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LAWINENKUNDE

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KOLUMNE

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LAWINENKUNDE LEICHT VERSTÄNDLICH MIT DEN EXPERTEN VON SAAC SAAC

In unserer ersten Folge der SAAC Lawinenkunde haben euch die SAAC Profis darüber aufgeklärt, welche Informationen der Lawinenlagebericht beinhaltet und wie ihr diese nutzen könnt, sofern ihr über den notwendigen Wissensstand verfügt. Wie das im Detail geht, lehren euch die Bergführer beispielsweise in den SAAC Basic Camps.

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Die Beurteilung der Lawinengefahr beginnt aber nicht erst, wenn ihr das Board schon unter den Füßen habt und am Drop-In eures unverspurten Faces steht. Um den Tag im Backcountry zu einem sicheren und gleichzeitig unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen, sollte eure Planung schon am Tag vor dem Freeriden beginnen. Wie ihr euch perfekt vorbereitet, erklären wir euch hier in der zweiten Folge unserer Lawinenkunde.

01 Eure Ausrüstung

1.1. Freeride Snowboards

Ohne die richtige Ausrüstung zum Freeriden zu gehen, kommt nicht in die Powder-Tüte wie ihr alle hoffentlich wisst. Dazu zählt neben eurer Sicherheitsausrüstung, also Helm und Rückenprotektor, optional ein Lawinenrucksack und eurer Lawinen Set-up, bestehend aus LVS, Sonde und Schaufel, auch das passende Gerät unter euren Füßen. Auftrieb ist hier das Zauberwort. Ok, mit Zauberei hat das nicht mehr viel zu tun, denn nur mit ausreichend Länge und Breite erzeugt euer Spaßgerät den Auftrieb, um euch kräftesparend durch den Tiefschnee fl oaten zu lassen.

1.2 Lawinen Ausrüstung

Und schon kommen wir mit LVS, Schaufel und Sonde zum Kern eures Freeride Set-ups. Auch beim Kauf und der Wartung dieses Trios solltet ihr einiges beachten. Ein LVS-Gerät sollte demnach möglichst intuitiv in der Bedienung sein. In der Entwicklung von LVS-Geräten hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan und wichtige Funktionen wie Markierung bei Mehrfachverschüttungen sind deutlich einfacher geworden. Wenn ihr euch heute ein neues Gerät zulegt, solltet ihr auf jeden Fall eines mit drei Antennen kaufen.

LVS-Gerät

Für die Suche und die Ortung des Verschütteten unter der Schneedecke benötigt jeder Freerider eine Sonde, um die Position der verunglückten Person vor dem Freischaufeln zu markieren. Eine Sonde sollte mindestens eine Länge von 240 Zentimetern haben und nicht zu dünn und somit nur gering biegsam sein, da sie sonst auf harten Schichten beim Sondieren ausschert. Der Zusammenbau der Sonde muss selbsterklärend sein, was leider nicht immer der Fall ist. Wie beim LVS-Gerät sollte man den Umgang mit der Sonde oft üben, damit man im Ernstfall vor bösen Überraschungen verschont bleibt.

Eure Sonde sollte mindestens 240 cm lang sein und eine hohe Steifigkeit besitzen

Komplettiert wird die die Notfallausrüstung mit einer Lawinenschaufel. Und hier solltet ihr nicht am falschen Ende sparen oder euch für das leichteste Modell am Markt entscheiden. Denn wenn im Ernstfall die Schaufel beim Graben bricht, ist die Katastrophe vorprogrammiert. Eine gute Lawinenschaufel ist sehr stabil, hat auf alle Fälle einen Teleskop-Stiel und einen funktionellen Griff . Die Größe des Schaufelblattes spielt ebenso eine Rolle, wenngleich nicht die wichtigste.

Komplettiert wird die die Notfallausrüstung mit einer Lawinenschaufel

1.3. Lawinenrucksack

Wenn ihr den Powder Chasern im Lift begegnet, stellt ihr fest, dass Lawinenrucksäcke schon beinahe zur Grundausrüstung aller Freerider gehören. Die Handhabung von Lawinenrucksäcken ist bei allen Systemen relativ ähnlich. Mit einem Zug am Auslösegriff blasen sich die Airbags auf und bilden mit dem Körper eine optimale Aufl agefl äche. Klassisch werden dabei über einen Griff am Schultergurt Kartuschen aktiviert, die anschließend die Airbags mit Gas fluten. Etwas neuer, aber inzwischen ausgereift und massentauglich, ist die Aktivierung eines elektrischen Gebläses. Alle Rucksäcke sollten dabei stabile Metallschnallen, Brust- und Schrittgurte besitzen, damit der Rucksack auch in der Lawine sicher am Körper sitzt.

LAWINENRUCKSACK

02 Wo wollt ihr Freeriden gehen

In der letzten Ausgabe haben wir euch erklärt, was alles im Lawinenlagebericht (LLB) steht und wie ihr diese Informationen richtig lest und versteht. Am Abend vor eurem Ausflug ins ungesicherte Gelände könnt ihr bereits viele Punkte abarbeiten. Der Wichtigste ist natürlich, wohin soll es gehen, bzw. welche Hänge wollt ihr euch in welchem Gebiet vornehmen.

„EINE GUTE PLANUNG IST DER ERSTE SCHRITT UM EINEN COOLEN UND SAVEN FREERIDETAG ZU ERLEBEN!“

Stefan Rössler, SAAC Experte

Als Grundlage für die Wahl oder den Ausschluss eines bestimmten Gebietes, liefert euch der Abschnitt der Gefahrenstufen in Zusammenhang mit der Wetterprognose. Beide Faktoren gilt es mit dem Geländeprofil, das ihr befahren wollt, abzugleichen. Es macht beispielsweise keinen Sinn euren Trip in ein Skigebiet zu planen, dessen Lifte erst oberhalb der Baumgrenze beginnen. Im LLB lest ihr aber von Triebschnee über 2.000 Meter Höhe oder in kammnahem Gelände. Zudem habt ihr gelesen, dass für den kommenden Tag mit Schneefall zu rechnen ist. Ohne optische Anhaltspunkte von Bäumen bei schlechter Sicht mutiert der Powder-Ausflug über der Baumgrenze zu einem Lotteriespiel, anstatt das ihr zielsicher den Hauptgewinn bei spaßigen Tree Runs abgreift. Generell hilft euch bei der richtigen Line-Wahl die Erfahrung, die ihr mit der Zeit bekommt. Wer über einen größeren Erfahrungsschatz in unterschiedlichen Resorts verfügt, der kann aus der Fülle an Möglichkeiten die beste Option wählen.

03 Die Wahl der richtigen Hänge

Im Grunde ist dieser Punkt die Feinjustierung auf das Gelände, das für euren Freeride-Tag in Frage kommt. Also von der groben Auswahl eures Gebietes hin zu der finalen Sektion eurer Runs. Onlineanbieter wie Freeride Maps, Fat Maps oder sogar Google Earth geben euch ausreichend Informationen über die Topographie für den geplanten Powder-Trip. Wo befinden sich die Hänge, die man meiden soll? Welche Hänge sind die sichereren Alternativen? Und welches Gelände sollte ohne Probleme zu befahren sein? All das könnt ihr schon am Abend vor eurem Ausflug abchecken. Im Gegensatz zu der aktuellen Beurteilung im Gelände, also wenn ihr dann am Drop-in euers Powder Runs steht, gestaltet sich die Auswahl von lohnenden und zugleich sicheren Abfahrten vergleichsweise einfach und bedarf primär keinen akrobatischen Denkleistungen mehr. Natürlich ist auch in diesem Punkt derjenige im Vorteil, der detailliertes Wissen über das Resorts und dessen Off - pist Runs kennt. Mit diesen zusätzlichen Informationen lässt sich noch schneller die Spreu vom Weizen trennen, um einen perfekten und sicheren Tag im Gelände genießen zu können.

Auf topgraphischen Karten lassen sich Exposition und Steilheit ablesen

04 Sonstige Vorbereitungen

Ok, das Wetter habt ihr gecheckt, die passenden Runs für den kommenden Tag wurden bereits ermittelt, den Lawinenlagebericht habt ihr im Blick und euer Equipment wartet nur darauf, endlich auf den Berg zu kommen. Eigentlich kann schon jetzt nicht mehr viel schief gehen, denn ihr habt euch hinreichend auf euer anstehendes Abenteuer vorbereitet. Aber was ist, wenn trotz aller Vorbereitungen, doch etwas in die Hose geht? Wer im Ernstfall die entsprechende Notfallnummer bereits im Handy gespeichert hat, der verschenkt keine Zeit und die Rettung kann umgehend über den Unfall benachrichtigt werden. Wir hoffen natürlich, dass ihr niemals in ein solches Szenario gelangt, aber sicher ist eben sicher!

Jetzt wisst ihr schon, was ihr vor eurem Powder Day alles unternehmen könnt, um auf der sicheren Seite zu sein. In der kommenden Ausgabe erklären wir euch, was ihr zu beachten habt, wenn ihr in den Hang dropt und durchs Gelände pflügt.

VERANTWORTUNGSBEWUSSTES FREERIDEN – meldet euch unter saac.at für eines der nächsten Lawinen-Camps an.

WWW.PRIME-SNOWBOARDING.DE

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