PACKAGING Austria 03/2013

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Folge 75 - 14. Jahrgang

Nr 3/13

Verlagspostamt: 1120 Wien, P.b.b., 11Z038924 M

ISSN: 1563-3926

Forum Wellpappe Austria: Verpacken und recyceln im Gleichklang Alufoil Trophy 2013: Gewinner zeigen M채rkte auf Lebensrettendes Design: Huckepack mit Coca-Cola


MADE TO MATCH YOUR PACKAGING Maßgeschneiderter Karton, der Ihren Ansprüchen gerecht wird. Aus Frischfasern produziert entsprechen die leichtgewichtigen Kartonqualitäten von Metsä Board den höchsten Sicherheitsstandards und schaffen Wettbewerbsvorteile durch Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Umweltbewusstsein. metsaboard.com


EDITORIAL

Österreich weiter ein Sammelland…. Bei der Präsentation der Daten für 2012 konnte die ARA wieder auf eine hohe Sammelquote verweisen. Österreich hat, was die Sammelquoten betrifft, eine europäische Vorreiterrolle eingenommen. Darauf kann man durchaus stolz sein. Denn die gesamte Erfassungsmenge an Verpackungen aus Haushalt, Industrie und Gewerbe im ARA System betrug 2012 rund 829.600 Tonnen. Trotz schwacher Konjunktur und des zunehmenden Wettbewerbs konnte somit das Vorjahresniveau nahezu gehalten werden. Ein wichtiger Schritt für die ARA sei nun, dass noch in dieser Legislaturperiode die Novelle zum Abfallwirtschaftsgesetz verabschiedet werde bzw. die neue Verpackungsverordnung in Kraft tritt. „Alle seriösen Marktteilnehmer benötigen dringend eine eindeutige und gesetzlich bindende Zuordnung von Verpackungen zum Haushalts- und Gewerbebereich“, meinte ARA Vorstand Werner Knausz. In dieser Grauzone hätte sich eine Geschäftspraxis des ‚Umdefinierens‘ von Verpackungen etabliert, die die Finanzierung der haushaltsnahen Sammlung gefährdet. „Genau gegen diese Trittbrettfahrer, die ein bestehendes System für ihre Zwecke ausnutzen, soll sich die Novelle richten“, so Knausz. Gegen den zunehmenden Wettbewerb hätte man aus der Sicht der ARA nichts einzuwenden, wenn er auf fairer Basis geführt werde. Knausz: „Wir sind gut gerüstet. Die Mitbenutzung unserer Sammelsysteme ist seit Jahren möglich. Wir fordern allerdings fairen Wettbewerb: Wer mitbenutzt, muss auch proportional Kosten und Risiken übernehmen. Uns ist im Interesse unserer Kunden wichtig das hohe Qualitätsniveau von Verpackungssammlung und Recycling nicht zu gefährden.“ Mit diesen doch recht klaren Aussagen möchte sich die ARA wohl auch als die Einrichtung positionieren, die beim Sammeln auch weiter den Ton angibt. In dieser Ausgabe liefern wir Ihnen einen Vorbericht und einige Neuigkeiten zur easyFairs Verpackung und Logistik 2013, die von 12. bis 13. Juni in Wels über die Bühne gehen wird. Wir selbst sind auch mit einem eigenen Stand vertreten und freuen uns schon auf die Gespräche mit Ihnen. Ebenso freuen wir uns darüber, dass PACKAGING Austria seit 21. Mai 2013 mit einem neuen Online-Auftritt (www.packaging-austria.at) präsent ist und diese attraktive Plattform für redaktionelle Inhalte als auch werbliche Aktivitäten zur Verfügung steht. Viel Vergnügen mit dieser Ausgabe wünscht Ihnen Michael Seidl m.seidl@packaging-austria.at

Frische Früchte vom markt, frische News von

www.packaging-austria.at

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INHALT

BUSINESS

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Strukturelles Design: Strukturen, die sich lohnen............................... 18 Alufoil Trophy 2013: Gewinner zeigen Märkte auf..............................20 Lebensrettendes Design: Huckepack mit Coca-Cola..................................22

Auszeichnungsregen für Tetra Pak: Gelungene Marke, innovatives Verpackungsdesign.............. 5 ARA Jahresbilanz: Novelle zum AWG sehnlichst erwartet................ 6 Die gesamte Erfassungsmenge an Verpackungen aus Haushalt, Industrie und Gewerbe im ARA System betrug 2012 rund 829.600 Tonnen. Trotz schwacher Konjunktur und des zunehmenden Wettbewerbs konnte somit das Vorjahresniveau nahezu gehalten werden.

Der Brite Simon Berry brauchte fast 25 Jahre, um die Welt von seinem Konzept zu überzeugen. Nach einem dreijährigen Open Innovation Prozess ist es heute aber soweit: der AidPod ist nicht mehr nur eine gute Idee, sondern preisgekrönte Realität geworden.

Forum Wellpappe Austria 2013: Verpacken und recyceln im Gleichklang............. 8

EASYFAIRS VERPACKUNG

DESIGN UND MARKETING

Curious Matter von Antalis: Eine taktile Sensation........................................24

Seite 22

Verpackung und Logistik Wels: Dreifache Stärke unter einem Dach.................. 10

Packmittelproduktion

Zum ersten Mal präsentiert easyFairs am Industriestandort Wels drei leistungsstarke Fachmessen rund um Verpackung, Logistik und Produktion unter einem Dach. Das Trio findet vom 12. bis zum 13. Juni 2013 im Messezentrum Neu, Halle 20 E + F, in Wels statt.

Medikamentenfälschungen: Geplantes Abwehrsystem nicht ausreichend...................... 26 Läser AG wertet Faltschachtelproduktion auf: Gelungener Einstieg in den Heißfolienprägedruck........................................28

Austropresse: Abfallverwertung mit Gewinn.... 11 Dataphone: Mobile Arbeitsplätze, kürzere Wege................. 11 Gigant Verpackungstechnik GmbH: Prozessoptimierung mit Service....................... 11 Rea Jet: Variable Beschriftungssysteme...........12 Saropack: Umweltfreundliche Schrumpffolien..................12 Thimm Ace Packaging Systems: Der Materialmix macht’s....................................12

KARTON

„Was die Zukunft auch bringt, wir drucken und verpacken es“ – Flexibilität bei Premium-Produkten ist das Erfolgsgeheimnis der Läser AG aus Gontenschwil in der Schweiz. Mit neuester Prägefoliendruck-, Faltschachtel-Klebe- und Stanz-Technologie von Bobst hat der Verpackungsdrucker diese Flexibilität noch einmal erhöht.

Maschinen Poex setzt auf Ishida: Neue Verpackungstechnik auf ganzer Linie...............32

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Das tschechische Unternehmen Poex hat seine Verpackungstechnik modernisiert und eine komplette Verarbeitungslinie angeschafft. Zentrales Element der neuen Anlage ist eine Hochleistungs-Mehrkopfwaage von Ishida, die die Effizienz deutlich steigert. Auch in die Qualitätskontrolle wurde investiert. Für Sicherheit am Ende der Linie sorgen ein Röntgenprüfsystem und eine Kontrollwaage.

Fusion GT in Spanien: Musterkatalog mit Algro Design........................ 14 Obwohl das spanische Unternehmen Fusion GT erst vor drei Jahren gegründet wurde, hat es sich mit seinem neuen Konzept für die umweltfreundliche und nachhaltige Weiterverarbeitung von Druckprodukten bereits einen Namen gemacht. Dabei hat sich das Unternehmen auf die Erforschung und Entwicklung von wasserbasierten Tinten für den Premium-Verpackungsmarkt spezialisiert.

Metsä Board rüstet Kartonqualitäten auf: Kartonoptimierung ist Kundenorientierung.... 16

Ausblick auf den neuen Leistungsstandard: TLM-Transmodul vereinfacht Flexibilisierung..................................................34 Tetra Pak iLinie XT: Automationslösung der nächsten Generation....................................34

Der Umschlag dieser Ausgabe wurde gedruckt auf Carta Elega 230 g/m², geliefert von Metsä Board.

Der Innenteil dieser Ausgabe wurde gedruckt auf Tom & Otto silk 115 g/m², geliefert von Antalis Austria.

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BUSINESS

zAuszeichnungsregen für Tetra Pak

Gelungene Marke, innovatives Verpackungsdesign Tetra Pak kann sich gleich über zwei erstmals verliehene Auszeichnungen freuen. Das Unternehmen wurde in Österreich zur ersten Superbrand gekürt. Zudem erhielt es den DuPont Silver Anniversary Award für das konstante Entwickeln verpackungstechnischer Innovationen.

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zDuPont Silver Anniversary Award Zudem wurde das Unternehmen mit dem ersten DuPont Silver Anniversary Award für Exzellenz im Bereich kontinuierliche Innovation ausgezeichnet. Der Preis wird an Unternehmen verliehen, die im Laufe der 25-jährigen Geschichte des Programms bereits mindestens fünf DuPont Awards für Verpackungsinnovationen erhalten haben. In diesem Jahr honoriert der Silver Anniversary Award die konsequente Innovationsführerschaft von Tetra Pak während des vergangenen Vierteljahrhunderts. Der DuPont Award für Verpackungsinnovationen ist die weltweit älteste unabhängige Ehrung von Innovation und Zusammenarbeit innerhalb der Wertschöpfungskette. Jedes Jahr

werden Diamond-, Gold- und Silver-Awards für Exzellenz in einer beziehungsweise allen der folgenden Kategorien verliehen: Innovation, Nachhaltigkeit und Kosten-/Abfallreduktion. In diesem Jahr hat die unabhängige Jury einen Diamond Award, vier Gold Awards und zehn Silver Awards für Verpackungen in den unterschiedlichsten Märkten vergeben. „Seit der Unternehmensgründung vor mehr als 60 Jahren hat Tetra Pak Verpackungsinnovationen permanent vorangetrieben. Im Mittelpunkt der Bestrebungen stand immer, den Menschen überall auf der Welt sichere Lebensmittel bereitzustellen. Wir freuen uns außerordentlich, dass DuPont uns diese Auszeichnung als Anerkennung unserer Leistungen überreicht“, so Michael Grosse, Executive Vice President im Bereich Development and Service Operations bei Tetra Pak. z

Foto: Tetra Pak

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itte Mai kürte ein prominentes Expertengremium aus Wirtschaft und Kommunikation Tetra Pak zur „Superbrand Austria 2013“. International konnte Tetra Pak bisher bereits in Ost Afrika, Griechenland, Russland und Indien sowie in der B2B Kategorie in England diese Auszeichnung erlangen. Unternehmen können sich nicht für eine Aufnahme in das Bewertungsverfahren bewerben. Das Ergebnis des Superbrand-Bewertungssystems erfolgt auf Basis einer Kombination aus Verbraucherbefragung und Expertenbeurteilung. Gfk Austria hat hierzu Verbraucher in Österreich nach ihren Lieblingsmarken befragt. Das unabhängige Expertengremium – der so genannte Superbrands Brand Council – hat die erhobenen Marken nach einer Vielzahl an Kriterien bewertet und so die Superbrands gewählt. Der Brand Performance Index BPI wird durch 10 verschiedene Facetten – von Uniqueness über Kaufabsicht bis hin zu Mehrpreisakzeptanz, Weiterempfehlung und Markenbindung – ermittelt. Er misst branchenübergreifend die Attraktivität einer Marke in der Wahrnehmung der Verbraucher. „Wir sind besonders stolz darauf, bereits im ersten Jahr der Durchführung des international bewährten Bewertungssystems in Österreich den Superbrands Award verliehen zu bekommen. Wir werten dieses Ergebnis als tollen Erfolg unserer Marken- und Medienarbeit und sehen uns in unserem Bemühen, eine verantwortungsvolle Unternehmenskultur zu leben, bestätigt“, zeigt sich Tetra Pak Österreich Geschäftsführer Dr. Josef Meyer erfreut über die Auszeichnung. „Die Marke Tetra Pak, die für viele bereits zum Synonym für eine Verpackungsform geworden ist, zu vertreten, bedeutet eine große Ehre und Aufgabe, der wir uns bewusst sind.“

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BUSINESS

zARA Jahresbilanz

Novelle zum AWG sehnlichst erwartet Die gesamte Erfassungsmenge an Verpackungen aus Haushalt, Industrie und Gewerbe im ARA System betrug 2012 rund 829.600 Tonnen. Trotz schwacher Konjunktur und des zunehmenden Wettbewerbs konnte somit das Vorjahresniveau nahezu gehalten werden. Diese Zahlen präsentiert kürzlich die ARA anlässlich der Präsentation der Ergebnisse des Jahres 2012. Zugleich betonte man, dass man sich noch in dieser Legislaturperiode die Verabschiedung der Novelle zum Abfallwirtschaftsgesetz bzw. das Inkrafttreten einer neuen Verpackungsverordnung erwarte.

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lle seriösen Marktteilnehmer benötigen dringend eine eindeutige und gesetzlich bindende Zuordnung von Verpackungen zum Haushalts- und Gewerbebereich“, meinte ARA Vorstand Werner Knausz. In dieser Grauzone hätte sich eine Geschäftspraxis des ‚Umdefinierens‘ von Verpackungen etabliert, die die Finanzierung der haushaltsnahen Sammlung gefährdet. „Genau gegen diese Tritt-

brettfahrer, die ein bestehendes System für ihre Zwecke ausnutzen, soll sich die Novelle richten“, so Knausz. Gegen den zunehmenden Wettbewerb hätte man aus der Sicht der ARA nichts einzuwenden, wenn er auf fairer Basis geführt werde. Knausz: „Wir sind gut gerüstet. Die Mitbenutzung unserer Sammelsysteme ist seit Jahren möglich. Wir fordern allerdings fairen Wettbewerb: Wer mitbenutzt, muss auch pro-

Präsentieren den druckfrischen Leistungsreport der ARA: (v.l.n.r.) die Vorstände Werner Knausz, Christoph Scharff und Alfred Berger, Aufsichtsratsvorsitzender der ARA AG.

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Michael SEIDL portional Kosten und Risiken übernehmen. Uns ist im Interesse unserer Kunden wichtig, das hohe Qualitätsniveau von Verpackungssammlung und Recycling nicht zu gefährden.“

zBei Packstoffen unterschiedliche Entwicklung Was die Sammelergebnisse der einzelnen Packstoffe selbst betrifft, so entwickelten sich diese unterschiedlich. Besonders erfreulich sei die Entwicklung bei den Kunststoffen und Leichtverpackungen: Die Sammelmenge ist von 180.900 Tonnen um 3 Prozent auf 186.600 Tonnen im Jahr 2012 gestiegen. Nahezu unverändert blieb die Sammelmenge bei Glas mit 219.000 Tonnen. Geringe Rückgänge gab es bei Papier mit 332.700 Tonnen, Metall mit 31.300 Tonnen und Holz mit 19.100 Tonnen. Von der Gesamterfassungsmenge wurden im vergangenen Jahr 778.200 Tonnen oder 94 Prozent stofflich und thermisch verwertet. Mehr als 15.500 Unternehmen nutzen heute das Service der ARA. Bei der Haushaltssammlung konnte die ARA die Sammelleistung annähernd konstant halten. Über alle Packstoffe wurden 2012 513.000 Tonnen erfasst. Damit dieses hohe Niveau gehalten werden kann, hat die

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BUSINESS

ARA ihr Netz an Sammelbehältern aufgestockt. Mit insgesamt 1.540.123 Behältern standen 2012 für die Sammlung der Verpackungen aus Haushalten um 3,1 Prozent mehr Behälter als 2011 zur Verfügung. Dabei wurden vermehrt Behälter für Papier, Leichtverpackungen und Metall eingesetzt. Gleichzeitig wurde die Leichtverpackungssammlung mit dem „Gelben Sack“ ausgeweitet. Ende 2012 waren bereits rund 1,48 Millionen Haushalte an diese besonders bequeme Form der Verpackungssammlung angeschlossen, bei der die gelben Sammelsäcke ab Haus abgeholt werden. Mit einer Pro-Kopf-Sammelmenge von 149,9 Kilogramm (Haushaltssammlung von Verpackungen und Altpapier) konnten die Vorarlberger ihren Spitzenwert aus dem Vorjahr (2011: 148,7 Kilogramm/EW) erneut übertreffen und bleiben Österreichs fleißigste Sammler. Der bundesweite Durchschnitt war mit 117,6 Kilogramm pro Einwohner fast ident mit dem Vorjahreswert.

z86 Prozent stofflich wiederverwertet Von insgesamt 829.600 Tonnen erfassten Altstoffen wurden 778.200 Tonnen Verpackungen (94 Prozent) bei mehr als 70 Partnerunternehmen der ARA verwertet. Die Differenz zur Erfassungsmenge resultiert aus mitgesammelten Nichtverpackungen, Müll und planmäßig erfassten Getränkeverbundkartons. 667.600 Tonnen (86 Prozent) wurden stofflich verwertet. Durch umweltgerechtes Recycling kehrten diese Verpackungen als neue Verpackungen oder andere Produkte zurück. 110.600 Tonnen wurden einer thermischen Verwertung zugeführt. Beide Verwertungswege tragen erheblich zur Schonung von Primärressourcen bei. 95 Prozent der Verpackungen wurden im Inland verwertet und damit der heimischen Wirtschaft als wertvolle Rohstoffe zur Verfügung gestellt.

z630.000 Tonnen CO2 eingespart ARA Vorstand Christoph Scharff freut sich darüber hinaus, dass die Sammlung und Verwertung im ARA System der Umwelt auch 2012 rund 630.000 Tonnen CO2 Äquivalente erspart hat: „Unser System ist nicht einfach nur klimaneutral, wir leisten aktiv einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen.“ Die Bürgerinnen und Bürger erweisen dadurch nicht nur der Umwelt einen Gefallen: „Durch die gewissenhafte Sammlung und Trennung von Verpackungsmaterialien sparen die Menschen bares Geld. Denn wer schlecht trennt, hat mehr Restmüll und damit höhere Restmüllkosten.“

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zErfreulich: Gesunkene Tarife Im Jahr 2012 hat die ARA die Lizenztarife gegenüber 2011 um 10 Prozent gesenkt. Mit durchschnittlich 126 Euro pro Tonne liegt das Tarifniveau damit bereits um 58 Prozent unter 1995. „2012 haben wir die Tarife durch weitere Effizienzsteigerungen und höhere Verwertungserlöse gleich zweimal um insgesamt 10 Prozent gegenüber 2011 gesenkt. Damit beweisen wir ein weiteres Mal die langjährige Konsequenz in unserer NonProfit-Politik, bei der wir Überschüsse rasch an unsere Kunden weitergeben“, erläutert Werner Knausz. Seit 1. Oktober 2o12 bietet die ARA ihren Kunden ein erweitertes Tarifangebot an. „Damit tragen wir den unterschiedlichen Kostenstrukturen in Haushalts- und Gewerbesammlung noch stärker als bisher Rechnung, denn auch kleinere Verpackungen aus Kunststoff, Papier und Metall können nun über die korrespondierenden Gewerbetarife entpflichtet werden, wenn sie nachweislich in Gewerbesystemen erfasst werden“, so Knausz. Zudem hat die ARA gemeinsam mit ihren europäischen Partnern abgestufte Servicepakete für 17 EU-Mitgliedstaaten entwickelt. „Erstmals bieten wir unseren Kunden mit internationalem Vertrieb an, ihre Verpackungen auch für andere EULänder über die ARA zu entpflichten“, erklärt Knausz das neue Leistungsangebot.

zKommunikation mit KonsumentInnen Eine repräsentative IMAS-Umfrage bestätigt: Nachhaltigkeit im Bereich der Verpackungsentsorgung wird in Österreichs Haushalten täglich gelebt. 96 Prozent sammeln Verpackungen getrennt vom Restmüll. Eine Zahl, die Werner Knausz launig mit Wahlergebnissen in Nordkorea vergleicht. Um die hohe Sammelmoral der Bevölkerung aufrecht zu erhalten, hat die ARA 2012 ein Werbe-Testimonial an Bord geholt, das große Teile der Bevölkerung anspricht. Mit einer gesunden Portion Humor bringt Robert Palfrader den Österreicherinnen und Österreichern das Thema Mülltrennen in TV-Spots näher.

meidende Effekte ausgelöst. „Während sich das Bruttoinlandsprodukt in Österreich seit 1991 um 50,8 Prozent erhöht hat, ist die Verpackungsmenge im selben Zeitraum unverändert geblieben. Diese Entkoppelung ist nicht zuletzt auf das Engagement der Wirtschaft zurückzuführen, die Verpackungsmenge kontinuierlich zu reduzieren“, betont Knausz. Seit 2004 hat die ARA rund 3,6 Millionen Euro in die Förderung von Abfallvermeidung investiert. Mit der Förderungsinitiative Abfallvermeidung wurden Investitionen von rund 10,5 Millionen Euro unterstützt. Im Mittelpunkt eines aktuellen Abfallvermeidungsprojekts,-Projekts, welches die ARA unterstützt, stehen Abfälle als Rohstoffe der Zukunft. Konkret geht es dabei um das Christian Doppler-Labor „Anthropogene Ressourcen” an der TU Wien, das im Oktober 2012 seine Arbeit aufgenommen hat. Die Einrichtung wird sich in den kommenden sieben Jahren mit der Nutzbarkeit von Konsumgütern oder Infrastrukturobjekten als Rohstofflager beschäftigen. z

zFörderung von Abfallvermeidung Das Engagement der ARA setzt bereits einen Schritt vor der Sammlung und Trennung von Verpackungsabfällen an – nämlich bei der Abfallvermeidung. Die Einführung der erweiterten Produzentenverantwortung und der getrennten Verpackungssammlung im Jahr 1993 haben weitreichende abfallver-

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BUSINESS

zForum Wellpappe Austria 2013

Verpacken und recyceln im Gleichklang Verpackungen aus Wellpappe sorgen dafür, dass Waren sicher und unbeschädigt bei ihren Empfängern ankommen. Auch als Markenbotschafter und Informationsträger spielen sie eine immer wichtigere Rolle. Neben den Fragen der Wirtschaftlichkeit rücken die Umwelteigenschaften von Verpackungen immer mehr ins Zentrum des öffentlichen wie unternehmerischen Interesses.

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ie Nachfrage nach Verpackungen aus Wellpappe steigt kontinuierlich. Dieses Wachstum vollzieht sich umweltschonend, denn einerseits besteht Wellpappe aus Rohstoffen, die nachwachsen, und andererseits wächst bei der Herstellung von Wellpappe-Rohpapieren der Anteil an Altpapier durch permanente Verbesserungen beim Papierrecycling nach. Rund 80 Prozent dieser Papiere bestehen in Österreich aus Recyclingmaterial. Den Rest machen Frischfasern aus, die aus Bruchund Durchforstungsholz nachhaltig bewirt-

schafteter Wälder gewonnen werden. „Der Altpapierkreislauf hat sich bewährt und genießt breite Akzeptanz bei Handel, Industrie und Bevölkerung”, meinte Mag. Hubert Marte, Sprecher des Forum Wellpappe Austria, anlässlich einer aktuellen Leistungspräsentation.

zEin wertvoller Rohstoff „Gebrauchte Wellpappeverpackungen sind kein Abfall, sondern ein wertvoller

Präsentierten die aktuellen Aktivitäten von Forum Wellpappe: (v.l.n.r.) Ing. Hubert Donhauser, Forum Wellpappe Austria, Verkaufsleiter Dunapack Mosburger GmbH, Arap Emre, Lehrling der Firma Dunapack Mosburger GmbH und Mag. Hubert Marte, Forum Wellpappe Austria, Geschäftsführer Rondo Ganahl AG.

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Rohstoff, das kann man nicht oft genug betonen“, so Mag. Marte. „Sie erfüllen heute die zentralen Anliegen der modernen Kreislaufwirtschaft“. Diese Erkenntnis setzt sich immer mehr durch. Im Handel werden papierbasierende Verpackungen sor tenrein er fasst und vom Altpapierentsorger abgeholt. Vom Entsorger wandern sie zurück in die Papierherstellung, der Stoffkreislauf papierbasierter Produkte schließt sich.

zRecycling gehört gestärkt Aufgrund des wachsenden Bedarfs nach Rohstoffen, dem gleichzeitigen Anstieg der Weltbevölkerung auf über 9 Milliarden Menschen bis zum Jahr 2050 und den stark steigenden Konsumbedürfnissen wird in Zukunft ein anderer Umgang mit Ressourcen notwendig sein. „Recycling muss heute einfach und wirtschaftlich sein. Und bereits in der Entwicklungsphase muss das Prinzip der Kreislaufwirtschaft stärker eingebracht werden. Denn nur so können wir wertvolle Rohstoffe mehrfach verwenden“, so Mag. Hubert Marte. Die Wellpappeverbände aus Österreich, Deutschland und der Schweiz haben im September 2012 daher das FORUM Ökologisch Verpacken (FÖV) gegründet. „Gemeinsam mit Experten wollen wir das Bewusstsein für den Wert der Kreislaufwirtschaft stärken und das Recyclingprinzip fördern“, so Marte. Im Herbst 2013 findet in der Schweiz gemeinsam mit dem Gottlieb-Duttweiler-Institut eine internationale Konferenz zum Thema „Ökologisch Verpacken“ statt.

zVerpackung muss sexy sein Ob zuverlässiger Produktschutz oder optimales Verpackungsdesign – mit Wellpappe kein Problem! Informationen über die Ware sind beim Einkauf entscheidend und Well-

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BUSINESS

pappe eignet sich ideal, um alle Detailhinweise aufzudrucken – von den Inhaltsstoffen über die Herkunft bis hin zur richtigen Lagerung. In einer französischen Umfrage wurden kürzlich Konsumenten zur Attraktivität von Verpackungen befragt. Die Antwort der Franzosen: eine Verpackung muss sexy sein und sich deutlich von anderen unterscheiden. In Deutschland gelten vor allem die inneren Werte wie Konstruktion, Veredelung und technische Optimierung.

zModerates Wachstum: 2,1 Prozent Der Wellpappe-Markt in Österreich hat 2012 ein Jahr mit Höhen und Tiefen hinter sich. Insgesamt stieg der Wellpappeinlandsmarkt in Österreich gegenüber 2011 um 2,1 Prozent an. In Zahlen ausgedrückt: 366.655 Tonnen gegenüber 359.067 im Jahr 2011. Auf der Kostenseite macht der Papiereinkauf rund die Hälfte des Gesamtaufwands aus. Der mit Abstand wichtigste Rohstoff, das WellpappeRohpapier, hat sich nach den Preiserhöhungen im Spätsommer 2012 etwas stabilisiert und ist ab Jänner 2013 wieder im Steigen. „Gesamt betrachtet hat sich die österreichische Wellpappe-Industrie im Jahr 2012 auf

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hohem Niveau gut gehalten“, so Mag. Hubert Marte. Für 2013 rechnet das Forum Wellpappe Austria mit einem Mengenwachstum und einem Absatzplus von 1,0 Prozent.

zLehrlinge gesucht Die Wellpappe-Industrie beschäftigt in Österreich 1.700 Mitarbeiter und rund 80 Lehrlinge – und ist ständig auf der Suche nach Jugendlichen, die gerne einen anspruchsvollen und kreativen Beruf erlernen wollen. Neben dem Beruf des Verpackungstechnikers werden Mechatroniker/innen, Mechaniker/innen, Elektriker/innen und Industriekaufmänner und -frauen gesucht. Wer sich für den Beruf interessier t, kann unter

www.wellpappe.at auf den „Lehrlingsfinder“ gehen und sich informieren, welche Unternehmen in Österreich gerade Lehrlinge suchen.

zLehrlingswettbewerb 2013 Wie kreativ die Wellpappe-Branche in Österreich ist, wird jedes Jahr bei einem Lehrlingswettbewerb des Forum Wellpappe Austria am Wolfgangsee gezeigt. Im Jahr 2011 waren es seetaugliche Drachenboote und im Vorjahr fuhren Autos aus Wellpappe über den See. „2013 wollen wir beweisen, dass Wellpappe auch ‚im Weltall’ zum Einsatz kommt“, so Mag. Marte. z

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EASYFAIRS VERPACKUNG

zVerpackung und Logistik Wels

Dreifache Stärke unter einem Dach Zum ersten Mal präsentiert easyFairs am Industriestandort Wels drei leistungsstarke Fachmessen rund um Verpackung, Logistik und Produktion unter einem Dach. Das Trio findet bis zum 13. Juni 2013 im Messezentrum Neu, Halle 20 E + F, in Wels statt. Die Besucher erwartet ein kostenloses, vielfältiges Rahmenprogramm mit interessanten Fachvorträgen rund um aktuelle Branchentrends und -themen.

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ängst sind die Themen der Verpackungs- und Logistikbranche miteinander verschmolzen. Deshalb findet die Fachmesse Maintenance Austria heuer zeitgleich mit der Verpackung und Logistik Wels unter einem Dach statt. Die Mischung verspricht eine großflächige Abdeckung breiter Themenfelder der Produktionskette. Von Verpackungsmaschinen und Packhilfsmittel, über Label- und Etikettiertechnik bis hin zu Dienstleistungen und Beratung. Fachbesucher können sich auf der Verpackung und Logistik Wels über die neusten Industrie- und Konsumgutverpackungen informieren. Die Aussteller zeigen unter anderem innovative Logistikdienstleistungen, IT-Lösungen für das Logistikmanagement oder Produkte für die Lagerung und Intralogistik. Die Maintenance Austria hingegen ist eine Messeplattform für effiziente Produktionsprozesse und Instandhaltung. Sie bietet einen fundierten Überblick zu aktuellen Technologien und Lösungen für den effizienten Betrieb von Produktionsstätten und -anlagen. Die Ausstellungsbereiche spiegeln so die komplette Bandbreite der Produktion, Verpackungsindustrie sowie der Logistikbranche in der Intralogistik wider. Das neue Messekonzept richtet sich in erster Linie an kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) der Region Oberösterreich und deren angrenzenden Bundesländer.

zKostenlose learnShops Alle Besucher der easyFairs-Fachmessen in Wels können zudem an kostenlosen Vorträ-

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gen und Seminaren zu den aktuellen Themen der Branche teilnehmen. Praxisnah gestaltet bieten sie Zugang zu Zusatzinformationen und ermöglichen den Austausch unter Experten. Im Fokus der Verpackung und Logistik Wels stehen dabei aktive und intelligente Verpackungen, neue Ansätze im Supply Chain Management sowie Innovationen im Auto ID-Bereich. Auf der Maintenance Austria werden neue Ansätze für ein professionelles Ersatzteilmanagement, modernes Wissensmanagement in der Instandhaltung oder Barcodes und Scanner im Handel diskutiert.

zAlle Wege führen nach Wels „Es ist ein anderes und einzigartiges Messekonzept. Das neue Zielpublikum und der Standort werden sicher für attraktive Abwechslung sorgen und zu neuen Geschäftskontakten führen“, kommentiert Siegbert Hieber, Ge-

schäftsführer von easyFairs für Deutschland und Österreich. Der neue Messeverbund soll sowohl Geschäftsführer als auch Betriebs-, Produktionsleiter, Vertriebsbeauftragte, Einkäufer, Qualitätsingenieure sowie Marketingund Brandmanager sowie Berater von KMUs ansprechen. Wels gilt als Schwerpunktregion für die Industrie. Neben namhaften internationalen Großbetrieben und starken Mittelständlern, bilden die Donauhäfen von Linz und Enns die wichtigsten Umschlagplätze für die Logistikbranche Österreichs. „Wels ist darüber hinaus nationaler und internationaler Verkehrsknotenpunkt, sowohl auf der Straße, Schiene wie dem Schifffahrtsweg. Das sind Eigenschaften, die einen guten Messestandort ausmachen“, so Hieber. z 12. bis 13. Juni 09.00 bis 17.00 Wels, Messezentrum Neu Halle 20 E + F www.easyfairs.com

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Foto: Austropressen

EASYFAIRS VERPACKUNG

zAustropressen

zDataphone

Abfallverwertung mit Gewinn

Mobile Arbeitsplätze, kürzere Wege

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ustropressen beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit der Verdichtung von Abfällen und bietet für jedes Material und jeden Betrieb eine maßgeschneiderte Lösung. Die Produktpalette reicht von der kleinsten Müllpresse über Dosen- und Fasspressen sowie vertikale und horizontale Ballenpressen bis zur vollautomatischen Kanalballenpresse. Auf der easyFairs werden unter anderem die vertikalen Ballenpressen APV 300 und APV 500 als Entsorgungslösungen auf kleinstem Raum, direkt an der Anfallstelle, vorgestellt. Mit 30 oder 50 Tonnen Presskraft verdichtet sie mühelos Karton- und Folienabfälle zu vermarktungsfähigen Ballen, die bares Geld einbringen. Die Ballenpressen sind mit einer automatisch öffnenden Schiebetür, Textdisplay und vollständigem Ballenauswurf ausgestattet. Die einfache Ballenumreifung kann wahlweise mit Band oder Draht erfolgen. Auch für stark expandierende Materialien wie Schaumstoff bietet das Unternehmen Lösungen, die eine hohe Automatisierung und maximale Ballengewichte erzielen. z

ie Dataphone Gruppe vernetzt mobile Arbeitsplätze über alle Stufen der Supply Chain. Dazu wird professionelles Mobile Computing, leistungsstärkste Vernetzungstechnologien und Standard-Softwaresysteme eingesetzt. Die Kommunikation erfolgt meist online vom mobilen Arbeitsplatz auf ein zentrales Server-System. Die auf der Messe vorgestellte Hardware umfasst dabei, Mobilcomputer, Barcodescanner, Staplerterminals, WLAN Funkinfrastruktur, Karten- & Etikettendrucker sowie Etiketten & Farbbänder. Das Unternehmen bietet außerdem Lösungen für die mobile Datenverarbeitung in der Lagerlogistik, Produktionslogistik und im Außendienst für den Einzelhandel, steuert den gesamten Warenfluss in Lager und Produktion benutzerfreundlich und intuitiv mit sämtlichen Warenwirtschaftssystemen. Track&Trace unterstützt dabei die papierlose Zustellung und Abholung von Waren. Der Empfänger kann direkt am Gerät unterschreiben und das integrierte Navi leitet sicher zum nächsten Ziel. In der Filiallogstik steuert Store Online sämtliche Prozesse in der Filiale, während mit Logis Mobile eine Standard-Software für die mobile Auftragsbearbeitung im Außendienst geboten wird. Sie erfasst Kundenbestellungen, Montageaufträge, Fahrtenbücher; informiert über aktuelle Lagerbestände und druckt Lieferscheine (bzw. Rechnungen) direk beim Kunden. z

zGigant Verpackungstechnik GmbH

Prozessoptimierung und Service

Foto: Gigant

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ei Gigant Verpackungstechnik GmbH dreht sich in Wels alles um Prozessoptimierung und Servicetechnik. Optimiert wird mit verlässlichen Systemen, sicheren Abläufen und stets verfügbaren Maschinen. Das Ergebnis sind kürzere Durchlaufzeiten und deutliche Kosteneinsparungen. Das Unternehmen liefert Lösungen für kleine und mittlere Packplatzsysteme. Problemlos können diese in einen bereits bestehenden Logistikablauf integriert werden. „Es lässt sich leicht ausrechnen, welche Kosten eingespart werden können, wenn mit System verpackt wird“, betont Ralph Nägeli, Vertriebsleiter bei Gigant. „Zudem macht die verbesserte Ergonomie das Arbeiten schonender und sicherer und nutzt das Potenzial der Mitarbeiter.“ Die Servicetechniker des Unternehmens sind österreichweit umgehend und ohne lange Anfahrtszeiten einsatzbereit. In vielen Betrieben mangelt es an Ersatzteilen für ältere Anlagen. Gigant beschafft die fehlenden Teile. Mit ihrem Know-How bringen die E xperten auch ältere Maschinen wieder zum reibungslosen Funktionieren. z

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EASYFAIRS VERPACKUNG

Foto: Rea Jet

zRea Jet

Variable Beschriftungssysteme tet, mitgebrachte Muster gedruckter Codes können qualitativ beurteilt werden. Die variablen Beschriftungssysteme eignen sich insbesondere für die Anforderungen der Verpackungsindustrie, die Waren zuverlässig und reproduzierbar kennzeichnen muss. Sie sind Herausforderungen wie wechselnden Produktionsgeschwindigkeiten oder glatten Oberflächen gewachsen und verarbeiten Druckinformationen in Echtzeit. Schnittstellen ermöglichen die Netzwerkintegration, die Kommunikation mit Produktionsleitrechnern und den Druck aus Datenbanken. Alle vorgestellten Lösungen können an zukünftige Markierungsvorgaben angepasst werden und bieten daher hohe Investitionssicherheit. z

REA Elektronik GmbH Pochendorf 39 4550 Kremsmünster, Österreich T: +43 (0) 664/11 11 550 F: +43 (0) 7583/20846 www.rea-jet.de info@rea-jet.de

zThimm Ace Packaging Systems

Umweltfreundliche Schrumpffolien

Der Materialmix macht’s

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ie Saropack AG zeigt in Wels Anwendungen von klimaneutralen Schrumpffolien auf verschiedenen Folienverpackungssytemen. Ökologische Verantwortung in der Verpackung zu übernehmen ist einfacher geworden. Das Unternehmen bietet die Möglichkeit, Schrumpffolien CO2 kompensiert zu beschaffen. Gemeinsam mit seinen Kunden engagiert es sich für einen optimalen Verpackungsprozess und die Reduzierung der Dicke des Folienmaterials. Das verbleibende Folienmaterial kann in Klimaprojekten von myclimate CO2 kompensiert werden. In diesen Kontext passen die wichtigsten Grundsätze, für die sich Saropack einsetzt: Saubere Umwelt, hohe Qualität, partnerschaftlicher Umgang mit Kunden und neue Ideen. Mit der richtigen Te chnik , ge eigne tem Ver br auchsmaterial und einem einzigar tigen Know-how entstehen individuelle und ökologische Lösungen für die vielfältigsten Industrie- und Wirtschaftsbereiche. z Saropack Handels GmbH Wiedengasse 25 6840 Götzis, Österreich T: +43 (0) 5523/53 540 F: +43(0) 5523/53 780 saropack@saropack.at www.saropack.at

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Foto: Saropack

zSaropack

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himm Ace Packaging Systems ist auf die Konstruktion, Fertigung und Konfektionierung von Hightech-Verpackungen im Bereich der Schaumstof f- und Schwergutverpackungen, Behälterlösungen und mehrteiligen Verpackungssysteme aus unterschiedlichsten Materialkombinationen spezialisiert. Ihren Einsatz finden diese Verpackungslösungen insbesondere im Übersee-Transport. Auf der Messe präsentiert man flexible Kleinladungsträger (KLT) aus Wellpappe, die für den Versand von Kleinteilen in nahezu allen Logistikprozessen der Automobilindustrie eingesetzt werden. Diese können aufgrund ihrer Kompatibilität die gängigen Mehrweg-Kleinladungsträger aus Kunststoff als Ausweichverpackung ergänzen oder ersetzen und als Einwegvariante für den Überseeversand verwendet werden. Bei der Stapelbildung und auch bei der Nutzung bestehender Inneneinbauten können beide KLT-Varianten miteinander kombiniert werden. Außerdem wird eine Verpackung für ein Messtechnikgerät vorgestellt, welches durch eine Kombination aus Wellpappe, Schaumstoffpolstern und ESD-Folie optimal geschützt wird. z THIMM ACE Packaging Systems GmbH Pirching 90 8200 Hofstätten a. d. Raab, Österreich T: +43 (0) 3112/38 121-10 F: +43 (0) 3112/38 121-13 gerda.steiner-klein@aceaustria.com www.thimmace.at

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Foto: Thimm Ace Packaging Systems

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uf dem Messestand von Rea Jet wird die Kennzeichnung von Faltschachteln mit wechselnden Daten demonstriert. Zum Einsatz kommen dabei CO 2 Laser Systeme und wartungsfreie, auf HP-Drucktechnik basierende Tintenstrahldrucker. Für beide Technologien hat Rea ein einheitliches Bedienkonzept entwickelt. Dies ermöglicht eine flexible, technologieunabhängige Druckjobzuweisung. Die Systeme können über jeden beliebigen Internet Browser konfiguriert und bedient werden, zusätzliche Software ist nicht erforderlich. Präsentiert werden auch die Piezotechnik und der Druck auf Etiketten. Die Qualität von Codes wird mit Rea Verifier Prüfgeräten vermessen und bewer-


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karton

zFusion GT in Spanien

Musterkatalog mit Algro Design Obwohl das spanische Unternehmen Fusion GT erst vor drei Jahren gegründet wurde, hat es sich mit seinem neuen Konzept für die umweltfreundliche und nachhaltige Weiterverarbeitung von Druckprodukten bereits einen Namen gemacht. Dabei hat sich das Unternehmen auf die Erforschung und Entwicklung von wasserbasierten Tinten für den Premium-Verpackungsmarkt spezialisiert.

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Qualität und die emotionale Ausstrahlung seiner Weiterverarbeitungsverfahren am besten vermitteln kann. Iván Vilageliu, Marketing Manager bei Fusion GT, erläutert: „Heute gehört die kundenspezifische Anpassung der Druckveredelung zu den innovativsten Dienstleistungen der Branche. Denn die Ansprache mit allen Sinnen wie Sehen und Tasten, eine Reflektion wahrzunehmen oder ein samtiges Gefühl zu vermitteln, ermöglicht es, unverwechselbare Er-

Foto: Sappi

arüber hinaus bietet es kundenspezifische Veredelungen an, die das haptische Erlebnis der Verpackung unterstreichen und die Sinne erfolgreich ansprechen. Fusion GT wollte sein breites Spektrum an wasserbasierten grafischen Veredelungen in einem hochwertigen Musterkatalog präsentieren. Zu diesem Zweck hat sich das Unternehmen für den Zellstoffkarton Algro Design von Sappi als der Plattform entschieden, die die hohe

lebnisse zu schaffen und verleiht dem verpack ten Produk t eine hochgradig werthaltige Anmutung. Aus diesem Grund war es für uns wichtig, einen Katalog zu erstellen, der die sinnlichen Aspekte unserer Produkte vermitteln konnte. Mit dem Karton von Sappi ist uns dies auch gelungen.“ Der von Fusion GT erarbeitete Katalog umfasst 46 A3-Seiten und wurde im Vierfarb-Offsetdruck doppelseitig mit Siebdruckanwendungen produziert. Er verwendet den hochweißen Zellstoffkarton Algro Design Duo von Sappi mit einem Flächengewicht von 300 Gramm pro Quadratmeter für die Innenseiten und Algro Design mit 160 Gramm pro Quadratmeter für den Einband. Vilageliu begründet die Wahl dieses Kartons mit den Worten: „Nach mehreren Tests haben wir festgestellt, dass Algro Design im geforderten Weiterverarbeitungsprozess eine größere Stabilität zeigte und sich beispielsweise den hohen Temperaturen und der Feuchtigkeitseinwirkung gegenüber als sehr beständig erwies. Zudem ist es ein äußerst hochwertiger Karton, der sich angenehm anfühlt sowie eine gute Bedruckbarkeit, Qualität und Präsenz gewährleistet.“

zAttraktive Eigenschaften

Fusion GT Marketingmanager Iván Vilageliu präsentiert den Musterkatalog des Unternehmens.

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Algro Design gehört zu den am umfassendsten eingesetzten hochweißen gestrichenen Kartonen auf dem Markt. Das Material gewährleistet eine herausragende Farbwiedergabe, einen hohen Kontrast sowie eine gleichmäßige Oberflächengüte. Seine hochweiße und glatte Oberfläche zeichnet sich

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durch eine hohe Lichtbeständigkeit aus und wird in drei Ausführungen angeboten: - Algro Design mit einseitig doppelt gestrichener Vorderseite und einer ungestrichenen Rückseite, - Algro Design Card mit einseitig doppelt gestrichener Vorderseite und einfach gestrichener Rückseite sowie - Algro Design Duo mit beidseitig auf Vorder- und Rückseite symmetrisch doppelt gestrichener Oberfläche. In seinem Musterkatalog präsentiert Fusion GT alle Anwendungen, die das Unternehmen für die Verpackungs-, Etiketten- und Druckbranche im Premiumsegment entwickelt hat. Für die Veredelung kommen wasserbasierte Siebdruckfarben mit hoher Elastizität und Flexibilität sowie mit umweltfreundlichen Eigenschaften zum Einsatz. Vilageliu ergänzt: „Das spielt bei einigen Anwendungen, wie etwa Glitzerlacken, eine große Rolle, da diese Farben beim Falzen nicht abblättern.“ Weitere Anwendungsbeispiele im Katalog werden mit Hilfe von Algro Design Duo von Sappi produziert. Dazu zählen Beispiele mit Prägungen, Metallic-Farben, samtigen sowie lumineszierenden geruchsfreien Farben, ferner reflektierenden sowie stark deckenden Farben. Diese Farben werden etwa im Flexodruck für die Weiterverarbeitung von Tüten verwendet. Vilageliu sagt: „Die Kartone von Sappi haben alle diese Verarbeitungsschritte mit Bravour gemeistert. Dieses Ergebnis ist auf die große Anpassbarkeit, Robustheit, Bedruckbarkeit und Vielseitigkeit von Algro Design im Verlauf unserer speziellen Veredelungsverfahren zurückzuführen. Verstärkt wird diese Wirkung noch durch das hochwertige Erscheinungsbild und die Haptik sowie die hochweiße Oberfläche von Algro Design, auf der gestochen scharfe Druckbilder mit noch mehr Kontrast dargestellt werden können. Alle diese Eigenschaften wirken sich positiv auf die Wahrnehmung des Kunden aus und vermitteln überzeugend die Qualität des darin enthaltenen Produktes.“

zForschung, Entwicklung und Innovation Fusion GT hat ein eigenes F+E+I-Labor (für Forschung, Entwicklung und Innovation) eingerichtet, in dem es alle seine Produkte entwickelt und Tests durchführt, die auf die Anforderungen seiner Kunden abgestimmt sind. In dem Labor arbeitet ein hochqualifiziertes Team, das flexibel und kurzfristig auf die jeweiligen Projektanforderungen reagieren kann. Im Ergebnis langer Forschungsund Entwicklungsprozesse bietet Fusion GT nun eine neue Palette

wasserbasierter Produkte für die Druckveredelung an, die einzigartige Oberflächenergebnisse ermöglichen, die insbesondere im Flexodruckbereich noch weiterentwickelt werden. Der nächste Schritt besteht natürlich darin, ein neues Spektrum von Produkten zu schaffen, dass diese Veredelungen in die Welt der Verpackung eingesetzt werden. Das Spektrum reicht von Innenseiten über Verpackungen bis zur Warmverformung und zu Tüten sowie die Bereitstellung einer lückenlosen und durchgängigen Dienstleistung. Das ist noch nicht alles: Fusion GT arbeitet ferner am Aufbau eines neuen Marktes, auf dem der Digitaldruck mit der Siebdruck-Veredelung verschmilzt, da sich der Markt für Etiketten und Verpackungen zunehmend digitalen Drucktechnologien zuwendet, um kleinere Auflagen und stärker kundenspezifisch ausgerichtete Verpackungen zu produzieren. Fusion GT hat es sich zum Ziel gesetzt, der Druckbranche innovative Alternativen anzubieten. Das bedeutet in vielen Fällen, das Konzept der Druckveredelung durch den Einsatz neuer, wasserbasierter Produkte zu verändern, die das Engagement des Unternehmens für umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen verdeutlichen, ohne dabei Kompromisse bei Qualität und Anmutung einzugehen. Nachdem sich Fusion GT in Spanien bereits erfolgreich etabliert hat, weitet das Unternehmen seine Aktivitäten jetzt auf ganz Europa aus und präsentiert dort seine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen für die grafische Veredelung von Premium-Verpackungen. z

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KARTON

zMetsä Board rüstet Kartonqualitäten auf

Kartonoptimierung ist Kundenorientierung Mit einer Reihe von Upgrades seiner Kartonsorten Avanta Prima, Simcote und Carta Elega möchte Metsä Board seinem Anspruch einer kundenorientierten Vorgangsweise gerecht werden. Wir sprachen mit Pasi Piiparinen, Leiter von Metsä Board Paperboard, der die neuen Eigenschaften als auch den Nutzen vorstellt.

Foto: Metsä Board

Können Sie uns kurz grundsätzlich das Prinzip Lightweighting von Metsä Board und die Vorteile erläutern?

Pasi Piiparinen.

Pasi Piiparinen: Durch eine spezielle Faserorientierung bietet unser sogenannter Lightweighting-Karton bei geringerem Flächengewicht dieselben Eigenschaften wie höhergewichtige Sorten. Der Lightweighting-Effekt wird durch spezielle Produktionsverfahren erzielt: Eine intelligente KartonKonstruktion nach dem T-Träger-Prinzip und modernste Faserstoffaufbereitung machen dies möglich. Sie weisen bei deutlich reduziertem Flächengewicht die gleiche oder sogar höhere Dicke und Biegesteifigkeit wie herkömmliche Kartonqualitäten auf. Die Flächengewichtsreduzierung ermöglicht eine höhere Bogenzahl je Tonne Karton, was eine deutliche Materialeinsparung über die gesamte Lieferkette vom Hersteller bis zum Konsumenten bedeutet. Bereits bei der Produktion kommen dank geringerem Holzbedarf weniger Rohstoffe zum Einsatz. Die leichteren Kartonqualitäten haben ein geringeres Transportgewicht. Das reduziert Emissionen durch die Transportmittel auf allen Strecken von der Kartonfabrik über Faltschachtel-Hersteller und Markenartikler bis hin zum Handel. Auch bei der Entsorgung der Packung und im Recyclingprozess entstehen weniger Belastungen. Lightweighting sorgt damit für einen besseren CO2-Fußandruck und Kosteneinsparungen im zweistelligen Prozentbereich. Metsä Board bringt demnächst die Kartonsorten Avanta Prima, Simcote und

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Carta Elega in verbesserter Qualität auf den Markt. Warum hat sich das Unternehmen für die Überarbeitung dieser Produkte entschieden? Pasi Piiparinen: Die Kartonqualitäten wurden gezielt auf ihre unterschiedlichen Anwendungsbereiche hin optimiert. Wir haben die letzten beiden Jahre erheblich in Forschung und in Entwicklung investiert, um unseren Kunden noch mehr Vorteile bieten zu können. Die besseren Ergebnisse bei der Verarbeitung, in der optischen Wirkung, bei den Kosten und bei dem Mehr an Nachhaltigkeit sind Folgen unseres Investitionsprogramms: Kartonoptimierung ist Kundenorientierung.. Was sind im Einzelnen die neuen Eigenschaften? Pasi Piiparinen: Sowohl bei Avanta Prima als auch Simcote konnten wir das Flächengewicht, bei unveränderter Dicke und Steifigkeit, weiter reduzieren. Zudem wurde der Farbton bei Avanta Prima und Carta Elega optimiert, um vor allem den Ansprüchen unserer Kunden im Kosmetik- und Pharmabereich noch besser gerecht zu werden. Daneben ermöglicht die optimierte Oberfläche bei Avanta Prima nun eine DataMatrix2D-Codierung, welche ebenfalls im pharmazeutischen Verpackungsbereich eine wichtige Rolle spielt. Wie ändern sich die Produktspezifikationen und was bedeutet das für die Verarbeitung?

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Pasi Piiparinen: Die meisten Spezifikationen bleiben unverändert. Bei Avanta Prima und Simcote werden die bewährten und von unseren Kunden geschätzten Eigenschaften jetzt lediglich mit geringerem Materialeinsatz erzielt. Die Laufeigenschaften von Avanta Prima, Simcote und Car ta Elega auf den Druckmaschinen werden mindestens so gut sein wie bisher, dank der hervorragenden Beschaffenheit

unserer Kartons. Selbstverständlich haben wir vor dem Marktlaunch umfangreiche Tests durchgeführt: sowohl im Labor als auch mit praktischen Probeläufen. Metsä Board ist Europas führender Hersteller von Frischfaserkarton. Solch eine Marktposition bringt viel Verantwortung mit sich. Entsprechend sorgfältig, kritisch und vielseitig haben wir die Optimierungen geprüft.

Ab wann werden die Upgrades von Avanta Prima, Simcote und Carta Elega erhältlich sein und wie gestaltet sich der Übergang? Pasi Piiparinen: Bestellungen sind ab sofort möglich. Seit Ende Mai sind Muster verfügbar. Die Auslieferung der ersten Aufträge begann im Juni. z

Metsä Board hat seine Kartonsorten Avanta Prima, Simcote und Carta Elega aufgewertet.

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DESIGN UND MARKETING

zStrukturelles Design

Strukturen, die sich lohnen Strukturelles Design kann weit mehr als hochwertige Produkte in Szene zu setzen. Die Usability der Verpackung kann dadurch ebenso verbessert werden wie ihre Nachhaltigkeit. „Konsumenten sind dankbar, wenn sie spüren, dass jemand über ihre Bedürfnisse nachdenkt“, sagt Olaf Barski von Barski Design. Pro Carton hat kürzlich mit ihm gesprochen. Wo liegt Ihr Schwerpunkt im Verpackungsdesign? Olaf Barski: Wir sind von Haus aus Produktdesigner. Uns interessiert das Dreidimensionale, da fühlen wir uns wohl. Unser Hauptanliegen sind die Benutzer, wir interessieren uns vor allem dafür, wie ein Produkt oder eine Verpackung dem Benutzer entgegenkommt. Gleichzeitig beschäftigen wir uns intensiv damit, dass die technische Produktion auch komplexer Verpackungen so einfach wie möglich bleibt. An erster Stelle steht für uns die Usability, ihre Bedeutung wächst nach wie vor. Denn die Konsumenten werden immer älter und anspruchsvoller. Unsere Lösungen sollen schon beim ersten Blick begeistern. Und zwar nach Möglichkeit so sehr, dass sie für andere Zwecke weiterverwendet werden. Vor allem soll der Benützer sofort und intuitiv erkennen, wie eine Verpackung funktioniert, wie sie zu öffnen ist und wie man sie am besten aufstellt. Selbstverständlich ist Markendesign sehr wichtig, aber wir glauben, dass eine Marke deutlicher strahlt, wenn auch die Verpackung gut funktioniert. Das heißt, Sie beraten Ihre Kunden auch intensiv? Olaf Barski: Ja, unsere Kunden kommen oft zu uns mit einer Aufgabe und sagen nur: „Macht was draus.“ So muss zum Beispiel ein Medikament im Kühlschrank vor eventuell auslaufenden Flüssigkeiten geschützt werden, und das Ganze soll auch gut aussehen. Wir tüfteln lange, bis wir den richtigen Ansatz gefunden haben. Aber später im Verkauf zahlt sich das aus. Oder nehmen Sie unsere Lösung für das Anti-Falten-Serum von Viscontour. Unter dem blauen Deckel aus Karton findet sich eine kleine Bühne für die Produkte, die auf engstem Raum verpackt sind. Sie können zum Beispiel auch von Frauen mit langen

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Barski Design für Villeroy & Boch: Designentwicklung eines neuen Gesamtverpackungskonzeptes für bestehende Verpackungsarten. Gestaltungslinien und Einsatz am POS für Produkte des Unternehmensbereiches Tischkultur, Porzellan, Glas, Besteck, Accessoires.

Fingernägeln gut entnommen werden, weil die Reihen verschieden hoch sind. Diese Verpackung wird täglich benutzt und wirbt einen ganzen Monat im Bad für das Produkt. Einfache Benutzung und perfekte Präsentation gehen also Hand in Hand? Olaf Barski: Ganz genau. Je nach Produkt ist das natürlich unterschiedlich. Unsere Lösung für die Fürstenberg Collection schützt das Porzellan mit einem einfachen Umkarton, im Inneren findet sich eine repräsentative Lösung, die sowohl im Schaufenster wie unter dem Weihnachtsbaum eine

gute Figur macht. Mit zwei flankierenden Seitenteilen, die dem Twin-Set einen stabilen Stand verleihen und grafisch gestaltet werden können. Das Thema hat aber noch eine ganz andere Seite: die oft sehr unterschiedlichen Regalhöhen in den Handelsketten. Es ist erstaunlich, dass auch große Konzerne oft keinen Überblick haben, wie ihre Verpackungen im Regal angeordnet werden können. Wir haben schon aufwendige Untersuchungen gemacht, um die verschiedenen Regalhöhen optimal zu nutzen und gleichzeitig die Produkte unserer Kunden attraktiv anzuordnen. Auch das lohnt sich.

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DESIGN UND MARKETING

Wie stehen Sie zum Thema Nachhaltigkeit? Olaf Barski: Ganz einfach: Wir sehen darin die Zukunft. Wir glauben, dass nur Unternehmen mit hundertprozentiger Transparenz in der Nachhaltigkeit auf die Dauer erfolgreich sein können. Karton ist uns deswegen sehr sympathisch. Erstens wird er flach geliefert, was eine gewaltige Erleichterung für die Logistik darstellt. Zweitens ist er einfach zu entsorgen und kann zu hundert Prozent recycelt werden. Auch vom äußeren Verpackungsdesign, von der Silhouette her sind die Möglichkeiten von Karton noch lange nicht ausgeschöpft. Strukturelles Design kann zur Nachhaltigkeit im Wesentlichen drei Aspekte beitragen: Sparsamkeit, Multifunktionalität und Ersatz anderer Verpackungsstoffe. Sparsamkeit erklärt sich von selbst: Da geht es um Materialökonomie. Weil wir strukturell denken, können wir die Herstellung immer mitberücksichtigen und wissen genau, wo wir mit weniger Material den gleichen Zweck erfüllen. Wir loten hier gern die Grenzen des Machbaren aus. Multifunktionalität bedeutet, mit einer Lösung möglichst viele Aufgaben zu erfüllen. Wir haben zum Beispiel für Villeroy & Boch

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eine Faltschachtel gestaltet, die für zehn verschiedene Teekannen passt. Wenn die Marketingabteilungen in großen Unternehmen zusammenarbeiten, kann man sogar ein einziges Verpackungssystem für verschiedene Produkte gestalten. Derzeit kommt es oft vor, dass verschiedene Produkte aus demselben Haus in geringfügig unterschiedlichen Verpackungen stecken – hier könnte man mit intelligenten Konstruktionen den Aufwand erheblich reduzieren. Wir können manchmal mit einer Stanzform eine Verpackung für drei oder vier verschiedene Produkte herstellen, einfach, indem wir den Karton verschieden falten. Der Ersatz anderer Verpackungsstoffe ist ein weiteres spannendes Thema für die Zukunft: Es fühlt sich für den Konsumenten zunehmend schlecht an, wenn er eine Faltschachtel öffnet und einen Styroporeinsatz vorfindet. Mit den konzeptionellen Möglichkeiten von 3D können wir diesen Einsatz durch Karton ersetzen. Man weiß sofort: Diese Verpackung kann ich mit zwei Handgriffen entsorgen und damit etwas für die Umwelt tun, ohne groß darüber nachzudenken. Dafür sind Konsumenten dankbar. z www.barskidesign.com www.procarton.com

Vase von Wilhelm Wagenfeld. Exklusive Displayverpackung für hochwertiges Porzellan der Fürstenberg Collection.

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DESIGN UND MARKETING

zAlufoil Trophy 2013

Gewinner zeigen Märkte auf Die Teilnehmer der Alufoil Trophy 2013 zeichneten sich auch dieses Jahr durch innovative Produkte gepaart mit großem Einfallsreichtum aus. Manche der Produkte haben durchaus das Potenzial, Alufolie in neuen Märkten zu etablieren. Über alle Bereiche wurde Praktikabilität mit Stil und Kreativität kombiniert.

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er Wettbewerb, der in fünf Kategorien stattfindet und vom europäischen Aluminiumfolienverband EAFA organisiert wird, ist offen für Produkte, die entweder aus Alufolie sind oder Alufolie als Teil eines Verbundes enthalten – einschließlich Aluminiumschraubverschlüssen. Die fünf Wettbewerbskategorien eignen sich für alle Anwendungssegmente, besonders aber für den Verpackungsbereich und für technische Anwendungen. Die Bewertungskriterien waren Verbraucherfreundlichkeit, Marketing + Design, Produktschutz, Ressourceneffizienz und Technische Innovation. Die Jury hatte zudem die Möglichkeit, eine Alufoil Trophy für Einreichungen zu vergeben, die sich durch Erstklassigkeit in mehreren Kategorien oder durch besonders clevere und neue Anwendungen auszeichneten. Insgesamt wurden heuer 12 Trophäen vergeben. „In diesen schwierigen Zeiten gilt es, sich auf Entwicklungen zu konzentrieren, die „Mehrwert und Kosteneinsparung mit sich bringen und zugleich den Anforderungen an die Nachhaltigkeit gerecht werden. Wir waren von den sehr einfallsreichen und stilvollen Ideen beeindruckt, von denen einige neue Türen für Alufolie aufstoßen können oder bessere, aufmerksamkeitsstarke Lösungen für existierende Produkte bieten“, so Jury-Leiter Dr. Markus Prem, Leiter des Bereichs Lebensmittel- und Verpackungstechnologie an der Hochschule Kempten.

zVerbraucherfreundlichkeit Der dreilagige Aluverbund-Verschluss Capsteril von Vaassen Flexible Packaging in

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von Guala Closures lässt sich leicht öffnen und bewahrt seine „Spritzigkeit“. Der Verschluss garantiert, dass der Flaschendruck auch nach dem ersten Öffnen erhalten bleibt. Der Schaumwein „perlt“ auch noch Wochen nach dem Öffnen. Hierfür erhielt der Verschluss auch einen Preis in der Kategorie Produktschutz.

zProduktschutz Ein neues Flowpackmaterial mit verbesserter Barrierefunktion, HiPer Wrap von Cons-

tantia Flexibles, eröffnet im Konfektsegment eine Alternative zum Kunststoff-Flowpack. Der Abpackprozess läuft mit bis zu 400 Takten pro Minute. Die coextrudierte Alufolie kann sowohl auf einer normalen Faltmaschine als auch auf einer Flowpackmaschine eingesetzt werden, auf der bisher nur Kunststoff verarbeitet werden konnte.

zMarketing + Design Constantia Flexibles hat eine neue Kollektion von Einzelportionskapseln kreiert. Die Kapseln werden für Koninklijke De Kuyper hergestellt und enthalten 30 Milliliter Liqueur. Die Außenverpackung benötigt keinen weiteren Barriereschutz, sondern kann rein für Marketing- und Designzwecke oder andere Aspekte gestaltet werden. FOIL ist ein Konzept, das die Designerin Tiziana Lorenzelli und der Veredler Carcano Antonio aus Alufolie geschaffen haben. Das flexible Material aus einem Verbund von zwei schutzlackierten Alufolien und einer Polyethylenfolie, mit einer einseitigen Prägung,

Kombination mit dem Schraubverschluss Sensocap von Ampack verbessert die Lagerfähigkeit von aseptischen Produkten, ohne dass die Folienmembran extra abgezogen werden muss. Der Viiva-Schraubverschluss für kohlensäurehaltigen Perlwein

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DESIGN UND MARKETING

kann zu einer Vase oder einem ähnlichen Gefäß für Blumen oder Ikebana geformt werden.

zRessourceneffizienz Amcor Flexibles ist das weiterentwickelte Design der Amcor Formpack-Blister, das eine volumenmäßige Materialersparnis von mehr als 30 Prozent bietet und nun sechs statt vier Tabletten enthält. Der Feuchtigkeitsschutz der Tabletten konnte um über 40 Prozent verbessert werden. Die Trägerfolie ist ein Mehrschichtverbund mit einer 45 µm dünnen Folie als Kern. Die Deckelfolie aus einer 25 µm dünnen Alufolie ist beidseitig lackiert. Beide Folien zusammen bieten eine vollständige Barriere gegen Feuchtigkeit. Ein gemeinsamer Preis ging an zwei neue Deckelfolien, die das Deckelmaterial auf

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zwei unterschiedliche Weisen reduzieren. Foil Pillow Lid von Huhtamaki Flexible Packaging Europe bietet bessere Einreißfestigkeit, herausragende Stanzeigenschaften und 100 Prozent Siegelfestigkeit. Gleichzeitig weist der Deckel maximale Barriere auf und benötigt weniger Folie. Der Preis wird mit Die Cut Lid 2020 von Constantia Flexibles geteilt – ein coextrusionsbeschichteter Foliendeckel, der aus einer 20 µm dünnen Alufolie und einer firmeneigenen Coextrusionsschicht besteht. Die Cut Lid 2020 ist auf PP-Bechern siegelfähig und sowohl mit als auch ohne Prägung erhältlich.

zTechnische Innovation Amcor Flexibles sieht in Alufix Dry Smart einen wichtigen Beitrag, um den Verpackungskomfort zu verbessern und den Carbon Footprint von Verpackungsmaterial zu reduzieren. Die BPA- und Melamin-freie Membran verwendet einen PVC-freien Siegellack. Sie lässt sich mit hoher Geschwindigkeit aufsiegeln, ohne dass die Maschine modifiziert werden muss. Die besondere Herausforderung bei der Entwicklung von Alufix Dry Smart bestand in der Umstellung auf ein neues Lösungsmittel- und PVCfreies Lacksystem einerseits und dem Erhalt der mechanischen Eigenschaften der Membran andererseits. Eine vorgeformte alufolienbasierte Kokille von Constantia Flexibles/Hueck für die Heißabfüllung von Kraft Philadelphia classico/light-Streichkäse wurde auf einer spe-

ziellen Maschine von Alpma zu einem Rechteck, dem Philly Brick, geformt. Die Packung lässt sich durch Ziehen der Laschen am Längsfalz leicht öffnen. Er ist stabil genug für den Abfüllprozess, reißfest und lässt sich im Rotationstiefdruck gut bedrucken und prägen. Die Verpackung ist komplett versiegelt, sodass die Barriereeigenschaft der Alufolie voll zur Geltung kommt.

zSonderpreise Der „Feinschmecker-Beutel“ von Constantia Flexibles für Unilevers Knorr „Feinschmecker“-Trockensuppen punktete unter den Aspekten Technische Innovation, Verbraucherfreundlichkeit und Marketing + Design. Dank der zwei Griffe in Kombination mit der Easy-peel-Öffnung lässt sich der Beutel ohne Hilfsmittel weit öffnen. Da die Packung beim Öffnen nicht zerreißt, bleibt das Branding intakt und Zubereitungshinweise sowie andere Infos voll lesbar. Das Rescuetec von Protective Packaging hilft, Handys und andere elektronische Geräte zu reparieren, die durch Wasser oder andere Flüssigkeiten beschädigt wurden. Der Beutel enthält einen Anzeiger und ein einzigartiges Feuchtigkeit absorbierendes Kissen. Das extrem wirkungsvolle Trockenmittel extrahiert jedes Wassermolekül aus jedem Gerät, das sich in dem Beutel befindet. z

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DESIGN UND MARKETING

zLebensrettendes Design

Huckepack mit Coca-Cola Es gibt sie. Diese Ideen, wo man einen Moment innehält, sich an die Stirn fasst und einfach nur noch vor sich hinmurmelt: „Aber natürlich, es liegt doch auf der Hand!“ Der Brite Simon Berry hatte so eine Idee. Trotzdem brauchte er fast 25 Jahre um die Welt von seinem Konzept zu überzeugen. Nach einem dreijährigen Open Innovation Prozess ist es heute aber soweit: der AidPod ist nicht mehr nur eine gute Idee, sondern preisgekrönte Realität geworden.

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nde der Achtziger war Berry als Entwicklungshelfer im Nordosten Sambias unterwegs. Was ihm relativ schnell auffiel: in jedem noch so entlegenen Winkel des Landes gab es CocaCola. Ja, es gab sogar Gegenden, in denen es leichter war (und ist) eine Flasche CocaCola als einen Schluck sauberes Trinkwasser zu bekommen. Ein zweiter Fakt ließ Berry keine Ruhe: Eines von neun Kindern stirbt vor seinem fünften Geburtstag – und das oft an Krankheiten wie Diarrhö, die einfach zu behandeln und heilen wären. Doch selbst wenn es die Mütter rechtzeitig zum nächsten Krankenhaus schaffen – was oft mit stun-

Nach 25 Jahren bringt Entwicklungshelfer Berry mit seiner Idee nun Hilfe in jene Gebiete, wo sie am dringendsten benötigt wird.

denlangen Fußmärschen verbunden ist – beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass sie dort die nötigen Medikamente vorfinden, gerade einmal 38 Prozent. Im Gegenteil ist es eher unwahrscheinlich am nächstgelegenen Kiosk keine Cola erstehen zu können. Warum also ist es möglich überall eine Flasche Cola zu erhalten, aber nahezu nirgendwo Medikamente? Die Antwort ist gleichermaßen einfach wie brutal. Medizin an entlegene Orte zu transportieren ist alles andere als ökonomisch. Sind Ressourcen verfügbar, werden Medikamente in dicht besiedelten Gebieten verteilt, da so wesentlich mehr Menschen erreicht werden können, als bei der Lieferung in entlegene Dörfer. Das heißt: auf dem normalen Distributionsweg hat Medizin praktisch keine Chance alle Orte, an denen sie gebraucht wird, zu erreichen. Aber wenn die Medikamentenlieferung nicht rentabel ist, wie und warum schafft es die Cola dann dort hin? Das Getränk wird abgefüllt, die Flaschen landen in Getränkekasten und dann... dann gibt es fast mehr Zwischenhändler als man zählen kann. Mit Motorrädern, Rädern und Handkarren werden die Kisten weiterverteilt. Manche der Lieferanten leben davon, die Kisten nur einige weitere Meilen zu befördern, bevor sie sie an den nächsten übergeben. Und warum? Die Leute wollen einfach Cola und jeder entlang des Weges kann

Preisgekrönte Idee Nicht nur die Idee, auch das Verpackungsdesign an sich erhielt zahlreiche Preise. Bereits im November war das Design dreifacher Finalist bei den UK Packaging Awards und in den Kategorien „Neues Konzept des Jahres“, „Innovation des Jahres“ und „Beste Corporate Social Responsibility Initiative des Jahres“ nominiert. Im Mai wurde der AidPod bei den 25. DuPont Awards for Packaging Innovation mit der Höchsten Auszeichnung, dem Diamond Award, sowie dem Food Security Award ausgezeichnet. Auch der Produkt Design Award 2013, gemeinhin bekannt als der Oskar der Design-Welt, wurde vom Londoner Design Museum an ColaLife verliehen.

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Stefanie Hermann

ColaLife nützt den freien Platz in Coca-Cola Getränkekasten um lebensrettende Medikamente zu transportieren. daran verdienen. Als Berry sich dessen bewusst wurde, wurde ihm klar, dass genau dieses Netzwerk die optimale Basis für den Transport lebensrettender Medikamente sein könnte. Er sah nicht nur die Cola-Flaschen und die Kisten, in die sie verpackt waren, er sah vor allem auch den vielen leeren Platz. Und da wurde ihm klar: wo immer die Flaschen hingehen, da geht auch dieser Extra-Platz in den Kisten hin. Platz, den man doch eigentlich befüllen könnte. Das war der Beginn der Idee des AidPod.

zColaLife wird geboren Das Problem war allerdings, dass die Kommunikationstechnologie 1988 noch relativ zu wünschen übrig ließ und Berry sich damit konfrontiert sah, eine gute Idee zu haben, für diese aber nicht die nötige Aufmerksamkeit und damit Unterstützung generieren zu

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können. „Wir hatten kein Telefon, geschweige denn Internet“, so Berry. Das Ergebnis war, dass die Idee für ein paar Jahre in den Schrank kam; zwanzig um genau zu sein. Als Berry 2008 seine Daten zum Thema Kindersterblichkeit aktualisierte, musste er feststellen, dass sich noch immer nicht viel geändert hatte, die technischen Vorzeichen diesmal jedoch besser standen als noch Ende der Achtziger. „Vor fünf Jahren dachte ich mir ,Probier es noch einmal!’ Durch Facebook war es diesmal viel einfacher.“ Er erstellte eine Facebookgruppe und wurde auch in anderen Netzwerken aktiv um Unterstützung für sein „ColaLife“-Projekt zu lukrieren. So wurden auch die BBC und TheCoca-Cola Company (TCCC) selbst auf sein Projekt aufmerksam. In einem Interview mit dem Radiosender sprach TCCC 2008 erstmals eine offizielle Einladung aus, die Idee zu diskutieren und gemeinsam zu entwickeln. Berry wurde eingeladen an einem Workshop in Tansania teilzunehmen, um sich vor Ort anzusehen, wie sich die Idee am besten umsetzen ließe – 2010 gab es dann die erste informelle Erlaubnis das Pilotprojekt zu starten, sollten die lokalen Abfüller, die unabhängige Unternehmen sind, mit an Board sein. In Sambia ist dies SABMiller, mit dem ColaLife seither zusammenarbeitet. ColaLife wurde als unabhängige, gemeinnützige Organisation in Großbritannien registriert und begann das Pilotprojek t in Sambia 2011. TCCC selbst steuerte Tipps und Informationen über die Funktionsweise seines Distributionsnetzwerkes bei. Generell soll im Laufe der Versuchsperiode ein Business-Modell entwickelt werden, das auf einer Mischung aus Sponsoring und Vermittlung basiert und sich letztlich selbst erhält. Prinzipiell ist in die Entwicklung miteinbezogen, dass auch die Lieferanten zwischen Abfüller und Verkäufer eine Provision für die Transportleistung erhalten. Das Ziel der gemeinsamen Bemühung ist es, jeder Mutter bei der Geburt ihres Kindes ein Anti-Diarrhö-Kit zur Verfügung zu stellen und ihr zu erklären, wie es im Ernstfall funktioniert.

zDas Designkonzept Nachdem die Form der Distribution bereits fest stand, galt es im Design eine Möglichkeit zu finden, die Hilfsmittel in den Kisten unterzubringen. Das Ergebnis ist der AidPod, ein keilförmiger Container, der genau in die Lücken zwischen den Flaschenhälsen passt. Gut ein Dutzend mal wurde das Design überarbeitet, bis man gemeinsam mit dem Verpackungspartner PI Global den perfekten Entwurf fand. Neben der passgenauen Form sollte der AidPod aber noch andere Designkriterien erfüllen. So ging es auch darum, Anreiz dafür zu geben den AidPod durch Mundpropaganda bekannt zu machen und multifunktional zu gestalten. Im Pilotprojekt wurde ein Anti-Diarrhöe-Kit, der Kit Yamoyo („Kit des Lebens”) verteilt. Dieser enthält achtmal vier Gramm Orale Rehydrationslösung (Oral Rehydration Solution, ORS), 10 Zinktabletten, Seife und eine Informationsbroschüre. Die Verpackung selbst funktioniert als Mess- und Mischbecher für die ORS, was in Gegenden wo Messbecher nicht üblich sind, ein absolutes Plus ist. Zudem kann die fertig gemischte Lösung direkt aus dem Behälter getrunken und auch darin aufbewahrt werden. Das Hauptproblem, weshalb Kinder überhaupt Durchfall bekommen, ist die mangelhafte Trinkwasserversorgung. In zukünftigen Versionen soll die Verpackung selbst auch als SODIS (Solar Water Disinfection, solare Wasserdesinfektion) funktionieren. Dazu wäre es nötig die Pods aus klarem PET herzustellen, um sie für die solare Wasserentkeimung einsetzen zu können. Bei dieser werden durchsichtige PET-Behälter mit Wasser befüllt, geschüttelt und für sechs Stunden in die Sonne gelegt. Die UV-Strahlung dringt durch das PET und schädigt die Zellwände der sich darin befindlichen Mikroorganismen. Gemeinsam mit der Hitze tötet sie so die Bakterien ab. „Wenn man das Ganze aus der Design-Perspektive betrachtet, ist die Entwicklung spiegelverkehrt

Gut ein Dutzend mal wurde das Design überarbeitet, bevor man die perfekte Form fand. gelaufen. Wir waren absolut auf die Verpackung und den Distributionsweg fixiert. Eigentlich läuft es doch normalerweise andersherum: Man weiß, was man verteilen will, und überlegt dann, wie man es verpackt“, resümiert Berry. Egal in welche Richtung der Entwicklungsprozess ablief: Man ist mit dem AidPod auf dem richtigen Weg. Auf dem Weg dorthin, wo er am dringendsten gebraucht wird. z

Die Verpackung selbst kann als Messund Mischbecher für die Orale Rehydrationslösung benützt werden.

Coca-Cola Getränkekasten werden auf Kanus geladen, um über den Luanginga Fluss (Zambia) gebracht zu werden.

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Jedes Kit Yamoyo enthält 8 x 4 Gramm ORS-Sachet; 10 Zinktabletten, 20 Gramm Seife und eine Informationsbroschüre.

Was der AidPod kann: er ist die Verpackung für den Kit Yamoyo (8 x 4g ORS-Sachet; 10 Zinktabletten, 20g Seife, eine Informationsbroschüre), er funktioniert als Messbecher für die ORS-Lösung, ist Aufbewahrungsbehälter für die fertige ORS-Lösung und gleichermaßen Trinkbecher für selbige und soll künftig überdies für die solare Wasserentkeimung eingesetzt werden können.

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DESIGN UND MARKETING

zCurious Matter von Antalis

Eine taktile Sensation Arjowiggins Creative Papers hat seine Curious Collection um ein wunderbar taktiles Avantgarde-Papier außergewöhnlichen Ursprungs erweitert. Es heißt Curious Matter und ist ein patentiertes Papier, das sich anfühlt wie kein anderes. So verblüffend wie seine Textur und seine tiefmatte, satt pigmentierte Oberfläche ist die Tatsache, dass es aus Kartoffelstärke hergestellt wird.

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as revolutionäre Papier ist Teil der alle Sinne ansprechenden Marke Curious Collection und das Ergebnis einer achtjährigen Suche in den Labors von Arjowiggins Creative Papers nach einem unkonventionellen Papier mit einmaligen Kreativeigenschaften. Banales wurde hier wie in einem geheimnisvollen alchemistischen Prozess in etwas Edles verwandelt. Curious Matter wurde strengen Tests unterzogen und liefert sensationelle Druckergebnisse. Seine einzigartige Haptik, die sich drucktechnisch nicht reproduzieren lässt, bildet die perfekte Basis für den VierfarbenOffsetdruck, den Trockentoner-Digitaldruck, Litho- und Hochdruckverfahren sowie weitere Druck- und Veredelungstechniken. Erstaunliche Kontraste mit Texturen lassen

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sich durch kreative Anwendungen wie Siebdruck, Prägedruck und Folienprägung sowie durch Ritzen, Laserstanzungen und Laminierungen erzielen. Mit seiner aufgerauten Struktur und seinen vier Flächengewichten ist Curious Matter der ideale Partner bei allen Anwendungen, wo es auf einen Blickfang, einen zeitgemäßen Look und eine unwiderstehliche Griffigkeit ankommt: Einladungen, Broschüren, Eventkommunikation, Luxusverpackungen und Etiketten für Produkte und Accessoires und vieles mehr. Zudem eignet es sich hervorragend für Kartons und Faltschachteln, bei denen der erste Eindruck zählt. Die modernsten Ansprüchen genügende Curious Collection wird ständig erweitert, um Designern und Kreativen überraschende und ungewöhnliche Papiere anbieten zu

können. Curious Matter ergänzt die Sorten Translucents, Metallics, Skin, Touch und Cosmic und geht erneut an die Grenzen von Materialwissenschaft und Kreativgeist.

zMolekularküche für ein Papier Die Wissenschaft hinter diesem Avantgarde-Papier ist gewagt und weckt Ideen. Die lange und passionierte Suche des R&D-Teams von Arjowiggins Creative Papers nach Papieren aus alternativen Materialien, deren Texturen und Verarbeitungseigenschaften überzeugen, hat sich bezahlt gemacht. Aus intensiver Forschungsarbeit und zahlreichen Versuchen mit Industrieabfallprodukten ist ein Upcycling-Papier hervorgegangen, das seine bescheidene Herkunft hinter einem anspruchsvollen Erscheinungsbild und einer feinen Griffigkeit verbirgt. Vergleichbar der Molekularküche, die Nahrungsmittel zerlegt, um sie in verblüffender Form neu zu erschaffen, hat man hier das Rezept für ein Beschichtungsverfahren gefunden, das sich die perfekte Kugelform von Rohstärkepartikeln zunutze macht. Dieses Nebenprodukt der Chips- und Pommesfrites-Industrie, das sich in dem zur Reinigung von Kartoffeln verwendeten Wasser sammelt, liefert eine Oberfläche von bestechender Haptik und einen Druckträger von intensiver Farbigkeit. Man kann dieses Papier nur als unwiderstehlich und atemberaubend beschreiben. Es fühlt sich wie die unnachahmliche Mischung von Sand und Seide an, während seine Farben von einer Gleichmäßigkeit und satten, tiefen Mattheit sind, dass der Blick sich darin zu verlieren scheint. Dieses Papier zieht die Aufmerksamkeit auf sich, sobald man es sieht; und wenn man es einmal in die Hand genommen hat, vergisst man es nicht mehr.

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DESIGN UND MARKETING

zDesigner Gary Card setzt Akzente Um das kreative Potenzial des neuen Papiers zu kommunizieren, hat sich Arjowiggins Creative Papers auf ein künstlerisches Abenteuer mit dem Designer Gary Card, einem anerkannten Trendsetter und aufgehenden Stern am Himmel der Londoner Kunstszene, eingelassen. Er ist der gefeierte Kostümbildner und Bühnendesigner von Lady Gaga, der Künstler, Illustrator und Bildhauer in Personalunion fantastischer Marketing-Kreationen für Loewe und Comme des Garçons und der visionäre Set-Designer des legendären Fotografen Nick Knight. Mit seinem Gespür für Stofflichkeit und Farbe ist er der ideale Mann, um der Materialtransformation, aus der Curious Matter hervorgeht, Ausdruck zu verleihen. Dank seines Erfindungsreichtums ist es ihm gelungen, ein Wesen zu schaffen, das die perfekte Metapher für jene „Metamorphose“ darstellt, bei der aus einem unauffälligen Abfallprodukt biologisch angebauter Kartoffeln ein raffiniertes und edles Produkt entsteht. Cards extravagante Kreatur entsteigt der Erde und wird durch Menschenhand in einer Farbexplosion zu neuem Leben erweckt. Das fantastische Geschöpf, das Card mit Curious Matter gestaltet hat, interagiert mit einer zweiten, ebenso erstaunlichen Kreatur aus Papier und Licht, einer Kombination aus den Sorten Skin, Cosmic, Metallics, Translucents und Touch der Curious Collection. Das Tableau wurde von Models, denen man Cards kunstvolle Papierkostüme angezogen hat, umgesetzt und wie bei einem „Modeshooting“ von Khuong N’Guyen fotografiert. Es ist eine eindrucksvolle Szene, bevölkert von zwei Wesen ganz unterschiedlichen Stils: das eine durch und durch elegant, das andere zeitgemäß und unverfälscht. Die beiden spiegeln die große Bandbreite in Haptik und Optik der CuriousCollection-Papiere wider.

Gary Cards „Metamorphose“ liefert Anregungen für die gesamte Curious Collection und zeigt die Möglichkeiten auf, das immer größer werdende Spektrum an Texturen, Farben und Effekten zu mischen und aufeinander abzustimmen.

zBesonders wichtig: trendige Farben Arjowiggins Creative Papers hat für Curious Matter in Zusammenarbeit mit Studio Edelkoort wieder eine verführerische und zeitgemäße Farbpalette entwickelt. Unter Bezugnahme auf die Geschichte des Ausgangsmaterials Kartoffelstärke wurden die Farben nach seltenen Kartoffelsorten mit besonderen Eigenschaften und erstaunlich buntem Fleisch benannt, die für die sieben Farbtöne von Curious Matter Pate gestanden haben: Désirée Red Aus dem Namen dieser Kartoffel aus den Niederlanden und Frankreich sprechen das Feuer, die Leidenschaft und die Genussfreude, die man mit Rot verbindet. Dieser leuchtende und kräftige Farbton von Curious Matter eignet sich perfekt für die Ankündigung von Veranstaltungen, im Grafikdesign sowie für Verpackungen aller Art, von Accessoires und Backwaren bis zu Dessous. Adiron Blue Bei dieser Kartoffelsorte handelt es sich um eine kürzlich an einer bekannten amerikanischen Universität entwickelte Kreuzung, die sich durch ein einnehmend sattes, lebendiges Kobaltblau auszeichnet. Der packende Farbton unserer Variante übt eine starke Anziehungskraft aus und eignet sich als Blickfang für Events, Einladungen und Verpackungen. Purple Majesty Dieser eindringliche und geheimnisvolle Farbton trägt den Namen einer der weltweit

gesündesten Kartoffelsorten, die reich an Antioxidantien ist, und sorgt für eine sinnliche und verführerische Anmutung. Aufgrund ihres einfach himmlischen Geschmacks gehört diese Kartoffel zu den Lieblingen der großen Köche. Die Farbe passt perfekt für Luxusgüter, Kosmetik und Modeartikel. Black Truffle Dieses lebendige Tiefschwarz ist nach einer alten in Lateinamerika und Italien beheimateten Kartoffelsorte benannt und verströmt eine unwiderstehliche Eleganz, die niemanden loslässt. Andina Grey Von dieser ungewöhnlich knorrigen Kartoffel stammen vermutlich alle modernen Sorten ab. Sie zu einem zeitlosen Aschgrau mit einer porösen, an Kieselsteine erinnernden Textur angeregt. Der beständige Farbton, der Weisheit ausstrahlt, bereichert die Kollektion um eine subtile Nuance. Er vermittelt Behaglichkeit, Wohlbefinden und Stabilität und eignet sich für Schönheitsund Lifestyleprodukte ebenso wie für Spirituosen. Ibizenca Sand Diese auf den Inseln Ibiza und Formentera heimische Sorte ist eine Gaumenfreude für Genießer, deren Textur und beige-mineralische Färbung an Küsten und sandige Dünen erinnert. Der natürliche Farbton spiegelt die aktuelle Vorliebe für Nude- und Naturschattierungen wider und schmeichelt Produkten aus der Nahrungsmittel-, Getränke- und Kosmetikindustrie. Goya White Ein e K a r to f f e l mi t r e in e m , w e iß e m Fleisch, die für ihre Widerstandsfähigkeit bekannt ist, inspirierte zu diesem hochweißen Farbton, der sich dank seiner Vielseitigkeit und Zeitlosigkeit ideal für den Vierfarbendruck und Verpackungen anbietet. z

Curious Matter eignet sich hervorragend für Kartons und Faltschachteln, bei denen der erste Eindruck zählt.

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PACKMITTELPRODUKTION

zMedikamentenfälschungen

Foto: 3S Simons Security Systems

Geplantes Abwehrsystem nicht ausreichend Im Jänner 2013 starteten mehrere deutsche Pharma- und Apothekenverbände einen bundesweiten Pilotversuch, um ein Abwehrsystem gegen Arzneimittelfälschungen zu testen. Anlässlich der bevorstehenden Testphase warnt die 3S Simons Security Systems GmbH, dass das neue System Securpharm keinen Schutz gegen das Eindringen von gefälschten Arzneimitteln in die legale Verteilerkette zwischen Pharmaherstellern und Apotheken bietet.

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Foto: 3S Simons Security Systems

ie Securpharm-Initiative wird nach bisheriger Planung ausschließlich auf den Datamatrix-Code setzen, um Arzneimittelpackungen zu sichern. Der Code eröffnet zwar neue Möglichkeiten der Weg- und Prozessverfolgung, ist jedoch

nicht fälschungssicher. „Mit einem Tintenstrahldrucker lassen sich problemlos falsche Datamatrix-Codes auf Packungen mit gefälschten Medikamenten drucken“, erklärt Rolf Simons, Geschäftsführer der 3S Simons Security Systems GmbH. „Um die Gesundheit und das Leben von Patienten nicht zu gefährden, sollte Securpharm mit einem echten Fälschungsschutzsystem kombiniert werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass Medikamentenfälschungen nicht über den klassischen Arzneimittelvertrieb in die deutschen Apotheken gelangen.“ Angesichts der Gefahren, die von Plagiaten ausgehen, ist es wichtig, dass der Verbraucher jedes Medikament zweifelsfrei als Original identifizieren kann. Dies würde das Vertrauensverhältnis zwischen Herstellern, Handel und Kunden nachhaltig stärken. Die 3S Simons Security Systems GmbH ist international renommierter Hersteller von Kennzeichnungssystemen für den rechtssicheren Plagiatschutz mit Sitz in Nottuln/Westfalen.

zDie legale Verteilerkette soll sicherer werden Die weltweit kleinsten MikroFarbcodepartikel Secutag bestehen aus Melamin-Alkyd-Polymeren und werden in verschiedenen Größen ab acht Mikrometern hergestellt.

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In Deutschland wird über gefälschte Medikamente vor allem im Zusammenhang mit illegalen, außerhalb der EU ansässigen Internet-Versendern berichtet. Im Vergleich dazu gilt der Bezug von Medikamenten über Apotheken und behördlich registrierte Versandapotheken aus den EU-Mitgliedstaaten

Der Code besteht aus vier bis zehn unterschiedlichen Farbschichten. Die Farbkomponenten werden im so genannten Sandwich-Verfahren übereinander gelegt; die Auswahl der Farben und die Anordnung der Farbschichten bilden den einzigartigen Firmencode eines Anwenders. Insgesamt können über 4,35 Milliarden verschiedene Farbcodes gebildet werden, bei der Kombination mehrerer Codes ist die Anzahl unendlich groß. als sicher. Angesichts der internationalen Verflechtungen im Arzneimittelverkehr besteht jedoch die Gefahr, dass gefälschte Arzneimittel auch in die legale Verteilerkette gelangen. Um dies zu verhindern, hat die EU 2011 die so genannte Fälschungsrichtlinie verabschiedet. Diese sieht u.a. vor, dass Arzneimittelpackungen mit einem Sicherheitsmerkmal gekennzeichnet werden sollen, durch das die Echtheit des Arzneimittels überprüft und einzelne Packungen identifiziert werden können. Arzneimittelhersteller, Pharmagroßhändler und Apotheker entwickeln derzeit das Sicherheitssystem Securpharm, das seit Januar 2013 in einem Pilotversuch getestet wird. Bis Juli 2013 sollen die EU-Staaten die EU-Kommission über die Einzelheiten ihrer nationalen Systeme unterrichten, wobei Securpharm als Referenzmodell dienen könnte.

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Foto: 3S Simons Security Systems

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Code) und Fälschungssicherheit (MikroFarbcode) kombiniert zum Einsatz kommen, kann der Verbraucher sicher sein, dass er in seiner Apotheke keine gefälschten Medikamente erhalten wird. „Gerade bei Medikamenten aus der Apotheke darf es keine Dunkelziffer und keine Toleranz gegenüber Plagiaten geben“, so 3S-Geschäftsführer Rolf Simons, „jede Fälschung muss erkannt und aus dem Verkehr gezogen werden.“ Eine solche Sicherheitsstrategie reduziert nicht nur die Kontrollkosten entlang der Produktions- und Lieferkette, sondern unterstützt das Image der Pharmaunternehmen als Garanten für hochwertige Qualität, da das System öffentlich kommuniziert werden kann. Der Verbraucher erkennt beim Kauf, ob er ein Original oder eine Fälschung vor sich hat; verzichtet er auf die Überprüfung, dann übernimmt er eine Mitverantwortung. Dies kann bei ungerechtfertigten Produkthaftungsklagen und Schadenersatzansprüchen relevant sein. z

zDatamatrix-Code bietet keinen Fälschungsschutz Ob Securpharm für einen wirklich umfassenden Fälschungsschutz sorgen wird, bleibt allerdings fraglich. Denn der dabei verwendete Datamatrix-Code ist nicht fälschungssicher - so lassen sich mit einem Tintenstrahldrucker gefälschte DatamatrixCodes auf Packungen mit gefälschten Medikamenten drucken. Eine solche Fälschung könnte in der Apotheke nicht erkannt werden, wenn beispielsweise die Seriennummer des Datamatrix-Codes in der Datenbank noch nicht abgefragt und ausgebucht worden ist. In diesem Fall würde die Fälschung an den Patienten ausgegeben und das (später abgefragte) Original vom System als Fälschung beanstandet werden, weil das Medikament schon auf den Status „abgegeben“ gesetzt worden ist.

zKombination von Rückverfolgbarkeit und Fälschungsschutz So wie das System derzeit von Pharmaherstellern, Pharmagroßhändlern und Apotheken konzipiert und entwickelt wird, steht zu befürchten, dass die organisierte Kriminalität auch zukünftig gefälschte Medikamente in die legale Verteilerkette einschleusen kann. Um dies zu verhindern, müsste Securpharm mit einem Fälschungsschutzsystem kombiniert werden. Mit Mikro-Farbcodes könnten beispielsweise Medikamentenverpackung und Datamatrix-Code glei-

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chermaßen gesichert werden. Der Farbcode wird in dem Hersteller- bzw. Apothekendatenbanksystem von Securpharm hinterlegt, mit dem der Weg eines Medikaments über die verschiedenen Stationen der Produktions- und Lieferkette nachvollzogen werden kann. Jeder Hersteller erhält einen individuellen Farbcode, so dass eine eindeutige Zuordnung der verschiedenen Arzneimittel möglich ist. Die Sicherung mittels MikroFarbcode auf der Arzneimittelverpackung ist für das bloße Auge unsichtbar; ein handelsübliches Stabmikroskop genügt jedoch zur Identifizierung. Dies ist mit dem Fälschungsschutzsystem Secutag der 3S Simons Security Systems GmbH möglich, das seit über 15 Jahren fälschungssicher im Einsatz ist, einen eindeutigen Originalitätsnachweis liefert und vor Gericht als Beweismittel anerkannt wird.

zKeine Toleranz gegenüber Plagiaten Mit diesem Verfahren können die Mitarbeiter in der Apotheke sowohl das Medikament (und seine Verpackung) als auch den Datamatrix-Code als Originale identifizieren. Bei der Verifizierung wird zunächst der Datamatrix-Code ausgelesen und damit Ursprung und Transportweg des Medikaments überprüft. In einem zweiten Schritt wird dann der Mikro-Farbcode kontrolliert und bei Übereinstimmung die Echtheit von Medikament und Datamatrix-Code zweifelsfrei nachgewiesen. Erst wenn in den Produktions- und Lieferketten durchgehend die Sicherungssysteme für Rückverfolgbarkeit (Datamatrix-

Foto: 3S Simons Security Systems

Wie bei einem genetischen Fingerabdruck lässt sich anhand des Secutag -Farbcodes die Echtheit von Produkt und Marke zweifelsfrei identifizieren.

Mit der Branchenlösung Secutag können Primär- und Sekundärverpackungen aller Industriezweige als Originale gekennzeichnet werden. Dazu gehören u.a. Kartonagen, Tuben, Dosen, Fläschchen, Blister und Verschlüsse aus den unterschiedlichsten Materialien.

Die 3S Simons Security Systems GmbH ist international renommierter Hersteller von Kennzeichnungssystemen für rechtssicheren Plagiatschutz. Auf der Basis der weltweit kleinsten MikroFarbcodes Secutag hat das Unternehmen verschiedene Branchenlösungen für umfassenden Fälschungsschutz entwickelt. Produkte, Primär- und Sekundärverpackungen, Textilien und Sportartikel, Zertifikate und andere Dokumente, Daten und Warenwirtschaftssysteme werden anhand der Farbcodes gesichert. Zusätzlich kann die Fälschungssicherheit mit der Rückverfolgbarkeit entlang der Produktions- und Lieferkette kombiniert werden. www.secutag.com

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PACKMITTELPRODUKTION

zLäser AG wertet Faltschachtelproduktion auf

Gelungener Einstieg in den Heißfolienprägedruck „Was die Zukunft auch bringt, wir drucken und verpacken es“ – Flexibilität bei Premium-Produkten ist das Erfolgsgeheimnis der Läser AG aus Gontenschwil in der Schweiz. Mit neuester Prägefoliendruck-, Faltschachtel-Klebe- und StanzTechnologie von Bobst hat der Verpackungsdrucker diese Flexibilität noch einmal erhöht. Gleiches gilt für die Produktivität und die Produktionssicherheit.

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Hochwertige Faltschachtelprojekte sind die Spezialität der Läser AG.

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in mit Folie kaschierter Karton, erst mit Goldfolie und anschließend mit Silberfolie heißgeprägt, danach bedruckt und zu guter Letzt noch hochgeprägt – ließe die edle Qualität der Faltschachtel Rückschlüsse auf ihren Inhalt zu, müsste die Anti-Aging-Creme sogar verjüngende Wirkung haben. „Wir schicken viele Druckerzeugnisse von Gontenschwil aus nach Deutschland. Das ist sicherlich keine Selbstverständlichkeit.“ Jürg Läser hat allen Grund, sich über den nachhaltigen grenzüberschreitenden Erfolg seines Unternehmens zu freuen. Er führt den 1952 gegründeten Familienbetrieb Läser AG, mit derzeit etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der führenden Verpackungsdruckereien der Schweiz, seit 1991 in der zweiten Generation. Es liegt auf der Hand: Der Erfolg fällt dem Unternehmen genauso wenig in den Schoß, wie das bei anderen gut aufgestellten Betrieben der Branche der Fall ist. „Bei Investitionen suchen wir immer ein bisschen das Spezielle“, gibt Geschäftsleitungsmitglied und Betriebsleiter Alfred Kälin einen Hinweis darauf, wie man sich in Gontenschwil vom Wettbewerb abzugrenzen sucht. Deshalb könne man auch für ausgefallene Anforderungen Verpackungslösungen entwickeln, bei denen andere Druckdienstleister vielleicht passen müssen. Gerade auch die Veredelung biete ein weites Feld für die Herstellung von PremiumDruckerzeugnissen. Die Faltschachtel für die Anti-Aging-Creme sei dafür nur ein Beispiel.

zAufbruch zu neuen Ufern Im Gegensatz zum Kaltfolientransfer ist das Prägen mit Heißfolien für das Unternehmen ein noch vergleichsweise junges Terrain. „Wir hatten uns schon länger mit dem Gedanken beschäftigt, beide Technologien zu kombinieren und so unsere Flexibilität weiter zu erhöhen. Als Lieferant hochwertiger Verpackungen musst du heute einfach sämtliche Facetten der Veredelung inhouse beherrschen“, formuliert Läser sein Credo. Zur Jahreswende 2011/2012 machte man Nägel mit Köpfen und entschied, im Zuge der anstehenden Modernisierung der gesamten Faltschachtelproduktion den Prozess gleich auch auf das Heißfolienprägen auszuweiten. Mitte 2012 war es so weit, wurden bei dem Unternehmen eine Prägefoliendruckmaschine Visionfoil 104, eine Faltschachtel-Klebemaschine Masterfold und eine Flachbettstanze Expertcut 106 PER von Bobst installiert. „Mit der Visionfoil 104 hat Bobst eine elegante Lösung für den Einstieg in das Prägen mit Heißfolien im Programm, da wir mit dieser Maschine auch stanzen und ausbrechen können“, so Läser. „Wir konnten also davon ausgehen, dass wir unsere bis dato eingesetzte Spantera-Flachbettstanze in absehbarer Zeit würden verkaufen können. Mit anderen Worten: Die Prozessvielseitigkeit der Visionfoil 104 reduzierte die Investitionskosten und das Risiko des Unternehmens beim Einstieg in die neue Veredelungstechnologie. Mit ihrem maximalen Prägeformat von 1.010 x 702 Millimeter fügt

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Haben bei Läser in Gontenschwil gemeinsam die Faltschachtelproduktion modernisiert (von links nach rechts): Alfred Kälin, Geschäftsleitungsmitglied und Betriebsleiter, Jürg Läser, Inhaber und Geschäftsführer, und Peter Witzig (Bobst).

sich die Visionfoil 104 hier zudem nahtlos in den Produktionsprozess ein, der durchgängig auf das 70/100er-Format ausgerichtet ist. Läser: „Natürlich arbeiten wir uns nach wie vor in die nicht einfache Materie des Heißfolienprägens ein.“ Doch dank der leicht erlernbaren Bedienung, der hohen Stabilität und Produktionssicherheit der Visionfoil 104 sowie der Kompetenz der Instruktoren sei der Einstieg in die neue Technik unter dem Strich weitaus weniger ein Sprung ins kalte Wasser gewesen, als man damit gerechnet hatte.

zGeradezu ein Senkrechtstart „Letztlich waren wir selbst überrascht, welch enorm hohe Prägequalität wir schon nach kurzer Zeit mit der Maschine erreichen konnten“, bilanziert Kälin die ersten Monate mit der neuen Technik. „Unsere Kunden

Die Visionfoil 104 war für die Läser AG in Gontenschwil in der Schweiz die ideale Lösung für den Einstieg in das Prägen mit Heißfolien, da das Unternehmen mit dieser Maschine auch stanzen und ausbrechen kann.

sind insbesondere von den Spiegel-, Glanzund Metallic-Effekten oder den Reliefschriften begeistert.“ Hier habe dieses Prägeverfahren klar die Nase vorn. Zeichnen sich Schwerpunkte ab, wo das Prägen mit Heißfolien besonders häufig zum Zuge kommt? „Nein, wir prägen quer Beet – angefangen bei Verpackungen für zum Beispiel Schokoladen, Champagner, Kosmetika und Lebensmittel bis hin zu Verkaufsbroschüren für unter anderem Fahrzeuge“, antwortet Läser. Dabei erreichte das Unternehmen bereits nach kurzer Zeit Produktionsgeschwindigkeiten bis etwa 5.000 Bogen pro Stunde – im Vollformat und mit acht Folienbahnen. Mittelfristig ist angestrebt, die Produktionskapazität der Visionfoil 104 jeweils etwa zur Hälfte auf das Stanzen und das Prägen zu verteilen. Derzeit wird bei dem Unternehmen mit der Maschine am Anfang der Woche in aller Regel gestanzt und ausgebrochen, ab Mitte der Woche steigt Läser auf das Prägen um. Die Anlage wird also – wie ursprünglich auch vorgesehen – konsequent

Im Tagesgeschäft sind die kurzen Rüstzeiten der Visionfoil 104 ein entscheidender Faktor.

im Mischbetrieb eingesetzt. „Das Umrüsten ist für die Maschinenführer kein Thema. Auch die Umrüstzeiten sind mehr als vernünftig“, fasst Kälin die bisherigen Erfahrungen zusammen. So lässt sich die Prägefoliendruckmaschine binnen weniger Minuten in einen Stanzautomaten verwandeln. Und da sie sich so nahtlos in den Prozess integrierte und man mit ihr schnell eine hohe Produktivität erreichte, konnte Läser im Stanzbereich alsbald auf die ältere Maschinenkapazität verzichten.

zFlexibilität beim Stanzen und Faltschachtelkleben „Mit ihrer Universalität unterstützen auch die Masterfold und die Expertcut 106 PER ideal unsere heutigen Produktionsanforderungen“, erklärt der Unternehmer, warum er gemeinsam mit seinem Team diese beiden Maschinen auswählte. So ist

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wissen, dass bei Läser weit mehr als 50 Prozent der Jobs Wiederholaufträge sind. Das Optimal Advance Computing System (OACS) der Prägefoliendruckmaschine berechnet wiederum auftragsspezifisch den jeweils optimalen Folienvorschub. Selbst bei komplexesten Layouts optimiert es den Folienverbrauch. Wird die Visionfoil 104 als Stanze genutzt, sorgen die SchnellspannSchließrahmen, das patentierte CenterlineSystem für die Positionierung der Stanzwerkzeuge und das Quick Tool-Lock-System für das einfache Einpassen der Ausbrechwerkzeuge bei Job-Wechseln für kürzeste Produktionsunterbrechungen.

Mit der Masterfold hat Läser die flexibelste und produktivste FaltschachtelKlebemaschine von Bobst installiert. die Masterfold nicht nur die flexibelste sondern auch die produktivste FaltschachtelKlebemaschine von Bobst. Aus Sicht des Unternehmens zählt etwa die optional erhältliche Speedwave GT-Vorrichtung zu den Highlights. Egal, ob mit Öffnungen, mit Fenstern oder disproportionierte Schachteln – mit der Vorrichtung lassen sich komplexe Faltbodenschachteln bei höchsten Geschwindigkeiten hakenfrei falten und kleben. Grundsätzlich bietet die Masterfold die Möglichkeit, mehr als 3.000 verschiedene Schachteltypen aus wahlweise Vollkarton, Wellpappe und Kunststoffen zu falten und zu kleben. Kälin: „Die Modularität der Faltschachtel-Klebemaschine hält uns zudem für die Zukunft viele Optionen offen. Das gilt zum Beispiel für die Blindenschriftprägung mit Accubraille.“ Deutlich gewonnen habe das Unternehmen auch noch einmal in Sachen Präzision. „Unter anderem dank des Bogenregistersystems Power Register II der Expertcut 106 PER können wir unseren Kunden heute eine einzigartige Genauigkeit garantieren“, betont Kälin ein Feature der neuen Flachbettstanze, das bei den regelmäßig stattfindenden Kunden-Audits besonders gut ankommt. „Selbst Passerdifferenzen, die im Druck trotz aller Sorgfalt immer wieder vorkommen können, werden vom Power Register II ausgeglichen.“ Sowohl die Expertcut 106 PER als auch die Visionfoil 104 basieren auf dem patentierten AutoplatineKonzept von Bobst. Dessen Tiegel mit Nockenwellenantrieb stellt die konstant gleich hohe Qualität bei höchsten Produktionsgeschwindigkeiten sicher. Gleichzeitig erfordert die präzise und stabile Kraftübertragung weniger Zurichtung. Und sie schont die Werkzeuge. Die Masterfold wiederum biete über ihre Zuverlässigkeit selbst bei höchsten Produktionsgeschwindigkeiten hinaus alle Möglichkeiten der Inline-Qualitätskontrolle bis hin zum Zufallsgenerator. „In der Faltschachtelproduktion ist unser

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gesamter Prozess erheblich sicherer geworden, und wir haben unsere Fehlerquote auf ein absolutes Minimum reduziert“, berichtet Kälin aus dem Produktionsalltag. Alles andere sei in der heutigen Zeit schlicht undenkbar. Die Kunden setzten Qualität einfach voraus. „Allein deshalb waren für uns Kompromisse bei der Auswahl der Maschinentechnik undenkbar.“

zMaschinen sind schnell eingestellt Gleiches gelte für die kurzen Rüstzeiten der drei Maschinen. Kälin: „Sowohl für die Material- und Werkzeugwechsel als auch die Einstellungen über die C.U.B.E.-Steuerungen hat Bobst viele intelligente Möglichkeiten entwickelt, die Einrichtzeiten zu minimieren. In Zeiten schrumpfender Auflagen und schneller Jobwechsel ist das ein entscheidender Aspekt.“ Als Beispiele nennt der Betriebsleiter das Foliensteuerungssystem, die einfache Arbeitsvorbereitung in der Folienabwicklung und die MSS-Konsole der Visionfoil 104, über deren großes farbiges Touchscreen die Aufträge komfortabel programmiert, gespeichert und jederzeit wieder abgerufen werden können. Dazu muss man

zVerlassen auf die Zuverlässigkeit „Wir haben unseren Maschinenpark sehr knapp kalkuliert. Folglich müssen wir uns darauf verlassen können, dass im Tagesgeschäft längere Maschinenstillstände ausgeschlossen sind“, betont Läser einen weiteren, für ihn sehr wichtigen Aspekt, der ebenfalls für die Zusammenarbeit mit den Unternehmen aus Lausanne gesprochen habe. Zum einen sei die Technik für ihre Robustheit und Zuverlässigkeit bekannt. Zum anderen wisse man aus Erfahrung, dass man auf die Schnelligkeit des Service zählen könne – arbeitet man bei Läser doch bereits seit mehr als 50 Jahren mit Maschinen von Bobst. Last but not least schöpfe Bobst unter anderem mit seinen innovativen internetbasierten Sevice-Dienstleistungen alle neuen Möglichkeiten aus, die Verfügbarkeit der Maschinen kontinuierlich weiter zu erhöhen. „Mit der neuen App für die Remote-Bedienung kann ich jederzeit auf die Steuerung der Expertcut 106 PER zugreifen“, hebt Kälin eine Möglichkeit hervor. Das sei für ihn als Betriebsleiter eine sehr komfortable Möglichkeit, sich über den Produktionsfortschritt zu informieren, um im Falle des Falles schnell eingreifen zu können. „Schließlich brauche ich etwa eine Stunde Fahrzeit bis in unser Werk.“ Vor diesem Hintergrund ist geplant, auch die Masterfold und die Visionfoil 104 bald an das Internet anzuschließen. z

Läser AG Die Läser AG mit derzeit etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Sitz in Gontenschwil im aargauischen Oberwynental in der Schweiz wurde 1952 gegründet. Die Spezialität des vollstufigen Unternehmens ist seine Flexibilität in der Herstellung von Premium-Produkten für Markenartikler unter anderem der Kosmetik-, der Lebensmittel-, der Metall-, der Pharma- und der Tabakwarenindustrie – angefangen bei Kartonverpackungen über Nassklebe-Etiketten und Rollenprodukte bis hin zu Akzidenzen. Auch die Verarbeitung nicht alltäglicher Substrate wie Kunststoffe, Aluminium und Verbundmaterialien zählt zu den besonderen Spezialitäten des Unternehmens, das jeweils über alle branchenüblichen Zertifikate verfügt und traditionell sehr lange Kundenbeziehungen pflegt. „Die Breite macht uns von Branchen unabhängig“, stellt Jürg Läser fest, der das Familienunternehmen seit 1991 in zweiter Generation führt.

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zPoex setzt auf Ishida

Neue Verpackungstechnik auf ganzer Linie Das tschechische Unternehmen Poex hat seine Verpackungstechnik modernisiert und eine komplette Verarbeitungslinie angeschafft. Zentrales Element der neuen Anlage ist eine Hochleistungs-Mehrkopfwaage von Ishida, die die Effizienz deutlich steigert. Auch in die Qualitätskontrolle wurde investiert. Für Sicherheit am Ende der Linie sorgen ein Röntgenprüfsystem und eine Kontrollwaage. Das Unternehmen verfügt nun über die passenden Kapazitäten, um die wachsende Nachfrage zu bewältigen.

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oex verarbeitet auf der neuen Verpackungslinie verschiedene Produkte wie Trockenfrüchte oder Nüsse mit Schokoladenüberzug. Die Artikel werden verpackt in Schlauchbeutel oder Standbodenbeutel mit Füllgewichten zwischen 30 und 500 Gramm. Durch den Einsatz der hinsichtlich Geschwindigkeit und Präzision

marktführenden Mehrkopfwaage Ishida CCW-R wurde der Ausstoß extrem erhöht. Ein Beispiel nennt Jaroslav Caha, Leiter der Verpackungsdivision bei Poex: „Heute erreichen wir bei den 100 Gramm Beuteln eine Leistung von 75 Packungen pro Minute im Vergleich zu 40 Packungen vorher – eine Steigerung um fast 90 Prozent!“ Gleichzeitig

konnte der Produktverlust gegen Null reduziert werden, weil die CCW-R auch bei Höchstgeschwindigkeit sehr genau arbeitet. Bei den 100 Gramm Beuteln beträgt das Mittelgewicht 100,1 Gramm mit einer Standardabweichung von lediglich 0,2 Gramm. „Auf der Vorgängerlinie ging höhere Geschwindigkeit direkt zu Lasten der Genauigkeit. Außerdem stockte der Produktfluss, weil die Justierung der Vibrationsförderung problematisch war“, berichtet Caha.

zMaximale Sicherheit ohne Leistungseinbußen

Die neue Verpackungslinie bei Poex.

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Das Produkt, hier Schokomandeln, gelangt von oben auf die Mehrkopfwaage CCW-R.

Bei der Zusammenstellung der neuen Verpackungslinie war aber nicht allein die Effizienz ausschlaggebend. Um auch die Qualitätskontrolle zu optimieren, wurden ein Röntgenprüfsystem und eine Kontrollwaage in die Linie integriert. Auch diese Komponenten lieferte Ishida „aus einer Hand“. Das Röntgenprüfsystem IX-EA identifiziert zuverlässig selbst winzige Verunreinigungen aus Metall, Glas, Stein, Gummi und Plastik. Weil die Produkte mit einer sehr hohen Geschwindigkeit von bis zu 60 Metern pro Minute durch die Prüfkammer laufen, bedeutet die Fremdkörperkontrolle keine Limitierung des Linienausstoßes. Direkt im Anschluss folgt für die Gewährleistung der gesetzlichen Gewichtsbestimmungen eine Kontroll-

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MASCHINEN

Brünn gibt es noch einen weiteren Produktionsstandort in Staré Město, ebenfalls in der Nähe von Brünn gelegen. Seit der Firmengründung 1993 hat sich das vielfach zertifizierte Unternehmen auf die Herstellung von extrudierten Cerealien und die Lohnverpackung von Lebensmitteln spezialisiert. Im Jahr 1998 wurde das Sortiment erweitert und heute zählen auch überzogene Produkte wie Nüsse und Trockenfrüchte in Schokolade oder Joghurt- und Karamellmasse zum Angebot. Das Unternehmen beliefert die großen europäischen Einzelhandelsketten, der Vertrieb erfolgt unter Handelsmarken oder unter der Eigenmarke „Exclusive“. z

Verwiegung von Schokoladenmandeln.

Das Prüfbild von Schokoladenmandeln auf dem Touchscreen des Röntgenprüfsystems. VPLOG-Wels13-90x125h2_Layout 1 06.03.13 13:35 Seite 1

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Schokoladenmandeln auf dem Weg in die Wiegeschalen. waage DACS-W, ein Hochleistungsmodell für die komplette Integration in trockene und feuchte Umgebungen. Die beiden Qualitätskontrollsysteme teilen sich einen Ausschussbehälter für die ausgesonderten Verpackungen. Jaroslav Caha resumiert: „Die Investition in die Ishida Maschinen hat sich gelohnt. Wir haben den Ausstoß deutlich gesteigert und produzieren heute fünf Tonnen Süßwaren pro Schicht. Fast noch wichtiger ist aber, dass wir die Genauigkeit bei der Abfüllung diverser Produkte extrem verbessert haben! Gleichzeitig erfüllen wir höchste Ansprüche bei der Qualitätssicherung – ein gutes Verkaufsargument gegenüber unseren Kunden.“ Poex ist einer der führenden Hersteller von Süßwaren in Tschechien. Neben dem Hauptsitz in der Kleinstadt Velké Meziříčí bei

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MASCHINEN

zAusblick auf den neuen Leistungsstandard

TLM-Transmodul vereinfacht Flexibilisierung

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ie Forschung- und Entwicklungsarbeit am TLM-Transmodul geht weiter. Die Gerhard Schubert GmbH kündigt Neuerungen für den einachsigen Roboter an, der sich auf einem Schienenstrang innerhalb der TLM-Verpackungslinien frei programmierbar bewegt. Unter anderem wird die Bauform noch kompakter, die maximale Beschleunigung erhöht sich auf 8 m/s2 und die Funkdatenübertragung über WLAN arbeitet zukünftig mit doppelter Übertragungsleistung. Die Weiterentwicklung des patentierten Transmoduls folgt dem Prinzip jeder TLM-Systemkomponente: Weniger Mechanik und mehr Intelligenz sorgen für ein Höchstmaß an Flexibilität. Die aktuelle Entwicklungsphase ist abgeschlossen, ab Sommer 2013 wird der neue Leistungsstandard verbaut. Dazu gehört die Umstellung auf die VMS-Steuerungsgeneration Uni 5. Das einzelne Transmodul hat dann noch eine Länge von 600 Millimeter. Seit der Einführung 2009 sind bis heute weltweit rund 1.600 Transmodule in Verpackungsmaschinen im Einsatz. Die Ingenieure bei Schubert haben entsprechend

Routine gewonnen und sind dennoch immer wieder überrascht, welche Lösungen diese Innovation ermöglicht. Beim Transport von Produkten und Verpackungen befreit das Transmodul zum Beispiel von sonst üblichen mechanischen Vorrichtungen zum Eintakten, Puffern oder Stauen. Der autonome Roboter kann sich auf einem Streckenabschnitt getaktet und koordiniert mit dem Füllvorgang bewegen und anschließend kontinuierlich und gesteuert durch den Pick-and-Place-Vorgang. Die Prozesse werden optimal entkoppelt. Vier Schachteln befüllen, zwei aufrichten und eine verschließen ist gleichzeitig auf einer Strecke möglich. Über die Beförderung der Produkte und Verpackungen hinaus ist das Transmodul wesentlich für eine weitere Innovation von Schubert. Beim vollautomatischen Werkzeugwechsel besorgt es den Zu- und Abtransport der Werkzeuge. Auch in der 2012 vorgestellten TLM-Abfüllanlage sorgt das Transmodul für Flexibilität. Es hat unter anderem maßgeblichen Anteil am gravimetrischen Füllvorgang.

Das patentierte TLM-Transmodul ist ein einachsiger, schienenbasierter Roboter: Ab Sommer noch kompakter und schneller. Die Möglichkeiten, bekannte Herausforderungen der Primär- und Sekundärverpackung – und darüber hinaus – auf neue, intelligente Weise zu lösen, sind noch lange nicht ausgeschöpft, ist sich Gerald Schubert, geschäftsführender Gesellschafter der Gerhard Schubert GmbH, sicher. Er berichtet von Anfragen aus dem Montagebereich: „Die Geschichte des Transmoduls ist noch nicht zu Ende erzählt. Ich bin sicher, da folgen noch sehr viele, hochspannende Kapitel.“ z

zTetra Pak iLine XT

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it iLine XT bietet Tetra Pak eine neue Automationslösung, die eine integrierte Produktion mit der gesamten Linie zulässst. Palettieranlagen, Palettenwickler, lasergeführte Transportsysteme sowie Drucker und Etikettiersysteme lassen sich mit dem Line Controller 30 in die Linie integrieren. Die Arbeitsabläufe können mit ERP-Systemen verbunden werden. Durch die Kombination von iLine XT und Tetra Plant Master ist außerdem die Integration in Verfahrensabläufe und Lagerverwaltungssystemen möglich. Die Lösung bietet Getränkeproduzenten neue Kontrollmöglichkeiten, wie beispielsweise eine zentrale Überwachung und Steuerung sowie die Verwendung dynamischer EchtzeitFeedbacks zur Prioritätsverwaltung der unterschiedlichen Linien. Flexible Wechsel zwischen verschiedenen Produktformaten

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und Paletten-Konfigurationen sind problemlos möglich. Zudem bietet sie erhöhte Paletten-Stabilität und Palettenwickler, die die Folie vordehnen und dadurch Kosteneinsparungen bei der Einwicklung von bis zu 30 Prozent ermöglichen. Außerdem erlauben die neuen iLine XT-Beschriftungslösungen die umfassende Rückverfolgung von Verpackungen. Drucker und Etikettiermaschinen sind vollständig in die Produktionslinie integriert, die automatische Datenverwaltung verhindert Kodierfehler. Die iLine-Automationslösung ist zusätzlich mit dem Packaging Line MonitoringSystem (PLMS) ausgestattet. Dieses Datenmanagement-System wurde eigens entwickelt, damit Getränkeabfüller die Leistung ihrer Linien einfacher kontrollieren können. Das Programm überwacht und zeigt Daten in Bezug auf Produktionsphase, Stillstands-

Foto: Tetra Pak

Automationslösung der nächsten Generation

zeit, Produktionsmenge, kritische Kontrollpunkte und Qualitätsparameter an. Ein wichtiger Vorteil, denn Abfüller können aufgrund dieser Daten schneller auf Probleme reagieren und die Performance der Maschinen optimieren. z

Packaging Austria 03/13


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