greaves Senior Consultant bei Mercuri Urval und beschäftigt sich mit den Schwer punkten Leadership Advisory, Verhaltensdiagnostik und Changemanagement.
deutlich teurer als die Anstellung jüngerer Personen. Auch Stereotype sind nach wie vor ein ständiges Problem im Rekrutierungsprozess. Vorurteile wie Veränderungsresistenz und geringe Lernbereitschaft führen dazu, dass ältere Bewerberinnen und Bewerber in Rekrutierungsprozessen tendenziell häufiger vorzeitige Absagen erhalten als ihre jüngeren Konkurrenten. Zudem werden nicht lineare Lebensläufe kritisch beurteilt. Wer sich nicht nach Schema F hochgearbeitet hat, wird mit Skepsis angeschaut.
Diese Aspekte müssen infrage gestellt werden. Konkret bedeutet dies, dass ein Umdenken im Bewerbungsprozess stattfinden muss. Denn die Generation 50+ bietet Unternehmen viele Vorteile. Zum einen bringen reifere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Berufs- und Lebenserfahrung sowie Fachwissen in das Unternehmen ein. Zudem belegen zahlreiche Studien, dass erfahrene Menschen entgegen der landläufigen Meinung über mehr Belastbarkeit und Einfühlungsvermögen verfügen. Dies sind grundlegende Führungsqualitäten. Ausserdem sind sie qualifizierte Arbeitskräfte, die aufgrund des Arbeitskräftemangels, der durch das Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge (1946 bis 1964) entsteht, sehr gefragt sind. Wer einen bunten Lebenslauf hat, hat viel gesehen, konnte branchenübergreifende Erfahrungen sammeln und ein grosses Netzwerk aufbauen.
Letztendlich profitiert ein Unternehmen von einem vielfältigen Team, in dem nicht nur die jüngeren Generationen vertreten sind. Diese intergenerative Zusammenarbeit führt nachweislich nicht nur zu einem guten Arbeitsklima, sondern auch zu besseren Ergebnissen.
Wenn der Fokus im Einstellungsverfahren auf den Kompetenzen, der Erfahrung und der Persönlichkeit liegt, werden die stärksten Kandidaten gefunden. Nebensächlichkeiten wie Alter, Herkunft oder Geschlecht spielen dann keine Rolle mehr. Zudem legen die Erfahrungen und das Wissen von Menschen über 50 Jahren den Grundstein für die kommenden Generationen auf dem Arbeitsmarkt. Und auf dieses Know-how bauen die Führungskräfte von morgen.
Sieben Kriterien, die eine Luxusuhr zu einem Investitionsobjekt machen
Luxusuhren als Wertanlage sind eine attraktive Alternative zu konventionellen Investitionen wie Aktien oder Immobilien, da sie die praktischen Vorzüge von Sachwerten mit der Raffinesse von hochwertigen Sammlerstücken verbinden. Nils Johannsen, Assetmanager für Luxusuhren bei Timeless Investments, hat sieben Kriterien zusammengestellt, die ausschlaggebend dafür sind, ob es sich bei einer Luxusuhr einfach nur um eine schöne, teure Uhr oder aber um eine lohnenswerte Geldanlage handelt.
Der Markt für Luxusuhren belief sich laut BCG bereits 2021 auf 75 Milliarden USDollar, wovon 30 Prozent auf gebrauchte Uhren entfielen. BCG prognostiziert, dass der Markt bis 2026 auf ganze 101 Milliarden US-Dollar anwachsen wird. Im Gegensatz zu den volatilen Finanzmärkten zeigen sich Luxusuhren widerstandsfähig und behalten ihren Wert auch in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs. Der Schlüssel zu ihrer anhaltenden Attraktivität liegt in ihrer Seltenheit, dem Ruf der Marke, der Handwerkskunst und der weltweiten Nachfrage von Sammlern und Liebhabern, die alle zu ihrer Wertsteigerung beitragen. Das Unternehmen Timeless Investments mit Sitz in Berlin hat sich der Mission verschrieben, der europäische Marktführer für Investitionen in seltene Sammlerstücke zu werden und diese zugänglich, erschwinglich und handelbar zu machen. Doch nicht jede Luxusuhr ist gleich eine Wertanlage – bei einer Investition in Lu xusuhren müssen mehrere Schlüsselfaktoren berücksichtigt werden, die zu ihrem langfristigen Wachstum und ihrer potenziellen Rendite beitragen. Dies sind die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Investition in Luxusuhren.
Jede Luxusuhr hat eine spezifische Referenznummer, die ihr Modell, ihre Produktionsdetails und ihre einzigartigen Merkmale identifiziert. Einige Referenznummern sind aufgrund ihrer Seltenheit, historischen Bedeutung oder Nachfrage in Sammlerkreisen besonders begehrt.
Der Ruf der Marke und die Geschichte des jeweiligen Modells haben erheblichen Einfluss auf das Investitionspoten zial. Ikonische Modelle von prestigeträchtigen Marken wie Rolex, Patek Philippe und Audemars Piguet behalten in der Regel ihren Wert.
Der Zustand der Uhr ist entscheidend. Eine gut gewartete Uhr mit Originalteilen und minimaler Restaurierung hat oft einen höheren Wert. Vorhandene Originalboxen, -papiere und zusätzliches Zubehör erhöhen ebenfalls den Sammlerwert.
Begrenzte Produktionsserien oder auslaufende Modelle können die Seltenheit und den Wert einer Uhr erhöhen. Modelle in limitierter Auflage oder mit einzigartigen Merkmalen, beispielsweise besonderen Zifferblattfarben und Materialien oder werksseitig gesetzten Diamanten, werden oft zu gefragten Sammlerstücken.
MARKTTRENDS UND NACHFRAGE
Es ist wichtig, die aktuellen Markttrends und die Nachfrage zu kennen. Einige Modelle können aufgrund kultureller Trends, von Marketingstrategien von Marken oder der Unterstützung durch Prominente einen Popularitätsschub erfahren. In jüngster Vergangenheit konnte dies insbesondere bei vorher weniger gefragten Nischenmarken wie etwa Girard Perregaux, Chopard, Piaget, Breguet, Blancpain und auch Cartier beobachtet werden.
Eine Uhr mit einer gut dokumentierten Geschichte, die früher im Besitz einer bedeutenden Persönlichkeit war, verleiht ihr meist einen zusätzlichen Wert. Die Provenienz kann eine faszinierende Verbindung zu historischen Ereignissen oder Persönlichkeiten bieten. Zuletzt wurden bei Christie’s und Sotheby’s Uhren aus dem Besitz von Michael Schumacher und Sylvester Stallone versteigert – sie erzielten Rekordpreise in Millionenhöhe.
Fortgeschrittene Komplikationen wie ewige Kalender oder Minutenrepetitionen können den Wert einer Uhr enorm erhöhen. Uhren mit komplizierten mechanischen Funktionen werden von Sammlern für ihre technische Raffinesse geschätzt. Nicht ohne Grund gehören sie häufig zu den teuersten Uhren der Welt, zum Beispiel einige Grand-ComplicationsModelle von Patek Philippe.
von Andreas Wisler
IT-Standards spielen in der heutigen komplexen Welt eine entscheidende
Rolle. Sie führen uns an, sorgen für Struktur und bieten eine gesteigerte Schutzgarantie. Aber was geschieht, wenn ein Segen zum Fluch wird? Eine schiere Überflutung mit Standards droht uns zu ertränken, anstatt uns zu helfen – genau das erleben wir derzeit im IT-Sicherheitsbereich.
DIE FLUT DER STANDARDS
Es existieren zahlreiche Normen, Standards und Frameworks, die die Behauptung vertreten, dass die Sicherheit von Informationen gewährleistet ist. Die Liste umfasst eine Vielzahl von Standards, darunter ISO / IEC 27001, NIST und COBIT sowie CIS Controls und PCI-DSS. Erst kürzlich ist die DIN SPEC 27076 – ITSicherheitsberatung für KMU erschienen. Jeder dieser Standards weist seine eigenen Schwerpunkte, Anwendungsbereiche und spezifischen Anforderungen auf. Das Überangebot an Normen kann eine Paralyse verursachen. Unternehmen müssen sich die schwierige Frage stellen, welcher Standard für sie am besten passt. Vielfalt kann theoretisch von Nutzen sein, führt aber in der Realität häufig zu Verwirrung und Unsicherheit.
Wenn Unternehmen mehrere Normen gleichzeitig umsetzen wollen, nimmt die Komplexität exponentiell zu. Die Terminologien, Dokumentationsanforderungen und Kontrollen für jeden Standard sind individuell. Das Resultat? Ein undurchdringlicher Dschungel von Richtlinien, mit dem man sich kaum auseinandersetzen kann.
Nicht selten kommt es aufgrund dieser Komplexität vor, dass Sicherheitsmassnahmen nur teilweise realisiert werden. Managementteams verlieren den Überblick, Mitarbeiter sind überlastet und die tatsächlichen Sicherheitsziele werden vernachlässigt. Ein gefährlicher Zustand ist, dass der Verwaltungsaufwand die eigentliche Sicherheitsarbeit überlagert.
Wir brauchen dringend eine Festigung der Standards. Darüber, welche Normen für welche Anwendungsfälle am besten geeignet sind, sollte sich gemeinsam verständigt werden. Ein bedeutender Fortschritt wäre eine einheitliche Struktur, die Unternehmen die Möglichkeit gibt, sich auf die wesentlichen Sicherheitsmassnahmen zu fokussieren.
Eine solche Vereinheitlichung könnte auch dazu beitragen, dass Sicherheitsstandards besser akzeptiert und verstanden werden. Wenn es eindeutige Richtlinien gibt, die sowohl für Fachleute als auch für Anwender verständlich sind, erhöht sich die Chance, dass diese Normen wirksam umgesetzt werden.
Unternehmen sollten inzwischen eine pragmatische Vorgehensweise verfolgen. Sie sollten sich auf die Grundlagen der In formationssicherheit – Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit – konzentrieren, statt sich in einem Meer von Standards zu verlieren. Ein auf Risiken basierender Ansatz, der die Bedürfnisse und Risiken des Unternehmens einbezieht, kann dazu bei tragen, den Schwerpunkt zu behalten.
Ausserdem ist es von Bedeutung, die Angestellten fortlaufend zu schulen und zu sensibilisieren. Eine von allen Angestellten gepflegte Sicherheitskultur kann häufig mehr bewirken als nur eine geringe Einhaltung von Normen.
Paradoxerweise können zu viele Standards in der Informationssicherheit zu einer geringeren Sicherheit führen. Die Schwierigkeit liegt darin, den Überblick zu bewahren, ohne in der Flut verloren zu gehen. Eine effektive Informationssicherheit hängt von einer gezielten Auswahl und Anwendung der für das eigene Unternehmen relevanten Standards sowie einer ausgeprägten Sicherheitskultur ab.
Wir müssen den Kompass neu einstellen und den Kurs in eine Zukunft ausrichten, die sicher ist.
Andreas Wisler ist Inhaber und Senior Security Consultant der goSecurity AG ISO 27001, 27701 und 22301 Lead Auditor
www.goSecurity.ch | www.27001.blog | www.angriffslustig.ch
Papyrus Schweiz AG
Papyrus Schweiz bietet seinen Kunden ein attraktives Sortiment an Qualitätsprodukten mit hoher Verfügbarkeit, kombiniert mit wertsteigernden Dienstleistungen und zuverlässigen Logistiklösungen.
Das Kerngeschäft von Papyrus
Schweiz umfasst den Verkauf und die Distribution von hochwertigem Druck-, Schreib- und Kopierpapier an Unternehmungen, öffentliche Verwaltungen, Druckereien und Wiederverkäufer. Dabei liegt der Fokus auf nachhaltigen Papieren aus Europa.
Papier ist ein Naturprodukt, vorwiegend hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen und mehrfach wiederverwendbar. Entscheidend ist aber, verantwortungsvoll mit diesen Ressourcen umzugehen: Wälder müssen nachhaltig bewirtschaftet werden, Papierfabriken nach höchsten ökologischen Standards produzieren. Und nicht zuletzt müssen auch soziale und ökologische Aspekte in der ganzen Wertschöpfungskette berücksichtigt werden. Die Qualitäts- und Umweltstandards leisten einen wesentlichen Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung unserer Lebensräume. Über die Jahre ist eine Fülle von Zertifizierungen und Labels entstanden, welche die verschiedenen Aspekte ökologischer und sozial nachhaltiger Produktion repräsentieren. Hier finden Sie die wichtigsten Umweltlabels kurz zusammengefasst:
Der FSC® ist eine von allen grossen Umweltverbänden unterstützte, gemeinnützige internationale Organisation. FSC® setzt sich weltweit für eine umweltgerechte, sozialverträgliche und wirtschaftlich tragbare Waldwirtschaft ein. Nur entsprechend produzierte und im Rohstoff- und Herstellungsprozess rückverfolgbare Papiere erhalten dieses Label.
Die vorrangigen Ziele des PEFC™ sind die Dokumentation und die Verbesserung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Die vertretenen Grundsätze einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes sind ähnlich wie beim FSC® und von der EU akzeptiert. Aufgrund seines regionalen Ansatzes ist das PEFC™ kosteneffizient und auch für kleinere Familienforstbetriebe geeignet.
Die Vergabe und Kontrolle erfolgt durch nationale Kompetenzstellen innerhalb der EU. Für Druck- und Kopierpapiere
gewinnt das Logo zunehmend an Bedeutung. Der Schwerpunkt der Beurteilung liegt in der Produktion, weniger in der Rohstoffherkunft. Die Kriterien umfassen den gesamten Lebenszyklus: Rohstoffe, Energie- und Wasserverbrauch, Emissionen, Abfallmanagement, zertifizierter Faseranteil, Chemikalieneinsatz und Recyclingfähigkeit des Produkts. Die Kriterien des EU-Umweltzeichens sind in weiten Teilen identisch mit denen des Nordischen Umweltzeichens.
Der Nordische Schwan setzt verbindliche Standards beim betrieblichen Umweltmanagement und vergibt Punkte für besonders ambitioniertes ökologisches Engagement, unter anderem in den Bereichen Energie, Wasser und Abfall. Der gesamte Herstellungsprozess des Pa piers wird lückenlos bewertet.
Der Blaue Engel ist die erste und älteste Umweltkennzeichnung der Welt für Produkte und Dienstleistungen. Im Papiersektor können damit ausschliesslich Recyclingpapiere ausgezeichnet werden. Bewertet werden insbesondere die eingesetzte Altpapierqualität, das Bleichverfahren und die chemischen Hilfsstoffe.
ÖKOLOGISCHE ASPEKTE BEI DER DRUCKSACHENPLANUNG
Wenn Sie eine neue Drucksache planen, empfehlen wir immer, auch ökologische Aspekte miteinzubeziehen. Hier haben wir einige Aspekte für Sie zusammengetragen.
UMWELTVERTRÄGLICHKEIT DER ROHSTOFFE
UND DEREN HERSTELLER
Stammt das Papier aus einer umweltverträglichen, langfristig nachhaltig angelegten Produktion? Bekennt sich die Druckerei zu ökologischen Verfahrensweisen und umweltverträglichem Rohstoffeinsatz?
EINSATZ VON ZERTIFIZIERTEM FRISCHFASER
ODER RECYCLINGPAPIER
Für praktisch jeden Druckauftrag steht Papier aus zertifizierter Forstwirtschaft oder Recyclingpapier zur Wahl. Natürlich ist Papier ohne Zertifikat nicht grundsätzlich verdächtig, generell gilt aber, dass FSC-Papiere und Recyclingpapiere mit dem Blauen Engel anderen Produkten vorzuziehen sind. Papyrus informiert gerne über die Herkunft zertifizierter und nicht zertifizierter Papiere.
INTELLIGENTES PRODUKTDESIGN (CRADLE TO CRADLE)
Ist das Produkt einfach recycelbar? Beachten Sie schon beim Produktdesign, wie die Drucksachen und Verpackungen nach Gebrauch wieder dem Recycling zugeführt werden können. Mit möglichst geringem Aufwand sollten die Grundstoffe wieder in einen natürlichen oder technischen Kreislauf gebracht werden können.
LACKIEREN
Sowohl wasserbasierte als auch UVLacke können in modernen Recyclinganlagen behandelt werden, sofern sie nicht in zu grossen Mengen aufgetragen werden. UV-Lacke enthalten keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOC).
DESIGN UND RASTERART BESTIMMEN DIE DRUCKFARBENMENGE
Die im Druck erforderliche Energie wird auch von der Druckfarbenmenge bestimmt, die zur Erreichung der angestrebten Dichte im Druck erforderlich ist. Auch für die Trocknung wird Energie aufgewendet. Die erforderliche Farbmenge hängt neben dem verwendeten Raster auch von der Papierart ab. Gestrichene Papiere benötigen weniger Druckfarbe als ungestrichene Papiere.
Für bestimmte, vor allem sehr kurzlebige Anwendungen kann unter Umständen auch einmal ein tieferes Papiergewicht eingesetzt werden. Das Gleiche gilt für das Format. So kann pro Tonne Papier eine grössere Auflage produziert werden. Die Papierqualität für das Erreichen der notwendigen Opazität bekommt dann eine wichtige Bedeutung.
Zertifizierungen bedeuten oft auch einen hohen bürokratischen und finanziellen Aufwand. Sie geben aber die Sicherheit, dass ein gewünschter Qualitätsstandard eingehalten wird. Das Umweltmanagement des Papierherstellers (ISO 14001, EMAS) oder eine FSCZertifizierung für verantwortungsvolle Forstwirtschaft sind wichtige Kriterien.
AUSWAHL DER
Vermeiden Sie den Einsatz von Druckfarben, die Schwermetalle enthalten. Setzen Sie umweltverträgliche Substanzen ein, Ihr Drucker informiert Sie dazu.
Aktualisieren Sie regelmässig ihre Verteilerlisten? Vermeiden Sie Doppelsendungen und arbeiten Sie mit zielgruppengenauen Adresslisten. So können Sie die Druckauflagen und die Zahl der Postsendungen reduzieren, womit Sie nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch Kosten sparen.
Ziehen Sie statt hoher Einzelauflagen alternativ mehrere Druckdurchgänge
in Erwägung – jeweils an den tatsächlich erforderlichen Auflagen orientiert. Teilen Sie Druckobjekte eventuell in mehrere Spezialtitel für verschiedene Zielgruppen auf. Das erhöht auch die Effektivität des Marketings. Eine zielgruppenspezifischere Distribution spart Kosten und Ressourcen.
Papier ist ein wertvoller Rohstoff und kann wiederverwendet werden. Fordern Sie die Leser und Verbraucher Ihrer Drucksachen und Verpackungen zum Recycling auf.
Erklären Sie dem Empfänger der Drucksache, welche Initiativen Sie für die umweltfreundliche Produktion ergriffen haben. Dazu kann ein Text im Impressum oder die Verwendung von glaubwürdigen Labels dienen. Fördern Sie die Sensibilisierung für einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen.
Papyrus Schweiz unterstützt Sie gerne in der nachhaltigen Papierauswahl für Ihr nächstes Printprojekt.
KONTAKT
Papyrus Schweiz AG
Zürcherstrasse 68
CH-8800 Thalwil
Telefon +41 (0) 58 580 58 00
info.ch@papyrus.com www.papyrus.com
von Max Räb
Wenn du als Kind in den 60er- oder 70er-Jahren gelebt hast, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten! Als Kinder sassen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmitteln. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Finger und auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus der Leitung und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen, sogenannte Seifenkisten, und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen aber auch klar. Wir verliessen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Strassenlaternen brannten. Niemand kannte unseren
Aufenthaltsort oder wusste, wo wir waren. Nein, ein Handy hatten und brauchten wir nicht. Wir haben uns geschnitten, brachen uns Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld ausser wir selbst. Keiner fragte nach der «Aufsichtspflicht».
Wir assen Brot mit Butter und Zucker, tranken sehr viel Cola und wurden trotzdem nicht übergewichtig. Naja, zumindest nicht jeder. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen. Wir hatten keine Playstation, Nintendo DS, X-Box, Videospiele, 264 Fernsehkanäle, Filme auf Video oder DVDs, keinen Surround-Sound, eigenen Fernseher, Computer und keine Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde! Wie war das nur möglich? Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Ausserdem assen wir Würmer. Die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir auch nicht besonders viele Augen aus. Beim Strassenfussball durfte nur mitspielen, wer gut war. Wer nicht die Klasse von CR7 (Christiano Ronaldo) hatte und gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte damals aber nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung. Unsere Taten hatten oftmals Konsequenzen. Da konnte sich keiner drücken oder verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstossen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht automatisch aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren oft der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas! Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösungen mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Erfolg und Misserfolg, aber auch Verantwortung. Mit alldem wussten wir umzugehen! Wir waren alle kleine Helden, nicht nur in unseren Kinderzimmern. Gehörst auch du dazu? Herzlichen Glückwunsch!
Das Fräulein in der Zentrale
Ich mag mich noch gut erinnern, als die Gespräche über den Äther liefen: Ein Scheibentelefon oder ein Stöpsel in der Zentrale und los ging’s. Falsche und schlechte Verbindungen mit Geräuschen im Hintergrund kannten wir nicht –ausser bei Überseeverbindungen, da das Kabel im Meer lag und die Leitung eine Verzögerung mit sich brachte. Machte ja auch Sinn bei der Strecke.
Es gab wenige Satelliten, doch die meisten wurden vom Militär beansprucht oder den Grosskonzernen der Finanzwelt zur Verfügung gestellt. Sporadisch kamen die Telefonreiniger ins Haus und polierten die Hörer auf Hochglanz – wie die Schuhputzer-Equipe in New York – und am Schluss erhielt die Muschel eine Desinfektion. Die Gabel oder die Druckstellen an den Hörern massierten wir immer selber, damit die nächsten freundlichen und vertrauensvollen Gespräche auch sauber am anderen Ende ankamen. Es war wie ein Mythos, das Telefon selbst zu warten. Es entstanden Geschäfts- und Privatbeziehungen am Te lefon, man lachte, man konnte die Probleme einer Unstimmigkeit oder einer Differenz aus der Welt schaffen. Es waren keine computergesteuerten Brieffreundschaften, es waren ehrliche Telefonate. Ein halbes Jahrhundert später würde man auf Neudeutsch sagen: Das war eine geile Zeit.
Dann hielt das Dilemma mit der digitalen Kommunikation Einzug: neue Geräte, neue Anschlüsse mit ISDN und mehr Probleme mit den Verbindungen. Die Telefonnummer vom Anrufer wurde angezeigt und schon war die Überwachung in den ersten Zügen. Die Kommunikation nahm neue Befehle und Regeln an.
Zum Glück gab es zu dieser Zeit noch keine KI. Gott sei Dank, denn sonst hätten die Spanner in den Personalabteilungen noch die Garderobe der entsprechenden Sekretärin gesehen. Wir sind an einem Punkt angekommen, welchen sehr viele Zeitgenossen nicht verstehen und auch nie verstehen werden. Das ganze Geschäft wird nur noch per E-Mail abgehandelt, keine persönliche Substanz mehr und absolut ano -
nym. Die Mails werden meistens nicht einmal gelesen – die Löschtaste liegt doch so nahe. Oft wird es einem dann doch zu bunt, der Griff zum Telefon ist einfach und man versucht, via Kundenzentrale die gesuchte Person zu erreichen. Zur Verbindung mit dem Fräulein in der Zentrale ist eine wirklich nervige und unnötige Arbeit erforderlich. Der Automat meldet sich mit «Wählen Sie die 1, wählen Sie die 1, 2, 3». Nach langem Warten kommt die monotone Antwort wie beim Navi: «Leider sind wir überlastet, rufen Sie uns später an.» Allen ist bewusst: Die Dame ist in der Pause oder lackiert sich möglicherweise ihre Fingernägel. Der andere plausible Grund liegt aber näher: Es wird an Personal gespart.
Beim dritten Anlauf gelingt die Verbindung und eine nicht sehr nette Stimme mit ausländischem Akzent erhebt das Wort und fragt Sie: «Worum geht es? Kann ich helfen?» Doch Sie haben nur eine Abteilung mit Ansprechpartner verlangt. Es geht nicht lange und es kommt wie aus einem Wasserfall: «Ich habe keine Berechtigung der Direktion, die Namen und die E-Mail-Adressen weiterzugeben. Senden Sie uns eine Mail an info@...» Für mich ist das ein sehr schlechtes Geschäftsgebaren und ein Imageverlust für die betroffene Firma. Doch meistens sind es Firmen, die sowieso immer jammern. Fragen sich die Kunden nicht, wieso der Zustand so ist? Springen nicht viele Kunden von einer Bestellung ab? Den Zustand der eigenen Firmen-Telefonzentrale sollten eigentlich leitende Angestellte oder Direktoren im Undercover-Einsatz mit den üblichen Szenarien prüfen, den normalen Weg wiederherstellen und nachvollziehen, wie es zu den Problematiken der Zentrale kam. Dies kann nur jedem zu denken geben!
Telefonieren Sie mehr und warten Sie mit den Mails, es wird sich sicher lohnen. Oder wir warten, bis die Brieftauben wieder ihre Runden drehen und willig die Nachrichten übermitteln.
Was in Friedenszeiten ein fast normaler Keller ist, …
Eine Investition in Schutz und Sicherheit
Bei einem bewaffneten Konflikt verfügt jede Einwohnerin und jeder Einwohner über einen Schutzplatz in der Nähe des Wohnorts: Mit diesem Ziel baut die Schweiz seit den 1960er-Jahren systematisch – basierend auf einer Schutzraumbaupflicht – an einem Kollektivschutz für die Bevölkerung. Heute gibt es dafür 370’000 private und öffentliche Schutzräume. Wie andere Bauwerke benötigen sie Unterhalt und Erneuerung. von BABS, Fachbereich Grundlagen Zivilschutz und Ausbildung
lässt sich bei einem bewaffneten Konflikt rasch zu einem Schutzraum umfunktionieren.
Durch die Veränderungen der Bedrohungslage in den letzten Jahren wurde das Sicherheitsgefühl in Europa erschüttert. Das Interesse der Bevölkerung an Schutzräumen stieg in der Schweiz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine 2022 schlagartig. Der Bevölkerungsschutz darf sich aber nicht nur nach kurz- und mittelfristigen Grosswetterlagen richten. Der Aufbau des Schutzbautensystems nahm und nimmt Jahrzehnte in Anspruch.
Bei den Schutzbauten wird unterschieden zwischen Schutzräumen und Schutzanlagen: Schutzräume dienen direkt dem Schutz der Bevölkerung (Personenschutzräume) und von Kulturgütern (Kulturgüterschutzräume). Mit den Schutzanlagen werden primär die Führungsfähigkeit (Kommandoposten) und die Bereitschaft der Mittel des Zivil- und Bevölkerungsschutzes (Bereitstellungsanlagen) sichergestellt; dazu kommen die sanitätsdienstlichen Schutzanlagen (geschützte Spitäler und Sanitätsstellen). Auf dieser Infrastruktur basiert der Schutz der Schweizer Bevölkerung vor
den Auswirkungen eines bewaffneten Konflikts. Sie lässt sich zudem bei Katastrophen und in Notlagen nutzen.
SCHUTZRAUMBAUPFLICHT BESTEHT WEITERHIN
Grundsätzlich sind heute für die ganze Bevölkerung Schutzplätze vorhanden, wobei kantonale Unterschiede und örtliche Lücken bestehen. Innenstädte und Randregionen verzeichnen teilweise noch nicht genügend Schutzplätze. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) setzt sich mit seinen Partnern in den Kantonen dafür ein, dass die Schutzinfrastruktur erhalten und, wo noch Lücken bestehen, vervollständigt wird. Die Schutzraumbaupflicht wurde seit der Jahrtausendwende aufgrund des hohen Ausbaustands und der sicherheitspolitischen Lage zwar angepasst, im Grundsatz aber beibehalten.
Beim Bau von Wohnhäusern müssen die Eigentümer*innen grundsätzlich einen Schutzraum erstellen und ausrüsten. Aus
finanziellen und organisatorischen Gründen wird heute aber möglichst darauf verzichtet, viele kleine Schutzräume zu bauen. Die Gemeinden bauen in Gebieten mit zu wenig Schutzplätzen (grössere) öffentliche Schutzräume. Müssen die Eigentümer*innen keinen Schutzraum erstellen, haben sie einen Ersatzbeitrag zu entrichten, der für den Bau eines öffentlichen Schutzraums verwendet werden kann.
Die Schutzräume sind zweckmässig konstruiert und ausgerüstet, um Kosten, Platzbedarf und Unterhaltsaufwand niedrig zu halten. Im Zentrum steht die Schutzwirkung. Dies zeigt sich auch bei den Platzverhältnissen: Ein Schutzraum weist pro Schutzplatz, das heisst pro Person, (mindestens) einen Quadratmeter Bodenfläche und 2.5 Kubikmeter Rauminhalt auf. Es gibt zwar unterschiedliche Typen und Varianten von Schutzräumen, von kleinsten für fünf bis zu solchen für über 1 000 Personen. Das Prinzip und die Anforderungen sind aber einheitlich, und die Schutzräume sind weitgehend normiert und standardisiert. Sie gewähren bei richtiger Handhabung einen Basisschutz gegen ein breites Spektrum di rekter und indirekter Waffeneinwir-
kungen. Betonhülle und Belüftung bieten in den meisten Bedrohungslagen eine grosse Überlebenschance.
Der Schutzraum verdankt seine me chanische Widerstandsfähigkeit der Schutzraumhülle (Boden, Wände und Decke), die mit Stahlbeton erstellt ist. Öffnungen werden mit Panzertüren, -deckeln und -wänden verschlossen, die ebenfalls aus armiertem Beton bestehen.
Das Belüftungssystem ist die Lunge des geschlossenen Schutzraums. Ventilationsaggregate sorgen, elektrisch oder ma nuell betrieben, für frische Luft im Schutzraum. Im Falle einer chemischen oder biologischen Bedrohung können ABC-Schutzfilter zwischengeschaltet werden. Überdruckschutzventile gewährleisten einen Überdruck, um das freie Eindringen ungefilterter Luft in den Schutzraum zu verhindern. Explosionsschutzventile schützen gegen Druckwellen und Sogwirkung bei einer Explosion.
Grössere Schutzräume sind mit Schleusen ausgestattet. Diese stellen sicher, dass beim Betreten und Verlassen des Schutzraums keine vergiftete Aussenluft eindringt. Im Vergleich zu kleineren und Kleinstschutzräumen verfügen grosse generell über einen erweiterten Ausbau, insbesondere über Kü che und Wasserversorgung.
Darstellung eines Doppeleingangs mit zwei nebeneinander angeordneten Schleusen.
Im Alltag können Schutzräume etwa als Keller, Bastelräume oder Archive genutzt werden, grosse Schutzräume dienen beispielsweise als Tiefgaragen. Bei solcher zivilschutzfremden Nutzung sind die Vorschriften über Arbeitssicherheit, Elektroinstallationen, Brandschutz und so weiter zu beachten, und es dürfen keine Veränderungen an der Schutzraumhülle, den Panzertüren und Panzerdeckeln sowie dem Belüftungssystem vorgenommen werden. Schutzräume müssen innert fünf Tagen in Betrieb genommen werden können. Projekte für bauliche Anpassungen und Veränderungen an der Struktur und an den technischen Einrichtungen sind von den zuständigen Behörden bewilligen zu lassen. Seit 1987 besteht die gesetzlich vorgeschriebene Ausrüstung eines Schutzraums, die bereits beim Bau angeschafft werden muss, aus Liegestellen und Trockenklosetts. Das BABS empfiehlt, ältere Schutzräume ebenfalls auszurüsten.
Eigentümer*innen sind zudem verpflichtet, für den Unterhalt zu sorgen und den Schutzraum und seine Einrichtungen zugänglich zu halten – dies insbesondere für die periodischen Kontrollen der Behörden (mindestens alle zehn Jahre). Die einfachen Unterhaltsarbeiten beinhalten etwa die Reinigung des Schutzraums und des Notausstiegs. Bei Mängeln und Defekten kann die für den Zivilschutz zuständige Stelle der Gemeinde oder des Kantons Auskunft geben.
Im Rahmen der periodischen Kontrollen wird auch ermittelt, ob Erneuerungsbedarf besteht. Darunter werden substanzerhaltende Massnahmen wie die Reparatur oder der Ersatz der technischen Systeme verstanden. Solche Massnahmen zum Werterhalt können mit den Ersatzbeiträgen finanziert werden.
Ein Grossteil der Schutzräume wurde vor 30 und mehr Jahren erstellt, weshalb die Erneuerung immer wichtiger wird. Der Konzeptbericht Schutzbauten, den das BABS schon vor 2022 mit den Kantonen zu erarbeiten begonnen hat, trägt dem Rechnung: Im Vordergrund steht heute verstärkt der Werterhalt. Der Bericht ist Grundlage für die laufende Teilrevision der Zivilschutzverordnung. Es gilt, für die wichtige Schutzinfrastruktur Sorge zu tragen.
Weitergehende Informationen sind unter www.zivilschutz.ch/schutzraum zu finden.
In der dynamischen Welt der Elektrotechnik ist es für uns bei der Schärer + Kunz AG von entscheidender Bedeutung, dass jede Installation schnell und fehlerfrei gewartet und aufgerüstet werden kann. Eine klare Kennzeichnung von Leitungen, Kabeln und Komponenten spielt dabei eine zentrale Rolle für Effizienz und Sicherheit. Unser umfangreiches Sortiment an Kennzeichnungslösungen bietet genau die passende Lösung für Ihre Probleme und Anforderungen.
Seit über 60 Jahren beliefern wir von der Schärer + Kunz AG Firmen und Privatpersonen in der ganzen Schweiz mit hochwertigen Produkten im Bereich Arbeitsschutz, Markierungslösungen und Kennzeichnung. Mit Sitz in Zürich erweitern wir unser umfangreiches Produktsortiment kontinuierlich, um den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden.
Unser engagiertes Team aus kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet erstklassigen Service in den Sprachen Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch. Wir verstehen Ihre individuellen Anforderungen und bieten massgeschneiderte Lösungen für eine reibungslose Kommunikation in der gesamten Schweiz.
Dank unserer modernen, hauseigenen Produktion im Bereich Kennzeichnung bieten wir eine breite Palette hochwertiger Produkte an – von Sicherheitsschildern bis hin zu Etiketten und Spezialkennzeichnungen, die eine effektive und sichere Ar beitsumgebung gewährleisten. Unsere langjährige Erfahrung und die Zusammenarbeit mit den besten Lieferanten spiegeln sich in der hohen Akzeptanz und Kompetenz unserer Produkte wider. Unser Aussendienst trägt massgeblich zur Zufriedenheit unserer Kunden bei, indem er individuelle Lösungen findet und Sie vor Ort berät. Qualität, Langlebigkeit und konforme Standards sind die Merkmale unserer Produkte, die wir mit den neuesten Technologien herstellen. Wir freuen uns, auch Sie bald zu unseren zufriedenen Kunden zählen zu dürfen.
LÖSUNGEN FÜR IHRE ANFORDERUNGEN
In der heutigen Geschäftswelt sind effiziente und präzise Kennzeichnungslösungen unerlässlich, um die Betriebsabläufe zu optimieren und die Sicherheit zu gewährleisten. Bei der Schärer + Kunz AG setzen wir auf innovative Produkte und Technologien, die den höchsten Ansprüchen ge recht werden. Unser Ziel ist es, Ihnen massgeschneiderte Lösungen zu bieten, die nicht nur funktional, sondern auch zuverlässig und langlebig sind. Mit unseren fortschrittlichen Kennzeichnungssystemen und dem breiten Angebot an Materialien und Spezialklebstoffen stellen wir sicher, dass Ihre individuellen Anforderungen erfüllt werden.
Durch unsere Materialien und Spezialklebstoffe garantieren wir zudem, dass die Etiketten auch auf schwierigen Ober-
flächen zuverlässig haften. Die Vorteile einer professionellen Kennzeichnung sind unübersehbar: Sie erleichtert die Identifizierung von Komponenten bei der Fehlersuche, unterstützt die Wartungsplanung und trägt zur Verfolgung von Produktlebenszyklen bei.
Unsere Lösungen umfassen unter an derem selbstlaminierende Etiketten, Schrumpfschläuche und bedruckbare Klettbandlösungen, die eine flexible und dauerhafte Kennzeichnung ermöglichen. Für spezifische Anforderungen stehen verschiedene Materialien zur Verfügung, darunter Polyolefin für feuchte Umgebungen und Nylon für hohe Chemikalienbeständigkeit. Tipps zur Auswahl der richtigen Kennzeichnungslösung wie die Berücksichtigung der Kabelstärke und des Kabeltyps helfen dabei, die optimale Lösung für jede Anwendung zu finden.
Die Bedeutung einer professionellen Kennzeichnung kann nicht hoch ge nug eingeschätzt werden, da sie nicht nur Zeit und Kosten spart, sondern auch die Betriebs sicherheit erhöht. Wir bei Schärer + Kunz AG sind stolz darauf, mit Brady zusammen zuarbeiten, um auch in Zukunft innovative Kennzeichnungslösungen zu entwickeln, die den Anforderungen der Branche gerecht werden und die Effizienz weiter steigern.
Die moderne Elektrotechnik erfordert präzise und flexible Kennzeichnungslösungen. Die innovativen Etiketten und Drucksysteme von Brady bieten eine effiziente Alternative zu traditionellen Metho -
den. Die repositionierbaren Etiketten für Klemmblöcke B-498 sind ein Beispiel für die Anpassungsfähigkeit der Produkte von Brady, die eine starke Haftung mit der Möglichkeit kombinieren, sie zu entfernen und neu zu positionieren. Für elektrische Schalttafeln bietet das B-593 / B-7593 EPREPTypenschild eine hochwertige, vor Ort bedruckbare Option, die gravierte Schilder ersetzt und eine schnelle Anpassung an spezifische Anforderungen ermöglicht.
Die Kennzeichnung von PatchPanels und Anschlüssen wird durch Bra dys B-412-Polypropylen-Anhänger und B-422 / B-423 / B-430-Polyester-Etiketten vereinfacht, die dauerhaft und reissfest sind, um eine langanhaltende Lesbarkeit zu gewährleisten. Kundenspezifische Lösungen, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind, unterstreichen das En gagement von Brady für Innovation und Kundenservice. Mit tragbaren Druckern und Tischdrucksystemen, die mit Brady-Workstation-Apps kompatibel sind,
können die Benutzer schnell und effizient eine Vielzahl von Etiketten erstellen und drucken, wodurch Zeit gespart und die Effizienz gesteigert wird.
Vorbedruckte Kennzeichnungsetiketten und -karten bieten eine sofortige Lösung für eine Vielzahl von Anwendungen und erleichtern die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften. Das umfassende Angebot an Kennzeichnungslösungen und Drucktechnologien von Brady stellt sicher, dass wir bei Schärer + Kunz AG mit den Werkzeugen ausgestattet sind, die wir benötigen, um unsere Betriebsabläufe zu optimieren und die Sicherheit zu erhöhen. Dieser ganzheitliche Ansatz zeigt, dass Brady nicht nur ein Lieferant, sondern ein Partner für die Zukunft ist, der bereit ist, die Herausforderungen der
Elektrobranche mit innovativen Lösungen zu meistern.
In der Welt der Drucktechnologie, in der Präzision auf Vielseitigkeit trifft, stehen Ihre Anforderungen bei uns im Mittelpunkt. Ob Sie nach einem zuverlässigen Thermotransfer- oder Inkjet-Drucker suchen, sei es für einfarbige oder mehrfarbige Anwendungen, tragbar oder stationär oder sogar für komplexe Systeme zur Kennzeichnung von Kabeln – wir haben die Lösung für Sie.
Neben Produkten zur Kennzeichnung von Leitungen, Kabeln und Komponenten bietet die Schärer + Kunz AG
auch diverse Lockout / Tagout-Lösungen an, die den Kundenanforderungen gerecht werden.
Lockout / Tagout (LOTO) ist ein wesentliches Sicherheitsverfahren, bei dem Maschinen beispielsweise während Wartungsarbeiten vorübergehend von sämtlichen Energiequellen getrennt und in diesem energiefreien Zustand gesperrt und entsprechend gekennzeichnet werden. Lockout / Tagout ist besonders erfolgreich, wenn es im Rahmen eines umfassenden Sicherheitsprogramms umgesetzt wird. Best-Practice-Verfahren erfordern Mitarbeiterschulungen, illustrierte und ma schinenspezifische Prozeduren sowie die richtigen Produkte. Ziel von LOTO ist es zu gewährleisten, dass Anlagen und Maschinen während Reparatur-, War tungs- und Inspektionsarbeiten ordnungsgemäss abgeschaltet und gegen unbeabsichtigtes Wiedereinschalten gesichert sind. LOTO trägt damit entscheidend zur Unfallprävention bei.
Es bietet zahlreiche Vorteile, die zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und zur Verringerung des Risikos von Unfällen beitragen. Hier sind einige der Hauptvorteile:
• Erhöhte Sicherheit der Mitarbeiter
• Verhinderung von Unfällen und Verletzungen
• Klarheit und Kontrolle über Energiequellen
• Rechtliche und regulatorische Einhaltung
• Erhöhte Effizienz und Produktivität
• Verbesserte Sicherheitskultur
• Dokumentation und Nachvollziehbarkeit
• Risikominimierung
Insgesamt trägt Lockout / Tagout in der Elektrobranche massgeblich zur Schaffung einer sicheren Arbeitsumgebung bei, indem es systematische und überprüfbare Sicherheitsmassnahmen zur Kontrolle von gefährlichen Energiequellen bereitstellt.
KONTAKT
Schärer + Kunz AG
Hermetschloostrasse 73
CH-8048 Zürich
Telefon +41 (0) 44 434 80 80
info@schaererkunz.ch www.schaererkunz.ch
Im Bereich RES sind zwei Haupttechnologien auf dem Markt: Beim System «OPUS RSD 5500» (links) wird ein Laserstrahl quer über die Fahrbahn geschickt, bei «EDAR» (rechts) befindet sich die Strahlenquelle über der Fahrbahn. Das erste System misst die Abgaskonzentration in einer Dimension, während das zweite eine zweidimensionale Messung ermöglicht.
Schweizer Beitrag zur internationalen Emissionsforschung
Lasergestützte Messeinrichtungen entlang von Strassen haben das Potenzial, den Abgas-Ausstoss von jedem einzelnen Fahrzeug im fliessenden Verkehr zuverlässig zu bestimmen. Dadurch können Emissionssünder ermittelt und Emissionsprofile für Fahrzeugklassen und -modelle erstellt werden – so das Fazit eines international vernetzten Forschungsprojekts der Eidgenössischen Materialprüfungsund Forschungsanstalt Empa in Dübendorf.
von Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)
Die Abgasemissionen des Strassenverkehrs sind eine globale Herausforderung. So ist es nur folgerichtig, dass sich unter anderem auch die Internationale Energieagentur (IEA) diesem Thema widmet. Die IEA unterhält mehrere Dutzend Forschungsprogramme, sogenannte Technology Collaboration Programmes (TCP). Eines davon ist das TCP «Advanced Motor Fuels», in dem das BFE Mitglied im Exekutivausschuss ist und sich Expertinnen und Experten aus 14 Staaten mit einer Reihe von Fragestellungen rund um nachhaltigen Transport befassen.
Eine Forschungsgruppe (Task 61) geht der Frage nach, ob sich Abgasemissionen von Personen- und Lastwagen mit Messstationen entlang der Strassen zuverlässig erheben lassen. Die dafür eingesetzte Messtechnik heisst «Remote Emission Sensing» (RES) – frei übersetzt: «kontaktlose Fern-Abgasmessung». Ein Forscherteam der Empa in Dübendorf hat sich im Rahmen des Forschungsprojekts «ReMOVES», das vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) finanziert wird, mit RES befasst. Das Bundesamt für Energie (BFE) hat das Projekt unterstützt und die Einbindung in den internationalen IEAKontext ermöglicht.
Abgasmessungen mit RES-Technologie wurden in den letzten Jahren im Rahmen von Forschungsprogrammen beispielsweise im Kanton Zürich, vereinzelt aber auch in Städten
und Regionen weltweit durchgeführt. Sie sind zu unterscheiden von den Prüfstandsmessungen, die Fahrzeuge vor einer Neuzulassung durchlaufen müssen. Während auf Prüfständen der Abgasausstoss für verschiedene Fahrsituationen ermittelt wird, bieten RES-Messungen nur eine Momentaufnahme. Sie haben aber andere Vorteile, wie Empa-Wissenschaftler Panayotis Dimopoulos Eggenschwiler sagt: «RES-Abgasmessungen im fliessenden Verkehr erfassen in kurzer Zeit sehr viele Fahrzeuge. Damit lassen sich potenzielle Emissionssünder ermitteln, und man kann Emissionsinventare erstellen, die aufzeigen, welche Fahrzeuge wie viele Schadstoffe ausstossen. Dank der Vielzahl der erfassten Fahrzeuge lassen sich sogar Emissionscharakteristika bestimmter Antriebsarten, Hersteller und eventuell Fahrzeugmodelle erstellen sowie Alterungseffekte der Katalysatoren untersuchen.» RES-Systeme eignen sich zur Messung der Emission von einzelnen Fahrzeugen und können nicht die Schadstoffbelastung der Umgebungsluft ermitteln. Zu dem Zweck werden in vielen Städten Immissionsmessungen mit separaten Messstationen durchgeführt.
Heute sind zwei RES-Messsysteme im Einsatz: Bei OPUS wird ein Laserstrahl quer über die Strasse geschickt, dort reflektiert und am Ausgangsort wieder aufgefangen und vermessen. Beim EDAR-System befindet sich die Laserlichtquelle über der Fahrbahn, und der aufgefächerte Laserstrahl wird von einem auf der Fahrbahn angebrachten Reflektorstreifen zurückgeworfen (vergleiche Abbildung 1).
Simulation der Luftströmungen (nicht der Abgase) eines fahrenden Autos: Die Empa-Forscher nutzen für die Simulation mathematische Gleichungen zur Beschreibung instationärer turbulenter Strömungen (instationäre Reynolds-Gleichungen / URANS). Diese Gleichungen bilden die Realität zwar vereinfacht ab, sind aber mit einem vertretbaren Rechenaufwand lösbar.
HINWEISE
Mehr Informationen zur Erforschung von «Remote Emission Sensing» im Rahmen des Technology Collaboration Programme «Advanced Motor Fuels» der Internationalen Energieagentur finden Sie unter https://iea amf.org/content/projects/map_projects/61.
Der Schlussbericht zum Forschungsprojekt «Erfassung und Zuordnung von Emissionsdaten im realen Strassenverkehr mittels Remote Emission Sensing» ist abrufbar unter www.aramis.admin.ch/Texte/ ?ProjectID=47374.
Auskünfte zum Forschungsprojekt erteilt Stephan Renz ( info@renzconsulting.ch), externer Leiter des BFEForschungsprogramms «Verbrennungsbasierte Energiesysteme».
Weitere Fachbeiträge über Forschungs , Pilot , Demonstrationsund Leuchtturmprojekte im Bereich Verbrennung finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-verbrennung
LASER ERKENNT MENGE UND ART DES SCHADSTOFFS
Menge und Zusammensetzung der Abgase werden anschliessend mit Absorptionsspektroskopie ermittelt: Je stärker der Laserstrahl durch die Abgase geschwächt wurde, desto höher ist deren Konzentration. Da verschiedene Schadstoffe unterschiedliche Wellenlängen absorbieren, kann der Laser verschiedene Abgase unterscheiden (Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid / CO, Kohlendioxid / CO2 , Stickoxide / NOx). RES-Messungen erfassen neben den Emissionen auch Geschwindigkeit und Beschleunigung der Fahrzeuge sowie deren Kennzeichen. Damit lassen sich die technischen Daten der Fahrzeuge (wie Emissionsklasse, Antriebsart, Fahrzeugart und -alter) abfragen und zu den Emissionsmesswerten in Beziehung setzen.
Abgasverteilung von zwei Autos, die im Abstand von zehn Metern mit einer Geschwindigkeit von 50 km / h fahren. Die obere Abbildung zeigt die Abgaskonzentration auf Höhe des Auspuffs (30 Zentimeter über der Strasse), die untere Abbildung in der Schnittebene, die durch den Auspuff geht.
Um den Schadstoffausstoss eines Fahrzeugs zu erfassen, nutzen die Forschenden ein dreidimensionales Koordinatensystem. Der Abgasstrom wird beschrieben, indem für jeden Punkt im violett markierten Volumen eine Abgaskonzentration berechnet wird. Dieselrusspartikel können mit RES noch nicht zuverlässig erfasst werden.
RES-Messungen sind bislang nicht zertifiziert und die Aussagekraft der gewon nenen Daten ist umstritten. Vor diesem Hintergrund haben Empa-Wissenschaftler in ihrem Projekt die RES-Messungen vertieft untersucht und mit anderen Messmethoden (Prüfstand; portable Emissionsmessgeräte / PEMS) verglichen. Um die Qualität der Messungen beurteilen zu können, erstellten sie numerische Simulationen der Verteilung der Abgaskomponenten in der Fahrzeugnachlaufströmung. Auf diese Weise lässt sich das Verhalten der Abgasströmung realitätsnah beschreiben – und zugleich überprüfen, ob die RES-Messungen korrekt sind.
Die Empa-Forscher stellen der RES-Messtechnologie in ihrem Projekt-Schlussbericht grundsätzlich ein gutes Zeugnis aus: «Die umfangreichen Forschungsarbeiten und Messungen haben gezeigt, dass RES eine verlässliche Methode ist, um die realen Emissionen von Fahrzeugen im Strassenverkehr zu ermitteln.» Allerdings eignet sich die Messmethode nicht, um die Emissionen von einzelnen Fahrzeugen verlässlich zu bestimmen. Beschleunigt (oder bremst) zum Beispiel ein Fahrzeug im Moment der Messung stark, ist die Messung für das Fahrzeug nicht repräsentativ. Ihre Stärke hat RES dort, wo die Abgase einer Vielzahl von Fahrzeugen bestimmt werden sollen. Dabei gilt eine wichtige Einschränkung: Bei Lastwagen – so das Fazit der EmpaForscher – bestehen erhebliche Zweifel an der Zuverlässigkeit der RES-Messungen (siehe unten).
Die Stadt Zürich erfasst mit ihrem Messnetz ständig die Umweltbelastung mit Luftschadstoffen. Die Karte zeigt die modellierte Stickstoffdioxidbelastung (NO2) für das Jahr 2020. Die NO2-Belastung ist entlang von stark befahrenen Strassen sichtbar erhöht. Solche Immissionsmessungen hängen nicht allein vom Schadstoffausstoss der Fahrzeuge ab, sondern beispielsweise auch vom Wetter. Davon sind Emissionsmessungen wie «Remote Emission Sensing» (RES) zu unterscheiden, die die Herkunft von Luftschadstoffen direkt ermitteln. eden Punkt im violett markierten Volumen eine Abgaskonzentration berechnet wird. Dieselrusspartikel können mit RES noch nicht zuverlässig erfasst werden.
Dank ihrer Simulationen gelangen die Empa-Forscher unter anderem zu folgenden Erkenntnissen:
• Abgase können mittels RES in den ersten ein bis zwei Metern hinter dem Auspuff gut detektiert werden. Mit wachsendem Abstand verdünnt sich dann die Abgaskonzentration schnell. 1.5 bis drei Meter stromabwärts ist kein signifikanter Anteil vom Abgas in der Luftströmung mehr messbar. Das ist der Grund, warum heutige RES-Messungen für Lastwagen vermutlich ungeeignet sind. Hier befinden sich Motor und Auspuff oft im vorderen Teil des Fahrzeugs. Damit ist die Distanz vom Auspuff bis zum Messpunkt hinter dem Fahrzeug zu gross, um verlässliche Ergebnisse zu erzielen.
• Fahren mehrere Fahrzeuge hintereinander, misst RES keine höhere Abgaskonzentration als bei einem Fahrzeug. Dieser Befund bestätigt die Wirksamkeit von RES, denn mit dem System sollen immer nur die Emissionen jedes einzelnen Fahrzeugs erfasst werden.
Das OPUS-Messsystem während der Projekttestphase in der Schweiz.
• Die Simulationen der Empa-Forscher zeigen, dass die Kernabgaswolke mit steigender Fahrzeuggeschwindigkeit eine kompakte Form annimmt (aufgrund des Unterdrucks am Fahrzeugheck). Bei Geschwindigkeiten von über 120 km/h werden RES-Messungen unzuverlässig.
• Seitenwinde beeinträchtigen die RES-Messung nicht, weil die seitliche Ablenkung des Abgasstroms am Ort der Messung noch minimal ist.
Die Ergebnisse der Forschung in der Schweiz und in weiteren Ländern helfen dabei, RES weiter zu verbessern. Welche Rolle die Messtechnik in Zukunft spielen wird, hängt wesentlich von der Weiterentwicklung der Fahrzeugantriebe ab, wie Empa-Forscher Dimopoulos Eggenschwiler festhält: «Solange auf unseren Strassen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren unterwegs sind, bietet RES eine gute Lösung zur Überwachung der Schadstoffemissionen. Für die Elektromobilität mit ihren emissionsfreien Antrieben ist die Methode hingegen bedeutungslos.»
Die ökologische Alternative zum Heizen und Kühlen
Die Schweizer Energiepolitik ist im Wandel, das Ziel ist klar: Wir müssen weg von fossilen Energieträgern. Alternative Energieressourcen sind deshalb gefragt wie nie zuvor. Seewasser bietet sich als Energie speicher und -quelle an.
Eine dieser Quellen liegt im Kanton Zürich, wird Tag für Tag von Mensch und Tier genutzt und ist dazu noch ein beliebtes Ausflugsziel: der Zürichsee. Schwer vorstellbar, aber der Zürichsee ist tatsächlich eine grosse Energiequelle, denn in einer Tiefe von 20 bis 40 Metern bleibt das Wasser das ganze Jahr hindurch zwischen vier bis zehn Grad warm. Diese Temperatur reicht bereits aus, um daraus Heizwärme zu gewinnen.
IN DEN SEEN SCHLUMMERT EIN RIESIGES ENERGIEPOTENZIAL
Pionierin ist hierbei das schweizweit tätige Unternehmen Energie 360°. Es hat bereits vor längerer Zeit das Potenzial, das in unseren Seen schlummert, erfasst und in zahlreichen Projekten bewiesen, dass die Seewassernutzung zu Heiz- und Kühlzwecken ihren Teil zu einer klimaneutralen Schweiz beitragen kann. Schliesslich wird das Energiepotenzial der zehn grössten Schweizer Seen auf bis zu zwei Gigawatt geschätzt, was einer Leistung von zwei Kernkraftwerken entspricht.
ENERGIEVERBUND TIEFENBRUNNEN: VORZEIGEPROJEKT MITTEN IN
Wir wollen uns in dieser Ausgabe zwei konkreten Projekten widmen. Zuerst dem Energieverbund Tiefenbrunnen, der das Zürcher Quartier mit der Energie des Zürichsees speisen wird. Was wird bei diesem Projekt konkret getan? In 20 bis 30 Metern Tiefe wird dem Zürichsee Seewasser entnommen und in die Energiezentrale geleitet. Die Wärmeenergie aus dem
See wird von einer Wärmepumpe beim Parkplatz der Fischstube auf das erforderliche Temperaturniveau von 70 bis 80 Grad Celsius gebracht. Die Wärmeenergie wird in das Fernwärmenetz eingespeist und via Übergabestationen in den angeschlossenen Gebäuden für das Heizen und die Warmwasseraufbereitung genutzt. Für Spitzenzeiten und für eine erhöhte Betriebssicherheit steht ein Gaskessel zur Verfügung. Dieses Projekt wird ab Ende 2024 nachhaltige Energie für 3 500 Bewohnerinnen und Bewohner von 1700 Wohnungen liefern. Dies entspricht einer Senkung des heutigen CO2 -Ausstosses um voraussichtlich rund 4 500 Tonnen pro Jahr.
Ein noch grösseres Projekt realisiert Energie 360° in Zürich-Lengg. Auch hier wird das Wasser aus dem Zürichsee die erneuerbare Energie zum Heizen und Kühlen des Gesundheitsclusters Lengg und weiterer Areale zur Verfügung stellen. Der Energieverbund Zürich Lengg wird ab Ende 2026 pro Jahr rund 10’000 Tonnen CO2 einsparen und so die Energieziele von Bund, Kanton und Stadt Zürich massgeblich unterstützen.
In rund 30 Metern Tiefe wird dem Zürichsee Seewasser entnommen und in die unterirdische Energiezentrale auf dem Gemeindegebiet von Zollikon geleitet. Dort gibt das Wasser über Wärmetauscher einen Teil seiner Energie ab und fliesst um wenige Grad abgekühlt zurück in den See. Die so gewonnene Anergie gelangt über ein Niedertemperaturnetz zu den Spitälern und Kliniken des Gesundheitsclusters Lengg sowie zu grossen Wohnliegenschaften und Arealen.
In den angeschlossenen Liegenschaften wird die Anergie direkt zum Kühlen genutzt oder mittels Wärmepumpen – betrieben mit 100 Prozent erneuerbarem Strom – zu Heizenergie veredelt.
Nun haben Sie den Begriff «Anergie» gelesen. Dies ist kein Schreibfehler, sondern ein in der Heiz- und Energiebranche äusserst wichtiger Begriff. Kurz erklärt: Energie setzt sich zusammen aus der hochwertigen Exergie – jenem Teil, der Arbeit verrichten kann –und der Anergie. Diese fällt vor allem als Abwärme an und lässt sich daher zum Heizen nutzen. Allerdings ist ihr Temperaturniveau tief. Ein AnergieNetz erfordert daher in der Regel eine zweite Energiequelle. Meist ist dies Strom, der Wärmepumpen antreibt, um das Heizmedium auf die benötigte Temperatur zu bringen.
Wie beim Energieverbund Lengg eignet sich ein Anergie-Netz vor allem dann ideal, wenn sowohl Wärme als auch Kälte benötigt wird. Denn es ermöglicht, die Abwärme der Kälteproduktion zum Heizen zu nutzen. In einem solchen Fall funktioniert ein AnergieNetz bidirektional. Das Medium darin fliesst in zwei Richtungen und tauscht Wärme zwischen den verschiedenen Wärme- und Kälteanlagen aus.
Energie aus dem Seewasser: nicht nur eine Utopie, sondern bereits Realität, die noch für viele positive Schlagzeilen sorgen wird. Die Vorteile:
• Zukunftssichere Technologie: Der Energieverbund erfüllt die Anforderungen des neuen Energiegesetzes im Kanton Zürich und des revidierten CO2 -Gesetzes.
• Bessere Luft: Bei den angeschlossenen Liegenschaften entstehen keine Abgase durch Heizungen mehr.
• Einheimische Energie: Dank lokaler Wärme aus dem Zürichsee sinkt die Abhängigkeit von ausländischer Energie.
• Planbare Energiekosten: Durch die Wärmeproduktion mit Seewasser schwanken Ihre Energiekosten deutlich weniger als bei fossiler Heizenergie.
• Tiefe Abgaben: Anders als bei fossiler Energie sind Sie kaum davon betroffen, wenn die CO2Abgabe erhöht wird.
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eine zukunftssichere und ökologische Heizlösung ist, werten Sie Ihr Gebäude auf.
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• Lösung mit Zukunft: Selbst wenn die gesetzlichen Vorgaben für Heizungen weiter verschärft werden – der Energieverbund erfüllt sie.
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Wer heute an die Anfänge des Lichts denkt, erinnert sich bestimmt an den Namen Thoma Alva Edison (1847–1931). Er galt als einer der grössten und schrillsten Erfinder aller Zeiten. Sein sicheres Gespür für das Neue kam damals bei der Bevölkerung an. Er war revolutionär, er hatte einen ausgeprägten Geschäftssinn, welcher seine Ideen und Erfindungen in viel Akzeptanz und Ruhm umsetzen liess, nicht zu sagen ein goldenes Händchen, um seine Patente marktgerecht zu lancieren und zu vertreiben.
Edison wurde 1847 im Bundesstaat Ohio/USA geboren. Seine Schulpräsenz liess zu wünschen übrig, denn sie dauerte nur circa drei Monate. Mit zwölf Jahren verdiente er sein Geld durch Gelegenheitsarbeiten wie den Zeitungsverkauf und vieles mehr. Zwischen 1862 und 1880 wurde Edison in allen Bereichen der Technik als Held gefeiert.
Er war der Mann der Elektrizität, dem es schliesslich gelang, die beherrschende Stellung der Gaslampe zu durchbrechen. Seine Glühlampe war nur ein Teil seiner Beleuchtungsinfrastruktur. Er arbeitete mit seinem Entwicklerteam rund um die Uhr, um noch mehr und bessere Energieeffizienz auszuweisen. Seine Ideen waren täglich in einem Spektrum, welches auch zu dieser Zeit beängstigend war.
Edison hatte schnell erkannt, dass die Glühlampe attraktiver als das Gaslicht sein musste. Zu Beginn der Serienproduktion verkaufte er die Glühlampen unter den Herstellungskosten, um den Markt zu beherrschen. Zu Beginn schaltete er in gewissen Nobel-Quartieren in New York den Strom kostenlos ein. Ein gewisses Kartell wurde durch diese Stellung geschaffen. Der Stromkrieg war damit geboren.
Anlässlich der internationalen Elektrizitätsausstellung in Paris (1881) präsentierte der Erfinder die Glühlampe, welche in Perfektion ausgeführt wurde. Er testete nach eigenen Angaben über 6 000 verschiedene Glühfäden, bis er schlussendlich feststellte, dass sich die verkohlte Bambusfaser als geeignetste herausstellte. (Die Schraubfassung hat sich in der ganzen Zeit seit der revolutionären Glühlampe bis heute nicht verändert.)
Kurz darauf wurde in New York (1882) das erste Elektrizitätswerk der Welt erfolgreich in Betrieb genommen.
(Es heisst heute noch Edison.) Es versorgte circa 5 000 Strassenlampen. Der Dynamo wurde durch eine Dampfmaschine angetrieben. Alles ging sehr schnell und nur mit wenigen Unterbrüchen – eine unglaubliche Tat, welche in so kurzer Zeit geleistet wurde.
1882 wurde das Mahen-Theater in Brünn nach seinen Ideen realisiert. Es war das erste Gebäude in Europa, in dem ein Edison-Beleuchtungssystem installiert wurde. 1884 wurde das Café Bauer in Berlin als erstes mit Glühlampen beleuchtetes Gebäude fertiggestellt. (Die Lampen wurden von Emil Rathenau nach Edison-Patenten gefertigt.)
Edisons erste Lampenfabrik, die Edison Lamp Co., befand sich zunächst in Menlo Park und dann in Harrison, New Jersey. Er verlagerte seine Fabrik nach New York. Er fokussierte sich in den folgenden Jahren auf andere Ziele. Weg von der Entwicklung war seine Devise. Er gab sich mehr und mehr der Vermarktung und Umsetzung seiner Ideen hin. Somit wurden das Massengeschäft mit Licht und Strom und der rationelle Fertigungsprozess forciert. Die Glühlampe mutierte in dieser Zeit zum Massenprodukt. Die Umstellung hatte Edison mit vollem Enthusiasmus betrieben.
Nicht nur Edison hatte Anspruch auf die Glühlampe. Im Jahre 1885 klagte die Edison Electric Light Company gegen andere Glühlampenhersteller wegen Patenverletzungen. Er gewann den Prozess ohne Aufsehen und zwang die Mitstreiter zur sofortigen Einstellung der Produktion dieses goldenen Juwels. 1893 gelang es aber seinem Widersacher Heinrich Göbel, seine alte Erfindung durch Rekonstruktion ihrer Herstellung mit den damaligen Werkzeugen nachzuweisen. Göbel wurde wenige Monate vor seinem Tod als Erfinder anerkannt. (1854 gelang Göbel die Entwicklung der ersten dauerhaften brennenden Glühlampe.)
Das «Projekt Glühlampe» wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Wir müssen uns heute doch fragen, ob uns all diese unglaublichen Erfindungen nicht dazu anhalten sollten, die Personen aus vergangener Zeit zu respektieren. Es sollte uns Wert sein, die Glühlampe immer in bester Erinnerung zu behalten. Sicherlich ist die Art und die Möglichkeit der (Glüh-)Birne, aber auch des Lichts in den letzten Jahren komplett neu erfunden worden, doch eine Restdauer einer kleinen Bambusfaser wird immer bleiben, wenigsten in unseren Erinnerungen und Herzen.
LED – DIE LICHTQUELLE DES 21. JAHRHUNDERTS
Neu entwickelte Leuchtmittel haben bereits in den vergangenen 120 Jahren immer wieder für grössere Veränderungen im Lichtmarkt gesorgt. Seit der Erfindung der Glühlampe hat jedoch kein anderes Leuchtmittel den Lichtmarkt so nachhaltig revolutioniert wie die LED.
Winzig klein und sehr effizient, langlebig und einfach zu steuern: LEDs in der Grundfarbe weiss sind seit dem Beginn der 2010er-Jahre ein fester Bestandteil der Allgemeinbeleuchtung. Ihre Leistungskapazitäten übertreffen mittlerweile die bisherigen Lichtquellen – bei bedeutend interessanteren Verbrauchswerten und sehr viel höherer Flexibilität. Die vielen Vorteile der LEDs machen sie für fast jeden Einsatz interessant – von der Kopflampe, Taschenlampe, Büro- und Zimmerlampe und grossflächigen Raumausleuchtungen bis zu Hochleistungsstrahlern.
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Thoma Alva Edison
UND BESTE EFFIZIENZ
Steigerte man anfangs noch Lichtausbeuten und Lichtströme für eine bessere Energieeffizienz und später die Lebensdauer, so diskutiert man heute über Lichtqualität, Farbtemperatur und
die Steuer- und Regelbarkeit über eine Applikation. LEDs schaffen eine neue Lichtqualität und bieten faszinierende Möglichkeiten der Lichtgestaltung. Die LED-Technologie machte moderne Beleuchtungskonzepte wie Human Centric Lighting erst möglich und bahnte in
Kombination mit intelligenter Sensorik der Digitalisierung des Lichts den Weg. In diesem Sinne warten wir auf eine neue Revolution in der Energiebranche und hoffen, den Stromverbrauch weiter senken zu können und eine noch bessere Lichtqualität zu erhalten.
Wir sorgen dafür, dass alles besser sicher – sicher besser ist, egal ob es um Schilder, Etiketten, persönlicher Schutzausrüstung oder Druckern samt Software geht.
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Pilot- und Demonstrationsprojekt des BFE
Bei der Herstellung von Zement entsteht zwangsläufig Kohlendioxid. Damit dieses Gas nicht das Klima schädigt, muss es abgeschieden und dann wiederverwendet oder deponiert werden. Für die CO2 -Abscheidung wollen Zementproduzenten künftig unter anderem das sogenannte Oxyfuel-Verfahren nutzen. Um die Markteinführung zu beschleunigen, hat ein internationales Konsortium mit Beteiligung des Zementkonzerns Holcim Schlüsselkomponenten für Oxyfuel-Zementanlagen entwickelt.
Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)
Forscherinnen und Forscher des AC2OCem-Projekts anlässlich eines Workshopsim Frühjahr 2023.
Nach Auskunft des Schweizer Branchenverbands BETONSUISSE ist Zement der meistverwendete Werkstoff überhaupt. Zement ist ein Hauptbestandteil von Beton und damit unentbehrlich für die Errichtung stabiler Bauwerke rund um den Globus. Die Kehrseite: Bei der Zementproduktion entsteht das Treibhausgas CO2 Die Zementindustrie ist nach der Stahlproduktion die zweitgrösste industrielle CO2 -Emissionsquelle. Sie ist in Europa für rund einen Viertel der CO2 -Emissionen des Industrie-Sektors verantwortlich. Dieser Wert gilt auch für die sechs Zementfabriken in der Schweiz. Sie waren im Jahr 2022 für 2.41 von 9.64 Millionen Tonnen CO2 -Äquivalente verantwortlich.
Der Prozess der Zementherstellung benötigt hohe Temperaturen und entsprechend viel Energie, die bislang oft von fossilen Energieträgern stammt. Der CO2-Ausstos kann gemindert werden, indem man für die Wärmeerzeugung Kohle, Erdöl und Erdgas durch alternative Brennstoffe ersetzt, die keine oder zu mindest weniger Treibhausgase verursachen. Gerade die Schweizer Zementindustrie hat in dieser Richtung schon erhebliche Anstrengungen unternommen und steht beim Einsatz alternativer Brennstoffe mit einem Anteil von 67 Prozent besser da als viele Zementwerke im Ausland.
Die Crux: Selbst wenn die Wärme zur Gänze mit fossilfreien Brennstoffen erzeugt wird, emittiert ein Zementwerke noch immer beträchtliche Mengen an CO2 . Das liegt an der so genannten Kalzinierung, einem wichtigen Prozessschritt bei der Herstellung von Zementklinker, dem Hauptbestandteil von Zement: Hierbei wird fein gemahlener Kalkstein (Kalziumkarbonat / CaCO3) mit weiteren Stoffen auf 900 Grad Celsius er hitzt, wobei das darin enthaltene CO2 freigesetzt wird, und danach bei 1 450 Grad Celsius zu Zementklinker gebrannt. Das freigesetzte CO2 freigesetzt macht 15 bis 20 Prozent der gesamten Abgase aus.
Die Entstehung von CO2 bei der Kalzinierung ist unvermeidlich. Um die Abgabe von Treibhausgas an die Umwelt zu unterbinden, bleibt somit nur der zweitbeste Weg: Das Treibhausgas muss an der Quelle eingesammelt und anschliessend als Rohstoff wiederverwertet oder in ei ner geeigneten Lagerstätte
Pilotbrennkammer mit einer thermischen Leistung von 500 Kilowatt an der Universität Stuttgart bei Ver-brennungstests mit 100 Prozent Alternativbrennstoffen (Solid Recovered Fuels / SRF) unter Oxyfuel-Bedingungen. Foto: Institut für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik (IFK) der Universität Stuttgart
deponiert werden. Für dieses Verfahren wird üblicherweise die englische Bezeichnung «Carbon Capture and Storage» (CCS) ver wendet, oder auch «Carbon Capture, Utilization and Storage» (CCUS), wenn man eine Wiederverwer tung des CO2 anstrebt. Das mit CO2 an gereicherte Gas muss vor Transport, Speicherung bzw. Wiederverwendung typischerweise auf eine dafür geeignete Qualität gebracht werden, dabei sind Fil tern, Wasserkondensation und / oder Entschwefelung mögliche Schritte. Je höher das CO2 schon angereichert ist, desto weniger aufwändig ist dieser Aufreinigungsschritt.
Die Gewinnung von möglichst reinem CO2 aus dem Abgasstrom der Kalzinierung ist auf verschiedene Arten möglich. Besonders gut gelingt sie, wenn für die Kalzinierung die sogenannte OxyfuelVerbrennung eingesetzt wird: Hier wird für die Kalzinierung nicht Luft (also ein
Gemisch aus Stickstoff, Sauerstoff und weiteren Gasen) benutzt, sondern reiner Sauerstoff. Mit diesem Kunstgriff entsteht ein Abgas mit einem CO2 -Gehalt von 80 bis 90 Prozent (gegenüber 15 bis 20 Prozent bei der herkömmlichen Herstellung von Zementklinker). Das CO2 -reiche Abgas wird dann abgekühlt, von Fremdgasen und Wasserdampf weitgehend gereinigt und schliesslich verflüssigt. Damit ist das Treibhausgas zwar nicht aus der Welt, aber es lässt sich als Rohstoff (zum Beispiel für die Plastikproduktion oder für Baumaterialien) wieder verwenden oder in einer geeigneten Lagerstätte deponieren.
Um die Anwendung des OxyfuelVerfahrens in der Zementherstellung zu beschleunigen, gründeten im Jahr 2019 elf akademische und industrielle Part -
ner aus fünf europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Griechenland, Norwegen, Schweiz) ein Konsortium unter dem Akronym AC2OCem. Von Schweizer Seite ist der international tätige Zementkonzern Holcim beteiligt. Finanziert wurde das fünfjährige Projekt aus dem EU-Programm ACT, das die CCS-Technologie fördert. Das Bundesamt für Energie unterstützte den Forschungsverbund aus seinem Pilot- und Demonstrationsprogramm.
Im Rahmen des Projekts wurden an einer Pilotanlage an der Universität Stuttgart Verbrennungsexperimente mit 100 Prozent alternativen Triebstoffen mit Oxyfuel-Verbrennung durchgeführt. Da bei wurde unter anderem ein besseres Verständnis des Prozesses (unter anderem Abscheidung des Wasserdampfs) gewonnen. «Die Ergebnisse aus dem Projekt haben bestätigt, dass die Oxyfuel-Verbrennung eine der vielversprechendsten
O2-Konzentration (obere Grafik) und CO2-Konzentration (untere Grafik) im Verbrennungsgas des Brennofens. Orange: herkömmliche Verbrennung mit Luft. Grün: Oxyfuel-Verfahren der 1. Generation. Schwarz und blau: zwei Versionen des Oxyfuel-Verfahrens der 2. Generation. Die linke Seite des Diagramms zeigt den Materialeinlass in den Drehrohrofen, die rechte Seite den Brennerbereich.
CCUS- Lösungen ist», sagt Holcim-Projektleiter Mirko Weber. Holcim will die Technologie einsetzen, um die Zementwerke in Lägerdorf nördlich von Hamburg und Obourg (Belgien) bis 2028 / 29 auf «netto null» umzurüsten, dass sie also in Summe aller Massnahmen keine Treibhausgase mehr an die Umwelt abgeben.
Die Oxyfuel-Technologie kann zur Nachrüstung bestehender Kalzinierungsanlagen eingesetzt («1. Generation») oder beim Bau von Neuanlagen herangezogen werden («2. Generation»). Die beiden Generationen verwenden eine unterschiedliche Prozessführung. So wird bei der 1. Generation das Rauchgas teilweise in den Brennraum zurückgeführt, beim der 2. Generation nicht (siehe Textbox 1). Die 1. Genera -
tion er reicht im Abgasstrom gemäss den im AC2OCem-Projekt erstellten Simulationen eine CO2 -Konzentration von 80 Prozent, die 2. Generation von rund 90 Prozent. Im Rahmen des AC2OCem-Projekts wurden beide Verfahren mit Simulationen und Experimenten untersucht. Es wurde überdies ein Leitfaden für die Nachrüstung bestehender Anlagen erarbeitet. Auch wurde für die 2. Generation ein neuer Ofenbrenner entwickelt und praxisnah erprobt.
Die Weiterentwicklung der OxyfuelTechnologie bis zur Anwendungsreife geht mit zahlreichen technischen Herausforderungen einher. So bedarf es beispielsweise einer Nachbehandlung, um das CO2 aus im Abgasstrom zu extrahieren. Hierfür müssen Dampf, Stickoxide und Schwefeldioxid aus dem Abgas entfernt werden.
Mit der Oxyfuel-Technologie verbindet sich die Hoffnung auf eine vergleichsweise kostengünstigste Lösung zur CO2 -Abscheidung. Im Rahmen des AC2OCem- Projekts wurden unter anderem die Kosten für die Nachrüstung von zwei bestehenden Zementwerken in Deutschland und in Schweden abgeschätzt. Demnach muss pro Tonne Zementklinker (ohne Transport und Speicherung des CO2) mit Mehrkosten von 49 bis 63 Euro gerechnet werden – mehr als seinerzeit in der EU-finanzierten Cemcap-Studie (2015 bis 2018) errechnet. Dazu hält der AC2OCem-Schlussbericht fest: «Die höheren Kosten sind auf ein besseres Verständnis der Komplexität der Änderung bestehender Anlagen, höhere Investitionskosten für die CO2Aufreinigungseinheit, mehr Realismus
• Kleiner CO 2 -Fussabdruck
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durch die Verwendung nachgebauter bestehender Anlagen, allgemein höhere Kosten für Rohstoffe und einen erweiterten Umfang durch die Einbeziehung von Pipelines und CO2 -Puffertanks zurückzuführen.»
Wird die Oxyfuel-Technologie in ein neues Zementwerk eingebaut, liegen die Kosten etwas tiefer als bei der Nachrüstung bestehender Werke. Ein wichtiger Einflussfaktor sind die Energiekosten, denn die CO2 -Abscheidung braucht viel Strom: Ein Zementwerk mit Oxyfuel-Kohlenstoffabscheidung der 2. Generation braucht rund viermal so viel Strom wie ein herkömmliches Zementwerk (33 gegenüber acht Megawatt). Holcim arbeitet darauf hin, die Kosten für CCUS zu optimieren, zählt aber auch auf die Unterstützung durch Fördergelder wie zum Beispiel aus dem EU Innovation Fund.
DEMONSTRATIONSANLAGEN GEPLANT
Bis 2030 will Holcim weltweit jährlich acht Millionen Tonnen dekarbonisierten Zement herstellen. Zum Vergleich: Die sechs Schweizer Zementwerke haben eine Produktionskapazität von fünf Millionen Tonnen pro Jahr. Holcim setzt bei der Dekarbonisierung auf verschiedene Verfahren zur CO2 -Abscheidung, darunter das Oxyfuel-Verfahren. Auf der Grundlage der Ergebnisse aus dem AC2OCem-Projekt sollen nun gross-technische Demonstrationsanlagen für CO2 -Abscheidung nach dem Oxyfuel-Verfahren den Weg zur Marktreife ebnen. Entsprechende Anlagen sollen in Lägerdorf (Deutschland) und in Obourg (Belgien) entstehen, um in einem zweiten Schritt die dortigen Zementwerke auf die Oxyfuel-Technologie umrüsten zu können.
ZEMENTWERK MIT OXYFUEL-VERBRENNUNG
Die Herstellung von Zementklinker – dem Hauptbestandteil von Zement – ist ein mehrstufiger Prozess, bestehend aus Trocknung, Vorwärmen, Kalzinieren und Sintern. Die Kalzinierung ist jener Prozessschritt, bei dem das CO 2 aus dem Rohmaterial abgelöst wird. Hierbei wird gemahlener Kalkstein zusammen mit weiteren Stoffen aufetwa 900 Grad Celsius aufgeheizt (in modernen Anlagen wird dafür ein Kalzinator verwendet, der in einen Turm eingebettet ist).
Bei der Oxyfuel-Verbrennung der 1. Generation wird dem Prozess Sauerstoff zugegeben und das während der Kalzinierung entstehende CO 2 teilweise zurückgeführt (in der Illustration gelb eingezeichnet) und teilweise so aufbereitet, dass es wiederverwendet oder deponiert werden kann. Das rezirkulierte, CO2 angereicherte Rauchgas ersetzt den Stickstoff in der Verbrennungsluft. Das übrige Abgas wird zur CO2 -Aufreinigung in einem Wärmetauscher abgekühlt, anschliessend werden Partikel aus dem Gas gefiltert und Schwefeldioxid (SO 2) sowie Dampf entfernt.
Die Oxyfuel-Verbrennung der 2. Generation verzichtet auf eine Rückführung der Rauchgase. Stattdessen wird dem Verbrennungsprozess mehr Sauerstoff (überstöchiometrische Verbrennung) zugeführt.
Weitere Informationen zum Projekt «AC2OCem»: www.eu-projects.de/ac2ocem/
Der BFE-Schlussbericht zum Projekt « Accelerating Carbon Capture using Oxyfuel Technology in Cement Production» (AC2OCem) ist abrufbar unter: www.aramis.admin.ch/Texte/?ProjectID=44216
Auskünfte zum Thema erteilen Men Wirz (men.wirz@bfe.admin.ch), Leiter des Pilot- und Demonstrationsprogramms des BFE.
PILOT- UND DEMONSTRATIONSPROJEKTE DES BFE
Das im Haupttext vorgestellte Projekt wurde vom Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie (BFE) unterstützt. Mit dem Programm fördert das BFE die Entwicklung und Erprobung von innovativen Technologien, Lösungen und Ansätzen, die einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz oder der Nutzung erneuerbarer Energien leisten. Gesuche um Finanzhilfe können jederzeit eingereicht werden.
www.bfe.admin.ch/pilotdemonstration
Computational Fluid Dynamics (CFD)-Simulation des Drehrohrofen eines Klinkerherstellungsprozesses: Der rezyklierte Abgasstrom vermischt mit Sauerstoff wird dem Brennraum zugeführt (Oxyfuel-Verfahren der 1. Generation). Die Fluidstromlinien der CO2-angereicherten Rauchgase sind nach Temperatur gefärbt.
Fronius ist mehr als ein Wechselrichter-Hersteller – der PV-Experte aus Oberösterreich treibt die Nutzung von Solarenergie im Alltag voran. Mit preisgekrönten Produkten wie dem Fronius GEN24 und dem neu lancierten Fronius Verto, die mühelos installiert werden können, steht Fronius für höchste Qualität «Made in Europe». Die Produktionsstandorte in Sattledt und Krumau stärken europäische Wertschöpfungsketten und sichern nachhaltiges Know-how sowie Arbeitsplätze für eine grüne Zukunft.
Fronius ist viel mehr als nur ein gewöhnlicher Hersteller von Wechselrichtern. Der PV-Experte aus Oberösterreich setzt sein Knowhow seit Jahren dafür ein, die Kraft der Sonne für alle Bereiche des täglichen Lebens nutzbar zu machen. Dabei treibt Fronius immer die Vision von einer Welt mit 100 Prozent erneuerbarer Energie.
IN LÖSUNGEN GEDACHT
Mit vielfach ausgezeichneten Produkten wie der Fronius GEN24 WechselrichterProduktfamilie, die zusammen mit einem BYD Batteriespeicher regelmässig Spitzenplätze bei der StromspeicherInspektion der HTW Berlin belegt, oder dem ADAC PV-Wallbox Testsieger vom Oktober 2023, dem Fronius Wattpilot Home 11 J, bringt das Familienunter nehmen Tempo in die Energiewende. Denn die flexiblen Produkte und Lösungen von Fronius sind nicht nur perfekt aufeinander abgestimmt, sondern lassen sich dank intelligenter Technologie auch optimal an die individuellen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden anpassen. Ob Photovoltaik- Profi oder -Einsteiger / -in, Fronius hat für alle die passende Lösung. Dabei überzeugen nicht nur Technik und Design, auch die dahinter liegenden Prozesse wie Produktion oder Lieferketten setzen neue Massstäbe.
Fronius will noch mehr Sonne in die Bereiche Wärme, Kälte und Mobilität bringen.
Fronius Verto: Mit dem Fronius Verto sind auch komplizierte Anlagendesigns mit unterschiedlichen Modulausrichtungen oder -neigungen kein Problem.
Montieren, anschliessen und Solarstrom ernten. Während die Installation und Inbetriebnahme von Fronius Wechselrichtern im Handumdrehen erledigt ist, steckt hinter der Fertigung eine jahrzehntelange und sorgfältige Prozessoptimierung. Denn Wechselrichter wie der Fronius GEN24 oder der Fronius Verto sind unverzichtbare Schlüsselelemente der Energiewende. Sie sorgen für die Umwandlung von Sonnenenergie in emissionsarmen Strom, steuern Energieflüsse intelligent und integrieren erneuerbare Energien nahtlos in unser Stromnetz. Mit Produktionsstandorten in Sattledt (Österreich) und Krumau (Tschechien) stärkt Fronius die Resilienz europäischer Wertschöpfungsketten und schafft Arbeitsplätze mit wichtigem Know-how für eine nachhaltige Zukunft im Herzen Europas. Insgesamt investierte das Familienunternehmen in den vergangenen Jahren 400 Millionen Euro in den Ausbau der europäischen Fertigung.
GEPRÜFTE LANGLEBIGKEIT
Nicht viele Unternehmen können auf mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung in der Solarbranche zurückblicken. Fronius brachte bereits 1995 seinen ersten Wechselrichter, den Fronius Sunrise, auf den Markt. Rund 30 Jahre später sind noch immer zahlreiche Exemplare dieses revolutionären Produkts im Einsatz. Denn Fronius Wechselrichter überzeugen dank der eigens entwickelten Active Cooling Technology mit einer besonders langen Lebensdauer von 20 Jahren und mehr. Mit speziell entwickelten Prüfmitteln werden alle Komponenten auf Leistung und Lebensdauer getestet, um die Zuverlässigkeit über Jahre hinweg zu gewährleisten. Auch nach der Fertigung überlässt Fronius nichts dem Zufall und testet weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. In so genannten Burn-In-Tests werden die fertigen Wechselrichter unter Volllast betrieben, um frühzeitige Defekte schon im Vorfeld zu erkennen.
MAXIMALE
MIT DEM NEUEN FRONIUS VERTO
Als neuer Wechselrichter für Kleingewerbe, Landwirtschaft und Mehrfamilienhäuser bietet der Fronius Verto maximale Flexibilität für jedes PV-Projekt. Mit vier stromstarken MPPTs und einem breiten Eingangsspannungsbereich ist er auch für komplexe Anlagendesigns bestens geeignet. Ob eine neue PV-Anlage errichtet, oder eine bestehende erweitert wird – der Fronius Verto bietet dank integrierter Sicherheitskomponenten maximalen Schutz. Durch sein innovatives Verschattungsmanagement sorgt er auf jedem Dach für optimierte Erträge.
Bewährte Qualität mit noch mehr Leistung: Der HybridWechselrichter Fronius Symo GEN24 12.0 Plus SC und der Fronius Symo GEN24 12.0 SC, verstärken ab dem dritten Quartal 2024 die preisgekrönte Fronius GEN24 Produktfamilie. Mit erhöhter AC-Ausgangsleistung, der Möglichkeit, höhere PV-Modulströme zu verarbeiten, und einer PV-Generatorleistung von bis zu 18 Kilowatt-Peak bieten sie noch mehr Power für den Eigenheimbereich.
SICHER VERSORGT MIT FRONIUS
Um in jeder Situation optimal mit Solarstrom versorgt zu sein, bieten Fronius Wechselrichter zahlreiche Möglichkeiten der Notstromversorgung. So sind alle Mitglieder der Fronius GEN24 Produktfamilie bereits ab Werk mit dem PV Point als Basis-Notstromversorgung ausgestattet, der bei Netzausfall die wichtigsten Verbraucher über eine Steckdose mit Solarstrom versorgt. Das neue Zubehörprodukt PV Point Comfort kann diese Verbraucher nun auch im Netzparallelbetrieb dauerhaft mit Strom versorgen. Maximale Unabhängigkeit und die Versorgung des gesamten Haushalts bietet der Hybrid-Wechselrichter Fronius GEN24 Plus dank der Full Backup Option in Verbindung mit einem Batteriespeicher. Der Full Backup Betrieb kann auf zwei Arten aktiviert werden. Der Backup Switch ist ein kostengünstiger Schalter zum manuellen Umschalten in den Notstrombetrieb Eine automatische Umschaltung ermöglicht der Backup Controller. Beide Komponenten lassen sich einfach und platzsparend im Schaltschrank installieren
Die 1992 gegründete Fronius Business Unit (BU) Solar Energy entwickelt unter dem Motto «Energize your life.» innovative Lösungen, mit denen sich Sonnenenergie kosteneffizient und intelligent erzeugen, speichern, verteilen und verbrauchen lässt. Fronius Solar Energy macht es möglich, 24 Stunden Sonne zu nutzen, und ist so Weg bereiter einer lebenswerten Zukunft, in der erneuer bare Energien zu 100 Prozent den weltweiten Energie bedarf decken. Nachhaltig entwickelt und produziert werden unsere Lösungen komplett in Europa – überwiegend in Österreich. Weltweit ist Fronius Solar Energy mit 28 Niederlassungen vertreten und kann bis dato auf eine Gesamtleistung von mehr als 35 Gigawatt installierter Wechselrichter verweisen. Der Vertrieb erfolgt über ein globales Kompetenznetzwerk aus Installations-, Service- und Vertriebspartnern.
Fronius Schweiz AG Oberglatterstrasse 11 CH-8153 Rümlang
Telefon +41 (0) 44 817 99 44
pv-sales-swiss@fronius.com www.fronius.ch
Pilot- und Demonstrationsprojekt des BFE
Betreiber von Stromverteilnetzen sind aus finanziellen und betrieblichen Gründen daran interessiert, Lastspitzen zu vermeiden. Ein Pilot- und Demonstrationsprojekt unter der Leitung der Hochschule Luzern zeigt einen Weg, wie sich im Netz grosse Verbraucher wie Boiler, Wärmepumpen und Ladestationen automatisiert aufspüren und für ein optimiertes Lastmanagement nutzen lassen. von Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)
Die obere Abbildung zeigt die Lastkurve eines Haushalts für sechs Tage. Mittels NILM-Technologie kann man durch Analyse dieser Lastkurve erkennen, dass in dem Haushalt eine Ladestation für Elektroautos in Betrieb ist. Die untere Abbildung zeigt die Lastkurve der Ladestation (blau) und den übrigen Stromverbrauch des Haushalts (rot).
Dank NILM-Technologie weiss man, in welchen Haushalten welche Grossverbraucher im Einsatz sind und wieviel sie konsumieren. Die Abbildung zeigt die Summe der Verbräuche der Wärmepumpen, die im Stromnetz von Vilters-Wangs vorhanden sind. Dafür wurden die Verbräuche der Einzelgeräte, die zuvor mittels NILM-Technologie bestimmt worden waren, addiert.
Vilters-Wangs ist eine kleine Gemeinde im Sarganserland. Die ‘Technischen Betriebe’ versorgen 2 880 Messpunkte (Haushalte, Gewerbe und Industrie) mit Strom und weiteren Infrastrukturdienstleistungen. Übers Jahr decken sie etwa zwei Drittel des Strombedarfs aus drei eigenen Wasserkraftwerken, der Rest wird an der Strommarktbörse fremdbeschafft und von 223 lokalen Photovoltaikanlagen (Peak-Leistung 4 600 Kilowatt) zugekauft. Das Stromnetz in Vilters-Wangs ist klein, aber auf neustem Stand: Alle Haushalte verfügen seit drei Jahren über moderne Strommessgeräte. Diese Smart Meter erfassen den Verbrauch im 15-MinutenTakt und übermitteln ihn per Funk oder Glasfaserleitung an den Energieversorger. Dieser erstellt auf Grundlage der Daten die Stromrechnung.
Von Frühjahr 2022 bis Ende 2023 war Vilters-Wangs Schauplatz eines Feldversuchs. Das Ziel bestand darin, im lokalen Stromnetz Lastspitzen zu reduzieren, also den maximalen monatlichen Leistungsbezug aus dem übergeordneten Netz der St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG (SAK) möglichst gering zu halten. Lastspitzen treten in der Regel in den Morgenstunden oder am frühen Abend auf. Wie andere Stromversorger sind die Technischen Betriebe Vilters-Wangs aus finanziellen und betrieblichen Gründen daran interessiert, Lastspitzen so tief wie möglich zu halten (vergleiche Textbox 1).
Um das zu erreichen, nutzen die Technischen Betriebe seit längerem zwei Wege: Zum einen betreiben sie ihre Wasserkraftwerke möglichst in Zeiten, in denen die eigenen Kunden viel
Strom brauchen. Zum anderen versuchen sie, elektrische Verbraucher im Netz so zu steuern, dass Zeiten mit hohem Gesamtverbrauch möglichst vermieden werden. Zu dem Zweck werden Elektroboiler oder Wärmepumpen mithilfe von Rundsteuerungen so geregelt, dass sie dann laufen, wenn die Stromnachfrage gering und der Strom tendenziell günstig ist.
Der oben erwähnte Feldversuch beschritt beim Lastmanagement – also die Verlagerung von elektrischen Verbräuchen in verbrauchsarme Zeiten – einen neuen Weg: Smart Meter wurden dafür genutzt, um automatisiert festzustellen, in welchen Haushalten überhaupt Boiler, Wärmepumpen und Lade stationen vorhanden sind, die für Lastmanagement genutzt werden können. Ein Stromversorger weiss nämlich nicht zwangsläufig Bescheid, welche seiner Kunden solche Geräte im Einsatz haben.
Smart Meter können den Stromverbrauch im 15-MinutenTakt erfassen. Die Aneinanderreihung der Messwerte ergibt eine Lastkurve, die den Gesamtverbrauch des Haushalts darstellt. Ein von der Hochschule Luzern entwickelter Algorithmus macht es nun möglich, aus einer Lastkurve abzuleiten, welche Elektrogeräte in dem besagten Haushalt genutzt werden und wie hoch der Verbrauch jedes Elektrogeräts ist. Technische Grundlage bildet die NILM-Technologie (vergleiche Textbox 2). Dank dieser Methode wurden im Stromnetz von Vilters-Wangs 346 Wärmepumpen, 244 Warmwasser-Boiler und 43 Ladestationen für E-Autos erkannt, ebenso ihre Einschaltzeiten und den Leistungsbezug.
Aus Smart-Meter-Daten werden dank NILM verschiedene Metadaten von Elektrogeräten ermittelt. Die Abbildung zeigt eine Reihe von Boilern aus dem Stromnetz von Vilters-Wangs, geordnet nach ihrer durchschnittlichen Ladezeit (letzte Spalte). Das macht es möglich, Boiler mit einer ähnlich langen Ladezeit in einer Gruppe zusammenzufassen. Solche Gruppen mit ähnlichen Verbrauchscharakteristika erlauben ein besonders effizientes Lastmanagement.
Die Technischen Betriebe Vilters-Wangs brauchen zur Versorgung ihrer Kunden eine Leistung von gut 5 000 Kilowatt. Wenn sie diese Leistung von der St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG (SAK) kaufen, müssen nicht nur die Strommenge (Kilowattstunden) bezahlen, sondern zusätzlich einen monat lichen Betrag. Dieser bemisst sich an der höchsten Leistung (Kilowatt), die während des fraglichen Monats bezogen wurde.
Für die Berechnung werden jene 15 Minuten herangezogen, in denen die Technischen Betriebe die höchste Leistung aus dem SAK-Netz bezogen haben. Sind das zum Beispiel 5 000 Kilowatt, müssen die Technischen Betriebe dem vorliegenden Netz der SAK ein Entgelt von 5 000 x 9.30 Franken = 46’500 Franken bezahlen. Gelingt es den Technischen Betrieben, den maxi malen Leistungsbezug im fraglichen Monat auf beispielsweise 4 000 Kilowatt zu reduzieren, sinkt die Entschädigung auf 4 000 x 9.30 Franken = 37’200 Franken Die Technischen Betriebe haben 9 300 Franken gespart.
Eine optimierte Reduktion von Lastspitzen hat weitere betriebliche Vorteile: Damit lassen sich mittelfristig teure Investitionen in die Netzverstärkung vermeiden. Auch können Netzkomponenten bis zur vollständigen Abschreibung und darüber hinaus genutzt werden.
Projektleiter Guido Kniesel (Hochschule Luzern – Technik & Architektur) zieht ein positives Fazit: «Unser Algorithmus erkennt Wärmepumpen, Boiler, E-Ladestationen, Batterien und auch Photovoltaikanlagen mit hoher Zuverlässigkeit. Nur bei rund drei Prozent der Ein- und Mehrfamilienhäuser erwies sich die Zuordnung von Wärmepumpen als falsch.» Flexible, also zeitlich verschiebbare Lasten sind im Stromnetz von Vilters-Wangs übrigens reichlich vorhanden: Das Stromnetz bezieht in Spitzenzeiten eine Leistung von gut 5 000 Kilowatt. Dem stehen flexible Verbraucher und Produzenten im Umfang von 11’000 Kilowatt gegenüber, wie die HSLU- Forschenden herausfanden. Das Potenzial für Lastmanagement ist also beträchtlich.
Die Smart-Meter-Daten erlauben nicht nur die Erkennung grosser Elektrogeräte und ihrer Lastkurve. Mit ihnen lässt sich auch eine Verbrauchsprognose für die nächsten 24 Stunden erstellen. Dafür werden die Verbrauchswerte der letzten sieben Tage herangezogen. «Die implementierten Vorhersagemethoden erzielten ausreichend hohe Genauigkeiten, um sinnvoll für die Lastverschiebung eingesetzt werden zu können», sagt HSLUWissenschaftler Andreas Melillo.
LASTSPITZE DEUTLICH REDUZIERT
Kennt man die elektrischen Verbraucher, die für Lastmanagement zur Verfügung stehen, und weiss man, welche Verbräuche in den kommenden Stunden zu erwarten sind, können diese Informationen anschliessend für ein gezieltes Lastmanagement genutzt werden. Dabei werden die Lasten zeitlich so gestaffelt,
Moderne Stromzähler (Smart Meter) zeigen nicht nur an, wie viel Strom ein Haushalt zum Beispiel in einem ganzen Monat verbraucht, sie können den Stromverbrauch alle 15 Minuten ermitteln. Die Messwerte ergeben eine Lastkurve, die den Verbrauch im Verlauf der Zeit beschreibt. Die sogenannte NILM-Technologie (englisch NILM für: non-intrusive load monitoring) macht es möglich, allein aus der Lastkurve zu erkennen, wie die Verbrauchsmuster der einzelnen Geräte aussehen, wobei die Technologie bislang nur für grössere Verbraucher zuverlässig funktioniert. Kennt man die Smart-MeterDaten eines Haushalts, weiss man nach einer NILM-Auswertung nicht nur, ob der Haushalt zum Beispiel über einen Boiler, eine Wärmepumpe oder eine Ladestation verfügt, sondern auch, wie hoch die Anteile dieser Verbraucher an der gesamten Lastkurve sind.
dass die tägliche und in der Folge auch die monatliche Lastspitze möglichst tief ausfällt. Hierfür wurde im Feldtest ein Cloud-Energie-Managementsystem (’Smart Energy System’) der ASGAL Informatik GmbH (Walenstadt) eingesetzt. «In ausgewählten Wintermonaten konnten wir dank Lastmanagement die Lastspitze von 5 300 auf 3 900 Kilowatt reduzieren», sagt ASGAL-Geschäftsführer Thomas Gall. «Das gelang insbesondere durch eine gezieltere und effizientere Gruppierung flexibel ansteuerbarer Boiler und Wärmepumpen sowie durch die gestaffelte Abschaltung von privaten E-Ladestationen in den verbrauchsstarken Abendstunden zwischen 17 und 21 Uhr.» Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Reduktion der Lastspitzen um 1 400 Kilowatt nicht nur auf die Lastverschiebung bei Boilern, Wärmepumpen und Ladestationen zurückzuführen ist, sondern auch auf den flexiblen Betrieb der Wasserkraftwerke. In Wintermonaten können Wasserkraftwerke allerdings nur einen relativ geringen Beitrag zur Reduktion der Lastspitzen leisten, weil dann nur wenig Wasser vorhanden ist. Umso wichtiger ist es, in dieser Zeit flexible Lasten für die Reduktion von Lastspitzen nutzen zu können.
Die Steuerung von Boilern und Wärmepumpen erfolgte im Feldversuch über die Rundsteuerung. Bei Ladestationen ist das heute in der Regel noch nicht möglich. Daher wurden mit den Eigentümern individuelle Vereinbarungen getroffen, in denen sich diese verpflichteten, die Ladestationen nach Möglichkeit ausserhalb der morgendlichen und abendlichen Spitzenlastzeiten zu nutzen. Nicht einbezogen wurden im Feldversuch die Batterien der E-Autos. Grund: Die meisten Ladestationen (und auch diverse E-Autos) sind noch nicht für bidirektionales Laden ausgerüstet.
Christian Schwarzenbach, Leiter der Technischen Betriebe Vilters-Wangs, wertet das P + D-Projekt positiv: «Dank der neuen Erkenntnisse können wir das Lastmanagement umfangreicher und detaillierter durchführen und dadurch die Netzkosten für den Strombezug aus dem SAK-Netz weiter senken.» Eine Voraussetzung dafür ist allerdings, dass künftig auch die Ladestationen in die Laststeuerung einbezogen werden. Dafür müssen die Werkvorschriften, also die vertragGrundlage des Feldversuchs bildeten die 2 880 Smart Meter in den Ortschaften Vilters (vorne) und Wangs (Bildmitte links). Die Daten dieser Smart Meter werden zur Erkennung flexibler Lasten auf Basis der NILM-Technologie genutzt. Für das Lastmanagement, also die Steuerung der flexiblen Lasten, nutzt das «Smart Energy System» die Daten von 544 ausgewählten Messpunkten (flexible Verbraucher mit hoher Leistung bei Industrie- und Gewerbebetrieben sowie Mehrfamilienhäusern).
Das im Haupttext vorgestellte Projekt wurde vom Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie (BFE) unterstützt. Mit dem Programm fördert das BFE die Entwicklung und Erprobung von innovativen Technologien, Lösungen und Ansätzen, die einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz oder der Nutzung erneuerbarer Energien leisten. Gesuche um Finanzhilfe können jederzeit eingereicht werden.
www.bfe.admin.ch/pilotdemonstration
Die Technischen Betriebe Vilters-Wangs haben drei Wasserkraftwerke (im Bild: Kraftwerk Grossbach). Diese werden betrieben, wenn die Stromnachfrage im eigenen Netz hoch ist. So können hohe Leistungsbezüge aus dem vorliegenden SAK-Netz vermieden werden.
Die EWA-energieUri hat bereits 80 Prozent ihrer Stromkunden mit Smart Metern ausgerüstet. Die Übertragung der Smart-Meter-Daten (Zählerstände, Lastkurven) erfolgt über das Stromnetz (Schmalband-Power-Line-Communication/PLC). Die Smart Meter verfügen über zwei Schaltkontakte, welche die EWA-energieUri für das Lastmanagement via klassische Rundsteuerung nutzt.
lichen Vereinbarungen zwischen Stromversorger und Endkunden, so angepasst werden, dass auch Ladestationen durch die Technischen Betriebe gesteuert werden können. «Unsere Idee geht dahin, die maximale Ladeleistung in verbrauchsstarken Zeiten entweder zu drosseln oder die Ladestation vorübergehend zu sperren. Um dies tun zu können, sind wir bereit, den Kunden einen finanziellen Bonus zu gewähren, wie wir das heute schon bei Kunden tun, deren Boiler und Wärmepumpen wir für die Laststeuerung nutzen», sagt Thomas Bachofner, Kaufmännischer Leiter der Technischen Betriebe ViltersWangs. Rechtlich gesehen gehören Flexibilitäten den Kunden. Netzbetreiber müssen den Zugriff darauf angemessen vergüten.
Neben den Technischen Betrieben Vilters-Wangs, den CKW, der Zuger WWZ sowie IBC Energie Wasser Chur und Energie Service Biel / Bienne war auch die EWA-energieUri mit Hauptsitz in Altdorf am P+D-Projekt beteiligt. Der Energiedienstleister stellte Smart-MeterDaten aus drei Urner Gemeinden zur
Der Schlussbericht zum Projekt «Ganzheitliche Integrierendes Adaptives Smart Energy System zur Glättung von Lastspitzen» (GIASES) ist abrufbar unter: www.aramis.admin.ch/ Texte/?ProjectID=49485
Auskünfte zum Thema erteilen Karin Söderström (karin.soederstroem@bfe.admin.ch), mitverantwortlich für das Pilotund Demonstrationsprogramm des BFE, und Roland Brüniger (roland.brueniger@brueniger.swiss), externer Leiter des BFEForschungsprogramms Elektrizitäts technologien.
Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leucht turmprojekte im Bereich Elektrizitätstechnologien finden Sie unter www.bfe.admin.ch/ec-strom.
Hochspannungsleitungen (hier im Kanton Uri) sind der sichtbare Teil des Stromnetzes. Die Laststeuerung erfolgt über die unterirdisch verlegten Verteilnetze in Städten und Dörfern.
Verfügung, mit denen die Hochschule Luzern ihren Algorithmus trainieren konnte. «Die au-tomatisierte Erkennung von flexiblem Lasten in den Haushalten erspart uns viel Knochenarbeit», sagt Adrian Arnold, Leiter SmartGrid bei EWA-energieUri. «Wir werden die Erkenntnisse aus dem Projekt nutzen, sobald der Smart-Meter-Rollout in unserem Netz abgeschlossen ist. Wir erhoffen uns davon
eine Optimierung beim Lastmanagement von Boilern und Wärmepumpen.» Um künftig auch Ladestationen und PVAnlagen ins Lastmanagement einbeziehen zu können, soll die Schmalband-PowerLine-Communication (PLC), die heute die Smart-Meter-Daten überträgt und für die klassische Rundsteuerung genutzt wird, zu einem leistungsfähigen bidirektionalen System ausgebaut werden.
Die Entwickler der ASGAL Informatik GmbH haben mit dem «Smart Energy System» (SES) die technische Infrastruktur für den Feldtest in der Gemeinde Vilters-Wangs aufgebaut und dabei die an der Hochschule Luzern entwickelten KI-Algorithmen implementiert.
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Die Kommunikationsplattform für Klima und Energie in der Region
Das Science- und Erlebniscenter Primeo Energie Kosmos in Münchenstein hat sich seit seiner Eröffnung zu einer wichtigen Kommunikationsplattform für Klima, Energie und Nachhaltigkeit in der Region entwickelt. Sowohl Privatpersonen und Schulen als auch Vereinen, Unternehmen und Wirtschaftsverbänden steht dieser Ort für Besuche und Veranstaltungen zur Verfügung.
Ob für einen spannenden Besuch privat oder in der Gruppe, ob für einen Event, eine Tagung, Schulung oder Konferenz: Allein im ersten Jahr haben mehr als 17’000 Besuchende die zahlreichen Möglichkeiten genutzt, die der Primeo Energie Kosmos in Münchenstein seit Anfang 2023 bietet – von der breiten und anschaulichen Themenvermittlung rund um Klima und Energie bis hin zu Events mit einer hochmodernen Medientechnik.
«Zahlreiche namhafte Unternehmen nutzen den Primeo Energie Kosmos bereits für ihre Veranstaltungen», sagt Wolfgang Szabó, der die Einrichtung mit konzipiert hat und leitet. So hielten etwa die Organisatoren der Tour de Suisse hier bereits zweimal ihre Medienkonferenz vor der Landesrundfahrt ab. Das Energie-Cluster, ein Netzwerk der Energiebranche, nutzt die Räumlichkeiten jährlich für seine Tagung. Die Energy Scouts, junge Macher der Energiewende, führen hier ihre Lehrgänge durch. Auch Banken, Politikerinnen und Politiker sowie Verbände sind immer wieder zu Gast, um diesen ganz besonderen Ort der Nachhaltigkeit und Wissensvermittlung für ihre Events zu nutzen.
Hauptveranstaltungsort ist das würfelförmige Science Center direkt am Birsufer. Hier finden bei voller Bestuhlung bis zu 120 Gäste Platz. Die umfangreiche und moderne Medientechnik – inklusive LED-Wall, Kameras und eines flexiblen Audiosystems – ermöglicht es auch, Live-Übertragungen direkt aus dem Science Center durchzuführen. «So können Events seit Neuestem auch hybrid abgehalten und somit einem viel grösseren Teilnehmerkreis zur Verfügung gestellt werden», so Wolfgang Szabó. Vom Einladungsmanagement über die Erstellung des Programms, die Durchführung ganz individueller Wis senstouren und die Verpflegung über einen ausgesuchten Caterer bis hin zur technischen Unterstützung des versierten Teams vor Ort wird hier jede Veranstaltung zu einem ganz be sonderen Erlebnis – ein Rundumpaket mit engmaschiger Be gleitung vom Anfang bis zum Schluss.
Die Gebäude des Primeo Energie Kosmos bieten den Gästen dabei einen ganz besonderen Rahmen für ihren Event. Hier wird das Thema Nachhaltigkeit nicht nur erlebbar, sondern auch aktiv gelebt. Das Science Center, in dem die meisten Events stattfinden, besteht zu 70 Prozent aus wiederverwendeten Materialien oder nachwachsenden Rohstoffen, insbesondere aus Holz. Am augenfälligsten ist dabei auf den ersten Blick die markante Gitterfassade des Neubaus. Diese besteht aus ausrangierten Strommasten der Swissgrid. Die Leuchten im Innenraum lagerten früher bei Novartis in Basel, ebenso die Waschbecken oder die Kaffeeküche. Der Boden im ersten Stock besteht zum Teil aus Planken eines ehemaligen Bootshauses in Kaiseraugst. Und zur Aussenverkleidung kamen Platten zum Einsatz, die auf einer Baustelle in Luzern anfielen und andernfalls entsorgt worden wären – Kreislaufwirtschaft par excellence.
Auch der Aussenraum, der den Primeo Energie Kosmos umgibt, folgt dieser Philosophie der Kreislaufwirtschaft. Die unterschiedlichen Platten, Fliesen und Steine etwa, die zu einer fast mosaikartigen Maserung des Aussenraums führen, waren bereits an anderen Orten im Einsatz, etwa vor einem Schulhaus oder auf dem Gelände von Primeo Energie selbst. Für die nachhaltige Gestaltung hat die Fachzeitschrift Hochparterre den Aussenraum mit dem Bronzenen Hasen ausgezeichnet. Der gesamte Primeo Energie Kosmos mit seinen renovierten und neu errichteten Gebäuden ist zudem Teil einer Pilotstudie des Bundes zum Thema Kreislaufwirtschaft.
Ursprünglich konzipiert wurde der Primeo Energie Kosmos als Science und Erlebniscenter mit besonderem Schwerpunkt auf Schülerinnen und Schüler der Sekundarklassen 1 und 2. Dabei besteht er aus drei Gebäuden: dem Science Center, dem Erlebnis Center und der Lernwelt Energie. Im Science Center können die Gäste Klima und Energie mit den eigenen Händen begreifen. Sie lernen Pioniere der Wissenschaft kennen und er fahren, was man unter dem Albedo-Effekt versteht und wie Solarzellen Licht in Elektrizität umwandeln.
Direkt nebenan, im Gebäude des ehemaligen Elektrizitätsmuseums, gehen die Gäste auf ihre persönliche Energiereise,
Öffnungszeiten des Primeo Energie Kosmos sind Montag und Freitag 9 – 13 Uhr und Mittwoch 13 – 17 Uhr
Möchten Sie den Primeo Energie Kosmos für Ihre Veranstaltung nutzen? Dann wenden Sie sich gerne an kontakt@primeo-energie-kosmos.ch.
Weitere Informationen finden Sie unter www.primeo-energie-kosmos.ch.
geführt von virtuellen Protagonisten. Vor ihnen öffnet sich eine spannende Welt aus Sonne, Wind und Wasser und sie erfahren, wie wir die Energiewende mithilfe der erneuerbaren Energien doch noch schaffen können. Um das Erlebnis noch anschaulicher zu gestalten, können die Besucherinnen und Besucher mit der Gondel eines Windkraftwerks in schwindelerregende Höhen aufsteigen. Sie betreten einen Stromspeicher und gehen am Ende sogar auf Wolken. Ein eigener Bereich des Gebäudes ist Sonderausstellungen vorbehalten. Hier wird ab Ende September 2024 die erste Kunstaustellung zu sehen sein.
Die Lernwelt Energie bietet die seit vielen Jahren begehrten Solarworkshops für Kinder an. Dort können die mit Sonnenkraft betriebenen Autos, Boote und
Flugzeuge nach dem Workshop direkt vor Ort getestet und bewundert werden.
Mit diesem umfassenden Angebot werden Kinder, aber auch Erwachsene auf immersive Weise an die Themen Energie, Klima und Nachhaltigkeit – drei grosse Themen unserer Zeit – herangeführt. Die Wissensvermittlung geschieht dabei immer interaktiv an Mitmachstationen, in Führungen, Vorträgen und Workshops im Science Center oder immersiv durch die Energiereise im Erlebnis Center. Künftig dringt die Vermittlung in eine weitere wichtige Dimension vor: die der Kunst. Der Primeo Energie Kosmos wird zur Plattform für Ausstellungen, die sich auch durch die Kunst mit Klima, Energie und Nachhaltigkeit beschäftigen. «Die Energiewende schaffen wir alle gemeinsam
nur, wenn uns neben den technischen Errungenschaften auch der kulturelle Wandel in unserer Gesellschaft und unseren eigenen Köpfen gelingt. Genau an dieser spannenden Nahtstelle kommt bei uns die Kunst ins Spiel», schwärmt Wolfgang Szabó. Kunst und Wissenschaft müssen für ihn Hand in Hand gehen. «Anders als Wissenschaft kann Kunst emotionalisieren. Während uns Menschen die Wissenschaft zum Nachdenken anregt, um Lösungen zu finden, regt die Kunst zum Nachfühlen an, um ein tieferes Verständnis unserer Umwelt zu finden. Mit diesem Mix können wir einfach alles erreichen.»
KONTAKT
Primeo Energie Kosmos Weidenstrasse 6
CH-4142 Münchenstein
Telefon +41 (0) 61 415 44 38
kontakt@primeo-energie-kosmos.ch www.primeo-energie-kosmos.ch
BFE-Tagung zur Schweizer Wärmepumpen-Forschung in Bern
Von den gut 43’000 Wärmepumpen, die im vergangenen Jahr in der Schweiz verkauft wurden, haben fast 90 Prozent eine Leistung von unter 20 Kilowatt, wie sie typischerweise für ein Ein- oder Zweifamilienhaus benötigt wird. Daneben existieren aber auch leistungsstarke Wärmepumpen, die heute schon Mehrfamilienhäuser mit Heizenergie und Industriebetriebe mit Prozesswärme versorgen. Das machte Ende Juni 2024 die traditionsreiche Wärmepumpentagung des Bundesamts für Energie in Bern deutlich. von Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)
Die Zahl der in der Schweiz verkauften Wärmepumpen hat im Jahr 2023 zwar noch zugenommen, aber seit dem 4. Quartal 2023 sind die Verkaufszahlen rückläufig.
Die Wärmeproduktion in neun von der Universität Genf untersuchten Mehrfamilienhäusern wird zu einem massgeblichen Teil mittels Wärmepumpen sichergestellt (in der Grafik grün hervorgehoben). Die Wärmepumpen arbeiten mit einer gemessenen Jahresarbeitszahl zwischen 2.3 (für bestehende, nicht renovierte Gebäude) und 3.7 (für ein neues Wohngebiet).
Noch nie wurden in der Schweiz so viele Wärmepumpen verkauft wie im letzten Jahr. Über 43’000 Geräte zur Erzeugung von Heizwärme und Warmwasser aus Umweltwärme wurden 2023 abgesetzt, sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor. Trotz dieser Erfolgsmeldung ist Alexandra Märki, Geschäftsführerin der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS), nicht ganz zufrieden. Denn das starke Wachstum der Verkäufe in den letzten Jahren scheint seit dem 4. Quartal 2023 gestoppt. Märki konstatiert einen «Einbruch der Verkaufszahlen», der unter anderem auf hohe Hypothekarzinsen zurückzuführen sei, wie sie an der BFE-Tagung zur Wärmepumpenforschung ausführte, deren 30. Ausgabe Ende Juni erstmals in Bern stattfand (nicht wie bis anhin in Burgdorf).
Trotz dieses Dämpfers dürfte der Boom der Wärmepumpen mittelfristig weitergehen. Man könnte auch sagen: Er muss weitergehen, denn Wärmepumpen sind eine «Schlüsseltechnologie zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors», wie BFE-Vizedirektor Pascal Previdoli sagt. Soll die Schweiz bis im Jahr 2050 klimaneutral werden, muss die Zahl der Wärmepumpen nämlich in den nächsten 25 Jahren auf 1.5 Millionen verfünffacht werden.
Wichtig dabei: Wärmepumpen sollen nicht nur im Wohnungssektor zur dominierenden Heizungstechnologie aufsteigen, sondern auch im Dienstleistungs- und Industriesektor verstärkt Verbreitung finden. Eine grosse Bedeutung kommt ihnen auch bei der Wärmeproduktion für Fernwärmenetze zu.
GENF VERSORGT MEHRFAMILIENHÄUSER
Heute werden noch überwiegend kleine Wärmepumpen mit weniger als 20 Kilowatt Leistung verkauft, die auf die Bedürfnisse von Ein- und Zweifamilienhäusern zugeschnitten sind. Die Nutzung von Umweltwärme (Aussenluft, Erdreich, Flüsse und Seen, Grundwasser) gelingt aber nicht nur im Klei nen, sondern unterdessen auch in grossen Dimensionen. Beispielsweise zur Beheizung von Mehrfamilienhäusern. Ein Forscherteam der Universität Genf informierte an der Wärmepumpentagung über die Ergebnisse einer Untersuchung von neun Genfer Mehrfamilienhäusern beziehungsweise Überbauungen, die durch Wärmepumpen versorgt werden. Die Wärmepumpen haben hier Leistungen von 30 bis 5 000 Kilowatt und decken den Wärmebedarf der Bestands- und Neubauten in den
Dieses 1981 erbaute und 2013 sanierte Büro- und Gewerbegebäude in St. Gallen wurde 2023 mit einer Niederhub-Wärmepumpe ausgerüstet, die 26-grädiges Heizwasser bereitstellt. Als Wärmequelle bzw. zur Gebäudekühlung werden acht Erdsonden mit 280 Meter Tiefe eingesetzt. Die Wärmepumpe arbeitet mit einem COP von 10 und mehr. Die Beheizung von 100 Quadratmeter Gebäudefläche benötige nur noch so viel Strom wie ein 40-Watt-Glühbirne einst verbrauchte, führte Beat Wellig von der Hochschule Luzern in einem anschaulichen Vergleich aus.
meisten Fällen zu 50 bis 100 Prozent. Für den restlichen Wärmebedarf werden Gaskessel und bisweilen auch Solarwärme herangezogen, wie Simon Callegari, Wissenschaftler an der Universität Genf, in Bern sagte.
Auch für die Wärmeversorgung von Bürogebäuden und Hochhäusern sind Wärmepumpen leistungsfähig genug. Auf dem Papieri-Areal in Cham entsteht bis 2035 etappenweise ein Quartier mit 1 000 Wohnungen und 1’000 Arbeitsplätzen, dessen Wärmebedarf einzig mit Wärmepumpen abgedeckt wird. Im Endausbau soll es mit Wärme aus einem Feld mit 192 Erdwärmesonden, die 320 Meter tief gebohrt werden, und Umweltwärme aus einem Fluss versorgt werden. «Zusammen mit Photovoltaik-Dachflächen deckt das Quartier seinen Energiebedarf im Endausbau 75 Prozent autark und die Wärmeund Kälteversorgung ist vollständig erneuerbar. Eine Plusenergiebilanz für die grossen Gebäude beziehungsweise das ganze Quartier ist anspruchsvoll, aber de finiert ein ambitioniertes Ziel», sagt Carsten Wemhöner von der Ostschweizer Fachhochschule, der das Projekt wissenschaftlich begleitet. Beat Wellig (Hochschule Luzern) berichtete in Bern über
Visualisierung des Papieri-Areals in Cham. Hier sollen bis 2035 auf einem 170’000 Quadratmeter grossen Areal 1 000 Wohnungen und 1 000 Arbeitsplätze entstehen. Die Gebäude werden durch Wärmepumpen beheizt, die das Erdreich (Erdwärmesonden) und Flusswasser als Wärmequellen nutzen.
Werden Wärmepumpen in Industriebetrieben eingesetzt, sollten vorgängig mittels Pinch-Analyse die Heiz- und Kühlbedürfnisse einschliesslich der tatsächlich benötigten Prozesstemperaturen sorgfältig untersucht werden. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass Wärmepumpen im schlimmsten Fall als «Elektroheizung» oder mit unnötigen Exergieverlusten beziehungsweise geringem COP eingesetzt würden, betonte Beat Wellig (HSLU) an der Wärmepumpentagung in Bern. Wellig zeigte am Beispiel einer Molkerei, dass in diesem Betrieb 75 Prozent des Energiebedarfs mit Wärme unter 100 °Celsius gedeckt werden kann und damit nur relativ wenig Prozessdampf bereitgestellt werden muss. Dadurch können im untersuchten Fall die Exergieverluste um bis zu 46 Prozent und die CO2Emissionen um bis zu 66 Prozent verringert werden.
ein Büro- und Gewerbegebäude in St. Gallen, das durch eine Wärmepumpe mit einem COP von über 10 beheizt und einem COP von 50 gekühlt wird. Diese aussergewöhnliche Effizienz wird erreicht durch eine speziell konstruierte NiederhubWärmepumpe, die mit hohen Quelltemperaturen (hier 11 bis 13 Grad Celsius) und niedrigem Heizungsvorlauf (hier 26 Grad Celsius) arbeitet. Diese tiefe Vorlauftemperatur genügt, weil die Heizwärme in den Räumen mit Konvektoren an die Luft abgegeben wird.
Cordin Arpagaus, Experte für Hochtemperatur-Wärmepumpen an der Ostschweizer Fachhochschule (OST), hat die Verbreitung von Grosswärmepumpen (>100 Kilowatt Leistung) für Industrie und Fernwärmenetze untersucht. In der Schweiz wurden in den letzten Jahren jeweils 150 bis 300 Stück verkauft – eine geringe Zahl, wenn man bedenkt, dass dieser Leistungsbereich ein grosses Dekarbonisierungspotenzial aufweist. Dabei hat sich das Angebot von Hochtemperaturwärmepumpen in den letzten sechs Jahren verdoppelt. Sie nutzen in der Regel Abwärme als Wärmequelle und stellen Prozesswärme bereit. Dafür besteht insbesondere in den Branchen Chemie / Pharma, Nahrungsmittel und Papier eine grosse Nachfrage, ebenso bei der Versorgung von Fernwärmenetzen. Gegenwärtig beziehen gemäss einer Erhebung von Frühjahr 2024 nur 14 Prozent der thermischen Netze in der Schweiz ihre Wärme aus Grosswärmepumpen. Mit Wärmepumpen lassen sich in der Industrie bis zu 80 Prozent Energie sparen und die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent senken, wie OST-Forscher mit Anwendungsbeispielen belegen können. Für Cordin Arpagaus besteht für Grosswärmepumpen noch ein riesiges Potenzial: «Um dieses auszuschöpfen, muss günstiger Strom verfügbar sein. Wir brauchen zudem Ingenieure, die solche Geräte in die bestehenden Prozesse integrieren können. Und es braucht Fördermassnahmen, um diese Technologie in die breite Anwendung zu bringen, so wie die ab 2025 geplante Förderung für Wärmepumpen mit mehr als 70 Kilowatt.» Bei den Grosswärmepumpen werden heute schon mehrheitlich natürliche Kältemittel eingesetzt. Sie nehmen damit einen Trend vorneweg, der bei den kleineren Wärmepumpen noch kaum greifbar ist.
Am Institut für Energiesysteme (IES) an der Ostschweizer Fachhochschule (Standort Buchs / SG) wird gegenwärtig im Rahmen eines Innosuisse-Projekts eine Dampferzeugende Wärmepumpe (100 Kilowatt) entwickelt, die bis zu 148-grädigen Dampf für industrielle Prozesse zur Verfügung stellen soll (18 Kilogramm pro Stunde). Als Kältemittel wird Butan eingesetzt, der Turbokompressor komprimiert Wasserdampf und basiert auf einem ölfreien Gaslager.
Fallstudie «Daru» aus der Untersuchung der Universität Genf: Auf dem Dach eines 1992 erbauten und nicht renovierten Wohnhauses wurden sechs 31-Kilowatt-Luft-Wasser-Wärmepumpen installiert. Sie decken etwa 70 Prozent des Wärmebedarfs.
BEST-PRACTICE-BEISPIEL
AUS DER INDUSTRIE
An der Berner Tagung wurde mit Referaten und einer Postersession eine Reihe von Projekten aus der Wärmepumpenforschung vorgestellt, die mit Unterstützung des BFE durchgeführt wurden beziehungsweise noch werden. Sie beziehen sich unter anderem auf exemplarische Anwendungen von leistungsstarken Wärmepumpen zum Beispiel in einer Fleischfabrik, einer Bierbrauerei, einem Milchverarbeitungsbetrieb oder einer Fabrik zur Herstellung von veganem Käse. Reinhard Radermacher, Professor an der US- amerikanischen University of Maryland, hatte die an der Fachkonferenz anwesenden Forscherinnen und Forscher schon in seinem einleitenden Keynote-Referat er muntert, nicht auf den bisherigen Erfolgen auszuruhen. Er plädiert für neuen Er findergeist, um Wärmepumpen noch kompakter, effizienter und anwenderfreundlicher zu machen.
Wichtig für die Verbreitung grosser Wärmepumpen im Gebäudebereich sind neben technischen Fragen auch regulatorische Aspekte. In diesem Zusammenhang kündigte Pierre Christe, Wärmepumpen-Experte beim BFE, an, dass Diskussionen für eine Ausweitung der Leistungsgarantie, wie sie heute für die Installation kleiner Wärmepumpen (bis 15 Kilowatt Leistung) gilt, auf grosse Anlagen zurzeit laufen. Er informierte zudem über die aktuellen Arbeiten zur Revision der Gewässerschutzverordnung mit dem Ziel, adäquate Rahmenbedingungen für die saisonale Wärmespeicherung im Untergrund und insbesondere im Grundwasser zu schaffen. Diese Entwicklung ist gerade für Wärmeverbünde von Bedeutung, um den Einsatz von Wärmepumpen und Langzeitspeichern bei der Planung von Fernwärmenetzen zu fördern.
Frédéric Bless vom Institut für Energiesysteme der Ostschweizer Fachhochschule zeigte in Bern auf, für welche industriellen Prozesse beziehungsweise Prozesstemperaturen heute Wärmepumpen zur Verfügung stehen.
Cordin Arpagaus hat sich in einer Studie eine Übersicht über den Bestand an Industrieund Grosswärmepumpen in der Schweiz verschafft.
Die gedruckte Dokumentation zur 30. Tagung des Forschung sprogramms «Wärmepumpen und Kältetechnik» des Bundesamts für Energie kann erworben werden unter info@fws.ch.
Auskünfte erteilt Stephan Renz (info@renzconsulting.ch), externer Leiter des BFE-Forschungsprogramms Wärmepumpen und Kälte.
Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrationsund Leuchtturmprojekte im Bereich Wärmepumpen und Kälte finden Sie unter: www.bfe.admin.ch/ec-wp-kaelte
Im Berner Oberland findet sich die perfekte Umgebung, um in Ruhe Unternehmens-Strategien zu entwickeln, neue Pläne zu schmieden und der Kreativität dank viel Inspirationspotenzial – in der Location selbst, aber auch in der traumhaften Umgebung – freien Lauf zu lassen.
Hofstetten bei Brienz, ein etwas verträumtes, wunderschönes Dorf ganz nah am türkisblauen Brienzersee und am Fusse der schönsten Berge der Schweiz, ist der ideale Ort für Firmenevents, Seminare, Workshops und Meetings. Denn: Eingebettet in die zauberhafte Region liegt das Zuhause der kultigen Holzkuh mit den roten Flecken – die original Trauffer Kuh, hergestellt in dritter Generation, mit viel Liebe von Hand. Rund um die Holzkuh ist 2022 eine Erlebniswelt mit Gastronomie und dem dazugehörten Bretterhotel entstanden. Ein inspirierendes Bijou nicht nur für Holzkuh-Fans und Feriengäste, sondern auch für unvergleichliche Business-Anlässe. Herzlich willkommen, in der wortwörtlich KUHlsten Seminarund Eventlocation der Schweiz! Und ganz wichtig, gleich zum Vorwegnehmen: Wir sagen du. Ganz unkompliziert. So wie euer Aufenthalt bei uns sein soll.
Klar, Familien sind in der Trauffer Erlebniswelt herzlich willkommen und bestens aufgehoben. Doch nicht nur für kleine Entdecker bietet die Trauffer Erlebniswelt alles, was das Herz begehrt – auch für Firmenmeetings und kreative Köpfe ist sie die ideale Location. Die zentrale Lage mitten in der Schweiz, dennoch ruhig und mitten in der Natur, macht die Trauffer Erlebniswelt gerade dann zum perfekten Ort, wenn deine Gäste aus verschiedenen Ecken der Schweiz anreisen oder euer Unternehmen in der Stadt liegt. Raus aus dem Alltag, Kopf lüften und gleichzeitig richtig fokussiert arbeiten. Die Event- und Seminar-Etage kann exklusiv
gebucht und dem Anlass entsprechend in der Grösse und Ausstattung der Technik so angepasst werden, wie es gewünscht ist. Im grossen Eventraum kann mit bis zu 180 Gästen getagt werden, die Etage lässt sich aber auch in zwei oder gar drei klei nere separate Räume umbauen. Moderationskoffer stehen stilecht aus Holz gefertigt bereit, Flipcharts und weiteres Equipment ist vorhanden. Die moderne Infrastruktur sorgt für eine einfache Nutzung der Technik, das Cheminée mitten im Raum für eine besondere und gemütliche Atmosphäre.
RAHMENPROGRAMME,
Kein erfolgreiches Meeting ohne ein passendes Rahmenprogramm. Mal mit den Händen anstelle des Kopfes arbeiten, etwas tun, das man sonst eben nie tut. Was das sein könnte? Eine Holzkuh schnitzen und sie dann gleich auch noch bemalen. Das Trauffer-Team bietet diese Holzkuh-Schnitzkurse im eigenen Haus an, inklusive Getränke. Klar, auf Wunsch kann davor oder danach ein Apéro serviert werden. So reicht bei vollem Programm ein kreativer Unterbruch von rund zwei Stunden, um mal den Geist ausruhen und die Hände aktiv werden zu lassen. Ergänzend oder als Alternative kann eine Fabriktour durch die faszinierende Holzspielwaren-Produktion, eine Antik-Schreinerei welche sich nur 200 Meter von der Erlebniswelt und dem Bretterhotel entfernt befindet, gebucht werden. Während einem 1-stündigen Rundgang zu Fuss, geführt von einem Fabriktour-Guide, erfahren die Teilnehmer alles über die Familiengeschichte der Trauffers, entdecken die Geburtsstätte der rot gefleckten Holzkuh und können vor Ort zusehen, wie die rund 700 unterschiedlichen Holzprodukte von Hand ausgesägt, gekählt, geschliffen und bemalt werden, wie die beliebten Holzställe für die Tiere entstehen. Wenn dein Team das alles lieber auf eigene Faust entdecken möchte, steht natürlich auch das «KUHniversum», der Erlebnisrundgang in der Trauffer Erlebniswelt, mit allen Infos rund um Holzkuh & Co. zur Verfügung. Und das war erst, was die Erlebniswelt selbst zu bieten hat. Noch viel mehr zu entdecken gibt es in der nahen Umgebung: Das Freilichtmuseum Ballenberg ist direkter Nachbar, die Station der Brienzer Rothornbahn liegt 10 Minuten entfernt, genau wie die Giessbachfälle oder der Brienzersee. Etwas weiter entfernt, aber dennoch nah und jeden Ausflug wert, sind die Grimselwelt und die Jungfrauregion. Im Winter bieten die beiden nur 20 Minuten entfernten Skigebiete Hasliberg und Axalp die ideale Möglichkeit, einen erlebnisreichen Skitag – wenn gewünscht sogar mit Skirennen – in den Aufenthalt zu integrieren. Für TeamErlebnisse auf dem Wasser, in den Bergen, mit dem Bike oder zu Fuss ist auf jeden Fall gesorgt.
«KUHLINARISCH»
Hunger? Kein Problem. KUHlinarisch werdet ihr inhouse so richtig verwöhnt. In den Seminarräumen bieten wir während eures Events oder Seminars salzige und süsse Kaffeepausen an, eure eigene Kaffeemaschine und Wasser stehen im Raum rund um die Uhr zur Verfügung und für Apéros, Mittag- und Abendessen ist selbstverständlich auch gesorgt. Mittag- und Abendessen finden je nach Gruppengrösse und Verfügbarkeit im Restaurant Alfred’s mit traumhafter Aussicht in die Berge und Terrasse oder in einem der Eventräume statt. Je nach Gruppengrösse kann zwischen Menü und à la carte frei gewählt werden.
Rund um die Uhr hat euer Team auch die Möglichkeit, Burger, Hotdogs, Sandwiches oder hausgemachte Pommes, süsses aus der Hausbäckerei oder Getränke in Rosa’s Bäckerei-Bistro zu kaufen. Dieses ist täglich von 7 bis 21.30 Uhr geöffnet und
bietet abends auch erfrischende KUHcktails an, welche im Sommergarten genossen werden können.
Durst zu später Stunde? Im Hotel finden die Gäste die «Mini Bar Dini Bar», welche rund um die Uhr Softgetränke, Kaffee, Tee, Bier und Weine anbietet.
Unkompliziert und einladend, modern und doch gemütlich – so wohnt es sich im Bretterhotel. Nach einem anstrengenden Seminartag bietet es mit 31 Zimmern die perfekte Möglichkeit zur Erholung und zum Rückzug. Ob Doppelzimmer zur Einzelnutzung oder 4-Bettzimmer, Zimmer mit Sauna oder unsere Saunasuite mit zusätzlichem Wohnzimmer und Essbereich – auch hier erfüllen wir ganz unterschiedliche Wünsche. Ja, wir haben Zimmer mit Rutschbahnen. Diese werden in der Regel an Familien vergeben – aber möglich ist in der Trauffer Erlebniswelt eigentlich alles …
Fazit: Die Trauffer Erlebniswelt verbindet moderne Seminar- und Eventmöglichkeiten mit traditionellem Handwerk und inspirierender Natur. Eine einmalige Atmosphäre, die jede Firmenveranstaltung und jedes Seminar zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lässt. Hofstetten bei Brienz ist der Ort, an dem Moderne und Tradition harmonisch miteinander verschmelzen. Aber überzeugt euch doch einfach selbst.
ANFRAGEN UND RESERVATIONEN
www.trauffer.ch events@trauffer.ch +41 (0) 033 952 15 01
Online-Formular für Erstanfrage: www.trauffer.ch/anfrage
Die Marina Lachen vereint persönlichen Service, gastronomische Vielfalt und einen atemberaubenden Ausblick auf den Zürichsee mit einer Infrastruktur, die den hohen Ansprüchen von Geschäftskunden gerecht wird.
Das Motto «Nahe genug vom Alltag entfernt ...» spiegelt das Erlebnis im Seminarhotel perfekt wider. Hier geniesst man eine ruhige, diskrete und exklusive At mosphäre – ein echtes «Hideaway» am Zürichsee, nur 20 Autominuten von Zürich entfernt. Die Gastronomie- und Erlebnismeile umfasst ein Vier-Sterne-Lifestylehotel mit 21 Zimmern, vier Veranstaltungsräume, zwei Restaurants sowie eine Bar-Lounge und verwandelt so jeden geschäftlichen Aufenthalt in ein besonderes Erlebnis.
An der Marina Lachen kommen Entscheidungsträger und kreative Köpfe zusammen. Die vier modern ausgestatteten Seminarräume bieten Platz für bis zu 100 Personen, wobei die ideale Teilnehmerzahl bei fünf bis 20 Personen liegt. Die helle und inspirierende Atmosphäre mit Seeblick sowie eine abwechslungsreiche Pausenverpflegung garantieren produktive Meetings und innovative Ideen.
Kulinarische Highlights während des Seminars bieten das Grillrestaurant «The Steakhouse» mit Fleisch und Seafood vom offenen Holzkohlegrill und das italienische Restaurant «Osteria Vista» mit traditioneller Steinofenpizza und mediterranen Gerichten. Nach einem erfolgreichen Meeting-Tag trifft man sich in der «Lago Lounge» zu einem Apéro, lässt den Blick über den See schweifen und entspannt die Seele baumeln.
Direkt am Zürichsee gelegen, ist das Seminarhotel der ideale Ausgangspunkt für Teamevents, die Kreativität, Spass und Entspannung fördern. Ob auf dem See, am Berg oder beim abenteuerlichen Urban Golf im Dorf – die Auswahl an abwechslungsreichen Gruppenaktivitäten ist gross.
In den attraktiven Tagespauschalen ist alles inklusive: Mittagessen, Raummiete, Standardtechnik, Schreibmaterial, Mineralwasser à discrétion sowie zwei Kaffeepausen mit reichhaltiger Verpflegung. Teilnehmer, die im Hotel übernachten, profitieren zudem von Vorteilskonditionen.
Marina Lachen Hafenstrasse 4 CH-8853 Lachen SZ Telefon +41 (0) 55 451 73 73
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Ein kulinarisches Erlebnis im Weinberg: Erleben Sie ein unvergessliches Wein-Dinner direkt in den blühenden Weinbergen. An sorgfältig arrangierten Tischen, mitten in den Rebengassen oder mit herrlicher Aussicht, geniessen Sie ein mehrgängiges Menü kombiniert mit lokalen Weinen und lernen dabei die Winzerfamilien kennen.
Interview mit Jürg Bachofner von Roland Baer
Herr Bachofner, Sie sind Geschäftsführer des Branchenverbands «Deutschschweizer Wein». Immer mehr Weinliebhaber wechseln zu einheimischen Trauben. Wie sehen Sie die Entwicklung in Ihrer Branche?
Jürg Bachofner: Wir können nun die Früchte der kontinuierlichen Anstrengungen ernten, die zugunsten des Schweizer Weins stattfinden: einerseits regional verankerte Werbung, andererseits authentische Winzer mit einem soliden Wissen, wie ein qualitativ hochstehender Wein hergestellt werden kann.
Der Rosé ist bei den jungen Weintrinkern sehr beliebt. Wie soll es mit dieser euphorischen Begeisterung und diesem Trend weitergehen?
Ja, der Roséwein-Konsum ist seit jeher Schwankungen unterworfen. Er ist auch ein saisonales Produkt, das vor allem im Sommer viel und gerne getrunken wird. Die Deutschschweizer Winzer sind
Jürg Bachofner ist Geschäftsführer des Branchenverbands «Deutschschweizer Wein».
gerüstet für den Rosé-Konsum, viele führen ihn im Sortiment. Er wird aus roten Blauburgundertrauben hergestellt und ist
harmonischer, abgerundeter als die Weissweine. Der Rosé-Konsum ist immer noch klein, wird aber weiterhin zunehmen.
Deutschschweizer Wein wurde vor Jahren belächelt und war nur einem gewissen Publikum zugänglich. Die Situation hat sich jedoch geändert. Wie kam es zu dieser positiven Wende? Was sich geändert hat, ist die kontinuierliche Qualitätssteigerung des Schweizer Weins. Was sich noch nicht geändert hat: Nur jeder zweite Bewohner der Deutschschweiz kennt den einheimischen Wein. Dies rührt daher, dass drei Viertel der einheimischen Weine direkt vom Winzer verkauft werden. Auf unserer Website www.deutschschweizerwein.ch sind über 300 Weinläden der Winzer direkt erreichbar. Auch die offenen Weinkeller helfen, dass Konsumenten mit den Winzern und Kellereien in Kontakt kommen.
Für die Reben sind die Sonnenlage und die Bodenbeschaffung von grosser Bedeutung und Wichtigkeit.
In der Tat, das sogenannte Mikroklima beeinflusst die Weine recht stark. Wir unterscheiden beim Blauburgunder verschiedene Terroirs wie den Zürichsee, die Bündner Herrschaft, das Schaffhauser Klettgau oder den Aargau. Wir haben in der Deutschschweiz elf unterschiedliche Terroirs mit mehreren Unterregionen. Es ist eine echte Freude, diese Weine zu entdecken.
Kommen wir zu den Risiken: Frost, Hagel und Dauerregen sind Gefahren für die Trauben respektive die Reben. Wie kann mit neuen Technologien bessere Abhilfe geschaffen werden?
Frost und Hagel sind auch mit neuen Technologien schwierig in den Griff zu bekommen. Man kann sich jedoch mit Versicherungen gegen den wirtschaftlichen Ausfall schützen. Auch seitliche Hagelnetze sind im Kommen. Grosse Feuchtigkeit über längere Zeit erhöht den Pilzdruck in den Reben stark. Neue Technologien gehen in Richtung genauer Prognosemodelle, welche den Zeitpunkt der Erstinfektion bestimmen können, um den Einsatz von Pilzmitteln (Fungiziden) zu optimieren.
Die Reblandschaft der Bergtrotte in Osterfingen im Herbst.
Deutschschweizer Winzerbetriebe veranstalten jedes Jahr den «Tag der offenen Keller». Erklären Sie uns doch, warum diese Weintage so viel Begeisterung und ein grosses Echo auslösen.
Die offenen Weinkeller werden nicht erst seit gestern durchgeführt, sondern haben ihren Ursprung in der Zürcher Weinbranche Ende der 90er-Jahre. Dieser Anlass, der am 1. Mai durchgeführt wird, wurde bald von anderen Kantonen übernommen und wird jetzt in allen sechs Schweizer Weinregionen veranstaltet. Dieses Jahr nahmen in der Deutschschweiz 224 Winzerbetriebe mit rund 60’000 Besuchern teil. Die Gäste probieren gerne einheimische Weine an ihrem Ursprungsort. Sie lieben das authentische Weinerlebnis direkt auf dem Weingut.
Das Weinerlebnis in den Weinbergen ist eine besondere Art der Degustation. Ist dies eine Art Straussenrestaurant und wann wurde die Weintavolata ins Leben gerufen?
Die Weintavolata bietet den Gästen neben der Degustation ein Weindinner mit mehreren Gängen direkt in den Reben. Für diese Events muss man sich auf deutschschweizerwein.ch/ weintavolata anmelden. Dort sind die Angebote ersichtlich und man kann sich direkt einen Platz sichern. In der Deutschschweiz findet dieses Format heuer zum ersten Mal statt – an zwei Daten im Mai und zwei im August. Die Idee kommt aus dem Wallis, welches den Anlass schon seit mehreren Jahren mit Erfolg durchführt.
Welche Tipps geben Sie Weinanfängern, um sich in der Vielfalt zurechtzufinden?
Jeder Selbstkelterer verfolgt eine Diversitätsstrategie. Bei allen findet man die Hauptsorten Müller-Thurgau (Riesling x Sil vaner) als Weisswein und Blauburgunder als Rotwein. Diese Weine sind typisch bei uns. Ich empfehle Weinanfängern, sich an diese Sorten zu halten.
Wie steht es im Moment um die Ernte 2024?
Es ist noch etwas früh für Prognosen. Die langen Feuchteperioden mit unterdurchschnittlichen Temperaturen haben den Erntezeitpunkt nach hinten verschoben und die Parasitenentwicklung gefördert. Wir gehen jedoch in der Deutschschweiz von einer guten Erntemenge in einer hervorragenden Qualität aus. Wir dürfen uns auf den Jahrgang 2024 freuen, wie schon bei den beiden vorangegangenen Jahren.
Wir wünschen den Deutschschweizer Winzerbetrieben einen goldenen Herbst, eine gute Ernte und viel Oechsle.
Danke, das können wir gebrauchen und nehmen die guten Wünsche gerne entgegen.
Wer in der Schweiz hat noch nie etwas vom Tête de Moine gehört? Wohl kaum jemand. Und im restlichen Europa? Es gibt immer mehr Geniesser dieses typischen Jurakäses, wie dies die Exportzahlen der letzten 40 Jahre belegen. Dieser handwerklich hergestellte Halbhartkäse aus Kuhmilch hat eine reiche Vergangenheit. Die Spurensuche nach diesem schmackhaften und feinen Käse führt sehr weit zurück. Dazu lohnt sich ein kleiner Umweg über Bellelay, ein Dorf im Berner Jura.
Das Kloster von Bellelay (von «belle laie», schöne Bache (weibliches Wildschwein)) wurde 1136 gegründet. Bereits im Jahr 1192 beglichen die Mönche ihren Jahreszins für Grundstücke beim Bistum von Basel entsprechend ihrer Mittel, nämlich in Form von Fromage de Bellelay. Der Fromage de Bellelay ist also älter als die Eidgenossenschaft, die 1291 gegründet wurde. Schnell weckte diese Käseproduktion die Neugier der umliegenden Landwirte –Personen, die kräftig, arbeitsam und das raue Klima auf einer Höhe von 1 000 Metern gewohnt waren. Die Käseherstellung wurde auf Sennereien in der Region ausgelagert. Im Zuge der Wirren der Französischen Revolution wurden die Mönche aus dem Kloster vertrieben. Zu dieser Zeit wird die Bezeichnung
Entdecken Sie die schmackhaftesten und preisgekrönten Tête de Moine beim Tête-de-Moine-Fest. Die Siegerkäse der Girolle d’Or sind im Maison de la Tête de Moine in Bellelay erhältlich. Lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen, die besten Käsesorten der Region zu probieren. Nehmen Sie sich die Zeit, einen köstlichen Tête de Moine AOP auf der Terrasse zu kosten, erfahren Sie mehr über das mehr als 800-jährige Fachwissen und sehen Sie bei der traditionellen Herstellung durch den Käsermeister über dem Holzfeuer zu.
Die Maison de la Tête de Moine ist ein historisches Nebengebäude des Klosters Bellelay und so ist es nur natürlich, dass sich hier zahlreiche Wege kreuzen, die den Jura und den Berner Jura seit Jahrhunderten durchqueren. In diesen geschichtsträchtigen Mauern führt Sie unser Museum durch die Jahrhunderte. Während Ihres Gangs durch das Museum erfahren Sie, geführt von einem iPad, alles über einen Käse, der über die Jahrhunderte seinen ursprünglichen und einzigartigen Charakter bewahrt hat, sowie die Girolle, welche den Käse auch im Ausland berühmt gemacht hat.
Tête de Moine erstmals erwähnt. Der Name scheint entweder auf die Assoziation zwischen dem Schaben des Käses und der Mönchstonsur oder die im Kloster gelagerte Menge Käse «pro Mönchskopf» zurückzuführen sein. Im Jahr 1856 erhielt er am Concours universel von Paris einen Preis und an weiteren Ausstellungen Auszeichnungen.
Bellelay liegt in der Mitte der Produktion dort, wo seit 2016 das Tête-de-Moine-Fest stattfindet. Immer am ersten Maiwochenende wird in Bellelay beim Maison de la Tête de Moine das Fest durchgeführt, welches über 10’000 Besucher pro Jahr anzieht.
Ursprünglich wurde der Käse in den Monaten ohne «r» hergestellt. Doch im Laufe der Zeit wandelte sich die Produktion und weitete sich aus. Wurde der Tête de Moine vor rund 50 Jahren hauptsächlich im Winter genossen, so ist dies heute das ganze Jahr hindurch der Fall.
Eine der Besonderheiten des Tête de Moine liegt in der Art und Weise, wie er konsumiert wird. Angeblich sollen die Mönche des Nachts aufgestanden sein, um heimlich diesen edlen Käse zu essen. Damit ihre Oberen nichts davon bemerkten, schabten sie bloss die Oberfläche des Käses mit einem Messer ab. Dabei stellten sie fest, dass dessen Geschmack noch besser wurde. So mündete schliesslich eine sündige Nascherei in den stilvollen Verzehr des Tête de Moine in Form von Rosetten. Der Tête de Moine sollte also nicht in Stücke geschnitten werden. Das Schaben verändert die Teigstruktur und vergrössert die Oberfläche, die mit der Luft in Kontakt kommt. Dadurch entfalten sich alle für diesen Käse typischen und feinen Aromen.
Die Erfindung der Girolle im Jahr 1981 durch den jurassischen Industriellen Nicolas Crevoisier aus Lajoux stellte eine Zäsur in der Geschichte des Tête de Moine dar. Dieser praktische Käsehobel besteht aus einem an einer Kurbel befestigten Schabmesser und einem Sockel aus Ahornholz. Diese Verbindung zwischen einem Käse und einem Haushaltsgerät war für den Tête de Moine der Durchbruch. Für die Produzenten war sie das Tüpfelchen auf dem i. Die Verkäufe nahmen um über fünfzehnmal zu in den letzten 40 Jahren, die Produktion stieg von 200 Tonnen im Jahr 1980 auf den Rekordwert von 3 303 Tonnen im Jahr 2022. Dieser Halbhartkäse, der 2001 die Appellation d’origine contrôlée (AOC) (kontrollierte Ursprungsbezeichnung) und zehn Jahre später die Appellation d’origine protégée (AOP) (geschützte Ursprungsbezeichnung) erhielt, geniesst europaweite Anerkennung und hat sich stets zu behaupten gewusst – genau wie die Mönche zu ihrer Zeit.
Nicolas Crevoisier, ein Feinmechaniker aus Lajoux, hatte eines Tages im Jahr 1981 diese geniale Idee. Nach mehreren Jahren des Grübelns, unvollkommener Prototypen, Tests und Beratungen mit seinen Angestellten und Angehörigen entstanden schliesslich die Skizzen für diesen wunderbaren und amüsanten rotierenden Käsehobel, der die Geschichte des Tête de Moine verändern sollte. Mit der Lancierung seiner Erfindung blieb Nicolas Crevoisier, eine sehr bescheidene Person, mit beiden Beinen auf dem Boden. Zweifellos war es sein Instinkt, der ihm sagte, dass er das Patent sofort anmelden solle. «Damals plante Nicolas, eine Charge von 1 000 bis 2 000 Kartons zu bestellen um seine Girolles zu verpacken.
Natürlich war er sich bewusst, dass er etwas Tolles erfunden hatte, aber er hätte nie gedacht, dass er jährlich und weltweit über 100’000 Exemplare verkaufen würde», erzählt Pierre Rom, der Mann, der inzwischen die Leitung des Unternehmens übernommen hat. «Nie hätte Nicolas gedacht, dass diese Girolle das Universum des kleinen Käselaibs von Bellelay revolutionieren und ihm ungeahnte Horizonte eröffnen würde. Die Crevoisiers waren eine siebenköpfige Familie. Nicolas sah, wie sich sein Vater beim Bedienen grosser Gesellschaften an endlosen Abenden verausgabte.»
Das Gerät katapultierte den Tête de Moine in eine völlig neue Dimension. Es verlieh dem Käse beachtliche Attraktivität, sodass er auch internationale Märkte erobern konnte. Die Zahlen sprechen denn auch für sich: «Die Ge -
schäftsbeziehungen zwischen den Herstellern des Tête de Moine und Nicolas Crevoisier, dem Erfinder der Girolle, waren stets ehrlich und direkt, genauso wie es Nicolas war. Der Tête de Moine und die Girolle – eine Vernunftehe, die beide Parteien glücklich gemacht hat und dies noch immer tut», sagt Jacques Gygax, Präsident der Branchenorganisation Tête de Moine.
KONTAKT
Maison de la Tête de Moine Le Domaine 1 CH-2713 Bellelay
Telefon +41 (0) 32 941 77 77
info@tetedemoine.ch www.tetedemoine.ch www.maisondelatetedemoine.ch
Als Theodor Beyer (1926 – 2002) beschloss, seine international bedeutende Privatsammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, entstand 1971 das Uhrenmuseum Beyer. Sein Sohn René Beyer (geboren 1963) setzt die Familientradition mit grosser Leidenschaft fort und ergänzt die weltberühmte Kollektion laufend mit hochkarätigen Exponaten.
Die Sammlung des Uhrenmuseums Beyer gehört zu den bedeutendsten der Welt. Lückenlos erzählt sie die Geschichte der Zeitmessung von 1400 vor Christus bis heute. Sie ermöglicht den Besuchern eindrückliche Einblicke in die wundersame Welt der Uhren und in die faszinierende Kunst ihrer Herstellung. Zur Ausstellung gehören seltene und kostbare Exponate wie Schattenstäbe, Sonnenuhren, Öluhren, Sanduhren, Wasseruhren, Standuhren, Tischuhren, Taschenuhren und Armbanduhren sowie wissenschaftliche Instrumente zur Zeitbestimmung und zur Navigation. Ausserdem erwachen in zauberhaften Filmen historische Uhrwerke zum Leben, die wegen ihrer zerbrechlichen Mechanik nur selten in Betrieb sind.
Im Museum sind die Uhren in Gruppen ausgestellt: Elementaruhren (I), Kuriositäten (II), Eisen- und Holzuhren vom 14. bis zum 18. Jahrhundert (III), Uhren aus dem 17. / 18. Jahrhundert (IV), 18. / 19. Jahrhundert (V) und 19. / 20. Jahrhundert (VII). Einen Schwerpunkt bildet die Vitrine mit den Renaissance-Uhren (VI).
Das Uhrenmuseum Beyer gilt als eine der grossen Attraktionen Zürichs. Es befindet sich an der Bahnhofstrasse 31 und ist durch das Ladenlokal von Beyer Uhren & Juwelen erreichbar. Das älteste Uhrengeschäft der Schweiz erkennt man an der markanten goldenen Uhr über den Schaufenstern. Das Museum ist auch Men schen mit Rollstuhl problemlos zugänglich. Es wird von Fachpersonen betreut, die Ihre Fragen gerne beantwor ten. Zudem stehen Ihnen Informationen in verschiedenen Sprachen zur Verfügung. Nach Voranmeldung werden gerne Gruppen und Schulklassen durch das Museum geführt. Im kleinen Museumsshop sind Souvenirs erhältlich.
Uhrenmuseum Beyer Bahnhofstrasse 31
CH-8001 Zürich
Telefon +41 (0) 43 344 63 63
museum@beyer-ch.com www.beyer-ch.com/uhrenmuseum
Gesellschaftsspiele im traditionellen Sinn stellen immer den sozialen Aspekt des Spielens in den Mittelpunkt. Zusammensein, sich austauschen, gemeinsam die Zeit verbringen – Themen die aktueller sind als je zuvor. Die Unique Gaming Partners AG hat sich bereits 2014 ganz bewusst auf Gesellschaftsspiele konzentriert und in einer neuen Form in die Schweizer Haushalte gebracht.
Die Regale waren damals wie auch heute voll mit unzähligen neuen und traditionellen Spielen. Das Problem, welches die beiden Unternehmer André Tschumper und Daniel Herzog erkannt haben: Egal ob in Zürich, Genf oder Lugano – überall gab es dieselben Spiele.
Neue und kreative Ideen waren also gefragt, um in der Spielebranche neben all den Top Brands bestehen zu können. Die Lösung: Mit der Unique Gaming Partners AG haben die Unternehmer Herzog und Tschumper konsequent auf Regionalisierung im Spielemarkt gesetzt und damit das Bedürfnis der Zeit getroffen.
Inspiriert wurden die beiden Unternehmer dabei von der Lebensmittelbranche, die bereits seit vielen Jahren erfolgreich auf regionale und nachhaltige Produkte setzt. Mit der Marke Monopoly, dem beliebtesten und bekanntesten Brettspiel der Welt, hat sich die Unique Gaming Partners AG den erfolgreichen Markteinstieg ermöglicht. Monopoly ist aber auch das meistverkaufte Brettspiel der Welt. Man könnte meinen, jeder Haushalt besitzt bereits eines. Doch wäre es nicht schöner, ein Monopoly Spiel zu spielen, in welchem man sich «wohl» fühlt, weil es ein Stück Heimat beinhaltet? Durch den hohen Individualisierungsgrad auf die Region, einen Verein oder eine Firma, wird die Verbundenheit und Emotionalität zum Spiel extrem positiv wiedergegeben. Das Gesellschaftsspiel erlebt nicht erst seit Corona eine Renaissance. Dies haben die beiden Gründer erkannt und während der Pandemie ihr eigener Spielbrand kreiert. Die Ausgangslage war, dass es Spiele werden sollten, welches einfache Regeln haben, Spielspass für Kinder und Erwachsene zu-
gleich bieten und ebenfalls einen regionalen Charakter aufweisen. So ist die «Du bisch vo» -Spieleserie entstanden. Diese Serie umfasst bereits vier verschiedene Spiele. Angefangen vom Kartenquiz mit 100 Fragen, ein Memo-Legespiel, bis hin zum grossen Wissensspiel mit 600 Fragen ist alles dabei. Neu kommt mit dem regionalen Lebensspiel ein ganz Neues Spiel hinzu, welches extrem Spass macht und eine lustige Zeit mit Freunden und der Familie garantiert. Das regionale Lebensspiel wird ab November für die ersten grossen Kantone einzeln und regionalisiert im Handel verfügbar sein.
Im Zeitalter von Fachkräftemangel in fast allen Branchen sind aber auch vermehrt Firmenkunden auf Unique Gaming Partners AG zugekommen, um spezielle Spiele für ihre Mitarbeiter wie auch Kunden zu kreieren. Neben den altbekannten Evergreens wie Puzzles, Memos, Jasskarten oder Monopoly Spielen, welche übrigens Unique Gaming Partners AG allesamt führt, haben sich erste Kunden bereits Ihr eigenes «Du bisch vo»-Spiel umsetzen lassen. Wer bekommt als nächstes sein eigenes Spiel?
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von Boulevard Vogel
In alten Erinnerungen schwelgen, das macht doch jeder. Wie gross war die Freude und das Vergnügen, auf der Geisterbahn seine Runden zu drehen. Im ersten Stock hatte man das Gefühl, man sei dem Himmel und nicht der Hölle näher. Spinnweben, Plastikkäfer und morsche Skelette, welche vor sich selbst Angst hatten, weil die alten Knochen klapperten und sie von den Fahrgästen traktiert wurden – zum Leidwesen des Ausstellers und des Buckligen am Billettschalter.
Essen war erlaubt, Trinkflasche und Sonstiges auch. Sogar schmusen konnte man, um seinem Schatz die Angst vor der Fahrt zu nehmen. Es war für uns kleinen Playboys wie im Himmel auf Erden. Wir waren in den Augen der Girlies die wahren Helden der Herbstmäss. Unsere Rettungsaktionen dauerten doch meist nicht länger als drei Minuten, bis uns die Realität des prüden Messebesuchs wieder eingeholt hatte und die Hosentaschen abermals nach Kleingeld für eine weitere Lustfahrt in einer der alten Holzkisten durchsucht wurden.
Zu dieser Zeit waren wir nicht von oben bis unten, von links nach rechts tätowiert, hatten keine Piercings und zeigten nicht den Mittelfinger. Wir hatten silberne Ketten am Handgelenk –mit unserem Namen eingraviert – und trugen den Schmuck in aller Ehre. Respekt kam von zu Hause. Sind wir aus dieser Generation heute nicht immer noch alle kleine Roadies?
An den Schiessständen in der Kongresshalle herrschte noch grosses Treiben. Die Standbesitzer kamen mir vor wie Marktschreier. Mit dem Züri-Dialekt tönte es von Weitem «Will der Herr emol schüsse?» Luftdruckwaffen waren der Renner. Man wusste nicht, ob sie manipuliert oder einfach nicht sauber kalibriert waren, da unsere Geschosse i n alle Richtungen flogen – nur nicht auf die weissen Röhrchen, welche doch nur knapp zwei Meter entfernt in Reih und Glied aufgesteckt waren, das Ziel aber verfehlten. Man wurde auch nicht schlau, ob sie aus Gips oder Plastik hergestellt wurden. Die Schausteller zogen doch alle Register, um die Verteilung der Preise zu umgehen, ausser die Schützin war nett und sympathisch.
Die Gewinne waren meist Schlüsselanhänger, Plüschtierchen oder Plastikblumen in allen Grössen, aus dem Reich der aufgehenden Sonne.
Meine Grossmutter Rösli hätte über diese Plastikblumen eine Abhandlung schreiben können. Man nannte sie auch «Kuckucksomi», da in ihrer Stube über dem Tisch eine Kuckucksuhr hing, die mich schon als kleiner Knirps faszinierte. Die ältere Generation nervte sich aber daran, da sich der Vogel alle 15 Minuten zeigte und Kuckuck zwitscherte, aufsässig und unermüdlich war.
Das Warenhaus «Rhybrugg» (heute Manor) war in Sachen Plastikblumen und Grünzeug führend. Auch ich bekam das zu spüren, da ich oft den Gang in die Abteilung Kitsch mitmachen musste. Meine Oma war auf dem Gebiet eine «Koryphäe» oder, um es einfach auszudrücken, «spitze». Bei ihr wusste man nicht so genau, ob es sich um eine Grat wanderung zwischen Kitsch und Sammlerbegierde handelte.
Der Clou des Schiessstands war aber das Schiessen auf den Selbstauslöser, der ein Polaroid-Bild auslöste und man somit ein Alibi hatte, dass man wirklich an der Herbstmäss seine Zeit verbracht hat. War ab und zu gar nicht so schlecht!
Die Himalaya-Bahn war die Superlative und auch ein Treffpunkt in unserer Jugend: lange Haare, Zimmer mannshosen und Afghanmäntel. Die Flower powerZeit hatte uns nicht losgelassen, zum Teil auch nur vom Hören sagen. Statt die Schule zu drücken, verbrachten wir Stunden auf den alten Holzböden, die Farbe war schon abgescheuert.
Zu lautem Sound veränderte sich das Licht je nach Einstellung der Lichtorgel, von «Saturday Night Fever»-Discomusik mit John Travolta und Olivia Newton John über Kuschelrock zu Hard Rock. Aber auch Interpreten wie Udo Lindenberg aus der Ex-DDR wurden gespielt und die überdimensionierte Discokugel drehte ihre Runden und projizierte die silbernen Dreiecke unter den Himmel des Fahrgeschäfts. Es war einmalig!
Boulevard Vogel ist Kolumnist, Redaktor und Satiriker
Und immer wieder tönte aus den Lautsprechern «schneller, schneller, schneller». Das war die Zeit, als die Bahn ihre Fahrt über die Wellen und im schwarzen Tunnel beschleunigte. Der beste Platz war immer beim Einstieg ganz aussen. Durch diese Platzierung wurden die drei bis vier Mitfahrerinnen von der Schwerkraft immer nähergebracht, der Arm musste auch eine andere Haltung einnehmen und fand seinen Weg auf eine Schulter. Der Schmerz der Aussenstangen wurde aber immer intensiver und ungemütlicher, je schneller und holpriger die aneinandergereihten Kisten über das Parkett liefen. Was nahm man nicht alles auf sich! Das Motto war, ein Himalaya-Freak kennt keine Schmerzen, und so wurden weitere Runden gedreht und zu seiner Lieblingsmusik fühlte man sich wirklich wie im Himalaya.
Diese Erinnerungen sollte keiner missen und stets in seinen Gedanken tragen, denn auf diese Art wird dies sicher nie mehr zelebriert.
Hier treffen wir uns: Weinfestival Basel. 26.10. – 3.11.2024 | Messe Basel
Am 11. und 12. September 2024 versammelt die neulancierte ineltec die Schweizer Elektrobranche in der Messe Zürich. Die ineltec reloaded versteht sich als Plattform für Inspiration, Austausch und Wissensvermittlung.
Die Aussichten sind elektrisierend: Mit 140 Ausstellenden auf 11’000 Quadratmetern Fläche ist die ineltec 2024 praktisch ausgebucht. Die Messe will alle zwei Jahre die relevanten Fachbereiche der Elektrobranche vereinen und Hersteller, Händler und deren Abnehmer an einem Ort zusammenbringen.
Die ineltec 2024 avanciert mit ihrem neu konzipierten Format fast 50 Jahre nach ihrer Erstdurchführung im Jahr 1975 erneut zum nationalen Treffpunkt der Schweizer Elektroszene. Das modernisierte Konzept sorgt für ein hautnahes Messeerlebnis: Konzentriert an zwei Tagen, reduziert auf eine kompakte Grösse und erstmals in der Messe Zürich.
In der Branche entspricht die ineltec reloaded einem Bedürfnis und wurde von Anfang an vom wichtigsten Branchenverband EIT.swiss unterstützt. Bereits bei einer Besucherumfrage im Mai 2023 hat sich der Erfolg abgezeichnet. Auf einer Skala von eins bis f ünf haben die Befrag-
ten die Wichtigkeit der Rückkehr der ineltec mit 4.26 bewertet und ihre Besuchsabsichten gar mit 71 Prozent angegeben. 92 Prozentwaren Fachleute mit hoher Entscheidungskompetenz – darunter Handwerker, Installateurinnen, Planer, Ingenieurinnen und Händler. Das Interesse an der Neulancierung am 11. und 12. September 2024 ist gross: Mit 140 Ausstellenden auf 11’000 Quadratmetern Fläche in den Hal len 1 und 2 ist die ineltec 2024 praktisch ausgebucht.
An der ineltec reloaded zeigen führende Hersteller, Händler und Startups aus der gesamten Elektrobranche ihre neusten Produkte und Anwendungen. Die Ausstellung umfasst die Fachbereiche Elektrotechnik und Gebäudeautomation, Energie im Gebäude, E-Mobilität, Infrastruktur, Licht, IT-Lösungen sowie Messen, Prüfen und Werkzeuge. Die Ausstellenden präsentieren sich ergänzend zu
ihrem Liveauftritt an der Messe auch digital auf der Content-Plattform ineltec.ch. Eine gute Gelegenheit für das Fachpublikum, die Aussteller, ihr Angebot und ihre Beiträge bereits im Vorfeld zu entdecken.
Auf den beiden Marktplätzen mit Bistro, Interaktionszone und Speakers Corner bieten Branchenverbände und Aussteller täglich ein spannendes Veranstaltungsprogramm mit Innovation Pitches oder moderierten Talks. Wer dort ist, geht mit neuen Impulsen, Ideen und Motivation zurück in den Berufsalltag.
Das Thema «Elektromobilität» steht am Donnerstagmorgen, 12. September 2024 auf dem Programm. Denn im nächsten Jahrzehnt wird die Nachfrage nach Ladestationen rasant wachsen. Welche Chancen und Herausforderungen bringt diese Entwicklung für Elektroinstallateure mit sich? Welches Wissen braucht es, welche Kompetenzen sind gefragt? Antworten geben die Referenten Luc Tschumper, Swiss eMobility, Andreas Jost, A. Lehmann Elektro AG und Christian Müller, The Mobility House.
Weitere Veranstaltungen von Branchenverbänden wie asut, swissT.net und electrosuisse sind in Vorbereitung. Sie thematisieren die «Wettbewerbsfähigkeit im Zeitalter von KI», das «Zusammenspiel unterschiedlicher Systeme und Generationen im Smart Building», «Wie KI das Wohnen der Zukunft verändert» und «ESG-Richtlinien in der Gebäudeautomation». Die Innovation Pitches der Ausstellenden finden täglich statt. Es handelt sich dabei um moderierte Kurzpräsentationen zu den neusten Produkten und Lösungen mit anschliessender Fragerunde und Diskussion mit dem Publikum. Das Programm wird unter www.ineltec.ch/events laufend aktualisiert.
Bei den Startup Pitches am Mittwochnachmittag, 11. September 2024 präsentieren visionäre Gründer ihre Lösungen für die Elektrobranche. Die Veranstaltung der Startup Academy Schweiz bietet somit nicht nur Einblicke in bahnbrechende Technologien, sondern auch die Möglichkeit, sich beim anschliessenden Apéro direkt mit den Vordenkern der Branche auszutauschen.
Networking ist ein wesentlicher Be standteil der ineltec 2024. So haben Aussteller, Partner und Fachpublikum die Gelegenheit, den ersten Messetag gemeinsam am After Work Event vom 11. September 2024 ab 17 Uhr ausklingen zu lassen.
Die ineltec unterstützt den Nachwuchs. Unter dem Patronat vom EIT.swiss finden mehrmals täglich einstündige Touren zu den beteiligten Ausstellern statt – inklusive Kurzreferate, Wettbewerb und Preisverleihung.
DIGITALE MESSEVORBEREITUNG
Auf www.ineltec.ch gibt es neue Möglichkeiten, sich effizient auf den Messebesuch vorzubereiten. Zu 14 Themen oder in der Volltextsuche werden automatisch Ausstellerinhalte, Veranstaltungen und Personen mit gleichen Interessen empfohlen. Bei Registratur gibt es zudem Zugriff auf individualisierte Empfehlungen, Merkliste, direkten Zugang zum Ticket und vieles mehr.
VERANSTALTUNGSORT
Messe Zürich
Wallisellenstrasse 49 CH-8050 Zürich
Telefon +41 (0) 58 200 20 20
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Die nächste Ausgabe erscheint im November 2024
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