magazin für digit@le und gedruckte kommunikation
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April 2013 Folge 201 23. Jahrgang Euro 5,– issn 1018 8054
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Drucken im Zeitalter der Digitalisierung Arbeit 2020 – Social Media Recruiting KBA zieht Bilanz und kauft zu
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Termine ƒ April bis November 2013
Island
Finnland
Norwegen Schw eden
Estland
Lettland Dänema rk
Irland
Litauen
Niederlande
W eißrussland
Polen
Belgien
Ukraine
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Frankreich Ungarn
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Po rt ug
al
Bosnien u. Herzegowina
M oldawien
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Aser
Serbien u. Mo ntenegro
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Bulga rien Mazedonien
Albanien
Griechenland
22.04. – 24.04. Usetec 2013 Weltmesse für Gebraucht-Technik Köln, Deutschland | www.usetec.com
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19.06. – 20.06. Mailingtage Nürnberg, Deutschland
25.06. – 29.06. Fespa 2013 London, England
07.10. – 09.10. IfraExpo 2013 Berlin, Deutschland
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Inhalt
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Content
Editorial 07 _ Verband Druck & Medientechnik goes public Herausgeberbrief 08 _ Man muss wagen um zu gewinnen
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People &Events
People & Events 10 _ Finishinglösungen zum Angreifen: Mehrwerttage bei Ammerer 11 _ Neuer Vice President EMEA Marketing: Adobe beruft Mark Phibbs 11 _ Prominenter Abgang bei Heidelberg: Adriana Nuneva hat das Unternehmen verlassen 12 _ Gallus Gruppe: Stabiles Geschäft in schwierigem Umfeld 12 _ Drucken für eine gute Sache: digitaldruck.at ist offizieller Life Ball-Druckpartner 12 _ Mehr als nur QR-Codes: Print-to-Web-Konferenz in Winterthur 13 _ Agfa Graphics VIP Kalender: Print inspiriert Print. Tag für Tag 13 _ Ausstellung »Angekommen« von Stefanie Grüssl: Unterstützung des Projektes »VinziRast-Mittendrin« von Cecily Corti 14 _ Online Print Symposium 2013: Interessante Aspekte für die Branche
Business &Markt
15 _ Inkjet Day in Poing: Canon zeigte das Beste aus dem Inkjet-Portfolio Business & Markt 16 _ KBA zieht Bilanz und kauft zu: Engagement für Verpackungsflexodruck 18 _ Epson im Jahr 2013: Kerntechnologien eröffnen neue Geschäftsfelder 20 _ Arbeit 2020 – Social Media Recruiting: Der virtuelle Ressourcenpool 22 _ Grafitalia und Converflex: Treffpunkt für innovative Technologien der Zukunft Medien . Kommunikation . Design 24 _ Weber’s Analytics: Profitables Wachstum mit Print heißt: Märkte und Kunden gemeinsam gewinnen! 24 _ LexisNexis und Verlag Österreich: Exklusiv-Kooperation auf LexisNexis Online
Die nächsten Ausgaben und deren Schwerpunkte
PRINT & PUBLISHING 202
PRINT & PUBLISHING 203
Special: Digitales Publizieren: Wie und vor allem … was bringt es? Erscheinungstermin: 06. Mai 2013 Redaktions- und Anzeigenschluss: 22. April 2013
Special: Das große Visual Communication Special | Messen: Fespa 2013 – London Erscheinungstermin: 17. Juni 2013 Redaktions- und Anzeigenschluss: 03. Juni 2013
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Inhalt ƒ
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Medien Kommunikation Design
Produktion & Technologie 26 _ Drucken im Zeitalter der Digitalisierung: Was das Internet dem Druck bringt 32 _ Aktuelle Digitaldruckinvestitionen in Österreich: Individualität und Schnelligkeit sind gefragt 33 _ Etiketten Carini setzt weiter auf HP Indigo 34 _ Fujifilm und Arian: Erste Jet Press 720 in Europa 36 _ HP Lösung für Zeitungsdruck: Achteinhalb Minuten 39 _ Axel Springer und Kodak: Deutschlandweite Implementierung des hybriden Zeitungsdrucks 40 _ Druckerei Stiepel in Traun: Mit mehr Cleverness punkten 41 _ Hohe Produktivität und Bildqualität: Fiery FS100 erhält Bestnote »Perfect« 42 _ Insignis in Wien und Grazer DMS mit Xeikon: Druckproduktion weiter optimieren 44 _ Zwei neue Inkjetdrucker der Rho 1000 Reihe und Variodrop Technologie: Durst setzt weitere Qualitätsakzente
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Produktion &Technologie
45 _ Mutoh mit neuen Geräten: CAD/CAM, Grafik und schneiden 46 _ Heidelberg und das Drucken von morgen: Visionäre Druckanwendungen 48 _ Das manroland Glück im Ländle: Offsetdruckerei Schwarzach investiert in Roland 700 49 _ Werkzeug für Leibinger Jet3: Zentrale Steuerung für bis zu 16 Drucker 49 _ Printplus: Klimaneutralität auf Knopfdruck 50 _ Mit großem Volumen glänzen: Arctic Volume Range ist da! 50 _ Europapier: Design & Paper Blog für Papierliebhaber
Impressum EMGroup GmbH . Rotenmühlgasse 11/10, A-1120 Wien . Telefon +43(0)1/983 06 40 . Fax +43(0)1/983 06 40-18 . Administration E-Mail office@printernet. at . Redaktion E-Mail edit@printernet.at . Internet www.printernet.at . Herausgeber (e.h.) Prof. Dr. Werner Sobotka . Chefredakteur | Geschäfts-/Verlagsleitung Michael Seidl . Verlagsassistenz/Produktion Rainer Gruber . Autoren Rainer Gruber, Stefanie Hermann B.A., DI Klaus-Peter Nicolay, Michael Seidl, Dr. Werner Sobotka, Andreas Weber . Layout Zeitmassdesign, Robert Sabolovic . Druck »agensketterl« Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach PRINT & PUBLISHING erscheint in den jeweiligen Landessprachen in Österreich, Polen sowie Ungarn und unterhält Medienkooperationen in der Tschechischen Republik, Slowakei, Russland und Indien. Internationale Koordination EMGroup GmbH, Rotenmühlgasse 11/10, A-1120 Wien, Telefon +43(0)1/983 06 40, Fax +43(0)1/983 06 40-18, E-Mail office@printernet.at
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Besuchen Sie uns Halle 1 Stand M01
Editorial ƒ
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Editorial
Verband Druck & Medientechnik goes public
Die Signale wurden gehört. Denn erstmals gibt es heuer einen »Druckertag«, der zumindest einen Tag der breiteren Öffentlichkeit, sprich Nicht-Mitgliedern, zugänglich sein wird. Der Verband Druck & Medientechnik und seine Partner öffnen heuer erstmals den Druckertag für die gesamte Branche und laden alle Druckunternehmen zur Fachtagung und zum anschließenden Gala-Abend im Technischen Museum ein. Zukunft Druck – wie digital muss Gedrucktes sein? Darüber werden Experten aus der Druck- und Medienbranche, darunter Hellmut Frey, Nina Wiemer oder Peter Sommer diskutieren.
»Dieses neue Angebot ist eines der ersten Projekte, die auf Basis unserer Mitgliederbefragung, der Expertenrunde und der Zukunftsklausur entstanden sind«, meinte Werner Neudorfer, Geschäftsführer des Verbandes Druck & Medientechnik, in einer Aussendung. Der Ansatz ist gut, gilt es doch den Versuch zu wagen, die Branche in ihrer Gesamtheit zu adressieren, um so die in den letzten Jahren aufgetreten Lücken zu kompensieren. Das Generalthema der Konferenz passt sehr gut auch zum inhaltlichen Reigen dieser Ausgabe. Zum einen widmen wir uns intensiver dem Thema, was das Internet dem Druck gebracht hat. Vieles, meint unser Autor DI Klaus-Peter Nicolay, inklusive der dazugehörigen massiven Veränderungen. Kolumnist Andreas Weber reflektiert in seinem Beitrag, wie es Druckereien gelingen kann, gemeinsam mit deren Kunden neue Märkte zu besetzen und damit auch profitabel zu sein.
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Der vorherrschenden Meinung, dass in dieser Branche wenig investiert wird, versuchen wir mit dieser Ausgabe zu widersprechen. Man kann mit Digitaldruck Geld verdienen, sonst würden nicht so viele Unternehmen in Österreich in diesem Bereich investieren, wobei die Investitionsentscheidungen die Vielschichtigkeit des Digitaldruckes recht gut zeigen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Schmökern in dieser 201. Ausgabe von PRINT & PUBLISHING. Herzlichst Michael Seidl m.seidl@printernet.at
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ƒ Herausgeberbrief
Man muss wagen um zu gewinnen
Zukunftsmärkte gibt es genug in der Druckindustrie
TEXT . Dr. Werner Sobotka
Der Handel, als eine zentrale Zielgruppe der Druck- und Medienindustrie, steht beispielsweise vor großen Veränderungen sowohl in Hinblick auf seine Strukturen, wie auch auf sein Marketing. Die Digitalisierung hält Einzug in die Kommunikation, und Multi-Channel Marketing ist das beherrschende Thema. Daher ändern sich auch die Leistungsanforderungen an die Mediendienstleister und an die Märkte der Zukunft.
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ies bedeutet einerseits viele Risiken für das klassische Druckgeschäft, aber noch viel mehr Chancen für die Nutzung. Daher wird der Verkauf dieser neuen Produkte eine entscheidende Rolle spielen. Doch darum muss sich vor allem der Verkauf neu erfinden. Es ist noch immer unbestritten, dass mit Drucken früher sehr gutes Geld verdient wurde. Klar ist aber, dass es heute – für viel weniger Druckereien – wesentlich schwieriger ist, die nötigen Profite zu erzielen. Längst hat das Internet Funktionen und Aufgaben übernommen, die früher ausschließlich dem analogen Druck vorbehalten waren. Die Frage, die beantwortet werden muss: Was ist gedruckt auch in Zukunft einzigartig? Wo liegen jene Marktpotenziale, in denen man punkten kann und nur mit diesen die Druckindustrie weiterhin vom – wenn auch geringen – Wirtschaftswachstum profitieren kann? Die Ergebnisse für die Druckindustrie haben sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert. Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erwirtschaften in Österreich und Deutschland weitaus weniger als in den Jahren zuvor.
Wo lässt sich in Zukunft Geld verdienen? Einerseits gewinnt in der digitalen Welt die Haptik wieder mehr an Bedeutung mit neuen kreativen und hoch veredelten Printprodukten. Andererseits wachsen Print und digitale Medien immer stärker zusammen. Darauf sollte die Druckindustrie reagieren und neue Leistungen anbieten. Gedruckte Elektronik, neue Marktdienstleistungen und der Trend zu hoch veredelten und individualisierten Printprodukten sollten der Branche damit
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langfristig wichtige Impulse geben. Themen wie Cloud Computing-on-Demand, In-Memory (mit hohen Datenmengen rasch umgehen können), mobile Dienste sind diese neuen Felder der Druckindustrie. Man muss neue und einzigartige mobile Dienste entwickeln, neue Kundenapplikationen schaffen, flexible Cloud-Angebote für den Kunden sicherstellen und auch erklären sowie ein digitales Asset-Management für Kunden einrichten. Das Zukunftsforschungsinstitut TrendOne in Hamburg hat unter dem Schlagwort »Printplus« zusätzliche Trends für die Branche wie Augmented Reality, das heißt Realität mit virtuellen Inhalten anreichern, vorgestellt. Printed Electronics ist ein weiteres völlig unbeackertes Gebiet der Druckindustrie. Gedruckte Batterien, Displays oder Solarzellen, großflächige OLEDs, das heißt selbstleuchtende Elemente, E-Books, RFIDEtiketten und intelligente Verpackungen sind Handlungsfelder, in denen eine moderne Druckerei ihre zukünftigen Märkte suchen kann. Medizinische Anwendungen wie die Massenproduktion von Teststreifen wie Allergietests oder Identifikation von Leberschäden seien hier erwähnt, die vor allem in millionenfachen Stückzahlen in Zukunft für eine moderne Patientendiagnostik gebraucht werden. Viele dieser neuen Techniken sind derzeit bereits an der Schwelle zur industriellen Massenfertigung und liefern der klassischen Druckindustrie vollkommen neue Tätigkeitsfelder. Sensorischer Druck ist ein weiteres Feld, bei dem sich Texte durch Druck verändern. Oder das Schlagwort »Transactive Print«, eine Interaktion zwischen Print und 201 … 2013
Herausgeberbrief ƒ mobilen Anwendungen. Neue Sicherheitstechniken für den Ticketdruck etwa, zum Beispiel die VIP Packages für die Ski-Weltmeisterschaft in Schladming oder Video in Print – eine Technik, bei der ein Video in eine Print-Beilage eingebettet werden kann: Diese Beispiele zeigen, dass neben dem klassischen Verpackungsbereich, den Büchern on Demand in erster Linie das Veredeln von Druckprodukten durch Zusatzapplikationen wie Lack, Gold, Prägen oder das Einbetten von Elektronik viele neue Produktideen eine Druckerei zu einem multimedialen Betrieb machen können. Die kürzlich in Brüssel vorgestellte EU-Studie zur Zukunft der Druckindustrie sagt deutlich: »Die Zukunft der Branche liegt in ihren eigenen Händen.«
schinen bessere und mehr Außendienstmitarbeiter zu engagieren, damit der zukünftige Kunde über das richtige Produkt richtig informiert wird. Sein Tipp für die Drucker ist: »Nur leidenschaftliche Verkäufer sind Garant für den Erfolg im Verdrängungswettbewerb.« Sich weiter in eingefahrenen Bahnen zu be-
wegen und diese immer schneller und billiger zu machen, wird die Druckindustrie kaum retten. Nur wer die sichere Straße schnell verlässt und im bergigen und unwegsamen Gelände operiert, wird auch in Zukunft das Geschehen unserer Branche beeinflussen. 1
Welche Erfolgsfaktoren sind notwendig? Es sind die Ideen, die abseits des BusinessMainstream ihre neuen Betätigungsfelder suchen und dadurch Unternehmen auf die Überholspur lenken. Nur dann werden Druckprodukte begehrenswert sein – und das werden sie, wenn sie für emotionale Botschaften stehen. Vor allem sieht ein Erfolgsunternehmer wie Florian Kohler von Gmund mehr Chancen darin, statt neuen Druckma-
Digitaldruck kann auch edel sein. Den jüngsten Beweis hierfür liefert der Fürther Beschichtungsspezialist Kurz. Das Unternehmen hat ein Veredelungsverfahren entwickelt, das auf digitale Drucksachen feinsten metallischen Glanz zaubert.
professional news hs Druck GmbH, Hohenzell bei Ried im Innkreis Personalisierung, aber richtig hs Druck gelingt es mit der Personalisierung von Drucksachen, neue Kunden für sich zu gewinnen, für die man innovative Kommunikationslösungen umsetzt und auch die gesamte Logistik und den Versand übernimmt. Der Anteil der personalisierten Drucksachen liegt aktuell bei beeindruckenden 70 Prozent. Bei der Technik verlässt sich das Unternehmen voll und ganz auf die imagePRESS-Plattform von Canon, die in puncto Qualität und Flexibilität keine Wünsche offenlässt. Mehr dazu unter: www.canon.at/kunden
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ƒ People & Events
Finishinglösungen zum Angreifen Mehrwerttage bei Ammerer
Unter dem Motto »rationelle Produktion von kleinen und mittleren Auflagen« lädt Ammerer grafische Maschinen am Dienstag den 23. und Mittwoch den 24. April zur Hausmesse in die Räumlichkeiten der Wiener Niederlassung.
ge Kosten, als auch an höchste Qualität erfüllt werden. Durch die Kombinationsmöglichkeit von Kuvertdruck (Absenderlogo und postdienstliche Vermerke) und Adressierung (Empfängeranschrift) werden diese Systeme teils bereits bei sehr kleinen Volumen rentabel – und stellen zudem einen Benchmark in Sachen Laufzeit und Qualitätssicherheit dar!
Wichtig: die Druckveredelung
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ereits seit Jahren haben sich die umtriebigen Weiterverarbeitungsprofis von der Automatisierung und damit Rationalisierung in der Endfertigung verschrieben. Dies seit jeher mit Schwerpunkt Digitaldruck und den damit verbundenen oft kritisch verarbeitbar kleinen Auflagen. Als herstellerunabhängiges Handelshaus präsentiert man punktgenau jene Produkte führender und innovativer Hersteller, welche diese Marktbedürfnisse optimal erfüllen. Demzufolge liegt der Schwerpunkt bei den Ammerer Mehrwerttagen bei der Optimierung der Arbeitsabläufe in der Weiterverarbeitung. Zukunftsweisende Lösungen, welche mehrere Verarbeitungsschritte – oder gar den gesamten Endfertigungsprozess – in einem Arbeitsgang erledigen, werden vorgestellt.
Multifunktionale Systeme So werden Lösungen für Aufgabenstellungen gezeigt, die bislang bei geringen Auflagenhöhen nicht wirtschaftlich zu produzieren waren. Es können damit auch völlig neue Marketingmöglichkeiten erschlossen werden. Zum Beispiel ermöglicht abgesetzte Längs- und Querperforation ohne nennenswerte Rüstzeiten die effektive Herstellung von Vouchers, Gutscheinen, Eintrittskarten und mehr auch im Kleinauflagensegment.
Kuvertdruck in Farbe mittels Laser und Inkjet Einen weiteren Ausstellungsschwerpunkt stellen Adressier- und Kuvertdrucksysteme dar. Mittels Inkjet oder Farblasertechnologie können je nach Wunsch sowohl die Anforderungen an hohe Geschwindigkeit und niedri-
Als Pionier in der Druckveredelung – Ammerer vertreibt bereits seit dem Jahr 2000 Cellophanier- und später auch UV-Lackieranlagen – zeigt man mit dem ALM-3220 von Fujipla zu den diesjährigen Mehrwerttagen am 23. und 24. April ein neues Laminiersystem, das speziell für sehr kleine Auflagen entwickelt wurde – und dennoch vollautomatisch arbeitet. Es sind gerade die kleinen Mengen, die öfters vorkommen und bei der richtigen Maschinenwahl wirklich Profit ermöglichen. Bei dem Gerät reicht es, die Dokumente auf den Anleger zu positionieren, Startknopf drücken und es wird ein laminiertes und geschnittenes Produkt ausgelegt.
Für immer verbunden Die Frage nach der richtigen Bindeart ist wohl so alt, wie die Buchbinderei selbst. Ob Wire-O Drahtkammbindung für höchste Flexibilität in der Handhabung, einfache aber gut haltbare Fastback-Klebebindung mittels vorgefertigter Klebestreifen, oder professionelle Klebebindung mit EVA-Hotmelt oder PUR; bei den Mehrwerttagen präsentiert man sämtliche Lösungen für den Kleinauflagenbereich.
Qualität made in Germany Abschließend, jedoch keineswegs unbedeutend, zeigt Ammerer bei seinen Mehrwerttagen die Produkte des jüngsten Zugangs in der recht eindrucksvollen Lieferantenliste des Traditionsunternehmens: Erst kürzlich wurde der Exklusivimport von EBA, einer Marke des marktführenden schwäbischen Herstellers Krug & Priester fixiert. Seit Jahrzehnten ist man im Geschäftsbereich Stapelschneider tätig. Man freut sich, nach langer Zusammenarbeit nun auch das umfassende Programm an Aktenvernichtern präsentieren zu dürfen, und damit für das Gesamtprogramm von EBA am österreichischen Markt verantwortlich zu sein. Info und Anmeldung unter www.ammerer.at. 1
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People & Events ƒ
People &Events news Estermann Neuer Vice President öffnet Büro EMEA in Wien Marketing Dank der stetig wachsenden Auftragslage aus dem Osten Österreichs Adobe beruft Mark Phibbs öffnet die Druckerei Estermann aus dem Oberösterreichischen Adobe Systems hat bekanntgegeben, dass Mark Phibbs der neue Aurolzmünster nun ein neues Büro im 23. Wiener Gemeindebezirk. Vice President für das Marketing in Europa, den Nahen Osten und Michaela Burg (45) übernimmt die Leitung der Wiener Dependance Afrika (EMEA) wird. In dieser Position berichtet Phibbs an Ann und ist dort für die Kundenberatung zuständig. Nach Absolvierung Lewnes, Chief Marketing Officer bei Adobe. des Hochschullehrgangs für Werbung & Verkauf war sie in zahlrei Phibbs (48) ist 2003 bei Adobe als Marketing Director für die chen nationalen und internationalen Werbeagenturen tätig. Sie kann Region Asien-Pazifik eingestiegen. 2010 übernahm Phibbs zusätzauf über 20 Jahre Erfahrung, unter anderem in namhaften Agenturen lich die Verantwortung für die weltweite Channel Marketingwie Young & Rubicam, Grey Austria und Publicis zurückblicken. Strategie. Vor seinem Einstieg bei Adobe bekleidete der Australier Verstärkung bekommt die Geschäftsstelle durch Martin Horvath (29). verschiedene Führungspositionen bei IBM und Microsoft. In seiDer gebürtige Burgenländer und gelernte Offsetdrucker begann ner neuen Funktion wird Phibbs sein Augenmerk darauf richten, seine Karriere bei der Firma Gutenberg in Wiener Neustadt. Als die Adobe Creative Cloud und Adobe Marketing Cloud im Markt Absolvent des Kollegs an der Höheren Graphischen Bundes-Lehr und noch bekannter zu machen. Versuchsanstalt in Wien mit Fachrichtung Medientechnik und »Mark Phibbs ist seit neun Jahren bei Adobe. Für unsere Medienmanagement unterstützt er in Wien die Geschäftsleiterin Kunden und Partner in EMEA ist das von besonderem Vorteil. in der Kundenberatung. Denn er versteht genau, wie sich unsere Vision und Strategie an den Anforderungen des Marktes ausrichtet. Für uns beide eröffnet seine neue Rolle die Möglichkeit, gemeinsam die Geschäftsfelder Digital Marketing und Digital Media in EMEA gemäß der sich verändernden Ansprüche unserer Kunden auszubauen«, so Mark Zablan, EMEA President bei Adobe. 1
Michaela Burg | Martin Horvath
x © . Adobe
news Prominenter Abgang bei Heidelberg Adriana Nuneva hat das Unternehmen verlassen Sie kam 1999 zu Heidelberg und verantwortete gleich zum »Einstieg« den inzwischen legendären drupa 2000 Auftritt des Unternehmens. Weitere stylishe Messeauftritte folgten. Zuletzt wurde der drupa 2012 Stand mit dem begehrten »red dot design award« ausgezeichnet. Doch weit darüber hinaus prägte Sie in den letzten 15 Jahren in Ihrer Funktion als Senior Vice President Global Marketing & Communications den das Marketing, den Auftritt und die Kommunikation des Unterneh-
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mens nachhaltig. Dazu jede Menge an Initiativen wie beispielsweise »Women in Print«, die auch auf der drupa 2012 sich zusammen gefunden hat (Adriana Nuneva im Bild rechts zu sehen). Mit einem HEI THX verabschiedete sich Adriana Nuneva vor Ostern und wird sich nun neuen Aufgaben stellen. Auch wir bedanken uns für die jahrelange höchst konstruktive Zusammenarbeit und wünschen Ihr alles Gute für das weitere Wirken.
x © . Heidelberg
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ƒ People & Events
news Gallus Gruppe Stabiles Geschäft in schwierigem Umfeld Die Wirtschaftskrise hinterließ auch 2012 ihre Spuren. Da jedoch der Geschäftsverlauf in den Entwicklungs- und Schwellenländern trotz abnehmender konjunktureller Dynamik gut verlief, konnte die Gallus Gruppe einen Umsatz von 193 Millionen Franken (ca. 156 Millionen Euro) erwirtschaften. Das Etikettengeschäft zeigte ein leichtes Wachstum, während die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im projektorientierten Faltschachtelgeschäft stärkeren Einfluss hatten. Nach 20-jähriger erfolgreicher Tätigkeit für die Gallus Gruppe tritt der bisherige Verwaltungsratspräsident, Peter J. Hauser, mit Erreichen des Pensionsalters in den Ruhestand. Seine Position wurde mit Stephan Plenz, bisher Mitglied im Verwaltungsrat, nachbesetzt. Klaus Bachstein wurde neu in den Verwaltungsrat gewählt und wird Delegierter des Verwaltungsrats. 1
x © . Gallus
Drucken für eine gute Sache digitaldruck.at ist offizieller Life Ball-Druckpartner Der Life Ball, der sich Jahr für Jahr für die Enttabuisierung von HIV und AIDS in der Gesellschaft einsetzt, wird heuer von digitaldruck.at mit einem umfassenden Sortiment an Drucksorten ausgestattet: Die speziell auf den Life Ball zugeschnittenen Produkte reichen von Plakaten, Pressemappen, Menükarten, Schildern und Programmheften bis hin zu Sitzsäcken. »Wir freuen uns als offizieller Druckpartner den Life Ball und damit auch den Verein Aids Life zu unterstützen«, so Peter Kolb, Geschäftsführer und Eigentümer von digitaldruck.at. »Für mich ist es ein persönliches Anliegen mit meinem Unternehmen soziales Engagement zu zeigen.« digitaldruck.at reiht sich mit seinem Beitrag in die Reihe der Hauptsponsoren. Neben der Möglichkeit soziale Verantwortung zu übernehmen, bietet das Event dem Unternehmen so auch eine Plattform um seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen. »Ich will die Marke in den Köpfen der Kunden verankern«, sagt Kolb. »Drucksorten wie die Life Ball Pressemappe, der Folder der AIDS Solidarity Gala oder das Programmheft des Red Ribbon Celebration Concert sind wichtige Visitenkarten. Die Qualität des Druckbildes und der Verarbeitung ist dabei entscheidend für einen professionellen Auftritt gegenüber unseren nationalen wie internationalen Gästen, Sponsoren und Partnerorganisationen. Mit digitaldruck.at haben wir einen Druckpartner gefunden, dem wir vollstes Vertrauen entgegenbringen. Das Unternehmen passt perfekt zu unserer Philosophie«, so Gery Keszler, Gründer und Organisator des Life Ball. 1
x © . digitaldruck.at Peter Kolb, Geschäftsführer und Eigentümer von digitaldruck.at.
x © . Tagen in St. Gallen.
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Mehr als nur QR-Codes Print-to-Web-Konferenz in Winterthur Mit Print-to-Web schlagen Drucksachen Brücken ins Web. Die von der Fachzeitschrift Publisher organisierte Konferenz am 29. Mai in Winterthur zeigt, dass dies weit mehr bedeutet, als bloß QR-Codes auf Drucksachen zu platzieren. Vielmehr geht es um neue Ansätze in der Kommunikation, welche interessante Perspektiven für das Publishing eröffnen. Print-to-Web-Spezialisten zeigen anhand von Beispielen, wie das in der Praxis funktioniert und wo sich für Druckdienstleister konkret neue Chancen auftun. In insgesamt 16 Vorträgen und Workshops wird unter anderem erklärt wie es funktioniert und was es braucht, wie man kommunizierende Verpackungen als Basis für Markenschutz und Marketing schafft und vor allem auch wie man auch als Druckdienstleister Geld mit Print-to-Web verdienen kann. Zudem werden Tipps und Tricks für Prepress-Profis geboten, die vom branded QR-Code bis zum versteckten Wasserzeichen einiges zu bieten haben. 1
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People & Events ƒ
news Agfa Graphics VIP Kalender Print inspiriert Print. Tag für Tag Auch wenn sich einige Formen der Druckproduktion neuen technischen Herausforderungen stellen müssen, bleibt die Stärke von Printmedien unerreicht. Gut gedruckte Bilder besitzen die Fähigkeit in einer universellen Sprache zu kommunizieren. Der Agfa Graphics VIP-Kalender 2013 soll genau dies versinnbildlichen. Herausragende Beispiele verschiedener Druckvorstufen- und Druckverfahren unterstreichen das Potenzial, das in Print liegt. Bei der Herstellung kamen naturgemäß Technologien, Systeme und Produkte von Agfa Graphics zum Einsatz – angefangen mit den digitalen Thermodruckplatten :Energy Elite Pround, den :AvalonPlattenbelichtern, der Workflow-Software :Apogee und der Rastertechnologie :Sublima bis hin zu :Anuvia Inkjet-Drucktinten, dem synthetischen Papier Synaps und der Druckmaschine :M-Press. Verschiedene Optimierungstechniken machen den Kalender zudem zu einem außergewöhnlichen Beispiel dessen, welche Möglichkeiten die Drucktechnik bietet. Jedes Kalenderblatt wurde auf einem anderen Bedruckstoff gedruckt, zum Teil mit speziellen Druckfarben und Drucktinten wie etwa Metallic- oder Sand-Druckfarben. Auch in Weiterverarbeitung und Finishing ist man über das normale Vorstellungsvermögen hinausgegangen: Techniken wie Laserschneiden, UV-Lacke und japanische Falttechniken zeigen auf, wie individuell gestaltbar Printprodukte auch nach dem Druck noch sind. Zu dem jeweils verwendeten Verfahren findet sich eine kurze Beschreibung. Der Titel des Kalenders bezieht sich auf das gleichnamige Buch, welches Anfang vergangenen Jahres zum Thema Nachhaltigkeit produziert wurde. Alle Aufnahmen beschäftigen sich mit diesem Thema und wurden von Mitarbeitern des Unternehmens geschossen. Die dreizehn Siegerbilder, die von Digital Professionals letztlich gewählt wurden, kommen aus Australien, Kanada, Argentinien und Belgien. 1
Ausstellung »Angekommen« von Stefanie Grüssl Unterstützung des Projektes »VinziRast-mittendrin« von Cecily Corti Am 21. März fand die Vernissage zur Ausstellung »Angekommen« in den Schauräumen der Firma VITRA Statt. Hausherr Fritz Hrusa begrüßte über 100 Gäste, die teilweise sogar aus der Schweiz, Deutschland und sogar Russland angereist waren. Cecily Corti stellte danach ihr Projekt vor und Künstlerin Stefanie Grüssl führte durch die Ausstellung. Insgesamt hat das Projekt »Angekommen« eine Spendensumme von über 7.000 Euro für die VinziRast gebracht. 1
x © . Matthias Silveri
European
Newspaper CONGRESS CO N C E P T
&
D E S I G N
European Editors Forum
European Publishers Forum
EUROPAS ZEITUNGSMACHER DES JAHRES UNG IHRE IDEEN, IHRE INNOVATIONEN, IHRE KONZEPTE 5. – 7. MAI 2013 RATHAUS WIEN
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„Europas beste Zeitungsmacher“ stehen im Mittelpunkt des 14. „European Newspaper Congress“, der vom 5. bis 7. Mai 2013 in Wien stattfindet. Chefredakteure und Führungskräfte von Medienhäusern aus ganz Europa treffen sich zum größten europäischen Zeitungskongress, bei dem die innovativsten und spannendsten Zeitungsprojekte Europas vorgestellt und diskutiert werden. Infos und Anmeldung unter www.newspaper-congress.eu. Medienfachverlag Oberauer • Johann Oberauer GmbH • Postfach 1152, D-83381 Freilassing • Zentrale: Fliederweg 4 • A-5301 Salzburg-Eugendorf • www.oberauer.com Office for Newspaper Design • Norbert Küpper • Gutenbergstraße 4 • D-40670 Meerbusch • nkuepper@newspaperaward.org • www.newspaperaward.org
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ƒ People & Events
Online Print Symposium 2013
Interessante Aspekte für die Branche
Der Online-Handel mit Printprodukten hat enorme Zuwachsraten. Die aktuellen Gewinner der Druck- und Medienindustrie sind die Online-Drucker. Dies war eines der Ergebnisse des Online-Print-Symposiums am 21. und 22. Februar 2013 in München. Mit mehr als 200 Besuchern war die erste gemeinsame Leitveranstaltung von bvdm, Fogra und zipcon consulting ein interessanter Ansatz. Geschäftsfelder, Lösungen und Trends im Online-Druck standen auf der Agenda des Symposiums.
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nline-Print steht nicht nur großen, sondern auch kleinen Unternehmen offen. Der Marktzugang zu diesem Geschäft ist aber auch völligen Newcomern möglich, wenn auch schwierig. Darin liegt ein Risiko für verwöhnte Druckereien. Diese müssen also diese Herausforderungen erkennen und annehmen und dürfen sich nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen«, so Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Druck und Medien, bei seiner Eröffnungsrede. Bereits jeder zweite Deutsche kauft online. Ähnliches darf man sich auch von Frau und Herr Österreicher erwarten. Dies hat auch Einfluss auf den Online-Print-Markt. Nach der EPOS-Studie von zipcon consulting erreicht Online-Print im Jahr 2014 ein Um-
satzvolumen von zirka 2,3 Milliarden Euro des gesamten Druckvolumens in der DACHRegion (Deutschland/Österreich/Schweiz). Auch international werden für die kommenden Jahre, so Kaspar Roos vom US-Beratungsinstitut Infotrends, große Steigerungen erwartet. Dr. Eduard Neufeld, Institutsleiter der Fogra, führt weiter aus: »Unabhängig vom enormen Tempo des Wandels kann man sich daran orientieren, dass die Steigerung des Komforts und der individuellen Ansprache sich als zentrale Erfolgsfaktoren erwiesen haben. Was die Musikindustrie schmerzlich lernen musste, ist auch für die Druckindustrie gültig.« Nicht nur die automatisierte Datenverarbeitung im Druckbetrieb, sondern auch auf Seiten des Kunden ist hier der Schlüssel.
E-Business ist Chefsache Bernd Zipper stellte in seinen Ausführungen fest: »Im Online-Print-Geschäft gelten andere Regeln. Achten Sie auf unbedingte Benutzerfreundlichkeit, Multichannel-Tauglichkeit, flexible E-Commerce-Architekturen, Kundensupport rund um die Uhr, auch am Wochenende. Denn der Verdrängungswettbewerb ist schon gestartet. Etwa 64 Prozent des OnlinePrint-Umsatzes werden von den großen Anbietern generiert. Daher wird für alle, die in diesem Wachstumsmarkt mitwirken wollen, der Markt enger. Professionalität und Ganzheitlichkeit der Konzepte sind gefragt. Anbieter von Online-Print-Angeboten müssen neue Kompetenzen erlernen. Dies betrifft alle Aspekte des Unternehmensmanagements, von der Handhabung der Prozesse, der Produktion, des Internets, der Serviceangebote und des Online-Marketings. »E-Business ist Chefsache.« Die Nachfrage nach Online-Produkten betrifft alle Printbereiche, vom Shootingstar Fotobuch über Plakate, Werbemittel aller Art bis hin zu Verpackungsdrucken und 3D-Drucken. Prof. Dr. Tobias Kollmann von der Universität Duisburg-Essen appellierte an alle Druckunternehmen, das Internet als Vertriebskanal wahrzunehmen und für sich gewinnbringend einzusetzen. Das Internet ist das Medium, in dem sich die Kunden der Druckindustrie künftig bewegen. »Hierauf müssen sich die Unternehmen einstellen.« Dr. Michael Fries von CeWe Color berichtete über die Erfolgsstory von CeWe und stellte fest, dass gerade im Bereich Fotobuch der Höhepunkt noch nicht erreicht ist.
Fazit Bereits jeder zweite Deutsche kauft online. Ähnliches darf man sich auch von Frau und Herr Österreicher erwarten. Dies hat auch Einfluss auf den Online-Print-Markt.
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Online ist für die Druckindustrie eine sehr große Chance, jedoch nur dann, wenn es professionell genutzt oder betrieben wird. Online ist Chefsache und nicht das Übungsgelände für Studenten und Mitarbeiter, die gerade im Kerngeschäft nicht so wichtig scheinen. Hier gilt es noch viel an Überzeugungs- und Ausbildungsarbeit zu leisten. 1 201 … 2013
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Inkjet Day in Poing
Canon zeigte das Beste aus dem Inkjet-Portfolio
x © . Canon | Michael Krebs
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eim schon traditionellen deutschen Inkjet Day konnte Michael Krebs seine Kunden erstmals als neuer Commercial Print Director der Canon Deutschland GmbH begrüßen. Ansonsten hat sich für sie nichts verändert. Über 80 von ihnen waren seiner Einladung gefolgt und erlebten im Customer Experience Center in Poing auch in diesem Jahr wieder das Beste für das hohe Volumensegment. Ein Höhepunkt zu Beginn der Veranstaltung war der Vortrag von Berater Tony Kenton, der sich selbst als Imagineer bezeichnet. Er stellte den Teilnehmern der Inkjet Days die Frage, was ihr Geschäft für ihre Kunden tun kann und verdeutlichte, wie wichtig frische Ideen für die Zukunft von Print sind, um langfristig erfolgreich zu sein. Seine Präsentation drehte sich rund um das
Thema: Change und Opportunities. Michael Krebs: »Wir werden Ihnen Glanzlichter zukunftsweisender digitaler Inkjetlösungen präsentieren, die speziell auf Ihre Anforderungen zugeschnitten sind. Und das alles live, in Farbe und in Schwarzweiß.« Weltpremiere feierte die Océ JetStream 5500 Full Color – sie ist derzeit die schnellste Inkjet Druckmaschine im Canon Portfolio und produziert Zeitungen, Bücher und Transaktionsdokumente mit einer Geschwindigkeit von bis zu 254 Metern pro Minute. Das entspricht 30.000 Blatt im B2-Format oder 8.000 kleinformatigen Zeitungen pro Stunde. Damit ist sie die perfekte Kombination aus Produktivität und Druckqualität. Mit ihrer hohen Leistung von 254 Metern pro Minute in einer kompakten Lösung mit einem Platzbedarf von lediglich 27 Quad-
ratmeter wurde die Océ JetStream 5500 Mono durch den Einsatz von Océ Premium Pigment Black Tinte für den einfarbigen Bücherdruck optimiert. Zu einem weiteren Highlight der Veranstaltung zählte die Océ ColorStream 3000 Serie, die sich durch hohe Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit auszeichnet. Kein anderes Inkjet Drucksystem wurde 2012 häufiger verkauft als sie. Einen Wachstumspfad zu höchster Produktivität mit einer Druckbreite von 516 Millimeter bietet die Océ JetStream Dual Serie. Die Océ JetStream Compact Serie kombiniert maximale Zuverlässigkeit mit dem geringsten Platzbedarf in dieser Kategorie. Und die Océ JetStream Wide Serie mit ihrer Druckbreite von 762 Millimeter und der Produktivität einer B2-Druckmaschine steht dem Offsetdruck in nichts nach. 1
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ƒ Business & Markt
KBA zieht Bilanz und kauft zu
Engagement für Verpackungsflexodruck
KBA hat seinen Konzernbericht für das Geschäftsjahr 2012 vorgelegt. Der neben dem traditionellen Geschäft mit Bogen- und Rollenoffsetmaschinen in wachsenden Märkten wie dem Verpackungs-, Sicherheits-, Digital- und Kennzeichnungsdruck tätige Konzern konnte seine operative Ertragskraft deutlich steigern. Auch die Ergebnisse vor und nach Steuern lagen trotz einer beträchtlichen einmaligen Wertanpassung über den Vorjahreswerten. An der positiven Ertragsentwicklung der KBA-Gruppe und am Bilanzgewinn der Muttergesellschaft wollen Vorstand und Aufsichtsrat die Aktionäre beteiligen und der Hauptversammlung am 13. Juni 2013 eine Dividende von 0,40 Euro je Stückaktie vorschlagen.
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o legte der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Prozent auf 1, 293 Milliarden Euro zu. Begünstigt durch die drupa übertraf der Umsatz im Segment Bogenoffsetmaschinen mit 643,2 Millionen Euro den Vorjahreswert um 10,2 Prozent. Bei den Rollen- und Sondermaschinen führte trotz der Investitionszurückhaltung der Zeitungs-, Illustrations- und Magazindrucker das starke Sondermaschinengeschäft zu einem Umsatzanstieg um 11,5 Prozent auf 650,7 Millionen Euro. Der Auftragseingang unterschritt mit 1,116 Milliarden Euro den Vorjahreswert um 28,1 Prozent. Während der Bogenbereich um 17,1 Prozent zulegte, waren die Neubestellungen bei Rollen- und Sondermaschinen durch wenige Großprojekte nur knapp halb so hoch wie im Rekord-Vorjahr. Mit 648,0 Millionen Euro lag das Auftragspolster Ende 2012 aber immer noch über dem der Jahre 2008 bis 2010.
Ertragskraft stark verbessert Trotz des weiter unter einem enormen Preisdruck leidenden Geschäfts mit Rollen- und Bogenoffsetmaschinen führten Kostenentlastungen, höhere Deckungsbeiträge durch den Mehrumsatz und das gewachsene Service- und Sondermaschinengeschäft zu einem mit 43,1 Millionen Euro mehr als vervierfachten Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen. Belastend wirkte eine Sonderabschreibung auf das Anlagevermögen im Bogensegment in Höhe von 27,1 Millionen Euro. Dabei wurde die Bewertung des Standortes in
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Radebeul neu vorgenommen und den Erwartungen bis 2015 angepasst. Nach Wertkorrektur wird das Betriebsergebnis im Konzern mit 16,0 Millionen Euro ausgewiesen. Der vorteilhafte Produktmix trug zur annähernden Verdoppelung des Segmentergebnisses bei Rollen- und Sondermaschinen von 28,0 Millionen Euro in 2011 auf 54,7 Millionen Euro im Berichtsjahr bei. Neben der einmaligen Sonderabschreibung belasteten hohe Messeaufwendungen (drupa, pre drupa Veranstaltungen) sowie Entwicklungs- und Markteinführungskosten für neue Maschinen das operative Ergebnis im Bogenbereich. Nach minus 18,1 Millionen Euro im Vorjahr sank es auf minus 38,7 Millionen Euro. Allerdings verbesserte sich das Segmentergebnis ohne die Wertberichtigung auf minus 11,6 Millionen Euro. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) stieg auf 6,1 Millionen Euro, das Konzernergebnis von 2,3 Millionen Euro entspricht einem anteiligen Ergebnis je Aktie von 0,14 Euro.
Solide Finanzen für strategische Optionen Die Abwicklung von Großprojekten und der geringere Auftragseingang bei Rotationsanlagen ließen die Kundenanzahlungen sinken. Dennoch blieb der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit mit 83,3 Millionen Euro auf einem hohen Niveau. Der freie Cashflow erhöhte sich von 57,8 Millionen Euro auf 61,2 Millionen Euro. Entsprechend sind die liquiden Mittel kräftig auf 206,3 Millionen Euro
Weltpremiere: Die bei Amcor Tobacco Packaging in Rickenbach/Schweiz produzierende KBA Rapida 106-Anlage mit 19 Druckund Veredelungswerken setzt im BogenoffsetVerpackungsdruck weltweit neue Maßstäbe. x © . KBA
gestiegen. Nach Abzug der auf 31,6 Millionen Euro reduzierten Bankschulden verfügt KBA über eine sehr gute Nettofinanzposition von plus 174,7 Millionen Euro und zusammen mit den für die nächsten drei Jahre vereinbarten Kreditlinien über eine ausgesprochen solide finanzielle Basis. So konnte man mit dem Bankenpool für die Aktivitäten der deutschen Muttergesellschaft die Kreditlinien für Barmittel und Avale in Höhe von insgesamt 100 Millionen Euro um drei Jahre verlängern.
In Zukunft unter 6000 Mitarbeiter Ende Dezember beschäftigte die KBA-Gruppe inklusive der 428 Auszubildenden 6.187 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne die in 2012 neu konsolidierte Schweizer Tochtergesellschaft Print Assist AG hat sich die Beschäftigtenzahl gegenüber 2011 um weitere 237 verringert. Nach Abschluss aller vereinbarten Maßnahmen wie z. B. Altersteilzeit wird der Personalstand in naher Zukunft auf etwa 5.900 inklusive Auszubildender sinken und damit die 2009 eingeleitete Kapazitätsanpassung weitgehend abgeschlossen sein. Mit einer überdurchschnittlichen Ausbildungsquote von 6,9 Prozent nimmt KBA dennoch seine Verantwortung für die heranwachsende Generation weiter wahr.
Vorsichtiger Ausblick für 2013 In seinem Ausblick auf 2013 verweist das KBA-Management auf das derzeit recht labile gesamtwirtschaftliche Umfeld, die noch nicht abgeschlossene Konsolidierung der 201 … 2013
Business & Markt ƒ
Business &Markt Mit der Übernahme des italienischen Druckmaschinenherstellers Flexotecnica S.p.A. will KBA sein Angebot in den wachsenden Markt für flexible Verpackungen ausdehnen. Dort sind neben Tiefdruckanlagen die von Flexotecnica angebotenen CIC-Flexodruckmaschinen stark verbreitet. Die zur drupa von KBAMePrint präsentierte Rollenoffsetanlage Varius 80 adressiert ebenfalls diesen Wachstumsmarkt und dort insbesondere Segmente mit kleineren Auflagen.
Druckmaschinenbranche und weitere Risikofaktoren wie die Wechselkursentwicklung, die längerfristige Vorhersagen erschweren. Deshalb will der Vorstand seine Prognose erst bei der unterjährigen Berichterstattung weiter präzisieren. Positive Impulse werden vor allem im Bogensegment von der weltweit zweitgrößten Fachmesse China Print im Mai in Beijing erwartet. Auf Basis der derzeitigen Auftrags- und Projektlage hat sich der Vorstand für 2013 bei einem ähnlichen Konzernumsatz wie in 2012 eine moderate Ergebnissteigerung zum Ziel gesetzt. Bei Rollenoffsetanlagen und Systemen für den Sicherheitsdruck werden leicht rückläufige Umsatzvolumina erwartet. Dem sollen Kostensenkungsmaßnahmen im Rollensegment entgegenwirken. Bei Bogenmaschinen wird die weniger volumengetriebene Geschäftsstrategie von Einsparungen, insbesondere bei den Herstellkosten, begleitet. Vorstandsvorsitzender Claus BolzaSchünemann meinte dazu: »Mit den bis Ende 2014 laufenden Programmen sollen Einspa201 … 2013
rungen in zweistelliger Millionenhöhe zur nachhaltigen Verbesserung der Ertragskraft bei Rollen- und Bogenoffsetmaschinen realisiert werden. Neben der Einführung einer Produkthaus Organisation und dem Abschluss von Ergänzungstarifverträgen haben wir 2012 weitere Initiativen zur Sachkostensenkung in zentralen Verwaltungsbereichen, im konzernweiten Einkauf und an den Fertigungsstandorten gestartet. Parallel wurde die 2009 eingeleitete Neudimensionierung der Produktionskapazitäten im Berichtsjahr weiter vorangetrieben.« Mit der Produkthaus Organisation bezieht er sich auf die Komplettverantwortung der Bogen – und Rollenvorstände für die Bereiche Technik, Konstruktion und Vertrieb.
Diversifizierung in Wachstumsmärkte Das Unternehmen möchte zudem weiter in Wachstumsmärkte zu investieren. Der Druckmaschinenbauer wird im laufenden Geschäftsjahr durch die Übernahme des italie-
nischen Herstellers Flexotecnica S.p.A. in Tavazzano nahe Mailand in den wachsenden Druckmarkt für flexible Verpackungen einsteigen. Flexotecnica ist eine Tochtergesellschaft des vorwiegend auf Verpackungs- und Publikationstiefdruckanlagen spezialisierten italienischen Unternehmens Officine Meccaniche G. Cerutti S.p.A. (OMGC) mit Hauptsitz in Casale Monferrato bei Turin. Flexotecnica bietet mit ihren gut 100 Mitarbeitern ohne eigene Fertigung Flexorotationen in Zentralzylinderbauweise für den Druck auf flexiblen Verpackungsmaterialien an und ist bisher insbesondere in Europa und einigen Überseemärkten präsent. Mit der geplanten Mehrheitsübernahme sieht KBA gute Möglichkeiten, unter Nutzung der eigenen internationalen Organisation ihre starke Marktposition im Kartonagendruck auf ein weiteres expandierendes Verpackungssegment zu erweitern. Der Kaufpreis für diesen Anteilserwerb soll im oberen einstelligen Millionenbereich liegen. 1
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ƒ Business & Markt
Epson im Jahr 2013
Kerntechnologien eröffnen neue Geschäftsfelder
Als »gutes Gesamtergebnis in wirtschaftlich anspruchsvoller Lage« beschrieb kürzlich Henning Ohlsson, Geschäftsführer der Epson Deutschland GmbH, das Ergebnis des Unternehmens im Jahr 2012. Zu diesem Erfolg trugen insbesondere die guten Verkäufe der Lösungen für gewerbliche Anwender und die Industrie bei. Träger des guten Jahresergebnisses waren dabei neben den Epson WorkForce Business Inkjet Druckern auch die auf der drupa erstmals vorgestellten neuen großformatigen Drucklösungen für professionelle Druckdienstleister.
Henning Ohlsson
FOTOS . Epson
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uch heuer werde man mit einer breiten Palette neuer Produkte und Lösungen aufwarten. »Und da in diesem Jahr keine Messen in der Größe einer drupa stattfinden, werden wir uns ganz auf die vertikalen Märkte mit ihren ganz speziellen Anforderungen konzentrieren«, so Henning Ohlsson. Dies unterstreicht zudem die im mittelfristigen Epson Businessplan fest gelegte Strategie, verstärkt als Anbieter leistungsstarker und doch energiesparender Unternehmens- und Industrielösungen sichtbar zu werden. Dabei setzt man auf Lösungen, die den Hauptanforderungen an ITProdukte des Jahres 2013 entsprechen.
Die Entwicklung weg vom Laser Tinte ist im Büro angekommen. Die Sensibilität der Unternehmen beim Thema Druck im Büro ist deutlich gestiegen. Die neue Vergaberichtlinie der öffentlichen Hand – an der sich auch die Privatwirtschaft gerne orientiert – sowie der neue Blaue Engel berücksichtigen in ihren Vergabekriterien die Leistungsfähigkeit und Sparsamkeit moderner Tintenstrahldrucker. Daher erwartet man für das Jahr 2013, dass auch kleinere und mittelgroße Unternehmen sich verstärkt von der gewohnten Tradition Officedruck = Laserdruck verabschieden werden. Da sämtliche Business Inkjets zudem in individuelle Managed-Print-
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Systeme eingebunden sind und viele Inkjets auch als dokumentenecht zertifiziert sind, gibt es für Unternehmen keinen Grund mehr, auf bis zu 80 Prozent geringere Stromkosten und bis zu 50 Prozent geringere Seitenkosten zu verzichten.
Großformatdruck – CAD/CAM/GIS, Textil und industrieller Druck Der Großformatdruck war ein Hauptthema von Epson im Jahr 2012. Neben den traditionell starken Bereichen Druckvorstufe und Fotodruck wurden auf den großen Messen drupa, photokina und viscom zahlreiche neue, hochspezialisierte Drucklösungen für die Bereiche Werbetechnik, CAD/CAM/GIS, Druck auf Textilien und industrieller Etikettendruck vorgestellt. Als Folge professioneller Epson Drucktechnik werden heute bereits vielerorts Etiketten, Tapeten, Fahrzeugfolien, Textilien, großformatige Schilder und Plakate von Epson Drucklösungen hergestellt. Eine Bedingung für den Erfolg dieser vielen Drucklösungen ist eine sehr hoch entwickelte Tintentechnologie, da zu jeder Anwendung auch eine passende Tinte gehört. Allen Drucklösungen ist dabei der Epson Piezodruckkopf gemein, der dank seiner hohen Leistung und Flexibilität alle diese Aufgaben bewältigt.
Eine Herausforderung für das Jahr 2013 wird es sein, Epson auch in diesen sehr unterschiedlichen Märkten als Anbieter professioneller Lösungen zu positionieren. Erleichtert wird diese Aufgabe durch eine Erweiterung des bestehenden Produktportfolios, dem Aufbau eines qualifizierten Händlernetzes für die jeweiligen Anwendungen und eine Ausweitung der angebotenen Services und Trainings. So wird im Jahr 2013 das Angebot der Epson Print Academy sukzessive auf die jeweiligen Anwendungsgebiete ausgebaut werden. Auch die seit Jahren bei professionellen Fotografen und im Fineart-Segment etablierte Marke Digigraphie wird weitergeführt.
Projektion – Digital Signage Laut einer von Coleman Parks erhobenen 20|20 Vision Studie planen über 80 Prozent der befragten Einzelhändler, das Budget für Marketingmaßnahmen in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen und dabei auch verstärkt elektronische Medien einzusetzen. Diesen Trend bedient Epson durch einen Ausbau seines Portfolios an Installationsprojektoren, die dank ihrer hochentwickelten 3LCD-Technologie für den Einsatz in 24/7-Digital-Signage Anwendungen prädestiniert sind. Neben einer höheren Lichtleistung stehen bei den neuen Lösungen auch das Angebot drahtloser Dienste wie die Daten201 … 2013
Business & Markt ƒ übertragung und Steuerung auch von mobilen Endgeräten im Vordergrund. Auch eine drahtlose Zusammenschaltung mehrerer Projektoren zu einem Großbild ist möglich.
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Auf der IFA 2012 war die Epson MultimediaBrille eines der Highlights. Als erstes tragbares 3D-Projektionssystem gab die Präsentation dieser Brille einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit hochentwickelter 3LCD- Technologie. Dank drahtloser Datenübertragung und Internetzugang liefert sie ein Paradebeispiel für das internet-der-Dinge (IoT – Internet of things), einem der erwarteten Megatrends der nächsten Jahre. Weil die Gläser zudem halbtransparent sind, genießen Anwender ganz großes Kino und nehmen ihre Umgebung trotzdem noch wahr. Epson wird im Jahr 2013 diese Technologie weiterentwickeln und neue Produkte auf den Markt bringen. 1
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ƒ Business & Markt
Arbeit 2020 –
Social Media Recruiting
Der virtuelle Ressourcenpool
Der Zugang zu Talent wird immer schwieriger. Unternehmen suchen und finden beständig neue Strategien um vor allem junge Menschen auf ihren Konzern als möglichen Arbeitgeber aufmerksam zu machen und neues Personal zu rekrutieren. Einen zunehmend wichtigeren Ressourcenpool stellen hierbei die neuen Medien dar. TEXT . Stefanie Hermann
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ereits 2011 kamen die meisten Bewerbungen über Online-Jobbörsen, Social und Business Media (wie Xing und LinkedIn) als Quelle hat sich von 2010 auf 2011 von sieben auf 15 Prozent mehr als verdoppelt. Vergangenes Jahr erreichten acht von zehn Bewerbungen Unternehmen nicht mehr per Post sondern auf elektronischem Weg. Vor allem in Deutschland lässt sich der Trend Richtung Web beobachten. Jan Kirchner, Gründer der Social Recruiting Agentur atenta, zufolge werden dort bereits 120.000 Stellenausschreibungen pro Tag über Twitter kommuniziert. In einer Zeit sinkender Auflagen, sterbenden Tageszeitungen und nahezu omnipräsentem Internetzugang muss man sich also zwangsläufig die Frage stellen, ob die klassische Stellenanzeige allein denn tatsächlich die gewünschte Reichweite hat. Dem Institute for Competitive Recruiting (ICR) zufolge lassen sich über passive Stellenausschreibungen nur noch 15 bis 20 Prozent des potenziellen Bewerbermarktes erreichen.
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Daneben gibt es auch noch den bis dato fast unerschlossenen Pool der »latenten Bewerber« – Arbeitnehmer die einem Jobwechsel positiv gegenüberstehen würden, würden sie über das passende Angebot »stolpern«. Sie machen dem ICR zufolge 30 bis 50 Prozent des Arbeitsmarktes aus. Dass das wiederholte Schalten von den gleichen, unüberarbeiteten Stellenanzeigen (denn auch in ihrem Design gäbe es bei vielen Unternehmen Verbesserungspotenzial um attraktivere Bewerber anzulocken) in einem Großteil der Fälle nicht den gewünschten Erfolg hat, steht außer Zweifel. Das ICR verweist in seinem Report deswegen vor allem auch auf die Notwendigkeit eines neuen Recruiter-Profils, des Recruiters 2.0, der sich Web-wendig bewegt und es versteht, dort aktiv auf mögliche Bewerber zuzugehen.
Erhöhte Reichweite für wenig Geld Die große Frage – insbesondere bei der Suche nach Lehrlingen – lautet: wo hole ich meine künftigen Mitarbeiter ab? Wie kann ich sie gezielt ansprechen? Bei früheren RecruitingStrategien waren die finanziellen Ressourcen ausschlaggebend. Je größer das Budget, desto großflächiger kann inseriert werden, desto größer die Reichweite. Im Gegensatz hierzu ist beim Social Media Recruiting die gute Idee ausschlaggebend – immerhin möchte man ja, dass die Stellenausschreibung von anderen weiter empfohlen wird. Während Stellenanzeigen meist lokal und so gut wie immer national begrenzt sind, hat man hier die Möglichkeit einer globalen Reichweite.
In Österreich nutzen 35,69 Prozent der Bevölkerung Facebook. Dabei entspricht die Altersverteilung auf der Social Media Plattform allem anderen als den demografischen Realitäten. Im Oktober vergangenen Jahres waren dem Social Media Radar Austria zufolge von den 2.844.900 Österreichischen Nutzern, 2.548.680 zwischen 14 und 49 Jahre alt. Die stärkste Gruppe ist dabei jene der 20- bis 29-Jährigen (950.960), gefolgt von den 13- bis 19-Jährigen. Auch wenn die Zahlen in den letzten Monaten stagniert haben, ist davon auszugehen, dass die Reichweite in Zukunft weiter steigen wird. Vor allem in Anbetracht des Fachkräfte- und Lehrlingsmangels gestaltet sich das Werben um Mitarbeiter und Auszubildende auf Facebook also interessant.
Erschließen erweiterter Netzwerke Unternehmen, die ihre Recruiting-Maßnahmen kompetent über Social Media Kanäle ausrichten, sprechen ihre Zielgruppe nicht nur an, sondern erschließen sich auch ein erweitertes Netzwerk. Ausschlaggebend hierfür ist allerdings, dass man seinen Kommunikationsstil dem Medium anpasst: eine Stellenausschreibung im klassischen Sinn wird sich wohl als weniger viral herausstellen als beispielsweise eine Kurzvorstellung des Arbeitsumfeldes in Form eines Videos, das dann vor allem auch die eigenen Mitarbeiter viel lieber mit ihren privaten Netzwerken teilen. Im Optimalfall dienen Follower einer Fanpage nämlich auch als Multiplikatoren, die Informationen, die sie für interessant 201 … 2013
Business & Markt ƒ
Unternehmen, die ihre Recruiting-Maßnahmen kompetent über Social Media Kanäle ausrichten, sprechen ihre Zielgruppe nicht nur an, sondern erschließen sich auch ein erweitertes Netzwerk. erachten, mit ihren Bekannten teilen. Studien zu sozialen Netzwerken – sowohl on- als auch offline – belegen, dass Menschen Empfehlungen aus ihrem Umfeld vertrauen. Unternehmen profitieren so im Web 2.0 von natürlich gewachsenen Vertrauensverhältnissen.
Ein Preview auf den ersten Eindruck Neben der Erstausschreibung von Stellen bietet Facebook im Laufe des RecruitingProzesses einen entscheidenden, wenn auch nicht immer zugänglichen Vorteil: Informationen für den Bewerber selbst, sofern dieser sie freigibt. Oftmals lässt sich über Profilund Titelbild zumindest ein erster Eindruck gewinnen. Als Arbeitnehmer und Bewerber heißt es hier im Auge zu behalten, dass die eigene Aktivität auf Facebook nicht per se ein Karrierekiller ist. Wie so oft scheint auch hier die Wendung »mit Maß und Ziel« angebracht zu sein. Eine Studie der Norther Illinois University, University of Evansville und Auburn University untersuchte 2012 den Einfluss von Facebook-Profilen auf die Einschätzung der Leistungsfähigkeit eines Bewerbers durch den Personalentscheider. Nachgewiesen werden konnte ein klarer Zusammenhang zwischen dem Eindruck eines Profils und der tatsächlichen Leistung einer Person. Eine besonders starke Korrelation konnte in Hinblick auf Gewissenhaftigkeit, sozialen Kompetenzen und intellektuelle Neugierde ausgemacht werden. Ganz entgegen gängiger Meinung wirken sich laut Studie Reise- und Partyfotos eher positiv aus, da dieses als Zei201 … 2013
chen von Vielseitigkeit wahrgenommen werden und die Profilinhaber extrovertierter und freundlicher erscheinen lassen.
Best Practice Das alles bedeutet nicht, dass man auf klassische Kanäle gänzlich verzichten muss, sondern lediglich, dass man Optionen nützen sollte. Rondo Ganahl etwa hat einen Teil seiner Bewerber- und Lehrlingssuche bereits auf Facebook verlegt. Dabei verlässt man sich nicht auf den altbackenen Stellenausschreibungsstil, sondern bewirbt die offenen Stellen mitunter richtiggehend. Hand in Hand geht somit das Generieren eines positiven Images, indem man auch immer wieder Einblicke in den Arbeitsalltag seiner Mitarbeiter bietet und diese auch selbst zu Wort kommen lässt. Kurz, was der Verpackungstechnikkonzern über Facebook gelungen umsetzt, ist modernes Employer Branding. Professionelles Recruiting entwickelt sich schon seit geraumer Zeit weg von der klassischen Stellenanzeige und dem um-sichwerben-lassen hin zum aktiven Bewerben bei künftigen Arbeitnehmern. Unternehmen haben nicht wirklich die Wahl, ob sie auf Plattformen wie Facebook oder Twitter vertreten sein wollen. Die einzige Wahl, die sie haben, ist, ob sie aktiv partizipieren und versuchen ihr Image zu beeinflussen, oder ob sie daneben stehen und zusehen, was andere mit ihrem Image machen. Und wie wichtig dieses Image in Hinsicht auf die Mitarbeiterbindung und -anwerbung ist, ist nicht zu unterschätzen. Mehr dazu in der nächsten Ausgabe. 1
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ƒ Business & Markt
Grafitaliaund ConverflexTreffpunkt
für innovative Technologien der Zukunft
FOTOS . Centrexpo
Die Grafitalia ist eine Messe, bei der sich traditionelle Technologien und digitale Innovationen treffen und miteinander verschmelzen. Das Ergebnis ist eine umfassende und aktuelle Veranstaltung der Kommunikationsindustrie, die die gesamte italienische Publishinggemeinde zusammenbringt. Gemeinsam mit der Converflex findet sie heuer von 07. bis 11. Mai in Mailand statt.
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ie Grafitalia, die alle vier Jahre stattfindet, bewies 2009 deutlich ihre große internationale Reichweite. Besucher aus 98 Ländern reisten nach Italien – ein Plus von 29 Prozent im Vergleich zur vorangegangenen Veranstaltung. Gut 90 Prozent der Grafitalia und 79 Prozent der Converflex Besucher sind Firmenbesitzer oder leitende Angestellte, die in die Entscheidungsprozesse ihrer Unternehmen eingebunden sind. Deren Hauptziel ist es, neue Lösungen zu finden – zwei von drei Besuchern sind auch bereit den Anbieter zu wechseln. Die Messe ist prinzipiell als Integrations- und Systemschau angelegt. Diese Strategie hat sich in den letzten Jahren als äußerst positiv bewährt. Die Publishing-Welt sowie die Druckindustrie finden eine große Bandbreite
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an Personalisierungsbedarf und -lösungen. Mittlerweile zieht die Grafitalia ein breitgefächertes Fachpublikum an, das Werbeagenturen, das Verlagswesen, Graphic Design-Studios und alle neuen Kommunikationsberufe umfasst. Die Messe gliedert sich heuer in drei Ausstellungsflächen, die jeweils verschiedenen Produktkategorien zugeordnet sind. Der Software Club beschäftigt sich mit digitalen Printprozessen sowie Graphic Arts Software. Eine weitere Fläche ist den Themen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein gewidmet. Hier findet der Besucher nicht nur Druckdienst- und Web-to-print-Anbieter sondern auch Finishing und Mailing. Als dritte Ausstellungsfläche versammelt die Siotec Area die Welt der visuellen Kommunikation.
Synergien finden In ihrer 10. Ausgabe wird die Converflex 2013 Synergien mit Grafitalia bilden. Man ist dadurch in der Lage, einen größeren Kontext zu bieten sowie die technologische Entwicklung besonders umfassend zu interpretieren. Die Converflex 2013 wird vom italienischen Herstellerverband von Maschinen für das grafische Gewerbe, Papier- und Pappenerzeugung und der verarbeitenden Industrie (ACIMGA) und dem nationalen Verband der Druck-, Papier und verarbeitenden Industrie (ASSOGRAFICI) gefördert.
Bereits seit über 30 Jahren geben sich auf der Converflex Technologieanbieter und Hersteller aus aller Welt ein Stelldichein. Dabei sehen auch die Anbieter die Messe nicht nur als Marktplatz, sondern versuchen auch konkrete Antworten auf die ständig steigenden geschäftlichen Anforderungen zu bieten, zukünftige Szenarien vorwegzunehmen und eine große Fachwelt zu beleben. Ein sorgfältiger, genauer Überblick über die Marktentwicklungen sowie die Möglichkeit, sich fachlich auf dem Laufenden zu halten und Branchenneuheiten kennenzulernen, werden hier geboten. Die Messe garantiert ihren Besuchern auch einen umfassenden Service: technologische Fortbildung durch eine breit gefächerte Ausstellungsübersicht mit vielen Neuheiten, aber auch Vergleichen über die Branchendynamik und neue Geschäftsmodelle, die sich durch die technologischen Innovationen ergeben. Bereits 2009 hat die Converflex sämtliche Erwartungen übertroffen – sowohl hinsichtlich Qualität als auch Quantität der Besucher. Mit 258 Ausstellern im Jahr 2009 und über 30.000 internationalen Besuchern behauptet sich Converflex als unverzichtbares strategisches Ereignis für alle, die neue Bearbeitungstechniken für Material und Produkte suchen sowie Ideen und Projekte zur Geschäftsentwicklung austauschen wollen. 1 201 … 2013
KBA Inkjet-Digitaldruck Business & Markt ƒ
Die neue KBA RotaJET 76
Inkjet-Digitaldruck von Offsetprofis
KBA.W.525.d
Die KBA RotaJET 76 ist eine Inkjet-Rotation der neuesten Generation für industrielle Digitaldruckanwendungen mit hohen Anforderungen in puncto Leistung, Qualität und Wirtschaftlichkeit. Sie verbindet das umfassende Know-how von KBA im Druckmaschinenbau mit den intensiven Erfahrungen eines global tätigen Druckereikonzerns mit digitalen Drucksystemen. Gerade weil wir im Offsetdruck stark sind, wissen wir, worauf es im Digitaldruck ankommt. Wir verstehen die Sprache der Drucker und legen Wert auf Qualität und Verlässlichkeit. Mehr Infos? Anruf genügt.
KBA-Mödling AG Tel. 02236 8090-0, md-verkauf@kba.com, www.kba.at, www.kba.com 201 … 2013
Koenig & Bauer AG
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ƒ Medien . Kommunikation . Design
Weber’s AnalyticsProfitables
Wachstum mit Print heisst: Märkte und Kunden gemeinsam gewinnen!
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eit Jahrhunderten stellt sich die Druckereibranche als eine der innovativsten und investitionsfreudigsten Wirtschaftszweige überhaupt dar. Das Prinzip, immer in punkto Technikinnovation die Nase vorne zu haben, war äußerst profitabel. Trotz nach wie vor hohem Innovationstempo und vielen (neuen) exzellenten Technik-Lieferanten hat die Druckereibranche aber an Boden verloren. Die Zahl der Druckereibetriebe geht drastisch zurück. Unklar ist, wie profitables Wachstum erzielt werden kann, um nicht nur per Preisnachlass das zu retten, was mühsam aufgebaut wurde. Die logisch wirkende Idee, um aus dem Dilemma dieser Branchenmisere herauszukommen: Im Druckereimarkt bietet sich das größte Potenzial für Digitaldruck. Doch lange haderten die Drucker mit dem Digitaldruck, weil die Qualität nicht stimmte. Der anfänglichen Skepsis im Druckereisektor folgten Angst und Ablehnung, geschürt durch die Marktmacht der neuen Player. Was wiederum neue Dienstleistungstypen und Quereinsteiger auf den Plan rief. Die meinten, mit rein digitalen Drucktechniken, die besser ins Internet-Zeitalter
passen, den etablierten Druckereien den Garaus zu machen. Zudem finden sich immer mehr Digitaldrucksysteme bei (ehemaligen) Kunden der Druckereien; respektive Managed Print Services bilden eine neue Brücke zwischen Angebot und Nachfrage für Druckprodukte.
Umdenken empfiehlt sich Die Drucktechnikentwicklung muss nüchtern und vor allem sehr differenziert betrachtet werden. Digitaldruck in all seinen Facetten war unbestritten das Top-Thema der letzten 20 Jahre und vor allem der Leitmesse drupa 2012. Aber nach wie vor werden über 80 Prozent aller weltweiten Druckprodukte in klassischen Drucktechniken hergestellt (allen voran im Offsetdruck). Der Offsetdruck hat sich durch die Digitaltechniken dynamisch weiterentwickelt, inklusive der Prozessoptimierung und Produktivität für Druckereibetriebe. Evident ist: Druckereien leiden primär keinesfalls unter Finanzierungsproblemen; auf der drupa 2012 sind hohe Investitionen sowohl in Digitaldruck- als auch (wieder) in Offsetdrucktechniken geflossen. Hersteller
wie auch Dienstleister versuchen vielmehr, probate Wege zu finden, um ihre Strategie zu überdenken und der Marktsituation anzupassen. Neue Perspektiven und Visionen fehlen aber und werden dringend benötigt. Mein Tipp: Druckereien profitieren von umfassenden Lösungspartnern, die nicht nur digitale Drucktechnik anbieten und installieren, sondern Mehrwert durch Kompetenz, Weitsicht, Kontinuität, Wissenstransfer und Services liefern. Druckereien müssen sich fragen, welche Hersteller das leisten können und welche nicht, und daran ihre Strategie und Investitionsentscheidungen ausrichten. Dies gelingt optimal, wenn ein neues ›Eco System‹ etabliert wird, das Techniklieferant und Druckerei zu Partnern werden lässt, die gemeinsam für Märkte und Kunden Lösungen entwickeln, die Marken und Werbungtreibenden helfen, den individuell besten Kommunikationsmix zu finden und zu nutzen. 1 Kontakt Twitter: @zeitenwende007 E-Mail: a.weber@value-communication.com
news LexisNexis und Verlag Österreich Exklusiv-Kooperation auf LexisNexis Online
Das Value Werte- und Bedürfnis-Modell zeigt, wie Kommunikation künftig gestaltet werden muss: Hybrid, persönlich – und damit relevant. / © Andreas Weber, Value Communication AG, Mainz/ Deutschland
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Ende März vereinbarten LexisNexis Österreich und der Verlag Österreich, ihre Programme künftig gemeinsam über die juristische Fachdatenbank LexisNexis Online (www.lexisnexis.com/at/recht/) anzubieten und zu vertreiben. Durch diese Kooperation wird LexisNexis Online jene Online-Plattform sein, über die der Verlag Österreich sein juristisches Programm elektronisch verwertet. Wesentliche Inhalte des Verlag Österreich aus den Bereichen Öffentliches Recht, Straf- und Zivilrecht werden für Nutzer dieser Datenbank neu verfügbar gemacht. Ziel der exklusiven Kooperation ist der ge-
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Medien . Kommunikation . Design
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Medien Kommunikation Design TEXT . Anderas Weber
In seiner vorangegangenen Exklusiv-Kolumne beschäftigte sich Andreas Weber mit den durch Social Media hervorgerufenen Veränderungen. Nunmehr rückt die Situation im Druckereimarkt in den Fokus. Der Autor gilt international als renommierter Analyst für Unternehmenskommunikation und Innovationsexperte. Er arbeitet seit über drei Jahrzehnten in der Gutenberg-Stadt Mainz.
meinsame schrittweise Ausbau des bestehenden Angebots juristischer Fachinformation zu einem umfassenden und damit marktführenden OnlineAngebot, das sich über alle Rechtsgebiete erstreckt. Strategisch unterstützt wird dies durch die Kombination der Schwerpunktthemen beider Fachverlage: Wirtschafts-, Zivil- und Steuerrecht bei LexisNexis, Öffentliches Recht, Straf- und Zivilrecht seitens des Verlag Österreich. Peter Davies, Geschäftsführer von LexisNexis Österreich, bei der Vertragsunterzeichnung: »Als Pionier im Bereich juristischer Recherche- und Informationslösungen haben wir uns als klarer strategischer Partner im Onlinegeschäft positioniert. Die Kooperation mit dem Verlag Österreich ermöglicht uns, mit einem wesentlich erweiterten Angebot vor allem neue Zielgruppen für LexisNexis Online zu erschließen.« Durch die Allianz der beiden Verlage ergeben sich für bestehende wie neue Kunden von LexisNexis Online zahlreiche Vorteile. Sie profitieren in erster Linie von den Vorzügen einer modernen und
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benutzerfreundlichen Rechercheplattform und zudem von einer deutlich breiteren Auswahl an qualitativ hochwertigen Fachinformationen. Aus diesen können bedarfsgerechte Inhaltspakete für die Zielgruppe der Rechtsanwälte sowie für Juristen aus dem öffentlichen Bereich, aus Lehre und Forschung und aus Unternehmen zusammengestellt werden. Die Digitalisierung der Print-Inhalte des Verlag Österreich erfolgt in Etappen. Die ersten Produkte und Module, beginnend mit Zivilrecht (Kommentar zum ABGB – »Klang-Kommentar«) sowie Bau- und Vergaberecht, werden ab Herbst 2013 zur Verfügung stehen. 2014 sollen acht bis zwölf neue Module für verschiedene Rechtsgebiete auf LexisNexis Online zugänglich sein. Dazu die Geschäftsführerin des Verlag Österreich, Katharina Oppitz, über die neue Partnerschaft: »Diese Kooperation ist ein entscheidender Schritt, um zukünftig noch mehr Informationen auf einer Plattform abrufbar zu machen. Durch die Stärkung von LexisNexis Online mit den wissen-
schaftlich fundierten Inhalten des Verlag Österreich sind wir auf gutem Weg, eine führende Rolle unter den Anbietern juristischer Fachinformation in Österreich zu übernehmen.«1
x © . bargat Mag. Katharina Oppitz, Mag. Peter Davies, MBA
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TEXT . Dipl.-Ing. Klaus-Peter Nicolay FOTO . Fotolia, Pixartprinting, CeWe
Drucken im Zeitalter der Digitalisierung
Was das Internet dem Druck bringt
Oft unversöhnliche Positionen prallen aufeinander: Während die einen im Internet den größten Segen der Menschheit sehen, befürchten andere den Untergang des Abendlandes. Auch aus unserer Branche hört man immer wieder, das Internet sei Schuld an den schrumpfenden Druckvolumen.
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as ist zwar nicht grundsätzlich falsch, streift aber nur einen Teilaspekt. Das Internet für den Rückgang von Drucksachen verantwortlich zu machen, ist nämlich nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte der Wahrheit ist, dass das Internet generell rückläufiges Druckvolumen kompensiert, weil via Web-to-Print und InternetPortalen neue Kunden und damit auch zusätzliches Druckvolumen generiert wird. Typisches Beispiel sind Fotobücher oder auch andere Drucksachen, die bis vor der Internetdruckwelle keine Druckprodukte waren. So betrachtet hat die grafische Branche absolut richtig reagiert, als sie dem Bedürfnis der Kunden entsprach, das Abwickeln von Druckaufträgen via Web-to-Print zu vereinfachen, schneller und preiswerter zu machen. Ganz im Gegensatz zur Musikindustrie, die sich nach 1999 mit immer neuen BlockadeAktionen gegen das Internet zu wehren versuchte und von 28 Milliarden verkauften Tonträgern auf unter 14 Milliarden Stück abschmierte – entsprechend fiel der Umsatz von 27,8 Milliarden Dollar auf 9,4 Milliarden Dollar. Erst jetzt, nachdem man die digitale
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Welt und das Internet als Verkaufsplattform akzeptiert und zeitgemäße Angebote zum legalen Download geschaffen hat, steigen die Umsätze wieder – und zwar kräftig.
Online-Druckereien wie Sand am Meer Wer also heute noch immer keine digitalen Lösungen für seine Kunden bereitstellt, ist selbst Schuld. Mehr als zehn Jahre ist es immerhin bereits her, dass die ersten OnlineDruckereien von sich reden machten und (nicht nur) die Fachmedien eindringlich mahnten, ähnliche Geschäftsmodelle in Angriff zu nehmen. »Aber Onlinedruckereien gibt es ja schon wie Sand am Meer«, ist von Druckern immer wieder zu hören, »und das sind nicht unbedingt unsere Freunde. Denn die machen die Preise kaputt.« Sicher? Wer sich einmal etwas intensiver im Internet umschaut, wird feststellen, dass viele OnlineAngebote gar nicht so preiswert sind, wie immer behauptet wird. Und die Lieferzeiten (bei Standardproduktionen bis zu sieben Arbeitstage) sind auch nicht unbedingt das, 201 … 2013
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Pro duktion &Techno logie was man in der Branche seit Jahrhunderten unter »Schnellschuss« versteht. Doch es gibt auch Online-Druckereien, die ihr Geschäft verstehen. So lassen sich bei einem gut durchorganisierten Web-to-PrintWorkflow allein in der Vorstufe Einsparungen von bis zu 60 Prozent erzielen, zusammen mit dem Druck immerhin bis zu 40 Prozent. Und durch die automatisierten Prozesse im administrativen Bereich verkürzt sich die Reaktionszeit für die Kunden um bis zu 80 Prozent. Das Erfolgsgeheimnis liegt also nicht beim Drucken, sondern im Bereich der Auftragsabwicklung und der Vorstufe. Bestellt ein Kunde bei einer Online-Druckerei etwa Briefpapier, wird dieses mit den Drucksachen anderer Kunden auf einer Sammelform belichtet und gedruckt. Mehrere Besteller teilen sich so die Kosten für die Druckform und den Druck. Und dies ist im Zweifelsfall immer günstiger als ein Einzelauftrag. Ein Beispiel: Ein Folder im Wickelfalz und einer Auflage von 1.000 Stück kostet bei einer klassischen Offset-Druckerei etwa 450 Euro; bei der Online-Druckerei print24 kostet das gleiche Produkt auf 135-Gramm-Papier je 201 … 2013
nach Lieferzeit 65 Euro (sieben Tage), 73 Euro (vier Tage) oder knapp 100 Euro (Overnight). Aber es geht auch billiger. Bei »diedruckerei. at« werden bei einer Lieferzeit von vier bis fünf Arbeitstagen 55 Euro aufgerufen. Das alles natürlich inklusive Versand und Mehrwertsteuer. Aber wer will denn gleich 1.000 Exemplare bestellen? Geliefert werden für 53 Euro auch Kleinauflagen ab 100 Stück (wie etwa bei flyeralarm). Was erstens ein Anreiz für viele neue Kunden der Branche ist: Wer hätte für seine kleine Pension bei einem jährlichen Bedarf von 100 Prospekten schon 1.000 Vierfarb-Flyer bestellt? Was aber zweitens auch ein Vorteil für die vielen kleineren und regional tätigen Druckereien sein kann.
Drucken lassen »Für die 55 Euro kann ich doch noch nicht einmal die Platten belichten«, klagen viele. Eben. Genau das ist es nämlich – und deshalb bestellen viele Druckereien ja auch bei ihren »Online-Kollegen«. 1.200 sind es alleine bei »druckdiscount24« in Köln – und bei flyeralarm, onlineprinters & Co. dürften es sogar
noch mehr sein. Schließlich bleibt den Druckereien, die drucken lassen, ja nach wie vor noch der Kundenkontakt – sie können ihre Kunden beraten, deren Daten vorstufengerecht optimieren und die eingekaufte Drucksache pünktlich liefern. Und es zeigt die Stärke der Online-Druckereien: Standardprodukte in relativ kleinen Auflagen. Steigt die Auflage, wird die Preisschere zwischen Internet-Druckerei und normaler Druckerei immer kleiner. Ganz zu schweigen von den Drucksachen, die mehr als Standard sein sollen wie etwa beim Format, bei der Veredelung oder den Weiterverarbeitungsoptionen. Hier sind klassische Druckereien den Online-Kollegen noch immer überlegen.
Verschiedenste Geschäftsmodelle Dabei gibt es wohl kaum noch eine Ausrede, weshalb eine Druckerei nicht im Internet präsent sein soll. Schließlich bieten das Internet und Web-to-Print selbst den kleinsten, die nicht in Ballungsräumen angesiedelt sind, eine Chance neue Kunden zu akquirieren – regional, österreichweit und selbst im Ausland. Nicht selten hört man in diesen Fällen
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Auch das ist möglich: Per Digitaldruck hergestellte Osternester.
Boomender Markt. Innendesign mit individuell erstellten Bildern.
von Umsatzsteigerungen um die 25 Prozent und eine Ausweitung des Kundenstammes um einige Tausend. Die Frage ist nur, mit welchem Geschäftsmodell man sich auf den Weg macht. Einmal kennt man die reinen OnlineDruckereien, die sich mit offenen Shops an Jedermann richten. Sie bieten ein sehr breites Sortiment an Drucksachen, das absolut transparent für die Kunden ist und ihm die Möglichkeit gibt, alle denkbaren Produkte bei nur einem Lieferanten zu bestellen. Diese breite Produktpalette wird zum Großteil durch Kooperationen und Partnerschaften mit anderen Druckereien möglich. An den Trend haben sich längst auch Re-Seller angehängt, die selbst gar nicht drucken und die die bei ihnen eingehenden Bestellungen direkt an Online-Druckereien weitergeben. Umgekehrt bieten Online-Druckereien ihre Dienstleistungen Re-Sellern als komplette Drucksachen an oder auch Kollegenbetrieben, die gedruckte Plano-Bögen bestellen und diese dann selbst weiterverarbeiten. Vorgenannte Modelle sind allesamt die sogenannten ›offenen‹ Web-Shops. Daneben – und das dürfte eine noch größere Anzahl an Druckereien sein – nutzen PrintProfis das Potenzial des Internets, um ihren Kunden eine geeignete Plattform zu geben, in denen sie ihre Drucksachen rund um die Uhr bestellen können. Diese bieten zumeist auch die Möglichkeit, fest definierte Drucksachen wie Visitenkarten oder Broschüren mit eigenen Texten, variierenden Adressen oder auch Bildern zu »füllen«. Diese sogenannten
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»Closed Shops« bieten den Bestandskunden ein Mehr an Service und lassen sich nach Belieben ausweiten. Dabei ist es durchaus möglich, auch die Kunden der Kunden in den Bestellprozess mit einzubinden.
Web-to-Print ist mehr »Für die relativ triviale Zweckbestimmung eines internet-gestützten Bestellportals ist Web-to-Print durchaus die richtige Bezeichnung. Die Auswirkungen auf das Geschäft der Firmenkunden bleiben bei dieser Sichtweise jedoch unberücksichtigt. Absatzkanäle, Handelspartner, Firmenkommunikation sowie die Nutzen, die sich für die Geschäftsentwicklung des Firmenkunden ergeben, sind dabei nur unzureichend beschrieben«, sagt Bertram Störch, Marketingleiter bei HP. Was bedeutet, dass eine andere Sichtweise notwendig ist, um Web-to-Print als Marketinginstrument einzusetzen und damit auch mehr Geschäftsvolumen (sprich automatisierte Druckaufträge) zu generieren. Web-to-Print-Lösungen haben immer dann einen großen Nutzen, wenn Geschäftsprozesse auf beiden Seiten (Druckdienstleister und Druckereikunde) automatisiert werden können. Wer diese Prozesse auf die gesamte Geschäftsumgebung der Beteiligten ausweitet, kann die Beziehungen und Synergien zu einem Wachstumsweg transformieren, meint Bertram Störch. Die gemeinsame Nutzung von Marketing- und Business-Ressourcen mache aus Web-to-Print dann Web-to-Business. Allerdings wird die Geschäftswelt eines Druckereikunden meist nur unvollständig
betrachtet: Die meisten Drucksachen sind zwar für den Handel bestimmt, außer Acht gelassen wird bei dieser Betrachtungsweise jedoch, dass es immer um den Kunden des Druckereikunden geht. Und das ist schlussendlich nicht der Handel, sondern der Endkunde. Und gerade hier lassen sich verschiedene Modelle entwickeln, kombinieren und auf die Lieferanten-Kunden-Strukturen übertragen – zum Beispiel für Filialsysteme, Franchising-Ketten, Vertretungen und so weiter. Ziel ist dabei immer, unterschiedliche Druckerzeugnisse zu entwickeln, die in einer für den Verwendungszweck zugeschnittenen Form zum Zeitpunkt des Bedarfs geordert werden.
Den Kunden einbinden Dazu nennt Störch ein plausibles Beispiel: So benötigt beispielsweise der Biergarten Speisekarten, Plakate, Geschäftsdrucksachen oder Werbematerialien von seiner Brauerei und vielleicht auch Sonnenschirme oder Biertischgarnituren. Und auch der Stammgast kann seinen Platz in der Beschaffungskette finden: Er kann über das Web-Portal der Brauerei Merchandising-Artikel wie Poster, T-Shirts oder Biergläser bestellen. Das ließe sich über das gleiche Portal abwickeln. Bestimmte Bereiche werden dabei je nach User ausgeblendet. Dann wird das Web-to-Print-System zu einem mächtigen Tool für alle Beteiligten und Vertriebskanäle. Die Beziehungen untereinander sind quasi nicht mehr aufzubrechen – in der Folge dürfte beim Drucker ein Anstieg der Produktion zu 201 … 2013
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Statement Peter Kolb, digitaldruck.at Wenn man das Thema »Web und Druck« betrachtet, so ist die essentiellste Entwicklung das Geschäftsmodell »Onlinedruckerei«. Gemeint ist die Kombination von On- und Offlineangebot im Sinne einer E-Commerce Plattform und einer dahinterstehenden Druckerei. Dabei wird einerseits komplett auf Vertriebspersonal verzichtet und andererseits verstärkt auf E-Commerce, Marketing, PR und Social Media gesetzt. Bei dieser Firmenstrategie muss man umdenken, denn sowohl Schaufenster, POS und Außendienst werden durch die Website, das Herz der Firma, ersetzt. Eine benutzerfreundliche Homepage ist somit oberstes Gebot. Für die Kunden bedeutet die Bestellung über eine Onlineplattform eine gewisse Freiheit, denn sie sind weder orts-, noch zeitgebunden. Wahrscheinlich ist auch das ein Grund für das veränderte Kaufverhalten in unserer heutigen Gesellschaft. Denn der Trend geht in Richtung Onlineshopping auch beim Drucken. In der Onlinedruckbranche sieht der Markt deshalb durchaus positiv aus: Obwohl es zahlreiche digitale Rivalen gibt, sind Printprodukte nach wie vor gefragt. Das sieht man daran, dass sich in den letzten Jahren kaum ein Bereich in der Medienproduktion so erfolgreich entwickelt hat wie der Onlinedruck. Neben diesem Paradigmenwechsel bringt das Web außerdem eine enorme Schnelligkeit mit sich – daran müssen wir uns orientieren. Prinzipiell gilt: Wer heute etwas bestellt, will es morgen haben. Produktionszeiten von 1-2 Werktagen sind beispielsweise bei digitaldruck.at bereits Standard, was den Kunden eine höhere Flexibilität bringt. Woran sich die Auftraggeber aber gewöhnen müssen, ist, dass die Kommunikation fast ausschließlich über die Homepage erfolgt. Der Service darf trotzdem nicht zu kurz kommen, weshalb ein gut aufgestelltes Team sehr wichtig ist. Die anspruchsvollen Onlinekunden legen jedoch nicht nur großen Wert auf die Auftragsbetreuung, sondern auch die Qualität ist entscheidend. Insgesamt bietet das Web für Druckereien ein großes Potenzial mit vielen Entwicklungsperspektiven, wobei eine Homepage zu erstellen nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten ist. Die wesentlichen Umstellungen sind die internen Abläufe so zu strukturieren, dass alles schnell geht. Dabei handelt es sich um einen jahrelangen Prozess, bei dem alle Abläufe automatisiert und die Mitarbeiter eingeschult werden. Diese Weiterentwicklung gepaart mit einer intensiveren Nutzenorientierung und einer stärkeren Fokussierung auf den Onlinevertrieb wird in Zukunft die Effizienz der Druckbranche steigern. Peter Kolb ist geschäftsführender Gesellschafter von digitaldruck.at.
Statement Walter Meyer, Geschäftsführer der Onlineprinters GmbH Das Web hat uns von Anfang an eine Vielzahl gleichartiger Druckaufträge gebracht. Durch exakt aufeinander abgestimmte Abläufe konnten wir unsere Druck- und Weiterverarbeitungsmaschinen optimal auslasten und die Fixkosten senken. Die Kostenvorteile haben wir von Anfang an als Preisvorteile an unsere Kunden weitergegeben. Das ist eine Positivspirale: Durch die ständige Optimierung unserer Produktionsprozesse produzieren wir schnell, effizient und außerdem sehr kostengünstig. Wir sind von regionalen Kunden unabhängig und haben Kunden in 30 Ländern Europas. Wir haben unsere Umsatzerlöse in den letzten acht Jahren mehr als verzehnfacht und gehören heute zu den TOP-5-Onlinedruckereien in Europa. Unsere Kunden profitieren davon auf ganzer Linie. Wir sind in der Lage, schnell und flexibel auf ihre Wünsche zu reagieren. Der Kunde ist beispielsweise schon auf der Messe und ihm gehen die Flyer aus. Einige Produkte, wie Flyer, Visitenkarten oder Briefpapier drucken und versenden wir noch am selben Werktag, wenn Bestellung, Druckdaten und Bezahlung bis 16 Uhr bei uns eingehen. Per Expressversand hat er seine Werbemittel am nächsten Werktag am Messestand. Das bringt unseren Kunden eine große Planungssicherheit. Wir sind sehr flexibel in der Auflagenhöhe. Bei uns können Werbetreibende »exotische Produkte« wie individuell bedruckte Kaffeebecher oder Bierdeckel bereits in Kleinauflagen drucken lassen. Das Werbebudget, das früher für den Druck ausgegeben wurde, kann heute in ein gutes Layout investiert werden oder in weitere preisgünstige Drucksachen, mit denen sich Werbetreibende am Point of Sale wesentlich prominenter platzieren können. Wir würden uns wünschen, dass wir von konventionellen Druckereien nicht nur als Konkurrenz, sondern verstärkt als Partner angesehen werden. Jede Druckerei hat ihre Kernkompetenzen, mit denen sie ihre regionalen Kunden »um die Ecke« gut berät und betreut, sie kann aber in der Regel nicht unsere Sortimentsvielfalt produzieren. Weitergedacht haben Druckereien aber die Möglichkeit als Wiederverkäufer aufzutreten. Sie beraten Stammkunden unter dem eigenen Markenauftritt, kümmern sich um die Druckdaten, beziehen die Drucksachen aber neutral verpackt von uns und vermarkten sie weiter. Mit unserem Onlineangebot können Druckereien die Wünsche ihrer Kunden erfüllen, deren Umsetzung ansonsten unwirtschaftlich oder technisch nicht möglich wäre, wie beispielsweise großformatige Werbemittel, textile Präsentationssysteme oder Drucksachen in speziellen Auflagenhöhen. Die Druckbranche ist in einem starken Konzentrationsprozess. Der Umbruch lässt sich aber auch als Chance nutzen, der Groß und Klein gemeinsam zum Erfolg führt.
www. digitaldruck.at
www.Onlineprinters.at
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ƒ Produktion & Technologie erwarten sein. Oder ein anderes Beispiel: Die Schokoladenmarke Lindt ermöglicht in ihrem Online-Shop einen Geschenk-Service für das Bestellen selbst gestalteter, individualisierter Schokoladen- und Pralinenpackungen – natürlich mit Inhalt. Diese Leistungen laufen im Hintergrund bei einer Digitaldruckerei, die den Shop samt aller Dienstleistungen und den Versand für Lindt bereitstellt.
Der Kampf um die Wolke Doch das ist erst der Anfang dessen, was möglich sein wird. Was Internet- und Softwarekonzerne als das neue Zeitalter der Informationstechnik propagieren, wird früher oder später als auch die Druckindustrie erreichen: »Cloud Computing«. Der Machtkampf um »die Wolke« und die dort möglichen Dienste und Services ist längst voll entbrannt, und es werden auch nur wenige Technologieunternehmen aufgrund ihrer Größe den Cloud-Computing-Markt beherrschen: Amazon, Google, IBM, Apple, möglicherweise Adobe und ganz sicher Microsoft werden dazugehören. Doch auch kleinere Dienstleister (nicht zuletzt auch Druckereien) können sich ein Stück vom Kuchen »Cloud« abschneiden. Denn Dokumente, Internetseiten, Musik, Fotos und alle anderen digitalisierbaren Inhalte müssen nicht mehr auf einem lokalen Rechner oder in unternehmensweiten Servern abgelegt werden, sondern irgendwo »in der Wolke«, womit riesige, über die ganze Welt verteilte Datenzentren und Server-Farmen gemeint sind. Internetnutzer können dann überall und mit allen Geräten auf ihre Daten zugreifen. Wo die Daten tatsächlich gespeichert sind, spielt eigentlich keine Rolle mehr. Irgendwo in der Wolke eben. Was zunächst trivial klingt, hat jedoch gravierende Konsequenzen zunächst für die Hard- und Softwarehersteller: Unternehmen benötigen keine Server mehr, sondern mieten bei Bedarf entsprechende Kapazitäten »in der Wolke« an, um ihren Datenbedarf zu sichern. Soft-
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warehersteller verkaufen keine Lizenzen mehr, sondern vermieten »Software as a Service«, was ja längst praktiziert wird. Noch werden derartige Lösungen kontrovers diskutiert. 54 Prozent der deutschen IT-Manager versprechen sich durch webbasierte IT-Lösungen zwar eine Senkung der Fixkosten, Sicherheitsbedenken bei der Verlagerung ganzer Rechenzentren in die Wolke stehen jedoch einer schnelleren Marktdurchdringung entgegen. Nach Ansicht des US-Marktforschungsinstituts Gartner ist erst ab 2015 mit einer breiten Durchsetzung zu rechnen. Das enorme Marktpotenzial webbasierter Lösungen ist allerdings unbestritten.
Cloud-to-Media Deshalb wird Cloud Computing auch für die Druckindustrie relevant – und das nicht nur als Profiteur der Technik. Früher oder später werden die Kunden auch von Druckereien erwarten, verlangen oder fordern, ihre Jobs – von der Visitenkarte bis zum Katalog – in »der Wolke« abwickeln zu wollen. E-Commerce, Online-Shops und Web-to-Print wandeln sich dann zu »Cloud-to-Media«: Die Kunden arbeiten auf den von Druckereien im Netz bereitgestellten Softwareprogrammen und Schriften, auf Servern, Datenbanken und Asset-Management-Systemen.
Schon heute haben Internet-Händler erkannt, dass gedruckte Kataloge den Umsatz ankurbeln. Doch müssen die Daten medienneutral hinterlegt sein, um sie für Internet und Print gleichermaßen nutzen zu können. QR-Codes, die vom gedruckten Produkt auf weiterführende Informationen im Internet weiterleiten, persönliche URLs und vieles mehr, wobei von Augmented Reality noch nicht einmal die Rede sein muss, sind die Dinge, die IT-Infrastrukturen verlangen und mit denen sich Druckereien beschäftigen müssen. Dann stellt der Print- und Mediendienstleister digitale Vorlagen bereit, die von den Kunden entsprechend der erwarteten Anwendung modifiziert oder individualisiert werden können. Ein Klick – und die Vorlage wandert entweder auf die Internetseite des Kunden oder auf die Druckplatte zur entsprechenden Vervielfältigung im Drucksaal. Und spätestens dann wird die Druckindustrie vollends von der Informationstechnologie eingeholt. Was zudem einen riesigen Vorteil hätte: Diese Services umfassen sowohl Infrastruktur als auch On-Demand-Software, die dynamisch an die Erfordernisse von Kunden angepasst werden können. Dies ermöglicht dann auch eine verbrauchsbezogene Abrechnung der zur Verfügung gestellten Dienstleistungen. 1
Fotobücher sind nach wie vor begehrte Drucksorten.
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Niemand kann in die Zukunft schauen. Aber Sie können sich darauf vorbereiten.
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Bereiten Sie sich mit HP Indigo auf die Zukunft vor. Was die Zukunft auch bringen mag, Sie profitieren von der langjährigen Marktführerschaft, den konkurrenzlosen Innovationen und dem Engagement von HP als Partner an Ihrer Seite. Und mit dem größten digitalen Portfolio auf dem Markt ist Ihr Unternehmen für alle Fälle gerüstet. Weitere Informationen erhalten Sie unter hp.com/at/indigo oder per E-Mail an indigo.austria@hp.com
© 2013 Hewlett-Packard Development Company, L.P.
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ƒ Produktion & Technologie Entscheidung auf den Hunkeler Innovationdays in Luzern: (v.l.n.r.) Peter Wolff und Gerhard Jarosch von Canon sowie Martin Kroiss, Thomas Rigler, Gerhard Engelbrecht, Ernst Aigner.
Aktuelle
Digitaldruckinvestitionen in Österreich Individualität und Schnelligkeit sind gefragt
Mit einer Reihe von Investitionen in digitale Drucksysteme ließen in letzter Zeit einige Unternehmen hierzulande aufhorchen. Es handelt sich dabei um Erweiterungen bestehender Digitaldruckleistungen, darunter eine Premiere in Österreich, aber auch um Einstiege in das digitale Druckgeschäft. Wir haben die Installationen für Sie zusammengefasst. Die ColorStream 3900 ist mit einer Prozessgeschwindigkeit von 127 Metern pro Minute das neue Top-Speed-Modell der ColorStream Familie.
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ls Beginnen wir bei der wohl vom Investitionsvolumen als auch von der Charakteristik gesehen höchst interessanten Anlage, die nach Wien geht: printcom Druck+Kommunikation GmbH erhält die erste Installation einer Canon Océ ColorStream 3900 in Österreich, der schnellsten Maschine aus dem ColorStream Portfolio. Im Rahmen der Hunkeler Innovation Days in Luzern (www.printernet.at berichtete) entschied sich die printcom Druck+ Kommunikation GmbH, die zu der Kroiss & Bichler Gruppe und damit zu einem der größten privaten Druckdienstleister zählt, für das State of the Art Inkjet-Drucksystem. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Transaktionsund TransPromodruck und wird die Anlage im printcom Digitaldruckzentrum in Wien Anfang April aufstellen. Nach zwei Wochen soll schon mit dem Testbetrieb begonnen werden. Martin Kroiss, Geschäftsführer der printcom Druck+Kommunikation GmbH, meinte zur aktuellen Investition: »Wir sind das erste Unternehmen in Österreich, das mit dem erstklassigen Inkjet-Rollensystem von Canon arbeiten wird. Vor allem die Geschwindigkeit und die Vielzahl der Anwendungen, die mit der Canon Océ ColorStream 3900 möglich sind, haben uns überzeugt.« Enge Termine und hohe Spitzenbelastung sind häufig typische Merkmale für Transaktionsanwendungen und Direktmailings in
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kleinen Auflagen. Genau hier zeigt die Canon Océ ColorStream 3900 ihre Stärken und wirtschaftlichen Vorteile. Canon Océ hatte die ColorStream 3900 im Frühjahr 2012 dem Markt präsentiert und ermöglichte so Druckdienstleistern und Rechenzentren problemlos den Übergang zum schnellen digitalen Vollfarbdruck. Die ColorStream Familie besteht aus mehreren Mitgliedern, womit die Anwender das Übergangstempo selbst bestimmen können. Das umfassende Drucksystemportfolio bietet Anwendern jetzt eine größere Wahlmöglichkeit und erleichtert ihnen dadurch den Wechsel von tonerbasierten Systemen, anderen Inkjet-Plattformen oder dem Offsetdruck zum digitalen Hochgeschwindigkeitsdruck unter Berücksichtigung ihrer Produktivitätsanforderungen. Die ColorStream 3900 ist mit einer Prozessgeschwindigkeit von 127 Metern pro Minute das neue Top-Speed-Modell. Das sind umgerechnet in einer Single-Konfiguration 857 Seiten im DIN-A4-Format pro Minute bzw. 1.714 Druckseiten im DIN-A4-Format pro Minute bei der Twin-Konfiguration. Möglich ist ein Monatsvolumen von bis zu 56 Millionen DIN-A4-Seiten. Die Anlage bietet zwei Produktionsmodi. Für Druckjobs mit engem Produktionszeitfenster und engem Kostenrahmen kann sie im PerformanceModus mit 127 Metern pro Minute und einer
Auflösung von 600 x 480 dpi mit Multi-LevelPunkt-Modulation arbeiten und erzielt dabei eine ausgezeichnete Qualität bei höchster Geschwindigkeit. Bei höheren Qualitätsanforderungen lässt sich im Premium-Modus mit einer Druckgeschwindigkeit von 100 Metern pro Minute oder 1.350 DIN-A4-Seiten eine wahrgenommene Druckqualität von 1.200 dpi erzielen. Enge Termine und hohe Spitzenbelastung sind häufig typische Merkmale für Transaktionsanwendungen, Direktmailing oder Zeitungen in kleinen Auflagen. Genau hier zeigt die ColorStream 3900 ihre Stärken und wirtschaftlichen Vorteile. Gerhard Jarosch, seit kurzem Channel Manager der Commercial Print Group bei Canon Austria, dazu ergänzend: »Inkjetdrucke in Hochgeschwindigkeit bieten völlig neue Möglichkeiten in Bereichen, die früher nur dem Offset-Druck vorbehalten waren. Die Canon Océ ColorStream 3900 ist ein vielseitiges Vollfarb-Rollendrucksystem und ideal für Transaktionsdruck, TransPromo und Direktmailings. Für printcom als führender Dienstleister im Transaktionsdruck ist die Sicherheit im Umgang mit Druckdaten eines der entscheidenden Argumente für die Anschaffung der ColorStream 3900 gewesen. Als weltweiter Markführer im Vollfarb-Rollendruck können wir die gesamte Bandbreite an Anforderungen – wie Datensicherheit, Produktivität und Druckqualität – erfüllen.« 1 201 … 2013
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Etiketten Carini setzt weiter auf HPIndigo … Sich ständig verbessern wollen
Von Wien schauen wir direkt ans andere Ende Österreichs, nach Vorarlberg. Mit der Investition in eine HP Indigo WS6600 Digital Press setzt das mehrfach ausgezeichnete Etikettendruckunternehmen im Ländle sein Engagement im Digitaldrucksegment weiter fort. Die Anlage ist bereits das dritte Drucksystem der WS6000-Serie des Unternehmens.
Alon Bar-Shany (Vice President und General Manager, Indigo Division, HP in der Bildmitte) kam nach Lustenau, um mit Edgar Sohm (links im Bild) und Thomas Sohm (rechts im Bild) die neue Indigo WS6600 Digital Press offiziell zu übergeben.
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tiketten Carini war schon seit jeher immer weit vorne, wenn es um den Einsatz neuer Technologien ging. 1998 hatte man eine Indigo Omnius installiert, 2005 eine HP Indigo press ws4050 und eine ws4500. 2009 ersetzte man Drucksysteme der ws4000-Serie durch zwei Indigo WS6000 Digital Press-Systeme. Alle HP Indigo-Digitaldrucksysteme wurden vom HP Preferred Partner des Unternehmens, der in Dielsdorf in der Schweiz ansässigen Chromos AG, geliefert. »Obwohl wir unsere Digitaldruckkapazitäten mit den Indigo WS6000 Digital Press-Systemen bereits verdoppelt hatten, reichte dies nicht aus«, so Edgar Sohm, Geschäftsführer der Etiketten Carini GmbH. »Die Digitaldruckauflagen werden größer, und es gibt immer mehr von diesen Aufträgen; mit der HP WS6600 können wir die Nachfrage befriedigen.« Auf den Digitaldrucksystemen von Carini werden mittlerweile 24 Prozent der Jobs abgewickelt, der Rest wird auf den acht konventionellen Druckmaschinen des Unternehmens produziert. Zwei Nearline-FinishingSysteme des HP Finishing-Partners AB Graphic International verarbeiten die Ausgabe der drei HP Indigo-Drucksysteme weiter. »Wir verarbeiten ein breites Spektrum von Materialien mit hoher Qualität«, fährt Edgar Sohm fort. »Wir bedrucken regelmäßig gestrichene und ungestrichene Papiere, Filme, transpa-
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rente Materialien mit Metallic-Look, Monofilme und immer schon auch Metallic- und Silberfilme.« Edgar Sohm hat zwar den Trend hin zu kleineren Auflagen ebenfalls festgestellt, aber er sagt, dass die durchschnittliche Länge eines Digitaldruckauftrags schwer zu benennen ist. »Wir erleben immer mehr Variationen bei dem, was früher große Auflagen waren«, erläutert Edgar Sohm. »Ein Auftrag mit 50.000 Meter Gesamtlauflänge kann 200 Variationen für verschiedene Gerüche, Geschmackssorten, Sprachen etc. haben.«
Mehr Jobs effizient managen Jobs, die das Unternehmen früher einmal pro Jahr als große Produktion druckte, kommen jetzt mehrmals pro Jahr in kleineren Auflagen. Die Abwicklung von mehr Jobs – aber nicht unbedingt mehr Etiketten – kann eine Herausforderung für eine Druckerei sein. »Der Aufwand für das Daten-Handling, die Korrektur und Freigabe, die Kundenbetreuung und so weiter ist gleich, egal ob der Job 300 Euro oder 5.000 Euro Umsatz bringt«, meint Edgar Sohm. »Die Verwaltungskosten und die Geschwindigkeit sind von zentraler Bedeutung, weil die Kunden eine schnelle Lieferung wollen.« Es ist also wichtig, über einen schnel-
len, integrierten Workflow zu verfügen. Daher investiert das Unternehmen viel Zeit in Schulung, Aufbau von technischem Knowhow und den Einsatz der besten Automatisierungssysteme. Carini verfügt über den HP SmartStream Labels and Packaging Print Server Powered by Esko, der eine wichtige Rolle beim Verknüpfen der Druckvorstufe mit den Drucksystemen und bei der Integration in das Managementinformationssystem spielt. »Die Kaizen-Philosophie der kontinuierlichen Änderung und Verbesserung ist ein wichtiger Teil unseres Arbeitsethos«, erläutert Edgar Sohm. »Wir fragen uns ununterbrochen, wie wir diesen Vorgang besser, schneller und reibungsloser machen können.« Mit diesem Akzent auf Service, Verbesserung und Einsatz der besten Technologien ist Etiketten Carini mit 130 Angestellten und einem Jahresumsatz von 19,4 Millionen Euro sehr erfolgreich, hat aber ihr Ziel nie aus den Augen verloren: »In einem Supermarkt stehen alle Druckerzeugnisse – ob konventionell oder digital erzeugt – auf dem Regal direkt nebeneinander, und es ist wichtig, dass der Kunde keinen Unterschied zwischen ihnen sieht. Mit unseren HP Indigo-Drucksystemen können wir dies garantieren«, resümiert Edgar Sohm. 1
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Fujifilm und Arian Erste Jet Press 720 in Europa
Schon seit Wochen verdichteten sich die Gerüchte, dass die erste Jet Press 720 in Europa im Süden Österreichs installiert wurde. Nun ist die Katze aus dem Sack. Technologie-Trendsetter Arian in Gleisdorf hat im Jänner die Anlage installiert.
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ie Jet Press 720 ist Fujifilms Flaggschiff für den digitalen Inkjetdruck im B2-Format. Die Maschine ist eine vierfarbige Inkjet-Digitaldruckmaschine im B2-Format, die bis zu 2.700 Bogen pro Stunde einseitig bedrucken kann. Die dabei zum Einsatz kommende Samba Druckkopftechnologie ermöglicht es eine Auflösung von 1.200 x 1.200 dpi mit vier variablen Punktgrößen zu erreichen. So wird die Messlatte für die Qualität, die mit einem digitalen Drucksystem erzielt werden kann, nach oben verschoben. Durch das Aufbringen eines Primers vor dem eigentlichen Druck können in der Jet Press 720 sowohl gestrichene Standardoffsetpapiere, als auch bestimmte ungestrichene Papiersorten eingesetzt werden. Mittlerweile hat die Fertigung von Druckerzeugnissen mit der neuen Maschine begonnen, die eine umfassende Kollektion Sieb- und Digitaldruckmaschinen in dem Unternehmen ergänzt.
Familienunternehmen mit Weltgeltung Die Arian GmbH ist ein familiengeführtes Unternehmen mit über 220 Mitarbeitern und seit mehr als 35 Jahren am Markt präsent. Es ist auf die Entwicklung und Herstellung von qualitativ hochwertigen POP, POS, Außenwerbung und selbstklebenden Produkten, einschließlich 3D-Design und Entwicklung, spezialisiert. Für einen weltweiten Kundenstamm arbeitet das Unternehmen sowohl mit Sieb- als auch mit Digitaldruckmaschinen,
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wobei neben der Druckproduktion viel Wert auf die Endverarbeitung, Lieferung und Logistik gelegt wird. Das Firmengelände erstreckt sich auf rund 21.000 Quadratmeter, von denen 5.000 Quadratmeter für die Logistik genutzt werden. Europaweit einzigartig ist der Betrieb mehrerer Fünffarben-Siebdruck-Maschinen, die eine beeindruckende Palette von digitalen Druckmaschinen ergänzen. Geschäftsführer Stephan Kollegger meint zu dieser Investition: »Als eines der führenden Unternehmen in der Welt für Siebund Digitaldruck hat die Kundenzufriedenheit für uns oberste Priorität. So fühlen wir uns der Unterstützung unserer Kunden bei der Realisierung ihrer Ideen und Visionen verpflichtet.« Im Einklang mit dieser Vision ist das Unternehmen stolz, durch Investitionen in die neuesten Technologien weiterhin führend zu bleiben und maßgeschneiderte Produkte für seine Kunden zu generieren. Auf dieser Basis erfolgte nun die Investitionen in die Jet Press 720 von Fujifilm. Stephan Kollegger meint weiter: »Die Kundenzufriedenheit hat bei uns eine so hohe Priorität, dass wir das gleiche ServiceNiveau auf die Jobs legen, die wir neben den vielen standardmäßigen POP- und POSAufträgen für den Offsetdruck außer Haus vergeben. Aber das ist nahezu unmöglich. Nun hilft uns die Fujifilm Jet Press 720 mit der schnellen Abwicklung dieser Aufträge bei der Umsetzung dieser Zielvorgabe.«
Investition ermöglicht komplette Inhouse Fertigung Mit der Investition in die Jet Press 720 kann Arian jetzt zu 100 Prozent Inhouse fertigen und so zusätzlich zu einer hohen Druckqualität und dem gewohnten Service innerhalb von drei bis fünf Tagen die wichtigsten POP- und POS-Aufträge liefern. Daher sind die Anwendungen, die bisher auf der Jet Press 720 laufen, kleinformatige POS-Plakate, was zusammen mit mehr traditionellen Broschüren und Flyern einen weiteren Vorteil für den aktuellen Kundenstamm bedeutet. Stephan Kollegger fügt hinzu: »Wir können jetzt für unsere POS-Kunden jeden Auftrag abwickeln: vom kleinen bis zum sehr großen Format. Entsprechend dem Markttrend zu niedrigeren Auflagen können wir diese bei Flyern und Broschüren nun intern erstellen. Daher ist die Jet Press 720 eine hervorragende Ergänzung für unser Unternehmen.« Die Jet Press 720 eigne sich auch für die extrem hochwertige Arbeit, die man für einige sehr anspruchsvolle Kunden zu produzieren habe. »Im vergangenen Jahr stellten wir bei den Überlegungen im Hinblick auf die Integration einer solchen digitalen Druckmaschine fest, dass die Jet Press 720 die beste Druckqualität im Markt bietet. Das war für uns sehr entscheidend, weil unsere Kunden erwarten, dass wir nur das Beste produzieren. Aber wir waren auch von den Fähigkeiten der Maschine zum Materialtransport beeindruckt, was hier mit eine der wichtigsten 201 … 2013
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Fragen war«, so Stephan Kolleger. Bernd Büchel, Technischer Direktor bei Arian, fügt hinzu: »Wir erwarten die wirtschaftliche Obergrenze für die Jet Press 720 zwischen 200 und 500 Bogen. Dies kann sich aber noch ändern, wenn wir mehrere Aufträge mit der Maschine abgewickelt haben. Wir sind auch sehr daran interessiert, die Personalisierung und Versionierung mit variablen Daten, für die wir nun ein spezielles XMF-Modul installiert haben, zu erforschen, da über 80 Prozent unserer Aufträge exportiert werden und wir daher viele mehrsprachige Jobs haben, die diese Kriterien erfordern.«
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Installation mit Bravour
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Nach der Lieferung der Maschine im Dezember erfolgte die Installation im Januar. Im Rückblick darauf hatte Stephan Kollegger nur Lob für das Engagement der Ingenieure von Fujifilm während dieser Phase: »Wir haben wegen der Siebdruckfarben schon eine langjährige Zusammenarbeit mit Fujifilm, so dass wir von einer guten Geschäftsbeziehung sprechen. Aber trotz der Installation vieler InkjetDruckmaschinen in den letzten zehn Jahren haben wir noch nie gesehen, dass ein Unternehmen so akribisch beim Aufbau und der Inbetriebnahme war. Von der Anlieferung der ersten Maschinenteile bis zum ersten Druckbogen war der Anspruch von Fujifilm, das Umfeld der Installation penibel sauber zu halten, erste Klasse. Bei der Lösung unvermeidlicher Probleme ist die Mannschaft von Fujifilm während des gesamten Prozesses sehr unterstützend gewesen.« Auf die Frage nach der nun anstehenden Nutzung der Jet Press 720 meint Stephan Kollegger: »Wir gehen davon aus, die Aufträge an der Maschine in zwei Schritten über den Frühling und Sommer zu steigern. Wir erwarten gespannt die Fortschritte, die dies für unser Unternehmen bringen wird. Wir haben schon oft in digitale Druckmaschinen investiert und am Ende mit ihnen viel mehr Anwendungen realisiert als zunächst vermutet. Wir erwarten, dass das gleiche im Hinblick auf die Jet Press 720 passieren wird. Wir freuen uns schon auf die Zusammenarbeit mit Fujifilm während dieses Prozesses.« 1
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ƒ Produktion & Technologie
HP Lösung
für Zeitungsdruck Achteinhalb Minuten
Dario De Cian, General Manager der CSQ, ist der Meinung, dass Digitaldruck mit der HP T230 Color Inkjet Web Press eine mit Offset vergleichbare Qualität biete und produziert somit Zeitungen je nach Nachfrage mittels beider Technologien.
TEXT . Dorota Owczarek & Jacek Golicz FOTOS . HP
Achteinhalb Minuten – so viel braucht die HP T230 Color Inkjet Web Anlage, um einen Kilometer Papierbahn in Vollfarbe zu verarbeiten. Diese Zeit reicht aus, um einen längeren Artikel in der russischsprachigen Zeitung »Kommersant« zu lesen oder die Produktionshallen der Druckerei CSQ in Norditalien zu durchqueren. Aber was ist das Bindeglied zwischen dem amerikanischen Hersteller von Druckmaschinen, der italienischen Druckerei und der russischen Zeitung? Wir werden noch dazu kommen, aber lassen Sie uns am Anfang beginnen.
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bwohl die Auflagen der Drucktitel drastisch sinken, steigt die Anzahl der Tageszeitungen weltweit. In Europa herrscht noch der Abwärtstrend, die Leseranzahl bleibt jedoch hoch. Neun von zwölf Ländern mit dem höchsten Prozentsatz an Zeitungslesern sind europäisch. Der andere Faktor, der die Industrie über Wasser hält, sind die Anzeigenkunden. Papiermedien werden immer noch als wirksam betrachtet, und insgesamt 90 Prozent der Anzeigen wird gedruckt. Wie es Paul Randall (Marketing Manager – Mail & Publishing, Europe, Middle East and Africa, HP Digital Presses, HP) ausdrückt: »Die Zeitungsindustrie hat gute Chancen sich sogar unter solchen schwierigen Bedingungen zu entwickeln, aber sie muss einige entschlossene Entscheidungen treffen. Was ihre Rettung sein kann, ist ein effizienter Druck von Zeitungskleinauflagen, die sowohl auf dem primären als auch auf dem sekundären Markt, wo sie dann für Touristen erhältlich sind, veröffentlicht werden. Das hängt direkt zusammen mit der höheren Nachfrage in Ferienzeiten und der geringeren Nachfrage im restlichen Jahr.« Eine interessante Idee ist auch die Dezentralisierung der Produktion – der Druck von ausländischen Ausgaben in den Ländern, wo sie verteilt werden sollen. Ein solches Modell ermöglicht es, die Versandkosten zu reduzieren und stellt sicher, dass der Titel die Leser auf primären
und sekundären Märkten zur gleichen Zeit erreicht. Laut Randall ist ein weiterer Vorteil die Möglichkeit, Werbungen in ausländischen Ausgaben entsprechend anzupassen. Ein internationales Unternehmen, das in verschiedenen Ländern werben will, kann zum Beispiel Lesergruppen, Angebote oder Kontaktdaten länderspezifisch ausrichten. Lokale Firmen können Anzeigen in den lokalen Ausgaben der ausländischen Zeitschriften veröffentlichen, um so die Touristen zu erreichen. Eine solche Regionalisierung steigert die Effizienz der Werbung beträchtlich und ist ein starkes Argument für alle Werber, die sich für Gewinn neuer Kunden interessieren. François Martin, Worldwide Marketing Director, Graphic Solutions Business bei HP, hebt hervor: »HP setzt voraus, dass jeder für digitalen Druck geeigneter Inhalt früher oder später genau so produziert werden wird.« HPs Vision ist es, das »Ökosystem« des Drucks vollkommen zu modifizieren. Und das hat eine völlige Integration von Verlegern, Druckereien, Markeninhabern sowie HP, in der Rolle des Lieferanten innovativer Lösungen, zur Folge.
Ohne Präzedenzfall Das von HP vorgeschlagene Modell gefiel der in Erbusco in Norditalien ansässigen Druckerei Centro Stampa Quotidiani Spa (CSQ). Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 gegründet als Joint Venture der Verlagshäuser, L‘Eco di 201 … 2013
Produktion & Technologie ƒ Bergamo i Giornale di Brescia. In den darauf folgenden 12 Jahren investierte das Unternehmen 120 Millionen Euro in seine Entwicklung. Heute betreibt es vier Produktionslinien für Offset- und eine für Digitaldruck. Es produziert Zeitungen, Zeitschriften und einzelne Publikationen – sowohl in Groß- als auch in Kleinauflagen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass CSQ sich nicht über einen Mangel an Kunden beklagen kann. Die Firma produziert 359 Tage im Jahr und beschäftigt 88 Mitarbeiter. Das letzte Jahr war für CSQ speziell, da das Unternehmen eine Digitaldruckmaschine HP T230 Color Inkjet Web Press kaufte. Da es weltweit über 90 Exemplare dieser Anlage gibt, kann man fragen, warum genau diese Installation so speziell sein soll. Nun, andere Maschinen wurden für Bücher und Akzidenzdruck gekauft; CSQ ist
die erste Druckerei, die sie für den Druck der Kleinauflagen der Tageszeitungen einsetzt. Wie ist CSQ zu einer Idee gekommen, die vier vorhandenen Offset-Linien mit einer digitalen Maschine zu ergänzen und sie bei solchen ungewöhnlichen Aufgaben einzusetzen? Wie CSQ General Manager Dario De Cian erklärt, produzierte man bis zu diesem Zeitpunkt Zeitungen nur in Ferienzeiten, wenn die Nachfrage nach solchen Veröffentlichungen hoch war und deswegen es sich lohnte, die Zeitungen im Offset zu produzieren. Die Qualität und Effizienz des digitalen und analogen Drucks ist vergleichbar, und somit ist es möglich, die Zeitungen mit der Anwendung beider Technologien, je nach Jahreszeit, zu produzieren. Wenn in der Ferienzeit die Nachfrage nach Auflagen von mehr als 2.000 Exemplaren vorhanden ist, kann
CSQ im Offset produzieren und dann für den Rest des Jahres zur digitalen Variante zurückkehren. »Seit unseren Anfängen haben wir die innovativen Technologien umgesetzt«, erklärt Dario De Cian. »Jetzt konzentrieren wir uns auf die neuste Digitaldrucktechnologie, die es möglich macht, die lokalen Editionen der ausländischen Titel in Italien im ganzen Jahr zu veröffentlichen. Mit der HP T230 Color Inkjet Web Presse betreibt CSQ die vierfärbige Produktion von Zeitungen in Auflagen von 100 bis zu 2.000 Exemplaren im Format von 45 x 41 oder 53 x 38 Zentimeter. Publikationen bestehen aus bis zu 48 Seiten. Vorerst nur zwei ausländische und in Italien verteilte Titel werden digital produziert: die russischen Zeitungen »Kommersant« und »Vedemosti«. Zusätzlich gibt es die italienische Wochenzeitung »Il Monviso«. CSQ ver-
HP bietet ein kostengünstiges Modell der Zeitungsproduktion. Die im Ausland verteilten Titel sollten direkt auf dem Vertriebsmarkt gedruckt werden. Dies verringert Frachtkosten, holt lokale Werbekunden herein und ermöglicht es, Informationen länderspezifisch anzupassen.
Die HP T230 Color Inkjet Web Press arbeitet mit einer Geschwindigkeit von bis zu 122 Metern pro Minute in Farbe und Schwarzweiß. Die HP Bonding Agent Farbe beseitigt das Problem des Durchscheinens, das häufig bei Gebrauch von Papier mit einem Flächengewicht von 45 Gramm pro Quadratmeter auftritt.
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ƒ Produktion & Technologie handelt bereits mit anderen ausländischen Kunden und versucht sie über die Vorteile des Digitaldrucks und der kleinauflagigen Produktion von lokalen und an den bestimmten Markt und die Lesergruppe angepasste Titel, zu überzeugen. Gleichzeitig arbeitet die Firma an der Erweiterung des Service-Portfolios. Die Pläne umfassen den Druck von Katalogen, Zeitschriften, B2B-Newslettern sowie Werbebeilagen für lokale Unternehmen. Die Nähe zu Mailand, einer der europäischen Modemetropolen, bietet ganz neue Möglichkeiten an, zum Beispiel den Druck von Materialien für Modeveranstaltungen. Eine weitere Idee ist Hybrid-Druck, eine Kombination des Digital- und Offsetdrucks. CSQ setzt bereits die HP T230 Color Inkjet Web Press ein, um Umschläge für die in Analogtechnik produzierten Materialien zu herstellen.
Maschine der Veränderungen Warum fand CSQ die HP T230 Color Inkjet Web Press so attraktiv? »Wir entschieden uns
für dieses System erst nach einer neun Monate dauernden Analyse jeder auf dem Markt verfügbarer Technologie«, erklärt Dario de Cian. »Wir wählten diese Lösung, weil sie die Qualität des Offsetdrucks zu erreichen ermöglicht. Die HP Bonding Agent Farbe ist das einzige Produkt, das das Problem des Durchscheinens beseitigt. Ein solches Problem tritt häufig bei Gebrauch von Papier mit niedrigem Flächengewicht (45 Gramm pro Quadratmeter) auf. Solche Arten von Papier werden häufig für den Druck von Zeitungen verwendet.« Wie Dario De Cian unterstreicht, ermöglicht die HP T230 Color Inkjet Web Druckmaschine die gleichen Arten von Substraten zu verwenden und in den gleichen Formaten zu produzieren wie im Offsetdruck. Die neu installierte Maschine ist mit einer Hunkeler FinishingEinheit ausgerüstet. Dank dieser ist CSQ imstande drei Produkttypen herzustellen: Zeitungen, Umschläge und Broschüren. Die HP T230 Color Inkjet Web Press erreicht eine Produktionsgeschwindigkeit von bis zu 122
Metern pro Sekunde auf einer 558 Milimetern breiten Bahn (mit der maximalen Druckbreite von 520 Millimeter). »Das Beispiel der CSQ zeigt, wie Zeitungsverlage und Druckdienstleister ihre Geschäftsmodelle anpassen können«, kommentiert Aurelio Maruggi, Vice President & General Manager, Inkjet High-speed Production Solutions, HP. »Dank der profitablen Kleinauflagen-Produktion und der vor Ort produzierten Lokalausgaben ermöglicht die HP Color Inkjet Web Press sehr schnell gedruckte Informationen zu veröffentlichen.« Eine der Filmfiguren im Film »Achteinhalb« von Federico Fellini (1963), der Regisseur Guido Anselmi, bemühte sich ohne Erfolg, auf eine Idee für seinen nächsten Film zu kommen. Bei CSQ kann man sich nicht über mangelnde Ideen beklagen. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass achteinhalb Minuten bald nicht mehr ausreichen werden, um die gesamte Ausstattung des Unternehmens kennenzulernen. 1 CSQ druckt zwei ausländische Titel, ist aber bereits auf der Suche nach neuen Kunden. Das Unternehmen plant auch Veranstaltungsmaterialien, zum Beispiel für Mailänder Modeveranstaltungen, zu produzieren.
Die Druckerei Centro Stampa Quotidiani Spa wurde im Jahr 2000 gegründet und investierte von Anfang an in die Entwicklung. Heute beschäftigt sie 88 Mitarbeiter und betreibt vier Offset- und eine Digitaldrucklinie.
Derzeit verwendet CSQ die HP T230 Color Inkjet Web Presse für die vierfarbige Produktion von bis zu 48-seitigen Zeitungen in Auflagen von 100 bis 2.000 Stück. Auch der Druck von Broschüren und Umschlägen ist geplant.
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Produktion & Technologie ƒ
Axel Springer und Kodak
Deutschlandweite Implementierung des hybriden Zeitungsdrucks
Variables Eindrucken zieht weite Kreise
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ie Axel Springer AG dehnt den variablen Datendruck in der Zeitungsproduktion mit Inkjet-Eindrucklösungen von Kodak auf alle Druckstandorte in Deutschland aus. Nach erfolgreichen Testund Pilotinstallationen von je zwei Systemen in Hamburg-Ahrensburg und Berlin-Spandau erhielt Kodak von Axel Springer den Auftrag zur Lieferung und Produktionsintegration von 29 weiteren Kodak Prosper S30 Eindrucksystemen. Der Abschluss des Integrations201 … 2013
projekts ist für das 2. Quartal geplant. Dann werden insgesamt 33 Prosper S30 Systeme mit der gleichen Anzahl von Kodak Prosper CS410 Systemcontrollern an 13 Standorten installiert sein – sowohl bei eigenen Druckereien der Axel Springer AG als auch bei Lohndruckereien, mit denen das Medienunternehmen zusammenarbeitet. Die Eindrucksysteme werden in Coldset-Offsetrotationen der Druckmaschinenhersteller manroland web systems und KBA installiert.
Mit den ersten Prosper S30 Installationen hat Axel Springer bereits verschiedene resonanzstarke Marketing- und Gewinnspiel-Aktionen in Titeln wie »Bild« und »Die Welt Kompakt« durchgeführt. Auch bei dem im Dezember 2012 von »Bild« im norddeutschen Raum veranstalteten Gewinnspiel »Das große Weihnachtslotto« leisteten die Prosper S30 Systeme für die Individualisierung der Zeitungsexemplare zuverlässig ihren Dienst. Die vielseitig einsetzbaren Eindrucksysteme der Kodak Prosper S-Serie erlauben die Versionierung von Print-Produkten mit variablen Daten unmittelbar in Rollen- oder Bogendruckmaschinen bei voller Produktionsgeschwindigkeit. Sie arbeiten auf Basis der Kodak Stream Inkjet-Technologie und verwenden wasserbasierende Pigmenttinten, die sich für das Bedrucken einer großen Vielfalt ungestrichener und gestrichener Papiere eignen. Mit diesen Tinten lassen sich Text, Strichelemente und Bilder auch auf Zeitungspapier in gut gesättigtem Schwarz wiedergeben. Das Prosper S30 System ermöglicht variables Eindrucken bei Papierbahngeschwindigkeiten von bis zu 900 Meter pro Minute. Die Produktfamilie umfasst außerdem die Modelle Prosper 20 (max. Geschwindigkeit 600 Meter pro Minute, Prosper S10 (max. 305 Meter pro Minute) sowie Prosper S5 (max. 152 Meter pro Minute). Zudem hat Kodak mit dem Prosper S10 Eindrucksystem mit CMYK und dem Prosper S20 Eindrucksystem mit CMYK flexible Lösungen für besonders wirtschaftliches vollfarbiges Eindrucken bei unterschiedlichen Anwendungen im Portfolio. 1
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ƒ Produktion & Technologie
Druckerei
Stiepel in Traun Mit mehr Cleverness punkten
Gerhard Schweigkofler mit der Linoprint C 751 EX und 4.500 Bogen A3-Papier: so viel verarbeitet die Digitaldruckmaschine bei Stiepel in der Stunde.
Gerhard Schweigkofler, Chef der Druckerei Stiepel in Traun, hat immer schon danach getrachtet, die Druckprodukte seiner Kunden zu optimieren. Mit der Linoprint C 751 EX von Heidelberg, übrigens der ersten in Österreich, hat er nun noch mehr Möglichkeiten dafür.
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ine kaputte Uhr und eine Reise ins amerikanische Boston: zwei kleine, isoliert betrachtet nicht besonders bedeutsame Ereignisse im Leben von Gerhard Schweigkofler und noch dazu schon 25 Jahre her. Doch kann man an beiden Ereignissen wahrscheinlich am ehesten festmachen, welchen Zugang der Geschäftsführer des Trauner Druckhauses Stiepel zu seinem Business hat. 1988 schon, als Apple in Europa höchstens einer verschworenen Gemeinde von Nerds bekannt war, flog Schweigkofler in die Hauptstadt des amerikanischen Bundesstaats Massachussetts, um die große Apple-Messe Mac World zu besuchen. »Dort habe ich ein Gefühl dafür bekommen, wie Apple und das Desktop Publishing unsere Branche in Zukunft prägen wird. Das hat gereicht, dass ich danach ein paar Tage nicht schlafen konnte«, erzählt Schweigkofler schmunzelnd.
Marketing für Uhrmacher Das zweite Erlebnis, das Schweigkoflers Verständnis der Branche konturiert, hat mit einer kaputten Uhr zu tun. Als er die zu einem Linzer Uhrmacher brachte, bemerkte er, dass er nichts anderes als einen Abrisszettel mit einer bloßen Nummer drauf bekam. Der Uhrma-
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cher wollte weder Schweigkoflers Namen wissen, noch war er sonst daran interessiert, mehr über seinen neuen Kunden zu erfahren. »Die haben rein gar nichts aus ihrem Kundenkontakt gemacht«, wundert sich Schweigkofler heute noch. Also entwickelte er kleine Marketingsäckchen für Uhrmacher, auf denen sie auch den Namen des Kunden, seine Adresse, das Modell der Uhr und ein paar andere Informationen notieren konnten. »Damit hatten die Uhrmacher plötzlich ein Marketingtool zur Hand, konnten die Kunden nach einem Reparaturauftrag regelmäßig mit Informationen über neue Uhrenmodelle versorgen und noch dazu Kunden segmentieren – für den einen Werbung zur neuen Swatch, für den anderen Neuigkeiten über neue Rolex-Modellreihe«, erzählt Schweigkofler.
Besser aufgestellt Mit dem Einstieg in den Digitaldruck, den das Druckhaus Stiepel jetzt vollzieht, setzt Schweigkofler fort, was mit dem Besuch der Mac World im Jahr 1988 begonnen hatte. Als erster Drucker in Österreich hat sich Stiepel Druck für eine Linoprint C 751 EX von Heidelberg entschieden. Die Maschine mit ihrer Kapazität von 75 Bogen pro Minute, einem monatlichen Volumen von 70.000 A4 Seiten und ihrer hohen Flexibilität bei der Verarbeitung von Grammaturen – das Drucksystem lässt Flächengewichte von 52 Gramm pro Quadratmeter bis 300 Gramm pro Quadrat-
meter zu – passt perfekt in die Produktionslandschaft und die Kundenstruktur von Stiepel Druck. »Wir glauben einfach, dass wir uns selbst aus einem Markt ausgrenzen würden, wenn wir komplementär zu unseren OffsetProduktionen nicht auch Digitaldruck anbieten würden«, erklärt Gerhard Schweigkofler seine Motivation, sich für das Linoprint-System von Heidelberg zu entscheiden.
Dem Kleinformat treu Stiepel konzentriert sich seit seiner Gründung auf zwei Kernkompetenzen: das Kleinformat samt vielfältiger Veredelungsoptionen und ausgeprägte Kenntnisse bei Papierverarbeitung und Weiterverarbeitung. Kernstücke der Druckproduktion sind dabei zwei Heidelberg SM 52, die eine mit zwei Farben, die andere mit vier Farb- und einem Lackwerk. Beide Maschinen hat Schweigkofler erst vor drei Jahren gekauft – als Ersatzinvestition für genau die gleichen Maschinen, die vorher schon in seinem Drucksaal standen. »Wir haben es auch einmal mit dem Halbformat probiert, das Experiment aber nach einem Jahr wieder aufgegeben. Die Möglichkeiten, die wir mit dem Kleinformat haben, passen gut zu unserer Auftragsstruktur, unserer Kundschaft. Wir sind auch nicht darauf erpicht, unsere Kapazitäten mit größeren Maschinen auszubauen, sondern wollen unseren Kunden mit dem Digitaldruck wieder einige Impulse liefern, ihre Druckprodukte aufzuwerten – deshalb auch die Investition in die 201 … 2013
Produktion & Technologie ƒ Linoprint C 751 EX«, sagt Schweigkofler und man erinnert sich an die Anekdote mit den Uhrmachern. Dazu kommt: die Linoprint C 751 EX fügt sich in die vom Viertelbogen geprägte Produktionslandschaft ein.
Die ersten Kunden »Schon ein paar Wochen, nachdem die Maschine bei uns installiert worden ist, konnten wir einige Kunden, die sich schon beinahe völlig aus der gedruckten Kommunikation verabschiedet haben, zurückgewinnen«, zieht Schweigkofler eine erste Bilanz. Nicht zuletzt wegen der offsetähnlichen Qualität der Produkte, die aus der Linoprint C 751 EX kommen, registriert der Chef von Stiepel Druck auch eine hohe Akzeptanz der Kundschaft, wenn sie damit konfrontiert sind, wegen einer allzu geringen Auflage vom Offsetdruck in den Digitaldruck zu wechseln. »Wir können nun die ganze Range an Auflagen anbieten«, sagt Geschäftsführer Schweigkofler. Durchschnittlich bewegt sich die bei Stiepel bedruckte Auflage bei etwa 2.000 bis 3.000 Stück, doch die Zahl der Aufträge, die mit dem Digitaldruck wirtschaftlicher anzubieten sind, ist in letzter Zeit gewachsen. Vorsichtig tastet sich Stiepel Druck nun an den Digitaldruck heran, immer darauf bedacht, den Kern der Marke Stiepel nicht zu
verletzen und sich nicht in Abenteuer zu begeben. »Wir werden da sicher nicht in den Verdrängungswettbewerb gehen und uns als Digitaldruck-Unternehmen in den Markt werfen«, sagt Gerhard Schweigkofler. Vielmehr federt der Digitaldruck eben Auflagenrückgänge ab und hat noch dazu mit seinen Möglichkeiten der Personalisierung und Versionierung das Potenzial, Stiepel Druck als Impulsgeber für die Kundschaft noch besser zu profilieren.
Maschine mit ausgeklügelter Weiterverarbeitung Für die Linoprint C 751 EX entschieden hat sich Schweigkofler übrigens bei einer Fact Finding Mission auf der letztjährigen drupa. Den Ausschlag, sagt Schweigkofler, haben dann die Weiterverarbeitungsoptionen, gegeben: »Falzen, heften und die Variabilitäten beim Beschnitt haben uns endgültig überzeugt. Eine hohe Druckqualität ist ohnehin eine Mindestanforderung für uns«, so Schweigkofler. Während er das erzählt, fällt Schweigkoflers Blick auf eines der Marketingsäckchen für Uhrmacher, die er vor einem Vierteljahrhundert erfunden hat. Kein Museumsstück, nein. Denn: »Das produzieren wir noch immer und beliefern schon mehrere Uhrmacher in Linz«. 1
Stiepel-Chef Gerhard Schweigkofler und die Linoprint C 751 EX: mehr Möglichkeiten für die Kundschaft.
news Hohe Produktivität und Bildqualität Fiery FS100 erhält Bestnote »Perfect« EFI gab die Markteinführung der Fiery-Farbcontroller E-42 und E-82 bekannt, zweier digitaler Frontends (DFEs) speziell für das Drucksystem Ricoh PRO c901 Graphic Arts+. Dahinter steht Fiery FS100 Pro – die jüngste Generation der DFEPlattform für Digitaldrucksysteme. Nutzern des Ricoh PRO c901 bieten die Fiery-Controller eine erhöhte Produktivität sowie die Möglichkeit zu integrierten Workflows, die sich durch die nahtlose Vernetzung mit den Branchen-, E-Commerce-/ Web-to-Print und Planungsanwendungen von EFI ergeben. Die Fiery HyperRIP, Teil des Fiery-Farbcontrollers E-82, ist eine neuartige Technologie, die größere Dateien aufteilt und mit mehreren Interpretern simultan verarbeitet. Dazu John Henze, Vice President (Fiery-Marketing), EFI: »Die jüngste Fiery-Plattform ist doppelt so schnell wie ihre Vorgängerversion – und die HyperRIP-Technologie kann die Verarbeitung bestimmter Datei201 … 2013
en um weitere 40 Prozent beschleunigen. Gerade bei komplexen Jobs können Ricoh PRO c901-Nutzer damit den Durchsatz kräftig steigern – ein wichtiger Wettbewerbsvorteil in unserer Branche im Wandel.« Als erstes, und derzeit einziges, DFE erhielt Fiery FS100 Pro die Bestnote »Perfect« beim PDF-RIP-Audit des flämischen Innovationszentrums für grafische Kommunikation (VIGC) – Beleg für eine getreue Wiedergabe selbst komplexer PDF-Dateien gleich im ersten Anlauf. Kostspielige Nacharbeit erübrigt sich. Zudem kann FS100 Pro eine JDF-Zertifizierung des CIP4-Konsortiums vorweisen – Garant für eine effiziente Integration mit allen nur denkbaren Workflow-Anwendungen, so auch den Branchen- (MIS/ERP) und Web-toPrint-Lösungen von EFI. 1
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ƒ Produktion & Technologie
Insignis in Wien und Grazer DMS mit Xeikon
Druckproduktionen weiter optimieren
Auch die in Wien ansässige Etikettendruckerei Insignis hat sich für den digitalen Etikettendruck entschieden und begibt sich mit einer Xeikon 3300 in diesen Markt. Und in der Steiermark, genau genommen in Graz, setzt DMS mit einer Xeikon 8600 auch auf Technologie aus Belgien.
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it der Installation einer Xeikon 3300 in Fünffarbkonfiguration möchte Insignis nun kurzfristiger und individueller auf Kundennachfrage nach Auflagen mit einer hoher Sortenvielfalt reagieren. Nach einer umfangreichen Geschäftsanalyse, ob zugunsten des herkömmlichen Etikettendrucks oder einer Lösung im Digitaldruck investiert werden sollte, wurde rasch deutlich, dass allein der Digitaldruck dem Hersteller von Selbstklebeetiketten die besten Möglichkeiten bietet, das Segment hochwertiger Etiketten für die Kosmetik-, Wein-, Spirituosen- und Lebensmittelindustrie in Südostösterreich auszubauen. »Die Etikettenproduktion im Digitaldruck ist stark auf dem Vormarsch«, meint Karl-Heinz Prentner-Sieghart, Geschäftsführer von Insignis Etiketten. »Sie schafft vor allem bei kleinen und mittleren Auflagen durch den Wegfall der Klischeekosten und der gegebenen Rüstzeiten im Vergleich zum Flexo- und
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Tiefdruck ein günstigeres Preis-Leistungsverhältnis und lässt außerdem die individuelle Gestaltung bzw. Personalisierung der Etiketten zu.« Die existierenden konventionellen Druckanlagen werden von den unwirtschaftlichen kleineren Auflagen entlastet, ebenso können nun Druckaufträge mit unterschiedlichsten Chargen oder variablen Daten unkompliziert in einem Durchgang ohne Plattenwechsel gedruckt werden. Die Zeitersparnis und Eröffnung neuer Produktsparten sind weitere Anwendungsvorteile für Insignis Etiketten. Unter anderem haben gerade die Unbedenklichkeitszertifikate für Lebensmittelanwendungen, die hohe Materialvielfalt durch die Verwendung von Standard-Lagermaterialien ohne Vorbehandlung, die hohe Produktivität durch den vollrotativen Endlosdruck (ohne Rapportbegrenzung), sowie die Transparenz der Kostenstruktur den Ausschlag gegeben, auf Xeikon zu setzen.
Karl-Heinz Prentner-Sieghart, Geschäftsführer von Insignis Etiketten, und Prok. Petra Kandler, Leiterin Digitaldruck/Datenmanagement.
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Produktion & Technologie ƒ DMS: Freude durch Erfolgsdruck Das ist das Motto des Spezialisten für individuelle Lösungen im Digitaldruck, DMS (Data + Mail Schinnerl) aus Graz. Um seine Position als Komplettanbieter im digitalen Druck- und Direktmailinggeschäft auszubauen und zu optimieren, hat sich DMS vor kurzem für eine Xeikon 8600 Digitaldruckmaschine entschieden. Mit der Leistungsträgerin der XeikonProduktlinie soll der Einstieg in den digitalen Rollenfarbdruck vollzogen werden. Das System, welches gerade in den Räumlichkeiten des Unternehmens installiert wird, ist eingebettet in eine Gesamtlösung aus Software, digitalem Drucksystem und professioneller Endverarbeitung. Josef Schinnerl, Eigentümer und Geschäftsführer von DMS, bewertet diese Investition aus Sicht seiner Kunden als Meilenstein in punkto Lösungskompetenz und Druckqualität. Das Xeikon Drucksystem ergänzt mehrere digitale Bogensysteme. Ziel ist die Produktion bis zum fertig beschnittenen, perforierten Bogen zu automatisieren. »Das neue Geschäftsfeld der DMS »White Paper Solution (WPS by DMS)« wird von uns neu erfunden«, meint Josef Schinnerl und ergänzt, »weil wir es wirklich ernst damit meinen. Viele Ansätze am Markt scheitern an der Darstellung der gesamten Wertschöpfungskette. Von der Übernahme des noch nicht gelayouteten Dokuments bis zum ClosedLoop in der Kuvertierung – alles aus einer Hand. Selbst das Kuvert individuell vierfärbig On Demand dem Inhalt der Sendung angepasst, einzeln im Kuvertierprozess produziert. Und wenn das Dokument dann auch noch elektronisch zu versenden ist. Why
not?« Außerdem und vielleicht auch gerade deshalb war für die Wahl von Xeikon auch die Tatsache mitausschlaggebend, dass Xeikon DMS in der Vorauftragsphase als verlässlicher Partner mit einer klaren Zukunftsausrichtung überzeugt hat. Die auf der drupa 2012 neu vorgestellte Xeikon 8600 zählt hinsichtlich Qualität und Produktivität zu den vielseitigsten und leistungsstärkten Produktionsmaschinen im digitalen Dokumentendruck. Kunden in aller Welt setzen sie für eine Fülle von Anwendungen in zahlreichen Standard- und Nicht-Standard-Formaten mit praktisch unbegrenzter Bildlänge ein. Die Materialvielfalt reicht von Zeitungspapier bis Karton, die Medienbreite kann von 320 bis maximal 512 Millimeter variieren. Die Ausgabeleistung liegt bei 195 A4-Seiten pro Minute, die Druckauflösung bei adressierbaren 1.200 x 3.600 dpi. Die fünfte Farbstation ist für Sonderfarben, Weiß sowie Sicherheitstoner vorgesehen. Für die zeitgemäße Maschinensteuerung ist die Xeikon 8600 mit dem neuen digitalen X-800 Frontend und der Benutzeroberfläche MyPress ausgestattet. Zu den Anwendungsbereichen zählen Transaktionsdrucke, Direktmailings, Broschüren, Handbücher, kleinauflagige Akzidenzen, Fotobücher, POS-Material und selbst Tapeten.
Druck als Dienstleistung Was 1995 mit einer Idee begann, ist heute ein florierendes Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern. Josef Schinnerl versteht sich längst nicht mehr nur als Digitaldrucker, sondern als Gesamtdienstleister in der Druck-, Werbe- und Kommunikationsbran-
Für die zeitgemäße Maschinensteuerung ist die Xeikon 8600 mit dem neuen digitalden X-800 Frontend und der Benutzeroberfläße MyPress ausgestattet.
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che. Das Unternehmen bietet ein Komplettpaket für alle Geschäftsbereiche, damit diese mit den jeweiligen Kunden zielgruppengenau kommunizieren können. Zu diesen Kunden zählen Verlage, Banken, Versicherungen, öffentliche Institutionen und Wirtschaftsunternehmen. 1
»Das neue Geschäftsfeld der DMS ›White Paper Solution‹ wird von uns neu erfunden, weil wir es wirklich ernst damit meinen«, meint Josef Schinnerl, Eigentümer und Geschäftsführer von DMS.
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Zwei neue Inkjetdrucker der Rho 1000 Reihe und Variodrop Technologie setzt weitere Qualitätsakzente
Durst
Durst präsentierte auf der International Sign Association Show 2013 in Las Vegas die neuen Rho 1012 und 1030 Drucker. Mit den Neuentwicklungen möchte das Unternehmen die Reputation des Rho 1000 als produktivste Großformat UV-Inkjet-Drucker Reihe weiter unterstreichen.
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er Rho 1012 ist der erste 12-Picoliter Flachbett-Drucker seiner Klasse und ist mit den neuesten Durst Quadro Array Druckköpfen ausgestattet. Mit sehr kleinen Tröpfchengrößen erreicht die Druckmaschine konkurrenzlose 1.000dpi Druckqualität bei einer maximalen Produktionsgeschwindigkeit von 490 Quadratmeter pro Stunde. Der Rho 1012 vereint Offset-Qualität und Offset-Produktionskapazität mit der digitalen Medien-Flexibilität. Ob Einzelauflage, Kleinserien oder Großvolumen, der Rho 1012 bietet immer eine interessante wirtschaftliche Lösung. Der Rho 1030 ist der aktuell schnellste vollautomatische Flachbett-Drucker am Markt. Er erreicht eine Produktionsgeschwindigkeit von bis zu 1.000 Quadratmeter pro
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Stunde, ohne Kompromisse bei der Druckqualität einzugehen. Mit dieser Druckgeschwindigkeit und den vollautomatischen Be- und Entladestationen eignet sich die Anlage ideal für industrielle Produktionslinien. Zusätzlich bietet Durst Rolle-zu-Rolle und Rolle-zu-Bogen Optionen an, um die Flexibilität bei den Druckmedien weiter auszubauen. Durst bietet bestehenden Rho 1000 Kunden die Möglichkeit, ihre Systeme auf Rho 1012 oder Rho 1030 aufzurüsten. Damit unterstreicht Durst sein Versprechen an seine Kunden, ihnen langfristige Lösungen für ihre Druckanforderungen anzubieten. »Mit der Einführung der 1012 und 1030 haben wir auf die Marktbedürfnisse reagiert«, sagt Michael Lackner, Marketing Manager, Durst. »Der Rho 1000 ist ein anerkannter HochleistungsDigitaldrucker und mit den Produktionskapazitäten der neuen Systeme, in Kombination mit den automatischen Funktionen, ist er eine hervorragende Lösung für unsere Druckpartner.«
Variodrop-Technologie für Rho P10 Inkjet-Drucksysteme Ebenfalls in Las Vegas präsentierte das Unternehmen eine neue Variodrop-Druckkopftechnologie für die Rho P10 Reihe und steigert damit die ohnehin schon hohe Qualität dieser Drucksysteme. Die Vorteile von Variodrop in
Kombination mit der Graustufen-Technologie sind eine verbesserte Produktivität und Bildqualität. Für den optimalen GraustufenDruck ist die exakte Tröpfchengröße und -platzierung ausschlaggebend und kann durch eine einheitliche Tröpfchenbildung beeinträchtigt werden. Außerdem können geschwindigkeitsbedingte Abweichungen der Druckköpfe die Tröpfchenplatzierung negativ beeinflussen. »Wir erreichen eine Steigerung bis zu 25 Prozent bei den Rho P10 Druckern«, meint Michael Lackner. »Beispielsweise erzielt der P10 250 mit Variodrop eine Druckleistung von bis zu 240 Quadratmeter pro Stunde bei Tröpfchengrößen von 15 Picolitern. Zusätzlich wird die Druckqualität bei 15 und 10 Picolitern durch die optimale Wiedergabe des Farbraums und der Abstufungen verbessert.« Variodrop verwendet Mehrfachimpulse für die Modulation der Tröpfchengröße und ist nicht mit den oft ungleichen Tropfen beim reinen Graustufen-Druck vergleichbar. Dabei werden zwei Spannungsimpulse verbunden und der zweite Impuls steuert die genaue Dosierung der Tintenmenge für die Tröpfchenbildung. Dadurch werden Tropfen-Satelliten bei der Übergabe an die Düsenplatte vermieden. Diese neue Drucktechnologie ist eine nachhaltige Verbesserung und übertrifft im Ergebnis die gängigen Graustufen-Anwendungen. Die Rho P10 Drucker erreichen eine Auflösung von 1.000 dpi und sind die ersten industriellen UV-Inkjet-Systeme mit der Tröpfchengröße von 10 Picolitern. Ausgestattet mit der neuesten Durst Quadro Array Druckkopf-Technologie steigert die P10 Reihe die Qualität auf die höchste Ebene und verbessert mit Variodrop die Produktivität noch weiter. 1 201 … 2013
Produktion & Technologie ƒ
Mutoh
mit neuen Geräten CAD/CAM, Grafik und Schneiden RJ-900X
ValueCut 1800
Mutoh hat zwei Ergänzungen seines Produktspektrums vorgenommen. Seit langem besitzt Mutoh einen ausgezeichneten Ruf u. a. bei der Entwicklung, Gestaltung und Herstellung von CAD-Ausgabegeräten. Mit April 2013 präsentiert das Unternehmen das neue CAD-Modell DrafStation RJ-900X, gedacht für Anwendungen in der Architektur, im Ingenieur- und Bauwesen, für technische Zeichnungen und Grafikapplikationen.
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it einer Druckbreite von 1.074 Millimeter/Medienbreite 1.080 Millimeter verwendet der hochwertige und voll ausgestattete RJ-900X unterschiedliche Auflösungen für verschiedenste Anwendungen und bietet mit 2.880 dpi die höchste Auflösung im CAD-Bereich. Konturenscharf in kontinuierlicher Farbgebung und mit weichen Übergängen druckt der RJ-900X technische Zeichnungen, Poster, Grafiken usw. Die Andruckrollen wurden neu konzipiert und handhaben selbst dünnstes Papier. Die Highlights des Gerätes: • hochmoderner »Wide Model«-Druckkopf (4 Farbabschnitte/360 Düsen pro Farbe) • neu konzipierte Andruckrollen • neuer, 20 Prozent schnellerer High-Speed-Modus (180 x 360 dpi) • neuer Verschachtelungsmodus »Fine & Fog« • alle Tintenarten auf Wasser-/ Pigmentbasis • problemlose Wartung
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Neu: ValueJet 1624W
Rund ums Schneiden
Eine weitere Neuerung ist der ValueJet 1624W – dieser nutzt ebenfalls wasserbasierte Tinten und eignet sich perfekt für Unternehmen, die ins Grafikgewerbe einsteigen bzw. ein zusätzliches Standbein aufbauen möchten. Der Drucker (Druckbreite 1.615 Millimeter /Medienbreite 1.625 Millimeter) verfügt über eine neue Druckkopftechnologie mit variablen Tropfen. Der hochmoderne Druckkopf steuert vier unterschiedliche Tropfenfamilien (von 3,5 bis 35 Picoliter) an und ermöglicht Produktionsgeschwindigkeiten bis zu 29 Quadratmeter pro Stunde (360 x 720 dpi). Bestückt mit unterschiedlichen wasserbasierten Tinten liefert der ValueJet 1624W hervorragende Ergebnisse. Die Verschachtelungstechnologie i2 verhindert durch das Auftragen der Tinte in Wellenformen praktisch die Bildung von lästigen Streifen auf dem Druckbild. Dazu kommt die bequeme Anpassung der Kopfhöhe in zwei Stufen bis auf 2,5 Millimeter, beim Drucken auf dünne Materialien eine große Hilfe für den Anwender.
Weiters hat das Unternehmen den Schneideplotter ValueCut in den Schneidebreiten 610/1.320/1.830 Millimeter präsentiert. Die Schneideplotter überzeugen durch ihre anspruchsvolle Schneidequalität und unübertroffene Materialführung, sodass sie sich für den professionellen, Office- und privaten Gebrauch gleichermaßen eignen: POP-Displays, Aufkleber, Hinweisschilder usw. für den Innen- und Außenbereich. Durch ihre herausragende Qualität zu wettbewerbsfähigen Preisen bieten die ValueCut Schneideplotter eine clevere Wahl für Unternehmen, die ihren Angebotsrahmen bei gleichzeitiger Steigerung ihrer Produktion und Effizienz vergrößern möchten. Alle Geräte enthalten im Lieferumfang ein vielseitiges System zur Rollenunterstützung, das eine einfache und perfekte Materialführung möglich macht, außerdem ein Feature zur Ausrichtung in Teilabschnitten, eine präzise Ausrichtungskontrolle für automatisches Konturenschneiden, einen ausgeklügelten Materialauffangkorb (für Modell ValueCut 600 optional), Ersatzklingen, eine SAi Flexi Einsteigersoftware usw. 1
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Heidelberg und das Drucken von Morgen Visionäre Druckanwendungen Heidelberg zeigt in seinem Forschungs- und Entwicklungszentrum (FEZ) am Standort Heidelberg visionäre Anwendungskonzepte auf der Basis von innovativen Druckverfahren. Damit knüpft das Unternehmen an die erfolgreiche Präsentation der Innovation Gallery auf der drupa 2012 an, die nun im FEZ zu sehen ist.
Blick ins Labor zu gewähren. »Wir machen deutlich, dass Drucken eindeutig eine Zukunft hat und wir diese aktiv mitgestalten werden. Dies gilt sowohl für den klassischen als auch den funktionalen Druck sowie den Druck von dekorativen Elementen«, erläutert Kropp.
Veredelungseffekte mit faszinierenden Oberflächen Mit dem Kreativ-Konzept »Cristala« sind neue Veredelungseffekte möglich, die stark akzentuierten Glanz erzeugen. Die gedruckte Schallplatte besticht durch feine Strukturen auf dem Bedruckstoff, die aussehen und sich anfühlen, als seien sie geprägt.
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nhand von Beispielen erfährt der Besucher, auf welchen Feldern Heidelberg die Zukunft von Print aktiv gestalten will. Bei den Themen Veredelung sowie gedruckte Elektronik zeigen marktreife Produkte und Demonstratoren, was heute schon möglich ist. Weitere Themen wie Drucken auf 3D-Objekte, digitale Bebilderung und Trocknung werden als wegweisende Technologien für morgen vorgestellt. »Die neue Innovation Gallery im FEZ soll die Leistungsfähigkeit von Heidelberg aufzeigen«, erklärt Frank Kropp, Leiter Forschung und Entwicklung bei Heidelberg. »Zur drupa hatten wir uns anwendungsorientierten Themen
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Mit der Innovation Gallery im FEZ will Frank Kropp, Leiter Forschung und Entwicklung, die Zukunft von Print aktiv gestalten und die Leistungsfähigkeit von Heidelberg aufzeigen.
gewidmet. Zukünftig soll die Innovation Gallery im FEZ noch weitere Themenschwerpunkte zeigen und die Fortschritte dokumentieren. Dabei werden wir auch außergewöhnliche Dinge präsentieren, um die ganze Vielfalt künftiger Entwicklungen deutlich zu machen.« Die Innovation Gallery demonstriert, dass gedruckte Kommunikation längst nicht mehr nur auf Papier stattfindet. Heidelberg sieht hier große Potenziale für Markenartikler, Werbeagenturen und Printmedien-Unternehmen und will genau mit diesen Zielgruppen in den Dialog treten, um das herkömmliche Bild von Print zu erweitern und einen
Eine Anwendung für mehr Differenzierung im klassischen Bogenoffset ist bereits marktreif: In der Innovation Gallery im FEZ präsentiert das Kreativ-Konzept »Cristala« im Bereich »faszinierende Oberflächen«, wie auf der Basis bestehender Drip-off-Lackausstattungen neue Veredelungseffekte möglich sind. Über speziell aufbereitete Vorstufendaten entstehen strukturierte Oberflächen mit einem bisher im Bogenoffset unbekannten, stark akzentuierten Glanz. Mit Strukturlacken werden sogenannte Kipp- und Richtungsglanzänderungen erreicht. Beispiele für Flächen mit geometrischen Linien, Texturen, Ornamenten, Halbtonbilder oder typografische Muster sind in der Ausstellung ebenfalls zu sehen.
Interaktiv, leuchtend und smart Im Bereich funktionales Drucken sind viele Anwendungen noch visionär. Ein Beispiel, das schon zur Marktreife weiterentwickelt ist, nennt sich Touchcode und besteht aus gedruckten, intelligenten Oberflächen, die Heidelberg in der Innovation in Form interaktiver Printprodukte als Karten im ID-Card201 … 2013
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Verpackungen mit eingedruckter, elektronisch aktiver Komponente setzen »Smart Shelf«-Ideen für das Verpackungsregal der Zukunft um. Im Bereich der intelligenten Oberflächen wird ein gedrucktes Lichtelement mit OLEDs gezeigt (organische LEDs, lichtemittierende Dioden).
Format mit integrierter elektronischer Struktur zeigt. Wird solch eine TouchcodeKarte auf ein iPad gelegt, bieten eine App oder der Webbrowser Zugang zu spezifischen Inhalten. Die Karte dient somit als kopiergeschützte Lizenz für elektronische Informationen, beispielsweise für geschützte oder geschlossene Anwendungen und schlägt damit die Brücke zu den mobilen Endgeräten. Gegenüber dem herkömmlichen QR-Code muss kein Foto mit dem Smartphone gemacht werden, es reicht das Auflegen des Touchcodes – des Schlüssels aus Papier – auf das Display. Heidelberg hat zusammen mit der Printechnologics GmbH aus Chemnitz Anwendungen der Touchcode-Technologie für spezielle Marktsegmente entwickelt und zeigt, wie diese eingesetzt werden kann. Ein weiteres Beispiel für intelligente Oberflächen sind folienbasierende Leuchtelemente als »gedrucktes Licht«. Die Leuchteffekte basieren entweder auf Elektrolumineszenz oder auf gedruckten OLEDs (organische LEDs, licht-emittierende Dioden). Sie lassen sich als Fläche oder als informatives Detail in Form von Zahlen, Schriften oder Logos auf Faltschachteln aufbringen. Gedruckte Elektronik in Printprodukten sorgt somit für Lichtelemente der Zukunft. Erweiterte Konzepte von dekorativem Licht auf größeren Flächen sind in Arbeit. Als neue Anwendung präsentiert Heidelberg mit »Smart Shelf« Konzepte für das Verpackungsregal der Zukunft. Hier enthalten sowohl die Faltschachteln selbst als auch die Regaloberfläche gedruckte elektronische Komponenten, um beispielsweise den Füllzustand des Regals zu kommunizieren. Die 201 … 2013
Technologie lässt sich auch für Point-of-SalesAnwendungen zur Interaktion mit dem Kunden einsetzen.
Mit DryStar UV LED für die Speedmaster SX 52 hat Heidelberg einen energieeffizienten Trockner entwickelt.
Drucken auf jeder Oberfläche – bis hin zu 3D Im Bereich »Dekordruck auf jeder Oberfläche« stellt man Anwendungen für das Drucken auf jeder beliebig gekrümmten Oberfläche vor. Die Entwicklung vom industriellen hochproduktiven Druck auf 2D hin zu 3D steckt zwar noch in den Anfängen, erste Anwendungen sind aber schon realisierbar. Hier geht es darum, wie sich etwa Alltagsgegenstände wie Möbel, Sportartikel und Spielzeug oder Automobile, Industriegüter, Architekturelemente und ganze Fassaden individualisiert und gegebenenfalls sogar reversibel dekorieren lassen.
Was haben Sie drauf?
Oberflächen trocknen und digitale Bebilderung Im Bereich »Oberflächen trocknen und strukturieren« werden neue Trocknertechnologien und Systeme vorgestellt. Dazu gehören energieeffiziente UV-LED-Trocknermodule sowie eine Lasertrocknungstechnologie, die nur die Farbe, nicht aber den Bedruckstoff erwärmt, was verfahrenstechnische Vorteile bringt. Wichtig ist dabei aber vor allem, dass Wartezeiten zwischen Druck und Weiterverarbeitung drastisch verkürzt werden können. Darüber hinaus wird ein Lasermodulkonzept vorgestellt, das die partielle Trocknung beziehungsweise Strukturierung von Oberflächen erlaubt. Als digitales Mehrkanalmodul sind weitere zukünftige Anwendungen im Bereich der digitalen Bebilderung möglich. 1
Die haben was drauf und dran.
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Das manroland Glück im Ländle Offsetdruckerei Schwarzach investiert in Roland 700 Seit der Gründung im Jahre 1913 hat sich die Offsetdruckerei Schwarzach GmbH in der Druckindustrie einen Namen gemacht. Man produziert am Standort in Vorarlberg hochqualitative Verpackungslösungen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, der Schokolade- und Süßwarenindustrie und nicht zuletzt der Kosmetikindustrie.
3 Bleiben manroland treu: (v.l.n.r.) Johannes Knapp, technische Betriebsleitung; Ing. Eduard Fischer, Geschäftsführung Verkauf & Marketing und Ralph Joser, Geschäftsführung Finanzen & Personal.
Blick in den Drucksaal der Offsetdruckerei Schwarzach.
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35 Mitarbeiter haben im letzten Jahr auf rund 52.000 Quadratmeter Produktion- und Lagerfläche ca. 24.500 Tonnen Karton und Papier zu Feinkartonagen und Etiketten verarbeitet. Diverse Auszeichnungen, wie der mehrfache Gewinn des mballissimo und des europäischen Lehrlingswettbewerbs sprechen für innovative Verpackungslösungen und eine Ausbildung auf höchstem Niveau. »Flexibilität und eine hohe Produktivität bei konstant guter Qualität – dies sind drei wichtige Eckpunkte, um auf dem heiß umkämpften europäischen Verpackungsmarkt bestehen zu können«, weiß Ing. Eduard Fischer, Geschäftsführer der Offsetdruckerei Schwarzach GmbH. Im Entscheidungsprozess über eine Neuinvestition spielten diese Faktoren eine große Rolle. Die Wahl fiel dabei erneut auf eine Anlage von manroland, und zwar eine Roland 700 Highspeed mit InlineColor Pilot incl. InlineRegister und integriertem InlineBobstregister, InlineInspektor 2.0 mit pdf-Kontrolle sowie neuer Highspeed Logistik, etc. »Wir haben uns eine Entscheidung noch nie so schwer gemacht. Alle wesentlichen Hersteller wurden intensiv getestet. Qualität, Produktivität und Service waren die wesentlichen Faktoren, um erneut für manroland zu entscheiden. Das Service, die Zuverlässigkeit der Maschinen, die hohe Qualität und die mehr als 50 Jahre andauernde gute Partnerschaft haben den Ausschlag gegeben. »Wir vertrauen manroland«, begründet Johannes Knapp, technischer Betriebsleiter, klar und deutlich die Entscheidung. Diese Argumentation lässt sich durchaus nachvollziehen. Das Unternehmen ist wohl Österreichs größter Anwender 201 … 2013
Produktion & Technologie ƒ von manroland Technologie und hat sicherlich die letzten Monate abgewartet, wie sich der Druckmaschinenproduzent nach der Insolvenz weiter entwickelt. »Wir gehören sicher nicht zu denen, die sofort die Fahnen wechseln, wenn mal etwas passiert. Wir haben uns das angesehen, abgewogen und vertrauen nun darauf, dass »manroland neu« sich gut weiter entwickelt«, so Ing. Eduard Fischer im Gespräch mit PRINT & PUBLISHING.
Fortschrittliche Technologie »Die Investition in den InlineColor Pilot mit dem InlineRegister wird uns weitere Qualitätsvorteile bringen. Der InlineInspektor hat schon bei unserer letzten Anschaffung im Bereich der Druckerei, der Achtfarben Roland 700 PLV deutlich gezeigt, dass er die beste Druckqualität garantieren kann. So war klar, dass wir auch diesmal in einen InlineInspektor investieren, allerdings in die neue Version 2.0 mit pdf-Abgleich«, meint Johannes Knapp.
Der InlineColor Pilot zusammen mit dem InlineRegister und dem InlineInspektor 2.0 mit Pdf-Abgleich sind die neuesten Entwicklungen bei manroland. InlineColor Pilot ist ein System, das die bedruckten Bogen innerhalb der Maschine misst und automatisch die Farbe nachregelt. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, der ohne manuelles Bogenziehen arbeitet. Das steigert die Farbstabilität, zusätzlich wird die komplette Produktion dokumentiert. Unter Verwendung hochauflösender CCD Sensoren misst der InlineColor Pilot den kompletten Druckkontrollstreifen innerhalb von drei Bogen. Ergänzt wird das System durch das InlineRegister, das das Register automatisch beim Druckhochfahren reguliert und während der Produktion überwacht. Mit dem InlineBobstregister können in den schmalen Druckkontrollstreifen auch noch die notwendigen Registermarken für die Stanzen integriert werden. Zusätzlich, um eine Produktion von 100 Prozent Gutbogen in der Auslage zu garantieren, gibt es den InlineInspektor 2.0 nun als
Ein- oder Mehrkamerasystem, der jeden einzelnen Bogen auf Butzen, Kratzer, Streifen, erkennbare Farb- und Registerabweichungen und Substrat-Fehler bei maximaler Geschwindigkeit von 18.000 Bogen pro Stunde im direkten Vergleich zum pdf kontrolliert. Der Vorteil liegt in der völlig automatischen Inspektion; völlig automatisches Aussortieren der fehlerhaften Bogen mit InlineSorter, keine händische Stichprobenkontrolle notwendig sowie höchste Lieferqualität. Das System vergleicht jeden einzelnen gedruckten Bogen mit einer Auflösung von 100 dpi (Einkamerasystem) oder 200 dpi (Mehrkamerasystem) mit dem Produktions-PDF und erkennt Fehler bis zu einer Schriftgröße von 4 Punkt. Fehlerhafte Bogen werden entweder mit einem in der Auslage integrierten Streifeneinschießer markiert, um später entnommen zu werden, oder automatisch mit dem InlineSorter aussortiert, um einen fehlerfreien Stapel in der Auslage zu garantieren. Das erleichtert dem Drucker seine Arbeit und er kann sich auf andere Aufgaben konzentrieren. 1
news Werkzeug für Leibinger Jet3 Zentrale Steuerung für bis zu 16 Drucker Die Paul Leibinger GmbH & Co. KG hat mit WinJet3 eine neue Software entwickelt, die es ermöglicht bis zu 16 Inkjet Leibinger Jet3-Drucker über nur einen PC anzusteuern und zu überwachen. Mit Win Jet3 hat der Anwender die Möglichkeit, alle Druckjobs und -texte über eine Windows-basierte PC-Oberfläche zu konfigurieren und zu verwalten. Als Werkzeug steht ihm dazu ein Grafik-, Logo- und Texteditor zur Verfügung. Das Programm zeigt auch auf einen Blick die Statusmeldungen der Drucker. Warnmeldungen können so zeitnah bemerkt und korrigiert werden. Die Synchronizität der einzelnen Drucker wird während der Produktion laufend überwacht. Damit eignet sich die Win Jet3-Standard-Software auch für die Herstellung von mehrspurigen Produkten. Für den Druck variabler Daten ist die Software optional auch mit MailingFunktion verfügbar. Bei dieser Anwendung werden Datensätze aus einer Datenbank ausgelesen und an einen oder mehrere Drucker gesendet. Typische Anwendungsbeispiele hierfür sind das A dressieren von Postaussendungen und das Bedrucken der Gewinnnummern auf Losen oder Lotteriescheinen. Win Jet3 ist analog der bestehenden Jet3-Programme aufgebaut, so dass sie für die Nutzer leicht verständlich ist. 1
Printplus Klimaneutralität auf Knopfdruck Die Printplus AG integriert klimaneutrales Drucken mit ClimatePartner in seine Branchensoftware Printplus Druck. Diese Innovation bietet den Vorteil, Klimaschutz ohne manuellen Mehraufwand direkt in die tägliche Arbeit von Druckereien einzubinden. Bei der Kalkulation eines Druckauftrags mit Printplus werden automatisch dessen individuelle CO2-Emissionen errechnet, welche auf Kundenwunsch direkt kompensiert werden können. Die Printplus AG mit Sitz in Diepoldsau (Schweiz) hat sich auf die Entwicklung von zukunftsorientierter Branchensoftware für die grafische Industrie spezialisiert. Das Software-Paket Printplus Druck unterstützt alle Prozesse in der Organisation einer Druckerei. In Kooperation mit ClimatePartner wird diese Branchensoftware um die Dienstleistung Klimaschutz erweitert: Printplus errechnet wie bisher bei der Kalkulation eines Druckprodukts automatisch dessen individuelle CO2-Emissionen. Auf dem Angebot werden diese zusammen mit den Kosten für eine CO2-Kompensation über ein Klimaschutzprojekt ausgewiesen. Der Kompensationsauftrag kann auf Knopfdruck direkt aus der Auftragsverwaltung bestellt werden. Labels zur Kennzeichnung des klimaneutralen Druckprodukts und Kundenurkunden werden automatisch generiert. Zudem wird auch die Abrechnung und das gesamte Handling der Druckaufträge automatisiert direkt in der Software ermöglicht. 1
x © . Paul Leibinger GmbH & CO. KG
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Mit groSSem Volumen glänzen Arctic Volume Range ist da! Raum, Atmosphäre und dramatische Auftritte – diese drei Dinge spielten eine fundamentale Rolle, als der Architekturfotograf Åke E:son Lindman von Arctic Paper gebeten wurde, das Volumen berühmter, faszinierender Gebäude auf Bildern einzufangen. Seine Bilder bilden die Grundlage für eine fesselnde Frühlingskampagne, die das Konzept von Volumen in der Architektur näher beleuchtet. Papier aus der Arctic Volume Range liefert dafür den perfekten Hintergrund.
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iner der berühmtesten Architekturfotografen Schwedens ist Åke E:son Lindman. Aus jedem seiner Bilder spricht eine glühende Leidenschaft für die von einem Gebäude dargestellten Räume und Räumlichkeit. Nordische und internationale Architekturmagazine und modernste Magazine für Innenarchitektur, Werbeagenturen und Kunstgalerien bedienen sich seiner innovativen Services. Der Auftrag von Arctic Paper wurde zu einer Reihe starker Bilder mit Objekten, die von der historischen Stadt Petra in Jordanien bis zu einer samischen Kirkkåta in Kiruna im nördlichsten Teil Schwedens variieren. Jedes Bild hat eine eigene Aussage, und die ganze Reihe ist eine Odyssee durch Raum und Volumen.
Mit einer Bilderserie, die Raum und Volumen von Gebäuden erforscht, stellen der schwedische Architekturfotograf Åke E:son Lindman und Arctic Paper eine Odyssee durch bemerkenswerte Räume vor. Zeit und Stil mögen die Bilder trennen, verbindend ist jedoch die Erforschung von Volumen – elegant durch die Papierwahl Arctic Volume Range gefördert und unterstrichen.
Die Botschaft des Papiers Zusätzlich zu dieser fortschrittlichen Bildgebung bringt die Arctic Volume Range Eigenschaften mit, die die Botschaft verstärken und unterstreichen. Färbung, Oberfläche und Volumen sind wesentliche Auswahlkriterien für jeden Fotografen oder Designer, der sich für Papiere der Arctic Volume Range entscheiden. Drei Färbungen und eine umfassende Auswahl an Grammaturen schaffen schier grenzenlose Möglichkeiten und heben genau die gewünschten Eigenschaften des porträtierten Objekts hervor. »Das enorme Potenzial der Arctic Volumen Range spricht viele Fotografen und Designer an«, sagt Martina Rosendahl, Market Communication Project Manager bei Arctic Paper. »Die Färbungen, die unvergleichliche Haptik und die große Auswahl machen dieses Papier einzigartig. Arctic Volume bieten die Möglichkeit, mit Kontrast, Farbtemperatur und Ton zu experimentieren, bis genau die gewünschte Wirkung erzielt ist.« 1
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news Europapier Design & Paper Blog für Papierliebhaber Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei »Design & Paper« um einen Blog, der sich mit verschiedensten Themen aus den Bereichen Design und Papier befasst. Es ist eine Plattform, auf der der Besucher Fachwissen zum Thema Papier und Druck findet, über die neuesten Trends aus den Bereichen Papier, grafisches Design, Typografie & Druck, aktuelle Events & Ausstellungen informiert wird, aufschlussreiche Interviews von Personen aus der Industrie lesen und sich von anderen Designern, Künstlern, Handwerkern oder Druckern inspirieren lassen kann, oder eigene Papier Designs und Do-It- Yourself-Projekte präsentiert kann. 1 201 … 2013
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Jänner/Februar 2013 Folge 200 23. Jahrgang Euro 5,– issn 1018 8054
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Abonnement Bestellung Ja, ich bestelle ein Jahresabonnement (9 Ausgaben) von Print & Publishing zum attraktiven Abopreis in der Höhe von Euro 49,50 Inland (Euro 65,00 Ausland) inklusive Mehrwertsteuer und Versandkosten.
Firma UID Nr. Adresse Name Funktion Tel. Fax E-Mail Datum Unterschrift
Die Laufzeit des Abonnements verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht einen Monat vor Ablauf schriftlich beim Verlag gekündigt wird. 201 … 2013
FLEXIBILITY
Die Druckerei von heute muss einen Spagat beherrschen: Sie soll Kleinstauflagen ebenso selbstverständlich liefern wie veredelte Drucksachen. Deshalb müssen Sie flexibel aufgestellt sein: Mit Digital- und Offsetdruck sind Sie für Aufträge jeder Art gerüstet. Durch unser Angebot profitieren Sie von beiden Welten – wir bieten Ihnen die richtigen Lösungen aus einer Hand. www.heidelberg.com