Print & Publishing 172

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DEZEMBER 2009 | FOLGE 172 | 19. JAHRGANG | EURO 5,- | ISSN 1018-8054

E L I E T R O V E WELCH E N I E N E N H I BRINGT

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editorial

Danke, das war‘s So wird das Jahr 2009 uns in Erinnerung bleiben. Ein Jahr geprägt von einer Krise, die die Ordnung der Welt begonnen hat zu verändern. Vieles wird nicht mehr so sein wie zuvor. Die Vernichtung von Milliardenwerten (in Dollar oder Euro) hat vielen den Glauben an Werte, Realität und Vertrauen genommen. Was bleibt ist die Hoffnung – ich betone Hoffnung – dass Politik und das Finanzwesen ihre Lehren aus den letzten Monaten gezogen haben, und das in eine neue vernünftige Weltordnung mit einbezogen wird. Die Wirtschaftskrise hat auch in der österreichischen Industrie zu tiefen Einschnitten geführt. Laut einer Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts im Auftrag der Industriellenvereinigung hat die Krise allein bei den 150 Leitbetrieben Österreichs zu einem Ausfall an Wertschöpfung (Produktion minus Materialeinsatz) von neun Milliarden Euro geführt. Zudem seien die Lohn und Gehaltszahlungen um vier Milliarden Euro gesunken, was sich in einem Rückgang der Lohnsteuern um 2,1 Milliarden Euro auswirkt. Und die Investitionen haben diese Industriebetriebe um zwei Milliarden Euro reduziert. Bis das alte Produktionsniveau wieder gefunden wird, dürften Jahre vergehen. Die Leitbetriebe gehen nicht davon aus, dass es einen raschen Aufschwung geben wird. Vielmehr rechnen die Unternehmen mit einem deutlichen Einbruch von mehreren Jahren. Auch die Druck- und Medienindustrie hat es dieses Jahr voll erwischt. Ich denke, man darf das so formulieren. Wobei nicht nur die Krise der Branche zusetzt – weniger Werbeausgaben, weniger Kunden, weniger Budgets etc. – sondern auch der technologische Strukturwandel. Das Internet hinterlässt seine Spuren. Es wird gut genutzt � la Web to Print und manchmal schlichtweg verdammt (Medienmogul Rupert Murdoch), wenn es um Content Klau geht. Das ist die eine Seite, wenn Produktionsunternehmen unter Druck stehen. Auch die Zulieferindustrie ist gefordert, Konsolidierungen stehen an. Über mögliche Varianten im Druckmaschinenbereich wurde in den letzten Monaten kräftig spekuliert. Heidelberg Vorstandschef Bernhard Schreier betonte kürzlich, dass man zurzeit mit niemanden spreche und man seine Hausaufgaben mache. Ähnliches hört man bei der Ifra auch von manroland Boss Gerd Finkbeiner. Die Druckmaschinenhersteller machen sich schlank, sozusagen. Canon übernimmt Océ (eine gute Ergänzung) und Shanghai Electrics hat die Mehrheit bei Goss. Das wird aber nicht das Ende der Konsolidierungen sein, weitere werden folgen. Ein lieber Branchenkollege feierte kürzlich im Kreise von Freunden und Kunden seinen Sechziger. In seiner Rede reflektierte er die Veränderungen in der Branche in den letzten 25 Jahren, die zugegebenermaßen wirklich phänomenal waren. Nicht nur politisch (Mauerfall), auch technisch (Apple, Adobe und Co.) Die Conclusio daraus? Nichts ist so stetig wie der Wandel. Das sollten wir uns auch in einem mit ziemlicher Sicherheit herausfordernden Jahr 2010 vor Augen halten. In diesem Sinne Ihnen allen Frohe Weihnachten und einen guten Jahreswechsel. Herzlichst Ihr Michael SEIDL m.seidl@printernet.at

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in diesem heft

Das Geschäftsfeld »Heidelberg Services« wird mit Wirkung vom 1. Jänner 2010 von Marcel Kießling (48) geführt.

Klimaschutz durch Ökodruck ist für die Druckerei Janetschek mehr als nur ein griffiger Slogan.

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Die diesjährige Print 09 in Chicago war anders als ihre Vorgänger – beeinflusst von der Finanzkrise und ande­ren Faktoren.

Bereits zum neunten Mal wurde heuer der Golden Pixel Award, die österreichische Auszeich­nung für he­ rausragende Druckpro­ jekte, vergeben.

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editorial

03 Danke, das war’s

leute/events

Datafest 2009: Treffpunkt rund um’s Paper Processing Verstärkung für das Gewista Compentence Center Mondi Uncoated Fine Paper: Neuer Leiter für Marketing und Vertrieb Scheufelen: Neuer CEO

herausgeberbrief

06 Neue Geschäftsmodelle sind gefragt

24 25 25 25

news

golden pixel award 2009

07 08 08 08

R12 geht neue Wege PraxisDialog 29 Oki MB400er-Serie HP LaserJet Drucker bieten optimale Energie-Effizienz

business 10 12 14

Heidelberg: Wechsel im Vorstand Zylinder bei Retrofit schlecht überarbeitet Kundenorientiert telefonieren

ökologie 16 17 17 18 19

Heidelberg, KBA und Co.: Umweltschutz wird forciert Druckerei Paul Gerin: Mit Österreichischem Umweltzeichen PaperNet lud zum »Grünen Ausflug« Druckerei Janetschek: Die Ökodruck Schrittmacher Konica Minolta: Auszeichnung für Ökologie Engagement

messen

20 IFRA Expo 2009: Wien zieht an – trotz Krise 20 Druck + Form konnte überzeugen 22 Rezessionsjahr 2009: Print 09 stark betroffen

4

26 Auf erfolgreicher Suche nach den Besten

leute/events 32 32 33 33 33

Open House bei ProMegaTechnik tga Vortrag – Gerard Unger Druckerei Paul Gerin lud ins Goumet-Theater Neues Vertriebs- und Supportkonzept bei Goss Fischer auf Staatsbesuch in Japan

prepress 34 36 38 40

Adobe Creative Suite 4: Mehr Effizienz im Arbeitsalltag Digihouse setzt auf Oki C9650 Concentric Screening: Geringerer Farbverbrauch und höhere Druckqualität Fujifilm: Neues Konzept »Pure PDF«

visual communication 42 44 46 46 46

viscom bleibt im Aufwind HP Designjet L25500 Latex Drucker Durst Rho 900 PROFitage 09: Epson stellt neue 5-Farben-Großformatdrucker vor Mimaki: Neuer Drucker für Textil- und Dye-Sublimationsdruck

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in diesem heft

Mit dem Oki C9650 können Proofs pro­ duziert werden, die in der Herstellung einfach sind und auch weniger kosten.

HP präsentierte nahezu gleichzeitig in Barcelona und am Be­ ginn der Viscom den Designjet L25500, das neue Mitglied der Latex-Drucker Familie.

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Seite 44

Papier Special

»Mut – Medien und Transformation« war das Motto der Medientage in München.

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Seite 72

47 Roland DG: Plotter mit Metallic Effekten 47 Sihl Mehrzweckpapiere für Latex-Tinten 47 Spandex ergänzt Sortiment der Plattenmaterialien

digitaldruck 48 50 52

Digitaldruck zur Drupa 2008: Wurde gehalten, was versprochen wurde? Canon Studie zum Thema Hausdruckereien 25 Jahr NIP: Der Digitaldruck im Aufwärtstrend

druck

54 Klampfer Gruppe rüstet Standorte auf 55 Werbehaus Hammerer: Drucken mit Speed und Plus-Format 55 Müllverdichter: Platz sparen statt Platzangst

veredelung

56 Kreative Veredelung zuerst bedenken

weiterverarbeitung

58 Duplo Goes Heavy 59 Österreichisches Staatswappen für Papyrus 60 StreamFold von Ferag: Die Wiedergeburt des Dreifalzes

64 66 67 68

Mohawk und Europapier Römerturm in Österreich Sappi lanciert neues CentoColor Core Papier: Eine gute Wahl in harten Zeiten

media/publishing

70 Mixed Media 3.0: Digitales Weihnachtsgeschäft

aufgelesen 71 71 71 71

Visuelle Unternehmenskommunikation Meyers Weltatlas kompakt mit Länderlexikon Die Bergpredigt Archiv im Netz

media/publishing 72 Medientage in München

information/impressum 74 Info: Nächste Ausgabe 74 Messekalender

papier 62 63 63 63 63

Antalis: Was zusammen gehört, kommt zusammen Neue Musterkollektion von Burgo Gmund Digital erhält HP Indigo-Zertifikat May+Spies: Digitaldruckpapiere von A bis Z Ein neues Kleid für PaperNets Office-Sortiment

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Das Papier für den Umschlag dieser Ausgabe wurde zur Verfügung gestellt von Antalis Austria. Gedruckt wurde der Umschlag auf einer HP Indigo press 5500 bei Digital Laut GmbH, 1050 Wien.

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herausgeberbrief

Die Lehren aus der Krise

Neue Geschäftsmodelle sind gefragt Drucken ist mehr als das Aufbringen von Farbe auf Papier. Drucken bedeutet Kultur, Werte, Freude am Produkt, besse­ re Lebensqualität, bessere Umwelt und Nachhaltigkeit und soziale Zufriedenheit. Eine nicht einfache aber lösbare Auf­ gabe für das Schicksalsjahr 2010. Doch es wird unbedingt notwendig sein neue Wege zu gehen und dadurch »Print« nachhaltig zu stimulieren.

Führungskräfte und Mitarbeiter der Druckbranche stehen heute vor Herausforderungen, deren Ausmaß wir uns bis vor kurzem kaum vorstellen konnten. Neben der Entwicklung völlig neuer Technologien hat insbesondere die Globalisierung gravierende Umbrüche vor allem in der Medienwelt mit sich gebracht. Wir leben nicht mehr in einer europäischen oder amerikanischen und auch nicht in einer asiatischen Medienwelt, wir leben und arbeiten in einer globalen Druckbranche, und auch eine Druckerei im Burgenland oder Waldviertel ist in die globale Welt integriert. Die Konsequenzen daraus für die Branche sind internationaler Wettbewerb, dynamische

und vor allem fordernde Umweltbedingungen und noch komplexere Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Gesellschaft, wobei die Gesellschaft die Druckbranche vor sich her treibt und nicht die Wirtschaft die Gesellschaft. Sich ständig wandelnde Arbeitsformen und Berufsbilder erfordern neue Kompetenzen in den Druckereien und Medienbetrieben.

Modernes Denken und Handeln Wie können nun die Druckbranche und ihre Mitarbeiter diese Herausforderungen meistern? Welche Strategien sind für einen globalen Medienbetrieben, bei dem die Konkurrenz auch in Delhi, Los Angeles, Hongkong, Kuala

Lumpur oder Singapur sitzt, notwendig? Wie kann man seine Mitarbeiter an die Flexibilität und Mobilität einer völlig neuen Arbeitswelt heranführen? Es wird nicht mehr reichen neue Firmen und Neuakquisitionen zu tätigen, um Wachstum und Wettbewerbsvorteile zu gewinnen. Es wird notwendig sein, Kooperationen mit anderen Druckereien einzugehen und internationale Netzwerke und deren Synergien zu nutzen. Je nach Produkt, Kunde oder Markt werden diese bedarfsgerecht und temporär eingesetzt. Vor allem innovative Technologien und Kommunikationsformen werden diese Prozesse noch viel stärker vorantreiben als bisher. Wie erfolgreich eine Druckerei die Branche mit diesen neuen Maßnahmen sein wird, hängt nicht wie früher einzig und allein von der Unternehmensführung ab, die über Strategie, Struktur und Prozesse entscheidet, sondern wird von jedem einzelnen Mitarbeiter mitgetragen. Der Arbeitskampf um höhere Löhne ist längst nicht mehr das Problem der Branche, es sind die Mitarbeiter, die vor allem weitaus mehr Verantwortung als bisher übernehmen müssen. Nur bestens ausgebildete und vor allem weiter gebildete Mitarbeiter werden diesem globalen Druck standhalten können und so zum Erfolg der Druckerei der Zukunft beitragen.

Neue Potenziale entdecken

Print hat seine Stärken im Veredelungsbereich... Foto: Messe Düsseldorf

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Wer sich weiter in den traditionellen Strukturen bewegt, wird mit diesem Geschäftsmodell in der »Printwelt« einfach Schiffbruch erleiden. Besonders wichtig wird es sein, seine Kapazitäten nicht darin zu erschöpfen print+publishing 172|09


herausgeberbrief dem Konkurrenten durch Preisdumping das Leben schwer zu machen und sich um den immer kleiner werdenden Kuchen zu streiten. Das Potenzial der Druckereien liegt in der Kampfansage an die Beliebigkeit der elektronischen Medien. Dort liegt das neue Potenzial der Druckindustrie, dort muss mit Qualität, mit Kundenzufriedenheit und mit höchster Individualität gepunktet werden. Gerade die Druckindustrie kann die Bedürfnisse des Einzelnen besonders gut befriedigen und durch Individualisierung und Personalisierung Produkte schaffen, die für jeden Kunden einzigartig sind. In der Massenkommunikation hat uns die elektronische Welt längst den Rang abgelaufen. Also sind wir aufgerufen, völlig neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, wobei dies natürlich die Kapazität der einzelnen Druckerei bei weitem übersteigt und daher jede Form von Kooperation und Zusammenarbeit gesucht werden muss. Und sind die österreichischen Drucker nicht in der Lage miteinander ein solches neues Geschäftsmodell zu erarbeiten, so ist die globale Druckwelt gefragt. Heute kann man auch mit einem Partnerbetrieb in Singapur vielleicht besser kooperieren als mit der Druckerei nebenan. Auch die Druckbranche musste feststellen, dass die Idee, weltweit völlig standardisierte Produkte abzusetzen, nicht mehr praktikabel ist. Nicht Farbmanagement und PDF-Workflows, so wichtig sie für eine reibungslose Produktion sind, schaffen neue Jobs. Nein, sondern nur kreative Produkte, die einfach nicht weltweite Konformität produ-

... und fasziniert immer wieder. Foto: Messe Düsseldorf

zieren, mit der man heute beim Kunden nicht mehr punkten kann.

Keyfaktor Mensch Individualität, Kreativität, völlig neue Lösungen sind gefragt, die bereits in den Ideenküchen der Druckereien existieren sollten. Doch dies ist sicherlich noch ein weiter, schwieriger und dorniger Pfad, denn gerade hier hat die Ausbildung wenig Neues produ-

ziert. Und natürlich ist es auch für die Betriebe viel schwieriger mit nicht standardisierten Mitarbeitern umzugehen. Sie sind eben nicht so einfach einzuordnen, aber dafür die einzige Chance, dass »Print« wieder jene Kommunikationsrevolutionen möglich macht wie es zu Gutenbergs Zeiten möglich war. Der Backslash vom Techniker zum kreativen Mitarbeiter, zum innovativen Druckkünstler ist die einzige Lösung für die Druckerei der Zukunft.

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R12 geht neue Wege Web ist die Zukunft von Print »Web2Print wird in den kommenden zwei bis drei Jahren die Printproduktion dramatisch verändern, die Produktionsabläufe in Agenturen und in Marketingabteilungen werden vollkommen auf den Kopf gestellt«, lautete die Prognose von Bernd Zipper, der die Krise und den zunehmenden Kostendruck als Motor der rasanten Entwicklung nannte. Reprozwölf startet somit ins Web2PrintZeitalter. Der deutsche Publishing-Experte sprach auf Einladung von Reprozwölf vor Marketing- und Werbepraktikern, die diesen Voraussagen mit Interesse entgegen blicken dürften. Denn, wie Zipper zeigte, kann Web2Print eine Kostenersparnis von bis zu 70 Prozent bringen. Die Zeitersparnis liege bei 80 bis 85 Prozent, was er am Beispiel der Herstellung einer einfachen Visitenkarte darlegen konnte. Möglich mache dies die Automatisierung des Produktionsprozesses mit einer Server gestützten Lösung, auf die über Internet zugegriffen wird. Der Anwender kann ohne grafische oder sonstige Vorkenntnisse, die CD-konforme Gestaltung, die Herstellung, Auslieferung und Verrechnung von Drucksorten steuern, Zeitund Orts-unabhängig. Und: »Web2Print kann man mieten, dann wenn man es braucht.« Im Anschluss an Bernd Zipper bot Andreas Spannbauer von pixelpoems einen Einblick in einige der Web2Print-Lösungen, die er gemeinsam mit Reprozwölf entwickelte. Seit geraumer Zeit bieten die Wiener PrePress- und PublishingExperten aus der Fockygasse Individuallösungen für Business-Kunden wie die

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v.l.n.r. Herta Spannbauer (Repro­ zwölf), Bernd Zipper (Zipcon), Andreas Spannbauer (pixelpoems/Reprozwölf) Foto: Reprozwölf

Hotelkette Mercure an. Spannbauer zeigte, dass trotz weitgehender Standardisierung, der Personalisierung und Individualisierung von Drucksorten keine Grenzen gesetzt sind.

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PraxisDialog 29 Zeiteffizienz im Bogenoffset Zeit ist knapp, die Anforderungen an Druckunternehmen steigen. Hochwertige Produkte müssen in immer kürzerer Zeit produziert werden. Die Formel: beste technologische Voraussetzungen, optimale Vorbereitung und Nachbearbeitung dank passender Vernetzungssoftware und hoch qualifizierter Mitarbeiter. Um Lösungen zu diskutieren und aufzuzeigen versammelte manroland rund 80 Teilnehmer aus sechs Ländern zum PraxisDialog. Einführend präsentierte Sascha Ehrenberg die Roland 700 DirectDrive, zur Effizienzsteigerung beim Jobwechsel. Er erläuterte die Direktantriebstechnologie und unterstützende Features, die für eine zeitsparende Druckproduktion mit Mehrwert sorgen. Printnet vernetzt die im Workflow integrierten Maschinen. Marcel Hänggeli von der Zeiler AG in der Schweiz bestätigte die durch diese Vernetzung entstandenen Zeitvorteile bei Auftragsvorbereitung, Prozessablauf und Reporting. Auch die Live-Demonstration der Roland 700 DirectDrive war voll und ganz auf Zeiteffizienz ausgerichtet. Anhand der Vorführung von drei Druckjobs mit zwei Jobwechseln erlebten die Teilnehmer, mit welch niedrigen Rüstzeiten und hohem Tempo die Maschine produziert. Der InlineColorPilot vor und nach der Wendung sorgte dabei für einen stabilen Druckprozess und eine Reduzierung der Makulatur. Neben der zeitgewinnenden Abstimmung Foto: manroland von Technologie und

Prozessabwicklung, sind hoch qualifizierte Mitarbeiter, die für die richtige Umsetzung sorgen, besonders wichtig. In diesem Sinne wurde von Harald Hesper ein individuelles Programm zur Mitarbeiterqualifikation vorgestellt. Hierbei werden mittels spezieller Analysemethoden die Arbeitsabläufe in einem Druckunternehmen auf ihre Zeiteffizienz hin genau untersucht. So lassen sich der Status quo mit dem Soll-Zustand vergleichen sowie Optimierungspotenziale entdecken und gezielt bearbeiten. In der abschließenden Diskussionsrunde wurde zu diesem und anderen Themen diskutiert sowie Meinungen und Erfahrungen ausgetauscht.

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Oki MB400er-Serie Günstiger Einstieg in LED-Multifunktionalität Oki Printing Solutions erweiterte seine Produktpalette durch drei neue MFPs. Mit den bewährten Merkmalen der B400 Serie und mehr Funktionalität sollen vor allem Benutzer angesprochen werden, die sich mehr Verwendungsmöglichkeiten wünschen. Alle drei Geräte der MB400er-Serie zeichFoto: Oki Printing Solutions nen sich durch besonders wirtschaftliche Gesamtkosten aus. »Über einen Einsatzzeitraum von drei Jahren sind sie bis zu zwei Mal günstiger als der vergleichbare Wettbewerb«, erklärt Oki-Österreich Geschäftsführer Karl Hawlik. Das Verbrauchsmaterial kann flexibel eingesetzt werden. Toner der MB400er Serie sind auch für Drucker der B400er Serie geeignet und umgekehrt. Auch der erweiterbare Speicher kann unter den Geräten getauscht werden. Das Einstiegsmodell MB460 bietet 3-in-1-Funktionalität durch Farbscanner, Kopierfunktion mit Einzelblatteinzug und einer Druckgeschwindigkeit von bis zu 22 Seiten pro Minute. Die Scan-toUSB-Funktion erlaubt es Dokumente direkt ohne Umwege auf USB-Speichermedien abzulegen. Die serienmäßige Ethernet-Schnittstelle macht Scannen und Drucken für kleine Arbeitsgruppen von jedem Rechner aus möglich.

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Die Neuen sind da HP LaserJet Drucker bieten optimale Energie-Effizienz Die LaserJet Drucker der CP4520-Serie wurden für Kunden entwickelt, die robuste und vielseitige A4-Farbdrucker in größeren Teams einsetzen möchten. Das Gerät ermöglicht die kostengünstigsten Druckkosten der HP Color LaserJet Familie. Die Farbdrucker-Serie HP Color LaserJet Professional CP5220 bietet unter anderem Netzwerkkompatibilität für einfaches Ansteuern von verschiedenen Arbeitsplätzen. Die Drucker liefern professionelle Foto: HP und hochwertige Drucke in allen Größen. Jede der drei neuen Serien bietet eine um zehn Prozent höhere Energie-Effizienz im Vergleich zu StandardModellen. Zusätzlich spart die Instant-On-Funktion Anwendern 50 Prozent mehr Energie als Druckermodelle mit traditioneller Aufwärmtechnologie. Damit wird die erste Seite innerhalb von Sekunden ausgeworfen. Zwei der neuen Modelle verfügen außerdem über erweiterte Sicherheitsfunktionen.

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business

Veränderungen bei Heidelberg

Wechsel im Vorstand Vorstand und Aufsichtsrat der Heidelberger Druckmaschi­ nen AG haben eine Neustrukturierung des Unternehmens beschlossen. Um die Strategie von Heidelberg noch effizi­ enter umsetzen zu können, wird das Unternehmen ab dem 1. April 2010 in die Geschäftsbereiche »Heidelberg Equip­ ment«, »Heidelberg Services« und »Heidelberg Financial Services« gegliedert. Man verpasst sich also wieder eine di­ visionale Struktur und reagiert damit auf die durch die Krise wirksam gewordenen Maßnahmen auch in Organisation und im Vorstand.

Die Fokussierung auf die beiden Geschäftsbereiche »Heidelberg Equipment« und »Heidelberg Services« soll die strategische Ausrichtung von Heidelberg stärken. Das Unternehmen bietet seinen Kunden sowohl technologisch führende Produkte als auch umfangreiche, innovative Dienstleistungen an. Zudem reagiert Heidelberg auf die sich verändernden Strukturen in der globalen Printmedien-Industrie, indem die relativ konjunkturunabhängige Sparte »Heidelberg Services« in Zukunft erweitert wird. »Rund 30 Prozent der Umsätze sollen in Zukunft von dem Bereich erwirtschaftet werden«, formuliert es Heidelberg Vorstandsvorsitzender Bernhard Schreier. Denkbar sei auch ein höherer Anteil. Vor allem dann, wenn das Hardware Business - so wie aktuell der Fall zurückgeht. Ziel sei es, Heidelberg-Kunden mit Dienstleistungen dabei zu unterstützen, nachhaltig erfolgreicher wirtschaften zu können. Dies umfasst Angebote, die die Verfügbarkeit von Maschinen erhöhen sowie Maßnahmen zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung, Prozessintegration und umweltschonendes Drucken. Die bisherigen Sparten »Press« und »Postpress« werden in den neuen Geschäftsbereichen aufgehen. Beide Geschäftsbereiche sind mit einer durchgängigen Ergebnis-Verantwortung versehen. Die Sparte »Heidelberg Financial Services« bleibt wie bisher erhalten. »Mit der Sparte »Heidelberg Equipment« werden wir unsere marktführende Stellung

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im Segment Werbedruck weiter ausbauen und auch im Verpackungsdruck und dessen Weiterverarbeitung wachsen«, so Schreier. Mit der neuen Sparte »Heidelberg Services« untermauert Heidelberg seinen Anspruch, auch im Dienstleistungsgeschäft für die Printmedien-Industrie der beste Partner der Druckereien zu sein: »Wir werden unser Service-Angebot erweitern und neben den aktuellen Serviceleistungen und HeidelbergErsatzteilen die Bereiche Saphira Verbrauchsmaterialien, Prinect Software und Integrationsdienstleistungen sowie die Beratung für Printmedien-Betriebe stärken«, sagte Schreier weiter.

Marcel Kießling neu im Vorstand Entsprechend der neuen GeschäftsfeldOrganisation wurden auch die Verantwortlichkeiten im Vorstand neu geregelt. Zuständig für das Geschäftsfeld »Heidelberg Marcel Kießling Foto: Heidelberg Equipment« wird Stephan Plenz (44) sein. Plenz leitete bisher im Vorstand den Bereich Technik. Das Geschäftsfeld »Heidelberg Services« wird mit Wirkung vom 1. Jänner 2010 von Marcel Kießling (48)

geführt. Marcel Kießling, der seit 20 Jahren für Heidelberg tätig ist, leitete nach der Verantwortung für eine Geschäftseinheit den Deutschlandvertrieb für Heidelberg und ist seit September 2004 für die Vertriebsregion Heidelberg Americas zuständig. Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Bernhard Schreier (55), dem künftig das internationale Vertriebsnetzwerk untersteht, und Finanzvorstand Dirk Kaliebe (43), der weiterhin die Sparte »Heidelberg Financial Services« verantwortet, bilden Plenz und Kießling ab 1. Januar 2010 den Vorstand des Unternehmens. Dr. Jürgen Rautert, bislang Mitglied des Vorstands für den Bereich Vertrieb, scheidet im Zuge der Neuordnung der Führungsebene einvernehmlich aus dem Vorstand aus. Seine bisherigen Aufgaben werden vom Vorstandsvorsitzenden Bernhard Schreier übernommen.

Ein Ausblick Aufgrund der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr sowie aktueller Konjunktur- und Marktprognosen geht man bei Heidelberg davon aus, dass es im Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres noch nicht zu einer Steigerung des Investitionsniveaus in der Printmedien-Industrie kommen wird. Für die kommenden Quartale im Geschäftsjahr 2009/2010 rechnet das Unternehmen damit, dass sich das Auftrags- und Umsatzniveau im Vergleich zu den Vorquartalen nicht wesentlich erhöhen und damit unter den ursprünglichen Erwartungen liegen wird. print+publishing 172|09



business

Aus der Praxis eines Gutachters

Zylinder bei Retrofit schlecht überarbeitet Nach zwölf Jahren Betrieb sollte eine Akzidenzrollendruck­ maschine einen Retrofit erhalten. Ein Gebrauchtmaschinen­ händler erhielt von der Druckerei den Generalauftrag, die Arbeiten Zug um Zug während bestimmter Stillstandszeiten der Rotationsdruckmaschine durchzuführen. Text Dr. Colin Sailer

Trotz eines umfassenden Vertrages über die durchzuführenden Arbeiten waren einige wesentliche Details nicht hinreichend ausgearbeitet. Zwischen der Druckerei und dem Gebrauchtmaschinenhändler kam es zu Meinungsverschiedenheiten über die Qualität der überarbeiteten Druckzylinder. Unser Sachverständiger wurde daraufhin mit der Erstellung eines Schiedsgutachtens beauftragt. Ein Schiedsgutachten eignet sich besonders zur schnellen Streitklärung. Dabei schließen die beteiligten Parteien, also der Gebrauchtmaschinenhändler und die Druckerei einen Schiedsgutachtervertrag mit dem Sachverständigen. In diesem Vertrag ist unter anderem geregelt, über was der Schiedsgutachter zu befinden hat. Das Ergebnis des Schiedsgutachtens ist dann nicht mehr anfechtbar, sofern der Gutachter keine Formfehler begangen hat.

Der Schiedsgutachtervertrag

Vermessung der Rundlauffeh­ ler des Gummituchzylinders.

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Darin war geregelt, dass vom Gutachter über die folgenden Punkte zu befinden sei: • Sind die Schmitzringe der beiden für den Tausch vorgesehenen Gummituchzylinder durch Korrosion so stark vorgeschädigt, dass sie für den Betrieb in der Druckmaschine unbrauchbar sind? • Weisen Schmitzringe und Zylinderballen der beiden für den Tausch vorgesehenen Gummituchzylinder unzulässig große Rundlauffehler auf, so dass sie für den Betrieb in der Druckmaschine unbrauchbar sind? print+publishing 172|09


business • Da im Zuge der vereinbarten Maßnahmen für das Retrofit nichts über die Qualität der Tauschzylinder definiert wurde, ist im Gutachten festzustellen, wer für die Behebung eines möglichen Schadens aufzukommen hat.

Termin vor Ort Zur Beantwortung der Fragen ist ein Termin am Ort der Tauschzylinder notwendig. Rechtzeitig zu diesem Termin lädt der Sachverständige die beiden Parteien ein. Da die Beantwortung der Frage eines unzulässig großen Rundlauffehlers die Lagerung der Gummituchzylinder gewöhnlicherweise auf einer Messmaschine erfordert, eine solche jedoch am Lagerort der Zylinder nicht vorhanden ist, entscheidet sich der Sachverständige dafür, die Zylinder auf einer Präzisionsschleifmaschine zu vermessen. Die Anforderungen an die Genauigkeit zur Vermessung des Zylinderrundlaufs sind vergleichbar mit den Bedingungen in der Druckmaschine. Nachdem die Zylinder auf der Schleifmaschine sorgfältig ausgerichtet wurden, wurden die Rundläufe mit Hilfe einer Messuhr (Auflösung 0,001 mm) vermessen. Die messtechnische Erfassung des Korrosionsangriffs der Schmitzringlaufflächen erfolgte mit Hilfe eines Rauheitsmessgerätes, dem Perthometer.

Korrosionsnarben an den Schmitzringlaufflächen vorgeschädigt sind, so dass sie für den Betrieb als Gummituchzylinder in einer Akzidenzrollendruckmaschine unbrauchbar sind. Da die Gummituchzylinder zum »Herz« einer Akzidenrollendruckmaschine gehören, ist es selbstverständlich und auch praktizierter Stand der Technik, dass überarbeitete Tauschzylinder hinsichtlich Rundlauffehler und Korrosionsbeaufschlagung die Werksnormen von Neuzylindern erfüllen. Somit ist für die Behebung des Schadens an den vorgeschädigten beiden Gummituchzylindern der Gebrauchtmaschinenhändler in vollem Umfang verantwortlich und trägt auch die Kosten dafür.

Der Autor ist von der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Bogen- und Rollendruckmaschinen, Offset- und Tiefdruckverfahren. Er zeichnet für eine Vielzahl von Bewertungen und Expertisen verantwortlich.

Rundlauffehler und Korrosion Der maximale Rundlauffehler eines Zylinders beträgt 28 µm (= 0,028 mm). Mehrere Messungen bestätigen dieses Ergebnis reproduzierbar. Nach heutigem praktiziertem Stand der Technik sind für den Einsatz als Gummituchzylinder in Akzidenzrollendruckmaschinen höchstens 5 µm (= 0,005 mm) an Rundlauffehler zulässig. Der maximale Rundlauffehler des zweiten Gummituchzylinders beträgt genau 5 µm, liegt also im zulässigen Toleranzbereich. Zur Bewertung eines möglichen Korrosionsangriffs der Schmitzringlaufflächen dient der Rauhheitswert Ra, welcher den mittleren Abstand eines Laufflächenmesspunktes der Schmitzringlauffläche zur gedachten Mittellinie angibt. Gemessen wird dabei über eine Messstrecke von 5,8 mm in axialer Zylinderrichtung. Bei beiden Gummituchzylindern ergaben sich Rauhheitsmesswerte Ra zwischen 1,1 µm und 1,8 µm. Zulässig nach praktiziertem Stand der Technik sind Rauhheitswerte Ra kleiner als 0,5 µm. Das optische Bild bestätigt die messtechnisch gewonnenen Ergebnisse.

Rogler junior page

Zum Ergebnis Im Sachverständigengutachten steht, dass beide Gummituchzylinder aufgrund von Rundlauffehlern und/oder unzulässig großer print+publishing 172|09

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business

Verkauf und Marketing für die Druckindustrie Teil 2

Kundenorientiert telefonieren Von einer Druckerei wird keine perfekte Telefonkultur erwar­ tet. Wenn man aber ein paar Spielregeln beachtet, entsteht beim Kunden schnell Sympathie, und ein gut geführtes Telefonat schafft einen positiven Eindruck und einen Wett­ bewerbsvorsprung. Natürliche Freundlichkeit ist ein we­ sentlicher Bestandteil eines gelungenen Telefonats mit der Druckerei. Aber das allein genügt nicht. Zeigen Sie schon bei der Begrüßung eingehender Gespräche Ihre kundenorien­ tierte Einstellung.

Freundlichkeit, Informiertheit und Kompetenz sind wichtige Bestandteile der Kommunikation, wenn ein Kunde in der Druckerei anruft. Foto: istockphoto

Wenn das Telefon in der Druckerei klingelt, kommt es darauf an, dass man gleich abhebt, den Anrufer nicht unnötig lange »zappeln« lässt. Die Begrüßung besteht aus drei Teilen: Firmenbezeichnung, eigener Name (mit dem

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Vornamen) und Tagesgruß. Zur richtigen Begrüßung gehört der passende Tagesgruß: »Guten Morgen« nur bis etwa 10.00 Uhr, dann wechselt man auf »Guten Tag«: Wer den Namen des Anrufers nicht gleich versteht,

fragt nicht: »Wie war doch man ab und zu den Namen des Anrufers nennt. Die Verwendung des Namens hat auch so etwas wie eine Signalfunktion, wichtige Aussagen sollten damit eingeleitet oder beendet werden. Natürlich kann man einen Anrufer zur Druckerei auch mit »Hallo« begrüßen, besonders bei Stammkunden oder wenn der Kunde von sich aus »Hallo« sagt. Am Gesprächsende sagt man dann statt dem steifen »Auf Wiederhören« einfach »Tschüss« und nennt dann noch mal den Namen des Gesprächspartners.

Die ideale Rückruf-Vereinbarung Kein Kunde verlangt am Telefon, dass man alles weiß, und auf jede seiner Fragen Antwort geben kann. Hat der Kunde am Telefon eine Frage, die man nicht beantworten kann, dann muss Hilfe angeboten werden. Denn mit »Tut mir Leid, da kann ich Ihnen nichts sagen« bietet man keine Lösung für anspruchsvolle Druckereikunden an. Bevor man einen Anrufer am Telefon lange warten lässt, bietet man ihm besser einen Rückruf an. Denn: Wartezeiten am Telefon erscheinen etwa vier- bis sechsmal so lang wie die tatsächliche Zeitspanne. Das heißt, dem ungeduldigen Anrufer kommen 15 Wartesekunden vor wie 60 – und daran lässt sich auch durch Hintergrundmusik nichts ändern. Die Regel bei Rückrufen heißt, nach der Erreichbarkeit fragen: »Wann sind Sie am besten erreichbar?« Auch ungefähre Zeitangaben nimmt man an: »So gegen 11:30 Uhr.« Wer wen zurückruft, sollte aber festgelegt und notiert werden. Notizen darüber werden der zuständigen Stelle gemailt. Kunden sind übrigens recht verärgert, wenn versprochene Rückrufe nicht pünktlich erfolgen. Es ist daher besser, einen Zwischenbescheid zu geben, falls der Rückruf nicht eingehalten wird. Man muss dann aber einen neuen Termin vereinbaren, der unbedingt eingehalten werden muss. Einen Telefontermin kann man nicht zwei Mal verschieben.

Mit Telefonnotizen umgehen Für Telefonnotizen gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten: entweder ein weißes Blatt – möglichst nicht kleiner als DIN A5 – oder ein Formular. In vielen Druckereien existieren print+publishing 172|09


business Eigenentwürfe, die auf individuelle Gegebenheiten abgestimmt sind. Ist die Zeit für eine ausführliche Notiz zu knapp, sollten mindestens der Name des Anrufers und seine Adresse oder Telefonnummer notiert werden. Die Notizen wiederholt man am besten, damit der Anrufer korrigieren kann. Vollständig sind Notizen, wenn folgendes zu Papier gebracht ist: Wer hat wann angerufen, um was ging es und welche Zusage wurde am Telefon gemacht? Zum richtigen Verhalten am Telefon gehört auch der Hinweis: »Ich notiere.« Auf diese Weise deutet man den Gesprächspartner an, dass man seine Angaben sehr ernst nimmt. Vor Beendigung des Gesprächs kann man dem Anrufer mitteilen, was man mit den Notizen tut und wie es weitergeht.

Wenn der Chef nicht erreichbar ist Viele Kunden rufen an und möchten den Chef. Der Anrufer ist aber enttäuscht, wenn er hört: »Der ist nicht da.« Und auch das hört sich nicht gut an: »Er ist jetzt unterwegs, ich weiß nicht, wann er kommt.« Am besten fragt man erst einmal, um was es geht. Häufig kann der Mitarbeiter selbst helfen, der Chef ist also gar nicht immer erforderlich. Wenn es wichtig ist und nur der Chef entscheiden kann, nennt man seine Rückkehr. (Gegen 17:00 Uhr ist er wieder im Büro). Es macht

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immer einen guten Eindruck, wenn man seine Rückkehr weiß oder die Erreichbarkeit unterwegs. Immer sollte Hilfe angeboten werden (»Ich möchte Ihnen gerne helfen, soll ich eine Notiz machen oder soll Sie der Chef gegen 17:00 Uhr zurückrufen?«). Eine Absage kann man immer mit einem Vorschlag verbinden: »Der Chef ist nicht da« ist eine Absage. »Kann ich Ihnen helfen« ist der Vorschlag, der die negative Wirkung aus der Absage rausnimmt.

erfüllung und freundlicher Gesprächsführung gar nicht so unbedeutend.

Erfolgreich telefonieren

Zuhören ist zwar höflich, aber Anrufer, die sich nicht kurz und präzise äußern können, gehen schön auf die Nerven. Man muss den Redelöwen möglichst früh unterbrechen. Denn je länger man damit wartet, desto schwerer fällt es später, ins Wort zu fallen. Ist die Lawine erst einmal im Rollen, ist es schwer, sie aufzuhalten. Es gibt ein wirkungsvolles Stopp-Signal: man unterbricht, in dem man den Kundennamen nennt. Der Name ist sein Lieblingswort. Wenn er ihn hört, hört er auf zu reden. Man entschuldigt sich dann für die Unterbrechung und begründet Sie. Gut geführte Telefonate bringen nicht spontan mehr Umsatz, aber erhöhen die Kundenbindung. Der Anrufer muss Freude haben, mit seiner Druckerei zu telefonieren. Telefongespräche müssen professionell und in einer guten Atmosphäre verlaufen.

Für die gute Atmosphäre am Telefon sind Sie verantwortlich. Ihre Ausstrahlung muss sofort bei der Begrüßung entstehen. Denn: der erste Eindruck entscheidet, der letzte bleibt! Und ein schlechter erster Eindruck schafft Vorurteile. Albert Einstein sagte einmal: »Es ist leichter ein Atom zu zertrümmern, als ein Vorurteil«. Aber: die Stimmung in den Druckereien ist wegen schlechter Umsätze nicht gerade bestens. Lächeln kostet nichts. Lächeln macht zwar aus viel Arbeit nicht weniger, aber es macht sie leichter. Ein freundliches Gesicht macht das Telefonat nicht kürzer, aber um einiges angenehmer. Ein freundliches Lächeln wirkt sich auf die zwischenmenschliche Beziehung positiv aus. So gesehen ist der Unterschied zwischen teilnahmsloser Pflicht-

Welche Vorteile bringt Sympathie? Es macht einem selbst Spaß, freundlich zu wirken, denn das hebt die eigene Stimmung. Sympathiegewinnung darf man nicht von der eigenen Laune abhängig machen. Freundlichkeit macht Stress erträglicher.

Darf man am Telefon unterbrechen?

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ökologie

Heidelberg, KBA und Co.

Umweltschutz wird forciert Der Klimaschutz genießt weltweit eine hohe Aufmerksam­ keit. Im Vorfeld des Klimagipfels in Kopenhagen hatte die University of Cambridge ein Kommuniqué zum Klimaschutz verfasst. Dieses fordert, umgehend konkrete Klimaschutz­ maßnahmen weltweit verbindlich zu vereinbaren und zu unterstützen.

Eine Speedmaster SM 52 mit der Farbwerktechnologie Anicolor reduziert die Anlaufmakulatur um bis zu 90 Prozent und die Rüst­ zeiten um bis zu 40 Prozent. Dies entlastet die Umwelt, da hier schnell mehrere Tonnen Papier im Jahr eingespart werden können. Foto: Heidelberg

Der Anstieg der Erderwärmung soll um maximal zwei Grad Celsius auf Basis der Durchschnittstemperatur zu Beginn der Industrialisierung beschränkt werden. Dieser Appell der Wirtschaft an die Politik ist bisher von mehr als 900 Unternehmen per Unterschrift unterstützt worden. Auch die Heidelberger Druckmaschinen AG hat dieses Kommuniqué unterschrieben. Das Unternehmen ist Mitinitiator der VDMA-Richtlinie zur Messung der Energieaufnahme an Bogenoffsetdruckmaschinen (VDMA: Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.). Die Richtlinie wird als VDMA-Einheitsblatt Anfang 2010 veröffentlicht und schafft eine wichtige Grundlage, um Druckmaschinen hinsichtlich Energieaufnahme und Energieeffizienz objektiv zu bewerten. Auch Klimabilanzen für Druckprodukte (CO2-Fußabdruck) und Betriebskostenabschätzungen benötigen eine branchenweit einheitliche Messung. Damit Druckereien Fördergelder für neue Druckmaschinen erhalten, muss nachgewiesen werden,

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dass durch die Investition die Energiebilanz verbessert wird.

Wie viel verbraucht die Druckmaschine? Ins selbe Horn bläst auch Wettbewerber KBA. Denn beinahe jeder Autofahrer wisse, wie viel Sprit sein Auto auf 100 Kilometer verbraucht. Aber nur wenige Druckereibesitzer wissen, wie viel Energie ihre Druckmaschine im Jahr verschlingt. Ist der Benzinverbrauch inzwischen ein entscheidender Faktor beim Autokauf, spielt auch beim Drucken der Energieaufwand eine immer bedeutendere Rolle. Wie viel Strom verbraucht eigentlich eine Rapida 106 bei 15.000 Bogen pro Stunde? Das ist wie beim Auto von verschiedenen Faktoren abhängig. Aus praktischer Erfahrung weiß man, dass eine Unmenge an Faktoren den Benzinverbrauch beeinflusst. Auch wenn die Geschwindigkeit mit 90 Kilometer pro Stunde konstant macht es einen Unterschied ob man bergauf oder –ab fährt, Rücken- oder print+publishing 172|09


ökologie Gegenwind oder wie viel Gepäck man mit sich führt. Aber auch Gewicht treibende Sonderausstattungen sowie das perfekte Wohlfühlklima im Innenraum des Fahrzeuges lassen den Verbrauch in die Höhe schnellen. »Und warum sollte das bei Druckmaschinen anders sein«, meint man bei KBA, das ebenso Mitglied bei der Erstellung der VDMA-Richtlinie ist.

Ressourcen schonen und Kosten senken »Aus unserer Sicht ist Umweltschutz kein vorübergehendes Modethema, sondern eine Entwicklung, die uns aufgrund der Knappheit der Ressourcen und der steigenden Energiepreise schon lange beschäftigt und in Zukunft noch mehr begleiten wird«, beschreibt Heidelberg Equipment Vorstand Stephan Plenz. »Heidelberg ist hier in dreifacher Hinsicht gefordert: an unseren Standorten, in der Entwicklung und Produktion unserer Produkte und vor allem bei der Unterstützung unserer Kunden«, so Plenz weiter. Seit über zehn Jahren betreibt man aktiven Umweltschutz (z. B. EMAS / ISO 14001 seit 1996), der sich durch die gesamte Wertschöpfungskette zieht. Gleichzeitig unterstützt Heidelberg seine Kunden in allen Aspekten des »Green Printing« und arbeitet intensiv an den Einflussfaktoren. Das Ziel ist, Ressourcenverbrauch, Emissionen und Abfälle zu verringern

Energieeffizienz wird aus ökonomischen und ökolo­ gischen Gründen heute im modernen Bogenoffset großgeschrieben. Die B2-Maschine Rapida 75 setzt beim Energiesparen in ihrer Formatklasse Maßstäbe. Foto: KBA

oder sogar ganz zu vermeiden. Ein intensiver Dialog mit den Anwendern, den Druckereien, ist ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie. Die Reduzierung der Makulatur ist dabei der größte Hebel zur Verbesserung und steht im Zentrum der Entwicklung und Beratung bei Heidelberg.

Stromfresser aufspüren Wer genau wissen möchte, wie viel Strom seine Druckmaschine verbraucht bzw. seinen Stromverbrauch senken will, der kann sich

neuerdings mit Fragen rund um das Thema Energiesparen an KBA wenden. Auf Basis von Verbrauchsmessungen und einer ganzheitlichen Energieberatung vor Ort werden die lauernden »Energiefresser« gefunden und Vorschläge bzw. konkrete Maßnahmenpläne für Energie und Kosten sparende Verbesserungen erarbeitet. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Interessenten die Möglichkeit, bei Live-Demonstrationen eine auftragsspezifische Energieverbrauchsmessung unter Praxisbedingungen durchführen zu lassen.

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Druckerei Paul Gerin Mit Österreichischem Umweltzeichen Nach Prüfung der eingereichten Unterlagen und positivem Gutachten wurde die Druckerei Paul Gerin bereits im Mai dieses Jahres mit dem Umweltzeichen zertifiziert. Am 28. Oktober erfolgte die offizielle Verleihung des Umweltzeichens durch den Bundesminister DI Niki Berlakovich im Marmorsaal des Lebensministeriums. »Unternehmen und Tourismusbetriebe in ganz Österreich setzen mit dem Österreichischen Umweltzeichen auf Umwelt- und Klimaschutz und sind damit auch wirtschaftlich erfolgreich«, betonte Umweltminister DI Niki Berlakovich anlässlich der Überreichung des Österreichischen Umweltzeichens an Unternehmen und Tourismusbetriebe, »rund 825 Produkte tragen heute das Österreichische Umweltzeichen und geben Kunden im Business-toBusiness Segment als auch im Bereich Business-to-Consumer eine wichtige Orientierungs- und Entscheidungshilfe bei Investition und Einkauf. Insgesamt erwirtschaften 134 Betriebe mit Umweltzeichen-Produkten einen jährlichen Umsatz von 474,8 Millionen Euro.« Das Österreichische Umweltzeichen wurde 1990 auf Initiative der damaligen UmweltFoto: Gerin ministerin Dr. Marlies

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Flemming geschaffen. Ziel und vorderstes Interesse waren Bemühungen, Beschaffungswesen, Produktion und Dienstleistungen von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen zu ökologisieren. Das Umweltzeichen soll Hersteller und Handel motivieren, weniger umweltbelastende Produkte zu entwickeln und anzubieten. Am Markt soll damit ein dynamischer Prozess ausgelöst werden, der das Angebot in Richtung umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen prägt.

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Klimaschutz einmal anders PaperNet lud zum »Grünen Ausflug« Um die komplexen Themen »Schutz des Waldes« und »Klimaschutz« vor allem in Bezug auf das Druckereigewerbe näher zu bringen, lud PaperNet mit seinen Partnern zum »Grünen Ausflug« in die Südsteiermark. Spannende sowie informative Vorträge seitens der Industrie, Climate Partner und des Großhandels sorgten unter Gästen und Referenten für interessante und angeregte Diskussionen. Einleitend erklärte PaperNet Geschäftsführer Stephan Grötzschel die wichtigsten Umweltzertifizierungen für Papiere. Dr. Klaus Reisinger, Geschäftsführer von Climate Partner Austria und Lektor an der FH für Umwelt- und Energiemanagement in Pinkafeld, berichtete über den weltweiten Klimawandel und mögliche Maßnahmen, dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken. Die Papierindustrie war mit Urs Ziegler, Geschäftsführer der für ökologische Produktion renommierten Ziegler Papier AG vertreten. Gerhard Görig von BlessOF, jener Firma, die mit Envirelope den weltweit ersten, CO2 neutralen Briefumschlag produziert, überzeugte, dass es sich beim Thema Nachhaltigkeit nicht nur um einen Marketinggag handelt.

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ökologie

Aktiver Umweltschutz bei Janetschek

Die Ökodruck Schrittmacher Kann man aus einer geographischen Randlage ins Zentrum einer beginnenden Ökologisierung der Druckbranche rü­ cken? Die Druckerei Janetschek beweist einmal mehr, dass klare Entscheidungen doppelt nachhaltige Wirkung zeigen: für die Umwelt und für die Absicherung von Arbeitsplätzen.

Ökodruck ganz oben: Die nördlichste Druckerei Österreichs Foto: Druckerei Janetschek

Klimaschutz durch Ökodruck ist für die Druckerei Janetschek mehr als nur ein griffiger Slogan. Dies wurde im Juni durch den TRIGOS 2009, der höchsten Auszeichnung für Unternehmen mit Verantwortung, in der Kategorie Ökologie entsprechend gewürdigt. In der Jurybegründung hieß es dazu: »Die Druckerei Janetschek vollzog in den letzten Jahren einen steten Wandel hin zu ökologischen Produkten und nachhaltiger Entwicklung. Dabei beeindruckt das Unternehmen durch laufend implementierte Innovationen im Umweltbereich, die von den MitarbeiterInnen an die KundInnen weitergegeben werden…« Der Preis stellte den vorläufigen Höhepunkt einer Erfolgsgeschichte dar. 2003 wurden mit dem Österreichischen Umweltzeichen für schadstoffarme Druckerzeugnisse die

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Weichen in Richtung Öko-Vorzeigebetrieb gestellt. In weiterer Folge wurde die Produktion auf Ökostrom umgestellt, der Materialeinkauf durch FSC- und PEFC-Zertifizierung sowie steigendem Einsatz von Recyclingpapier ökologisiert. Klimaneutraler Druck durch CO2-Kompensation und Qualitätssicherung durch ProzessStandard Offset runden das außergewöhnliche Leistungsspektrum der Druckerei Janetschek ab.

Ökologie sichert Arbeitsplätze Die Waldviertler Ökodrucker blicken einigermaßen gelassen der Jahresbilanz entgegen. Investitionen in Zukunft sichernde Bereiche bei gleichzeitiger Evaluierung des Status quo prägten die strategischen Entscheidungen der letzen Monate. print+publishing 172|09


ökologie Die jüngste Neuerung heißt »Digitaldruck nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens für schadstoffarme Druckerzeugnisse« - mit sehr zufriedenstellenden Ergebnissen. Am neuen Standort in Zwettl/ NÖ wurde im Sommer mit der Installation einer Canon Imagepress ein lang gehegter Wunsch umgesetzt. Die zahlreichen Kunden, die ihre Drucksorten mit Umweltzeichen bestellen, freuen sich über diese Erweiterung des Produktportfolios. Nun können auch Berichte und Broschüren in kleinen Auflagen, Flyer, Mailings, etc. in offsetdrucknaher Qualität umweltfreundlich in Auftrag gegeben werden. Zusätzlich etabliert sich dadurch der dritte Standort und bietet zusätzliche Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region. Das im Vorjahr ins Leben gerufene ÖkoKompetenz-Team trägt ebenfalls dazu bei, die Marktpositionierung abzusichern. Diese »grüne« Kerntruppe stellt den Themenkomplex »Ökodruck« innerbetrieblich auf eine breite Basis und versorgt die zahlreichen Kunden mit den ökorelevanten Inhalten. Die Einzigartigkeit dieses Projekts, in dem sehr viel freiwilliges Engagement der Mitarbeiter steckt, wurde letztlich durch den TRIGOSPreis eindrucksvoll bestätigt. Von den Waldviertler Produktionsstandorten in Heidenreichstein und Zwettl wird täglich in den Großraum Wien geliefert. Erfahrene Mitarbeiter im Wiener Stadtbüro in der Gußhausstraße sichern als Berater vor Ort den sehr guten Kontakt zu den zahlreichen Kunden.

Digitaldruck mit Umweltzeichen: der technische Leiter Andreas Kainz und Digitaldruck-Operator Herbert Zettel am neuen Standort in Zwettl. Foto: Druckerei Janetschek

Gruppenfoto mit TRIGOS-Preis: Verkauf- und Marketingleiter Manfred Ergott, Umweltmana­ gerin Ing. Angelika Moser und Geschäftsführer Ing. Christian Janetschek. Foto: Druckerei Janetschek

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Konica Minolta Auszeichnung für Ökologie Engagement Seit kurzem tragen insgesamt 19 neue Konica Minolta Produkte diese Auszeichnung für ihre umweltschonende Arbeitsweise. Der japanische Konzern unterstreicht damit erneut sein umfassendes Engagement im Bereich Ökologie. International wurde Konica Minolta bereits mit dem Energy Star, dem Blauen Engel und dem japanischen »Energy Conservation Grand Prize for Excellent Energy Conservation Equipment« ausgezeichnet – einem der strengsten Energiesparsiegel der Welt. »Konica Minolta engagiert sich bereits seit Jahren intensiv im Bereich Green IT. Nicht nur unsere Produkte entsprechen höchsten ökologischen Standards, auch bei unseren internen Prozessen spielt Umweltverträglichkeit eine große Rolle. Eines unserer offiziellen Ziele ist es das Gesamtvolumen unseres CO2-Ausstoßes bis 2010 um 20 Prozent zu senken«, erklärt Johannes Bischof, Foto: Konica Minolta Geschäftsführer von

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Konica Minolta Österreich. »Aus diesem Grund freut es uns außerordentlich, dass wir jetzt das Österreichische Umweltzeichen erhalten haben. Dieses Gütesiegel zeigt, dass unsere Bemühungen auch unter den strengen österreichischen Umweltstandards honoriert werden.«

Offizieller Sponsor der UN-Klimakonferenz 2009 Auf internationaler Ebene ist Konica Minolta Mitglied des Global Compact der Vereinten Nationen. Ziel dieser Initiative ist es wachsende Probleme wie globale Erwärmung, Umweltzerstörung und soziale Ungleichheit zu bekämpfen und nachhaltiges Wachstum zu fördern. Außerdem ist Konica Minolta einer der Hauptpartner der UNKlimakonferenz 2009 COP15 (15. Konferenz der Verhandlungspartner) in Kopenhagen. Mit Maßnahmen wie der Zero Waste Initiative ist das Unternehmen beim Thema Green-IT weltweit führend.

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messen

Ifra Expo 2009

Wien zieht an – trotz Krise Rund 6.700 Besucher aus 78 Ländern kamen zur viertä­ gigen IFRA Expo 2009 nach Wien. Weniger als in den Jahren zuvor. Auf der jährlich veranstalteten Fachmesse, die bereits zum 39. Mal stattfand, waren 284 Aussteller aus 27 Län­ dern vertreten, darunter Druckmaschinenhersteller, Anbieter von Redaktions- und Anzeigensystemen, New-Media-Anbie­ ter sowie weitere Zulieferer für die Zeitungsbranche.

Foto: MS

»Es lässt sich eindeutig sagen, dass die Zahl der Teilnehmer die Erwartungen übertroffen hat, und es ist erfreulich, dass es inmitten einer weltweiten Wirtschaftskrise so viele Besucher nach Wien zog. Wir rechnen damit, dass die Expo in Hamburg im nächsten Jahr noch besser laufen wird«, erklärte Reiner Mittelbach, Co-CEO des Weltverbandes der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WANIFRA), der die Messe ausrichtet. Voraussetzung zur Erfüllung dieses Wunsches wird wohl eine kräftige Erhellung des Businessklimas sein müssen. Der Nimbus der Medienstadt Hamburg kann durchaus zum positiven Gelingen beitragen. Was die Besucherzahlen in Wien betrifft, waren Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und Großbritannien am stärksten repräsentiert. Ein Viertel der Besucher waren Geschäftsführer oder CEOs, 13 Prozent Technische Leiter oder Produktionsleiter und 13 Prozent Chefredakteure. Ausgeblieben sind die Besucher auf jeden Fall am letzten Messetag, der besonders ruhig verlief. Begleitet wurde die Ausstellung durch eine Reihe von Seminaren zu einer breiten Vielfalt von Zeitungsthemen. Hier kamen führende Vertreter der Branche zusammen, um die Zukunft der Branche zu erörtern. Die Expo 2010 wird vom 4. bis 6. Oktober in Hamburg stattfinden, gefolgt von einer eintägigen Konferenz am 7. Oktober 2010.

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Hohe Aussteller- und Besuchertreue Druck+Form konnte überzeugen Dass die Druck+Form nicht mehr als bloße Regionalmesse angesehen wird, belegen zahlreiche Ausstellungs-Highlights, die dieses Jahr in Sinsheim ihre Welt-, Europa- oder Deutschland-Premiere erlebten. Aber nicht nur die zahlreichen Neuheiten lockten die 5.320 Fachbesucher. Durch Kompetenz und Praxisnähe konnten die Aussteller der Druck+Form die an sie gestellten Erwartungen auch heuer wieder erfüllen. 154 Firmen aus Deutschland, den Niederlanden, England, Schweiz, USA, Spanien, Italien und Österreich haben teilgenommen. Neben dem großen Stammpublikum der Besucher registrierte die Messe zusätzlich rund 37 Prozent Fachbesucher, die zum ersten Mal da waren, über 50 Prozent der Fachbesucher gaben für ihren Messebesuch an, über neue Investitionen zu entscheiden beziehungsweise in die Investitionsentscheidungen einbezogen zu sein. Die Aussteller zeigten sich dem Gesamterfolg ihrer Messebeteiligung

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beziehungsweise den neu geknüpften Geschäftskontakten sehr zufrieden. Sie blicken den kommenden Wochen des Nachmessegeschäftes zufrieden entgegen. Im Rahmen der Print Factory, die sich bis dato der Darstellung von ProduktionsabFoto: Messe Sinsheim läufen gewidmet hatte, gab es einige Neuerungen. Mit den alten Konzepten wurde auch der vorhergegangene Name abgelegt und in Print Factory Academy geändert. Hier diskutierten Anwender und Anbieter auf dem Podium über zukunftsträchtige Themen wie etwa Web to Print. Zudem konnten Top-Referenten und europaweit gefragte Redner verpflichtet werden, die Themen aus den Bereichen Vertrieb und Marketing, Finanzierung und Unternehmensnachfolge gewählt haben um somit Fachbesuchern wie auch Ausstellern einen Mehrwert durch Information zu bieten.

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messen

Rezessionsjahr 2009

Print 09 stark betroffen Jedes vierte Jahr reisen Drucker nach Chicago um die Print zu besuchen. Die diesjährige Print war jedoch anders als ihre Vorgänger – beeinflusst von der Finanzkrise und ande­ ren Faktoren. Nichtsdestotrotz, was endgültig in der Erinne­ rung bleibt wird sein: War es eine gute Messe? Wir wagen zu sagen: Ja, obwohl es für uns eine völlig neue Denkweisen beinhaltet. Denn auch die Druckindustrie in den USA verän­ dert sich massiv. Text Sabine Slaughter

Besucher eine klare Vorstellung von den Lösungen, die ihrem Geschäft helfen könnten. Ein gezieltes Angehen dieser Themen wurde so möglich. Die Ansichten von Ausstellern auf Messen sind differenziert. Geschäftige Stände sind nicht immer ein Maßstab um eine Messe zu beurteilen. Am Ende zählt, ob die Aufträge unterzeichnet wurden und somit Auftragsbücher wieder voller werden. Stellen Sie sich hunderte potenzielle Kunden vor, aber ihre Portemonnaies sind zugeknöpft und sie wollen sich alles nur ansehen – oder aber wesentlich weniger Besucher mit einer Bereitschaft zur Investition. Und genau das geschah. Unternehmen sandten weniger Mitarbeiter, aber diejenigen, die nach Chicago kamen, waren Entscheider. Und der finanziellen Situation zum Trotz waren sie bereit gezielt zu investieren.

KBA war einer der wenigen Anbieter, die mit Maschinen präsent waren. Foto: Slaughter

Economic Outlook Konferenz Erinnern Sie sich noch an die 70er Jahre, die vielen Anti-Kriegs- und Anti-Atom-Demonstrationen – und die konstanten Aufrufe: »Was wäre, wenn es morgen Krieg gäbe und niemand hinginge«? Und genau dieses schien am ersten Messetag in Chicago zu passieren. Diese bedrückende Atmosphäre änderte sich mit der Ausnahme von zwei Tagen auch nicht viel. Die Gesamtanzahl von 18.999 zertifizierten Besuchern an sechs Messetagen lügt nicht. Sollen wir die Print 09 aus diesem Grunde als eine schlechte Messe bezeichnen? Nein, meine ich. Im Gegenteil, es war eine entspannende Atmosphäre. Eine, in der wenige Menschen in den Gängen waren und man seelenruhig von einem Stand zum nächsten wandern konnte. Zudem hatten die meisten

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Wie jedes Jahr waren die »Economic Outlook«Konferenzen gut besucht. Andrew D. Paparozzi, Chief Economist der NAPL, warnte Drucker gleich am Beginn seiner Präsentation »Erholung liegt in der Luft. Im Jahr 2010 wird unsere Branche zum ersten Mal in drei Jahren wachsen. Aber absolut niemandem wird ein Teil dieses Wachstums garantiert bzw. kann davon ausgehen der Erholung beizuwohnen...«. Im Gegenteil, während man in der Vergangenheit den Kopf in den Sand steckte, Sparmaßnahmen ergriff und Aktivitäten genügend einfror, um es durch die Rezession zu schaffen, konnten wir uns darauf verlassen, dass die Erholung alle Schiffe wieder an die Oberfläche bringt... »Waren unsere Erholungen bisher inklusive, sind sie nun verstärkt print+publishing 172|09


messen exklusiv – zunehmend reserviert für Unternehmen, die darauf vorbereitet sind, wohin unsere Branche geht.«

Nichts bleibt wie es war Die Betriebe müssen sich vorbereiten. Es fängt damit an, dass realisiert wird, dass wir nicht dorthin zurückkehren werden, wo wir waren. »Unsere Branche wird noch wettbewerbsbetonter.« Druckunternehmen müssen der Wahrheit ins Auge blicken, dass »wir in einem Kommunikationsgeschäft sind und nicht im Tinte-auf-Papier-Geschäft. Unsere Definition von Möglichkeiten besteht darin unsere Kunden erfolgreicher zu machen, und dass sie unsere Beiträge zu ihren Erfolgen erkennen. Unser Gedankengang sollte Marktumverteilung lauten«, behauptet er. »Die Volkswirtschaft wird unserer Branche in den nächsten 18 Monaten einen großen Aufschwung geben. Aber wir werden mit Sicherheit nicht zur Normalität zurückkehren, da strukturelle Veränderungen die Normalität neu definieren indem unsere Kunden, Märkte, Dienstleistungen, Wettbewerber, Wertschöpfungen und alles andere was wichtig ist, neu definiert wird.« Er sieht »zwei unterschiedliche Veränderungen«: Zum einen »zyklische Veränderungen« sowie »strukturelle Veränderungen«. Letztere sind fundamental, tiefgreifend und unabhängig von den Geschäftszyklen. »Sie werden »nicht vergehen«. Sie werden allgemein sein – und von daher uns alle irgendwann beeinflussen«, meint er. »Strukturelle Veränderungen können historische Möglichkeiten oder Bedrohungen schaffen. Wir entscheiden, welche es für uns sein wird!« Die NAPL schätzt, dass die Anzahl von Akzidenzdruckunternehmen seit 1998 um 25 Prozent zurückgegangen ist. Allein in den letzten zwei Jahren um sechs Prozent. Als Konsequenz warnt er, dass unsere Branche schon immer sehr wettbewerbsbetont war.

Neue Spielregeln »Aber wir kannten unsere Wettbewerber.« Nun müsse man die Konkurrenz erahnen, vorausahnen, weil die nächste Welle von überall her kommen kann. Wo früher der Drucker am anderen Ende der Stadt die Konkurrenz waren, ist es jetzt der Drucker am anderen Ende des Landes, über den Atlantik, der NichtDrucker, der eine elektronische Alternative zu Druck anbietet etc. Das führt dazu, dass man jetzt mit neuen Alternativen und Wegen mit Leuten konkurrieren müssen mit denen die Branche niemals zuvor im Wettbewerb stand. In hyper-wettbewerbsbetonten Märkten, mit wenig Toleranz für Ineffizienz, Fehler, etc. Daraus wiederum folgert, dass neue Ansprüche an die Drucker gestellt werden: Produktivität, Maximierung, Automation, Reduzierung von print+publishing 172|09

Digitale Drucklösungen standen trotz weniger Besucher im Mittelpunkt des Interesses. Foto: Slaughter

Prozessschritten. Man könne keine zusätzlichen Prozesse mehr tolerieren. »Wir müssen Mitarbeiter schaffen, die dort eingesetzt werden können, wo sie benötigt werden.« Und nicht zuletzt, die Entwicklung von nahtlosen digitalen Workflows vorantreiben, die sich bis zu den Unternehmen der Kunden ausweiten, um den wachsenden Bedarf nach kürzeren Laufzeiten und kleineren Auflagen zu befriedigen.« »Indem Betriebe digitale variable Inhalte zu ihrer Top-Investmentpriorität machen, komplementieren diese ihr Kerngeschäft«, sagt er. Es gehe darum Kunden zu helfen und mit Kunden effektiver zu kommunizieren. Paparozzi meint, wenn Unternehmen das realisieren, sich für diese auch »alles verändert«. »Lithographie ist eine ausgereifte Industrie; Kommunikation ist es nicht« ... und die Chancen in dieser Branche seien groß. Druckunternehmen müssen besser und wertvoller werden. Aus diesem Grunde würden Unternehmen erfolgreich sein, die die besten Antworten auf die folgenden Fragen haben: • Wie maximieren wir unsere Produktivität und minimieren unsere Durchlaufzeiten, Kosten und Engpässe? • Wie können wir nahtlosen digitalen Workflow aufbauen?

• Wie integrieren wir Dienstleistungen in eine unwiderstehliche Wertschöpfung, die uns von unseren Konkurrenten unterscheidet? • Was tun wir um der Konkurrenz vorzugreifen, weil der nächste Angriff von überall her kommen kann? • Was machen wir heute besser als vor zwei Jahren? • Was machen wir in zwei Jahren besser als heute? Wie können wir sicherstellen, dass die größte Bedrohung unserer Branche nicht die Rezession ist? »Es ist Selbstgefälligkeit und Gleichgültigkeit, der Status Quo und ist davon auszugehen, dass »das was gestern geklappt hat auch für morgen Gültigkeit hat«, so Paparozzi.

Die Messe selbst Es gab viele neue Lösungen, wie die neuen Druckmaschinen-Lösungen von Komori, Heidelberg oder KBA sowie den neuen UV LED Großformatdrucker Truepress Jet1600UV-F von Screen, Fujifilm’s Bogen-Inkjetdruckmaschine zu sehen. Zusätzlich präsentierten verschiedenste Softwarehersteller, unter ihnen Compose, Xitron, CGS und Screen ihre neuesten Versionen von kosteneinsparender Produktionssoftware.

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leute/events

Datafest 2009

Treffpunkt rund um's Paper Processing Das Datafest ist alljährlich wahrscheinlich die beste Gele­ genheit für Networking zu den Themen Werbemailings und Formulardruck, personalisierter Offsetdruck, Digitaldruck und seine Peripheriemodule. Ein Pflichttermin für alle, die beruflich mit Mailings zu tun haben. So auch dieses Jahr.

Networking beim Buffet. Foto: Mediendesign

Mailingsystem Kern EasyMailer mit indivi­ dueller Brief- und Umschlaggestaltung. Foto: Mediendesign

Papierrollen bei Data­ form, dem »Rohmaterial« für das Paper Processing. Foto: RG

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Das 12. Datafest bot von 20. bis 22. Oktober 2009 einen umfassenden Überblick darüber, was Dataform in Großebersdorf bei Wien seinen Kunden bieten kann. Bei vollem Betrieb. 700 Besucher aus der Welt von Banken, Versicherungen, Rechenzentren, Marketingabteilungen und Werbeagenturen fanden sich zum wichtigsten Branchentreff Mittelund Osteuropas. Die einladende Dataform-Gruppe betreut

einen gewaltigen Markt: mit Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Rumänien, Slowenien und Ungarn, dazu Australien und Neuseeland. Die Dataform steht im Wesentlichen auf zwei Säulen: Die Dataform Media erzeugt Offset-Produkte auf Papier und veredelt sie nach Bedarf mit digitalen Daten, Sicherheitsmerkmalen und integrierten Kundenkarten. Hier findet sich gebündeltes Wissen für die optimale Konzeption von Mailings. Das Versand-Portfolio wurde bekanntlich durch den Zukauf der Printex noch einmal wesentlich ausgebaut. Die Dataform Paper Processing bietet Nachbearbeitungssysteme (Kuvertiersysteme und Peripheriemodule) sowie Softwarelösungen für alle, die selbst Dokumente produzieren und versenden. Dort findet sich Spitzentechnologie und Spitzen-Know-how um den Digitaldruck und die Weiterverarbeitung bis hin zu den wohl besten Kuvertiermaschinen der Welt. Die beiden großen neuen Hallen bieten zudem reichlich Platz auch für größere Applikationen. Alle großen Digitaldruckhersteller nutzen jedes Jahr die Gelegenheit, ihren Kunden aus Österreich sowie aus Zentral- und Osteuropa ihre neuesten Produkte im Echtbetrieb vorzustellen. Die Betreuung aller Besucher durch die Experten von Dataform gibt dem Datafest seinen branchenbekannten Charakter. Jeder Besucher kann alle anliegenden Fragen und Pläne im kleinen Kreis besprechen, eigene Ideen auf ihre Realisierbarkeit hin untersuchen – und viele neue Ideen mitnehmen. Neben den Innovationen finden die Gäste aus ganz Mittel- und Osteuropa vor allem auch das Gespräch – beim Rundgang durch die vier großen Hallen ebenso wie im gemütlichen Festzelt beim herzhaften Buffet in Klubatmosphäre. print+publishing 172|09


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leute/events

»Innovative & Ambient Media« Verstärkung für das Gewista Competence Center Die Bereiche Innovative und Ambient Media gewinnen im Segment Außenwerbung immer mehr an Bedeutung und sorgen für eine nachhaltige Weiterentwicklung im Out of Home. Diesem Umstand Rechnung tragend, hat die Gewista als erstes österreichisches Außenwerbeunternehmen bereits im September 2008 ein eigenes Competence Center unter Leitung von Gewista Director of Sales, Andrea Groh, gegründet. Auf Grund der stetig steigenden Nachfrage nach innovativen Out of Home-Werbeformen wurde jetzt das Team erweitert: Philipp Otto Hengl ist ab sofort federführend für technische Umsetzungen, kreative Lösungen und innovative Vorschläge als Ergänzung zu klassischen Out of Home-Kampagnen verantwortlich. Immer mehr Gewista-Kunden setzen auf innovative, außergewöhnliche Sonderwerbeformen als Unterstützung von klassischen Außenwerbekampagnen – das kann von Formatsprengung über das Abspielen von Werbespots in City Lights, Bluetooth-Applikationen, Soundeffekten und vielem mehr reichen.

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Mondi Uncoated Fine Paper Neuer Leiter Marketing & Vertrieb Johannes Klumpp ist neuer Leiter Marketing & Vertrieb von Mondi Uncoated Fine Paper, eines Geschäftsbereiches der zur Division Europe & International des internationalen Papier- und Verpackungskonzerns gehört. Nach seinem Berufseinstieg bei der Papierfabrik Lenk im Schwarzwald und seinem Studium an der Fachschule für Betriebswirtschaft in Mannheim ging Klumpp zum Papiergroßhändler Schneidersöhne in Ettlingen, wo er in die Vertriebslaufbahn einstieg. 1999 wechselte er zu Mondi – zunächst in Deutschland und später in die Zentrale nach Wien. In seinen mittlerweile fast elf Jahren bei Mondi hatte er verschiedenste Positionen im Vertrieb inne.

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Scheufelen Neuer CEO Powerflute hat die Ernennung von Herrn Dr. Michael Spallart, 47, zum CEO ihrer Tochterfirma Papierfabrik Scheufelen GmbH + Co. KG (»Scheufelen«) per 1. Dezember 2009 bekannt gegeben. Dr. Spallart tritt damit die Nachfolge von Kim Jokipii an, der noch für einige Zeit aktiv im Unternehmen verbleibt, um eine geregelte Übergabe zu gewährleisten. Danach wird Jokipii dem Scheufelen-Aufsichtsrat beitreten und andere Aufgaben innerhalb der Gruppe übernehmen. Dr. Michael Spallart war zuvor zwei Jahre Geschäftsführer und Hauptgesellschafter der Alignum GmbH, einem führenden österreichischen Hersteller von Holzpaletten. Davor war er 8 Jahre bei der Sappi-Gruppe, dem weltweit größten Produzenten von gestrichenen Feinpapieren beschäftigt. Während dieser Zeit hielt er verschiedene leitende Vertriebs-, Marketing- und allgemeine Managementpositionen in den Geschäftsbereichen Fein-Papiere und Verpackung.

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golden pixel award 2009

Golden Pixel Award 2009

Auf erfolgreicher Suche nach den Besten Bereits zum neunten Mal wurde heuer der Golden Pixel Award, die österreichische Auszeich­ nung für herausragende Druckprojekte, vergeben. PRINT & PUBLISHING und der VFG hatten sich auch für dieses Jahr wieder viel vorgenommen. Aus knapp 200 Einreichungen wurden die Sieger in 11 Kategorien ermittelt und am 11. November im Rahmen einer Gala im Casino Baden übergeben.

Kategorie Kalender Projekt: Ploetz Kalender "die Liebe zum Klischee" Einreicher: Ernst Ploetz Druck- und Verlagshaus GmbH, 9400 Wolfsberg Auftraggeber: Ernst Ploetz Druck- und Verlagshaus GmbH, 9400 Wolfsberg Agentur, Designer, Atelier: Tordrei, 8010 Graz Produzent: Ernst Ploetz Druck- und Verlagshaus GmbH, 9400 Wolfsberg

Am 1. September erfolgte der Startschuss für die Call for Entry Phase, die heuer bis 16. 10. 2009 dauerte. Der Golden Pixel Award ist d i e umfassende österreichische Auszeichnung für fortschrittliche und innovative Druckprojekte. Er hebt den gesamten Projektgedanken hervor und bewertet somit die Qualität des Produkts, die hochwertige Arbeit des Kunden, der Agentur und der Druckerei in seiner Gesamtheit. Knapp 200 Einreichungen wurden heuer vom Golden Pixel Veranstaltungsbüro registriert. Die Einreichgebühren werden wie schon im vergangenen Jahr Ausbildungszwecken bzw. Bildungseinrichtungen in der grafischen Industrie zur Verfügung gestellt. Die stolzen Gewinner des Golden Pixel Awards 2009. Foto: P&P/Spicker

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Weiterhin hohe Einreichqualität Die Qualität der Einreichungen war wie print+publishing 172|09


golden pixel award 2009

Kategorie Akzidenzen Projekt: Burgtheater Einreicher: Agensketterl Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach Auftraggeber: Burgtheater, 1010 Wien Agentur, Designer, Atelier: Raffinerie AG für Gestaltung, 8004 Zürich (Schweiz) Produzent: Agensketterl Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach

Kategorie Geschäftsberichte Projekt: SCHAP! School and Production Einreicher: Fachhochschule Kärnten, 9800 Spittal Auftraggeber: Fachhochschule Kärnten, 9800 Spittal Produzent: Kärntner Druckerei, 9020 Klagenfurt

schon im vergangenen Jahr sehr hoch. Bei vielen Projekten ist es der Jury sehr schwer gefallen die Sieger in den Kategorien zu ermitteln. »Wir freuen uns sehr, dass sich der Golden Pixel Award zu einem Highlight der heimischen Award Szene entwickelt hat. Wir haben heuer neue Einreicher aus allen Teilen Österreichs registrieren können. Und natürlich eine Gruppe von Unternehmen, die wir schon beinahe als ›Stammeinreicher‹ des Golden Pixel Awards bezeichnen dürfen«, stellt VFG Präsident Dr. Werner Sobotka fest. In diesem Jahr waren besonders die Kategorien »Buch & Bildbände«, »Akzidenzen« sowie »Verpackung & Veredelung« die EinreichLeader. »Die Qualität der Einreichungen war wiederrum ganz hervorragend«, meinte PRINT & PUBLISHING Chefredakteur Michael Seidl. »Das zeigt ganz klar, dass auch in schwierigen Zeiten die österreichische Kreativ- und Druckprint+publishing 172|09

Das Casino Baden bot wieder den ele­ ganten Rahmen für die Awardverleihung. Foto: P&P/Spicker

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golden pixel award 2009

Kategorie Plakat & Visuelle Kommunikation Projekt: Bio Vöslauer Einreicher: Agensketterl Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach Auftraggeber: Vöslauer Heilquellenverwertungs GesmbH, 2540 Bad Vöslau Agentur, Designer, Atelier: Demner, Merlicek & Bergmann Werbegesellschaft mbH, 1061 Wien Produzent: Agensketterl Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach

Kategorie Buch & Bildbände Projekt: Le Louvre NU - peintures/paintings Einreicher: Edition Lammerhuber Lammerhuber KG, 2500 Baden Auftraggeber: Edition Lammerhuber Lammerhuber KG, 2500 Baden Agentur, Designer, Atelier: Edition Lammerhuber - Lammerhuber KG, 2500 Baden Produzent: Grasl Druck & Neue Medien GmbH, 2540 Bad Vöslau

industrie interessante und schöne Projekte produziert.«

Entscheidung durch Top-Jury

Moderatorin Cathy Zimmermann führte charmant durch den Abend. Foto: P&P/Spicker

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Die Jurysitzung fand heuer am 28. Oktober an der Höheren Graphischen BLV in Wien statt. Wie in den Jahren zuvor wurde die Jury vom Schweizer Typografie- und Publishing Experten Ralf Turtschi geführt und reflektierte ein breites Spektrum an fachlich hochqualifizierten Stimmen bestehend aus: Dr. Peter Bauer, Höhere Graphische BLV, Giovanni Corsaro, Designer, Prof. Dr. h.c. Valie Export, Künstlerin, Mag. Liliana Holubar, Höhere Graphische BLV, Dipl. Ing. Christian Kornherr, VKI, Mag. Gerhard Novak, GC Consult, Mag. Klemens Sattler, Höhere Graphische BLV, Herta Spannbauer, Reprozwölf, Dkfm. Gerhard Wasshuber, TU Graz sowie Walter Zinggl, ORF Enterprise. print+publishing 172|09


golden pixel award 2009

Kategorie Studentenprojekte Projekt: Soweit sogut - Diplomkatalog 2009 Meisterklasse Einreicher: Höhere Graphische Bundes-Lehrund Versuchsanstalt / Mag. Lothar Heinzle Auftraggeber: Höhere Graphische Bundes-Lehrund Versuchsanstalt, 1140 Wien Produzent: Höhere Graphische Bundes-Lehrund Versuchsanstalt, 1140 Wien

Kategorie Ökologisch & Umweltfreundlich Projekt: Zeitschrift »ARAK 9/2009« Einreicher: Grasl Druck & Neue Medien GmbH, 2540 Bad Vöslau Auftraggeber: Springer Verlag GmbH, 1201 Wien Produzent: Grasl Druck & Neue Medien GmbH, 2540 Bad Vöslau

Die kompetente Jury hatte alle Hände voll zu tun aus den Einreichungen die Siegerprojekte in den einzelnen Kategorien auszuwählen. Insgesamt wurden heuer elf Golden Pixel Awards vergeben.

Do&Co war für die kulinarische Untermalung verantwortlich. Foto: P&P/Spicker

Unternehmen unterstützen den Award Auch heuer unterstützten eine Reihe namhafter Unternehmen – trotz der harten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – durch ihr Sponsoring das Zustandekommen des Awards. Dabei betätigten sich die Firmen Antalis Austria und Xerox Austria als Hauptsponsoren. Als Kategoriesponsoren waren Burgo, HP Indigo, Kodak, Konica Minolta, mm-color, Putz Drucktechnik sowie Sappi vertreten. »Ohne dieses Engagement von Unternehmen, denen etwas daran liegt, dass Veranstaltungen dieser Art in Österreich organisiert werden, wäre ein print+publishing 172|09

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golden pixel award 2009

Kategorie Direkt Mail & Transpromo Projekt: Wien Energie - Netzverdichtungsaktion Einreicher: Demner, Merlicek & Bergmann Werbegesellschaft mbH, 1061 Wien Auftraggeber: Wien Energie GmbH, 1011 Wien Agentur, Designer, Atelier: Demner, Merlicek & Bergmann Werbegesellschaft mbH, 1061 Wien Produzent: Siweco, 4300 St. Valentin; Druckerei Hanzlovsky, 4400 Steyr; AZ Direkt, 1210 Wien

Kategorie Verpackung & Veredelung Projekt: Cliptop Blumotion Präsentationsbox Einreicher: Offsetdruckerei Schwarzach, 6858 Schwarzach Auftraggeber: Julius Blum GmbH, Beschlägefabrik, 6973 Höchst Agentur, Designer, Atelier: Light House Marketing-Navigation GmbH, 88131 Lindau (Deutschland) Produzent: Offsetdruckerei Schwarzach, 6858 Schwarzach

Zustandekommen solcher Awards nicht möglich«, meint Michael SEIDL. »Bewerbe wie der Golden Pixel Award sind wichtig für die Druckund Kommunikationsindustrie. Sie helfen, den Stellenwert und Wertigkeit der Branche wesentlich zu steigern. Wenn sich Unternehmen auch in harten Zeiten hier engagieren, dann zeigen sie ihr Commitment, für das wir uns recht herzlich bedanken.« Im scharfen Wettbewerb gilt es heute sich zu differenzieren und zu unterscheiden. Den Unternehmen, die beim Golden Pixel Award ausgezeichnet werden, gelingt diese Differenzierung mit qualitativ hochwertigen Projekten. Die Auszeichnung ist für diese Unternehmen daher ein hervorragendes Mittel zur Vertiefung ihrer Kundenkommunikation und der Verbesserung ihrer Position am Markt. Der 10. und damit Jubiläums-Golden Pixel Award wird im November 2010 vergeben werden.

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golden pixel award 2009

Kategorie Magazine Projekt: gugler* Kundenmagazin Einreicher: Gugler GmbH, 3390 Melk Auftraggeber: Gugler GmbH, 3390 Melk Agentur, Designer, Atelier: Gugler GmbH, 3390 Melk Produzent: Gugler GmbH, 3390 Melk

Kategorie Printer’s Best – Eigenprojekte Druckereien Projekt: 6 Seiten - Das edle Buch Einreicher: Simsa GmbH, 1100 Wien Auftraggeber: Simsa GmbH, 1100 Wien Agentur, Designer, Atelier: Simsa GmbH, 1100 Wien Produzent: Simsa GmbH, 1100 Wien; Buchbinderei Papyrus, 1100 Wien

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leute/events

Open House bei ProMegaTechnik

Veredeln mit Spotmatic Unter insgesamt 65 ausgestellten Maschinen waren es vor allem zwei Österreich Premieren,, die bei den ungefähr 220 Besuchern im Hause ProMegaTechnik besonderes Interesse gefunden haben.

Die Spotmatic-Maschine ist speziell für SpotLackierung kleiner und mittlerer Auflagen geeignet, wobei der besondere Vorteil darin liegt, dass damit auch alle Digitaldrucke sowie bereits folienkaschiertes Material verarbeitet werden kann. Mittels Inkjet-Technologie wird über 15 Düsen ein spezieller UV-Lack absolut exakt und in vordefinierter Menge aufgetragen. Basis dafür sind Prepress-Daten, die in die Maschine geladen werden. Mit einer

Auflösung von 360 dpi, einer Leistung von 20 Meter pro Minute und einem maximalen Format von 52 x 72 cm eröffnet die Maschine speziell für Digialdrucker neue und hochinteressante Möglichkeiten der Veredelung und damit eines erheblichen Mehrwertes von Druckprodukten. Uchida ist bekannt für moderne und leistungsfähige Systemlösungen, was durch die neue Aero-Cut Maschine in beeindru-

ckender Weise dokumentiert wird. Die computergesteuerte kombinierte Schneide- und Rillmaschine mit automatischer Druckmarkenerkennung ist nicht nur äußerst bedienfreundlich und leistungsfähig, sondern bietet auch auf kleinstem Raum eine Vielzahl von Funktionen, die separate Arbeitsabläufe einspart. Weitere Themenkreise waren Laminieren, Zusammentragen, Binden und Falzen. In verschiedenen Format- und Leistungsklassen wurden Maschinen vorgeführt, die Anforderungen von kleinsten bis zu großen Auflagen entsprechen. Obwohl Beratung und Information der Hauptzweck der Hausausstellung war, konnten doch einige Verkäufe noch während der Hausausstellung getätigt werden. Ein eigener Bereich der Hausausstellung wurde von der Partnerfirma Henn Group für eine Präsentation der neuen Akiyama Mega Jprint genützt. In künstlerischer Form, unter dem Motto »Die Kunst des Widerdrucks« erhielten die Besucher Informationen über die revolutionären Doppeldeck-Offsetdruckmaschinen. Besondere Druckmuster dieser Maschinen wurden in Durchsichts-Bilderrahmen präsentiert und konnten einen Einblick in die außergewöhnlichen Möglichkeiten der Maschinen bieten.

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tga Vortrag - Gerard Unger »wie man's liest« Am 26.11.2009 lud die Typographische Gesellschaft Austria (tga) in das designforum Wien zum Vortrag des niederländischen Typedesigners Gerard Unger, der die Inhalte seines Buches »wie man’s liest« zusammenfasste. Auf eine interessante und humorvolle Art und Weise erklärte er, was beim Lesen vor und in unserem Auge sowie bei der Verarbeitung in unserem Gehirn passiert. Er zeigte Möglichkeiten auf, die Typografen, Schriftgestalter und Grafik-Designer haben,

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Foto: RG

um dem Leser eine bessere Lesbarkeit oder Leserlichkeit zu bieten. Gerard Unger ermöglicht dem Leser einen vergnüglichen und begründeten Einblick in die Arbeit und die Möglichkeiten von Typografen und Grafikdesignern. Dieses Buch setzt dort an, wo viele Standardwerke zur typografischen Gestaltung aufhören: Es geht den Eigenheiten verschiedener Schrifttypen auf den Grund und erklärt anhand der Arbeiten berühmter und weniger berühmter Gestalter und Typografen, was passiert, wenn man liest. Erschienen ist dieses Buch im Niggli Verlag.

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Druckerei Paul Gerin lud ins Gourmet-Theater »mehr EINdruck« bei Palazzo Die Druckerei Paul Gerin lud Geschäftspartner und Kunden aus der Werbe- und Medienbranche zu Beginn der Adventzeit in Gerer's Palazzo, um das Jahr 2009 gemeinsam in spannender Atmosphäre Revue passieren zu lassen und um sich für die gute Zusammenarbeit zu bedanken. Eigentümer und Geschäftsführer Ing. Richard Gerin sowie Geschäftsführer Ing. Michael Braun begrüßten ihre Gäste im Spiegelpalast beim Wiener Messeturm und stimmten beim Aperitif auf die aktuelle Palazzo-Show »Majestic« ein. »In der Palazzo Show »Majestic« verschmelzen Show, Musik, Licht und kulinarisches Erlebnis zu einem Fest für alle Sinne«, so Ing. Michael Braun, Geschäftsführer der Druckerei Paul Gerin, »ein Abend im Palazzo bietet damit wie schon in den vergangenen Jahren das ideale Ambiente für eine einzigartige Feier mit unseren Geschäftspartnern und Kunden.« Gastgeberin der Palazzo-Show »Majestic« ist Liliane Montevecchi, die in einer über 50-jährigen Karriere unter anderem mit Jerry Lewis, Danny Kaye, Elvis Presley oder Marlon Brando vor der Kamera stand. Liliane Montevecchi entführt in »Majestic« die Gäste auf eine Reise, die sie von Istanbul über Bukarest und Wien bis nach Paris führt. In Anlehnung an das erfolgreiche Projekt »Imperial Dinner Train« »besteigen« die Gäste den Majestic Imperator Train de Luxe und erleben dabei eine unvergessliche Reise in eine andere Welt. Starkoch Reinhard Gerer hat die Menüfolge für die neue Show »Majestic« auf diese Reise abgestimmt und präsentierte eine Variation von kleinen Filetspießchen (Istanbul), mit Kräutern gebratenem Zanderfilet (Bukarest), Kavalierspitz façon Palazzo (Wien) und einem Schokoladen-Gâteau mit Passionsfrucht-Sorbet (Paris). Diese unterhaltsame Reise mit seinen kulinarischen Höhepunkten verzauberte unter anderem das Team der Publicis Austria, Mag. Erich Habesohn (Achatz, Ellinger & Partner), Dr. Christian Halbwachs (Freytag & Berndt), das Team des Atelier Polaschek, Frau Brabec und Herr Fleischacker (Kika/ Leiner-Gruppe) Die Druckerei Paul Gerin lud Geschäftspartner und sowie Herr Alfon Kunden zur neuen Palazzo-Show »Majestic«. Mane­ (Österreichische ge frei für ein kulinarisch-künstlerisches Erlebnis. Lotterien). Foto: Druckerei Paul Gerin

Ansatz profitiert«, so Einzweiler. Kundendienst und Ersatzteillieferungen für Akzidenzdruckmaschinen werden künftig durch Heidelberg Web Systems (HWS) erfolgen. Mit Hauptsitz Wien verfügt HWS über einen großen Mitarbeiterstamm, einschließlich eines Netzwerks von Ingenieuren und Technikern in Deutschland. Das Unternehmen vertritt Goss International bereits in Österreich sowie in zahlreichen osteuropäischen Ländern. In Deutschland und der Schweiz ist die Schlappner GmbH ab jetzt zuständig für Vertrieb, Service und Ersatzteilversorgung für Zeitungsdrucksysteme. Der in Krefeld ansässige Zeitungsspezialist wurde 2007 von Goss International mit der Aufgabe betraut, den von Heidelberger Druckmaschinen Deutschland geleisteten Kundendienst im Zeitungssegment zu ergänzen.

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Fischer auf Staatsbesuch in Japan Offizieller Informationsbesuch bei Kyocera Bereits seit 1869 unterhält Österreich diplomatische Beziehung zu Japan. Um dieses 140-jährige Jubiläum gebührend zu feiern, reiste Bundespräsident Dr. Heinz Fischer kürzlich in das Land der aufgehenden Sonne. Während des mehrstündigen Aufenthaltes in Kyoto stattete Fischer auch dem Kyocera Headoffice einen Besuch ab, wo er sich über die innovative Photovoltaiktechnologie informierte. Seit langem gehört das Unternehmen durch diese Technik zu den führenden Solarherstellern der Welt. Im Anschluss daran präsentierte ihm Katsumi Komaguchi, Präsident der Kyocera Mita Corporation, die für Drucker und Kopierer revolutionäre Ecosys-Technologie. Seit fast 20 Jahren arbeiten die Drucksysteme des Unternehmens damit wesentlich ressourcenschonender als entsprechende Geräte anderer Hersteller. Herzstück ist die keramikbeschichtete, langlebige Druckertrommel, die nicht ausgetauscht werden muss. Für den Anwender entstehen dadurch zwei Vorteile. Zum einen schont er die Umwelt durch eine Abfallreduzierung von bis zu 75 Prozent und zum anderen druckt er aufgrund geringer Folgekosten extrem wirtschaftlich. Die Business-Entry Drucker und Multifunktionssysteme integrieren eine langlebige, einschichtige PSLP-Trommel, die im Vergleich zu OPC-Trommeln die CO2- Emission im Produktionsprozess um ein Drittel reduziert. Zum Abschluss der Präsentation überreichte Katsumi Komaguchi dem Bundespräsidenten als besonderes Gastgeschenk ein auf einem TASKalfa 500ci, dem Flaggschiff der aktuellen Farb-Multifunktionssysteme aus dem Hause Kyocera, gedrucktes Farbbild der Wiener Hofburg.

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Struktur ist alles Neues Vertriebs- und Supportkonzept bei Goss Goss International ändert die Vertriebs- und Servicestruktur für Goss Akzidenz- und Zeitungsdruck-Produktlinien in Deutschland und der Schweiz. Das Unternehmen hat nun eine direkte Vertriebsorganisation für den Akzidenzdruckmarkt unter der Leitung von Frank Einzweiler, Gebietsverkaufsleiter von Goss International eingerichtet. Die neue Struktur soll auf beFoto: Goss stehende Kundenbeziehungen aufbauen und den Bekanntheitsgrad der Marke Goss stärken. Diesbezüglich ist Frank Einzweiler überzeugt, dass dem Vertrieb von Goss International in Deutschland und der Schweiz neue Dynamik verliehen wird. »Diese Einteilung wird die Kommunikationswege verbessern und sicherstellen, dass dieses Gebiet von einem neuen, integrierten

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Foto: Kyocera

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Adobe Creative Suite 4

Mehr Effizienz im Arbeitsalltag Mit dem vor einigen Jahren eingeführten Suiten-Konzept hat Adobe die Kreativbranche schnell überzeugen können: Ob Video-Produzent, Web-Spezialist oder Grafik-Designer – die verschie­ denen Editionen der Creative Suite-Familie bieten für Kreativprofis aller Disziplinen das jeweils passende Set von Werkzeugen für ihre spezifischen Anforderungen und Workflows.

Ein wichtiges Argument für den Griff zur Suite ist die Integration der hierin enthaltenen Einzelprodukte. Das Zusammenspiel von Anwendungen wie InDesign und Flash oder Photoshop und Dreamweaver erleichtert das Erstellen ansprechender Inhalte für Medienkanäle aller Art und unterstützt Kreative dabei, sich mit ihrer Arbeit dem immer stärker werdenden Trend hin zu Cross Media Publishing anzupassen. Für Anwender, die sich vom klassischen Print-Geschäft in Reinkultur verabschiedet haben und bereits im Bereich neuer Medien aktiv sind, gilt es im nächsten Schritt, bestehende Arbeitsabläufe zu optimieren. Gemäß der Prämisse »Qualität ist das Produkt der Liebe zum Detail« können genau solche Feinheiten sowohl das fertige Produkt als auch die Effizienz des dazugehörigen Entstehungsprozesses verbessern. Adobe hat deshalb bei der Weiterentwicklung seiner Produkte von Creative Suite 3 nach Creative Suite 4 besonderen Wert auf das Thema Produktivität gelegt. Ziel dieser Schwerpunktsetzung war es, Anwendern insbesondere täglich wiederkehrende Aufgaben und Routineprozesse zu erleichtern.

Messbare Ergebnisse als Ziel Um zu kontrollieren, ob dieses Ziel auch tatsächlich erreicht wurde, hat Adobe Systems das Forschungs- und Beratungsunternehmen Pfeiffer Consulting damit beauftragt, die Auswirkungen des Einsatzes der Adobe Creative Suite 4 auf die Produktivität kreativer Arbeitsabläufe konkret zu messen und hieraus Prognosen für die Rentabilität von Investitionen abzuleiten. Vergleichsbasis waren dabei in erster Linie

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frühere Versionen der Software, in einigen Fällen wurden ähnliche Systeme anderer Anbieter herangezogen. Insgesamt wurden mehr als 120 verschiedene Benchmark-Tests durchgeführt, die vier spezifische Marktsegmente abdeckten: Grafik-Design, Bildbearbeitung, Web- und interaktives Design sowie Videoproduktion. Das Ergebnis setzt sich aus einer Vielzahl von einzelnen Detailwerten sowie einer kumulativen Betrachtung zusammen, wobei letztere aufzeigt, welche Zeitgewinne sich beim Einsatz der Creative Suite 4 über einen Monat oder ein Jahr hinweg ergeben können. Auf Basis von einem Stundensatz von 100,00 Euro konnte für die Creative Suite 4 Design Premium ein Rentabilitätswert in Höhe von 5.753,25 Euro pro Jahr ermittelt werden. Dieser stellt die Summe der Einzelwerte für Effizienzgewinne bei Arbeitsabläufen in den Bereichen Design- und Print-Workflow, den Einsatz der neuen Bedienfelder in Applikationen wie InDesign, Illustrator und Photoshop, sowie Arbeitsabläufe in den Bereichen digitale Bildbearbeitung, Web- und interaktives Design dar. Auf einige dieser produktivitätssteigernden Funktionen soll im folgenden näher eingegangen werden.

Kontinuierliche Qualitätskontrolle Eine klassische Aufgabenstellung im Bereich der Druckvorstufe ist die Kontrolle von Satz- und Bilddaten per Preflight zur Vermeidung möglicher Probleme beim Druck wie fehlende Schriftarten oder Bilder mit einer zu niedrigen Auflösung. InDesign bietet zwar bereits seit mehreren Jahren eine solche Preflight-Prüfung, diese hatte in ihrer bisprint+publishing 172|09


prepress information herigen Form jedoch nach wie vor zweierlei Nachteile: Das Beheben von Problemen, nachdem diese erkannt wurden, sowie die Tatsache, Live-Preflight informiert sofort über entstandene Fehler. dass die Foto: Adobe Preflight-Prüfung gewöhnlich am Ende der Vorbereitung des Dokuments für den Druck erfolgt. Insbesondere Letzteres führte häufig dazu, dass nur sehr wenig Zeit für Korrekturen zur Verfügung stand. Gelöst wurde dies nunmehr durch die Erweiterung der bestehenden Preflight-Funktion um Live-Preflight im Rahmen der Weiterentwicklung von InDesign CS3 nach InDesign CS4. Live-Preflight weist bereits während der Arbeit am Layout eines Dokuments auf Probleme hin und unterbreitet gleichzeitig über das Preflight-Bedienfeld Vorschläge für deren Behebung. Das Finden und Beheben von Fehlern mithilfe dieser Funktion konnte in den Tests von Pfeiffer Consulting doppelt so schnell erfolgen wie mit der PreflightFunktion aus früheren Versionen der Software

Positionierung leicht gemacht Eine weitere Funktion in InDesign CS4, die Grafik-Designern effizientes Arbeiten ermöglicht, sind magnetische Hilfslinien. Sie helfen beim Ausrichten von Objekten, indem sie wertvolle Hinweise zu deren Positionierung auf einer Seite liefern. Soll beispielsweise ein Rahmen im Layout platziert werden, wird angezeigt, ob dieser an einer Kante, der Seitenmitte oder einem anderen Magnetische Hilfslinien erleich­ Seitenobjekt tern das Grafikerleben. ausgerichtet Foto: Adobe wird. Auch beim Drehen einzelner oder mehrerer Objekte sowie beim Bearbeiten von Größe und Abstand leisten die magnetischen Hilfslinien wertvolle Dienste. Um diese zu verwenden, ist es lediglich notwendig, sie über das Menü »Ansicht« zu aktivieren. Die entsprechende BenchmarkUntersuchung zu diesem Werkzeug ergab einen um nahezu 50 Prozent reduzierten Zeitaufwand für die präzise Positionierung von Objekten.

Ebenen für passgenaue Bilder Bildbearbeitung ist und bleibt ein fester Bestandteil der täglichen Arbeit von Grafikern. Typische Bildkorrekturen sind Änderungen von Farb- und Tonwerten, das Anpassen von Belichtung oder das Umwandeln von Farbe nach Schwarzweiß. Jeder dieser Bearbeitungsschritte zur Änderung eines bestehenden Bildes erforderte bislang das Anlegen einer Einstellungsebene, gefolgt vom Auswählen der gewünschten Änderung. Diese zeitaufwändigen Schritte entfallen jetzt dank des in Photoshop CS4 neu eingeführten Korrekturbedienfelds. Für das Durchführen einer Korrektur ist nun lediglich ein Klick auf eines der print+publishing 172|09

Das neue Korrekturbedienfeld. Foto: Adobe

Werkzeugsymbole nötig. Die gewählte Vorgabe wird daraufhin in Form einer Einstellungsebene auf das Bild angewendet. Häufig durchgeführte Korrekturen lassen sich zudem als Vorgabe speichern, auf die man dann einfach und bequem mit einem Mausklick zugreifen kann. Im Vergleich zum Arbeiten mit früheren Photoshop-Versionen benötigen Anwender somit nur noch die Hälfte der Zeit für das Korrigieren von Bildern.

Verbesserte Basisfunktionen Wie bereits eingangs erwähnt, waren Produktivitätsverbesserungen erklärtes Ziel für alle Anwendungen der Creative Suite 4. Neben der Einführung ganz neuer Funktionen wurden dabei auch bestehende Werkzeuge überarbeitet und optimiert. Illustrator erhielt auf diese Weise ein neues Verlaufswerkzeug. Dieses bietet prinzipiell die gleichen Funktionen wie bisher, jedoch in deutlich verbesserter Form. Ein Beispiel hierfür sind Verläufe, die sich jetzt direkt mit dem Verlaufswerkzeug hinzufügen oder ändern lassen. Ähnlich wie das Verlaufsbedienfeld verfügt dieses über eine Reihe von Funktionen, die dem Anwender direkt zur Verfügung stehen. Wählt man ein mit einem Verlauf gefülltes Objekt aus, wird direkt im Objekt eine Verlaufsleiste angezeigt, mit der Winkel, Position und Ausdehnung eines linearen Verlaufs oder Fokus, Ursprung und Ausdehnung eines kreisförmigen Verlaufs bearbeitet werden können. Insbesondere beim Arbeiten mit einem großen Bildschirm, auf dem Mausbewegungen zu einzelnen Bedienfeldern deutlich länger dauern als bei kleineren Monitoren, werden die Vorteile dieses neuen Werkzeugs unmittelbar ersichtlich. Ergebnis des Benchmark-Tests von Pfeiffer Consulting war, dass sich das Ändern eines Farbverlaufs mit dem neuen Verlaufswerkzeug jetzt fast doppelt so schnell bewerkstelligen lässt wie bisher.

Jeder Klick zählt Betrachtet man lediglich die Verbesserung eines einzelnen Arbeitsschritts, der sich durch den Einsatz der Creative Suite 4 jetzt um einige wenige Sekunden verkürzt, mag die hieraus resultierende Produktivitätssteigerung zunächst eher gering erscheinen. Da jedoch jeder Mausklick zählt und insbesondere Routineaufgaben häufig und wiederholt anfallen, summieren sich diese Sekunden schnell zu deutlich höheren Zeitbeträgen. Im Laufe eines Monats können Designer so mehrere Stunden sparen – wertvolle Zeit, die sich gewinnbringend für neue Projekte und Ideen einsetzen lässt. Weitere Informationen unter http://www.adobe.com/de/products/creativesuite/productivity/

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Digihouse setzt auf Oki C9650

Smarte Inhouse Proofing Lösung Eine kleine Fullservice Agentur in Wien möchte Proofs pro­ duzieren, die jedoch in der Herstellung einfach sind und auch weniger kosten. Mit dem Oki C9650 und dem Lösungs­ partner dp3 konnte das Projekt realisiert werden. 90 Prozent Farbgenauigkeit genügen den Ansprüchen an Inhouse Proofund Layout-Druck.

Norm mit marginal größeren Toleranzen als beim herkömmlichen Proof. Im Vergleich zur Anschaffung eines High-end Proof- und Produktionsgerätes ist diese Lösung rund 90 Prozent günstiger, was sie für kleinere und mittlere Agenturgrößen veritabel macht. »Für Agenturen und Unternehmen, die Inhouse Proofing und Inhouse Printing in überschaubarem Volumen nutzen, ist der C950 eine gute Alternative. Der nächste Schritt wäre die High-End Produktionsmaschine, die sich erst ab ca. 3.000 bis 5.000 Produktionsseiten zu rechnen beginnt«, so Bachmann. Als Colour Management Experte stellt er sicher, dass die im Gerät vorinstallierten Tools vollends ausgeschöpft werden. »Wir machen die Software-Intelligenz der Geräte nutzbar und adjustieren mit unseren Messgeräten die Einstellungen«, umschreibt Bachmann sein Handwerk. Als Beratungsunternehmen bietet dp3 diesen Service unabhängig von der Hardware an. Damit profitiert der Kunde von seinem Gesamtüberblick an Gerätespezifikationen und dem spezifischen Wissen über Colour Management.

Von A3 abfallend bis 330g-Papier

Die heutigen Agenturpartner Christoph Aspacher und Christian Steiner lernten sich als Kollegen kennen und schätzen. 2004 beschlossen sie, die gemeinsame Kompetenz im Bereich Werbe-Konzeption und Design fortan auf selbständiger Basis anzubieten. Heute betreut man Kunden wie MPG Austria, ÖBB, redmail und Schneiders. Ausgehend von der Kernkompetenz im New Media-Bereich hat das Unternehmen sich rasch zum Full-Service-Partner entwickelt. Das Portfolio umfasst u.a. Corporate Design, Print, Verpackungsund POS-Design sowie Direkt Marketing. Geschäftsführer Aspacher legt Wert darauf, seinen Kunden die bestmöglichen Entscheidungshilfen zur Hand zu geben: »Wir sind eine kleine Agentur, die es vor allem durch

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Qualität geschafft hat. Dazu gehört auch, den Kunden vom ersten Entwurf an professionelle und verbindliche Entwürfe zu präsentieren«, so Aspacher.

Das Geheimnis Validation Proof Mit der Idee und Anforderung nach einer Inhouse Proof-Lösung tritt man an den Colour Management Experten Herbert Bachmann von dp3 heran, der zu einem Oki C9650 mit entsprechender Systemadjustierung rät. Durch handwerkliches Wissen, wie die Systemeinstellungen des Druckers bzw. alle anderen Softwaretools optimal anzusteuern sind, erzielt Bachmann ein Proof-taugliches Druckergebnis. Die Maschine erzeugt einen »Validation-Proof« – eine adaptierte Inkjet

Investiert hat Digihouse für das gesamte Projekt »Inhouse Proof« rund 5.000 Euro inklusive Oki A3+ Farbdrucker, Colour Management und Einschulung. Ein Proof ist zu Kosten eines Farbausdruckes ab ca. 8 Cent pro A4-Seite (bei 20-prozentiger Farbdeckung) herstellbar. Die Mediengestalter ersparen sich außerdem den Weg zum digitalen Druckcenter. Die umfangreichen Präsentationsunterlagen z.B. für Katalogentwürfe bewältigt der Oki C9650 mit Druckgeschwindigkeiten von 36 Seiten pro Minute in Vollfarbe und 40 Seiten pro Minute im Monodruck mühelos. Entscheidend war für Digihouse auch die Vielseitigkeit bei der Medienhandhabung: Der Drucker verarbeitet Grammaturen von 64 bis 330 Gramm pro Quadratmeter und Formate von A6 bis A3+. »Wir können abfallende Layouts ohne Skalierung ausdrucken oder verschiedene Papierstärken vorab testen«, zeigt sich Christoph Aspacher von seiner Neuanschaffung voll überzeugt. print+publishing 172|09



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Concentric Screening

Geringerer Farbverbrauch und höhere Druckqualität Die Druckindustrie erlebt einen rasanten Wandel. Zwei Fak­ toren aber haben konstant an Bedeutung gewonnen: Druck­ sacheneinkäufer erwarten immer höhere Qualität zu immer geringeren Kosten. Ob im Bogen- oder Rollenoffsetdruck: Nur Betriebe, denen es gelingt, kontinuierliche Verbesse­ rungen und konstante Qualität mit überschaubaren Kosten zu verbinden, werden sich behaupten können. Der Trend bei den Druckmaschinen zu Automatisierung und anspruchs­ vollerem Farbmanagement kommt ihnen entgegen. Ein wei­ terer Faktor, der sich auf die Qualität wie auch die Kosten auswirkt, wird allzu oft übersehen: die Rastertechnologie. Text John Kuijt - Solution Manager Market Development, Esko Artwork

Beim spanischen Unternehmen Einsa hat sich seit der Einfüh­ rung des EskoArtwork-Workflows mit Concentric Screening einiges verbessert. Man produziert höherwertige Drucksachen in brillanteren Farben und mit geringerem Punktzuwachs.

EskoArtwork hat schon vor geraumer Zeit Concentric Screening, ein neuartiges Rasterverfahren für den Offsetdruck, entwickelt. Runde Rasterpunkte werden dabei nicht flächig aufgetragen, sondern in zwei schmale, konzentrische Ringe unterteilt. Zahlreiche Druckereien haben die neue Technologie bereits erprobt – mit verblüffenden Ergebnissen. Neben dem geringeren Farbverbrauch schlagen auch Qualitätsgewinne und ein einheitlicheres Druckbild zu Buche. Abbildung 1 verdeutlicht den Unterschied zwischen einem konventionellen und konzentrischen Rasterpunkt. Die Vorteile dieser patentierten Technologie sind weit reichend. Im Wesentlichen liegen sie in den folgenden Bereichen: • klarere Farben • größerer Farbraum • stabileres Druckverhalten • geringerer Farbverbrauch Hinzu kommen höhere Rasterweiten, die sich in einem schärferen, detailgenaueren Druckbild mit harmonischeren Farbtönen und Farbverläufen niederschlagen. Unterm Strich ein beachtlicher, konstanter Qualitätsgewinn.

So funktioniert es Die Unterteilung runder Rasterpunkte in zwei

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Ein konventioneller und ein konzentrischer Rasterpunkt im Vergleich.

Abbildung 1

Dünnerer Farbfilm dank konzentrischer Ringe.

konzentrische Ringe reduziert den Farbaufbau auf der Druckplatte, was den Spielraum bei den Druckmaschineneinstellungen erweitert. Der Druckvorgang und das Betriebsverhalten im Bogen- und Rollenoffsetdruck unterscheiden sich in keiner Weise von der Arbeit mit konventionellen Rastern. Beachtlich ist jedoch die Verringerung des Farbauftrags – je nach Substrat und Druckverfahren um 5 bis 25 Prozent. Besonders drastisch sind die Einsparungen im Rollenoffsetdruck, wo die Farbdichte trotz des dünneren Farbfilms deutlich höher ist. Druckereien, die im Rollenoffset mit HeatsetTrocknung arbeiten, berichten zudem über eine leichtere, exaktere Einstellung der FarbWasser-Balance und einen um ein bis zwei Prozent reduzierten Papierverbrauch. Von Vorteil sind auch die höheren Rasterweiten des Verfahrens. Patrick Van Gompel, Leiter der Bereiche Druckvorstufe und Druck bei der belgischen Buchdruckerei Proost, berichtet: »Concentric Screening hat uns von Anfang an interessiert – wirklich eine wegweisende Rastertechnologie. Der Erfolg gibt uns recht: Das Druckbild ist schärfer, detailgetreuer und rauschärmer. Wir erzielen nicht nur höhere Rasterweiten, sondern etwas fast noch Besseres: 80Linien pro Zentimeter mit Concentric Screening wirken wie 100 Linien pro Zentimeter mit einem konventionellen Raster. Auch ›zuschmierende‹ Rasterpunkte und Schablonieren sind aufgrund des geringeren Farbauftrags seltener geworden. Das Ergebnis liegt auf der Hand: höherwertige Bücher für unsere Kunden.« Proost ist ein Traditionshaus mit knapp hundertjähriger Geschichte. Seit jeher genießt die Buchdruckerei höchstes Ansehen für Innovation und Qualität. Sämtliche Arbeiten von print+publishing 172|09

der Druckvorstufe bis zur Weiterverarbeitung werden im eigenen Hause ausgeführt. Einsa, ein führendes Unternehmen der europäischen Druckindustrie mit Niederlassungen in Madrid und La Coruña, konnte mit Concentric Screening nicht zuletzt den »Fanout-Effekt« reduzieren. Dieses Problem – Passerdifferenzen durch Feuchtigkeitsaufnahme der Papierbahn im Rollenoffsetdruck – war für Einsa besonders wichtig, da das Unternehmen häufig mit extrem leichten Papieren arbeitet. Francisco Mayo, Leiter der Druckvorstufe, zeigt sich deshalb hocherfreut: »Seit der Einführung unseres EskoArtwork-Workflows mit Concentric Screening hat sich in der Produktion einiges verbessert. Alles in allem produzieren wir höherwertige Drucksachen in brillanteren Farben und mit geringerem Punktzuwachs. Hauptgrund für die Qualitätsgewinne ist die Erhöhung der Rasterweite auf rund 120 Linien pro Zentimeter. Zudem haben wir durch die neuartige Rasterstruktur unseren Verbrauch an Druckfarben drastisch reduziert – ausgehend von 1.400 Tonnen pro Jahr ein wesentlicher Kostenfaktor!« Auch der Papierverbrauch ist bei Einsa deutlich gesunken. Ricardo Degl’Innocenti ist Druckvorstufenleiter bei Giunti Industrie Grafiche, der Grafiksparte der nach der Anzahl der Filialen größten Buchhandelskette Italiens. Ein landesweites Vertriebsnetz beliefert mehr als 3.000 Buchhandlungen, sämtliche nationalen Postfilialen sowie etliche Großhändler in ganz Italien. Auch Degl’Innocenti weiß die neue Technologie zu schätzen: »Wir konnten die Rasterweite von 70 auf 125 Linien pro Zentimeter erhöhen. Sowohl die Detailtreue als auch die Farbsättigung sind klar gestiegen – ein Qualitätsunterschied, den unsere Kunden


prepress kontrastreichen, absolut getreuen Details, homogenen Volltonflächen und harmonischen Farbverläufe – entscheidende Vorteile, wenn es um fotografische Druckqualität geht.« Nicht zuletzt weiß man bei der Marti Media AG zu schätzen, dass das neue Rasterverfahren keinerlei Zusatzkosten verursacht – weder bei der Datenvorbereitung noch bei der Integration in die Druckabläufe.

Die Zukunft des Offset-Drucks

Ein Teil des Produktionsspektrums von Einsa.

sofort bemerkten! Weitere Vorteile liegen im geringeren Farbverbrauch, der schnelleren Trocknung aufgrund des reduzierten Farbauftrags und den kürzeren Bearbeitungszeiten dank der höheren Farbstabilität.«

Höhere Farbsättigung Einig sind sich die Anwender des neuen Verfahrens auch über die im Vergleich zu herkömmlichen AM-Rastern erhöhte Farbsättigung. Barbara Detavernier, eine Absolventin der belgischen Arteveldehogeschool, erhielt hohes Lob für ihre Abschlussarbeit zum Thema Concentric Screening. Zur Farbsättigung, dem »wohl interessantesten Bestandteil unserer Studie«, schreibt sie: »Zur Erklärung des Phänomens mussten wir einen genaueren Blick auf den Farbaufbau auf der Druckplatte werfen. Es zeigte sich, dass AM-Rasterpunkte wesentlich mehr Farbe aufnehmen als kon-

zentrische Ringe. Der Farbfilm wird dadurch höher und das Druckbild ›unreiner‹. Eine geringere Farbsättigung ist das Ergebnis.« Den deutlich höheren Chroma-Wert der Concentric-Raster belegte Detavernier in umfangreichen Messungen. Aufgrund des dünneren Farbfilms verteilt sich die Druckfarbe präziser. Letztendlich führt dies zu brillanteren, attraktiveren Farben. Bei der Marti Media AG, die als erstes Schweizer Unternehmen auf Concentric Screening setzte, gehen Effizienz und Qualität Hand in Hand. Das Unternehmen, das auf eine über 50-jährige Innovationsgeschichte zurückblickt, kann Detavernier nur beipflichten: »Nach der Implementierung der EskoArtwork-Lösung bemerkten unsere Kunden sofort den Unterschied. Die Klarheit, Brillanz und Frische der Farben springt einfach ins Auge. Eindruck machen auch die

John Kuijt, Solution Manager Market Development bei EskoArtwork, bringt den Wert des neuen Verfahrens auf einen kurzen Nenner: »Concentric Screening verbessert die Qualität und Stabilität im Offsetdruck drastisch. Ich möchte sogar sagen, es ist die Zukunft des Offsetdrucks. Die feinen, konzentrischen Ringe reduzieren den Farbauftrag auf dem Gummituch und den Feuchtwalzen. Das überragende Druckergebnis spricht für sich.« Wo aber liegen die Vorteile im Einzelnen? Kuijt nennt die höhere Farbsättigung, einen größeren Farbraum, stabileres Druckverhalten, höhere Rasterweiten, klarere Details, längere Waschintervalle, selteneres Reißen des Papiers und geringeren Punktzuwachs. Aber auch der reduzierte Verbrauch an Druckfarbe, Feuchtmittel und Chemikalien fällt ins Gewicht – nicht zuletzt durch die längeren Reinigungsintervalle der Druckmaschine. Keine Frage: Für eine Branche, die angesichts turbulenter Marktbedingungen ständig nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen muss, ist diese Technologie von EskoArtwork wirklich interessant. Ein bewährtes, über 150 Jahre altes Druckverfahren erhält dadurch eine neue Dynamik. Schon heute ist die Technologie in den USA gang und gäbe, und in Europa hat sie einen rasanten Vormarsch angetreten. Und die beste Nachricht von allen? Concentric Screening ist eine Softwarelösung, die sich mühelos in vorhandene Workflows einbinden lässt – ohne Änderungen der Druckplatten oder Belichter. Einige Tage der Umstellung, und schon schlagen die Vorteile zu Buche.

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Fujifilm Neues Konzept »Pure PDF« Fujifilm Europe GmbH hat heute zur Erweiterung seines XMF-Workflows die Markteinführung eines neuen Konzepts mit Namen ‘Pure PDF’ angekündigt. Es unterstützt die Erklärungen, wie ein Workflow, der ausschließlich auf der APPE basiert, die Anforderungen moderner hybrider Produktionsumgebungen zum Vorteil der Anwender meistern kann. Während der zwei Jahre seit der Markteinführung ist XMF in Hunderten von Betrieben in Europa installiert worden. Nahezu alle Anwender bestätigen eine erhebliche Steigerung ihrer Produktivität durch die Nutzung der vielen angebotenen Möglichkeiten. Bedingt durch die einzigartige Architektur

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von XMF kann das ursprüngliche PDF ohne eine vorhergehende Dateiumwandlung verarbeitet werden. Dies ist einer der Vorteile in der traditionellen Arbeitsweise für den Offsetdruck. Aber viel wichtiger ist die Unterstützung der Anwender bei der Steigerung der Effektivität ihrer Digitaldruck-Lösungen, da hier Geschwindigkeit und Automatisierung entscheidende Wettbewerbsvorteile sind. Aber da inzwischen viele Digitaldruck-Maschinen die Möglichkeiten des Offsetdrucks erweitern, steht der Wunsch nach Geschwindigkeit und Automatisierung häufig im Widerspruch zur Notwendigkeit mit der Komplexität des traditionellen Druckprozesses zurechtzukommen. Diese Herausforderungen können immer seltener mit der bisherigen RIP-Technologie bewältigt werden. Hier greift nun der Ansatz von Fujifilms »Pure PDF« mit XMF.

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Geschäftslust statt Konjunkturfrust

viscom bleibt im Aufwind Geschäftslust statt Konjunkturfrust, Impulse für den wirt­ schaftlichen Aufschwung und Innovationen mit Initialwir­ kung: Von einer Krise war wenig zu spüren, stattdessen setzte die viscom mit einem deutlichen Besucher-Plus ein Si­ gnal für die konjunkturelle Belebung der gesamten Branche.

Abschluss der dreitägigen Veranstaltung. »Die Innovationskraft unserer Aussteller schlägt die Krise«, fasste ein zu recht strahlende viscom-Chefin Petra Lassahn den Messeverlauf zusammen. Das zeigen auch die Ergebnisse des Konjunktur-Barometers, das von einem unabhängigen Forschungsinstitut zur viscom erhoben wird. Demnach erwarten über 80 Prozent der befragten Unternehmen eine positive Geschäftsentwicklung, nur jeder sechste Betrieb rechnet damit, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin eintrüben wird. Zuversichtlich stimmt dabei vor allem das Geschäft mit den vielen Neuheiten, die bei der viscom vorgestellt wurden.

Neue Themen als Zugpferde Die viscom in Düsseldorf hat sich er­ folgreich gegen die Krise gestemmt. Foto: Reed

Mit über 10.900 Fachbesuchern konnte die viscom gegenüber der Vorveranstaltung in Düsseldorf (2007: 8.900) um über 22 Prozent zulegen und übertraf damit auch das letztjährige Spitzenergebnis in Frankfurt. Die Zuwächse resultierten dabei zu gleichen Teilen aus dem In- und Ausland. »Die viscom konnte im gesamtwirtschaftlich schwierigen Umfeld als positiver Impulsgeber ihre Stärke zeigen«, so Hans-Joachim Erbel, Geschäftsführer der Reed Exhibitions Deutschland GmbH zum

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Das gilt nicht nur für die digitalen HightechBereiche, die im Rahmen der »Digital Signage World« auf das breite Interesse von Werbeagenturen und dem Handel stießen und weiterhin stark expandieren werden. Auch der Bereich Industrial Inkjet Printing, der zunehmend in der industriellen Fertigung – wie beispielsweise der Bekleidungs- und Möbelindustrie oder der Inneneinrichtung - eingesetzt wird, zieht zunehmend Kunden an, die auf der viscom einen Eindruck davon bekommen, was bereits heute fertigungstechnisch möglich ist. Denn der industriellen Verarbeitung unterschiedlichster Materialien sind fast keine Grenzen mehr gesetzt. Über 150 Materialien wurden zur viscom im Rahmen der Sonderschau »Industrial Inkjet meets Materials« präsentiert. Auch das ist ein Grund dafür, dass die viscom in ihrer Besucherstruktur verstärkt neue Zielgruppen auf die Messe bringt und sich mehr und mehr zu einer Veranstaltung entwickelt, die auch von Werbeagenturen, print+publishing 172|09


viscom

Mit einer umfassenden Materialsonder­ schau zeigt man die Möglichkeiten des Digitaldrucks gekonnt auf. Foto: Reed

PoS-Aussteller in einem eigenen Bereich eine Bereicherung und die ideale Ergänzung zu unseren etablierten Kernbereichen Werbetechnik, Lichttechnik, Groß-Digital- und Individualdruck sowie Veredelungstechnik und Digital Signage«, so viscom-Chefin Petra Lassahn. Außer dem Ausstellungsbereich zählen dazu auch ein umfangreiches Rahmenprogramm sowie die Austragung des traditionsreichen Superstar Wettbewerbs. Die viscom frankfurt findet vom 28. bis 30. Oktober 2010 in Halle 3 des Frankfurter Messegeländes statt. Die Gewinner des ersten Europäischen Wrap Stars im Rahmen der viscom stehen fest. Über den ersten Preis durfte sich Marco Dittl freuen. Den zweiten Platz belegte Jürgen Eidt, den dritten Platz Mingo Richter und den vierten Platz Dagny Brunne.

den Marketing-Entscheidern in Industrie und Handel sowie dem produzierenden Gewerbe besucht wird. Ein Trend, der sich auch in diesem Jahr weiter fortsetzte. Doch auch in den »klassischen«, überwiegend handwerklich geprägten Bereichen der Werbetechnik und der Lichtwerbung hilft die Innovationskraft, durch den Einsatz neuer Techniken und Materialien, neue Märkte und Zielgruppen zu erreichen. Beispielhaft dafür ist der erste »European Wrap Star«, der deutlich machte, welche Gestaltungsmöglichkeiten es durch den Einsatz von neuen leistungsfähigen Folien heute gibt. Insgesamt 15 Produkt-Neuheiten und BestPractice-Anwendungen aus den Bereichen Digitaldruck/Large Format Printing, Lichtwerbung, Signmaking und Digital Signage wurden im Rahmen der diesjährigen viscom ausgezeichnet.

PoS Bereich wird erweitert Auch in den PoS-relevanten Bereichen, die durch den Einsatz neuer Materialien und Veredelungstechniken sowie digitaler Medien und Beleuchtungstechniken für die Produktpräsentation und –verpackung zunehmend an Bedeutung gewinnen, baute die viscom ihren Führungsanspruch weiter aus. Denn speziell der Verbund von klassischen Displays, digitalen PoS-Medien und materialtechnischen Neuheiten zeigt, dass die viscom das Zeug hat, künftig auch zur zentralen Messe für die PoS-Branche zu werden. Ab 2010 soll dieser Bereich unter dem Namen Display/PoS World zu einem weiteren Kernsegment der Messe werden, mit dem speziell Hersteller und Zulieferer von Display-, PoS- und Verpackungslösungen angesprochen werden. »Für unsere Aussteller und Besucher ist die Konzentration der Display/ print+publishing 172|09

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HP Designjet L25500 Latex Drucker

Wirtschaftlichkeit und Ökologie im Gleichklang HP präsentierte nahezu gleichzeitig in Barcelona und am Beginn der Viscom den Designjet L25500 das länger schon erwartete neue Mitglied der Latex-Drucker Familie. Obwohl die Drucker in den Formaten 42 und 60 Zoll erst offiziell zum Jahresbeginn erhältlich sind, waren die Reaktionen auf Messen und Präsentationen durchwegs positiv. Text Michael Seidl

auch den Eindruck, dass die Argumentation stimmt. HP schlägt mit der Markteinführung zudem einen wichtigen Bogen fürs Geschäft. Bislang hatte man in diesem Marktsegment (bis auf die kurze Zusammenarbeit mit Seiko) wenig zu bieten und musste den Markt beinahe kampflos Mutoh, Mimaki, Roland und Co. überlassen. Aber das soll sich, wenn es nach HP geht, nun auch kräftig ändern. Die Argumente beim Einsatz der Latex Maschinen dazu: Preis, Leistung, Ökologie und ein breites Anwendungsspektrum.

Was es Neues gibt

Auf der Viscom in Düsseldorf wurde der neue HP Designjet L25500 Latex Drucker offiziell präsentiert. Foto: MS

Denn, nun sind auch kleine und mittlere Unternehmen wie Digitaldruckereien, Schilderhersteller, Copyshops oder Fotolabors in der Lage die Vorteile des umweltfreundlichen Drucks zu genießen. So besteht tatsächlich eine steigende Nachfrage nach vielseitigen, kostengünstigen Alternativen zu Eco-Solventbasierten Drucklösungen. Ebenso wünscht sich der Markt die Produktion eines größeren Spektrums von Großformatanwendungen für den Innen- und Außenbereich, die gleichzeitig auch umweltfreundlich ist. Tatsächlich fragen

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immer mehr Kunden bei ihren Produzenten nach »grünen Lösungen«. Santiago Morera, Vice President und General Manager im Bereich Designjet-Großformatdruck der Imaging and Printing Group bei HP: »Mit dem erweiterten HP Latex Printing TechnologyPortfolio können wir diese Anforderungen jetzt erfüllen und es damit einer Vielzahl von Kunden ermöglichen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und von neuen Wachstumschancen zu profitieren.« Klingt spannend, und man hatte auf der Viscom

Im Einzelnen wurden in Barcelona folgende neue Lösungen vorgestellt: • Der HP Designjet L25500 Printer, der mit niedrigem Wartungsaufwand und bedienerfreundlich den Druck bei einer größeren Palette von Anwendungen ermöglicht, als dies mit Eco-Solvent-Farben oder traditionellen wasserbasierten Farben allein möglich ist. Zu den Anwendungen zählen POP-Werbung, Messedesign und Innendekoration wie Gebäudewerbung und Gewebedrucke für den Innenbereich sowie Banner, Plakate und Fahrzeugbeschriftung für den Außenbereich in einer Preislage ab rund 23.000 Euro. • Sechs zusätzliche Produkte beim OriginalHP Druckmaterial, die mit HP Latex-Tintendruckern kompatibel sind, einschließlich zwei Recycling-Bedruckstoffen und drei PVC-freien Alternativen. • Die Erweiterung des HP Planet PartnersProgramms für die Rücknahme von HP print+publishing 172|09


visual communication Mittlerweile gibt es für die Latexdru­ cker eine breite Auswahl an Medien. Foto: MS

Die Latexdrucker ermöglichen die Produktion eines breiten Spektrums von Anwendungen. Foto: MS

Großformatmedien in den USA und definierten Ländern in Europa. Die erweiterte HP Latex Printing Technology basiert auf der bewährten Technologie des HP Designjet L65500 Druckers. 1,2 Millionen Quadratmeter wurden seit der Markteinführung auf den am Markt installierten Systemen bedruckt.

Vielseitig, bedienerfreundlich und grün Der Designjet L25500 bietet Vielseitigkeit bei einem breiten Spektrum hochwertiger, flexibler Anwendungen im Außen- und Innenbereich. Gleichzeitig stellt er eine interessante Lösung für umweltbewusste Kunden dar. Druckdienstleister mit niedrigen Volumina wie Tot.rètol in Igualada, Spanien, einer der ersten Kunden, profitieren vom HP Designjet L25500 Printer, der Drucke mit einer Qualität und Haltbarkeit liefert, die mit Eco-Solvent-Tintentechnologie vergleichbar sind. Gleichzeitig bietet der Drucker ein größeres Anwendungsspektrum – von haltbarer Außenbeschilderung bis zu Drucken in hoher Auflösung, die auch einer genauen Prüfung standhalten – als dies mit Eco-SolventDruck oder herkömmlichem wasserbasierten Druck alleine möglich ist. »Der HP Designjet L25500 Printer hat es uns ermöglicht, unser früher ausschließlich mit lösungsmittelbasiertem Druck im Bereich der Beschilderung arbeitendes Unternehmen durch neue Anwendungen und Produkte zu erweitern, während wir immer noch die traditionelle Nachfrage nach robusten, haltbaren Druckprint+publishing 172|09

erzeugnissen bedienen«, so Joan Torrents, General Manager und Eigentümer von Tot. rètol. »Wir haben kürzlich ein Angebot für einen Job in hoher Qualität abgegeben, für den unser lösungsmittelbasierter Drucker sich wegen der niedrigen Bildqualität nicht eignet. Wir mussten den Auftrag nicht vergeben, sondern konnten mit dem HP Designjet L25500 Printer einen äußerst günstigen Preis anbieten und trotzdem noch Gewinn machen. Der Kunde war mit unserer Arbeit zufrieden, und wir sind jetzt sein bevorzugter Lieferant.« Die Bedienerfreundlichkeit der wasserbasierten HP Latex-Tinten und der HP 789Designjet-Druckköpfe soll auch Einsteigern in das Digitaldruckgeschäft einen leichten Zugang verschaffen. Dies liegt u. a. an dem nahezu bedienerlosen Betrieb ohne tägliche manuelle Druckkopfwartung, den vom Benutzer austauschbaren Druckköpfen und einem integrierten Spektrophotometer für eine genaue, druck- und druckerübergreifend reproduzierbare Farbwiedergabe. HP Latex-Tinten erzeugen zudem geruchsneutrale Drucke, die die Verwendung in POP Umgebungen ermöglichen, wo Geruchsbelästigung ein Problem ist. Die Tinten sind nicht entflammbar und nicht brennbar, müssen nicht mit Warnhinweisen versehen werden und enthalten keine gefährlichen Luftschadstoffe. Zudem sind keine zusätzlichen Belüftungsgeräte oder externe Trocknungsgeräte erforderlich und der HP Designjet L25500 Printer ist mit der Produktkennzeichnung Energy Star ausgezeichnet, was die Einhaltung strenger Energiesparrichtlinien garantiert.

HP Entwicklerlegende Ross Allen präsentierte in Barcelona die Latex Technologie und gab auch einen Rückblick auf 25 Jahre Inkjet Druck. Foto: MS

Mehr Medienauswahl HP hat sechs Original-HP Druckmaterialien eingeführt, die mit HP Latex-Tintendruckern kompatibel sind. Damit umfasst das Portfolio 19 Bedruckstoffe einschließlich sieben recyclingfähiger Materialien und mehrerer PVCfreier Alternativen. Ein Satin Poster Papier, ein selbstklebendes Vinylmaterial, das speziell für Fenstergrafiken entwickelt wurde, ein weißer Vinylstoff mit sehr guten Eigenschaften, und glänzenden Oberfläche, eine PVC-freie Alternative zu monomerischem Vinyl, ein flammenhemmendes wieder abnehmbares vorgekleistertes Tapetenpapiermaterial mit ultraglatter Oberfläche oder ungestrichenes Polyester-Textilbannermaterial. Weiters gibt es Kooperationen im Materialbereich beispielsweise mit Sihl und Neschen.

Medienrücknahmeprogramm HP hat auch das HP Planet Partners-Programm für die Rücknahme von HP Großformatmedien in den USA und bestimmten Ländern in Europa erweitert www.hp.com/ recycle. So soll es Kunden ermöglicht werden, problemlos und ohne zusätzliche Kosten Drucke, die mit HP Latex-Tinten auf recyclingfähigen HP Medien erzeugt wurden, sowie Original-HP 789 Latex Designjet-Farbpatronen und -Druckköpfe zurückzugeben und der Wiederverwertung zuzuführen. Die Kunden brauchen die verwendeten Medien nur zu verpacken. HP zahlt die Versandkosten und kümmert sich um das Sortieren und Recycling, das in einer Fabrik in Italien durchgeführt wird.

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Durst Rho 900 Höhere Produktionsleistung Der neue Inkjet-Drucker von Durst verfügt über eine maximale Druckbreite von 250 Zentimetern. Dies erlaubt die Verbindung eines effizienteren, automatisierten Materialmanagements mit Prozessfarben-Zusätzen für Hochgeschwindigkeitsdruck. Somit wird eine höhere Produktivität und breitere Farbskala ermöglicht. Die Quadro 30D Array-Druckkopf-Technologie gewährleistet eine hohe Geschwindigkeit, verbesserte Effizienz und eine außergewöhnliche Bildqualität. Das Materialmanagement umfasst ein automatisiertes Zufuhr-System mit Transportbandtisch, sowie einen Platten-Zufuhrschieber mit Leitvorrichtungen für parallelen Plattendruck und ein automatisches Zweipunkt-Pin-ErfassungsSystem, das eine einwandfreie Rückdämpfungs-Erfassung sicherstellt. Die Prozessfarben-Ergänzungen werden auf die gleiche Weise wie die CMYK-Prozessfarben gedruckt. Es ist dabei keine spezielle Dateivorbereitung notwendig. Die zusätzlichen Farben können inklusive Weiß oder Light-Farben - ohne Geschwindigkeits-Verlust gedruckt werden. Dies ermöglicht einen viel weicheren Farbverlauf und einen gleichmäßigeren Druck bei Hochgeschwindigkeitsdruck auf Produktions-Niveau. Foto: Durst Die Höchstgeschwindigkeit des 6-FarbenRho 900 beträgt bis zu 216 Platten (125 x 8 cm) pro Stunde. Der Benutzer kann die Prozessfarben-Ergänzungen ohne Druckgeschwindigkeits-Verlust übernehmen.

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PROFitage 09 Epson stellt neue 5-Farb-Großformatdrucker vor Im Rahmen der Roadshow »PROfitage 09« stellte Epson mit dem Epson Stylus Pro 7700 und dem Epson Stylus Pro 9700 zwei neue Largeformat-Drucker vor. Die Drucker verfügen über eine Druckbreite von 24 Zoll (61cm) beziehungsweise 44 Zoll (112cm) und vereinen Foto: Epson Präzision, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit für ein breites Spektrum an Druckanwendungen aus den Bereichen CAD, POS, CAM, GIS und Renderings. Mit fünf Farben (Cyan, Vivid Magenta, Gelb, Matt-Schwarz und Photo-Schwarz) sind die neuen Epson Geräte geeignet für die schnelle Produktion von großformatigen Ausdrucken. Die beiden Drucker sind seit Anfang November zu Preisen von 2.695 Euro (UVP zzgl. MwSt.) beim Epson Stylus Pro 7700 und 5.495 Euro (UVP zzgl. MwSt.) beim Epson Stylus Pro 9700 auf den Markt. Dank neuer Technologien gewährleisten die Pro x700er einen besonders schnellen Druck. Beide Geräte verfügen über den neuen Epson TFPTM (Thin Film Piezo) Druckkopf, der mit perfekt geformte Tintentropfen von bis zu 3,5pl Größe liefert.

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Hochwertiger Druck mit fünf Farben Die neuen Großformatdrucker verwenden eine auf der Epson Ultrachrome HDR Technologie basierende Tinte, die einen sehr großen Farbraum abdeckt. Neben den Farben Vivid Magenta, Cyan und Gelb kommen noch Matt-Schwarz und Photo-Schwarz zum Einsatz, die je nach gewähltem Druckmedium automatisch verwendet werden. Jede Farbe wird beim Druck von zwei Düsenreihen mit je 360 Düsen gleichzeitig auf das Papier gebracht, was die Druckgeschwindigkeit weiter steigert. Die Tinte ist wasserbeständig und bereits nach kurzer Zeit farbstabil. Drucke der neuen Maschinen sind zudem sehr lichtfest und langlebig.

Mehr Effizienz dank neuer Features und Software Zahlreiche Produkteigenschaften sorgen beim Epson Stylus Pro 7700 für mehr Bedienkomfort, Drucker-Details können abgelesen werden: sofort alle DruckerDetails ablesen: Füllstand der Tintenpatronen, Reinigung der Druckkopfdüsen und Papierschnitt sind einige Beispiele. Durch den Druck von Strichcodes kann die Restmenge verschiedener Druckmedien aufgezeichnet werden, was Fehldrucke aufgrund von Papiermangel ausschließt. Die kompakte, spindellose Papierhalterung vereinfacht den Rollenwechsel und verarbeitet viele Medientypen, -größen und -stärken. Das neue Kreismesser der Sylus Pro Serie schneidet sauber und innerhalb von Sekunden jedes Druckmedium. Die neuen Epson Drucker unterstützen zudem die AutoCAD HDI-Schnittstelle.

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Mimaki Neuer Drucker für Textilund Dye-Sublimationsdruck Mimaki kündigt den neuen kostensparenden tintenstrahlbasierenden DyeSublimations- und Textildrucker Tx400-1800D an. Der Tx400-1800D wird in Europa ab Februar 2010 ausgeliefert. Der Drucker hat neue Funktionen, die es Anwendern ermöglichen das je nach Material benötigte Tintenvolumen, welches durch die Druckköpfe ausgestoßen wird, einzustellen. Hiermit lassen sich Drucke mit unterschiedlichen Farbtiefen und erstaunlichen Designeffekten erstellen. Er kann je nach Druckauftrag sowohl Direktdrucke auf Textilien als auch Dye-Sublimationsdruck unter Verwendung von Sublimationsmedien ausführen. Drei unterschiedliche Tinten, Dye-Sublimationstine, reactive Dye-Tinte sowie säurebasierende Tinte stehen zur Verfügung. Da die Tinten in Zwei-LiterBehältern, deren Hülle wiederverwendbar ist, geliefert werden, wird zudem die Umwelt geschont. Gleichzeitig spiegelt sich dieses auch in substantiell niedrigeren Tintenkosten wider. Die neu entwickelte Dye-Sublimationstinte zeichnet sich durch niedrige Geruchsbelastung aus. Im Vergleich mit früheren Tinten können Druckdienstleister die Geruchsauswirkungen auf den Medien verstärkt beeinflussen. Hinzu kommt, dass die Bildqualität und -schärfe bedeutend verbessert sind. Mimaki hat den Tx400-1800D mit seinem Bulk-Ink-System (MBIS) sowie dem unterbrechungsfreien Tintenzuführsystem (UISS/Uninterrupted Ink Supply System) ausgestattet. So wird die Zufuhr von Tinte sichergestellt, da das Gerät automatisch von einem leeren 2-l-Tintenbehälter auf den farbgleichen vollen 2-l-Tintenbehälter umschaltet. Damit lassen sich je Farbe insgesamt vier Liter Tinte bevorraten. Dieses führt dazu, dass längere und vielfältige Druckaufträge ohne manuelle Eingriffe seitens des Operators ausgeführt werden können.

Foto: Mimaki

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Roland DG Plotter mit Metallic Effekten Roland DG stellte den XC-540MT vor, der in einigen Wochen am Markt eingeführt wird. Hervorstechendes Merkmal des neuen Druckers/Schneideplotters ist die Möglichkeit mit silberfarbener Tinte zu arbeiten. Die Kombination dieser metallfarbenen Tinte mit anderen Farben (CMYK und Weiß) kreiert spezielle Metalliceffekte. Wenn man die metallfarbene Tinte beispielsweise mit Gelb kombiniert, erhält man Gold. Das bietet interessante Möglichkeiten für Anwendungsgebiete, die eine spezielle oder luxuriöse Verarbeitung erfordern. Beispiele sind die Auto-, Schmuck- und Kosmetikwerbung und natürlich auch Verpackungsanwendungen.

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auf das Papier einwirkende Hitze verlangt einen geringen Papierschrumpf. Das Material ist sowohl für Schilder im Innenbereich als auch aufgrund der Witterungsbeständigkeit für die allgemeine Außenwerbung nutzbar. Hierfür Foto: Sihl eignet sich besonders das dafür optimierte blueback-Papier. Das schwerere 180 Gramm pro Quadratmeter Papier hingegen ist durch sein Gewicht auch für anspruchsvollere Posteranwendungen wie beispielsweise Programmplakate gedacht. Die neuen Druckmedien eignen sich auch für auf Platten kaschierte und mit Kaltlaminat veredelte Hinweisschilder sowie fotorealistische Poster. Beste Ergebnisse werden mit den HP Designjets L65500 und L25500 – den Druckern mit den neuen wasserbasierenden HP Latex-Tinten – und Drucksystemen mit UV-härtenden Tinten erreicht.

news news news news news news news news news Foto: Roland DG

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Sihl Mehrzweckpapiere für Latex-Tinten Die umweltfreundlichere Alternative im Großformat Die neue Generation der Latex-Tinten von HP, die auf einer infrarot härtenden Technik beruhen, benötigt ein eigenes Sortiment an Medien. Sihl erweitert dieses Sortiment durch die drei Posterpapiere Post-2-Cure Papier 125, Post-2Cure Papier 180 und Post2-Cure Papier blueback 125. Die nassfesten Papiere ermöglichen witterungs- und wasserbeständige Ausdrucke sowohl mit den neuen Latex- als auch mit den UV-härtenden Tinten. Ebenso sind sie auch mit Real-Solvent-Tinten kompatibel. Die Rückseite der neuen Papiere (125 bzw. 180 Gramm pro Quadratmeter) ist leicht gesperrt und damit für die nassfeste Verarbeitung optimiert. Die blau eingefärbte Rückseite des Sihl Post-2-Cure blueback 125 (125 Gramm pro Quadratmeter) liefert zusätzlich eine höhere Opazität für die Verwendung im Plakatbereich. Die spezielle InkjetBeschichtung zeichnet sich durch eine gezielte Tintenannahme auf, die für den Härtungsprozess der Latex-/ IR-Tinten entscheidend ist, damit der Ausdruck seine optimale Durchhärtung erzielen kann und die notwendige Nass- und Kratzfestigkeit erreicht. Die während des Foto: Sihl Verarbeitungsprozesses

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Erweitertes Angebot für Österreich Spandex ergänzt Sortiment der Plattenmaterialien Spandex Österreich ergänzt seine Produktpalette mit verschiedenen Plattenmaterialien führender Lieferanten. Mit der Aufnahme von Plattenmaterialien in die Produktreihe möchte das Unternehmen seinen Schilder- und Großformatkunden eine Ausdehnung ihrer Anwendungsmöglichkeiten sowie die Senkung der Kosten bei gleichzeitiger Auftragssteigerung ermöglichen. Mit der Ausweitung des Angebotes in Österreich setzt Spandex seine in anderen Ländern praktizierte Strategie fort und reagiert auf die steigende Beliebtheit von UV-Flachbett- und Hybrid-Großformatdrucklösungen am Markt. Dazu zählt auch die Gerber Solara Ion, der vielseitige Spandex Rollen- und Flachbettdrucker, der unmittelbar auf starre Materialien wie Holz, Kunststoff und Glas drucken kann. Der Einsatz von Plattenmaterialien für Werbeanwendungen und andere POP/ POS verkaufsfördernde Einsätze für den Einzelhandel, erlaubt die Herstellung von Digitaldrucken direkt auf das Plattenmaterial. Somit können dank des schnelleren Produktionsablaufes, der durch den Wegfall von zeitaufwendigen Arbeitsvorgängen, wie Übertragung von Folien und Laminieren, ermöglicht wird, die Lieferzeiten für den Kunden deutlich reduziert werden. Das Angebot von Plattenmaterialien des Unternehmens umfasst eine breite Vielfalt in verschiedenen Stärken und Abmessungen. Die in zahlreichen Farben und Ausführungen aus PVC, Acryl, Aluminium und Metall verfügbaren Platten stammen unter anderem von Marken wie Palight, Kömatex oder Dibond. Vorerst wird nach Wien sowie in Postleitzahl-Gebiete, die mit 22, 23, 24, 70 und 71 beginnen, geliefert. Foto: Spandex

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digitaldruck

Digitaldruck zur Drupa 2008

Wurde gehalten, was versprochen wurde? Sie wurde die Inkjet Drupa genannt. »Der Tumult und das Schreien ist tot, die Kapitäne und Könige haben Düsseldorf verlassen. Und die Hallen in Düsseldorf sind wieder einsam und verlassen«, lautete eine Meldung nach der Messe. Und es gab vor 18 Monaten im Digitaldruckbereich wirklich viel zu sehen. Was ist davon geblieben? Text Dr. Werner Sobotka

Die HP Indigo Web Press wurde mittler­ weile bei zwei Anwendern installiert. Foto: MS

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Seit 2008 ist die Weltwirtschaft in die Krise geschlittert. In den USA sind die Verkäufe der Druckindustrie in den Keller gefallen und die Gewinne um 97,2 Prozent gesunken (laut der Berichte WhatThey/Think.com, Economics & Research Center). Die Wirtschaftskrise hat ihre Krallen deutlich gezeigt, und das Resultat war ein viel längerer Weg vieler Produkte, die bei der Drupa vorgestellt wurden bis hin zur Marktreife. Manche sind dabei leider auf der Strecke geblieben. Unterscheiden muss man beim kommerziellen Digitaldruck zwischen den Toner basierten Technologien und Inkjet. Den Tonersektor kann man dahingehend analysieren: Farbmaschinen kosten 200.000 Euro und mehr und sind fähig monatlich drei Millionen Seiten und mehr zu produzieren. Man charakterisiert den digitalen Druckmaschinenmarkt als einen Markt mit relativ kleinen Umsätzen, ungefähr 1,5 Milliarden Euro, aber für hochprofitable Spezialitäten wie Fotobücher und variablen Datendruck im page-to-page Format ist es die ideale Technologie. Im Nicht-Consumer-Bereich war die Inkjet Technologie sehr gut im Wide-Format und Großformat aufgestellt. Auch Codier- und Markiertechnologien sowie Mailing, Transpromo und Adressierung waren eine der Schwerpunkte. Betrachtet man die verschiedenen Technologien, so dominierte der Thermoinkjet die kleineren Wide-Format-Maschinen und teilweise auch Adressierung und Mailing. Der Piezo Inkjet (PIJ) wird hauptsächlich im Großformat und beim Barcodedruck eingesetzt. Während der Continous Inkjet (CIJ) print+publishing 172|09


digitaldruck die schnellen Adressier- und Markiereinrichtungen dominiert. Bei der Drupa waren in all diesen Bereichen Innovationen sichtbar, jedoch als Highlights wurden besonders die Single-Pass Rollenmaschinen vermarktet. Bei näherer Betrachtung funktionierten digitale Web-Maschinen bis zur Drupa fast exklusiv nach dem elektrofotografischen Prinzip. Führend waren bis vor der Drupa die Flüssigtonermaschinen von HP Indigo und bei den Trockentonern Xerox, Xeikon, und Océ. Es gab einige Inkjet Ausnahmen. Die Screen Truepress Jet250 ist ausgerüstet mit Epson Druckköpfen. Ebenso zeigte man die Truepress Jet SX B2-Bogenmaschine und Océ stellte seine neue JetStream Familie mit japanischer Technologie vor. Alle anderen Maschinen bei der Drupa verwendeten bereits vorhandene Inkjet Technologien: • Screen verwendete Epson Druckköpfe. • Die HP Inkjet Web Press basiert auf skalierbaren Druck mit Thermoinkjet. • Die Océ JetStream ist gleich der der Miyakoshi MPJ 600 und verwendet Kyocera PIJ. • Die Fujifilm Jet Press 720 ist eine B2 Bogenmaschine und verwendet die neuen Dimatix »Samba« PIJ Druckköpfe mit Silikon MEMS Technologie.

• Kodak zeigte seine Concept Press und verwendet Stream CIJ Technologie. • Ebenso zeigte man aber auch eine auf Panasonic PIJ basierende Web-Farbversion – die Versamark VL2000. Dieselben Druckköpfe befinden sich in der Impika iPrint Labelmaschine. • Agfa verwendet in seiner Dotrix Xaar PIJ Technologie, welche für Toshiba-TEC lizensiert wurde. • EFI-Jetrion, Nilpeter und Beijing Founder für schmale Webapplikationen basieren auf Xaar 1001 Druckköpfen.

Aktuelle Entwicklungen 18 Monate nach der Drupa zeigt sich, dass die Digitaltechnologie weiter im Vormarsch ist. HP berechnet den Druckmarkt mit 3 Milliarden Euro für Publishing und 13 Milliarden Euro für Transpromo und Direct Mail im Jahr 2010. Seit der Drupa konnte HP für ihre Web Press O’Neill Data Systems (Publisher und Investor für Business Daily) und Consolidated Graphics als Pilotprogramm Teilnehmer gewinnen. Die Océ JetStream 2800 ist am Markt und Kodak hat zwei Installationen für ihre Stream Technologie bekannt gegeben – aber leider nur monochrome. Screen hat keine post

Drupa Ankündigungen für die Verfügbarkeit der Jet SX abgegeben und Fujifilms Jet Press 720, die zur Ipex verfügbar sein soll. Nilpeters Caslon oder EFI-Jetrion Serie sind weltweit vermehrt im Einsatz.

Das Conclusio Der Trend der Entwicklungen im Digitaldruckbereich und der dadurch verbundene Ersatz von Analogmaschinen ist evident und wurde durch die Drupa 2008 verstärkt. Dieser Trend hat sich seither weiter noch verstärkt. Inkjet löst den Siebdruck immer mehr ab und für den Wide-Format Bereich ergänzt und macht zurzeit dasselbe für Sieb- und Flexodruck im Etiketten- und Verpackungsdruck. Der Inkjet penetriert auch die Märkte der Elektrofotografie immer stärker. Aber viele Probleme sind trotzdem noch ungelöst: Tinten und Papierprobleme sind permanent existent. Umweltfragen wie Deinkbarkeit und die Effekte der kleinen, billigeren LED Technologien am UV Inkjet Markt werden von allen Herstellern so weit wie möglich voran getrieben. Sicherlich wird man bei der nächsten Drupa 2012 noch mehr Inkjet basierende Systeme sehen, welche vor allem nach dem Prinzip der Piezoelectric Drop-on-demand Technologie arbeiten werden.


digitaldruck

Canon Studie zum Thema Hausdruckereien

Die unterschätzten Unternehmensperlen Canon Europe hat die wichtigsten Resultate einer umfas­ senden Studie über Corporate Reprographic Departments (CRD =Hausdruckereien) kürzlich vorgestellt. Die For­ schungsarbeit »durchleuchtete« den CRD-Markt, um hier­ durch relevante Informationen zu ermitteln. Die Resultate sollen Hausdruckereien dabei unterstützen, die Anforde­ rungen ihrer Kunden in kreativerer und produktiverer Weise zu erfüllen, Benchmarking durchzuführen, Trends für künf­ tige Planungen zu nutzen und eine Vision für Expansionen zu entwickeln. Ein Team von Absolventen des Rochester Institute of Technology unter Leitung von Professor Emeritus Frank Romano interviewte hierzu zwischen Dezember 2008 und Februar 2009 annähernd 700 CRD-Manager, Einkäufer von Druckerzeugnissen und IndustrieExperten in Europa. Die Ergebnisse wurden in der Studie »Corporate Reprographics: Trends and Opportunities« zusammengefasst, eine umfassende Momentaufnahme des Hausdruckereimarktes. Die Vorhersagen des Forscherteams basieren dabei auf Trendanalysen und computergestützter Vorausschau. Mit dem nach dem im vergangenen Jahr vorgestellten Insight Report, der sich mit den Veränderungen im kommerziellen Drucksektor befasste, folgt somit die zweite Studie, die von Canon in Auftrag gegeben wurde. Mit dem neu vorgelegten Bericht unterstreicht man das Engagement für den CRD-Markt. »Corporate Reprographics: Trends and Opportunities« zeigt sowohl eine aufschlussreiche Bestandsaufnahme des CRD-Marktes als auch die wichtigsten Problemstellungen, mit denen sich Hausdruckereien konfrontiert sehen. Die wichtigsten Ergebnisse des Insight Reports im Überblick.

Was Hausdruckereien für ihre Unternehmen tun • Kosteneinsparungen von durchschnittlich 15 Prozent im Vergleich zur Auftragsvergabe an Drittfirmen– bei effizienterem Betrieb in manchen Fällen sogar auf 30 Prozent steigerungsfähig.

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Foto: Canon

• Das Volumen der von Hausdruckereien gefertigten Druckaufträge ist im vergangenen Jahrzehnt um 20 Prozent erheblich gestiegen. Motor für dieses Wachstum war größtenteils das verbesserte Leistungspotenzial von Digitaldruck Systemen, das unternehmensintern die Offsetmaschine ersetzt hat. Nach Vorhersage des Berichts werden 2012 weniger als 30 Prozent aller Hausdruckereien noch den Offsetdruck nutzen. • Auch wenn der Schwarzweiß-Druck bei un-

ternehmensinternen Aufträgen dominiert, sinken dennoch die Auflagen. Im Gegensatz dazu hat der Farbdruck-Anteil durch den gesteigerten Einsatz von Grafiken, Diagrammen und Bildern zugenommen. Die Anzahl der im Vollfarbdruck erstellten Seiten hat die Anzahl der SchwarzweißSeiten erreicht. • Die Weiterverarbeitung steigert den Wert eines Druckerzeugnisses. Dadurch ergeben sich wichtige Wachstumschancen für Hausdruckereien aus den Finishingprint+publishing 172|09


digitaldruck Optionen. • Unternehmensinterner Grafikdruck im Großformat breitet sich rasant aus – für die Herstellung von Postern, Schaubildern für Messestände, Bannern und sonstiger Beschilderung. Noch 1998 von keiner einzigen Hausdruckerei angeboten, deckten 65,8 Prozent der Hausdruckereien diese Anforderungen 2008 ab. • Damit der Wert messbar gemacht werden kann, müssen Hausdruckereien häufiger ein Benchmarking durchführen. Von annähernd 50 Prozent der Befragten erfolgte keine regelmäßige Leistungsprüfung, da sie nur nach Bedarf vorgenommen werde. Mehr als 15 Prozent verfolgen überhaupt kein Benchmarking.

Bedeutung des Internets steigt Die Nutzung des Internets hatte enormen Einfluss auf Hausdruckereien – mehr als 65 Prozent der Aufträge , Tendenz steigend, wurden 2008 online eingereicht – eine massive Verlagerung weg vom papierbasierten Workflow wie noch vor einem Jahrzehnt. Eine Web-to-Print-Lösung wurde von vielen Anwendern realisiert, um die Fehler zu senken. Web-to-Print hat die Erwartungen der meisten Befragten übertroffen oder sogar bei weitem übertroffen. In ähnlicher Weise teilte mehr als die Hälfte der Hausdruckereien mit Web-Präsenz ein »exzellentes« Niveau der Zufriedenheit ihrer internen Kunden mit – Kunden bevorzugen die Effizienz und die Leichtigkeit der Online-Bestellung. Hausdruckereien übernehmen die »KillerAnwendung« des digitalen Druckens, den variablen Datendruck (VDP) – allerdings nur langsam. Nach den Umfrageergebnissen verfügen 94,1 Prozent über eine VDP-Lösung, die in vielen Fällen Teil des Lieferumfangs der digitalen Gesamtlösung ist und von der die Ansicht vertreten wird, dass sie komplizierter als nötig sei. Folglich wird VDP nur von durchschnittlich 27 Prozent der CRD regelmäßig genutzt. Und: Terminvorgaben für Druckaufträge werden immer strikter – in vielen Fällen wird eine Erledigung in 24 oder weniger Stunden angefordert.

Optimistisches Zukunftsszenario Nach dem Bericht sehen Hausdruckereien ihre Zukunft optimistisch. Beinahe 90 Prozent gehen davon aus, dass das unternehmensinterne Auftragsvolumen gleich bleiben oder weiter steigen wird. Die Schlussfolgerung: Die durch Digitaldruck ermöglichte Effizienzsteigerung bei der Automatisierung und beim Workflow werden – in Kombination mit der Online-Auftragsvergabe – Kundenzufriedenheit und auch Kosteneinsparungen maximieren. Damit diese Strategie allerdings print+publishing 172|09

implementiert werden kann, sollten CRD nach Empfehlung des Berichts ihre Mitarbeiter schulen, sich selbst in ihren Unternehmen als Kommunikationsvermittler neu positionieren und ihren Dienstleitungen dadurch Mehrwert verleihen, dass sie mehr Möglichkeiten bei Weiterverarbeitung und Grafikdruck im Großformat anbieten. Alfred Zmek, Product Manager Professional Print bei Canon Austria, dazu: »Ungeachtet der Tatsache, dass 90 Prozent der Organisationen Print als ausschlaggebend einstufen und ihren Hausdruckereien Budgets von mehr als 2 Prozent des Umsatzes einräumen, kommt der Bericht erstaunlicherweise zu der Feststellung, dass die Hausdruckereien häufig in Bezug auf die Aufmerksamkeit durch das Management vernachlässigt werden. Führungskräfte sind sich des Wertes ihrer CRD nicht bewusst. Außerdem erfahren wir aus

dem Bericht, dass immer noch 50 Prozent der Druckaufträge außer Haus gegeben werden, auch wenn dank des größeren Leistungspotenzials des Digitaldruckers heute firmenintern mehr Druckerzeugnisse hergestellt werden als vor 10 Jahren. Meist liegt der Grund darin, dass die Arbeit für die Hausdruckerei zu komplex oder die Terminvorgabe zu knapp bemessen ist.« Das Fazit: Manche Hausdruckereien lassen sich Chancen entgehen, da sie im Vergleich zu gewerblichen Druckereien noch nicht so weit fortgeschritten sind, die Anforderungen ihrer Kunden zu erkennen und ihnen damit entsprechende Mehrwert-Services anzubieten. Die befragten Hausdruckereien gaben zu, dass mehr als 50 Prozent der Ideen für neue Leistungsangebote von Lieferanten stammten. Es gibt offensichtlich für vife Zulieferer noch einiges zu tun.

Die neue imageRUNNER ADVANCE PRO Serie Portfolio vervollständigt Die beiden Modelle imageRUNFoto: Canon NER ADVANCE C9070 PRO und C9060 PRO wurden komplett neu konzipiert und sind auf die Bedürfnisse von Druckdienstleistern mit geringeren Druckvolumina – als imagePRESS Kunden – ausgelegt. Besonders geeignet sind die Geräte für Copyshops, »Print for pay”-Kunden, Hausdruckereien oder kleine kommerzielle Druckanbieter, die relativ neu im Geschäft sind und all jene, die ihre Druckflexibilität und ihr Back-Up erhöhen oder verbessern möchten. Sie bieten hohe Produktivität und Bildqualität (maximale Bildauflösung 1200 x 1200 dpi) mit Laufgeschwindigkeiten von 70 bzw. 60 Farbseiten pro Minute. Die Drucker sind für beschichtete und unbeschichtete Medien bis 300 Gramm pro Quadratmeter, mit Formaten bis zu SRA3, einschließlich Duplexfunktion, geeignet. Eine Stapelkapazität von 4.250 Blättern optimiert die Produktivität. Die Geräte können entweder mit On-Board ImagePASS-A1 RIP in Produktionsqualität oder einem eigenständigen ColorPASS-GX300 RIP für anspruchsvollere Produktionsumgebungen ausgestattet werden. Beide RIPs wurden gemeinsam von Canon und EFI für die neuen Geräte entwickelt. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse professioneller Produktionsumgebungen bieten die neuen imageRUNNER ADVANCE PRO Modelle außerdem eine ganze Reihe von Weiterverarbeitungsoptionen wie Lochen und Heften von bis zu 100 Blättern, Rückenstichheftung von bis zu 20 Blättern, Broschürenschnitt und fünf Faltarten (Z-Falz, V-Falz, C-Falz, Zickzackfalz, Doppelparallelfalz). Das modulare Design ermöglicht, jede Installation von imageRUNNER PRO Modellen auf die spezifischen Produktionsanforderungen des Kunden zu konfigurieren. Die Geräte wurden so konzipiert, dass sie den Kunden maximale Betriebszeit und Flexibilität bieten und sich leicht in bestehende Workflows und Druckumgebungen integrieren lassen. Die Palette der Farbgeräte reicht nun von der digitalen Canon imagePRESS C7000VP, C6000VP und C6000 Farbproduktions-Systemen bis hin zu den neuen Geräten der imageRUNNER ADVANCE PRO Serie. Diese Farbsysteme ergeben zusammen mit den imageRUNNER und imagePRESS SW-Systemen, der imagePRESS C1+ und den imagePROGRAF Großformatsystemen ein komplettes und technologisch äußerst fortschrittliches Angebot für professionelle Druckdienstleister, das nun offensichtlich mit der Übernahme von Océ beträchtlich erweitert wird.

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digitaldruck

25 Jahre NIP

Der Digitaldruck im Aufwärtstrend 400 Teilnehmer aus 25 Nationen waren in Louisville, Kentucky, um die neuesten For­ schungserkenntnisse des Digitaldrucks zu präsentieren. Alle großen Hersteller waren mit ihren Topleuten aus den Forschungslabors vertreten, und so wurden die neuesten Erkennt­ nisse im Inkjet, bei den Toner basierenden Systemen, in der Maschinentechnologie sowie bei den Materialien für den Digitaldruck vorgestellt. Eines der zentralen Themen war auch die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit der Digitaldrucksysteme. Text und Fotos Dr. Werner Sobotka

werden mehr und mehr durch ihre elektronischen »Counterparts« ersetzt. Das ist vor allem in den vier Phasen des Dokumenten Lifecycles feststellbar: Kreation, Distribution, Verwendung und Archivierung. Ist die Kreation schon fast ausschließlich digital, so sind Archivierung und Distribution auf demselben Weg. Nur die Verwendung der Dokumente lebt noch in der analogen Welt. Doch die rasche Zunahme von E-Readers und Displays ist die neueste Herausforderung für die Hardcopy-Technologien.

Mehr Tempo und Qualität Dr. Werner Sobotka präsentierte ein neues Bewer­ tungssystem für die Nachhaltigkeit und Umwelt­ freundlichkeit von Digitaldrucksysteme. Basis dafür ist eine Berechnungsformel, mit der die Umwelt­ freundlichkeit bestimmt werden kann.

Wo geht’s nun lang im Bereich der Digitaldrucksysteme? Der Anteil im Vergleich zu klassischen Druckverfahren steht im Verhältnis 1:5. Doch in den nächsten Jahren werden durch neue Inkjettechnologien, hinsichtlich Geschwindigkeiten als auch Qualität, enorme Entwicklungsschübe zu erwarten sein, und es wird sich das Verhältnis zugunsten des Digitaldrucks weiter verschieben. Neue Technologien, neue Drucksysteme auf der einen Seite und andererseits der Mehrwert der On-Demand Drucktechnologien vor allem auf der Kundenseite. War es vor allem die Digitalisierung, die die Druckindustrie in der Vergangenheit vorwärts getrieben hat, so ist es gerade diese, die heute den Drucken auf Papier das Fürchten lernt. Papier-Dokumente

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In diesem Licht schaut man gebannt auf die neuesten Entwicklungen und technologischen Durchbrüche des Digitaldrucks, um die wichtigen Veränderungen, die die Druckindustrie notwendig hat, zu erzielen. Neue Anwendungen, neue Technologien schaffen das Wachstum für neue Geschäftsfelder in der Drucktechnologie auch außerhalb der Domain »Druck auf Papier«. Inkjet ist die neue aufstrebende Digitaldrucktechnologie, doch haben die Präsentationen in Louisville wieder gezeigt, dass Laborergebnisse und deren Einführung in den Markt ein langer Weg sind. Vor allem Geschwindigkeiten wie im Offsetdruck und mit derselben Farbqualität werden erst in den nächsten fünf Jahren Realität werden. Die Inkjet Array Technologie wird 15.000 A4 Druck pro Stunde möglich machen mit einer Druckqualität der HP Indigo und zu Preisen wie im Offset. Da wird auch die Frage der Zukunft lauten: Werden digitale und analoge Drucksysteme in Zukunft nebeneinander existieren können oder wird die eine durch die andere Technologie schlussendlich

ersetzt werden? Speziell die Entwicklungen im Publikationsdruck und Verpackungsdruck werden über den zukünftigen Erfolg des Inkjets entscheiden.

Wie grün ist digitales Drucken? Eines der ganz großen Themen war die Nachhaltigkeit von digitalen Drucksystemen gegenüber dem klassischen Druck. Zentrales Thema hier: die Deinkbarkeit. Diese Problematik wurde vor allem von Axel Fischer von Ingede angesprochen und festgestellt, dass bei den herkömmlichen Deinkingmethoden in Europa und Asien Inkjet in der normalen Form ein Problem darstellt, sofern nicht neue Tinten oder spezielle Papiere zum Einsatz kommen. Natürlich könne man mit neuen Chemikalien auch Inkjet oder Flüssigtoner Produkte deinken, wie die Ergebnisse von HP präsentiert von Hou Ng zeigten. Doch dazu ist auch eine entsprechende Menge an Inkjet oder Flüssigtoner bedruckten Papiers notwendig. Also auch ein Problem, welches in naher Zukunft sicher gelöst werden wird. Sicherlich ist der Digitaldruck vor allem durch seinen geringen Makulaturanteil und seine weitaus höhere Energieeffizienz jenes Verfahren, das die Nachhaltigkeit von Druckverfahren in Zukunft bestimmen wird. Neue Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Tonern, Tinten und Bedruckstoffen wird den Digitaldruck in den nächsten Jahren noch mehr vorantreiben. Viele neue Erkenntnisse in dieser Richtung konnte man bereits in Louisville sehen, und in Zukunft werden diese Entwicklungen noch rasanter erfolgen, sodass vor allem, was die Innovationen und Möglichkeiten betrifft, kaum Grenzen gesetzt sind. print+publishing 172|09


Der VFG und PRINT & PUBLISHING veranstalten das

INKJET FORUM 2010 Moderne Drucktechnologie für die Zukunft Termin: 18. März 2010 12.00 – 19.00 Uhr Ort: designforum Wien – MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien

Ausstellung und internationales Vortragsprogramm zu den Themen: Bürodruck bis Zeitungsdruck, Large Format, TransPromo, Proofsysteme, Fotodruck und industrielle Adressierung VEREIN FORSCHUNG FÜR DIE GRAPHISCHEN MEDIEN (VFG) Leyserstr. 6, 1140 Wien Tel. ++43 1 982 39 14/310 Fax.++43 1 982 17 10 vfg@cybertron.at Print & Publishing Int. Verlag GmbH Rotenmühlgasse 11/10, 1120 Wien Tel. ++43 1 983 06 40 Fax.++43 1 983 06 40/18 office@printernet.at


druck

Modernisierung als Motor

Klampfer Gruppe rüstet Standorte auf Der Wirtschaftskrise zum Trotz investierte die Klampfer Gruppe heuer rund 5,7 Millionen Euro in Modernisierungs­ maßnahmen für die Standorte St. Ruprecht und Thalerhof. »Wer im Wettbewerb bestehen will, muss investieren«, so Da­ niela Klampfer, die das Familienunternehmen in St. Ruprecht in der dritten Generation als Geschäftsführerin leitet.

Um die Marktführerschaft in der Region weiter ausbauen zu können, wurden im Laufe dieses Jahres 3,2 Millionen Euro für Modernisierungen des Standortes St. Ruprecht aufgebracht. Den Abschluss der Investitionen am Standort St. Ruprecht bildete eine Speedmaster XL 8-Farben-Heidelberg Anlage mit integrierter Farbmessung und vollautomatischen Platteneinzug. Mit der neuen Anlage sind große Auflagen für das Unternehmen jetzt noch leichter zu bewältigen. »Durch unsere kontinuierlichen Investitionen streben wir den weiteren Ausbau unserer Marktführerschaft weit über die Grenzen der Steiermark hinaus an«, so Daniela Klampfer, die damit die strategischen Expansionspläne der Klampfer Gruppe fortsetzt.

Auch Thalerhof wurde aufgerüstet

Die neue Speedmaster XL 105 im Druckhaus Thalerhof.

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Neben den 3,2 Millionen Euro, die in den Standort St. Ruprecht investiert wurden, flossen 2,5 Millionen Euro in die Modernisierung des Druckhauses Thalerhof in Feldkirchen. Mit 2.000 Tonnen jährlichem Papierverbrauch, rund 30 MitarbeiterInnen und ca. 5,6 Millionen Euro Jahresumsatz ist das Druckhaus Thalerhof bereits eine der größten Bogendruckereien in der Steiermark. »Diese Modernisierung ist notwendig, um den immer komplexer werdenden Kundenanforderungen gerecht zu werden«, so Robert Klampfer, Geschäftsführer des Druckhauses Thalerhof. Mit der neuen Anlage können nun hochwertige Produkte in kurzer Zeit hergestellt werden. Der erste Schritt in diese Richtung print+publishing 172|09


druck begann im Sommer 2008 mit der Installation der neusten Generation der Agfa Plattenentwicklungsanlage Avalon. Seit Anfang August ist nun auch eine 5-Farben Speedmaster von Heidelberg mit einer Laufleistung von 18.000 Bogen pro Stunde im Einsatz. Prinect Inpress Control ermöglicht spektralfotometrisches Messen und Regeln des Maschinenregisters während des gesamten Druckvorganges. Dadurch wird stabile Farbgebung einer gesamten Produktion beziehungsweise Auflage garantiert.

Grund zum Feiern Anfang September setzte das steirische Druckunternehmen mit ca. 200 geladenen Gästen am Standort Feldkirchen einen symbolischen Schlusspunkt unter die großen Investitionen des letzten Jahres. Anerkennung fanden nicht zuletzt die eigenen Mitarbeiter, die es mit ihrer Leistung ermöglicht haben, dass die Modernisierung und Instandsetzung der neuen Bogendruckmaschine keinen Einfluss auf die Betreuung ihrer Kunden hatte. Als Höhepunkt der Firmenfeier präsentierten zwei Produktmanager der Firma Heidelberg die neue Speedmaster XL 105 Bogendruckmaschine. Ungeachtet des symbolischen Schlussaktes in Feldkirchen wurde auch am Standort St. Ruprecht gebührend gefei-

ert. Im Rahmen des bereits zum zweiten Male stattfindenden Oktoberfestes erläuterte Geschäftsführerin Daniela Klampfer gemeinsam mit ihrer Tochter Antonella vor den geladenen Gästen und Mitarbeitern der Druckerei Thalerhof die hinter den Moderni-

sierungsmaßnahmen stehenden Intentionen. Als Höhepunkt der Firmenfeier präsentierten zwei Produktmanager der Firma Heidelberg die neue 8-Farben-Bogendruckmaschine. Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann nahm die Enthüllung der Maschine vor.

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Werbehaus Hammerer Drucken mit Speed und Plus-Format

Müllverdichter Platz sparen statt Platzangst

Das Werbehaus Hammerer in Ried im Innkreis investiert in eine Roland 500 mit Premium Speed von manroland und druckt damit 18.000 Bogen in der Stunde. Johann Hammerer versteht sein Unternehmen nicht als herkömmliche FullService-Agentur. Neben dem klassischen Angebot einer Werbe- und Marketingagentur werden eine Fülle zusätzlicher Leistungen geboten. Denn Hammerer verfügt über eine Druckerei, ein eigenes Fotostudio und ein Web-Studio. 40 Mitarbeiter und die neuesten technischen Anlagen garantieren höchsten Qualitäts-Standard. Dieser wird durch die Investition in eine 6-Farben-Roland 500 HiPrint weiter sichergestellt. Die hohe Druckgeschwindigkeit schafft neue Kapazitäten für mehr Aufträge. Papier und Karton von 0,04 bis 0,6 Millimeter Stärke können mit bis zu 18.000 Bogen pro Stunde bedruckt werden. Mit dem Format 0B plus bietet die Maschine mehr Druckfläche (580 x 740 Millimeter). Dieses Plus bietet die nötige Flexibilität, um zum Beispiel bei Etiketten oder Postkarten einen höheren Nutzen pro Bogen zu erreichen. Die Anlage ist mit einem Lackmodul ausgerüstet und eröffnet damit vielfältige MöglichJohann Hammerer (rechts im Bild) keiten der Inlinesetzt auf eine Roalnd 500. Foto: manroland Veredelung.

Abfallcontainer platzen gerade bei voluminösem Müll schnell aus allen Nähten, das Ausmaß des anfallenden Abfalls in Österreich erreichte zuletzt 54 Millionen Tonnen pro Jahr. Das entspricht einer jährlichen »Müllproduktion« von 6,75 Tonnen pro Kopf, allerdings inklusive Bauaushub. Containerpressen ermöglichen bei minimalem Platzaufwand die schnelle und effektive Reduzierung von voluminösen Abfällen auf das zwei- bis siebenfache. Die neuentwickelte Containerpresse MEPAC MCP 3 wurde für die gängigen Container entwickelt und schont durch Anhabung der unteren Pressplatte beim Pressvorgang Räder und Behälterboden. Somit sind sie für Kunststoff- oder Stahlbehälter gleichermaßen geeignet. Das Kompaktgerät mit 1,1 kW starkem elektrohydraulischem Antrieb benötigt selber nur eine Containerstellfläche von 1,3 Quadratmeter Platz und hilft Platz-, Entsorgungs- und Transportkosten zu sparen. Auch für Styropor hat die Hörschinger Meindl Umwelttechnologie GmbH zeitgemäße Lösungen parat: Der lärmarme Styroporshredder SZK 40 mit 4 kW Getriebemotor zerkleinert voluminöse Isolier- und Styroporabfälle, EPS, PP und PE sowie Dämmungen im Nu und füllt das Feinmaterial automatisch in einen 500 Liter-Sack. Die Korngröße des Zerkleinerten Materials ist regelbar.

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www.meindl.co.at

Foto: Meindl

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veredelung

Druckveredelung

Kreative Veredelung zuerst bedenken Oft beschäftigen sich die Kreativen mit Inhalt: mit Text, Grafik und Bild. Wenn es gut kommt, machen sich sie davor Gedanken über den Bedruckstoff. Leider beginnt in den seltensten Fällen der Gestaltungsprozess bei der Veredelung. Text Ralf Turtschi, Zürich

Während die grafische Industrie in den kollektiven Katzenjammer zu fallen scheint, boomt das Internet und alles, was mit Konsum am Bildschirm zu tun hat, bis hin zum Informationssystem in der Straßenbahn oder zu GPS auf Handys. Oft wird darüber vergessen, dass nicht alles per Internet übermittelt werden kann, auch wenn periodisch das papierlose Büro ausgerufen wird oder zurzeit die Massenmedien unter Auflagenund Anzeigenschwund zu leiden haben. Im Verpackungsbereich zum Beispiel sehe ich das Internet als untaugliches Produktionsmittel, und ich kann mir auch nicht so richtig vorstellen, wie man auf einen E-Reader in Taschenbuchgröße eine Tageszeitung bequem durchblättern soll. Einer der handfesten Vorteile von Printerzeugnissen gegenüber den neuen Medien ist die Haptik des Bedruckstoffes. Papier hat eine Sinnlichkeit, die dem Bildschirm abgeht, es kann gefühlt werden oder man kann es riechen. Kann man sich das Schreiben lernen oder das Zeichnen ohne Papier vorstellen? Wird das Schreiben jemals durch das Tippen ersetzt? Eines ist sicher: Je mehr elektronisch

kommuniziert wird, desto mehr Wert wird ein normaler Brief, eine ganz normale Drucksache haben. Je mehr wir mit Spam überflutet werden, desto wertvoller erscheint uns plötzlich eine individualisierte Drucksache. Die Massenmedien finden dann auf dem Bildschirm eine Nichtbeachtung, die seltener werdenden Druckerzeugnisse ersehnt man sich im Briefkasten. Diese Vision beinhaltet zwei Richtungen: 1. Es wird wahrscheinlich weniger gedruckt. 2. Das Weniger wird dafür hochwertiger aufbereitet. Was heißt hochwertiger? Auf der einen Seite bedeutet hochwertiger, dass die Inhalte auf die Zielgruppen zugeschnitten werden, der Empfänger muss davon einen Nutzen haben. Eine Namenspersonalisierung stellt in diesem Sinn keinen Nutzen dar. Wenn Schwangere in einem Massenmailing aber mit anderen Angeboten angesprochen werden als Rentner, dann ist von Hochwertigkeit mit weniger Streuverlust die Rede. Hochwertigkeit heißt nun aber auch die Vorteile der Haptik und visuelle Trümpfe des Druckes voll auszuspielen. Das Nullachtfünfzehn-Papier ist es nicht, CMYK auch nicht und die DIN A4 ebenfalls nicht. Wer aus der Masse Bei dieser Heidel­berg CD 102-6+LX2 der Druckerei Nastro&Nastro, Germi­ gnaga (I), werden für das Coldfoilverfahren zwei zu­ sätzliche Werke gebraucht. Das erste Werk trägt den Klebstoff auf, im zweiten Werk wird die Metallicfolie zugeführt, die an den mit Klebstoff versehenen Stellen haftet. Infos: www.nastroenastro.it

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herausstechen will, muss sich schon etwas einfallen lassen. Gestalterisch gesehen stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung: • Inhalt: Struktur und Gestaltung • Material: Format und Papierwahl • Verarbeitung: Druck und Verarbeitung • Veredelung: Lacke und Laminage Die gelungene Gestaltung weiß diese Optionen zu einem Ganzen zu vereinen. Es ist nicht immer einfach, denn die Gestaltung hängt sehr stark mit dem eingesetzten Designerpapier und der Veredelungstechnik zusammen. Als Beispiel ist ein Naturpapier zu nennen, welches nicht hochglanzlackiert werden soll, da es dann die Anmutungsqualität verliert. Bei der Realisation von Auffälligkeit bedarf es eines übergreifenden Fachwissens, das über den eigenen Bildschirm hinausgeht. Es ist dabei klar, dass Auffälligkeit nicht zum gleichen Preis zu haben ist wie die Normallösung. In der Weihnachtszeit wird die Welt überschwemmt von guten Ratschlägen, sinnigen Sprüchen, Dankeskarten und Wünschen für die Zukunft. Wie soll man in einer Flut von Karten auffallen? Ich möchte dies am Beispiel von drei verschiedenen Weihnachtskarten aufzeigen, die Agenturtschi, visuelle Kommunikation, Adliswil, Schweiz, realisierte.

Digitaldruck auf Chrompapier Eine Weihnachtskarte ist etwas Persönliches, also ist die Personalisierung, sprich Digitaldruck, fast Pflicht. Als Papier verwendeten wir das chrombedampfte Papier »Invercote Metalprint«, welches mit einer HP Indigo partiell weiß grundiert wurde. Gewisse Stellen bleiben ausgespart und glänzen silbern. Anstelle einer Heißfolienprägung konnte die Karte digital mit dem gleichen Effekt versehen und in der gelichen Maschine personalisiert werden. print+publishing 172|09


veredelung

Flockdruck Im zweiten Beispiel steht die Haptik im Vordergrund. Mit grafischen Elementen des Corporate Designs wurde ein weihnachtsähnliches Motiv gestaltet, welches digital auf das Designerpapier »Courious Metallics weißgold« gedruckt wurde. Anschließend wurde die Karte mit Flockdruck veredelt. Beim Flockdruck wird ein Klebstoff mit Siebdruck auf das Druckgut aufgebracht. Darunter befindet sich eine Metallpalette, die ein elektrostatisches Feld aufbaut. Der Flock besteht aus leitend beschichteten Baumwoll-, Polyamid- oder Viscosefasern, die 0,3 bis 2 Millimeter lang sind. Die Fasern werden nun elektrostatisch auf den Kleber »geschossen«, es entsteht eine samtene textile Oberfläche. Wie bei einem Siebdrucklack verführt die Haptik jeden Betrachter zum Betasten der Oberfläche und erfüllt damit den Zweck aufzufallen und unter vielen Weihnachtskarten wahrgenommen zu werden.

Diese Karte wurde digital auf chrombedampftes Papier gedruckt. Um den Glanzeffekt in den Linien und im Logo hervorzuarbeiten, ist die weiße Grundierung nur partiell angelegt.

Coldfoil Im dritten Beispiel setzten wir das relativ unbekannte Kaltfolienverfahren ein. Anders als bei der Heißfolienprägung wird hier als erstes der Metalleffekt auf das Druckgut appliziert. Es gibt Metallic- oder Hologrammfolien. Mit dem normalen Offsetverfahren wird ein Klebstoff wie ein Drucklack partiell aufs Druckgut aufgebracht. Von der nun zugeführten Folie bleiben die Metallicpartikel am Leim haften, so dass das Papier silbern, golden oder bronzefarben aussieht – je nach Gestaltung ganzflächig oder partiell. Anschließend kann das Druckgut mit CMYK oder mit Pantone im Offsetverfahren bedruckt werden. Es ist mit dieser Technik möglich, alle Metalic-Farb­ effekte in einem Arbeitsschritt zu drucken, nicht nur wie mit der Heißfolienprägung entweder Silber oder Gold aufzubringen. Und erst noch in einem Arbeitsgang. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, weil der Leimauftrag auch Raster zulässt, somit sind Verläufe oder ganz feine Schriften ebenfalls möglich. In der Datenaufbereitung benötigt man eine separate Ebene, die in einer beliebigen Volltonfarbe angelegt wird. Coldfoil vereinigt Glanzeffekte mit normaler Farbdrucktechnik auf eine raffinierte Art und Weise, die verblüffende Effekte zulässt, und die vergleichbar günstig sind. Die Vorstellung von Glanz oder Metalliceffekten am Bildschirm ist nicht ganz einfach, es ist keine Simulation möglich. Einziger Wermutstropfen ist die eingeschränkte Papierwahl, denn saugfähige oder strukturierte Papiere sind ungeeignet, weil der Klebstoff zu stark ins Papier eindringt, und die Folienpartikel darauf nicht oder schlecht haften. print+publishing 172|09

Digitaldruck auf das Papier Courious Metallic Perlgold, veredelt mit weißem Flockdruck für den haptischen Effekt.

Veredelung mit Kaltfolientechnik ermöglicht alle möglichen Metallicfarben in einem Arbeitsgang.

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weiterverarbeitung

Weltpremiere auf der Druck+Form

Duplo Goes Heavy Auf der Druck+Form in Sinsheim erweiterte Duplo seine Pa­ lette an Broschürenautomaten und zeigte unter dem Motto »Duplo goes heavy« den Sammelhefter Duplo Alpha 6000 als Weltpremiere. Die vollautomatische Anlage stellt für Du­ plo und Österreich Vertreter Ammerer eine der wichtigsten Produktankündigungen der letzten Jahre dar und macht das Unternehmen damit zum Anbieter des breitesten Sortiments im Bereich der Broschürenfertigung.

Der neue Sammel­ hefter von Duplo. Foto: Ammerer

Der Sammelhefter Alpha 6000 ist für die Fertigung von über 6.000 Broschüren pro Stunde bei bis zu 80 Seiten Umfang ausgelegt und kann im Doppelnutzen sogar bis zu 12.000 Broschüren im Format DIN A5 quer pro Stunde produzieren. Aufgrund der professionellen Rill- und Falzeinrichtung lassen sich Broschüren mit bis zu 200 Seiten Umfang fertigen. Die sehr hohen Produktionsgeschwindigkeiten werden durch die Nutzung eines einzigartigen Transportsystems erreicht. Im Gegensatz zu allen anderen Systemen mit Einzelbogenanleger im Markt sind diese Transporteinheiten in der Lage, zwei komplette Broschürensätze gleichzeitig auf dem Sattel zu positionieren. Die auf 65 Millimeter erhöhte Anlagekapazität der Zusammentragtürme Duplo DC-10/60 Pro kann durch die Möglichkeit der Kaskadierung mit einem weiteren Anleger dahingehend erweitert werden, dass ein unterbrechungsfreier Betrieb realisiert wird. Außerdem

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wird die Produktivität dadurch erhöht, dass fehlerhafte Sätze, wie bei allen Duplo Systemen, ohne Produktionsstopp automatisch ausgesteuert werden. Karl Ammerer dazu: »Duplo hat über drei Jahre intensiv daran gearbeitet, einen perfekten Sammelhefter zu entwickeln. Die Alpha 6000 ist ein weiterer Gewinn für unsere Produktpalette und beinhaltet all das, was unsere Kunden von einer Duplo-Maschine erwarten.«

Modularer Aufbau und höchste Präzision Wie die übrigen Broschürenautomaten der Duplo-Produktpalette verfügt auch die Alpha 6000 über einen modularen Aufbau. Das patentierte System besteht aus bis zu zehn DC10/60 Pro Zusammentragtürmen, bis zu fünf Rill- und Falzeinheiten sowie einem Sammelhefter und einem Dreimesserautomaten. Die hochbelastbare Konstruktion der Alpha 6000

ermöglicht eine kontinuierliche, mehrschichtige und zugleich präzise Produktion von perfekten Broschüren mit einem Umfang von 4 bis zu 200 Seiten. Das System ist optimal für Anwender mit einem Produktionsvolumen ab 100.000 Broschüren pro Monat geeignet. Der Sammelhefter erlaubt die Produktion von Broschüren sowohl aus Digital- als auch aus Offset-gedruckten Bogen mit Grammaturen bis zu 300 Gramm pro Quadratmeter. Automatische Präzision; wie bei allen Duplo Broschürenautomaten, ist auch ein Hauptmerkmal der Alpha 6000. Es ermöglicht dem Anwender, alle Parameter, inklusive des Falzdrucks, innerhalb von 60 Sekunden vollautomatisch einzustellen. Dies erhöht die Produktivität, reduziert Stillstandzeiten und vermeidet Makulatur. Häufig wiederkehrende Jobs lassen sich aus einem der 100 Speicherplätze ebenfalls einfach per Touchscreen aufrufen. Der Sammelhefter ist so konzipiert, dass auch eine Verarbeitung von JDF-Daten möglich ist. Jobtickets aus der Vorstufe können sämtliche für die Einstellung des Systems notwendigen Daten enthalten, der Produktionsfortschritt wird kontinuierlich über eine Reportfunktion angezeigt.

Remote Service Funktion Mit eTandem hat auch erstmalig ein Fernwartungsmodul Einzug in die Ammerer-Produktpalette erhalten. Mit der neuen Funktionalität kann sich ein Ammerer-Servicetechniker auf Kundenwunsch via Internet (VPN-Verbindung) auf den Sammelhefter aufschalten und den Status der Maschine jederzeit abfragen. Selbst gegebenenfalls auftretender Fehler können durch das Ammerer-Servicecenter proaktiv beseitigt werden noch bevor ein solcher dem Bediener überhaupt bekannt wird. Der Sammelhefter sichert damit hohe Rentabilität durch minimale Servicekosten bei höchster Verfügbarkeit. Karl Ammerer resümmiert: »Es war für uns sehr wichtig, einen vollautomatischen Sammelhefter im Programm zu haben, weil es einen wachsenden Bedarf für qualitativ hochwertige und zugleich sehr umfangreiche Broschüren gibt. Unseren Kunden bieten wir mit der Alpha 6000 jetzt die Maschine, die sie als logischen nächsten Schritt nach dem einmaligen Erfolg des bekannten System 5000 von uns gefordert haben.« print+publishing 172|09


information

Buchbindereibetrieb ausgezeichnet

Österreichisches Staatswappen für Papyrus Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat am 26. November 2009 insgesamt 22 vorbildlich wirtschaftende Unternehmen, Behörden und Institutionen ausgezeichnet. »Angesichts der Wirtschaftskrise sind diese Qualitätssiegel wichtiger denn je. Sie bringen den Ausgezeichneten Wettbewerbsvorteile und dienen somit zugleich als positiver Ansporn für andere Wirtschaftstreibende«, betonte Mitterlehner bei der Preisverleihung im Wirtschaftsministerium. Von den 22 Unternehmen wurden acht Unternehmen mit dem »Staatswappen der Republik Österreich« gemäß § 68 Gewerbeordnung geehrt. Eines der ausgezeichneten Unternehmen war die Buchbinderei Papyrus mit Sitz in Wien. »Die Ausgezeichneten haben sich durch außergewöhnliche Leistungen um die heimische Wirtschaft verdient gemacht und nehmen in ihrer Branche eine führende und allgemein geachtete Stellung ein«, begründete der Wirtschaftsminister. Derzeit dürfen rund 1.400 Stellen das Staatswappen im Geschäftsverkehr verwenden. »Durch innovatives und verantwortungsvolles Wirtschaften tragen diese Unternehmen sehr viel dazu bei, dass Österreich besser als andere Länder durch die Krise kommt«, so Mitterlehner.

Faszination Buchbinderei Papyrus ist heute die größte Buchbinderei Wiens. Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung 1975 sowohl maschinell als auch personell stetig weiterentwickelt. Mittlerweile arbeiten auf rund 2.500 Quadratmeter Produktionsfläche 48 Mitarbeiter. Ein gut geschultes Team von Lehrlingen bis zu Buchbindermeistern ist die ideale Basis für eine qualitative und hochwertige Produktion. Sichtbar wurde dies unter anderem bei der Preisverleihung zum Wettbewerb »Die schönsten Bücher 2006« und dem internationalen Wettbewerb »Sappi European Printers 2006«. Die Inhaber sind beide aktiv im Betrieb im Einsatz, auf ein gutes Arbeitsklima wird hoher Wert gelegt. Frei nach dem Motto: »Wer Freude am Beruf hat, kann gute Arbeit leisten.« Das Unternehmen verfügt heute über motivierte und leistungsbereite Mitarbeiter und das Thema Lehrlingsausbildung hat einen großen Stellenwert. Lehrlinge werden von erfahrenen Mitarbeitern ständig geschult, print+publishing 172|09

v.l.n.r. Gerhard Wolkerstorfer, Erich Messner (beide Geschäftsführer der Buchbinderei Papyrus) und Bundesminister Reinhold Mitterlehner.

darunter findet man Kollegen, die seit 15, 20, ja sogar 25 Jahren bei Papyrus arbeiten. Papyrus investiert zudem laufend in neue Maschinen, die nicht nur nach ihrer Leistungsfähigkeit, sondern auch nach nachweislicher Arbeitserleichterung ausgewählt werden. Jüngst durch die Anschaffung eines Kolbus Klebebinders, eines Buchdeckenautomaten und einer Buchfertigungsstraße ist es möglich, Produkte mit höchster Effizienz und Spitzenqualität herzustellen. Dabei wurde aber die Mitarbeiterzahl nicht verringert. Leben und leben lassen lautet die unausgesprochene Devise bei Papyrus.

Qualitäts- und Sicherheitsmanagement Eine besondere Anerkennung für die Sicherheits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen war im Juni 2006 die Verleihung des Sicherheits-Awards der AUVA und der Wirtschaftskammer. Die Auszeichnung steht symbolhaft für herausragende Leistungen des Unter-

nehmens auf dem Gebiet der Prävention im Bereich der Arbeitssicherheit. Man konnte mit dem Konzept, neue Mitarbeiter einer vier- bis achtwöchigen Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Schulung zu unterziehen, überzeugen. Dabei legt man besonderen Wert auf die Einschulung an den Maschinen, aber auch auf den richtigen Umgang mit Schutzausrüstung sowie die richtige Handhabung von gefährlichen Stoffen. Als positiven Erfolg kann man so auf 10 Jahre »Unfallfrei am Arbeitsplatz« verweisen. e 1975

Firmengründung durch Gerhard Wolkerstorfer, Peter Marusa und Gerhard Bruckbauer

1980

Übersiedlung und Erweiterung

1982

Übersiedlung und Erweiterung, alleinige Geschäftsübernahme von Gerhard Wolkerstorfer

1991

Auslagerung der Buchdeckenherstellung

1993

Neubau einer eigenen Produktionshalle in Wien 10 mit hochmodernen und umweltbewusster Technologien. Erweiterung des Mitarbeiterstammes.

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weiterverarbeitung

StreamFold von Ferag

Die Wiedergeburt des Dreifalzes Das neue Dreifalzverfahren StreamFold ermöglicht es Zeitungsproduzenten ihre Produktionskapazitäten mit Lohnaufträgen besser auszulasten. Knapp vor der Ifra-Expo 2009 in Wien präsentierte Ferag die Neuentwicklung am Hauptsitz in Hinwil. Der Dreifalz in der Zeitungsproduktion hat seine Anfänge in den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Vor allem in Belgien, in Frankreich und in der Schweiz war der sogenannte Postfalz für den Zeitungsvertrieb durch die Post vorgeschrieben. Ferag entwickelte damals ein Dreifalzverfahren, das im Sinne der verarbeitenden Fördertechnik die Kontinuität im Produktionsfluss sicherstellte. Nachdem mit der Lockerung der Postvorschriften der Dreifalz vorübergehend aus der Zeitungsproduktion verschwunden war, erlebt er mit dem neu entwickelten StreamFold von Ferag jetzt eine Renaissance. Wiederum sind es Verleger und Druckereien im Zeitungsmarkt, die ihr Bedürfnis nach einer entsprechenden Lösung angemeldet haben. Ferag hat das ganze über 30-jährige Know-how in die Entwicklung von StreamFold gesteckt und den Prozess mit neu entwickelten Funktionen und Komponenten den gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Geschwindigkeit und Flexibilität angepasst.

Dreifalz wird zum Verkaufsargument

Ferag hat das über 30-jährige Know-how in die Ent­ wicklung von StreamFold gesteckt und den Dreifalz­ prozess den gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Geschwindigkeit und Flexibilität angepasst.

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Sein Anwendungsgebiet findet StreamFold auf der einen Seite bei der Herstellung von Zeitungsbeilagen und Supplements. Für den Einsteckprozess erfordern diese Produkte wegen ihres Überformats in vielen Fällen einen dritten Falz. Auf der anderen Seite suchen Zeitungshäuser auf dem Markt nach Fremdaufträgen, um ihre Kapazitäten auszulasten und in einer veränderten Marktstruktur neue Einnahmequellen zu erschließen. Aufgrund der hohen Druckqualität von Coldset-Maschinen dringen Zeitungsdrucker immer mehr in die bislang den Akzidenzbetrieben vorbehaltenen Märkte. Bei diesen Printerzeugnissen handelt es sich neben Kaufprodukten zu einem großen print+publishing 172|09


weiterverarbeitung

Das Dreifalzverfahren StreamFold öffnet Zeitungs­ druckern den Zugang zu neuen Marktsegmenten.

StreamFold arbeitet abschmierfrei und liefert eine hohe Qualität und Falzgenauigkeit.

Die einfach konzipierte, mobile Dreifalzkomponen­ te lässt sich an eine beliebige Ferag-Abgabestation anschließen.

StreamFold leistet 60 000 Exemplare pro Stunde. Dank der Verarbeitung der Produkte im Schuppen­ strom bleibt die Geschwindigkeit der einzelnen Exemplare relativ zur Produktionsleistung gering.

Teil um Streuwerbung, die über Direktverteiler in die Briefkästen gelangen. Auch hier ist für den Vertrieb der dritte Falz vorausgesetzt. Demnach hängt die erfolgreiche Akquisition dieser Aufträge in vielen Fällen davon ab, ob eine Dreifalzfunktion verfügbar ist. Nicht jede Falzauslage einer Zeitungsdruckmaschine ist entsprechend ausgerüstet. StreamFold bildet hier die kostengünstige und flexible Lösung.

StreamFold und seine Einsatzvielfalt StreamFold ist für die Online-Verarbeitung mit direkter Zuführung der Produkte über die UTR-Fördertechnik in jedes Ferag-System integrierbar. Bei Offline-Produktion kommt der Anleger JetFeeder zum Einsatz. Die einfach konzipierte, mobile Dreifalzkomponente lässt sich an eine beliebige Ferag-Abgabestation anschließen. Dadurch ist es möglich, StreamFold mit jeder via UTRTransporteur in den Versandraum verlängerten Falzauslage der Druckmaschine zu beschicken. Anwender von Ferag-Anlagen mit Matrix-Weiche kommen hier in den Genuss einer noch höheren Flexibilität. print+publishing 172|09

Für die weitere Verarbeitung der gefalzten Produkte nutzt StreamFold alle im FeragSystem gegebenen Möglichkeiten. Neben der Weiterführung an einen Kreuzleger JobStack via Steigband, ist ebenso die Paketherstellung auf dem MultiStack-System oder die Aufbereitung von MultiDisc-Einheiten für den Einsteckprozess möglich. Die Übergabe der gefalzten Exemplare an die weiteren Prozesse ist mit links oder rechtsgerichteter Wegführung möglich.

Geringe Geschwindigkeit trotz hoher Leistung Das neue Dreifalzverfahren StreamFold arbeitet abschmierfrei und liefert eine hohe Qualität und Falzgenauigkeit. Dafür sorgen die präzise Ausrichtung des Produktestroms über seitliche Führungsschienen und ein Nockenband, sowie der schonende Pressvorgang mit oberflächenbehandelten Falzwalzen. Durch eine seitliche Korrektur im Einlauf ist die Dreifalzproduktion mit wahlweise Voroder Nachfalz möglich. Der maximale Umfang der ungefalzten Produkte liegt bei 100 Seiten. Bei hohen Seitenumfängen wird der

Papierverdrängung mit dem W-Falz Rechnung getragen. Die verarbeitbaren Größen reichen vom Berliner Format bis zum Nordischen Format. Ferag gibt eine Verarbeitungsgeschwindigkeit von 60.000 Exemplare pro Stunde an. Dank der Verarbeitung der Produkte im Schuppenstrom bleibt die Geschwindigkeit der einzelnen Exemplare auch im obersten Leistungsbereich relativ gering.

Neumitglied im Added-Value-Portfolio Coldset-Druckmaschinen erreichen eine hohe Druckqualität, die Zeitungsproduzenten den Zugang zu neuen Märkten öffnet. Bei der wirtschaftlichen Nutzung dieses Potenzials nimmt die Druckweiterverarbeitung eine Schlüsselfunktion ein. StreamFold bildet ein weiteres Glied in der Added-Value-Kette von Ferag. Das Dreifalzverfahren trägt den stark veränderten Bedingungen im Zeitungsmarkt Rechnung und stärkt die Weiterverarbeitung als Kompetenzzentrum in der Herstellung vielseitiger und qualitativ anspruchsvoller Printprodukte.

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papier

Antalis Feinpapierkollektion

Was zusammen gehört, kommt zusammen Es war letztendlich nur eine Frage der Zeit, wann man bei Antalis Austria die Stärken des eigenen Konzerns ausspielen sollte. Bei Spezialitäten hatte man in Österreich ja schon immer die Nase vorn, passt aber jetzt das Programm an die Antalis Schiene an und hat mit konzerneigenen Produkten von Arjowiggins dabei gute Trümpfe in der Hand. die Digital Range, in welcher sich bekannte Marken von Arjowiggins befinden, wird das Sortiment erweitern. Sie umfasst 28, speziell für den Einsatz im Digitaldruck konzipierte Premium-Papiere. Durch die besondere Beschichtung und das Standardformat 450 x 320 Millimeter wird die direkte Verwendung der FSC-zertifizierten Papiere in der Produktion ermöglicht. »Die Antalis Feinpapierkollektion bildet praktisch das thematische Dach. Was aber wirkt sind die wirklich starken Marken, die wir im Programm haben«, so Antalis Austria Geschäftsführer Dr.Gerhard Seiwald. »Was uns neben dem umfassenden Sortiment besonders freut ist, dass wir nun ein Papier praktisch für jedes Budget im Programm haben«, betont Antalis Austria Marketingleiter Christian Kusstatscher. Foto: Antalis

Kurz eine Rückblende zum Thema: M-real verkaufte den Bereich holzfreie Papiere an den Konkurrenten Sappi und trennte sich auch von seiner Papiergroßhandelstochter Map. Diese wurde bekanntlich an Antalis veräußert. Durch die Übernahme von Map gelang es dem französischen Unternehmen zur Nummer Eins im europäischen Papiergroßhandel aufzusteigen. Bei der im Besitz der Sequana Group befindlichen Antalis erwartet man einige Veränderungen und Anpassungen des Sortiments, dieselbe Gruppe ebenfalls Besitzerin des Feinpapierherstellers Arjowiggins ist. Neben Feinpapieren produziert Arjowiggins auch gestrichene Papiere für die Industrie und den Sicherheitsbereich. Mit 27 Produktionsstätten und 7.300 beschäftigten Mitarbeitern gehört das Unternehmen zu einem der führenden Feinpapierhersteller

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weltweit. Antalis selbst verfügt über insgesamt 40 Papierfabriken und ist in 56 Ländern vertreten.

Neues… Bereits ab Jänner 2010 wird Antalis Austria beginnen, die neuen Produkte ins Sortiment zu übernehmen. Aufgenommen werden so Klassiker wie Curious Collection, Keaykolour, Rives, Opal, Popset oder Sensation. Die Curious Collection fasst besonders kreative und innovative Papiere zusammen. Das Angebot reicht hier von transparenten, irisierenden und farbigen Papieren bis zu Produkten die durch metallische Reflexionen, extravagante Oberflächen und außergewöhnliche Haptik auffallen. Keaykolour wiederrum bietet sich durch eine umfangreiche Palette für Kommunikation im besonderen Stile an. Auch

… und altbewährtes Neben den neu übernommen Produkten bietet Antalis schon jetzt eine weite Palette an Feinpapieren unter dem Namen Claro an. Diese verspricht dem Anwender durch bessere Druckergebnisse durch höhere Opazität einen Zeitgewinn aufgrund geringerer Probleme beim Druckbetrieb sowie höhere Druckgeschwindigkeit. Die Claro-Linie bietet verschiedene Papiere, für Anwendungen von einfach bis spektakulär. Bei Claro gloss etwa handelt es sich um ein holzfreies, mehrfach gestrichenes Bilderbuchpapier in glänzender Ausführung. Das in 80 bis 115 Gramm pro Quadratmeter erhältliche Claro bulk hingegen verfügt über eine matte sowie voluminöse Oberfläche. Ohne das Gewicht selbst zu erhöhen, vermittelt dieses Papier durch seinen hohen Faseranteil ein gewichtiges Aussehen und ist somit besonders für hochwertige Broschüren oder Geschäftsberichte. print+publishing 172|09


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Technik und Präzision Neue Musterkollektion von Burgo

May+Spies Digitaldruckpapiere von A bis Z

Die neue Musterkollektion von Tecno, dem holzfreien gestrichenen Papier aus dem Hause Burgo, ist druckfrisch. Tecno ist ein gestrichenes Papier, das über ausgezeichnete Werte in Hinblick Dicke und Steifigkeit verfügt und durch absolute Zuverlässigkeit bei der Ausführung von Druckaufträgen aller Art überzeugt. Dies wird durch die ausgezeichnete maschinelle Verarbeitbarkeit und die Druckergebnisse selbst bestätigt. Ein weiterer Vorteil ist die große Nutzungsvielfalt. Das Papier bietet sich insbesondere für den Druck von Broschüren, Handelsdrucksachen, Büchern, Kalendern, Zeitschriften und Verlagsbeilagen an. Für Arbeiten, die neben spezifischen technischen Merkmalen auch Garantien in Sachen Umweltverträglichkeit verlangen, wird Tecno auf Anfrage auch in der Version mit PEFCGütesiegel bereitgehalten.Das Papier ist mit Gloss- und Satin-Finish in Flächengewichten von 80 bis 200 Gramm pro Quadratmeter Foto: Burgo lieferbar.

Mit der neuen Mayspies Digital-Kollektion bietet May+Spies das derzeit umfangreichste Sortiment an Digitaldruck-Spezialitäten an. Das mehr als 150 Papiervarianten umfassende Werk deckt den kompletten Bedarf des Digitaldrucks ab. Von Standard-Papieren über hochwertige Premium-Papiere und selbstklebende Produkte bis hin zu digital bedruckbaren Folien ist die neue Kollektion optimal auf die Bedürfnisse von zukunftweisenden Druckereien abgestimmt. Eines haben alle Mayspies Digitaldruck-Papiere gemeinsam: die hohe Papierstabilität und die hervorragende Wiedergabe von Farbbildern und feinsten Details. May+Spies bleibt damit seinen Qualitätsprinzipien treu und setzt diese nun auch für den professionellen Digitaldruck beeindruckend um. Alle Standard Papiere, Spezialitäten sowie Selbstklebeprodukte sind auf den unterschiedlichen Digitaldruckverfahren getestet und zum Teil sogar zertifiziert. (May+Spies unterscheidet zwischen Colour Laser, HP Indigo, Laser, Copy sowie Inkjet Papier- u. Folienmaterialien.) Alle Papiere und Folien sind bei May+Spies ab Foto: ProKilo GmbH sofort verfügbar.

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Bestnoten Gmund Digital erhält HP Indigo–Zertifikat Die Papierkollektion Gmund Digital ist mit den Bestnoten für Hp Indigo-Geräte zertifiziert worden. Sämtliche Papiere erhielten jeweils mit der Bewertung »Grade 3« in allen drei Kategorien der Bedruckbarkeitsprüfung die damit höchste erreichbare Auszeichnung. Hervorgehoben wurde besonders die fantastische Fotoqualität der Papiere. Das Zertifikat des US-Unternehmens zeichnet Bedruckstoffe aus, die für Hp Indigo–Maschinen besonders geeignet sind. Hp Indigo ist durch die hohe Druckqualität branchenführend im Digitaldruck. Gerade für kleine, exklusive Auflagen, wie zum Beispiel bei individualisierten Produktbroschüren, Einladungskarten oder Mailings, ist diese Drucktechnik die optimale Lösung. Mit Gmund Digital ist es möglich, auch im Digitaldruck mit Feinstpapieren zu arbeiten. Die vielseitige Kollektion ist auch für alle anderen handelsüblichen Marken-Digitaldrucksysteme freigegeben. Ein weiteres Einsatzgebiet sind hochwertige Fotoalben wie etwa für Hochzeiten, Jubiläen und Familienfeiern.

Foto: Gmund

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Bürokommunikationskatalog Volume 3 Ein neues Kleid für PaperNets Office-Sortiment Der neue Bürokommunikationskatalog Vol. 3 von PaperNet ist voll gepackt mit dem Kernsortiment an Officeprodukten und Produkthighlights. Neu findet sich in diesem Katalog das Kapitel Medien für den wasserbasierten Large-FormatDruck, bestehend aus den drei Teilen Medien aus Papier, Textil und Kunststoff. Vom Fotopapier über Fahnenstoffe bis hin zu Pop- und Roll-Up-Materialien findet der kreative Anwender alles, um seine Werbebotschaft auf originelle Weise umzusetzen. Wie gewohnt findet auch das ständig erweiterte Sortiment an Verpackungsund Hygieneprodukten seinen Platz. Produkte für die Industrie- und Waschraumhygiene sowie Schutzmaterialien und Transportverpackungen Foto: PaperNet für den Versand von Erzeugnissen in vielen verschiedenen Formaten sind längst etablierte Produkte in diesem Bereich. Das Kernstück bildet aber nach wie vor das große Sortiment an Farblaser-, Multifunktions-, Spezial- und Umweltpapieren im Kleinformatbereich, das übersichtlich und anwenderfreundlich aufbereitet wurde. Abgerundet wird der Katalog durch nützliche Umwelthinweise, amüsante »PaperTipps« und einen Führer durch PaperNets Gesamtsortiment.

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Mohawk und Europapier

Öko Designpapiere aus den USA Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass grünes Den­ ken in den USA nicht so stark im Vordergrund steht, gibt es auch hervorragende Beispiele dafür, dass es in den USA auch anders geht. Der Papierhersteller Mohawk ist eines dieser anders denkenden Unternehmen, mit dem Europapier nun eine Kooperation eingegangen ist.

Foto: Mohawk/APA-OTS/ Hautzinger

Die exklusive Partnerschaft steht vor allem im Zeichen von Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die von Europapier geführten Mohawk Feinstpapiere sind alle FSC-zertifiziert und klimaschonend produziert – mit 100 Prozent Windenergie und aus 30 bzw. 100 Prozent Recycling-Fasern hergestellt. Der Ursprung des Unternehmens geht auf das Jahr 1872 zurück. Mohawk ist heute die größte im Privatbesitz befindliche Feinpapierfabrik der Welt und produziert per anno 175.000 Tonnen Feinstpapier. Davon sind 50 Prozent grafische Papiere, 25 Prozent für digitalen Einsatz und 25 Prozent gestrichene Papiere.

Produktionsbetrieben ein. 1990 brachte das Unternehmen als erster US-Papierproduzent ein beschichtetes Papier aus Recycling-Fasern auf den Markt. Seither wurde das RecyclingSortiment um ein Vielfaches erhöht; Mohawk verarbeitet jährlich rund 18.000 Tonnen de-inktes Altpapier. Rund 3.000 Produkte enthalten Recycling-Fasern. 2003 war Mohawk zudem der erste US-Papierhersteller, der für seine Produktion Energie aus Windkraft einsetzte. Heute wird bereits 100 Prozent der benötigten Energie durch offizielle Zertifikate aus erneuerbarer Windkraft kompensiert.

Pioniere der US-Papierindustrie

Edle Designpapiere und Umweltfreundlichkeit müssen einander nicht ausschließen. Bestes Beispiel dafür ist das Premium-Sortiment des US-Herstellers Mohawk, das seit kurzem

Was Klimaschutz und Umweltstandards betrifft, nimmt der nordamerikanische Papierriese eine Vorreiterrolle unter US-

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Design und Umwelt

exklusiv über Europapier in Österreich ist. Hauptfaktoren für die transkontinentale Kooperation sind kompatible Umweltstrategien und exzellente Reputation auf beiden Seiten sowie eine Optimierung der Distribution. Die ökologische Produktion und Vermarktung von umweltfreundlichem Feinstpapier steht jedoch im Vordergrund. Europapier – bedeutendster Papiergroßhändler Österreichs und Nummer eins seiner Branche in Zentral- und Osteuropa – setzt bereits seit 1985 auf eine breite Produktpalette aus ökologisch-nachhaltiger Produktion. Das von Europapier vertriebene Mohawk-Sortiment besteht aus 30 bzw. 100 Prozent Recycling-Papier, ist zur Gänze FSC-zertifiziert und größtenteils CO2-neutral. Michael Radax, Geschäftsführer Europapier Austria GmbH über den neuen Partner: »Europäische Designpapierproduzenten erfüllen bereits höchste Umweltstandards. Was uns bei Mohawk überzeugt hat, ist neben der hohen Qualität der Papiere vor allem auch der Einsatz von Windenergie«.

Know-how Transfer »Die Umweltstrategien von Europapier und Mohawk sind einander sehr ähnlich«, so Joe O’Connor, Senior Vice President of International Sales von Mohawk: »Mit Europapier teilen wir die vorrausschauende Unternehmensphilosophie und ein starkes Umweltengagement. Aufgrund des hohen Holz-, Wasser- und Energieverbrauchs der Papier-Branche fühlen wir uns verpflichtet, Ressourcen effizienter einzusetzen. Dies bedeutet konkret für uns: aktive Energieeinsparung, Einsatz von emissionsfreier Energie, Rohstoffe aus nachhaltiger Forstwirtschaft aber auch eine optimale Supply-Chain. Mit Europapier haben wir einen print+publishing 172|09


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Joe O'Connor, Senior Vice President of International, Sales Mohawk, Jutta Birkenhauer, International Sales Manager Mohawk Fine Papiers Europe LLC, Mag. (FH) Katharina Köck, Marketing Manager Europapier Austria GmbH, DI Markus Schinerl, Umweltconsul­ tant Europapier, Anna Sztorc, Product und Marketing Manager Europapier International, Michael Radax, Regional Sales Director/Geschäftsführung Europapier Austria GmbH. Foto: Mohawk/APA-OTS/ Hautzinger

Partner gefunden, der klimaneutralen Papieren einen hohen Stellenwert einräumt und es sich ebenfalls zum Ziel gemacht hat, ein Umdenken bei seinen Kunden zu bewirken. Wir ziehen also am selben Strang!«

Optimale Vernetzung Das als Familienunternehmen in 3. Generation geführte Unternehmen mit Sitz in Cohoes, im US-Bundesstatt New York, beschäftigt 650 MitarbeiterInnen und exportiert in 60 Länder. Weltweit haben Kunden wie IBM, Starbucks, Coca-Cola, BP, Estee Lauder, Time Warner, GE, WWF und Starwood Hotels die exklusiven Designpapiere im Einsatz. Die Zusammenarbeit mit Europapier ermöglicht nun die Erschließung neuer Zielmärkte in Mittel- und Osteuropa. Europapier verfügt über 36 Lager in zwölf Ländern – neben Österreich in Russland, Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien sowie in Slowenien, Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina. »In diesem internationalen Markt setzen wir stark auf die lokale Betreuung unserer Kunden«, so Michael Radax. »Unsere zahlreichen Lager garantieren eine optimale Supply Chain, die so auch CO2-Emissionen gering hält.« Im Jahr 2008 wurden von Europapier 477.000 Tonnen Papier bewegt. Auch Mohawk nutzt CO2-effiziente Transportmittel: Alle Produkte werden ausschließlich mittels großer Containerschiffe über den Seeweg nach Europa gebracht.

Die Mohawk Kollektion im Detail Die Kollektion Mohawk Via bietet verschiedenste Oberflächenstrukturen – glatt (via smooth), leinengeprägt (via linen), filzmarkiert (via felt) und gerippt (via laid) – in vielen print+publishing 172|09

Farben (von kräftigen Farben über Erdtöne bis zu Cremefarben) und außergewöhnlicher Druckqualität. Mohawk Via ist FSC- und Greene-zertifiziert, CO2-neutral, säurefrei, besteht aus 30 Prozent Altpapier-Fasern (mit Ausnahme von »pure white«) und wird mit 100 Prozent Windenergie hergestellt. Passende Kuverts sind in den Formaten DL, C6, C5, C4 und 16 x 16 erhältlich. Mohawk Options mit Inxwell in drei ausgeprägten Weißtönen (Weiß, Naturweiß und Champagne) verfügt über eine hohe Farbwiedergabe und außergewöhnliche Opazität. Bilder werden präzise und lebendig mit starken Kontrasten wiedergegeben. Mohawk Options ist FSC- und Green-e zertifiziert, säurefrei, wird mit 100 Prozent Windenergie hergestellt und besteht aus 100 Prozent Recycling-Fasern. Passende Kuverts stehen in den Formaten DL, C5, C4 und 16 x 16 zur Verfügung.

Environmental Calculator »Die einzigartigen Mohawk-Kollektionen haben nichts mehr mit den früheren, grauen Recycling-Papieren gemeinsam. Unsere Kunden können mit klimaschonenden Papieren einen aktiven Beitrag leisten – müssen aber keine Einbußen in der Qualität oder im Erscheinungsbild hinnehmen. Im Gegenteil: Mohawk Via und Options bieten vielfältigste Einsatzmöglichkeiten im Designbereich – für hochwertige Mailings, Einladungen, Geschäftsberichte etc.«, so Radax über die neue Generation von Öko-Premium Papieren. Zusätzliche Motivation: Die Auswirkungen auf die Umwelt können Kunden gleich errechnen lassen. Der Mohawk Umweltrechner auf www. europapier.com kalkuliert die Umweltbelastung des Papiers (Treibhausgase, Abfallstoffe, abgeholzte Bäume etc.).

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Römerturm in Österreich

Feinpapier mit Passion Seit über einem Jahr ist in Österreich der Kölner Speziali­ täten Anbieter Römerturm aktiv. Mit einem ausgewogenen Programm möchte man vor allem im Kreativbereich punk­ ten, setzt aber auch neuerdings auf eine Digital Collection und eine Vertriebspartnerschaft mit Schneidersöhne.

Foto: Römerturm

Was macht ein Unternehmen über Jahre oder besser gesagt über mehr als ein Jahrhundert für seine Kunden immer wieder interessant? In erster Linie stetiger Wandel. Sukzessive ändern sich Anforderungen an das Produkt und an die Menschen, die es verkaufen – in Relation zu den Veränderungen innerhalb des entsprechenden Umfeldes. Römerturm versteht sich als Seismograph, der Entwicklungen aufspürt und darauf reagiert. Aktuell begegne die Branche einem interessanten Phänomen. Bedingt durch den technologischen Wandel sieht man sich in weiten Bereichen einer Substituierung von Papier gegenüber. Das heißt nicht, dass Papier je vollständig ersetzbar sein wird, sondern zeigt eine neue Entwicklung auf. Papier erfährt nun eine Extension seiner gewohnten Bedeutung. Genau genommen eine Rückführung auf ehemals bekannte Werte.

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Neben Papier, das als reiner Datenträger benutzt wird, erinnert man sich heute zunehmend der Schönheit und Ästhetik von Papieren. So werden diese zum Kulturträger. Kunden nutzen Papier als Kommunikationsmittel, das ihre Kultur und ihren Feinsinn zum Ausdruck bringt. Künftig werden möglicherweise auch andere, neue Kunden erscheinen, die bereits bekannten Anforderungen an Beratungskompetenz stellen.

Welt der Feinstpapiere In der Römerturm Welt für feinste Papiere findet man eine breite Auswahl an hochwertigen Papieren: Korrespondenzpapiere, Broschürenpapiere, Kreativpapiere, Transparentpapiere, Papiere für den Büroalltag, Haftpapiere und Etiketten. Corporate Communication bekommt eine unverwechselbare Note und hebt den Anwender von

seinem Wettbewerb ab. Eine Vielzahl an unterschiedlichen Farbtönen, Grammaturen und Oberflächen eröffnet viele Möglichkeiten beim Transportieren vielfältiger Botschaften.

Künstlerpapiere Mit seinem Spezialprogramm deckt Römerturm den Bedarf der Kunstschaffenden vollständig ab. Auf jeder Stufe des Schaffensprozesses findet man den geeigneten Papierwerkstoff: für die künstlerische Produktion, für die Präsentation der Kunstwerke sowie für deren Restaurierung und Konservierung. Französische Büttenpapiere wie Belin d’arches oder BFK Rives, deutsche Papiere der Hahnemühle oder aus dem Hause Zerkall, englische Papiere der St. Cuthberts Mill mit so bekannten Markennamen wie Somerset oder Bockingford – alle sind im Lagersortiment von Römerturm vertreten und bilden somit eine einzigartige Vielfalt. print+publishing 172|09


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Charmante Kompaktkollektion Die Kompaktkollektion von Römerturm ist gerade mal 9 x 14,5 cm groß und umfasst alle wichtigen Informationen für den Kunden auf einen Blick. Sie besteht aus zwei Schubern mit jeweils vier Büchern. Schuber I umfasst das Römerturm Corporate-Sortiment, in dem die Papiere aufeinander abgestimmt sind Precioso, Colambo, Colambo Text&Cover und Funktional. In Schuber II werden die farbigen Trendpapiere gezeigt - BEE!, BEE! BRILLIANT, Mohair und Cristalla. In jedem Buch wird eine Papiersorte vollständig dargestellt, d. h. alle Grammaturen, Farben und Oberflächen werden als Originalmuster gezeigt. Die einzelnen Muster können so ausgebreitet werden, dass man die einzelnen Muster zum Vergleich aneinander legen kann. Zu jeder Sorte sind sämtliche Spezifikationen und Applikationen angegeben. Die Kompaktkollektion ist handlich und klein. Sie ist ideal für jeden, der die Römerturm-Papiere komplett und schnell griffbereit haben möchte oder für jeden, der viel unterwegs ist. Das gesamte Design ist auf das Römerturm Corporate Design abgestimmt, so dass die Premiumpapiere im passenden Rahmen präsentiert werden.

Organisationen den jeweiligen Zielgruppen angeboten. In der Auslieferung bedient sich Römerturm auch in Österreich der seit langem etablierten Schneidersöhne-Logistik. Die Steuerung der Gesamtaktivitäten erfolgt über die deutschen Organisationen von Römerturm bzw. Schneidersöhne.

Büro in Österreich in der Goldegggasse im 4. Wiener Gemeindebezirk angesiedelt betreut die Kunden in Ostösterreich. Kontakt: Ellen Schimkat, 0664-734 30 794. Für Westösterreich ist Brigitte Aschauer, 0650-300 35 81, zuständig.

Römerturm und Schneidersöhne

Digital Paper Collection

Das Unternehmen kooperiert am österreichischen Markt mit dem zur Papyrus-Gruppe gehörenden Großhändler Schneidersöhne Deutschland GmbH & Co KG. Während Römerturm die Zielgruppen Agenturen und Endverwender besucht, richten sich die Verkaufsaktivitäten von Schneidersöhne auf die österreichischen Format- und Rollendrucker. Das Schneidersöhne-Sortiment wird im Segment der Spezialitäten durch die Feinstpapiere von Römerturm ergänzt und von beiden

Die Digital Paper Collection von Römerturm verbindet hochwertiges Material, kurze Produktionszeiten und stilvolle Exklusivität. So sichert man sich und den Kunden taktische Vorteile: Die Papiere vereinen die Pluspunkte des Digitaldrucks mit den attraktiven Eigenschaften von Feinstpapieren für exklusive Drucksachen in individueller Auflage. Ob hochwertige Visitenkarte oder besondere Einladung in Kleinstauflage – Extrawünsche sind da, um erfüllt zu werden. Das Römerturm

1885 Gründung der Firma Poensgen & Heyer durch Carl-Eduard Poensgen und Wilhelm Heyer in Köln. Grundphilosophie war schon zu diesem Zeitpunkt die Liebe zum Feinstpapier und seine Verbreitung als Kulturgut. Erste Entwicklung einer innovativen Papierkollektion 1886 erfolgte der Umzug in die Zeughausstraße gegenüber dem Römerturm, der dann sehr bald, nicht zuletzt durch seine Bedeutung als Lager, zur Schutzmarke des Hauses erhoben wurde.

Foto: Römerturm

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Nachhaltigkeit im Vordergrund Sappi lanciert neues CentoColor Sappi reagiert mit dem Lancieren eines neuen CentoColor auf die zunehmende Marktnachfrage und vermittelt zudem eine klare Botschaft: Naturpapiere haben bei Sappi ihren Stellenwert. Das ungestrichene Naturpapier CentoColor für den Farblaserdruck hat jetzt eine noch höhere Weiße von 167 CIE und ist dabei durchgängig von 80 bis 160 Gramm pro Quadratmeter erhältlich. Da Sappi hauptsächlich gestrichene Papiere produziert, wurde spekuliert, dass die Papiermaschine 6 in Biberist bei Sappi keine Zukunft habe. Das Gegenteil ist der Fall. In der Herstellung der Naturpapiere wird eine ideale Ergänzung des Sortiments gesehen. Mit CentoNature produziert Biberist auch eines der umweltfreundlichsten Papiere im Markt. Es enthält keinerlei Weißmacher und alle Zusatzstoffe sind rein ökologischen Ursprungs. Alle Cento-Sorten sind schon lange FSC und PEFC zertifiziert. Die Produktion erfolgt mit geringsten Kohlendioxid-Emissionen. Ermöglicht wurde dies durch richtungsweisende Investitionen und Partnerschaften mit sauberen Energielieferanten.

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Der hohe Umweltstandard durchzieht die gesamte Angebotskette. Das Werk bezieht Zellstoff und Kalziumkarbonat ausschließlich per Schiff und Bahn. Gleiches gilt für die Auslieferungen des Produkts. Per LKW liefert man nur, wenn für die letzten Meter keine Schiene mehr vorhanden ist.

Foto: Sappi

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Core Papier

Eine gute Wahl in harten Zeiten Zur Unterstützung von Druckereien in dem derzeit herr­ schenden rauen Wirtschaftsklima hat in Europa eine dy­ namische Kampagne begonnen, die Druckern eine der führenden europäischen Marken für gestrichenes Papier wieder ins Gedächtnis rufen soll: Core. Unter dem Slogan »Voll alltagstauglich, und man muss es nicht einmal gern haben" stellt die Kampagne die Besonderheit der Marke als hochwertiges, gestrichenes Papier heraus, das ein perfektes Preis-Leistungsverhältnis bietet.

Foto: PaperlinX

Zum Unterschied von anderen gestrichenen Papieren legt man bei Core den Fokus auf jene Grammaturen und Formate, die von den Druckereien am häufigsten nachgefragt werden.

Als mehrfach gestrichenes Papier ist Core in den Qualitäten Hochglanz und Seidenmatt auf Rolle und Bogen erhältlich. Zum Unterschied von anderen gestrichenen Papieren legt man jedoch den Fokus auf jene Grammaturen und Formate, die von den Druckereien am häufigsten nachgefragt werden. Das reduziert den Service-Aufwand und ermöglicht die problemfreie Herstellung von Drucken zu erschwinglichen Kosten.

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»Die Botschaft von Core ist einfach. Eine begrüßenswerte Folge der aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf der ganzen Welt ist, dass einem kommerziellen Grundfaktor wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird: der Kapitalrendite (ROI). Dazu verhilft die Sorte als attraktive Hausmarke den Druckbetrieben, weil es mit seiner Qualität, Verlässlichkeit und Erschwinglichkeit die Erwartungen übertrifft,« wie Stephan Grötzschel,

Geschäftsführer von PaperNet dazu erklärt. Zur Unterstützung der Kampagne wurden verschiedene kreative Werbemittel entwickelt. Die schön gestalteten Broschüren beweisen klar die Druckqualität des Papiers und ermöglichen es den Druckereien, seine Oberflächenqualität den Kunden vor Augen zu führen. Dazu gibt es eine neue, maßgeschneiderte Mappe mit Mustern aller verfügbaren Grammaturen, die bei der alltäglichen Arbeit mit gestrichenen Papieren nützlich sind. Die Nahaufnahmen für die Kampagne zeigen drei Artikel, deren Funktion für unser Alltagsleben wesentlich ist: einen Stöpsel, ein Zündholz und einen Flaschenöffner. Dazu Stephan Grötzschel: »Von einem Stöpsel, einem Flaschenöffner und anderen Artikeln erwarten wir, dass sie jeden Tag ihre Funktion erfüllen, ohne dass wir über sie nachdenken müssen. In ähnlicher Weise erwarten die Druckereien von ihrem Papier, dass es funktioniert, weil sie sich im Alltag mit genügend anderen Dingen beschäftigen müssen. Sie wollen ein Papier, das den Anforderungen genügt, ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen. Stephan Grötzschel dazu: »In diesen schweren Zeiten müssen die Druckereien wissen, dass ihnen ein von Extravaganzen freies Sortiment an hochwertigen gestrichenen Papieren zur Verfügung steht, die ihnen Alltagstauglichkeit und Druckqualität zu einem erschwinglichen Preis bieten. Damit bleiben sie wettbewerbsfähig und unter dem Strich bleibt durchaus noch etwas übrig.« www.corepaper.eu print+publishing 172|09



media/publishing

Mixed Media 3.0

Digitales Weihnachtsgeschäft Rechtzeitig zu Weihnachten werden neben analogen Ge­ schenken wie Bücher natürlich auch jede Menge an nütz­ lichen Dingen, die auf digitaler Basis funktionieren, auf den Weihnachts/Markt geworfen. Das Fest soll ja immerhin Freude bereiten. Text Mag. Martin Drexler

In diesem Sommer wurden Tonbänder von Falco aus den späten 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts gefunden, die angeblich so klingen, »als hätte er sie gestern erst eingespielt«, so der O-Ton des Produzenten. No na, das ist ja eigentlich der Zweck von Masterbändern, sollte man meinen. Obwohl alles so frisch klingen soll, ist die daraus digital aufbereitete CD erst rein zufällig vor Weihnachten im Handel erhältlich - Falcos ungewolltes posthumes »Christmas Calling« sozusagen! EMI (Electric and Musical Industries Ltd.), einst Multi im globalen Musikbusiness, aber noch immer unter den Top Mayor Labels, hat große Probleme mit den digitalen Errungenschaften. Abgesehen davon, dass neun von zehn unter Vertrag stehenden Künstlern für das Unternehmen nicht wirklich profitabel sind, werden jährlich so an die 20 Millionen Britische Pfund ausgegeben, um nicht verkaufte CDs zu entsorgen. Dabei fing - nachträglich gesehen - alles so gut an. Die EMI Laboratories bauten im Jahre 1958 mit dem EMIDEC 1100 den ersten Transistorcomputer Englands. »Vater« dieses Computers war der Brite Godfrey Hounsfield. Dieser durfte in den späten 1960ern ein eigenständiges Forschungsprogramm wählen. Die Finanzierung dafür stammte aus nicht unbeträchtlichen Teilen der schier unglaublichen Gewinne, die aus dem Verkauf von Beatles Schallplatten lukriert wurden. Hounsfield begann den ersten Computertomographen der Welt zu planen und umzusetzen. Dafür bekam er im Jahr 1979 auch den Nobelpreis für Medizin und wurde später sogar von der

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Queen zum Ritter geschlagen. Nachträglich betrachtet könnte er allerdings in die falsche Richtung geforscht haben. Der Computertomograph ist zwar aus der Welt der Medizin nicht mehr wegzudenken, für EMI wäre es letztendlich wichtiger gewesen für die Musiksparte einen verlässlichen Gewinn bringenden digitalen Musik-Distibuter an den Endverbraucher zu erfinden. Es könnte allerdings sein, dass die Beatles dem Unternehmen nochmals einen, wenn auch kurzfristigen Geldsegen bescheren und damit wieder Bares in die gähnend leeren Kassen spülen. Ausgerechnet vor dem Weihnachtsgeschäft ist eine komplette »remastered Edition« der Beatles fertig gestellt worden. Bleibt für EMI zu hoffen, dass mit dem prognostizierten Gewinn noch genug Zeit bleibt, sich zielführend Gedanken darüber zu machen, wie die Musikindustrie im digitalen Leben mit fairen Geschäftsmodellen für alle Beteiligten funktionieren könnten.

Digital ausgezählt Rechtzeitig zum Ende des »Kepler Jahres« (400 Jahre neuzeitliche Astronomie) darf noch hingewiesen werden, dass dieser bedeutende Astronom und Mathematiker angenommen hat, dass die Erde und das sie umgebende Universum aus Zahlen zusammengesetzt sind und er diese als erster zu berechnen begann. Von Kepler über Leonardo Fibonacci, der die unendliche Zahlenfolge aus bereits bekannten der indischen und griechischen Vorläufern entwickelte, bis zum letzten Uni-

versalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibnitz, reicht die Kette derer, die die Erde in Zahlen und Ziffern zu ergründen und erklären versuchten. Allerdings hat erst Leibnitz mit seinem binären oder dualen Zahlenmodell den Grundstein für digitales Rechnen gelegt. Mit seinen Skizzen zur »Machina Arithmetica Dyadicae« entwickelte er eine Rechenmaschine, die in gewisser Weise als erster Vorläufer des Computers gelten kann. Leibnitz wird sich damals allerdings nicht mal ansatzweise auch nur annähernd vorgestellt haben, was dieses duale Zahlenmodell für uns heute bedeutet Erfüllung und Albtraum zugleich. Und weil wir eben bei diesen beiden Zahlen sind, die uns und unsere Welt nachhaltigst verändern: Die Zahl Eins ist ja ohnehin unbestritten die Nummer eins unter allen Zahlen. Alle tun alles, um zumindest in irgendeinem Bereich die Nummer eins sein zu können. Die Zahl Null, ein Geschenk indischer Mathematiker aus Gwailor um 780 nach Christus, ist nicht nur eine gerade Zahl, sondern auch die einzige unter allen, die weder positiv noch negativ ist. Sagen Sie also daher nie mehr wieder zu einer Person, die Sie nicht ausstehen können: »Du Null, Du«! Diese könnte sich zu Recht alles andere als beschimpft fühlen. Martin W. Drexler ist Professor für Medien- und Kommunikationsdesign an der Graphischen/Wien in der Abteilung Multimedia, Lehrbeauftragter an der University of Applied Science /Graz und berät Unternehmen in den Bereichen der digitalen Kommunikation.

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aufgelesen

Visuelle Unternehmens-kommunikation Beiträge zur Medienund Kommunikationsgesellschaft Autor: Alexander Berzler Verlag: StudienVerlag ISBN: 978-3-7065-4773-4 Preis: 44,90 Euro

In einer Zeit der gesättigten Märkte, austauschbaren Produkte und Dienstleistungen muss es Aufgabe und Ziel eines jeden Unternehmens sein, die eigenen Marken durch verschiedenste Strategien von der Konkurrenz zu differenzieren und sich dadurch gezielt am Markt zu profilieren. Eine mögliche Strategie der Differenzierung stellt die Selbstdarstellung eines Unternehmens mittels Visueller Kommunikation dar: Angefangen bei der Gestaltung des Markenzeichens (Logo/Signet), über die Image- und Absatzwerbung bis hin zum Messeauftritt des Unternehmens. Damit das Erscheinungsbild eines Unternehmens jedoch nicht nur ästhetische Hülle bleibt (was jedoch vielfach der Fall ist), müssen sämtliche visuellen Äußerungen mit unternehmensphilosophisch kongruenten Inhalten und Botschaften gefüllt und mit der Markenbzw. Unternehmensidentität abgestimmt werden. Die Arbeit synthetisiert die Schnittstellen zwischen den Theorie- und Forschungsgebieten »Unternehmenskommunikation« und »Visuelle Kommunikation« zum neuen ganzheitlich betrachteten Feld der »Visuellen Unternehmenskommunikation«. Es handelt sich um eine interdisziplinäre Arbeit, welche relevante Erkenntnisse von Disziplinen wie Psychologie, Imageryforschung, Werbewirkungsforschung, Gestalttheorie, Sozialtechnik usw. zusammenträgt und für die Unternehmenskommunikation nutzbar macht. Die erarbeiteten theoretischen Erkenntnisse als auch deren praktische Implikationen sind gleichermaßen für Unternehmen, Kommunikationsprofessionalisten (Public Relations, Werbung, Marketing) als auch für die universitäre Forschung interessant. print+publishing 172|09

Meyers Weltatlas kompakt mit Länderlexikon Verlag: Meyers Lexikonverlag ISBN: 978-3-411-10141-2 Preis: 15,40 Euro Die Atlanten aus Meyers Lexikonverlag sind der ideale Kompass für eine faszinierende Reise um die Welt. Jetzt legt der Verlag mit »Meyers Weltatlas kompakt mit Länderlexikon« ein Kartenwerk im praktischen Taschenformat vor, das zusätzlich zum Kartenmaterial ein umfangreiches Länderlexikon enthält. Optisch und inhaltlich auf dem neuesten Stand der Kartografie, enthält der Band alles, was man von einem Atlas für den Tagesgebrauch erwartet. Alle Kontinente werden in einem doppelseitigen, bebilderten Einleitungsporträt mit allgemeinen Informationen, Hochländern und Gebirgen, Klima und Vegetation sowie der staatlichen Gliederung vorgestellt.

Die Bergpredigt

Eine Interpretation in Bildern der Gegenwart Gestalter: Eberhard Wolf Verlag: Pattloch Verlag ISBN: 978-3-629-02228-8 Preis: 22,00 Euro Solange Unrecht und Ungerechtigkeit in der Welt sind, hält uns die Bergpredigt den Spiegel vor und klagt an – bis heute. Die Bergpredigt ist seit jeher ein provokanter Text, denn er fordert bedingungslose soziale

Gerechtigkeit und eine friedliche Welt. Eberhard Wolf, Art Director der Süddeutschen Zeitung und mehrfach ausgezeichnet für sein Kommunikationsdesign, hat die Archive der Fotoagentur Magnum gesichtet und die biblischen Texte mit verstörenden Bildern hinterlegt. Seine Übertragung des alten Texts in die heutige Bilderwelt setzt den uralten Traum von Frieden und Gerechtigkeit in ein neues Licht. Den Abschluss des Buches bilden vier sich gegenüberstehende Übersetzungen der Bergpredigt: die Martin-Luther-Übersetzung von 1984, die römisch-katholische Einheitsübersetzung, die protestantische »Hoffnung für alle«-Bibel und die »Bibel in gerechter Sprache«.

Archiv am Netz

Lesen am Netz Herausgeberin: Melitta Becker Verlag: StudienVerlag ISBN: 978-3-7065-4217-3 Preis: 24,90 Euro Im Mittelpunkt des Buches stehen Fragen der Wissensökonomie in der Informationsgesellschaft, die unter dem Begriff des »Archivs« diskutiert werden. Archivierung von Wissen erfolgt nicht mehr in Form des klassischen statischen Aufbewahrens von Informationen, sondern gestaltet sich durch die neuen Möglichkeiten des Internets dynamisch und vernetzt. Der virtuelle Zugriff verlangt vom Benutzer andere Formen der Orientierung. Vor allem Geschwindigkeit und Masse verändern den Zugang zu Informationen und dynamisieren ihrerseits wiederum den Umgang mit Wissen. Der virtuelle Raum fordert den Benutzer laufend zu neuen Entscheidungen heraus und aktiviert in dieser Weise die permanente Auseinandersetzung mit der Fragestellung. Welche Konsequenzen, welche Möglichkeiten, welche Gefahren, aber auch welche Utopien sich mit der vernetzten Technologie sowohl für den einzelnen als auch für gesamtgesellschaftliche Prozesse ergeben, mit diesen Fragen setzt sich dieser Sammelband auseinander.

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media/publishing

Medientage in München

Mut – Medien und Transformation Das Internet hat das Fernsehen als zentrales Medium zumindest bei Jugendlichen bereits abgelöst. Allerdings, so waren sich die Fachleute bei den Medientagen einig, gehe es in Zukunft nicht um einen Wettbewerb der Medien untereinander. Um bestehen zu können, müsse sich der Markt auf ein Miteinander einstimmen, bei dem Text, Video und Audio ihre Eigenarten nützen und sich gegenseitig als Multiplikatoren ergänzen. »Mut – Medien und Transformation« war das Motto des Herbst-Kongresses in München. Text Dr. Senya Müller

Medientage in München: Medien­ vielfalt ergänzt einander. Foto: Senya Müller

2009 als das schwierigste Jahr in der Geschichte der Zeitungen, hatte Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des Bundes der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV) in der Jahreskonferenz des Verbandes bereits im vergangenen Sommer angekündigt. Sinkende Werbeeinnahmen offline zwingen die Verlage nun, ihre Verluste im Internet wieder hereinzuholen. Wurde bisher die Website nur nebenher betrieben als eine online gestellte Version der Printausgabe, so gehen nun auch kleinere Verlage dazu über, eine eigene Online-Redaktion zu beschäftigen. Speziell für den Internet-Journalismus ausgebildete Redakteure inszenieren den Webauftritt

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multi-medial mit Videos, Audio sowie interaktiven Elementen. Insbesondere durch Suchmaschinen, allen voran Google, verspricht man sich, Leser zu gewinnen und zu Stammlesern zu machen. Patrick Warnking, Head of Industry Media and Entertainment Google Germany, wies darauf hin, dass Google eine Vielzahl von Tools zur Verfügung stelle, die den Verlagen entgegenkommen. Mit Tracking Tools können Verlage zum Beispiel nachverfolgen, wie lange ein Video angeschaut wird, wo die Nutzer abbrechen und wie viele User wiederkommen. Damit könne man das Angebot optimieren, und sich so auf die Bedürfnisse der Kunden

einstellen. Mit Google News sind User in der Lage, gezielt nach Stichwörtern in Zeitungsartikeln zu suchen und sich regelmäßig per E-Mail die neuesten Beiträge mit »ihrem« Thema zustellen zu lassen. Ein Service, gegen das sich mittlerweile in der Verlagswelt zunehmend Widerstand regt. Rupert Murdoch meinte ja kürzlich, dass Google Content klaue. Auch YouTube – nicht nur ein Videokanal, sondern eigentlich die größte Suchmaschine im Netz - wird genutzt, um noch mehr Kunden anzusprechen. Die New York Times verfügt über einen eigenen Videokanal auf YouTube, dessen Nutzung kostenfrei ist. User können eine Message abonnieren, die anzeigt, wenn ein neues Video eingestellt ist. Durch diesen Service weist die Zeitung auf die eigenen Seiten hin und generiert zusätzliche Reichweite. Mehr Reichweite, so sagt auch Uwe Frigge, Geschäftsführer Gelbe Seiten Marketing, Bonn, sei das wichtigste Ziel bei der Präsenz in Suchmaschinen. Brand Awareness, die Inszenierung einer Marke, sei jedoch im Internet ausgesprochen schwer. »User suchen nach Themen, nicht nach Marken«, so Frigge. Über zwei Millionen Key Words hat die OnlineVersion des Branchenbuchs Gelbe Seiten auf Google belegt. So ist garantiert, dass die Gelben Seiten ganz vorne stehen bei den Suchergebnissen. Allerdings bemerkte Frigge, dass über die Notwendigkeit zur Reichweite die Marken im Internet nicht verwässern dürften.

Blogs meist überschätzt Die Sorge darüber, dass die Qualität über die Begeisterung für Quantität, Reichweite print+publishing 172|09


media/publishing und den Hype um Weblogs, Twitter und Co. leiden könnte, wurde von vielen Fachleuten thematisiert. Insbesondere bei der Diskussion um Weblogs oder Blogs – eine Art OnlineTagebuch mit direkter Antwortmöglichkeit - schieden sich die Geister. Begeisterung der einen über das neue, »demokratische Medium« (Julia Seeliger, Mitglied Bündnis 90/ Die Grünen) stand Verständnislosigkeit der anderen gegenüber. Insbesondere in der Politik sei das eine Plattform für Selbstdarsteller, so Julika Sandt (Sprecherin der FDP-Fraktion im Bayrischen Landtag für Kultur, Medien, Jugend und Sport, München). Die Intensität, mit der die Diskussion geführt wurde, stand dabei in keinem Verhältnis zu der quantitativen Nutzung von Blogs. Dr. Jan-Hinrik Schmidt (Hans-Bredow-Institut, Hamburg) betonte, dass selbst in der Gruppe der 12- bis 14-Jährigen in Deutschland – einer besonders Internet-orientieren Altersgruppe – nur 14,3 Prozent Blogs lesen, und verschwindende 5 Prozent solche verfassen würden. Diese würden die Blogs nicht als Publikationsplattform nutzen, sondern als Kommunikationsmedium innerhalb ihres eigenen, erweiterten Netzwerks. Julia Seeliger betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, Jugendlichen Medienkompetenz zu vermitteln. Privates müsse privat bleiben. »Die Jugendlichen fühlen sich wie im eigenen Wohnzimmer, aber die Türen stehen weit offen«, so Dr. Thomas Petri, Bayrischer Landesbeauftragter für den Datenschutz. Eine Gefahr, der sich jeder bewusst sein sollte. Eine insbesondere für Lokalredaktionen effektive Nutzung von Weblogs stellte Martin Hubert, eprofessional (Hamburg) vor. Bürgerreporter, die auf einem eigens dafür eingerichteten Blog eigene Beiträge veröffentlichen, könnten damit den Redakteuren Ideen für lebensnahe Themen liefern aber auch mit ihren Beiträgen unmittelbar Betroffene ansprechen. Ein Projekt, das in www.myheimat.de bereits für viele Städte und Gemeinden realisiert wurde. »Blogs sind dann sinnvoll, wenn sie sich auf ein klar umrissenes Umfeld beziehen, wenn etwa eine Gemeinde in Eigenarbeit ihren Kinderspielplatz fertiggestellt hat und Bürger dazu ihre Meinung veröffentlichen.«

TV im Internet. Foto: Senya Müller

meisten Nachrichten-Portale liefern visuellen Content zusätzlich zur Textinformation. Michael Frank, Plan.Net-Gruppe, München, weist darauf hin, dass es aber auch in diesem Bereich nicht um ein Entweder-Oder gehe, sondern um ein Gleichgewicht der Medien. »Internet funktioniert anders als Fernsehen.« So nutzten viele User Internet-Videos um sich tagsüber mit Neuigkeiten zu versorgen, während das Fernsehen am Feierabend eher der Entspannung diene. Auch die Möglichkeit, interaktiv am Geschehen teilzunehmen, sei abends nicht unbedingt erforderlich. Danach richtet sich auch die Art und Weise der Produktion solcher Videos, so Fried von Bismarck, Geschäftsführer von Spiegel TV. Kurze Stücke, wie man ein Hemd bügelt, wie etwas Bestimmtes funktioniert oder ein Interview zu einem politischen Thema seien ganz anders konzipiert als Sendungen fürs TV. Der klassische Nutzer will im Internet »mal eben gucken, ob die Welt noch steht«, aber nicht stundenlang zuschauen.

Die zunehmende Nutzung des Internets insbesondere auch von mobilen Plattformen hat einem anderen Medium, dem Radio, sogar zu neuer Attraktivität verholfen. Während sich der User verständlicherweise schwer tut, über den kleinen Bildschirm seines iPhones Videos anzuschauen, sind Audioformate ideal für den Konsum etwa auf dem Weg zur Arbeit. Albert Malli, stellvertretender Programmchef Ö3, Wien, sieht im Zusammenhang mit dem Internet eine Vielzahl von Möglichkeiten, Radio »sichtbar zu machen«. »Natürlich gehört eine gute Website dazu, mit viel frischem Content, Geschichten von Stars und Sternchen, aber bitte keine langweiligen Moderatorenprofile.« Der Newsletter werde nur versandt, wenn man wirklich etwas zu sagen habe. Auch auf Facebook ist Ö3 als Live-Radio präsent und verfügt dort sogar über eine eigene Fangemeinde. Damit wendet sich der Sender an die Nutzer, die, statt klassisch Radio zu hören lieber die Facebook Community besuchen und hat damit genau ins Schwarze getroffen. V.l.n.r.: Klaus Walter, Moderator Byte.FM, Hamburg und Albert Malli, stellvertretender Programmchef von Ö3. Foto: Senya Müller

Internet überholt Fernsehen Im kommenden Jahr steht eine Wende bevor. Das Internet wird das Fernsehen endgültig als meistgenutztes Medium ablösen. Dann stehen 2,5 Tage monatlicher Internet-Konsum rund zwei Tagen TV-Konsum im Monat gegenüber. Das ermittelte eine aktuelle Studie von Microsoft mit dem Titel »Europe logs on: Internet trends of today & tomorrow«. Videos im Netz werden immer beliebter, die print+publishing 172|09

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information/impressum

Die nächsten Ausgaben und deren Schwerpunkte

PRINT & PUBLISHING 173 PRINT & PUBLISHING Trendbarometer Special: Paperworld 2010, Produktionsbildschirme, Colormanagement, Softproofing

Erscheinungstermin: 25. Jänner 2010 Redaktions- und Anzeigenschluss: 11. Jänner 2010 PRINT & PUBLISHING 174 Special: MIS, Workflow & Co. Erscheinungstermin: 12. März 2010 Redaktions- und Anzeigenschluss:

Herausgeber Chefredakteur Geschäfts-/ Verlagsleitung Verlagsassistenz/ Produktion Autoren Layout Druck Innenteil Druck Umschlag

Print & Publishing International Verlag GmbH Rotenmühlgasse 11/10/7, A-1120 Wien Telefon +43(0)1/983 06 40 Fax +43(0)1/983 06 40-18 Administration E-Mail office@printernet.at Redaktion E-Mail edit@printernet.at Internet: www.printernet.at (e.h.) Prof. Dr. Werner Sobotka Michael Seidl Michael Seidl Rainer Gruber Michael Seidl, Rainer Gruber, Prof. Dr. Werner Sobotka, Mag. Izabela Kwiatkowska, Stefanie Hermann, Mag. Martin Drexler, Dr. Colin Sailer, Ralf Turtschi, John Kuijt Paweł Chlebowski Bauer Druck, 1110 Wien Digital Laut GmbH, 1050 Wien

PRINT & PUBLISHING erscheint in den jeweiligen Landessprachen in Österreich, Polen sowie Ungarn und unterhält Medienkooperationen in der Tschechischen Republik, Slowakei, Russland und Indien. Internationale Koordination PRINT & PUBLISHING International Verlag GmbH, Rotenmühlgasse 11/10,

19. Februar 2010

A-1120 Wien, Telefon +43(0)1/983 06 40, Fax +43(0)1/983 06 40-18, E-Mail office@printernet.at

Terminkalender Datum

Veranstaltung

Ort

Internet

26.01. – 28.01.

ITnT

Wien,

www.itnt.at

Informationstechnologie und Telekommunikation

Österreich

30.01. – 02.02.

Paperworld

Frankfurt,

The World of Office and Paper Products

Deutschland

18.03. – 21.03.

Leipziger Buchmesse

Leipzig,

Erlebnis Buch

Deutschland

21.04. – 23.04.

Resale 2010

Karlsruhe,

Internationale Messe für gebrauchte Maschinen und Anlagen

Deutschland

05.05. – 07.05.

PostPrint

Berlin,

Fachmesse für Druck und Weiterverarbeitung

Deutschland

18.05. – 25.05.

Ipex

Birmingham,

Internationale Fachmesse für Druck und Weiterverarbeitung

England

16.06. – 17.06.

Mailingtage

Nürnberg,

11. Fachmesse für Direkt- und Dialogmarketing

Deutschland

Jänner 2010

www.paperworld.de

März 2010 www.leipziger-buchmesse.de

April 2010 www.resale-germany.com

Mai 2010 www.postprint.de

www.ipex.org

Juni 2010

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www.mailingtage.de

print+publishing 172|09



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