magazin für digit@le und gedruckte kommunikation
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Juli/August 2012 Folge 195 22. Jahrgang Euro 5,– issn 1018 8054
MemJet: Neue Druckköpfe für schnelleres Drucken Digitaldruck im B2 Format: Das Rennen hat begonnen Speichertechnologie: Spin Nanostrukturen für mehr Kapazitäten
Der Branchen-Marktplatz an der Graphischen 23. und 24. Oktober 2012 http://www.printfair.at
Hรถhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt 1140 Wien, Leyserstraร e 6
editorial
Wechselspiele… Wechselspiele 1 Mit dem Satz »Ich bin ein Berliner« gewann US Präsident John F. Kennedy die Herzen der Bewohner der damals geknechteten Stadt. Auch Bernhard Schreier hätte diesen Satz in etwas abgewandelter Form für sich anwenden können. »Ich bin ein Heidelberger“ kommt der Realität wohl wirklich sehr nahe. Bernhard Schreier ist Heidelberger mit Leib und Seele und wird nun doch überraschend knapp nach der drupa seinen Vorstandssessel räumen und Platz machen für einen Neuen, einen Nicht-Heidelberger. Er übergibt damit den Vorsitz des Unternehmens nach knapp 13 Jahren und wird Ende des Jahres das Unternehmen verlassen. Die Gründe für den Wechsel können verschiedene Ursachen haben. Zum einen wird immer damit argumentiert, dass der seit geraumer Zeit amtierende neue Aufsichtsratschef Robert J. Koehler sich einen anderen Wind bei Heidelberg wünsche. Kritiker von Schreier hatten diesem ja immer wieder vorgeworfen, Reformprozesse im Unternehmen viel zu langsam durchzuführen… eben weil er ein Heidelberger ist und oftmals mit zu viel Herz agiert hatte. Und der Zeitpunkt wäre jetzt – so wird verlautet – nach der drupa der beste gewesen, nachdem in den vergangenen Monaten wichtige strategische Weichenstellungen eingeleitet und zum Teil bereits umgesetzt wurden. Möglich wäre aber auch, dass Bernhard Schreier nach 37 Jahren bei Heidelberg und davon 13 Jahre als Vorstandsvorsitzender einfach genug hatte. Möglicherweise war er auch ausgelaugt nach zwei schweren Wirtschaftskrisen verbunden mit einem dramatischen Strukturwandel in der Druckindustrie und hat sich jetzt gesagt, dass es wohl gut wäre einem anderen die Aufgabe zu überlassen, den Weltmarktführer zu steuern. Und diese wahrlich nicht einfache Aufgabe wird in Kürze Dr. Gerold Linzbach übernehmen, der das eingeleitete Reformprogramm weiter fortsetzen soll, und der ebenso wie sein Aufsichtsratschef vormals bei Hoechst war und sich die beiden Herrn aus dieser Zeit wohl kennen. Man darf gespannt sein, wie sich der Mann, der die Druckindustrie nicht kennt, schlagen wird. Denn auch er wird Kritiker haben, eben, weil er nicht aus der Druckindustrie kommt. Man wird ihm jedoch eine Chance geben müssen um zu zeigen, was er kann und sollte nicht gleich von vornherein alles negativ sehen. Andererseits muss er auch beweisen, dass er es besser macht als Bernhard Schreier. Wir dürfen gespannt sein… Wechselspiele 2 Schock für Kodak. Das in den USA insolvente Unternehmen hat einen schweren Rückschlag bei seinem Kampf erlitten. Die US-Handelskommission ITC wies eine Klage von Kodak gegen Apple und den Blackberry-Anbieter RIM ab, weil sie das ins Feld geführte Patent für Vorschaubilder als ungültig betrachtet. Diese Entscheidung könnte sich massiv auf die Zukunft von Kodak auswirken: Das Patent zählt zu den Kronjuwelen im Portfolio des Konzerns, mit dessen Verkauf er Milliarden für einen Neuanfang erlösen wollte. Das Patentportfolio ist das wertvollste, was Kodak noch hat. Man versucht schon seit rund einem Jahr mehr als 1.000 Patente für mehr als zwei Milliarden Dollar (1,64 Milliarden Euro) zu verkaufen. Auch hier darf man gespannt sein, wie sich die Dinge weiter entwickeln werden.
Herzlichst Michael SEIDL m.seidl@printernet.at
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in diesem heft
Mit den kürzlich bekannt gewordenen Absagen von HP und Agfa scheint es doch so, als würde die Ipex 2014 mit den Branchentrends zu kämpfen haben.
Auf der drupa 2012 tauchten erstmals neue Inkjet-Hochgeschwindigkeitsdrucker auf, die mit einem MemJet genannten Sprühdüsenkopf arbeiten.
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Weltpremiere im Digitaldruck bei Christinger Partner AG.
Mit den Digitaldrucksystemen im Halbbogenformat brachte die drupa 2012 eine Maschinengeneration hervor, die eine klare Kampfansage an den klassischen Offsetmarkt ist.
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editorial
03 Wechselspiele…
herausgeberbrief
06 Journalistische Qualität in Fachzeitschriften: Ein schwieriger Balanceakt
news
07 Heidelberg: »red dot design award« für drupa Messestand 07 Längste Zeichnung der Welt: Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde gesichert
leute/events
08 25 Jahre printissimo und emballissimo: Die Zukunft gestalten
business 10 11 12 13
Übernahme der PaperlinX Gesellschaften Süd-/Osteuropa: Europapier Gruppe möchte wachsen Heidelberg wechselt Führungsspitze aus: Schreier geht, Linzbach kommt Gerin Forderung: Aufruf für mehr Wertschöpfung im Inland Neuer Generaldirektor bei HP Österreich: Kemler übergibt an Schöfberger
messen 14 16 16
Ipex 2014: Risse im Messegebälk? Zum zehnten Mal: Hunkeler Innovationdays 2013 LOPE-C 2012: Convention spiegelt Branchentrend
media/forschung
20 Speichertechnologie: Magnetisches Moment maximiert Memory
visual communication 22
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viscom Frankfurt 2012 mit neuen Themenwelten: Hotspot der visuellen Kommunikation
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Large Format Druck auf der drupa: Angebot wird industrieller Mimaki Inkjet-Flachbettdrucker JFX500-2131: Schnell und präzise Seiko Instruments: Neue Lösungen für »Signage«-Anwendungen MemJet überrascht mit neuen schnellen Druckköpfen: Inkjet wird noch schneller OWN-X WideStar2000: Neue Ära für Wide Format Druck? Christinger Partner AG Mit HP FB7600: Industriell gefertigte Individualität
digitaldruck
34 Offset versus Digital im Halbbogenformat: Das Rennen hat begonnen
ökologie
38 Moderne Technik der KBA Rapidas macht es möglich: Weniger Stromverbrauch trotz hoher Leistung
druck 40 41
Neue Rollendruckmaschine von KBA-MePrint: Varius 80 für flexible Verpackungen Müller Martini Rollenoffset-Druckmschine VSOP: Mit neuen Features ausgestattet
information/impressum 42 Info: Nächste Ausgabe 42 Impressum 42 Messekalender
Der Umschlag dieser Ausgabe wurde gedruckt auf Carta Elega 230 g/m2, geliefert von Antalis Austria und hergestellt von MetsäBoard.
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KBA Bogenoffsettechnologie
KBA Rapida 106 Mehrfach-Weltmeister im Mittelformat
KBA.R.637.d
Rüstzeitweltmeister ist die Rapida 106 mit 15 Jobs à 500 Bogen in der Stunde schon seit der drupa 2008. Inzwischen hält sie auch die Titel bei Druckgeschwindigkeit und Maschinenlänge. Bis zu 20.000 Bogen/h im Schöndruck bzw. 18.000 Bogen/h im SW-Druck und bis zu 19 Druck- und Veredelungswerke hintereinander gibt es sonst kaum. Teuere Stillstandszeiten haben wir weiter reduziert, z. B. durch den automatisierten Lackformoder Rasterwalzenwechsel parallel zu anderen Prozessen. Kommen Sie vorbei und testen Sie den Weltmeister aller Klassen im Mittelformat! KBA-Mödling AG Tel. 02236 8090-0, md-verkauf@kba.com, www.kba.com
Koenig & Bauer AG
herausgeberbrief
Journalistische Qualität in Fachzeitschriften
Ein schwieriger Balanceakt Gibt es sie eigentlich, die echten Journalisten, die für Fachzeitschriften schreiben, oder ist durch die Krise im grafischen Gewerbe auch der freie Journalismus fast ausgestorben? Haben seriöse Fachzeitschriften überhaupt noch genug Budget um Artikelserien in Auftrag zu geben, die über die Tagespolitik hinaus Geschichten und Tendenzen recherchieren, die für die Medienwirtschaft wichtig sind und sowohl globale als auch regionale Probleme zum Inhalt haben? Müssen sich heute viele Fachzeitschriften etwa von einer Messe zur anderen hanteln und versuchen als Berichterstatter von Messeveranstaltern oder als Reporter über die zahlreichen Fachveranstaltungen von Firmen, Wissenschaftsorganisationen und Universitäten aufzutreten? Studiert man sowohl nationale als auch internationale Fachzeitschriften, so findet man meistens fast identische Berichte von den verschiedensten Firmen und ihren Werbeveranstaltungen. Kommentare, vor allem im deutschen Fachmedienbereich, beschränken sich auf ein paar bekannte und meistens doch sicherlich sehr erfahrene Kommentatoren, deren Meinungen aber bereits allgemein bekannt sind und oftmals auch durch Aufträge einzelner Firmen hinterlegt sind. Beschränkt sich Fachjournalismus darin Pressemitteilungen eins zu eins zu übernehmen oder nur geringfügig zu verändern?
Was möchte die Leserschaft? Eine weitere wichtige Frage ist wohl auch, was sich die Leserschaft eigentlich von einer guten Fachzeitschrift erwartet? Sind es neueste Informationen über technologische Neuerungen, die heute im Internet viel schneller und ausführlicher abrufbar sind, oder ist es doch eine fachgerechte Interpretation dieser Neuerungen? Ist man an Hintergrundinformationen interessiert und erwartet man von einer guten Fachzeitschrift die genaue Recherche etwa über wirtschaftliche als auch soziale Vorund Nachteile medialer Entwicklungen? In den meisten Fachzeitschriften ist das Verhältnis von eigenständig recherchierter Informati-
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on zu »Allerwelt-Artikeln« in etwa zwanzig zu achtzig Prozent und daher vollkommen austauschbar.
Wer bestimmt die Qualität? Qualifizierte Kritik und kritische Kommentare sind ein Luxus, den sich nur wenige Fachmedien noch leisten können und damit auch leisten wollen. Doch wer bestimmt die Qualität eines Fachmagazins? Die Leserschaft oder die Inserenten? Diese Frage ist an und für sich sehr schwierig zu beantworten, da der Leserkreis bei Fachmedien doch sehr klein ist und dadurch weniger Einfluss auf die Inhalte eines Magazins hat als dies bei vor allem auflagenstarken Publikumsmagazinen der Fall ist. Dort ist einfach hohe journalistische Qualität notwendig um erfolgreich sein zu können. Doch auch bei diesen Medien wird vor allem bei der Bildqualität und bei Bildgeschichten radikal gespart und die journalistische Qualität sinkt auch deutlich. Kritisch sein heißt eben Mut zu beweisen und anders zu sein als die Masse der Fachmedien, sich abzuheben durch kritische Berichterstattung, durch mehr echt recherchierten Geschichten, durch Kommentare und Reportagen, die nicht von außen beeinflusst werden. In der Hoffnung, die Leserschaft aufzurütteln und auch wieder mehr junge Menschen zum Lesen eines Fachmagazins zu bewegen, sind wenige Aktivitäten feststellbar. Anzumerken ist auch hier, dass es zwar eine Vielfalt an Ausbildungsstätten für Journalisten gibt, jedoch gerade das Metier Fachmedien in diesen Ausbildungsformen viel zu kurz kommt und die meisten guten Fachjournalisten nicht
aus dem Journalismus kommen, sondern sich durch ihren Fachkenntnissen jene Fähigkeiten erworben haben Dinge richtig zu beurteilen und darüber schreiben zu können. Doch seien wir ehrlich: Spannend im Sinne einer neuen jungen Leserschaft sind diese Geschichten wirklich nur in den seltensten Fällen. Auch die meisten Bilder – studiert man Fachmedien – zeigen meistens sehr viele Gesichter, an denen eine engagierte Leserschaft kaum interessiert ist. Hier sollte durch guten Bildjournalismus, durch professionelle Bilder und nicht durch das Verwenden von Pressebildern der Firmen einiges geändert werden. Einfach mehr Mut zur fachjournalistischen Eigenständigkeit, zu echten eigenständigen Geschichten, zu interessanten Parallelen und zur Ideenfindung für interessierte junge Fachleute fehlt es den heutigen Fachmedien an neuen Ideen und kreativen Lösungen.
Die Herausforderung suchen Es ist kein einfacher Weg in die Zukunft, wo vor allem Budgets immer enger werden und jeder alte und neue Inserent wie ein rohes Ei behandelt werden muss. Doch jedem Recht getan, ist auch für Fachmedien der falsche Weg interessanter und attraktiver zu werden, als sie es mehrheitlich jetzt sind. Gute Journalisten müssen frei von kommerziellen Zwängen ihre Meinung und ihre Ideen einem Fachpublikum zugänglich machen können. Vielleicht wird sich dann auch der kommerzielle Erfolg wieder einstellen, vor allem wenn durch Qualität die Quantität an Fachmagazinen stark reduziert wird. print+publishing 195|12
news
Heidelberg »red dot design award« für drupa Messestand Der Messestand von Heidelberg wurde mit dem renommierten Preis »red dot award: communication design 2012« ausgezeichnet. Der red dot design award wird vom Design Zentrum Nordrhein-Westfalen verliehen. In diesem Jahr bewertete die internationale Jury insgesamt 21 Kategorien mit 6.823 eingereichten Arbeiten aus 43 Ländern. Heidelberg und die ausführende Agentur KMS Blackbox aus München erhielten den Preis für die Kategorie »Event Design – Messen«. Als Standkonzept wurden dabei mit Druckplatten und Schrift zwei Grundelemente der Printmedien-Industrie aufgegriffen und als Navigationshilfe eingesetzt. Die Besucher zeigten sich über diese neue und doch für sie vertraute Umgebung begeistert und fanden sich in einer eigenen Erlebniswelt wieder. Insgesamt wurden über 3.000 bereits belichtete Druckplatten eingesetzt – mit ein Beitrag für die konsequent nachhaltige Ausrichtung von Heidelberg. Auch war der komplette Messestand klimaneutral gestellt. »Wir freuen uns, mit der Agentur KMS Blackbox einen professionellen und kreativen Partner zu haben, der mit dem Messedesign unsere Zielgruppen begeistert hat«, erklärt Adriana Nuneva, Leiterin Global Marketing & Communications. »Die Auszeichnung mit dem red dot design award ist für uns eine hohe Ehre und Ansporn, auch weiterhin einen Schwerpunkt auf hervorragende Kundenkommunikation zu legen.« Der red dot design award ist ein internationales Qualitätssiegel, das seit 1955 vergeben wird. Die diesjährige Verleihung findet am 24. Oktober 2012 in Berlin statt. Dort wird zeitgleich die Sonderausstellung »Design on stage – winners red dot award: communication design 2012« eröffnet.
Der Messestand von Heidelberg auf der drupa 2012 erhielt den renommierten red dot design award in der Kategorie »Event Design – Messen«. Foto: Heidelberg
professional news Canon imageFORMULA DR-C130: Kompakter Duplex-Dokumentenscanner für digitale Workflows Der imageFORMULA DR-C130 – ist ein vielseitiger und kompakter Desktop-Scanner, der mit einem vollständigen Paket leistungsfähiger Software für Scanaufgaben und Dokumentenverarbeitung ausgestattet ist. Er bietet benutzerfreundliche und zuverlässige Scanfunktionen, eine vielseitige Softwareausstattung einschließlich nahtloser Anbindung an die Cloud. Trotz der kleinen Stellfläche bietet der Scanner produktive Scangeschwindigkeiten von bis zu 30 Seiten pro Minute/60 Bildern pro Minute in Schwarzweiß und in Farbe.
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Längste Zeichnung der Welt Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde gesichert
Foto: Mondi Group
Der Weltrekordversuch der längsten Zeichnung der Welt, ging am 1. Juli 2012 offiziell zu Ende. Marek Tomasik, ein lokaler polnischer Künstler, betreute das Projekt und fertigte auch den Entwurf für das Projekt an: einen lächelnden Drachen. Gezeichnet wurde während der gesamten UEFA-Fußball-Europameisterschaft, von 8. Juni bis 1. Juli in der polnischen Stadt Świecie. Jeden Tag wurden durchschnittlich mehr als 500 Meter Papier bemalt, sodass am Ende eine 12,02 Kilometer lange Zeichnung entstanden war. Bereits am Dienstag, dem 26. Juni, konnte der frühere Weltrekord von 9,15 Kilometer eingestellt werden. Das Kunstwerk entstand auf EcoVantage Kraft X mit einem Flächengewicht von 70 Gramm pro Quadratmeter, einer Papiersorte, die direkt im Werk von Mondi Containerboard in Świecie hergestellt wird. »Ich möchte allen Teilnehmern danken, vor allem den vielen Kindern, die ihre Zeit geopfert haben, um voller Begeisterung zum Entstehen dieses Kunstwerks beizutragen. Und ein herzliches Dankeschön an alle Kollegen bei Mondi, die mit ihrem Engagement dieses einmalige Ereignis unterstützt haben«, freut sich Maciej Kunda, Head of Mondi Containerboard und Managing Director des Werks Świecie. »Alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem in Świecie und Chełmno laufenden Projekt ‚Toleranz durch Fußball‘ waren ein großer Erfolg. Polnische Mitbürger haben mit Menschen aus ganz Europa eine tolle Zeit verbracht, gemeinsam Fußball geschaut und ihre Lieblingsteams unterstützt.«
leute/events
25 Jahre printissimo und emballissimo
Die Zukunft gestalten Neun Projekte österreichischer Unternehmen erhielten am 14. Juni 2012 abends in der Gasometerhalle von Austropapier-Präsident Dkfm. Wolfgang Pfarl für den nachhaltigen, kreativen und technisch perfekten Einsatz von Papier, Karton und Wellpappe die Siegerauszeichnungen im Rahmen des printissimo/emballissimo-Awards. Vier klassische Kategorien für Druckerzeugnisse und Verpackungslösungen wurden heuer erstmals durch fibrePLUS ergänzt – eine neue Kategorie, die der Wertschöpfungskette Papier mit höchst innovativen Anwendungen von Zellulosefasern ein Fenster in die Zukunft öffnet. Austropapier Präsident Dkfm. Wolfgang Pfarl übergab den Gewinnern die Preise und Auszeichnungen. Die Schülerinnen der Modeschule Hetzendorf boten darüber hinaus mit ihren feinen Designs eine prächtige optische Unterstützung. Foto: Austropapier/Christian Husar
Aus fast 150 Einreichungen hatte die Expertenjury drei Projekte pro Kategorie nominiert und schließlich neun Sieger gekürt. »Papier informiert, inspiriert und verführt. Die Gewinner, aber auch alle anderen Einreicher, zeigen mit ihren Produkten, wie groß die Kreativ- und Innovationskraft von Papier & Co ist«, freute sich Wolfgang Pfarl mit den Preisträgern. Gemeinsames Ziel der Wertschöpfungskette Papier sei es, mehr Wert aus dem eingesetzten Rohstoff zu erzielen. »Uns verbindet die Faser der Zukunft. Sie bietet Lösungen für viele Herausforderungen, vor der die Gesellschaft steht – nicht nur Information, Kommunikation, Verpackung und Hygiene, sondern auch Ernährung, Bekleidung, Energieversorgung, Mobilität und Wohnen. Der Einsatz des nachwachsenden Rohstoffes Holz und das umfassende Recycling der Fasern als Altpapier, mit dem für den Klimaschutz positiven Effekten der CO2-Speicherung, sowie der Ressourcen- und Energieeffizienz, hebt unseren Sektor deutlich von anderen ab, setzt ihn aber auch einem verstärkten Wettbewerb um Rohstoffverfügbarkeit aus. Dazu kommt, dass die dynamische Entwicklung elektronischer Medien den Wandel traditioneller, mit Papier verbundener Geschäftsmodelle beschleunigt. Papier wird aber, da bin ich mir ganz sicher, nicht zuletzt auch aufgrund seiner emotiona-
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len Komponente seine starke Anziehungskraft nicht nur behalten, sondern sogar verstärken«“, so Pfarl optimistisch.
Die Printissimo Gewinner
Hoher Qualitätsanspruch der Jury Der printissimo/emballissimo-Award feierte heuer sein 25. Jubiläum. Die unabhängige Jury, der ExpertInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft angehörten, legt bei ihrer Bewertung nach Kriterien wie Design und Funktionalität, Innovationsgrad, Fertigungs- und Verarbeitungsqualität sowie Materialverwendung, höchste Qualitätsmaßstäbe an. »Wenn Design auf Papier trifft«, so die Meinung der Jury, »ist die Qualität des eingesetzten Papiers essenziell für die Vermittlung einer tollen gestalterischen Idee. Diese Rechnung geht aber nur auf, wenn der Kunde, der Konsument mitberücksichtigt wird. Auch seine Ansprüche ändern sich ständig, er ist professioneller geworden,
Kategorie: art Sujet: Musée du Louvre | Gemalte Schuhe Auftraggeber: Edition Lammerhuber Agentur, Grafik, Design: Lois Lammerhuber Druckerei, Verarbeiter: Ueberreuter Print Papier, Karton, Pappe: Hello Silk, Sappi
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leute/events informiert sich, und erwartet auch, dass seine Werte in den gekauften Produkten mitschwingen. Printprodukte und Verpackungslösungen müssen daher in Dialog mit dem Empfänger oder Kunden treten, Emotionen und Vertrauen auslösen, und gleichzeitig Aufmerksamkeit und Unverwechselbarkeit vermitteln«, so Dr. Gertrude Eder, Mitglied der Geschäftsführung der Roxcel-Gruppe und Vorsitzende der Jury.
Die Emballissimo Gewinner
Jungstars im Design Unter dem Motto »Jungstars im Design« wurden die Sieger des Pro Carton/PPV Austria Design Award gekürt. Bei diesem Preis werden noch nicht verwirklichte Konzepte vielversprechender Design-Studenten aus österreichischen Design-Schulen ausgezeichnet. Die Awards erhielten Kalina Hristova (Kategorie Verpackung) von der FH Joanneum, Graz, für ihre elegante Geschenkverpackung »Tulipa« sowie Joseph Rathkolb und Patrick Schiestl (Kategorie Andere Anwendungen) von der HTBLVA Graz Ortweinschule für ihren praktischen »Getränkehalter«. Die Preise wurden überreicht von Ing. Franz Rappold, Pro Carton und Dr. Andreas Blaschke, Obmann-Stellvertreter PPV Austria und ECMA Präsident. Schülerinnen der Modeschule der Stadt Wien im Schloss Hetzendorf präsentierten extravagante Kreationen aus Wellpappe. Die vorgeführten Modelle waren das Ergebnis des diesjährigen Modewettbewerbes des Forum Wellpappe Austria in Kooperation mit der Modeschule Hetzendorf. Eindrucksvoll zeigten die jungen Damen wie kreativ und vielseitig Wellpappe eingesetzt werden kann. In speziell gestalteten kleinen Wellpappe-Verpackungen verteilten die charmanten jungen Damen auch süße Überraschungen an die Gäste des Galaabends.
Kategorie: direct Sujet: Ski Katalog 2012 Auftraggeber: Sportalm Agentur, Grafik, Design: Ideenwerk Werbeagentur Druckerei, Verarbeiter: Druckerei Estermann Papier, Karton, Pappe: Algro Design, Sappi; Claro Silk, Sappi 195|12 print+publishing
Kategorie: umhüllendes Sujet: Adventkalender 2011 Auftraggeber: Gaber Backwaren Agentur, Grafik, Design: Offsetdruckerei Schwarzach Druckerei, Verarbeiter: Offsetdruckerei Schwarzach Papier, Karton, Pappe: Algro Design, Sappi
Kategorie: dreidimensionales Sujet: Gourmet Standarddisplay Auftraggeber: Nestlé Österreich Agentur, Grafik, Design: Bauer Wolf Werbeagentur Druckerei, Verarbeiter: Duropack Papier, Karton, Pappe: Testliner, Hamburger; Kraftliner, Korsnäs; Wellenstoff, Belišće
Kategorie: tragendes Sujet: Versicare-Tasche Auftraggeber: Astellas Pharma Agentur, Grafik, Design: spreitzerdrei Werbeagentur Druckerei, Verarbeiter: Styria Printshop Papier, Karton, Pappe: Algro Design, Sappi
Kategorie: gewelltes Sujet: Schaukelverpackung „Aufschwung“ Auftraggeber: gabarage upcycling design Agentur, Grafik, Design: Gerlinde Gruber Druckerei, Verarbeiter: Gruber Kartonagen Papier, Karton, Pappe: Wellpappenrohpapiere, Hamburger
Kategorie: editorial Sujet: Servus in Stadt & Land Auftraggeber: Red Bulletin Agentur, Grafik, Design: Red Bulletin Druckerei, Verarbeiter: Vogel Druck & Medienservice Papier, Karton, Pappe: Furioso, Sappi; Hanno Art Bulk, Sappi
Kategorie: image Sujet: ÖW Markenbuch Auftraggeber: Österreich Werbung Agentur, Grafik, Design: Printproduktion 08/16 Druckerei, Verarbeiter: agensketterl Druckerei Papier, Karton, Pappe: Plano Art, Mondi
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business
Übernahme der PaperlinX Gesellschaften Süd-/Osteuropa
Europapier Gruppe möchte wachsen Am 16. Juli 2012 unterzeichnete die Europapier International AG, ein Tochterunternehmen der Heinzel Gruppe, eine Vereinbarung über den Erwerb des lokalen Papiergroßhandelsgeschäfts der PaperlinX Gruppe in Ungarn, der Slowakei, Slowenien, Kroatien und Serbien.
Heinzel Gruppe CEO Alfred Heinzel erweitert mit dem Zukauf der PaperlinX sein Engagement im Papiergroßhandel. Foto Heinzel Group
PaperNet Geschäftsführer Stephan Grötzschel, dessen Unternehmen ebenso zur PaperlinX Gruppe gehört, erwartet hierzulande keine Änderungen im Rahmen des globalen Restrukturierungsprozesses von PaperlinX. Foto: PaperNet
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Die Übereinkunft sieht die Akquisition von jeweils 100 Prozent der Anteile an der Budapest Papir Kft., der Bratislavska Papierenska Spolocnost s.r.o., der Alpe Papir Trgovina na debelo d.o.o., der Adria Papir d.o.o. und der Dunav Papir d.o.o. durch die Europapier International AG vor, die damit zur Alleineigentümerin dieser Unternehmen wird. Jetzt müssen jedoch zuerst die Wettbewerbshüter ihren Sanctus erteilen. Der Erwerb dieser Gesellschaften eröffnet der Europapier Gruppe den Zugang zu einem noch breiteren Produktportfolio und erlaubt gleichzeitig eine weitere Steigerung ihres Serviceniveaus. Die Kunden können nun aus einem europaweiten Produktangebot wählen, wodurch sich Europapier als noch attraktiverer One-StopShop-Partner für unterschiedlichste Papiere für Druck-, Verpackungs-, Büro- und weitere Lösungen positioniert. Zudem hilft diese Übernahme auch die Märkte zu konsolidieren, da ja bekannterweise das Papierhandelsgeschäft auch in diesen Ländern nicht mehr wirklich wächst. »Strategie der Heinzel Gruppe ist der Ausbau des Großhandelsgeschäfts in Osteuropa und die Ausweitung unseres Geschäfts in die Wachstumsmärkte Nordafrikas, den Nahen Osten und Indien«, freut sich Alfred Heinzel, CEO der Heinzel Gruppe. Die Marktstellung von PaperlinX in Ungarn, der Slowakei, Slowenien, Kroatien und Serbien passt ideal zu Europapier und ihrer führenden Position in Osteuropa und unterstützt die Strategie der Heinzel Gruppe im Bereich des Papiergroßhandels.
PaperlinX braucht Geld Der Grund für den Verkauf dieser Gesellschaften liegt wohl darin, dass das in Australien beheimatete Unternehmen sich seit gerau-
mer Zeit in einem Umstrukturierungsprozess befindet. Deswegen werden Unternehmen, die nicht mehr in das Konzept passen, abgegeben, um so zu frischem Kapital zu kommen, das wiederum für Investitionen in die Entwicklung neuer Bereiche fließen soll. Der Deal war Europapier dem Vernehmen nach rund 20 Millionen Euro wert. Schon im Frühjahr hatte PaperlinX sein Unternehmen Polyedra in Italien um 45 Millionen Euro an die Lecta Gruppe (Cartiere del Garda, Condat und Torras) verkauft. Die Unternehmen Spicers und Kelly in den USA wurden ebenso um 76 Millionen Dollar veräußert. Und in Südafrika übernahm das Management eine kleine Einheit. Kurz nach der Ankündigung des Deals mit der Europapier wurde auch bekannt, das PaperlinX CEO Toby Marchant das Unternehmen verlassen wird. Somit verbleiben in Europa die PaperlinX Gesellschaften in Irland, England, Niederlande, Belgien, Dänemark, Deutschland, Polen, Tschechien und last but not least, Österreich. Stephan Grötzschel, der mit der PaperNet hierzulande das PaperlinX Business repräsentiert, meint, dass die Entscheidung von Europapier gut sei. Nachdem die grafischen Märkte sich verhalten entwickeln, würde es nun in den Märkten, die von der Europapier übernommen werden, zu einer wesentlichen Konsolidierung kommen. Die Erträge der Großhändler hätten in den letzten Jahren (nicht nur im Osten Europas) massiv gelitten, Bereinigung sei also angesagt. Für PaperNet selbst erwartet er keine Änderung, was die Restrukturierung bei PaperlinX betrifft. »Für alle ist das Geschäft im klassischen Papierhandel hart geworden. Mit dem Bereich Sign & Display haben wir deshalb einen Bereich ausgebaut, um die Abhängigkeit vom reinen Papierhandel zu reduzieren«, so Stephan Grötzschel. print+publishing 195|12
business
Heidelberg wechselt Führungsspitze aus
Schreier geht, Linzbach kommt Bernhard Schreier wird seinen Mitte 2013 auslaufenden Vorstandsvertrag nicht verlängern und das Unternehmen zum Jahresende 2012 verlassen. Er übergibt damit den Vorsitz des Unternehmens nach knapp 13 Jahren.
Nachdem in den vergangenen Monaten wichtige strategische Weichenstellungen eingeleitet und zum Teil bereits umgesetzt wurden, um Heidelberg wieder auf einen nachhaltig profitablen Wachstumskurs zu bringen, und die Branchenmesse drupa im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2012/13 zum höchsten Quartalsauftragseingang seit vier Jahren geführt hat, haben Aufsichtsrat und Schreier jetzt den richtigen Zeitpunkt gesehen, um auch an der Unternehmensspitze neue Impulse zu setzen. Als Nachfolger im Amt des Vorstandsvorsitzenden hat der Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. September 2012 einstimmig Dr. Gerold Linzbach (56) berufen. Bernhard Schreier wird einen reibungslosen Übergang des Vorstandsvorsitzes gewährleisten und diesen Prozess bis Ende des Jahres begleiten. »Ich möchte mich bei Bernhard Schreier für seine unternehmerischen Leistungen in der Führung von Heidelberg bedanken. In seiner insgesamt 37-jährigen Karriere, und dabei 13 Jahre als Vorstandsvorsitzender, hat er das Unternehmen entscheidend mitgeprägt und es durch zwei schwere globalwirtschaftliche Krisen, verbunden mit einem dramatischen Strukturwandel in der Druckindustrie, geführt. Bernhard Schreier hat dazu beigetragen, Heidelberg gerade in den zuletzt sehr schwierigen Zeiten vom klassischen Druckmaschinenhersteller hin zu einem Lösungsanbieter und Dienstleister in der Printmedien-Industrie zu entwickeln«, so Robert J. Koehler, Aufsichtsratsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG. »Heidelberg ist Weltmarktführer und steht weltweit für Spitzentechnologie und Kundennähe. Wir freuen uns, mit Dr. Gerold Linzbach einen international erfahrenen Nachfolger gefunden zu haben, um die ein195|12 print+publishing
geleitete Neuausrichtung des Unternehmens und die Rückkehr in die Profitabilität weiter voranzutreiben. Dr. Linzbach verfügt über eine langjährige Führungs- und Kapitalmarktexpertise, die dazu beitragen wird, Heidelbergs Weg in der Zukunft erfolgreich fortzuführen.« Dr. Gerold Linzbach (Jahrgang 1956) promovierte nach dem Universitätsabschluss als Diplom-Chemiker an der Universität Dortmund 1985 im Bereich Chemieingenieurwesen. Nach seinem Berufseinstieg als Leiter einer Forschungsgruppe beim DECHEMA Institut in Frankfurt kam er 1988 zu McKinsey und verantwortete bis 1991 verschiedene Projekte vorwiegend im Bereich der Prozessindustrie. 1991 wechselte er in die Unternehmensplanung der Hoechst AG, wo er später Leiter dieses Bereichs wurde. Während dieser Zeit war er Mitglied im Team »Aufbruch 94«, das die Grundlagen für die neue Firmenstruktur der Hoechst AG erarbeitete. Vier Jahre
darauf übernahm er die Aufgabe des globalen CEO einer Business-Unit im Faserbereich der Hoechst AG (Trevira GmbH). 1999 begleitete Dr. Linzbach die Gründung von Aventis in führender Position und wurde danach bis 2003 globaler CEO und President der Celanese Acetate Gruppe mit Sitz in den USA. Von 2003 bis 2005 war er verantwortlich für die Textilfaserdivision INVISTA, ebenfalls in den USA. Am 1. März 2005 wurde Dr. Linzbach zum CEO/Vorstandsvorsitzenden der Holzmindener Symrise AG berufen und führte das Unternehmen Ende 2006 erfolgreich an die Börse und im März 2007 in den MDAX. Er verließ die Gesellschaft aus persönlichen Gründen Ende Juni 2009. Zuletzt leitete er als Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer die D+S Europe, beziehungsweise deren Folgegesellschaften in Hamburg, ein Unternehmen, das sich mit Communication- und Call Center Aufgaben beschäftigte.
Dr. Gerold Linzbach wurde mit Wirkung zum 1. September 2012 zum Vorstandsvorsitzenden der Heidelberger Druckmaschinen AG berufen.
Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG, wird das Unternehmen zum Jahresende 2012 verlassen.
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business
Gerin Forderung
Aufruf für mehr Wertschöpfung im Inland Die österreichische Werbewirtschaft und die Druckindustrie befinden sich unter anderem durch Internationalisierung und Globalisierung der Märkte und einem Paradigmenwechsel bei Medienproduktion und Mediennutzung in einem strukturellen Wandel. Aufhorchen ließ kürzlich Ing. Michael Braun, Geschäftsführer der Druckerei Paul Gerin, mit der Aussage, dass bei aller Kenntnis der Sachverhalte, dem wirtschaftlichen und kulturellen Verständnis für die Veränderung der Märkte, er sich dennoch ein unmissverständliches Bekenntnis zur Wertschöpfung im eigenen Land wünsche.
Ing. Michael Braun, Geschäftsführer der Druckerei Paul Gerin.
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»Bei allem Verständnis, den Einkauf von Druckprodukte günstig gestalten zu wollen, kann es nicht Sinn der Sache sein, Druckaufträge ins Ausland zu vergeben, wenn dabei im Land Arbeitsplätze gefährdet werden und damit gleichzeitig auch der Wirtschaftsstandort Österreich mittel- und langfristig gefährdet wird«, so der Geschäftsführer von Österreichs führendem Plakatdruckunternehmen, »die Orientierung alleine am Preis eines Druckproduktes, egal ob Plakat, Geschäftsbericht oder Werbedrucksorte, ist kurzsichtig und auch in keiner Hinsicht nachhaltig.« Speziell große Handelsketten würden sich preislich sehr im Ausland orientieren. Denn wenn man eine Plakatkampagne mit durchschnittlicher österreichweiter Streubreite betrachtet, so machen die Druckkosten in Relation zu den Kampagnen-Gesamtkosten zwischen drei bis fünf Prozent aus. Die Gesamtkosten einer Plakat-Kampagne umfassen den Kreativprozess einer Agentur, Fotoshooting, Druck, Buchungskosten bei einem Außenwerbeunternehmen, Affichierung und Logistik. »Ich ersuche die Verantwortlichen in den Werbeagenturen und den werbetreibenden Unternehmen darüber nachzudenken, welche
Konsequenzen das reine Preisdenken für alle Beteiligten am Produktionsprozess beispielsweise eines Plakates mittel- und langfristig haben wird«, so der Geschäftsführer. Die Druckerei Paul Gerin stellt Tag für Tag Leistungsfähigkeit und Flexibilität, Kompetenz in Beratung und Produktion und bewusstes ökologisch nachhaltiges Handeln unter Beweis. Die umfassenden Bemühungen um diese Faktoren sollten für werbetreibende Unternehmen sowie Werbeagenturen Grund genug sein, ihre Aufträge in Österreich zu vergeben und damit auch die Wertschöpfung im Land zu belassen. »Dies sichert Arbeitsplätze im Land und stärkt gleichzeitig die Kaufkraft, was wiederum den werbetreibenden Unternehmen zu Gute kommt. Denn billigere Produktion ist nicht besser. Es geht generell vielmehr um kurze Lieferwege, schnelle Reaktionszeiten, flexible Produktion, hervorragende Servicequalität und das entsprechende Preis-/Leistungsverhältnis. Diese Eigenschaften sind Bestandteil der täglich gelebten Philosophie der Druckerei Paul Gerin«, so Ing. Michael Braun. Die Situation hatte bei Gerin auch schon ihre Auswirkung. So produziert man in Wolkersdorf nur mehr mit einer XXL-Maschine die print+publishing 195|12
business Plakate, die zweite Anlage wurde mittlerweile abgegeben. »Auf dieser Maschine, die nun rund um die Uhr läuft, produzieren wir jene Aufträge, die eine der unternehmerischen Verantwortung entsprechende zufriedenstellende Wertschöpfung bringen«, so Michael Braun.
Des Rätsels Lösung? Mit diesem doch sehr direkten Aufruf an die auftraggebende Wirtschaft formulierte Michael Braun wohl etwas, was sich viele Druckereieigentümer und -manager hierzulande wohl denken, aber nicht aussprechen (wollen). Der Wettbewerbsdruck hat in den letzten Jahren extrem zugenommen, und die Schlacht werde ausschließlich über den Preis ausgefochten. Österreich habe dazu noch das Problem, dass es quasi von Wettbewerbern rundum eingekreist sei. Auf die Frage, was denn das passende Rezept gegen diesen Trend sei, wird immer wieder das Argument der effizienten Produktion und schlankeren Abläufe genannt. Selten bis gar nicht hört man jedoch von Druckereien, dass sie proaktiv dem Wettbewerbsdruck entgegensteuern und beispielsweise selbst im Ausland akquirieren. Manche haben sich in spezielle Nischen gerettet, gehen mehr in die Verpackung oder treten als Lösungsanbieter für spezielle Produktion auf. Die Mehrheit der Druckereien brutzelt aber nach wie vor im eigenen Saft, und diese Unternehmen sind oftmals von der Situation überfordert.
Holzhausen neu Auf den Geschäftsführer der Druckerei Gerin kommen in den nächsten Wochen zusätzliche Herausforderungen zu. Gemeinsam mit dem Eigentümer Ing. Richard Gerin führt Ing. Braun nun seit kurzem die Geschäfte der Druckerei Holzhausen, nachdem das bislang agierenden Führungsteam rund um Mag.(FH) Philip Hink abberufen wurde. Bis zum ersten Quartal 2013 hat man sich das Ziel gesetzt für Holzhausen den endgültigen Turnaround zu schaffen. Voraussetzung für den nachhaltigen Erfolg von Gerin und Holzhausen ist, dass die beiden Unternehmen nun unter gemeinsamer Führung straffer geführt werden und die Synergien, welche sich logischerweise anbieten und auch in letzter Konsequenz dem Kunden zugute kommen werden, von beiden Häusern in allen Belangen genutzt werden.
Print Smart. Print OKI. Neue Farbdrucker für volle Medienflexibilität. Farbbrillanz in HD-Qualität und die hohe Medienflexibilität haben OKIs Erfolg in der Kreativbranche mitbestimmt. Vor wenigen Monaten wurde OKI in einer europaweiten Umfrage bei 660 Fachhändlern zum Nummer 1 Anbieter für professionelles Colour-Printing gewählt. Mit neuen Geräten und zusätzlichen Funktionen geht die Erfolgsgeschichte weiter. High-end Farbdrucker C841 OKI hat dem Portfolio an A3/A4-Farbdruckern jetzt das neue Spitzenmodell C841 hinzugefügt. Es unterstützt Teams von bis zu 10 Personen mit perfektem A4 und A3 Druck sowie vielen benutzerdefinierten Formaten bis 1,2 m Länge. In 1200 x 1200 dpi und mit HD-Toner produziert der neue OKI bis zu 35 gestochen scharfe Seiten pro Minute. Neu ist die Authentifizierungsoption mittels IC-Kartenleser oder eine PIN, wodurch Vertrauliches auch am Teamdrucker geschützt bleibt. OKI Medienflexibilität Bei Citroën Skandinavia produzieren 175 Händler ihr Werbematerial inhouse mit OKI Druckern und MFPs
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Neuer Generaldirektor bei HP Österreich Kemler übergibt an Schöfberger DI Norbert Schöfberger zeichnet ab 01. August als neuer Generaldirektor von HP Österreich für das gesamte Hardware-, Software- und Service-Geschäft von HP in Österreich verantwortlich. Er folgt in dieser Position auf Rudolf Kemler, der sich nach fünfjähriger Leitung von HP Österreich zum 31. Oktober aus der Geschäftsführung zurückziehen wird. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Kemler und Schöfberger bis zu diesem Zeitpunkt soll die reibungslose Übergabe sicherstellen. Schöfberger bringt umfangreiche Management- und Vertriebserfahrung in seine neue Funktion mit. Der Absolvent des Maschinenbau-Studiums (TU Wien) begann seine Karriere bei HP 2001 als Sales Manager in der Region Zentral- und Osteuropa, nachdem er davor bereits in verschiedenen Sales- und Managementpositionen tätig war. Seit 2004 hatte er leitende Positionen bei HP Österreich inne, u.a. jene des Verkaufsleiters im Enterprise-Geschäft. Zuletzt war er seit 2006 Direktor der Personal Systems Group und Mitglied der Geschäftsleitung von HP Österreich. In dieser Position trug er die Verantwortung für das Foto: HP gesamte PC-Geschäft.
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Mehr Gestaltungsfreiheit Genutzt wird das Inhouse Printing Konzept von OKI etwa um die Beweglichkeit von Kreativabteilungen zu erhöhen. Citroën Skandinavien präsentierte bei der OKI Smart Business Konferenz in Barcelona, wie man durch Eigenproduktion die Verteilung von Werbemitteln über viele Niederlassungen verbessert: Sobald die Layouts der Zentrale im Netzwerk verfügbar sind, druckt jeder Shop auf seinen OKI Druckern und MFPs die benötigte Anzahl aus, bestückt damit den POS und seine Leuchtsäulen. »Damit konnten wir unsere time-to-market signifikant reduzieren«, sagte Jesper Haslund Kristoffersen, Marketing Direktor bei Citroën Scandinavia.
www.oki.at
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Ipex 2014
Risse im Messegebälk? Auf der drupa haben die Organisatoren der Ipex 2014, die erstmals in der Olympiastadt London stattfinden wird, angekündigt, dass man rund 70 Prozent der 100.000 Quadratmeter im Londoner ExCeL–Messezentrum verfügbaren Bruttoausstellungsfläche verkauft habe. Mit den kürzlich bekannt gewordenen Absagen von HP und Agfa scheint es doch so, als würde die Messe mit den Branchentrends zu kämpfen haben. Text Michael SEIDL
»Die Aussteller sahen den Umzug der Ipex nach London und die neue, besucherfreundliche Gestaltung der Messe im ExCeL–Zentrum ausgesprochen positiv. Auch die Lieferanten sind optimistisch, dass man mit dem neuen Veranstaltungsort die internationale Attraktivität steigern und neue Zielgruppen gewinnen wird, einschließlich Drucksacheneinkäufer aus unterschiedlichen vertikalen Branchen«, so Trevor Crawford, Direktor der Informa Print & Media Group. Obwohl manche Aussteller – darunter auch britische Unternehmen – meinen nicht wirklich zum Umzug nach London befragt worden zu sein. Nach der drupa hatten die Ipex Organisatoren verlautbart, dass einige Aussteller ihre Standflächen signifikant erhöht hätten, darunter EFI mit einer Steigerung um 740 Prozent. »Wir sind überzeugt, dass die Messe mit dem Umzug der Ipex nach London im Jahr 2014 mehr Besucher anziehen wird als je zuvor, vor allem aus Kontinentaleuropa, Asien und Südamerika«, meint Frank Tueckmantel, VP Corporate Marketing bei EFI. »Um dem jüngsten Wachstum unseres Geschäfts und dem Erfolg unserer Kunden Rechnung zu tragen, haben wir beschlossen, zur nächsten Ausstellung die gesamte Produktpalette von EFI zu bringen. Neben unserer Software und Fiery-Technologie wollen wir außerdem unser gesamtes Spektrum an Inkjet-Lösungen präsentieren. Für EFI steht die Ipex ganz oben auf
Die Ipex 2014 wird erstmals in London stattfinden. Foto: Ipex
der Veranstaltungsliste für 2014 in Europa – unser Stand wird knapp acht Mal so groß sein wie unser Auftritt 2010, damit mehr Kunden als je zuvor erleben können, welche Möglichkeiten für hochwertige Arbeitsleistung und verbesserte betriebliche Effizienz bestehen.« JMD Machinery ist mit einem Plus von 240 Prozent vertreten, die Up Group steigert die Standfläche um 233 Prozent, Impika um 108 Prozent, Konica Minolta um 95 Prozent, Canon um 31 Prozent und auch Ricoh Europe, Epson, Hans Grohni/Printers Superstore, Screen, Xeikon, Fujifilm, Horizon/IFS und Duplo sehen laut dem Veranstalter für die Messe 2014 größere Standflächen vor.
Agfa konzentriert sich Mit in dieser Aufzählung war Mitte Juni auch noch interessanterweise Agfa, das nun kürzlich seine Beteiligung an der Ipex 2014 abgesagt hat. Das Unternehmen begründet diese Entscheidung damit, dass man sich in Hinkunft auf eine große Messe in den etablierten Märkten konzentrieren wolle. Das seien in diesem Fall die drupa, Print und IGAS für den europäischen, amerikanischen und japanischen Markt. Zusätzlich möchte sich Agfa Graphics auf Wachstumsmärkte wie China oder Lateinamerika konzentrieren und dort in Messen wie China Print, All in
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Mit dem Kompass möchten die Veranstalter signalisieren, wie man den richtigen Weg für die Zukunft beschreitet. Foto: Ipex
Print China oder ExpoPrint Brasil investieren. Lokale Messen in Europa als auch in anderen Regionen werden weiterhin als Plattformen dann gewählt, wenn sie helfen wachsende neue Technologien oder spezifische Industriebereiche wie Zeitung, Sign & Display oder industrielle Anwendungen zu promoten.
HP Ausstieg – strategische Begründung Ebenso abgesagt hat auch HP die Teilnahme an der Ipex. Das Unternehmen war bei der letzten Veranstaltung in Birmingham größter Einzelaussteller und auf der drupa heuer hinter Heidelberg auf Platz 2. HPs European Marketing Direktor für das Graphic Solution Business, Ronen Zioni, dazu im Gespräch mit PRINT & PUBLISHING: »Wir haben uns die Zahlen und Ergebnisse der Ipex 2010 genau angesehen und sind der Meinung, dass der Return of Investment nicht gestimmt hat.« Zudem wolle man sich mehr auf vertikale Märkte konzentrieren und sich ebenso auf regionalen Events und Veranstaltungen verstärkt präsentieren. Zur vertikalen Strategie passen unter anderem etwa Verpackung (Interpack), Labels (Labelexpo), Sign & Display (Fespa) oder Foto (photokina). Hinsichtlich dieser Strategie hat man nun offensichtlich keinen Bedarf mehr an einer Ipex. Ebenso wolle man sich noch mehr auf kundenorientierte Veranstaltungen konzentrieren, wie etwa die EMEA Dscoop Veranstaltung (weltweit aktive unabhängige HP Usergruppe) heuer im November in Barcelona, auf der man rund 300 Kunden zusammenbringen möchte. Lead-Generierung hat eine wesentliche Bedeutung bei HP. Veranstaltungen wie diese sollen helfen dieses Ansinnen zu unterstützen. »Unser Ziel ist es, unsere speziellen Lösungen noch näher an unsere Kunden heranzubringen. Und dies wollen wir auf verschiedensten Kanälen erreichen«, so Ronen Zioni. Diese Entscheidung habe auch nichts zu tun mit der Diskussion über die Präsenz in gesättigten oder wachsenden Märkten. Hier gehe es einzig und allein darum bei Veranstaltungen möglichst viel Erfolg zu erzielen. Ist das nicht möglich, kann es durchaus sein, dass man die Präsenz auch auf anderen Messen überdenken werde. Trevor Crawford, der zuständige Verantwortliche für die Ipex bei der Informa Group war in einem offiziellen Statement verständlicherweise nicht glücklich über diese beiden Entscheidungen und meinte, dass alle Aussteller, die für die Veranstaltung 2014 gebucht haben, dies aufgrund ihrer überzeugenden ROI Ergebnisse getan hätten. Man werde trotz (oder gerade deswegen) sich nicht vom Ziel abbringen lassen, eine Ipex in London zu organisieren, die den Wünschen und Anforderungen der Aussteller gerecht wird. Das, was hinter vorgehaltener Hand wohl kommentiert wird, ist die Tatsache, dass so manche Wettbewerber von Agfa und HP froh sind, wenn die beiden Unternehmen nicht in London vertreten sind.
Ein markanter Kompass soll symbolisieren, wie die Ipex Druckanbietern hilft in der sich ständig verändernden und weiterentwickelnden Grafikund Kommunikationslandschaft ihren Weg zu finden. Das Leitthema des »Entdeckens« und »Erkundens« in den Marketingmaterialien für die Ipex betont die Rolle des Drucks im 21. Jahrhundert und spiegelt den Ruf der Ipex als Wegbereiter der Innovation. Die Ipex 2014 findet im internationalen Messe- und Konferenzzentrum ExCeL in London vom 26 März bis 2. April 2014 statt. Zwei Haupthallen von jeweils 50.000 Quadratmeter, die durch einen rund 600 Meter langen Hauptboulevards geteilt werden, sollen den passenden Rahmen bieten. Das ExCeL-Zentrum erfreut sich ausgezeichneter Sichtlinien: 24 der Haupteingänge gehen vom zentralen Boulevard ab, und in den Hallen selbst gibt es keine Säulen, Pfeiler, Pfosten oder unregelmäßige Raumstrukturen. Das Messezentrum bietet darüber hinaus die beste IT-Infrastruktur und kostenfreies WLAN im Boulevardbereich. Darüber hinaus möchten die Veranstalter auch vom Olympischen Erbe profitieren, das sich in erster Linie durch Investitionen in die Stadt, darunter in neue Hotels oder verbesserte Verkehrsinfrastruktur bemerkbar macht. Empfindlich reagierte man bis dato auf das Argument, dass London wesentlich teurer als Birmingham sei. Das wäre so nicht richtig, wird immer wieder argumentiert. London hätte einfach eine wesentlich breitere Hotelbasis, und damit würde das signifikante Hochfahren von Hotelpreisen zu bestimmten Veranstaltungen wie etwa bei anderen Messen in Europa nicht passieren. Zudem setzt man auf die bessere internationale Erreichbarkeit als auch auf den Reiz der britischen Metropole. www.excel–london.co.uk, www.www.ipex.org
Neu: Ipex Brasil Passend zum Trend, dass die Druckindustrie ihr Wachstumsheil nun in den Emerging Markets sucht, gab Informa vor wenigen Tagen bekannt, dass man mit der Ipex Digital Brasil vom 2. bis 5. Oktober 2013 in São Paulo eine neue Messe in dem südamerikanischen Land neu veranstalten wolle. Damit zielt man strategisch auf eine der Wachstumsregionen ab und möchte sich wohl schon rechtzeitig neue Märkte und damit Einnahmequellen sichern, da eventuell die Hauptveranstaltung in Europa aufgrund diverser Überlegungen der Aussteller an Umsatz- und Ausstellerrückgang leiden wird.
Den neuen Standort promoten Das wichtigste Ziel der Ipex Organisation auf der drupa war es wohl Aussteller als auch Besucher auf den neuen Standort in London einzustimmen. So präsentierte man auch das neue Branding der Ipex 2014. 195|12 print+publishing
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Zum zehnten Mal
Hunkeler Innovationdays 2013 Vom 11. bis zum 15. Februar 2013 werden die Hunkeler Innovationdays auf dem Gelände der Messe in Luzern nun schon zum zehnten Mal ausgetragen. Die wachsende Internationalisierung und das enorme Interesse seitens der Zulieferindustrie und der Besucher hat Hunkeler zum Anlass genommen, das Branchentreffen von bislang vier auf fünf Tage zu verlängern. Rund 80 Ausstellungspartner werden in der Halle 2 auf 7.000 Quadratmeter Fläche ihre neusten Produkte präsentieren. Und wiederum werden einige von ihnen den exklusiven Rahmen der Hunkeler Innovationdays für Weltpremieren nutzen. Die Druckbranche verändert sich in hohem Tempo. Kein Ereignis widerspiegelt die Dynamik besser, als die Hunkeler Innovationdays. Vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklung digitaler Druck- und FinishingVerfahren gewinnt das im Zweijahresrhythmus durchgeführte Branchentreffen weltweit an Stellenwert. Die Hunkeler Innovationdays bringen Klarheit in die aktuellen Trends und stellen die neusten Entwicklungen gut überblickbar und auf kompaktem Raum in einen praxisorientierten Gesamtzusammenhang.
Für Tausende Entscheider (über 5.000 waren es 2011) aus aller Welt sind die Hunkeler Innovationdays zur unverzichtbaren Informationsplattform geworden. Sie schätzen die einzigartige Gelegenheit, an Ort und Stelle auf das Kader der führenden Hersteller von Digitaldrucksystemen, von Software-Lösungen sowie von Verbrauchs- und Veredelungsmaterialien zu treffen und unterschiedlichste, praxisrelevante Lösungsszenarien für den Transaktions-/Transpromotionsdruck, das Print-on-demand (Bücher, Zeitungen) und die Mailing-Produktion direkt zu vergleichen. Auf den Hunkeler Innovationdays 2013 werden integrierte und workflowübergreifende Gesamtlösungen für alle Segmente gezeigt. Technologische Fortschritte öffnen den Zugang zur Wirtschaftlichkeit und den Vorteilen
digitaler Druck- und Finishing-Verfahren in immer mehr Segmenten und Anwendungen inkl. dem Verpackungsdruck. Erste Lösungsansätze waren anlässlich der drupa 2012 in Düsseldorf erkennbar. Vom 11. bis zum 15. Februar 2013 werden in Luzern konkrete Lösungen im Einsatz zu sehen sein.
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LOPE-C 2012 Convention spiegelt Branchentrend Die LOPE-C (Large-area, Organic and Printed Electronics Convention) ging am 21. Juni nach drei Veranstaltungstagen mit einem starken Teilnehmerplus zu Ende. Die 4. Fachmesse und Konferenz für gedruckte und organische Elektronik, die gemeinsam von der Messe München International und der OE-A (Organic and Printed Electronics Association) organisiert wurde und erstmals in München stattfand, verbuchte mit über 1.560 Teilnehmern ein Besucherplus von rund 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auffallend ist vor allem die gestiegene Internationalität des Publikums. Die Top 5 der 46 Länder stellten neben Deutschland die USA, Großbritannien, Frankreich, die Republik Korea und Japan. Zusätzlich verzeichnete die LOPE-C mit 189 Sprechern aus 27 Ländern, die einen Ein- und Überblick über die gesamte Branche gaben, auch in diesem Bereich ein Wachstum. Neue Impulse erhielten die Teilnehmer vor allem auch im Austausch mit Vertretern aus Forschung, Entwicklung und Industrie.
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Die parallel stattfindende Fachmesse endete mit einem Plus von 14 Prozent: 104 Aussteller aus 17 Ländern zeigten ihre Foto: Messe München GmbH neuesten Anwendungs- und Produktionslösungen. Die Ausstellungsfläche stieg gegenüber 2011 um rund 40 Prozent auf 3.500 Quadratmeter. Thomas Kolbusch, Vice President, Coatema Coating Machinery und Exhibition Chair der LOPE-C, sieht seine Erwartungen an die Ausstellung übertroffen: »Sowohl mit der Publikumsfrequenz, als auch mit der hohen Qualität der Kontakte sind wir in höchstem Maße zufrieden. Vor allem das Demo Center, in dem erstmals live komplette Produktionsabläufe gezeigt wurden, fand großen Anklang.« Die nächste LOPE-C findet von 11. bis 13. Juni 2013 in München statt
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Die führende Technologie-Messe für Lösungen rund um das Publizieren auf Tablet-Computern, Mobiltelefonen, in gedruckter Form und online.
www.wan-ifra.org/ worldpublishingexpo2012
Auszeichnung für fortschrittliche und innovative Druckprojekte
Golden Pixel Organisationsbüro ::: Rotenmühlgasse 11/10 ::: 1120 Wien ::: T +43 1 983 06 40 ::: F +43 1 983 06 40 18 ::: office@golden-pixel.eu ::: www.golden-pixel.eu
Verein Forschung für die Graphischen Medien ::: Leyserstraße 6 ::: 1140 Wien ::: T +43 1 982 39 14 310 ::: F +43 1 982 17 10 ::: office@vfg-forschung.at ::: www.vfg-forschung.at
Der Ablaufplan 2012 28. 09. 2012 ::: Einsendeschluss 15. 10. 2012 ::: Jurysitzung 08. 11. 2012 ::: Gala und Präsentation
Die Kategorien 2012
Die Information
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Der Golden Pixel Award ist die österreichische Auszeichnung für fortschrittliche und innovative Druckprojekte und wird heuer zum zwölften Mal vergeben. Der Golden Pixel 2012 zeichnet nicht nur das Endprodukt aus, sondern setzt in erster Linie den gesamten Projektgedanken in den Mittelpunkt und bewertet somit die Qualität des Produkts durch die professionelle Arbeit des Kunden, der Agentur und der Druckerei in seiner Gesamtheit.
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Ökologisch & Umweltfreundlich Akzidenzen Geschäftsberichte Plakat & Visuelle Kommunikation Buch & Bildbände Direct Mail & TransPromo Cross Media Projekte (plattformübergreifende Anwendungen) Hybridproduktion Magazine Printer’s Best – Eigenprojekte Druckereien Studentenprojekte mit internationaler Beteiligung Verpackung & Veredelung NEU Etiketten NEU Flexodirektdruck auf Wellpappe (in Zusammenarbeit mit Forum Wellpappe Austria)
Warum man einreichen sollte Der Golden Pixel Award zählt zu den renommiertesten Awards der österreichischen Druck- und Medienindustrie. Die Gewinner setzen die Auszeichnung in der Kommunikation mit ihren Kunden ein und verstehen sie als Anerkennung ihrer hervorragenden Leistung. Auch in der internationalen Award Szene hat der Bewerb positive Anerkennung gefunden. Die Einreichtunterlagen finden Sie unter www.golden-pixel.eu
media/forschung
Speichertechnologie
Magnetisches Moment maximiert Memory Nanomagnetische Bauteile könnten die Zukunft der zentralen Speichermöglichkeiten von Computern bedeuten. Wesentlich dafür ist die Nutzung der als »magnetischer Spin« bezeichneten Eigenschaft bestimmter Metalle. Das hat die Analyse von nanomagnetischen Prozessen durch modernste Simulationstechniken an der Fachhochschule St. Pölten ergeben. Kürzlich wurden neueste Erkenntnisse zu nanomagnetischen Potentialen und Anwendungsbeispiele dieser Technologie auf der 19. International Conference on Magnetism in Korea der Fachwelt vorgestellt.
An der FH St. Pölten geht man neuen Speichertechnologien auf den Grund. Foto: FH St. Pölten
Maximale Leistungssteigerung - höher, schneller, weiter - die Nachfrage nach miniaturisierten Technologien, die Rechenprozesse schneller und energieeffizienter machen und größere Speichervolumina erlauben, ist enorm. »Da stellt sich die Frage, wie die Zukunft des als RAM bezeichneten Arbeitsspeichers von Computern oder auch der Festplatte aussehen könnte. Die Spin-Elektronik und Nanostrukturen sind dabei große Hoffnungsträger, da sie die Konstruktion neuartiger magnetischer Datenspeicher erlauben«, meint Prof. Dr. Thomas Schrefl, Leiter des Master-Studiengangs Industrial Simulation an der FH St. Pölten. Die
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Nutzung des Nanomagnetismus würde das derzeit flüchtige Gedächtnis des Arbeitsspeichers in ein elefantenhaftes Langzeitgedächtnis verwandeln. Und die Speicherkapazität von Festplatten ist noch lange nicht ausgereizt, wenn man das nanomagnetische Verhalten ihrer Komponenten optimal ausnützt. Die Berechnung und Analyse der dafür notwendigen magnetischen Prozesse ist allerdings eine Herausforderung an die Rechenleistung, die nur durch modernste Simulationstechnik zu meistern ist. An der FH St. Pölten wird diese Herausforderung nun mit einem innovativen Simulationsmodell angenommen.
1:0 für die Simulation Mit diesem Modell lässt sich das Verhalten von magnetischen Nanostrukturen, also mikroskopisch kleinen magnetischen Teilchen in Schichtsystemen, analysieren. Wesentlich ist dabei, das »Umschalten« von elektromagnetischen Elementen darstellen zu können. Denn dieses liegt dem Prinzip, digitale Information in binären Codes von »1« und »0« darzustellen, zugrunde. An der FH St. Pölten werden dazu nun unterschiedliche Simulationstechniken wie stochastische Optimierungsalgorithmen und Randelementeverfahren zur Berechnung magnetischer Felder mit der sogenannten print+publishing 195|12
media/forschung Finite-Elemente-Methode kombiniert: »Dabei handelt es sich um eine Simulationsmethode, die auch in der Statik und der Mechanik für die Konstruktion von Hochhäusern und Brücken eingesetzt wird. Diese Technologie kann man auch auf magnetische Teilchen anwenden, um sich magnetische Spin-Eigenschaften von Elektronen anzuschauen«, erläutert Prof. Schrefl. Und gerade dieser Spin könnte der Schlüssel zu revolutionären Fortschritten bei der Entwicklung der zentralen Computerspeicher sein. So funktionieren selbst die leistungsfähigsten Arbeitsspeicher (RAM - Random Access Memory) noch heute nach dem ursprünglichen Prinzip, das die Speicherung auf Grundlage elektrischer Ladung vorsieht. Hohe Ladung = 1, niedrige Ladung = 0. Ist der Strom weg, passiert aber auch das Gleiche mit der gespeicherten Information. Anders bei der Nutzung des magnetischen Spins von Elektronen. Dieser ist auch ohne Strom stabil und kennt sogar vier Zustände: links, rechts, oben, unten. Neben stromunabhängiger Speicherung ist durch die Nutzung dieser vier Zustände auch eine höhere Speicherdichte möglich.
RAM Power durch Magnete Erste Umsetzung dieses Prinzips sind sogenannte MRAMs (Magnetic Random Access Memory). Diese basieren auf mikroskopisch
Finites-Elementmodell einer Speicherzelle eines magnetischen Random Access Memory Chips.
kleinen, zirka 40 x 40 Nanometer großen, magnetischen Elementen, deren Verhalten das Team um Schrefl simuliert. Dieser meint dazu: »Unser Ziel ist es, bei den Umschaltprozessen eine Geschwindigkeit von 10 Bit pro Nanosekunde zu erreichen. Doch dieses Ziel ist nur bei einem optimalen Design unter gleichzeitig effizienter Nutzung der Materialeigenschaften möglich.« Gleiches gilt für die Optimierung des Festplattendesigns, das bereits auf magnetische Prozesse aufbaut, diese aber laut Prof.
Die Zukunft: Magnetische Speichertechnologien Kommentar von Prof. Dr. Thomas Schrefl Festplatten sind allgegenwärtig. Sie speichern unsere Daten am Personal Computer und in der Cloud. Im kommenden Jahr werden Festplatten eine Speicherdichte von 140 Gigabit pro Quadratzentimeter erreichen. Das entspricht einem Stapel von 9 Millionen Büchern. Trotz dieses enormen Fortschritts stehen wir einem interessanten Phänomen gegenüber: Die weltweit produzierten Daten wachsen weit schneller als die verfügbare Speicherkapazität. Im Jahr 2011 wurden 1,8 Zettabyte (1,8 Billionen Gigabyte) an Daten neu generiert und reproduziert. Mehr als 90 Prozent aller neu gespeicherten Information wird magnetisch gespeichert. Neben der langfristigen Speicherung von Daten speichern wir Daten kurzfristig. Der Hauptspeicher eines Personal Computers ist eine wichtige Kenngröße. Bilder, Filme und Zahlentabellen werden im Computer verarbeitet. Für diese Rechenoperationen wird ein schneller Zugang zu den Daten benötigt. In konventionellen Random Access Memories wird die Ladung von Elektronen als Informationsträger genutzt. Festplatten hingegen benutzen den magnetischen Spin. Die Bits sind kleine magnetische Bereiche, die entweder nach »oben« oder »unten« ausgerichtet sind. In magnetischen Random Access Memories (MRAM) wird – wie in Festplatten – der Spin als Informationsträger genutzt. Magnetische Nanoelemente aus Eisen-Kobalt-Verbindungen speichern die Information. Die Speicherung der Information benötigt keine Energie. Wie bei einer Festplatte bleibt die gespeicherte Information ohne Stromzufuhr über Jahre erhalten. Zur Integration in moderne Halbleitertechnologie muss die Spininformation in Ladungsinformation umgewandelt werden. Dazu werden Bauelemente der
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Schrefl bei Weitem nicht zu ihrem vollen Potenzial ausnützt. Auf der 19. International Conference on Magnetism vom 8. - 13. Juli in Korea wurden nun unter dem Motto »Magnetic Memories« von Prof. Schrefl solche Anwendungsgebiete der von ihm entwickelten Simulationsverfahren vorgestellt. Deren Nutzung, davon ist der Experte überzeugt, erlaubt es, die Computer-Power des 21. Jahrhunderts zu maximieren - ohne den aufwändigen Bau zahlloser Prototypen.
Spinelektronik verwendet: Der Spin des Elektrons wird genützt, um das magnetische Element zu schalten. Spinventile wandeln die gespeicherte Information in ein elektrisches Signal um. Magnetische Random Access Memories, die mit Hilfe des Drehmoments des Elektronenspins beschrieben werden, haben das Potenzial, in Zukunft als universaler Speicher eingesetzt zu werden. Die benötigte Fläche pro Bit ist klein und nach unten skalierbar. Sie benötigen weniger Energie als konventionelle Random Access Memories. So könnte der Energieverbrauch in Datenzentren um 75 Prozent reduziert werden, wenn DRAMs durch magnetische Random Access Memories ersetzt werden. Random Access Memories sind ein Beispiel für das Zusammenspiel von universitärer Forschung und industrieller Entwicklung. Der Effekt, der das Schreiben der Information mit dem Elektronenspin ermöglicht, wurde erst vor 6 Jahren vorhergesagt. Mittlerweile arbeiten mehrere Firmengruppen an der Entwicklung einer Speichertechnologie, die in Zukunft eine wichtige Rolle in der Informationstechnologie spielen wird. Daneben gibt es Forschergruppen in der Industrie und an Universitäten, die bereits an der nächsten Generation der magnetischen Random Access Memories arbeiten. Mit einer dreidimensionalen Anordnung von magnetischen Drähten oder magnetischen Nanoelementen könnten 3D-Datenspeicher kostengünstig realisiert werden.
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visual communication
viscom frankfurt 2012 mit neuen Themenwelten
Hotspot der visuellen Kommunikation Im Nachklang der viscom 2011 in Düsseldorf wurde die Veranstaltung etwa »als richtungsweisende Rundummesse« bezeichnet. Denn in den drei Messtagen war die Welt der visuellen Kommunikation wieder näher zusammengerückt. »Den eingeschlagenen Weg möchten wir auch in diesem Jahr in Frankfurt weiter fortsetzen«, so viscom-Chefin Petra Lassahn wenige Wochen vor der Messe.
Ziel sei es, die Synergien zwischen den Bereichen der visuellen Kommunikation weiter auszubauen. Dazu wartet die viscom frankfurt 2012 mit einigen Neuerungen auf. So gibt es durch die Einteilung der Messe in sechs Themenwelten eine klarere Kommunikation für Besucher und Aussteller, die neue »viscom World of Inspiration« bietet Anregungen aus der Praxis und unter dem Motto »Eco Future« gibt es Informationen und Angebote zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit.
Sechs viscom-Welten Die Zuordnung des Angebotes in sechs viscom-Welten verdeutlicht die Bandbreite der Messe und sorgt für eine klarere Struktur. Der Bereich »Druck, Verfahren & Material« bietet alles rund um die Welt des Drucks – von Digitaldruck, Large Format Printing und Veredelungstechniken bis hin zu Materialien. Im Themenbereich »Werbetechnik, Schilder& Lichtreklame« stehen Schilder, Leit- und Orientierungssysteme, LED & Neon, Flexografie, Gravur, der Messe- und Ladenbau sowie Car Wrapping im Fokus. Die viscom-Welt »Out of Home Media« widmet sich Angeboten aus den Bereichen OOH, DOOH, Ambient Media, Stadtmarketing und Stadtmöblierung. Auch
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Die Verantwortlichen der viscom 2012 haben sich zum Ziel gesetzt, die Synergien zwischen den verschiedenen Bereichen der visuellen Kommunikation noch mehr auszubauen. Foto: viscom
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visual communication »Arbeitsmittel, Verfahren & Ausstattung« gehören zur viscom und stehen für Anbieter von Soft- & Hardware, Montage & Transport, Werkzeugen, Ausstattung und Services, Komponenten- und Fertigprodukten, Verbrauchs- und Trägermaterialien sowie Cutting und Finishing. Zwei der viscom-Welten bilden als »Messe in der Messe« einen komplett eigenständi-
gen Bereich: Die »Digital Signage World« als Anlaufpunkt in Sachen digitaler Beschilderung mit Handels-, Leit- und Informations-Systemen, Interactive und Multichannel, Content und Consulting und die »Display/PoS Expo« mit ihrem Angebot im Bereich Verpackung, Warenträger, Lang- und Kurzzeitdisplays sowie Digital Displays. Die sechs viscom-Welten repräsentieren alle Branchen der visuellen Kommunikation.
World of Inspiration
Fokusthema 2012: Eco Future Neu auf der viscom frankfurt 2012 ist eine Sonderschau, die in Kooperation mit der Media Mundo Initiative initiiert wurde. Es geht dabei um die Chancen und Perspektiven einer ökonomisch wie ökologisch und sozial verantwortungsvollen Medienproduktion im Großformat. Von Inkjet bis Latex, von Textilien bis zu Ökofolien, es gibt vielfältige Möglichkeiten, effizient, intelligent und effektvoll zu kommunizieren. Die Themenausstellung zeigt nicht nur Innovationen und dokumentiert Branchentrends, in Kombination mit Ausstellerpräsentationen, Best Practices und Live-Talks inspiriert sie zu ganz neuen Ideen. So stehen vor allem die brennenden Umweltthemen im Fokus von Eco Future: Welche Materialien und Druckmedien sind besonders umweltfreundlich? Wie können Printmedien ressourceneffizient produziert werden? Mit welchen Maßnahmen können Emissionen der Medienproduktion minimiert werden? Wie groß ist der CO2- Fußabdruck von Produkten und Produktion? Wie lassen sich die Materialien recyceln? Informationen, Vorträge und Projektbeispiele geben die Antworten. Auch dem Networking wird durch viel Raum für Gespräche mit Herstellern und Marktteilnehmern am Messestand eine breite Basis geboten. Doch Nachhaltigkeit lässt sich nicht nur auf die Ökologie beschränken. Auch den beiden anderen Aspekten wird auf der Sonderschau Rechnung getragen. Insbesondere die Ökonomie hat einen wichtigen Stellenwert, da sie Zukunftspotenziale eröffnet. In diesem Zusammenhang steht vor allem die Definition von nachhaltigen Produkten, die Produzenten wie Konsumenten einen Mehrwert bietet, im Vordergrund. Aber auch soziale Blickwinkel werden nicht fehlen. www.MediaMundo.biz
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Ein neues Gesicht soll die viscom in diesem Jahr durch die »viscom World of Inspiration« erhalten. Ob Marketingfachleute, Objektdesigner, Markenartikler, Einzelhändler, Werbetechniker oder Drucker, für sie alle ist die knapp 700 Quadratmeter große Fläche ein Marktplatz für Ideen, Best Practice und Networking. Neuer Teil der Sonderschau ist, neben
der Materialschau »Individualdesign meets Materials« und dem neu gestalteten Bereich »print design! gedruckte Lebenswelten«, eine Fühlstation für Plattenmaterial aus Papier und für Digitaldruck-Papiere. Zu sehen sind auch Exponate aus den viscom Themenwelten und den Bereichen Außenwerbung, Digitaldruck, PoS und Digital Signage. Auch die nominierten Projekte des »Digital Signage Best Practice Awards« und der Gewinner des »designmaker 2012« Wettbewerbs haben in der Sonderschau einen festen Platz. Das diesjährige Rahmenprogramm der viscom steht unter dem Thema »Visuelle Kommunikation in einer vernetzten Welt«. Im offenen Auditorium in der »World of Inspiration« wird es hierzu drei spannende Vortragstage geben und auch das diesjährige Programm von »Lunch & Learn« greift die Thematik auf. www.viscom-messe.com
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Large Format Druck auf der drupa
Angebot wird industrieller Nur neun Wochen nach der Fespa Digital in Barcelona, wo sich Europas Spezialisten für den digitalen Großformatdruck getroffen hatten, bot die Weltmesse der Druckindustrie in Düsseldorf die Chance, Akzidenzdruckern aus allen Kontinenten den Large Format Druck schmackhaft zu machen. Text Kurt K. Wolf
Es gab neue, preiswerte Posterdrucker für den Einstieg zu sehen sowie schnellere Wide Format Inkjetdrucksysteme für den industriellen Hochleistungsdruck. Allerdings liegen Welten zwischen dem Einsatz eines Large Format Printers bis 160 Zentimeter Druckbreite und den Wide Format Printern von 2,5 bis 5 Meter Druckbreite. Wir wollen zuerst die wichtigsten Neuheiten im Wide Format Druck betrachten und dann die Posterdrucker des Large Format Drucks.
Agfa Graphics Aus der :Anapurna-, :Jeti- und :M-Press Familie hob Agfa besonders das Spitzenmodell :Jeti 3020 Titan hervor. In der Standardgröße mit 36 Druckköpfen arbeitet er mit CMYK und hochdeckender weißer Farbe, Pre- und Postprint-Optionen und der Sonderfarbe Weiß. Bei steigendem Arbeitsvolumen können Kunden den :Jeti auf 48 Druckköpfe aufrüsten und mit acht Sätzen an CMYK-LcLm-UV-Tinten die Produktivität und Qualität im Bogen- und Rollendruck erweitern. Der :Jeti Titan 3020
druckt das Maximalformat von 3,2 x 2 Meter im Flachbettdruck oder Rollen in bis zu 3,2 Meter Breite. Große Aufmerksamkeit erhielt der Agfa :M-Press Leopard, der auf dem :MPress Tiger basiert, der für die automatische Produktion mit einer Siebdruckmaschine konzipiert wurde. Der Leopard arbeitet als Einzelmaschine mit manuellem Einlegen und Entnahme der Druckbogen oder Platten. Gedruckt werden Bogen im Maximalformat bis zu 166 x 266 Zentimeter mit den 64 Agfa UPH2 Graustufen-Druckköpfen und mit vier variablen Tropfengrößen zwischen 12 und 26 Picoliter. In der hohen Qualitätsstufe druckt er 71 Bogen oder 295 Quadratmeter pro Stunde bei 509 x 509 dpi Auflösung.
Durst Phototechnik Durst zeigte drei Inkjet Hochleistungsdrucker, die gezielt auf den Offset-Druckmarkt ausgerichtet sind. Hohe Qualität mit einer Auflösung über 600 dpi und 6-Farbendruck in hoher Geschwindigkeit machen den Inkjet-
:Jeti 3020 Titan: In der Standardgröße mit 36 Druckköpfen arbeitet er mit CMYK, Pre- und Postprint-Optionen und der Sonderfarbe Weiß. Foto: Agfa
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druck interessant für Offsetdruckereien, die in den Großformatdruck einsteigen wollen. Das RHO 1000 Wellpappensystem wurde für den industriellen Druck von Displays auf Wellkarton konstruiert, mit automatischer Zuführung der Kartons, einer integrierten Lackierung und automatischen Ablage. Mit bis zu 130 Bogen 120 x 250 Zentimeter pro Stunde erreicht die Maschine industrielle Leistungen in einer Qualität, die kaschiertem Offsetdruck entspricht. Das zweite RHO 1000 Rolle-zu-BogenSystem druckt von der Rolle in 250 Zentimeter Breite und liefert pro Stunde dank dem Schneidesystem 160 zugeschnittene Bogen im Format bis zu 120 x 250 Zentimeter. Dritter Drucker ist der RHO 320 HS, der Rollen bis 600 Millimeter Rollendurchmesser in 3,2 Meter Breite oder 2 Rollen zu je 160 Zentimeter Breite unbeaufsichtigt mit 140 Quadratmeter pro Stunde in fotorealistischer Qualität in 4- oder 6-Farbendruck druckt. Dabei können praktisch alle Materialien wie Film, Folie, Polyestertextilien, Papiere oder Vinyl bedruckt werden.
Das RHO 1000 Wellpappensystem wurde für den industriellen Druck von Displays auf Wellkarton konstruiert, mit automatischer Zuführung der Kartons, einer integrierten Lackierung und automatischen Ablage. Foto: Durst
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EFI Vutek Als Einstiegsmodell für den UV-Inkjetdruck in 3,2 Meter Breite zeigte EFI den neuen R3225, ein Rolle-zu-Rolle-Drucksystem, das mit bis zu 83 Quadratmeter pro Stunde druckt und für die Produktion von Schildern, Displays, Bannern und anderen POP-Grafiken konzipiert wurde. Der EFI R3225 druckt mit vierfarbigen Graustufendruckköpfen in acht verschiedenen Tröpfchengrößen, die eine hohe Druckqualität und einen geringeren Tintenverbrauch ergeben. Sie arbeiten mit einer Auflösung von 1.200 dpi und drucken 50,8 Quadratmeter pro Stunde im Qualitäts-Modus. Die hohe Produktion erreicht er, weil er bereits druckt während der RIP noch arbeitet. Mit dem unübersehbaren Preisschild von 120.000 Euro für die Maschine inklusive Fiery-RIP sorgte der EFI R3225 für Aufsehen. Als industrielle Hochleistungsmaschine für Bogen- und Rollendruck in 3,2 Meter Druckbreite wurde als Weltneuheit der Vutek HS 100 Pro gezeigt. Mit einem dreimal größeren Druckschlitten wie in der Vutek GS 3250-Rollendruckmaschine druckt er dreimal schneller mit Auflösungen von 600 dpi, 720 dpi oder 1.000 dpi. Die Bilder werden schärfer, weil jede Druckfarbe direkt nach dem Auftreffen mit einer LED-Leiste fixiert und erst vom Ende des Druckschlittens durchgehärtet wird. Die 8-Farben-Maschine druckt bei voller Druckgeschwindigkeit von der Rolle gemäß Vutek 334 Quadratmeter pro Stunde. Bei kleinformatigen Aufträgen kann die Vutek HS 100 Pro bis zu vier Rollen nebeneinander bedrucken. Als »kleineren Bruder« zeigte EFI den Vutek QS2 Pro Hybriddrucker mit UV-Härtung als Einstiegssystem. Er druckt in 200 Zentimeter Druckbreite mit UV-Tinten auf Platten oder Rollen, arbeitet wie der HS 200 Pro auf der Orion-OS-Plattform und druckt mit variablen Graustufen, 6 Farben plus Weißdruck und Funktionen für den Mehrschichtendruck. Damit können Displayhersteller, Fotolabore und Schilderhersteller anspruchsvolle Anwendungen im Kunst- und POP-Druck drucken. Die robuste Bauweise des Vutek QS2 Pro ermöglicht einen Langzeitbetrieb und liefert mit dem Druck von Rolle zu Rolle einen noch höheren Durchsatz. Im Lieferumfang ist ein Fiery XF ProServer enthalten.
Fujifilm Europe Das Unternehmen zeigte als Einstiegssystem den Acuity LED 1600 UV Inkjetdrucker, der 160 Zentimeter breite Rollen, Bogen oder Platten bis 1,3 Zentimeter Stärke bedrucken kann. Mit der LED-Härtung der UV-Tinten können temperaturempfindliche Substrate bedruckt werden. Neben CMYK stehen Cyan- und Magenta light, Weiss und Lack zur Verfügung. Wegen des Preises von 70.000 Euro werden sich Werbetechniker den Drucker genauer ansehen. 195|12 print+publishing
Mit dem Uvistar Großformat-Inkjetdrucker hat Fujifilm in Zusammenarbeit mit Matan seit 2010 gute Erfolge und zeigte den neuen Uvistar Pro8, der in 3 und 5 Meter Druckbreite erhältlich ist. Foto: Fujifilm
Als industrielle Hochleistungsmaschine für Bogen- und Rollendruck in 3,2 Meter Druckbreite wurde als Weltneuheit der Vutek HS 100 Pro von EFI gezeigt. Foto: Kurt Wolf
Mit dem Uvistar Großformat-Inkjetdrucker hat Fujifilm in der Zusammenarbeit mit Matan seit 2010 gute Erfolge und zeigte den neuen Uvistar Pro8, der in 3 und 5 Meter Druckbreite erhältlich ist. Statt bisher vier hat der Drucker nun mit der kompletten Light-Reihe acht Farben, was eine bessere Druckqualität bei gleicher Geschwindigkeit ergibt. Mit einer patentierten Methode drucken die Köpfe nebeneinander Tröpfchen von 20 und 40 Picoliter, wodurch die 3-Meter-Maschine bis zu 278 Quadratmeter pro Stunde und die 5-Meter-Version bis zu 353 Quadratmeter pro Stunde im schnellsten Modus drucken kann. Eine zweite Uvistar Pro8 wurde auch am Stand von Matan gezeigt.
Die HochleistungsFlachbett-maschine Onset S40 von Inca wurde intelligent weiter entwickelt, weshalb man der Maschine ein »i« angehängt hat. 168 Druckköpfe sind für die sechs Farben nebeneinander angeordnet und schießen Tröpfchen von 28 Picoliter auf die darunter fahrende Flachbettform. Der jetzt 15-zonige Vakuumtisch beschleunigt das Wechseln der Druckbogen, ein Sensorsystem überwacht die Funktion der Düsen, andere Sensoren verhindern, dass die Bedruckstoffe die Düsen beschädigen. Die Inca Onset S40i druckt POS-Displaygrafiken mit bis zu 470 Quadratmeter pro Stunde bzw. 94 vollen Druckbettgrößen im Format 3,14 x 1,6 Meter
pro Stunde. Auf der drupa wurde die Onset S40i mit der automatische Zuführung und dem Abtransport der Druckbogen gezeigt.
HP Scitex Im Großformatdruck zeigte HP zwei Modelle, den Rollendrucker Scitex XP2500 und den industriellen Scitex FB7600-Drucker. Der Scitex XP2500 ist für Außenwerbung gedacht und druckt mit jeweils vier Piezo-Druckköpfen die CMYK-UV-Tinten mit 360 dpi Auflösung mit bis zu 265 Quadratmeter pro Stunde. Die Drucke sind für zwei Jahre gegen Feuchtigkeit und UV-Strahlung widerstandsfähig. Der HP Scitex FB7600 ist ein industrieller Flachbettdrucker und druckt starre Platten oder flexible Materialien in Formaten bis zu 165 x 320 Zentimeter mit UV-härtenden Tinten und produziert bis zu 500 Quadratmeter pro Stunde. Mit sechs Farben und einer Auflösung von bis zu 500 dpi druckt er in einer hervorragenden Bildqualität, die visuell dem Offsetdruck ebenbürtig ist. Er wurde in vollautomatischem Ablauf mit der automatischen Zuführung und dem Abtransport der Druckbogen gezeigt.
Polytype Virtu Quantum 35 Der Virtu Quantum 35 ist ein industrieller Großformatdrucker für Flachbett- und Rollendruck, der eine Weiterentwicklung der weiterhin erhältlichen Modelle Virtu 25 und Virtu 35 ist. Die Virtu-Modelle drucken mit UV-härten-
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den Tinten sehr schnell in 1.200 dpi Auflösung mit 6 Farben plus Weiß und erzeugen mit 80 oder 30 Picoliter eine sehr hohe Bildqualität. Bei dem erstmals auf der drupa gezeigten Virtu Quantum-Modell wurde durch die Entwicklung neuer Druckköpfe mit noch kleineren Düsen und höherer Frequenz bei gleich hoher Bildqualität eine zwei- bis vierfach höhere Druckgeschwindigkeit erreicht. Der Quantum druckt mit 1.200 dpi und Tröpchengrößen von 10 Picoliter und produzierte beachtliche 300 Quadratmeter pro Stunde im Produktionsmodus sowie 150 bis zu 180 Quadratmeter pro Stunde im Qualitätsmodus. Die Modelle Virtu 25 und Virtu 35 bleiben weiter im Programm, der Virtu Quantum ist ebenfalls als Quantum 25 und Quantum 35 in 250 und 350 Zentimeter Druckbreite erhältlich. Der VirtuVertrieb hat speziell mit dem Hochleistungsdruck auf Glas in Deutschland große Erfolge erzielt.
Der Posterdrucker-Markt Im Bereich der Posterdrucker gab es bei den wichtigsten vier Anbietern neue Modell, die alle schneller und besser drucken können. Mit Preisen zwischen 15.000 und 30.000 Euro werden sie auch bei hoch spezialisierten Wide Format Druckereien eingesetzt, haben aber ihre größten Kundenkreise bei Akzidenzdruckereien als kleine Ergänzung des Angebots, aber vor allem in der Werbetechnik und Schilderproduktion.
Epson Der Epson SureColor SC-S30600, auf der Fespa Digital vorgestellt, wurde auf der drupa im Einsatz gezeigt und ist für die Produktion von Werbebannern, Schildern, Folien zum Bekleben von Fahrzeugen sowie für Indoor- und OutdoorWerbung gedacht und druckt mit CMYK auf bis zu 161 Zentimeter Breite. Der Drucker verwendet einen neu entwickelten Micro Piezo TFP-Druckkopf mit einer Auflösung von 1.440 × 1.440 dpi. Die neuen Epson UltraChrome GS2 Tinten sind geruchlos und nickelfrei, weshalb
die SureColor-Modelle in Innenräumen ohne zusätzliche Belüftung arbeiten können. Mit 7,3 Quadratmeter pro Stunde im Qualitätsmodus und bis zu 29,4 Quadratmeter pro Stunde im Entwurfsmodus ist es sehr produktiv. Das zweite Modell, SureColor SC-S50600, hat zwei Druckköpfe und Weiß als fünfte Farbe und druckt mehr als doppelt so schnell, nämlich 53,2 Quadratmeter pro Stunde im Entwurfsmodus und 17,9 Quadratmeter pro Stunde im Qualitätsmodus. Das dritte Modell, SureColor SC-S70600, ist ein 8-Farbendrucker für Bilddrucke in höchster Qualität, der mit weißer und metallicfarbiger Tinte zum 10-Farbendrucker wird. Mit seinen zwei Druckköpfen produziert er ebenso schnell wie der SC-S50600. Die SureColor-T-Serie der CAD-Drucker in 61, 91 und 112 Zentimeter Druckbreite wurden ebenfalls schneller und drucken ein DIN A1-Poster auf Normalpapier in 28 Sekunden, auf gestrichenem Papier in 72 Sekunden.
Mimaki Die zwei in Barcelona vorgestellten Drucker JV400-130/160LX und JV400-130/160SUV wurden live gezeigt. Der JV400-130/160LX arbeitet mit sechs Farben plus Weiß und soll der erste Latex-Inkjetdrucker sein, der auch Weiß drucken kann. Die Mimaki Latex-Tinten härten bereits bei Temperaturen von 40 bis 60 Grad Celsius aus, so dass viele hitzeempfindliche Materialien eingesetzt werden können. Der Druckkopf erzeugt variable Druckpunkte mit nur vier Picolitern, was feinste Farbverläufe ohne sichtbare Körnung sicherstellt. Mit der Auflösung von 900 x 900 dpi druckt er 18,1 Quadratmeter pro Stunde, mit 900 x 1.200 dpi noch 14,2 Quadratmeter pro Stunde. Der JV400-130/160SUV druckt mit vier neu entwickelten CMYK-Lösungsmitteltinten bis zu 18 Quadratmeter pro Stunde. Die UV-Einheit härtet die gedruckte Tinte, was dem fertigen Druck eine glatte und glänzende Oberfläche
Der ValueJet 1638 druckt in 161,5 Zentimeter Breite auf beschichteten und unbeschichteten Materialien mit vier CMYK-Eco Solvent-Tinten brillante Farben in hoher Druckgeschwindigkeit. Foto: Kurt Wolf
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verleiht, die sehr kratzbeständig und wetterfest ist. Dabei behalten die Farben ihre Intensität wie man es von einem Lösungsmitteldrucker erwartet und gewohnt ist. Großes Interesse hatte auch der JFX 1631 Plus Flachbettdrucker, der in 160 Zentimeter Breite und bis zu 310 Zentimeter Länge drucken kann. Er druckt mit harten oder flexiblen UV-Tinten und härtet mit UV LED Lampen mit einer Lebensdauer von 10.000 Stunden.
Mutoh Der gezeigte ValueJet 1638 druckt in 161,5 Zentimeter Breite auf beschichteten und unbeschichteten Materialien mit vier CMYK-Eco Solvent-Tinten brillante Farben in hoher Druckgeschwindigkeit. Mit zwei Düsenreihen pro Farbe druckt er mit bis zu 1.440 dpi Auflösung und produziert mit 720 x 1.080 dpi 36 Quadratmeter pro Stunde. Mit einem Preis von 22.000 Euro, 25.900 Euro mit Aufwicklung, hat er ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis.
Roland DG Roland DG stellte einen neuen VersaArtTintenstrahldrucker vor, der in 163 Zentimeter Breite mit Eco-Sol MAX-Tinten druckt. Die wichtigsten Eigenschaften sind die hohe Druckgeschwindigkeit und die Druckqualität. Der Druckkopf mit 1.440 dpi Auflösung schießt die Tröpfchen in sieben verschiedenen Größen, reproduziert feinste Details und erzeugt lebendige, intensive Farben. Der doppelte CMYK-Modus des 8-Farbendruckers bietet außergewöhnlich gleichmäßige Farben, auch bei den höchsten Druckgeschwindigkeiten. Außerdem zeigt Roland DG den BN-20 mit weißer Tinte. Früher war dieser Desktopdrucker/Schneideplotter nur mit CMYK oder CMYK+Metallic verfügbar; nun gibt es das Gerät also auch mit CMYK+Weiß. Der BN-20 wurde speziell für die Produktion von kleineren Druckauflagen entwickelt. Mögliche Einsatzgebiete sind Hitzetransfers für Textilien, Etiketten, Sticker, Werbematerial und Beschilderung.
Der BN-20 von Roland wurde speziell für die Produktion von kleineren Druckauflagen entwickelt. Mögliche Einsatzgebiete sind Hitzetransfers für Textilien, Etiketten, Sticker, Werbematerial und Beschilderung. Foto: Roland DG
print+publishing 195|12
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Mimaki Inkjet-Flachbettdrucker JFX500-2131 Schnell und präzise Der JFX500-2131 ist ein ultraschneller UV-LED-Inkjet-Flachbettdrucker. Das mit neu entwickelten Druckköpfen ausgestattete System zeichnet sich mit einer Druckgeschwindigkeit von bis zu 60 Quadratmeter pro Stunde im Vierfarbmodus bzw. von bis zu 50 Quadratmeter pro Stunde im Weißdruckmodus durch einen hervorragenden Durchsatz aus. Der JFX500-2131 unterstützt den Druck von feinen Details und Schriften bis Größe von nur 2 Punkt. Durch den großen Arbeitstisch mit einer Fläche von 2.100 x 3.100 Millimeter kann eine Vielzahl von Substraten mit einer Materialdicke von bis zu 100 Millimeter bedruckt werden. Inzwischen gewährleistet das UV-LEDHärtungsmodul eine deutlich höhere Härtungseffizienz, so dass jetzt auch im Hochgeschwindigkeitsdruck keine ungehärtete Tinte mehr verbleibt. Zur Erfüllung aller jobspezifischen Anforderungen wird eine große Auswahl an harten oder flexiblen Tinten angeboten. Durch die Verwendung umweltfreundlicher, energiesparender LEDs mit längerer Lebensdauer bietet das System auch ökologische Vorteile. Zudem entstehen durch den Druck mit UV-härtenden Tinten nahezu keine flüchtigen organischen Verbindungen. Außerdem ist der Druckprozess effizienter, weil größere Substrate verwendet werden können. Bei Flachbettdruckern spielt die Ausrichtungsgenauigkeit eine große Rolle. Die millimetergenaue Ausrichtung kann sich jedoch als äußerst schwierig erweisen. Genau für diesen Zweck ist das Easy Direct Print System gedacht, das mit einer speziellen Kamera und Software (ein Plug-In für RasterLink 6) zur Messung und automatischen Korrektur von Ausrichtungsfehlern ausgestattet ist. Da die Druckdaten automatisch auf Basis der Schablone angepasst werden, lassen sich selbst bei grober Einstellung genaue Druckergebnisse erzielen.
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Seiko Instruments Neue Lösungen für »Signage«-Anwendungen Als neues Konzept zur Reduzierung der Betriebskosten hat Seiko II kürzlich das »Bulk Ink« System auf der H2-104s in der 2 x CMYK Konfiguration vorgestellt. Die bereits sehr hohe Produktivität der H2-Maschine wurde nun noch zusätzlich verbessert. Durch ein Volumen von 6 Litern pro Farbe wird die Maschine so zum ultimativen »Rund um die Uhr«-Drucker. Mit dem »Neon Ink«, der weltweit ersten lösungsmittelbasierenden fluoreszierenden Tinte, können auffällig lebendige Farben dargestellt werden. Zwei Farben, Neon Gelb und Neon Pink, werden zur Verwendung auf der W-Serie angeboten. Sie können nicht nur als Spotfarben sondern auch in Kombination mit CMYK verwendet werden, um die Chrominanz von Fotos zu verbessern. Das Druckbild leuchtet bereits bei Tageslicht und fluoresziert unter Schwarzlicht. Neu im Programm: der W-54s zusammen mit GX Farbe. Diese bietet exzellente Farbdichte und hohe Haltbarkeit im Außenbereich bei gleichzeitig niedrigem Tintenverbrauch und geringen Betriebskosten. Alle Seiko Drucker verfügen über zahlreiche innovative Druckfunktionen. Die Smart Nozzle Mapping Funktion erlaubt es bis zu zehn ausgefallene oder verstopfte Düsen pro Druckkopf zu ersetzen, ohne dass die Bildqualität leidet oder es zu Geschwindigkeitsverlust während des Druckens kommt. Mit der Dynamic Dot Printing Technologie kann auch bei maximaler Geschwindigkeit, ohne Verlust an Farbdichte und Feinkörnigkeit, gedruckt werden. Die neue Generation der Smart Pass 3 Technologie verbessert die Druckqualität erheblich und ermöglicht den Druck auf einer großen Bandbreite an Medien. Die in der Grundausstattung enthaltene CP Manager Software (windowsbasiert) erlaubt es dem Bediener auf einfache Weise den Druckerstatus zu überwachen, die Einstellungen zu ändern, den Tintenfüllstand zu überprüfen oder Wartungsintervalle einzusehen.
195|12 print+publishing
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MemJet überrascht mit neuen schnellen Druckköpfen
Inkjet wird noch schneller
Auf der drupa 2012 tauchten erstmals neue Inkjet-Hochgeschwindigkeitsdrucker auf, die mit einem MemJet genannten Sprühdüsenkopf arbeiten, der in Drucksystemen fest montiert, in 22,3 Zentimeter Breite mit 70.400 Düsen und der ultraschnellen »MemJet Wasserfall-Druckkopf-Technologie« auf das unter ihm durchlaufende Substrat druckt. Die beeindruckendste Demonstration war der Posterdrucker Velocity, der mit 106 Zentimeter Breite bis zu 500 DIN A0-Poster vierfarbig pro Stunde – 15-mal schneller als bisherige Posterdrucker – druckt. Text Kurt K. Wolf
Das gleichzeitige Auftauchen dieser Hochleistungsdüsenköpfe in Maschinen der Lizenznehmer Canon Océ, Delphax, FujiXerox, Neopost, Own-X, Rapid und Xanté Drucksysteme macht neugierig, woher dieser Druckkopf plötzlich kommt.
Wurzeln in Australien Die Entwicklung des MemJet-Druckkopfes stammt von Kia Silverbrook, dem früheren Direktor von Canons CiSRA Entwicklungszentrum in Australien, der 1995 ein Entwicklungslabor für MEMS, (Mikro-Elektro-Mechanische-Systeme) in Balmain, Sydney gründete. Seitdem hat er einen Schatz von mehr als 3.000 Patenten angehäuft, mehr als 2.000 weitere sind angemeldet, was ihn wohl zum fruchtbarsten Entwickler der Welt machen dürfte. Immer
Der MemJet-Druckkopf druckt in 22,3 Zentimeter Breite mit 70.400 Düsen mehr als 700 Millionen Tröpfchen pro Sekunde. Foto: MemJet
bedacht im Hintergrund zu bleiben, publizierten Kia Silverbrook und seine Partnerin Janette Lee selten mehr als die Patente, trotz der fast 500 Wissenschaftler und Ingenieure, die in dem geheimnisvollen Fabrikbau in Nort Ryde, Sydney, arbeiten. Das Gebäude trägt keinen Namen, nur ein »Private Property«-Schild und ist umringt von Sicherheitszäunen. Die Forschungs- und Entwicklungsfirma arbeitet zusammen mit der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, welche die MEMS Hardware und Controller herstellt.
Vertrieb aus Kalifornien
Blick auf die Wasserfall-Sprühdüsen für die wasserbasierten Farbstofftinten des MemJet-Druckkopfs. Foto: MemJet
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Der kommerzielle Vertrieb erfolgt über »MemJet Firmen«, deren Zentrale in San Diego liegt und Vertriebsbüros in Dublin, Taipeh, Singapur und Sydney gegründet hat. Sie vertreiben weltweit die Lizenzen und Produkte an Hersteller von Inkjet-Drucksystemen für die Geschäftsfelder Etikettendruck, Wide Format Druck, Home & Office sowie Fotodruck. Die neuen MemJet-
Köpfe werden neben den bereits auf der drupa gezeigten sieben Inkjet-Drucksystemen auch bei vielen anderen Herstellern von InkjetDruckmaschinen Beachtung finden, weil sie das Rennen um höhere Druckgeschwindigkeit weiter treiben. Hier die Produkte, die auf der drupa zu sehen waren:
Velocity-Posterdrucker Dass ein globaler Konzern wie Canon Océ den Posterdrucker Velocity mit den Inkjetköpfen von MemJet auf dem drupa Stand live vorführte, so kommt dies einer Taufe der Wasserfall-Technologie gleich. Der Velocity druckt mit fünf MemJet-Köpfen nebeneinander in 106,7 Zentimeter Breite und mit fünf dieser Druckleisten hintereinander für die vier CMYKK-Farben bis zu 500 DIN A0-Poster pro Stunde. Die fünf nebeneinander montierten Druckköpfe drucken mit 352.000 Düsen mit einer Frequenz von 9,6 kHz 3,4 Milliarden Tintentröpfchen von 1,2 Picoliter pro Sekunde. print+publishing 195|12
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Der im letzten Moment auf die drupa gebrachte Velocity druckt mit der MemJetTechnologie bis zu 500 DIN A0-Poster pro Stunde und ist nach Canons Angaben damit 15-mal schneller als seine konventionelle Tintenstrahldrucker. Foto: Kurt Wolf
Das ergibt eine bisher nicht gekannte hohe Auflösung von 1.600 x 1.600 dpi und ist zugleich nach Canons Angaben damit 15-mal schneller als ihre konventionellen Tintenstrahldrucker. Der MemJet-Kopf kann leicht ausgewechselt werden, ist als Verschleißteil konzipiert, soll nur 300 US Dollar kosten und eine durchschnittliche Lebensdauer von 10.000 Metern erreichen.
Bogendruckmaschine Elan 500 Das US-Kanadische Unternehmen Delphax ist bisher mit Digitaldrucksystemen wie dem CR2200 international bekannt geworden. Mit Elektronenstrahl-Bebilderung druckt er von der Rolle bis zu 2.200 A4-Seiten pro Minute, leider aber nur in Schwarzweiß. Auf der drupa zeigte Delphax nun erstmals mit der Elan 500 ein farbiges Inkjet-Drucksystem, das mit der MemJet-Technologie 5-farbig auf DIN A2-Bogen 250 Duplex oder 500 A4-Seiten Simplex drucken kann, auf Papiere von 60 bis 350 Gramm pro Quadratmeter. Mit 1,2 Picoliter kleinen Tröpfchen und der Auflösung von 1.600 x 800 dpi wird in einer Qualität gedruckt, auf der Delphax jetzt sprichwörtlich mit Elan seine weiteren Modelle aufbaut.
Delphax stellte mit der Elan 500 ein Inkjet-Drucksystem mit der MemJet-Technologie vor, das 5-farbig auf DIN A2-Bogen 250 oder 500 A4-Seiten auf Papiere von 60 bis 350 Gramm pro Quadratmeter druckt. Mit 1,2 Picoliter kleinen Tröpfchen und der Auflösung von 1.600 x 800 dpi wird Delphax jetzt mit Elan weitere Modelle vorstellen. Foto: Kurt Wolf
FujiXerox Posterdrucker Das Unternehmen zeigte auf dem Stand des RIP-Anbieters Caldera einen Single-PassInkjetdrucker, der in 106 Zentimeter Breite auf Rollenmaterial vierfarbig wasserbasierte Pigmenttinten mit der Technologie von MemJet verdruckt. Der von FujiXerox entwickelte Posterdrucker druckt mit dem rasanten Tempo von 15 Zentimeter pro Sekunde mit 1.600 x 1.600 dpi 14 DIN A1-Poster, mit 1.600 x 800 dpi sogar 28 DIN A1-Poster pro Minute. Auf dem Stand zeigte man Drucke auf Rollenpapier von 85 Gramm pro Quadratmeter, aber auch auf Polyesterfolien und schwerere Leinwände. FujiXerox will den Drucker noch in diesem Jahr im asiatischpazifischen Raum für die Zielmärkte CAD und Geoinformationssysteme auf den Markt bringen. Xerox hingegen, für den FujiXerox-Vertrieb in den USA und Europa zuständig, will ihn auch in der Druckindustrie verkaufen.
Maildrucker Neopost AS-970C Der AS-970C von Neopost bedruckt Umschläge, Briefpapier, Hochzeits-, Geburtstags- und Urlaubskarten ebenso wie Adress-, Barcode-, Portoaufdrucke und mehr. Durch den starren Druckkopf wird eine Geschwindigkeit von 7.500 Umschlägen pro Stunde erreicht. Laser-
Der Xanté Excelagraphix 4200 druckt 1.171 Quadratmeter pro Stunde. Foto: MAS
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drucker erreichen bei 1200 dpi nicht mehr als 3.000 Exemplare pro Stunde.
Etikettendrucker Speedstar 3000 Ein Etikettendrucker des ungarischen Unternehmens OWN-X Speedstar 3000 druckt in 22 Zentimeter Breite einfarbig 30 Zentimeter pro Sekunde oder 2.000 Etiketten pro Minute. Der OWN-X WF 42 -Drucker druckt mit fünf nebeneinander versetzten Druckköpfen in 106 Zentimeter Breite.
Etikettendrucker Rapid X1/X2 Die britische Impression Technology Europe zeigte zwei Rapid-Etikettendrucker. Beide Rapid-Modelle X-1 und X-2 drucken 5-farbig mit 30 Zentimeter pro Sekunde oder 18 Meter pro Minute bei 1.600 x 800 dpi Auflösung, können aber auch mit halber Geschwindigkeit hochauflösende 1.600 x 1.600 dpi drucken. Während Rapid X-1 ein Tischgerät ist, ist der Rapid X-2 ein Standgerät, das größere Rollenvolumen verarbeitet und integrierte Weiterverarbeitungsfunktionen bietet.
Excelagraphix 4200 Der amerikanische Hersteller Xanté zeigte den Excelagraphix 4200, einen FlachbettPosterdrucker, der fünf MemJet-Druckköpfe versetzt nebeneinander montiert hat und damit bis zu 19,5 Quadratmeter pro Minute oder 1.171 Quadratmeter pro Stunde drucken kann. Das ist unglaublich schnell für Inkjetdrucker, die normalerweise 140 Quadratmeter nur im Draft-Modus drucken können. Bedruckt werden können alle Substrate, die wasserbasierte Pigmentfarben annehmen und sogar Schaumstoffplatten oder Wellpappe.
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OWN-X WideStar2000
Neue Ära für Wide Format Druck? Der WideStar2000 mit integrierter Memjet Technologie wurde bereits im April erstmals in Mailand präsentiert. Auf der drupa in Düsseldorf konnte dank einer kleinen Produktvorschau anhand eines Videos ebenfalls großes Interesse an der Maschine verzeichnet werden. In Mailand wurde der Drucker kürzlich präsentiert, ausgeliefert wird er ab August.
Own-X setzt beim neuen, schnellen WideStar2000 auf Memjet-Technologie. Foto: Own-X
Als Hersteller von Druckern mit Memjet Technologie (USA) ist die Firma OWN-X nun auch auf diesem Gebiet vertreten. Mit der weltweit schnellsten und bisher konkurrenzlosen Drucktechnologie von Memjet produziert die Firma bereits den Drucker SpeedStar3000 für die Etikettenindustrie. Das Überragende dieses Druckers besteht in einem Druckkopf mit über 70.000 integrierten Farbdüsen, welche die Farbe gleichzeitig über das Papier sprühen. Auch bekannt als die Memjet Wasserfall Druckkopf-Technologie ist diese Innovation ebenfalls das Herzstück des WideStar2000, welcher als 2-in-1-Drucker entwickelt wurde. Zum einen für den industriellen grafischen Bereich als auch für den Einzelhandel. Zum anderen bietet er bei hoher Leistungsfähigkeit eine optimal kostensenkende Lösung für den Farbdruck im CAD-Bereich (Computer Added Design). A0, A1, A2 und A3 können problemlos gedruckt werden ohne die Materialrollen wechseln zu müssen.
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Der WideStar2000 druckt bis zu 1,07 Meter breit aus zwei Materialrollen bei bis zu 18 Meter pro Minute. Das Material wird dabei in einem einzigen Durchgang von 352.000 unabhängig voneinander gesteuerten Düsen bedruckt. Der Druckerbetrieb und die Prozesskontrolle werden von der GUI-basierten OWN-X »Liberty« -Software gesteuert. Der Zugriff erfolgt über den integrierten Touchscreen. Liberty läuft auf einem eingebauten Windows-basierten Prozessor und verfügt sowohl über die Möglichkeit zur Ferndiagnose als auch über den Betrieb von Netzwerkdruckern. Der WideStar2000 verfügt ebenfalls über den integrierten OWN-X-RIP (Raster Image Processor, powered by Caldera). Durch den eigenen RIP-Prozessor werden hohe Geschwindigkeit und exzellente Bildverarbeitung gewährleistet.
In Kooperation mit der italienischen Firma Rigoli F.I.M.E. produziert OWN-X den WideStar2000 derzeit in Mailand. Rigoli F.I.M.E. ist bereits als etablierte Hersteller- und Distributionsfirma von Großformatdruckern bekannt. »Wir sind sehr stolz ein Teil dieser fantastischen Entwicklung des Großformatdrucks zu sein. Ich bin überzeugt davon, dass der WideStar2000 schnell im Markt etabliert sein wird und die Kunden eine starke Verbesserung ihrer Rentabilität verzeichnen werden«, so Vittorio Rigoli, CEO der Firma. »Die hohe Druckgeschwindigkeit des WideStar2000 wird neue Maßstäbe in der Entwicklung des gesamten Marktes des Großformatdrucks setzen«, sagt Dr. Jules Farkas, Vorsitzender und CEO von OWN-X. Der WideStar2000 wird ausschließlich von OWN-X autorisierten Wiederverkäufern weltweit vertrieben werden. print+publishing 195|12
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03.04.2012
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Christinger Partner AG mit HP FB7600
Industriell gefertigte Individualität Wer in der Schweiz Außergewöhnliches oder gar »Unmögliches« im Großformat präsentieren möchte, kommt an Christinger Partner nicht vorbei. Denn die Christinger Partner AG ist im Bereich der visuellen Kommunikation und deren Umsetzung der wohl führende Schweizer Anbieter. Gemeinsam mit HP Schweiz präsentierte das Unternehmen kürzlich mit dem HP FB7600 eine Weltpremiere im Digitaldruck. Text Dipl.-Ing. Klaus-Peter Nicolay
Das Leistungsspektrum umfasst Beschriftung und Werbung jeglicher Art an Gebäuden, auf Fahrzeugen, am Point of Sales oder auf Verkaufsmitteln. Innerhalb der Wertschöpfungskette deckt das inhabergeführte Unternehmen die Projektkoordination, Grafik, Produktion und Montage ab. Seit 1963 ist Christinger in der Großbildkommunikation tätig und setzt die Projekte am Standort Schlieren bei Zürich um. Insgesamt arbeiten hier 60 Spezialisten verschiedener Fachbereiche. Das Unternehmen versteht sich als Technologieführer und unterhält einen innovativen Maschinenpark, der vielseitig einsetzbar ist und eine zeitnahe und ökonomische Produktion ermöglicht. Insgesamt stehen acht Highend-Großformat-Digitaldrucker, zwei Siebdruckssysteme und fünf Schneideplotter zur Verfügung. Auf diesen Produktionssystemen lassen sich flexible und starre Materialien bedrucken und eine auf den jeweiligen Anwendungszweck maßgeschneiderte Umsetzung realisieren. Nach dem digitalen Druck entstehen auf den Cuttersystemen die finalen, bei Bedarf konturgeschnittenen, Produkte wie Displays, Sekundärverpackungen oder Promotionskleber.
Vom FB7500 zum FB7600 aufgerüstet Jetzt hat Christinger Partner seinen Maschinenpark um das Large-Format-Print-System HP FB7600 inklusive Weiß und damit um ein weiteres Highlight erweitert. Allerdings hat diese Installation eine gewisse Historie.
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Der FB7600 von HP bei Christinger Partner: Auch diese Maschine ist von der Ugra PSO-zertifiziert und arbeitet nach ISO 12647-2. Foto: Christinger
Christinger Partner hatte Anfang November 2011 den ersten HP FB7500 in der Schweiz in Betrieb genommen. Der Flachbettdrucker, der starre oder flexible Materialien in Formaten bis zu 1.650 x 3.200 Millimeter mit UV-härtenden Tinten druckt, produziert bis zu 500 Quadratmeter pro Stunde. Mit den vier Prozessfarben plus den Light Cyan und Magenta und einer Auflösung von bis zu 500 dpi druckt schon dieses Modell in einer hervorragenden Bildqualität. Nach der erfolgreichen Einlaufperiode wurde der HP FB7500 im Januar 2012 als erstes Modell weltweit auf den Stand des FB7600 aufgerüstet, wodurch sich jetzt auch Weiß als Zusatzfarbe drucken lässt. Der für die drupa
2012 angekündigte HP FB7600 lief somit bei Christinger Partner im Beta-Test. Diese Kooperation von HP und dem Großformatdrucker hatte zum Ziel, das System in einem industriellen Produktionsumfeld umfassend zu testen und serientauglich zu machen. Inzwischen hat der FB7600 einen festen Platz im LFP-Sortiment von HP eingenommen. Der so zum FB7600 aufgerüstete Flachbettdrucker produziert mit denselben Parametern wie der FB7500, jedoch mit einer Auflösung bis zu 600 dpi. Bei einem maximalen Druckformat von nun 1.600 x 3.200 Millimeter kann die maximale Materialstärke bis zu 25 Millimeter betragen. Dafür stehen sechs Farben (CMYK, Cyan Light und Magenta Light) plus Weiß zur Verfügung. print+publishing 195|12
visual communication
PSO im Large Format Unmittelbar nach der Aufrüstung zum FB7600 wurde mit Testdrucken für die Zertifizierung nach PSO/ISO 12647-2 begonnen, die auch erfolgreich bestanden wurde. Schließlich arbeitet Christinger Partner bereits seit Ende 2006 nach Prozess Standard Offset. Dabei ist die Schlierener Großformat-Digitaldruckerei europaweit die erste und einzige, die entsprechend von der Ugra zertifiziert ist. Dies stellt sicher, dass die Qualität vom Datenhandling über die Proofs bis hin zum Druck den aktuellsten Normen entspricht und eine permanente Qualitätskontrolle garantiert ist. ÁDas Erreichen der Zertifizierung des FB7600 war eine Voraussetzung für diese Investition – ebenso wie der Weißdruck für den Display- und Wellkartonbereich«, begründete Christinger-CEO Karlheinz Kaiser den Schritt zum HP-Digitaldrucksystem. »Die Zertifizierung zeigt zudem, welch überzeugende Farben der Digitaldruck heute erreichen kann.«
Breites Produktspektrum Mitte Juni 2012 präsentierten HP Schweiz und Christinger Partner auf den gemeinsam organisierten Eventtagen Gästen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der neuen Maschine. Mit dem fünf Tonnen schweren LFP-Drucker können großformatige Drucksachen effizienter produziert werden. Er bedruckt 3D-Displays, Verpackungen, doppelseitige Schaufensterkleber, Wellkarton und Hart-PVC. Was früher im Offset oder Siebdruck gedruckt werden musste, ist heute digital möglich. Damit einher geht ein klarer Kostenvorteil. »Die Digitaldrucke sind selbst in mittleren Auflagen bis zu 1.000 Stück günstig herzustellen als bisher«, erläutert Toni Fricker. Er ist Mitinhaber des Unternehmens und in der Geschäftsleitung für den Verkauf zuständig. »Für Marketingabteilungen bei unseren Kunden ist diese Druck-Neuheit revolutionär: Wir können in extrem kurzer Zeit POSMaterialien drucken – ab Auflage 1 und zu einem kompetitiven Preis in Offset-Qualität«, sagt Toni Fricker und ergänzt: »Dass wir Weiß jetzt als Zusatzfarbe drucken können, eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten. Insbesondere im Bereich der Verkaufsförderung und des Packaging zeigen sich die Vorzüge«, erläutert Toni Fricker. »Produkte wie Displays, Folienkleber, Hänger, Banner, Schilder, Poster oder Verpackungen erfahren damit einen neuen Lösungsansatz in der Produktion. »Und Dank der Zusatzfarbe Weiß sind innovative Produkte wie Schaufensterkleber druckbar, die anhand einer gedruckten Sperrschicht beidseitig lesbar sind. «Individualität industriell gefertigt« lautet das Motto bei Christinger. Dabei bietet die neue Technik noch ein enormes Potenzial hinsichtlich Kosten, Zeit und Aufwand. Und die 195|12 print+publishing
Kunden der Christinger Partner AG profitieren von qualitativ hervorragenden On-Demand-
Produktionen für ihr visuelles Erscheinungsbild.
Der Werdegang des Unternehmens ist geradezu typisch für dieses Marktsegment: 1963 gründete Emil Christinger eine Schriftenmalerei, die später durch den Siebdruck erweitert wurde. Wenn man so will, bestimmte auch in den zurückliegenden Jahrzehnten stets die Technik die Expansion und Diversifizierung, um ein rückläufiges Geschäft abzulösen (Wer malt heute noch Schriften?). Im Januar 1995 Karlheinz Kaiser Toni Fricker erfolgte der Verkauf des Unternehmens an den langjährigen Leiter Verkauf und Produktion, Toni Fricker, und den externen Unternehmensberater Karlheinz Kaiser. Seit dem Management-Buy-out heißt das Unternehmen Christinger Partner AG. Karlheinz Kaiser ist Geschäftsführer und Toni Fricker in der Geschäftsleitung für den Verkauf zuständig.
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Offset versus Digital im Halbbogenformat
Das Rennen hat begonnen Mit den Digitaldrucksystemen in der Formatklasse 50 x 70 Zentimeter brachte die drupa 2012 eine Maschinengeneration hervor, die eine klare Kampfansage an den klassischen Offsetmarkt ist. Dies heizt natürlich auch die Diskussion an, ob und für welche Produktionen der Digitaldruck in diesem Format überhaupt geeignet sein kann. Text Dipl.-Ing. Klaus-Peter Nicolay
Eine B2-Maschine wie die HP Indigo 10000 ist ungleich komplexer und aufwändiger als eine herkömmliche Digitaldruckmaschine. Foto: Klaus-Peter Nicolay
Großes Interesse bei Konica Minolta an den Druckmustern der B2-Maschine KM-1. Sie soll 2013 marktreif sein. Foto: Messe Düsseldorf
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Dabei ist diese Entwicklung gar nicht so neu. 1998 führte Xeikon bereits ein Digitaldrucksystem mit einer Breite von über 50 Zentimeter (und nahezu beliebiger Länge) ein und blieb mit der Rollenmaschine lange Zeit alleine in dieser Formatklasse, da die im Jahr 2000 von Indigo als XB2 gezeigte Schwarz-WeißBogenmaschine nie in Produktion ging. So machte Fujifilm zur drupa 2008 mit seiner Jet Press 720 im Bogenformat 50 x 70 Zentimeter auf sich und den neuen Zielmarkt aufmerksam: Akzidenzdruckereien. Die Vorstellung der Fujifilm-Maschine war der Startschuss für ein Rennen um das größere Format im Digitaldruck, das zur drupa deutlich an Fahrt aufgenommen hat. Allerdings dauerte es bis zum Verkaufsstart des Inkjet-Systems von Fujifilm, von dem inzwischen zehn Systeme in der Praxis arbeiten sollen, bis Ende 2011. Im Februar 2012 kündigte der japanische Hersteller eine weitere Maschine auf gleicher Basis für den Verpackungsmarkt an. Nur wenige Tage später lüftete HP Indigo in Tel Aviv sein wohl gehütetes Geheimnis, wenngleich es in der Branche längst Gerüchte um ein System im B2-Format gab. Doch HP Indigo setzte gleich noch einen oben drauf. Neben der HP Indigo 10000, die den Akzidenzdruckmarkt anvisiert, kommt mit der Indigo 20000 ein System für den Label- und Etikettenmarkt und mit der Indigo 30000 eine Maschine für die Faltschachtelproduktion
– allesamt Modelle, die auf der Elektro-InkTechnologie basieren, bei der pastöse Farben eingesetzt werden. Und je näher die drupa 2012 rückte, umso mehr Hersteller kamen aus der Deckung und kündigten ihrerseits neue Maschinen im B2-Format an. Nach der drupa 2012 zählen wir zehn Anbieter von digitalen B2-Bogenmaschinen, die ihre Maschinen im mitteleuropäischen Raum anbieten wollen.
Verschiedene Technologien So kündigten Komori und Konica Minolta eine Partnerschaft beim Bau von B2-Bogenmaschinen an und zeigten zur Messe gleich zwei Maschinen: die KM1 am Konica-MinoltaStand und bei Komori die Impremia IS29. Die baugleichen Modelle, die unter jeweils eigenen Brands vermarktet werden sollen, produzieren mit UV-Tinte vierfarbig geradeaus (3.300 Bogen pro Stunde) und im Schön- und Widerdruck (1.650 Bogen pro Stunde) bei einer maximalen Druckauflösung von 1.200 x 1.200 dpi auf Papieren von 0,06 Millimeter bis (geplant) 0,6 Millimeter. Auf der gleichen Technologie basierend zeigte Komori noch die Rollenmaschine Impremia IW20, die mit einer Bahnbreite von 530 Millimeter und einer Geschwindigkeit von 75 Meter pro Minute produzieren soll. Auch der französische Hersteller mgi kündigte mit dem Alphajet eine mit UV-Tinte arbeitende B2-Maschine an, die 3.000 Bogen print+publishing 195|12
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Maschinen wie die Speedmaster 75 Anicolor könnten es den digitalen B2-Maschinen schwer machen. Foto: Heidelberg
4/0 pro Stunde produzieren, UV-Spotlack ermöglichen und Papier bis 500 Gramm pro Quadratmeter verdrucken soll. Während sich mit Ausnahme von HP Indigo praktisch alle Hersteller auf unterschiedliche Tintentechnologien konzentrieren, kommt auch der sogenannte Liquid-Toner (Flüssigtoner) ins Spiel. Miyakoshi und Ryobi zeigten einen B2Prototypen, der 4/0-farbig 8.000 Bogen pro Stunde bei 1.200 dpi produzieren soll. Xeikon wiederum kündigte die TrilliumTechnologie an, die auf Grundlage eines hochviskosen Toners die Lücke zwischen Toner und Inkjet schließen soll. Wann die Maschine auf den Markt kommen soll, ist aber ebenso offen wie die Frage, ob es wirklich eine ‚Game-Changing’-Technologie ist, wie Xeikon behauptet. Das Spiel in der Druckindustrie ändern könnte dagegen die Nano-Ink des IndigoGründers Benny Landa. Er stellte gleich sechs Modelle (Bogen im B3-, B2- und B1-Format, Rollen mit 560 Millimeter Bahnbreite geradeaus und 560 Millimeter beidseitig sowie 1.020 Millmeter einseitig) vor. Nach den Ausführungen von Benny Landa hat die Nanografie gegenüber anderen Verfahren einen größeren Farbraum, schärfere Rasterpunkte, einen geringen Farbverbrauch und ist kostengünstiger als andere Druckverfahren.
Prototypen und Studien Doch wie bei Landa ist vieles von den zur drupa angekündigten Technologien noch Zukunftsmusik. Bis die Systeme wirklich stabil produzieren, sollte man die Ipex 2014, wenn nicht sogar die drupa 2016 als Zeitfenster im Auge behalten. Schließlich benötigte auch Fujifilm gut drei Jahre, bis die ersten Maschinen im Markt installiert wurden. Und auch die Indigo 10000 ist keine Entwicklung, die HP Indigo so nebenbei aus dem Hut zauberte: 2006 wurde das Projekt mit zwei Personen an195|12 print+publishing
Auch Rollenmaschinen wie die KBA RotaJet werden ein Wörtchen mitreden, ob der B2-Bogen-Digitaldruck zum Erfolg wird. Foto: Messe Düsseldorf
gestoßen, an dem mittlerweile 400 Ingenieure arbeiten. Die HP Indigo 10000 wird frühestens Ende 2012 verfügbar sein, auf die beiden anderen Maschinen müssen sich Anwender bis mindestens 2013 gedulden. Auch bei den anderen Anbietern, die ihre B2-Modelle als Technologie-Studien oder Prototypen vorstellten, wird es sicherlich zwei bis drei Jahre dauern, bevor man von marktoder produktionsreifen Modellen sprechen kann. Von der Ryobi-Maschine ist vor 2014 sicherlich nichts zu erwarten, der Alphajet von mgi kommt auch nicht vor Ende 2013 und über die Markteinführung der Komori IW 20 ist noch nichts bekannt. Mit der Impremia IS29 beziehungsweise KM-1 ist nach Angaben von Konica Minolta in der zweiten Jahreshälfte 2013 zu rechnen.
Ein umkämpfter Markt Sind diese Maschinen dann aber erst einmal verfügbar, wird es wohl zu Verschiebungen in dieser Formatklasse zwischen Offset- und Digitaldruck kommen. Denn die digitalen Systeme werden gegen die Offsetmaschinen von Heidelberg, KBA, Komori, manroland, Ryobi etc. antreten, die ihrerseits die Grenze der wirtschaftlichen Druckproduktion immer weiter nach unten drücken. Beste Beispiele waren die auf der drupa vorgestellten Modelle KBA Rapida 75 und die Speedmaster Anicolor 75 von Heidelberg. Digitaldruckmaschinen im B2-Format kommen von Delphax, Fujifilm, HP Indigo, Komori in Kooperation mit Konica Minolta, von Landa, Miyakoshi gemeinsam mit Ryobi, von mgi sowie Screen. Rechnet man die digitalen Rollen noch dazu, erweitert sich der Kreis noch um Hersteller wie KBA, Xeikon, HP, Kodak, Impika, Océ, Ricoh und Timsons. Dass es bei den Großen im Tonergeschäft relativ ruhig blieb und weder Canon noch Kodak, Ricoh oder Xerox (neu ist hier nur
die iGen 150) Neuheiten zeigten, wurde von Vertreter der Unternehmen damit begründet, dass die von ihnen angebotenen Modelle bewährt und sofort verfügbar seien. Allerdings gibt es Gerüchte, wonach Xerox etwas im Köcher hat, was noch 2012 präsentiert werden soll. Ob es die Übernahme eines Unternehmens ist oder eine reine Vertriebslösung (möglicherweise Modelle von Impika), wird sich zeigen.
Produktionssysteme auf Offset-Niveau? Mit dem Sprung in die höhere Formatklasse haben Digitaldruckmaschinen ihr ‚CopyshopImage’ jedenfalls endgültig abgelegt: Es sind ausgewachsene Produktionssysteme, die es in Größe und Gewicht mit ihren analogen Pendants aufnehmen können. Und neben der Qualität liegen auch die Investitionskosten auf Offset-Niveau. Mit dem größeren Format erschließen sich dem Digitaldruck Anwendungen, die bisher aufgrund der Formatbeschränkung nicht realisierbar waren – zum Beispiel im Verpackungsdruck, bei Postern oder Buchumschlägen. Das größere Format erlaubt zudem das Drucken mehrerer Nutzen auf einem Bogen, was die Produktivität des Digitaldrucks erhöht und die Auflage, ab wann ein Job gegenüber dem Offsetdruck wirtschaftlich ist, neu definiert. So können die typischen Vorteile des Digitaldrucks wie die Personalisierung oder Individualisierung auch bei mittelgroßen Auflagen genutzt werden. Damit stehen auch die eindeutigen Gewinner des Kampfs um das B2-Format fest: Es werden die Digitaldrucker von Fotobüchern vom größeren Format profitieren – sofern sie über ein entsprechendes Know-how in der Druckweiterverarbeitung verfügen. Schließlich drucken sie individualisiert Auflage 1 und müssen die Drucke anschließend in hoher
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Landa stellte seine Nano-Ink-Technologie gleich für mehrere Maschinen vor: Bogenmaschinen vom Format A3+ über B2 bis B1 sowie Rollenmaschinen. Foto: Messe Düsseldorf
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Qualität binden. Daneben eignen sich die Maschinen aber auch generell für alle Akzidenzaufträge mit kleinem Volumen, für Bücher aller Art, Poster und Aufträge, die im Offsetdruck bisher nicht kostengünstig in kleinen Auflagen zu produzieren waren.
Leistungsfähig und teuer Deshalb könnten Digitaldruckmaschinen der B2-Klasse auch für bisher reinrassige Offset-Drucker und vor allem für Gemischtbetriebe mit Offset- und Digitaldruckmaschinen einen gewissen Reiz haben. Könnte man also unbekümmert davon ausgehen, es sei völlig gleichgültig, ob im Offset- oder Digitaldruck produziert wird, zumal sich durch den Formatsprung der digitalen Drucksysteme auch eine Produktivitätssteigerung vollzieht? Eine gewisse Portion Skepsis scheint doch angebracht. Mehr Qualität und Produktivität sagt nämlich nicht viel über die wirtschaftliche Seite dieser Entwicklung aus. Wenn es um die Wirtschaftlichkeit geht, zählen eben andere Faktoren. Die neue Generation an Digitaldrucksystemen ist zwar recht leistungsfähig, aber auch sehr teuer. Teilweise sind die angekündigten und bereits verfügbaren Modelle sogar teurer als die Konkurrenz aus dem Offsetbereich. Wobei nicht von Straßenpreisen, sondern von Listenpreisen auszugehen ist. Eine Fujifilm Jet Press 720 soll immerhin etwa 1,5 Millionen Euro und eine HP Indigo 10000 rund 1,5 Millionen Dollar (je nach Peripherie auch mehr) kosten. Maschinen wie die Alphajet von mgi oder die KM-1 von Konica Minolta dürften unter einer Million Dollar auch nicht erhältlich sein. Das mag sich zwar aufgrund der absehbaren Wettbewerbssituation noch ändern, doch müssen die Hersteller ihre Entwicklungskosten auch erst einmal wieder einspielen. Und die Anwender werden sehr genau rechnen müssen, ob das Modell mit dem B2-Format passt.
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Nachdem die Fujifilm Jet Press 720 inzwischen bei zehn Kunden im Markt arbeitet, stellte der japanische Konzern zur drupa mit der Jet Press F eine Maschine für den Verpackungsbereich vor. Foto: Michael Kausch
Mangelnde Produktivität? Die Fujifilm Jet Press 720 beispielsweise produziert 2.700 Bogen pro Stunde, wobei kein Wendebetrieb möglich ist. Die Produktivität einer HP Indigo 10000 liegt beim einseitigen, vierfarbigen Druck bei 3.450 Bogen pro Stunde (doppelseitig 1.725), was nicht einmal einem Viertel einer Offsetmaschine entspricht. Da wird man genau abwägen müssen, ob dieser Nachteil durch das Personalisieren aufgewogen werden kann. Eines der wichtigsten Features ist sicherlich der beidseitige Druck. Dabei hat HP Indigo einen interessanten Ansatz gefunden: Mit dem Enhanced Productivity Mode EPM wird im Dreifarbendruck ohne Schwarz produziert. Indigo gibt an, dass etwa 90 Prozent aller Sujets auf diese Weise produziert werden könnten. Die Ergebnisse sind beeindruckend und neben den geringeren Druckkosten (drei statt vier Clicks) wird eine 33 Prozent höhere Geschwindigkeit erzielt. Einen weiteren Vorteil könnten die Digitaldrucksysteme von HP Indigo zudem noch ausspielen: Bis zu sieben Farben in einem Durchgang – und das auch beidseitig. Im Offsetdruck hat man in diesem Format eher selten von einer 14-FarbenWendemaschine gehört.
Integration in vorhandene Workflows Für Offset-Drucker könnte es durch das größere Format leichter werden, den Digitaldruck in vorhandene Workflows zu integrieren. Denn mit dem B2-Format wird der vorhandene Arbeitsablauf notwendigerweise beibehalten. Digitaldruck im größeren Format bedeutet für die meisten Anwendungen nämlich, dass die Produktion nicht mehr als Inline-Prozess durchgeführt werden kann, sondern dass die Weiterverarbeitung genutzt werden muss. Damit ändert sich der Produktionsablauf grundlegend und die bisherigen Vorteile des
Digitaldrucks einer schnellen Produktion lösen sich in Luft auf. Zwar ist nicht mit langen Trocknungszeiten zu rechnen, doch muss sich der zusätzliche Arbeitsschritt in der Buchbinderei bei der Kalkulation einer Drucksache bemerkbar machen.
Wettbewerb geht in die nächste Runde Im Vergleich zum Offsetdruck bleibt dann nur noch der Vorteil, individualisierte Drucke herstellen zu können – und genau da ist die Nachfrage in den Märkten bis heute noch sehr zurückhaltend. Wirklich individuelle Druckprodukte sind – von Fotobüchern einmal abgesehen – bislang eher die Ausnahme als die Regel: Nur etwa 10 Prozent aller digital gedruckten Drucksachen werden personalisiert. Dies wird sich wohl durch das größere Format auch nicht ändern. Die technische Seite der Druckproduktion ist aber nur ein Teil der Entwicklung. Die zweite Seite ist die Vermarktung der Druckerzeugnisse. Durch die neue Entwicklung werden sich Digital- und Offsetdrucker möglicherweise immer ähnlicher. Unterschiede kann es dann eigentlich nur noch durch eine Spezialisierung auf ganz bestimmte Druckprodukte und Anwendungen geben. Jetzt wird es also ernst. Denn nachdem der Digitaldruck das über Jahre als ausreichend definierte A3-Überformat verlässt und sich den Formatbereich 50 x 70 Zentimeter vorgenommen hat, werden Druckereien nun sehr genau kalkulieren müssen, wann sich welches System für welche Anwendung eignet. Der Kampf zwischen Offset- und Digitaldruck erhält damit eine neue Qualität und geht in die nächste Runde.
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Moderne Technik der KBA Rapidas macht es möglich
Weniger Stromverbrauch trotz hoher Leistung Der Bogenoffsetdruck ist ein energieintensiver Prozess. Umso wichtiger ist es, energieeffiziente Baugruppen zu entwickeln und anfallende Abwärme sinnvoll zu nutzen. Bei KBA beschäftigt man sich sich schon länger mit diesem Thema und hat interessante Lösungen entwickelt. Text Dr. Sascha Fälsch
Der Energieverbrauch einer Bogenmaschine ist stark auftragsabhängig. Neben allgemeinen Maßnahmen zur Optimierung des Energieeinsatzes, von denen jeder Anwender profitiert, gibt es primärenergetisch sinnvolle Zusatzlösungen, die sich aufgrund der damit verbundenen Investitionen nur für bestimmte Druckanwendungen lohnen. Um die Potenziale für eine sinnvolle energetische Nutzung der von der Maschine produzierten Abwärme zu bestimmen, waren zeitintensive und exakte Messungen nötig. Auf der Basis des gewonnenen Datenfundaments hat KBA technische Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz als Standard oder Option in die Rapida-Baureihen integriert. Nachfolgend wichtige Beispiele:
Vier-Quadranten-Antrieb erhöht Wirkungsgrad Schon beim Antriebskonzept der Rapidas wird der Gesamtwirkungsgrad durch einen Vier-Quadranten-Antrieb erhöht, da dieser die Bremsenergie in das Versorgernetz zurückspeist. Dadurch wird der Stromverbrauch besonders bei Rüstprozessen reduziert. KBA bevorzugt den direkten Riemenantrieb auf den ersten Druckzylinder.
Wellenloser DriveTronic-Anleger Der KBA DriveTronic-Anleger kommt ohne mechanische Getriebe, Längswellen und andere energieschluckende Verschleißteile aus. Stattdessen werden Direktantriebe mit einem hohen Wirkungsgrad eingesetzt. Proportionalventile in Verbindung mit einem geregelten Luftschrank sorgen dafür, dass nur die am Bogentrenner wirklich benötigte Blas- und Saugluftmenge bereitgestellt wird. Dies bedeutet weniger
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Spielfreie Wälzlager an den KBA Rapidas tragen schon lange zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei.
Energie für die Luftbereitstellung. Im Bereich des Saugbandes stellen dezentrale Einzellüfter einen energieeffizienten Bogentransport sicher.
Ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS Die nunmehr in allen Formatklassen als Option verfügbare ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS benötigt im Gegensatz zu mechanischen oder pneumatischen Systemen keine Saugluft und entlastet damit zusätzlich die energieintensive Luftbereitstellung.
Energiesparende Lagertechnik Dank spielarmer und leichtgängiger Wälzlager können die Druckzylinder und Übergabetrom-
meln ohne große Kraftanstrengung sogar mit einer Handkurbel gedreht werden. Diese bei KBA schon seit vielen Jahren angewandte Lagertechnik reduziert den Energieverbrauch der Rapida-Maschinen maßgeblich. Im Bereich der Bogenführung wird der Venturieffekt für die Reduzierung der Blasluft genutzt. Dabei vermindern Spoiler an den Übergabetrommeln wirkungsvoll Unterströmungen.
Optimierte Walzenzahl im Druckwerk Im Farbwerk erhöhen weniger Walzen die Reaktionsschnelligkeit. Gleichzeitig minimiert die optimierte Einstrang-Farbführung Reibungsund Energieverluste. Selbiges gilt für das print+publishing 195|12
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In der Auslage optimieren aerodynamische Spoiler an den Greiferwagen die Luftströmungen energieeffizient.
Dreiwalzenfeuchtwerk. Eine weitere Energiesparoption ist das Auskuppeln nicht benötigter Farbwerke. Allein dadurch können ca. 3 kW je Farbwerk am Gesamtenergieverbrauch eingespart werden. Zusätzlich tut man etwas für die Umwelt und den Geldbeutel, indem man sich teure Walzenpasten sowie die Zeit für das Aufbringen und Abwaschen spart.
AirTronic-Auslage braucht weniger Blasluft Die AirTronic-Auslage hat eine reduzierte Blasrohranzahl und braucht deshalb weniger Blasluft. Energieeffiziente Venturi-Düsen ermöglichen eine stabile Schwebebogenführung. Aerodynamische Spoiler an den Greiferwagen optimieren die Luftströmungen energieeffizient. Weniger Luftwiderstand und bessere Bogenführung bedeuten automatisch weniger Luftverbrauch.
Energiesparende VariDry-Trockner Eigenentwickelte Trocknersysteme neuester Generation ermöglichen erheblich mehr Energieeffizienz bei der Druckveredelung mit Lack. So kann bei IR/HL-Trocknung der KBA VariDryBlue-Trockner mit Wärmerückführung bis zu 50 Prozent Energie gegenüber klassischen Systemen einsparen. Die neuen VariDry UV-Trockner wurden in puncto Energieeffizienz ebenfalls maßgeblich verbessert. Erreicht wurde dies durch eine optimierte Reflektorgeometrie und ein verbessertes Wärmemanagement der Strahler. Die UV-Strahlungsausbeute konnte dadurch wesentlich erhöht werden. Der Einsatz von elektronischen Vorschaltgeräten spart zudem Energie im stand-by-Modus.
Freie Kühlung des Temperierkreislaufs Eine weitere Maßnahme ist die von KBA angebotene freie Kühlung des Temperierkreises. Hierbei wird bei genügend niedrigen Außentemperaturen der Rückkühlkreislauf direkt in den Temperierkreis eingekoppelt. Je 195|12 print+publishing
Eine optimierte Reflektorgeometrie und ein verbessertes Wärmemanagement der Strahler verbessern die Energieeffizienz beim Trocknen.
nach Aufstellort und Abwärmelast variiert die Nutzung des Systems. Bei Testmessungen konnte die freie Kühlung über 1.000 Stunden, das entspricht 11,5 Prozent des Jahresvolumens, effizient betrieben werden. Werden 220 Arbeitstage im Zweischichtbetrieb als Betriebszeit für das Kühlkombigerät und eine durchschnittliche Leistung von 6 kW im Temperierkreis angenommen, so müssen mittels des Kältekreislaufs 20,9 MWh aus dem Temperierkreis gekühlt werden. Bei einer freien Kühlung von 1.000 Stunden pro Jahr verringert sich der Strombedarf bei ansonsten unveränderten Annahmen auf 6,45 MWh. Können 3.000 Betriebsstunden über die freie Kühlung abgedeckt werden, ist eine Kostenersparnis von bis zu 850 Euro per anno möglich.
Energieeffiziente Luftversorgung Ein energieeffizienter Luftschrank sollte immer wassergekühlt sein. Durch den angepassten Einsatz von verschiedenen Verdichtertypen kann KBA den Energieverbrauch für die Luftbereitstellung im Vergleich zu anderen Luftschränken um bis zu 24 MWh im Jahr senken. Dies entspricht einer Einsparung von 28 Prozent beim elektrischen Energieverbrauch.
Abwärmenutzung im Rückkühlkreislauf Die im Rückkühlkreislauf anfallende Abwärme aus Druckmaschine und wassergekühlten Beistellgeräten bietet ein gutes Nutzungspotenzial, z. B. für Heizzwecke. Vorher sollten allerdings einige Gegebenheiten geklärt werden. Hat die Druckerei eine preiswerte Hochtemperaturheizung, ergibt sich ein Problem. Die Temperatur im Vorlauf des Kühlkreislaufes liegt im Durchschnitt bei 40 Grad Celsius. Die Temperatur eines Hochtemperaturheizungssystems erreicht dagegen meist 70 bis 80 Grad Celsius im Vorlauf und 50 bis 60 Grad Celsius im Rücklauf. Es ist somit nicht möglich, die Wärme des Rückkühlkreislaufes direkt zu nutzen, da
es sonst zu einer Abkühlung des Heizkreislaufes kommen würde. Eine Möglichkeit, dies zu umgehen, wäre eine Wärmepumpe, welche die Temperatur von 40 Grad Celsius auf das Niveau der Heizung anhebt. Bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit einer solchen Installation müssen das substituierte Gas für die Heizung, die unterschiedlichen Lastfälle (Heizung wird nur in den Wintermonaten genutzt, Maschine druckt nicht permanent) und die Energie für den Betrieb der Wärmepumpe einbezogen werden. Im günstigsten Fall ist hier mit einem ROI von 15 Jahren zu rechnen, was die Wirtschaftlichkeit einer solchen Installation in Frage stellt. Sofern sich allerdings die Druckerei in einem Neubau mit einer Niedertemperaturheizung befindet, kann die Abwärme des Rückkühlkreislaufes sinnvoll genutzt werden, um den Heizkreislauf energetisch zu entlasten, ebenso mit relativ geringem Aufwand für die Beheizung von Lagern o. ä.
Nutzung der IR-Trocknerabluft Ein Teil der in der Trocknerabluft enthaltenen Energie kann über einen Wärmetauscher zur direkten Vorwärmung der dem Trockner zugeführten Heißluft verwendet werden und damit den Strombedarf reduzieren. Weitaus größere Einsparungen lassen sich erzielen, wenn mit einer Abluftwärmepumpe die Trocknerabluft weiter ausgekühlt wird und die Zuluft weiter erwärmt wird. Bei dieser Variante können je nach Maschinentyp pro Jahr 50 MWh an Energie eingespart werden.
Temperaturverhalten am Kühlkombigerät (Langzeitmessung).
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Neue Rollendruckmaschine von KBA-MePrint
Varius 80 für flexible Verpackungen KBA-MePrint präsentierte mit der Varius 80 eine interessante Neuentwicklung. Dabei handelt es sich um eine modular aufgebaute, formatvariable Rollenoffsetmaschine für das Segment flexible Verpackungsmaterialien. Wie die Genius 52UV arbeitet auch die Maschine im wasserlosen Offsetverfahren mit Kurzfarbwerken und UV-Trocknung. Diese Kombination ermöglicht auf nicht saugfähigen, flexiblen Materialien eine exzellente Druckqualität mit sehr geringer Anlaufmakulatur und im Vergleich zu den teuren Druckformen im Flexodruck deutlich kostengünstigeren Offsetplatten. Zusätzlich ist die Handhabung wesentlich einfacher. Bei den aktuellen Trends zu kleineren Auflagen, häufigeren Jobwechseln, bringen die genannten Einsparungen Vorteile im Wettbewerb. Zusätzlich kommt die im Vergleich zum Flexoverfahren höhere Qualität des wasserlosen Offsetdrucks den Wünschen vieler Endkunden entgegen und eröffnet dem Anwender Möglichkeiten zur Differenzierung am Markt.
Qualität, Produktivität und Wirtschaftlichkeit Mit einer maximalen Bahnbreite von 800 Millimetern und einer Druckgeschwindigkeit von 400 Metern pro Minute verarbeitet die Varius 80 Bedruckstoffe von 30µm bis 800µm Stärke und ist in der Drucklänge von 21 bis 34 Zoll variabel. »Wir haben bei der Entwicklung der Varius 80 unseren Fokus auf die flexible und wirtschaftliche Produktion von geringer werdenden Auflagengrößen mit einer konstant hohen Qualität gelegt und die Produktivität gesteigert, indem wir die effektive Zeit zwischen Auftragsende und Auftragsbeginn verkürzt haben. Die ist entscheidend und nicht nur die Zeit für den reinen Formatwechsel. Hinzu kommt die beachtliche Einsparung von relativ teuren Folienmaterialien und Farben durch das deutlich schnellere In-Farbe-Kommen der zonenschraubenlosen Farbwerke und den Verzicht auf Feuchtwerke«, betont Holger Volpert, der Vorstandsvorsitzende der KBAMePrint AG.
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Viel weniger Makulatur Die Varius 80 mit festen Zylindern in unterschiedlichen Formaten (ohne Sleeves) ermöglicht einen Formatwechsel innerhalb von nur 6 Minuten. Nach 100 Metern produziert die Maschine bereits voll in Farbe. Gegenüber vergleichbaren beträgt die Makulatureinsparung etwa 80 Prozent. Bei flexibel arbeitenden Anwendern mit häufig wechselnden Druckaufträgen zahlt sich dies optimal aus. Die Umweltfreundlichkeit kommt auch nicht zur kurz: Die Varius 80 benötigt kein Wasser, kein Lösemittel und kein Puder.
Weniger Kosten bei geringeren Auflagen Mit der wasserlosen Rollenoffsetmaschine für flexible Verpackungen, möchte man eindeutig mit einer hohen Druckqualität und einer verfahrensbedingt deutlich billigeren Druckform in die Domäne des Flexo- und Tiefdrucks vordringen. Im unteren und mittleren Auflagenbereich hat sie allein dadurch schon deutliche Kostenvorteile, mit denen die Anwender bei ihren Endkunden punkten können. Natürlich ist die Anlage auch für größere Auflagen geeignet.
Mit einer maximalen Bahnbreite von 800 Millimetern und einer Druckgeschwindigkeit von 400 Metern pro Minute verarbeitet die Varius 80 Bedruckstoffe von 30µm bis 800µm Stärke und ist in der Drucklänge von 21 bis 34 Zoll variabel. Foto: KBA MePrint
Neben dem dominierenden Offsetdruck können in die modular konfigurierte Varius 80 je nach Produktionsanforderung auch zusätzliche Druckverfahren integriert werden, z.B. Flexound Tiefdruckwerke. Auch die Inline- Weiterverarbeitung mit Längs- und Querschneider und anderen Aggregaten lässt das Konzept zu. So können individuelle Produktionslinien entstehen.
Die formatvariable Verpackungsrolle Varius 80 von KBA-MePrint. Foto: Packaging
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Müller Martini Rollenoffset-Druckmaschine VSOP
Mit neuen Features ausgestattet Laserblaues Design, zahlreiche funktionelle und technische Neuerungen – so präsentierte sich die neue VSOP-Maschinengeneration auf der drupa. Dank der Weiterentwicklung gehört die formatvariable Rollenoffset-Druckmaschine von Müller Martini zu den eindrucksvollsten in ihrer Klasse. Seit der Übernahme der VSOP-Patente vor drei Jahren wurde die neue Maschinengeneration konsequent in die Müller MartiniWelt integriert. Neben einer Anpassung der äußeren Formgebung wurde die RollenoffsetDruckmaschine auch mit neuen technischen Features kontinuierlich erweitert und verbessert. Im Vordergrund stand dabei eine Erhöhung des Bedienkomforts. Die Liste der Neuerungen und Verbesserungen ist lang. So verfügt jedes Druckwerk der VSOP neu über einen Schiebeschutz. Dies führt zu einer besseren Zugänglichkeit, einer stabileren Klemmung und besseren Positionierung. Die Erhöhung des Druckwerks um 150 Millimeter erleichtert das Wechseln der Druckplattenund Gummituchsleeves. Die ergonomisch bessere Körperhaltung beim Ausführen der Arbeiten schont die Wirbelsäule des Bedieners und beugt Überlastungen vor.
vereinfacht außerdem die Wartung. Moderne und robuste Servo-Antriebstechnik für die Schwingarmverstellung reduziert Beschädigungen der Riemen und Sleeves während der täglichen Produktion.
Druckqualität und Reproduzierbarkeit Die Rollenoffset-Druckmaschine VSOP wurde für die Produktion von Etiketten, flexiblen Verpackungen und Kartonagen entwickelt. Für höchste Ansprüche in diesem Bereich wurde der Müller Martini-Farbkasten in die VSOP
integriert. So ist eine erstklassige Druckqualität sichergestellt. Der integrierte Klappmechanismus ermöglicht eine höchstmögliche Reproduzierbarkeit. Weitere Vorteile des Müller Martini-Farbkastens sind eine präzisere Verstellung der Farbzonen, die Voreinstellung mittels CIP 3/4-Daten, ein erhöhtes Volumen sowie eine vereinfachte Reinigung. Außerdem stehen in der neuen VSOP FerndiagnoseWerkzeuge wie MMRemote Access und MMRemote Online zur Verfügung. Das erhöht die Verfügbarkeit der Maschine und reduziert die Stillstandzeiten.
Innovative Steuerungstechnologie Neu präsentiert sich auch die Steuerung. Dank des Einsatzes der Müller Martini-Steuerungstopologie in der VSOP wurde nicht nur die Zuverlässigkeit der Maschine erhöht, sondern es stehen auch deutlich weniger Komponenten im Einsatz. Damit wird die Bedienung und Wartung vereinfacht. Die Verbesserung der Sleevepositionierung im Druckwerk reduziert den Verschleiß der Luftachse bei einem häufigen Formatwechsel. Außerdem wurde die Reibwalze zwischen den Auftragswalzen 2 und 3 neu konstruiert, was zu einer besseren Einstellbarkeit und höheren Druckqualität führt. Der Einsatz einer Zentralschmierung an der Maschine 195|12 print+publishing
Die neue Rollenoffset-Druckmaschine VSOP von Müller Martini für den Druck auf Papier, Folie und Kartonage verfügt über zahlreiche neue Features.
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Die nächsten Ausgaben und deren Schwerpunkte
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Messen: Ifra Expo 2012, Frankfurt
Herausgeber Chefredakteur Geschäfts-/ Verlagsleitung Verlagsassistenz/ Produktion Autoren Layout Druck
EMGroup GmbH Rotenmühlgasse 11/10/7, A-1120 Wien Telefon +43(0)1/983 06 40 Fax +43(0)1/983 06 40-18 Administration E-Mail office@printernet.at Redaktion E-Mail edit@printernet.at Internet: www.printernet.at (e.h.) Prof. Dr. Werner Sobotka Michael Seidl Michael Seidl Rainer Gruber Michael Seidl, Rainer Gruber, Prof. Dr. Werner Sobotka, Mag. Izabela Kwiatkowska, Stefanie Hermann, Dr. Sascha Fälsch, Kurt K. Wolf, Dipl.-Ing. Klaus-Peter Nicolay Projekt11 »agensketterl« Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach
Erscheinungstermin: 15. Oktober 2012 Redaktions- und Anzeigenschluss: 24. September 2012
PRINT & PUBLISHING erscheint in den jeweiligen Landessprachen in Österreich, Polen sowie Ungarn und unterhält Medienkooperationen in der Tschechischen Republik, Slowakei, Russland und Indien. Internationale Koordination EMGroup GmbH, Rotenmühlgasse 11/10, A-1120 Wien, Telefon +43(0)1/983 06 40, Fax +43(0)1/983 06 40-18, E-Mail office@printernet.at
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10.10. – 13.10.
Druck+Form 2012 Fachmesse für die grafische Industrie
Sinsheim, Deutschland
www.druckform-messe.de
10.10. – 14.10.
Frankfurter Buchmesse
Frankfurt, Deutschland
www.buchmesse.de
23.10. - 24.10.
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Wien, Österreich
www.printfair.at
25.10. – 27.10.
viscom Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation, Technik und Design
Frankfurt, Deutschland
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